Prüfungsüeilnehmer Prüfungstermin Einzelprüfungsnummer Kennzahl: Herbst Kennwort: 2003 66113 Arbeitsplatz-Nr.: Erste Staatsprüfung für ein Lehramt an öffentlichen Schulen Prüfungsaufgaben- Fach: Informatik (vertieft studiert) Einzelprüfung: Rechnerarchitektur, Datenb., Betriebssys. Anzahl der gestelltenThemen (Aufgaben): 2 Anzahl der Druckseitendieser Vorlage: 9 Bitte wenden! Herbst2003 Einzelprüfungsnummer : 66113 Seite:2 ThemaNr. I SämtlicheTeilaufgabensind zu bearbeiten! Aufgabe1: Betriebssysteme: Für die Kommunikationzwischenverschiedenen Prozesser/Threads soll ein gemeinsamer Datenbereichdienen.Wir unterscheiden zwischenLesemund Schreibem.Es sollenbeliebigviele Leser gleichzeitiglesendürfen;aberein SchreiberbenötigtexklusivenZugriff auf denDatenbereich. Es darf alsowederein Lesernochein andererSchreibergleichzeitigim kritischenBereichsein.Realisieren Siediesmit Hilfe von Semaphoren. ZeigenSiedurchentsprechende graphische Visualisierungen, wie Ihre Lösungbei gleichzeitigem Zugriff mehrererThreads/Prozesse funktioniert! GehenSie insbesondereauf die ErläuterungdeskritischenBereichsein! Wie wird bei Ihrer Lösungder wechselseitigeAusschlussgarufüert?Ist Ihre Lösungverklemmungsfrei? Aufgabe2: Rechnernetze,ClienUServer: ErläutemSie die Funktionsweiseder Client/Server-Architekturam Beispiel von Web-Servemund Browsem!GehenSiedabeiauf folgendeAspektedetailliertern: . . . . . VerbindungsaulbauimTCP/lP-Protokoll Adressierungvon Rechnem:DomainNamen,Domain Name Service,IP-Nummem Adressierungvon Dokumentenvia URL Fenstertechnik(sliding window) währendder Kommunikation HTML-Sprache Aufgabe3: Datenmodellierung: ModellierenSieeineBibliothekl Es solltenzumindestdie folgendenKonzepteabgedeckt werden: . Autoren habenBüchergeschrieben. . LeserleihenBücheraus. . Lesergebendieseausgeliehenen Bücher(hoffentlich) irgendwannwieder zwück. ModellierenSie dieseMiniwelt zunächstals ER-Diagramm!DiesekonzeptuelleER-Modellierung solltedannin ein relationalesSchematransformiertwerden.GebenSiedie SchlüsselderRelationen an! FortsetzungnächsteSeite! Herbst2003 Einzelprüfungsnummer : 66113 Seite:3 Auf derBasisIhresrelationalenSchemas formulierenSiefolgendeAnfiage:Wie viele Lesernamens und nochnicht zurückBohlenhabenein Buchmit demTitel "Nichtsalsdie Wahrheit"auseeliehen gegeben? Aufgabe4: Normalformen und Normalisierung: ZeigenSie formal, dassdasnachfolgenderelationaleSchemaeinerRelation Universitätennicht in dritter Normalform ist! Universitäten:{ [UniName,Professor,Fakultät,Dekan,Studiendekan,Rektor]] Wir gehendabeidavonaus,dassProfessoreneindeutigeNamenhaben.Zur Erinnerung:eineUniversitäthat i. Allg. mehrereFakultäten,ProfessorengehöreneinerFakultäteinerUniversität an, eineUniversitäthat einenRektor, eine Fakultäthat einenDekanund einenStudiendekan. BegründenSie intuitiv, wanrm eszweckmäßigist, eineRelationin die dritte Normalform umzuwandeln!ZeigenSiedazudie so genarurten Anomalienauf,die bei fehlenderNormalisierungauftreten können! anwenden! NormalisierenSie die obige RelationUniversitäten,indem Sie den Synthesealgorithmus ZeigenSiedetailliertdie Vorgehensweise auf! bei derNormalisierung Aufgabe5: SQL: modelliert: Gegeben sei folgendesrelationalesSchema,daseineUniversitätsverwalfung Studenten Vorlesungen Professoren hören voraussetzen prüfen {[MatrNr : inteser,Name : string, Semester: integer]] integer]] {[VorlNr : inteeer,Titel: string,SWS:integer,gelesenVon: {[PersNr: integer,Name : string, Rang : string, Raum : integer]] {[MatrNr : inteeer.VorlNr : inteeer]] {[VorgängerVorlNr: inteeer.NachfoleerVorlNr: inteeerl] {[MatrNr: integer,VorlNr: integer,PrüferPersNr:integer,Note: decimal]] FormulierenSiedie folgendenAnfragenin SQL: a) Alle Studenten, die denProfessorKant auseinerVorlesungkennen. b) Die Studenten, die die besteDurchschnittsnote ihrerPrüfungenhaben. c) GebenSie eine Liste der Professoren(Name,PersNr)mit ihrern Lehrdeputat (Summeder SWSder gelesenen auslOrdnenSiedieseListe so, Vorlesungen) nachLehrdeputat dasssie absteigend sortiertist! Bei gleicherLehtätigkeit darurnoch aufsteigendnachdemNamendesProfessors/derProfessorin. (Name,MatrNr, Semester) zwei Vorleaus,die mindestens d) GebenSieeineListeder Studenten sungenbei Kant gehörthaben. Herbst2003 Einzelprüfungsnummer : 66113 Seite:4 e) GebenSie eine Liste der Studentenaus,die alle Vorlesungenvon Sokratesgehört haben. f) GebenSie eineListe der Studentenaus,die nur Vorlesungenvon Sokratesgehört haben. GebenSieverbalan,welchesErgebnisfolgendeSQl-Anfrageliefert: SELECT s1.lfame, s2.Nane FRO!{Studenten s1", hören h1 , hören h2, Studenten s2 tfHEREsl.llatrl{r = h1 .}latrl{r ANDh1 .Vorll{r = b2.Vorll{r AND h2.Matrllr = s2.l.latrl{r GebenSie einenRelationenalgebra-Ausdruck für dieseAnfrage anl DieserAusdruck sollte keine Kreuzprodukte(nur Joins) enthalten. Aufgabe6: Indexstrukturen: ln denmeistenDatenbanksystemen wird standardmäßig ein B-Baum als Indexstrukturangelegt.ErläuternSiedie Funktionsweise desB-Baums!ZeigenSiegraphisch,waspassiert,wennnacheinander die Schlüssel 1 , 2 , 3 , 4 , 5 , 6 , 7 , 8 t, 0 9, eingefügtwerden! Wir nehmenan, dassdie Knoten desB-BaumseineKapazitätvon vier haben. -5- Seite:5 Einzelprüfungsnummer : 66113 Herbst2003 ThemaNr. 2 SämtlicheTeilaufgabensind zu bearbeiten! FunktionaleAbhängigkeit,Normalisierung Aufgabe1: Datenbanksysteme: der KundeneinesVerGegeben sei die folgenderelationaleDatenbankmit denoffenenRechnungen sandhauses: Rechnung RNR I 2 a J 4 5 6 KDNR Name I I 2 2 .| J 4 Müller Müller Huber Huber Meier Meier Betrag Adresse Positionen Datum a J 01.1I .2002 60 München 2 23.05.2003 90 München 5 09.03.2003 90 Nürnbere 14.02.2003 70 8 Nürnberg 20.06.2003 1 1 0 7 Augsburg L2 07.04.2003 90 München die 2. Schlüsselkandidaten 1. ErläutemSie,warumnur Relationenmit einemzusarnmengesetzten verletzen können! Normalform (einschließlich dertransi2. GebenSiefür obigeDatenbankallevollen funktionalenAbhängigkeiten tiven)an! 3. ErläutemSie, inwiefem obigesSchemadie 3. Normalform verletztt in die 3. Normalform! Erläutem Sie die dazudurchzu4. ÜberführenSie dasobige Relationenschema führendenSchrittejeweils kurz! 5. ErläutemSie, inwiefern sich einevollständigeNormalisierungnachteilig auf die Geschwindigkeit der Anfragebearbeitungauswirkenkannund wie daraufreagiertwerdenkann! FortsetzungnächsteSeite! Herbst2003 Einzelprüfungsnummer : 66IL3 Seite:6 Aufgabe2: Datenbanksysteme: RelationaleAnfragen: Gegeben sei dasfolgenderelationaleDatenbankschema (Schlüsselattribute sindjeweils unterstrichen): Lehrer (PNR, LName, Fachgebiet) Schüler(SN& SName,Adresse,KNR) Klasse(l(NR. Raum,Jahrgangsstufe) Fach@\\FName, Stundenzahl) unterrichtet(BN& Is{R. ENE) In derDatenbanksinddie Datenvon Lehrem,Schülem,Klassenund FächemeinerSchulegespei chert.Ein Lehrerhat dabei eine Personalnummer @NR), einenNamenund ein Fachgebiet.Schüler habennebeneinerIdentifikationsnummer(SNR) einenNamen,eineAdresseund gehöreneinereinzigenKlassean. Klassensind eindeutigdurch ihre Klassermummer(KNR) bestimmtund ihnen ist ein Klassenraumund eineJahrgangstufezugeordnet.Eine Klassewird von genaueinemLehrer in einem Fachunterrichtet.Ein Lehrer kannjedoch dieselbeKlassein unterschiedlichenFächernunterrichten. 1. GebenSiefür die folgendenverbalformuliertenAnfragenjeweils eineAnfrageformulierung in RelationalerAlsebraan! a) BestimmenSie die Namen und Adressenaller Schülerder 5. Jahrgangsstufe! b) Bestimmen Sie die Namen aller Lehrer, die jeweils jede Klasse der 6. Jahrgangsstufeunterrichten! c) GebenSie die Namen aller Schüleran, die von einem Lehrer in einem Fach unterrichtetwerden, das nicht dem FachgebietdiesesLehrers entspricht! 2 . Formulieren Sie die folgendenAnfragen in SQL: a) Bestimmen Sie fiir jede Jahrgangstufedie durchschnittliche Anzahl an Schülern in einer Klasse! b) Erstellen Sie eine alphabetischsortierteListe mit den Namen aller Lehrer, die jedes Fach unterrichten, unabhängigvon einer konkretenKlasse! c) Erstellen Sie eine Liste aller Lehrer. die nur Klassenmit mehr als 30 Schülernunterrichten! FortsetzungnächsteSeite! Herbst2043 Einzelprüfungsnummer : 66113 Seite:7 Aufgabe3: Rechnerarchitektur:RISC / CISC 1. ErstellenSieeinentabellarischen Vergleichzwischenklassischen RISC-und ClSC-Architekturen hinsichtlich der folgendenKriterien: Umfang desMaschinenbefehlssatzes, Umfang der Adressierungsarten,Anzahl der Register,Implementierungstechnik desProzessor-Leitwerks,Ausführungszeitenvon Maschinenbefehlen. 2. ErläutemSie,warumderUmfangderBefehlebei RlSC-Prozessoren so geringgewähltwurde! WelcheFolgenhattedas? 3. ErklärenSie,wodurchdie "Platzverschwendung" in denBefehlsformaten bei RlSC-Prozessoren entstehtundwodurchsiemotiviertist! 4. Bei RlSC-Prozessoren nehmendie CompilerCodeoptimierungen vor, die durchdie Prozessorarchitektur notwendigsind. Erklären Sie,warum bei folgendemAusschnittauseinem (virtuellen) Maschinenprogramm ein scheinbarsinnloserNOP-BefehlnachdemSprung-Befehl steht! :" JUmpxxxxx :* Aufgabe4: Rechnernetze I . Zwei Kommunikationspartner(beidebefindensich auf der Erde) sind über eine Satellitenstrecke miteinanderverbunden. Der Satellitbefindetsichin einerHöhevon 40.000km. Wie hochist im (Hinweis:Die LichtoptimalenFall derDelay ftir eineNachrichtunddie zugehörige Bestätigung? geschwindigkeitkannmit 300.000krn/s angenommenwerden.) 2. BetrachtenSieein klassisches Ethernetmit Bus-Topologie. a) WelchesVerfahrensbedientsich Ethemetfür den Medienzugriff?Warum sind hierfür Festlegungenzu minimalerFramel?inge undmaximalerL2ingedesMediums(Bus)notwendig? b) Die minimaleFramelänge seiauf 64 Byte festgelegt. WennSieein Ethe,metmit 2 Gigabit/s Übertragungsrate installierensollen,welcheräumlicheAusdehnung darf ihr Überhagungsme(Die idealen dium dann,selbstunter Bedingungen, maximalhaben? Signalesollensichim Mediummit 200.000km/s ausbreiten, Bearbeitungszeiten in denStationenkönnenvemachläswerden.) sigt Aufgabe5: Betriebssysterne: Scheduling FolgendeProzesse sollenbetrachtetwe.rden(die Zeitenseienin beliebigenZeiteinheitengegeben): Prozess Ankunftszeitpunkt Laufzett A B C D E -t 0 J I 2 2 I a J 2 4 3 FortsetzungnächsteSeite! Herbst2003 Einzelprüfungsnummer : 661L3 Seite:8 Ein Prozess,der zum Zeitpunkt I eintritt, wird auchzum Zeitpunkt r in die Warteschlangeeingereiht. Kommenzwei Prozessezur gleichenZeit, so wird die Ordnungauf den Prozessnamen (Alphabet) herangezogen. Wird ein Prozessvor seinemTerminierenzum Zeitpunktt'unterbrochen,soreiht er sichin die Warteschlange mit Ankunftszeitt'wieder ein. 1. ErklärenSie zunächstden Unterschiedzwischenpreemptivenund nicht-preemptivenSchedulingVerfahren! 2. GebenSie für die StrategienShortestJobFirst (SJF)undRoundRobin(RR) mit Quantum I = I jeweils in Form einesDiagrammsflir die ersten11Zeiteinheiten an,wannwelchemProzess Rechenzeitzugeteiltwird und wann die Prozesseggf. terminieren! 3. Die Reaktionszeit p; sei definiertals: 4 einesProzesses : r i ersterRechenzeitpunh; Ankunftszeitpunkt; GebenSie die mittlere Reaktionszeitder StrategienRR und SJFausTeilaufgabea) an! 4. Wie mussdie GrößedesQuantumsbei RR gewähltwerden,damit sich dieseStrategieäquivalent zur FlFO-Strategieverhält? 5. NennenSie drei unabh2ingige Einflussgrößen,die man zur Festlegungder Quantumslänge bei RR sinnvoll heranziehenkann! Aufgabe6: Betriebssysteme: Seitenersetzungsstrategien Bei der AusführungeinesSpeicherzugriffsbei der virtuellen Speicherverwaltungkann esvorkommen, dasssich die referenzierteSeitenicht im Arbeitsspeicherbefindet.DieseSituationwird Seitenfehler (pagefault) genannt. Die BehandlungeinesSeitenfehlerserforderti. Allg. Maßnahmenzur Ersetzungeiner Seiteim Arbeitsspeicher, d. h., um die gewünschte Seitein einenSeitenrahmen desArbeitsspeichers einlagemzu können,musszunächsteine andereSeitevom Arbeitsspeicherauf denHintergrundspeicherausgelagertwerden. Die Mengeder Seitensei gegebendurchN : {0,1,2,3, 4, 5} und die Mengeder Seitenrahmen, die ftir die Speicherungder Seitenim Arbeitsspeicherzur Verfügung steht,sei gegebendurchFramea= {fi,"f2,"fi,fq}. Auf die 6 Seitender MengeN werde in folgenderReihenfolgezugegriffen: a:135424321053504 Arbeiten Sie mit den zur Verfügung stehendenSeitenrahmender MengeFrameadie Seitenzugriffsfolge ar gemäßdennachfolgenden Ersetzungsstrategien ab.ErstellenSiehierzujeweils eineTabelle mit denhierfür angegebenen Spalten. 1. LIFO : Lastin First out Referenzierte Inhalt Seiten fr Inhalt f, Inhalt fi Inhalt f+ Summeder Sertenfehler 2. LRU : LeastRecentlyused FortsetzungnächsteSeite! Herbst7003 Einzelprüfungsnummer : 66113 Referenzierte Inhalt Seiten fi.t Inhalt Inhalt fz.t fi.t Seite:9 Inhalt fq. t Summeder Seitenfehler 3. LFU : LeastFrequentlyused Referenzierte lnhalt Seiten fi,akz Inhalt Inhalt Inhalt Summeder Seitenfehler f2,anz fi,anz fa,LTIZ 4. ErklärenSie den UnterschiedzwischenSwappingund Paging! 5. ErklärenSie den UnterschiedzwischenSegmentenund Seiten(pages)! Aufgabe 7: Deadlock und Semaphore: Zwet ProzessePr und P2 seienwie folgt unter Verwendung von booleschenSemaphorenprogrammiert (WAIT entsprichtUP und SIGNAL entsprichtDOWN): P1 : REPEAT <unkritischer Bereich> (1) ItAIT(Platz) Q) WAIT(S) <kritischer Bereich) SIGNAL(S) SIGNAL(Bestand) <unkritischer Bereich> UIITIL false P2Z REPEAT <unkritischer Bereich> tIAIT(Bestand) T.IAIT(S) <kritischer Bereich> SIGNAT(S) SIGNAT(Platz) (unkritischer Bereich> UNTIL false Ein Vertauschender Zetlen (1) und (2) von ProzessP1könnte zu Konflikten fi.ihren.Erklären Sie anhandeiner Belegung der SemaphoreS, Platz und Bestandund einer Beschreibungeines zeitlichenAblauß der beidenProzesseP1und P2,wie in diesemFall ein Deadlock entstehen kann.