Wald im Klimastress Unser Klima wandelt sich. Höhere Temperaturen, häufigere Trockenperioden, stärkere Wolkenbrüche sind nur einige der Folgen des vom Menschen verursachten Klimawandels. Wie werden unsere langlebigen Wälder auf die raschen Veränderungen der Umwelt reagieren? Gelingt es ihnen, sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen, oder werden wir uns in Zukunft an andere Waldbilder, an neue Baumarten gewöhnen müssen? In unserer Broschüre stellen wir dar, wie sich das Klima in den vergangenen hundert Jahren veränderte und mit welchen Klimaverhältnissen in Deutschland künftig zu rechnen sein wird. Außerdem beschäftigen wir uns mit den Folgen des Klimawandels für den Wald und gehen der Frage nach, welche unserer heimischen Baumarten zu den „Gewinnern“ oder „Verlierern“ zählen könnten. Über Maßnahmen für Waldbesitzer und Forstleute, durch vorausschauendes Handeln rechtzeitig etwas gegen drohende Gefahren für die Wälder zu tun, wollen wir ebenso informieren wie darüber, wie jeder von uns beim Leben, Wohnen und Heizen mit Holz und Holzprodukten klimaschädliches CO2 einsparen kann. Wald im Klimastress Fakten – Folgen – Strategien Geleitwort 1 Vor rund 25 Jahren, als wir die Stiftung Wald in Not gründeten, beherrschte das „Waldsterben“ die Schlagzeilen der Medien. Heute ist es der „Klimawandel“. Damals waren es vor allem die Folgen der Schadstoffimmissionen in unsere Wälder, insbesondere von Schwefeldioxid, die zu Schäden und zum Absterben einzelner Bäume, insbesondere in den Mittelgebirgsregionen unseres Landes, führten. Durch die Diskussion in der Öffentlichkeit und den Medien über die Schäden reagierte die Politik, und durch gesetzliche Maßnahmen gelang es, vor allem die Emission von Schwefeldioxid in den vergangenen Jahren erheblich zu senken. Trotz dieser Erfolge im Bereich der Luftreinhaltung wirken die Folgen der Schadstoffimmissionen in unsere Wälder immer noch nach und haben dazu geführt, dass unser Waldökosystem an Stabilität verloren hat. Dies geben die jährlichen Waldzustandsberichte wieder. Sie lassen erkennen, dass der Wald empfindlicher auf Umweltveränderungen und Witterungsextreme reagiert. Hinzu kommt eine Häufung von Sturmschäden in den vergangenen 20 Jahren. „Die kleinste Bewegung ist für die ganze Natur von Bedeutung.“ Blaise Pascal, Gedanken Mobile „Planets“ von Rosali Schweizer Witterungsextreme und Sturmschadensereignisse sowie ein kontinuierlicher Anstieg der durchschnittlichen Jahrestemperatur in den letzten Jahrzehnten werden von der Wissenschaft als Vorzeichen eines Klimawandels gedeutet. Sollte ein Temperaturanstieg sich mit der von vielen Wissenschaftlern vorhergesagten Geschwindigkeit vollziehen, so bedeutet dies für die Wälder eine große Gefahr. Denn viele der heimischen Baumarten können sich an einen derartigen Temperaturanstieg nicht mit gleicher Geschwindigkeit anpassen. Damit wird sich die Instabilität des Ökosystems Wald noch weiter verstärken. Daher sind nicht nur Maßnahmen zur Minderung der CO2-Emissionen, die durch Verstärkung des Treibhauseffekts für den Temperaturanstieg mit verantwortlich sind, zu verstärken, sondern auch die Maßnahmen zum Schutz und zur Erhaltung unserer Wälder, die im globalen CO2-Haushalt eine entscheidende Rolle spielen. Vor allem ist dringend ein Umbau besonders gefährdeter Wälder notwendig, um diese „fit“ zu machen für einen Klimawandel. Mit der neuen Broschüre möchte die Stiftung Wald in Not auf diese Entwicklung und die sich daraus ergebenden Gefahren für unsere Wälder hinweisen. Sie möchte Anleitungen geben, was jeder Bürger, aber auch die Waldbesitzer tun können, um die Risiken eines Klimawandels zu vermindern, damit nachfolgende Generationen noch Wälder erleben und nutzen können! Dr. Bernhard Vogel Ministerpräsident a. D. Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Wald in Not 2 Inhalt Wald im Klimastress Unser Klima wandelt sich von Dr. Eva-Maria Mößmer Unser Klima wandelt sich 3 Fakten zum Klimawandel Des Guten zu viel: Treibhausgas Kohlendioxid Zukunft des Weltklimas – Temperatur – Niederschlag Deutschland im Klimatrend – Wärmer wird’s – Trockenere Sommer, feuchtere Winter – Extremereignisse: von XL auf XXL 4 6 7 8 9 10 10 11 11 Klimafolgen für den Wald 12 Wälder am Limit? Baumarten im Klimawandel – Ein Modell für den Wald von morgen – Baumarten: In oder out? 13 16 16 17 Klimaprogramm für unsere Wälder 20 Baumartenwahl: gut angepasst Der gemischte Wald: eine sichere Anlage Waldpflege macht stabil Gefahren rechtzeitig erkennen Umbau statt Abbruch 21 23 23 24 25 Gemeinsam handeln für Wald- und Klimaschutz! 26 Kohlenstoffspeicher Wald erhalten Holz, zur besseren CO2-Bilanz – Leben mit Holz – Holz, weil’s CO2-sparsam ist – Holz statt Öl und Kohle 27 29 29 30 30 Blicken wir über Jahrmillionen zurück, gehörten Temperaturschwankungen zu den natürlichen Fluktuationen des globalen Klimas. Den ungewöhnlich raschen Anstieg der globalen Erdtemperatur in den letzten Jahrzehnten führen Experten vor allem auf den Ausstoß fossiler Brennstoffe durch den Menschen zurück. In Zukunft wird sich der Erwärmungstrend, verbunden mit einer Veränderung der Niederschlagsverhältnisse und einer Zunahme extremer Wetterereignisse weiter fortsetzen. Auch Deutschland wird vom Klimawandel betroffen sein. Insbesondere langlebige Ökosysteme wie die Wälder werden sich gravierenden Veränderungen anpassen müssen. 4 5 Unser Klima wandelt sich Fakten zum Klimawandel Der Blick auf die Daten und Beobachtungen an den weltweiten Messstationen lässt keinen Zweifel mehr daran, dass unser Klima sich verändert hat. Um 0,74 ˚C nahm die mittlere Jahrestemperatur der Erde in den letzten hundert Jahren zu, in Deutschland sogar um 0,9 ˚C (bodennahe Lufttemperatur). Besonders in den zurückliegenden drei Jahrzehnten beschleunigte sich der Temperaturanstieg rasant. mehr Niederschlag fiel. Extreme Wettereignisse wie Starkregenniederschläge, Dürreperioden und tropische Wirbelstürme kamen in den letzten Jahrzehnten häufiger vor. Mittlere globale Temperatur 3 2 14,5 14,0 –0,5 13,5 1 PDSI 1 0 (Temperatur °C) (°C) 0,5 0 –1 –2 –3 1850 1900 Jahr 1950 2000 Um 0,74˚ C nahm die mittlere Erdtemperatur (bodennahe Lufttemperatur) in den letzten hundert Jahren zu. Elf der vergangenen zwölf Jahre (1995 – 2006) zählten zu den wärmsten, die seit der ersten Aufzeichnung von Wetterdaten im Jahr 1850 beobachtet wurden. Besonders stark ist die arktische Region von der Erwärmung betroffen. Dort stiegen die Durchschnittstemperaturen doppelt so schnell wie im Rest der Welt. Die mittleren Temperaturen auf der Nordhalbkugel erreichten in den letzten fünfzig Jahren die höchsten Werte der vergangenen 500 Jahre und vermutlich sogar der letzten 1300 Jahre. Darauf weisen indirekte Verfahren zur Temperaturbestimmung wie die Analyse von Baumjahrringen, Eisbohr- kernen und Korallen hin. Durch die globale Erwärmung schmolzen Gebirgsgletscher und arktische Eismassen ab, der globale Meeresspiegel stieg an und die Temperatur der Ozeane erhöhte sich. Der mit der Temperaturzunahme einhergehende Anstieg des Wasserdampfgehalts der Atmosphäre wirkte sich auf die weltweite Verteilung der Niederschläge unterschiedlich aus. Zunehmend trockener wurde es in den letzten hundert Jahren u. a. in der Sahelzone, in Südafrika und im Mittelmeerraum, während u. a. im Norden Europas, in östlichen Teilen von Nord- und Südamerika und im westlichen Russland 1900 1920 1940 1960 1980 2000 Jahr Nach dem aus Niederschlag und Verdunstung ermittelten globalen Trockenheitsindex ging die Bodenfeuchte in den letzten Jahrzehnten deutlich zurück. Fakten zum Klimawandel – Mittlere globale Lufttemperatur: nahm in den letzten hundert Jahren um 0,74 ˚C zu – Eismassen der Gletscher: zogen sich zurück; die Alpengletscher beispielsweise büßten seit 1850 etwa die Hälfte ihres Volumens ein – Meereis der Arktis: nahm im Jahresmittel um 8 %, im Sommer um 22 % ab – Globaler Meeresspiegel: stieg im 20. Jahrhundert um ca. 17 cm an – Temperatur der Ozeane: nahm bis in Tiefen von 3000 Meter zu – Extremereignisse (tropische Wirbelstürme, Starkregen mit Überschwemmungen, langandauernde Trockenperioden) zeigen zunehmende Trends – Jahreszeitliche Phasen bei der Tier- und Pflanzenwelt Europas und Nordamerikas: veränderten sich (z. B. Rückkehrtermin von Zugvögeln, Länge der Vegetationsperiode) 6 Unser Klima wandelt sich Des Guten zu viel: Treibhausgas Kohlendioxid Zukunft des Weltklimas Großen Einfluss auf unser Klima haben sogenannte „Spurengase“ wie Kohlendioxid (CO2), Wasserdampf (H2O), Methan (CH4), Distickstoffoxid (Lachgas, N2O) und Ozon (O3), auch wenn sie in der Erdatmosphäre nur in sehr geringen Mengen vorkommen. Die Gasmoleküle halten ähnlich wie die Scheiben eines Gewächshauses die von der Erde ausgehende Wärmestrahlung in der unteren Atmosphäre zurück. Durch diesen natürlichen Treibhauseffekt liegt die bodennahe Lufttemperatur unseres Planeten im Mittel bei ca. plus 15 ˚C; ohne die Treibhausgase wäre unser Planet eine lebensfeindliche Eiswüste. ... mit natürlichem Treibhauseffekt +15 °C klimawirksame Gase Wasserdampf Kohlendioxid u.a. Spurengase halten Wärme in der unteren Atmosphäre zurück. Erst dieser „natürliche Treibhauseffekt“ macht das Klima auf der Erde lebensfreundlich. Durch die Aktivitäten der Menschen nahm die Konzentration der klimarelevanten Spurengase in der Erdatmosphäre seit Beginn der industriellen Revolution rasant zu. Dem Anstieg des Kohlendioxids kommt bei diesem anthropogenen Treibhauseffekt eine besondere Schlüsselrolle zu. Lag der CO2-Gehalt der Atmosphäre um 1800 noch bei etwa 280 ppm*, stieg er bis zum Jahr 2005 um 35 % auf 380 ppm an. Die Folge war eine zusätzliche Erwärmung der Erdoberfläche und der unteren Luftschichten. Etwa drei Viertel dieser vom Menschen verursachten CO2-Zunahme geht auf die Verbrennung fossiler Energieträger (Kohle, Erdgas und Erdöl) zurück. Darüber hinaus trägt auch der Waldverlust, insbesondere durch Brandrodung großer Waldflächen in den Tropen, mit etwa 20 % zum Anstieg der globalen Treibhausgasemissionen bei. * ppm (parts per million): Das Verhältnis von Treibhausmolekülen zur Gesamtzahl der Moleküle in trockener Luft. 300 ppm bedeutet zum Beispiel 300 Treibhausgasmoleküle pro Million Moleküle trockener Luft. Die Treibhausgase in der Atmosphäre, insbesondere das CO2, werden in den nächsten Jahrzehnten weiter deutlich ansteigen. Mögliche Entwicklungen des globalen Kohlendioxidausstoßes beschreiben Wissenschaftler des Weltklimarats (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC) in sog. Emissions-Szenarien, die auf unterschiedlichen Annahmen über den künftigen – demographischen, – gesellschaftlichen, – wirtschaftlichen und – technologischen Wandel basieren. Die Szenarien sind in vier Hauptgruppen unterteilt und werden nach dem Second Report on Emissions Scenarios auch „SRES-Szenarien“ genannt (siehe Kasten). IPCC-Emissions-Szenarien (SRES-Szenarien) A1: Welt mit schnellem Wirtschaftswachstum und schneller Einführung neuer und effizienter Technologien. A2: Heterogene Welt mit dem Erhalt regionaler Unterschiede. Der technische Wandel erfolgt nur langsam. B1: Sich vom Materialismus abkehrende Welt und die Einführung sauberer Technologien („optimistisches Szenario“). B2: Welt mit Schwerpunkt auf lokalen Lösungen für ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit. Technologischer Wandel weniger schnell als bei A1 und B1. 7 8 9 Unser Klima wandelt sich Globale Erwärmung an der Erdoberfläche (°C) A2 A1B B1 konstante Jahr-2000-Konzentrationen 20. Jahrhundert 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 0 –1,0 1900 2000 2100 Jahr Wir haben es in der Hand, wie hoch der globale Temperaturanstieg bis Ende des Jahrhunderts ausfallen wird. Projizierte Temperaturentwicklung bis 2100 relativ zur globalen Mitteltemperatur 1980 – 99 (=Nullwert) für unterschiedliche Emissions-Szenarien Unterschiedlich stark werden die einzelnen Erdteile von der Erwärmung betroffen sein. Temperatur Niederschlag Die Emissions-Szenarien stellen die Grundlage zur Berechnung entsprechender Klimaprojektionen dar. Diese dienen der Simulation zukünftiger Klimaentwicklungen (= Klimatrends) und der Abschätzung möglicher Risiken. Übereinstimmend für alle Klimaprojektionen wird für die nächsten 20 Jahre ein Temperaturanstieg von ca. 1 ˚C nicht mehr zu stoppen sein; von der Reduzierung der weltweiten CO2Emissionen hängt es ab, welche der sich danach verzweigenden Temperaturkurven eintreten wird. Zwischen 1,8 ˚C und 4,0 ˚C könnte sich die globale Temperatur bis 2100 erhöhen, was einer weiteren Zunahme des CO2-Gehalts der Atmosphäre auf ca. 550 ppm bzw. ca. 880 ppm entsprechen würde. Nicht alle Regionen der Erde werden nach den Projektionen des Weltklimarats in Zukunft vom Klimawandel in gleichem Maß betroffen sein. Die größte Temperaturzunahme wird in den meisten hohen nördlichen Breiten erwartet; der geringste Temperaturanstieg wird für die Gebiete über dem südlichen Ozean und Teile des Nordatlantiks projiziert. Besonders schwierig für die Klimaforscher ist es, zukünftige Veränderungen bei Niederschlägen zu quantifizieren. Als sehr wahrscheinlich gilt, dass die Niederschlagsmenge in höheren Breiten zunehmen wird, während es in den meisten subtropischen Landregionen (Mittelmeergebiet, Südafrika, Australien, subtropische Ozeangebiete) noch trockener wird. In Mitteleuropa bleibt der Gesamtniederschlag etwa gleich. Allerdings zeichnet sich hier eine Umverteilung innerhalb der Jahreszeiten ab. Die Sommerniederschläge gehen zurück, die Winterniederschläge nehmen dagegen zu. Niederschlagsdauer und -intensität werden stärker schwanken. 2090 – 2099 B1-Szenario Um unabsehbare Folgen für die Lebensbedingungen auf der Erde abzuwenden, setzten sich die EU-Staaten und Deutschland zum Ziel, den weltweiten Temperaturanstieg auf höchstens 2 ˚C über dem Niveau des 19. Jahrhunderts zu stabilisieren. Nur wenn der CO2-Gehalt der Atmosphäre langfristig unterhalb von 450 ppm bleibt, wird dieses ergeizige Klimaschutzziel zu erreichen sein. Informationen zum globalen Klimawandel Ein umfangreiches Nachschlagewerk zum globalen Klimawandel stellen die Berichte des Weltklimarats (IPCC) dar. Im Internet unter: www.ipcc.ch Blickpunkt Mitteleuropa: Die Sommerniederschläge nehmen ab. Projizierte Erwärmung für das späte 21. Jahrhundert im Vergleich zur Periode 1980 – 1999 nach dem günstigsten B1Szenario. 2 ˚C sind genug: Klimaschutzziel der EU Multimodell A1B JJA Projizierte Änderung der Sommerniederschläge (Juni–August) zwischen den Perioden 2090 – 2099 und 1961 – 1990 nach Szenario A1B 0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 4,5 5 5,5 6 6,5 7 7,5 (°C) –20 –10 –5 5 10 20 (%) 10 Unser Klima wandelt sich Deutschland im Klimatrend Trockenere Sommer, feuchtere Winter Extremereignisse: von XL auf XXL Auch in Deutschland ist der Klimawandel bereits spürbar, wie der Blick auf die Wetteraufzeichnungen der vergangenen Jahrzehnte zeigt. Wie sich das Klima in Zukunft entwickeln könnte, beschreiben Wissenschaftler mithilfe verschiedener Klimamodelle. Zwar liefern die Modelle nicht immer übereinstimmende Ergebnisse, im generellen Trend unterscheiden sie sich jedoch nicht. Am Beispiel des Remo-Modells des Hamburger Max-Planck-Instituts für Meteorologie kann man sich eine Vorstellung machen, wie sich der Klimawandel regional und saisonal auswirken könnte. In der Rückschau nahmen die regionalen und saisonalen Unterschiede beim Jahresniederschlag in den vergangenen hundert Jahren deutlich zu. Während vor allem im Westen Deutschlands ein deutlicher Anstieg der Niederschläge insbesondere im Winter zu verzeichnen war, gingen gleichzeitig im Osten Deutschlands die sommerlichen Niederschläge zurück. In Zukunft könnten bis zum Ende des Jahrhunderts die Sommermonate im gesamten Bundesgebiet trockener werden. Mit einem Niederschlagsrückgang von bis zu 30 % könnte vor allem in Teilgebieten Baden-Württembergs, entlang des Rheintals und im Thüringer Wald zu rechnen sein. Im Gegenzug könnte das Winterhalbjahr in den meisten Regionen Deutschlands deutlich feuchter werden. Extremereignisse wie Starkregenniederschläge und Hitzeperioden traten in jüngerer Zeit länger, häufiger und intensiver auf. In Zukunft muss entsprechend einem weltweiten Trend, auch bei uns mit einer Zunahme extremer Wetterereignisse gerechnet werden. Starkregen, schwere Gewitter, Hitzewellen und Trockenperioden könnten stärker und häufiger werden. Stürme könnten bis zum Ende des Jahrhunderts an Zerstörungskraft gewinnen, allerdings ist die Aussagekraft entsprechender Computersimulationen unter Meteorologen noch umstritten. Wärmer wird’s Stieg die mittlere Jahrestemperatur in Deutschland in den vergangenen hundert Jahren um 0,9 ˚C, so erwarten Klimaexper- Ab Mitte des Jahrhunderts sind gravierende Temperaturänderungen zu erwarten. Änderung der Jahresmitteltemperaturen in Bezug auf die Periode 1961 – 1990 in Deutschland nach dem Remo-Modell. ten bis zum Jahr 2100 eine hohe Temperaturzunahme, die zwischen 2,5 ˚C (Szenario B1) und 3,5 ˚C (Szenario A1B und A2) liegen kann. Ab Mitte des Jahrhunderts könnte es sich nach den Modellrechnungen besonders rasant erwärmen. Vom Anstieg der Sommertemperaturen könnten Süd- und Südwestdeutschland besonders stark betroffen sein (siehe Karte). In der Periode 2071–2100 könnte es in diesen Regionen im Jahresdurchschnitt um 2,5–3 ˚C wärmer sein als im Vergleichszeitraum 1961–1990. Sommer- und Hitzetage mit Temperaturen über 25 ˚C bzw. 30 ˚C werden in Zukunft häufiger vorkommen. Im Gegenzug werden Eis- und Frosttage sowie die Schneebedeckungsdauer in tieferen und mittleren Höhenlagen infolge der steigenden Wintertemperaturen abnehmen. 3 2 www.umweltbundesamt.de Anstieg der Sommermitteltemperaturen: Rückgang der Niederschläge im Sommer: Zunahme der Niederschläge im Winter: Differenz (%) Periode 1961 – 1990 zu 2071 – 2100; Szenario B1 / Remo-Modell Änderung (%) zwischen Periode 1961 –1990 und 2071 –2100; Szenario B1 / Remo-Modell 5 A1B B1 A2 Kontrolllauf Differenzierte Informationen zum Klimawandel in Deutschland: Differenz (°C) Periode 2071 – 2100 zu 1961 – 1990; Szenario B1 / Remo Modell (K) Temperaturänderung 4 11 Deutschland 5,5 40 40 5 30 30 4,5 20 20 4 10 3,5 Deutschland 5 Deutschland 10 5 3 –5 –5 1 2,5 –10 –10 0 2 –20 –20 –1 1,5 –30 –30 1 –40 –40 –2 1950 2000 2050 Jahr 2100 Klimafolgen für den Wald 13 Wälder am Limit? Der Klimawandel hat gravierende Folgen für langlebige Ökosysteme wie unsere Wälder. Höhere Temperaturen lassen den Wasserverbrauch der Bäume steigen. Bis zu 50.000 Liter Wasser, das sind über 600 volle Badewannen, kann ein Hektar (=10.000 m2) Buchenwald an einem heißen Sommertag verdunsten. Steht im Boden nicht (mehr) genügend Wasser als Nachschub zur Verfügung, drosseln die Bäume ihre Transpiration oder versuchen durch frühzeitiges Abwerfen von Blättern und Nadeln ihren Wasserverbrauch zu reduzieren. Eine Zunahme von Trockenperioden und hohen Temperaturen kann zu Einbußen beim Holz- und Höhenwachstum, zu Vitalitätsverlusten bis hin zum Absterben von Bäumen führen. In großen Teilen Ostdeutschlands müssen heute bereits Wälder mit verhältnis- mäßig wenig Wasser auskommen. Die klimatische Wasserbilanz (CWB) während der Vegetationsperiode, d. h. die Differenz aus Niederschlag und potenzieller Verdunstung, ist dort häufig negativ und kann oft nur noch durch den Winterniederschlag ausgeglichen werden. Vor allem vom Speichervermögen der Waldböden hängt es ab, ob Bäume bei zurückgehenden Niederschlägen noch ausreichend Wasser bekommen. Wird der Bodenspeicher von den Winterniederschlägen nicht mehr ausreichend gefüllt und / oder ist die natürliche Wasserhaltekraft der Waldböden gering (z. B. auf flachgründigen, sandigen oder wechselfeuchten Böden) werden besonders in warm-trockenen Regionen manche Baumarten durch den Klimawandel an ihr Limit geraten. Risikofaktor: Wassermangel Klimafolgen für den Wald Höhere Temperaturen und weniger Niederschlag in der Vegetationszeit, mehr Hitzewellen, Dürreperioden, Starkregen und Nassschneefälle; häufigere Spät- und Frühfröste, stärkere Stürme und mehr gefräßige Schadinsekten: der Klimawandel wirkt sich direkt auf unsere Wälder aus. Nicht alle Baumarten werden den enormen Veränderungen auf Dauer „gewachsen“ sein. Im Trockenjahr 2003 war die klimatische Wasserbilanz (CWB) in großen Teilen Deutschlands negativ. < –496,0 < –400,0 < –300,0 < –200,0 < –100,0 < 0,0 < 100,0 < 200,0 < 300,0 < 400,0 < 500,0 < 600,0 < 700,0 < 800,0 < 900,0 < 1000,0 ≥ 1000,0 14 15 Klimafolgen für den Wald Auswirkungen des Klimawandels Mögliche Folgen für Baumarten und Wälder „Schleichende“ Veränderungen – Höhere Durchschnittstemperaturen – Verminderte Konkurrenzkraft – Abnehmende Niederschläge in der Vegetationszeit – Abnehmende Produktivität – Abnehmende Vitalität – Zunehmende Empfindlichkeit gegenüber Luftschadstoffen – Absterben von Bäumen – Veränderung der Artenvielfalt – In Trockengebieten: Gefahr der Auflösung geschlossener Wälder – Längere Vegetationsperiode – Mehr Wachstum – Anstieg der Waldgrenze – Zunehmende Spätfrostgefahr Bei einem Massenbefall macht der Borkenkäfer selbst gesunde Fichtenwälder „platt“. Nicht nur der „schleichende Klimawandel“ wird den Wäldern immer mehr zu schaffen machen; auch häufiger vorkommende Extremereignisse wie Trockenperioden, Waldbrände, Stürme, Überschwemmungen und Nasschneefälle können zu Waldzusammenbrüchen, zum Absterben von Jungpflanzen und anderen plötzlichen Veränderungen führen. Besonders verheerend wirken sich auch Krankheiten und Schadinsekten auf Bäume aus, die in ihrer Abwehrkraft geschwächt sind. Der gefürchtete Borkenkäfer beispielsweise, der in seiner Entwicklung direkt vom Klimawandel profitiert, macht bei einer Massenvermehrung selbst vor gesunden Bäumen nicht mehr Halt. Andere Forstschädlinge, wie die wärmeliebenden Prachtkäferarten, sind in lichten Wäldern bereits häufiger zu beobachten. Schon wenige Larven des Eichen- oder Buchenprachtkäfers reichen aus, um Teile der Krone oder einen ganzen Baum zum Absterben zu bringen. Die auf Eiche spezialisierten Schwamm- und Eichenprozessionsspinner könnten durch den Klimawandel zunächst ebenfalls begünstigt werden. Eine ungebremste Massenvermehrung erwarten Forstschutzexperten in Zukunft nicht immer, denn auch die natürlichen Feinde der wärmeliebenden Schmetterlingsarten an Eichen entwickeln sich bei trocken-warmer Witterung besonders gut. Neu eingewanderte Schadinsekten wie der Sibirisch-Nordasiatische Nutzholzborkenkäfer oder der aus Ostasien stammende Schwarze Nutzholzborkenkäfer könnten sich durch die veränderten Umweltbedingungen ebenfalls bei uns „wohlfühlen“ und zu einem Gefährdungspotenzial für heimische Baumarten werden. Extremereignisse – Trockenperioden – Starkregenniederschläge – Stürme (Intensität) – Hagel – Plötzliches Absterben / Vernichtung von Jungpflanzen und Wäldern – Folgeschäden durch Massenvermehrung von Waldschädlingen – Schneebrüche – Waldbrände Der Klimawandel bedeutet für unsere Wälder Chancen, aber auch Risiken. Chancen entstehen vor allem durch ein erhöhtes Wuchspotenzial; mit Risiken wird vor allem dort zu rechnen sein, wo die Wälder heute schon unter Wasserknappheit leiden (z. B. in Teilen Ostdeutschlands, Unter- und Mittelfrankens) und/ oder besonders durch Extremereignisse gefährdet sind. 16 Klimafolgen für den Wald 17 Baumarten im Klimawandel Wie tolerant eine Baumart gegen den Klimawandel ist, hängt neben dem Ausmaß und der Geschwindigkeit der Umweltveränderung auch von der Breite ihrer ökologischen Amplitude ab. Jede Baumart hat ihre eigene „Nische“ aus verschiedenen Umweltfaktoren, in der sie sich von Natur aus besonders wohlfühlt bzw. überleben kann. Bei den ökologischen Faktoren spielt neben der Lufttemperatur (Mittelwert, Extreme wie Hitzeperioden und Fröste) vor allem der Niederschlag (Menge, Verteilung) für Vorkommen und Vitalität von Baumarten eine bestimmende Rolle. Ein Modell für den Wald von morgen Wie einzelne Baumarten auf den „schleichenden“ Klimawandel und zunehmende Witterungsextreme reagieren könnten, versuchen Wissenschaftler zu beschreiben. Eine erste, grobe Einschätzung liefert das Modell der sog. „Klimahülle“. Aus der Überlagerung, der für das natürliche Verbreitungsgebiet einer Art erstellten ökologischen Klimaanforderungen mit den für die gesamte Waldfläche Deutschlands ermittelten Temperatur- und Niederschlagsdaten (siehe in den Grafiken S.18 und S.19: „Deutschland heute“) lässt sich erkennen, wie gut sich eine Baumart in der aktuellen Klimasituation in der Konkurrenz mit anderen Baumarten behaupten kann. Ergänzend zum „ökologischen“, auf das natürliche Verbreitungsgebiet bezogenen Hüllenmodell gibt das vom Menschen beeinflusste, tatsächliche Vorkommen einer Baumart in den Wäldern weitere Hinweise auf die gesamte physiologische Bandbreite einer Art. Was ist eine „Klimahülle“? – Die „Klimahülle“ umfasst für jede Baumart in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet* jene Bandbreite an Temperaturen (Jahresdurchschnittstemperatur) und Niederschlägen (Jahresniederschlagssumme) innerhalb derer sie sich wohlfühlt und sich in der Konkurrenz mit anderen Baumarten behaupten kann. – In der charakteristischen Klimahülle Deutschlands sind Vielfalt und Häufigkeit der Jahresmitteltemperaturen und Jahresniederschlagssummen für die gesamte bewaldete Fläche dargestellt. (siehe in den Grafiken S.18 und S.19: „Deutschland heute“) * Areal, in dem eine Baumart ohne den Einfluss des Menschen vorkommen würde Dank ihrer tief in den Boden reichenden Pfahlwurzeln können Eichen auch Trockenzeiten gut überstehen. Wie sich jedoch wärmere Winterperioden auf Vitalität und Gesundheit der Eichen auswirken könnten, ist noch nicht geklärt. Baumarten: In oder out? In welche Richtung sich ein moderater Klimawandel (Szenario B1) auf die künftige Situation von Baumarten auswirken könnte, lässt sich aus dem Vergleich ihrer Baumartenhüllen mit der aus veränderten Parametern erstellten „Klimahülle für die Wälder Deutschlands in Zukunft“ projizieren. Baumarten, deren Klimahüllen weit in den warm-trockenen Bereich hineinreichen, könnten von einer „schleichenden“ Klimaveränderung weniger betroffen sein als solche, die heute bereits am Rande ihrer ökologischen Amplitude sind. Betrachtet man die Buchenhülle, so könnte sich die in Mitteleuropa von Natur aus dominierende Baumart, in unseren Wäldern voraussichtlich auch weiterhin wohlfühlen. Kritisch könnte es für sie allerdings im heute bereits trocken-warmen Randbereich ihrer Klimahülle (z. B. Trockengebiete Unterfrankens, einige Regionen Ostdeutschlands) werden; hier könnten Waldflächen durch einen weiteren Temperaturanstieg aus der Buchenhülle „herausfallen“ und damit für den Anbau dieser Baumart verloren gehen. 18 trockene Klimasituation noch weiter verschärft. Ihre Klimahülle enthält einen trocken-kalten (borealen) und einen feuchtkalten (alpischen) Zweig; in Bereichen mit hohen Temperaturen kommt sie von Natur aus nicht vor. Unter den heutigen Klimaverhältnissen befindet sich die Fichte in Deutschland in trocken-warmen Gebieten bereits im Randbereich ihrer Klimahülle; in solchen Risikogebieten weit außerhalb ihres natürlichen Areals wird die Fichte in Zukunft an Konkurrenzkraft verlieren. Schlechtere Zeiten könnten nach dem Klimahüllen-Modell in Zukunft u. a. auch für die Waldkiefer anbrechen, die als waldbildende Baumart von Natur aus vor allem in kalt-trockenen nordischen und subkontinentalen Regionen zuhause ist. In unseren Wäldern werden Kiefern ohne forstliche Unterstützung meist von anderen Baumarten verdrängt, jedoch ist ihre Weitere Informationen zum Thema „Wald und Kimawandel“ unter: 15,5 13,5 11,5 9,5 7,5 5,5 3,5 Klimahülle / Klimabedingungen: 1,5 –0,5 für Wälder Deutschlands in Zukunft –2,5 für Wälder Deutschlands heute –4,5 –6,5 Buche „Wohlfühlbereich“ –8,5 –10,5 Als wahre „Überlebenskünstlerin“ kann sich die Kiefer auch bei großer Hitze und in Trockenzeiten gut behaupten. www.waldwissen.net www.waldundklima.net Für die Fichte wird es eng: Nur ein schmaler Überlappungsbereich könnte zwischen der Fichtenhülle und den künftigen Klimabedingungen in Deutschlands Wäldern (Szenario B1) bestehen bleiben. 17,5 Jahresdurchschnittstemperatur (°C) physiologische Bandbreite enorm. Nach Meinung von Experten kommt keine andere Baumart mit so wenig Wasser aus wie die Kiefer, so dass sie auch große Hitze und Trockenperioden gut überstehen kann. Bei aktiver Hilfe durch den Waldbesitzer (z. B. gegen Schadinsekten) geben ihr Fachleute daher auch außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebiets eine Zukunftschance. 17,5 Jahresdurchschnittstemperatur (°C) Neue Lebensräume könnte sich die Buche vor allem in den höheren Lagen der Mittelgebirge und der Alpen erobern. Neben Buche werden u. a. auch Birke, Spitz- und Bergahorn, Winterlinde und Weißtanne von den Umweltveränderungen wahrscheinlich in ihrer Gesamtbilanz nur gering betroffen sein, da sie mögliche Arealverluste in warm-trockenen Landesteilen durch Flächengewinne in kühleren Gebieten ausgleichen können. Vom Klimawandel profitieren werden wärmeliebende Baumarten wie z. B. die heimischen Eichenarten (Stiel- und Traubeneiche), Sommerlinde und Gemeine Esche; auch Arten mit submediterranem Verbreitungsschwerpunkt wie Flaumeiche und Esskastanie werden zu den Gewinnern zählen. Als Risikobaumart wird vielerorts die Fichte eingestuft, falls sich die warm- Die Buche wird sich bei einem moderaten Klimawandel (Szenario B1) auch künftig noch in unseren Wäldern wohl fühlen. 19 Klimafolgen für den Wald 15,5 13,5 11,5 9,5 7,5 5,5 3,5 Klimahülle / Klimabedingungen: 1,5 –0,5 für Wälder Deutschlands in Zukunft –2,5 für Wälder Deutschlands heute –4,5 –6,5 Fichte „Wohlfühlbereich“ –8,5 –10,5 375 575 775 975 1175 1375 1575 1775 1975 durchschnittliche Niederschläge (mm /Jahr) 375 575 775 975 1175 1375 1575 1775 1975 durchschnittliche Niederschläge (mm /Jahr) 21 Klimaprogramm für unsere Wälder Fit für den Wandel Klimaprogramm für unsere Wälder Der Klimawandel ist kein Problem der Zukunft, sondern wir stecken heute bereits mitten drin. Waldbesitzer und Forstleute sind aktiv, um die Wälder fit zu machen für den Klimawandel. Noch wissen wir nicht, wie das Klima in Zukunft aussehen wird und wie sich die raschen Veränderungen der Umwelt auf unsere Wälder auswirken werden. Viele Waldbesitzer und Forstleute machen sich Gedanken, wie sie ihre Wälder am besten an den Klimawandel anpassen können, denn altbewährte Kenntnisse und Erfahrungen werden oft nicht mehr zutreffend sein. Nicht überstürzte Aktivitäten sind beim klimaorientierten Waldmanagement jedoch gefragt, sondern besonnenes und vorausschauendes Handeln. Ein Programm aus verschiedenen forstlichen Maßnahmen trägt dazu bei, die Wälder möglichst fit zu machen für den Wandel. Baumartenwahl: gut angepasst Enorme Umweltveränderungen werden die Bäume im Laufe ihres langen Lebens zu bewältigen haben; die Wahl der richtigen, „klimatoleranten“ Baumarten spielt daher für die Gesundheit, Stabilität und ökonomische Leistungskraft der Wälder eine zentrale Rolle. Bei der Waldverjüngung müssen Forstleute und Waldbesitzer neben den regionalen und lokalen Ausprägungen des (künftigen) Klimas vor allem die Standortverhältnisse vor Ort aufmerksam beachten. Bisher prägende Standorteigenschaften, wie das im Boden für die Pflanzen verfügbare Wasser, werden sich auf vielen Waldflächen durch den Klimawandel erheblich verändern. Vor allem auf heute bereits trockenen und/oder flachgründigen Waldstandorten werden daher Baumarten wie die Fichte zunehmend in Stress geraten. Als Hilfsmittel zur Beurteilung der möglichen Klimatoleranz kann der Waldbesitzer neben der Klimahülle (S. 16 ff.) einer Baumart auch die Erfahrungswerte über deren physiologische Leistungsfähigkeit in Betracht ziehen. Manche Baumarten wie z. B. Traubeneiche, Hainbuche, Winterlinde, die Sorbus-Arten (Mehlbeere, Elsbeere, Speierling) und die Waldkiefer besitzen eine besonders gute Fähigkeit, Trockenphasen zu überstehen (siehe Tabelle S. 22). Der genetischen Vielfalt innerhalb der einzelnen Baumarten kommt ebenfalls eine Schlüsselrolle bei der Anpassung an Umweltveränderungen zu. Baumarten und Herkünfte (= lokale Rassen einer Art mit einer bestimmten Ausstattung an Genen), die über einen großen Genpool verfügen, Klima, Boden, Herkunft: Drei entscheidende Punkte zur klimaorientierten Baumartenwahl Klima Baumartenauswahl Boden Herkunft 22 23 Klimaprogramm für unsere Wälder Der gemischte Wald: eine sichere Anlage werden sich an Klimaänderungen besser anpassen können, als Arten mit geringerer genetischer Vielfalt. Wie weit die Klimatoleranz unserer heimischen Herkünfte reicht und ob sich wärme- und trockenheitsangepasste Herkünfte aus anderen Regionen zur Saat und Pflanzung in unse- ren Wäldern eignen, wird von Wissenschaftlern noch genauer erforscht. Nicht nur bei heimischen, auch bei fremdländischen Baumarten wie Douglasie, Edelkastanie oder Flaumeiche wird die sorgfältige Wahl der richtigen Herkunft das Anbaurisiko vermindern. Was wächst noch, wenn es trocken wird? Berg-Ahorn Feld-Ahorn Spitz-Ahorn Moor-Birke Sand-Birke Buchsbaum Buche Douglasie Flaum-Eiche Rot-Eiche Stiel-Eiche Trauben-Eiche Zerr-Eiche Eberesche Eibe Elsbeere Esche Blumen-Esche Grau-Erle Schwarz-Erle Fichte Hainbuche Edel-Kastanie Mäßig frisch bis mäßig trocken 1 1 1 2 1 2 2 2 2 1 2 1 2 1 1 1 2 2 2 4 3 1 2 Trocken bis sehr trocken 2 1 1 3 1 2 3 3 2 2 2 1 2 2 2 1 3 2 3 4 4 1 2 Schwarz-Kiefer Wald-Kiefer Weymouth-Kiefer Zirbel-Kiefer Europ. Lärche Sommer-Linde Winter-Linde Mehlbeere Schwarz-Pappel Zitter-Pappel Robinie Speierling Stechpalme Weiß-Tanne Küsten-Tanne Traubenkirsche Berg-Ulme Feld-Ulme Flatter-Ulme Vogelkirsche Silber-Weide Wildbirne Wildapfel Mäßig frisch bis mäßig trocken 1 1 2 1 1 1 1 1 2 1 1 1 2 2 2 1 2 2 2 2 3 2 2 Trocken bis sehr trocken 1 1 1 3 2 2 1 1 4 1 1 1 3 4 2 3 2 3 3 1 4 2 2 Rangliste der Waldbaumarten für mäßig frische bis sehr trockene Böden nach Roloff und Grundmann 2008 – Die Beurteilung einer Baumart beruht auf dem natürlichen Verbreitungsgebiet und ihrem physiologischen Potenzial unter Berücksichtigung ihrer Frostresistenz. 1 =sehr gut geignet, 2 =gut geeignet, 3 =bedingt geeignet, 4 =nicht geeignet Wie bei einem gut sortierten Aktiendepot lässt sich auch im Wald das Risiko durch die Wahl mehrerer Baumarten streuen. Eine klimaorientierte Waldbewirtschaftung setzt daher nicht nur auf einen „Superbaum“, sondern auf eine Mischung aus unterschiedlich alten Laub- und Nadelbäumen, die nach dem bisherigen Stand des Wissens auch unter künftigen Umweltbedingungen zurecht kommen werden. Die Natur bietet das beste Verjüngungspotenzial um die Wälder fit zu machen für die Zukunft. Von den Millionen Sämlingen werden diejenigen überleben, deren Erbgut am besten an die veränderten Temperatur- und Niederschlagsverhältnisse angepasst ist. Auch bei der künstlichen Verjüngung durch Saat oder Pflanzung verbessert eine breite genetische Vielfalt im Pflanzmaterial die Zukunftschance der Wälder. Rechtzeitige und konsequente Pflegemaßnahmen verbessern Vitalität und Wuchskraft der Bäume. An künftige Klimaentwicklungen angepasste Mischwälder stellen für den Waldbesitzer die beste Risikovorsorge dar. Waldpflege macht stabil Waldpflege kann ebenfalls zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel beitragen. Durchforstungen und die gezielte Förderung von Laubbäumen in jungen und mittelalten Mischwäldern verbessern die Vitalität und Standfestigkeit der verbleibenden Bäume. Im Vergleich zu eng beieinander stehenden, vom Konkurrenzkampf um Wasser und Nährstoffe geschwächten „Kollegen“ werden richtig gepflegte Bäume leichter mit Trockenstress und Schadinsekten fertig. Auch zum Schutz vor Sturm und Schneebruch trägt die rechtzeitig durchgeführte Waldpflege bei. Durch optimales Waldmanagement lässt sich die Öffnung des Kronendachs in trockenen Gebieten so steuern, dass üppige Bodenvegetation nicht zum neuen Konkurrenten um das knappe Wasser wird. 24 Klimaprogramm für unsere Wälder 25 Gefahren rechtzeitig erkennen Vorsorgende Waldschutzmaßnahmen spielen eine immer größere Rolle, um Waldschäden u. a. durch Insekten, Stürme und Waldbrände zu begrenzen und dem Forstbetrieb mehr Zeit für die Anpassung der Wälder zu geben. Beim Kampf gegen den Borkenkäfer beispielsweise geben Forstbehörden der Länder regional differenzierte Warnhinweise vor Massenvermehrungen heraus. Durch regelmäßige Kontrollbegänge vor Ort und das rasche Entfernen befallener Bäume tragen Waldbesitzer dazu bei, eine ungebremste Ausbreitung der Schadinsekten einzudämmen. Zur aktuellen Waldbrandgefahr stellen der Deutsche Wetterdienst und Landesforstbehörden in Trockenperioden regionale Gefahrenprognosen bereit. Neben der lokalen Waldbrandüberwachung vom Flugzeug aus wurde für besonders brandge- Der speziell trainierte Suchhund kommt mit seiner feinen Nase der „Duftmarke“ des Borkenkäfers bereits auf die Spur, ehe der Mensch Anzeichen eines Befalls bemerken kann. fährdete Waldgebiete wie z. B.in Brandenburg ein „automatisiertes Waldbrandfrüherkennungssystem (AWFS) entwickelt. Zur raschen Orientierung im Ernstfall tragen spezielle Waldbrandschutzkarten bei, wie sie beispielsweise in Brandenburg und Niedersachsen zur Verfügung stehen. Klimatolerante Baumarten wie junge Laubbäume und Tannen sind durch wiederholten Verbiss durch Reh- und Rotwild besonders gefährdet. Verantwortungsbewusste Jäger sorgen dafür, dass gerade in Zeiten des Klimawandels auch die empfindlichen Mischbaumarten eine (Lebens-) Chance besitzen. Gutachten zur Verbisssituation an jungen Waldbäumen stellen für die Waldbesitzer eine wichtige Grundlage zur Beurteilung des örtlichen Wildbestands dar. Zu hohe Wildbestände stellen zusätzlich zum Klimawandel eine große Belastung in manchen Wäldern dar. Durch den „Unterbau“ mit geeigneten Laubbäumen lässt sich in Kiefernwäldern das Klimarisiko reduzieren. Umbau statt Abbruch Reine Nadelwälder sind durch Klimarisiken häufig besonders bedroht. Vor allem in warm-trockenen Regionen stellt der rechtzeitige und behutsame Waldumbau von fichten- und kiefernreichen Wäldern in laubbaumreiche Mischwälder eine wirksame Maßnahme im Klimaprogramm für unsere Wälder dar. Um katastrophale Waldschäden durch Extremereignisse zu minimieren, werden sie bereits vor dem geplanten Erntealter aufgelichtet und mit klimatoleranten Mischbaumarten unterpflanzt. Ein überhastet durchgeführter Baumartenwechsel kann jedoch zu beträchtlichen wirtschaftlichen und ökologischen Nachteilen führen. Kahlflächen, die bereits durch Sturm, Dürre oder Schadinsekten entstanden sind, sollten ebenfalls mit klimatoleranten Baumarten wiederaufgeforstet werden. Allerdings können in diesem Fall manche Baumarten wie Buche, Stiel- und Traubeneiche nur unter günstigen örtlichen Bedingungen sofort zum Einsatz kommen, da sie in ihrer Jugendphase auf Freiflächen stark gefährdet sind (u. a. durch Fröste). Im Schutz von Vorwäldern aus robusten Pionierbaumarten (z. B. Birke, Vogelbeere) werden auch empfindlichere Baumarten allmählich Fuß fassen können. Gemeinsam handeln für Wald- und Klimaschutz 27 Wir brauchen den Wald! Die negativen Folgen des Klimawandels für unsere Wälder werden unmittelbar zu spüren sein: – Waldverluste in heute bereits trockenen Gebieten können die sichere Versorgung mit Trinkwasser gefährden, – die Eignung von Wäldern für Tourismus, Freizeit und Erholung kann verloren gehen, – instabil gewordene Wälder in Gebirgslagen werden keinen Schutz mehr vor Hochwasser und Lawinen bieten, – die Biodiversität der Wälder kann durch Veränderungen von Arten und Lebensräumen betroffen sein, – der plötzliche Anfall großer Schadholzmengen nach Extremereignissen kann zu finanziellen Einbußen für Waldbesitzer führen und die gleichmäßige Versorgung von Handwerk und Holzindustrie mit dem Rohstoff Holz gefährden. Nicht nur wir, auch unsere Kinder und Enkelkinder brauchen den Wald. Einige Möglichkeiten zum Schutz von Wald und Klima stellen wir Ihnen auf den folgenden Seiten vor. Kohlenstoffspeicher Wald erhalten Gemeinsam handeln für Wald- und Klimaschutz! Wir alle können was tun für den Wald- und Klimaschutz. Einige Möglichkeiten aktiv zu werden, können Sie auf den folgenden Seiten finden. Machen Sie mit! Wälder sind vom Klimawandel besonders stark betroffen. Gleichzeitig tragen Wälder aber auch selbst zum Schutz des Klimas bei, indem sie der Atmosphäre riesige Mengen an Kohlendioxid entziehen. Bei der Fotosynthese nehmen Bäume CO2 aus der Luft auf und speichern es in Form von Kohlenstoff in ihrem Holz. Etwa 560 Milliarden Tonnen Kohlenstoff sind weltweit in der lebenden Biomasse der Wälder gebunden, davon etwa 37 % im Tropenwald. Auch in der organischen Substanz der Waldböden sind riesige Mengen an Kohlenstoff akkumuliert. Bei der Zersetzung oder Verbrennung von Holz oder Humus gelangt der darin gespeicherte Kohlenstoff in die Atmosphäre zurück, wird aber von nachwachsenden jungen Bäumen bei der Fotosynthese wieder aufgenommen. Während in Deutschland der Wald in seiner Gesamtfläche nicht gefährdet ist, gehen vor allem in den Tropen riesige 28 29 Gemeinsam handeln für Wald- und Klimaschutz Holz, zur besseren CO2-Bilanz Mit einem CO2-Ausstoß von durchschnittlich 10 Tonnen pro Jahr (z. B. beim Heizen, Autofahren) trägt jeder Deutsche zur Verschmutzung der Atmosphäre bei. Nach Modellrechnungen dürften wir allerdings nur etwa 3 Tonnen CO2 emittieren, um den globalen Temperaturanstieg auf klimaverträgliche 2 ˚C zu begrenzen. Durch einen bewussten und innovativen Umgang mit dem Ökostoff Holz können wir unsere persönliche CO2-Bilanz verbessern. Holz Gespeichertes CO2 Stapelstuhl 4,2 kg 7,7 kg Massiver Eichenstuhl 15 kg 27,5 kg Massives TV-Möbel 60 kg 109,8 kg Kinderbett 40 kg 72 kg Zimmertür 10 kg 28 kg Schreibtisch 45 kg 83 kg Quelle: Holzabsatzfonds Riesige Waldflächen gehen in den Tropen durch Brandrodung verloren. Waldflächen durch Abholzen und Brandrodung verloren. Enorme Mengen an Kohlenstoff werden durch diese Waldvernichtung plötzlich freigesetzt; zu etwa 20 % trägt derzeit die Zerstörung der Wälder zum CO2-Anstieg der Atmosphäre bei. Tipps zum Schutz der Tropenwälder: – Kaufen Sie Produkte aus langlebigen, einheimischen Hölzern. – Achten Sie beim Kauf von Produkten aus Tropenhölzern darauf, dass diese das FSC- oder PEFC-Siegel aufweisen. Dieses Zertifikat garantiert die Herkunft aus naturschonend und nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. Der Schutz der tropischen Wälder vor Raubbau und Zerstörung ist daher ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Wir können etwas dafür tun. Leben mit Holz Alle Produkte aus Holz speichern Kohlenstoff. Wie in einem Zwischenlager bleibt der in (langlebigen) Holzprodukten gespeicherte Kohlenstoff noch Jahrzehnte bis Jahrhunderte aus der Atmosphäre „verbannt“. – Ein Holzhaus mit 200 m2 Wohnfläche beispielweise, das aus etwa 20 Tonnen Holz und Holzwerkstoffen besteht, entlastet die Atmosphäre um ca. 35 Tonnen CO2. – In Holzmöbeln für eine 3-Zimmerwohnung stecken ungefähr 1,4 Tonnen Holz bzw. 2,5 Tonnen CO2. Auch in anderen Konsumgütern aus Holz ist ganz schön viel CO2 versteckt. Bringen wir mehr Holz in unser Leben, fühlen wir uns wohl und tun gleichzeitig etwas Gutes für Wald und Klima. 30 31 Gemeinsam handeln für Wald- und Klimaschutz Holz, weil’s CO2-sparsam ist Wenn wir Holz als langlebigen Werkstoff verwenden, tragen wir auch zur Einsparung von Energie bei, die zur Erzeugung anderer Materialien notwendig ist. Bei der Herstellung von Beton, Stahl und Aluminium wird im Gegensatz zur Produktion von Holz und Holzprodukten ein Vielfaches an Energie verbraucht; Holz und Holzprodukte stehen daher in ihrer CO2-Bilanz viel besser da. Eine Menge klimaschädlichen CO2’s kann man vermeiden, indem man energieaufwändig hergestellte Materialien durch Holz ersetzt. Fachleute sprechen vom Substitutionseffekt. Verwendet man beispielsweise für neue Fensterrahmen Holz anstelle von Kunststoff oder Aluminium spart man CO2. CO2-Emissionen (t) Energieaufwand (1000 kWh) 50 200 180 Transport Material 45 160 40 140 35 120 30 100 25 80 20 60 15 40 20 10 Holz Stahl Beton 0 5 0 Heizen mit Holz hilft mit beim Klimaschutz. Art der Konstruktion Die Kalkulation für die Tragkonstruktion einer Halle macht deutlich: Holz bringt die bessere CO2-Bilanz. Was geht ab durch den Schornstein? CO2-Ausstoß beim Heizen mit Holz und Erdöl Holz statt Öl und Kohle Auch Heizen mit Holz ist positiv für die CO2-Bilanz. Im Gegensatz zu Öl, Erdgas oder Kohle entziehen die nachwachsenden jungen Bäume in unseren Wäldern das in die Luft abgegebene Kohlendioxid wieder der Atmosphäre. Ein weiterer Vorteil heimischen Energieholzes besteht darin, dass es „vor der Haustür“ wächst und ohne großen Energieaufwand für Aufbereitung und Transport zur Verfügung steht. Beinahe eine Tonne CO2 sparen wir bei gleicher Wärmemenge ein, wenn wir mit heimischem Holz und nicht mit Erdöl heizen. Das meiste Brennholz fällt bei der Waldpflege an. Ein Feuer aus ofenfertig zerkleinertem, trockenem Scheitholz macht im Winter Haus und Wohnung gemütlich warm – und das beinahe CO2-neutral. Auch Sägespäne oder Sägemehl, die bei der Herstellung von Holzprodukten anfallen werden als Hackschnitzel und Pellets noch klimaschonend verheizt. Selbst ausgediente Holzprodukte müssen nicht energieaufwändig entsorgt werden, sondern dienen noch als Brennstoff. Holz Heizöl Brennstoffmenge zur Erzeugung einer äquivalenten Wärmemenge 1.000 kg 229 kg Heizwert 11,9 MJ/kg* 42,7 MJ/kg Wirkungsgrad** 70 % 85 % Energieaufwand bei der Aufbereitung 0,34 MJ/kg 10,9 MJ/kg Netto Kohlenstoff-Freisetzung 0 kg aus Holz 18,1 kg aus Aufbereitung 213,6 kg aus Heizöl 65,6 kg aus Aufbereitung Summe Kohlenstoff-Emission 18,1 kg 279,2 kg Entspricht: CO2-Emission 66,4 kg 1.023 kg Quelle: Weber 1998, nach Burschel 1993 * MJ = Megajoule ** Moderne Heizanlagen mit Holz erreichen deutlich höhere Wirkungsgrade von 85 – 90 % 32 Weitere Informationen Zukunftsinvestition Wald Veröffentlichungen der Stiftung Wald in Not Aufgaben und Ziele der Stiftung Wald in Not Zur Zeit lieferbar: Band 1 Band 2 Anlass zur Gründung der Stiftung Wald in Not war 1983 die Diskussion um das „Waldsterben“. Die Gründer wollten mit der Stiftung ein Gemeinschaftswerk errichten, das verbandsübergreifend private Unterstützung zur Förderung von Maßnahmen zur Erhaltung und Vermehrung des Waldes in Deutschland mobilisiert. Zu ihren Aufgaben gehört die sachliche Information über den Wald und seine Gefährdung. Dazu gibt die Stiftung u. a. Informationsschriften heraus, die allen Interessierten kostenlos zur Verfügung stehen. »Wie krank ist unser Wald« Informationsfibel für Schüler 10. überarbeitete Aufl. 2001, 32 Seiten »Was jeder gegen das Waldsterben tun kann!« 10. überarbeitete Aufl. 1996, 24 Seiten Band 3 »Fakten, Forschung, Hypothesen – Ursachen der Waldschäden« 4. aktualisierte Auflage 1995, 95 Seiten Band 5 »Treibhauseffekt und Wald« 5. überarbeitete Aufl. 1996, 48 Seiten Band 8 »Buchenwälder – ihr Schutz und ihre Nutzung« 1. Aufl. 1996, 100 Seiten Band 9 »Ohne Schutzwald geht’s bergab! – Intakte Bergwälder – Lebensversicherung für das nächste Jahrtausend« 1. Aufl. 1998, 40 Seiten Band 10 »Wir brauchen mehr Wald! – Leitfaden zur Waldvermehrung« 1. Aufl. 2000, 56 Seiten Band 11 »Wald, Wasser, Leben« Sie fördert Maßnahmen zur Stabilisierung und Wiederaufforstung geschädigter, bzw. zerstörter Wälder und die Pflanzung neuer Wälder. Als wichtigen Beitrag zum Schutz des Waldes fördert sie die Nutzung regenerativer Energiequellen, vor allem die Verwendung von Holz als nachwachsendem Energierohstoff. Sie unterstützt Wissenschaftler bei der Durchführung von Forschungsarbeiten, die sich mit der Erhaltung des Waldes befassen. Der Wald spielt eine besondere Rolle im globalen Kohlenstoffhaushalt. Daher sind Walderhaltung und Waldvermehrung ein wichtiger Beitrag zum Schutz des Klimas. Dazu gehört auch eine nachhaltige Waldbewirtschaftung und Nutzung des nachwachsenden Rohstoffes Holz im Sinne der Agenda 21. Ihren Einsatz für den Wald betrachtet die Stiftung als langfristige Investition in die Zukunft unserer Kinder und Enkel. Spendenkonten: Sparkasse KölnBonn, Nr. 52 100, BLZ 370 501 98 Spenden sind steuerlich abzugsfähig. 1. Aufl. 2000, 32 Seiten Band 12 »Gesunde Böden braucht der Wald!« Wir danken für die Unterstützung bei der Erstellung der Broschüre 1. Aufl. 2001, 42 Seiten Band 13 »Seltene Bäume in unseren Wäldern – Erkennen, Erhalten, Nutzen« 1. Aufl. 2002, 38 Seiten Band 14 »Wald tut wohl!« 1. Aufl. 2005, 44 Seiten Band 15 Impressum »Stichwort Nachhaltigkeit« 1. Aufl. 2007, 36 Seiten Band 16 »Wald im Klimastress – Fakten, Folgen, Strategien« 1. Aufl. 2008, 36 Seiten Wandzeitungen (Poster) Information – dem Landesverband Thüringen der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald – der Landwirtschaftlichen Rentenbank 1. »Helft dem Wald« 2. »So „stirbt“ der Wald!« »Heizen mit Holz dem Wald zuliebe« (12 Seiten) »Der Bergwald – Lebensversicherung und Lebensraum« Die Veröffentlichungen der Stiftung und weitere Informationen sind erhältlich bei der Stiftung Wald in Not, Godesberger Allee 142 – 148, 53175 Bonn, Fax: 0228 / 810 02 57, E-Mail: [email protected] oder im Internet unter www.wald-in-not.de. Bei Bestellungen bitten wir um Rückporto in Briefmarken. Für Einzelexemplare 0,85 Euro. Bei größeren Stückzahlen bitten wir um Erstattung der im Einzelfall anfallenden Porto- bzw. Versandkosten. Herausgeber: Stiftung Wald in Not Redaktion: Dr. Christoph Abs Text: Dr. Eva-Maria Mößmer | Wissenschaftsjournalistin, München | E-mail: [email protected] Gestaltung: Petra Winkelmeier | Freie Kreatur, Ebersberg | E-mail: [email protected] Fotonachweis: Titel: Grozetskaya*, Tjall*; U2: R. Schweizer, O. Lenz*; S.2 u. S.27: los tenacos d*; S. 3: L. Dambles*; S. 12: Jurate*; S. 14: Mößmer; S. 17: N. Chernova*, E. Brozek*; S. 19: Mr Photo*; S. 20: Ronnie*; S. 23 oben: S. Thierfelder; S. 23 unten: hapa7*; S. 24 links: Feicht; S. 24 rechts: Obzession*; S. 25: Mößmer; S. 26: O. Shelego*; S. 28 oben: Mannigel/Oroverde; S. 28 unten: G. Pashin*; S. 29: Holzabsatzfonds; S. 31: Fontanis* | *www.fotolia.de Grafiknachweis: S. 4/5: IPCC 2007; S. 6: Allianz Umweltstiftung 2007; S. 8/9: IPCC 2007; S. 10/11: Umweltbundesamt; S. 13: PIK 2008; S. 18/19: Kölling 2007; S. 30: nach Baier zit. nach Halasz u. Scheer Druck: Druckhaus Locher, Köln Erscheinungsjahr: 2008