1/3 - Nemo, der dreieinhalbjährige Gordon-Setter aus der

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Babesiose in Deutschland
Nemo
Nemo, der dreieinhalbjährige Gordon-Setter aus der Nähe von Marburg, ist ein
Energiebündel. Auf jagdlichen Prüfungen und beim Spazierengehen in Wald und Feld ist
er kaum zu bremsen. Sein Besitzer, Steffen Runzheimer, kennt die Gefahren: Er
behandelt Nemo mit einem Antiparasitenmittel und sucht den Hund nach jedem
Spaziergang nach Zecken ab.
Vom Power-Rüden zum Pensionär
Im Juli 2006 fiel ihm dabei ein Blutsauger auf, der sich in der Achsel eines Vorderlaufs
festgebissen hatte. Steffen Runzheimer: „Die Stelle war geschwollen und rot umrandet.
Ich entfernte die Zecke und beruhigte die Haut mit einem Aloe Vera-Spray. Die
Schwellung ging zurück, aber es blieb eine kreisrunde Rötung.“ Sicherheitshalber suchte
er den Tierarzt auf. Dieser vermutete eine Borreliose-Infektion und gab ein Antibiotikum.
Ein Bluttest vier Wochen später sollte zeigen, ob die Diagnose richtig war. Einigermaßen
beruhigt fuhren Herrchen und Hund ins Trainingslager, wo Nemo selbst bei 38°C aktiv wie
gewohnt arbeitete.
Beim nächsten Training Mitte August war Nemo „komisch“, wie sich Steffen Runzheimer
erinnert. Zum Glück stand sowieso der Bluttest an. Nemos Züchterin, mit der er darüber
sprach, riet ihm, auch nach Babesien schauen zu lassen – den Erregern der Babesiose.
Die Hundeexpertin hält sich häufig in Frankreich auf und hat schon einmal ein Tier durch
eine Babesiose- und Leishmaniose-Doppelinfektion verloren. Der behandelnde Tierarzt
Dr. Ludger Birke aus Marburg teilte den Verdacht und veranlasste die entsprechenden
Laboruntersuchungen.
Während des Wartens auf die Ergebnisse verschlechterte sich der Zustand des Hundes
kontinuierlich. „Anfang September ging Nemo bereits nach wenigen hundert Metern
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Spaziergang die Luft aus, und er wollte zurück. Aus einem zweieinhalbjährigen PowerRüden war innerhalb weniger Wochen ein 15-jähriger Rentner geworden“, beschreibt
Steffen Runzheimer die dramatische Entwicklung. Mit dem Blutbild kam die Erklärung: Ein
hoher Titer von Babesien-Antikörpern (>1:160) verriet, dass der Zeckenbiss tatsächlich
eine Babesiose-Erkrankung verursacht hatte.
Hilfe aus Frankreich
Da es in Deutschland kein zugelassenes Medikament zur Behandlung von Babesiose
gibt, besorgte Dr. Birke das Chemotherapeutikum Carbesia® aus Frankreich. Steffen
Runzheimer: „Wir mussten etwa zehn Tage warten, bis das Medikament endlich eintraf.
Nemo ging es von Tag zu Tag schlechter. Wir waren froh, als der Hund endlich seine
Spritze bekam.“ Es folgte gespanntes Warten. Drei Tage später ging es langsam bergauf,
nach zwei Wochen war der Setter wieder fit. Auch die befürchteten Nebenwirkungen
blieben aus. Die nächste Blutkontrolle nach vier Wochen ergab: Nemo war frei von
Babesiose-Erregern.
Inzwischen ist ein Jahr vergangen, und Steffen Runzheimer nach wie vor erleichtert: „Wir
haben viel Glück gehabt mit der raschen Diagnose und Behandlung. Nemo ist wieder fit
wie ein Turnschuh. Er hat keinerlei Organschäden davongetragen. Das hätte auch anders
ausgehen können.“
Infektionsgefahren vorbeugen
Tierarzt Dr. Birke sieht in der Babesiose eine ernste Gefahr: „Die Geschichte von Nemo
zeigt, dass Hunde auch in Deutschland an Babesiose erkranken können. Bei der Wahl
des richtigen Parasitenmittels sollte deshalb auf eine repellierende Wirkung gegenüber
der Auwaldzecke geachtet werden. Denn eine wirkungsvolle Abwehr des Blutsaugers ist
immer noch die beste Vorsorge einer Babesiose-Erkrankung.“
Weitere Informationen für Tierhalter zum Thema Parasiten von Hund und Katze gibt es
unter www.parasitenfrei.de
Ihr Ansprechpartner:
Erwin Filter, Tel. +49 214 30-57280, Fax: +49 214 30-57283
E-Mail: [email protected]
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