Inhaltsverzeichnis 1 Elektronik-Start mit Leuchtdioden 1.1 Bauteile 1.2 Leuchtdioden 1.3 Widerstände 1.4 Transistoren 1.5 Elektrolytkondensatoren 4 4 4 5 7 8 2 Schaltungsbeschreibung 9 3 Löten 10 4 Bestückung der Platine 11 5 Funktionstest 14 6 Einsatz der Platine 14 3 1 Elektronik-Start mit Leuchtdioden Bauen Sie eine dekorative LED-Beleuchtung mit sechs LEDs. Der Aufbau des Bausatzes in 20 einfachen Arbeitsschritten macht nicht nur Spaß, sondern vermittelt zugleich auch interessante Einblicke in die Elektronik. Drei Transistoren und weitere Bauteile sorgen für eine sich ständig ändernde Helligkeit. Das sanft modulierte, gelbe LED-Licht vermittelt den Eindruck rotierender Lichtpunkte. Die Platine kann auch praktisch eingesetzt werden und z. B. als Orientierungspunkt, Notbeleuchtung oder Batterietester dienen. Abb. 1: Fertig aufgebaute Platine 1.1 Bauteile Miniplatine 6 gelbe LEDs 3 Transistoren BC547C 3 Widerstände 2,2 kΩ 3 Widerstände 100 kΩ 3 Elkos 47 µF Batterieclip für 9-V-Batterie Zusätzlich erforderlich: Lötkolben, Lötzinn, 9-V-Batterie 1.2 Leuchtdioden Der Bausatz enthält sechs Leuchtdioden (LEDs). Bei allen LEDs muss grundsätzlich die Polung beachtet werden. Der Minus-Anschluss heißt Kathode und liegt am kürzeren Anschlussdraht. Der längere Plus-Anschluss ist die Anode. Die 4 Kathodenseite ist zusätzlich durch eine Abflachung am LED-Gehäuse gekennzeichnet. Achtung: Anders als Glühlämpchen dürfen LEDs niemals direkt mit einer 9-V-Batterie verbunden werden. Es ist immer ein Vorwiderstand erforderlich. Abb. 2: Leuchtdiode 1.3 Widerstände Die Widerstände im Bausatz sind Kohleschichtwiderstände mit Toleranzen von ±5 %. Das Widerstandsmaterial ist auf einen Keramikstab aufgebracht und mit einer Schutzschicht überzogen. Die Beschriftung erfolgt in Form von Farbringen. Neben dem Widerstandswert ist auch die Genauigkeitsklasse angegeben. Abb. 3: Widerstand Widerstände mit einer Toleranz von ±5 % gibt es in den Werten der E24-Reihe, wobei jede Dekade 24 Werte mit etwa gleichmäßigem Abstand zum Nachbarwert enthält. Tabelle 1: Widerstandswerte nach der Normreihe E24 1,0 1,1 1,2 1,3 1,5 1,8 2,0 2,2 2,4 2,7 1,6 3,0 3,3 3,6 3,9 4,3 4,7 5,1 5,6 6,2 6,8 7,5 8,2 9,1 Der Farbcode wird ausgehend von dem Ring gelesen, der näher am Rand des Widerstands liegt. Die ersten beiden Ringe stehen für 2 Ziffern, der dritte für einen Multiplikator des Widerstandswerts in Ohm. Ein vierter Ring gibt die Toleranz an. 5 Tabelle 2: Der Widerstands-Farbcode Farbe Ring 1 1. Ziffer Schwarz Ring 2 2. Ziffer Ring 3 Multiplikator 0 1 Ring 4 Toleranz Braun 1 1 10 1% Rot 2 2 100 2% Orange 3 3 1.000 Gelb 4 4 10.000 Grün 5 5 100.000 Blau 6 6 1.000.000 Violett 7 7 10.000.000 Grau 8 8 Weiß 9 9 0,5 % Gold 0,1 5% Silber 0,01 10 % Ein Widerstand mit den Farbringen Gelb, Violett, Braun und Gold hat den Wert 470 Ohm bei einer Toleranz von 5 %. Im Lernpaket befinden sich jeweils 3 Widerstände der folgenden Werte: 2,2 kΩ 100 kΩ 6 Rot, Rot, Rot Braun, Schwarz, Gelb Widerstände dienen dazu, die Stromstärke zu reduzieren oder eine bestimmte Stromstärke einzustellen. Der kleinere Widerstand mit 2,2 kΩ legt die Stromstärke durch die LEDs fest und bestimmt damit ihre Grundhelligkeit. Der größere Widerstand mit 100 kΩ sorgt in der Schaltung für einen kleinen Basisstrom eines Transistors. 1.4 Transistoren Transistoren sind Bauelemente zur Verstärkung kleiner Ströme. Der Bausatz enthält 3 Silizium-NPN-Transistoren BC547C. Die Anschlüsse des Transistors heißen Emitter (E), Basis (B) und Kollektor (C). Der Basisanschluss liegt in der Mitte. Der Emitter liegt rechts, wenn Sie auf die Beschriftung sehen und die Anschlüsse nach unten zeigen. Abb. 4: NPN-Transistor BC547 Die folgende Schaltung zeigt die Grundfunktion eines NPN-Transistors. Es gibt 2 Stromkreise. Im Steuerstromkreis fließt bei geschlossenem Schalter ein kleiner Basisstrom, im Laststromkreis ein größerer Kollektorstrom. Beide Ströme gemeinsam fließen durch den Emitter. Der Emitterstrom ist nur unwesentlich (nämlich um den kleinen Basisstrom) größer als der Kollektorstrom. Da der Emitter hier am gemeinsamen Bezugspunkt der Schaltung liegt, nennt man diese Schaltung auch Emitterschaltung. Sobald der Basisstromkreis geöffnet wird, fließt auch kein Laststrom mehr. Der Basisstrom ist sehr viel kleiner als der Kollektorstrom. Der kleine Basisstrom wird also zu einem größeren Kollektorstrom verstärkt. 7 Abb. 5: Prinzip der Stromverstärkung Der Stromverstärkungsfaktor eines Transistors ist vom Typ abhängig und darüber hinaus gewissen Toleranzen unterworfen. Der NPN-Transistor BC547 wird in 3 Verstärkungsgruppen hergestellt, die mit A, B und C gekennzeichnet sind. Der BC547C besitzt die größte Verstärkung und erreicht eine 400- bis 800-fache Stromverstärkung. 1.5 Elektrolytkondensatoren Ein Kondensator besteht aus zwei Metallflächen und einer Isolierschicht. Legt man elektrische Spannung an, bildet sich zwischen den Kondensatorplatten ein elektrisches Kraftfeld, in dem Energie gespeichert ist. Ein Kondensator mit großer Plattenfläche und kleinem Plattenabstand hat eine große Kapazität, speichert also bei einer gegebenen Spannung viel Ladung. Die Kapazität eines Kondensators wird in Farad (F) gemessen. Große Kapazitäten erreicht man mit Elektrolytkondensatoren (Elkos). Die Isolierung besteht aus einer sehr dünnen Schicht Aluminiumoxid. Der Elko enthält einen flüssigen Elektrolyten und aufgewickelte Aluminiumfolien mit großer Oberfläche. Die Spannung darf nur in einer Richtung angelegt werden. In der falschen Richtung fließt ein Leckstrom und baut die Isolationsschicht allmählich ab, was zur Zerstörung des Bauteils führt. Der Minuspol ist durch einen weißen Streifen gekennzeichnet und hat einen kürzeren Anschlussdraht. 8 Abb. 6: Elektrolytkondensator 2 Schaltungsbeschreibung Das Schaltbild zeigt einen dreistufigen Phasenschieber-Oszillator. Eine Welle pflanzt sich laufend durch alle drei Stufen fort. Drei Widerstands-Kondensator-Tiefpassfilter mit jeweils 100 kΩ und 47 μF bestimmen die Zeitverzögerung und damit die Frequenz. Insgesamt scheinen die LEDs zu rotieren. Beide LEDs an einem Transistor zeigen zu jeder Zeit die gleiche Helligkeit, weil der Emitterstrom praktisch gleich dem Kollektorstrom ist. Auf der Platine liegen die zusammengehörenden LEDs jeweils einander gegenüber. Abb. 7: Schaltbild der Platine Die Stromaufnahme der Schaltung hängt im Wesentlichen von den verwendeten Vorwiderständen ab. Mit den eingesetzten 2,2-kΩ-Widerständen ist der Strom relativ klein und liegt bei ca. 2 mA pro LED. Die durchschnittliche Stromaufnahme der gesamten Schaltung beträgt ca. 5 mA bei einer Betriebsspannung von 9 V. Eine 9 Alkalibatterie mit einer typischen Kapazität von 500 mAh bringt damit eine Betriebsdauer von ca. 100 Stunden. 3 Löten Die Platine des Bausatzes ist eine doppelseitige und durchkontaktierte GlasfaserEpoxyd-Platine höchster Qualität, wie sie auch für Hightech-Anwendungen üblich ist. Das Material zeichnet sich dadurch aus, dass auch bei wiederholten Änderungen an der Platine kaum Gefahr besteht, dass sich Lötbahnen ablösen. Sorgfältiges Löten ist die Voraussetzung für den erfolgreichen Aufbau. Der Bausatz gehört wegen des kompakten Aufbaus zu den schwierigeren Lötprojekten. Wer dieses Projekt erfolgreich durchführt, ist auch fit für größere Aufgaben. Falls Sie noch keine Löterfahrung haben, sehen Sie sich bitte den kleinen Lötkurs auf www.elo-web.de an. Auch das Conrad-Lernpaket „Löten lernen“ ist für den ersten Einstieg zu empfehlen. Wenn Sie noch nicht viel mit dem Lötkolben gearbeitet haben, können die folgenden Hinweise nützlich sein. Beim Löten müssen gleichzeitig die Kupferfläche der Platine, der Draht des Bauteils und das Lötzinn erhitzt werden. Die Gefahr einer „kalten Lötstelle“ ohne gute Verbindung besteht darin, dass nur der Draht erhitzt wird und beim Löten eine Zinnperle entsteht, die nicht vollständig mit der Kupferfläche verschmolzen ist. Solche Fehler können passieren, wenn eine zu grobe Lötspitze verwendet oder wenn der Lötvorgang zu schnell abgebrochen wird. Abb. 8: Optimale Position für Lötkolbenspitze und Lötzinn Wegen der kleinen Lötpunkte eignet sich am besten eine Lötspitze in Bleistiftform. Berühren Sie die Lötstelle nicht mit der Vorderseite der Spitze, sondern im Interesse der besseren Wärmeübertragung mit der Seite – so, dass der Draht und die Kupferfläche gleichzeitig erwärmt werden. Führen Sie nach einem kurzen Moment etwas 10 Lötzinn zu, in dem Sie wiederum seitlich den Lötdraht an die Lötspitze halten. Das heiße, geschmolzene Lötzinn legt sich dann gleichmäßig um die Lötstelle. Sobald die Lötstelle vollständig umschmolzen ist, muss der Lötkolben entfernt werden. Mit dem richtigen Zeitablauf erreicht man gleichmäßig zuverlässige Lötstellen. Dass die Lötstelle die richtige Temperatur erreicht hat, erkennt man bei einer doppelseitigen durchkontaktierten Platine auch daran, dass das Lötzinn durch das Lötauge hindurch auch auf der Bestückungsseite den Draht umschließt. Übung macht den Meister! Abb. 9: Eine kalte Lötstelle Abb. 10: Eine gute Lötstelle 4 Bestückung der Platine Löten Sie die Bauteile in der vorgeschlagenen Reihenfolge ein, um die Verwechselungsgefahr gering zu halten und damit die eingebauten Bauteile möglichst wenig im Weg stehen. Alle Bauelemente sollen dicht an der Platine eingelötet werden. Die LEDs aber können auch mit möglichst langen Anschlüssen eingebaut werden, weil sie später umgebogen werden können. Die kleine Platine bildet dann zusammen mit den LEDs ein größeres Gebilde, das an einen Käfer erinnert. 11 Abb. 11: Bestückungsplan 1. Löten Sie die 3 Transistoren BC547C (T1 bis T3) ein. Der Bestückungsaufdruck zeigt die Einbaurichtung. 2. Bauen Sie die Widerstände R1, R3 und R5 nahe den Transistoren ein. Alle drei haben 100 kΩ (Schwarz, Braun, Gelb). 4. Montieren Sie die Widerstände R2, R4 und R6 am rechten Rand der Platine und oben ein. Sie haben jeweils 2,2 kΩ (Rot, Rot, Rot). 5. Setzen Sie die 3 Elkos mit 47 µF ein. Achten Sie auf die Polung. Der Platinenaufdruck zeigt jeweils den Plusanschluss, der am längeren Anschlussdraht liegt. Der Minusanschluss ist zusätzlich mit einem weißen Strich auf dem Elko gekennzeichnet. Alle Minusanschlüsse weisen zum Rand der Platine. 12 Abb. 12: Alle Bauteile ohne die LEDs 6. Löten Sie die 6 LEDs entweder kurz oder mit möglichst langen Anschlüssen ein. Achten Sie auf die Einbaurichtung. Der Minuspol der LED (Kathode) ist beim Aufdruck an der abgeflachten Gehäuseseite erkennbar. Außerdem erkennt man den Minusanschluss am kürzeren Anschlussdraht der LED. Bitte biegen Sie die lang eingebauten LEDs noch nicht um, denn zuerst soll die Schaltung getestet werden. 7. Schließen Sie den Batterieclip an. Der Minuspol liegt am schwarzen, der Pluspol am roten Kabel. Abb. 13: LEDs mit Abstand eingelötet 13 5 Funktionstest Nun folgt der erste Test. Schließen Sie eine 9-V-Batterie an. Alle LEDs sollten leuchten und nach einigen Sekunden weich blinken, also laufend ihre Helligkeit ändern. Falls die Platine nicht funktioniert, überprüfen Sie noch einmal alle Lötstellen und die Einbaurichtung der LEDs, der Elkos und der Transistoren. Die Blinkfrequenz ist stark von der Batteriespannung abhängig. Bei kleinerer Spannung läuft der Blinker langsamer. Außerdem kommen die einzelnen LEDs näher an den Dunkelzustand heran, während die Helligkeit bei voller Spannung nur etwa bis zur Hälfte schwankt. Experimentieren Sie auch mit anderen Batterien und geringeren Betriebsspannungen ab ca. 4,5 V. Alternativ können Sie auch einen Vorwiderstand bis maximal 10 kΩ in die positive Versorgungsleitung einfügen. Mit dieser Maßnahme wird die Blinkfrequenz verlangsamt und der Stromverbrauch deutlich reduziert. 6 Einsatz der Platine Falls Sie die LEDs mit langen Anschlüssen eingelötet haben, biegen Sie sie nach außen um, sodass sie in einem größeren Kreis nach unten stehen. Die Platine wirkt dann wie ein großer Käfer. Legt man sie mit den LEDs nach unten auf eine Holzfläche, entstehen besonders dekorative Lichteffekte. Abb. 14: Fertige Platine mit umgebogenen LEDs 14 Abb. 15: Platine mit kurz eingelöteten LEDs Sie können das Gerät auch als Batterietester einsetzen. Eine frische Batterie lässt die LEDs schneller blinken. Darüber hinaus lassen sich auch weitgehend verbrauchte Batterien mit der Schaltung noch gut einsetzen. Die Schaltung holt auch noch den letzten Rest Energie aus einer Batterie. Lassen Sie aber keine völlig entleerte Batterie an der Schaltung, denn sie könnte auslaufen. Eine andere Einsatzmöglichkeit ergibt sich im Zusammenhang mit Zimmerpflanzen. Verstecken Sie die Platine im dichten Blätterwald. Am Abend wirken die Lichteffekte besonders gut. Auch der Einsatz in Vitrinen und Regalen oder zur Beleuchtung von Kunstgegenständen ist möglich. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf! 15 Impressum © 2011 Franzis Verlag GmbH, 85540 Haar bei München www.elo-web.de Autor: Burkhard Kainka ISBN 978-3-645-10089-2 Produziert im Auftrag der Firma Conrad Electronic SE, Klaus-Conrad-Str. 1, 92240 Hirschau Alle Rechte vorbehalten, auch die der fotomechanischen Wiedergabe und der Speicherung in elektronischen Medien. Das Erstellen und Verbreiten von Kopien auf Papier, auf Datenträgern oder im Internet, insbesondere als PDF, ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlags gestattet und wird widrigenfalls strafrechtlich verfolgt. Die meisten Produktbezeichnungen von Hard- und Software sowie Firmenlogos, die in diesem Werk genannt werden, sind in der Regel gleichzeitig auch eingetragene Warenzeichen und sollten als solche beachtet werden. Der Verlag folgt bei den Produktbezeichnungen im Wesentlichen den Schreibweisen der Hersteller. 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Zur Rückgabe sind Sammelstellen eingerichtet worden, an denen Sie Elektrogeräte kostenlos abgeben konnen. Ihre Kommune informiert Sie, wo sich solche Sammelstellen befinden. Dieses Produkt ist konform zu den einschlagigen CE-Richtlinien, soweit Sie es gemäß der beiliegenden Anleitung verwenden. Die Beschreibung gehört zum Produkt und muss mitgegeben werden, wenn Sie es weitergeben.