Dänische Spuren in Kiel - Deutsch

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Dänische Spuren in Kiel
An diesem Buch haben mitgewirkt:
Annie Lander Laszig
Birgit Sippell-Amon
Rolf Ingenfeld
Layout und Gestaltung:
Arne Biederbeck | www.alpha-f.de
Copyright Deutsch-Dänische Gesellschaft 2011
Dieses Buch entstand durch die großzügige
Unterstützung der Brunswiker Stiftung.
Annie Lander Laszig mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland,
die ihr am 28. September 2010 bei einer Feierstunde von Sozialminister Dr. Heiner Garg überreicht wurde.
Liebe Mitglieder und Freunde der Deutsch-Dänischen Gesellschaft,
am 14. Oktober 1970 wurde in Kiel die Deutsch-Dänische Gesellschaft e.V. aus der Taufe gehoben.
40 Jahre Deutsch-Dänische Gesellschaft (DDG) – das ist die Erfolgsgeschichte eines Vereins, der im
Kulturleben der Stadt Kiel und der Region tief verankert ist. Heute sind rund 600 Mitglieder in Kiel und
den Sektionen in Rendsburg, Ostholstein-Lübeck, Lüneburg und Bremen aktiv. Damit ist sie die größte
Auslandsgesellschaft in Deutschland mit Blickrichtung auf unseren Nachbarn Dänemark.
Der Deutsch-Dänischen Gesellschaft ist es immer wieder geglückt, mit Veranstaltungen und Projekten
über den eigenen Vereins-Tellerrand hinauszuschauen und breitere Kreise anzusprechen. So sorgte 1976
die DDG zum 150. Todestag des dänischen Dichters Jens Baggesen für die Renovierung seines Grabmals
auf dem Eichhof Friedhof in Kiel. Im Jahr darauf wurden auf ihre Anregung hin in der Kunsthalle Kiel die
Skagen-Maler zum ersten Mal einem deutschen Publikum zugänglich gemacht. An beide Ereignisse hat
die DDG in der Folgezeit angeknüpft. 2002 konnte die DDG das Grabmal Lass renovieren und ebenfalls
auf dem Südfriedhof wurde 2007 die Replik des Thorvaldsen-Medaillons „Der Tag“ von der DDG ersetzt.
Im Kunstbereich hat die Deutsch-Dänische Gesellschaft neben zahllosen Ausstellungsbesuchen auch
selbst Ausstellungen initiiert und durchgeführt: Große Aufmerksamkeit erregten sowohl die „Zeichnungen zur Bibel“ der dänischen Königin Margrethe II. wie auch im Andersen-Jahr 2005 die Scherenschnittausstellung von Sonia Brandes zu der Erzählung „Der Reisekamerad“ von Hans Christian Andersen.
Auch im Bereich der Musik konnte die Gesellschaft verschiedene Konzerte mit Musikern organisieren.
Chöre aus Dänemark und Grönland waren eingeladen. Als ganz besondere Highlights gelten die Grönland Filmfeste.
Wir freuen uns sehr, dass wir mit großzügiger Unterstützung von Ernst Georg und Marion Jarchow,
Brunswiker Stiftung, dieses Büchlein als Dankeschön an unsere treuen Mitglieder herausgeben können.
Annie Lander Laszig
Vorsitzende
Thomas Viktor Adolph (li), Gründungsvater und erster Vorsitzender der DDG
von 1970-1990, überreicht 1980 dem
damaligen schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Gerhard Stoltenberg
die Festschrift „Dialog über die Grenze“
zum 10jährigen Jubiläum der DDG.
Wolfgang Blechschmidt (links) und
Uwe Thies von Leesen, 1. Vorsitzender
der DDG von 1990-2000
Gelebte Nachbarschaft - 40 Jahre DDG
Kurzvortrag von Wolfgang Blechschmidt, Vorstandsmitglied der Deutsch-Dänischen Gesellschaft, beim Jubiläumsfestakt
am 14. Oktober 2010 im Landeshaus Kiel
40 Jahre Deutsch–Dänische Gesellschaft e. V.: fürwahr eine Zeitspanne, die es verdient, besonders hervorgehoben zu werden.
40 Jahre Deutsch–Dänische Gesellschaft e. V.: eine Erfolgsgeschichte – wie ich meine. Die Deutsch-Dänische Gesellschaft ist
in den 40 Jahren ihres Bestehens von lediglich drei Vorsitzenden
geführt worden. Bereits dies spricht für die Kontinuität in der
Führungsspitze.
Alle drei Vorsitzenden waren bzw. sind Glücksfälle für die Gesellschaft. Alle waren bzw. sind Journalisten und sind bestens
vernetzt.
Wie hat nun alles angefangen?
Am 14. Oktober 1970 – auf den Tag genau vor 40 Jahren – kamen im Kieler Schloss etwa 120 Personen zusammen, um die
Deutsch-Dänische Gesellschaft zu gründen. 90 der Anwesenden
traten spontan der Gesellschaft bei. Dazu gehörte auch der spätere Vorsitzende Thies Uwe von Leesen, sowie die heute anwesenden Herren Weidling, Kürtz und Tychsen sowie Frau Hampel
als Vertreterin ihres verstorbenen Mannes.
Wer waren die Gründungsväter, gewissermaßen die Männer der
ersten Stunde:
Thomas Viktor Adolph, der damalige Kieler NDR-Funkhausdirektor, als Initiator, Gründungsvorsitzender, Vorsitzender 20 Jahre
hindurch und Ehrenvorsitzender bis zu seinem Tode.
Dr. Klaus Onnasch, der damalige Sonderbeauftragte für Minderheiten-, Grenzland- und Skandinavienfragen in der Staatskanzlei
des Landes Schleswig-Holstein.
Dr. Hans-Carl Rüdel, der dänische Konsul in Kiel
Prof. Dr. Olaf Klose, der Direktor der Schleswig-Holsteinischen
Landesbibliothek,
Kapitän Jürgen Schilling, der dänische Nato-Offizier
Rolf Heinrich Wecken, der Leiter des NDR-Funkhauses in Flensburg.
Als Aufgabe setzte sich die DDG:
„Die Förderung und Vertiefung der Beziehungen zwischen Deutschen und Dänen und die Vermittlung von Kenntnissen, die die
geistigen, kulturellen, sozialen, politischen und wirtschaftlichen
Verhältnisse Deutschlands und Dänemarks betreffen.“
Diese Zielsetzung ist bis heute in unserer Satzung verankert und
ist auf ein breites Interesse gestoßen.
Thomas Viktor Adolph hat mit großem Erfolg 20 Jahre lang, also
die Hälfte der Zeit, die DDG geleitet und auf seine Art geprägt.
In seiner Amtszeit wurden die Sektionen
Husum und Rendsburg (1971), Ostholstein (1972), Bremen
(1973), Plön (1979), Schleswig (1984), Lübeck (1987) und Itzehoe
(1988) gegründet.
Als damaliger NDR-Funkhausdirektor in Kiel hatte er viele Verbindungen auch nach Dänemark. Auch knüpfte er frühzeitige
Kontakte zu Vereinigungen in Dänemark, wie z. B. zur DeutschDänischen Handelskammer und zum Dänischen-Deutschen Industrie- und Handelsklub in Kopenhagen, der gerade auch sein
40-jähriges Jubiläum gefeiert hat.
Thomas Viktor Adolph war äußerst eloquent und konnte ausgezeichnet formulieren. Mit seiner Fabulierkunst hat er die Mitglieder „gefangen“ gehalten. Er war ein Grandseigneur. In den
Festschriften „Dialog über die Grenze I und II“ (1980 und 1990)
hat er die Aktivitäten der Gesellschaft in seiner Amtszeit genau
aufgelistet.
Thies Uwe von Leesen brachte hervorragende Bedingungen
für die Übernahme des Vorsitzes mit. Er war im Grenzland
aufgewachsen und hatte in Flensburg - wie der Chronist - die
Oberschule besucht. Beide hatten hier die Patenschaft für die
Schulen in Nordschleswig begründet. Er kannte alle Probleme
zwischen Deutschen und Dänen. Als Minderheitenbeauftragter der Landesregierung hatte er hervorragende Verbindungen, die der DDG zugute kamen. Wenn ich es richtig sehe, lag
sein Schwergewicht auf politisch-wirtschaftlichem Gebiet. Hier
konnte er für die Mitglieder interessante Referenten gewinnen.
Aber auch der Zusammenhalt der Mitglieder lag ihm am Herzen. So hat er die alljährlich stattfindenden Sektionstreffen, die
reihum jeweils von einer Sektion organisiert werden, ins Leben
gerufen, um die Mitglieder enger zusammenzuführen und neue
regionale Eindrücke zu vermitteln.
Die Sektion Lüneburg hat er hinzugewonnen.
Seit 2001 führt nun Annie Lander Laszig die Geschicke der DDG.
Auch sie bringt hervorragende Eigenschaften für den Vorsitz
mit. Sie ist in Kopenhagen geboren, ist Pastorin, Journalistin,
Goodwill-Botschafterin für Kopenhagen, Reisebegleiterin, Reiseschriftstellerin. Auch sie hat ein Netzwerk aufgebaut. Davon
profitieren die Mitglieder sehr.
Sie hat eigene Akzente gesetzt. So hat sie deutsch-dänische
Gottesdienste und deutsch-dänische Musikveranstaltungen eingeführt. Sie hat die Wiedereinweihung der Grabmäler Lass, Müllenhoff und Baggense veranlaßt, das Grönland Filmfest initiiert
und in jüngster Zeit den Aufbau einer Kulturbrücke zwischen
Fehmarn und Lolland gefördert. Auch die Ausstellungen „Bibelillustrationen der Königin“ und die Scherenschnitte von Sonia
Brandes sind noch in guter Erinnerung.
Alle Veranstaltungen in den 40. Jahren wurden von unseren Mitgliedern gut aufgenommen, denen wir sehr herzlich für ihre
Treue danken. Die engagierten Diskussionen auf den Veranstaltungen und die Informationsfahrten nach Dänemark, nach
Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern sowie die geselligen Begegnungen und beliebten Julefrokost-Fahrten nach Dänemark sollen nur beispielhaft genannt
werden. Alle Veranstaltungen aufzuzählen, ist leider aus Zeitgründen nicht möglich.
Alle Vorsitzenden haben sich um die Deutsch-Dänischen Beziehungen verdient gemacht. Das kommt auch dadurch zum
Ausdruck, dass alle das Bundesverdienstkreuz erhalten haben.
Wir danken nochmals unseren Mitgliedern, den Sektionen sowie allen anderen ehrenamtlichen Mitarbeitern für die geleistete Arbeit.
Dank schulden wir auch der Landesregierung, den Botschaften
in Bonn, Berlin und Kopenhagen, den Generalkonsulen in Ham-
burg und den Honorar-Konsulen in Kiel, der Stadt Kiel sowie den
Stiftungen in Kiel für die jahrelange Unterstützung. Ohne diese
Unterstützung hätte die DDG viele Objekte nicht verwirklichen
können. Vielen Dank:
In der Gesamtschau können wir sagen, daß die DDG in 40 Jahren eine umfassende Arbeit geleistet hat, vieles bewegt, manche erreicht hat.
Das entspannte deutsch-dänische Verhältnis, die unverkrampfte deutsch-dänische Begegnung, das Bewusstsein der guten
Nachbarschaft in Norddeutschland sind fast zur Selbstverständlichkeit geworden.
Wenn die DDG durch ihre Arbeit ein wenig dazu beigetragen
hat, hat sie ihren Satzungsauftrag erfüllt.
Annie wird mit ihrem unermüdlichen Engagement, mit ihrem
Ideenreichtum und ihrem Charme die DDG sicher und erfolgreich in das 5. Jahrzehnt führen, davon ist der Chronist überzeugt.
Danke. (W. Blechschmidt)
Jubiläumsfeier zum 40jährigen Bestehen der DDG im Landeshaus
Bild oben links
Die Musiker Helene Blum und Harald Haugaard (Dänemark)
Bild oben rechts
Vorstandstrio: Die Vorsitzende Annie Lander Laszig, ihre Stellvertreterin
Birgit Sippell-Amon und Wolfgang Blechschmidt freuen sich über das
gelungene Fest
Bild unten
Gruppenbild mit Dame: Annie Lander Laszig mit den Festrednern
(von links): Wolfgang Blechschmidt (Vorstandsmitglied der DeutschDänischen Gesellschaft), Siegfried Matlok (Chefredakteur „Der
Nordschleswiger“, Apenrade), Dr. Christoph Jessen (Botschafter der
Bundesrepublik Deutschland, Kopenhagen), Jürgen Heinemann
(Chefredakteur der Kieler Nachrichten), Torsten Geerdts (Präsident
des Schleswig-Holsteinischen Landtags) und Götz Bormann (Honorarkonsul des Königsreichs Dänemark, Kiel); nicht auf dem Bild: Per
Erik Veng (Gesandter Botschaftsrat für Kultur, Presse und Information,
Königlich Dänische Botschaft, Berlin)
Gegen das Vergessen
Drei Mal ist die DDG nun schon dänischen Spuren auf Kieler
Friedhöfen nachgegangen.
An erster Stelle zu nennen ist die Wiederentdeckung des Grabmals Henning Lass, geschaffen von dem dänischen Bildhauer Edvard Eriksen, dem Schöpfer der weltberühmten „Kleinen
Meerjungfrau“. Über Jahrzehnte war das Marmor-Mal auf dem
Kieler Südfriedhof in Vergessenheit geraten – und in dementsprechend schlechtem Zustand. 2002 wurde das Grabmonument restauriert und die Grabanlage neu gestaltet. In einem
Festakt am 25. September 2002 konnte der Marmor-Jüngling
Kiel und allen Kielern wieder geschenkt werden. Seither ist er
zu einem Anziehungspunkt auf dem Friedhof geworden und
auch in neue Kielbücher aufgenommen worden.
Die Geschichte des Grabmals ist ebenso spannend wie berührend. Annie Lander Laszig ist die Wiederentdeckung dieses
künstlerischen Kleinods, des einzigen Originalwerks von Edvard
Eriksen (1876-1959) in Deutschland, zu verdanken. In einem
Buch über Eriksen stieß sie auf eine Abbildung des Grabmals,
ging der Sache nach, fand nach langer Suche tatsächlich den
sitzenden Marmorjüngling und initiierte die Renovierung des
Grabmals, das durch Kriegsschäden (Bombensplitter an einem
Bein), Risse und starke Verschmutzung des ursprünglich strahlend weißen Carrara-Marmors gelitten hatte.
Die Restaurierung war nur möglich durch großzügige Spenden
der Brunswiker Stiftung und vieler Kieler Bürger.
Das Grabmal entstand zum Gedächtnis an Henning Lass, das
einzige Kind der Kieler Kaufmannsfamilie Lass, die in der Lübecker Chaussee eine Fischräucherei betrieb. Henning Lass, am 21.
Januar 1904 in Kiel geboren, verlor im Alter von nur 21 Jahren am
3. August 1925 bei einem Motorradunfall in Berlin sein Leben.
Seine Eltern, die über das gemeinsame Brieftauben-Hobby mit
Edvard Eriksen bekannt waren, gaben nun bei dem dänischen
Künstler eine lebensgroße Porträtstudie des geliebten Sohnes in
Auftrag, die 1927 fertig gestellt wurde. Der Name des Schöpfers
geriet im Laufe der Jahre allerdings in Vergessenheit.
Das Grabmal erstrahlt in neuem Glanz.
Umseitig: Detail mit dem Oberkörper des
Marmorjünglings
Ebenfalls auf dem Kieler Südfriedhof befindet sich das Grab des
Kieler Bildhauers Adolph Müllenhoff, das viele Jahrzehnte eine
Replik des Bildmedaillons „Der Tag“ schmückte, geschaffen von
Dänemarks berühmtestem Bildhauer Bertel Thorvaldsen. Dann
wurde das Kunstwerk gewaltsam heraus gebrochen und gestohlen – ein Grabfrevel, der bis heute ungesühnt blieb. Um die
Erinnerung an Thorvaldsen wieder wachzurufen, ließ die DDG
einen neuen Guss anfertigen. Die Reproduktion wurde 2007
bei einer Kleinen Feierstunde präsentiert. Auch diese Sanierung wurde durch die Unterstützung der Brunswiker Stiftung
möglich.
Das Grabmal Müllenhoff mit der neu gefertigten
Replik der Thorvaldsen-Bildplakette „Der Tag“
Bereits 1976 war auf Initiative der DDG der Grabstein von Jens
Baggesen auf dem Friedhof Eichhof instand gesetzt und neu
beschriftet worden. Am 3. Oktober 1976, dem 150. Todestag des
dänischen Dichters, konnte der Stein in einer kleinen Feierstunde der Öffentlichkeit übergeben werden.
Der zweisprachige Dichter, der von 1811 bis 1813 eine Professur an der Christian-Albrechts-Universität innehatte, war auf
Wunsch seiner Söhne an der Seite seiner ersten Frau Sophie
von Haller beigesetzt worden; ihr früher Tod 1797 in Kiel war
eine Tragödie für ihn. Beider Namen und Lebensdaten sind auf
dem Grabstein eingraviert.
Baggesens Grab befand sich ursprünglich auf dem St. JürgenFriedhof in Kiel, der im Zweiten Weltkrieg total zerstört und
nach Endes des Krieges aufgelassen wurde. Der Grabstein von
Baggesen wurde auf den Eichhof transferiert.
Die Fahrt nach Korsør führte 2002 die DDG an den Geburtsort
des Dichters (1864 – 1826), an dessen Leben und Wirken dort
ein Standbild erinnert.
Königin und Künstlerin
Deutschland-Premiere einer Ausstellung mit „Zeichnungen zur Bibel“ der dänischen
Königin Margrethe II.: Der Deutsch-Dänischen Gesellschaft ist es 2003 geglückt, BibelIllustrationen der Monarchin nach Kiel zu holen.
Die 50 Zeichnungen, von denen 24 in Kiel gezeigt werden
konnten, hat Margrethe II. für die im Jahr 2000 erschienene
Neu-Edition einer Reichs- und Familienbibel geschaffen, die
auch Ausgaben für Grönland und die Färöer einbeziehen sollte.
Sie hat nicht nur alle Motive selbst gewählt, sondern auch die
Einbände der Bibeln entworfen, die verdeutlichen sollen, dass
die Reichsgemeinschaft zwischen Dänemark, Grönland und
den Färöern auch eine kirchliche Gemeinschaft ist.
In Kiel wurde die Ausstellung „Königin Margrethe II. von Dänemark - Zeichnungen zur Bibel“ vom 12. Januar bis 2. Februar
2003 in der Pommernkapelle der Nikolaikirche zu Kiel gezeigt;
außerdem war sie in Flensburg, Hamburg (Altonaer Museum)
und Lübeck (wo sie die Königin selbst besuchte) zu sehen.
In ihrer Heimat ist Margrethe II. seit vielen Jahren nicht nur
als Königin sondern
auch als Künstlerin
sehr geschätzt. 1988
trat sie das erste Mal
mit einer Ausstellung
an die Öffentlichkeit.
Selbst sagt die Königin
über ihre künstlerischen
Neigungen: „Gezeichnet habe ich, seitdem
ich ganz klein war. Die
Zeichenstunden in der
Schule waren die Lichtblicke der Woche. Als
ich erwachsen wurde,
hatte ich fast aufgehört zu zeichnen. Mit
dem Abenteuerroman
‚Der Herr der Ringe’ von
J.R.R. Tolkien hat sich
mit einem Schlag fast
alles geändert.“
Einen Nachmittag in der
Woche reserviert die Königin für ihre Kunst – der Donnerstag
ist ihr „freier Tag“, an dem Regierungsgeschäfte und Repräsentation zurückstehen. In diesen Stunden ist sie nur Künstlerin,
„mit der ihr eigenen Gründlichkeit und Ernsthaftigkeit und einer
Qualität, weit über dem Niveau eines Laien“ (Torkild Hinrichsen, Direktor des Altonaer Museums).
Erstaunlich ihre Bandbreite – Margrethe II. hat ihre künstlerischen Möglichkeiten auf verschiedensten Gebieten erprobt:
Buchillustration, Zeichnung und Aquarell, abstrakte Malerei,
Bühnenentwürfe und liturgische Gewänder. In weiten Kreisen
wurde sie populär durch Briefmarken, die in Dänemark traditiDie dänische Bibel
mit dem Dagmar- onellen Weihnachtsmarken, von denen sie erstmals 1970 einen
kreuz
ganzen Bogen schuf. (Siehe nächste Seite)
Bei einer Jubiläums-Kunstfahrt am 5. Juni 2010 nach Viborg
konnten Mitglieder der DDG beim Besuch der Ausstellung „Königin Margrethe – Ein Lebenswerk“ ihre Eindrücke von der Königin als Künstlerin vertiefen. Für diese Schau anlässlich des 70.
Geburtstags der Monarchin wurden mehr Werke der KünstlerKönigin zusammengetragen als je zuvor.
Auch bei anderen Gelegenheiten huldigte die DDG ihre royalen
Neigungen. Dreimal wurde der Königin-Geburtstag festlich begangen – zum ersten Mal am 16. April 2002 auf Anregung von
Ingeborg Kistrup, Historikerin, bekennender Margrethe-Fan und
Mitglied der DDG, die in ihrem faszinierenden Festvortrag „Margrethe II. -Eine moderne Monarchin in Europa“ präsentierte;
und zweimal (2003, 2010) durften wir zum Geburtstagsfest Rolf
Seelmann-Eggebert, durch seine Reihe „Königshäuser“ zum
Adelsexperten der ARD avanciert, bei uns begrüßen, um mit
ihm gemeinsam ein „Hurra für die Königin“ auszubringen. Bei
allen drei Veranstaltungen wurden wir unterstützt durch das
Königlich Dänische Konsulat in Kiel (Herrn Konsul Uschkoreit
und Herrn Konsul Bormann).
Apropos royale Neigungen: Hier muss noch die unvergessliche
Hochzeitsreise im Mai 2004 nach Kopenhagen erwähnt werden, als wir persönlich der Verbindung von Frederik und Mary
unseren Segen gegeben haben.
Bilder der Bibel
Zu allen Zeiten war die Bibel eine eindrucksvolle künstlerische
Inspiration. Viele Künstler bevorzugen Symbole, aber die dänische Malerin Bodil Kaalund hat einen anderen Weg beschritten.
Bei der Kirchenkünstlerin liegt z.B. der „Garten Eden“ nicht irgendwo im mittleren Osten, sondern in einem Hintergarten in
der Stadt ihrer Kindheit, Silkeborg. Ihre biblischen Bilder sind
im Grunde dänisch, meistens jütländisch – mit Wolken von der
Gegend um Lemvig, dem Meer bei Thyborøn und den Fischern
von Hanstholm. Für die 1992 autorisierte Bibel schuf Bodil Kaalund 160 Bilder für eine Sonderausgabe der Bibel. Sie arbeitete
sieben Jahre lang für diese große Aufgabe. Es gelang der DDG
in Zusammenarbeit mit dem Dänischen Kulturinstitut in Hannover 30 dieser ungewöhnlichen Bilder für Kiel auszuleihen. Ende
Juni 1997 eröffnete die Ausstellung „Bilder der Bibel“ in der St.
Nikolai-Kirche am Alten Markt.
Bodil Kaalunds biblische Bilder ersetzen nicht die biblischen
Erzählungen, aber sie halten sie fest und deuten sie. Sie stellen nicht das Wort zurück, sondern beleuchten und vermitteln
es. Unter den heutigen dänischen Künstlern hat vorher keiner
wie Bodil Kaalund die Erzählungen der Bibel zum Gegenstand
künstlerischer Erforschung gemacht.
Die 160 Bilder gehören heute dem Museum für Religiöse Kunst
in Lemvig.
Die „Maler aus Skagen“ – von der DDG nach Deutschland gebracht
„Der Anregung der Deutsch-Dänischen Gesellschaft in Kiel und
ihres Vorsitzenden Herrn Thomas Viktor Adolph, hier in Kiel
Werke der Skagener Malergruppe zu zeigen, sind wir sehr gern
nachgekommen“, schrieb der damalige Kunsthallendirektor
Jens Christian Jensen im Vorwort zum Katalog der Ausstellung
„Maler aus Skagen“. Diese viel beachtete Schau, die im Oktober
1977 eröffnet wurde, war die erste Begegnung des deutschen
Publikums mit den Bildern dieser Künstler – und dass diese „gerade in Kiel stattfindet, ist ein schönes Zeichen der Harmonisierung, die das Land Schleswig-Holstein und seine Hauptstadt
im Verhältnis zu ihrem nördlichen Nachbarland anstrebt“, so
Adolph in seinem Grußwort.
In Sachen Kunst blieb die DDG weiter überaus aktiv – und initiierte auch später Ausstellungen wie die Scherenschnitt-Illustrationen zu Andersens „Reisekamerad“, die „Bilder der Bibel“ und
die „Zeichnungen zur Bibel“, die in diesem Büchlein genannt
sind.
Um die Bilder der Skagen-Maler dort zu erleben, wo sie entstanden sind, machte sich die DDG erstmals 1983 auf den Weg
an die Nordspitze Jütlands; eine zweite Reise mit dem Besuch
von Skagens Museum sowie von Michael und Anna Anchers
Haus folgte dann im April 2007; auf dem Rückweg nutzten wir
die Gelegenheit, um in Randers die großartige Ausstellung
„L.A. Ring – Am Abgrund der Welt“ zu sehen und dabei einen
in Dänemark berühmten und in Deutschland fast unbekannten
Maler kennen zu lernen.
Im Museum von Randers
Auch sonst war die DDG fleißig in den Museen unterwegs, ob
in Kiel (Kunsthalle, Warleberger Hof, Schleswig-Holsteinische
Landesbibliothek, Künstlermuseum Heikendorf), in Hamburg
(Kunsthalle, Altonaer Museum, Deichtorhallen), Schleswig,
Flensburg oder bei der Exkursion nach Föhr zum Museum der
Westküste. So entging uns kaum eine Ausstellung mit Bezug
zu Dänemark – ob „Kopenhagener Schule“, „Dänische Landschaften“, Asger Jorn, Vilhelm Hammershøi, Per Kirkeby oder
das „Tierleben“ von Hanne Nagel-Axelsen, die unser Mitglied ist
und die wir auch in ihrem Atelier besuchen konnten.
Ganz besondere Höhepunkte waren immer unsere Besuche in
der Kieler Kunsthalle während der Ära Luckow: Dr. Dirk Luckow,
von 2002-2009 Kunsthallendirektor in Kiel und der Deutsch-Dänischen Gesellschaft nach vielen Begegnungen und besonders
seit der Besucherrekordzahl von 140 Teilnehmern beim Sektionstreffen 2006 überaus gewogen, ließ es sich nie nehmen,
uns persönlich und auf seine ganz spezielle informativ-unterhaltsame Art zu führen. So folgten wir ihm Anfang 2011 nach
Hamburg, wo er uns als neuer Chef der Deichtorhallen mit dem
Werk von Poul Gernes bekannt machte.
Im Museum von Skagen
Skagen - Maler in Kiel
Der Pommernteppich – für Kiel bewahrt
Dem besonderen Einsatz von Annie Lander Laszig und dem
Engagement von Kieler Bürgern ist es zu danken, dass der
Pommernteppich nun wieder in der Pommernkapelle der Nikolaikirche hängt, aus der er entfernt worden war. Es besteht
Anlass zu großer Freude, dass Kiel und den Kielern dieser kirchenhistorisch wie künstlerisch bedeutende Teppich erhalten
werden konnte.
Der Teppich zeigt den Reformator Johannes Bugenhagen und
den dänischen König Christian III., in Personalunion Herrscher
über die Herzogtümer Schleswig und Holstein: Er beauftragte
Johannes Bugenhagen (1485 – 1558), der als Vater der lutherischen Kirchen in Dänemark und den Herzogtümern Schleswig
und Holstein gilt, mit der Einführung einer protestantischen Kirchenordnung. Die Kirchenordnungen des Dr. Pommeranus, wie
Bugenhagen nach seiner Herkunft genannt wurde, bildeten
über Jahrhunderte die Grundlage für Gottesdienste, Unterricht
und Sozialfürsorge. Auch an der Wiedereröffnung der Kopenhagener Universität war er maßgeblich beteiligt.
Die Neuaufhängung des gereinigten Teppichs wurde am 15.
April 2004 mit einer Vortragsveranstaltung - Prof. Dr. Dr. Johannes Schilling: „Johannes Bugenhagen und die Reformation in
Dänemark“ - in der Pommernkapelle der Kirche St. Nikolai zu
Kiel gewürdigt. Anwesend war auch Frau Brigitte Schirren, die
den Pommernteppich nach dem Entwurf der bekannten Bildweberin Else Mögelin gewebt hat.
„Der Reisekamerad“ unterwegs in Schleswig-Holstein
Zum Andersen-Jahr 2005
Der Gabentisch war reich gedeckt: Das Andersen-Jahr 2005 – rund um den 200. Geburtstag des großen dänischen Dichters
am 2. April – wurde auch von der DDG gebührend gefeiert.
Im Mittelpunkt des Jubiläumsprogramms stand die Wanderausstellung “Der Reisekamerad”: Zu dem gleichnamigen Märchen von Hans Christian Andersen hat die dänische Künstlerin Sonia Brandes 25 Scherenschnitte geschaffen. Diese Ausstellung wurde von der Deutsch-Dänischen Gesellschaft initiiert und von der K.E.R.N. Region und der Sparkassenstiftung
großzügig unterstützt.
Gerade für Andersen, der selbst ein Meister dieser Kunst war,
bietet sich der Scherenschnitt zur Illustration seiner Werke besonders an. Dabei geben die selbsteingefärbten und lichtechten Farben dem Papier eine gewisse Stofflichkeit und den Bildern eine besondere Ausdrucksstärke. Von der tiefen Weisheit
und künstlerischen Meisterschaft der Andersen-Märchen und
-Geschichten ist Sonia Brandes immer fasziniert gewesen. So
hat sie bereits unter anderem H. C. Andersens „Schneekönigin“
sowie seine Gedichte und Lieder illustriert. Dabei sind Scherenschnitt-Bilder entstanden, die für sich selbst als Kunstwerke
bestehen können und gleichzeitig den Texten, die sie illustrie-
ren, neue Tiefe verleihen. Im Jahre 2003 wurde ihr der Hans
Christian Andersen Preis zuerkannt.
Bei der festlichen Eröffnung der Ausstellung (1. April 2005),
zu der Konsul Götz Bormann in die Sparkasse geladen hatte,
war Sonia Brandes anwesend; die Kunsthistorikerin Grethe Bay
führte in ihr Werk ein.
Doch es gab noch viel anderes zu Andersen:
So starteten wir mit „Musik zur Zeit von Hans Christian Andersen“ ins Andersen-Jahr, einem Konzert in der Universitätskirche mit dem Primavera-Quartett und Christiane Godt, Orgel;
Einführung: Prof. Dr. Siegfried Oechsle. Außerdem gab es Vorträge von Ute-Bärbel Hahne: „Mit Hans Christian Andersen zu
Besuch in Herrenhäusern und Parks auf Fünen“, Annie Lander
Laszig: „Hans Christian Andersens Kopenhagen“ und Prof. Dr.
Dieter Lohmeier: „Hans Christian Andersen und Conrad Rantzau,
Breitenburg – Der junge Dichter und einer seiner Förderer auf
dem Weg zum Erfolg“; dazu Exkursionen in Andersens Heimatstadt Odense und zum Schloss Breitenburg, in dem sich Hans
Christian Andersen mehrere Male aufhielt (Führung und Reisebegleitung: Prof. Dr. Thomas Riis). Das Seminar „Es war einmal“
(gemeinsam mit der Hermann Ehlers Akademie), die musikalisch-poetische Veranstaltung „Von Märchen zu Märchen“ mit
Pastor Joachim Liß-Walther und Sigrid Werner-Ingenfeld, der
Besuch der Theateraufführung „Der Mulatte“ im Studio des
Schauspielhauses Kiel (Heinrich Detering hat das AndersenStück wieder entdeckt und neu übersetzt) rundeten das bunte
Programm ab.
Andersen-Plakette in der
Eggerstedtstraße/Ecke Schuhmacherstraße
Hans Christian Andersen
“
„Der Reisekamerad
Scherenschnitte von Sonia Brandes
Wanderausstellung
04.04.05 – 29.04.05
Kiel: Sparkasse Kiel
Mai/Juni 2005
Eckernförde: Sparkasse Eckernförde
Juni/Juli 2005
Plön: Kreismuseum
Juli/August 2005
Schönberg: Touristinformation
(Schönberger Strand)
August/September 2005
Rendsburg: Stadtbücherei
September/Oktober 2005
Hohwacht: Touristinformation
Oktober 2005
Eckernförde: Herrenhaus Windeby
Oktober/November 2005
Neumünster: Anscharkirche
November/Dezember 2005
Eutin: Kreisbibliothek
ab 16.12.2005
Kiel: Sparkassenstiftung
Schleswig-Holstein
Mit freundlicher Unterstützung: K.E.R.N. Region • Sparkassenstiftung • Autokraft
Veranstalter: Deutsch-Dänische Gesellschaft e.V.
www.deutschdaenischegesellschaft.de
„Die Spinnen und Elfen“
Erinnerungen in Stein
Zwei Stelen und ein Obelisk: Rückblick in die Vergangenheit
Ein Stück Dänemark in der Landeshauptstadt – das ist der
Obelisk am Rondeel. Hier im Süden der Stadt laufen die Hamburger Chaussee, die Alte Lübecker Chaussee, der Königsweg
und das Sophienblatt zusammen. Das drei Meter hohe Sandstein-Denkmal markiert an dieser Stelle den Beginn der ersten
künstlich angelegten Chaussee von Kiel über Neumünster und
Bad Bramstedt nach Altona. Gebaut wurde sie in den Jahren
1830 bis 1834 im Auftrag des damaligen Landesherrn König Frederiks VI von Dänemark. Die Pflasterstraße revolutionierte die
Verkehrssituation: Die beschwerliche Reise mit einem Pferdegespann auf der bis dahin unbefestigten und holprigen Straße
konnte durch den zweispurigen Ausbau um sieben Stunden
verkürzt werden.
Auch an diesem Denkmal hatte der Zahn der Zeit genagt – die
Wiederherstellung unter Beteiligung der DDG war ein persönlicher Wunsch von Annie Lander Laszig. 2010 war es endlich
so weit: Nach der Restaurierung sind das schöne Wappen des
Dänenkönigs und die eingemeißelte Inschrift wieder gut sichtbar und erinnern an die einst große Bedeutung der historischen
Altona-Kieler-Chaussee. Gefördert wurde die Restaurierung
durch das Landesamt für Denkmalpflege, die Stadt Kiel und die
Deutsch-Dänische Gesellschaft (Brunswiker Stiftung).
Annie Lander Laszig ist es darüber hinaus wichtig, „dass die
noch bestehenden Meilensteine der Altona-Kieler Chaussee erhalten werden, weil sie ein Stück lebendiger deutsch-dänischer
Geschichte sind.“
Der Obelisk: Eine Renovierung ist bitter nötig
Die Restauratorin Stephanie Silligmann bei der Arbeit
Stele am Warleberger Hof
Auch die Stele zwischen Warleberger Hof und Nordelbischem
Kirchenamt ist solch ein lebendiger Zeuge der gemeinsamen
Vergangenheit. Allerdings hatte das Granit-Denkmal, 1960 von
der Künstlerin Illa Blaue zur Erinnerung an den Kieler Frieden
von 1814 geschaffen, im Laufe der Jahre schwer gelitten und
den Betrachtern Rätsel aufgegeben: Die Inschrift war kaum
noch zu entziffern, die Botschaft unklar. Auf Anregung der DDG
wurde die Stele originalgetreu aus Bohus-Grau-Granit nachgebaut und im November 2010 der Öffentlichkeit übergeben.
Stadtpräsidentin Cathy Kietzer, Karl-Heinz Zimmer, Vorsitzender der Bürgerstiftung,
und Kirchenamtspräsidentin Frauke Hansen-Dix (von links) freuen sich über die neue alte Stele
Stele August Christian Niemanns
August Christian Niemann war Forstwissenschaftler, Staatswissenschaftler und Schriftsteller. Nach dem Studium in Jena und
Göttingen kehrte er 1783 nach Kiel zurück, promovierte und
habilitierte sich an der Universität Kiel, die damals unter dänischer Regie war. 1787 übernahm er die Stelle des Direktors der
neu eröffneten“ Forstlehranstalt“ und gründete 1788 die Forstbaumschule.
Er widmete sich in besonderer Weise aber auch der Armenpflege und der sozialen Fürsorge und war Mitstifter der „Gesellschaft freiwilliger Armenfreunde “.Freunde und Verehrer
Niemanns ließen im Jahre 1965 zu seinem Andenken einen
Gedenkstein am Niemannsweg/Ecke Schwesterngang errichten. Die DDG veranlasste mit tatkräftiger Hilfe des Grünflächenamtes die Rodung von überwucherndem Gebüsch und
die Neubepflanzung der Anlage. Die weitere Pflege übernahm
dann die DDG.
Auf dem Stein stehen folgende Zeilen eingemeißelt:
AUG.CH. NIEMANN 30.1.1761-21.5.1832
SEIT 1791 PROFESSOR AN DER UNIVERSITÄT KIEL
DER BESSEREN ZUKUNFT WEIHT ER SEINE TAGE
DIESE INSCHRIFT SETZTEN SEINE SCHÜLER AUF
SEINEN GRABSTEIN AUF DEM ST. JÜRGEN
FRIEDHOF IN KIEL IHREM GRÜNDER
IN DANKBARKEIT DIE GESELLSCHAFT
FREIWILLIGER ARMENFREUNDE UND DIE
KIELER SPAR- UND LEIHKASSE-1965
Reinhard Laszig
Schnapszahl-Jubiläum:
222 Jahre Forstlehranstalt/Forstbaumschule Kiel
1785 wurde auf Initiative des dänischen Staatsmanns und Sozialreformers Christian Detlev Graf von Reventlow die „Königlichdänische Forstlehranstalt“ in Kiel gegründet. Der erste Direktor
war August Christian Niemann (siehe „Erinnerungen in Stein“),
der 1788 eine ein Hektar große Forstbaumschule anlegte. Sie
sollte der Ausbildung für Förster und Forstbedienstete dienen.
Wenn auch der Lehrbetrieb 1833 eingestellt wurde, blieb die
Baumschule als solche tatsächlich bis 1900 unter wechselnden
Besitzverhältnissen erhalten. Seit dieser Zeit ist das nunmehr
13 Hektar große Areal ein sehr beliebter Park unter den Kielern.
Aus Anlass des 222 jährigen Jubiläums am 28. August 2010 lud
die Stadt auf Initiative der DDG drei dänische Forstschüler ein:
Sie pflanzten vor zahlreichem und prominentem Publikum Linden im Park und demonstrierten andere Pflanzaktionen in der
Forstbaumschule. Zum Festprogramm gehörte ein Vortrag von
Reinhard Laszig, der unter dem Titel: “Ein Leben für die Königin“
über Imkerei in der Stadt berichtete. Für die dänischen Forsteleven rundete eine Besichtigung der Stadt und ihrer Grünanlagen
den Aufenthalt in Kiel ab.
Mit der Forstbaumschule hatte sich die DDG schon früher beschäftigt: So berichtete Barbara Martins 2002 über die „Verschönerung der Kieler Fördelandschaft als Ausdruck eines aufgeklärten Naturempfindens“, 2008 wanderten wir mit Angela
Körbel „Auf dänischen Spuren in der Forstbaumschule“ – und im
September 2010 erwiesen wir bei unserer Lolland-Fahrt dem
Initiator der Forstbaumschule unsere Referenz mit einem Besuch des Reventlow-Museums, das im Familiengut Pederstrup
eingerichtet wurde.
Der Oberbürgermeister Torsten Albig bei der
Pflanzaktion mit den dänischen Forstschülern
Eine Buche zum 40. Geburtstag
Zum 40jährigen Bestehen der Deutsch-Dänischen Gesellschaft
pflanzten Annie Lander Laszig und Birgit Sippell-Amon gemeinsam mit Reiner Peters vom Grünflächenamt eine dänische Buche auf der Orchideenwiese in der Wik.
Der Baum soll als Symbol der guten deutsch-dänischen
Freundschaft gedeihen und wachsen. Für die Dänen hat die
Buche große Bedeutung; auch im dänischen Nationallied wird
sie besungen:
Der er et yndigt land,
det står med brede bøge
nær salten østerstrand
Es liegt ein lieblich Land
Im Schatten breiter Buchen
Am salz‘gen Ostseestrand
So wünscht sich die DDG, dass die Kieler Bürger und Bürgerinnen in Zukunft „im Schatten unserer breiten Buche“ sitzen
können.
vom 08.04. bis 10.04.2011 in Kiel
6.
GRÖN WELT
LAND AUS
FILM EIS
FEST
Foto: Stefan Eisand | www.greenland.com
Gestaltung: www.alpha-f.de
Die DeutschDänische
Gesellschaft
präsentiert:
KVV:
metro-Kino im Schloßhof, Kiel
Tel. 0431 - 220 789 0
www.metrokino-kiel.de
KÖNIGLICH DÄNISCHES KONSULAT
diabetologikum
Kleinwechter
Demandt
Kalaallit Filmmianit Nalliuttorsiomeq mal sechs
Klar: in der Deutsch-Dänischen Gesellschaft wird deutsch und dänisch gesprochen. Doch an einem Wochenende im Jahr
heißt es auch: „Kalaallit Filmmianit Nalliuttorsiomeq“. Das ist Kalaallisut - die Sprache der grönländischen Inuit. Übersetzt
lautet dieser arktische Zungenbrecher ganz schlicht: „Grönland Filmfest“.
Ein solches veranstaltete die DDG im April 2011 bereits zum
sechsten Mal in jährlicher Folge. Unter dem Leitmotiv „Welt aus
Eis“ flimmern dann zwei Tage lang - von Experten sachkundig eingeführt und kommentiert - Spiel- und Dokumentarfilme
über die Leinwand. Sie alle haben Grönland zum Thema oder
als Schauplatz - oder sie wurden von Grönländern selber produziert. Damit kann diese Veranstaltung für sich in Anspruch
nehmen, das einzige Filmfest dieser Art weltweit zu sein.
Warum nicht mal mit einem Grönland-Film auf der großen Kinoleinwand Abwechslung bringen in das übliche Jahresprogramm
der DDG mit seinen Lichtbilder-Vorträgen im „Kaiser Friedrich“,
hatte sich unsere ständig um Neues bemühte Vorsitzende Annie Lander Laszig überlegt. Für diese Idee fand sie zwei begeisterte Mitstreiter in Birgit Sippell-Amon – als Journalistin für
das Medium Film Cineastin von Profession – und Hans Joachim
Kürtz. Als TV-Filmer mit mehreren eigenen ZDF-Dokumentationen über die Eisinsel teilte er die Grönland-Leidenschaft der
Vorsitzenden.
Gemeinsam kam man schnell zu dem Schluss, dass es dann
statt nur eines einzigen Filmes auch gleich ein ganzes Wochenende mit einem halben Dutzend Grönland-Filmen sein könnte – und das Ganze dann nicht nur für die eigenen Mitglieder
sondern auch für die Öffentlichkeit. Dieses Vorhaben konnte im
März 2006 mit Hilfe des Kommunalen Kinos in die Tat umgesetzt werden. Sechs Filme wurden an den zwei Tagen gezeigt
– vom hochdramatisch in Szene gesetzten Grönland-Klassiker
„S.O.S. Eisberg“ aus dem Jahr 1933 bis zur 1969 gedrehten ZDFDokumentation „Ernenek wird Europäer“.
Zwar war dann das Wochenende nicht gerade der ganz große
Kassenschlager - aber in den Vorstellungen saßen doch mehr
Zuschauer als erwartet. Das Echo unter den Kieler GrönlandFans war überaus positiv – und der Wunsch nach weiteren
Veranstaltungen dieser Art wurde laut. Was die Initiatoren und
Organisatoren veranlasste, aus der nur als Einzelveranstaltung
geplanten Filmschau ein jährliches Grönland Filmfest werden
zu lassen – das GFF war aus der Taufe gehoben.
Im Folgejahr 2007 fand es noch einmal im KoKi statt – dann
wechselte der Spielort in das größere, besser geeignete „metro-Kino im Schlosshof“. Denn das Programm wurde umfangreicher und vielfältiger – ergänzt auch durch Vorträge führender
Wissenschaftler des Alfred-Wegener- und des Kieler GeomarInstituts über den Klimawandel in der Arktis. Es wurde bunter
- zu Stummfilm-Klassikern aus dem hohen Norden gab es LiveBegleitung am Piano. Das Rahmenprogramm wurde erweitert
– im Rathaus zeigte eine große Foto-Ausstellung „Bilder vom
eisigen Ende der Welt“ von Hans Joachim Kürtz und Rolf Müller.
Die kleine, bescheidene Filmschau von 2006 mauserte sich zu
einer respektablen Präsentation des Filmschaffens auf Grönland – auch mit wachsender internationaler Beteiligung. So
hatte auf dem 6. GFF 2011 der erste komplett von Grönländern
produzierte Spielfilm in Anwesenheit seines grönländischen
Regisseurs seine Deutschland-Premiere in Kiel. Ein Filmemacher aus Bern stellte seine Dokumentation für das Schweizer
Fernsehen an der Förde vor, noch bevor sie – drei Monate später - ihre Erstsendung hatte. Zur Präsentation eines vielfach
preisgekrönten französischen Spielfilmdebüts mit Schauplatz
Nordgrönland reiste eine Produktions-Mitarbeiterin aus Paris
an. Und als Experte war der Direktor des Arktischen Instituts in
Kopenhagen schon zum dritten Mal zu Gast.
Die stolze Bilanz der sechs Filmfeste: Insgesamt gut 70 Stunden
lang war Grönland auf der Kinoleinwand präsent – dargestellt
in fast 50 Filmen unterschiedlichster Art aus acht Ländern. Dass
das möglich war, verdanken wir auch einer von Jahr zu Jahr
gewachsenen Zahl von großherzigen Sponsoren – 22 waren es
beim 6. GFF.
Hans Joachim Kürtz
Der deutsche GrönlandKlassiker „S.O.S. Eisberg“
war Thema auf dem
ersten und sechsten
Filmfest
Oben links: Annie Lander Laszig mit dem Sønderjysk Grønlandskor Ulo bei der Eröffnung des 6. Grönland Filmfests in der Kunsthalle zu Kiel
Oben rechts: Bent Nielsen, Direktor des Arktischen Instituts Kopenhagen, war als kundiger Kommentator mehrfach Gast des Filmfestes
Unten links: Eines der Ausstellungs-„Bilder vom eisigen Ende der Welt“, aufgenommen von Hans Joachim Kürtz
Unten rechts: Grönland auf der Leinwand des metro-Kinos im Schlosshof
Programmhefte der DDG
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Musik
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40 40
Jahre
DDG
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40Jahre
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14.10.1970
- 14.10.2010
14.10.1970
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Halbjahresprogramm
2 - 2011
Halbjahresprogramm
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- 2011
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Jubeljahr...
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Brücken
verbinden...
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Halbjahresprogramm
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Halbjahresprogramm
11
- 2011
Halbjahresprogramm
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2 - 2010
Halbjahresprogramm
22
- 2010
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Reise-Flyer der DDG
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am Sonnabend, 5. Juni 2010
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