viertes Übungsblatt

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17. November 2006
Übungen zu Information, Codierung, Komplexität (WS 2006/07)
13. Vorbemerkung: Ein wichtiges Hilfsmittel beim Studium von Codes über endlichen Körpern F ist die Vandermonde-Matrix


1
1
···
1
 α1
α2 · · · αn 


V (α1 , α2 , . . . , αn ) =  ..
..
.. 
.
.
 .
.
.
. 
n−1
n−1
n−1
α1
α2
· · · αn
für α1 , α2 , . . . , αn ∈ F . Sie kennen wahrscheinlich die fundamentale Aussage
über die Determinante dieser Matrix:
Y
det V (α1 , α2 , . . . , αn ) =
(αj − αi ).
1≤i<j≤n
Wenn nicht, so lesen Sie das in einem Buch über Lineare Algebra oder Matrizenrechnung nach. Insbesondere ist diese Determinante genau dann von Null
verschieden, wenn die α1 , α2 , . . . , αn ∈ F paarweise verschieden sind. Die
folgende Aufgabe übt den Umgang mit Matrizen dieser Bauart und führt zu
einer Konstruktionmöglichkeit für spezielle Codes (wobei die Idee dazu in
der Geometrie zu Hause ist).
Es sei nun F = Fq ein Körper mit q Elementen. Für b, c ∈ F betrachte die
quadratische Funktion
f : F × F → F : (x, y) 7→ x2 + bxy + cz 2 .
Für (α, β) ∈ F 2 bezeichne vα,β den Spaltenvektor der Länge 4:


1
 α 

vα,β = 
 β 
f (α, β)
Es gibt also insgesamt q 2 solcher Vektoren. In dieser Aufgabe geht es um
den linearen Code über F , der von der 4 × (q 2 + 1)-Kontrollmatrix Hb,c (q)
definiert wird, die aus allen Vektoren vα,β mit (α, β) ∈ F 2 , sowie dem Vektor
[0, 0, 0, 1]t besteht.
(a) Zeigen Sie, dass folgende Bedingungen notwendig sind für die lineare
Abhängigkeit von drei verschiedenen Vektoren vα1 ,β1 , vα2 ,β2 , vα3 ,β3 :
1
– Entweder ist α1 = α2 = α3 oder es ist
β1 − β3
β2 − β3
β1 − β2
=
=
.
α1 − α2
α1 − α3
α2 − α3
– Es ist
f (α1 − α2 , β1 − β2 ) = f (α1 − α3 , β1 − β3 ) = f (α2 − α3 , β2 − β3 ) = 0.
Hinweis: für den Beweis der zweiten Aussage werden Sie die erste benötigen. Das erfordert schon etwas Rechnerei...
Hier ein Hinweis, wie man vorgehen kann: Es geht es um


1 1 1
det α1 α2 α3  = (α2 − α1 )(α3 − α1 )(α3 − α2 ).
α12 α22 α32
Da nur der Fall interessant ist, dass nicht α1 = α2 = α3 ist, kann man
λ=
β1 − β2
β1 − β3
β2 − β3
=
=
(6= 0)
α1 − α2
α1 − α3
α2 − α3
setzen. Zeigen Sie nun:



1
1
1
1



α2
α3 = λ · det α1
det α1
α1 β1 α2 β2 α3 β3
α12



1 1 1
1
2



det α1 α2 α3 = λ · det α1
β12 β22 β32
α12

1 1
α2 α3 
α22 α32

1 1
α2 α3 
α22 α32
und folgern Sie dann




1
1
1
1 1 1
α2
α3  = f (1, λ) · det α1 α2 α3 
det  α1
f (α1 , β1 ) f (α2 , β2 ) f (α3 , β3 )
α12 α22 α32
(b) Zeigen Sie, dass die Matrix Hb,c (q) einen [q 2 + 1, q 2 − 3]-Code über Fq
definiert, dessen Minimaldistanz ≥ 4 ist, falls f (x, 1) = x2 + bx + c ein
irreduzibles Polynom über Fq ist.
(c) Konstruieren Sie einen solchen Code für q = 3, also einen [10, 6]-Code
über F3 mit einer Minimaldistanz ≥ 4. Bestimmen Sie die wirkliche
Minimaldistanz ihres Codes.
Hinweis: es nicht nur erlaubt, sondern sogar sehr erwünscht, wenn Sie
für diesen konstruktiven Teil Maple oder Mathematica zu Hilfe nehmen!
(Aber es geht auch per Hand.)
2
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