Gesunde Ernährung im Hauptschulalter

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Gesunde Ernährung im Hauptschulalter
Getränke
6 Gläser Getränke sollte ihr Kind täglich trinken, wobei die Größe des Glases mit dem Kind wächst.
Im Hauptschulalter sind dies 1000 – 1300 ml/Tag. Wichtig ist, dass die Getränke möglichst zuckerfrei
sind, um den Durst zu löschen.
Gut geeignete Getränke:
Leitungswasser
Mineralwasser mit und ohne Kohlensäure
Ungesüßter Kräutertee
Ungesüßter Früchtetee
Mind. 1:1 gespritzter Frucht- oder Gemüsesaft
Stark verdünnter Fruchtsirup
Weniger gut geeignete Getränke:
Limonaden wie Cola, Fanta etc., Eistee
Light Limonaden (zB Cola light etc.)
Schwarztee
Kaffee
Purer Fruchtsaft oder - nektar,
Kaum oder nicht verdünnter Fruchtsirup
Energydrinks, isotonische Getränke, sog.
Wellnessgetränke (enthalten oft koffeinähnliche
Stoffe wie zB Guarana)
Jegliche Art von alkoholischen Getränken
Getreideprodukte
5 Portionen Getreideprodukte und stärkehältige Lebensmittel wie zB Kartoffeln sollte ihr Kind
täglich essen. Eine Portion ist ca. so groß, wie die Hand des Kindes – auch hier wächst die
Portionsgröße also mit dem Alter! Im Hauptschulalter sind dies rund 250 g Brot und ca. 200 g
Beilagen.
Getreide und Getreideprodukte bieten Ihrem Kind wichtige B-Vitamine, die für die Versorgung der
Nerven und für die Konzentrationsfähigkeit wichtig sind. Zudem enthält Getreide viele wertvolle
Mineralstoffe und Vitamine. Zumindest die Hälfte des Brotes und der Getreideprodukte sollte aus
Vollkorn bestehen, da dieses durch seinen hohen Ballaststoffgehalt lang anhaltender und
gleichmäßiger sättigt, als Produkte aus Weißmehl. Beachten Sie auch immer eine fett- und
zuckerarme Zubereitung der Lebensmittel!
Gut geeignete Lebensmittel:
Feines Vollkornbrot und -gebäck
Mischbrot mit Vollkornanteil
Zuckerarme Vollkornmehlspeisen
Folien-, Salz- und Petersilienkartoffeln,
Kartoffelpüree selbstgekocht
Gekochte Getreideflocken
Naturbelassene Frühstückscerealien (zB
gekochte Getreideflocken OHNE Zucker)
Vollkornnudeln, Naturreis
Vollkorngrieß
Weniger gut geeignete Lebensmittel:
grobe Vollkornschrotbrote
Weißbrot, Semmeln
Süßes Gebäck und Mehlspeisen aus Weißmehl
Pommes frites, Kartoffelkroketten, Fertigpürees
und Fertiggerichte aus Kartoffeln
Rohe Getreideflocken, Frischkornbreie aus
rohem Getreide (sind vor dem 3. Lebensjahr sehr
schwer verdaulich)
Stark gesüßte Frühstückscerealien (zB
Cornflakes, Schokopops etc.)
herkömmliche Nudeln, weißer Reis
herkömmlicher Getreidegrieß
Obst & Gemüse
4 – 5 Portionen Obst und Gemüse sollte Ihr Kind täglich essen. Auch hier gilt: eine Portion ist in
etwas so groß, wie die Hand Ihres Kindes und wächst also mit dessen Alter! Im Hauptschulalter sind
dies je rund 250 g Obst und 250 g Gemüse.
© Martina Schmidt, BSc
2010
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Obst und Gemüse enthalten in großem Ausmaß fast alle lebensnotwendigen Vitamine und
Mineralstoffe. Darüber hinaus enthalten sie spezielle Schutzstoffe, die so genannten sekundären
Pflanzeninhaltsstoffe, die eine große Zahl von Funktionen und Schutzwirkungen haben.
Bei Obst und Gemüse gibt es auch keine „besseren“ oder „schlechteren“ Sorten – wichtig ist die
Abwechslung! Beachten Sie jedoch auch hier immer eine fett- und zuckerarme Zubereitung.
Gerade Kompotte mit frischem, reifem, saisonalem Obst müssen nicht gezuckert werden, da die
Früchte eine natürliche Süße haben!
Das Obst und Gemüse für Ihre Kinder sollten Sie gründlich unter fließendem Wasser waschen, um
allfällige Verunreinigungen und Spritzmittelrückstände zu entfernen. Bevorzugen Sie Produkte aus
biologischem Anbau, da diese weniger Rückstände enthalten. Des Weiteren sollten Sie Obst und
Gemüse nach Möglichkeit nicht schälen, da sich gerade in und unter der Schale die meisten
Vitamine und Mineralstoffe befinden.
Milch & Milchprodukte
3 Portionen Milch und Milchprodukte sollten Sie Ihrem Kind täglich anbieten. Das sind in etwa ¼
bis ½ Liter Milch oder flüssiges Milchprodukt (zB Joghurt, Buttermilch etc), sowie 2-3 Blatt
Schnittkäse.
Milch und Milchprodukte enthalten viel Kalzium, welches wesentlich für den Aufbau von Knochen und
Zähnen ist – also besonders wichtig für ihr Kind, welches gerade im Wachstum ist! Weiters liefern sie
Ihrem Kind Magnesium, Phosphor, Vitamin B2 und Vitamin B12, sowie Jod, Zink und tierisches
Eiweiß. Achten Sie auch hier darauf, Ihrem Kind hauptsächlich fett- und zuckerarme Produkte
anzubieten!
Gut geeignete Lebensmittel:
Vollmilch und magere Trinkmilch
Selbst zubereiteter Kakao mit wenig Kakaopulver
Joghurt mit 3,5 % Fett, Magerjoghurt natur,
selbstgemachte Fruchtjoghurts ohne Zucker
Sauermilch, Acidophilusmilch
Naturmolke
Magertopfen, kleine Mengen Sauerrahm
Käse bis 45% FiT (zB Goudette, Tilsette etc.)
Weniger gut geeignete Lebensmittel:
Haltbar- und Sterilmilch (weniger Vitamine durch
Hocherhitzung)
Fertige Kakaogetränke (enthalten viel Zucker)
Fruchtjoghurts (enthalten viel Zucker oder auch
Süßstoff), Fette Sahnejoghurts
Sauermilchzubereitungen mit Früchten (Zucker
oder Süßstoff enthalten)
Molke mit Fruchtzubereitung (zB Latella – enthält
sehr viel Zucker)
Creme fraiche, Obers, Topfen mit 40 % Fett
Fetter Käse (zB Brie, Rotschimmelkäse etc.)
Mein Kind mag keine Milchprodukte
Achten Sie trotzdem auf eine ausreichende Kalziumzufuhr! Als Ersatz für herkömmliche Milch können
Sie die im Handel erhältliche, kalziumangereicherte Sojamilch probieren.
Andere Kalziumquellen sind: Leinsamen, Sesam, Mohn, Nüsse, Hülsenfrüchte, aber besonders
Sojaprodukte wie Tofu, Weizenkeimlinge, Haferflocken, Eigelb, Meeresfrüchte, Sardinen, Scholle,
Brasse, Karpfen, Seehecht, Fenchel, Brokkoli, Porree, Kohlrabi, Kohl, Sellerie etc.
Fette
2 Portionen Fett in Reinform sollten Sie Ihrem Kind täglich anbieten. 1 Portion als Streichfett – hier ist
Butter der industriell hergestellten Margarine vorzuziehen, da häufig für den Körper ungünstige
Transfette enthält. 1 Portion sollten sie als hochwertiges Pflanzenöl (zB Rapsöl) verabreichen.
Für Ihr Kind spielen Fettlieferanten vor allem als Energieträger eine wichtige Rolle. Extremes
Einsparen von Fett ist also nicht angesagt, übermäßiges Anreichern allerdings auch nicht!
© Martina Schmidt, BSc
Ernährung im Hauptschulalter
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Pflanzliche Öle, Nüsse und Samen enthalten spezielle Fettbestandteile, die der Körper als
Bausubstanz benötigt. Diese so genannten essentiellen Fettsäuren sind vor allem für Kinder im
Wachstum ein wichtiger Teil der Nahrung. Sie sind in tierischen Fetten nur in sehr geringem Ausmaß
enthalten.
Gut geeignete Lebensmittel:
Raffinierte, pflanzliche Öle zum Braten und
Backen (zB Rapsöl, Erdnussöl – lassen sich
relativ hoch erhitzen)
Kaltgepresste, pflanzliche Öle als Salatmarinade
(zB Olivenöl, Kürbiskernöl, Distelöl, Leinöl)
Butter als Streichfett
Fein vermahlene Nüsse und Samen enthalten
viele essentielle Fettsäuren
Weniger gut geeignete Lebensmittel:
Schweineschmalz, Butterschmalz, Kokosfett zum
Kochen
Kaltgepresste, pflanzliche Öle zum Kochen (die
wertvollen Inhaltsstoffe werden beim Erhitzen
zerstört)
Margarine als Streichfett (enthält Transfette)
Ganze Nüsse und Samen für
Kleinkinder(Verschluckungsgefahr!)
Fetttips:
Anwendungsideen für die unterschiedlichen Ölsorten
Zum Kochen, Braten und Backen ist Rapsöl erste Wahl. Es kann relativ hoch erhitzt werden
und ist zu dem geschmacksneutral. Beachten Sie jedoch immer, dass das Fett nicht rauchen
sollte – dann haben Sie es zu hoch erhitzt!
Experimentieren Sie bei der Salatmarinade! Auch Kinder mögen Abwechslung –
kaltgepresstes Olivenöl, das steirische Kürbiskernöl oder auf einen Rohkostteller auch
einmal Distel-, Lein- oder Walnussöl!
Ein Teelöffel Leinöl passt auch sehr gut einmal in eine fruchtige Topfencreme, was den
eigenwilligen Geschmack des Leinöls recht gut kompensiert. Aber Achtung: Leinöl sollten Sie
immer nur in kleinen, dunklen Flaschen im Kühlschrank aufbewahren – es wird ansonsten
leicht ranzig!
Fleisch, Fisch & Eier
Max. 3 Fleischmahlzeiten, max. 3 mal Wurst aufs Brot und 1-2 pro Woche Fisch sollte ihr Kind
essen. Ebenfalls sollten maximal 3 Eier pro Woche gegessen werden. Als Schätzmaß für die
Portionsgröße dient hier die Handfläche des Kindes.
Diese Lebensmittel enthalten viel Eisen, hochwertiges Eiweiß und Vitamin B 12. Schweinefleisch ist
zudem reich an Vitamin B1 und Rindfleisch enthält viel Zink. Fisch, besonders fetter Seefisch, enthält
zudem wertvolle Omega-3-Fettsäuren, die für die Entwicklung Ihres Kindes unabkömmlich sind.
Allergiegefährdete Kinder sollten jedoch bis zum Ende des 2. Lebensjahres keinen Fisch und keine
Eier essen. Am besten bieten Sie mageres Schweinefleisch, Rindfleisch, Geflügel und 1-2 wöchentlich
Fisch abwechselnd an.
In Wurstwaren kann viel Fett verborgen sein: Extrawurst, Frankfurter, Salami etc. Sie sollten magere
Produkte wie zB Krakauer, Schinken ohne Fettrand, Geflügel- oder Truthahnwurst bevorzugen.
Achten Sie auch hier auf eine fettarme Zubereitung! Paniertes und in Fett Herausgebackenes sollten
Sie Ihrem Kind nur selten anbieten.
Gut geeignete Lebensmittel:
Mageres Schweine- und Rindfleisch, Mageres
Geflügel fettarm zubereitet
Krakauer, Schinken, Truthahn- und
Geflügelwurst
1-2 Stk. Eier in verkochter Form pro Woche (zB
Palatschinken, Aufläufe)
Fettarm zubereiteteter Fisch
© Martina Schmidt, BSc
Weniger gut geeignete Lebensmittel:
Fettes Fleisch, Speck, Paniertes und in Fett
herausgebackenes Fleisch
Extrawurst, Frankfurter, Salami, Leberkäse,
Würstel
Fette Eierspeisen wie zB Ham & Eggs
Fischstäbchen, Gratinierter Fisch mit viel Käse
Ernährung im Hauptschulalter
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Süßigkeiten & Knabbereien
Maximal 1 Portion Süßigkeiten oder Knabbereien können Sie Ihrem Kind ohne schlechtes
Gewissen täglich anbieten. Auch hier gilt die Handfläche des Kindes ohne Finger als ungefähre
Schätzgröße für eine Portion.
Strikte Verbote von Süßem sind in der Regel wenig sinnvoll, weil sie Kinder umso mehr dazu
veranlassen, nach Süßem zu verlangen. Am besten ist es, Sie betrachten Zucker in Ihrem Haushalt
als Gewürz und setzen ihn dementsprechend sparsam ein. Wenn in den ersten Lebensjahren nur
wenig gesüßt wird, ist dies für die ersten Zähne ein guter Schutz, und die Prägung auf allzu süßen
Geschmack kann häufig vermieden werden. Für Kinder gilt: Zucker in Maßen ist prinzipiell besser als
künstlicher Süßstoff.
Bewegung nicht vergessen!
Ihr Kind sollte täglich mindestens 60 min Bewegung machen! Ballspielen, Rad-fahren, Toben –
erlaubt ist, was Spaß macht!
Rezepte
Apfel-Bananen-Muffins
Mengenangabe
1
1
250 g
2 TL
½ TL
100 g
2 TL
1 MS
1 MS
1 MS
125 ml
50 g
50 ml
2
60 g
Zutaten
Banane
Apfel
Vollkornmehl (ganz fein gemahlen)
Backpulver
Natron
brauner Zucker
Zimtpulver
Ingwerpulver
Muskatnusspulver
Salz
Buttermilch
Joghurt
neutrales Öl
Eier
Rosinen
Mengenangabe
1
3
1
100 g
700 ml
Zutaten
kleiner, säuerlicher Apfel
Karotten
Mango
Erdbeeren
Orangensaft
Zubereitung:
Backofen auf 190°C vorheizen und Muffinblech gut einfetten oder mit Papierförmchen auslegen. Apfel
waschen, schälen und grob raspeln. Banane schälen und mit einer Gabel zerdrücken. Eier trennen
und den Schnee schlagen. Mehl, Backpulver, Natron, Zucker, Zimt, Ingwer, Salz und Muskat in einer
Schüssel mischen. In einer zweiten Schüssel Buttermilch, Öl, Eigelb, Apfel und Banane verquirlen.
Mehlgemisch und Rosinen dazugeben und alles gut verrühren. Schnee unterheben. Teig in
Papierförmchen füllen und ca. 20 - 25 Minuten bei 180°C backen. Als Überraschung oder für ein Spiel
kann man auch eine gewaschene Münze in einen der Muffins geben.
Sun-Smoothie
© Martina Schmidt, BSc
Ernährung im Hauptschulalter
4 von 5
Zubereitung:
Das Obst waschen, den Kern entfernen und klein schneiden. Die Karotten waschen und ebenfalls
zerkleinern. Das ganze im Standmixer pürieren und dann mit Orangensaft aufgießen. In 4 Gläser
füllen und eventuell mit Erdbeerscheiben garnieren.
Müsliriegel
Mengenangabe
1,5 Stk.
1 EL
260 g
150 g
200 g
Zutaten
Bananen
Zitronensaft
gemahlene Mandeln
ganze Haselnüsse
Rosinen (klein geschnitten)
Zimt, Vanille
gem. Nüsse, Mandeln od. Sesam zum
Ausstreuen d. Kastenform
etwas Honig
Zubereitung:
Alle Zutaten gut verkneten (Teig soll klebrig – fest sein). Kastenform ausstreuen – Teig ca. 1 ½ cm
dick hineindrücken u. glatt streichen. Den Rand mit Wasser lösen, auf ein Brett stürzen (Kuchengitter)
– (über Nacht trocknen lassen) – in Riegel schneiden. Teig eventuell zwischen 2 Vollkornoblaten aus
dem Reformhaus geben.
Gemüseburger
Mengenangabe
300 g
½ TL
2
1
½
½
½
2
Zum Anrichten:
Zutaten
getrocknete Kichererbsen
Olivenöl
mittlere Zucchini, geraspelt
große Karotte, geraspelt
Tasse frische Vollkorn-Semmelbrösel
süßes Paprikapulver
gemahlener Oregano
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Eiweiße, verquirlt
Blattsalate
Vollkornweckerl (ev. getoastet)
Tomate
Sauce (zB. Joghurt mit Kräuter)
Zubereitung:
Die Kichererbsen über Nacht in kaltem Wasser einweichen. Abgießen, gründlich waschen und in
einem großem Topf mit frischen Wasser bedecken. 20 - 30 Minuten bei schwacher Hitze kochen
lassen. Das Öl in einer Pfanne erhitzen und Zwiebel, Zucchini und Karotte glasig andünsten. Zum
Abkühlen in eine große Schüssel geben. Die Kichererbsen abgießen und pürieren. Mit
Semmelbröseln, Paprikapulver, Oregano und Pfeffer zum Gemüse geben, gründlich mischen und die
Eiweiße einrühren. Die Mischung mit den Händen zu 10 gleich großen Talern formen. Auf ein Tablett
legen, mit Frischhaltefolie abdecken und 30 Minuten kalt stellen. Die Burger auf den leicht geölten Grill
legen und 3 bis 4 Minuten von jeder Seite goldgelb backen. Das Laibchen mit Tomatenscheiben,
Blattsalat und Sauce in das Vollkornweckerl geben und servieren.
© Martina Schmidt, BSc
Ernährung im Hauptschulalter
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