Dada und die Werke

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 Konzertprogramm
”In the Spirit of Dada“
Eine Veranstaltung des paul taylor orCHestra
im Rahmen der Festspiele Zürich, Dada-Jubiläum 2016
Zürich: Freitag, 10. Juni, 20.00 Uhr, Tonhalle Zürich, kleiner Saal
Rheinau: Samstag, 11. Juni, 20.00 Uhr, Stiftung Fintan, Kaisersaal
Das musikalische Abenteuer „in the Spirit of Dada“ feiert den Geist von Dada mit neuen
Kompositionen von Marc Kilchenmann (Bern), John Wolf Brennan (Luzern), Paul Suits
(Basel) und Daniel Schnyder. (Zürich/ New York). Weitere Werke von den Ur-Dadaisten
Erik Satie und Edgard Varèse und von den Post-Dadaisten John Cage und György Ligeti.
Das Programm
Edgar Varese: Octandre, 1923
Marc Kilchenmann: apeiron, Ein Stück nach Anaximandros für Pauke und 1-7 Gruppen von Klangerzeugern ad lib. UA, 2016
John Cage: Suite for Toy Piano, 1948
Paul Suits: Im Park, 1998, Orchestrierung UA, 2016
Erik Satie: Entr’acte 1924 / Film von René Clair mit live gespielter Soundtrack
John Wolf Brennan: NN, UA, 2016
Daniel Schnyder: draKOOL, 2015 (Erstaufführung CH)
György Ligeti: Mysteries of the Macabre, 1977 (für Solosopran und Kammerorchester)
Die dadaistischen Werke
Erik Satie: Relâche (1924)
Ab den 1920-Jahren schloss sich Erik Satie den Dadaisten an. Schon früh, in den später
1880er Jahren, zeigte sich sein "Prä-Dada" Stil in seiner gegen-Ästhetik der Musik durch radikale Einfachheit und Minimalismus. Ein Jahr vor seinem Tod, im 1924 schrieb Satie die Musik
für die Produktion Relâche, ein Ballet mit einem integrierten, für die Pause konzipierten Kurzfilm
„Entr’acte“ von René Clair. Relâche basiert auf ein Essay von Francis Picabia, wurde von Rolf
de Maré produziert und mit dem Schweden Jean Börlin als Choreograph. Sogar Satie selber,
Francis Picabia, Man Ray und Marcel Duchamp traten als Darsteller im Film auf. Durch ihre
Zusammenarbeit entstand eine neue Produktionsmode –"instantanéisme".
In unserem Konzert wird zum Stück Relâche auch gleichzeitig den Filmausschnitt im original
1 dazu gezeigt.
Edgar Varèse: Octandre (1923)
Der französische Komponist Edgar Varèse war durch seine technisch-musikalische Doppelbegabung (Studium in Mathematik/ Naturwissenschaft und Musik) prädestiniert traditionelle Grenzen in Komposition wie im Instrumentarium zu übertreten. Er zählte zu den interessantesten
Figuren der experimentellen Moderne. Varèse hatte viele Künstlerfreunde unter den späteren
Dadaisten. In seinem Octandre 1923 in New York komponiert, versucht Varèse in diesem kurzen absoluten Musikstück für traditionellen Blasinstrumenten und Kontrabass den Begriff kammermusikalischer Polyphonie von einer neuen Konzeption der Klangfarbe und der Periodik her
zu verändern. Dass ihm dabei die Liedformen asiatischer Musik vorgeschwebt haben muss,
zeigt sich in der Exzentrizität seines Bläsersatzes. Die visionäre Fortschrittlichkeit des siebenminütigen Stückes, in dem die Bläser teils frei schwingende, atonale Melodien, teils dissonante,
scharf rhythmisierte Blöcke spielen überrascht. Die Orchestrierung des Stückes, in einer bis
dahin ungewohnte Mischung von Instrumentalfarben und Register, kommt der surrealistischen Malerei nahe.
John Cage: Suite for Toy Piano (1948)
Im Jahr 1948 führte John Cage ein Projekt in 25 Konzerten mit Musik von Erik Satie auf. Inspiriert von Satie komponierte Cage im selben Jahr das kleine Werk Suite for Toy Piano. Das einfache Werk besteht aus fünf kurzen Sätzen. Obwohl das Kinderklavier ein sehr einfaches Instrument ist, beginnt Cage damit, das noch stärker zu vereinfachen – er benutz anfangs nur die
fünf Töne in der Mitte. Die nächste drei Töne kommen dazu bis das kleine Piano voll bespielt
wird, nur um wieder zurück in die Reduktion von fünf Töne zu enden. Im Jahr 1963 entstand
eine volle Version von Toy Piano für ein Orchester von Lou Harrison. In unserem Konzert
führen wir das einfache Stück in der Originalversionauf.
György Ligeti: Mysteries of the Macabre (1977)
The Mysteries of the Macabre besteht aus drei Coloratura-Arien vom Chef der Geheimpolizei.
Der semi-nonsense Text ist eine unmittelbare und noch genaue Fortsetzung von Ligetis Ideen,
die er in seinen Werken Aventures und Nouvelles Aventures umgesetzt hat. Die Chromatik fehlt
hier nun gänzlich.
Die Schweizer Komponisten
John Wolf Brennan
Geboren 1954 in Dublin/Irland, Primarschule in Weggis,
Matura KSL Luzern. Studium an
der Universität Fribourg (Musikwissenschaft, Germanistik,
Film), Creative Music Studio
Woodstock/New York, Musikhochschule Luzern, Royal Irish
Academy of Music Dublin,
Swiss Jazz School Bern. Kompositions-Meisterkurse bei
James Wilson, Edison Denisov, Ennio Morricone, Klaus
Huber, Heinz Holliger und Hanspeter Kyburz.
2 Sieben Solopiano-Programme: The Speed of Dark, Pictures in a Gallery; Flügel; Das Wohlpräparierte Klavier; The Beauty of Fractals; Iritation; Text, Context, Co-Text & Co-Co-Text. Auftragswerke fürs NOB Neue Orchester Basel (Traumpfade, UA 2015), Percussion Art Ensemble
Bern (Oscillating Orbits, UA 2014), Carina Walter & Armin Bachmann (Angelus Arbonus, UA
2015), Bläsersolisten Aargau, CRM Roma (Equilibrio Precario), Marcel Worms (Silly Blooze),
Evelyn Glennie (Dundrum), Moscow Contemporary Music Ensemble (Epithalamium), Noamnesia Chicago (Frictions), Journées Hindemith (Nearly charming), James Galway (A Golly Gal‘s
Way to Galway Bay), Ori Meiraz (Alef Bet – an Oriental Peace Piece), Maralam (MoskauPetuschki), contrapunkt Basel (Euratorium), Animae Trio Basel (In State of Flux), DIVERSUS
Ensemble Dublin (Immram für 17 Gitarren).
CD-Aufnahmen als Pianist mit «Pago Libre» (Tscho Theissing, Arkady Shilkloper & Tom Götze); «dehei nöd dehei» (Christian Zehnder, Arkady Shilkloper), «TwinKeys» (mit Esther Flückiger), «Triangulation» (Christy Doran, Bruno Amstad, Patrice Héral), «Broken Dreams» (Alexandra Prusa, Peter Gossweiler), «Sculpted Sound» (Magda Vogel), «Zero Heroes» (Peggy
Lee, Dylan van der Schyff), «Aurealis» (Robert Dick), «HeXtet» (Julie Tippetts, Evan Parker,
Chris Cutler); «pipelines» (Hans Kennel); «Momentum» (Gene Coleman, Thomas KJ Mejer,
Marc Unternährer); «OrganIC VoICes» (Gabriele Hasler). Konzertreisen in Europa, Russland,
Ukraine, Japan, China, Kanada, USA. Klangschiff “Schiller” auf dem Vierwaldstättersee. Glockenspiel am Swiss Centre, London. Chormusik zu “Der letzte Ketzer”.
Hörbücher zu Franz Kafka, Thomas Hürlimann, Eveline Hasler, Meinrad Inglin («Schweizerspiegel»), Hans Arp, Kurt Schwitters, Daniil Charms, Anton Cechov u.v.w.
2003 Installation “klanggang“ im Kunstmuseum Luzern, 2004 •echov/Hürlimann-Hörspiel “Mein
liebstes Krokodil”, 2004 UA der Sprechoper “Güdelmäntig” (Text: Thomas Hürlimann); “klangbahn“ am Schweizer Tonkünstlerfest in Monthey/VS. 2005 UA «platzDADA!» (Texte von Hans
Arp, Kurt Schwitters, Daniil Charms) mit Agnes Heginger und dem pago libre sextett. 2006 pago
libre septett mit Nadja Räss, Dani Häusler & Willi Valotti am Heirassa-Festival. 2007 UA der
Oper “Night.Shift“ (W.H. Auden/Rudolph Straub) in St. Gallen u.a. mit Noëmi Nadelmann und
Yaniv d’Or; UA des Solopianoprogramms “The Speed of Dark“ am Willisau Festival, UA von
SILK/ST/RINGS für Yang Jing (Pipa) und das “Concert Guitar Trio”. 2008 Jodel-Lehrbuch/CD
mit Nadja Räss. Ab 2010 Herausgeber der Reihe «SONIC ROOTS/Wurzelklänge» im PANVerlag.
2009 CH-Premiere von “FAKE FOLK“ und „Höhefüür“ mit pago libre und Franziska Wigger an
den Stanser Musiktagen, UA “State of Flux“ Animae-Trio Basel. Hörspielmusik zu “Der
Sohn“ von Jon Fosse (Regie: Geri Dillier, Radio DRS). Dt. Schallplattenpreis 2009 für “platzDADA!” (Jazz Festival Willisau). 2010 Kunstmuseum Luzern: Video- und Klanginstallation INNER & OUTER SPACES mit Susanne Hofer. 2010 Trio «Melos Montis» mit Franziska und
Hanspeter Wigger, Sextett «Sonic Roots» mit Andreas Gabriel, Marcel Oetiker, Christy Doran,
Heiri Känzig & Marc Halbheer. Piano-Duo TwinKeys mit Esther Flückiger, 2013 “Pilgrims” mit
Tony Majdalani & Marco Jencarelli.
Weitere szenisch-literarisch inspirierte Musiken zu und mit Liz King, Eveline Hasler, Hanna Johansen, Sarah Kirsch, James Joyce, Seamus Heaney, E. A. Poe, Franz Kafka, Martin R. Dean,
Robert Walser, Daniil Charms, Wenedikt Jerofejew, Peter Horst Neumann, Christian Morgenstern, Otto Höschle, Ernst Toller, Oskar Pastior, Linard Bardill, William Shakespeare, Wolf
3 Biermann, Gottfried Keller, Boris Vian, Paul Klee, Eugen Gomringer, André Thomkins, Ernst
Jandl. Weitere Publikationen im Pan-Verlag, Edition Nepomuk, Pyramid, Peermusic.
Tätigkeit als Dozent an der Hochschule Luzern, ETH Zürich (Cortona-Wochen), Gymnasium
Immensee, als Workshop-Leiter und Referent (Spezialgebiete: Musik & Literatur; Volksmusik in
der Schweiz und in Irland; Alfred Leonz Gassmann, die Geschichte der KELTEN und HELVETIER, progressive Jazz und progressive Rock).
Für sein innovatives Schaffen als Komponist wurde er 2002 mit dem “Prix de la Fondation SUISA”, 2008 mit dem Anerkennungspreis der UBS Kulturstiftung ausgezeichnet. 2006-09 verlieh
die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia seinem Quartett Pago Libre die prioritäre Förderung.
2012 Beitrag der Markant-Stiftung für Projekt “Singende Städte“ (Text: Leonor Gnos). 2013 Artist-in-Residence im Zentrum für Gegenwartskunst Nairs/GR. Drei Töchter: Moreen, Enya und
Jayne. Lebt in Weggis am Vierwaldstättersee.
Websites: www.brennan.ch www.pagolibre.com
Marc Kilchenmann
Marc Kilchenmann belegte bei Prof. Urs Peter Schneider den Studiengang Ensemble fächerübergreifend und schloss dieses Studium mit
Auszeichnung ab. Als Komponist widmet er sich schwergewichtig der
Kammermusik. Besonders zu erwähnen gilt es den Zyklus ‘la perte de
la patience’ für 11 verschiedene Kammermusikformationen.
Sein Stück ‘Vertrautheitsselig auf Eis’ für Klavier und SechzehnteltonKlavier wurde von Dominik Blum beim Label Edition Zeitklang auf CD
eingespielt. Seit 2007 arbeitet er an einem gross angelegten Zyklus von acht Kompositionen
und acht Konzeptstücken über acht vorsokratische Philosophen. Als Improvisator hat er sich auf
das Gebiet der Konzeptmusik spezialisiert und in verschiedenen Zusammenhängen mit Laien
und BerufsmusikerInnen gearbeitet.
Seit 2011 ist er Mitglied des Ensemble Neue Horizonte Bern. Dieses ist spezialisert auf Konzepte, Improvisationen und Werke der Schweizerischen und Amerikanischen Avantgarde.
Ebenfalls seit 2011 ist er Dozent für ‘Improvisation – Komposition’ an der Hochschule der Künste Bern. 2010 wurde Marc Kilchenmann zusammen mit Chaya Czernowin (Prof. für Komposition
an der Harvard University), Johannes Schöllhorn (Prof. für Komposition an der HfMT Köln), Roland Moser (emeritierter Prof. für Komposition an der Musikakademie Basel) und Mark Sattler
(Dramaturg des Lucerne Festivals) in die Jury des 5. Kompositionswettbewerbes der Stiftung
Christoph Delz berufen
Marc Kilchenmann studierte Fagott bei Ingo Becker und Prof. Eckart Hübner. Seine Fagottstudien schloss er 1998 mit dem Solistendiplom ab. Im Zeitalter des Spezialistentums hat er sich
den Anspruch bewahrt, den Musikerberuf als Generalist ausüben zu wollen. Konkret ist er als
Komponist, Hochschuldozent, Verleger, Konzeptmusiker, Musikpädagoge und Programmgestalter tätig. Gemeinsam ist allen Tätigkeitsfeldern die Suche nach neuen Wegen, abseits ausgetrampelter Pfade. www.marckilchenmann.ch
4 Die Pflege der zeitgenössischen Musik steht für Marc Kilchenmann ganz allgemein im Zentrum
des Interesses. Nebst der Arbeit als ausübender Musiker ist Marc Kilchenmann massgeblich an
der Programmarbeit der basel sinfonietta, des Ensembles Antipodes und des Ensembles la
strimpellata beteiligt. Seit 2000 Mitglied der Programmgruppe der basel sinfonietta und zeichnete verantwortlich für Programme wie Freiheit! Beethoven – cage, Speaking Music, Herbstzeichen. Im Programm Zwölf Töne für Bach realisierte die basel sinfonietta die ersten Uraufführungen zweier Orchesterwerke (von insgesammt 28 (sic!)) von Hermann Meier. Seit 2004 erarbeitet er zusammen mit Matthias Kuhn die Saisonprogramme des Ensemble La Strimpellata
Bern. Besonderes Vergnügen bereitet Marc Kilchenmann das Aushecken von durchdachten,
komponierten Programmen. 1992 – 1997 war er Alleinverantwortlicher für eine Konzertreihe im
autonomen Jugendzentrum Reitschule Bern und verantwortete dort im vordigitalen Zeitalter
etwa 50 Konzerte mit Neuer Musik. Von 1999 – 2002 bildete er zusammen mit annette schmucki, Petra Ronner, Claudia Ulla Binder und andreas stahl die ag fabrikkomposition in der Roten
Fabrik (Zürich).
Daniel Schnyder
Der 1961 in Zürich geborene Daniel Schnyder gehört zu den
aktivsten und meistgespielten Komponisten seiner Generation.
Seit 1992 lebt Schnyder, zugleich Saxofonist und Flötist, in
New York City. Der weltweit agierende Künstler war als "Composer in Residence" beim Zermatt Festival 2012 mit dem
Scharoun Ensemble der Berliner Philharmoniker, beim Moritzburg Festival (2010), beim Orchestre de Chambre de Lausanne
OCL (2009), beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (2008)
sowie bei vielen anderen Orchestern und Festivals eingeladen.
Schnyders Werk ist eine Musik der Integration und widerspiegelt die urbane Realität unserer multikulturellen Gesellschaft.
Sein umfangreicher Werkkatalog enthält Kompositionen aller Werkgattungen.
Schnyder beschäftigt sich zu gleichen Teilen mit Jazz, klassischer und improvisierter Musik.
Sein Personalstil nimmt Einflüsse der Neuen Musik ebenso auf wie alte Musik, ethnische Musik,
multimediale Konzepte und Crossover. Meisterwerke von der Renaissance bis zum Jazz bearbeitet er, sodass sie anders und neu erlebt werden können. In diesem Sinne kreiert er im Auftrag namhafter Festivals neuartige Programmkonzepte, die exotische Instrumente und Musikstile einschließen – zum Beispiel das Projekt "Traveling East" für das Schleswig-Holstein Festival
2012, "Arabian Nights" für das Absolute Ensemble unter Kristjan Järvi und ein Bach-Programm
mit Uri Caine und Gregor Hübner für die Bachakademie Stuttgart. Schnyder gestaltet als Komponist und Solist ganze Konzertabende und stellt sie gezielt in aussermusikalische Kontexte.
Ein Beispiel dafür sind seine Faust-Projekte mit Orchester, Solisten, Schauspielern und Film. Er
schrieb die "Oriental Suite" (2006) und das afrikanische Oratorium "Sundiata Keita", das 2010 in
der Berliner Philharmonie mit Musikern aus Mali, Chor und Orchester uraufgeführt wurde.
Schnyders "klassisches Werk" umfasst vier Symphonien, fünf Streichquartette, drei Opern,
mehr als ein Dutzend Konzerte sowie Kammermusikwerke, die regelmäßig erklingen und auf
CDs aufgenommen wurden. Derzeit entstehen eine neue Oper für die Philadelphia Opera
Company, ein Werk für das Artemis Quartett und ein Fagottkonzert für Phillip Zeller.
5 Als Jazzmusiker spielte Schnyder mit Paquito D'Rivera, Lee Konitz, Ray Anderson, Abdullah
Ibrahim, Lew Soloff, Victor Lewis und Hubert Laws, was auf mehr als zwei Dutzend CDs dokumentiert ist. Seine Werke für Blechblasinstrumente, gespielt von Wolfgang Bauer, Joe Alessi,
David Taylor, Stefan Schulz, Henning Wiegraebe, Graham Ashton, Jim Pugh, Adam Unsworth
und Reinhold Friedrich, entpuppten sich als wegweisend. Schnyder erhielt viele Auszeichnungen, wurde für den Grammy (2000) sowie für den Deutschen Musikautorenpreis (2010) nominiert. www.daniel.schnyder.com
Paul Suits
Paul Suits studierte Klavier bei Edward Aldwell, Richard Goode und Murray Perahia am Mannes College in New York und schloss mit den Diplomen «Bachelor of Music» und «Master of Music» ab. Einem Studienjahr
an der Stuttgarter Musikhochschule im Fach Liedbegleitung bei Konrad
Richter folgten Engagements als Korrepetitor am Stadttheater Basel und
als Studienleiter am Stadttheater Luzern.
Paul Suits ist als Pianist vor allem ein vielbeschäftigter Begleiter; er nahm
an Tourneen in der ganzen Welt teil und spielte bei zahlreichen CD-, Ra dio- und Fernsehaufnahmen.
Als Komponist widmet sich Suits aufbauend auf seine reiche Erfahrung mit Sängern, am liebsten der menschlichen Stimme und zwar vorgängig mit Werken fürs Musiktheater. Dazu zählen
die Kinderoper «Malle Stolperhans», die am Staatstheater Cottbus zur Uraufführung gelangte
sowie die Schüleroper «Die Vögel», die 1994 am Realgymnasium dargeboten wurde. Zusammen mit dem Librettisten Roberto Bargellini komponierte er schon zwei Auftragswerke: die Kantate «Das Getier des Herrn Doktor Rochus» für die Mädchenkantorei beider Basel (Uraufführung 2001) sowie die Oper «Der weisse Stier», fürs Gymnasium Liestal (Uraufführung 2000). Im
Juli 2001 wurde seine Oper «Die perfekte Magd» am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin uraufgeführt. Seine Bearbeitungen von Schweizer Weihnachtsliedern wurden auf CD aufgenommen und in der Tonhalle Zürich gespielt. Im 2003 wurde die Kantate «Die Rache der Kybele», ein Auftragswerk des Gymnasium Hofwil (BE) in der französischen Kirche in Bern uraufgeführt. Das Werk „jüngst und einst“, wurde vom Gemischten Chor Zürich und Basel Sinfonietta
2010 in der Tonhalle Zürich uraufgeführt.
Paul Suits ist Dozent an der Hochschule für Musik und Theater Bern sowie an der Musikhochschule Winterthur Zürich.
Die Ausführenden
Kammerorchester paul taylor orCHestra erweitert mit Bläser und Schlagzeug
Leitung: Paul W. Taylor
Solistinnen: Anna Florina Herbst, Sopran und Dorottya Marosvari, Klavier, Celesta
und Toy-Piano
6 Paul Wegman Taylor
Paul Wegman Taylor wurde 1954 in Cleveland, USA, geboren,
wuchs in San Francisco auf und erlernte Violine und Horn in
einer Familie von Berufsmusikern. Er schloss mit den Diplomen
„Bachelor und Master of Music“ im Hauptfach Horn an der Juilliard School New York ab. Als Hornist trat er als ständiger Zuzüger mit dem New York Philharmonic und dem Metropolitan
Opera Orchestra 1976-82 auf. Als Solohornist spielte im Greenwich Philharmonia, Connecticut und in anderen regionalen
Orchestern.
Nach privatem Dirigierunterricht bei Maestro David Gilbert begann Taylor seine Dirigentenausbildung an der City University of New York bei Maurice Peress. Es folgten Privat- und Meisterkursstudien bei Prof. Walter Hügler in Trossingen, Deutschland, 1993-1996. Den ersten Rang
der Bieler Meisterkurse Wettbewerb in Dirigieren gewann PaulTaylor 1994. Wertvolle Impulse
als Dirigent erhielt er durch persönliche Kontakte mit Lord Menuhin und letzthin mit Sir Roger
Norrington und Bruno Weil.
Taylor gründete sein eigenes Kammerorchester paul taylor orCHestra 2007. Eine live Aufnahme des ersten Programmes „Die Liebenden“ mit Werken von Sibelius, Adams und Schönberg
wurde 2008 als CD produziert. Die CD Einspielung von seinem erfolgreichen SchweizerFinnischer Programm „Alphorn & Nordic Winds“ (2012-2014) mit Eliana Burki und Karoliina
Kantelinen erschien 2015 auf dem Label Solo Musica, München. Das Programm „Rhythm &
Romance“ (2014) mit Thomas Grossenbacher, Solocellist präsentierte romantische bis jazzigUrbane Amerikanische Musik. Das neueste Konzertprogramm „Gold & Silk“ mit dem Russischen Hornisten Arkady Shilkloper als Solist feierte Premier im September 2015 in Baden und
Zürich. Neben den romantischen und virtuosen Werken von Shilkloper wurden Originalwerke
für Streicher von Skrjabin, Gorsky, Zwilich und Nyman aufgeführt. Das Programm beinhalte
auch für Solohorn und Streicher von Taylor arrangierte Folk und Pop Klassiker aus Grossbritannien. Einspielung von Werken der Komponistin Maria Porten unter der Leitung vom Paul
Taylor, ist bei Disques VDE-Gallo erschienen.
Paul Taylor leitete über mehreren Jahren das Kammerorchester des Musik-Collegiums
Schaffhausen und das Zumiker Musiker Streichorchester, das Jakobstads Orkester in
Finnland und das Sinfonieorchester Nota Bene in Zürich. Als Gastdirigent leitete er das
Tonhalle Orchester Zürich, das Thuner Stadtorchester, die Südböhmische Kammerphilharmonie Budweis und das Pilsner Rundfunk Orchester in der Tschechischen Republik.
Nebst freien Engagements, ist Paul Taylor seit 1993 als musikalischer Leiter des Kirchgemeindeorchesters Zürich-Schwamendingen tätig.
www.paultaylororchestra.ch und www.conducting.ch
7 Anna Herbst
Anna Herbst wurde in Bensberg bei Köln geboren und wuchs in
Köln auf. Ihre ersten gesanglichen Erfahrungen sammelte sie ab
dem Alter von 7 Jahren im Chor des Kölner Komponisten und Kirchenmusikers Heinz-Martin Lonquich. 2004 wurde sie als Jungstudentin an der Hochschule für Musik und Tanz Köln aufgenommen
und studierte zunächst bei Prof. Henner Leyhe, ab 2005 bei Prof.
Josef Protschka Gesang und schloss 2010 mit dem Diplom in
Künstlerischer Ausbildung (Opern- und Konzertgesang) und in Gesangspädagogik ab.
Darauf folgte ein Masterstudium Operngesang bei Prof. Kai Wessel an der HfMT Köln, das
sie im September 2012 mit „sehr gut“ abschloss, sowie ein Aufbaustudium zum Master of
Music Barockgesang am Institut für Alte Musik Köln, das sie 2014 ebenfalls mit „sehr gut“
absolvierte. Anna Herbst war Stipendiatin der Yehudi Menuhin Stiftung, Preisträgerin beim
Bundeswettbewerb Gesang 2006 auf Landesebene und Finalistin des Liedwettbewerbes der
HfMT Köln 2013. Zur Vervollständigung ihrer Ausbildung nahm sie an zahlreichen Meisterkursen
im In- und Ausland teil; unter anderem bei Edita Gruberova, Emma Kirkby, Silvana BartoliBazzoni, Paul Agnew, der Lautten Compagney Berlin, Sissel Hoyem-Aune, Kristina Laki, Arthur
Janzen, Helen Kwon, Jeanne Piland und Karl Kammerlander. Ihre Konzerttätigkeit führte Anna
Herbst bereits in die Kölner Philharmonie „Weihnachtsoratorium“ von Johann Sebastian Bach
2014, „Beatus Vir“ von Antonio Vivaldi, 2012 ), in die Tonhalle Düsseldorf („King Arthur“ nach
Henry Purcell, 2013) an die Bochumer Kammerspiele („Arlecchina und der Edelmann“ von Lully/Molière, 2013), das Beethovenhaus Bonn sowie zu Konzerten nach Frankreich, Italien, Liechtenstein und in die Schweiz.
Auf der Opernbühne verkörperte sie zahlreiche Partien, deren stilistisches Spektrum vom
Frühbarock über Mozart bis zur zeitgenössischen Literaturoper reicht. Darunter die „Pamina“ in
der Zauberflöte von Mozart bei der jungen Oper NRW, die „Michalea“ in Bizets Carmen am
Opernloft Hamburg, die „Euridice“ in Charpentiers „La descente d‘Orphée aux enfèrs“ am Theater Aachen sowie eine "Brautjungfer" in Weber's "Freischütz" an der Oper Köln.
Anna Herbst hat sich immer gerne der Alten und der zeitgenössischen Musik gewidmet. Regelmäßig wird sie für Uraufführungen nach Zürich eingeladen („Oh Vielgeliebte“ 2011, „Eros“
2012, „Beim Hut des Hermes“ 2013 und „Eva“ 2015). 2014 war sie mit den "Mysteries of the
Macabre" von György Ligeti im großen Sendesaal des WDR in Köln zu hören.
Seit der Spielzeit 2014/2015 ist sie Mitglied des internationalen Opernelitestudios am Theater
Lübeck.www.anna.herbst.com
8 Dorottya Marosvari
Dorottya Marosvári wurde 1983 in Szeged (Ungarn) in eine musikalische Familie geboren. Mit fünf Jahren erhielt sie den ersten Violinunterricht, mit acht den ersten Klavierunterricht. Bereits mit 13 Jahren
wurde sie ins Konservatorium Szeged aufgenommen, wo sie bei
ihrer Mutter lernte.
1998 gewann sie den zweiten Preis am Internationalen Nikolai Rubinstein Klavierwettbewerb in Paris. Seit 2002 lebt sie in Zürich und
studiert an der Hochschule Musik und Theater, wo sie 2006 mit dem
Lehrdiplom abschloss. Ihr Studium an der Zürcher Hochschule der
Künste schloss sie mit einem Konzertdiplom ab.
Sie besuchte Meisterkurse bei Ferenc Rados, Livia Rév, Konstantin Bogino, Adalbert Roetschi,
Elzbieta Guzek-Soini und dem Guarneri Trio Prag. Ihre bedeutendsten Konzerte gab sie mit
dem Huttwiler Kammerorchester in St. Moritz und Zürich und in den USA mit ihrer Mutter.
Dorottya Marosvári ist auch als Kammermusikerin und Klavierlehrerin (Jugendmusikschule
Pfannenstiel) tätig. Sie wirkte auch bei Musical- und Musiktheater-Einstudierungen mit (Peter
Pan, Nestroy: Das Mädel aus der Vorstadt, Krása: Brundibar). www.ensembleclamo.com
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