Skript zur Vorlesung „Entwicklungspsychologie“ (Prof. Dr. Ulrich

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Version 1.0 (2011)
Skript zur Vorlesung „Entwicklungspsychologie“
(Prof. Dr. Ulrich Schmidt-Denter)
Sommersemester 2010
verfasst von
Kim K.
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1.Vorlesung
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RenéSpitz(1957):SäuglingalsundifferenziertesWesenohneWillensäußerungen
Heute:Körperliche&seelischeEntwicklungbeginntbeiKonzeption
EngeVerbindungzwischenintra‐undextrauterinemLeben
Pränatal:1.&2.Woche:Ovum;3.‐8.Woche:Embryo;9.WochebisGeburt:Fötus
Perinatal:29.SSWbis7TagenachGeburt
Postnatal:1.&2.Woche:Neugeborenes;3.‐52.Woche:Säugling
3Ansätze:Tiefenpsychologie,Ethnologie/Biosoziologie,experimentelleNeurophysiologie
Tiefenpsychologie:
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1920er:Psychoanalysehatteprägende,pränataleBedeutung
Graber:GründungISPP(1971)
Ferenczi,Rank,Winnicott:InterpretationenvonTräumenungeborenesKindisterlebnisfähig
Kruse:über2000Traumaufzeichnungen:
- TräumerspürtwohligeGeborgenheit,wandeltdurchengeGänge(Geburtskanal),Befreiung,
Licht,Kälte,lauteGeräusche
- Mutterleibstraum:1.EmbryostellungimMutterleib,aberLärm;2.HöhlemitTüchern
- Geburtstraum:TräumerkriechtdurchlangesRohr(wirdimmerenger)(entspricht
objektivenErfahrungen)
KindlicheErlebnissedesTräumersauchvonjetzigerpsychischerSituationabhängig
(Quellendiskrimination)RekonstruktionverschüttetenGedankenmaterialsbeiTraumanalysen
Schindler:frühepränatalePhasenalsOzeangefühl,farbloseBilder,umerrechnetenGeburtstermin
sogarschonstrukturierteGedanken,globaleGanzheitserfahrungen
Geburtstrauma:
Charcot&Freud:GeburtalseineArtVerwundung/plötzliches,unangenehmesGefühlderAngst,des
SchreckensunddesEkels;VerdrängungkannschonDispositionzurpsychischenStörungsein;
schwachesIchwirdmitAffektströmungennichtfertigVerdrängung
Rank:GeburtalsTraumadurchSchmerzundErstickungsangst
Graber:KindkommtinWelt,dieBedürfnissenichtmehrbefriedigtUreindruckdesUnlustvollen,
VersagungundSchmerzalsständigerBegleiterimGegensatzzurGeborgenheitimMutterleib(
kleineKinderbauengerneHöhlen)
Freud:Gegensatzintra‐undextrauterineWelt;DurchschneidenderNabelschnurUnterbrechung
derVersorgungTrauma;AsphyxieAngstzustand
Stirnimann:Geburtsangst=AngstbeiAtemnot
Kindberuhigtsich,wennmanintrauterinenZustandwiederherstellt(z.B.Bad,Hautkontakt)
Ethnologie/Biosoziologie:
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Portmann:1.LebensjahralsVerlängerungderpränatalenZeit;konstanteZusammenhängeMensch↔
Säugetier;2Typen:
- 1)Nesthocker:Körperbauwenigspezialisiert,Gehirngeringentwickelt,kurzeTragezeit,viele
Nachkommen,Geburtszustandhilflos,VerschlussAuge,Ohr,KörpertempvonAußentemp
abhängig
- 2)Nestflüchter:spezialisierterKörperbau,hoheGehirnentwicklung,langeTragezeit,geringe
Nachkommenzahl;weitentwickelt,EWsehrähnlich
Portmann:MenschteilsNesthocker,teilsNestflüchter;Grundplannach:Nestflüchter,abergroßer
AbstandzurKörperform;extrauterinmussnocheinegroßeEntwicklungstattfinden
Neugeborene:nochkeinearteigenenVerhaltensweisen(Sprache,etc.)
Reifekriterien(Gehen,AnsätzeSprache&Denken)erstnach1JahrpostpartumSchwangerschaft
müsste1Jahrlängersein,damitMenschKriteriendesNestflüchtersaufweistphysiologische
Frühgeburt
Portmann:GeburtszustanddesMenschenist:
- LatenterNestflüchter(Grundplan)
- PhysiologischeFrühgeburt(GeburtsterminliegtinFetalentwicklung)
- SekundärerNesthocker
Gould:kindlicheKöpfesindimLaufderEvolutionimmergrößergeworden,mütterlichesBeckenist
hingegeneng(aufrechterGang)wennSchädelnochgrößer,würdeernichtmehrdurchBecken
passen
SchädelnähtenochnichtverwachsenbeiGeburtkönnensichbeiGeburtübereinanderschieben
Kopfumfangwirdetwasverringert
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KeineallgemeingültigePrägungdurchUmwelt;jederMenschentwickeltsicheinmaligin
extrauterinerFrühphasesozialerMutterschoß(GeborgenheitinUmweltersetztUterus)
Neurophysiologie:
- Blechschmidt:EntwicklungZNS(Cerebralisation)&HerzundGefäße(Vaskularisation)
- PränataldominiertimmereineEntwicklungGeburtliegtinderMitteeinerEntwicklungsphase
- VieleVerhaltensweisenschonpränatal,z.B.ReflexealsintrauterineVorübungfürextrauterines
Leben
- Saugreflex:20SSW;FetustrinktFruchtwasser(400ml)&scheideteswiederaus
- Madison:Habituation↔extrauterineUmweltanpassung
- Prechtl(1980):pränatalesBewegungsrepertoire:
- Abwehrbewegungen:7,5W:WegdrehendesKopfes;8,5W:WegdrehendesganzenKörpers
- ReaktionenaufLageveränderungenderMutter:ab9,5Wnachweisbar
- VerfeinerteBewegungskoordination:mittleresDrittel(z.B.amDaumenlutschen,mit
Nabelschnurspielen,davielPlatz)KindantizipiertUmwelt
- Augenbewegungen:späteSchwangerschaft:vieleREM‐PhasenvermehrtesaktivesTräumen
(BewältigungdurchTräumen=Coping)
- Bewegungennehmenab,PhasendesaktivenTräumensnehmenzu
- Vorformenvonaktivem&passivemCoping(Traumsequenzen)1.ökologischeBeziehung(Mutter
&Kind)
- Naaktgeboren:Uterus=SpiegelderSeele,daerendokrine&metabolischeProzessewiderspiegelt
- RudimentäreOrganfunktionistbeiGenesedesOrgansbereitsangelegt(Struktur&Funktionbilden
Einheit)
- Blechschmidt:Gehirnfunktioniertschonbei1,8cmgroßemFötus
- Blechschmidt(1974):Waspränatalnichtangelegtist,kannpostnatalnichtzurErscheinungkommen
- Alles,wassichentwickelnsoll,mussstimuliertwerden;waspränatalnichtangelegtist,kannauch
postnatalnichtzumEinsatzkommenWechselprinzipReifung↔Umweltstimulation
- AnpassungsleistungführtintrauterinzumGleichgewicht(Kind↔ Umwelt);Ungleichgewicht
bedeutetStress
- DurchStressderMutter(destruktiv)AnpassungdesKindeseingeschränkt(auchKinderkönnen
intrauterinschonStresssymptomeaufweisen)KontraktionderGebärmutterAtemnot
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2.Vorlesung
-
Verhaltenssysteme,dienachGeburtsofortfunktionstüchtigsind:bereitsinpränatalerZeitangelegt&
hinsichtlichihrerspäterenFunktionentwickelt
BeilebendenSystemen:Struktur‐&Funktionsentwicklunggleichzeitig(notwendigmiteinander
verbunden)
Bsp.:Gehörsinnrudimentärangelegtmussauchgleichzeitigfunktionieren(Sinnesempfindungals
EntwicklungsstimulusfürweitereEntwicklung)
Fedor‐Freyberg(1983):Struktur&FunktionalsEinheit;beiOntogeneseistschonrudimentärdessen
spätereFunktionvorhanden,d.h.Struktur‐&Funktionsentwicklunggreifenineinander
WürdeSinnesempfindungnichtzuerstfunktionieren,bliebeauchdieStrukturentwicklung
rudimentär(keineUmweltstimulation,diezumgenetischenProgrammdazugehört)
SchonwährendpränatalerZeit:WechselwirkungzwischenAusreifung&Umweltstimulation
(Dialog/KommunikationdesUngeborenenmitseinerUmwelt)
PränataleEntwicklung:
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IntrauterinesLeben=1.ökologischeSituationdesMenschen
IndividuumistvonAnfanganeinepsychologischeEinheit,diesichnurinkontinuierlichemDialogmit
physischer&sozialerUmweltentwickelnkann
AkustischeWahrnehmungendesKindes&seineReaktionen:
24.Woche(spätestens):Fötuskannhören
intrauterineGeräuschkulisse(rechthoch):HerzschlagderMutter,StimmenderEltern,andere
GeräuschedesmütterlichenKörpers;bestimmteGeräuschkulissedurchUmweltreize(Wecker,
Musik,…)
biszu100dB;Durchschnitt:55dB
Hertel:StrömungsgeräuscheimKörperderMuttervergleichbarmitAutobahngeräuschen;Kind
jedochnichtbeeinträchtigt(entspannteHaltung,Ruhe‐&Schlafphasenganznatürlich)
UngeborenesKindhatguteAdaptationsmöglichkeitanrelativhoheGeräuschkulisse
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HerzschlagderMutter:starkeBeeinflussung,Vertrautheit,Geborgenheit;auchnochinpostnataler
Zeit
Salk:AbspieleneinesTonbandsmitdemHerzschlagrhythmusMehrzahlderNeugeborenenschrie
weniger,keineGewichtsabnahme
Simon:ReproduktionvonHerztönen8hnachGeburtunruhigeKinder:Beruhigung,spontanes
Einschlafen
Frequenzabweichungvonnur10%desgewohntenmütterlichenHerzschlagsneuerliches
Aufwachen,Unruhe,Schreien
sofortigeBeruhigungbei84%derNeugeborenenbeierneutergewohnterFrequenz;37%schliefen
daraufhinsofortwiederein
Metronom(gleicheFrequenz):22%beruhigtensich,davonschliefen12%ein;47%merkten
Schwindel&wurdenärgerlich&17%schriendaraufhin
200‐600Hz:eherBeruhigung
HöhereFrequenzen:eherärgerlichesSchreien
DeCaspar(UniversityofNorthCarolina):NeugeboreneerkennennichtnurStimmederMutter,
sondernauchGeschichte,dieihneninletztenWochenderSchwangerschaftmehrmalsvorgelesen
wordenwar
SaugermitTonbandgerätgekoppelt
BabyskonntenmitunterschiedlichenSaugrhythmenwahlweise3verschiedene,gleichlangeTexte
einschalten
ausFötalzeitbekannteGeschichtewurdebevorzugt&öfterabgerufen,riefgrößere
Aufmerksamkeithervor;hörtenkonzentriertzu,beiandererGeschichtewurdensieunruhig
StimmedesVaterswirdanderenMännerstimmengegenüberbevorzugt(auchausPränatalzeit
bekannt)
GeräuscheklingenbeidirekterSchallleitungandersalsimKörperderMutter(z.B.Stimmender
Eltern,HerzschlagderMutter,etc.)Kindisttrotzdemfähig,dieseextrauterinwiederzuerkennen
FötennehmenlautvorgesprocheneSilbenfolgenwahr&könnenaufeinenWechselder
Silbenanordnungenreagieren(erhöhteFrequenzderAugenbewegungen,Verlangsamungder
HerzschlagrateerhöhteAufmerksamkeit)
UngeborenesauchdurchMusikbeeinflussbar;erkennthäufiggehörteMusikstückenachGeburt
wieder
KindmagkeineTechno‐Musik(Aufregung),beruhigtsichbeiKlassischerMusik(Wohlgefallen)
FötalePsychotherapie:bautdaraufauf,dassbestimmteMusikberuhigend&entspannendaufFötus
wirkt;v.a.Bach,Vivaldio.ä.geeignet
Caruso:1.ForderungnachPsychotherapiedesFötenwährend1.TagungfürpränatalePsychologie
direktübereineTherapiederMutter:Versuch,BeziehungundKommunikationzuverbessern
direktaufFötengerichtet:direkteBeschallungmitangenehmerMusikEntspannung
passendeMusik:v.a.Prokowjew(geeigneteInstrumente,v.a.Fagott)
direktePsychotherapienurnötigbeibesonderenStress‐&Ausnahmesituationen
FazitakustischeWahrnehmungbeiFöten:lernenzuerkennen:
MütterlichenHerzrhythmus(Salk)vs.Metronom(Simon)
BestimmteGeschichte(DeCaspar)
VerschiedeneSilben(babi‐biba)(Lecanuet)
BestimmteMusikstücke(Clemens)
Festgestelltinuteri,ansonstenpostnatal(Caruso)
wichtigerfürallgemeineEntwicklunginPränatalzeit:FähigkeitderMutterzurKommunikationmit
Ungeborenem(VerständnisfürdessenKompetenzen&Beeinflussbarkeit,SensibilitätfürSignaledes
Fötus)
Fötusverhältsichintrauterin,gibtMutter„feedback“
MutterspürtdauerhaftAktivitätsrhythmus(strampeln,Purzelbäume,etc.)
Mutter&KinddurchlebengemeinsameEmotionsstadien(EmotionenderMutterwerdenmit
ZeitverzögerungEmotionendesKindes)
Stoffwechselprodukte&HormonepassierenPlazentapsycho‐physischeBefindlichkeitdesKindes
wirdausgelöst
EmotionsanpassungalsGrundlagefürBindungssystembesondersinpostnatalerZeitwichtigfür
gesundekindlicheEntwicklung
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PsychosomatischeBetreuungvonSchwangerengeringereKaiserschnitt‐Rate&perinatale
Mortalität
Roggenschaub:pränataleMobilisierungsubtilerpsychosomatischerKräftekannmehrleistenalsder
intensiveEinsatzgeburtsmedizinischausgeklügelterProthesen
Fazit:PsychoprofilaxewährendderSchwangerschaftwichtig(optimale
Schwangerschaftsgestaltung,nichtnurEinübungvonVerhaltenstechnikenfürGeburtszeitpunkt)
OptimaleSchwangerschaftsgestaltung:
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SchonungdereigenenGesundheit
KindgerechterLebensstil
EntwicklungeinesDialogsmitdemungeborenenKind
AngenehmeErlebnisse(Psycho‐Hygiene),sichmitschönenDingendesLebensbeschäftigen
ZärtlicherKommunikationsstilzwischenPartnernwährendPränatalzeit
ZwarGesundheitspflege&Psycho‐HygienischePflege,aberkeineSchonung(Schwangerschaftist
keineKrankheit);positiveStimulationderMutterbedeutetgewisseEntwicklungsstimulationfür
Kind
VorbereitungaufGeburtundElternschaft:
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InformationsveranstaltungenüberGeburtsvorgang,Säuglingspflege,Schwangerschafts‐&
Gymnastikkurse;fastalleMütter&fastdieHälfteallerVäternehmenandiesenteil
Bartussek:1986:2%derMütternichtangemeldet;40%derKinderdieserFrauenstarbenvor,bei
oderkurznachderGeburt;aber:nochandereRisikofaktoren!KeineinfacherKausalzusammenhang
Atem‐&Entspannungsübungenmöglichstnatürlicher&schmerzarmerGeburtsverlauf;
weitgehenderVerzichtaufBetäubungsmittel
MeistenProgrammebasierenaufMethodenvonDick‐Read&Lamaze
ÄrztlicheVorsorgeuntersuchungen:medizinische&psychologischeBedeutung;Unsicherheiten
werdengeklärt,körperlicheVeränderungen,GesundheitszustanddesBabys(Ultraschall,Herztöne
schonab7.WocheVorstellungvonKindfrüherDialog)
Tippelt:geradezuBeginn:Verunsicherung,Anpassungerlebten&antizipiertenVeränderungen
OhnepränatalediagnostischeVerfahren:erstdurchspürbareBewegungen(19.‐22.Woche)alsreal
erlebt
AuchKritikanvielenUltraschalluntersuchungen(medizinischnichtnotwendig;inUSA:nur3);aber
nichtschädlichfürUngeborenes
Bartussek:werdendeElternerlebenGeburtsvorbereitungalszustarkaufmedizinischenAspekt
beschränkt(trotzpsychologischerBezüge);vielewünschensichpsychologischeAusrichtungder
Geburtsvorbereitung;EinbeziehungdesVaters;Beziehungsveränderungen,neueLebenssituation
Fazit:NeugestaltungderGeburtsvorbereitungauspsychologischerSichtdringenderforderlich!
Lamaze:Entspannungsmethode;beziehtVateralsaktivenPartnerinProzessderSchwangerschaft
&Geburtmitein
Fein:gemeinsamerBesuchdesGeburtsvorbereitungskursesistAusdruckengerPartnerbeziehung
miteinerpositivenEinstellungdesVaterszumKind
Wente&Crockenberg:VäterausLamaze‐GruppeaufGeburtbesservorbereitet&erlebtendiese
psychisch,fühltensichsicherer,weilsiez.B.aktivhelfenkonnten;imUmgangmitKindjedochnicht
wenigerProbleme(mangelndesWissenüberBedürfnisse&Entwicklung)
ErgänzungzuLamaze‐Kurs:praxisbezogeneSäuglingspflegekurse(leideroftzuMutter‐bezogen!)
Nickel:vorbereiteteVäter(Säuglingspflegekurs)stärkeremotionalzugewandt,sensibler,
responsibler,sicherer&vertrauterbeiKörperkontakt;verstärktesväterlichesEngagement
positivefürKindesentwicklung(responsibler,bessereQualitätderLautäußerungen,bessere
Stimmung)
auchLerneffektenachderGeburtspielennatürlicheineRolle,aberfrühzeitigeSensibilisierung&
EinstimmungschafftgünstigeAusgangslage;
Greenberg&Morris:VäterzeigtenspontaneBegeisterung&schnelleemotionaleBindungan
Neugeborenes;fruchtbareSituationdeserstenKontaktsnachderGeburtnutzen!
Engrossment=sichzumKindhingezogenfühlen&ImpulsfüreigenePersönlichkeitsentwicklung;
sensiblePhasekurznachGeburt,indersichleichteineengeBindungansNeugeboreneentwickeln
kann
Klaus&Kennell:empirischeUntersuchungenzurM‐K‐Beziehung,günstigeWirkungdesfrühen&
ausgedehntenKontaktesnachderGeburt
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Müttern,denenihrNeugeborenesnachderGeburtsofortnacktaufdenBauchgelegtwird(variabler
Spürkontakt)&dieihrKindwährenddesKlinikaufenthaltestäglichlängerbeisichhaben(variabler
Ausdehnkontakt),wareninihremZuwendungs‐&Pflegeverhalteneinfühlsamer
Flugmacher:Einflussvon„frühemKontakt“&„ausgedehntemKontakt“(durchroomingin)auf
Stillfähigkeit(Milchmenge),StimmungslagederMutter&InteraktionzwischenMutter&Kind
„ausgedehnterKontakt“(roomingin)hattepositiveAuswirkungenaufStillen
Roomingin=gemeinsameUnterbringungderMuttermitdemKindstattUnterbringungdesKindes
inseparaterNeugeborenenstation
MiterlebenderGeburtfürVatereineäußerststarkepsychischeAnspannung,Vaterbefindetsichin
höchsterErregungphysiologisch&psychologischbesondersaufnahmefähigfürKind
Erstkontakt(sehrintensiv)
auchfürNeugeborenesintensiveremotionalerZustandnachGeburtrelativlangewach&sehr
aufmerksamfruchtbareSituationfür1.InteraktionderElternmitdemKindbesteht
GeburtsvorgangauspsychologischerSicht:
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Übergangvomintra‐zumextrauterinenLeben
BeinhaltetEntwicklungsimpulse,aberauchGefährdungen
EinerseitsvöllignormalesEreignis,dasaberandererseitsauchwiegefährlicheProzedurerscheint
FötuswirddurchGeburtskanalgepresstv.a.derKopfisterheblichemDruckausgesetzt,
Sauerstoffmangel;sehrabrupterÜbergangvonwarmer,dunkler,geschützterUmweltingrellen,
kaltenKlinikraum,indemfremdeWesennachihmgreifenundmitdemKopfnachuntenhalten
NeugeboreneweisenhoheKonzentrationvonStresshormonen(Adrenalin,Noradrenalin)auf
Katecholamine=Hormone;Adrenalin&NoradrenalinalswichtigsteRepräsentanten
Lagercrantz&Slotkin:KatecholaminesichernÜberlebendesNeugeborenen;Fötusistgut
ausgestattet,umdenGeburtsstresszumeistern;z.T.Hormone(ungewöhnlichhoheKonzentrationan
Katecholaminen)
FunktionvonKatecholaminen:
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Erwachsener:KatecholamineerhöhenHerzschlagrate&BD,kräftigenHerzmuskelkontraktion&
verengen/erweiternBlutkreislauf,Bronchienerweitert,Fett&Glykogenwerdenzuleicht
abbaubarenNährstoffenumgewandelt;Pupillenerweitert,HaarerichtensichaufKampf/Flucht
(unwillkürlicheStressreaktion)
NeugeborenesstehtjedochnichtvordieserWahl,daesselbstnichtsändernkanneinige
Unterschiede:
1)AnteildesNoradrenalingrößer,AnteildesAdrenalinskleiner
2)senktHerzschlagrate(=wenigerSauerstoffverbrauch)
3)Atmungsglättung(=Lungenbläschenkönnensichvollentfalten)
4)AbbauderFettreserven(=Nährstoffversorgung)
5)AktivierungdesbraunenFettgewebes(=ReduktionderUnterkühlung)
6)Wachheit5–6MinutennachGeburt(=begünstigtBindung)
ReduktionderHerzschlagratesenktSauerstoffverbrauch&fördertsomitÜberlebendesFötus
hormonellerEinflusssenktSauerstoffverbrauchwährenddesGeburtsvorgangesstarkab
StressreaktiondesFötenandersalsdiedesErwachsenen(aufÜberlebenbeiSauerstoffmangel
ausgerichtet)
Lebenswichtigen,innerenOrganewerdenverstärktmitSauerstoffversorgt(v.a.Herz,Hirn)Blut
wirdz.T.ausPeripherieabgezogenKinder,derenGeburtsvorgangrelativlangegedauerthat,
könnenmitblauenHautstellengeborenwerden(regeneriertsichnacheinigerZeitwieder)
Fazit:protektiveFaktoren:FötusproduziertmehrNoradrenalinalsAdrenalin,um
Sauerstoffmangelauszugleichen&Herzschlagratezusenken;nochunreifesHerz(wenigerresponsiv)
RuhendeErwachsene:geringerKatecholaminspiegel;beiz.B.Saunabadendenschonhöher
Rattenversuch:90minlang5%desSauerstoffgehaltes;TieremitKatecholaminenüberlebten
größtenteils;TiereohneKatecholamine(Nebennierenentfernt;Substanz,diedieseblockiert)
überlebtenProzedurausnahmslosnicht
Kaiserschnittraten:voreinigenJahrenvon5%auf20%(heute:20‐25%inD);Ursache:Einführung
exakterRegistriergeräte(Wehenschreiber)auchleichteUnregelmäßigkeitderHerztätigkeit
erkanntoftschon(unnötigerweise)vorWehenbeginnKaiserschnittKinder:keinerhöhtes
Katecholaminniveau(Aus‐schüttungerstdurchSauerstoffdeprivationwährendWehen)
Atemschwierigkeitenwährend1.Stunden
AuchnachGeburtsindKatecholaminewichtig:
7
-
AusschüttungProduktioneinerseifenähnlichenSubstanzOberflächenspannungin
LungenbläschenwirdherabgesetztfunktionsloseLungenflüssigkeitkannabsorbiertwerden
Lungenbläschen(Aldeolen)könnensichvollentfaltenselbstständigeAtmunganderLuft
OhneKatecholaminehatLungenflüssigkeitSchwierigkeitenausLungenbläschenzuentweichen
KindmussgegendieFlüssigkeitinderLungeeinatmen
Atmungsglättung
AbbauvonFettreservenimFallevonnichtausreichenderNahrung
NachGeburtca.5‐6Minutenhellwach(VerhältnisvonNoradrenalinundAdrenalinbleibtso
bestehen)sehraufnahmefähig(sozialeBedeutung!BezugspersonensolltenmitKind
interagieren)
UnterkühlungalsweitereGefahrbraunesFettgewebe(wiePolsterumNierenundAortaherum)
erzeugtWärmedurchchemischeProzesse
DurchGeburtnichtnurAngst,sondernauchStimulation&Gewissheit,dassmanAnspannung
überlebenkann
Wichtig,NeugeborenesnachGeburtrichtigzubehandeln,umAnspannungmöglichstschnellwieder
ineinetiefeEntspannungzuüberführen
Katecholaminniveau:vorGeburtniedrig,beiGeburtschnellteshoch,ca.2hnachGeburtsinktes
völligab
Neugeborene,derenLebenandasintrauterineangenährtwerden,beruhigensichschneller1.
Coping‐Prozess(AnpassungannachgeburtlichesLeben)fälltleichterbleibenstärkerim
physiologischen&psychischenGleichgewichtkönnensichbesserentwickeln
ZielderGeburtshilfe:ÜberganginspostnataleLebenerleichterndurchAnpassungder
nachgeburtlichenLebensbedingungenandievorgeburtlichen
Leboyer&Odent:„sanfteGeburt“=Kindwirdnichtsofortabgenabelt&medizinischuntersucht,
sondernwirdzunächstfürca.20Min.flachaufKörperderMuttergelegt(Streicheln,Stimme,
Herzschlag,Musik)
MeistenKindernehmennach1.Schreisehrschnellzufriedenen&untraumatisierten
Gesichtsausdruckan
RäumezunehmendnichtmehrwieKlinikräumegestaltet,sonderneherwiegemütlicherWohnraum
Wassergeburten:
-
-
-
ÜberganginWeltderSchwerkraftschonender
Tjarkovsky:FörderexperimentemiteigenerTochter(„Veta“);dokumentiertvonSidenblach;
Frühgeburt(1500g);legtesieinWasser(konntesichleichterbewegen&zuKräftenkommen);in
erstenMonaten:Kindverschlucktsichnicht,daAtemwegereflektorischgeschlossenwerden(auch
beimBabyschwimmenausgenutzt);VetaerholtesichmitderZeit;saßinArtAquariumstattLaufstall
Babyschwimmen:mitca.3Monaten;SäuglingschwebtundstrampeltunterWassermitweit
geöffnetenAugenvölligangstfrei;EntwicklungsförderungdurchBewegungimWasser(nicht
schwimmenlernen);SäuglingverbrauchtwenigEnergie&kannsichleichterbewegen;ständiger
sanfterHautreiz;stimuliertGleichgewichtssinn(wichtigfürfrüheEntfaltungderIntelligenz);wichtig
fürGesamtentwicklung
Lebiot:Neugeborenesmussschreien(laut,kräftig),GeburtalseineArtOrkan;SchreialsAntwortdes
ganzenOrganismus;Bestätigung,dassallesinOrdnungist;wichtigesMittelzurSpannungslösung
3.Vorlesung
Prä‐undperinataleRisikofaktoren:
-
FötusgeschütztdurchEihautsack&Fruchtwasser(Erschütterungengedämpft)&überNabelschnur
mitPlazentaverbunden(übernimmtFunktionenvonLunge,Leber,Niere,Drüsen)
Plazenta:sehrleistungsfähig;schon1hnachNahrungsaufnahmederMutterkönnenimBlutdesFötus
mütterlicheNährstoffenachgewiesenwerden
GiltauchfürschädlicheStoffe(Nikotin,Alkohol,Valium,etc.)
KindistzwarnichtdirektanNährstoffkreislaufderMutterangeschlossen,dochGefäßeder2
getrenntenKreisläufesinddurchlässig(DiffusionAustauschvonSauerstoff&
Nahrung/Abbauprodukte)
FunktionendergetrenntenBlutkreisläufe:
1)eswirdverhindert,dassderFötusvomOrganismusderMutterabgestoßenwird
2)gewisserSchutzgegenunmittelbareEinwirkungvonabsolutschädigendenStoffen
SchädigendeWirkungvonAlkoholundNikotin:
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-
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1)erhöhtesFrühgeburtsrisiko
2)VerminderungdesKörpergewichts
3)BeeinträchtigungdergeistigenEntwicklung
NikotinengtDurchblutungderPlazentaein&verändertHerzfrequenz
10ZigarettenamTagvermindertGeburtsgewichtum100g
Jede4.Frau,die1994einKinderwartete,rauchte
PassivesRauchenscheintnochgefährlicherzuseinalsaktives(Rauchbesondersgiftig;Passivraucher
könnengefährlicheSubstanzenschlechterentgiften;PassivraucheratmetKotinin,Aktivraucher
Nikotin)
Remmer:Kindergefährdeter,wennVaterraucht,alswennMutterselbstraucht
FötalesAlkoholsyndrom:bereitsbeiNeugeborenenalleAnzeichenvonAlkoholismus
FolgenvonAlkoholkonsumwährendSchwangerschaft:
1)MissbildungenanBeinen&Armen
2)AnomalienanGesicht&Kopf
3)GeistigeRetardierung
4)schlechtemotorischeKoordination
Gefahren,diedurchKrankheitserreger,diediePlazentadurchqueren,entstehen:
1)AidskrankeMütterkönnenVirusaufKindübertragen
2)Rubeolenembryopathie(Röteln)im1.‐3.MonatkannSchädigungenverursachen(körperlich&
geistig)
3)MasernviruskannEntwicklungdesFötenstörenbzw.hemmen
4)Toxoplasmose:InfektionmitEinzeller(Protozoren;befälltmeistHaustiere)Mutterkeine
Symptome,beiKind:SchädigungdesNS,oftstarkeBeeinträchtigungderpsycho‐physischen
Entwicklung;besondersschwereFormdesintrauterinerworbenerSchwachsinns;besondersin
erstenMonaten;beiInfektion:immerzumArzt
SchädigendeWirkungvonPharmaka:
1)Kontagan‐Kinder:Schlaf‐&BeruhigungsmittelTaladomidhemmtEntwicklungderExtremitäten
dauerhafteMissbildungen(wennzwischen25.&44.LebenstagdesFöteneingenommen)
2)ChininoderandereRauschmittelEmbryopathien
RisikofaktorenfürEmbryopathien:ungünstigepsycho‐sozialeSituationderwerdendenMutter
(StressorenwirkenüberZNS,Endokrinum&VegetativumaufpränatalEntwicklung)
FolgenvonEmbryopathien:
1)pathologischeStoffwechselprodukte&anormaleHormonproduktionMangeldurchblutungder
PlazentastarkerAnstiegdesfötalenNebennierenhormonsStressfürFötus
2)direkteÜbertragungdieserSubstanzenpassierenPlazentaSchädigungdesFötus
Risikofaktoren:
-
Psycho‐sozialeUnterstützungdurchPartner/FamiliealsSchutzfaktor
MangelanzwischenmenschlicherBeziehung&WärmealsRisikofaktor
GründefürSchwangerschaftsabbruchaussozialerIndikation:
1)Befürchtung,dassTragfähigkeitderPartnerschaftnichtausreichendsei
2)ungenügendeUnterstützungvomPartnererwartet
3)UnvereinbarkeitvonBeruf&Mutterschaft
4)eigeneseelischeBelastungdurchSchwangerschaft
5)BedenkenhinsichtlichpsychischerStabilität
6)SorgeumunsichereZukunft
Risikokumulation=mehrereRisikofaktoren(z.B.biologische&soziale)kommenzusammen
WechselwirkungeninnerhalbderauftretendenRisikogruppebedingtinhohemMaße,ob&wieweit
diePlastizität&RegenerationsfähigkeitimLaufederpostnatalenEntwicklungendieseStörungen
wiederkompensierenkann
KeineverbindlichenKriterien,wodieGrenzezumPathologischenliegtschwierig,eindeutige
UnterscheidungzwischennormalenundanormalenSchwangerschaftsbedingungenzumachen
Prechtl:Optimalitätskonzept;ListegünstigerFaktoren;normalistnichtgleichrisikolos,bestimmte
Risikenbestehenimmer;imMittel2‐4RisikofaktorenproSchwangerschaft(normal,keine
Beeinträchtigungen)
RisikeninSchwangerschaftwirkennichtisoliert,nichtabsolut;Gefährlichkeitveränderlichdurch:
1)protektiveFaktoren
2)präventive&therapeutischeMaßnahmen
9
-
ÜberlebensratevonFrühgeborenen&UntergewichtigendurchFortschritteinNeonatologie
verbessert
1900:226/1000;1939:61/1000;1946:97/1000;1950:55/1000;…;2008:4/1000;fast
ausschließlichFrühgeborene;Ost‐&Südeuropahöher(aber:UnterschiedeinDefinitionvon
Säuglingssterblichkeit)
Geburtvor37.SSW&Gewichtvon<2500ggehörenzuUrsachenvonSäuglingssterblichkeit
InD:1970‐1986:von23,4auf8,6je1000gesunken;1000‐1500g:Überlebensratevon30‐50%auf
70‐90%;selbstbeiextremFrühgeborenen&extremLeichtenverbessertesichÜberlebenschance
erheblich
AnteilderRisikokindermitbleibendenFolgeschädengingerheblichzurück
Meyer‐Probst&Teichmann(RostockerLängsschnittstudie):biologischeRisikenkönnendurch
günstigepsycho‐sozialeBedingungenkompensiertwerden
nachteiligeUmweltbedingungenverstärkenzusätzlichAdaptations‐&Entwicklungsprobleme
biologischbelasteterKinder
organischgeschädigtenKindernwerdensozialeKompensationsmöglickeitenentzogen&mit
Belastungenkonfrontiert,diesiewegenihrergeschwächtenKonstitutionnichtbewältigenkönnen
Wirkungsweiseanalog;EffekteorganischerBeeinträchtigungenkönnensichimVerlaufwieder
abschwächen;psycho‐sozialeBelastungwirkteheranhaltenddeprimierend;Einflussstärken:
1)KeineRisikobelastung
2)biologischeBelastundenohnepsychosozialeRisiken
3)psychosozialeBelastungenohnebiologischeBelastungen
4)Doppelbelastung
StarkeGewichtungpsycho‐sozialerBedingungenwegenDauerhaftigkeit
AuchungünstigeökologischedauerhafteBedingungenwirkensichabhängigvonVulnerabilität(bzw.
Widerstandsfähigkeit)desOrganismusaus
EinigeKinderbewältigensozialeBelastungen,andenenanderescheitern(innere
Widerstandskräfte)
EntwicklungabhängigvonBalancezwischenRisiko‐&Schutzfaktoren
Schutzfaktoren:
-
FehlenbiologischerRisiken
BestimmtesozialeKompetenzen(bereitsimSäuglingsalter):sozialresponsiver,reagieren
differenzierteraufandere,könnenbeiBetreuungspersonfürsiegünstigeEffekteerzielen,lächeln
häufiger,leichterzuhandhaben,„temperamentsmäßigeinfacher“,reagieren„emotionalbewusster“
Fähigkeit,sichvorübermäßigerStimulationzuschützen(Frühgeboreneoftunfähig,sichvon
ReizquellenabzuwendenKräftetotalverbraucht;ReizselektionoderAbwendungnichtgegeben)
GuteBeziehungzurPflegeperson
QualitätderPartnerschaftderEltern&FaktorenderFamiliendynamik(auchweiteresfamiliäres
Umfeld)
MerkmalederMutterbeiMutterrollesolltensein:
1)Selbstvertrauen
2)Zufriedenheit
3)positiveWahrnehmungdesKindes(BedeutungvonInfovermittlung/KurseninPränatalzeit!)
PsychologischeHilfesolltevorbereitendimSinneeinesantizipatorischenCopingangeboten
werden
WeiteresozialeRisikofaktoren:
-
1)schlechtesozio‐ökologischeBedingungen
2)psychischeProblemederEltern
3)Elternteile,derenStützsystemwackelt
SpeziellinPränatal‐&Geburtszeit:ÖkologiederGeburtssituation/Geburtsklinik&Ausstattungder
Intensivstation(beibiologischenRisiken)
Frühgeborene:erheblicherStress;Brutkästen/InkubatorenhabensehrhohenGeräuschpegel;Raum
istständigbeleuchtet;verschiedenenDiagnose‐&Behandlungsmaßnahmenstöreninneres
GleichgewichtdesKindes(heute:AusgleichdurchHautkontaktmitMutter)
AuswirkungendieserRisikofaktorenauchgeschlechts‐&altersspezifisch(inVulnerabilität:konträre
Entwicklungslinien:Jungen:Säuglings‐&Kindesalter;Mädchen:Jugend&frühesErwachsenenalter)
ProzessebiszumEndedes1.Lebensjahres:
-
1)Ovum(1.&2.Woche):Ei;ProzessderZellteilung
10
-
SpermienerreichenEizelledurchdringenSchutzhülleZellteilung
befruchteteEizelle(Zygote)teiltsichin2Tochterzellen(Plastomere)
nachca.3Tagen:Morula
4.Tag:2Zellansammlungen(FlüssigkeitdringtinMorulaein&bringtPlastomereauseinander)
innereZellen(Embryoplasten):Embryo;äußereZellschicht:Plazenta(Kuchen)
ganzesbläschenförmigesZellsystem=Blastozyste
OvumvonZottenhülleumgeben,inderenHohlräumeBlutausUterusschleimhauteindringenkann
AbOvulastadiumwandertZellkugelinnerhalbvon3‐4TagendurchdenEileiterindieGebärmutter
Am3.‐8.TagbeginntsichdieBlastozysteindieGebärmutterschleimhauteinzunisten;diese
Einnistungistca.amEndeder2.Wocheabgeschlossen
NochvorEinnistungindenUterussterbenoftunbemerktca.55%derEizellenab
SpäterespontaneAborte:10‐15%
InduzierteSchwangerschaftsabbrüche:30‐40%(medizinischeIndikationrelativselten;80%soziale)
2)Embryo(3.‐8.Woche):iminnerenkeimend;EntstehungwichtigsterOrgane&Körperstruktur
3,4mmgroßerEmbryo(25Tagepm):bereitsalleOrgansystemeangelegt(Haut,Herz,Leber,Lunge,
Darm,Genitalien,usw.)
ErnährungwirdallmählichvomChorion(Dottersack)aufdiePlazentaumgestellt;Chorionverwächst
mitUterusschleimhaut&wirdandieserStellezurPlazenta
StärksteSensitivitätfürSchädigungen;EinwirkungsmöglichkeitderRisikofaktorenistamgrößten
FürZNSbestehthöchsteGefährdungbiszur6.SSW,fürHerzbiszur7.SSW;fürArme,Beine,Augen:
bisEndederEmbryonalzeit
3)Fötus/Fetus(9.Woche‐Geburt):Sproß/Frucht;VervollkommnungderOrgane(keine
Neuentstehung)
Funktionsentwicklung&AusdifferenzierungderOrgananlage&ihrerFunktion
VegetativeFunktionen,LeistungenderSinnesorgane&desZNS,Fähigkeitzurkomplexen
Verhaltensmusternreifenheran
4Wochen(4mm):GesichtbestehtausStirn,diespäterenMundüberwölbt
5Wochen(15mm):Netzhautistdunkel(Pigmentbereitseingelagert);Linse,Hornhaut,
Augenlidansatz;Ohrsitztnochtief(wandertspäternachoben)
8Wochen(3cm):WeiterentwicklungdesGesichtsschädelsohneweitereAusbildungdesKiefers;
unterenAnteilewachsenschneller;Nackenstrecktsich;ProportionennähernsichErwachsenem
4Monate(16cm):AbstandzwischenAugenscheintzuweit;Augenscheinenzugroß;Augenlider
wölbensichunterBrauen
4Monate,15Tage(20cm):ProportionennähernsichdeneneinesgeborenenKindes;
Daumenlutschen
5Monate(30cm):Nägelfastausgereift;Armegebeugt(bequem);Beugemuskulaturüberwiegt
gegenüberStreckmuskulatur
6Monate:Lungenatmungmöglich;Hautglättetsich;wolligerFlaum(Lanugo;bildetsichwieder
zurück);TalgdrüsensondernKäseschmiereab(bedecktHaut,SchutzvorFruchtwasser)
7Monate:FettpolsteralsNahrungsreserven&WärmeschutznachGeburt
LetzteMonate:KinderhältausBlutderMutterAbwehrstoffe(AntikörpergegenKrankheitenwie
Masern,Keuchhusten,etc.;verstärktdurchMuttermilch/Kolostrum)
4)Neugeborenes(1.&2.WochenachGeburt;WHO:28Tage)
5)Säugling(3.‐52.Woche)
BerechnungdesEntwicklungsalters:
-
Postmenstruationem(pm):Orientierungam1.TagderletztenMenstruation;Entwicklungszeit
beträgt280Tage;aber:manmussnachderletztenEireizung14Tageabziehen266Tage/40
Wochen/9Monate
Entwicklungszeit=Gestationszeit;normal:39.‐42.SSW;Frühgeborenes:vor37.SSW
Postconceptionem:abderKonzeptiongerechnet
PränataleEntwicklung:
-
2übergreifendeTrends:
1)cephalo‐caudalerTrend(VonKopfbisFuß/Schwanzende)
2)proximo‐distalerTrend(VonKörpermittezuExtremitäten)
Aber:Muskeltonusnimmtab28.WochevonBeinenzuSchulternaufsteigendzu&dieReflexesindin
BeinennichtspäternachweisbaralsindenArmen
7Wochen:reagiertbereitsauftaktileReize;wendetKopfab
11
-
8Wochen:Embryokannsichkomplettabwenden&infolgendenWochenlassensichBewegungenan
denFüßenauslösen(BeobachtungbeiFehlgeburten)
Hautrezeptorensindsehrfrühstimulierbar
SpontaneBewegungentretenab48Tagenpmauf(Mund,Arme,Beine,etc.)
Ab10.Wochegibtes2Bewegungstypen:
1)starkerImpuls,derdenganzenKörperumfasst&dessenLageverändert
2)langsameBewegungeinzelnerKörperteile
Abder15.&17.WochewirdderFötusvonderMutterselbstgefühlt
20.‐32.Woche:ZunahmederFötalaktivität;Verringerungindenletzten4WochenvorderGeburt
(wegenräumlicherEnge;aberauchFrühgeboreneverringernSpontanbewegungen)
PränataleEntwicklungderSinneswahrnehmungnachZimmer:
-
Tasten(2.M)
Schmerz(3.M)
Schmecken(3.M)
Gleichgewicht(5.‐7M)
Riechen(6.‐9.M)
Hören(7.M)
Sehen(9.M)
PränataleVerhaltensentwicklung/EntwicklungderfötalenAktivität(nachPrechtl):
-
Startles(kurze,zuckendeBewegungenderGliedmaßen)
GeneralisierteBewegungenohneKoordination
Schluckauf
IsolierteArm‐&Beinbewegungen
Kopfzurückbeugen
Kopfdrehung
Hand‐Gesichtskontakt
Atembewegung
Sichstrecken
Mundöffnen
Kopfvorbeugen
Gähnen
TrinkenvonFruchtwasser
frühesteWahrnehmungsleistungenanHautrezeptorennachweisbar
GegenEndedes3.M:größterTeildesKörpersbereitstaktilstimulierbar&Entwicklungdes
GleichgewichtsinnsdurchReifungsfortschritteanKleinhirn&vestibuläremSystem
Tast‐&GleichgewichtssinnermöglichenesdemFöten,InfosüberBewegungen&Lageveränderungen
derMutteraufzunehmen,seineeigeneLagezuändernodereineZeitlangkonstantzuhalten&
bestimmteBewegungenschonimMutterbauchzuüben
KoordiniertesensomotorischeProzesse
EntsprechendenLeistungenderOrganesindvordervollständigenAusreifungdesZNSmöglich&
sindeineVorbedingungfürderenvolleAusbildung(nötigeUmweltstimulationfürSynapsenbildung)
GegenEndederSchwangerschaftreagiertKindschonaufhellesLicht
4.Vorlesung
Neugeborenenzeit:
-
Ersten14TagenachGeburt(ZeitbiszurAbheilungdesNabels)
WHO:28Tage;ersten7Tagedavon:„früheNeugeborenenperiode“;KriterienfürdieseFestlegung:
verschiedenephysiologischeAnpassungsleistungenanextrauterineUmwelt
APGAR‐Index(1953):SkalazurBestimmungderphysiologischenAnpassungsfähigkeit/Gesundheit
desNeugeborenen;5Indikatorenwerden3xgeprüft&mitPunktenbewertet(sofort,5&10Min.
nachGeburt)
1)A=Atmung
2)P=Puls
3)G=Grundtonus
4)A=Aussehen
5)R=Reflexe
Bewertungsschema:Puls:0‐2;Atmung:0‐2;Muskeltonus:1‐2;Reflexe:0‐2;Hautfarbe:0‐2
12
-
nichtnurZustandnachGeburtmaßgeblich,sondernauchwieschnellNeugeborenes
Anpassungsprozessbewältigt&sichggf.nachAnstrengungenauchwiedererholt
Weltweiteinheitliches,sinnvollesUntersuchungsschema
GegenwärtigerStandderperinatalenMedizinerlaubtnochfeinereMessungen,dieüberoptische
Begutachtunghinausgehen
Saling:Erweiterung;2neueKomponenten:
1)BlutuntersuchungunmittelbarnachGeburt(schmerzfreieEntnahmeausNabelschnur;keine
Nerven)SäuregehaltdesBlutes(pH‐Wert)niedrigeWerte:schlechteO2‐Versorgungggf.
BeatmungzurVermeidungvonFolgeschäden
WennpH‐Wert<7,2erneuteMessungdespH‐WertesanFerse
2)FüllungszustandderNabelschnur;bei1.MessungunmittelbarnachGeburtersetztdieses
KriteriumdieUntersuchungderHerztätigkeit(diesesagtzunächstwenigüberO2‐Versorgungaus)
BewertungsskalafürAPGAR‐Index&Saling‐Test:
9‐10Punkte:Optimal
7‐8Punkte:nochnormal
5‐6Punkte:leichteingeschränkt
3‐4Punkte:mittelgradigeingeschränkt
0‐2Punkte:schwereingeschränkt
ReflexausstattungdesNeugeborenen/Säuglings:
-
WichtigsteReflexe,dieschonbeiNeugeborenemausgelöstwerdenkönnen:
1)Saugreflex
2)Suchreflex(beimBerührenderWangedrehtsichKindzurjeweiligenSeite)
3)Greifreflex(HochzieheninSitzstellung;NeugeborenesumklammertFingersofest,dassessogar
hochgezogenwerdenkann)
4)Babinskireflex(StreckenderZehenbeiStreichelnderFußsohle,stattKrümmenderZehen,wiees
älteresKindoderErwachsenertunwürde)
5)tonischerKörperstellreflex
6)Schwimmreflex
7)Schreitreflex
8)Kriechreflex(AbstemmenvonUnterlage)
9)Rückziehreflex(beiSchmerzberührung)
10)Schreckreflex
11)Klammerungsreflex
verschiedeneFunktionen;nichtallegleichwichtig
LebenswichtigeReflexeeinesSäuglings:
1)Saugreflex&Schluckreflex:Nahrungsaufnahme
2)Suchreflex:Brustwarzefinden;durchBerührenderWangeausgelöst
3)Inspirationsreflex:gleichzeitigatmen&trinken(überStammhirn)
4)tonischerKörperstellreflex(Nackenreflex):eventuell;biszur20.W;KopfzurSeite,aufdieser
Seitegestreckt,aufderanderenangewinkelterleichtertNeugeborenemTrinklage;lenktBlickauf
gestreckteHandersteAugen‐HandKoordination
Nicht‐überlebenswichtigeReflexe&ihreFunktion:
- 1)RudimenteausfrüherenphylogenetischenEntwicklungsstufen
- 2)PlatzhalterfürspätereBewegungsmuster,diedannbewusstausgeführtwerden
- 3)IndikatorfürReifezustanddesZNS
- Greifreflex:ausgelöstdurchBerührenderHandinnenflächen;Neugeboreneshältsofest,dasses
hochgezogenwerdenkann;bildetsichzurück,wennKindlernt,Greifbewegungbewusstzusteuern
- Schreitreflex:KindberührtmitFüßenUnterlagemachtBewegungen,alsobeslaufenwollte;von
erstenLebenswochenanbisca.8Wochen
- Kriechreflex:KindliegtaufBauch,BerührungderFußsohlenKindversucht,sichabzustemmen
(StoßenderBeine,Armbewegungen,WiegendesKörpersvoneinerSeitezuranderen)
- ReflexebeinichtmenschlichenPrimaten:Funktion,sichamFellderMutterfestzuhalten&sichzu
bewegen;rutschtesdochab,mussessichdurchKriechreflexwiedernachobenarbeitenkönnen
KriechreflexalsÜberbleibselderPhylogenese(früherüberlebenswichtig,heutenichtmehr)
- ReflexeentsprecheninihrerFormdenspäterenwillkürlichenBewegungenPlatzhalterfürspätere
willkürlichgesteuerteBewegungen(kriechen,schreiten,greifen)
-
13
-
-
-
WeitereGruppenvonReflexenberuhtoffensichtlichaufeinernochfehlendenAusreifungbestimmter
steuernderoderhemmenderHirnzentren&Nervenbahnen
Babinskireflex(Fußsohlenreflex):BestreichendesseitlichenFußrandesZehenwerdennach
außenstattnachinnengebogen;eignetsichgutzurKonditionierung(1.Wochen:einfache
Lernvorgängelassensichüberprüfen,indemursprünglichneutraleReizezumAuslöserwerden)
aber:nichtnurreichhaltigeReflexausstattung,sondernauchkomplexeBewegungsabfolgen
Prechtl:Saugakt:KindfindetdurchDrehbewegungendesKopfesBrustwarze,nimmtdiesemit
happenderBewegunginMund(weitereDrehbewegungensofortgestoppt);taktilerReizimMund
motorischsehrkomplizierteSaugbewegung(rhythmischorganisiert;erfordertgenaueKoordination
mitArm‐&Schluckbewegungen)&bestimmteKörperhaltung(Nackenmuskelngespannt,Arme
gebeugt,HändezuFäusten,Beinegestreckt)
NeugeborenesistkeinprimitivesReflexwesen(Entwicklungnichtdurchgängigvoneinfachenzu
komplexenLeistungen)
BestimmteBewegungsmusterkönnenauchwiederabgebautwerden,weilsienurwährend
bestimmterZeitspanneeineFunktionbesitzen
Verhaltennichtnurreaktiv
Brazelton:6behaviouralstates/Verhaltenszustände(langdauerndePeriodenstabiler
Verhaltensweisen,dieeinanderzyklischabwechseln;aufSchlaf‐Wach‐Dimensionangeordnet)
1)SchlafohneAugenbewegungen:Atmungregelmäßig,keineMuskelaktivität
2)REM‐Schlaf:schnelleAugenbewegungen,Atmungunregelmäßig,geringeMuskelaktivitätmit
gelegentlichkurzandauerndenKopfbewegungen
3)DämmerschlafoderDösen
4)ruhigesWachsein:Augenoffen,keineSpontanbewegungen,ReaktionaufReize
5)Wachsein:Augenoffen,keinespontanenAugenbewegungen,verstärkteReaktionaufReize,
Spontanbewegungen(Arme&Beine)
6)Weinen&Schreien
ZuständefolgeninbestimmterWeiseaufeinandercharakteristischeZustandszyklen
VeränderungendieserZustandszyklendurch…
1)äußereReize(z.B.Schaukelnberuhigt)
2)Sinnesreize(sehrunterschiedlicheReaktionenjenachVerhaltenszustand;Bsp.:GradderWachheit
erhöhtReaktionsintensitätaufakustischeReizenimmtzu;propriozeptiveReflexeamleichtesten
inZustand1ausgelöst)
WechselvonSchlafen&WachseinzunächstunabhängigvonTag&Nacht(häufigerWechsel)
Gesell:3.Tag:38unterscheidbarPerioden;4.Tag:18;imLaufeimmerlängereSchlaf‐&Wachphasen,
Zwischenstadienkürzer&seltener,Schlaftiefer&fester,zunehmendeAnpassunganTag&Nacht
3Monate:Kindistca.7‐8Stundenwach;6Monate:50/50(bisca.Ende1.Lebensjahr)
Hetzer:ZustandszyklenvonGeburtbisEndedes1.Lebensjahres:
1)Schlaf(starkeAbnahmevonGeburtbisEnde1.Jahr)
2)negativeReaktionen(z.B.Weinen,Schreien;zunächsthöher,dannetwasabnehmend)
3)positiveReaktionen(z.B.lachen,juchzen;überwiegenabMittedes1.LJnegativeReaktionen)
4)ZunahmederSpontanaktivität(abca.4.Monat;Bewegungsmöglichkeitenwerdendeutlich
besser)
ReaktionenderReizabwehrdominierenzunächst,sinkeninden1.Monaten&bleibendannkonstant
HäufigkeitderHin‐oderZuwendungzuObjekten&Personensteigt
Beidespielenim2.HalbjahrnurnochunbedeutendeRollegegenüberdermitspontanerAktivität
ausgefülltenZeit(entwickeltsichausungesteuertenImpulsbewegungender1.Monateallmählichzu
kontrolliertem&gesteuertemExperimentieren;zunächstmiteigenenGliedmaßen,dannmit
Objekten)
Mittedes1.LJ:Wendevonungesteuerten,ungeordnetenEinzelbewegungenhinzugesteuerten,
absichtlichausgelöstenProbierbewegungen(zunehmendeSicherheit&Kontrolle);Selbstversuche
(oftvieleMalehintereinandermitofterstaunlicherAusdauer)
KinderführenbestimmteBewegung,andersieFreudehaben,40‐50malhintereinanderaus&
verbindendiesoftmiteinembestimmtenGeräusch
MotorikderHand:
SäuglingkannGegenständefesthalten&einfacheManipulationendamitausführen
ExperimentierbewegungenwerdenauchaufentsprechendeBlickobjekteausgedehnt
14
-
LetzteMonatedes1.LJ:Säuglingversuchtoft,alleihmirgendwieerreichbarenGegenständezu
erlangen&indiesesProbierenmiteinzubeziehen
Fazit:Entwicklungenim1.Lebensjahr:
1)größererUmfangdesWachseins
2)ZuwendungzurUmwelt
3)beträchtlicheZunahmederSpontanaktivität
4)erheblichesMaßanbewussterSteuerung
Körpermotorik:
-
12Monate:75cm(Zunahme1.LJdoppeltsogroßwieim8.&9.Monat(14cm))
1.TagenachGeburt:Gewichtsverlust(u.a.durchUmstellungderNahrungsaufnahme);wirdnach2
Wochenwiederaufgeholt
5Monate:Geburtsgewichti.d.R.verdoppelt;Ende1.LJ:verdreifacht
BezogenaufKörpergrößeistGewichtszunahmeimVerlaufdesSäuglingsaltersunvergleichlich
größer(EntwicklungdesSkeletts&derMuskulatur)
Ossifikation=EntwicklungderKnochen;zunächstweichesknorpeligesKnochengerüstfestigtsich
durchCalciumeinlagerungen(wichtigeVoraussetzungfürEntwicklungderKörpermotorik;sitzen,
stehen,laufen)
6‐7Monate:1.Zahnbrichti.d.R.durch
Reifungsprozesse,diezwardurchangemesseneErnährungunterstützt,aberinihremAblaufkaum
beeinflusstwerdenkönnen(zuemsigeÜbungenführenevtl.zuSchädigungen&sinddeshalbwenig
ratsam)
SinnesentwicklungvormotorischerEntwicklung
Körperproportionen:
-
V.a.VerhältnisKopf:Rumpf&Gliedmaßen:Gesamtkörper
Säugling:großerKopf&kleinerRumpf(Neugeborenes:Kopfmacht1/4derKörpergrößeaus)
Später:kleinerKopf&großerRumpf(Erwachsener:Kopfmacht1/8derKörpergrößeaus)
ExtremitätensindimVergleichzumRumpfwesentlichkürzeralsbeiälterenKindern
Neugeborenes:SchädelistimVerhältniszumGesichtsanteilwesentlichgrößer(nurAugenhaben
schonHälfteihrerendgültigenGrößeerreicht)
Gehirn:einzigesnichtregenerationsfähigesOrgan(Zerstörungz.B.durchGeburtsverletzungen
irreversibel)
Stammhirnbereitsvollständigfunktionsfähig,GroßhirninFunktionsweisenochbegrenzt
Psycho‐motorischeEntwicklungindenerstenLebensmonaten:
-
ReifungsprozessespielenhiernocheinegroßeRolle(Nervenbahnen,Hirnzellen,Muskulatur,
Knochen)
VorzeitigesÜben(z.B.sitzen,stehen)ohneBerücksichtigungderreifungsmäßigenVoraussetzungen
istkaumerfolgversprechend&kannsogarschädlichsein
Aber:früheErfahrungsbildungkannimmotorischenBereichspäteresVerhaltendurchaus
beeinflussen
LernprozessespielenalsoauchhiereinewichtigeRolle(wennVoraussetzungenerfüllt)
EntwicklungderKörpermotorikindividuellsehrverschieden;auchRückschrittemöglich
1.Wochen:ständigneueBewegungsmöglichkeiten(Entwicklungfolgtc‐c&p‐dTrends)
KindkannKopfimmerbesserhin&herbewegen(auchKopfzurSeitebzw.wegdrehen)
VersuchezumaufrechtenSitzenmitUnterstützungschonfrüh(ca.3Monate)
Gesell:3‐4Monate:ca.1Min.mitUnterstützungsitzen;7‐8Monate:ohneUnterstützung
Shirley(1933):EntwicklungvomaufrechtenStehenbiszumLaufenohneFesthalten:
Sitzen:7‐8Monate
Kriechen:10Monate
Stehen:14Monate
Laufen:15‐16Monate
Heute:etwasfrüher
GehenmitUnterstützungschonmit9‐10Monaten,95%zwischen7&12Monaten
StehenohneHilfeschonmit10‐11Monaten,95%zwischen8&13Monaten
GehenohneHilfeschonmit12Monaten,95%zwischen10&14Monaten
Kriechen/Krabbeln:besondereStellung
Ames:10von20beobachtetenKindernbeganneninMittedes1.LJzukrabbeln(95%zwischen5&
9,5M)
15
-
ObKindlangekrabbeltoderobdiesesStadiumweniginErscheinungtrittscheininengem
ZusammenhangmitTempo&Ablaufderpsycho‐motorischenEntwicklungzustehen
WennrascheFortschrittevomSitzenüberStehenzumLaufenKinderkrabbelnüberhauptnicht
odernurvorübergehend
WennerforderlicheReifungsprozessefürLaufenerstverhältnismäßigspäterfolgenkannbei
SäuglingenzurdominierendenFormderFortbewegungwerden
EntwicklungderGreifbewegung(Feinmotorik):
-
Greifreflexverschwindetmitca.4Monaten;bisdahinnochkeineGreifbewegungennacheinzelnen
Objekten
Nachca.20Wochen:TeilderKinderbeginntArmenachbegehrenswerterscheinendenObjekten
auszustrecken(nochrechtungezielteBewegungen,v.a.mitOberarmausSchultergelenkheraus;
HandspieltnochkeinewesentlicheRolle,eherungefähreRichtungdesObjekts)
Ende1.LJ:KindkannbegehrteGegenständeauchohnevieleüberflüssigeNebenbewegungen
erreichen&unterBeteiligungderFingerergreifen
Halverson(1930er):AnalysevonFilmaufnahmen;EntwicklungderGreifbewegung:
1)Bis16.Woche:KindbeachtetGegenständenochnicht,nochkeineHandbewegungen
2)16.‐20.Woche:fängtlangsaman,Gegenständezugreifen(nichtvollständig,eherBewegunghin)
3)ab20.Woche:esgelingtihm,Gegenstandzuergreifen(mitganzerHandfläche)
4)nach20.Woche:versuchtGreifbewegungeffizienterzugestalten;überflüssigeBewegungen&
Körperteilewerdennichtmehrverwendet
5)ab28.Woche:Daumenwirdabgespreizt;Fingerwerdenimmerdifferenziertereingesetzt(v.a.
Daumen,Zeigefinger,Mittelfinger)
6)Ende1.LJ:Greifbewegungistsoweitverfeinert,dasssiederdesErwachsenenentspricht
Wichtig:reichlichMöglichkeitenzurBetätigungdersichentwickelndenFunktionen(1.
Spielmaterial)
KoordinationvonAuge&HandwesentlichfürEntstehungkoordinierterGreifbewegung(Vereinigung
zweierbishergetrenntenErfahrungsbereiche:taktil‐motorischer&visueller);erstabMitte1.LJ:
werdeninBeziehunggesetzt(wennKindsitzenkann)
Fazit:
1)bis4Monat:Greifreflex
2)ab20.W:AusstreckenderArmenacheinzelnenObjekten,ungezielteBewegung,eherinRichtung
desGegenstandes,sehrgrobmotorischmitganzemArm
3)ab32/36Woche:BeteiligungdesDaumens&dererstenbeidenFinger(Pinzettengriff)
4)EndedeserstenLJ:GezieltesGreifendesGegenstandesunterBeteiligungallerrelevanterFinger
EntwicklungderWahrnehmungsleistung:
-
SchonbeiGeburt:alleSinnedesKindesarbeitsfähig
VisuelleWahrnehmung:
BeiGeburt:unreifsterZustand(konnteimMutterleibamwenigstenvorgeübtwerden);Reizeauf
Licht;neuromuskulärerSehapparatnochnichtvollentwickelt(Pupillenreflexvorhanden,aberrecht
träge);keineKonvergenz,keineAkkomodation
NachGeburt:schnellsteEntwicklung(wirddauerndstimuliert)
Ling:schonwenigeStundennachGeburtrudimentäreAnsätzezurKonvergenz;7‐8Wochen:
Konvergenzgelingtweitgehend(binokularesscharfesSehen,Fixation)
AkkomodationinerstenWochennochnichtvorhanden(Ziliarmuskelnochnichtausgereift)
1.Wochen:nochkeinsehrscharfesSehen;Linseistaufca.19‐25cmeingestellt
Sehschärfeverbessertsichsehrindenersten6Monaten(MessungderWahrnehmungspräferenzen)
2Monate:SehschärfedesSäuglings20malschlechteralsdieeinesnormalsichtigenErwachsenen
6Monate:SehschärfehatsichfastandieeinesErwachsenenangeglichen
Heute:keinestarreLinse,keingenerellscharfesSehenkeinGrundzumFokussieren;Ziliarmuskel
keinenAnreizkeinscharfesSehen;erstmitVerbesserungderSehschärfe:Akkomodation
AufmerksamerBlickErwachsenerstimuliertKind,rührendeFaszination(stärktemotionale
Bindung)
HungerschreiAuslösungphysiologischerMechanismenMilchproduktionangeregt(Körper
reagiertfrüheralsBewusstsein;gezeigtdurchInfrarotaufnahmen)
KindsindinerstenMonatenkomplizierteReizfigurenlieberalseinfache(vielgestaltigeReizsituation)
MangelndeStimulationkannzuirreparablenBeeinträchtigungenbzgl.hochdifferenzierter
Leistungenführen
16
-
VisuelleAnregungBevorzugungderBauchlage(könnenUmgebungbessererkunden)
BauchlagekräftigtauchMuskulatur(Kopfheben,Oberkörperstrecken)
Aber:ArgumentgegenBauchlage,dasinZusammenhangmitplötzlichemKindstodsteht(90%in
Bauchlage)
Fantz:originfromperception;FixationsdauerwirdgemessenkönnenverschiedeneObjekte
unterscheiden;komplexeObjektewerdenlängerbetrachtet;Interessegiltv.a.Gesichtern&Augen
im1.MonatkönnenSäuglingezwischenMusternunterscheiden(eintönigesQuadratvs.gemustertes)
Gesichterwerdenerkannt&präferiert
Erklärung:SäuglingebevorzugenindenerstenLebenstagenkomplexe/vielgestaltigeReizmuster
(wenigereinfache,homogeneVorlagen)
Conspec‐Effekt=angeborenerMechanismuszurGesichtserkennung(schon9Min.nachGeburt);
Gesichtj/n
Conlearn‐Effekt=neuerMechanismuszurGesichtsdifferenzierung(vertrauteGesichterbevorzugt;
abca.2M,ab4Msichernachgewiesen)
5.Vorlesung
EntwicklungderübrigenSinnesorgane:
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‐
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1)UnterscheidungvonFarben:
‐ Früher:erstabEnde3.Monat
‐ Metzger:Anfängedazubereitsvom1.Tagan;DauerderZuwendungnimmtvonungesättigten
übergesättigtebiszukontrastartiggesteigertenFarbenzu;amlängstenfürBlau‐&Rottöne
(Präferenz)
2)AuditiveWahrnehmung:
‐ SchonFötusreagiertaufentsprechendeakustischeReize
‐ Eswurdelangeangenommen,dasseineUnterscheidungvonTonhöhenin1.Tagen&Wochen
nochnichtmöglichsei
‐ Bridger:TönemitunterschiedlicherFrequenzNeugeborenen(1‐5T)vorgespieltneuerTon
wurdegegenüberdem1.alsverschiedenwahrgenommenTonhöhenunterscheidung
möglich(biszueinemGanztongenau)
3)Statisch‐kinetischeEmpfindlichkeit
BereitsbeiGeburtrechtgutentwickelt;NeugeborenesreagiertaufPositionsänderungenmeist
durchBewegungendesganzenKörpers(schoninintrauterinerZeitvorgeübt)
4)Temperatursinn
‐ Funktioniertschonin1.Tagen;steigendeAußentemperaturreduzierteBewegungsaktivität
‐ Crudden:schonTemperaturunterschiedevonwenigenGradlösenentsprechendeReaktionen
aus
‐ Jensen:SaugenvonNeugeborenenwirdunregelmäßiger,wennTemperaturderMilcheinen
bestimmtenBereichüber‐oderunterschreitet(aber:sehrgroßeinter‐individuelle
Unterschiede)
5)UnterscheidungvonGeschmacksqualitäten
‐ NeugeboreneskannklassischeGeschmacksqualitäten(süß,sauer,salzig,bitter)unterscheiden
‐ FötustrinktmehrFruchtwasser,wennSacharinlösungenthaltenist(süß),alswennbittere
drinist
‐ Jensen:Neugeborenehörenaufzusaugen,wennMilchSalzlösungbeigemischtwird(keine
UnterschiedebeiSüße&Säure)
‐ Pratt:aufZungevonNeugeborenen:LösungenvonZucker,Salz,Zitronensäure,Chinin&
destilliertemWasser(Kontrollgruppe)1.TagenachGeburt:keinestarkenReaktionen;
innerhalbvon2WochensehrdeutlichsehrschnelleEntwicklungder
GeschmackswahrnehmunginerstenbeidenWochen
‐ Menella:ZusammenhangGeschmack&Essverhalten(MilchlängerimMundbehaltenwenn
lecker)
6)Geruchssinn
‐ StarkeGerücheSteigerungderBewegungsaktivität
‐ SäuglingerkenntseineleiblicheMutteramGeruch(wichtigeFunktionimBindungssystem)
7)Schmerzauffassung
‐ SchonbeimEmbryo/Fötus
17
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‐
‐
‐
8.‐21.Woche:SchmerzreizwirdbiszumHirnstammbzw.Zwischenhirnhochgeschaltet
unbewussteVerarbeitung(reinreflektorischeReaktionaufSchmerz=reflektorische
Abwehr)
‐ Ab22.Woche:ReizwirdbiszurGroßhirnrindedurchgeschaltetbewusstes
Schmerzerleben
‐ Ab28.Woche:ErinnerungandasSchmerzerlebnis(bleibend)
‐ Schmerzreaktionen:Gesichtsverzerrungen,WegdrehendesKopfesoderdesbetreffenden
Körperteils,Schreien(=normaleReaktionenderReizabwehr)
‐ AusschüttungvonStresshormonen,spezifischerSchmerzensschrei(Schreiarten
differenzierbar)
8)Tiefenwahrnehmung
‐ Gibson&Walk:visualcliff(visuelleKlippe):Säugling(ca.6M)aufschachbrettähnliches
Mustergesetzt;BetreuungspersonaufandereSeite;PlattekanngekipptwerdenKind
krabbeltvonAbgrundweg(auchwegvonBetreuungsperson)Kindersindab6Monatenzur
Tiefenwahrnehmungfähig(frühernichtfeststellbar,daKinderdannnochnichtwegkrabbeln
können)
‐ Camposetal.:MessungderHerzschlagrateauchSäuglingevorKrabbelalterbekommeneinen
Schreck,wennsieinvisualcliffblicken(schonab1,5Monaten)
‐ Ziegenlämmer(Nestflüchter):könnensofortnachGeburtlaufen;Tiefenwahrnehmung(Schutz)
9)Dingauffassung&AufbaueinerdauerhaftenObjektwelt
‐ Wahrnehmungskonstanzen(Konstanzphänomene)=gleichartigeWahrnehmungenbei
verändertenReizbedingungen
‐ Form‐oderDingkonstanz=bestimmtesObjektwirdausverschiedenenPerspektiven(
andereBilderaufNetzhaut)immeralsdasselbeerkannt;bereitsin1.LJ
‐ Größenkonstanz=best.ObjektewerdentrotzunterschiedlicherDistanzenalsgleichgroß
erkannt;1.LJ
‐ Farb‐,Helligkeits‐&Ortskonstanz=LagewirdinunterschiedlichenZusammenhängenals
gleicherlebtwichtigfürOrientierunginUmwelt
‐ Nativisten(Konstanzphänomeneangeboren)vs.Empiristen(Konstanzphänomenedurch
Erfahrung)
‐ Kavsek:2D‐Bilder;4RöhrenmitLinien(aund/oderb);wennnurb(EindruckeinerÖffnung
vorne)SäuglingnimmträumlicheTiefewahr
‐ Misumi:Goldfischfiguren(unterschiedlicheGröße,gleicheEntfernung)von5.Monatan:77%
reagierenaufgrößereFigur;größereweiterentfernt(aufNetzhautbeidegleichgroß)20‐
59Monate:nur9‐21%reagiertenimmernochaufgrößereFigur(Größenkonstanz)
‐ Misumi:gleicherVersuchmitBällen(vertraut)schonvom9.Monatanrechtdeutlich
Größenkonstanzfeststellbar(abhängigvonVertrautheit)
10)FormunterscheidungbeidreidimensionalenGegenständen
‐ BereitsamEndedes1.LJmöglich
‐ Ripin&Hetzer:4‐6Monate:reagiertenaufMilchflasche&RasselvongleicherGrößeindeutlich
unterschiedlicherWeisedifferenziertenzwischenformmäßigunterschiedlichen
Gegenständen
‐ Ling:Diskriminationsleistungenab6M;6‐15MonatealteSäuglinge;botBauklötzedar(einer
davongesüßt)lerntengesüßteszielsicherzuergreifen
11)FormunterscheidungbeizweidimensionalenGegenständen
‐ GrößereSchwierigkeiten;abEnde1.LJ:AbbildungenvonvertrautenObjektenwerden
wiedererkannt(handelnaberoftso,alswärensiereal)
‐ SymbolgehaltvonBildern&damitihreeigentlicheAbbildungsfunktionerstimLaufedes2.LJ.
Erfasst(vgl.:Entwicklungd.Symbolfunktion:letzteEtappedsensumotorischenIntelligenznach
Piaget)
EntwicklungderIntelligenzim1.Lebensjahr:
‐
‐
‐
9‐10Monate:erstmalsLeistungenimSinneeinesDenkhandelns
Bühler:„Zwiebackversuch“:10MaltesKindzogZwieback,andemSchnurbefestigtwar,zusich
heran„Werkzeugdenken“:begehrteObjekte,dieaußerhalbderReichweiteliegen,mitHilfevon
anderenGegenständeninBesitzbringen;gegenEnde1.LJzunehmendhäufigerauchimAlltag(z.B.
Tischdecke)
Köhler:auchbeimMenschenaffennachweisbar(BananenstattZwieback)
18
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„Schimpansenalter“:IntelligenzleistungendesKindesentsprechenaufdieserAltersstufe(9‐10M)der
höchstmöglichenIntelligenzvonSchimpansen(ErfasseneinfacherBeziehungendurch
ProbierverhaltenVersuch‐Irrtum‐Lernen,tryanderror;nahAha‐ErlebniskeinProbierverhalten
mehr,sonderndirektes,einsichtsvollesHandeln)
Piaget:sensumotorischeIntelligenz=Koordination&Kombinationbestimmter
WahrnehmungseindrückemiteinfachenHandlungen(sensumotorische‐intelligenteKoordination);6
Stadien:
1)ÜbungvonReflexmechanismen
‐ AngeboreneReflexe(einfachsteSchemataalsBasis);Auffassungdesauslösenden
Schlüsselreizes
‐ AblaufdesReflexeszwarerbmäßigfestgelegt,aberersteAnsätzezuAssimilation
‐ ReflektorischeHandlungenwerdeninAusführungsicherer(Einübung)
‐ erstesAnzeichenfürPlastizität&AnpassungsfähigkeitdesmenschlichenOrganismusbzw.
erstesrudimentäresSymptomfürintelligentesHandeln
2)PrimäreZirkulärreaktionen(bis4Monate)
‐ Kindbeginnt,einfache,zunächstreflektorischeHandlungenzuwiederholen;Vergnügenan
Handlung
‐ verbindetmitdiesenHandlungenabernochkeinerleiAbsicht;zieltnochnichtaufbestimmten
Erfolgab,Wiederholungenehergewohnheitsmäßig(nichtaktivtendiertoderzielgerichtetauf
best.Effekt)
3)SekundäreZirkulärreaktionen(4‐6Monate)
‐ WiederholungmitEffektbeachtung/Lustgewinn;tendierteoderzielgerichteteAbsichtin
Handlungen
‐ Entdeckt,dassdurchbestimmteHandlungenVeränderungenanObjektenerzieltwerden
können
‐ DifferenzierungzwischenMittel&Zweck;VergnügenanZweck
‐ KoordinationvonGreif&Sehschemata=VerbindungvonGreifbewegung&visueller
Wahrnehmung;KindkannWahrnehmungseindrückekombinieren
4)KoordinationvonsekundärenZirkulärreaktionen(7‐10Monate)
‐ VerknüpfungvonMittel&Zweck
‐ Objekte,dieandereverdecken,&Hindernissewerdenentfernt;suchtGegenständenichtmehr
nuranStellen,andenenessieverschwindensah
‐ Verhaltensschemawerdenkoordiniert,umbestimmtesZielzuerreichen
5)tertiäreZirkulärreaktionen(Ende1.Lebensjahr)
‐ AktivesExperimentieren,verschiedeneVerhaltensweisenzumErreicheneinesbestimmten
Ziels(auchvölligneueHandlungentryanderror)
‐ ErstenAnsätzezuProblemlöseverhalten
‐ Kinderkennt,dassDingobjekteunabhängigvonihmselbstexistieren&dassesdiese
manipulieren&verändernkann(DingeerhaltenBeständigkeit)
‐ Dingesindalssolcheauchnochvorhanden,wennsieausGesichtsfeldverschwundensind;
suchtauchdannnachDingen,dieverstecktwurdenauchwennesdiesenVorgangnicht
verfolgte
‐ Erste,allerdingsnochsprachunabhängigeGegenstandsbegriffe
6)VervollkommnungderLeistungen(bis18Monate)
‐ AktivesExperimentierenneueErrungenschaftenvonGegenständenwerdenerkannt,aber
KindkannkeineLösungohnepraktischesHandelnfinden;qualitativeVerbesserung;
Symbolverständnis
AllgemeineEinführunginpsychologischeSystemtheorie(Folie):
Stimulation
ZNS
Sinnesorgane
Effekt
Objekt
Motorischer
Apparat
Bewegung
Fremdelnbzw.Achtmonatsangst:
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heftigeemotionaleReaktionbeimAnblickeinerfremdenPerson
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abhängigvonIntelligenzentwicklung,daFähigkeitzurDifferenzierungvonVertrautem&nicht
VertrautemkognitiveVoraussetzungist;dieseistallerdingsschonabdem4.Monatmöglich
unterschiedlicheErklärungsansätzewelcheweiterenBedingungenauslösendsind:
1)ErklärungauslerntheoretischerSicht:
‐ schlechteErfahrungen
‐ kanneigentlichnurIntensitäterklären,dennKinderausallenKulturenfremdeln(mit
ähnlichemVerlauf),auchsolche,diekeineschlechtenErfahrungengemachthaben
2)ErklärungauspsychoanalytischerSicht:
‐ konditionierteAngstvorVerlassenwerden
‐ KindhatAngst,fremdenPersonenausgeliefertzusein,wennMutteresverlässt
‐ GrundwardasZusammenliegenvonStillzeit&Fremdeln
3)ErklärungausverhaltensbiologischerSicht:
‐ angeborenerSchutzmechanismus,derKinddavorschützt,sichfremdenPersonenzunähern
4)ErklärungausSichtderAttachementtheorie:
‐ FremdelnistSymptomeinererfolgtenBindungandieBezugsperson
‐ Trittesnichtauf,hatKindnochzukeinersicherenBindunggefundenbeunruhigend
(Heimkinder!)
5)ErklärungalskognitivesDiskrepanzerlebnis(Kagan):
‐ BeimAnblickvonPersonenentdecktKindHandlungsmöglichkeiten,nimmtHandlungsplanung
vor
‐ FremdelnentstehtdurcheineVerunsicherungderantizipatorischenHandlungsschemata=
kognitiveDiskrepanzgegenüberFremden
‐ beibekanntenPersonenkannKindkommendeHandlungantizipieren,beiFremdennicht
6)ErklärungvonLewis:
‐ FremdelnistAusdruckeinerkategorialenBeurteilungdersozialenWelt:
‐ 1.Kategorie:Vertrautheit(bekanntvs.unbekannt)
‐ 2.Kategorie:Alter(Kindervs.Erwachsene)
‐ 3.Kategorie:Geschlechtsdimension(m.vs.w.)
‐ BeiBerührungmitanderenPersonenkommteszueinerweiterdifferenziertenReaktion:
‐ positiveReaktion:BerührungderMutter&eigenesSpiegelbild
‐ neutraleReaktion:beiz.B.vierjährigemfremdenKind
‐ negativeReaktion:BerührungdurcheinefremdeFrauoderMann,beimMann(Bart,tiefe
Stimme,etc.)nochmehrReaktionensteigernsichmitdemAlter
‐ LiliputanerlöseneherErstaunenaus,keineAngstFurchtauslösendeMerkmalesindGröße&
Überlegenheit(auchStimmespielteineRolle)
7)ErklärungdurchVersagenvorsprachlicherKommunikation:
‐ KindnurwenigKommunikationsmöglichkeiten,FremderhatanderesKommunikationsmuster
alsMutterProblemzunächstunlösbarlangsamersensiblerKontaktevtl.mitSpielzeug
AlleKinderfremdelnunterschiedlichstark
Kleinkind‐undVorschulalter:körperlicheEntwicklung
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Insgesamtruhig&ausgeglichen,stetigeZunahmeanGröße&Gewicht
ZuwachswirdwährendVorschulalterprozentualgesehenvonJahrzuJahrgeringer
AllgemeinesWachstumstempoverlangsamtsichvom1.LJständigbiszumEndedesSchulkindalters
(10‐11)
KörperlicherEntwicklungsstandbeiMädchen&Jungenunterschiedlich
‐ JungensindbereitsbeiGeburtetwasgrößer&schwerer;inerstenLJverläuftGrößen‐&
GewichtswachstumschnelleralsbeiMädchen
‐ UnterschiedeverringernsichimVorschulalterzunehmend&sindimSchulalterweitgehend
ausgeglichen
‐ MuskulaturderMädchenbleibtetwasschwächerausgeprägtalsbeiJungen,dafürmehr
Fettgewebe
Insbesondereab4.LJschreitetWachstumderMuskulaturbeschleunigtvoran
5.LJ:Muskelwachstummachtschon¾dergesamtenGewichtszunahmeaus
GrößereMuskelnentwickelnsichbesser&schnellerGrobmotorikbesseralsFeinmotorikbei
Schulkind
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SkelettistinerstenLJnochweich&biegsamwirdimVerlaufdurchAblagerungvonCalcium
verfestigt(aber:imVergleichzumSchulkindalternochrelativflexibelrelativguterZeitpunktfür
Gymnastikübung)
Ossifikation(Skelettentwicklung):
MaßstabfürallgemeinenEntwicklungsstand,insbesondereStandderZahnentwicklung(Dentition)
Gebissentwicklung(Dentition;Milchgebiss&2.Zähne):
Milchgebiss:idRbisEnde3.LJ
6.LJ:erstebleibendeZähnebeginnendurchzubrechen
ZahlderbereitsdurchgebrochenenZähnemachtzuverlässigsteAussageüberdieSchulreife(aber:
nurDurchschnittswertekeinezuverlässigeAussageüberEinzelfälle)
IndividuelleGeschwindigkeit&Gesetzmäßigkeit;WachstumstempoimVorschulaltergestattetim
EinzelfallauchnochkeinegenauereAussageüberdieEndgröße!
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ProportionenimVor‐&Schulalter:
BesondersVerhältnisvonKopfzuRumpfverändertsichstark
KopfzuGesamtgröße:NG:1/4;EW:1/8
Arme&BeinesindimVerhältniszumRumpfim1.LJvielkürzeralsspäterbeimSchulkind&
Erwachsenen
KopfistgrößeralsGesichtsanteilniedlicher,kindlicherGesichtsausdruck(ReizfürPflegeinstinkt)
Schulkindalter&Schuleintritt:
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BeiSchuleintritt:kindlicheProportionenhabensichdenendesErwachsenendeutlichangenähert
(KopfimVerhältniskleiner,Extremitätenlänger&kräftiger;rundlicheKleinkindformverloren)
Muskeln&Gelenketretenstärkerhervor,Schulternstärkerausgebildet(breiteralsBecken),Taille
erkennbarVerschlankung
HohevorgewölbteStirntrittimVerhältniszumUntergesichtzurückGesichtsausdruckverändert
Zeller(30er):1.Gestaltwandel(KleinkindSchulkind)&2.Gestaltwandel(Pubertät)
Kritik:ehertheoretischeAbstraktion,Entwicklungnichtsoschubhaft&zeitigumgrenzt(eher
Annäherung)
InletztenJahren:ProportionsveränderungenvorverlagertAkzeleration(körperliche
Beschleunigung;Kinderentwickelnsichheuteschnelleralsfrüher)
Gehirn‐&Muskelentwicklung:
Gehirn:besondersstürmischeEntwicklungimfrühenLebensalter
Ende2.LJ:Gehirngewichtbeträgt75%desDurchschnittswertesvonErwachsenen;Schuleintritt:
90%
FortschreitendeAusgestaltung(vonGeburtanbestehendeHirnzellendifferenzierensich)&Zunahme
vonStützgewebe
2Entwicklungsarten:
‐ 1)erfahrungsabhängig=StimulationneueVerbindungen(wichtig!)
‐ 2)erfahrungserwartend=fehlendeStimulationungenutzteVerbindungensterbenab
WechselseitigeVerzweigungen&VerknüpfungenderNervenzellenuntereinander(Dendriten)schon
weitfortgeschritten(abererstimJugendalterausgereift)hoherEntwicklungsstanddesNSim
Vorschulalter
VerbesserungderKörperbeherrschungdurchMuskelausreifung:
FortgeschritteneEntwicklungvonNS&MuskulaturKörperbeherrschung&Bewegungsleistung
verbessert
4‐5J:mehrSicherheitundWendigkeitbeiFortbewegungalstapsigesKleinkind
Beweglichkeitsspieleimmerbeliebter(Rollschuhfahren,Fahrradfahren,etc.)
Bewegungskoordination:
GroßeMuskelnentwickelnsichschnelleralskleineGrobmotorikbesseralsFeinmotorik;ganzer
KörpernochanBewegungenbeteiligt;Zeichenbewegungennochv.a.ausOberarm&Schultergelenk
rundlich
Bewegungenwerdenzielgerichteter&genauer
KindkannbestimmteBewegungenauchisoliertausführen,nutztnurnochMuskeln,dieunbedingt
nötigsindZeichnungen:relativgeradeLinien,kleinereFiguren(nurUnterarm)
SchreibbewegungendesSchulanfängers:
SchulanfängeridRnochnichtfähig,SchreibbewegungennurmitHandgelenkauszuführen
Vorübungen:Bewegungen,diezunächstnochausSchulter‐&Ellenbogengelenkherauserfolgen
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Weinert:günstig,anEigenartendesBewegungsapparatesanzuknüpfen;natürlicheBewegungen
Hin‐&Herbewegung:abwechselnde,rhythmischeSpannung&EntspannungderMuskulatur,deren
Kraftentgegengesetztwirkt(An‐&EntspannungderAntagonisten)
gehtauchinBewegungsflussbeimSchreibenmitein(wirdhierjedochbewusstgesteuert);
AntagonistenwerdengleichzeitigangespanntfürsSchreibennotwendigeGliedmaßenwerden
versteift
SchulanfängerneigtzuübermäßigerVersteifung&Verkrampfung;geeigneteSchreibunterlagemuss
diesverhindernSchiefertafelvonPapier&Bleistiftersetzt(Annahme:Schiefertafelfördere
Verkrampfung)
Steinwachs:konnteGegenteilzeigen:PapierbietetwenigerReibungswiderstand(glatt)mehr
VerkrampfungenwiederSchiefertafel
PubertärerWachstumsschub:
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ErsteskonkretesAnzeichenfürEndederKindheit;setztbeiMädchen2Jahrefrüherein(ca.11LJ)als
beiJungen(ca.13LJ)
Wachstumsgeschwindigkeitistim1.LJamgrößten(abgesehenvompränatalenWachstum)wird
immerlangsamerinVorpubertätsinktsienocheinmalabpuberalerWachstumsschub
danach:flachtab,endgültigeGrößeerreicht
Zeller(30er):körperlicheEntwicklungunterqualitativemGesichtspunktderVeränderungder
Körperproportionen;Gestaltwandel;WachstumeinzelnerKörperteileunterschiedlichschnell
(Extremitätenzuerst,Rumpfzuletzt);3somatischeEntwicklungstypen:
1)Kleinkindform
‐ KopfimVerhältniszumKörpersehrgroß;Stirnmeistsehrhoch&vorgewölbt
‐ RumpfnochohneTaille;SchulterbreiteetwagleichBeckenbreite
‐ ExtremitätenimVergleichzumRumpfsehrklein&kurz;ZähnenochMilchgebiss
‐ Wirbelsäulegerade&nochohnephysiologischeKonturen;Schulter‐&Gesäßmuskelnnoch
schwachausgeprägtMotorikneigtzutrudelnden&eherkreisendenBewegungen
2)Übergangsform
‐ MischungausKleinkind‐&SchulkindtypischenZügen
‐ Gesamteindruck:eherDisharmoniederGestalt
3)Schulkindform
‐ Kopf‐Rumpf‐VerhältniserwachsenenProportionenähnlicher;Stirnwirktniedriger
‐ Rumpfistrelativkleiner,stärkerabgeflacht&nachuntenverjüngt;Schulternwirkenbreiter,
Tailleangedeutet;BeinegegenüberRumpfwesentlichverlängert;Beginnder2.Dentition
‐ NeuemotorischeMöglichkeiten&aucheckigeBewegungenwerdensicherbeherrscht
2scharfgetrennteEntwicklungstypenpraktische,diagnostischeBrauchbarkeitrelativbegrenzt
(GlobalabstraktionvonwesentlichdifferenzierterenGegebenheiten;Übergängeehergleitend)
SomatischerEntwicklungsstandundEinschulung:
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‐
‐
‐
HinsichtlichdesZusammenhangszwischenkörperlicher&psychischerEntwicklunggibtes
unterschiedlicheBeurteilungen:
Hetzer(30er):suchteKorrelationenzwischenderEinstufungnach”Zeller’schen‐Typen”&den
ErgebnissenmitEntwicklungstestnachBühler,aberZusammenhängewareneherschwach
Meinert(1954):fandnurmäßigeZusammenhängezwischenEinteilungvonZeller&einemgängigen
SchulreifetestnachKernkörperlicheEntwicklungkannnureinIndikatorfürgeistigeEntwicklung
sein
Krowarz&Lienert:ZahlderdurchgebrochenenZähnedeszweitenGebisses(Indikatorender
körperlichenEntwicklung)korreliertmitSchulerfolg(r:0,40;Größe&Schulerfolgnur0,20;Gewicht
&Erfolgnur0,10)
ZurSchulreife:
‐
‐
‐
KinderlebtseineEinschulungmeistrechtintensiv(besondereBedeutung)solltefreivon
Misserfolgs‐&Unlusterlebnissensein(negativeAuswirkungaufSpontaneität,natürlicheAktivität&
Leistungsmotivation)
RichtigerEinschulungsterminspieltwichtigeRolle
Kern:ersteSchulreifetestsin1950ern;40%desschulischenVersagensgingendamalsaufzufrühe
EinschulungzurückforderteHeraufsetzungdesEinschulungsaltersauf7J;Betonungder
Reifungsvorgänge(synchronesVoranschreitendergesamtenpsychischenEntwicklung,somatisch&
geistig)BestimmungderSchulreifenurdurchGliederungsfähigkeitinderWahrnehmung
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‐
‐
‐
‐
-
Hetzer:GefahreinerzuspätenEinschulung;nurca.10%der6‐Jährigennochnichtschulreif
flexibleEintragungdesEinschulungstermins(setztdiagnostischeBeurteilungvoraus)
Schulerfolgabhängigvon:
‐ Entwicklungsstand
‐ Fördernde/hemmendevorschulischeErfahrungen
‐ Schule(Organisation,ArtderAnforderungen,PersönlichkeitdesLehrers,Unterrichtsstil,
DidaktikdesAnfangsunterrichts)
heute:Schulfähigkeit(differenzierteSchulreife‐Diagnostikunerlässlich)
SchulreifetestsnursehrgrobesInstrument;wichtiger:DifferenzialdiagnosederUrsachen&
VorschlägenzuentsprechenderBehandlung
Schenk‐Danzinger:4Gruppen:
‐ 1)körperlichschwachentwickelteoderkränklicheKinder:ZuhoheBelastung
schulärztlicheUntersuchung&ggf.Zurückstellung
‐ 2)KindermitkonstitutionellerEntwicklungsverzögerung:ArtderBelastungdurchdie
SchuleberücksichtigenZurückstellungangebracht
‐ 3)KindermitäußerenBeeinträchtigungen(größteGruppe):bloßesZurückstellenzwecklos
(FehlenadäquaterUmweltreizebisstarkeVerwahrlosung)adäquateVorschulerziehung&
Förderungdesmotivationalen&sozialenVerhaltens
4)KindermitschwerwiegendenendogenenoderexogenenEntwicklungshemmungen:geistig
BehinderterechtzeitigesonderpädagogischeBehandlung
6.Vorlesung
Vorschulalter:
-
EntwicklungvonIch‐zurRealitätsbezogenheitistabhängigvon:
1)kognitiverEntwicklung(ÜberwindungdesfrühkindlichenEgozentrismus)
2)erzieherischerBeeinflussung
Vorschulkind:Umweltzuvielgestaltet,alsdassgut&böseeingehaltenwerdenkönnten
widersprüchlicheErfahrungenmussgenauereUrteiletreffen&nachUrsachen/Erklärungen
fragen
VerändertesVerhältniszuUmweltzeigtsichauchimSprachverhalten
2.LJ:1.Fragealter(KindfragtnachNamen&Bezeichnungen)
Ab3.LJ:2.Fragealter(KindfragtverstärktnachBeziehungen&Zusammenhängen,Gründen&
Ursachen;warum,wieso,etc.wichtigeGelegenheitzurEinflussnahmeaufAusbildungdes
kindlichenWeltbildes)
UnterstützungeinesrealitätsbezogenenWeltbildesbedeutetkeineswegseineVerarmungder
kindlichenFantasieProzessderTrennungvonFantasie&Realitätsollteunterstütztwerden
ErweiterungdesErfahrungsraums&StrebennachSelbstständigkeit(fremdeSituationen/Personen
auchohneBetreuungsperson)Eltern&ErziehersolltenDrangnachSelbstständigkeitunterstützen
&fördern
AuchbeischwierigenSituationenabwarten,obKindSituationalleinbewältigenkannfallsja:Lob!
VorschulkindbrauchtbeiBemühenumSelbstständigkeiteinestarkegefühlsmäßigeBindungzueiner
erwachsenenBezugsperson(Gewissheit,Schutz,Rückhalt,Hilfe,Geborgenheit)fallsnicht
vorhanden:AntriebzuselbstständigenUmwelterfahrungenerlahmt
BindungssystemalssichereBasisfürExplorationderUmwelt
EntwicklungderWahrnehmungimVorschulalter:
-
WahrnehmungsleistungenbereitsrelativhohenStand
V.a.Fernsinne(Hören,Sehen)werdenfürUmweltwahrnehmungimmerwichtiger
Estes:VorschulkinderbeiGrößenbeurteilungvonDreiecken,Quadraten&Kreisennurwenighinter
Studentenzurück;beiKugelnsogargenausogut
Rüssel(30er):2‐5J;wichtigeMerkmalederForm‐&Figurwahrnehmung;testete,woransich
KinderimLaufihrerEntwicklungorientieren;folgendeUnterscheidungsmerkmale(beiLesenlernen
wichtig!):
1)großvs.klein
2)dickvs.dünn
3)rundvs.spitz
4)symmetrischvs.asymmetrisch
5)Konturvs.Flächengestalt
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VorschulkindkannidRschongutzwischengroß,klein,dick,dünn,rund&spitzunterscheiden;
Diskriminationsproblem=Schwierigkeitenoftbeioben&untensowielinks&rechts(bdpq);
Oben&untenkönnenbeiSchuleintrittdannrechtschnellunterschiedenwerden
Rechts‐&Linksvertauschungenoftwesentlichhartnäckiger(manchmalsogarbeiälterenKindern
oderEW)
- Davidson:UnterscheidungsfähigkeitvonbdpqvonKindergartenbis1.SchuljahrEntwicklungin
3Stufen:
- 1)Verwechslungaller4Buchstaben
- 2)MöglichkeitdervertikalenUnterscheidung(b&dwerdengegenüberp&qunterschieden)
- 3)MöglichkeitderhorizontalenUnterscheidung(Unterscheidungaller4Buchstaben)
- wesentlicheUrsachefürLeseschwierigkeiten
- Erstklässleroftunfähig,denselbenBuchstabenalssolchenzuerkennen,wennereinmalinSchreib‐&
einmalinDruckschriftgeschriebenist(völligverschiedeneSymbolejedeSchreibweisemussfür
sichalleinerlerntwerden;hier:Blockschriftleichterfür5‐6JährigealsSchreibschrift)
EntwicklungderWahrnehmungskonstanzabVorschulalter&darüberhinaus
- Größenkonstanz:
- LässtsichbereitsgegenEndedes1.LJbeobachten(zumindestbeivertrautenGegenständen)
- VerbessertsichwährenddesVorschulaltersnochbeträchtlich,steigtselbstnochwährend
Schulkindzeitan
- Form‐,Farb‐&Helligkeitskonstanz:
- Eindeutigab3.LJ;deutlicherAnstiegbisinVorschul‐&Schulkindalter&darüberhinaus
- EntwicklungderWahrnehmungskonstanz(Generalisierung):
- StehtinengemZusammenhangzurGeneralisierungsfähigkeit(kognitiverEntwicklungsfortschritt)
- Generalisierungsfähigkeit:ermöglichtKindGegenstände&späterauchgeometrischeFormen
unabhängigvonGröße,Farbe&LageinunterschiedlichenZusammenhängenzuerfassen;wichtig:
Figur‐Grund‐Wahrnehmung
- Figur‐Grund‐Wahrnehmung:
- UnterscheidungzwischenscharferfasstenFiguren&eherungenauwahrgenommenemHintergrund
- Wennschlecht:Schwierigkeiten,einzelnewichtigeReizeausZusammenhangzuisolieren&sieso
gegenalleanderenReizeabzuschirmenunaufmerksam,unstetig,reizgebunden
- WennnochimSchulkindalterschlecht:schwierig,sichaufgeradewichtigenBuchstabenzu
konzentrierenweitereUrsachefürLeseschwäche
- TrainingsprogrammezurSchärfungdervisuellenWahrnehmung(z.B.Frostig)
- Erfahrungserwerbdurchz.B.Eigenschaftsaddition:
- JejüngerKindist,umsoschwereristes,nurdurcheineErfahrungeineseinzelnenSinnesbereiches
einenvollständigenEindruckvomGegenstandzugewinnen
- Kindversuchtimmer,verschiedenesinnlicheErfahrungenvoneinemGegenstandzuerwerben
- entdecktimmerneueEigenschaften&erfährtvonKoordinationdieserEindrücke,dassessich
immernurumdeneinenGegenstandhandelt
- Taktil‐motorischeErfahrungen:
- ManuellerUmgang(Betasten&Begreifen)
- FürKindwichtigsteErkenntnisquellezurErfassungvonDingeigenschaften
- AuchbeimErwachsenenlässtsichPräferenzdieserzeigen
- VorschulkindsolltenmöglichstvieleGelegenheitenzutaktil‐motorischenErfahrungengegeben
werden
- Bsp.:Montessori‐Materialien
- GegenstandserfahrungwirdauchdurchWissen&Erfahrungbeeinflusst;wennwenigvorhanden
mehrInformationenüberGegenstandnötig
- WiegutmaneinenrealenGegenstandwahrnehmungsmäßigerfassenkann,hängtdavonab,obman
ihnbenennenkann(NamenwahrnehmungsmäßigeGliederungderUmwelt;Bsp.:verschieden
WörterfürSchneebeiInuit)
- WechselbeziehungzwischenSprache&Wahrnehmung:
- Ganzheitspsychologie:HinweisaufengeWechselbeziehungderunterschiedlichenpsychischen
Bereiche
- Wechselbeziehungumsostärker,jejüngerdasKindist(erlebtganzheitlicheralsEW)
-
24
EinbettungderWahrnehmungingesamtesErlebenauchnochinErwachsenenalter(Eindrücke,die
jeweiligerBefindlichkeitentsprechen,werdenbevorzugtwahrgenommen;selektive
Wahrnehmung/Reizselektion)
- WahrnehmungistabhängigvonGesamtbefindlichkeit
- WeitererfrüherAnsatzderGanzheitspsychologie(konntenichtbestätigtwerden!):Wahrnehmung
vonKleinkindern/Vorschulkindernvorwiegendundifferenziert(ohneBeachtungvonEinzelheiten);
erstzuBeginndesSchulkindaltersdurchinnereReifungsprozesseFähigkeitzuanalysierender,auf
EinzelheitengerichteteWahrnehmungbeschleunigt
- StufenmodellederEntwicklung:
- Volkelt&Sander:Ganzheitspsychologie;differenzierende,analysierendeWahrnehmungerstim6.‐
7‐LJschubhaftentwickelt;entsprichtPrämissenderStufenmodellederEntwicklung;Reifungsschub
abwarten&Zeitpunktdiagnostischerfassen
- EntwicklungderMensch‐Zeichnung:
- ZunehmendeAusdifferenzierung(analogauchbeiRathaus‐Zeichnungen):
- 1)Kopffüßler(KopfaufBeinen)
- 2)Rumpfangedeutet
- 3)Fingerangedeutet
- 4)bekleidet
- 5)Proportionenrelativkorrekt
Schulreifetests(ganzheitlichesAuffassungsverständnis):
- Idee(s.o.)liegtKonzeptderSchulreife/1.SchulreifetestszuGrunde
- AnnahmederSchulreifetest(Kern):ganzheitlicheAuffassungimVorschulalter
- VisuelleDifferenzierungsfähigkeitentsprichtkognitiverDifferenzierungsfähigkeit(nimmtzu)
- Vorher:Kindistunfähig,WortgebildeinihreGlieder/Buchstabenzuzerlegen
- Nickel:Suchbild:UnterschiedeaufzeigenErgebnisse:4‐Jährige:¾derFehler;6‐7‐Jährige:zu
leicht;2.Versuch:Standard&mehrereAlternativen,solltenÄquivalentfindenErgebnisse:4‐
Jährige:37,5%;5‐Jährige:46,9%konntenAufgabelösen(Unterschiedebeivertrautem&
unvertrautem,Motivation);Fazit:
- GeforderteganzheitlicheAuffassungunmöglich
- AnalysierendeWahrnehmungmöglich
- Schwarzer:Faktorenfüranalytische&ganzheitlicheWahrnehmung;Kinderzwischen2&11
Jahrengetestet(WahrnehmungvonGesichtern)Ergebnisse:
- Analytisch:FokussierungaufDetails;KategorisierungvonGesichtern;2.‐7.LJ(2.&3.LJ:Restgruppe,
einzelneMerkmalefokussiert;4.‐7.LJ:analysierend;danachimmermehrholistischeVerarbeitung;
nurbeiGesichternnachgewiesen)
- Ganzheitlich/holistisch:ganzesGesicht;beiErwachsenen;konzeptuellesWissenüberGesichterist
wichtigfürholistischeWahrnehmungganzheitlicheWahrnehmunghatanalytischenUrsprung
- InteraktionzwischenReiz/Erfahrung&Wissen(ineinandergeschalteteProzesse)
- unbekanntes:analysierend;vertrautes:holistisch
- ErkenntniswilleanalytischeWahrnehmung(bewusst),wennvertrautbewusste,ganzheitliche
Wahrnehmung
- GanzheitlicherLesetest(nur1.&letzterBuchstabeanrichtigerStellemankanntrotzdemalles
verstehen)
- Treisman:
- VorbewusstdiffuseAuffassung
- Bewusstdetailliert
- BewusstganzheitlichbeiVertrautem
- StimulusaktiviertvorhandenesWissenholistisch
- Stimulusunbekanntanalysierend
- nichtanAltergebunden!
- Kinder&Erwachsene:verschiedeneStrategien(Wahrnehmung);kontext‐&personenabhängig
- Gesichtserkennung:hohesWissen,ggf.deshalbAusnahme
-
7.Vorlesung
JeanPiaget:Lebenslauf
-
studierteNaturwissenschaftenanUniversitätvonNeuchatel(Promotionmit21);beschäftigtesich
außerdemmitPhilosophie,Biologie&Psychologie
25
-
-
→Interessefü r(genetische)Epistemologie(Wissenschaft&Lehrevommenschlichen
Wissenserwerb);Erkenntnis,ProzesselogischenDenkens,OntogenesederIntelligenz
BiologischesDenken:Anpassung,wechselseitigeRegulationmitUmwelt(imSinneDarwins)
funktionaleKontinuität=gäbeeskeineAnpassungsproblemezwischenOrganismus&Umwelt,
bräuchtenwirunsnichtzuverhalten;wäredasVerhaltennichtsoanstregend,relativlangsam&
ineffektiv,bräuchtenwirauchnichtzudenken→Denken:sehrgeringerEnergieaufwand;große
Geschwindigkeit;Konsequenzenmüssennichtgetragenwerden(nurneueLösungsuchen)
weitereAusbildunganverschiedenenpsychologischenInstituten(beiLipps,Bleuler,Binet&
Claparède)
1.großerDurchbruch:ErforschungderWachstumsphasen(Paris,Binet);IQ‐TestsbeiKindern→alle
machtenbestimmte,charakteristischeFehler→suchtenachUrsachenfü rFehler(Denkprozesse&
DeutungenderKinderandersalsbeiErwachsenen)
KonzentriertesichaufPhasendesWachstumsinfrüherKindheit→beobachteteseineeigenenKinder
Méthodeclinique:qualitativeEinzelfallstudien;beobachten,Fragenstellen,entdecken
Durchbruchin1960ern;prägteBegriffder„kognitivenWende“
Denkeneffizienter&schnelleralsVerhalten
AnpassungsprozessealsgrundlegendeFunktionen→Gleichgewicht(Äquilibration)vonDenken&
Umwelt→2Prozesse:
1)Assimilation:kognitive/geistigeSchemataeinesErkenntnisobjektesändernsichmitderZeit
(neueSchematadurchAufnahmevonneuenGegenständen)
2)Akkomodation:VeränderungenvonSchemata,umneuenErfahrungengerechtzuwerden
(Differenzierung,komplexereSchemata)
Schema=grundlegendekognitiveStrukturen,mitderenHilfePersonen,Objekte,etc.&deren
Relationenuntereinanderorganisiertwerden;ändernsichmitZeit(ähneltStruktur‐oder
GestaltbegriffderGanzheitspsychologie)
DruckzurBildungkomplexerSchemata→EntwicklungderKognition,hö hereFormdes
Gleichgewichts:
1)zunehmendeStrukturiertheit
2)zunehmendeKoordination
3)zunehmendeBeweglichkeitdesDenkens/derSchemata
Formal‐logischesDenkenalshöchsteStufederÄquilibration
Funktionbleibtdieselbe,Strukturniveauändertsich
Fehler&DefiziteentstehendurchMangelanobengenanntenPunkten
Piaget:StufenmodellderIntelligenzentwicklung:
-
1)SensumotorischeIntelligenz(bisca.18Monate)
WurzelndesDenken&Handelns
ErkennenvonUrsacheundWirkung(Ursache‐Wirkungs‐Schemas)inKreisreaktion
Objektpermanenz
Nachahmungsverhalten(Imitation)&Symbolhandlungen
6Phasen:
1)ÜbungvonReflexmechanismen
2)PrimäreZirkulärreaktion(bis4M)
3)SekundäreZirkulärreaktion(bis6M)
4)KoordinationvonsekundärenZirkulärreaktionen(Mittel&Zweck)(bis10M)
5)tertiäreZirkulärreaktion(Ende1.LJ)
6)VervollkommnungderLeistungen(bis18M)
2)Voroperatorisch‐anschaulichesDenken(2‐7Jahre)
DenkenalsinneresHandelnvorhanden,nochsehrstarkanAnschauunggebunden
MangelndeKoordinationderSchemata
KeineEinsichtinInvarianzvonMengenoderinMengenerhaltung
keineReversibilitätdesDenkens
Zentrierung(aufabschaulichhervorstechendstenAspekt)
Experimente:
Konservationsproblem/Zentrierung:Gläser‐Perlen‐Versuch,Umschüttversuch
Knetversuch:KonservationderLänge/Zahl/Fläche
FrühkindlicherEgozentrismus(UnfähigkeitzurEmpathie,keineWahrnehmungandererSichtweisen;
SpezialfallderZentrierung)
26
-
3‐Berge‐Versuch:eigenePerspektive=PerspektivederPuppe
egozentrischeSprache:
Echolalie(WiederholungvonSilben)
Monolog
kollektiverMonolog
egal,mitwemmanspricht&obderjenigezuhört(nurscheinbaresInteressewirdverlangt);
Mitteilungsfunktionbleibtgering
sozialisierteSprache:
erstaufStufederkonkretenOperationenmöglich(s.u.),dasieFähigkeitzurDifferenzierung&
KoordinationderPerspektivenvoraussetzt
wendetsichanverschiedene&ganzbestimmtePartner
AustauschvonGedanken&Mitteilen(sozialeFunkion)
manwill,dassPartnerzuhört&einenauchversteht
Aber:beijüngerenKinderngibtesschonprosozialesVerhalten&Hilfeleistung(→kein„sozialer“
Egozentrismus)
insozialerInteraktionspielennichtnurkognitive,sondernauchaffektiveFaktoreneineRolle,
operativesDenkennichtnotwendig(kannGefühlenachempfinden);EmpathieschonbeiSäuglingen
Wigotsky:MonologalsförderlicheUnterstützungzurkognitivenEntwicklung(neueFähigkeiten,
etc.),unterstütztGedankengänge
Berk:„privatespeech“;60%derKinderrichtenAnfragenansichselbst,auchbeimRechnen→Indiz
fürLernfortschritt
Jemehr„privatespeech“,umsogrößerLernfortschritt
Funktionen:Handlungssteuerung,Problemmeisterung,ErlernenvonFertigkeiten
EntwicklungvonlautemüberleiseszuinneremSprechen
75Schüler(1.‐3.Klasse):inMathe:alleMonolog(unterschiedlichlaut)
LB‐Kinder:Monologhilft!Neigenlänger&ausgiebigerzuMonologen(sogarbishinzu
monologisierenderUnterhaltungsstruktur)
3)Konkret‐operatorischesDenken(7‐11J)
LogikankonkreteGegenständegebunden,nochkeinabstraktesDenken
FähigkeitzurSereation(Reihenbildung)
MathematischeFähigkeitenwerdenausgebaut
Gedanklichdurchgeführt:theoretischkönnteesauchHandlungsein
Reversibilität
ZunehmendeBeweglichkeitderStrukturen
Dezentrierung(mehrereDimensionen,wieHöhe,Breite,etc.)
HierarchischeKlassifikation
4)Formal‐operatorischesDenken(ab12J)
LösungabstrakterProbleme,formaleLogik,hypothetisch‐deduktivesDenken
HöchstesNiveauderÄquilibration
KeinErfahrungsbezugnötig
Metakognition(ReflexionübereignesDenken);höhereMathematik&Philosophie
Äquilibration(Assimilation&Akkomodation)alswichtigsterMotorderEntwicklung→
interaktionistisch(ingewissemSinnemoderneTheorie)
aber:StufenmodellderEntwicklungmitbestimmterinvarianter,universalerSequenz
Alterswerte(heuteempirischwiderlegt)→naturgesetzlicherReifungsprozessfür
Entwicklungsfortschrittwichtig
Heckhausen:immanenteEntfaltungslogik;ProzessdesErkenntnisgewinnsMUSSPiagetsStufen
durchlaufen;nichtreifungstheoretisch
dennoch:UnterschiedePiaget&andereReifungstheorien
IndividuumistbeiPiagetkeinpassivesObjekteinesendogenenReifungs‐&Entfaltungsplanes,
sondernSchematawerdenaktivkonstruiert→konstruktivistischeTheorie!(nichtendogenistisch)
ZurOeveste:EntwicklungderLogiknachGenferSchule;3JahrefrüheralsPiaget;interindividuelle
Unterschiede;stärkerkonstruktivistisch;aktiverAnteildesIndividuumsAltersangabenwiderlegt;
durchTrainingkannEntwicklungvorverlegtwerden
KritikanPiaget:
27
-
-
AltersangabennursehrgrobeAnhaltspunkte;großeinterindividuelleVariabilität
→neuereVertreterderGenferSchule:mehrBetonungaufinteraktionistischemAspektderTheorie
(stärkereUntersuchungvonÄquilibrationsprozessenimIndividuum)
AnnahmederGlobalität(erreichtesStrukturniveaubeeinflusstalleDenkprozesse)widerlegt→
kognititvesNiveauistbereichsspezifisch(unterschiedlicheNiveausbeiverschiedenenAufgaben)
1.LJ:PersonenpermanenzvorObjektpermanenz,obwohlObjektschemataeigentlichleichterzu
bildenseinmüsstenalsPersonenschemata(materielleUmwelt→relativkonstantesFeedback)
Erklärung:ÄhnlichkeitvonSelbst‐&Fremderleben→einzigartigeVerstä ndnismö glichkeit(diese
kannMenschgegenüberUnbelebtemnichtgewinnen)→Innenwelteinesanderenkannempathisch
nachvollzogenwerden&seinVerhaltenkannimitiertwerden→sozialeErfahrungalseigener
BereichdesAustauschs
ÜbertragungderErgebnissevonPiagetaufsozialenBereichsehrproblematisch
giltbesondersfürEgozentrismus‐Theorem
Versuchsanordnungen:reinschlussfolgerndesDenkenüberinnereVorgängebeianderenMenschen
ErkenntnisquelleimsozialenBereichistjedocheineMischungausaffektiven&kognitiven
Bedingungen(EmpathiespielteineRolle!)
empathischenFähigkeitendesMenschenbereitsvonGeburtanstarkausgeprägt(schonSäuglinge
könnensehrfrühBedeutungsozialerSignaleentschlüsseln)
Bsp.:KleinkindkannNotsituationeinesanderenKindesnachvollziehen;KleinkindreichtVater
Flasche,umihnzutrösten
Unidirektionalität&Reversibilitätmüssenrelativiertwerden(unterschiedlicheAufgaben→
anderesStrukturniveau;auchRückschrittesindmöglich)
Nur30%derEWdenkenformaloperational,davonlösennur30%Aufgabenformaloperational
ÜbergangErwachsenenalter:postformaleOperationen(WeiterentwicklungformallogischesDenken
vs.Veränderungen,aberkeinevölligeRestrukturierung(Erfahrungszuwachs))
EW:DenkendurchErfahrungbeeinflusst,höchstindividuell(VersöhnungvonDenken&Erfahrung)
neuePhasefürErwachsene!
Sprachentwicklung:
-
Behaviourismus:Lernvorgang
1)KlassischesKonditionieren:Assoziationsprinzip
2)Bekräftigung/reinforcement:spontaneLautproduktion→positiveReaktion
3)Imitation/Modelllernen:einzigeLehrmeinungin1.Hälftedes20.Jhds.
Chomsky(„Chomsky'scheRevolution“,1960er)
jederMensch:bestimmtesWissenüberSpracheangeboren;VorprogrammierungaufGrammatikvon
Geburtan(WiderspruchzuPiaget!)
Mittelpunkt:universalgültigegenerativeGrammatik(sensibilisiert,vorprogrammiert)
angeborene,spezifischePrädispositionfürBegreifendesSprachsystems
→LAD/Spracherwerbsmechanismus(languageacquisitiondevice)
Gehör:sprachlicheDaten(Bruchstücke)→RegelnderGrammatikableitendurchkomplexesSystem
(akustischesMaterialoftmissverständlich&grammatikalischfalsch&unvollständig→Kindbraucht
Strukturen)
→behaviouristischesModellkannnichtfunktionieren
SprachenurRohmaterial→SpracherwerbstattSprachlernen
LAD:
1)Hypothesenbildungsverfahren
wiederkehrendeLautmuster→Hypothesenü berRegelmä ßigkeiten(voneinfachnachkomplex)→
testetBeschaffenheit
2)SprachlicheUniversalien
Vorwissen,wieSpracheüberhauptgestaltetist→substantielleUniversalien(z.B.Vokale,
Konsonanten,Verben,Nomen,Subjekt/Prädikat/Objekt‐Struktur,etc.)
3)Hypothesenbewertungsverfahren
wennmehralseineTheorieRegelerklärt→fü rbesteTheorieentscheiden
wiediesfunktioniertistunklar→schwä chsterTeilderTheorie
→Kompetenz(GrammatikeinerSprache)
aktiveTätigkeitdesKindesbeimSpracherwerb,kannsichaufangeborenesSystemstützen(keine
Reifungstheorie)
großerAnklangunterLinguisten
28
-
MacNamara&Bloom(1970):bestimmteArtenvonSituationenwerdenerfasst&begriffen(soziale
Situationen)→Spracherwerb
SprachealsBedeutungssystem,nichtGrammatiksystem
auchvorsprachlichesBedeutungssystem→sprachlichesBedeutungssystem
Bruner:Spracheals(Spezialfalleines)Interaktionssystem(s)
KindkannSituationdeuten&Sinnerkennen;Kommunikationentscheidend
StrukturendessozialenHandelnsalsUrsprungderSprache
präverbaleInteraktion→verbaleInteraktion
früheMutter‐Kind‐Beziehung:Mutterverhältsichinterpretierend(Papousek:biologischerSpiegel);
inszeniertstandardisierteSpiele;bedeutungsvollesHandeln→bedeutungsvolleSprache
Sprache&Tätigkeit→InhaltegemeinsamenInteraktionssystems
Vorbereitung:
1)Aufmerksamkeitslenkung(Namensgebung)
2)Objektzeigen,anfassen(Subjekt&Prädikatunterscheiden)
3)AufmerksamkeitaufHandlungen
4)Tonfall(Fragevs.Aussage,etc.)
VorsprachlicheEntwicklung:
-
Schreien
Lallen
spätestens6.Monat
ImpulsdazubeiallenKindern,auchgehörlosen
ReduktionaufLautederMuttersprache
lustvollesspielerischesTraining
VokaleüberwiegeninerstenMonaten(4‐5xsohäufig;ersta,danne&i,danno&u)
2,5J:GleichgewichtVokale&Konsonanten
danach:mehrKonsonanten
1.Sätze:1‐Wort‐Sätze(Substantive,danneinzelneVerben);Elternmüssensieinterpretieren
keineDeklinationoderKonjugation
→Mehrwortsatz(2‐&3‐Wort‐Satz;hintereinandergereihteWörter)
passiverWortschatzgrößeralsaktiver
→Fis‐Phänomen(korrektkomplexgespeichert,z.B.Fisch,aberkanndiesnichtausdrücken,z.B.Fis)
2.LJ:gegenEndefragtKindnachNamen(1.Fragealter)
Artikel,Präpositionen,etc.fehlennoch
Analogieprinzip(geräuscht,gegesst,vieler,etc.)→Wortneuschö pfungen
2.Fragealter:4‐5J;Warum?
4J.:vollständigeSätze,Syntax,phonologischerStatusausgereift(bisaufschwere,z,x,etc.)
Forschungdanachrechtdefizitär;weitereDifferenzierung
7J.:4000Wörter
14J.:9000Wörter(mehrabstrakteWörter,Adverbien(!),Präpositionen,Passivformen,etc.)
1920ervs.heute:3‐8Jahre:Wortschatzheutegrößer→sprachlicheFä higkeitenbesser;
(sozioökonomische)Gründe:
1)Medien
2)FreizeitderEltern→mehrBeschä ftigungmitKindern
3)Vorschulerziehung
Ende3.bzw.Anfang4.LJ.:BildungvonSatzgefügen;Temporal‐&Kausalsätze,Relativsätze,Final‐&
Bedingungssätze(mehrbis6.LJbzw.Schulalter)
Jugendliche:Originalität,Modewörter,Übertreibungen(sozialerEinflussdurchpeers/Schule)
ältereJugendliche:psychischeBefindlichkeitwirddurchWortschatzreflektiert,persönlicheDefizite,
Fachtermini,gruppenspezifischeSprache
8.Vorlesung
Piaget:EntwicklungderMoral
-
WiegelangtKindzuKenntnissenüberseineWelt?
Interessiertesichv.a.fürArtderRegelbegründungGeschichtenmitmoralischemKonflikt
achteteaufKommentarederKinder&ihremoralischeArgumentation
flexiblerInterviewansatz
29
-
gewertetwirdAussage,dievonallendashöchsteNiveausignalisiert
Geschichtenpaar:werhatsichschlimmerverhalten?(Bsp.:Tintenklecksgeschichte)
StufenmodelldermoralischenEntwicklung:
-
1)heteronomeMoral
Bisca.7‐8Jahre(anschaulichesDenken)
Beruhtauf2Faktoren:
1)sozialerFaktor:asymmetrischeNachbeziehungzwischenEW&Kind(Kinderübernehmen
Regeln&NormenderEW,ohnesiezuhinterfragen)
2)kognitiverFaktor:ZentrierungdesKindesaufdasanschaulichGegebene&frühkindlicher
Egozentrismus
HandlungenwerdenvorwiegendnachihremobjektivenAusgang(nichtnachderdahinter
stehendenAbsichtdesHandelnden)beurteilt
2)autonomeMoral
FolgtaufheteronomeMoral(ÜberwindungdesfrühkindlichenEgozentrismus)
KindkannPerspektivenandererübernehmen&ihreAbsichtenerkennendifferenziertereUrteile
unterBerücksichtigungverschiedenerGesichtspunkte
LösungvonderAutoritätderEW;Selbstreflexion
WichtigeRollehierbei:symmetrische(gleichberechtigte)InteraktionzwischenGleichaltrigen
ersetztungleichgewichtigeE‐K‐Beziehung(nichtvonvornhereinklar,werrechthat)
EntwickeltsichparallelzuFortschrittendersozialenKooperation(unterGleichberechtigten)
verschiedeneGesichtspunktekönnengetestetwerden
Autonomie,beiderKinddenanderensobehandelt,wieesselbstbehandeltwerdenmöchte
9.Vorlesung
MoralischesUrteilnachKohlberg:
-
1963:ModellderEntwicklungdesmoralischenUrteils
NochstärkeraufgefächertesModellalsdasvonPiaget(bautaberaufdiesemauf)
FlexiblerInterviewansatz(moralischeDilemmata)
10‐16jährigeJungen
Kriterien&Orientierungen,nachdenenProbandenKonfliktebeurteilten
Bsp.:Medikamentendiebstahl
ModelldermoralischenEntwicklung:
-
-
6Stadienauf3Niveaustufen:
I)PräkonventionelleMoral
1)HeteronomeMoralität:Autoritäten,VermeidungvonStrafe
2)InstrumentellerRealismus:HandlungalsInstrumentderBedürfnisbefriedigung
II)KonventionelleMoral:
3)InterpersonelleÜbereinstimmung:RegelnanBezugspersonen(Familie,Freunde)gebunden
4)OrientierungamSozialsystem:Regeln&sozialeOrdnung
III)PostkonventionelleMoral
5)SozialerVertrag&individuelleRechte:RegelnvonMenschengemachtrelativ,veränderbar
6)UniversaleethischePrinzipien:nachPrinzipvonKantskategorischemImperativ
PräkonventionelleMoral:
Kinderunterca.9Jahren
BefriedigungeigenerBedürfnisse&Interessen;VermeidungvondrohendenStrafen
Kindnochunfähig,gesellschaftlicheRegelnzuverstehen&zubilligen
OrientierungansozialenNormenistnochnichtmöglich
ZwarschonVerständnisfürkulturelleRegeln&Konzepte(wiegutoderschlecht,richtigoderfalsch),
aberesinterpretiertdieseentwederalsmaterielleFolgeeinerHandlungoderalshedonistisches
Handlungskonsequenz(Orientierunganz.B.Strafe,Belohnung,etc.oderankörperlicher
Macht/Überlegenheit)
1)HeteronomeMoralität=materielleFolgeneinerHandlungentscheidend;VermeidenvonStrafe
&UnterwerfungunterAutoritäten(werdenihrerselbstwillenakzeptiert)
2)InstrumentellerRealismus=Befriedigungeigener&gelegentlichandererBedürfnisse
(InstrumentfürBedürfnisbefriedigung);zwischenmenschlicheBeziehungenalsHandel;Elemente
vonFairness,Reziprozität&Gleichverteilungzwarvorhanden,abermateriellpragmatischaufgefasst
(„wiedumir,soichdir“)
30
KonventionelleMoral:
OrientierungansozialenNormen
Regelnwerdeneingehalten,weilsieErwartungen&KonventionenderGesellschaftsind
SinnvonRegeln&Standpunkteandererwerdenverstanden
KonformitätgegenüberErwartungenanderer,sozialerOrdnung&Loyalitätgegenüberdieser
IdentifizierungmitPersonenoderGruppen,diedieseOrdnungrepräsentieren
3)InterpersonelleÜbereinstimmung=gut,wennesanderenhilft,gefälltodervonanderen
befürwortetwird;KonformitätmitstereotypenVorstellungen;zugrundeliegendeIntentionen
- 4)OrientierungamSozialsystem=OrientierunganAutorität,festenRegeln&Aufrechterhaltung
dersozialenOrdnung;sozialerOrientierungsrahmenabstrakter,nichtmehrnurFamilie/Freunde
- PostkonventionelleMoral:
- DeutlichesBemühen,moralischeWerte&Prinzipienzubestimmen
- 5)SozialerVertrag&individuelleRechte=HandlungeninihremBezugzuallgemeinen,
persönlichenRechten;Maßstäbe,überdiesichalleeinigsind;persönlicheWerte&Meinungensind
relativ;Vorgehensweisen,wiemanzuÜbereinstimmunggelangenkann;richtigesHandelnalsFrage
einerpersönlichenEntscheidung;BetonungdeslegalenStandpunktes,aberauchMöglichkeit,Gesetz
zuverändern(rationaleÜberlegungüberNützlichkeit);kognitivistischerAnsatz(Normsystem)
- 6)UniversaleethischePrinzipien=GewissensentscheidunginÜbereinstimmungmit
selbstgewähltenethischenPrinzipien(universelleExistenz&Konsistenz);abstrakteRichtlinien(wie
kategorischerImperativnachKant);UniversellePrinzipienderGerechtigkeit,Reziprozität&
GleichheitmenschlicherRechte,Achtung&WürdemenschlicherWesen&desIndividuums;sehr
abstrakt,selten!
- 3ÜberzeugungenhinterdiesemModell:
- 1)Unidirektionalität=EntwicklungkannnurvonStufe1nachStufe6verlaufen;nichtzwingend,
dassjederMenschhöchsteStufeerreicht;Stufenabfolgefestgelegt
- 2)Universalität=giltfüralleIndividuen&alleKulturkreise
- 3)Irreversibilität=Entwicklungsfortschrittistnichtrückgängigzumachen,außerinFormeiner
Regression(nichtmehrNorm,sondernkrankhafteErscheinung);Epiphänomendeskognitiven
StrukturmodellsvonPiaget(Parallelität)
KritikanKohlberg:
- MoralischesUrteilenbedeutetnichtunbedingtmoralischesHandeln(wirdnochvonanderen
DeterminantenbestimmtalsnurvomNiveauderkognitivenUrteilsfähigkeit)
- VieleExperimente:ZusammenhängezwischenMaßendesmoralischenUrteils&moralischen
Verhaltenssehrinkonsistent
- Haan(1968):gewisseBestätigungfürAnnahmenKohlbergs:Vietnamkrieg‐Demonstranten&Nicht‐
Demonstranten:
- Demonstranten(N=109):10%,34%,56%
- Nicht‐Demonstranten(N=284):3%,85%,12%
- Dennoch:nichtwiderspruchsfrei;RichtungdesEntwicklungstrendszwarimGroßen&Ganzen
bestätigt,aberdennochkeineuniverselle(!)Stufenabfolge
- BeihöherenAltergruppenalleFormendesmoralischenArgumentierens&nichtnurhöchste
- InterindividuelleDifferenzen:1&2nehmenmitsteigendemAlterab,3‐6nehmenallezu;aber:allezu
jedemZeitpunktvorhanden
- Bsp.:16‐Jährige:1,2&6selten,3,4&5häufig
- AuchintraindividuelleUnterschiede:beiverschiedenenSachverhaltenwirdaufunterschiedlichen
Niveausargumentiert
- V.a.beipostkonventionellemNiveaukulturabhängigeUnterschiede
- Amerikaner&EuropäerhöhereWertealsOstasiaten(keineautonomemoralischeGewissensinstanz)
- Japan:keinProblemderSchuld(VersagendereigenenGewissensinstanz),sondernProblemder
Scham(VersagengegenüberdenAnsprüchen&NormenderGruppe)
- USA,Taiwan&Mexiko:präkonventionelleMoralnimmtab,konventionellezu(eher
kulturübergreifend),aberpostkonventionelleMoralunterschiedlich(USA:steigt;Mexiko:schon
geringererAnstieg;Taiwan:verkümmert)
- KriteriumderUniversalitätkonntenichtbestätigtwerden(intraindividuell,interindividuell,
interkulturell)
- IrreversibilitättrifftfürhöhereAltersstufennichtzu(auchRückschrittemöglich)
-
31
-
-
-
KohlbergselbstversuchtenachbeobachtetenRegressionenseineSkaladerNiveaustufenzu
überarbeiten(brachtejedochnichts,Regressionenblieben)
2Punkte,indenenKohlbergsModellrevidiertwerdenmuss:
1)mandarfpostkonventionelleMoralnichteinfachalshöhereStufegegenüberderkonventionellen
Moralansehen(Weiterentwicklungnichtsoeindeutig);eherzweiqualitativunterschiedliche
SystememoralischenUrteilens,dienichtineinehöher/niedriger‐Relationgebrachtwerdenkönnen
2)Autonomiemoral&Konformitätsmoralsindnichthierarchischübereinandergeordnet,sondern
eherdurchdialektischesSpannungsverhältnismiteinanderverbunden(aufeinerEbene)
moralischesUrteilenalsErgebniseinesdialektischenLösungsprozesseszwischenbeiden;jede
beinhaltetfürsichgenommendestruktivesPotential
Konformitätsmoral:z.B.Milgram‐Experimente,Asch‐Experiment
Autonomiemoral:VerabsolutierungmenschenverachtenderFanatismus(RAF,WTC,etc.)
ErweiterungdesKohlberg’schenModellsumeineökopsychologischeSichtweise(ökologischer
Kontextumgibtuns&beeinflusstunserHandeln&Denken;AdaptationanUmwelt)
Art&Weise,inderWidersprüchlichkeitzwischenbeidenMoralkomponentenvomIndividuumgelöst
wird,hängtvonseinemLebenskontextab
KompromisszwischenAutonomie&KonformitäthängtvonEntwicklungsaufgabenab(jenach
Lebensphaseanders)
Bsp.:Jugendalter:intensivereAuseinandersetzungmitAutonomiemoral(Moratorium;
EntwicklungsaufgabenzurIdentitätsfindung&Wertorientierung)
Kohlberg:StudienzeigtendanachUmorientierunghinzuKonformitätsmoralImSinnedesModells
wäredieseigentlichalsRegressionzuverstehenaber:ökologischeKomponente:Umorientierung
imZusammenhangmitEntwicklungsaufgaben(Beruf,Familie,Partnerschafterfordernauch
Konformität!)keinRückfall,sondernnurandereLösungdesdialektischenSpannungsverhältnisses
zwischenAutonomie‐&Konformitätsmoral
BeideKomponentenspieleneineRolle(Jugend,EW‐Alter),Kompromisssiehtjedochandersaus
(abhängigvonEntwicklungsaufgaben&Entwicklungskontext)
IndividuumwirdunterHandlungsdruckgesetztAnnäherunganPolderKonformitätsmoral
nichtnurAuswirkungeinesäußerengesellschaftlichenDrucks,sondernauchAnpassungdes
moralischenUrteilensaneigeneHandlungsmöglichkeiten
DiskrepanzzwischenIdee&RealisationSpannungsminderungdurchAnpassungwieder
handlungsfähig
Emnid:UntersuchungdesNiveausdesmoralischenUrteilsbei14‐21‐JährigenUrteileauf
Kohlberg‐SkalasankennachSchulabschluss(EintrittinsBerufsleben)
Emler:Erwachsenenalter:VarianzdermoralischenArgumentationhängtnichtmitstrukturellem
NiveauderKognitionzusammen
Emleretal.:Studentensolltensichselbstpolitischeinordnen
1.Hypothese:
RechtsradikalhoheWerteStufe4,niedrigebeipostkonventionellemNiveau
LinksradikalniedrigeWerteStufe4,hohebeipostkonventionellemNiveau
2.Hypothese:
RechtsradikalkönnenMustermoralischerArgumentevonLinkenwiedergeben
LinksradikalkönnenMustermoralischerArgumentevonRechtenwiedergeben
Ergebnisse:beideHypothesenbestätigtWiderspruchKohlberg!Stufe4dürftepostkonventionelle
nichtwiedergebenkönnenpolitisch‐moralischeIdeologie
PolitischeProbleme:präferierteMethodewirdalsmoralischkorrekteingestuft
Kohlberg:nurfiktiveKonstruktionen,keinerealenKonflikte
Reifezeit&Jugend:
KörperlicheVeränderungen:
-
Vom8.‐11.LJ.:ganzbesondereVerlangsamungderWachstumsgeschwindigkeit
VorEintrittinPubertät:deutlichbeschleunigteZunahmepuberalerWachstumsschub
Mädchen:11.Lebensjahr
Jungen:13.Lebensjahr
Zeller:WachstumderExtremitäten(gegenüberdemdesRumpfes)starkbeschleunigtEindruck
derDisharmonie2.Gestaltwandel
Kinderaushöherensozio‐ökonomischenSchichtensindandereninReifeentwicklungmeistvoraus
32
200
180
CouncilforSearch&Education(1947):imSchnitt:6cmgrößer,2,5kgschwerer;Wachstumauch
abhängigvonFamiliengröße(negativeKorrelationschlechtereErnährung,geringesAusmaßan
Körperpflege&individuellerZuwendung)
EintrittderGeschlechtsreife:
StudieinEngland:Geschlechtsreife(Menarche)beiOberschülerinnenetwa3Mfrüheralsbei
Volksschülerinnen
StudieinKopenhagen:2MUnterschiedzwischenhöherenundniedrigerenSchichten
StudieinSüdafrika(indischeMädchen):6MUnterschied
StudieinUSA(schwarzeMädchenimNordenvs.Süden):8MUnterschied
FaktorenalsmöglicheUrsachenfürdieseUnterschiede:
1)Ernährung
2)unterschiedlicheErziehung,dieauchdiekörperlicheEntwicklungmitbeeinträchtigen&
beeinflussenkann(z.B.größereRegelmäßigkeitderMahlzeiten,geregelteSchlafenszeiten,keine
körperlicheÜberforderung)
3)genetischeSelektion(großeMenschenwerdenbevorzugt)
SäkularerTrend=Vorverlagerung&BeschleunigungdesWachstumsschubs&dersexuellenReife
spätestensseitder2.HälftedesvorigenJahrhunderts;vielgewichtigeralsUnterschiedzwischen
sozialenSchichten;wurdeinvielenLändernbeobachtet
SäkukareRetardation=VerlangsamungdesWachstumsimhistorischenVergleich
Akzeleration(Entwicklungsbeschleunigung):individuelle,gruppenspezifische&säkulare
Individuelle=einzelneJugendlichesindZeitvoraus(Wachstumsschub&sexuelleReifefrüher)
Gruppenspezifische=bestimmteGruppen,z.B.sozialeSchichten
Säkulare=betrifftalle;bestimmterepochalerTrend
Wirdvermutlich2005ausgereiztsein(beiweiterhinoptimalenLebensbedingungen)
Hatsichbereitsabgeschwächt
Wachstumsschubbeginntnichtnurfrüher,sondernläuftauchschnellerab(Keimdrüsenals
AntagonistenderWachstumshormonewerdenfrüherfunktionsfähighemmendieseauch
früher)
MenschenwerdenjedochehernochgrößerimVergleichzufrüherenJahrzehnten
(Durchschnittsgrößen:Männer1,80,Frauen1,69)
Ablauf:
1)AusschüttungsomatotroperHormone(Wachstumshormone);beginntheutefrüher
2)AusschüttunggonadotroperHormone(Sexualhormone)
3)EinwirkungdieseraufKeimdrüsengesteigerteFunktion
4)BildungvonAndrogenen&ÖstrogenenAusbildungderGeschlechtsmerkmale
Somatotrope&gonadotropeHormonewirkenalsAntagonistenbeiAusschüttungvon
GeschlechtshormonenhatWachstumsschubseinenHöhepunkterreicht&klingtwiederab
WennEinsatzderGeschlechtshormonezuspät,verzögertoderzuschwacherfolgt„Riesenwuchs“
Europa‐Vergleich:Nord‐SüdGefälleimVergleich
Wachstumskurven:
Größenmaßein%
desStatusvon
20‐Jährigen
160
LymphatischesGewebe
140
120
Kopf&Gehirn
100
AllgemeinesKörperwachstum
80
Fortpflanzungsorgane
Alter
2
-
4
6
8
10
12
14
16
18
StarkesWachstumdeslymphatischenGewebes
Körperwachstum:starkimKleinkindalter,AbflachunginSchulzeit,ZunahmeinJugend
33
-
EntwicklungvonKopf&GehirnweitgehendzumEndedesVorschulaltersabgeschlossen(90%des
EndstandesbeimGehirn)
FortpflanzungshormoneerstinJugend,dannsehrrasch
AuchEndederWachstumsperiodehatsichvorverlagert(J:18/19;M:16/17)
Studie:norwegischeSoldaten;Größenmessung:
1760‐1830:keineGrößenzunahme
1830‐1875:durchschnittlicheZunahmeum1,5cm0,3cmproJahrzehnt
1875‐1935:durchschnittlicheZunahmeum4cm0,6cmproJahrzehnt
Nach1930:säkularerTrenderneutbeschleunigt
MenschenwurdenindiesemepochalenZeitrauminimmerkürzererZeitimmergrößer
StändigeVorverlegungderMenarche:
1830‐1960:mehrereJahre(imSchnitt4‐5MonateproJahrzehnt)
1840:über17Jahre
1960:ca.13Jahre
AberauchhierAbflachungzubeobachten
Menopauserücktgleichzeitigimmerweiternachhinten
Zeitspanne,indersexuelleBetätigung&Fortpflanzungmöglichsind,wirdimmergrößer
Lehr:ZusammenfassungderUrsachenfürdiesePhänomene;7brauchbareErklärungstheorien:
1)heliogeneTheorie=intensivereSonnenbestrahlunganregend,fördertWachstum
(SommerhalbjahrgeborenewachsenschnelleralsWinterhalbjahrgeborene)
2)klimatischeTheorie=EinflussvonLicht,Wärme,Luftfeuchtigkeit
3)TheoriegünstigerwirtschaftlicherVerhältnisse=günstigergewordeneArbeits‐&
Freizeitbedingungen
4)TheoriederGesamtheitgünstigerUmweltbedingungen=Sport‐,Wohnungs‐,Arbeits‐,
Freizeit‐,Ernährungsbedingungenverbessert
5)Selektionstheorie=höhereSchichtendurchallgemeinvermehrteReizzufuhr(endogenbedingte
erhöhtnReizansprechbarkeit)besondersaccelleriert(obersteGruppeziehtanderemit)
6)TheoriedergemäßigtenStresseinwirkung=zeitlich&inStärkedosierterStressgesteigerte
Aktivitätderinnersekretorischen&basomotorischenSystemsentwicklungsstimulierend
7)Ernährungstheorie=veränderteErnährung,v.a.erhöhteEiweißzufuhr
ReihevonFaktorenallgemeingünstigereLebensbedingungen
HeutigeSäuglingesindbereitseinigeZentimetergrößeralsfrüher(erhöhteAusgangsbasis)
BeschleunigtesWachstumauchschoninerstenLebensjahren
säkularerTrendderAkzelerationbetrifftnichtnurJugendalter!
EntwicklungderKörpermuskulatur:
WachstuminderPubertät:
1)Höhenwachstum
2)Breitenwachstum
3)GewichtswachstumverbundenmitMuskelwachstum
EntwicklungderKörpermuskulaturbeiJungenstärkeralsbeiMädchen(Keimdrüsenhormon
Testosteron)
- BeiMädchenhörtEntwicklungsschubderMuskulaturnachMenarcheganzauf(vorherschongering);
aber:auchmotivationaleodergesellschaftlicheFaktoren(Sport!)denkbar
- BeziehungzwischenkörperlichenVeränderungenderPubertät&psychischenVeränderungensollte
nichtkausaleindimensionalbetrachtetwerden
- HormonelleUmstellungverursachtnichtdirekteinepsychischeLabilisierungehersekundäre
Wirkungen(psychischeVerarbeitung&BewältigungderkörperlichenVeränderungenentscheidet
darüber,obespsychischeAuffälligkeitengibtodernicht)
- Hetzer:KorrelationzwischenphysiologischenMessreihen&psychischerLabilisierungnur0,025
PsychischeMerkmalederEntwicklungimJugendalter:
- EntdeckungderInnenwelt(vorher:sachlich‐nüchtern)
- MehrInteresse&VerständnisfürWeltdesPsychischen
- EherintrovertierteRichtungwirdeingenommen
- VerstärkteBeschäftigungmitsichselbst
- Elkind:jugendlicherEgozentrismus;2Komponenten:
- 1)Entwicklungsaufgaben:gesteigerteBeschäftigungmitsichselbst(introvertierteHaltung)
- 2)eherkognitive:Metaebeneeinnehmen,umübereigeneInnenweltzureflektieren
-
34
-
-
ErhöhteReflexionsfähigkeitdurchStadiumdesformal‐logischenDenkens
JugendlicherschafftsichimaginäresPublikum(applaudiert,beschimpfteinen,etc.)
Peters:stärkereUnlustkomponente&Gereiztheit;Reizwörterangenehmvs.unangenehm
10‐11‐Jährige:mehrangenehmeAssoziationen
InReifezeit:mehrunangenehmeAssoziationen
NachPubertät:wiedermehrangenehmeAssoziationen
Hetzer:negativePhasebeiMädchenunmittelbarvorMenarche;Merkmale:Verstimmung,Unruhe,
mangelnderLeistungswille,DrangzuIsolierung,GefühlderEinsamkeit
Ries:EntwicklungdesVerständnissesfürseelischeVorgänge&innerseelischeBeziehungen;10‐
,12‐,14‐&16‐jährigeMädchen;nahezusprachfreierFilm(Hase&Igel),Nacherzählungmit
steigendemAlternahmZahlderAussagenüberpsychischeGegebenheitenzu(deutliche
BeschleunigungwährendPubertät)
BevorzugteInteressenimJugendalter:
EngerZusammenhangmitGeschlechterrollen
Stone&Barker:regelmäßigmenstruierendeMädchenhattendeutlichandereInteressenals
Mädchen,beidenenMenarchenochnichtaufgetretenwar
WandelderInteressenauchbeibevorzugterLektüre:
Jungen:sensationelleErlebnisse,LeistungenvonHelden;InteresseanIdentifikationspersonen
Mädchen:romantischeGeschichten(„Backfischliteratur“),Zeitschriften(z.B.„Bravo“)
InteresseanSachbüchernlässtnachPubertätnach
10.Vorlesung
Erikson:PsychosozialeKrisen
- TheoriederpsychosozialenKrisen
- Jugend:Identitätskrise;KernderPersönlichkeitwirdgebildet(StabilitättrotzVeränderungenin
Umwelt)
- Kontinuität&Stabilität;einmalig&unverwechselbar
- GleichklangverschiedenerRollen
- EntwickelnLebensstil&Grundüberzeugungen
- KontinuitätimUmgangmitanderen&beiAufgabenbewältigung
- KoordinationvoneigenemIch&Erwartungen
- ReaktionderanderenwirdalsSpiegelgenutzt(ErkenntnisquelleüberIch)Selbsterfindung,
relativiertdurchAndere
- PsychosozialeKrisenimLeben:
- 1)Urvertrauenvs.Urmisstrauen
(oralePhase)
- 2)Autonomievs.Scham&Zweifel
(analePhase)
- 3)Initiativevs.Schulgefühl
(genitalePhase)
- 4)Fleißvs.Minderwertigkeitsgefühl (Latenzphase)
- 5)Identitätvs.Rollendiffusion (Jugendalter)
- 6)Intimitätvs.Isolation
(jungesErwachsenenalter)
- 7)Generativitätvs.Stagnation (mittleresErwachsenenalter)
- 8)Ich‐Integritätvs.Verzweiflung
(Alter)
- MotorenderEntwicklung:
- Entwicklungsfortschritt(z.B.körperlicheVeränderungen)
- Sozialisation(sozialesUmfeld,wieFamilie,Freunde,Schule,Beruf,etc.)
EntwicklungspsychologiederLebensspanne:
-
AuchimErwachsenenalternochVeränderbarkeit,Variabilität&Plastizitätökopsychologische
Entwicklungspsychologie;PsychologiederLebensspanne
Erwachsenenalter:Kontext(Beruf,Familie,etc.);Wechselwirkungkontextualistisch/ökologisch
WechselwirkungzwischenIndividuum&Umwelt
Lewin:Feldtheorie:KontextmerkmalealswichtigeUrsachemenschlichenVerhaltens
- Verhalten(V)=f(Person,Umwelt)
Brunswik:probabilistischerFunktionalismus
35
-
-
-
-
- NurWS‐Aussagen,GegenteilvonDeterminismus
- FunktionzwischenPersonen‐&Kontextmerkmalen
- VerhaltenabhängigvomKontext
- KritisierteLaborexperiment(künstlich,nichtrepräsentativ,entsprichtnichtAlltagssituationen)
Barker&Wright:systematisiertentypischeKontexte;Einheit=behavioursetting;2
Komponenten:
- 1)kollektivstandardisiertesVerhaltensmuster
- 2)räumliches&persönlichesMilieu
- ZusammenhangVerhalten&MilieuSynomorph
Bronfenbrenner:systematisierteKontexte
- HierarchievonUmweltsystemen,dieaufeinanderaufbauen(vonengnachweit)
- 4ArtenvonSystemen:
- 1)Mikrosystem=jedeGruppe,zuderKindgehört(z.B.Familie,Schule,Gleichaltrige)
- 2)Mesosystem=umfasstmehrereMikrosysteme;SummederBeziehungender
gegenwärtigenunmittelbarenUmgebungdesKindeszubestimmtem
Entwicklungszeitpunkt;WechselwirkungzwischenMikrosystemen(z.B.Schule,
Nachbarschaft)
- 3)Exosystem=alleBereiche,denenKindnurunmittelbarausgesetztist,dieesabernicht
minderbeeinflussen(z.B.AngehörigedeserweitertenFamilienkreises,Nachbarn,etc.)
- 4)Makrosystem=übergeordneteinstitutionaleBereichederKultur;Ideologien,
Normsystem
ÖkopsychologischeEntwicklungspsychologie:EntwicklungalsWWzwischenIndividuum&Umwelt
- 1)BerücksichtigungderalltäglichenUmwelt
- 2)ErfassungvonBewältigungsstrategiengegenüberderUmwelt&Umwelteinwirkungenauf
denMenschen(Langzeitbeobachtung)
- 3)UntersuchungdesVerhaltensaufkomplexerEbene
- 4)WechselwirkungsprozessezwischenIndividuum&Umweltals
Untersuchungsgegenstand
- 5)VerstehendesBeziehungssystemsdurchBeobachtungvonVeränderungsprozessen
ÖkologischeÜbergänge:
- StörungneueAnpassung(z.B.Schuleintritt,Pensionierung,etc.)
- BisherigesVerhaltensrepertoirestehtvorSchwierigkeitenCoping(Bewältigung):bei
VeränderungenimKontextaktiviert
2KomponentendesCoping:
- 1)objektiveäußereVeränderungen(rational)
- 2)eigeneGefühlebewältigen&anpassen(emotional)
Moos(1976):UmwelteinwirkungenaufdenMenschen
5Konzepte,anzuordnenaufNegativ‐Positiv‐Dimension:
- 1)Aktivstressvoll(z.B.Krankheiten,Kriminalitätbewirkend)
- 2)begrenzend,hemmend,restriktiv(z.B.beifehlendemSpielmaterial)
- 3)selektiv(adaptiverVorteilbestimmterMerkmale;Darwin)
- 4)fördernd(z.B.Universitätbzgl.GeistigemPotential)
- 5)zuWachstum&Entwicklungstimulierend=SichtweisederökologischenEntwicklungs‐
psychologie(beioptimalenAnforderungen)
Havighurst:KonzeptderEntwicklungsaufgaben
Bsp:mittleresErwachsenenalter:Heim/Haushaltführen,Kinderaufziehen,beruflicheKarriere
Bsp.:spätesErwachsenenalter:EnergienaufneueRollenlenken,AkzeptierendeseigenenLebens,
HaltungzumSterbenentwickeln
3QuellenvonEntwicklungsaufgaben:
- 1)körperlicheVeränderungen
- 2)sozialeAnforderungen(gesellschaftlicheNormen)
- 3)eigeneZielsetzungen/Zukunftsvisionen
KritikanHavighurst:rechtnormativ;soziale,gesellschaftlicheNormenalsEntwicklungsaufgaben
Lehr&Thomae:entwicklungsspezifischeWendepunkte(subjektiverlebt)
- BefragungältererMenschennacherlebtenWendepunkteninihremLeben
-
-
-
-
36
Durchschnitt:17,5Ereignisse
4KategorienvonEreignissen:
- 1)PersönlicheErlebnisse(z.B.Begegnung): 38,5%
- 2)normativeErlebnisse(z.B.Heirat): 36,4%
- 3)zeitgeschichtlicheErlebnisse(z.B.Krieg): 17,8%
- 4)körperlichbedingteErlebnisse(z.B.Krankheit): 7,5%
Filipp:ModellderkritischenLebensereignisse
StammtursprünglichausklinischerPsychologie(Stressforschung)
Ereignisse,dieeinemehroderminderabrupteVeränderunginderLebenssituationderPersonmit
sichführt;raum‐zeitlich‐punktuelleVerdichtungeinesGeschehensablaufs
Bivalenz:ChancezurWeiterentwicklungdurchaktiveAuseinandersetzungvs.Gefahrvon
FehlentwicklungbeimisslungenerBewältigung(übermäßigerStress)
BedingungenfürintraindividuellenWandelderPerson
BeiNeuorganisationdesSystemsspieleninnere&äußereFaktoreneineRolleCoping‐Strategien
Sowohlnormative(Heirat,Kinder,etc.)alsauchnicht‐normativeEreignisse(Zufälle,Krankheit,
Unfall,etc.)werdenberücksichtigt
2grundsätzlicheAnsätzefürpräventiveMaßnahmen:
- 1)Versuch,Eintrittzuverhindern
- 2)aufkritischeLebensereignissevorbereiten(antizipatorischesCoping;schützende
EinbindunginsozialesNetzwerk)
2Untersuchungsarten:
1)Querschnittstudie=verschiedeneAltersstufen,gleicheMethodeinterindividuelle
Alterseffekte,Kohorteneffekte(KonfundierungvonAlters‐&Kohorteneffekten;unterschiedliche
Lebensschicksale)
2)Längsschnittstudie=gleicheIndividuenzuverschiedenenZeitpunkten(Wiederholung)
intraindividuelleAlterseffekte
-
-
-
KomponentenderIntelligenz&VeränderungenimAlter:
-
-
Horn&Cattell:fluide&kristallisierteIntelligenz
- FluideIntelligenz=Auswendiglernen,Zuordnungsaufgaben,AufgabenmitSpeedfaktor
- KristallisierteIntelligenz=Wortschatz,Kenntnisse,Wissenszuwachs,Abstraktionsvermögen,
Lebenserfahrung
Baltes:kognitiveMechanikvs.KognitivePragmatik
KognitiveMechanik=BiologischvorgeprägteHardware;inhaltsfrei,Geschwindigkeitder
Informationsverarbeitung,Unterscheiden,Vergleichen,Klassifizieren
KognitivePragmatik=KulturgebundeneSoftware;inhaltsreich,faktisches&prozeduralesWissen
PragmatikkannDefizitederMechanikausgleichenkompensatorischerEffekt(von20‐70J)
BerlinerLängsschnittstudie:
SehrhoheKorrelationenzwischensensorischerLeistungsfähigkeit(Hören,Sehen,Gleichgewicht)&
IQ(fluid&kristallisiert)
SehenundHören:49%VAbzgl.IQ‐UnterschiedezwischenSenioren(beiJüngerennur14%VA)
Alterallein(statist.KonstanthaltungvonSehen&Hören):nur2,8%Varianzaufklärung
Erklärungen:
- 1)SensorischeDefiziteVerkümmerunggeistigerFähigkeiten(durchDeprivationbzgl.
Anregungen)
37
2)Drittvariablen‐Hypothese:fürbeideBereichegemeinsameUrsachedenkbar,z.B.
neuronaleAbbauprozesse
- 3)Aufmerksamkeit‐Belastungs‐Hypothese(favorisiert):Sensorische/motorische
AktivitätenbedürfenvermehrtderbewusstenSteuerungverminderteKapazitätfür
spezifischeIntelligenzleistungen
Maylor:IntelligenzaufgabeimSitzen&imStehenalteMenschenbeimStehenProbleme,da
Doppelaufgabensituation;großeinterindividuelleVariabilität
Baltes:Weisheit
ExpertenwissenaufdemGebietderfundamentalenPragmatikdesLebens,daszubesonders
ausgewogenenUrteilen&fundiertenRatschlägenbeischwierigenLebensproblemenbefähigt,die
gleichzeitigmiteinemhohenGradanUngewissheitverbundensind
2Basiskriterien:ingrundlegendenFragendesLebens:
- 1)Faktenwissen
- 2)Strategiewissen
3Metakriterien:Wissenumdie…
- 3)KontextedesLebens&desgesellschaftlichenWandels(Life‐span‐Kontextualismus)
- 4)UngewissheitdesLebens
- 5)RelativitätvonWerten&Lebenszielen(Wert‐Relativismus)
-
-
VorlesungTemperament&Bindung
Temperament:
-
-
-
KindbereitsbeiGeburtspezifischeVerhaltenseigenschaftenohneUmwelt‐oderErziehungseinfluss
(ausgeprägteIndividualität)
WiewirkenAnlage&UmweltbeiEntwicklungvonVerhaltensstörungenzusammen?
Thomas&Chess:NewYorkerLangzeitstudie:
133KinderVerhaltendesSäuglings(Elternbefragungab3Monaten)
Individualpatternsofreactivity=VerhaltensunterschiedebeiSäuglingen(aber:nichtstabil);
unterschiedlicheMusterderReaktivitätaufReize;späterwurdedaraus:
Temperament=frühhervortretendeUnterschiedeinReaktivität;EinzigkeitdesVerhaltenseines
Individuums;unterscheidetsichvonFähigkeit(was&wiegut?)&Motivation(warum?)typischer
Verhaltensstil;9Dimensionen:
Aktivität=NiveaumotorischerFähigkeit&AusmaßkörperlicherBewegungwährendEssens,
SchlafensoderSpielens
Regelmäßigkeit=BerechenbarkeitbiologischerFunktionen(Hunger,Müdigkeit,Stuhlgang)
Annäherung/Vermeidung=neophile/neophobeReaktionaufneuePersonen/Situationen
Anpassungsvermögen=ToleranzgegenüberVeränderungen;Leichtigkeit,mitdersichanKindan
neueoderveränderteSituationengewöhnt
SensorischeReizschwelle=EmpfindlichkeitfürReize(Geräusch,Licht,Geschmack,Geruch,
Schmerz,Temperatur)
Stimmungslage=vorherrschendeStimmungdesNeugeborenen/Säuglings
Intensität=Heftigkeitbzw.EnergieniveauvonReaktionen
Ablenkbarkeit=Leichtigkeit,mitderKindvomeinzelnenabgelenktwird
Ausdauer=LängedesAusharrensbeieinerTätigkeit,trotzvorhandener
Hindernisse/Schwierigkeiten
3TypendesTemperaments:
1)einfachesKind=Regelmäßigkeit,Annäherung,Anpassungsvermögen,gemäßigte,meistgute
StimmungentwickelnraschregelmäßigeEss‐&Schlafgewohnheiten,gewöhnensichleichtanneue
Gerichte,lächelnFremdean,passensichraschanneueSchulean,akzeptierenkleinereFrustrationen
&RegelnneuerSpieleca.40%
2)langsamauftauendesKind=Rückzug(neueSituationen/Personen),passtsichnurallmählichan,
Reaktionengemäßigter(alsbeischwierigem),TendenzzuunregelmäßigenEss‐&
Schlafgewohnheitengeringer,Frustrationführtzu(ruhigem,leisejammerndem)Rückzug,
schüchternca.15%
3)schwierigesKind=Unregelmäßigkeit,Vermeidung(Rückzug),langsameres
Anpassungsvermögen,intensiveStimmungsausbrücheunregelmäßigeEss‐&Schlafgewohnheiten,
gewöhnensichnurlangsamanneueSpeisenoderWendungenimTagesablauf,Frustrationenführen
häufigzuheftigenStimmungsausbrüchenca.10%
38
BeideKlassifikationenkonntenkulturübergreifendgeneralisiertwerden(Cibu‐Foundation)
ArtdesTemperamentshängtvongenetischenEinflüssenab
Stabilität:vonJahrzuJahr:Korrelationen;1‐5Jahre:Korrelationnichtsignifikant
genetischePrädisposition≠deterministischepsychischeEntwicklung
MenschenmitähnlichenAnlagen(Temperamenten)könnensichdurchausunterschiedlich
entwickeln
- Kagan:ElternvonDruckbefreienBedeutungbiologischerVoraussetzungen&Grenzenfür
ErziehungseinflussVeränderungendurchErziehung,aberRespektvorEigenarten
- Behaviouralinhibition:gehemmtvs.nichtgehemmt(Reaktionaufunvertraute
Menschen/Situationen):
- jeweils10‐15%der2‐Jährigen
- Gehemmt:Rückzug
- Nicht‐gehemmt:Exploration,Neugierde
- ÜberJahrehinwegstabilgenetischrelativfestgelegt,umweltresistent
- erinnertanKonzeptvonIntro‐&ExtraversionvonJung
- Störungen:
- Risiko:schwierige&langsamauftauendeKinder
- SchwierigeKinder:71%,schonimKleinkindalterauffällig
- LangsamauftauendeKinder:50%,erstbeiUmstellung(EintrittKindergarten/Schule)
- EinfacheKinder:nurinEinzelfällen
- DSM‐Kategorie:StörungendesSozialverhaltens:
- 1)StörungendesoppositionellenTrotzverhaltens
- 2)Angststörungen
- 3)Anpassungsstörungen
- Schulerfolg:LehrerunterschätzenIntelligenzlangsamauftauenderKinder,erstdurchschriftliche
Prüfungen/LeistungenerkennensiewahresPotential
ModellderPassung(goodnessoffit):
- SystemischesModellnachThomas&Chess
- KompatibilitätvonTemperament&Umwelt
- KindlicheMerkmale/kindlichesTemperament&Umweltmerkmalemüssenzusammenpassen,damit
eineoptimale/positiveEntwicklungmöglichist
- Temperament‐Umwelt‐InteraktionverursachterstpathologischeBedeutung,nichtTemperamentper
se
- InteraktionismusgiltinnerhalbderVariationnormalerGrenzen(nichtpathologischesVerhalten
vonKindoderEW)uneingeschränkt
- KonsonanzvonOrganismus&Umwelt(Möglichkeiten,Fähigkeiten,Charakter,VerhalteninEinklang
mitErwartungen&AnforderungenderUmwelt)
- optimale,positiveEntwicklung
- MangelndeÜbereinstimmung/PassungDiskrepanzen&DissonanzenzwischenOrganismus&
Umwelt
- UnterschiedlicheKinderbrauchenunterschiedlicheArtenderUmwelt
Kind
Umwelt
‐Motorik
‐Familie
‐Wachstum
‐Peers
Fit
‐sozialeKompetenzen
‐Schule
‐intellektuelleLeistungen
‐Wohnumfeld
‐etc.
‐etc.
- Verhaltensstörung:UnvereinbarkeitdernormalenVariationbeiderInteraktionspartner(Eltern&
Kind)
- DeVries&Zentner:47SäuglingeeinesMassai‐StammesinKenia:
- 1)einfacheKinder:5von7tot
- 2)schwierigeKinder:alleüberleben(SchreienAufmerksamkeit,mehrWertschätzung?)
- gleichesgiltfürHeimkinder(Rumänien),KinderinBrasilien
- PuertoricanischeKinderinNY:schwierigesViertel;aktiveKinderwurdendrinbehaltentrotz
Bewegungsdrang
-
39
-
Westen:liebereinfacheKinder
Howlin&Ruttler:autistischeKinderbenötigenbesondersgeordnete,strukturierteUmwelt
Stevenson&Hinde:SchüchternheitfürJungengrößeressozialesRisikoalsfürMädchen
Thomas&Chess:parentguidance(„Elternschulung“):AufklärungüberverschiedeneDispositionen,
ohnedassVersagenderElternvorliegt
ElterlicheErwartungen&HandlungeninEinklangbringenmitTemperamentdesKindes
ElternalsVerbündete(nichtPatienten)
Engfer:VerhaltensstörungenenttäuschteelterlicheErwartungenhäufigsogarMisshandlung;
kanndurchparentguidanceverhindertwerden
ErziehungsollTemperamentRechnungtragen
Aber:kannauchkontraproduktivesein:
1)SozialisationsprozessbeinhaltetEntwicklungsaufgaben,dieKindbewältigenMUSS,auchwennsie
gegenseinTemperamentgehen(Essgewohnheiten,gefährlicheGegenstände,etc.)
2)bestimmteTemperamentsmerkmalekönnen(trotzvielerpositiverSeiten)AkzeptanzdesKindes
situationsübergreifendbeianderenMenschenoderinanderenKontextenbeeinträchtigen
Bindung:
-
Bowlby:Bindung(attachment)zwischenMutter&Kind,diesichdurchspezifischesemotionales&
kommunikativesBeziehungssystemauszeichnet,istVoraussetzungfürgesundeEntwicklung
Verhaltensweisen,dieaufSeitendesKindes&aufSeitenderMuttersozialesBeziehungssystem
konstituieren
BeziehungdurchKind(spezifischesBindungsverhalten)&Mutter(bestimmteSensibilität
BindungsverhaltendesKindes:
- 1)Saugen
- 2)Anklammern
- 3)Nachfolgen
- 4)Weinen/Schreien
- 5)Lachen
- kontingenteReaktionseitensderMutteraufdieseSignale
- gemeinsamesInteraktionssystem
- KindbildetKonzept,indemMutterkognitivrepräsentiertist(Personenpermanenz)auf
VerfügbarkeitderMutterangewiesen:
- Mutternicht(ausreichend)vorhandenBindungsverhaltenwirdaktiviert,umNähesicherzustellen
- MutterausreichendvorhandeninnereRepräsentationderMutterverfestigtsichKindkann
zunehmendlängereZeitspannenohneihreAnwesenheitauskommen(ohnedassesAngst&
Unsicherheitverspürt)
- sichereBindungfördertExplorationssystemdesKindes!Bindungmachtunabhängig(innere
Sicherheit)
Ainsworth:Bindungsentwicklungin4Phasen(EntstehungderMutter‐Kind‐Beziehung):
- 1)Vorbindungsphase/prä‐attachmentPhase(ersteWochen)
- AufmerksamkeitaufallePersonen
- 2)Entstehungsphase/beginnendeBindung(bisEnde1.LJ)
- Differenzierungbekannt/unbekanntspezifischesVerhalten
- 3)eindeutigeBindungsphase(Ende1.LJ)
- AktivereKontaktaufnahmewegenEntwicklung
- Exploration,UmgangmitGegenständen,abnehmendeFixierung
- 4)GegenseitigeBeziehung
- Empathie,neueQualität,(zielkorrigierte)Partnerschaft
BindungdurchdiadischeSysteme:
- 1)Saugen:kommunikativ,interpersonalerDialog
- Aktiv:SensibilisierungderMutter
- Passiv:endogenesVerhaltendesKindes
- reziprokeWechselwirkung
- 2)Anklammern:greifen(festhaltenanFell)aufsozialenKontaktausgelegtKörper‐&
Hautkontaktnötig;eigenständigerTeilderBindung
40
Harlow:AffenmitDrahtmuttervs.FellmutterbevorzugtbeiFellmutter(Schutz,trinken,etc.)
3)Weinen/Schreien:BeantwortungdesKontaktsignalssichereBindung,wenigerWeinenin
Zukunft;IgnoranzbewirktGegenteil
- widersprichtLerntheorie
- Moss&Robsen:häufigeresWeineninersten5MonatenbeidirekterReaktion
- Dunn:beiälterenSäuglingenistdieseinexplorativesVerhalten(VerstärkungdurchReaktion
Lerntheorie),beijüngerenisteseinKontaktsignal(sozialesSignal)
Ainsworth:Strange‐Situation‐Test
- 20Minuten,8Zeitintervalle,2Trennungen&Wiedervereinigungen
- RatingskalenfüreinzelneEpisoden
- VerhaltendesKindesnachRückkehrderMutterausschlaggebendfürBindungseinordnung
- 4Bindungstypen:
- 1)sicher(B)
- wennalleingelassen:zeigenKummer
- Rückkehr:wieerlöst,nurkurzerKuschelkontakt,spielenfröhlichweiter
- feinfühligeMutter,reagiertadäquat,unterstütztKind(verlässlich,offen,freundlich)
- oftvonGeburtaneheremotionalstabil&nichtschnellzuverunsichern
- 2)unsicher‐vermeidend(A)
- zeigenbeiRückkehrwenigEmotionen
- Mütter:wenigeinfühlsam
- 3)unsicher‐ambivalent(C)
- Wennalleingelassen:zeigendeutlich,lautstark,z.T.wütendihrenKummer
- ReagierenempfindlichauffremdePerson
- Rückkehr:sehrambivalent:suchenKontakt&widersetzensichKontakt‐&Interaktionsversuchen
(v.a.bei2.Rückkehr)
- Mutterwirdmalalsüberschwänglich,herzlich&zugeneigt,malalsunerreichbarwahrgenommen
keinerkennbares,vorhersagbaresMusterKummerwirdeherübertrieben(damitNotauch
wirklichwahrgenommenwird),oftÄrgerübermangelndeReaktion
- 4)desorganisiert‐desorientiert(D)
- Main:50:50Missbrauch&biologischbedingt
- Seltsames&bizarresVerhalten(Grimassieren,Erstarren,etc.)beiAnwesenheitderMutter
KonfliktzwischenAnnäherung&Angst(keinVerhaltensprogrammoderschwankenzwischen
mehrerenReaktionsstilen)
- WenigsensiblesMutterverhalten
- OftbereitsalsNeugeboreneSchwierigkeitenmitruhigerOrientierung&RegulationihrerErregung
- Besondersgefährdet,Verhaltensproblemezuentwickeln
Stabilität/Variablität:
- Waters:großeStabilität(sichereBindungresistent)
- Thompsonetal.:12,5&19,5Monate:65‐70%sichereBindungen,53%stabileBindungen
- Vaughnetal.:HäufigkeitkritischerLebensereignisse:
- 1)kritischeErfahrung(längereTrennungvonMutter)
- 2)Umständeüberdauernder/wiederkehrenderEffekt(Beruf)
- 3)Veränderung,dieganzeFamiliebetriff(Umzug)
- bidirektional(Bindungkannsichdadurchbessernoderverschlechtern)
- ÄnderunghängtvonsozialemNetzwerkab
- entscheidendfürBewältigungvonStress
- Finanzielle,emotionaleRessourcen
- WechselwirkungdessozialenUmfelds&derMutter‐Kind‐Beziehung
- Mutter‐Kind‐BeziehunghatvieleDeterminanten:VerhaltenvonMutter,anderenErwachsenen&
Kontext
- Belsky:DeterminantenderEltern‐Kind‐Beziehung
- 1)persönlicheFähigkeitenderEltern(bedingtdurcheigeneEntwicklung)
- 2)Unterstützungssysteme
- 3)IndividuelleCharakterzügedesKindes
- Mangel/Ausfallvon1nach3wenigerschlimm
-
41
Zusatzkapitel
JungesErwachsenenalter:
‐
‐
‐
‐
Alter:18‐29Jahre(unscharfdefiniert,schwerfestzumachen)
ÜbergangsprozessevomJugendalterinsfrüheErwachsenenalter&Entwicklungsprozesse
DurchAblösung/Selbstständigkeit,Intensivierung&Differenzierungvon:
‐ 1)Privatleben&Freizeitverhalten(Partnerschaft,Freunde,Lebensformen)
‐ 2)Einbettunginsoziale&gesellschaftlicheGruppen(durchHobbys,Sport,Religion,Politiketc.)
‐ 3)AusbildungundStudium,BerufseintrittundBerufstätigkeit
zeitlichstabil:Bühler(1929)undSetterstenetal.(2005):ähnlicheErgebnisse:Übergängein
sozialenBeziehungen,Liebe,Ethik,Religion,Weltanschauung,Berufsfindung
Transitionskriterien:
‐
‐
‐
‐
formalerechtlicheKriterien:
‐ explizite/implizitegesellschaftlicheNormen(Wahlrecht,Volljährigkeit)
objektive,verhaltensnaheKriterien:
‐ Auszug,Heirat,Elternschaft,finanzielleUnabhängigkeit
‐ 2Studien:DDRnachWiedervereinigungAusbildung=wenigerElternundHeirat&Italiener
längerzuHause
psychologischeKriterien:
‐ Ablösung,emotionaleAutonomie:
‐ Steinberg&Silverberg:Selbstbestimmung,Autonomieggü.Gleichaltrigen&Eltern
Selbstbehauptung,Entidealisierung,Abgrenzung
‐ PsychologischeReifeWinefield&Harvey:persönlicheIdentität,außerfamiliäreBeziehungen
subjektiveÜbergangskriterien:
‐ SelbstzuordnungzuAltersgruppe(Byrd&Breuss)
‐ orientiertsichamkalendarischenAlter,vonBildungsstatusunabhängig
‐ Merkmale„Erwachsensein“:psychologischeKriteriend.Individualisierungstattverhaltensnahe
Kriterien
DifferentielleEntwicklungimfrühenErwachsenenalter:
‐
‐
‐
‐
‐
‐
‐
‐
Lebensläufeimmerunterschiedlicher/individuelleralsintraditionellenGesellschaften
De‐Standardisierung(Mayer,2001)
Gründe:zunehmendeMobilität,FlexibilitätimJob,zunehmenderFrauenanteilmithöhererBildung
Unterschiede:Beruf(Wechsler,Jobhopper,Arbeitslose),Privatleben(Partnerschaften:WG,Singles,
Familie)
Patchwork‐IdentitätenstattEriksonsuniversellePhasenlehrepsychosozialerEntwicklung
Emergingadults:säkulareAkzelerationderkörperlichenEntwicklung+säkulareRetardationder
finanziellenUnabhängigkeitVerlängerungderJugendzeit(u.a.durchimmermehrAbiturienten)
Moratoriumsstadium,18‐25Jahre:Exploration,ExperimentierenumErwachsenenidentitätzu
entwickeln(2Wohnsitze,Teilzeitjob,Partnerschaftenetc.)
InUSAwesentlichmehr„emergingadults“alsinDeutschland
JungeErwachsenealsVergleichsgruppe:
‐
‐
‐
ProblembeiQuerschnittsstudien:KonfundierungvonAlters‐&Kohorteneffekt
JungeErwachseneoftStudentenkurvenlineareBeziehung:Alter–günstigePersönlichkeits‐&
LeistungsausprägungenmitGipfelimjungenErwachsenenalter
InLiteraturnur1‐3%überjungesErwachsenenalter(Onlinedatenbanken)
Entwicklungsthemen:
‐
‐
‐
Erikson:Intimitätvs.Isolation
Havighurst:AufbaueinerPartnerschaft,ZusammenlebenmitPartner,GründungeinesHaushalts,
Familiengründung,Berufseinstieg,VersorgungeinerFamilie,VerantwortungsübernahmealsBürger,
AnschlussansozialeGruppe
Seiffge‐Krenke&Gelhaar(2006):BedeutsamkeitbestimmterEreignissefürjungeErwachsene:
‐ HoheBedeutsamkeit:
‐ AufbaueinerPartnerschaft
42
‐
‐
‐
‐ AuszugausElternhaus
‐ GründungeineseigenenHaushalts
‐ EinstieginBeruf
‐ mittlereBedeutsamkeit:
‐ GründungeinerFamilie
‐ AnschlussansozialeGruppe
‐ geringereBedeutsamkeit:
‐ ZusammenlebenmitPartner
‐ VersorgendereigenenFamilie
‐ ÜbernahmestaatsbürgerlicherVerantwortung
DistanzierungvomPhasenmodell:
‐ Filipp(1990):kritischeLebensereignisse
‐ offeneEntwicklungsmodellezuIdentitätszuständen
Zusatz:jüngereErwachsenekonzentrierensichmehraufeigeneEntwicklungsphase&neigenstärker
zuAltersstereotypenaufgrundmangelnderLebenserfahrung
insgesamt:ZeitderBeziehungs‐undVerantwortungsentwicklung
ÜbergangzumfrühenErwachsenenalter:
‐
‐
‐
‐
‐
‐
‐
‐
‐
‐
‐
‐
‐
Entwicklungsdynamiken:
1)Selbstwertgefühl(14‐23Jahre)beiMännernsteigend,Frauensinkend
2)bedürfnisorientiertePersönlichkeitsmerkmalesehrunterschiedlichinverschiedenenGruppen
‐ Roberts,Walton,Viechtbauer(2006):Metaanalysevon92LängsschnittstudienzurEntwicklung
vonTemperamentsmerkmalen
‐ ZunahmevonsozialerDominanz(Extraversion),Gewissenhaftigkeit&emotionaler
StabilitäthöchsteabsolutePlastizitätimErwachsenenalter
‐ Robinsetal.:ErgebnissestimmenmitSelbstwahrnehmunggutüberein
3)GründefürunterschiedlicheDynamik:FamiliärerHintergrund
‐ FamilienklimaundErziehungsstil
‐ Re‐ManifestationeinesungelöstenÖdipuskomplexes
‐ ScheidungderEltern
AblösungvonHerkunftsfamilie:
Kriterium:ZeitpunktdesAuszugs
Kulturabhängig(z.B.:Arbeits‐&Wohnungsmarkt)
FrauenziehenfrüherausalsMänner
PartielleAblösung
Hullen:durchschnittlichesAuszugsalterinD,1976‐1991
‐ Männer:von21auf23Jahre
‐ Frauen:von21auf22Jahre
Buba:1991‐1996keineUnterschiede
BesondersMännerbleibenHaushaltlangeverbundenpartielleAblösung(Wohnungspendler:
eigeneWohnung&regelmäßiges,längeresWohnenbeiEltern)
Prädiktoren:
‐ Männer:häufigesdeviantesVerhalten,festePartnerschaft,geringesAusmaßanelterlichem
MonitoringinJugend
‐ Frauen:Geschwisteranzahl,deviantesVerhalten,festePartnerschaft
‐ Familienklima‐Variablen:geringereNormorientierung,flexiblereFamilienregeln,höhere
Offenheit,geringererZusammenhaltbeigeringererlebterAkzeptanzdurchEltern
‐
‐
‐
‐
‐
‐
‐
‐
PsychologischeAblösungskriterien:
DistanzierungvonEltern
Soziale(Macht)Balancen
VeränderungderBeziehungzuGeschwistern(wenigerZeit,bessereQualität)
SegmentierungderLebenswelt
Selbstständigkeit&Autonomie
SymmetrischeBeziehungzuEltern
aufderEbenedesgemeinsamenErwachsenenstatus
43
‐
‐
ungünstigeAblösung:RisikenfürSelbstwertgefühl,Sozialverhalten,psychischeStörungen
Schneewind&Braun(1988):FamilienklimaundAblösungsaktivitäten
‐ faktischeAblösung=erlaubteAblösung(OrientierunganelterlichenErwartungen)
‐ erlaubtevs.zugestandeneAblösung:LiberalisierungbeiPartnerschaft/Freunden&
LebensführungimGegensatzzueigenenEltern
‐ erlaubteundfaktischeAblösungengmitfamiliärerNormorientierungverbunden(Kontrolle,
ReligiösitätverzögerteAblösungvs.Offenheit,aktiveFreizeitgestaltungFörderungder
Ablösung)
‐
‐
Berufsausbildung&‐eintritt:
WichtigfürPlatzierungdesIndividuumsinGesellschaft,vonjungenErwachsenenabgelehnt
zunehmendeFreizeit‐&Genussorientierung(Kuhnke,1997)
EinflüsseaufBerufswahl:
‐ 1)Geschlecht
‐ 2)sozioökonomischerStatusderEltern
‐ 3)Lebensregion&Arbeitsmarkt
‐ 4)ElterlicheEinflüsse
‐ 5)formaleBildung&Leistungsniveau
‐ 6)persönlicheHandlungs‐Entwicklungsorientierungen
‐ 7)Identitätsentwicklung:hohesSelbstwertgefühl&hohesozialeKompetenzöfter
fließender,erfolgreicherÜberganginBeruf&stabileberuflicheIdentität
‐
‐
‐
‐
‐
‐
‐
‐
‐
‐
‐
Studienfachwahl:
Stewartetal.(1982):normativeskritischesLebensereignis,dasozio‐emotionale
AnpassungsprozesseundBewältigungsmusterablaufen
1)InformationsaufnahmeundOrientierung
‐ sozialeKontakteaufbauen,sozialeRegelnerkunden&befolgen
‐ Ziel:umfassendeOrientierungüberin/formelleStrukturen&Regeln
‐ Risiken:Isolation,Uninformiertheit,zuhoherKonformismus)
2)AutonomiestrebenundSelbstbehauptung
‐ ReaktanzgegenRegeln&Konformität
‐ Ziel:selbstständigeAuseinandersetzungmitRegeln&Strukturen
‐ Risiken:Konformismus,generalisierteWiderstandIsolation
3)Sozial‐emotionaleIntegration
‐ AutonomeAdaptationanLebenssituationgelungen
‐ Risiken:Isolation,Außenseitertum,sozial‐emotionaleDesintegrationmitgesteigerter
VulnerabilitätfürStudienabbruchaussozio‐emotionalenGründen
Studienabbruch
GoldundKloft(1991):Abbruchsquoten:
‐ 23%Rechts‐&Wirtschaftswissenschaften
‐ 11%Naturwissenschaften
‐ 15%Sprach‐undGeisteswissenschaften
Gründe:Praxisferne,Lernschwierigkeiten,schlechteBerufsaussichten
Nicht‐Abbrecher:Temperamentgleich,bessereSchulnoten,intellektuelleFähigkeiten&
Arbeitshaltung,positivereSelbsteinschätzung&positiveresErlebenderuniversitärenUmwelt,
bessereInformiertheit
wichtigstePrädiktorenschonim2.&3.Semestergegeben
‐
‐
‐
‐
‐
Psychologiestudierende:
Motive:NeigungzurPsychologie,InteresseamMenschen&Wissenschaft
Erwartungen:Studiendauerrealistischeingeschätzt
Berufswünsche:50%klinische,21%Marktforschung,Arbeits‐,Betriebs‐und
Organisationspsychologie
Berufsaussichten:gedämpftpositiveEinschätzung,dannAngstvorArbeitslosigkeit(realkeine
Besorgnisnötig,nur6%Psychologenarbeitslos,über50%fürwenigerals6Monate)
44
IntensivierungundDifferenzierungsozialerBeziehungen&Verantwortlichkeiten
‐
Winefield&Harvey(1996):ClusteranalysezusozialenBeziehungsmustern&Selbstbeschreibungen
vonjungenErwachsenen(ZusammenhangsozialeEntwicklung&Identitätsentwicklung)
‐ isoliert(10%)
‐ geringsteFreundeszahl
‐ geringsteAktivitätenmitFreunden
‐ geringsteOffenheit
‐ keinestabilePartnerschaft
‐ distanzierteBeziehungzuEltern
‐ prä‐erwachsen(37%)
‐ höchsteHäufigkeitderAktivitätenmitFreunden
‐ geringsteausbildungsbezogeneIdentität
‐
‐
‐
sozial(5%)
‐ höchsteAnzahlengerFreundschaften
‐ höchsteOffenheit
‐ engsteBeziehungzuEltern
studentisch(28%)
‐ höchsteausbildungsbezogeneIdentität
erwachsen(20%)
‐ höchsteAnzahlvonFreunden
‐ längsteBeziehungenzuFreunden&Partner
‐
‐
‐
SelbstgenannteEntwicklungsziele:
Nurmi(1992):
‐ aufeigeneLebensphasekonzentriert
‐ Bereiche:Freizeitverhalten,Partnerschaft&Familiengründung
‐ SorgeumAufbau&ErhalteneinesFreundeskreises,eigenePersönlichkeitsentwicklung
Wirthensohn(1987):
‐ Partnerschaft(&Ehe)wirdvonFrauen&Männernbefürwortet
‐ LiberaleGrundhaltungzuRollenverhalten(Frauendeutlicher)
‐ Während3Jahren:ÄnderungpartnerschaftlicherVorstellungen
BeruflicheEntwicklung
‐
Super(1992):5Stadien
‐ 1)Kindheit:Wachstum,Neugier,Phantasie,Interessenbildung
‐ 2)Jugend:EntdeckungeigenerFähigkeitenwirdabgeglichenmitInteressen
‐ 3)18‐35Jahre:Exploration
‐ 4)Mitte40:Stabilisierung,Establishment(Konsolidierung&Aufstieg,Aufrechterhaltung)
‐ 5)Spezialisierung&Disengagement
‐
‐
‐
ZunehmendeRollenvielfalt
Jugendalter:ErfüllungderAuszubildendenrolle,Aufgaben&VerhaltenausKindheitreduzieren,
mittleresAusmaßanFreizeit
JungeErwachsene:Bürgerpflichten,Erwerbstätigkeit,Haushaltspflichten,Freizeitweniger,Rolledes
Auszubildendenseltener
‐ größereRollenvielfalt,höherezeitliche&qualitativeAnforderungen
‐ individuellsehrverschieden(Vorlieben,situativeZwänge)
‐
‐
‐
‐
‐
‐
EinflussfaktorenstatttypischerVerläufe
1)HerkunftsfamilieinKindheit
2)ExtrafamiliäresNetzwerkinKindheit
3)ExtrafamiliäresNetzwerkalsErwachsener
4)EigeneFamiliedesErwachsenen
5)GesellschaftlicheGegebenheiten
‐
Persönlichkeit,BerufswahlundBerufsreife
45
‐
‐
‐
‐
‐
‐
FrüheTheorien:
‐ PassungzwischenPersönlichkeit&Berufscharakteristika(heutenochdaswichtigste)
Erweitertum:
‐ soziodemographischeMerkmale
‐ Arbeitsmarktspezifika
‐ PsychologischeVariablen
‐ Zufall(Bäumer,Scheller,vonMaurice:2/3wichtigerFaktor)
Interessenstypen:
‐ Realistisch
‐ Forschend
‐ Künstlerisch
‐ Unternehmerisch
‐ Sozial
‐ Konventionell
jebesserAnforderungenmitInteressenkorrelieren,destohöherdieZufriedenheit
Berufsreife:AusmaßderBerufsplanung&‐erkundung,verfügbareArbeitsweltinfos,Ausmaßan
WissenüberbevorzugteBerufsgruppe,rationalesEntscheidungsverhalten&Realismusbei
Berufsentscheidung
FrauenreiferalsMänner
‐
‐
‐
‐
GeschlechtsunterschiedebeiBildungsbeteiligung
2000:keineUnterschiede,danachFrauensogarhäufigeraufRealschulen&Gymnasienmitbesserem
Abitur&auchhäufigerAbituralsMänner
Ausbildung:
‐ Einzelhandels‐&Groß‐&Außenhandelskaufmanngleichhäufig
‐ Frauen:(Zahn)Arzthelferin,Friseurin,kaufmännischeBerufe
‐ Männer:Mechaniker‐&Elektronikerberufe
Studium:
‐ Frauen:Veterinärmedizin,Sprach‐&Kulturwissenschaften,Lehramt
‐ Männer:Ingenieur‐&Wirtschaftswissenschaften,Physik
‐
‐
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‐
‐
‐
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‐
‐
‐
‐
ErklärungfüreingeschränkteBerufswahl
SituativeFaktoren(WiderständederEltern,traditionelleEinstellungendesArbeitgebers,
Vereinbarkeitsprobleme)
Soziale&FamilienorientierungenbeiFrauenvs.Aufstiegs‐&materielleOrientierungbeiMännern
erschwerteBerufsidentitätsbildungbeiFrauen
FrauenundBerufserfolg
WenigerFrauenkönnenBerufswünscherealisieren
MädcheninvestierenmateriellmehrinAusbildung,aberdoppeltsohäufigohneZusageauf
Bewerbungen
SeltenerhöhereakademischeKarriere
Häufiger&zunehmendunterwertigbeschäftigt(1/4inalten,1/3inneuenBundesländern)
Einkommen:¼wenigeralsMännernach4JahrengleicherTätigkeit
FrauenleistenmehrunbezahlteArbeit,mehrHaushaltsarbeit&KinderbetreuunglängereArbeit
ChancensteigenmitBegabung,liberalerGeschlechtsrollenorientierung,Instrumentalität,
Androgynität,hohemSelbstwert,gutemakademischenSelbstkonzept,höhererSchulbildung,LK
Mathe,Mädchenschule&Frauenuniversität,ErwerbstätigkeitderMutter,UnterstützungdurchVater,
höhereBildungderEltern,VorhandenseinweiblicherRollenmodelle,ErfahrungenmitErwerbsarbeit
inJugend,androgynerErziehung,Ehelosigkeit,Kinderlosigkeit
Partnerschaft&Sexualität:
‐
‐
Entstehung&BildungintimerPartnerschaften=1.Sexualkontakt
EinflussfaktorenaufZeitpunkt:
‐ elterlicheKontrollebeiDates
‐ psychosexuelleEinstellungen&NormenderKultur/Subkultur
‐ Häufigkeitrisikoreicher&delinquenterFreizeitaktivitäten
46
‐
SilbereisenundWiesner(1999):
‐ erstesMalverliebt:Mädchen:14,5Jahre,Jungen:15Jahre
‐ erste/rfeste/rFreund/in:16vs.16,5
‐ ersterSexualkontakt:16,5vs.16,7
‐ 18‐21:mehrereintimePartnerschaftengehabt(Männeretwasmehr)
‐
‐
Partnerwahl
Jäckel(1980):
‐ 1)Kennenlernen(vonAttraktivität&Verfügbarkeitabhängig)
‐ 2)erstePaarbeziehung
‐ 3)gefestigtePaarbeziehung
‐ vonpassiven,externen,zufallsbedingtenEntwicklungsverläufenzuaktivgestalteten
VerläufenimSinnedes„co‐development“
‐
‐
‐
‐
Attraktivität
PhysischeAttraktivitätistwichtigstesMerkmal,beimerstenEindruckprimärwirksam
EvolutionsbiologischeErklärung:optimaleReproduktionunsererGeneGesundheit&Jugend
PsychologischerProzess:subjektivattraktiverMenschpositiveEigenschaftenzuschreibenWS
desKennenlernenshöher
InterindividuelleUnterschiedebei1.Eindruck:Attraktivitätsstereotype&kulturelle
Schönheitsideale,situativeRahmenbedingungen
‐
‐
‐
Endogamie‐Prinzip
ÄhnlichkeiteninMerkmalenwieAlter,Wohngegend,sozioökonomischerStatus,Freizeitinteressen,
Bildungsstand,Berufs‐undAusbildungsgruppeerhöhtKontakt‐WSVerfügbarkeitalswichtiger
Faktor
‐
‐
HomogamieundHeterogamie
Homogamie=Ähnlichkeitbzgl.Einstellungen,Werten,Interessen,Ansprüchen,Lebenszielen,
Umgangsformen
FürPersönlichkeitsmerkmalenichtbelegt:entwederHeterogamieoderbeiPartnerwahl
verhaltensnahe,objektivierbareIndikatorenbessererkennbaralsPersönlichkeitmerkmale
‐
‐
‐
„Womenmarryup“
Feingold:metaanalytischeAuswertungvonPartnerwahlpräferenzstudien,um„parentalinvestment
model“zuüberprüfenFrauenachtenaufsozioökonomischenStatus,Leistungsstreben,Intelligenz,
Charakter,MänneraufsAussehen
‐
‐
‐
FrühePartnerschaftsentwicklungen
intensivierteKontakthäufigkeit&‐intimitätvomKontaktzumKennenlernen
Ähnlichkeiten&Unterschiedewerdenaktivexploriert&überprüftvs.verklärt
‐
‐
PhasederElaborationvonRollen(Lewis,1973)
6EntwicklungsphasendervorehelichenPartnerschaft:
‐ 1)WahrnehmungundVermutungvonÜbereinstimmungenundÄhnlichkeiten
‐ 2)vertiefteSympathiedurchgegenseitigepositiveBewertung,ErlebenvonBestätigung,
zunehmenderleichterteKommunikation
‐ 3)erhöhtewechselseitigeSelbstöffnung
‐ 4)erleichterteÜbernahmewechselseitigundgemeinsamdefinierterRollen
‐ 5)aktiveGestaltungdurchgegenseitigeRollenergänzungenund–anpassungen
‐ 6)dyadischeKristallisierung:anhaltendesEngagement&Bindung,ErlebenvonPaaridentität
beigleichzeitigerAbgrenzungderIndividualität
Olbrich&Brüderl(1986):Zusammenfassung:
Prozess:SchaffungeinersicherenBasiszurBearbeitungvonDiskrepanzen
‐
‐
47
‐
‐
‐
‐
‐
1)sichereBasis:ÄhnlichkeitsvermutungenfürIntensivierungdesKontakts
2)Diskrepanzen:ErfahrungenvonGemeinsamkeit,intimer,emotionalerVerbundenheit
ermöglichenzunehmendVerschiedenheitenzuidentifizieren,explorieren&Konfliktfelder
auszuloten&zubearbeiten
PartnerschaftsregelnwerdeninreziprokerAbstimmungerprobt,revidiert,verändert,eingeübt
dauerhaftePartnerschaftenbestehenimemotionalen,psychischen,physischen,ökonomischen,
sozialenAustausch,vorallemaberinkontinuierlicherAbstimmungvonRegeln(Probleme,
Erwartungen,Wahrnehmungenabgleichen)
gegenseitigesVerstehen:FähigkeitzurkorrektenVorhersagevonPartnererleben(Felser)basiertauf
Ähnlichkeit,individuellerBesonderheiten,Offenheit&KommunikationzwischenPartnern,
Einfühlungsvermögen&Personenwahrnehmungsfähigkeit
‐
‐
Typen,ArtenundFormenderLiebe
Lee(1977):6StilederLiebe
Taxonomie
Storge
Ludus
Mania
Agape
Eros
Pragma
Merkmale
Freundschaftstyp
enge,tiefe,intime,umsorgendeBeziehung
Spiel,dasgewonnenwerdenwill:
permissiv,spielerisch
WechselvonLiebe&Eifersucht:
obsessiv,disruptiv
Altruistische(Nächsten)Liebe:
SorgeumPartnerdominiert
PhysischeLiebe:
mächtig,unmittelbar
PragmatischeBeziehung:
lebenspraktisch,rational
Entwicklung
Anhaltend
Kurzfristig
Schwankend
Anhaltend,
solangeGrundzurSorgebesteht
Anhaltend,
solangesexuelleAttraktionbesteht
Anhaltend,
solangeBeziehunglebenspraktischist
‐
Kelley(1983):3TypenderLiebe:
Taxonomie
Passionate
Pragmatic
Altruistic
Merkmale
Bedürfnisorientiert:Sex,Selbstwert‐
erhaltung,VermeidungvonEinsamkeit
GegenseitigesVertrauen&Toleranz
Internalmotivierte,uneigennützige
UmsorgungdesAnderen
Entwicklung
PlötzlicherBeginn,kurzeDauer
LangsameEntwicklungaus
vertrauensvollerBeziehung
UnklareEntwicklung,
wahrscheinlichlanganhaltend
‐
Dion&Dion(1985):5ArtensozialerKognitionenüberLiebe
Taxonomie
Volatile
(unberechenbar)
Rational
Circumspect
(vorsichtig)
Passionate
Impetuous
(ungestüm)
‐
‐
Merkmale
Überwältigend,unvorhersehbar,
spannend,geheimnisvoll
Sachlich,vorhersehbar,kontrolliert,
systematisch
Vorsichtig,subtil,passiv
Entwicklung
SchnellerBeginn,meist
kurzeDauer
?
Sinnlich,physisch,aktiv,emotional
?
Impulsiv,abenteuerlich,plötzlich
?
?
Problem:MeistensMischformenmiteventuellerDominanz
Sternberg(1986):triangulareTaxonomie
ArtderLiebe
KeineLiebe
Sichmögen
BetörendeLiebe
LeereLiebe
RomantischeLiebe
Komponente
Intimität/Nähe
‐
+
‐
‐
+
Passion/Motivation
‐
‐
+
‐
+
Entscheidung/Commitment
‐
‐
‐
+
‐
48
‐
‐
‐
KameradschaftlicheLiebe
+
‐
+
AlberneLiebe
VollendeteLiebe
‐
+
+
+
+
+
Intimität:Enge&persönlicheNähe,emotionaleQualität
Passion:motivationaleQualität(sexuelleErregung,physischeAnziehung,Befriedigungvon
Selbstwert‐&Affiliationsmotivationen)
Entscheidung/Commitment:kognitiverAspekt;kurzfristig:subjektiveEntscheidungmitanderem
Menschenzusammenzusein,längerfristig:Commitment,Partnerschaftaufrechtzuerhalten,zu
pflegen
‐
‐
‐
‐
‐
‐
‐
‐
‐
‐
‐
‐
‐
Eifersucht
Universale,aversiveemotionaleReaktionaufeineextradyadischeBeziehungdesPartners,diereal,
vorgestelltoderalswahrscheinlicherachtetwird
Verlust‐/Bedrohungskognitionen
BestehendeLiebebeisubjektivgeringerBeziehungssicherheit
SubjektivesEmpfinden:
‐ 1)VerletzungeigenerBesitzansprüche/Rechte
‐ 2)temporärerAusschlussausErlebnissendergeliebtenPerson
‐ 3)NiederlageimWettbewerbumgeliebtePerson
‐ 4)eigeneBedürfnisseinPartnerschaftbleibenunbefriedigt
‐ 5)BedrohungvonEinsamkeit&Ablehnung
AutoaggressivesVerhalten
Bewältigungsstrategien:
1)Rückzug&Isolationstendenz
2)antagonistischesVerhalten
3)Beziehungs‐RedefinitiondurchAussprache
4)abrupteBeziehungsauflösung
5)emotionallabil:VerleugnungderEifersucht
BewältigungsverhaltenmitbestimmtdurchAlter,Geschlecht&Kultur
Partnerschaft&ersteJahrederElternschaft:
‐
‐
‐
‐
MerkmalefamiliärerTransitionen
Cowan(1991):2ArtenvonVeränderungen:
‐ 1)qualitativeÄnderungenäußerlicherArt(Rollenveränderungen,Restrukturierungder
persönlichenKompetenzzurLösungneuerAufgaben,ReorganisationvonBeziehungen)
‐ 2)qualitativeÄnderungenimSelbst‐undWeltbilddesIndividuums
Parkes(1971):4PhasenderBewältigung:
‐ 1)Konflikt
‐ 2)Verlust
‐ 3)Unsicherheit
‐ 4)TestenvonAlternativen
Bewältigung,wenngestörtePerson‐Umwelt‐PassungwiederimGleichgewicht(eingespielten
Routine)
‐
‐
‐
‐
VerschiedeneRessourcen(zurBewältigung)
1)personal(Selbstwirksamkeit,Selbstwert,SensibilitätfürGefühleanderer,Humor,
Erziehungskompetenz)
2)familial(Einkommen,Wohnen,Kohäsion,Offenheit,Partnerschaftsqualität,gegenseitige
Unterstützung)
3)außerfamilial(sozialeNetzwerkeundUnterstützung)
‐
‐
‐
ProblemfokussierteundemotionsfokussierteBewältigung
EntwederamProblemselbstansetzenoderandenerlebtenaversivenEmotionen
LauxundWeber(1990):emotionsfokussiertvs.problemfokussiert:
‐ emotionsfokussiert:
‐ 1)innerpsychischeEmotionsbewältigung(defensiv:Verneinung,Affektisolation,
Vermeidung,Bagatellisierungetc.)
49
‐
‐
‐
2)positivebewerteteFormen(positivesDenken,Hoffen,Sinngebung)
3)emotionsfokussierteaktionaleVarianten(konfrontativesBewältigendurchaggressives
Verhalten,VermeidungdurchFlucht,Ersatzbefriedigung,Entspannung)
‐ 4)expressiveemotionsfokussierteBewältigungsversuche(Emotionsausdruck,aktive
Unterdrückung)
problemfokussiert:
‐ 1)PlanungundDurchführunglösungsorientierterHandlungen
‐ 2)verstärkterEinsatz
‐ 3)aktiveAnpassunganSituation
‐ 4)positiveNeubewertungderSituation
‐ 5)InterpretationderSituationalsHerausforderung
‐ 6)EinsatzvonHumor
‐ 7)RückgriffaufspirituellenGlauben
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Bewältigungsstile
Gewohnheitsmäßigverfestigt(depressiverStil,Attributionsstil,Ärgerventilationvs.
Ärgerunterdrückung,Repressionvs.Sensitisierung)Automatisierungentlastetkognitives
SystemEffizienz
SituativflexibleBemühungenreflektierterundumständlicher
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Bewältigungsqualität
ErreicheneinesÄquilibriums=EndedesÜbergangs,Qualität?
Gutevs.schlechteRoutinenanhandvonfolgendenIndikatorengemessen:
‐ 1)Partnerschaftszufriedenheit
‐ 2)Lebenszufriedenheit
‐ 3)seelischeGesundheit
‐ 4)Belastungsempfinden
‐ 5)psychosomatischeBeschwerden
‐ 6)EntwicklungsstandangehörigerKinder
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ModellderBewältigungvonLebensveränderungen
1)TransitionenVeränderungeninAufgabenverteilung
2)UmverteilungEinschränkunginBedürfnisbefriedigung
3)resultierendeKognitionenundEmotionenmehroderwenigerkonstruktiveAktionendirekte
AuswirkungaufglobaleBefindlichkeits‐undBeziehungsmerkmale
4)gelungeneBewältigungpositiveAuswirkungen
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Warumheiraten?
1)Liebe
2)kulturellnormierteFormalisierungeinerintimenBeziehung,diedauerhaftgeplantist
3)gesellschaftlichesInteresseamÜberlebeninnächstenGenerationen(soziobiologisch)
4)ErweiterungaufpersönlichesWachstumundSelbstaktualisierung(psychoanalytisch)
individuelleEntwicklungals„co‐development“insozialenBezügenpersönlicheZiele&
Lebensentwürfereflektieren,AnregungfindenfüreineOptimierunginAbstimmungmiteng
Vertrauten
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WarumKinder?
1)geplantes,intentionalesHandeln
2)nichtvölligplanbares,natürlichesVerhalten
3)konflikthaftes,ambivalentes,unbewusstesTun
FacettendesemotionalenfunktionalenWertsvonKindernvs.FacettenderBelastung
Für1:steigenderWert&sinkendeKostenKinderzahlensteigen,für2&3schwervorhersagbar
Schneewindetal.:Längsschnittstudie,130Paare,5Jahre
‐ Eltern:jünger,unkomplizierter,beziehungskompetenter,familienorientierter,schreibensich
selbstElternkompetenzenzu,ErwartungausHerkunftsfamilieFamilientraditionfortzuführen
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WarumkeineKinder?
50
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KeinKinderwunschbeiMännernverdoppelt,Frauenum50%gestiegen
ImWesten(31J)mehralsimOsten(25J)unterschiedlicheFamilienpolitikinDDR,gesell.
Kinderbetreuung
Kinder:psychologischeNutzenfunktionstattAlterssicherung
ElterlicheProtektivität,ErziehungzuHauseUnvereinbarkeitmitBeruf
SchlechteBetreuungssituationinDeutschland
PaareschiebenGeburtimmerweiterhinaus,ziehenAusbildung,finanzielleBasis,Berufseinstieg,
Karrierevorbiseszuspätistodernichtmehrpasst
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Mutterwerden
Gloger‐Tippelt(1988):Übergangsprozessin7Phasen
‐ 1)Verunsicherung(bis12SSW)
‐ 2)Anpassung(12‐20SSW)
‐ 3)Konkretisierung(20‐32SSW)
‐ 4)Geburt
‐ 5)ErschöpfungundÜberwältigung(4‐8WochennachGeburt)
‐ 6)HerausforderungundUmstellung(bis6.Lebensmonat)
‐ 7)Gewöhnung(6.‐12.Monat)
1JahrbisÜbergangvollendet,Partnerschaftsqualität:U‐förmigerVerlauf
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WiekommteszuunterschiedlichenVerläufen?
AneignungderneuenRollemitneuemAufgaben,IntegrationinbisherigeTätigkeit
EinschränkunginBedürfnisbefriedigung
NeueBeziehungenknüpfen,alteändernsich
IdentitätalsMutter/Vaterbilden
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UnterschiedlicheAusgangsbedingungen
UngünstigeFaktoren:
‐ ungewollteSchwangerschaft
‐ kurzePartnerschaftsdauer
‐ niedrigesAlter
‐ niedrigerSozialstatus
‐ geringePartnerschaftszufriedenheit
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SituativeBelastungen
‐ zusätzlichezubewältigendeLebensereignisse
‐ umfänglicheErwerbstätigkeitderMutter
‐ geringePartnerunterstützung
‐ knappesozialeundmaterielleRessourcen
‐ wenigEntlastung
‐ wenigsozialeUnterstützung
‐ zugeringeempfundenesEinkommen
‐ verletzeErwartungen
‐ subjektivempfundenschwierigesKind
‐ AufgabenverteilungentgegenErwartungenundWerten
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TraditionelleAufgabenverteilung
Frauenleidenmehr,dasiesichgrößtenteilsegalitärereAufgabenverteilungwünschen
PraktischabermeistenstraditionelleAufteilung
MännersindmittraditionelleingestellterFrauzufriedener
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BewältigungvonEinschränkungen
51
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PsychologischesRisiko:nach3MonatenverstärkteZuschreibungderVerantwortungfürungerechte
undunvorhergeseheneEinschränkungenundEmpfindenvonÄrger,EnttäuschungundEmpörung
mitgroßerWahrscheinlichkeitnach4Jahrengetrennt
UmgekehrthäufigweitereGeburten
BeziehungspersönlichkeitundWahrnehmungderBeziehungsentwicklungderVäterprädikativ
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UngünstigePersönlichkeitsmerkmale
Flexible,anpassungsfähige,sozialverträgliche,unneurotischePersönlichkeitenhabenhöhere
ChancenauferfolgreicheBewältigung
Mütter:geringesozialeOrientierung,geringeExtraversion,wenigausgeprägteFähigkeitzur
Umbewertungproblematisch
Väter:geringeSelbstkritik,geringeSensibilitätfürGefühleandererproblematisch
Generellproblematisch:geringeBeziehungskompetenz,wenigEinfühlungsvermögen,hohe
Verletzbarkeit,schwachausgeprägtesSelbstvertrauen
AlternativeLebensformen:
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Zunehmendseit2.Hälftedes20.Jhd.inmodernenIndustriestaaten
‐ 1)nichtehelicheLebensgemeinschaften(homosexuellundheterosexuell)
‐ 2)Singles
‐ 3)alleinerziehendeEltern
‐ 4)WG
‐ 5)bewusstgewählteKinderlosigkeit
PluralisierungderLebensformenundIndividualisierungderLebensstile
gemeinschaftlicheLebensformendennochdominant(giltauchfürSingles)
Schneewind:„livingaparttogether“
ErosionderEhealsInstitution?,WandelvonWertorientierungen?
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Freizeit,sozialeBeziehungen,Ausbildung,Berufstätigkeit
FreundschafteninallenBereichen(wichtig&bedeutendfürjungeErwachsene)
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ZeitbudgetjungerErwachsener
WandelbeiStudierenden:AnnäherunganZeitbudgetderjungenBerufstätigen,Studiumkonkurriert
mitanderenTätigkeiten(Job:28h/Woche,Lernen:37h/W,Freizeit:4,5hwerktags,9hWochenende)
JugendlichesindsehrvielprivilegierterimUmgangmitihrerZeit
MütterhabenbesonderswenigFreizeit&hoheBindunganHaushaltsarbeiten&Kinderbetreuung
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UnterschiedebeiprivatenSozialkontakten
ZeitaufwandfürHausarbeiten,Studium,Erwerbs‐&Gelegenheitsarbeitensehrhoch,zuungunsten
privaterKontakte(VergleichvonvielzuwenigFreizeit)
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FreizeitverhaltenjungerErwachsener
DominanzsozialerAktivitäten(diewenigeFreizeitwirddafüraufgewendet)
AustauschmitGleichaltrigenKultderGeselligkeit,MaximumderInteraktionenmitBekanntenund
FreundenimjungenErwachsenenalter
Selbstöffnungsbereitschaftggü.Freundensehrhoch,späterggü.Familienangehörigen
GeschlechtstypischeUnterschiedegleichensichimfrühenErwachsenenalterandurch
Partnerschaften
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SozialeTeilhabeundÜbernahmegesellschaftlicherVerantwortung
PlatzierunginGesellschaftdurchFamilienstand,Beruf,aktiveTeilnahmein
sozialen/gesellschaftlichenGruppen
Erikson:Generativitätvs.StagnationwirdimfrühenErwachsenenaltervorbereitetundkann
manifestwerdenKontinuitätvonfrühemzummittlerenErwachsenenalterbzgl.persönlicher
gesellschaftlicherVerpflichtungen,dieüberKernfamiliehinausgehenundinÜbernahmesozialer
Verantwortungmünden
VorbeugungderStagnation,erhöhteLebenszufriedenheit,VulnerabilitätfürEntwicklungsrisikenim
frühenErwachsenenalterreduziert
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