Merkblatt Clostridium difficile Erreger Clostridium difficile ist ein Bakterium, das in der Umwelt und in der natürlichen Darmflora von Tieren und Menschen vorkommt. Während einer antibiotischen Behandlung kann sich das Bakterium stark vermehren und zu Krankheitssymptomen wie Durchfall, Bauchschmerzen und Übelkeit führen Übertragungsweg Clostridien werden über den Stuhlgang ausgeschieden. Die Übertragung auf andere Personen erfolgt überwiegend über die Hände oder kontaminierte Flächen. Der Erreger ist in der Lage, sehr resistente Dauerformen, sog. Sporen zu bilden. Hinzu kommt, dass bereits niedrige Keimzahlen ausreichen, um eine Infektion auszulösen. Risikopersonen sind asymptomatische Keimträger, die eine Antibiotikabehandlung erhalten. Um eine Verbreitung der Erreger in medizinischen Einrichtung oder Pflegeheimen zu vermeiden, ist ein konsequentes Hygienemanagement erforderlich. Für gesunde Personen und im häuslichen Bereich ist das Infektionsrisiko gering. Behandlung Absetzen der laufenden Antibiotikabehandlung, gegebenenfalls ist eine gezielte antibiotische Behandlung erforderlich, z. B. bei älteren Patienten, bei chronischen Vorerkrankungen oder schwerem Verlauf. Hygienemaßnahmen Bei einer akuten Infektion werden mit dem Stuhl sowohl die Erreger als auch deren Sporen ausgeschieden. Deshalb ist eine Isolierung der Patienten erforderlich und das Pflegepersonal sollte bei engem Patientenkontakt Schutzkittel und Einmal-Handschuhe tragen, die vor Verlassen des Zimmers in einem geschlossenen Behälter entsorgt werden müssen. Nach Ablegen der Handschuhe ist eine sorgfältige Händedesinfektion durchzuführen und danach müssen die Hände zusätzlich gewaschen werden, um die Sporen möglichst weitgehend zu entfernen. Auch vor der Zubereitung von Speisen/Sondenkost wird neben der Desinfektion das Händewaschen empfohlen. Eine tägliche Wischdesinfektion der Handkontaktflächen des Erkrankten und bei Bedarf weiterer kontaminationsgefährdeter Flächen (bevorzugt mit Oxidantien, z. B. Peresssigsäure oder Natriumhypochlorid) ist erforderlich sowie eine sorgfältige Schlussdesinfektion aller Flächen im Patientenzimmer. Alle Medizinprodukte mit direktem Patientenkontakt (z.B. Stethoskope, Thermometer) sind patientenbezogen zu verwenden und müssen nach dem Gebrauch desinfiziert werden. Be einem eventuellen Transport z. B. für eine zentrale Aufbereitung muss ein geschlossener Behälter verwendet werden. Thermische Desinfektionsverfahren sollten bevorzugt eingesetzt werden. Seite 2 Geschirr kann in einem geschlossenen Behältnis zur Spülmaschine transportiert und dort wie üblich bei >60 Grad gereinigt werden. Die Wäsche sollte mit einem desinfizierenden Verfahren gewaschen werden. Für Betten und Matratzen sind wischdesinfizierbare Bezüge zu empfehlen. Angehörige und Besucher werden vom Personal über die einzuhaltenden Hygienemaßnahmen informiert. Dazu gehören eine Hygienische Händedesinfektion und das Anlegen von Schutzkleidung (Schutzkittel, Schutzhandschuhe). Schutzkittel und Handschuhe werden im Zimmer entsorgt. Vor Verlassen des Zimmers erfolgen eine Hygienische Händedesinfektion und danach eine Händewaschung. Aufhebung der Isolierung frühestens 24 Stunden nach Abklingen der klinischen Symptome. Vor Verlassen des Zimmers gründliches Händewaschen. Empfehlung einer eigenen Toilette für mindestens 2 Wochen, anderenfalls muss die WC-Brille nach jeder Benutzung einer Wischdesinfektion unterzogen werden. Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung: Gesundheitsamt Schwarzwald-Baar-Kreis Abteilung Gesundheitsschutz und Umweltmedizin Herdstraße 4 78050 Villingen-Schwenningen Tel.: 07721 913-7190 Fax: 07721 913-8918 E-Mail: [email protected] Stand: Juni 2015