Epidemiologie-Protokoll - Klinik

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Adressette des aufgenommenen Patienten
mit Symptomen/Verdacht auf MRSA
Bitte Diagnostik- und Funktionsbereiche durch
roten Aufkleber (Punkt) aufmerksam machen!
Epidemiologie - Protokoll
1. Verdacht: Infektion oder Besiedlung mit Methicillin-(Oxacillin)-resistenten Staph.
aureus (MRSA):
1.1 Aufnahme-Screening: Screening von Patienten auf MRSA (s. eigene Verabredung):
Abstrich sofort in der Ersten Hilfe oder anderer Aufnahmestation → nasal und Rachen mit
einem NaCl 0,9 % angefeuchteten Tupfer sowie evtl. Wundöffnungen und Durchführen
1.2 konsequenter Standardhygiene entweder mit Patientenisolierung im Einzelzimmer
oder Kontaktisolierung (patientenbezogener Schutzkittel/Schutzschürze und
Schutzhandschuhe), bis MRSA-negatives Ergebnis von Labor mitgeteilt wird!
Erfolgte die Bestätigung von MRSA bei einem Patienten im Mehrbettzimmer, den/die nicht
bestätigten Patienten in ein anderes Zimmer verlegen.
2. Diagnose der MRSA-Kontamination/Infektion:
Es werden die folgenden Maßnahmen zur Isolierung des Patienten durchgeführt:
X Einzelzimmer (Zimmer kennzeichnen, Tür nicht unnötig geöffnet lassen, Hygiene gilt für alle
Mitarbeiter! Besucher müssen sich anmelden, Besucher in Händedesinfektion einweisen,
X Mehrbettzimmer möglich, wenn mehrere Patienten betroffen sind (Gruppenisolierung).
Bei der Mehrbettzimmer-Isolierung ist unbedingt das Therapie- und Pflegeziel zu beachten:
soll ein Patient MRSA-frei in Reha o. ä., dann darf er nicht mit einem Patienten versorgt
werden, der mit MRSA-Kontamination z. B. wieder nach Hause oder in das Altenheim zurück
verlegt werden kann.
X Eigenes WC oder Nachtstuhl zuweisen mit täglicher desinfizierender Reinigung
X konsequente Händedesinfektion vor und nach Patientenkontakt bzw. Betreten des
Zimmers, auch zwischen einzelnen Patienten. Keine Hand-Gesichtskontakte!
X Stationswagen richten mit Vorrat an Kitteln, Kopfhaube, Mundnasenschutz,
Schutzhandschuhe sowie richten eines fahrbaren Desinfektionsmittelständers mit Aufhänger für
Schutzkittel,
X Schutzkittel mit Ärmelbündchen (im Zimmer aufhängen, Außenseite außen, 24stdl.
wechseln, außer bei Durchfeuchtung sofort) nur bei Betreten des Patientenzimmers und
Kontakt mit Körperflüssigkeiten/ Ausscheidungen/ Sekreten/ Betten des Patienten/ Kontakt mit
Körper
Auskleiden im Zimmer (Reihenfolge): Schutzhandschuhe, Haarschutz, Mund-Nasenschutz,
Kittel, Händedesinfektion
X Schutzhandschuhe (grundsätzlich bei Pflege des Patienten)
X Mund-Nasenschutz
X Beförderung des Patienten: Pat. soll möglichst Zimmer nicht verlassen, bei notwendiger
Untersuchung Diagnostikabteilung informieren; evtl. vorher bei Patienten Verbandwechsel +
Händedesinfektion vornehmen; Patienten möglichst auf Trage mit frischer Bettwäsche fahren,
anschließend Trage desinfizieren; Mitarbeiter tragen Kittel + Schutzhandschuhe; Patientenakte
in durchsichtigen Plastiksack geben, nicht ungeschützt auf das Bett legen
X Wäscheabwurf im Zimmer in Textilsack, außerhalb des Zimmers in umhüllenden KlarsichtPlastiksack geben.
X Müllabwurf in normalen Kranken-Hausmüll (B-Müll)
X Speisereste und Essenstablett zurück in die Spül-Küche
X Sichtbare Kontaminationen (Verunreinigungen durch Ausscheidungen/Sekreten/ Blut)
müssen sofort desinfizierend gereinigt werden; Desinfektionseimer steht im Zimmer!
X Laufende Desinfektion der Pflege-/Behandlungs-/Untersuchungsmaterialien
(Instrumente, Steckbecken, Urinflaschen, Thermometer, Nagelschere, Haarbürsten)
X Laufende Desinfektion der Flächen (Fußboden, patientennahe Flächen)
X Alle Flächendesinfektionsarbeiten mit Flächendesinfektionsmittel (z. B. TERRALIN protect
0,5 % (Lösung täglich wechseln) und Handschuhen, Flächen nach Abtrocknen zu benutzen.
Kleine Flächen mit 70 % Alkohol desinfizieren.
X Aufhebung der Isolierungsmaßnahmen, wenn frühestens drei Tage nach Abschluss der
antibiotischen Behandlung an drei aufeinanderfolgenden Tagen MRSA-negative Abstriche
Erfolg bestätigen; wöchentliche Kontrolle bis zur Entlassung, da erneute Besiedlung
möglich. Krankendokumentation elektronisch kennzeichnen wegen Wiederaufnahme!
X Schlussdesinfektion als Wisch-Desinfektion; möglichst Quarantänelagerung des sauberen
Pflegematerials (Einmalartikel, Verbandmaterial, Medicalprodukte) realisieren!
X Mitarbeiter-Untersuchung nur sinnvoll bei bewiesenen Häufungen oder ausgedehnten
Epidemien (Abstriche nasal, perineal, vaginal, Hautveränderungen = Momentaufnahme!)
X Weitere Praxis des Umgangs (u. a. dekontaminierende Abwaschungen, lokaler
Eradikationsversuch, Abstrichkontrolle) entsprechend ärztlicher Anordnung und weiteren
Dateien in www.klinik-hygiene.de.
Datum:..................... ................ Unterschrift: ........................... ………………...……..……….Franz Sitzmann...........................................................................................................
seit 12/1992 mehrere Änderungen, zuletzt 12/03; 12/04; 7/06; 3/08; 7/08; 8/09; 12/10; 5/12 Klinikhygiene
Mitarbeiter Pflege
Kopie: Patientenakte/Akte Hygienekommission
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