Weder die Autorin noch der Fachschaftsrat Psychologie übernimmt Irgendwelche Verantwortung für dieses Skript. Das Skript soll nicht die Lektüre der Prüfungsliteratur ersetzen. Verbesserungen und Korrekturen bitte an [email protected] mailen. Die Fachschaft dankt der Autorin im Namen aller Studierenden! Version 1.0 (2011) Skript zur Vorlesung „Entwicklungspsychologie“ (Prof. Dr. Ulrich Schmidt-Denter) Sommersemester 2010 verfasst von Kim K. 2 1.Vorlesung - RenéSpitz(1957):SäuglingalsundifferenziertesWesenohneWillensäußerungen Heute:Körperliche&seelischeEntwicklungbeginntbeiKonzeption EngeVerbindungzwischenintra‐undextrauterinemLeben Pränatal:1.&2.Woche:Ovum;3.‐8.Woche:Embryo;9.WochebisGeburt:Fötus Perinatal:29.SSWbis7TagenachGeburt Postnatal:1.&2.Woche:Neugeborenes;3.‐52.Woche:Säugling 3Ansätze:Tiefenpsychologie,Ethnologie/Biosoziologie,experimentelleNeurophysiologie Tiefenpsychologie: - - - - 1920er:Psychoanalysehatteprägende,pränataleBedeutung Graber:GründungISPP(1971) Ferenczi,Rank,Winnicott:InterpretationenvonTräumenungeborenesKindisterlebnisfähig Kruse:über2000Traumaufzeichnungen: - TräumerspürtwohligeGeborgenheit,wandeltdurchengeGänge(Geburtskanal),Befreiung, Licht,Kälte,lauteGeräusche - Mutterleibstraum:1.EmbryostellungimMutterleib,aberLärm;2.HöhlemitTüchern - Geburtstraum:TräumerkriechtdurchlangesRohr(wirdimmerenger)(entspricht objektivenErfahrungen) KindlicheErlebnissedesTräumersauchvonjetzigerpsychischerSituationabhängig (Quellendiskrimination)RekonstruktionverschüttetenGedankenmaterialsbeiTraumanalysen Schindler:frühepränatalePhasenalsOzeangefühl,farbloseBilder,umerrechnetenGeburtstermin sogarschonstrukturierteGedanken,globaleGanzheitserfahrungen Geburtstrauma: Charcot&Freud:GeburtalseineArtVerwundung/plötzliches,unangenehmesGefühlderAngst,des SchreckensunddesEkels;VerdrängungkannschonDispositionzurpsychischenStörungsein; schwachesIchwirdmitAffektströmungennichtfertigVerdrängung Rank:GeburtalsTraumadurchSchmerzundErstickungsangst Graber:KindkommtinWelt,dieBedürfnissenichtmehrbefriedigtUreindruckdesUnlustvollen, VersagungundSchmerzalsständigerBegleiterimGegensatzzurGeborgenheitimMutterleib( kleineKinderbauengerneHöhlen) Freud:Gegensatzintra‐undextrauterineWelt;DurchschneidenderNabelschnurUnterbrechung derVersorgungTrauma;AsphyxieAngstzustand Stirnimann:Geburtsangst=AngstbeiAtemnot Kindberuhigtsich,wennmanintrauterinenZustandwiederherstellt(z.B.Bad,Hautkontakt) Ethnologie/Biosoziologie: - - - - - Portmann:1.LebensjahralsVerlängerungderpränatalenZeit;konstanteZusammenhängeMensch↔ Säugetier;2Typen: - 1)Nesthocker:Körperbauwenigspezialisiert,Gehirngeringentwickelt,kurzeTragezeit,viele Nachkommen,Geburtszustandhilflos,VerschlussAuge,Ohr,KörpertempvonAußentemp abhängig - 2)Nestflüchter:spezialisierterKörperbau,hoheGehirnentwicklung,langeTragezeit,geringe Nachkommenzahl;weitentwickelt,EWsehrähnlich Portmann:MenschteilsNesthocker,teilsNestflüchter;Grundplannach:Nestflüchter,abergroßer AbstandzurKörperform;extrauterinmussnocheinegroßeEntwicklungstattfinden Neugeborene:nochkeinearteigenenVerhaltensweisen(Sprache,etc.) Reifekriterien(Gehen,AnsätzeSprache&Denken)erstnach1JahrpostpartumSchwangerschaft müsste1Jahrlängersein,damitMenschKriteriendesNestflüchtersaufweistphysiologische Frühgeburt Portmann:GeburtszustanddesMenschenist: - LatenterNestflüchter(Grundplan) - PhysiologischeFrühgeburt(GeburtsterminliegtinFetalentwicklung) - SekundärerNesthocker Gould:kindlicheKöpfesindimLaufderEvolutionimmergrößergeworden,mütterlichesBeckenist hingegeneng(aufrechterGang)wennSchädelnochgrößer,würdeernichtmehrdurchBecken passen SchädelnähtenochnichtverwachsenbeiGeburtkönnensichbeiGeburtübereinanderschieben Kopfumfangwirdetwasverringert 3 KeineallgemeingültigePrägungdurchUmwelt;jederMenschentwickeltsicheinmaligin extrauterinerFrühphasesozialerMutterschoß(GeborgenheitinUmweltersetztUterus) Neurophysiologie: - Blechschmidt:EntwicklungZNS(Cerebralisation)&HerzundGefäße(Vaskularisation) - PränataldominiertimmereineEntwicklungGeburtliegtinderMitteeinerEntwicklungsphase - VieleVerhaltensweisenschonpränatal,z.B.ReflexealsintrauterineVorübungfürextrauterines Leben - Saugreflex:20SSW;FetustrinktFruchtwasser(400ml)&scheideteswiederaus - Madison:Habituation↔extrauterineUmweltanpassung - Prechtl(1980):pränatalesBewegungsrepertoire: - Abwehrbewegungen:7,5W:WegdrehendesKopfes;8,5W:WegdrehendesganzenKörpers - ReaktionenaufLageveränderungenderMutter:ab9,5Wnachweisbar - VerfeinerteBewegungskoordination:mittleresDrittel(z.B.amDaumenlutschen,mit Nabelschnurspielen,davielPlatz)KindantizipiertUmwelt - Augenbewegungen:späteSchwangerschaft:vieleREM‐PhasenvermehrtesaktivesTräumen (BewältigungdurchTräumen=Coping) - Bewegungennehmenab,PhasendesaktivenTräumensnehmenzu - Vorformenvonaktivem&passivemCoping(Traumsequenzen)1.ökologischeBeziehung(Mutter &Kind) - Naaktgeboren:Uterus=SpiegelderSeele,daerendokrine&metabolischeProzessewiderspiegelt - RudimentäreOrganfunktionistbeiGenesedesOrgansbereitsangelegt(Struktur&Funktionbilden Einheit) - Blechschmidt:Gehirnfunktioniertschonbei1,8cmgroßemFötus - Blechschmidt(1974):Waspränatalnichtangelegtist,kannpostnatalnichtzurErscheinungkommen - Alles,wassichentwickelnsoll,mussstimuliertwerden;waspränatalnichtangelegtist,kannauch postnatalnichtzumEinsatzkommenWechselprinzipReifung↔Umweltstimulation - AnpassungsleistungführtintrauterinzumGleichgewicht(Kind↔ Umwelt);Ungleichgewicht bedeutetStress - DurchStressderMutter(destruktiv)AnpassungdesKindeseingeschränkt(auchKinderkönnen intrauterinschonStresssymptomeaufweisen)KontraktionderGebärmutterAtemnot - 2.Vorlesung - Verhaltenssysteme,dienachGeburtsofortfunktionstüchtigsind:bereitsinpränatalerZeitangelegt& hinsichtlichihrerspäterenFunktionentwickelt BeilebendenSystemen:Struktur‐&Funktionsentwicklunggleichzeitig(notwendigmiteinander verbunden) Bsp.:Gehörsinnrudimentärangelegtmussauchgleichzeitigfunktionieren(Sinnesempfindungals EntwicklungsstimulusfürweitereEntwicklung) Fedor‐Freyberg(1983):Struktur&FunktionalsEinheit;beiOntogeneseistschonrudimentärdessen spätereFunktionvorhanden,d.h.Struktur‐&Funktionsentwicklunggreifenineinander WürdeSinnesempfindungnichtzuerstfunktionieren,bliebeauchdieStrukturentwicklung rudimentär(keineUmweltstimulation,diezumgenetischenProgrammdazugehört) SchonwährendpränatalerZeit:WechselwirkungzwischenAusreifung&Umweltstimulation (Dialog/KommunikationdesUngeborenenmitseinerUmwelt) PränataleEntwicklung: - IntrauterinesLeben=1.ökologischeSituationdesMenschen IndividuumistvonAnfanganeinepsychologischeEinheit,diesichnurinkontinuierlichemDialogmit physischer&sozialerUmweltentwickelnkann AkustischeWahrnehmungendesKindes&seineReaktionen: 24.Woche(spätestens):Fötuskannhören intrauterineGeräuschkulisse(rechthoch):HerzschlagderMutter,StimmenderEltern,andere GeräuschedesmütterlichenKörpers;bestimmteGeräuschkulissedurchUmweltreize(Wecker, Musik,…) biszu100dB;Durchschnitt:55dB Hertel:StrömungsgeräuscheimKörperderMuttervergleichbarmitAutobahngeräuschen;Kind jedochnichtbeeinträchtigt(entspannteHaltung,Ruhe‐&Schlafphasenganznatürlich) UngeborenesKindhatguteAdaptationsmöglichkeitanrelativhoheGeräuschkulisse 4 - HerzschlagderMutter:starkeBeeinflussung,Vertrautheit,Geborgenheit;auchnochinpostnataler Zeit Salk:AbspieleneinesTonbandsmitdemHerzschlagrhythmusMehrzahlderNeugeborenenschrie weniger,keineGewichtsabnahme Simon:ReproduktionvonHerztönen8hnachGeburtunruhigeKinder:Beruhigung,spontanes Einschlafen Frequenzabweichungvonnur10%desgewohntenmütterlichenHerzschlagsneuerliches Aufwachen,Unruhe,Schreien sofortigeBeruhigungbei84%derNeugeborenenbeierneutergewohnterFrequenz;37%schliefen daraufhinsofortwiederein Metronom(gleicheFrequenz):22%beruhigtensich,davonschliefen12%ein;47%merkten Schwindel&wurdenärgerlich&17%schriendaraufhin 200‐600Hz:eherBeruhigung HöhereFrequenzen:eherärgerlichesSchreien DeCaspar(UniversityofNorthCarolina):NeugeboreneerkennennichtnurStimmederMutter, sondernauchGeschichte,dieihneninletztenWochenderSchwangerschaftmehrmalsvorgelesen wordenwar SaugermitTonbandgerätgekoppelt BabyskonntenmitunterschiedlichenSaugrhythmenwahlweise3verschiedene,gleichlangeTexte einschalten ausFötalzeitbekannteGeschichtewurdebevorzugt&öfterabgerufen,riefgrößere Aufmerksamkeithervor;hörtenkonzentriertzu,beiandererGeschichtewurdensieunruhig StimmedesVaterswirdanderenMännerstimmengegenüberbevorzugt(auchausPränatalzeit bekannt) GeräuscheklingenbeidirekterSchallleitungandersalsimKörperderMutter(z.B.Stimmender Eltern,HerzschlagderMutter,etc.)Kindisttrotzdemfähig,dieseextrauterinwiederzuerkennen FötennehmenlautvorgesprocheneSilbenfolgenwahr&könnenaufeinenWechselder Silbenanordnungenreagieren(erhöhteFrequenzderAugenbewegungen,Verlangsamungder HerzschlagrateerhöhteAufmerksamkeit) UngeborenesauchdurchMusikbeeinflussbar;erkennthäufiggehörteMusikstückenachGeburt wieder KindmagkeineTechno‐Musik(Aufregung),beruhigtsichbeiKlassischerMusik(Wohlgefallen) FötalePsychotherapie:bautdaraufauf,dassbestimmteMusikberuhigend&entspannendaufFötus wirkt;v.a.Bach,Vivaldio.ä.geeignet Caruso:1.ForderungnachPsychotherapiedesFötenwährend1.TagungfürpränatalePsychologie direktübereineTherapiederMutter:Versuch,BeziehungundKommunikationzuverbessern direktaufFötengerichtet:direkteBeschallungmitangenehmerMusikEntspannung passendeMusik:v.a.Prokowjew(geeigneteInstrumente,v.a.Fagott) direktePsychotherapienurnötigbeibesonderenStress‐&Ausnahmesituationen FazitakustischeWahrnehmungbeiFöten:lernenzuerkennen: MütterlichenHerzrhythmus(Salk)vs.Metronom(Simon) BestimmteGeschichte(DeCaspar) VerschiedeneSilben(babi‐biba)(Lecanuet) BestimmteMusikstücke(Clemens) Festgestelltinuteri,ansonstenpostnatal(Caruso) wichtigerfürallgemeineEntwicklunginPränatalzeit:FähigkeitderMutterzurKommunikationmit Ungeborenem(VerständnisfürdessenKompetenzen&Beeinflussbarkeit,SensibilitätfürSignaledes Fötus) Fötusverhältsichintrauterin,gibtMutter„feedback“ MutterspürtdauerhaftAktivitätsrhythmus(strampeln,Purzelbäume,etc.) Mutter&KinddurchlebengemeinsameEmotionsstadien(EmotionenderMutterwerdenmit ZeitverzögerungEmotionendesKindes) Stoffwechselprodukte&HormonepassierenPlazentapsycho‐physischeBefindlichkeitdesKindes wirdausgelöst EmotionsanpassungalsGrundlagefürBindungssystembesondersinpostnatalerZeitwichtigfür gesundekindlicheEntwicklung 5 - PsychosomatischeBetreuungvonSchwangerengeringereKaiserschnitt‐Rate&perinatale Mortalität Roggenschaub:pränataleMobilisierungsubtilerpsychosomatischerKräftekannmehrleistenalsder intensiveEinsatzgeburtsmedizinischausgeklügelterProthesen Fazit:PsychoprofilaxewährendderSchwangerschaftwichtig(optimale Schwangerschaftsgestaltung,nichtnurEinübungvonVerhaltenstechnikenfürGeburtszeitpunkt) OptimaleSchwangerschaftsgestaltung: - SchonungdereigenenGesundheit KindgerechterLebensstil EntwicklungeinesDialogsmitdemungeborenenKind AngenehmeErlebnisse(Psycho‐Hygiene),sichmitschönenDingendesLebensbeschäftigen ZärtlicherKommunikationsstilzwischenPartnernwährendPränatalzeit ZwarGesundheitspflege&Psycho‐HygienischePflege,aberkeineSchonung(Schwangerschaftist keineKrankheit);positiveStimulationderMutterbedeutetgewisseEntwicklungsstimulationfür Kind VorbereitungaufGeburtundElternschaft: - - InformationsveranstaltungenüberGeburtsvorgang,Säuglingspflege,Schwangerschafts‐& Gymnastikkurse;fastalleMütter&fastdieHälfteallerVäternehmenandiesenteil Bartussek:1986:2%derMütternichtangemeldet;40%derKinderdieserFrauenstarbenvor,bei oderkurznachderGeburt;aber:nochandereRisikofaktoren!KeineinfacherKausalzusammenhang Atem‐&Entspannungsübungenmöglichstnatürlicher&schmerzarmerGeburtsverlauf; weitgehenderVerzichtaufBetäubungsmittel MeistenProgrammebasierenaufMethodenvonDick‐Read&Lamaze ÄrztlicheVorsorgeuntersuchungen:medizinische&psychologischeBedeutung;Unsicherheiten werdengeklärt,körperlicheVeränderungen,GesundheitszustanddesBabys(Ultraschall,Herztöne schonab7.WocheVorstellungvonKindfrüherDialog) Tippelt:geradezuBeginn:Verunsicherung,Anpassungerlebten&antizipiertenVeränderungen OhnepränatalediagnostischeVerfahren:erstdurchspürbareBewegungen(19.‐22.Woche)alsreal erlebt AuchKritikanvielenUltraschalluntersuchungen(medizinischnichtnotwendig;inUSA:nur3);aber nichtschädlichfürUngeborenes Bartussek:werdendeElternerlebenGeburtsvorbereitungalszustarkaufmedizinischenAspekt beschränkt(trotzpsychologischerBezüge);vielewünschensichpsychologischeAusrichtungder Geburtsvorbereitung;EinbeziehungdesVaters;Beziehungsveränderungen,neueLebenssituation Fazit:NeugestaltungderGeburtsvorbereitungauspsychologischerSichtdringenderforderlich! Lamaze:Entspannungsmethode;beziehtVateralsaktivenPartnerinProzessderSchwangerschaft &Geburtmitein Fein:gemeinsamerBesuchdesGeburtsvorbereitungskursesistAusdruckengerPartnerbeziehung miteinerpositivenEinstellungdesVaterszumKind Wente&Crockenberg:VäterausLamaze‐GruppeaufGeburtbesservorbereitet&erlebtendiese psychisch,fühltensichsicherer,weilsiez.B.aktivhelfenkonnten;imUmgangmitKindjedochnicht wenigerProbleme(mangelndesWissenüberBedürfnisse&Entwicklung) ErgänzungzuLamaze‐Kurs:praxisbezogeneSäuglingspflegekurse(leideroftzuMutter‐bezogen!) Nickel:vorbereiteteVäter(Säuglingspflegekurs)stärkeremotionalzugewandt,sensibler, responsibler,sicherer&vertrauterbeiKörperkontakt;verstärktesväterlichesEngagement positivefürKindesentwicklung(responsibler,bessereQualitätderLautäußerungen,bessere Stimmung) auchLerneffektenachderGeburtspielennatürlicheineRolle,aberfrühzeitigeSensibilisierung& EinstimmungschafftgünstigeAusgangslage; Greenberg&Morris:VäterzeigtenspontaneBegeisterung&schnelleemotionaleBindungan Neugeborenes;fruchtbareSituationdeserstenKontaktsnachderGeburtnutzen! Engrossment=sichzumKindhingezogenfühlen&ImpulsfüreigenePersönlichkeitsentwicklung; sensiblePhasekurznachGeburt,indersichleichteineengeBindungansNeugeboreneentwickeln kann Klaus&Kennell:empirischeUntersuchungenzurM‐K‐Beziehung,günstigeWirkungdesfrühen& ausgedehntenKontaktesnachderGeburt 6 - Müttern,denenihrNeugeborenesnachderGeburtsofortnacktaufdenBauchgelegtwird(variabler Spürkontakt)&dieihrKindwährenddesKlinikaufenthaltestäglichlängerbeisichhaben(variabler Ausdehnkontakt),wareninihremZuwendungs‐&Pflegeverhalteneinfühlsamer Flugmacher:Einflussvon„frühemKontakt“&„ausgedehntemKontakt“(durchroomingin)auf Stillfähigkeit(Milchmenge),StimmungslagederMutter&InteraktionzwischenMutter&Kind „ausgedehnterKontakt“(roomingin)hattepositiveAuswirkungenaufStillen Roomingin=gemeinsameUnterbringungderMuttermitdemKindstattUnterbringungdesKindes inseparaterNeugeborenenstation MiterlebenderGeburtfürVatereineäußerststarkepsychischeAnspannung,Vaterbefindetsichin höchsterErregungphysiologisch&psychologischbesondersaufnahmefähigfürKind Erstkontakt(sehrintensiv) auchfürNeugeborenesintensiveremotionalerZustandnachGeburtrelativlangewach&sehr aufmerksamfruchtbareSituationfür1.InteraktionderElternmitdemKindbesteht GeburtsvorgangauspsychologischerSicht: - Übergangvomintra‐zumextrauterinenLeben BeinhaltetEntwicklungsimpulse,aberauchGefährdungen EinerseitsvöllignormalesEreignis,dasaberandererseitsauchwiegefährlicheProzedurerscheint FötuswirddurchGeburtskanalgepresstv.a.derKopfisterheblichemDruckausgesetzt, Sauerstoffmangel;sehrabrupterÜbergangvonwarmer,dunkler,geschützterUmweltingrellen, kaltenKlinikraum,indemfremdeWesennachihmgreifenundmitdemKopfnachuntenhalten NeugeboreneweisenhoheKonzentrationvonStresshormonen(Adrenalin,Noradrenalin)auf Katecholamine=Hormone;Adrenalin&NoradrenalinalswichtigsteRepräsentanten Lagercrantz&Slotkin:KatecholaminesichernÜberlebendesNeugeborenen;Fötusistgut ausgestattet,umdenGeburtsstresszumeistern;z.T.Hormone(ungewöhnlichhoheKonzentrationan Katecholaminen) FunktionvonKatecholaminen: - - - Erwachsener:KatecholamineerhöhenHerzschlagrate&BD,kräftigenHerzmuskelkontraktion& verengen/erweiternBlutkreislauf,Bronchienerweitert,Fett&Glykogenwerdenzuleicht abbaubarenNährstoffenumgewandelt;Pupillenerweitert,HaarerichtensichaufKampf/Flucht (unwillkürlicheStressreaktion) NeugeborenesstehtjedochnichtvordieserWahl,daesselbstnichtsändernkanneinige Unterschiede: 1)AnteildesNoradrenalingrößer,AnteildesAdrenalinskleiner 2)senktHerzschlagrate(=wenigerSauerstoffverbrauch) 3)Atmungsglättung(=Lungenbläschenkönnensichvollentfalten) 4)AbbauderFettreserven(=Nährstoffversorgung) 5)AktivierungdesbraunenFettgewebes(=ReduktionderUnterkühlung) 6)Wachheit5–6MinutennachGeburt(=begünstigtBindung) ReduktionderHerzschlagratesenktSauerstoffverbrauch&fördertsomitÜberlebendesFötus hormonellerEinflusssenktSauerstoffverbrauchwährenddesGeburtsvorgangesstarkab StressreaktiondesFötenandersalsdiedesErwachsenen(aufÜberlebenbeiSauerstoffmangel ausgerichtet) Lebenswichtigen,innerenOrganewerdenverstärktmitSauerstoffversorgt(v.a.Herz,Hirn)Blut wirdz.T.ausPeripherieabgezogenKinder,derenGeburtsvorgangrelativlangegedauerthat, könnenmitblauenHautstellengeborenwerden(regeneriertsichnacheinigerZeitwieder) Fazit:protektiveFaktoren:FötusproduziertmehrNoradrenalinalsAdrenalin,um Sauerstoffmangelauszugleichen&Herzschlagratezusenken;nochunreifesHerz(wenigerresponsiv) RuhendeErwachsene:geringerKatecholaminspiegel;beiz.B.Saunabadendenschonhöher Rattenversuch:90minlang5%desSauerstoffgehaltes;TieremitKatecholaminenüberlebten größtenteils;TiereohneKatecholamine(Nebennierenentfernt;Substanz,diedieseblockiert) überlebtenProzedurausnahmslosnicht Kaiserschnittraten:voreinigenJahrenvon5%auf20%(heute:20‐25%inD);Ursache:Einführung exakterRegistriergeräte(Wehenschreiber)auchleichteUnregelmäßigkeitderHerztätigkeit erkanntoftschon(unnötigerweise)vorWehenbeginnKaiserschnittKinder:keinerhöhtes Katecholaminniveau(Aus‐schüttungerstdurchSauerstoffdeprivationwährendWehen) Atemschwierigkeitenwährend1.Stunden AuchnachGeburtsindKatecholaminewichtig: 7 - AusschüttungProduktioneinerseifenähnlichenSubstanzOberflächenspannungin LungenbläschenwirdherabgesetztfunktionsloseLungenflüssigkeitkannabsorbiertwerden Lungenbläschen(Aldeolen)könnensichvollentfaltenselbstständigeAtmunganderLuft OhneKatecholaminehatLungenflüssigkeitSchwierigkeitenausLungenbläschenzuentweichen KindmussgegendieFlüssigkeitinderLungeeinatmen Atmungsglättung AbbauvonFettreservenimFallevonnichtausreichenderNahrung NachGeburtca.5‐6Minutenhellwach(VerhältnisvonNoradrenalinundAdrenalinbleibtso bestehen)sehraufnahmefähig(sozialeBedeutung!BezugspersonensolltenmitKind interagieren) UnterkühlungalsweitereGefahrbraunesFettgewebe(wiePolsterumNierenundAortaherum) erzeugtWärmedurchchemischeProzesse DurchGeburtnichtnurAngst,sondernauchStimulation&Gewissheit,dassmanAnspannung überlebenkann Wichtig,NeugeborenesnachGeburtrichtigzubehandeln,umAnspannungmöglichstschnellwieder ineinetiefeEntspannungzuüberführen Katecholaminniveau:vorGeburtniedrig,beiGeburtschnellteshoch,ca.2hnachGeburtsinktes völligab Neugeborene,derenLebenandasintrauterineangenährtwerden,beruhigensichschneller1. Coping‐Prozess(AnpassungannachgeburtlichesLeben)fälltleichterbleibenstärkerim physiologischen&psychischenGleichgewichtkönnensichbesserentwickeln ZielderGeburtshilfe:ÜberganginspostnataleLebenerleichterndurchAnpassungder nachgeburtlichenLebensbedingungenandievorgeburtlichen Leboyer&Odent:„sanfteGeburt“=Kindwirdnichtsofortabgenabelt&medizinischuntersucht, sondernwirdzunächstfürca.20Min.flachaufKörperderMuttergelegt(Streicheln,Stimme, Herzschlag,Musik) MeistenKindernehmennach1.Schreisehrschnellzufriedenen&untraumatisierten Gesichtsausdruckan RäumezunehmendnichtmehrwieKlinikräumegestaltet,sonderneherwiegemütlicherWohnraum Wassergeburten: - - - ÜberganginWeltderSchwerkraftschonender Tjarkovsky:FörderexperimentemiteigenerTochter(„Veta“);dokumentiertvonSidenblach; Frühgeburt(1500g);legtesieinWasser(konntesichleichterbewegen&zuKräftenkommen);in erstenMonaten:Kindverschlucktsichnicht,daAtemwegereflektorischgeschlossenwerden(auch beimBabyschwimmenausgenutzt);VetaerholtesichmitderZeit;saßinArtAquariumstattLaufstall Babyschwimmen:mitca.3Monaten;SäuglingschwebtundstrampeltunterWassermitweit geöffnetenAugenvölligangstfrei;EntwicklungsförderungdurchBewegungimWasser(nicht schwimmenlernen);SäuglingverbrauchtwenigEnergie&kannsichleichterbewegen;ständiger sanfterHautreiz;stimuliertGleichgewichtssinn(wichtigfürfrüheEntfaltungderIntelligenz);wichtig fürGesamtentwicklung Lebiot:Neugeborenesmussschreien(laut,kräftig),GeburtalseineArtOrkan;SchreialsAntwortdes ganzenOrganismus;Bestätigung,dassallesinOrdnungist;wichtigesMittelzurSpannungslösung 3.Vorlesung Prä‐undperinataleRisikofaktoren: - FötusgeschütztdurchEihautsack&Fruchtwasser(Erschütterungengedämpft)&überNabelschnur mitPlazentaverbunden(übernimmtFunktionenvonLunge,Leber,Niere,Drüsen) Plazenta:sehrleistungsfähig;schon1hnachNahrungsaufnahmederMutterkönnenimBlutdesFötus mütterlicheNährstoffenachgewiesenwerden GiltauchfürschädlicheStoffe(Nikotin,Alkohol,Valium,etc.) KindistzwarnichtdirektanNährstoffkreislaufderMutterangeschlossen,dochGefäßeder2 getrenntenKreisläufesinddurchlässig(DiffusionAustauschvonSauerstoff& Nahrung/Abbauprodukte) FunktionendergetrenntenBlutkreisläufe: 1)eswirdverhindert,dassderFötusvomOrganismusderMutterabgestoßenwird 2)gewisserSchutzgegenunmittelbareEinwirkungvonabsolutschädigendenStoffen SchädigendeWirkungvonAlkoholundNikotin: 8 - - 1)erhöhtesFrühgeburtsrisiko 2)VerminderungdesKörpergewichts 3)BeeinträchtigungdergeistigenEntwicklung NikotinengtDurchblutungderPlazentaein&verändertHerzfrequenz 10ZigarettenamTagvermindertGeburtsgewichtum100g Jede4.Frau,die1994einKinderwartete,rauchte PassivesRauchenscheintnochgefährlicherzuseinalsaktives(Rauchbesondersgiftig;Passivraucher könnengefährlicheSubstanzenschlechterentgiften;PassivraucheratmetKotinin,Aktivraucher Nikotin) Remmer:Kindergefährdeter,wennVaterraucht,alswennMutterselbstraucht FötalesAlkoholsyndrom:bereitsbeiNeugeborenenalleAnzeichenvonAlkoholismus FolgenvonAlkoholkonsumwährendSchwangerschaft: 1)MissbildungenanBeinen&Armen 2)AnomalienanGesicht&Kopf 3)GeistigeRetardierung 4)schlechtemotorischeKoordination Gefahren,diedurchKrankheitserreger,diediePlazentadurchqueren,entstehen: 1)AidskrankeMütterkönnenVirusaufKindübertragen 2)Rubeolenembryopathie(Röteln)im1.‐3.MonatkannSchädigungenverursachen(körperlich& geistig) 3)MasernviruskannEntwicklungdesFötenstörenbzw.hemmen 4)Toxoplasmose:InfektionmitEinzeller(Protozoren;befälltmeistHaustiere)Mutterkeine Symptome,beiKind:SchädigungdesNS,oftstarkeBeeinträchtigungderpsycho‐physischen Entwicklung;besondersschwereFormdesintrauterinerworbenerSchwachsinns;besondersin erstenMonaten;beiInfektion:immerzumArzt SchädigendeWirkungvonPharmaka: 1)Kontagan‐Kinder:Schlaf‐&BeruhigungsmittelTaladomidhemmtEntwicklungderExtremitäten dauerhafteMissbildungen(wennzwischen25.&44.LebenstagdesFöteneingenommen) 2)ChininoderandereRauschmittelEmbryopathien RisikofaktorenfürEmbryopathien:ungünstigepsycho‐sozialeSituationderwerdendenMutter (StressorenwirkenüberZNS,Endokrinum&VegetativumaufpränatalEntwicklung) FolgenvonEmbryopathien: 1)pathologischeStoffwechselprodukte&anormaleHormonproduktionMangeldurchblutungder PlazentastarkerAnstiegdesfötalenNebennierenhormonsStressfürFötus 2)direkteÜbertragungdieserSubstanzenpassierenPlazentaSchädigungdesFötus Risikofaktoren: - Psycho‐sozialeUnterstützungdurchPartner/FamiliealsSchutzfaktor MangelanzwischenmenschlicherBeziehung&WärmealsRisikofaktor GründefürSchwangerschaftsabbruchaussozialerIndikation: 1)Befürchtung,dassTragfähigkeitderPartnerschaftnichtausreichendsei 2)ungenügendeUnterstützungvomPartnererwartet 3)UnvereinbarkeitvonBeruf&Mutterschaft 4)eigeneseelischeBelastungdurchSchwangerschaft 5)BedenkenhinsichtlichpsychischerStabilität 6)SorgeumunsichereZukunft Risikokumulation=mehrereRisikofaktoren(z.B.biologische&soziale)kommenzusammen WechselwirkungeninnerhalbderauftretendenRisikogruppebedingtinhohemMaße,ob&wieweit diePlastizität&RegenerationsfähigkeitimLaufederpostnatalenEntwicklungendieseStörungen wiederkompensierenkann KeineverbindlichenKriterien,wodieGrenzezumPathologischenliegtschwierig,eindeutige UnterscheidungzwischennormalenundanormalenSchwangerschaftsbedingungenzumachen Prechtl:Optimalitätskonzept;ListegünstigerFaktoren;normalistnichtgleichrisikolos,bestimmte Risikenbestehenimmer;imMittel2‐4RisikofaktorenproSchwangerschaft(normal,keine Beeinträchtigungen) RisikeninSchwangerschaftwirkennichtisoliert,nichtabsolut;Gefährlichkeitveränderlichdurch: 1)protektiveFaktoren 2)präventive&therapeutischeMaßnahmen 9 - ÜberlebensratevonFrühgeborenen&UntergewichtigendurchFortschritteinNeonatologie verbessert 1900:226/1000;1939:61/1000;1946:97/1000;1950:55/1000;…;2008:4/1000;fast ausschließlichFrühgeborene;Ost‐&Südeuropahöher(aber:UnterschiedeinDefinitionvon Säuglingssterblichkeit) Geburtvor37.SSW&Gewichtvon<2500ggehörenzuUrsachenvonSäuglingssterblichkeit InD:1970‐1986:von23,4auf8,6je1000gesunken;1000‐1500g:Überlebensratevon30‐50%auf 70‐90%;selbstbeiextremFrühgeborenen&extremLeichtenverbessertesichÜberlebenschance erheblich AnteilderRisikokindermitbleibendenFolgeschädengingerheblichzurück Meyer‐Probst&Teichmann(RostockerLängsschnittstudie):biologischeRisikenkönnendurch günstigepsycho‐sozialeBedingungenkompensiertwerden nachteiligeUmweltbedingungenverstärkenzusätzlichAdaptations‐&Entwicklungsprobleme biologischbelasteterKinder organischgeschädigtenKindernwerdensozialeKompensationsmöglickeitenentzogen&mit Belastungenkonfrontiert,diesiewegenihrergeschwächtenKonstitutionnichtbewältigenkönnen Wirkungsweiseanalog;EffekteorganischerBeeinträchtigungenkönnensichimVerlaufwieder abschwächen;psycho‐sozialeBelastungwirkteheranhaltenddeprimierend;Einflussstärken: 1)KeineRisikobelastung 2)biologischeBelastundenohnepsychosozialeRisiken 3)psychosozialeBelastungenohnebiologischeBelastungen 4)Doppelbelastung StarkeGewichtungpsycho‐sozialerBedingungenwegenDauerhaftigkeit AuchungünstigeökologischedauerhafteBedingungenwirkensichabhängigvonVulnerabilität(bzw. Widerstandsfähigkeit)desOrganismusaus EinigeKinderbewältigensozialeBelastungen,andenenanderescheitern(innere Widerstandskräfte) EntwicklungabhängigvonBalancezwischenRisiko‐&Schutzfaktoren Schutzfaktoren: - FehlenbiologischerRisiken BestimmtesozialeKompetenzen(bereitsimSäuglingsalter):sozialresponsiver,reagieren differenzierteraufandere,könnenbeiBetreuungspersonfürsiegünstigeEffekteerzielen,lächeln häufiger,leichterzuhandhaben,„temperamentsmäßigeinfacher“,reagieren„emotionalbewusster“ Fähigkeit,sichvorübermäßigerStimulationzuschützen(Frühgeboreneoftunfähig,sichvon ReizquellenabzuwendenKräftetotalverbraucht;ReizselektionoderAbwendungnichtgegeben) GuteBeziehungzurPflegeperson QualitätderPartnerschaftderEltern&FaktorenderFamiliendynamik(auchweiteresfamiliäres Umfeld) MerkmalederMutterbeiMutterrollesolltensein: 1)Selbstvertrauen 2)Zufriedenheit 3)positiveWahrnehmungdesKindes(BedeutungvonInfovermittlung/KurseninPränatalzeit!) PsychologischeHilfesolltevorbereitendimSinneeinesantizipatorischenCopingangeboten werden WeiteresozialeRisikofaktoren: - 1)schlechtesozio‐ökologischeBedingungen 2)psychischeProblemederEltern 3)Elternteile,derenStützsystemwackelt SpeziellinPränatal‐&Geburtszeit:ÖkologiederGeburtssituation/Geburtsklinik&Ausstattungder Intensivstation(beibiologischenRisiken) Frühgeborene:erheblicherStress;Brutkästen/InkubatorenhabensehrhohenGeräuschpegel;Raum istständigbeleuchtet;verschiedenenDiagnose‐&Behandlungsmaßnahmenstöreninneres GleichgewichtdesKindes(heute:AusgleichdurchHautkontaktmitMutter) AuswirkungendieserRisikofaktorenauchgeschlechts‐&altersspezifisch(inVulnerabilität:konträre Entwicklungslinien:Jungen:Säuglings‐&Kindesalter;Mädchen:Jugend&frühesErwachsenenalter) ProzessebiszumEndedes1.Lebensjahres: - 1)Ovum(1.&2.Woche):Ei;ProzessderZellteilung 10 - SpermienerreichenEizelledurchdringenSchutzhülleZellteilung befruchteteEizelle(Zygote)teiltsichin2Tochterzellen(Plastomere) nachca.3Tagen:Morula 4.Tag:2Zellansammlungen(FlüssigkeitdringtinMorulaein&bringtPlastomereauseinander) innereZellen(Embryoplasten):Embryo;äußereZellschicht:Plazenta(Kuchen) ganzesbläschenförmigesZellsystem=Blastozyste OvumvonZottenhülleumgeben,inderenHohlräumeBlutausUterusschleimhauteindringenkann AbOvulastadiumwandertZellkugelinnerhalbvon3‐4TagendurchdenEileiterindieGebärmutter Am3.‐8.TagbeginntsichdieBlastozysteindieGebärmutterschleimhauteinzunisten;diese Einnistungistca.amEndeder2.Wocheabgeschlossen NochvorEinnistungindenUterussterbenoftunbemerktca.55%derEizellenab SpäterespontaneAborte:10‐15% InduzierteSchwangerschaftsabbrüche:30‐40%(medizinischeIndikationrelativselten;80%soziale) 2)Embryo(3.‐8.Woche):iminnerenkeimend;EntstehungwichtigsterOrgane&Körperstruktur 3,4mmgroßerEmbryo(25Tagepm):bereitsalleOrgansystemeangelegt(Haut,Herz,Leber,Lunge, Darm,Genitalien,usw.) ErnährungwirdallmählichvomChorion(Dottersack)aufdiePlazentaumgestellt;Chorionverwächst mitUterusschleimhaut&wirdandieserStellezurPlazenta StärksteSensitivitätfürSchädigungen;EinwirkungsmöglichkeitderRisikofaktorenistamgrößten FürZNSbestehthöchsteGefährdungbiszur6.SSW,fürHerzbiszur7.SSW;fürArme,Beine,Augen: bisEndederEmbryonalzeit 3)Fötus/Fetus(9.Woche‐Geburt):Sproß/Frucht;VervollkommnungderOrgane(keine Neuentstehung) Funktionsentwicklung&AusdifferenzierungderOrgananlage&ihrerFunktion VegetativeFunktionen,LeistungenderSinnesorgane&desZNS,Fähigkeitzurkomplexen Verhaltensmusternreifenheran 4Wochen(4mm):GesichtbestehtausStirn,diespäterenMundüberwölbt 5Wochen(15mm):Netzhautistdunkel(Pigmentbereitseingelagert);Linse,Hornhaut, Augenlidansatz;Ohrsitztnochtief(wandertspäternachoben) 8Wochen(3cm):WeiterentwicklungdesGesichtsschädelsohneweitereAusbildungdesKiefers; unterenAnteilewachsenschneller;Nackenstrecktsich;ProportionennähernsichErwachsenem 4Monate(16cm):AbstandzwischenAugenscheintzuweit;Augenscheinenzugroß;Augenlider wölbensichunterBrauen 4Monate,15Tage(20cm):ProportionennähernsichdeneneinesgeborenenKindes; Daumenlutschen 5Monate(30cm):Nägelfastausgereift;Armegebeugt(bequem);Beugemuskulaturüberwiegt gegenüberStreckmuskulatur 6Monate:Lungenatmungmöglich;Hautglättetsich;wolligerFlaum(Lanugo;bildetsichwieder zurück);TalgdrüsensondernKäseschmiereab(bedecktHaut,SchutzvorFruchtwasser) 7Monate:FettpolsteralsNahrungsreserven&WärmeschutznachGeburt LetzteMonate:KinderhältausBlutderMutterAbwehrstoffe(AntikörpergegenKrankheitenwie Masern,Keuchhusten,etc.;verstärktdurchMuttermilch/Kolostrum) 4)Neugeborenes(1.&2.WochenachGeburt;WHO:28Tage) 5)Säugling(3.‐52.Woche) BerechnungdesEntwicklungsalters: - Postmenstruationem(pm):Orientierungam1.TagderletztenMenstruation;Entwicklungszeit beträgt280Tage;aber:manmussnachderletztenEireizung14Tageabziehen266Tage/40 Wochen/9Monate Entwicklungszeit=Gestationszeit;normal:39.‐42.SSW;Frühgeborenes:vor37.SSW Postconceptionem:abderKonzeptiongerechnet PränataleEntwicklung: - 2übergreifendeTrends: 1)cephalo‐caudalerTrend(VonKopfbisFuß/Schwanzende) 2)proximo‐distalerTrend(VonKörpermittezuExtremitäten) Aber:Muskeltonusnimmtab28.WochevonBeinenzuSchulternaufsteigendzu&dieReflexesindin BeinennichtspäternachweisbaralsindenArmen 7Wochen:reagiertbereitsauftaktileReize;wendetKopfab 11 - 8Wochen:Embryokannsichkomplettabwenden&infolgendenWochenlassensichBewegungenan denFüßenauslösen(BeobachtungbeiFehlgeburten) Hautrezeptorensindsehrfrühstimulierbar SpontaneBewegungentretenab48Tagenpmauf(Mund,Arme,Beine,etc.) Ab10.Wochegibtes2Bewegungstypen: 1)starkerImpuls,derdenganzenKörperumfasst&dessenLageverändert 2)langsameBewegungeinzelnerKörperteile Abder15.&17.WochewirdderFötusvonderMutterselbstgefühlt 20.‐32.Woche:ZunahmederFötalaktivität;Verringerungindenletzten4WochenvorderGeburt (wegenräumlicherEnge;aberauchFrühgeboreneverringernSpontanbewegungen) PränataleEntwicklungderSinneswahrnehmungnachZimmer: - Tasten(2.M) Schmerz(3.M) Schmecken(3.M) Gleichgewicht(5.‐7M) Riechen(6.‐9.M) Hören(7.M) Sehen(9.M) PränataleVerhaltensentwicklung/EntwicklungderfötalenAktivität(nachPrechtl): - Startles(kurze,zuckendeBewegungenderGliedmaßen) GeneralisierteBewegungenohneKoordination Schluckauf IsolierteArm‐&Beinbewegungen Kopfzurückbeugen Kopfdrehung Hand‐Gesichtskontakt Atembewegung Sichstrecken Mundöffnen Kopfvorbeugen Gähnen TrinkenvonFruchtwasser frühesteWahrnehmungsleistungenanHautrezeptorennachweisbar GegenEndedes3.M:größterTeildesKörpersbereitstaktilstimulierbar&Entwicklungdes GleichgewichtsinnsdurchReifungsfortschritteanKleinhirn&vestibuläremSystem Tast‐&GleichgewichtssinnermöglichenesdemFöten,InfosüberBewegungen&Lageveränderungen derMutteraufzunehmen,seineeigeneLagezuändernodereineZeitlangkonstantzuhalten& bestimmteBewegungenschonimMutterbauchzuüben KoordiniertesensomotorischeProzesse EntsprechendenLeistungenderOrganesindvordervollständigenAusreifungdesZNSmöglich& sindeineVorbedingungfürderenvolleAusbildung(nötigeUmweltstimulationfürSynapsenbildung) GegenEndederSchwangerschaftreagiertKindschonaufhellesLicht 4.Vorlesung Neugeborenenzeit: - Ersten14TagenachGeburt(ZeitbiszurAbheilungdesNabels) WHO:28Tage;ersten7Tagedavon:„früheNeugeborenenperiode“;KriterienfürdieseFestlegung: verschiedenephysiologischeAnpassungsleistungenanextrauterineUmwelt APGAR‐Index(1953):SkalazurBestimmungderphysiologischenAnpassungsfähigkeit/Gesundheit desNeugeborenen;5Indikatorenwerden3xgeprüft&mitPunktenbewertet(sofort,5&10Min. nachGeburt) 1)A=Atmung 2)P=Puls 3)G=Grundtonus 4)A=Aussehen 5)R=Reflexe Bewertungsschema:Puls:0‐2;Atmung:0‐2;Muskeltonus:1‐2;Reflexe:0‐2;Hautfarbe:0‐2 12 - nichtnurZustandnachGeburtmaßgeblich,sondernauchwieschnellNeugeborenes Anpassungsprozessbewältigt&sichggf.nachAnstrengungenauchwiedererholt Weltweiteinheitliches,sinnvollesUntersuchungsschema GegenwärtigerStandderperinatalenMedizinerlaubtnochfeinereMessungen,dieüberoptische Begutachtunghinausgehen Saling:Erweiterung;2neueKomponenten: 1)BlutuntersuchungunmittelbarnachGeburt(schmerzfreieEntnahmeausNabelschnur;keine Nerven)SäuregehaltdesBlutes(pH‐Wert)niedrigeWerte:schlechteO2‐Versorgungggf. BeatmungzurVermeidungvonFolgeschäden WennpH‐Wert<7,2erneuteMessungdespH‐WertesanFerse 2)FüllungszustandderNabelschnur;bei1.MessungunmittelbarnachGeburtersetztdieses KriteriumdieUntersuchungderHerztätigkeit(diesesagtzunächstwenigüberO2‐Versorgungaus) BewertungsskalafürAPGAR‐Index&Saling‐Test: 9‐10Punkte:Optimal 7‐8Punkte:nochnormal 5‐6Punkte:leichteingeschränkt 3‐4Punkte:mittelgradigeingeschränkt 0‐2Punkte:schwereingeschränkt ReflexausstattungdesNeugeborenen/Säuglings: - WichtigsteReflexe,dieschonbeiNeugeborenemausgelöstwerdenkönnen: 1)Saugreflex 2)Suchreflex(beimBerührenderWangedrehtsichKindzurjeweiligenSeite) 3)Greifreflex(HochzieheninSitzstellung;NeugeborenesumklammertFingersofest,dassessogar hochgezogenwerdenkann) 4)Babinskireflex(StreckenderZehenbeiStreichelnderFußsohle,stattKrümmenderZehen,wiees älteresKindoderErwachsenertunwürde) 5)tonischerKörperstellreflex 6)Schwimmreflex 7)Schreitreflex 8)Kriechreflex(AbstemmenvonUnterlage) 9)Rückziehreflex(beiSchmerzberührung) 10)Schreckreflex 11)Klammerungsreflex verschiedeneFunktionen;nichtallegleichwichtig LebenswichtigeReflexeeinesSäuglings: 1)Saugreflex&Schluckreflex:Nahrungsaufnahme 2)Suchreflex:Brustwarzefinden;durchBerührenderWangeausgelöst 3)Inspirationsreflex:gleichzeitigatmen&trinken(überStammhirn) 4)tonischerKörperstellreflex(Nackenreflex):eventuell;biszur20.W;KopfzurSeite,aufdieser Seitegestreckt,aufderanderenangewinkelterleichtertNeugeborenemTrinklage;lenktBlickauf gestreckteHandersteAugen‐HandKoordination Nicht‐überlebenswichtigeReflexe&ihreFunktion: - 1)RudimenteausfrüherenphylogenetischenEntwicklungsstufen - 2)PlatzhalterfürspätereBewegungsmuster,diedannbewusstausgeführtwerden - 3)IndikatorfürReifezustanddesZNS - Greifreflex:ausgelöstdurchBerührenderHandinnenflächen;Neugeboreneshältsofest,dasses hochgezogenwerdenkann;bildetsichzurück,wennKindlernt,Greifbewegungbewusstzusteuern - Schreitreflex:KindberührtmitFüßenUnterlagemachtBewegungen,alsobeslaufenwollte;von erstenLebenswochenanbisca.8Wochen - Kriechreflex:KindliegtaufBauch,BerührungderFußsohlenKindversucht,sichabzustemmen (StoßenderBeine,Armbewegungen,WiegendesKörpersvoneinerSeitezuranderen) - ReflexebeinichtmenschlichenPrimaten:Funktion,sichamFellderMutterfestzuhalten&sichzu bewegen;rutschtesdochab,mussessichdurchKriechreflexwiedernachobenarbeitenkönnen KriechreflexalsÜberbleibselderPhylogenese(früherüberlebenswichtig,heutenichtmehr) - ReflexeentsprecheninihrerFormdenspäterenwillkürlichenBewegungenPlatzhalterfürspätere willkürlichgesteuerteBewegungen(kriechen,schreiten,greifen) - 13 - - - WeitereGruppenvonReflexenberuhtoffensichtlichaufeinernochfehlendenAusreifungbestimmter steuernderoderhemmenderHirnzentren&Nervenbahnen Babinskireflex(Fußsohlenreflex):BestreichendesseitlichenFußrandesZehenwerdennach außenstattnachinnengebogen;eignetsichgutzurKonditionierung(1.Wochen:einfache Lernvorgängelassensichüberprüfen,indemursprünglichneutraleReizezumAuslöserwerden) aber:nichtnurreichhaltigeReflexausstattung,sondernauchkomplexeBewegungsabfolgen Prechtl:Saugakt:KindfindetdurchDrehbewegungendesKopfesBrustwarze,nimmtdiesemit happenderBewegunginMund(weitereDrehbewegungensofortgestoppt);taktilerReizimMund motorischsehrkomplizierteSaugbewegung(rhythmischorganisiert;erfordertgenaueKoordination mitArm‐&Schluckbewegungen)&bestimmteKörperhaltung(Nackenmuskelngespannt,Arme gebeugt,HändezuFäusten,Beinegestreckt) NeugeborenesistkeinprimitivesReflexwesen(Entwicklungnichtdurchgängigvoneinfachenzu komplexenLeistungen) BestimmteBewegungsmusterkönnenauchwiederabgebautwerden,weilsienurwährend bestimmterZeitspanneeineFunktionbesitzen Verhaltennichtnurreaktiv Brazelton:6behaviouralstates/Verhaltenszustände(langdauerndePeriodenstabiler Verhaltensweisen,dieeinanderzyklischabwechseln;aufSchlaf‐Wach‐Dimensionangeordnet) 1)SchlafohneAugenbewegungen:Atmungregelmäßig,keineMuskelaktivität 2)REM‐Schlaf:schnelleAugenbewegungen,Atmungunregelmäßig,geringeMuskelaktivitätmit gelegentlichkurzandauerndenKopfbewegungen 3)DämmerschlafoderDösen 4)ruhigesWachsein:Augenoffen,keineSpontanbewegungen,ReaktionaufReize 5)Wachsein:Augenoffen,keinespontanenAugenbewegungen,verstärkteReaktionaufReize, Spontanbewegungen(Arme&Beine) 6)Weinen&Schreien ZuständefolgeninbestimmterWeiseaufeinandercharakteristischeZustandszyklen VeränderungendieserZustandszyklendurch… 1)äußereReize(z.B.Schaukelnberuhigt) 2)Sinnesreize(sehrunterschiedlicheReaktionenjenachVerhaltenszustand;Bsp.:GradderWachheit erhöhtReaktionsintensitätaufakustischeReizenimmtzu;propriozeptiveReflexeamleichtesten inZustand1ausgelöst) WechselvonSchlafen&WachseinzunächstunabhängigvonTag&Nacht(häufigerWechsel) Gesell:3.Tag:38unterscheidbarPerioden;4.Tag:18;imLaufeimmerlängereSchlaf‐&Wachphasen, Zwischenstadienkürzer&seltener,Schlaftiefer&fester,zunehmendeAnpassunganTag&Nacht 3Monate:Kindistca.7‐8Stundenwach;6Monate:50/50(bisca.Ende1.Lebensjahr) Hetzer:ZustandszyklenvonGeburtbisEndedes1.Lebensjahres: 1)Schlaf(starkeAbnahmevonGeburtbisEnde1.Jahr) 2)negativeReaktionen(z.B.Weinen,Schreien;zunächsthöher,dannetwasabnehmend) 3)positiveReaktionen(z.B.lachen,juchzen;überwiegenabMittedes1.LJnegativeReaktionen) 4)ZunahmederSpontanaktivität(abca.4.Monat;Bewegungsmöglichkeitenwerdendeutlich besser) ReaktionenderReizabwehrdominierenzunächst,sinkeninden1.Monaten&bleibendannkonstant HäufigkeitderHin‐oderZuwendungzuObjekten&Personensteigt Beidespielenim2.HalbjahrnurnochunbedeutendeRollegegenüberdermitspontanerAktivität ausgefülltenZeit(entwickeltsichausungesteuertenImpulsbewegungender1.Monateallmählichzu kontrolliertem&gesteuertemExperimentieren;zunächstmiteigenenGliedmaßen,dannmit Objekten) Mittedes1.LJ:Wendevonungesteuerten,ungeordnetenEinzelbewegungenhinzugesteuerten, absichtlichausgelöstenProbierbewegungen(zunehmendeSicherheit&Kontrolle);Selbstversuche (oftvieleMalehintereinandermitofterstaunlicherAusdauer) KinderführenbestimmteBewegung,andersieFreudehaben,40‐50malhintereinanderaus& verbindendiesoftmiteinembestimmtenGeräusch MotorikderHand: SäuglingkannGegenständefesthalten&einfacheManipulationendamitausführen ExperimentierbewegungenwerdenauchaufentsprechendeBlickobjekteausgedehnt 14 - LetzteMonatedes1.LJ:Säuglingversuchtoft,alleihmirgendwieerreichbarenGegenständezu erlangen&indiesesProbierenmiteinzubeziehen Fazit:Entwicklungenim1.Lebensjahr: 1)größererUmfangdesWachseins 2)ZuwendungzurUmwelt 3)beträchtlicheZunahmederSpontanaktivität 4)erheblichesMaßanbewussterSteuerung Körpermotorik: - 12Monate:75cm(Zunahme1.LJdoppeltsogroßwieim8.&9.Monat(14cm)) 1.TagenachGeburt:Gewichtsverlust(u.a.durchUmstellungderNahrungsaufnahme);wirdnach2 Wochenwiederaufgeholt 5Monate:Geburtsgewichti.d.R.verdoppelt;Ende1.LJ:verdreifacht BezogenaufKörpergrößeistGewichtszunahmeimVerlaufdesSäuglingsaltersunvergleichlich größer(EntwicklungdesSkeletts&derMuskulatur) Ossifikation=EntwicklungderKnochen;zunächstweichesknorpeligesKnochengerüstfestigtsich durchCalciumeinlagerungen(wichtigeVoraussetzungfürEntwicklungderKörpermotorik;sitzen, stehen,laufen) 6‐7Monate:1.Zahnbrichti.d.R.durch Reifungsprozesse,diezwardurchangemesseneErnährungunterstützt,aberinihremAblaufkaum beeinflusstwerdenkönnen(zuemsigeÜbungenführenevtl.zuSchädigungen&sinddeshalbwenig ratsam) SinnesentwicklungvormotorischerEntwicklung Körperproportionen: - V.a.VerhältnisKopf:Rumpf&Gliedmaßen:Gesamtkörper Säugling:großerKopf&kleinerRumpf(Neugeborenes:Kopfmacht1/4derKörpergrößeaus) Später:kleinerKopf&großerRumpf(Erwachsener:Kopfmacht1/8derKörpergrößeaus) ExtremitätensindimVergleichzumRumpfwesentlichkürzeralsbeiälterenKindern Neugeborenes:SchädelistimVerhältniszumGesichtsanteilwesentlichgrößer(nurAugenhaben schonHälfteihrerendgültigenGrößeerreicht) Gehirn:einzigesnichtregenerationsfähigesOrgan(Zerstörungz.B.durchGeburtsverletzungen irreversibel) Stammhirnbereitsvollständigfunktionsfähig,GroßhirninFunktionsweisenochbegrenzt Psycho‐motorischeEntwicklungindenerstenLebensmonaten: - ReifungsprozessespielenhiernocheinegroßeRolle(Nervenbahnen,Hirnzellen,Muskulatur, Knochen) VorzeitigesÜben(z.B.sitzen,stehen)ohneBerücksichtigungderreifungsmäßigenVoraussetzungen istkaumerfolgversprechend&kannsogarschädlichsein Aber:früheErfahrungsbildungkannimmotorischenBereichspäteresVerhaltendurchaus beeinflussen LernprozessespielenalsoauchhiereinewichtigeRolle(wennVoraussetzungenerfüllt) EntwicklungderKörpermotorikindividuellsehrverschieden;auchRückschrittemöglich 1.Wochen:ständigneueBewegungsmöglichkeiten(Entwicklungfolgtc‐c&p‐dTrends) KindkannKopfimmerbesserhin&herbewegen(auchKopfzurSeitebzw.wegdrehen) VersuchezumaufrechtenSitzenmitUnterstützungschonfrüh(ca.3Monate) Gesell:3‐4Monate:ca.1Min.mitUnterstützungsitzen;7‐8Monate:ohneUnterstützung Shirley(1933):EntwicklungvomaufrechtenStehenbiszumLaufenohneFesthalten: Sitzen:7‐8Monate Kriechen:10Monate Stehen:14Monate Laufen:15‐16Monate Heute:etwasfrüher GehenmitUnterstützungschonmit9‐10Monaten,95%zwischen7&12Monaten StehenohneHilfeschonmit10‐11Monaten,95%zwischen8&13Monaten GehenohneHilfeschonmit12Monaten,95%zwischen10&14Monaten Kriechen/Krabbeln:besondereStellung Ames:10von20beobachtetenKindernbeganneninMittedes1.LJzukrabbeln(95%zwischen5& 9,5M) 15 - ObKindlangekrabbeltoderobdiesesStadiumweniginErscheinungtrittscheininengem ZusammenhangmitTempo&Ablaufderpsycho‐motorischenEntwicklungzustehen WennrascheFortschrittevomSitzenüberStehenzumLaufenKinderkrabbelnüberhauptnicht odernurvorübergehend WennerforderlicheReifungsprozessefürLaufenerstverhältnismäßigspäterfolgenkannbei SäuglingenzurdominierendenFormderFortbewegungwerden EntwicklungderGreifbewegung(Feinmotorik): - Greifreflexverschwindetmitca.4Monaten;bisdahinnochkeineGreifbewegungennacheinzelnen Objekten Nachca.20Wochen:TeilderKinderbeginntArmenachbegehrenswerterscheinendenObjekten auszustrecken(nochrechtungezielteBewegungen,v.a.mitOberarmausSchultergelenkheraus; HandspieltnochkeinewesentlicheRolle,eherungefähreRichtungdesObjekts) Ende1.LJ:KindkannbegehrteGegenständeauchohnevieleüberflüssigeNebenbewegungen erreichen&unterBeteiligungderFingerergreifen Halverson(1930er):AnalysevonFilmaufnahmen;EntwicklungderGreifbewegung: 1)Bis16.Woche:KindbeachtetGegenständenochnicht,nochkeineHandbewegungen 2)16.‐20.Woche:fängtlangsaman,Gegenständezugreifen(nichtvollständig,eherBewegunghin) 3)ab20.Woche:esgelingtihm,Gegenstandzuergreifen(mitganzerHandfläche) 4)nach20.Woche:versuchtGreifbewegungeffizienterzugestalten;überflüssigeBewegungen& Körperteilewerdennichtmehrverwendet 5)ab28.Woche:Daumenwirdabgespreizt;Fingerwerdenimmerdifferenziertereingesetzt(v.a. Daumen,Zeigefinger,Mittelfinger) 6)Ende1.LJ:Greifbewegungistsoweitverfeinert,dasssiederdesErwachsenenentspricht Wichtig:reichlichMöglichkeitenzurBetätigungdersichentwickelndenFunktionen(1. Spielmaterial) KoordinationvonAuge&HandwesentlichfürEntstehungkoordinierterGreifbewegung(Vereinigung zweierbishergetrenntenErfahrungsbereiche:taktil‐motorischer&visueller);erstabMitte1.LJ: werdeninBeziehunggesetzt(wennKindsitzenkann) Fazit: 1)bis4Monat:Greifreflex 2)ab20.W:AusstreckenderArmenacheinzelnenObjekten,ungezielteBewegung,eherinRichtung desGegenstandes,sehrgrobmotorischmitganzemArm 3)ab32/36Woche:BeteiligungdesDaumens&dererstenbeidenFinger(Pinzettengriff) 4)EndedeserstenLJ:GezieltesGreifendesGegenstandesunterBeteiligungallerrelevanterFinger EntwicklungderWahrnehmungsleistung: - SchonbeiGeburt:alleSinnedesKindesarbeitsfähig VisuelleWahrnehmung: BeiGeburt:unreifsterZustand(konnteimMutterleibamwenigstenvorgeübtwerden);Reizeauf Licht;neuromuskulärerSehapparatnochnichtvollentwickelt(Pupillenreflexvorhanden,aberrecht träge);keineKonvergenz,keineAkkomodation NachGeburt:schnellsteEntwicklung(wirddauerndstimuliert) Ling:schonwenigeStundennachGeburtrudimentäreAnsätzezurKonvergenz;7‐8Wochen: Konvergenzgelingtweitgehend(binokularesscharfesSehen,Fixation) AkkomodationinerstenWochennochnichtvorhanden(Ziliarmuskelnochnichtausgereift) 1.Wochen:nochkeinsehrscharfesSehen;Linseistaufca.19‐25cmeingestellt Sehschärfeverbessertsichsehrindenersten6Monaten(MessungderWahrnehmungspräferenzen) 2Monate:SehschärfedesSäuglings20malschlechteralsdieeinesnormalsichtigenErwachsenen 6Monate:SehschärfehatsichfastandieeinesErwachsenenangeglichen Heute:keinestarreLinse,keingenerellscharfesSehenkeinGrundzumFokussieren;Ziliarmuskel keinenAnreizkeinscharfesSehen;erstmitVerbesserungderSehschärfe:Akkomodation AufmerksamerBlickErwachsenerstimuliertKind,rührendeFaszination(stärktemotionale Bindung) HungerschreiAuslösungphysiologischerMechanismenMilchproduktionangeregt(Körper reagiertfrüheralsBewusstsein;gezeigtdurchInfrarotaufnahmen) KindsindinerstenMonatenkomplizierteReizfigurenlieberalseinfache(vielgestaltigeReizsituation) MangelndeStimulationkannzuirreparablenBeeinträchtigungenbzgl.hochdifferenzierter Leistungenführen 16 - VisuelleAnregungBevorzugungderBauchlage(könnenUmgebungbessererkunden) BauchlagekräftigtauchMuskulatur(Kopfheben,Oberkörperstrecken) Aber:ArgumentgegenBauchlage,dasinZusammenhangmitplötzlichemKindstodsteht(90%in Bauchlage) Fantz:originfromperception;FixationsdauerwirdgemessenkönnenverschiedeneObjekte unterscheiden;komplexeObjektewerdenlängerbetrachtet;Interessegiltv.a.Gesichtern&Augen im1.MonatkönnenSäuglingezwischenMusternunterscheiden(eintönigesQuadratvs.gemustertes) Gesichterwerdenerkannt&präferiert Erklärung:SäuglingebevorzugenindenerstenLebenstagenkomplexe/vielgestaltigeReizmuster (wenigereinfache,homogeneVorlagen) Conspec‐Effekt=angeborenerMechanismuszurGesichtserkennung(schon9Min.nachGeburt); Gesichtj/n Conlearn‐Effekt=neuerMechanismuszurGesichtsdifferenzierung(vertrauteGesichterbevorzugt; abca.2M,ab4Msichernachgewiesen) 5.Vorlesung EntwicklungderübrigenSinnesorgane: ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ 1)UnterscheidungvonFarben: ‐ Früher:erstabEnde3.Monat ‐ Metzger:Anfängedazubereitsvom1.Tagan;DauerderZuwendungnimmtvonungesättigten übergesättigtebiszukontrastartiggesteigertenFarbenzu;amlängstenfürBlau‐&Rottöne (Präferenz) 2)AuditiveWahrnehmung: ‐ SchonFötusreagiertaufentsprechendeakustischeReize ‐ Eswurdelangeangenommen,dasseineUnterscheidungvonTonhöhenin1.Tagen&Wochen nochnichtmöglichsei ‐ Bridger:TönemitunterschiedlicherFrequenzNeugeborenen(1‐5T)vorgespieltneuerTon wurdegegenüberdem1.alsverschiedenwahrgenommenTonhöhenunterscheidung möglich(biszueinemGanztongenau) 3)Statisch‐kinetischeEmpfindlichkeit BereitsbeiGeburtrechtgutentwickelt;NeugeborenesreagiertaufPositionsänderungenmeist durchBewegungendesganzenKörpers(schoninintrauterinerZeitvorgeübt) 4)Temperatursinn ‐ Funktioniertschonin1.Tagen;steigendeAußentemperaturreduzierteBewegungsaktivität ‐ Crudden:schonTemperaturunterschiedevonwenigenGradlösenentsprechendeReaktionen aus ‐ Jensen:SaugenvonNeugeborenenwirdunregelmäßiger,wennTemperaturderMilcheinen bestimmtenBereichüber‐oderunterschreitet(aber:sehrgroßeinter‐individuelle Unterschiede) 5)UnterscheidungvonGeschmacksqualitäten ‐ NeugeboreneskannklassischeGeschmacksqualitäten(süß,sauer,salzig,bitter)unterscheiden ‐ FötustrinktmehrFruchtwasser,wennSacharinlösungenthaltenist(süß),alswennbittere drinist ‐ Jensen:Neugeborenehörenaufzusaugen,wennMilchSalzlösungbeigemischtwird(keine UnterschiedebeiSüße&Säure) ‐ Pratt:aufZungevonNeugeborenen:LösungenvonZucker,Salz,Zitronensäure,Chinin& destilliertemWasser(Kontrollgruppe)1.TagenachGeburt:keinestarkenReaktionen; innerhalbvon2WochensehrdeutlichsehrschnelleEntwicklungder GeschmackswahrnehmunginerstenbeidenWochen ‐ Menella:ZusammenhangGeschmack&Essverhalten(MilchlängerimMundbehaltenwenn lecker) 6)Geruchssinn ‐ StarkeGerücheSteigerungderBewegungsaktivität ‐ SäuglingerkenntseineleiblicheMutteramGeruch(wichtigeFunktionimBindungssystem) 7)Schmerzauffassung ‐ SchonbeimEmbryo/Fötus 17 ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ 8.‐21.Woche:SchmerzreizwirdbiszumHirnstammbzw.Zwischenhirnhochgeschaltet unbewussteVerarbeitung(reinreflektorischeReaktionaufSchmerz=reflektorische Abwehr) ‐ Ab22.Woche:ReizwirdbiszurGroßhirnrindedurchgeschaltetbewusstes Schmerzerleben ‐ Ab28.Woche:ErinnerungandasSchmerzerlebnis(bleibend) ‐ Schmerzreaktionen:Gesichtsverzerrungen,WegdrehendesKopfesoderdesbetreffenden Körperteils,Schreien(=normaleReaktionenderReizabwehr) ‐ AusschüttungvonStresshormonen,spezifischerSchmerzensschrei(Schreiarten differenzierbar) 8)Tiefenwahrnehmung ‐ Gibson&Walk:visualcliff(visuelleKlippe):Säugling(ca.6M)aufschachbrettähnliches Mustergesetzt;BetreuungspersonaufandereSeite;PlattekanngekipptwerdenKind krabbeltvonAbgrundweg(auchwegvonBetreuungsperson)Kindersindab6Monatenzur Tiefenwahrnehmungfähig(frühernichtfeststellbar,daKinderdannnochnichtwegkrabbeln können) ‐ Camposetal.:MessungderHerzschlagrateauchSäuglingevorKrabbelalterbekommeneinen Schreck,wennsieinvisualcliffblicken(schonab1,5Monaten) ‐ Ziegenlämmer(Nestflüchter):könnensofortnachGeburtlaufen;Tiefenwahrnehmung(Schutz) 9)Dingauffassung&AufbaueinerdauerhaftenObjektwelt ‐ Wahrnehmungskonstanzen(Konstanzphänomene)=gleichartigeWahrnehmungenbei verändertenReizbedingungen ‐ Form‐oderDingkonstanz=bestimmtesObjektwirdausverschiedenenPerspektiven( andereBilderaufNetzhaut)immeralsdasselbeerkannt;bereitsin1.LJ ‐ Größenkonstanz=best.ObjektewerdentrotzunterschiedlicherDistanzenalsgleichgroß erkannt;1.LJ ‐ Farb‐,Helligkeits‐&Ortskonstanz=LagewirdinunterschiedlichenZusammenhängenals gleicherlebtwichtigfürOrientierunginUmwelt ‐ Nativisten(Konstanzphänomeneangeboren)vs.Empiristen(Konstanzphänomenedurch Erfahrung) ‐ Kavsek:2D‐Bilder;4RöhrenmitLinien(aund/oderb);wennnurb(EindruckeinerÖffnung vorne)SäuglingnimmträumlicheTiefewahr ‐ Misumi:Goldfischfiguren(unterschiedlicheGröße,gleicheEntfernung)von5.Monatan:77% reagierenaufgrößereFigur;größereweiterentfernt(aufNetzhautbeidegleichgroß)20‐ 59Monate:nur9‐21%reagiertenimmernochaufgrößereFigur(Größenkonstanz) ‐ Misumi:gleicherVersuchmitBällen(vertraut)schonvom9.Monatanrechtdeutlich Größenkonstanzfeststellbar(abhängigvonVertrautheit) 10)FormunterscheidungbeidreidimensionalenGegenständen ‐ BereitsamEndedes1.LJmöglich ‐ Ripin&Hetzer:4‐6Monate:reagiertenaufMilchflasche&RasselvongleicherGrößeindeutlich unterschiedlicherWeisedifferenziertenzwischenformmäßigunterschiedlichen Gegenständen ‐ Ling:Diskriminationsleistungenab6M;6‐15MonatealteSäuglinge;botBauklötzedar(einer davongesüßt)lerntengesüßteszielsicherzuergreifen 11)FormunterscheidungbeizweidimensionalenGegenständen ‐ GrößereSchwierigkeiten;abEnde1.LJ:AbbildungenvonvertrautenObjektenwerden wiedererkannt(handelnaberoftso,alswärensiereal) ‐ SymbolgehaltvonBildern&damitihreeigentlicheAbbildungsfunktionerstimLaufedes2.LJ. Erfasst(vgl.:Entwicklungd.Symbolfunktion:letzteEtappedsensumotorischenIntelligenznach Piaget) EntwicklungderIntelligenzim1.Lebensjahr: ‐ ‐ ‐ 9‐10Monate:erstmalsLeistungenimSinneeinesDenkhandelns Bühler:„Zwiebackversuch“:10MaltesKindzogZwieback,andemSchnurbefestigtwar,zusich heran„Werkzeugdenken“:begehrteObjekte,dieaußerhalbderReichweiteliegen,mitHilfevon anderenGegenständeninBesitzbringen;gegenEnde1.LJzunehmendhäufigerauchimAlltag(z.B. Tischdecke) Köhler:auchbeimMenschenaffennachweisbar(BananenstattZwieback) 18 ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ „Schimpansenalter“:IntelligenzleistungendesKindesentsprechenaufdieserAltersstufe(9‐10M)der höchstmöglichenIntelligenzvonSchimpansen(ErfasseneinfacherBeziehungendurch ProbierverhaltenVersuch‐Irrtum‐Lernen,tryanderror;nahAha‐ErlebniskeinProbierverhalten mehr,sonderndirektes,einsichtsvollesHandeln) Piaget:sensumotorischeIntelligenz=Koordination&Kombinationbestimmter WahrnehmungseindrückemiteinfachenHandlungen(sensumotorische‐intelligenteKoordination);6 Stadien: 1)ÜbungvonReflexmechanismen ‐ AngeboreneReflexe(einfachsteSchemataalsBasis);Auffassungdesauslösenden Schlüsselreizes ‐ AblaufdesReflexeszwarerbmäßigfestgelegt,aberersteAnsätzezuAssimilation ‐ ReflektorischeHandlungenwerdeninAusführungsicherer(Einübung) ‐ erstesAnzeichenfürPlastizität&AnpassungsfähigkeitdesmenschlichenOrganismusbzw. erstesrudimentäresSymptomfürintelligentesHandeln 2)PrimäreZirkulärreaktionen(bis4Monate) ‐ Kindbeginnt,einfache,zunächstreflektorischeHandlungenzuwiederholen;Vergnügenan Handlung ‐ verbindetmitdiesenHandlungenabernochkeinerleiAbsicht;zieltnochnichtaufbestimmten Erfolgab,Wiederholungenehergewohnheitsmäßig(nichtaktivtendiertoderzielgerichtetauf best.Effekt) 3)SekundäreZirkulärreaktionen(4‐6Monate) ‐ WiederholungmitEffektbeachtung/Lustgewinn;tendierteoderzielgerichteteAbsichtin Handlungen ‐ Entdeckt,dassdurchbestimmteHandlungenVeränderungenanObjektenerzieltwerden können ‐ DifferenzierungzwischenMittel&Zweck;VergnügenanZweck ‐ KoordinationvonGreif&Sehschemata=VerbindungvonGreifbewegung&visueller Wahrnehmung;KindkannWahrnehmungseindrückekombinieren 4)KoordinationvonsekundärenZirkulärreaktionen(7‐10Monate) ‐ VerknüpfungvonMittel&Zweck ‐ Objekte,dieandereverdecken,&Hindernissewerdenentfernt;suchtGegenständenichtmehr nuranStellen,andenenessieverschwindensah ‐ Verhaltensschemawerdenkoordiniert,umbestimmtesZielzuerreichen 5)tertiäreZirkulärreaktionen(Ende1.Lebensjahr) ‐ AktivesExperimentieren,verschiedeneVerhaltensweisenzumErreicheneinesbestimmten Ziels(auchvölligneueHandlungentryanderror) ‐ ErstenAnsätzezuProblemlöseverhalten ‐ Kinderkennt,dassDingobjekteunabhängigvonihmselbstexistieren&dassesdiese manipulieren&verändernkann(DingeerhaltenBeständigkeit) ‐ Dingesindalssolcheauchnochvorhanden,wennsieausGesichtsfeldverschwundensind; suchtauchdannnachDingen,dieverstecktwurdenauchwennesdiesenVorgangnicht verfolgte ‐ Erste,allerdingsnochsprachunabhängigeGegenstandsbegriffe 6)VervollkommnungderLeistungen(bis18Monate) ‐ AktivesExperimentierenneueErrungenschaftenvonGegenständenwerdenerkannt,aber KindkannkeineLösungohnepraktischesHandelnfinden;qualitativeVerbesserung; Symbolverständnis AllgemeineEinführunginpsychologischeSystemtheorie(Folie): Stimulation ZNS Sinnesorgane Effekt Objekt Motorischer Apparat Bewegung Fremdelnbzw.Achtmonatsangst: ‐ heftigeemotionaleReaktionbeimAnblickeinerfremdenPerson 19 ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ abhängigvonIntelligenzentwicklung,daFähigkeitzurDifferenzierungvonVertrautem&nicht VertrautemkognitiveVoraussetzungist;dieseistallerdingsschonabdem4.Monatmöglich unterschiedlicheErklärungsansätzewelcheweiterenBedingungenauslösendsind: 1)ErklärungauslerntheoretischerSicht: ‐ schlechteErfahrungen ‐ kanneigentlichnurIntensitäterklären,dennKinderausallenKulturenfremdeln(mit ähnlichemVerlauf),auchsolche,diekeineschlechtenErfahrungengemachthaben 2)ErklärungauspsychoanalytischerSicht: ‐ konditionierteAngstvorVerlassenwerden ‐ KindhatAngst,fremdenPersonenausgeliefertzusein,wennMutteresverlässt ‐ GrundwardasZusammenliegenvonStillzeit&Fremdeln 3)ErklärungausverhaltensbiologischerSicht: ‐ angeborenerSchutzmechanismus,derKinddavorschützt,sichfremdenPersonenzunähern 4)ErklärungausSichtderAttachementtheorie: ‐ FremdelnistSymptomeinererfolgtenBindungandieBezugsperson ‐ Trittesnichtauf,hatKindnochzukeinersicherenBindunggefundenbeunruhigend (Heimkinder!) 5)ErklärungalskognitivesDiskrepanzerlebnis(Kagan): ‐ BeimAnblickvonPersonenentdecktKindHandlungsmöglichkeiten,nimmtHandlungsplanung vor ‐ FremdelnentstehtdurcheineVerunsicherungderantizipatorischenHandlungsschemata= kognitiveDiskrepanzgegenüberFremden ‐ beibekanntenPersonenkannKindkommendeHandlungantizipieren,beiFremdennicht 6)ErklärungvonLewis: ‐ FremdelnistAusdruckeinerkategorialenBeurteilungdersozialenWelt: ‐ 1.Kategorie:Vertrautheit(bekanntvs.unbekannt) ‐ 2.Kategorie:Alter(Kindervs.Erwachsene) ‐ 3.Kategorie:Geschlechtsdimension(m.vs.w.) ‐ BeiBerührungmitanderenPersonenkommteszueinerweiterdifferenziertenReaktion: ‐ positiveReaktion:BerührungderMutter&eigenesSpiegelbild ‐ neutraleReaktion:beiz.B.vierjährigemfremdenKind ‐ negativeReaktion:BerührungdurcheinefremdeFrauoderMann,beimMann(Bart,tiefe Stimme,etc.)nochmehrReaktionensteigernsichmitdemAlter ‐ LiliputanerlöseneherErstaunenaus,keineAngstFurchtauslösendeMerkmalesindGröße& Überlegenheit(auchStimmespielteineRolle) 7)ErklärungdurchVersagenvorsprachlicherKommunikation: ‐ KindnurwenigKommunikationsmöglichkeiten,FremderhatanderesKommunikationsmuster alsMutterProblemzunächstunlösbarlangsamersensiblerKontaktevtl.mitSpielzeug AlleKinderfremdelnunterschiedlichstark Kleinkind‐undVorschulalter:körperlicheEntwicklung ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ Insgesamtruhig&ausgeglichen,stetigeZunahmeanGröße&Gewicht ZuwachswirdwährendVorschulalterprozentualgesehenvonJahrzuJahrgeringer AllgemeinesWachstumstempoverlangsamtsichvom1.LJständigbiszumEndedesSchulkindalters (10‐11) KörperlicherEntwicklungsstandbeiMädchen&Jungenunterschiedlich ‐ JungensindbereitsbeiGeburtetwasgrößer&schwerer;inerstenLJverläuftGrößen‐& GewichtswachstumschnelleralsbeiMädchen ‐ UnterschiedeverringernsichimVorschulalterzunehmend&sindimSchulalterweitgehend ausgeglichen ‐ MuskulaturderMädchenbleibtetwasschwächerausgeprägtalsbeiJungen,dafürmehr Fettgewebe Insbesondereab4.LJschreitetWachstumderMuskulaturbeschleunigtvoran 5.LJ:Muskelwachstummachtschon¾dergesamtenGewichtszunahmeaus GrößereMuskelnentwickelnsichbesser&schnellerGrobmotorikbesseralsFeinmotorikbei Schulkind 20 ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ SkelettistinerstenLJnochweich&biegsamwirdimVerlaufdurchAblagerungvonCalcium verfestigt(aber:imVergleichzumSchulkindalternochrelativflexibelrelativguterZeitpunktfür Gymnastikübung) Ossifikation(Skelettentwicklung): MaßstabfürallgemeinenEntwicklungsstand,insbesondereStandderZahnentwicklung(Dentition) Gebissentwicklung(Dentition;Milchgebiss&2.Zähne): Milchgebiss:idRbisEnde3.LJ 6.LJ:erstebleibendeZähnebeginnendurchzubrechen ZahlderbereitsdurchgebrochenenZähnemachtzuverlässigsteAussageüberdieSchulreife(aber: nurDurchschnittswertekeinezuverlässigeAussageüberEinzelfälle) IndividuelleGeschwindigkeit&Gesetzmäßigkeit;WachstumstempoimVorschulaltergestattetim EinzelfallauchnochkeinegenauereAussageüberdieEndgröße! ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ProportionenimVor‐&Schulalter: BesondersVerhältnisvonKopfzuRumpfverändertsichstark KopfzuGesamtgröße:NG:1/4;EW:1/8 Arme&BeinesindimVerhältniszumRumpfim1.LJvielkürzeralsspäterbeimSchulkind& Erwachsenen KopfistgrößeralsGesichtsanteilniedlicher,kindlicherGesichtsausdruck(ReizfürPflegeinstinkt) Schulkindalter&Schuleintritt: ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ BeiSchuleintritt:kindlicheProportionenhabensichdenendesErwachsenendeutlichangenähert (KopfimVerhältniskleiner,Extremitätenlänger&kräftiger;rundlicheKleinkindformverloren) Muskeln&Gelenketretenstärkerhervor,Schulternstärkerausgebildet(breiteralsBecken),Taille erkennbarVerschlankung HohevorgewölbteStirntrittimVerhältniszumUntergesichtzurückGesichtsausdruckverändert Zeller(30er):1.Gestaltwandel(KleinkindSchulkind)&2.Gestaltwandel(Pubertät) Kritik:ehertheoretischeAbstraktion,Entwicklungnichtsoschubhaft&zeitigumgrenzt(eher Annäherung) InletztenJahren:ProportionsveränderungenvorverlagertAkzeleration(körperliche Beschleunigung;Kinderentwickelnsichheuteschnelleralsfrüher) Gehirn‐&Muskelentwicklung: Gehirn:besondersstürmischeEntwicklungimfrühenLebensalter Ende2.LJ:Gehirngewichtbeträgt75%desDurchschnittswertesvonErwachsenen;Schuleintritt: 90% FortschreitendeAusgestaltung(vonGeburtanbestehendeHirnzellendifferenzierensich)&Zunahme vonStützgewebe 2Entwicklungsarten: ‐ 1)erfahrungsabhängig=StimulationneueVerbindungen(wichtig!) ‐ 2)erfahrungserwartend=fehlendeStimulationungenutzteVerbindungensterbenab WechselseitigeVerzweigungen&VerknüpfungenderNervenzellenuntereinander(Dendriten)schon weitfortgeschritten(abererstimJugendalterausgereift)hoherEntwicklungsstanddesNSim Vorschulalter VerbesserungderKörperbeherrschungdurchMuskelausreifung: FortgeschritteneEntwicklungvonNS&MuskulaturKörperbeherrschung&Bewegungsleistung verbessert 4‐5J:mehrSicherheitundWendigkeitbeiFortbewegungalstapsigesKleinkind Beweglichkeitsspieleimmerbeliebter(Rollschuhfahren,Fahrradfahren,etc.) Bewegungskoordination: GroßeMuskelnentwickelnsichschnelleralskleineGrobmotorikbesseralsFeinmotorik;ganzer KörpernochanBewegungenbeteiligt;Zeichenbewegungennochv.a.ausOberarm&Schultergelenk rundlich Bewegungenwerdenzielgerichteter&genauer KindkannbestimmteBewegungenauchisoliertausführen,nutztnurnochMuskeln,dieunbedingt nötigsindZeichnungen:relativgeradeLinien,kleinereFiguren(nurUnterarm) SchreibbewegungendesSchulanfängers: SchulanfängeridRnochnichtfähig,SchreibbewegungennurmitHandgelenkauszuführen Vorübungen:Bewegungen,diezunächstnochausSchulter‐&Ellenbogengelenkherauserfolgen 21 ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ Weinert:günstig,anEigenartendesBewegungsapparatesanzuknüpfen;natürlicheBewegungen Hin‐&Herbewegung:abwechselnde,rhythmischeSpannung&EntspannungderMuskulatur,deren Kraftentgegengesetztwirkt(An‐&EntspannungderAntagonisten) gehtauchinBewegungsflussbeimSchreibenmitein(wirdhierjedochbewusstgesteuert); AntagonistenwerdengleichzeitigangespanntfürsSchreibennotwendigeGliedmaßenwerden versteift SchulanfängerneigtzuübermäßigerVersteifung&Verkrampfung;geeigneteSchreibunterlagemuss diesverhindernSchiefertafelvonPapier&Bleistiftersetzt(Annahme:Schiefertafelfördere Verkrampfung) Steinwachs:konnteGegenteilzeigen:PapierbietetwenigerReibungswiderstand(glatt)mehr VerkrampfungenwiederSchiefertafel PubertärerWachstumsschub: ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ErsteskonkretesAnzeichenfürEndederKindheit;setztbeiMädchen2Jahrefrüherein(ca.11LJ)als beiJungen(ca.13LJ) Wachstumsgeschwindigkeitistim1.LJamgrößten(abgesehenvompränatalenWachstum)wird immerlangsamerinVorpubertätsinktsienocheinmalabpuberalerWachstumsschub danach:flachtab,endgültigeGrößeerreicht Zeller(30er):körperlicheEntwicklungunterqualitativemGesichtspunktderVeränderungder Körperproportionen;Gestaltwandel;WachstumeinzelnerKörperteileunterschiedlichschnell (Extremitätenzuerst,Rumpfzuletzt);3somatischeEntwicklungstypen: 1)Kleinkindform ‐ KopfimVerhältniszumKörpersehrgroß;Stirnmeistsehrhoch&vorgewölbt ‐ RumpfnochohneTaille;SchulterbreiteetwagleichBeckenbreite ‐ ExtremitätenimVergleichzumRumpfsehrklein&kurz;ZähnenochMilchgebiss ‐ Wirbelsäulegerade&nochohnephysiologischeKonturen;Schulter‐&Gesäßmuskelnnoch schwachausgeprägtMotorikneigtzutrudelnden&eherkreisendenBewegungen 2)Übergangsform ‐ MischungausKleinkind‐&SchulkindtypischenZügen ‐ Gesamteindruck:eherDisharmoniederGestalt 3)Schulkindform ‐ Kopf‐Rumpf‐VerhältniserwachsenenProportionenähnlicher;Stirnwirktniedriger ‐ Rumpfistrelativkleiner,stärkerabgeflacht&nachuntenverjüngt;Schulternwirkenbreiter, Tailleangedeutet;BeinegegenüberRumpfwesentlichverlängert;Beginnder2.Dentition ‐ NeuemotorischeMöglichkeiten&aucheckigeBewegungenwerdensicherbeherrscht 2scharfgetrennteEntwicklungstypenpraktische,diagnostischeBrauchbarkeitrelativbegrenzt (GlobalabstraktionvonwesentlichdifferenzierterenGegebenheiten;Übergängeehergleitend) SomatischerEntwicklungsstandundEinschulung: ‐ ‐ ‐ ‐ HinsichtlichdesZusammenhangszwischenkörperlicher&psychischerEntwicklunggibtes unterschiedlicheBeurteilungen: Hetzer(30er):suchteKorrelationenzwischenderEinstufungnach”Zeller’schen‐Typen”&den ErgebnissenmitEntwicklungstestnachBühler,aberZusammenhängewareneherschwach Meinert(1954):fandnurmäßigeZusammenhängezwischenEinteilungvonZeller&einemgängigen SchulreifetestnachKernkörperlicheEntwicklungkannnureinIndikatorfürgeistigeEntwicklung sein Krowarz&Lienert:ZahlderdurchgebrochenenZähnedeszweitenGebisses(Indikatorender körperlichenEntwicklung)korreliertmitSchulerfolg(r:0,40;Größe&Schulerfolgnur0,20;Gewicht &Erfolgnur0,10) ZurSchulreife: ‐ ‐ ‐ KinderlebtseineEinschulungmeistrechtintensiv(besondereBedeutung)solltefreivon Misserfolgs‐&Unlusterlebnissensein(negativeAuswirkungaufSpontaneität,natürlicheAktivität& Leistungsmotivation) RichtigerEinschulungsterminspieltwichtigeRolle Kern:ersteSchulreifetestsin1950ern;40%desschulischenVersagensgingendamalsaufzufrühe EinschulungzurückforderteHeraufsetzungdesEinschulungsaltersauf7J;Betonungder Reifungsvorgänge(synchronesVoranschreitendergesamtenpsychischenEntwicklung,somatisch& geistig)BestimmungderSchulreifenurdurchGliederungsfähigkeitinderWahrnehmung 22 ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ - Hetzer:GefahreinerzuspätenEinschulung;nurca.10%der6‐Jährigennochnichtschulreif flexibleEintragungdesEinschulungstermins(setztdiagnostischeBeurteilungvoraus) Schulerfolgabhängigvon: ‐ Entwicklungsstand ‐ Fördernde/hemmendevorschulischeErfahrungen ‐ Schule(Organisation,ArtderAnforderungen,PersönlichkeitdesLehrers,Unterrichtsstil, DidaktikdesAnfangsunterrichts) heute:Schulfähigkeit(differenzierteSchulreife‐Diagnostikunerlässlich) SchulreifetestsnursehrgrobesInstrument;wichtiger:DifferenzialdiagnosederUrsachen& VorschlägenzuentsprechenderBehandlung Schenk‐Danzinger:4Gruppen: ‐ 1)körperlichschwachentwickelteoderkränklicheKinder:ZuhoheBelastung schulärztlicheUntersuchung&ggf.Zurückstellung ‐ 2)KindermitkonstitutionellerEntwicklungsverzögerung:ArtderBelastungdurchdie SchuleberücksichtigenZurückstellungangebracht ‐ 3)KindermitäußerenBeeinträchtigungen(größteGruppe):bloßesZurückstellenzwecklos (FehlenadäquaterUmweltreizebisstarkeVerwahrlosung)adäquateVorschulerziehung& Förderungdesmotivationalen&sozialenVerhaltens 4)KindermitschwerwiegendenendogenenoderexogenenEntwicklungshemmungen:geistig BehinderterechtzeitigesonderpädagogischeBehandlung 6.Vorlesung Vorschulalter: - EntwicklungvonIch‐zurRealitätsbezogenheitistabhängigvon: 1)kognitiverEntwicklung(ÜberwindungdesfrühkindlichenEgozentrismus) 2)erzieherischerBeeinflussung Vorschulkind:Umweltzuvielgestaltet,alsdassgut&böseeingehaltenwerdenkönnten widersprüchlicheErfahrungenmussgenauereUrteiletreffen&nachUrsachen/Erklärungen fragen VerändertesVerhältniszuUmweltzeigtsichauchimSprachverhalten 2.LJ:1.Fragealter(KindfragtnachNamen&Bezeichnungen) Ab3.LJ:2.Fragealter(KindfragtverstärktnachBeziehungen&Zusammenhängen,Gründen& Ursachen;warum,wieso,etc.wichtigeGelegenheitzurEinflussnahmeaufAusbildungdes kindlichenWeltbildes) UnterstützungeinesrealitätsbezogenenWeltbildesbedeutetkeineswegseineVerarmungder kindlichenFantasieProzessderTrennungvonFantasie&Realitätsollteunterstütztwerden ErweiterungdesErfahrungsraums&StrebennachSelbstständigkeit(fremdeSituationen/Personen auchohneBetreuungsperson)Eltern&ErziehersolltenDrangnachSelbstständigkeitunterstützen &fördern AuchbeischwierigenSituationenabwarten,obKindSituationalleinbewältigenkannfallsja:Lob! VorschulkindbrauchtbeiBemühenumSelbstständigkeiteinestarkegefühlsmäßigeBindungzueiner erwachsenenBezugsperson(Gewissheit,Schutz,Rückhalt,Hilfe,Geborgenheit)fallsnicht vorhanden:AntriebzuselbstständigenUmwelterfahrungenerlahmt BindungssystemalssichereBasisfürExplorationderUmwelt EntwicklungderWahrnehmungimVorschulalter: - WahrnehmungsleistungenbereitsrelativhohenStand V.a.Fernsinne(Hören,Sehen)werdenfürUmweltwahrnehmungimmerwichtiger Estes:VorschulkinderbeiGrößenbeurteilungvonDreiecken,Quadraten&Kreisennurwenighinter Studentenzurück;beiKugelnsogargenausogut Rüssel(30er):2‐5J;wichtigeMerkmalederForm‐&Figurwahrnehmung;testete,woransich KinderimLaufihrerEntwicklungorientieren;folgendeUnterscheidungsmerkmale(beiLesenlernen wichtig!): 1)großvs.klein 2)dickvs.dünn 3)rundvs.spitz 4)symmetrischvs.asymmetrisch 5)Konturvs.Flächengestalt 23 VorschulkindkannidRschongutzwischengroß,klein,dick,dünn,rund&spitzunterscheiden; Diskriminationsproblem=Schwierigkeitenoftbeioben&untensowielinks&rechts(bdpq); Oben&untenkönnenbeiSchuleintrittdannrechtschnellunterschiedenwerden Rechts‐&Linksvertauschungenoftwesentlichhartnäckiger(manchmalsogarbeiälterenKindern oderEW) - Davidson:UnterscheidungsfähigkeitvonbdpqvonKindergartenbis1.SchuljahrEntwicklungin 3Stufen: - 1)Verwechslungaller4Buchstaben - 2)MöglichkeitdervertikalenUnterscheidung(b&dwerdengegenüberp&qunterschieden) - 3)MöglichkeitderhorizontalenUnterscheidung(Unterscheidungaller4Buchstaben) - wesentlicheUrsachefürLeseschwierigkeiten - Erstklässleroftunfähig,denselbenBuchstabenalssolchenzuerkennen,wennereinmalinSchreib‐& einmalinDruckschriftgeschriebenist(völligverschiedeneSymbolejedeSchreibweisemussfür sichalleinerlerntwerden;hier:Blockschriftleichterfür5‐6JährigealsSchreibschrift) EntwicklungderWahrnehmungskonstanzabVorschulalter&darüberhinaus - Größenkonstanz: - LässtsichbereitsgegenEndedes1.LJbeobachten(zumindestbeivertrautenGegenständen) - VerbessertsichwährenddesVorschulaltersnochbeträchtlich,steigtselbstnochwährend Schulkindzeitan - Form‐,Farb‐&Helligkeitskonstanz: - Eindeutigab3.LJ;deutlicherAnstiegbisinVorschul‐&Schulkindalter&darüberhinaus - EntwicklungderWahrnehmungskonstanz(Generalisierung): - StehtinengemZusammenhangzurGeneralisierungsfähigkeit(kognitiverEntwicklungsfortschritt) - Generalisierungsfähigkeit:ermöglichtKindGegenstände&späterauchgeometrischeFormen unabhängigvonGröße,Farbe&LageinunterschiedlichenZusammenhängenzuerfassen;wichtig: Figur‐Grund‐Wahrnehmung - Figur‐Grund‐Wahrnehmung: - UnterscheidungzwischenscharferfasstenFiguren&eherungenauwahrgenommenemHintergrund - Wennschlecht:Schwierigkeiten,einzelnewichtigeReizeausZusammenhangzuisolieren&sieso gegenalleanderenReizeabzuschirmenunaufmerksam,unstetig,reizgebunden - WennnochimSchulkindalterschlecht:schwierig,sichaufgeradewichtigenBuchstabenzu konzentrierenweitereUrsachefürLeseschwäche - TrainingsprogrammezurSchärfungdervisuellenWahrnehmung(z.B.Frostig) - Erfahrungserwerbdurchz.B.Eigenschaftsaddition: - JejüngerKindist,umsoschwereristes,nurdurcheineErfahrungeineseinzelnenSinnesbereiches einenvollständigenEindruckvomGegenstandzugewinnen - Kindversuchtimmer,verschiedenesinnlicheErfahrungenvoneinemGegenstandzuerwerben - entdecktimmerneueEigenschaften&erfährtvonKoordinationdieserEindrücke,dassessich immernurumdeneinenGegenstandhandelt - Taktil‐motorischeErfahrungen: - ManuellerUmgang(Betasten&Begreifen) - FürKindwichtigsteErkenntnisquellezurErfassungvonDingeigenschaften - AuchbeimErwachsenenlässtsichPräferenzdieserzeigen - VorschulkindsolltenmöglichstvieleGelegenheitenzutaktil‐motorischenErfahrungengegeben werden - Bsp.:Montessori‐Materialien - GegenstandserfahrungwirdauchdurchWissen&Erfahrungbeeinflusst;wennwenigvorhanden mehrInformationenüberGegenstandnötig - WiegutmaneinenrealenGegenstandwahrnehmungsmäßigerfassenkann,hängtdavonab,obman ihnbenennenkann(NamenwahrnehmungsmäßigeGliederungderUmwelt;Bsp.:verschieden WörterfürSchneebeiInuit) - WechselbeziehungzwischenSprache&Wahrnehmung: - Ganzheitspsychologie:HinweisaufengeWechselbeziehungderunterschiedlichenpsychischen Bereiche - Wechselbeziehungumsostärker,jejüngerdasKindist(erlebtganzheitlicheralsEW) - 24 EinbettungderWahrnehmungingesamtesErlebenauchnochinErwachsenenalter(Eindrücke,die jeweiligerBefindlichkeitentsprechen,werdenbevorzugtwahrgenommen;selektive Wahrnehmung/Reizselektion) - WahrnehmungistabhängigvonGesamtbefindlichkeit - WeitererfrüherAnsatzderGanzheitspsychologie(konntenichtbestätigtwerden!):Wahrnehmung vonKleinkindern/Vorschulkindernvorwiegendundifferenziert(ohneBeachtungvonEinzelheiten); erstzuBeginndesSchulkindaltersdurchinnereReifungsprozesseFähigkeitzuanalysierender,auf EinzelheitengerichteteWahrnehmungbeschleunigt - StufenmodellederEntwicklung: - Volkelt&Sander:Ganzheitspsychologie;differenzierende,analysierendeWahrnehmungerstim6.‐ 7‐LJschubhaftentwickelt;entsprichtPrämissenderStufenmodellederEntwicklung;Reifungsschub abwarten&Zeitpunktdiagnostischerfassen - EntwicklungderMensch‐Zeichnung: - ZunehmendeAusdifferenzierung(analogauchbeiRathaus‐Zeichnungen): - 1)Kopffüßler(KopfaufBeinen) - 2)Rumpfangedeutet - 3)Fingerangedeutet - 4)bekleidet - 5)Proportionenrelativkorrekt Schulreifetests(ganzheitlichesAuffassungsverständnis): - Idee(s.o.)liegtKonzeptderSchulreife/1.SchulreifetestszuGrunde - AnnahmederSchulreifetest(Kern):ganzheitlicheAuffassungimVorschulalter - VisuelleDifferenzierungsfähigkeitentsprichtkognitiverDifferenzierungsfähigkeit(nimmtzu) - Vorher:Kindistunfähig,WortgebildeinihreGlieder/Buchstabenzuzerlegen - Nickel:Suchbild:UnterschiedeaufzeigenErgebnisse:4‐Jährige:¾derFehler;6‐7‐Jährige:zu leicht;2.Versuch:Standard&mehrereAlternativen,solltenÄquivalentfindenErgebnisse:4‐ Jährige:37,5%;5‐Jährige:46,9%konntenAufgabelösen(Unterschiedebeivertrautem& unvertrautem,Motivation);Fazit: - GeforderteganzheitlicheAuffassungunmöglich - AnalysierendeWahrnehmungmöglich - Schwarzer:Faktorenfüranalytische&ganzheitlicheWahrnehmung;Kinderzwischen2&11 Jahrengetestet(WahrnehmungvonGesichtern)Ergebnisse: - Analytisch:FokussierungaufDetails;KategorisierungvonGesichtern;2.‐7.LJ(2.&3.LJ:Restgruppe, einzelneMerkmalefokussiert;4.‐7.LJ:analysierend;danachimmermehrholistischeVerarbeitung; nurbeiGesichternnachgewiesen) - Ganzheitlich/holistisch:ganzesGesicht;beiErwachsenen;konzeptuellesWissenüberGesichterist wichtigfürholistischeWahrnehmungganzheitlicheWahrnehmunghatanalytischenUrsprung - InteraktionzwischenReiz/Erfahrung&Wissen(ineinandergeschalteteProzesse) - unbekanntes:analysierend;vertrautes:holistisch - ErkenntniswilleanalytischeWahrnehmung(bewusst),wennvertrautbewusste,ganzheitliche Wahrnehmung - GanzheitlicherLesetest(nur1.&letzterBuchstabeanrichtigerStellemankanntrotzdemalles verstehen) - Treisman: - VorbewusstdiffuseAuffassung - Bewusstdetailliert - BewusstganzheitlichbeiVertrautem - StimulusaktiviertvorhandenesWissenholistisch - Stimulusunbekanntanalysierend - nichtanAltergebunden! - Kinder&Erwachsene:verschiedeneStrategien(Wahrnehmung);kontext‐&personenabhängig - Gesichtserkennung:hohesWissen,ggf.deshalbAusnahme - 7.Vorlesung JeanPiaget:Lebenslauf - studierteNaturwissenschaftenanUniversitätvonNeuchatel(Promotionmit21);beschäftigtesich außerdemmitPhilosophie,Biologie&Psychologie 25 - - →Interessefü r(genetische)Epistemologie(Wissenschaft&Lehrevommenschlichen Wissenserwerb);Erkenntnis,ProzesselogischenDenkens,OntogenesederIntelligenz BiologischesDenken:Anpassung,wechselseitigeRegulationmitUmwelt(imSinneDarwins) funktionaleKontinuität=gäbeeskeineAnpassungsproblemezwischenOrganismus&Umwelt, bräuchtenwirunsnichtzuverhalten;wäredasVerhaltennichtsoanstregend,relativlangsam& ineffektiv,bräuchtenwirauchnichtzudenken→Denken:sehrgeringerEnergieaufwand;große Geschwindigkeit;Konsequenzenmüssennichtgetragenwerden(nurneueLösungsuchen) weitereAusbildunganverschiedenenpsychologischenInstituten(beiLipps,Bleuler,Binet& Claparède) 1.großerDurchbruch:ErforschungderWachstumsphasen(Paris,Binet);IQ‐TestsbeiKindern→alle machtenbestimmte,charakteristischeFehler→suchtenachUrsachenfü rFehler(Denkprozesse& DeutungenderKinderandersalsbeiErwachsenen) KonzentriertesichaufPhasendesWachstumsinfrüherKindheit→beobachteteseineeigenenKinder Méthodeclinique:qualitativeEinzelfallstudien;beobachten,Fragenstellen,entdecken Durchbruchin1960ern;prägteBegriffder„kognitivenWende“ Denkeneffizienter&schnelleralsVerhalten AnpassungsprozessealsgrundlegendeFunktionen→Gleichgewicht(Äquilibration)vonDenken& Umwelt→2Prozesse: 1)Assimilation:kognitive/geistigeSchemataeinesErkenntnisobjektesändernsichmitderZeit (neueSchematadurchAufnahmevonneuenGegenständen) 2)Akkomodation:VeränderungenvonSchemata,umneuenErfahrungengerechtzuwerden (Differenzierung,komplexereSchemata) Schema=grundlegendekognitiveStrukturen,mitderenHilfePersonen,Objekte,etc.&deren Relationenuntereinanderorganisiertwerden;ändernsichmitZeit(ähneltStruktur‐oder GestaltbegriffderGanzheitspsychologie) DruckzurBildungkomplexerSchemata→EntwicklungderKognition,hö hereFormdes Gleichgewichts: 1)zunehmendeStrukturiertheit 2)zunehmendeKoordination 3)zunehmendeBeweglichkeitdesDenkens/derSchemata Formal‐logischesDenkenalshöchsteStufederÄquilibration Funktionbleibtdieselbe,Strukturniveauändertsich Fehler&DefiziteentstehendurchMangelanobengenanntenPunkten Piaget:StufenmodellderIntelligenzentwicklung: - 1)SensumotorischeIntelligenz(bisca.18Monate) WurzelndesDenken&Handelns ErkennenvonUrsacheundWirkung(Ursache‐Wirkungs‐Schemas)inKreisreaktion Objektpermanenz Nachahmungsverhalten(Imitation)&Symbolhandlungen 6Phasen: 1)ÜbungvonReflexmechanismen 2)PrimäreZirkulärreaktion(bis4M) 3)SekundäreZirkulärreaktion(bis6M) 4)KoordinationvonsekundärenZirkulärreaktionen(Mittel&Zweck)(bis10M) 5)tertiäreZirkulärreaktion(Ende1.LJ) 6)VervollkommnungderLeistungen(bis18M) 2)Voroperatorisch‐anschaulichesDenken(2‐7Jahre) DenkenalsinneresHandelnvorhanden,nochsehrstarkanAnschauunggebunden MangelndeKoordinationderSchemata KeineEinsichtinInvarianzvonMengenoderinMengenerhaltung keineReversibilitätdesDenkens Zentrierung(aufabschaulichhervorstechendstenAspekt) Experimente: Konservationsproblem/Zentrierung:Gläser‐Perlen‐Versuch,Umschüttversuch Knetversuch:KonservationderLänge/Zahl/Fläche FrühkindlicherEgozentrismus(UnfähigkeitzurEmpathie,keineWahrnehmungandererSichtweisen; SpezialfallderZentrierung) 26 - 3‐Berge‐Versuch:eigenePerspektive=PerspektivederPuppe egozentrischeSprache: Echolalie(WiederholungvonSilben) Monolog kollektiverMonolog egal,mitwemmanspricht&obderjenigezuhört(nurscheinbaresInteressewirdverlangt); Mitteilungsfunktionbleibtgering sozialisierteSprache: erstaufStufederkonkretenOperationenmöglich(s.u.),dasieFähigkeitzurDifferenzierung& KoordinationderPerspektivenvoraussetzt wendetsichanverschiedene&ganzbestimmtePartner AustauschvonGedanken&Mitteilen(sozialeFunkion) manwill,dassPartnerzuhört&einenauchversteht Aber:beijüngerenKinderngibtesschonprosozialesVerhalten&Hilfeleistung(→kein„sozialer“ Egozentrismus) insozialerInteraktionspielennichtnurkognitive,sondernauchaffektiveFaktoreneineRolle, operativesDenkennichtnotwendig(kannGefühlenachempfinden);EmpathieschonbeiSäuglingen Wigotsky:MonologalsförderlicheUnterstützungzurkognitivenEntwicklung(neueFähigkeiten, etc.),unterstütztGedankengänge Berk:„privatespeech“;60%derKinderrichtenAnfragenansichselbst,auchbeimRechnen→Indiz fürLernfortschritt Jemehr„privatespeech“,umsogrößerLernfortschritt Funktionen:Handlungssteuerung,Problemmeisterung,ErlernenvonFertigkeiten EntwicklungvonlautemüberleiseszuinneremSprechen 75Schüler(1.‐3.Klasse):inMathe:alleMonolog(unterschiedlichlaut) LB‐Kinder:Monologhilft!Neigenlänger&ausgiebigerzuMonologen(sogarbishinzu monologisierenderUnterhaltungsstruktur) 3)Konkret‐operatorischesDenken(7‐11J) LogikankonkreteGegenständegebunden,nochkeinabstraktesDenken FähigkeitzurSereation(Reihenbildung) MathematischeFähigkeitenwerdenausgebaut Gedanklichdurchgeführt:theoretischkönnteesauchHandlungsein Reversibilität ZunehmendeBeweglichkeitderStrukturen Dezentrierung(mehrereDimensionen,wieHöhe,Breite,etc.) HierarchischeKlassifikation 4)Formal‐operatorischesDenken(ab12J) LösungabstrakterProbleme,formaleLogik,hypothetisch‐deduktivesDenken HöchstesNiveauderÄquilibration KeinErfahrungsbezugnötig Metakognition(ReflexionübereignesDenken);höhereMathematik&Philosophie Äquilibration(Assimilation&Akkomodation)alswichtigsterMotorderEntwicklung→ interaktionistisch(ingewissemSinnemoderneTheorie) aber:StufenmodellderEntwicklungmitbestimmterinvarianter,universalerSequenz Alterswerte(heuteempirischwiderlegt)→naturgesetzlicherReifungsprozessfür Entwicklungsfortschrittwichtig Heckhausen:immanenteEntfaltungslogik;ProzessdesErkenntnisgewinnsMUSSPiagetsStufen durchlaufen;nichtreifungstheoretisch dennoch:UnterschiedePiaget&andereReifungstheorien IndividuumistbeiPiagetkeinpassivesObjekteinesendogenenReifungs‐&Entfaltungsplanes, sondernSchematawerdenaktivkonstruiert→konstruktivistischeTheorie!(nichtendogenistisch) ZurOeveste:EntwicklungderLogiknachGenferSchule;3JahrefrüheralsPiaget;interindividuelle Unterschiede;stärkerkonstruktivistisch;aktiverAnteildesIndividuumsAltersangabenwiderlegt; durchTrainingkannEntwicklungvorverlegtwerden KritikanPiaget: 27 - - AltersangabennursehrgrobeAnhaltspunkte;großeinterindividuelleVariabilität →neuereVertreterderGenferSchule:mehrBetonungaufinteraktionistischemAspektderTheorie (stärkereUntersuchungvonÄquilibrationsprozessenimIndividuum) AnnahmederGlobalität(erreichtesStrukturniveaubeeinflusstalleDenkprozesse)widerlegt→ kognititvesNiveauistbereichsspezifisch(unterschiedlicheNiveausbeiverschiedenenAufgaben) 1.LJ:PersonenpermanenzvorObjektpermanenz,obwohlObjektschemataeigentlichleichterzu bildenseinmüsstenalsPersonenschemata(materielleUmwelt→relativkonstantesFeedback) Erklärung:ÄhnlichkeitvonSelbst‐&Fremderleben→einzigartigeVerstä ndnismö glichkeit(diese kannMenschgegenüberUnbelebtemnichtgewinnen)→Innenwelteinesanderenkannempathisch nachvollzogenwerden&seinVerhaltenkannimitiertwerden→sozialeErfahrungalseigener BereichdesAustauschs ÜbertragungderErgebnissevonPiagetaufsozialenBereichsehrproblematisch giltbesondersfürEgozentrismus‐Theorem Versuchsanordnungen:reinschlussfolgerndesDenkenüberinnereVorgängebeianderenMenschen ErkenntnisquelleimsozialenBereichistjedocheineMischungausaffektiven&kognitiven Bedingungen(EmpathiespielteineRolle!) empathischenFähigkeitendesMenschenbereitsvonGeburtanstarkausgeprägt(schonSäuglinge könnensehrfrühBedeutungsozialerSignaleentschlüsseln) Bsp.:KleinkindkannNotsituationeinesanderenKindesnachvollziehen;KleinkindreichtVater Flasche,umihnzutrösten Unidirektionalität&Reversibilitätmüssenrelativiertwerden(unterschiedlicheAufgaben→ anderesStrukturniveau;auchRückschrittesindmöglich) Nur30%derEWdenkenformaloperational,davonlösennur30%Aufgabenformaloperational ÜbergangErwachsenenalter:postformaleOperationen(WeiterentwicklungformallogischesDenken vs.Veränderungen,aberkeinevölligeRestrukturierung(Erfahrungszuwachs)) EW:DenkendurchErfahrungbeeinflusst,höchstindividuell(VersöhnungvonDenken&Erfahrung) neuePhasefürErwachsene! Sprachentwicklung: - Behaviourismus:Lernvorgang 1)KlassischesKonditionieren:Assoziationsprinzip 2)Bekräftigung/reinforcement:spontaneLautproduktion→positiveReaktion 3)Imitation/Modelllernen:einzigeLehrmeinungin1.Hälftedes20.Jhds. Chomsky(„Chomsky'scheRevolution“,1960er) jederMensch:bestimmtesWissenüberSpracheangeboren;VorprogrammierungaufGrammatikvon Geburtan(WiderspruchzuPiaget!) Mittelpunkt:universalgültigegenerativeGrammatik(sensibilisiert,vorprogrammiert) angeborene,spezifischePrädispositionfürBegreifendesSprachsystems →LAD/Spracherwerbsmechanismus(languageacquisitiondevice) Gehör:sprachlicheDaten(Bruchstücke)→RegelnderGrammatikableitendurchkomplexesSystem (akustischesMaterialoftmissverständlich&grammatikalischfalsch&unvollständig→Kindbraucht Strukturen) →behaviouristischesModellkannnichtfunktionieren SprachenurRohmaterial→SpracherwerbstattSprachlernen LAD: 1)Hypothesenbildungsverfahren wiederkehrendeLautmuster→Hypothesenü berRegelmä ßigkeiten(voneinfachnachkomplex)→ testetBeschaffenheit 2)SprachlicheUniversalien Vorwissen,wieSpracheüberhauptgestaltetist→substantielleUniversalien(z.B.Vokale, Konsonanten,Verben,Nomen,Subjekt/Prädikat/Objekt‐Struktur,etc.) 3)Hypothesenbewertungsverfahren wennmehralseineTheorieRegelerklärt→fü rbesteTheorieentscheiden wiediesfunktioniertistunklar→schwä chsterTeilderTheorie →Kompetenz(GrammatikeinerSprache) aktiveTätigkeitdesKindesbeimSpracherwerb,kannsichaufangeborenesSystemstützen(keine Reifungstheorie) großerAnklangunterLinguisten 28 - MacNamara&Bloom(1970):bestimmteArtenvonSituationenwerdenerfasst&begriffen(soziale Situationen)→Spracherwerb SprachealsBedeutungssystem,nichtGrammatiksystem auchvorsprachlichesBedeutungssystem→sprachlichesBedeutungssystem Bruner:Spracheals(Spezialfalleines)Interaktionssystem(s) KindkannSituationdeuten&Sinnerkennen;Kommunikationentscheidend StrukturendessozialenHandelnsalsUrsprungderSprache präverbaleInteraktion→verbaleInteraktion früheMutter‐Kind‐Beziehung:Mutterverhältsichinterpretierend(Papousek:biologischerSpiegel); inszeniertstandardisierteSpiele;bedeutungsvollesHandeln→bedeutungsvolleSprache Sprache&Tätigkeit→InhaltegemeinsamenInteraktionssystems Vorbereitung: 1)Aufmerksamkeitslenkung(Namensgebung) 2)Objektzeigen,anfassen(Subjekt&Prädikatunterscheiden) 3)AufmerksamkeitaufHandlungen 4)Tonfall(Fragevs.Aussage,etc.) VorsprachlicheEntwicklung: - Schreien Lallen spätestens6.Monat ImpulsdazubeiallenKindern,auchgehörlosen ReduktionaufLautederMuttersprache lustvollesspielerischesTraining VokaleüberwiegeninerstenMonaten(4‐5xsohäufig;ersta,danne&i,danno&u) 2,5J:GleichgewichtVokale&Konsonanten danach:mehrKonsonanten 1.Sätze:1‐Wort‐Sätze(Substantive,danneinzelneVerben);Elternmüssensieinterpretieren keineDeklinationoderKonjugation →Mehrwortsatz(2‐&3‐Wort‐Satz;hintereinandergereihteWörter) passiverWortschatzgrößeralsaktiver →Fis‐Phänomen(korrektkomplexgespeichert,z.B.Fisch,aberkanndiesnichtausdrücken,z.B.Fis) 2.LJ:gegenEndefragtKindnachNamen(1.Fragealter) Artikel,Präpositionen,etc.fehlennoch Analogieprinzip(geräuscht,gegesst,vieler,etc.)→Wortneuschö pfungen 2.Fragealter:4‐5J;Warum? 4J.:vollständigeSätze,Syntax,phonologischerStatusausgereift(bisaufschwere,z,x,etc.) Forschungdanachrechtdefizitär;weitereDifferenzierung 7J.:4000Wörter 14J.:9000Wörter(mehrabstrakteWörter,Adverbien(!),Präpositionen,Passivformen,etc.) 1920ervs.heute:3‐8Jahre:Wortschatzheutegrößer→sprachlicheFä higkeitenbesser; (sozioökonomische)Gründe: 1)Medien 2)FreizeitderEltern→mehrBeschä ftigungmitKindern 3)Vorschulerziehung Ende3.bzw.Anfang4.LJ.:BildungvonSatzgefügen;Temporal‐&Kausalsätze,Relativsätze,Final‐& Bedingungssätze(mehrbis6.LJbzw.Schulalter) Jugendliche:Originalität,Modewörter,Übertreibungen(sozialerEinflussdurchpeers/Schule) ältereJugendliche:psychischeBefindlichkeitwirddurchWortschatzreflektiert,persönlicheDefizite, Fachtermini,gruppenspezifischeSprache 8.Vorlesung Piaget:EntwicklungderMoral - WiegelangtKindzuKenntnissenüberseineWelt? Interessiertesichv.a.fürArtderRegelbegründungGeschichtenmitmoralischemKonflikt achteteaufKommentarederKinder&ihremoralischeArgumentation flexiblerInterviewansatz 29 - gewertetwirdAussage,dievonallendashöchsteNiveausignalisiert Geschichtenpaar:werhatsichschlimmerverhalten?(Bsp.:Tintenklecksgeschichte) StufenmodelldermoralischenEntwicklung: - 1)heteronomeMoral Bisca.7‐8Jahre(anschaulichesDenken) Beruhtauf2Faktoren: 1)sozialerFaktor:asymmetrischeNachbeziehungzwischenEW&Kind(Kinderübernehmen Regeln&NormenderEW,ohnesiezuhinterfragen) 2)kognitiverFaktor:ZentrierungdesKindesaufdasanschaulichGegebene&frühkindlicher Egozentrismus HandlungenwerdenvorwiegendnachihremobjektivenAusgang(nichtnachderdahinter stehendenAbsichtdesHandelnden)beurteilt 2)autonomeMoral FolgtaufheteronomeMoral(ÜberwindungdesfrühkindlichenEgozentrismus) KindkannPerspektivenandererübernehmen&ihreAbsichtenerkennendifferenziertereUrteile unterBerücksichtigungverschiedenerGesichtspunkte LösungvonderAutoritätderEW;Selbstreflexion WichtigeRollehierbei:symmetrische(gleichberechtigte)InteraktionzwischenGleichaltrigen ersetztungleichgewichtigeE‐K‐Beziehung(nichtvonvornhereinklar,werrechthat) EntwickeltsichparallelzuFortschrittendersozialenKooperation(unterGleichberechtigten) verschiedeneGesichtspunktekönnengetestetwerden Autonomie,beiderKinddenanderensobehandelt,wieesselbstbehandeltwerdenmöchte 9.Vorlesung MoralischesUrteilnachKohlberg: - 1963:ModellderEntwicklungdesmoralischenUrteils NochstärkeraufgefächertesModellalsdasvonPiaget(bautaberaufdiesemauf) FlexiblerInterviewansatz(moralischeDilemmata) 10‐16jährigeJungen Kriterien&Orientierungen,nachdenenProbandenKonfliktebeurteilten Bsp.:Medikamentendiebstahl ModelldermoralischenEntwicklung: - - 6Stadienauf3Niveaustufen: I)PräkonventionelleMoral 1)HeteronomeMoralität:Autoritäten,VermeidungvonStrafe 2)InstrumentellerRealismus:HandlungalsInstrumentderBedürfnisbefriedigung II)KonventionelleMoral: 3)InterpersonelleÜbereinstimmung:RegelnanBezugspersonen(Familie,Freunde)gebunden 4)OrientierungamSozialsystem:Regeln&sozialeOrdnung III)PostkonventionelleMoral 5)SozialerVertrag&individuelleRechte:RegelnvonMenschengemachtrelativ,veränderbar 6)UniversaleethischePrinzipien:nachPrinzipvonKantskategorischemImperativ PräkonventionelleMoral: Kinderunterca.9Jahren BefriedigungeigenerBedürfnisse&Interessen;VermeidungvondrohendenStrafen Kindnochunfähig,gesellschaftlicheRegelnzuverstehen&zubilligen OrientierungansozialenNormenistnochnichtmöglich ZwarschonVerständnisfürkulturelleRegeln&Konzepte(wiegutoderschlecht,richtigoderfalsch), aberesinterpretiertdieseentwederalsmaterielleFolgeeinerHandlungoderalshedonistisches Handlungskonsequenz(Orientierunganz.B.Strafe,Belohnung,etc.oderankörperlicher Macht/Überlegenheit) 1)HeteronomeMoralität=materielleFolgeneinerHandlungentscheidend;VermeidenvonStrafe &UnterwerfungunterAutoritäten(werdenihrerselbstwillenakzeptiert) 2)InstrumentellerRealismus=Befriedigungeigener&gelegentlichandererBedürfnisse (InstrumentfürBedürfnisbefriedigung);zwischenmenschlicheBeziehungenalsHandel;Elemente vonFairness,Reziprozität&Gleichverteilungzwarvorhanden,abermateriellpragmatischaufgefasst („wiedumir,soichdir“) 30 KonventionelleMoral: OrientierungansozialenNormen Regelnwerdeneingehalten,weilsieErwartungen&KonventionenderGesellschaftsind SinnvonRegeln&Standpunkteandererwerdenverstanden KonformitätgegenüberErwartungenanderer,sozialerOrdnung&Loyalitätgegenüberdieser IdentifizierungmitPersonenoderGruppen,diedieseOrdnungrepräsentieren 3)InterpersonelleÜbereinstimmung=gut,wennesanderenhilft,gefälltodervonanderen befürwortetwird;KonformitätmitstereotypenVorstellungen;zugrundeliegendeIntentionen - 4)OrientierungamSozialsystem=OrientierunganAutorität,festenRegeln&Aufrechterhaltung dersozialenOrdnung;sozialerOrientierungsrahmenabstrakter,nichtmehrnurFamilie/Freunde - PostkonventionelleMoral: - DeutlichesBemühen,moralischeWerte&Prinzipienzubestimmen - 5)SozialerVertrag&individuelleRechte=HandlungeninihremBezugzuallgemeinen, persönlichenRechten;Maßstäbe,überdiesichalleeinigsind;persönlicheWerte&Meinungensind relativ;Vorgehensweisen,wiemanzuÜbereinstimmunggelangenkann;richtigesHandelnalsFrage einerpersönlichenEntscheidung;BetonungdeslegalenStandpunktes,aberauchMöglichkeit,Gesetz zuverändern(rationaleÜberlegungüberNützlichkeit);kognitivistischerAnsatz(Normsystem) - 6)UniversaleethischePrinzipien=GewissensentscheidunginÜbereinstimmungmit selbstgewähltenethischenPrinzipien(universelleExistenz&Konsistenz);abstrakteRichtlinien(wie kategorischerImperativnachKant);UniversellePrinzipienderGerechtigkeit,Reziprozität& GleichheitmenschlicherRechte,Achtung&WürdemenschlicherWesen&desIndividuums;sehr abstrakt,selten! - 3ÜberzeugungenhinterdiesemModell: - 1)Unidirektionalität=EntwicklungkannnurvonStufe1nachStufe6verlaufen;nichtzwingend, dassjederMenschhöchsteStufeerreicht;Stufenabfolgefestgelegt - 2)Universalität=giltfüralleIndividuen&alleKulturkreise - 3)Irreversibilität=Entwicklungsfortschrittistnichtrückgängigzumachen,außerinFormeiner Regression(nichtmehrNorm,sondernkrankhafteErscheinung);Epiphänomendeskognitiven StrukturmodellsvonPiaget(Parallelität) KritikanKohlberg: - MoralischesUrteilenbedeutetnichtunbedingtmoralischesHandeln(wirdnochvonanderen DeterminantenbestimmtalsnurvomNiveauderkognitivenUrteilsfähigkeit) - VieleExperimente:ZusammenhängezwischenMaßendesmoralischenUrteils&moralischen Verhaltenssehrinkonsistent - Haan(1968):gewisseBestätigungfürAnnahmenKohlbergs:Vietnamkrieg‐Demonstranten&Nicht‐ Demonstranten: - Demonstranten(N=109):10%,34%,56% - Nicht‐Demonstranten(N=284):3%,85%,12% - Dennoch:nichtwiderspruchsfrei;RichtungdesEntwicklungstrendszwarimGroßen&Ganzen bestätigt,aberdennochkeineuniverselle(!)Stufenabfolge - BeihöherenAltergruppenalleFormendesmoralischenArgumentierens&nichtnurhöchste - InterindividuelleDifferenzen:1&2nehmenmitsteigendemAlterab,3‐6nehmenallezu;aber:allezu jedemZeitpunktvorhanden - Bsp.:16‐Jährige:1,2&6selten,3,4&5häufig - AuchintraindividuelleUnterschiede:beiverschiedenenSachverhaltenwirdaufunterschiedlichen Niveausargumentiert - V.a.beipostkonventionellemNiveaukulturabhängigeUnterschiede - Amerikaner&EuropäerhöhereWertealsOstasiaten(keineautonomemoralischeGewissensinstanz) - Japan:keinProblemderSchuld(VersagendereigenenGewissensinstanz),sondernProblemder Scham(VersagengegenüberdenAnsprüchen&NormenderGruppe) - USA,Taiwan&Mexiko:präkonventionelleMoralnimmtab,konventionellezu(eher kulturübergreifend),aberpostkonventionelleMoralunterschiedlich(USA:steigt;Mexiko:schon geringererAnstieg;Taiwan:verkümmert) - KriteriumderUniversalitätkonntenichtbestätigtwerden(intraindividuell,interindividuell, interkulturell) - IrreversibilitättrifftfürhöhereAltersstufennichtzu(auchRückschrittemöglich) - 31 - - - KohlbergselbstversuchtenachbeobachtetenRegressionenseineSkaladerNiveaustufenzu überarbeiten(brachtejedochnichts,Regressionenblieben) 2Punkte,indenenKohlbergsModellrevidiertwerdenmuss: 1)mandarfpostkonventionelleMoralnichteinfachalshöhereStufegegenüberderkonventionellen Moralansehen(Weiterentwicklungnichtsoeindeutig);eherzweiqualitativunterschiedliche SystememoralischenUrteilens,dienichtineinehöher/niedriger‐Relationgebrachtwerdenkönnen 2)Autonomiemoral&Konformitätsmoralsindnichthierarchischübereinandergeordnet,sondern eherdurchdialektischesSpannungsverhältnismiteinanderverbunden(aufeinerEbene) moralischesUrteilenalsErgebniseinesdialektischenLösungsprozesseszwischenbeiden;jede beinhaltetfürsichgenommendestruktivesPotential Konformitätsmoral:z.B.Milgram‐Experimente,Asch‐Experiment Autonomiemoral:VerabsolutierungmenschenverachtenderFanatismus(RAF,WTC,etc.) ErweiterungdesKohlberg’schenModellsumeineökopsychologischeSichtweise(ökologischer Kontextumgibtuns&beeinflusstunserHandeln&Denken;AdaptationanUmwelt) Art&Weise,inderWidersprüchlichkeitzwischenbeidenMoralkomponentenvomIndividuumgelöst wird,hängtvonseinemLebenskontextab KompromisszwischenAutonomie&KonformitäthängtvonEntwicklungsaufgabenab(jenach Lebensphaseanders) Bsp.:Jugendalter:intensivereAuseinandersetzungmitAutonomiemoral(Moratorium; EntwicklungsaufgabenzurIdentitätsfindung&Wertorientierung) Kohlberg:StudienzeigtendanachUmorientierunghinzuKonformitätsmoralImSinnedesModells wäredieseigentlichalsRegressionzuverstehenaber:ökologischeKomponente:Umorientierung imZusammenhangmitEntwicklungsaufgaben(Beruf,Familie,Partnerschafterfordernauch Konformität!)keinRückfall,sondernnurandereLösungdesdialektischenSpannungsverhältnisses zwischenAutonomie‐&Konformitätsmoral BeideKomponentenspieleneineRolle(Jugend,EW‐Alter),Kompromisssiehtjedochandersaus (abhängigvonEntwicklungsaufgaben&Entwicklungskontext) IndividuumwirdunterHandlungsdruckgesetztAnnäherunganPolderKonformitätsmoral nichtnurAuswirkungeinesäußerengesellschaftlichenDrucks,sondernauchAnpassungdes moralischenUrteilensaneigeneHandlungsmöglichkeiten DiskrepanzzwischenIdee&RealisationSpannungsminderungdurchAnpassungwieder handlungsfähig Emnid:UntersuchungdesNiveausdesmoralischenUrteilsbei14‐21‐JährigenUrteileauf Kohlberg‐SkalasankennachSchulabschluss(EintrittinsBerufsleben) Emler:Erwachsenenalter:VarianzdermoralischenArgumentationhängtnichtmitstrukturellem NiveauderKognitionzusammen Emleretal.:Studentensolltensichselbstpolitischeinordnen 1.Hypothese: RechtsradikalhoheWerteStufe4,niedrigebeipostkonventionellemNiveau LinksradikalniedrigeWerteStufe4,hohebeipostkonventionellemNiveau 2.Hypothese: RechtsradikalkönnenMustermoralischerArgumentevonLinkenwiedergeben LinksradikalkönnenMustermoralischerArgumentevonRechtenwiedergeben Ergebnisse:beideHypothesenbestätigtWiderspruchKohlberg!Stufe4dürftepostkonventionelle nichtwiedergebenkönnenpolitisch‐moralischeIdeologie PolitischeProbleme:präferierteMethodewirdalsmoralischkorrekteingestuft Kohlberg:nurfiktiveKonstruktionen,keinerealenKonflikte Reifezeit&Jugend: KörperlicheVeränderungen: - Vom8.‐11.LJ.:ganzbesondereVerlangsamungderWachstumsgeschwindigkeit VorEintrittinPubertät:deutlichbeschleunigteZunahmepuberalerWachstumsschub Mädchen:11.Lebensjahr Jungen:13.Lebensjahr Zeller:WachstumderExtremitäten(gegenüberdemdesRumpfes)starkbeschleunigtEindruck derDisharmonie2.Gestaltwandel Kinderaushöherensozio‐ökonomischenSchichtensindandereninReifeentwicklungmeistvoraus 32 200 180 CouncilforSearch&Education(1947):imSchnitt:6cmgrößer,2,5kgschwerer;Wachstumauch abhängigvonFamiliengröße(negativeKorrelationschlechtereErnährung,geringesAusmaßan Körperpflege&individuellerZuwendung) EintrittderGeschlechtsreife: StudieinEngland:Geschlechtsreife(Menarche)beiOberschülerinnenetwa3Mfrüheralsbei Volksschülerinnen StudieinKopenhagen:2MUnterschiedzwischenhöherenundniedrigerenSchichten StudieinSüdafrika(indischeMädchen):6MUnterschied StudieinUSA(schwarzeMädchenimNordenvs.Süden):8MUnterschied FaktorenalsmöglicheUrsachenfürdieseUnterschiede: 1)Ernährung 2)unterschiedlicheErziehung,dieauchdiekörperlicheEntwicklungmitbeeinträchtigen& beeinflussenkann(z.B.größereRegelmäßigkeitderMahlzeiten,geregelteSchlafenszeiten,keine körperlicheÜberforderung) 3)genetischeSelektion(großeMenschenwerdenbevorzugt) SäkularerTrend=Vorverlagerung&BeschleunigungdesWachstumsschubs&dersexuellenReife spätestensseitder2.HälftedesvorigenJahrhunderts;vielgewichtigeralsUnterschiedzwischen sozialenSchichten;wurdeinvielenLändernbeobachtet SäkukareRetardation=VerlangsamungdesWachstumsimhistorischenVergleich Akzeleration(Entwicklungsbeschleunigung):individuelle,gruppenspezifische&säkulare Individuelle=einzelneJugendlichesindZeitvoraus(Wachstumsschub&sexuelleReifefrüher) Gruppenspezifische=bestimmteGruppen,z.B.sozialeSchichten Säkulare=betrifftalle;bestimmterepochalerTrend Wirdvermutlich2005ausgereiztsein(beiweiterhinoptimalenLebensbedingungen) Hatsichbereitsabgeschwächt Wachstumsschubbeginntnichtnurfrüher,sondernläuftauchschnellerab(Keimdrüsenals AntagonistenderWachstumshormonewerdenfrüherfunktionsfähighemmendieseauch früher) MenschenwerdenjedochehernochgrößerimVergleichzufrüherenJahrzehnten (Durchschnittsgrößen:Männer1,80,Frauen1,69) Ablauf: 1)AusschüttungsomatotroperHormone(Wachstumshormone);beginntheutefrüher 2)AusschüttunggonadotroperHormone(Sexualhormone) 3)EinwirkungdieseraufKeimdrüsengesteigerteFunktion 4)BildungvonAndrogenen&ÖstrogenenAusbildungderGeschlechtsmerkmale Somatotrope&gonadotropeHormonewirkenalsAntagonistenbeiAusschüttungvon GeschlechtshormonenhatWachstumsschubseinenHöhepunkterreicht&klingtwiederab WennEinsatzderGeschlechtshormonezuspät,verzögertoderzuschwacherfolgt„Riesenwuchs“ Europa‐Vergleich:Nord‐SüdGefälleimVergleich Wachstumskurven: Größenmaßein% desStatusvon 20‐Jährigen 160 LymphatischesGewebe 140 120 Kopf&Gehirn 100 AllgemeinesKörperwachstum 80 Fortpflanzungsorgane Alter 2 - 4 6 8 10 12 14 16 18 StarkesWachstumdeslymphatischenGewebes Körperwachstum:starkimKleinkindalter,AbflachunginSchulzeit,ZunahmeinJugend 33 - EntwicklungvonKopf&GehirnweitgehendzumEndedesVorschulaltersabgeschlossen(90%des EndstandesbeimGehirn) FortpflanzungshormoneerstinJugend,dannsehrrasch AuchEndederWachstumsperiodehatsichvorverlagert(J:18/19;M:16/17) Studie:norwegischeSoldaten;Größenmessung: 1760‐1830:keineGrößenzunahme 1830‐1875:durchschnittlicheZunahmeum1,5cm0,3cmproJahrzehnt 1875‐1935:durchschnittlicheZunahmeum4cm0,6cmproJahrzehnt Nach1930:säkularerTrenderneutbeschleunigt MenschenwurdenindiesemepochalenZeitrauminimmerkürzererZeitimmergrößer StändigeVorverlegungderMenarche: 1830‐1960:mehrereJahre(imSchnitt4‐5MonateproJahrzehnt) 1840:über17Jahre 1960:ca.13Jahre AberauchhierAbflachungzubeobachten Menopauserücktgleichzeitigimmerweiternachhinten Zeitspanne,indersexuelleBetätigung&Fortpflanzungmöglichsind,wirdimmergrößer Lehr:ZusammenfassungderUrsachenfürdiesePhänomene;7brauchbareErklärungstheorien: 1)heliogeneTheorie=intensivereSonnenbestrahlunganregend,fördertWachstum (SommerhalbjahrgeborenewachsenschnelleralsWinterhalbjahrgeborene) 2)klimatischeTheorie=EinflussvonLicht,Wärme,Luftfeuchtigkeit 3)TheoriegünstigerwirtschaftlicherVerhältnisse=günstigergewordeneArbeits‐& Freizeitbedingungen 4)TheoriederGesamtheitgünstigerUmweltbedingungen=Sport‐,Wohnungs‐,Arbeits‐, Freizeit‐,Ernährungsbedingungenverbessert 5)Selektionstheorie=höhereSchichtendurchallgemeinvermehrteReizzufuhr(endogenbedingte erhöhtnReizansprechbarkeit)besondersaccelleriert(obersteGruppeziehtanderemit) 6)TheoriedergemäßigtenStresseinwirkung=zeitlich&inStärkedosierterStressgesteigerte Aktivitätderinnersekretorischen&basomotorischenSystemsentwicklungsstimulierend 7)Ernährungstheorie=veränderteErnährung,v.a.erhöhteEiweißzufuhr ReihevonFaktorenallgemeingünstigereLebensbedingungen HeutigeSäuglingesindbereitseinigeZentimetergrößeralsfrüher(erhöhteAusgangsbasis) BeschleunigtesWachstumauchschoninerstenLebensjahren säkularerTrendderAkzelerationbetrifftnichtnurJugendalter! EntwicklungderKörpermuskulatur: WachstuminderPubertät: 1)Höhenwachstum 2)Breitenwachstum 3)GewichtswachstumverbundenmitMuskelwachstum EntwicklungderKörpermuskulaturbeiJungenstärkeralsbeiMädchen(Keimdrüsenhormon Testosteron) - BeiMädchenhörtEntwicklungsschubderMuskulaturnachMenarcheganzauf(vorherschongering); aber:auchmotivationaleodergesellschaftlicheFaktoren(Sport!)denkbar - BeziehungzwischenkörperlichenVeränderungenderPubertät&psychischenVeränderungensollte nichtkausaleindimensionalbetrachtetwerden - HormonelleUmstellungverursachtnichtdirekteinepsychischeLabilisierungehersekundäre Wirkungen(psychischeVerarbeitung&BewältigungderkörperlichenVeränderungenentscheidet darüber,obespsychischeAuffälligkeitengibtodernicht) - Hetzer:KorrelationzwischenphysiologischenMessreihen&psychischerLabilisierungnur0,025 PsychischeMerkmalederEntwicklungimJugendalter: - EntdeckungderInnenwelt(vorher:sachlich‐nüchtern) - MehrInteresse&VerständnisfürWeltdesPsychischen - EherintrovertierteRichtungwirdeingenommen - VerstärkteBeschäftigungmitsichselbst - Elkind:jugendlicherEgozentrismus;2Komponenten: - 1)Entwicklungsaufgaben:gesteigerteBeschäftigungmitsichselbst(introvertierteHaltung) - 2)eherkognitive:Metaebeneeinnehmen,umübereigeneInnenweltzureflektieren - 34 - - ErhöhteReflexionsfähigkeitdurchStadiumdesformal‐logischenDenkens JugendlicherschafftsichimaginäresPublikum(applaudiert,beschimpfteinen,etc.) Peters:stärkereUnlustkomponente&Gereiztheit;Reizwörterangenehmvs.unangenehm 10‐11‐Jährige:mehrangenehmeAssoziationen InReifezeit:mehrunangenehmeAssoziationen NachPubertät:wiedermehrangenehmeAssoziationen Hetzer:negativePhasebeiMädchenunmittelbarvorMenarche;Merkmale:Verstimmung,Unruhe, mangelnderLeistungswille,DrangzuIsolierung,GefühlderEinsamkeit Ries:EntwicklungdesVerständnissesfürseelischeVorgänge&innerseelischeBeziehungen;10‐ ,12‐,14‐&16‐jährigeMädchen;nahezusprachfreierFilm(Hase&Igel),Nacherzählungmit steigendemAlternahmZahlderAussagenüberpsychischeGegebenheitenzu(deutliche BeschleunigungwährendPubertät) BevorzugteInteressenimJugendalter: EngerZusammenhangmitGeschlechterrollen Stone&Barker:regelmäßigmenstruierendeMädchenhattendeutlichandereInteressenals Mädchen,beidenenMenarchenochnichtaufgetretenwar WandelderInteressenauchbeibevorzugterLektüre: Jungen:sensationelleErlebnisse,LeistungenvonHelden;InteresseanIdentifikationspersonen Mädchen:romantischeGeschichten(„Backfischliteratur“),Zeitschriften(z.B.„Bravo“) InteresseanSachbüchernlässtnachPubertätnach 10.Vorlesung Erikson:PsychosozialeKrisen - TheoriederpsychosozialenKrisen - Jugend:Identitätskrise;KernderPersönlichkeitwirdgebildet(StabilitättrotzVeränderungenin Umwelt) - Kontinuität&Stabilität;einmalig&unverwechselbar - GleichklangverschiedenerRollen - EntwickelnLebensstil&Grundüberzeugungen - KontinuitätimUmgangmitanderen&beiAufgabenbewältigung - KoordinationvoneigenemIch&Erwartungen - ReaktionderanderenwirdalsSpiegelgenutzt(ErkenntnisquelleüberIch)Selbsterfindung, relativiertdurchAndere - PsychosozialeKrisenimLeben: - 1)Urvertrauenvs.Urmisstrauen (oralePhase) - 2)Autonomievs.Scham&Zweifel (analePhase) - 3)Initiativevs.Schulgefühl (genitalePhase) - 4)Fleißvs.Minderwertigkeitsgefühl (Latenzphase) - 5)Identitätvs.Rollendiffusion (Jugendalter) - 6)Intimitätvs.Isolation (jungesErwachsenenalter) - 7)Generativitätvs.Stagnation (mittleresErwachsenenalter) - 8)Ich‐Integritätvs.Verzweiflung (Alter) - MotorenderEntwicklung: - Entwicklungsfortschritt(z.B.körperlicheVeränderungen) - Sozialisation(sozialesUmfeld,wieFamilie,Freunde,Schule,Beruf,etc.) EntwicklungspsychologiederLebensspanne: - AuchimErwachsenenalternochVeränderbarkeit,Variabilität&Plastizitätökopsychologische Entwicklungspsychologie;PsychologiederLebensspanne Erwachsenenalter:Kontext(Beruf,Familie,etc.);Wechselwirkungkontextualistisch/ökologisch WechselwirkungzwischenIndividuum&Umwelt Lewin:Feldtheorie:KontextmerkmalealswichtigeUrsachemenschlichenVerhaltens - Verhalten(V)=f(Person,Umwelt) Brunswik:probabilistischerFunktionalismus 35 - - - - - NurWS‐Aussagen,GegenteilvonDeterminismus - FunktionzwischenPersonen‐&Kontextmerkmalen - VerhaltenabhängigvomKontext - KritisierteLaborexperiment(künstlich,nichtrepräsentativ,entsprichtnichtAlltagssituationen) Barker&Wright:systematisiertentypischeKontexte;Einheit=behavioursetting;2 Komponenten: - 1)kollektivstandardisiertesVerhaltensmuster - 2)räumliches&persönlichesMilieu - ZusammenhangVerhalten&MilieuSynomorph Bronfenbrenner:systematisierteKontexte - HierarchievonUmweltsystemen,dieaufeinanderaufbauen(vonengnachweit) - 4ArtenvonSystemen: - 1)Mikrosystem=jedeGruppe,zuderKindgehört(z.B.Familie,Schule,Gleichaltrige) - 2)Mesosystem=umfasstmehrereMikrosysteme;SummederBeziehungender gegenwärtigenunmittelbarenUmgebungdesKindeszubestimmtem Entwicklungszeitpunkt;WechselwirkungzwischenMikrosystemen(z.B.Schule, Nachbarschaft) - 3)Exosystem=alleBereiche,denenKindnurunmittelbarausgesetztist,dieesabernicht minderbeeinflussen(z.B.AngehörigedeserweitertenFamilienkreises,Nachbarn,etc.) - 4)Makrosystem=übergeordneteinstitutionaleBereichederKultur;Ideologien, Normsystem ÖkopsychologischeEntwicklungspsychologie:EntwicklungalsWWzwischenIndividuum&Umwelt - 1)BerücksichtigungderalltäglichenUmwelt - 2)ErfassungvonBewältigungsstrategiengegenüberderUmwelt&Umwelteinwirkungenauf denMenschen(Langzeitbeobachtung) - 3)UntersuchungdesVerhaltensaufkomplexerEbene - 4)WechselwirkungsprozessezwischenIndividuum&Umweltals Untersuchungsgegenstand - 5)VerstehendesBeziehungssystemsdurchBeobachtungvonVeränderungsprozessen ÖkologischeÜbergänge: - StörungneueAnpassung(z.B.Schuleintritt,Pensionierung,etc.) - BisherigesVerhaltensrepertoirestehtvorSchwierigkeitenCoping(Bewältigung):bei VeränderungenimKontextaktiviert 2KomponentendesCoping: - 1)objektiveäußereVeränderungen(rational) - 2)eigeneGefühlebewältigen&anpassen(emotional) Moos(1976):UmwelteinwirkungenaufdenMenschen 5Konzepte,anzuordnenaufNegativ‐Positiv‐Dimension: - 1)Aktivstressvoll(z.B.Krankheiten,Kriminalitätbewirkend) - 2)begrenzend,hemmend,restriktiv(z.B.beifehlendemSpielmaterial) - 3)selektiv(adaptiverVorteilbestimmterMerkmale;Darwin) - 4)fördernd(z.B.Universitätbzgl.GeistigemPotential) - 5)zuWachstum&Entwicklungstimulierend=SichtweisederökologischenEntwicklungs‐ psychologie(beioptimalenAnforderungen) Havighurst:KonzeptderEntwicklungsaufgaben Bsp:mittleresErwachsenenalter:Heim/Haushaltführen,Kinderaufziehen,beruflicheKarriere Bsp.:spätesErwachsenenalter:EnergienaufneueRollenlenken,AkzeptierendeseigenenLebens, HaltungzumSterbenentwickeln 3QuellenvonEntwicklungsaufgaben: - 1)körperlicheVeränderungen - 2)sozialeAnforderungen(gesellschaftlicheNormen) - 3)eigeneZielsetzungen/Zukunftsvisionen KritikanHavighurst:rechtnormativ;soziale,gesellschaftlicheNormenalsEntwicklungsaufgaben Lehr&Thomae:entwicklungsspezifischeWendepunkte(subjektiverlebt) - BefragungältererMenschennacherlebtenWendepunkteninihremLeben - - - - 36 Durchschnitt:17,5Ereignisse 4KategorienvonEreignissen: - 1)PersönlicheErlebnisse(z.B.Begegnung): 38,5% - 2)normativeErlebnisse(z.B.Heirat): 36,4% - 3)zeitgeschichtlicheErlebnisse(z.B.Krieg): 17,8% - 4)körperlichbedingteErlebnisse(z.B.Krankheit): 7,5% Filipp:ModellderkritischenLebensereignisse StammtursprünglichausklinischerPsychologie(Stressforschung) Ereignisse,dieeinemehroderminderabrupteVeränderunginderLebenssituationderPersonmit sichführt;raum‐zeitlich‐punktuelleVerdichtungeinesGeschehensablaufs Bivalenz:ChancezurWeiterentwicklungdurchaktiveAuseinandersetzungvs.Gefahrvon FehlentwicklungbeimisslungenerBewältigung(übermäßigerStress) BedingungenfürintraindividuellenWandelderPerson BeiNeuorganisationdesSystemsspieleninnere&äußereFaktoreneineRolleCoping‐Strategien Sowohlnormative(Heirat,Kinder,etc.)alsauchnicht‐normativeEreignisse(Zufälle,Krankheit, Unfall,etc.)werdenberücksichtigt 2grundsätzlicheAnsätzefürpräventiveMaßnahmen: - 1)Versuch,Eintrittzuverhindern - 2)aufkritischeLebensereignissevorbereiten(antizipatorischesCoping;schützende EinbindunginsozialesNetzwerk) 2Untersuchungsarten: 1)Querschnittstudie=verschiedeneAltersstufen,gleicheMethodeinterindividuelle Alterseffekte,Kohorteneffekte(KonfundierungvonAlters‐&Kohorteneffekten;unterschiedliche Lebensschicksale) 2)Längsschnittstudie=gleicheIndividuenzuverschiedenenZeitpunkten(Wiederholung) intraindividuelleAlterseffekte - - - KomponentenderIntelligenz&VeränderungenimAlter: - - Horn&Cattell:fluide&kristallisierteIntelligenz - FluideIntelligenz=Auswendiglernen,Zuordnungsaufgaben,AufgabenmitSpeedfaktor - KristallisierteIntelligenz=Wortschatz,Kenntnisse,Wissenszuwachs,Abstraktionsvermögen, Lebenserfahrung Baltes:kognitiveMechanikvs.KognitivePragmatik KognitiveMechanik=BiologischvorgeprägteHardware;inhaltsfrei,Geschwindigkeitder Informationsverarbeitung,Unterscheiden,Vergleichen,Klassifizieren KognitivePragmatik=KulturgebundeneSoftware;inhaltsreich,faktisches&prozeduralesWissen PragmatikkannDefizitederMechanikausgleichenkompensatorischerEffekt(von20‐70J) BerlinerLängsschnittstudie: SehrhoheKorrelationenzwischensensorischerLeistungsfähigkeit(Hören,Sehen,Gleichgewicht)& IQ(fluid&kristallisiert) SehenundHören:49%VAbzgl.IQ‐UnterschiedezwischenSenioren(beiJüngerennur14%VA) Alterallein(statist.KonstanthaltungvonSehen&Hören):nur2,8%Varianzaufklärung Erklärungen: - 1)SensorischeDefiziteVerkümmerunggeistigerFähigkeiten(durchDeprivationbzgl. Anregungen) 37 2)Drittvariablen‐Hypothese:fürbeideBereichegemeinsameUrsachedenkbar,z.B. neuronaleAbbauprozesse - 3)Aufmerksamkeit‐Belastungs‐Hypothese(favorisiert):Sensorische/motorische AktivitätenbedürfenvermehrtderbewusstenSteuerungverminderteKapazitätfür spezifischeIntelligenzleistungen Maylor:IntelligenzaufgabeimSitzen&imStehenalteMenschenbeimStehenProbleme,da Doppelaufgabensituation;großeinterindividuelleVariabilität Baltes:Weisheit ExpertenwissenaufdemGebietderfundamentalenPragmatikdesLebens,daszubesonders ausgewogenenUrteilen&fundiertenRatschlägenbeischwierigenLebensproblemenbefähigt,die gleichzeitigmiteinemhohenGradanUngewissheitverbundensind 2Basiskriterien:ingrundlegendenFragendesLebens: - 1)Faktenwissen - 2)Strategiewissen 3Metakriterien:Wissenumdie… - 3)KontextedesLebens&desgesellschaftlichenWandels(Life‐span‐Kontextualismus) - 4)UngewissheitdesLebens - 5)RelativitätvonWerten&Lebenszielen(Wert‐Relativismus) - - VorlesungTemperament&Bindung Temperament: - - - KindbereitsbeiGeburtspezifischeVerhaltenseigenschaftenohneUmwelt‐oderErziehungseinfluss (ausgeprägteIndividualität) WiewirkenAnlage&UmweltbeiEntwicklungvonVerhaltensstörungenzusammen? Thomas&Chess:NewYorkerLangzeitstudie: 133KinderVerhaltendesSäuglings(Elternbefragungab3Monaten) Individualpatternsofreactivity=VerhaltensunterschiedebeiSäuglingen(aber:nichtstabil); unterschiedlicheMusterderReaktivitätaufReize;späterwurdedaraus: Temperament=frühhervortretendeUnterschiedeinReaktivität;EinzigkeitdesVerhaltenseines Individuums;unterscheidetsichvonFähigkeit(was&wiegut?)&Motivation(warum?)typischer Verhaltensstil;9Dimensionen: Aktivität=NiveaumotorischerFähigkeit&AusmaßkörperlicherBewegungwährendEssens, SchlafensoderSpielens Regelmäßigkeit=BerechenbarkeitbiologischerFunktionen(Hunger,Müdigkeit,Stuhlgang) Annäherung/Vermeidung=neophile/neophobeReaktionaufneuePersonen/Situationen Anpassungsvermögen=ToleranzgegenüberVeränderungen;Leichtigkeit,mitdersichanKindan neueoderveränderteSituationengewöhnt SensorischeReizschwelle=EmpfindlichkeitfürReize(Geräusch,Licht,Geschmack,Geruch, Schmerz,Temperatur) Stimmungslage=vorherrschendeStimmungdesNeugeborenen/Säuglings Intensität=Heftigkeitbzw.EnergieniveauvonReaktionen Ablenkbarkeit=Leichtigkeit,mitderKindvomeinzelnenabgelenktwird Ausdauer=LängedesAusharrensbeieinerTätigkeit,trotzvorhandener Hindernisse/Schwierigkeiten 3TypendesTemperaments: 1)einfachesKind=Regelmäßigkeit,Annäherung,Anpassungsvermögen,gemäßigte,meistgute StimmungentwickelnraschregelmäßigeEss‐&Schlafgewohnheiten,gewöhnensichleichtanneue Gerichte,lächelnFremdean,passensichraschanneueSchulean,akzeptierenkleinereFrustrationen &RegelnneuerSpieleca.40% 2)langsamauftauendesKind=Rückzug(neueSituationen/Personen),passtsichnurallmählichan, Reaktionengemäßigter(alsbeischwierigem),TendenzzuunregelmäßigenEss‐& Schlafgewohnheitengeringer,Frustrationführtzu(ruhigem,leisejammerndem)Rückzug, schüchternca.15% 3)schwierigesKind=Unregelmäßigkeit,Vermeidung(Rückzug),langsameres Anpassungsvermögen,intensiveStimmungsausbrücheunregelmäßigeEss‐&Schlafgewohnheiten, gewöhnensichnurlangsamanneueSpeisenoderWendungenimTagesablauf,Frustrationenführen häufigzuheftigenStimmungsausbrüchenca.10% 38 BeideKlassifikationenkonntenkulturübergreifendgeneralisiertwerden(Cibu‐Foundation) ArtdesTemperamentshängtvongenetischenEinflüssenab Stabilität:vonJahrzuJahr:Korrelationen;1‐5Jahre:Korrelationnichtsignifikant genetischePrädisposition≠deterministischepsychischeEntwicklung MenschenmitähnlichenAnlagen(Temperamenten)könnensichdurchausunterschiedlich entwickeln - Kagan:ElternvonDruckbefreienBedeutungbiologischerVoraussetzungen&Grenzenfür ErziehungseinflussVeränderungendurchErziehung,aberRespektvorEigenarten - Behaviouralinhibition:gehemmtvs.nichtgehemmt(Reaktionaufunvertraute Menschen/Situationen): - jeweils10‐15%der2‐Jährigen - Gehemmt:Rückzug - Nicht‐gehemmt:Exploration,Neugierde - ÜberJahrehinwegstabilgenetischrelativfestgelegt,umweltresistent - erinnertanKonzeptvonIntro‐&ExtraversionvonJung - Störungen: - Risiko:schwierige&langsamauftauendeKinder - SchwierigeKinder:71%,schonimKleinkindalterauffällig - LangsamauftauendeKinder:50%,erstbeiUmstellung(EintrittKindergarten/Schule) - EinfacheKinder:nurinEinzelfällen - DSM‐Kategorie:StörungendesSozialverhaltens: - 1)StörungendesoppositionellenTrotzverhaltens - 2)Angststörungen - 3)Anpassungsstörungen - Schulerfolg:LehrerunterschätzenIntelligenzlangsamauftauenderKinder,erstdurchschriftliche Prüfungen/LeistungenerkennensiewahresPotential ModellderPassung(goodnessoffit): - SystemischesModellnachThomas&Chess - KompatibilitätvonTemperament&Umwelt - KindlicheMerkmale/kindlichesTemperament&Umweltmerkmalemüssenzusammenpassen,damit eineoptimale/positiveEntwicklungmöglichist - Temperament‐Umwelt‐InteraktionverursachterstpathologischeBedeutung,nichtTemperamentper se - InteraktionismusgiltinnerhalbderVariationnormalerGrenzen(nichtpathologischesVerhalten vonKindoderEW)uneingeschränkt - KonsonanzvonOrganismus&Umwelt(Möglichkeiten,Fähigkeiten,Charakter,VerhalteninEinklang mitErwartungen&AnforderungenderUmwelt) - optimale,positiveEntwicklung - MangelndeÜbereinstimmung/PassungDiskrepanzen&DissonanzenzwischenOrganismus& Umwelt - UnterschiedlicheKinderbrauchenunterschiedlicheArtenderUmwelt Kind Umwelt ‐Motorik ‐Familie ‐Wachstum ‐Peers Fit ‐sozialeKompetenzen ‐Schule ‐intellektuelleLeistungen ‐Wohnumfeld ‐etc. ‐etc. - Verhaltensstörung:UnvereinbarkeitdernormalenVariationbeiderInteraktionspartner(Eltern& Kind) - DeVries&Zentner:47SäuglingeeinesMassai‐StammesinKenia: - 1)einfacheKinder:5von7tot - 2)schwierigeKinder:alleüberleben(SchreienAufmerksamkeit,mehrWertschätzung?) - gleichesgiltfürHeimkinder(Rumänien),KinderinBrasilien - PuertoricanischeKinderinNY:schwierigesViertel;aktiveKinderwurdendrinbehaltentrotz Bewegungsdrang - 39 - Westen:liebereinfacheKinder Howlin&Ruttler:autistischeKinderbenötigenbesondersgeordnete,strukturierteUmwelt Stevenson&Hinde:SchüchternheitfürJungengrößeressozialesRisikoalsfürMädchen Thomas&Chess:parentguidance(„Elternschulung“):AufklärungüberverschiedeneDispositionen, ohnedassVersagenderElternvorliegt ElterlicheErwartungen&HandlungeninEinklangbringenmitTemperamentdesKindes ElternalsVerbündete(nichtPatienten) Engfer:VerhaltensstörungenenttäuschteelterlicheErwartungenhäufigsogarMisshandlung; kanndurchparentguidanceverhindertwerden ErziehungsollTemperamentRechnungtragen Aber:kannauchkontraproduktivesein: 1)SozialisationsprozessbeinhaltetEntwicklungsaufgaben,dieKindbewältigenMUSS,auchwennsie gegenseinTemperamentgehen(Essgewohnheiten,gefährlicheGegenstände,etc.) 2)bestimmteTemperamentsmerkmalekönnen(trotzvielerpositiverSeiten)AkzeptanzdesKindes situationsübergreifendbeianderenMenschenoderinanderenKontextenbeeinträchtigen Bindung: - Bowlby:Bindung(attachment)zwischenMutter&Kind,diesichdurchspezifischesemotionales& kommunikativesBeziehungssystemauszeichnet,istVoraussetzungfürgesundeEntwicklung Verhaltensweisen,dieaufSeitendesKindes&aufSeitenderMuttersozialesBeziehungssystem konstituieren BeziehungdurchKind(spezifischesBindungsverhalten)&Mutter(bestimmteSensibilität BindungsverhaltendesKindes: - 1)Saugen - 2)Anklammern - 3)Nachfolgen - 4)Weinen/Schreien - 5)Lachen - kontingenteReaktionseitensderMutteraufdieseSignale - gemeinsamesInteraktionssystem - KindbildetKonzept,indemMutterkognitivrepräsentiertist(Personenpermanenz)auf VerfügbarkeitderMutterangewiesen: - Mutternicht(ausreichend)vorhandenBindungsverhaltenwirdaktiviert,umNähesicherzustellen - MutterausreichendvorhandeninnereRepräsentationderMutterverfestigtsichKindkann zunehmendlängereZeitspannenohneihreAnwesenheitauskommen(ohnedassesAngst& Unsicherheitverspürt) - sichereBindungfördertExplorationssystemdesKindes!Bindungmachtunabhängig(innere Sicherheit) Ainsworth:Bindungsentwicklungin4Phasen(EntstehungderMutter‐Kind‐Beziehung): - 1)Vorbindungsphase/prä‐attachmentPhase(ersteWochen) - AufmerksamkeitaufallePersonen - 2)Entstehungsphase/beginnendeBindung(bisEnde1.LJ) - Differenzierungbekannt/unbekanntspezifischesVerhalten - 3)eindeutigeBindungsphase(Ende1.LJ) - AktivereKontaktaufnahmewegenEntwicklung - Exploration,UmgangmitGegenständen,abnehmendeFixierung - 4)GegenseitigeBeziehung - Empathie,neueQualität,(zielkorrigierte)Partnerschaft BindungdurchdiadischeSysteme: - 1)Saugen:kommunikativ,interpersonalerDialog - Aktiv:SensibilisierungderMutter - Passiv:endogenesVerhaltendesKindes - reziprokeWechselwirkung - 2)Anklammern:greifen(festhaltenanFell)aufsozialenKontaktausgelegtKörper‐& Hautkontaktnötig;eigenständigerTeilderBindung 40 Harlow:AffenmitDrahtmuttervs.FellmutterbevorzugtbeiFellmutter(Schutz,trinken,etc.) 3)Weinen/Schreien:BeantwortungdesKontaktsignalssichereBindung,wenigerWeinenin Zukunft;IgnoranzbewirktGegenteil - widersprichtLerntheorie - Moss&Robsen:häufigeresWeineninersten5MonatenbeidirekterReaktion - Dunn:beiälterenSäuglingenistdieseinexplorativesVerhalten(VerstärkungdurchReaktion Lerntheorie),beijüngerenisteseinKontaktsignal(sozialesSignal) Ainsworth:Strange‐Situation‐Test - 20Minuten,8Zeitintervalle,2Trennungen&Wiedervereinigungen - RatingskalenfüreinzelneEpisoden - VerhaltendesKindesnachRückkehrderMutterausschlaggebendfürBindungseinordnung - 4Bindungstypen: - 1)sicher(B) - wennalleingelassen:zeigenKummer - Rückkehr:wieerlöst,nurkurzerKuschelkontakt,spielenfröhlichweiter - feinfühligeMutter,reagiertadäquat,unterstütztKind(verlässlich,offen,freundlich) - oftvonGeburtaneheremotionalstabil&nichtschnellzuverunsichern - 2)unsicher‐vermeidend(A) - zeigenbeiRückkehrwenigEmotionen - Mütter:wenigeinfühlsam - 3)unsicher‐ambivalent(C) - Wennalleingelassen:zeigendeutlich,lautstark,z.T.wütendihrenKummer - ReagierenempfindlichauffremdePerson - Rückkehr:sehrambivalent:suchenKontakt&widersetzensichKontakt‐&Interaktionsversuchen (v.a.bei2.Rückkehr) - Mutterwirdmalalsüberschwänglich,herzlich&zugeneigt,malalsunerreichbarwahrgenommen keinerkennbares,vorhersagbaresMusterKummerwirdeherübertrieben(damitNotauch wirklichwahrgenommenwird),oftÄrgerübermangelndeReaktion - 4)desorganisiert‐desorientiert(D) - Main:50:50Missbrauch&biologischbedingt - Seltsames&bizarresVerhalten(Grimassieren,Erstarren,etc.)beiAnwesenheitderMutter KonfliktzwischenAnnäherung&Angst(keinVerhaltensprogrammoderschwankenzwischen mehrerenReaktionsstilen) - WenigsensiblesMutterverhalten - OftbereitsalsNeugeboreneSchwierigkeitenmitruhigerOrientierung&RegulationihrerErregung - Besondersgefährdet,Verhaltensproblemezuentwickeln Stabilität/Variablität: - Waters:großeStabilität(sichereBindungresistent) - Thompsonetal.:12,5&19,5Monate:65‐70%sichereBindungen,53%stabileBindungen - Vaughnetal.:HäufigkeitkritischerLebensereignisse: - 1)kritischeErfahrung(längereTrennungvonMutter) - 2)Umständeüberdauernder/wiederkehrenderEffekt(Beruf) - 3)Veränderung,dieganzeFamiliebetriff(Umzug) - bidirektional(Bindungkannsichdadurchbessernoderverschlechtern) - ÄnderunghängtvonsozialemNetzwerkab - entscheidendfürBewältigungvonStress - Finanzielle,emotionaleRessourcen - WechselwirkungdessozialenUmfelds&derMutter‐Kind‐Beziehung - Mutter‐Kind‐BeziehunghatvieleDeterminanten:VerhaltenvonMutter,anderenErwachsenen& Kontext - Belsky:DeterminantenderEltern‐Kind‐Beziehung - 1)persönlicheFähigkeitenderEltern(bedingtdurcheigeneEntwicklung) - 2)Unterstützungssysteme - 3)IndividuelleCharakterzügedesKindes - Mangel/Ausfallvon1nach3wenigerschlimm - 41 Zusatzkapitel JungesErwachsenenalter: ‐ ‐ ‐ ‐ Alter:18‐29Jahre(unscharfdefiniert,schwerfestzumachen) ÜbergangsprozessevomJugendalterinsfrüheErwachsenenalter&Entwicklungsprozesse DurchAblösung/Selbstständigkeit,Intensivierung&Differenzierungvon: ‐ 1)Privatleben&Freizeitverhalten(Partnerschaft,Freunde,Lebensformen) ‐ 2)Einbettunginsoziale&gesellschaftlicheGruppen(durchHobbys,Sport,Religion,Politiketc.) ‐ 3)AusbildungundStudium,BerufseintrittundBerufstätigkeit zeitlichstabil:Bühler(1929)undSetterstenetal.(2005):ähnlicheErgebnisse:Übergängein sozialenBeziehungen,Liebe,Ethik,Religion,Weltanschauung,Berufsfindung Transitionskriterien: ‐ ‐ ‐ ‐ formalerechtlicheKriterien: ‐ explizite/implizitegesellschaftlicheNormen(Wahlrecht,Volljährigkeit) objektive,verhaltensnaheKriterien: ‐ Auszug,Heirat,Elternschaft,finanzielleUnabhängigkeit ‐ 2Studien:DDRnachWiedervereinigungAusbildung=wenigerElternundHeirat&Italiener längerzuHause psychologischeKriterien: ‐ Ablösung,emotionaleAutonomie: ‐ Steinberg&Silverberg:Selbstbestimmung,Autonomieggü.Gleichaltrigen&Eltern Selbstbehauptung,Entidealisierung,Abgrenzung ‐ PsychologischeReifeWinefield&Harvey:persönlicheIdentität,außerfamiliäreBeziehungen subjektiveÜbergangskriterien: ‐ SelbstzuordnungzuAltersgruppe(Byrd&Breuss) ‐ orientiertsichamkalendarischenAlter,vonBildungsstatusunabhängig ‐ Merkmale„Erwachsensein“:psychologischeKriteriend.Individualisierungstattverhaltensnahe Kriterien DifferentielleEntwicklungimfrühenErwachsenenalter: ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ Lebensläufeimmerunterschiedlicher/individuelleralsintraditionellenGesellschaften De‐Standardisierung(Mayer,2001) Gründe:zunehmendeMobilität,FlexibilitätimJob,zunehmenderFrauenanteilmithöhererBildung Unterschiede:Beruf(Wechsler,Jobhopper,Arbeitslose),Privatleben(Partnerschaften:WG,Singles, Familie) Patchwork‐IdentitätenstattEriksonsuniversellePhasenlehrepsychosozialerEntwicklung Emergingadults:säkulareAkzelerationderkörperlichenEntwicklung+säkulareRetardationder finanziellenUnabhängigkeitVerlängerungderJugendzeit(u.a.durchimmermehrAbiturienten) Moratoriumsstadium,18‐25Jahre:Exploration,ExperimentierenumErwachsenenidentitätzu entwickeln(2Wohnsitze,Teilzeitjob,Partnerschaftenetc.) InUSAwesentlichmehr„emergingadults“alsinDeutschland JungeErwachsenealsVergleichsgruppe: ‐ ‐ ‐ ProblembeiQuerschnittsstudien:KonfundierungvonAlters‐&Kohorteneffekt JungeErwachseneoftStudentenkurvenlineareBeziehung:Alter–günstigePersönlichkeits‐& LeistungsausprägungenmitGipfelimjungenErwachsenenalter InLiteraturnur1‐3%überjungesErwachsenenalter(Onlinedatenbanken) Entwicklungsthemen: ‐ ‐ ‐ Erikson:Intimitätvs.Isolation Havighurst:AufbaueinerPartnerschaft,ZusammenlebenmitPartner,GründungeinesHaushalts, Familiengründung,Berufseinstieg,VersorgungeinerFamilie,VerantwortungsübernahmealsBürger, AnschlussansozialeGruppe Seiffge‐Krenke&Gelhaar(2006):BedeutsamkeitbestimmterEreignissefürjungeErwachsene: ‐ HoheBedeutsamkeit: ‐ AufbaueinerPartnerschaft 42 ‐ ‐ ‐ ‐ AuszugausElternhaus ‐ GründungeineseigenenHaushalts ‐ EinstieginBeruf ‐ mittlereBedeutsamkeit: ‐ GründungeinerFamilie ‐ AnschlussansozialeGruppe ‐ geringereBedeutsamkeit: ‐ ZusammenlebenmitPartner ‐ VersorgendereigenenFamilie ‐ ÜbernahmestaatsbürgerlicherVerantwortung DistanzierungvomPhasenmodell: ‐ Filipp(1990):kritischeLebensereignisse ‐ offeneEntwicklungsmodellezuIdentitätszuständen Zusatz:jüngereErwachsenekonzentrierensichmehraufeigeneEntwicklungsphase&neigenstärker zuAltersstereotypenaufgrundmangelnderLebenserfahrung insgesamt:ZeitderBeziehungs‐undVerantwortungsentwicklung ÜbergangzumfrühenErwachsenenalter: ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ Entwicklungsdynamiken: 1)Selbstwertgefühl(14‐23Jahre)beiMännernsteigend,Frauensinkend 2)bedürfnisorientiertePersönlichkeitsmerkmalesehrunterschiedlichinverschiedenenGruppen ‐ Roberts,Walton,Viechtbauer(2006):Metaanalysevon92LängsschnittstudienzurEntwicklung vonTemperamentsmerkmalen ‐ ZunahmevonsozialerDominanz(Extraversion),Gewissenhaftigkeit&emotionaler StabilitäthöchsteabsolutePlastizitätimErwachsenenalter ‐ Robinsetal.:ErgebnissestimmenmitSelbstwahrnehmunggutüberein 3)GründefürunterschiedlicheDynamik:FamiliärerHintergrund ‐ FamilienklimaundErziehungsstil ‐ Re‐ManifestationeinesungelöstenÖdipuskomplexes ‐ ScheidungderEltern AblösungvonHerkunftsfamilie: Kriterium:ZeitpunktdesAuszugs Kulturabhängig(z.B.:Arbeits‐&Wohnungsmarkt) FrauenziehenfrüherausalsMänner PartielleAblösung Hullen:durchschnittlichesAuszugsalterinD,1976‐1991 ‐ Männer:von21auf23Jahre ‐ Frauen:von21auf22Jahre Buba:1991‐1996keineUnterschiede BesondersMännerbleibenHaushaltlangeverbundenpartielleAblösung(Wohnungspendler: eigeneWohnung&regelmäßiges,längeresWohnenbeiEltern) Prädiktoren: ‐ Männer:häufigesdeviantesVerhalten,festePartnerschaft,geringesAusmaßanelterlichem MonitoringinJugend ‐ Frauen:Geschwisteranzahl,deviantesVerhalten,festePartnerschaft ‐ Familienklima‐Variablen:geringereNormorientierung,flexiblereFamilienregeln,höhere Offenheit,geringererZusammenhaltbeigeringererlebterAkzeptanzdurchEltern ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ PsychologischeAblösungskriterien: DistanzierungvonEltern Soziale(Macht)Balancen VeränderungderBeziehungzuGeschwistern(wenigerZeit,bessereQualität) SegmentierungderLebenswelt Selbstständigkeit&Autonomie SymmetrischeBeziehungzuEltern aufderEbenedesgemeinsamenErwachsenenstatus 43 ‐ ‐ ungünstigeAblösung:RisikenfürSelbstwertgefühl,Sozialverhalten,psychischeStörungen Schneewind&Braun(1988):FamilienklimaundAblösungsaktivitäten ‐ faktischeAblösung=erlaubteAblösung(OrientierunganelterlichenErwartungen) ‐ erlaubtevs.zugestandeneAblösung:LiberalisierungbeiPartnerschaft/Freunden& LebensführungimGegensatzzueigenenEltern ‐ erlaubteundfaktischeAblösungengmitfamiliärerNormorientierungverbunden(Kontrolle, ReligiösitätverzögerteAblösungvs.Offenheit,aktiveFreizeitgestaltungFörderungder Ablösung) ‐ ‐ Berufsausbildung&‐eintritt: WichtigfürPlatzierungdesIndividuumsinGesellschaft,vonjungenErwachsenenabgelehnt zunehmendeFreizeit‐&Genussorientierung(Kuhnke,1997) EinflüsseaufBerufswahl: ‐ 1)Geschlecht ‐ 2)sozioökonomischerStatusderEltern ‐ 3)Lebensregion&Arbeitsmarkt ‐ 4)ElterlicheEinflüsse ‐ 5)formaleBildung&Leistungsniveau ‐ 6)persönlicheHandlungs‐Entwicklungsorientierungen ‐ 7)Identitätsentwicklung:hohesSelbstwertgefühl&hohesozialeKompetenzöfter fließender,erfolgreicherÜberganginBeruf&stabileberuflicheIdentität ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ Studienfachwahl: Stewartetal.(1982):normativeskritischesLebensereignis,dasozio‐emotionale AnpassungsprozesseundBewältigungsmusterablaufen 1)InformationsaufnahmeundOrientierung ‐ sozialeKontakteaufbauen,sozialeRegelnerkunden&befolgen ‐ Ziel:umfassendeOrientierungüberin/formelleStrukturen&Regeln ‐ Risiken:Isolation,Uninformiertheit,zuhoherKonformismus) 2)AutonomiestrebenundSelbstbehauptung ‐ ReaktanzgegenRegeln&Konformität ‐ Ziel:selbstständigeAuseinandersetzungmitRegeln&Strukturen ‐ Risiken:Konformismus,generalisierteWiderstandIsolation 3)Sozial‐emotionaleIntegration ‐ AutonomeAdaptationanLebenssituationgelungen ‐ Risiken:Isolation,Außenseitertum,sozial‐emotionaleDesintegrationmitgesteigerter VulnerabilitätfürStudienabbruchaussozio‐emotionalenGründen Studienabbruch GoldundKloft(1991):Abbruchsquoten: ‐ 23%Rechts‐&Wirtschaftswissenschaften ‐ 11%Naturwissenschaften ‐ 15%Sprach‐undGeisteswissenschaften Gründe:Praxisferne,Lernschwierigkeiten,schlechteBerufsaussichten Nicht‐Abbrecher:Temperamentgleich,bessereSchulnoten,intellektuelleFähigkeiten& Arbeitshaltung,positivereSelbsteinschätzung&positiveresErlebenderuniversitärenUmwelt, bessereInformiertheit wichtigstePrädiktorenschonim2.&3.Semestergegeben ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ Psychologiestudierende: Motive:NeigungzurPsychologie,InteresseamMenschen&Wissenschaft Erwartungen:Studiendauerrealistischeingeschätzt Berufswünsche:50%klinische,21%Marktforschung,Arbeits‐,Betriebs‐und Organisationspsychologie Berufsaussichten:gedämpftpositiveEinschätzung,dannAngstvorArbeitslosigkeit(realkeine Besorgnisnötig,nur6%Psychologenarbeitslos,über50%fürwenigerals6Monate) 44 IntensivierungundDifferenzierungsozialerBeziehungen&Verantwortlichkeiten ‐ Winefield&Harvey(1996):ClusteranalysezusozialenBeziehungsmustern&Selbstbeschreibungen vonjungenErwachsenen(ZusammenhangsozialeEntwicklung&Identitätsentwicklung) ‐ isoliert(10%) ‐ geringsteFreundeszahl ‐ geringsteAktivitätenmitFreunden ‐ geringsteOffenheit ‐ keinestabilePartnerschaft ‐ distanzierteBeziehungzuEltern ‐ prä‐erwachsen(37%) ‐ höchsteHäufigkeitderAktivitätenmitFreunden ‐ geringsteausbildungsbezogeneIdentität ‐ ‐ ‐ sozial(5%) ‐ höchsteAnzahlengerFreundschaften ‐ höchsteOffenheit ‐ engsteBeziehungzuEltern studentisch(28%) ‐ höchsteausbildungsbezogeneIdentität erwachsen(20%) ‐ höchsteAnzahlvonFreunden ‐ längsteBeziehungenzuFreunden&Partner ‐ ‐ ‐ SelbstgenannteEntwicklungsziele: Nurmi(1992): ‐ aufeigeneLebensphasekonzentriert ‐ Bereiche:Freizeitverhalten,Partnerschaft&Familiengründung ‐ SorgeumAufbau&ErhalteneinesFreundeskreises,eigenePersönlichkeitsentwicklung Wirthensohn(1987): ‐ Partnerschaft(&Ehe)wirdvonFrauen&Männernbefürwortet ‐ LiberaleGrundhaltungzuRollenverhalten(Frauendeutlicher) ‐ Während3Jahren:ÄnderungpartnerschaftlicherVorstellungen BeruflicheEntwicklung ‐ Super(1992):5Stadien ‐ 1)Kindheit:Wachstum,Neugier,Phantasie,Interessenbildung ‐ 2)Jugend:EntdeckungeigenerFähigkeitenwirdabgeglichenmitInteressen ‐ 3)18‐35Jahre:Exploration ‐ 4)Mitte40:Stabilisierung,Establishment(Konsolidierung&Aufstieg,Aufrechterhaltung) ‐ 5)Spezialisierung&Disengagement ‐ ‐ ‐ ZunehmendeRollenvielfalt Jugendalter:ErfüllungderAuszubildendenrolle,Aufgaben&VerhaltenausKindheitreduzieren, mittleresAusmaßanFreizeit JungeErwachsene:Bürgerpflichten,Erwerbstätigkeit,Haushaltspflichten,Freizeitweniger,Rolledes Auszubildendenseltener ‐ größereRollenvielfalt,höherezeitliche&qualitativeAnforderungen ‐ individuellsehrverschieden(Vorlieben,situativeZwänge) ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ EinflussfaktorenstatttypischerVerläufe 1)HerkunftsfamilieinKindheit 2)ExtrafamiliäresNetzwerkinKindheit 3)ExtrafamiliäresNetzwerkalsErwachsener 4)EigeneFamiliedesErwachsenen 5)GesellschaftlicheGegebenheiten ‐ Persönlichkeit,BerufswahlundBerufsreife 45 ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ FrüheTheorien: ‐ PassungzwischenPersönlichkeit&Berufscharakteristika(heutenochdaswichtigste) Erweitertum: ‐ soziodemographischeMerkmale ‐ Arbeitsmarktspezifika ‐ PsychologischeVariablen ‐ Zufall(Bäumer,Scheller,vonMaurice:2/3wichtigerFaktor) Interessenstypen: ‐ Realistisch ‐ Forschend ‐ Künstlerisch ‐ Unternehmerisch ‐ Sozial ‐ Konventionell jebesserAnforderungenmitInteressenkorrelieren,destohöherdieZufriedenheit Berufsreife:AusmaßderBerufsplanung&‐erkundung,verfügbareArbeitsweltinfos,Ausmaßan WissenüberbevorzugteBerufsgruppe,rationalesEntscheidungsverhalten&Realismusbei Berufsentscheidung FrauenreiferalsMänner ‐ ‐ ‐ ‐ GeschlechtsunterschiedebeiBildungsbeteiligung 2000:keineUnterschiede,danachFrauensogarhäufigeraufRealschulen&Gymnasienmitbesserem Abitur&auchhäufigerAbituralsMänner Ausbildung: ‐ Einzelhandels‐&Groß‐&Außenhandelskaufmanngleichhäufig ‐ Frauen:(Zahn)Arzthelferin,Friseurin,kaufmännischeBerufe ‐ Männer:Mechaniker‐&Elektronikerberufe Studium: ‐ Frauen:Veterinärmedizin,Sprach‐&Kulturwissenschaften,Lehramt ‐ Männer:Ingenieur‐&Wirtschaftswissenschaften,Physik ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ErklärungfüreingeschränkteBerufswahl SituativeFaktoren(WiderständederEltern,traditionelleEinstellungendesArbeitgebers, Vereinbarkeitsprobleme) Soziale&FamilienorientierungenbeiFrauenvs.Aufstiegs‐&materielleOrientierungbeiMännern erschwerteBerufsidentitätsbildungbeiFrauen FrauenundBerufserfolg WenigerFrauenkönnenBerufswünscherealisieren MädcheninvestierenmateriellmehrinAusbildung,aberdoppeltsohäufigohneZusageauf Bewerbungen SeltenerhöhereakademischeKarriere Häufiger&zunehmendunterwertigbeschäftigt(1/4inalten,1/3inneuenBundesländern) Einkommen:¼wenigeralsMännernach4JahrengleicherTätigkeit FrauenleistenmehrunbezahlteArbeit,mehrHaushaltsarbeit&KinderbetreuunglängereArbeit ChancensteigenmitBegabung,liberalerGeschlechtsrollenorientierung,Instrumentalität, Androgynität,hohemSelbstwert,gutemakademischenSelbstkonzept,höhererSchulbildung,LK Mathe,Mädchenschule&Frauenuniversität,ErwerbstätigkeitderMutter,UnterstützungdurchVater, höhereBildungderEltern,VorhandenseinweiblicherRollenmodelle,ErfahrungenmitErwerbsarbeit inJugend,androgynerErziehung,Ehelosigkeit,Kinderlosigkeit Partnerschaft&Sexualität: ‐ ‐ Entstehung&BildungintimerPartnerschaften=1.Sexualkontakt EinflussfaktorenaufZeitpunkt: ‐ elterlicheKontrollebeiDates ‐ psychosexuelleEinstellungen&NormenderKultur/Subkultur ‐ Häufigkeitrisikoreicher&delinquenterFreizeitaktivitäten 46 ‐ SilbereisenundWiesner(1999): ‐ erstesMalverliebt:Mädchen:14,5Jahre,Jungen:15Jahre ‐ erste/rfeste/rFreund/in:16vs.16,5 ‐ ersterSexualkontakt:16,5vs.16,7 ‐ 18‐21:mehrereintimePartnerschaftengehabt(Männeretwasmehr) ‐ ‐ Partnerwahl Jäckel(1980): ‐ 1)Kennenlernen(vonAttraktivität&Verfügbarkeitabhängig) ‐ 2)erstePaarbeziehung ‐ 3)gefestigtePaarbeziehung ‐ vonpassiven,externen,zufallsbedingtenEntwicklungsverläufenzuaktivgestalteten VerläufenimSinnedes„co‐development“ ‐ ‐ ‐ ‐ Attraktivität PhysischeAttraktivitätistwichtigstesMerkmal,beimerstenEindruckprimärwirksam EvolutionsbiologischeErklärung:optimaleReproduktionunsererGeneGesundheit&Jugend PsychologischerProzess:subjektivattraktiverMenschpositiveEigenschaftenzuschreibenWS desKennenlernenshöher InterindividuelleUnterschiedebei1.Eindruck:Attraktivitätsstereotype&kulturelle Schönheitsideale,situativeRahmenbedingungen ‐ ‐ ‐ Endogamie‐Prinzip ÄhnlichkeiteninMerkmalenwieAlter,Wohngegend,sozioökonomischerStatus,Freizeitinteressen, Bildungsstand,Berufs‐undAusbildungsgruppeerhöhtKontakt‐WSVerfügbarkeitalswichtiger Faktor ‐ ‐ HomogamieundHeterogamie Homogamie=Ähnlichkeitbzgl.Einstellungen,Werten,Interessen,Ansprüchen,Lebenszielen, Umgangsformen FürPersönlichkeitsmerkmalenichtbelegt:entwederHeterogamieoderbeiPartnerwahl verhaltensnahe,objektivierbareIndikatorenbessererkennbaralsPersönlichkeitmerkmale ‐ ‐ ‐ „Womenmarryup“ Feingold:metaanalytischeAuswertungvonPartnerwahlpräferenzstudien,um„parentalinvestment model“zuüberprüfenFrauenachtenaufsozioökonomischenStatus,Leistungsstreben,Intelligenz, Charakter,MänneraufsAussehen ‐ ‐ ‐ FrühePartnerschaftsentwicklungen intensivierteKontakthäufigkeit&‐intimitätvomKontaktzumKennenlernen Ähnlichkeiten&Unterschiedewerdenaktivexploriert&überprüftvs.verklärt ‐ ‐ PhasederElaborationvonRollen(Lewis,1973) 6EntwicklungsphasendervorehelichenPartnerschaft: ‐ 1)WahrnehmungundVermutungvonÜbereinstimmungenundÄhnlichkeiten ‐ 2)vertiefteSympathiedurchgegenseitigepositiveBewertung,ErlebenvonBestätigung, zunehmenderleichterteKommunikation ‐ 3)erhöhtewechselseitigeSelbstöffnung ‐ 4)erleichterteÜbernahmewechselseitigundgemeinsamdefinierterRollen ‐ 5)aktiveGestaltungdurchgegenseitigeRollenergänzungenund–anpassungen ‐ 6)dyadischeKristallisierung:anhaltendesEngagement&Bindung,ErlebenvonPaaridentität beigleichzeitigerAbgrenzungderIndividualität Olbrich&Brüderl(1986):Zusammenfassung: Prozess:SchaffungeinersicherenBasiszurBearbeitungvonDiskrepanzen ‐ ‐ 47 ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ 1)sichereBasis:ÄhnlichkeitsvermutungenfürIntensivierungdesKontakts 2)Diskrepanzen:ErfahrungenvonGemeinsamkeit,intimer,emotionalerVerbundenheit ermöglichenzunehmendVerschiedenheitenzuidentifizieren,explorieren&Konfliktfelder auszuloten&zubearbeiten PartnerschaftsregelnwerdeninreziprokerAbstimmungerprobt,revidiert,verändert,eingeübt dauerhaftePartnerschaftenbestehenimemotionalen,psychischen,physischen,ökonomischen, sozialenAustausch,vorallemaberinkontinuierlicherAbstimmungvonRegeln(Probleme, Erwartungen,Wahrnehmungenabgleichen) gegenseitigesVerstehen:FähigkeitzurkorrektenVorhersagevonPartnererleben(Felser)basiertauf Ähnlichkeit,individuellerBesonderheiten,Offenheit&KommunikationzwischenPartnern, Einfühlungsvermögen&Personenwahrnehmungsfähigkeit ‐ ‐ Typen,ArtenundFormenderLiebe Lee(1977):6StilederLiebe Taxonomie Storge Ludus Mania Agape Eros Pragma Merkmale Freundschaftstyp enge,tiefe,intime,umsorgendeBeziehung Spiel,dasgewonnenwerdenwill: permissiv,spielerisch WechselvonLiebe&Eifersucht: obsessiv,disruptiv Altruistische(Nächsten)Liebe: SorgeumPartnerdominiert PhysischeLiebe: mächtig,unmittelbar PragmatischeBeziehung: lebenspraktisch,rational Entwicklung Anhaltend Kurzfristig Schwankend Anhaltend, solangeGrundzurSorgebesteht Anhaltend, solangesexuelleAttraktionbesteht Anhaltend, solangeBeziehunglebenspraktischist ‐ Kelley(1983):3TypenderLiebe: Taxonomie Passionate Pragmatic Altruistic Merkmale Bedürfnisorientiert:Sex,Selbstwert‐ erhaltung,VermeidungvonEinsamkeit GegenseitigesVertrauen&Toleranz Internalmotivierte,uneigennützige UmsorgungdesAnderen Entwicklung PlötzlicherBeginn,kurzeDauer LangsameEntwicklungaus vertrauensvollerBeziehung UnklareEntwicklung, wahrscheinlichlanganhaltend ‐ Dion&Dion(1985):5ArtensozialerKognitionenüberLiebe Taxonomie Volatile (unberechenbar) Rational Circumspect (vorsichtig) Passionate Impetuous (ungestüm) ‐ ‐ Merkmale Überwältigend,unvorhersehbar, spannend,geheimnisvoll Sachlich,vorhersehbar,kontrolliert, systematisch Vorsichtig,subtil,passiv Entwicklung SchnellerBeginn,meist kurzeDauer ? Sinnlich,physisch,aktiv,emotional ? Impulsiv,abenteuerlich,plötzlich ? ? Problem:MeistensMischformenmiteventuellerDominanz Sternberg(1986):triangulareTaxonomie ArtderLiebe KeineLiebe Sichmögen BetörendeLiebe LeereLiebe RomantischeLiebe Komponente Intimität/Nähe ‐ + ‐ ‐ + Passion/Motivation ‐ ‐ + ‐ + Entscheidung/Commitment ‐ ‐ ‐ + ‐ 48 ‐ ‐ ‐ KameradschaftlicheLiebe + ‐ + AlberneLiebe VollendeteLiebe ‐ + + + + + Intimität:Enge&persönlicheNähe,emotionaleQualität Passion:motivationaleQualität(sexuelleErregung,physischeAnziehung,Befriedigungvon Selbstwert‐&Affiliationsmotivationen) Entscheidung/Commitment:kognitiverAspekt;kurzfristig:subjektiveEntscheidungmitanderem Menschenzusammenzusein,längerfristig:Commitment,Partnerschaftaufrechtzuerhalten,zu pflegen ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ Eifersucht Universale,aversiveemotionaleReaktionaufeineextradyadischeBeziehungdesPartners,diereal, vorgestelltoderalswahrscheinlicherachtetwird Verlust‐/Bedrohungskognitionen BestehendeLiebebeisubjektivgeringerBeziehungssicherheit SubjektivesEmpfinden: ‐ 1)VerletzungeigenerBesitzansprüche/Rechte ‐ 2)temporärerAusschlussausErlebnissendergeliebtenPerson ‐ 3)NiederlageimWettbewerbumgeliebtePerson ‐ 4)eigeneBedürfnisseinPartnerschaftbleibenunbefriedigt ‐ 5)BedrohungvonEinsamkeit&Ablehnung AutoaggressivesVerhalten Bewältigungsstrategien: 1)Rückzug&Isolationstendenz 2)antagonistischesVerhalten 3)Beziehungs‐RedefinitiondurchAussprache 4)abrupteBeziehungsauflösung 5)emotionallabil:VerleugnungderEifersucht BewältigungsverhaltenmitbestimmtdurchAlter,Geschlecht&Kultur Partnerschaft&ersteJahrederElternschaft: ‐ ‐ ‐ ‐ MerkmalefamiliärerTransitionen Cowan(1991):2ArtenvonVeränderungen: ‐ 1)qualitativeÄnderungenäußerlicherArt(Rollenveränderungen,Restrukturierungder persönlichenKompetenzzurLösungneuerAufgaben,ReorganisationvonBeziehungen) ‐ 2)qualitativeÄnderungenimSelbst‐undWeltbilddesIndividuums Parkes(1971):4PhasenderBewältigung: ‐ 1)Konflikt ‐ 2)Verlust ‐ 3)Unsicherheit ‐ 4)TestenvonAlternativen Bewältigung,wenngestörtePerson‐Umwelt‐PassungwiederimGleichgewicht(eingespielten Routine) ‐ ‐ ‐ ‐ VerschiedeneRessourcen(zurBewältigung) 1)personal(Selbstwirksamkeit,Selbstwert,SensibilitätfürGefühleanderer,Humor, Erziehungskompetenz) 2)familial(Einkommen,Wohnen,Kohäsion,Offenheit,Partnerschaftsqualität,gegenseitige Unterstützung) 3)außerfamilial(sozialeNetzwerkeundUnterstützung) ‐ ‐ ‐ ProblemfokussierteundemotionsfokussierteBewältigung EntwederamProblemselbstansetzenoderandenerlebtenaversivenEmotionen LauxundWeber(1990):emotionsfokussiertvs.problemfokussiert: ‐ emotionsfokussiert: ‐ 1)innerpsychischeEmotionsbewältigung(defensiv:Verneinung,Affektisolation, Vermeidung,Bagatellisierungetc.) 49 ‐ ‐ ‐ 2)positivebewerteteFormen(positivesDenken,Hoffen,Sinngebung) 3)emotionsfokussierteaktionaleVarianten(konfrontativesBewältigendurchaggressives Verhalten,VermeidungdurchFlucht,Ersatzbefriedigung,Entspannung) ‐ 4)expressiveemotionsfokussierteBewältigungsversuche(Emotionsausdruck,aktive Unterdrückung) problemfokussiert: ‐ 1)PlanungundDurchführunglösungsorientierterHandlungen ‐ 2)verstärkterEinsatz ‐ 3)aktiveAnpassunganSituation ‐ 4)positiveNeubewertungderSituation ‐ 5)InterpretationderSituationalsHerausforderung ‐ 6)EinsatzvonHumor ‐ 7)RückgriffaufspirituellenGlauben ‐ ‐ ‐ Bewältigungsstile Gewohnheitsmäßigverfestigt(depressiverStil,Attributionsstil,Ärgerventilationvs. Ärgerunterdrückung,Repressionvs.Sensitisierung)Automatisierungentlastetkognitives SystemEffizienz SituativflexibleBemühungenreflektierterundumständlicher ‐ ‐ ‐ Bewältigungsqualität ErreicheneinesÄquilibriums=EndedesÜbergangs,Qualität? Gutevs.schlechteRoutinenanhandvonfolgendenIndikatorengemessen: ‐ 1)Partnerschaftszufriedenheit ‐ 2)Lebenszufriedenheit ‐ 3)seelischeGesundheit ‐ 4)Belastungsempfinden ‐ 5)psychosomatischeBeschwerden ‐ 6)EntwicklungsstandangehörigerKinder ‐ ‐ ‐ ‐ ModellderBewältigungvonLebensveränderungen 1)TransitionenVeränderungeninAufgabenverteilung 2)UmverteilungEinschränkunginBedürfnisbefriedigung 3)resultierendeKognitionenundEmotionenmehroderwenigerkonstruktiveAktionendirekte AuswirkungaufglobaleBefindlichkeits‐undBeziehungsmerkmale 4)gelungeneBewältigungpositiveAuswirkungen ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ Warumheiraten? 1)Liebe 2)kulturellnormierteFormalisierungeinerintimenBeziehung,diedauerhaftgeplantist 3)gesellschaftlichesInteresseamÜberlebeninnächstenGenerationen(soziobiologisch) 4)ErweiterungaufpersönlichesWachstumundSelbstaktualisierung(psychoanalytisch) individuelleEntwicklungals„co‐development“insozialenBezügenpersönlicheZiele& Lebensentwürfereflektieren,AnregungfindenfüreineOptimierunginAbstimmungmiteng Vertrauten ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ WarumKinder? 1)geplantes,intentionalesHandeln 2)nichtvölligplanbares,natürlichesVerhalten 3)konflikthaftes,ambivalentes,unbewusstesTun FacettendesemotionalenfunktionalenWertsvonKindernvs.FacettenderBelastung Für1:steigenderWert&sinkendeKostenKinderzahlensteigen,für2&3schwervorhersagbar Schneewindetal.:Längsschnittstudie,130Paare,5Jahre ‐ Eltern:jünger,unkomplizierter,beziehungskompetenter,familienorientierter,schreibensich selbstElternkompetenzenzu,ErwartungausHerkunftsfamilieFamilientraditionfortzuführen ‐ WarumkeineKinder? 50 ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ KeinKinderwunschbeiMännernverdoppelt,Frauenum50%gestiegen ImWesten(31J)mehralsimOsten(25J)unterschiedlicheFamilienpolitikinDDR,gesell. Kinderbetreuung Kinder:psychologischeNutzenfunktionstattAlterssicherung ElterlicheProtektivität,ErziehungzuHauseUnvereinbarkeitmitBeruf SchlechteBetreuungssituationinDeutschland PaareschiebenGeburtimmerweiterhinaus,ziehenAusbildung,finanzielleBasis,Berufseinstieg, Karrierevorbiseszuspätistodernichtmehrpasst ‐ ‐ ‐ Mutterwerden Gloger‐Tippelt(1988):Übergangsprozessin7Phasen ‐ 1)Verunsicherung(bis12SSW) ‐ 2)Anpassung(12‐20SSW) ‐ 3)Konkretisierung(20‐32SSW) ‐ 4)Geburt ‐ 5)ErschöpfungundÜberwältigung(4‐8WochennachGeburt) ‐ 6)HerausforderungundUmstellung(bis6.Lebensmonat) ‐ 7)Gewöhnung(6.‐12.Monat) 1JahrbisÜbergangvollendet,Partnerschaftsqualität:U‐förmigerVerlauf ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ WiekommteszuunterschiedlichenVerläufen? AneignungderneuenRollemitneuemAufgaben,IntegrationinbisherigeTätigkeit EinschränkunginBedürfnisbefriedigung NeueBeziehungenknüpfen,alteändernsich IdentitätalsMutter/Vaterbilden ‐ ‐ UnterschiedlicheAusgangsbedingungen UngünstigeFaktoren: ‐ ungewollteSchwangerschaft ‐ kurzePartnerschaftsdauer ‐ niedrigesAlter ‐ niedrigerSozialstatus ‐ geringePartnerschaftszufriedenheit ‐ SituativeBelastungen ‐ zusätzlichezubewältigendeLebensereignisse ‐ umfänglicheErwerbstätigkeitderMutter ‐ geringePartnerunterstützung ‐ knappesozialeundmaterielleRessourcen ‐ wenigEntlastung ‐ wenigsozialeUnterstützung ‐ zugeringeempfundenesEinkommen ‐ verletzeErwartungen ‐ subjektivempfundenschwierigesKind ‐ AufgabenverteilungentgegenErwartungenundWerten ‐ ‐ ‐ ‐ TraditionelleAufgabenverteilung Frauenleidenmehr,dasiesichgrößtenteilsegalitärereAufgabenverteilungwünschen PraktischabermeistenstraditionelleAufteilung MännersindmittraditionelleingestellterFrauzufriedener ‐ BewältigungvonEinschränkungen 51 ‐ ‐ ‐ PsychologischesRisiko:nach3MonatenverstärkteZuschreibungderVerantwortungfürungerechte undunvorhergeseheneEinschränkungenundEmpfindenvonÄrger,EnttäuschungundEmpörung mitgroßerWahrscheinlichkeitnach4Jahrengetrennt UmgekehrthäufigweitereGeburten BeziehungspersönlichkeitundWahrnehmungderBeziehungsentwicklungderVäterprädikativ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ UngünstigePersönlichkeitsmerkmale Flexible,anpassungsfähige,sozialverträgliche,unneurotischePersönlichkeitenhabenhöhere ChancenauferfolgreicheBewältigung Mütter:geringesozialeOrientierung,geringeExtraversion,wenigausgeprägteFähigkeitzur Umbewertungproblematisch Väter:geringeSelbstkritik,geringeSensibilitätfürGefühleandererproblematisch Generellproblematisch:geringeBeziehungskompetenz,wenigEinfühlungsvermögen,hohe Verletzbarkeit,schwachausgeprägtesSelbstvertrauen AlternativeLebensformen: ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ Zunehmendseit2.Hälftedes20.Jhd.inmodernenIndustriestaaten ‐ 1)nichtehelicheLebensgemeinschaften(homosexuellundheterosexuell) ‐ 2)Singles ‐ 3)alleinerziehendeEltern ‐ 4)WG ‐ 5)bewusstgewählteKinderlosigkeit PluralisierungderLebensformenundIndividualisierungderLebensstile gemeinschaftlicheLebensformendennochdominant(giltauchfürSingles) Schneewind:„livingaparttogether“ ErosionderEhealsInstitution?,WandelvonWertorientierungen? ‐ ‐ Freizeit,sozialeBeziehungen,Ausbildung,Berufstätigkeit FreundschafteninallenBereichen(wichtig&bedeutendfürjungeErwachsene) ‐ ‐ ZeitbudgetjungerErwachsener WandelbeiStudierenden:AnnäherunganZeitbudgetderjungenBerufstätigen,Studiumkonkurriert mitanderenTätigkeiten(Job:28h/Woche,Lernen:37h/W,Freizeit:4,5hwerktags,9hWochenende) JugendlichesindsehrvielprivilegierterimUmgangmitihrerZeit MütterhabenbesonderswenigFreizeit&hoheBindunganHaushaltsarbeiten&Kinderbetreuung ‐ ‐ ‐ ‐ UnterschiedebeiprivatenSozialkontakten ZeitaufwandfürHausarbeiten,Studium,Erwerbs‐&Gelegenheitsarbeitensehrhoch,zuungunsten privaterKontakte(VergleichvonvielzuwenigFreizeit) ‐ ‐ ‐ FreizeitverhaltenjungerErwachsener DominanzsozialerAktivitäten(diewenigeFreizeitwirddafüraufgewendet) AustauschmitGleichaltrigenKultderGeselligkeit,MaximumderInteraktionenmitBekanntenund FreundenimjungenErwachsenenalter Selbstöffnungsbereitschaftggü.Freundensehrhoch,späterggü.Familienangehörigen GeschlechtstypischeUnterschiedegleichensichimfrühenErwachsenenalterandurch Partnerschaften ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ SozialeTeilhabeundÜbernahmegesellschaftlicherVerantwortung PlatzierunginGesellschaftdurchFamilienstand,Beruf,aktiveTeilnahmein sozialen/gesellschaftlichenGruppen Erikson:Generativitätvs.StagnationwirdimfrühenErwachsenenaltervorbereitetundkann manifestwerdenKontinuitätvonfrühemzummittlerenErwachsenenalterbzgl.persönlicher gesellschaftlicherVerpflichtungen,dieüberKernfamiliehinausgehenundinÜbernahmesozialer Verantwortungmünden VorbeugungderStagnation,erhöhteLebenszufriedenheit,VulnerabilitätfürEntwicklungsrisikenim frühenErwachsenenalterreduziert