Schriftenschau für den Feldherpetologen 13/14 Naturkundemuseum Erfurt Verein der Freunde und Förderer des Naturkundemuseums Erfurt Naturhistorisches Museum der Burgergemeinde Bern NABU 2002 3 4 Zum Geleit Das Interesse an den heimischen Amphibien und Reptilien ist unverändert hoch. Dies schlägt sich nicht zuletzt in einer großen Zahl an Publikationen über beide Tiergruppen nieder. Fällt es dabei oft schon dem einzelnen Spezialisten schwer, die Vielzahl der Veröffentlichungen zu seiner Art bzw. Artengruppe zu verfolgen, so ist dem allgemeiner Interessierten der Überblick nahezu verwehrt. Hier will die Schriftenschau für den Feldherpetologen helfen, in dem sie möglichst lückenlos die gesamte Literatur über die im deutschsprachigen Raum freilebenden Amphibien- und Reptilienarten für die einzelnen Jahre dokumentiert. Darüberhinaus wird ein erheblicher Teil der Beiträge durch Spezialisten vorgestellt oder der Inhalt über die Zusammenfassung erschlossen. Eine solche Reihe muß mit dem Widerspruch leben, daß einerseits eine möglichst aktuelle Übersicht wünschenswert ist, andererseits eine hinreichende Vollständigkeit erst aus einem gewissen zeitlichen Abstand gewährleistet werden kann. Eine solche Bibliographie wird wohl nie vollständig sein. Über Ergänzungen würden wir uns sehr freuen. Um eine höhere Aktualität zu erreichen, wollen wir mit dem vorliegenden Doppelband die zeitliche Differenz zwischen dem Erscheinen der Publikationen und ihrer Besprechung in der SCHRIFTENSCHAU FÜR DEN FELDHERPETOLOGEN weiter verkürzen. Gleichzeitig soll mit der Präsentation dieser Reihe unter der Internet-Adresse http://www.erfurt.de/naturkundemuseum auch ein Zugang über eletronische Medien ermöglicht werden. Die Mitarbeiter dieses Bandes haben, trotz mannigfaltiger anderer Verpflichtungen, sich wiederum die Zeit genommen, um ausgewählte Publikationen sachkundig zu referieren. Die Drucklegung dieser Schrift wurde ermöglicht durch Zuschüsse des Naturkundemuseums Erfurt, seines Fördervereins, des Naturhistorischen Museums der Burgergemeinde Bern und dem Bundesfachausschuß Feldherpetologie des Naturschutzbundes Deutschland. Bei der technischen Erstellung dieses Heftes war der Zivildienstleistende Marcus BAUMGART wesentlich beteiligt. Allen Genannten gilt an dieser Stelle unser Dank. Ulrich Scheidt Erfurt Dr. Kurt Grossenbacher Bern 5 Hinweise zur Benutzung Die Schriftenschau für den Feldherpetologen möchte einen Einblick in die Vielfalt der erschienen Literatur zu den in Deutschland vorkommenden Amphibien- und Reptilienarten geben und durch ihre kurzen Inhaltsangaben zu näherer Beschäftigung auch mit solchen Sachgebieten anregen, die der Einzelne sonst geflissentlich übersieht. In dieser Schriftenreihe liegen uns solche Themenkomplexe wie • Vorkommen und Verbreitung der Lurche und Kriechtiere in Deutschland • Biologie und Ökologie der heimischen Arten in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet • neue Methoden und Aspekte zur Beobachtung und zum Schutz der Herpetofauna besonders am Herzen. Titel werden in alphabetischer Reihenfolge des Erstautors aufgeführt, unabhängig vom Erscheinungsjahr. Am Ende des Heftes finden Sie Register zu den Zweitautoren, Zeitschriften und Arten, gefolgt vom Mitarbeiterverzeichnis. In diesem Heft wollen wir die Literatur über die in Deutschland freilebenden Amphibien- und Reptileinarten für die genannten Jahre möglichst lückenlos aufführen. Dafür nehmen wir in Kauf, daß wir nicht alle Arbeiten besprechen können, sondern uns gegebenenfalls auf die bibliographischen Angaben beschränken müssen. In einigen Fällen wird auch auf die Zusammenfassung der Beiträge zurückgegriffen. Titel, von denen bereits Referate in vorausgegangenen Ausgaben erschienen, werden nur im Kleindruck mit der alten Referatenummer abgedruckt. Damit auch sie über das Register wiedergefunden werden können, sind sie in einem gesonderten Verzeichnis mit dem Namen des Erstautors aufgeführt. Die Bibliographie der in Deutschland lebenden Amphibien und Reptilien für die Jahre 1998 und 1999 erfahren folgende Einschränkungen: • Arbeiten zur Anatomie und Physiologie werden nicht aufgenommen, es sei denn, sie sind für das Verständnis der Ökologie der betreffenden Arbeit von herausragender Bedeutung • Arbeiten zur Systematik werden nur aufgenommen, wenn dies Konsequenzen für die Systematik der in Deutschland lebenden Amphibien und Reptilien hat • Publikationen von lokaler Bedeutung werden nur zitiert, insofern sie deutschsprachige Gebiete betreffen 6 (2381) Abbühl, R & Durrer, H. (1998): Modell zur Überlebensstrategie der Gelbbauchunke (Bombina variegata).- Salamandra 34 (3): 273-277. (2382) Al Hussein, I. A., Bergmann, S., Funke, T., Huth, J., Oelerich, H.-M., Reuter, M., Tietze, F. & Witsack, W. (1999): Die Tierwelt der Bergbaufolgelandschaften.- Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt 36 (Sonderheft): 23-40. Nahezu 27.000 ha nehmen die Bergbaufolgelandschaften in Mitteldeutschland ein. Aufgrund ihrer Nährstoffarmut, der lokalen Standortvielfalt und der großen Entwicklungsdynamik finden wir insbe-sondere Arten solcher dynamischer Standorte, die in der heutigen Kulturlandschaft selten geworden sind. In fast allen Tagebauregionen Sachsen-Anhalts konnten Teichmolch, Erdkröte und Teichfrosch in angetroffen werden. Weit verbreitet ist auch der Seefrosch, bei dem im Zuge der Flutung zahlreicher Restlöcher eine Ausbreitung erwartet wird. Der Grasfrosch ist dagegen ausgesprochen selten und hauptsächlich in Altbergbaubereichen mit kleinen Populationen vertreten. Kammolch und Laubfrosch sind sehr selten. Lediglich an einer Stelle ist der Moorfrosches festgestellt worden, andere Tagebauregionen haben in der Nähe keine Vorkommen, von denen aus eine Besiedlung erfolgen könnte. Als typische Arten der jungen Bergbaufolgelandschaften gelten Knoblauch-, Wechsel- und Kreuzkröte, wobei letztere Art trotz geeigneter Laichgewässer in vielen Tagebauregionen fehlt. Dagegen sind aus anderen Tagebauen Massenlaichplätze bekannt. Die Zauneidechse ist weit verbreitet, von der Ringelnatter existieren einige Nachweise. Schlingnatter, Waldeidechse und Blindschleiche sind dagegen nur lokal vertreten. Ulrich Scheidt (2383) Alge, R. (1999): Lurche und Kriechtiere im Naturschutzgebiet Gsieg - Obere Mähder, Lustenau (Vorarlberg).- Voralberger Naturschau 6: 99-109. Das über 70 ha große NSG Gsieg in Vorarlberg (Österreich) ist eines der wenigen noch geschlossenen Streuwiesenkomplexe im nördlichen Alpenrheintal. Mit 8 Amphibienarten (Berg-, Teich-, Kammolch, Gelbbauchunke, Erdkröte, Gras-, Laub-, Teich- und Kleiner Wasserfrosch) handelt es ich um ein Laichgebiet von überregionaler Bedeutung. Desweiteren wurde Zaun- und Waldeidechse, Blindschleiche, sowie die Ringelnatter im Gebiet gefunden. Ulrich Scheidt (2384) Amat, F. (1998): Datos sobre la biologia y ecologia de la culebra lisa europea Coronella austriaca en el Pirineo oriental.- Boletín Asociación Herpetológica Española 9: 22-27. (2385) Ambrogio, A., & Gilli, L. (1998). Il tritone alpestre Triturus alpestris (LAURENTI, 1768).- Ed. Planorbis, Cavriago: 64 S. 7 (2386) Andrä, E. (1999): Höchstgelegenes Laichhabitat der Wechselkröte, Bufo viridis, in den Bayerischen Voralpen und Zusammenstellung der Art im Grenzbereich von Bayern und Österreich.- Zeitschrift für Feldherpetologie 6: 187-202. Im Sommer 1998 wurde das höchstgelegene Wechselkröten-Laichhabitat Bayerns in den Chiemgauer Alpen auf l 150 m üNN entdeckt. Der Fundort wird nach Geologie und Habitat-Beschaffenheit beschrieben, es folgen Aussagen zum Nachweis und zur Gefährdung. Anschließend wird die Verbreitung der Art in einem 30 km tiefen Streifen beiderseits der Landesgrenzen von Bayern und Österreich zwischen Bodensee und Passau betrachtet. Historische und ältere Vorkommen finden Erwähnung, das Hauptgewicht wird aber auf die aktuelle Verbreitungssituation gelegt. Die Ursachen des heutigen, zerrissenen Verbreitungsbildes werden diskutiert. Neben den Reproduktionszentren im Innsbrucker und Mühldorfer Raum werden auch die beiden »alpinen« Populationen kurz besprochen. [Zusammenfassung] (2387) Andreas, B. & Paul, R. (1998): Clutch size and structure of breeding chambers of Emys o. orbicularis in Brandenburg.- In: Fritz, U., Joger, U., Podloucky, R. & Servan, J. (Hrsg.): Proceedings of the EMYS Symposium Dresden 96.- Mertensiella 10: 29-32. Im Rahmen von Freilanduntersuchungen, die 1996 in Brandenburg (NODeutschland) durchgeführt wurden, hatten Schlüpflinge der Europäischen Sumpfschildkröte (Emys o. orbicularis) die Gelegehöhlen nach einer Überwinterung im Boden nicht verlassen. Vier Nester wurden geöffnet, um die Gelegegröße, die Ausmaße der Gelegehöhlen sowie die Anordnung der Jungtiere in ihren Nestern zu ermitteln. Die Gelege bestanden aus 10-18 Eiern, und die birnenförmigen Gruben reichten in eine Tiefe von 10,5-16 cm. In einem Gelege waren die Jungtiere aufrecht mit nach oben weisenden Köpfen und zur Mitte der Höhle zeigenden Plastra angeordnet. [Zusammenfassung] (2388) Andreone, F. & Sindaco, R. (1998): Erpetologia del Piemonte e della Valle d`Aosta - Atlante degli Anfibi e die Rettili.- Monografie Mus. reg. Sci. nat. Torino 26: 283 S. Der Verbreitungsatlas präsentiert die herpetologischen Beobachtungen und die Verbreitung von 20 Amphibien- und 17 Reptilienarten in Piemont und im Aostatal. Das Untersuchungsgebiet ist somit etwas größer als das Bundesland Thüringen. Etwa 2400 Daten von 200 Beobachtern aus den Jahren 1985 bis 1996 flossen ein. Ein aus italienischer Sicht erarbeiteter Bestimmungsschlüssel, der durch Zeichnungen und Fotos illustriert wird, ist enthalten. Jede Art Piemonts und des Aostatals wird in einem ausführlichen Textteil mit Fotos vorgestellt. Dabei werden biologische und ökologische Betrachtungen nicht nur aus globaler Sicht unterbreitet, sondern in hohem Maße am Untersuchungsraum ausgerichtet. Verbreitungskarten werden 8 ebenso präsentiert, wie Bemerkungen zur Häufigkeit und Gefährdung. Daten zur Phänologie, Nischenüberlappung und Höhenverbreitung werden teils in eigenen Kapiteln vorgestellt. Ausführlich wird auch auf die historische Verbreitung der Arten in Piemont und im Aostatal sowie auf biogeografische Aspekte eingegangen. Ein Kapitel beschäftigt sich mit der Geschichte der herpetologischen Forschung in Piemont. Hier soll darauf nicht näher eingegangen werden, aber Namen wie LESSONA und CAMERANO sind im Zusammenhang mit dem Kleinen Wasserfrosch auch bei uns ein Begriff. Die größten Gefahren für die Herpetofauna Piemonts werden in der Belastung und Veränderung der Laichgewässer sowie der Beseitigung, Fragmentierung und Verkleinerung natürlicher Habitate gesehen. Aber auch die heutigen landwirtschaftlichen Techniken führen zu verringerter landschaftlicher Vielfalt und separieren ehemals zusammenhängende Lebensräume. Partiell hat die Urbanisierung, wie beispielsweise im Ballungsraum Turin, zur Zerstörung wertvoller Gebiete geführt. Eine Gefahr für die piemontesische Herpetofauna wird in der Einführung exotischer Arten gesehen. So ist die Ausbreitung des Ochsenfrosches für die dortigen Froscharten ein Problem, auch das Vorkommen einer wohl dem Seefrosch zuzuordnenden Grünfroschform im südlich Piemont beeinflusst möglicherweise das heimische Populationssystem aus Kleinem Wasserfrosch und Teichfrosch. Das Vordringen amerikanischer Schildkröten (Trachemys scripta elegans) scheint starke Auswirkungen auf die verbliebenen Bestände der Europäischen Sumpfschildkröte zu haben. Nicht zu vergessen: Auch in Piemont bewirken Fische das Aussterben ganzer Lurchpopulationen, besonders bei den Molchen. Auch wer nicht fließend italienisch kann, nimmt diesen Verbreitungsatlas mit Gewinn in die Hand. Stets ist das Werk taxonomisch kritisch und auf dem neusten Stand. Die sehr informativen Verbreitungskarten, Abbildungen und Tabellen gestatten, unterstützt durch englische Untertitel, auch dem deutschsprachigen Leser Einblicke in die naturräumlich-ökologischen Gegebenheiten einiger auch bei uns heimischer Arten. Neben sehr guten Fotos enthält der Atlas eine ausführliche Bibliografie. Wer immer sich mit dem Gedanken trägt, künftig eine Herpetofauna zu schreiben, sollte vorher in dieses Buch geschaut haben! Heiko Uthleb (2389) Angelici, F. M. & Luiselli, L. M. (1998): Ornithophagy in Italian snakes: A review.- Bull. Soc. Zool. France 123 (4): 15-22. Es wird über die Prädation von Vögeln durch Schlangen berichtet, basierend auf insgesamt 1936 Belegen aus Literatur- und Felddaten italienischer Bestände. Nur für eine Population von Elaphe quatuorlineata stellen Vögel die Hauptbeute dar, alle anderen Schlangen bereichern nur gelegentlich ihr Nahrungsspektrum damit – und das meist im Frühjahr (März-Mai) während der Hauptbrutzeit. Es erstaunt daher nicht, daß Nestlinge und Jungvögel deutlich häufiger die Beute von Schlangen werden als Adultvögel und Eier. Der prozentuale Anteil von Vögeln am Beutespektrum war bei terrestrischen und semi-arborealen Arten ähnlich hoch, bei semi-aquatischen Spezies deutlich niedriger. 9 Tendenziell zeigte sich auch, daß Schlangenpopulationen in großen Höhen häufiger Vögel erbeuten als Flachlandbestände. Alle Vogelarten werden aufgelistet, wobei Passeriformes dominieren. Sigrid Lenz (2390) Ardizzoni, C. & Fritz, U. (1998): Some morphological data on pond turtles (Emys orbicularis) of Sicily.- In: Fritz, U., Joger, U., Podloucky, R. & Servan, J. (Hrsg.): Proceedings of the EMYS Symposium Dresden 96.- Mertensiella 10: 287-288. Von insgesamt 22 Europäischen Sumpfschildkröten (Emys orbicularis) aus Sizilien werden einige morphologische Grunddaten vorgestellt. Es handelt sich um ziemlich hell gefärbte, kleinwüchsige bis mittelgroße Exemplare. Die Männchen besitzen eine gelbe oder weißliche Iris. [Zusammenfassung] (2391) Arndt, S. (1999): Mauereidechsen in der Bonner Innenstadt.- Die Eidechse 10: 59-62. Im Jahre 1999 wurde Podarcis muralis merremia in einer kleinen Population inmitten der Bonner Innenstadt festgestellt. Das Vorkommen befindet sich in einem künstlichen Habitat und ist nicht autochthon. [Zusammenfassung] (2392) Arntzen, J. W., De Wijer, P., Jehle, R., Smit, E. & Smit, J. (1998): Rare hybridization and introgression in smooth and palmate newts (Salamandridae: Triturus vulgaris and T. helveticus).- Journal of zoological systematics and evolutionary research 36 (3): 111-122. Wir untersuchten das Auftreten von Hybridisation und Introgression zwischen zwei Amphibienarten (Fadenmolch, Triturus helveticus, und Teichmolch, Triturus vulgaris) in Zentral-Wales, Nord- und West-Frankreich. Ein adultes Männchen mit intermediärem Phänotypus wurde gefunden. Eine multivariate Analyse von 14 morphometrischen und zwei meristischen Merkmalen bestätigte seinen Hybridstatus. Elektrophoretische Untersuchungen von 42 Enzymloci ergaben eine genetische Distanz nach Nei von 0.57 ± 0,13 zwischen beiden Arten. 15 Loci waren für eine Artunterscheidung diagnostisch. Das intermediäre Exemplar ist für 11 dieser 15 Loci heterozygot und mit großer Wahrscheinlichkeit ein F1-Hybrid. Vier Enzyrnloci sind homozygot und weisen auf das Vorhandensein von enzymatisch nicht aktiven (‘Null’-) Allelen hin. Eine Analyse der (mütterlich vererbten) mitochondrialen DNA ergab, daß das hybride Exemplar von einer T. helveticus Mutter (sowie einem T. vulgaris Vater) abstammt. Diese Beobachtung entspricht nicht den Erwartungen aufgrund der Artenzusammensetzung im Gewässer, in dem der Hybride gefunden wurde. In einer großen Stichprobe (n > 5000) von Larven und metamorphosierten Tieren wurden mit Hilfe von zwei diagnostischen Proteinloci keine weiteren F1-Hybriden nachgewiesen. In seltenen Fällen wurden als Hinweis für bidirektionale Introgression für eine Art charakteristische Allele im Genpool der anderen Art beobachtet. Die Häufigkeit von ‘artfremden’ Genen ist jedoch sehr gering (maximal 0,07%), alternative 10 Erklärungen für diesen Befund können daher nur schwer ausgeschlossen werden. Ein Anstieg von genetischer Variation bei T. helveticus und T. ruigciris aufgrund von Gennuß zwischen den beiden Arten ist vernachlässigbar. [Zusammenfassung] (2393) Arntzen, J. W., Smithson, A. & Oldham, R. S. (1999): Marking and tissue sampling effects on body condition and survival in the newt Triturus cristatus.- Journal of Herpetology 33 (4): 567-576. Es wurden mögliche negative Effekte von Schwanzspitzen-Markierung und Gewebeprobeahme auf die Wiederfangraten, Kondition und Größe einer Kammolchpopulation (Triturus cristatus) untersucht. Die gefangenen Molche wurden durch Zehenamputation gruppenweise markiert und für die individuelle Unterscheidung die Bauchseiten fotografiert. Die Wiederfangraten von Molchen mit abgeschittenen Schwanzspitzen, bei denen auch Zehen amputiert wurden, unterschieden sich nicht von Tieren, bei denen nur Zehen amputiert werden. Beschnittene Schwänze waren innerhalb von 8 Monaten Landaufenthalt nachgewachsen. Amputierte Zehen wuchsen langsamer nach und waren mindestens nach 1,5 Jahren noch an der dünnen Ausbildung und der einheitlichen Schwarz-färbung erkennbar. Die Körper-Kondition, die durch das Verhältnis von Masse/ Kopf-Rumpf-Länge beschrieben wurde, schwankte signifikant über die Probenahmeperioden und war bei Männchen größer als bei Weibchen. Molche besaßen bei ihrem ersten Fang (Erstlaicher) eine bessere Kondition als wiedergefangene Tiere. Die Datenanalyse von wiederholt gefangenen Molchen zeigte keine signifikanten Auswirkungen der Zehamputation auf die Körperkondition. Entgegen den Erwartungen waren Molche beider Geschlechter mit abgeschnittenen Schwanzspitzen größer als unbehandelte Kontrolltiere. Wegen der schnelleren Nachbildung der Schwanzspitze wird die Entnahme von Gewebeproben aus der Schwanzspitze empfohlen, während für die individuelle Markierung im Rahmen von Populationsuntersuchungen die Zehenamputation empfoh-len wird. Beide Methoden können jedoch das Fortpflanzungsverhalten männlicher Molche beeinträchtigen. [Zusammenfassung; Übersetzung: Andreas Krone] (2394) Arntzen, J. W. & Wallis, G. P. (1999): Geographic variation and taxonomy of crested newts (Triturus cristatus superspecies): morphological and mitochondrial DNA data.- Contributions to Zoology 68 (3): 181-203. (2395) Arvy, Ch. & Servan, J. (1998): Imminent competition between Trachemys scripta and Emys orbicularis in France.- In: Fritz, U., Joger, U., Podloucky, R. & Servan, J. (Hrsg.): Proceedings of the EMYS Symposium Dresden 96.- Mertensiella 10: 33-40. In jüngerer Zeit wurden sehr große Mengen von Schmuckschildkröten (Trachemys scripta) als Heimtiere nach Frankreich importiert. Viele Exemplare werden von ihren Besitzern später freigelassen. Wie unsere 11 Untersuchung zeigt, ist Trachemys scripta in Frankreich inzwischen weit verbreitet, und an einigen Stellen im Süden des Landes, wo auch Emys orbicularis vorkommt, wurden Reproduktionen verzeichnet. Veröffentlichte Daten beider Arten werden verglichen, wie sexuelle Reife, Fortpflanzung, Ernährung und Populationsstruktur. Ihre ökologischen Nischen scheinen sich in weiten Bereichen zu überlappen. [Zusammenfassung] (2396) Atkins, W. (1998): ´Catch 22´ for the Great Crested Newt Observation on the breeding ecology of the Great Crested Newt Triturus cristatus and its implications for the conservation of the species.- British Herpetological Society Bulletin 63: 17-26. Der Kammolch ist eine weit verbreitete Amphibienart in Nordeuropa, wobei die Vorkommen in England und Wales internationale Bedeutung besitzen. Die Art ist in den letzten 40 Jahren um etwa 50 % zurückgegangen. Viele Populationen sind verschwunden oder isoliert. Trotz des Schutzes auf nationaler und EU-Ebene setzt sich der Bestandsrückgang fort. Ursachen sind, Gewässerverlust durch fehlende Pflege und Sukzession sowie das Einsetzen von Fischen. Diese Ursachen bedürfen einer detaillierte Untersuchung, da sie die Fortpflanzungsökologie vieler Molchpopulationen betreffen. Der Kammolch ist wegen seiner höheren Anforderungen an das Laichgewässer durch lokales Aussterben stärker gefährdet als der Teichmolch und der Fadenmolch. Die Larven benötigen für die Entwicklung relativ große gleichzeitig aber fischfreie Gewässer. Dies ist der Teufelskreis („Catch 22“) für den Kammolch, die Wahrscheinlichkeit der Fischpräsenz steigt mit der Größe des Gewässers, weil gleichzeitig die Gefahr des Austrocknens sinkt. Deshalb führen die meisten Kammolch-Populationen einen ökologischen Balanceakt aus. Sie riskieren entweder das Vertrocknen oder Verhungern der Larven in temporären, kleinen Gewässern oder die Prädation durch Fische in dauerhaften Gewässern. Kammolchen gelingt es sehr gut, in geeigneten Gebieten zu überleben. Das erreichen sie hauptsächlich als Metapopulationen durch erfolgreiche Reproduktion in einigen wenigen Gewässern. Das bedeutet, dass einige Gewässer wegen Fischbesatz oder Trockenfallens für die Reproduktion ungeeignet sind, gleichzeitig ist die Reproduktion in anderen Gewässern erfolgreich und kompensiert die Verluste. Mit der Zeit ändert sich die Eignung eines einzelnen Gewässers, die Metapopulation als Ganzes bleibt jedoch erhalten. Wo besondere Umstände ein anderes Entwicklungsmuster erlauben existieren manchmal untypische Populationen. So sind z.B. mehrere sehr große Populationen aus alten Kies- und Tongruben bekannt, wo die Gewässer mehrere Hektar groß sind. Die Isolation von Fließ- und anderen Gewässern sowie beschränkte Zugänglichkeit erhalten den fischfreien Zustand, von dem die Kammolche profitieren. In selteneren Fällen können Küstengewässer im Winter Salzwassereinbrüche erhalten, die die Bestände an Süßwasserfischen abtöten und die Gewässer für die Molche im nächsten Frühjahr „reinigen“. 12 Die letzte mögliche Laichpopulation ist eine, die sich auf ein einzelnes Gewässer verlässt, das oft genug austrocknet um fischfrei zu bleiben, jedoch nicht so oft austrocknet, das die Molchpopulation selbst ausstirbt. Sehr große Kammolchpopulation an einem Einzelgewässer sind selten und sollten als SSSI-Gebiet (Site of Special Scientific Interest) vorgesehen werden. Der Beitrag endet mit einer Zusammenfassung der zehnjährigen Beobachtungen an einer Kammolchpopulation an einem Einzelgewässer, deren Größe Mitte der 1990er Jahre auf 2000 bis 3000 adulte Tiere geschätzt wurde. Die Molche pflanzen sich in einem temporär wasserführenden Burggraben in Süd-England fort. Das nächste bekannte Gewässer befindet sich in 1 km Entfernung. Nur in zwei der zehn Beobachtungsjahre war eine erfolgreiche Reproduktion möglich. [Zusammenfassung; Übersetzung: Andreas Krone] (2397) Babik, W. (1998): Intrageneric predation in larval newts (Triturus, Salamandridae, Urodela).- Amphibia-Reptilia 19: 446-451. (2398) Baker, G. C. (1999): Abundance and survival rates of great crested newts (Triturus cristatus) at a pond in central England: monitoring individuals.- Herpetological Journal 9: 1-8. Eine Population des Kammolches (Triturus cristatus) in Zentral-England wurde von 1988-1995 untersucht. Zur Quantifizierung der Populationsdynamik wurde die individuelle Wiedererkennung durch Fotografie der Bauchseite angewendet. Die jährliche Überlebensrate schwankte bei den Adulti von 31-100 %. Molche die bereits mehrfach abgelaicht hatten, besaßen eine signifikant höhere Überlebensrate (65 %) als Tiere, die zum ersten mal ablaichten (57 %). Die Population zeigte variable Wachstumsmuster. Einer sechsjährige Periode mit geringem Wachstum der Populationsgröße folgte eine zweijährige Periode, in der die Populationsgröße um mehr als das Dreifache anwuchs. Die positive Bestandsentwicklung ging mit dem Zusammenbruch des Stichlings-Bestandes (Gasterosteus aculeatus) einher, was darauf hindeutet, dass die Bestandsentwicklung durch Fischprädation unterdrückt wurde. Jungtiere wurden nur selten gefangen. Ihre Wiederfangrate von 49 % zeigt, dass die mit 59 % geschätzte Überlebensrate für die Jungtiere dieser Population vergleichsweise hoch ist. Die meisten Jungtiere erreichten nach zwei Jahren die Geschlechtsreife. Die untersuchte Population bestand somit überwiegend aus Alttieren mit variablen Überlebensraten und war durch sprunghaftes Populationswachstum charakterisiert. Die Langlebigkeit der Alttiere ermöglichte der Population ein Überdauern unter ungünstigen Bedingungen. Günstige Bedingungen werden dann zu einem schnellen Wachstum der Populationsgröße genutzt. Diese demografischen Merkmale können für Kammolch-Populationen gemeingültig sein. [Zusammenfassung; Übersetzung: Andreas Krone] (2399) Baker, J. (1998): Growth of juvenile newts Triturus cristatus and T. vulgaris in captivity.- Amphibia-Reptilia 19: 335-340. 13 (2400) Baker, J. M. R. & Halliday, T. R. (1999): Amphibian colonization of new ponds in an agricultural landscape.- Herpetological Journal 9 (2): 55-63. Neu angelegte Gewässer auf Landwirtschaftsflächen wurden auf Amphibien untersucht und mit alten Gewässern verglichen. Die Häufigkeiten der Amphibienbesiedlung der beiden Gewässertypen war mit 65 % und 71 % ähnlich, aber die Artenzusammensetzung war unterschiedlich. Bufo bufo wurde in den neu angelegten Gewässern häufiger gefunden als in den alten, während Triturus cristatus und T. vulgaris in den neuen Gewässern seltener war. Die Unterschiede in der Artenzusammensetzung der Amphibien der beiden Gewässertypen spiegelt die Gewässerfunktionen und die Ausbreitungsmöglichkeiten der Amphibienpopulationen wieder. Die neuen Gewässer waren größer und förderten stärker die Etablierung von Fischbeständen und Wasservögeln als die alten Gewässer. Triturus cristatus wurde in keinem Gewässer mit Fischbeständen gefunden. Mit Parametern der Gewässer und der Landhabitate im Gewässerumfeld wurden Komponenten- und Diskriminanzanalysen durchgeführt. Für Triturus cristatus und T. vulgaris ergaben die Untersuchungen, dass die Entfernung zwischen neuen und alten Gewässern ein signifikanter Faktor für die Gewässerbesiedlung ist. Triturus cristatus und T. vulgaris besiedelten keine Gewässer die weiter als 400 m von bestehenden Gewässern entfernt waren. Rana temporaria und Bufo bufo waren in ihren Ausbreitungsfähigkeiten nicht so eingeschränkt und besiedelten Gewässer mit einer Entfernung von bis zu 950 m von bestehenden Gewässern. Rana temporaria wurde häufiger in neuen Gewässern mit submerser Vegetation angetroffen. Die multivarianten Analysen konnten nicht zwischen Gewässern mit und ohne Besiedlung durch Bufo bufo unterscheiden. Die Ergebnisse der werden bezüglich Anlage und Management von Gewässern zum Schutz dieser Amphibien diskutiert. [Zusammenfassung; Übersetzung: Andreas Krone] (2401) Barandun, J. & Reyer, H.-U. (1998): Reproductive ecology of Bombina variegata. Habitat use.- Copeia 2/98: 497-500. (2402) Barandun, J. (1998): Der Laubfrosch als Leitart.- Wildbiologie 3/98: 1-20. Im Alpenrheintal (Österreich, Liechtenstein, Schweiz) wurde von 1993 bis 1996 ein Förderungskonzept für den Laubfrosch erarbeitet. Die vorliegende Veröffentlichung fasst die Ergebnisse des Konzeptes zusammen. Sie beschreibt stichwortartig die Lebensraumansprüche an die Laichgewässer und den Sommerlebensraum, die Notwendigkeit der Vernetzung, die Gefährdungsursachen und zeigt Möglichkeiten zur Förderung dieser Amphibienart. Der Autor zeigt auf, dass die Präsenz von Beutegreifern und die Gefahr des Austrocknens zwei wichtige Faktoren sind, die den Fortpflanzungserfolg beeinflussen. Je nach Witterungsverlauf der Fortpflanzungssaison erweisen sich temporäre oder dauerhafte Gewässer als vorteilhaft. Urs Tester 14 (2403) Bardsley, L., Smith, S. & Beebee, T. J. C. (1998): Identification of Bufo larvae by molecular methods.- Herpetological Journal 8: 145-148. (2404) Barnes, N. (1999): A preliminary survey of amphibian breeding habitats (ponds) in Northhampton, Central England.- British Herpetological Society Bulletin 70: 13-16. (2405) Barrett, C. (1999): The continuing story of lizard hill.- British Herpetological Society Bulletin 70: 7-10. (2406) Barthelmes, D., Kühnel, K.-D., Ewald, S. & Doering, P. (1998): Zum gemeinsamen Vorkommen von Fischen und Amphibien in limnologisch unterschiedlichen Kleingewässern.- Fischökologie 11: 35-46. Für die vorliegende Untersuchung standen Daten über Morphometrie, Wasserführung, Wasserchemie, Planktonzusammensetzung, Vegetationsbild, Fischbestand, Amphibienvorkommen und Naturraumvernetzung von 11 Berliner Kleingewässern aus den Jahren 1991 und 1992 zur Verfügung. In 6 der 11 Kleingewässer kamen Fische vor (maximal 12 Arten). An fünf der untersuchten Gewässern wurde Fortpflanzungserfolg von Amphibien nachgewiesen. Nur eines dieser Gewässer war ein Gewässer mit Fischbesatz. Die am häufigsten an Fischgewässern präsente Amphibienart war die Erdkröte. Die Diskussion und die Schlussfolgerungen stehen im Widerspruch zu den Ergebnissen: Trotz der extremen Variation der Fischbesiedelung sei die Amphibienbesiedelung keineswegs das Negativbild derselben. Das bedeute, dass der Faktor „Fischfrass“ keine alles überragende Bedeutung für die Amphibienbesiedelung besitze und dementsprechend Forderungen nach Reduktion der Fischbestände im Interesse des Amphibienschutzes kritisch zu hinterfragen seien. Urs Tester (2407) Baumgartner, A. (1999): Überwinterung von Teichmolchen (Triturus vulgaris) in einer Kräuterspirale.- Zeitschrift für Feldherpetologie 6: 219-220. A. B.: Büro für Garten- und Freiraumplanung, Lochnerstr. 4, D-53757 Sankt Augustin In einer 10 Jahre alten in Trockensteinbauweise errichteten Kräuterspirale, welche mit Brombeeren überwachsen war, wurden im Januar 1999 beim Abtragen der Trockensteinmauer überwinternde Teichmolche gefunden. Die Tiere unterschiedlichen Alters (Adulti bis vorjährige Jungtiere) saßen vereinzelt im Südwest- bis Südostbereich der Kräuterspirale im Gangsystem alter Ameisennester zwischen den Steinplatten 10-30 cm von der Außenseite der Spirale entfernt. Ca. 60 Tiere unterschiedlichster Größe saßen im unteren Bereich der Steinplatten auf der Nordostseite in einem allseits mit Substrat überbauten Versteck, offenbar im Bereich eines alten Mäusenestes. In dem Nest, das an die Steinplatten angrenzte, waren noch Reste alter Hummelwaben erkennbar. Thomas Brockhaus 15 (2408) Bauwens, D. (1999): Life-history variation in lacertid lizards.Natura Croatica 8 (3): 239-252. D. B.: Institute of Nature Conservation, Kliniekstraat 25, B-1070 Brüssel, Belgien; [email protected] Die Life history – als „Lebenszyklusstrategie“ nur ungenügend ins Deutsche zu übersetzen – eines Organismus lässt sich charakterisieren durch Faktoren, die die Fruchtbarkeit und das Überleben unter den jeweils gegebenen Umweltbedingungen beeinflussen: Alter und Größe bei der Geschlechtsreife, die Fortpflanzungsfrequenz, die Gelege bzw. Wurfgröße, die Größe von Eiern und Schlüpflingen sowie die Überlebenswahrscheinlichkeiten verschiedener Lebensstadien (Embryos, Neugeborene, Subadulte und Adulte Tiere). Die Life-history-Theorie postuliert, dass sich diese Parameter gegenseitig beeinflussen und der Koevolution unterliegen. Die Gesamtheit der jeweiligen Parameterkombinationen ist es, an denen die natürliche Selektion ansetzt. Variationen innerhalb dieser Kombinationen von Life-history-Parametern können auf verschiedenen Ebenen untersucht werden: Innerhalb einer Population, zwischen Populationen und zwischen verschiedenen Arten. Ziel des Autors ist es in seinem Überblick allgemeine Trends und zugrundeliegende Prinzipien herauszuarbeiten. Was die Unterschiede innerhalb einer Population anbetrifft, so treten diese insbesondere zwischen verschieden großen Weibchen und zwischen Jahren mit unterschiedlicher Witterungs- bzw. Nahrungsgrundlage auf. Die Analyse zu Life-history-Parametern unterschiedlicher europäischer Lacertidenarten ergab, dass diese entlang einer einzigen multivariaten Achse angeordnet werden können: Auf der einen Seite die kleinen, früh geschlechtsreif werdenden Arten, die kleine Gelege mit relativ großen Jungtieren produzieren und sich mehrmals pro Jahr fortpflanzen können. Diese Arten haben eine geringe Lebenserwartung. Die entgegengesetzten Ausprägungen dieser Merkmale bilden das andere Ende dieser Achse. Eine Schwäche der Arbeit ist aus Sicht der Rezensentin, dass die Variabilität von Life-history-Parametern zwischen Populationen mit der Begründung, es gebe ohnehin nur für Lacerta vivipara verlässliche Daten keine Berücksichtigung findet. Richtig ist sicher, dass fundierte Angaben zur populationsspezifischen Variabilität von Life-history-Parametern selten sind, während vorliegende Einzelangaben oft anekdotisch sind und vor allem methodisch nicht vergleichbar. Die Rezensentin möchte jedoch in diesem Zusammenhang betonen, dass gerade das Wissen um Unterschiede zwischen den Populationen aus Sicht des Naturschutzes unabdingbar ist. Schließlich handelt es sich bei den zu schützenden „Einheiten“ im Regelfall weder um (variable) Einzelindividuen, noch um Arten, sondern vielmehr um Populationen. Sollten erhebliche Unterschiede bei den Lifehistory-Parametern einzelner Populationen gefunden werden, so hätte dieses Konsequenzen sowohl für die jeweiligen Schutzkonzepte, als auch für das Verständnis der jeweiligen mikroevolutiven Vorgänge. Und: Wenn es erhebliche Unterschiede zwischen Populationen einer Art gibt, welche der Populationen sollte dann bei einer summarischen 16 Betrachtung über die Gesamte Familie der Lacertiden die als „arttypisch“ in die Analyse einbezogen werden? Evident ist jedenfalls, dass hier großer Forschungsbedarf besteht, der – und darin sind sich Autor und Rezensentin einig – nicht nur die Untersuchung von Museumsmaterial, sondern insbesondere auch intensive Freilandstudien umfassen muss. Kerstin Elbing (2409) Beebee, T. J. C., Rowe, G. & Arntzen, J. W. (1999): Identification of newts (Triturus sp.) and their hybrids using molecular methods.Journal of Zoology 249 (1): 43-47. Die Bestimmung von Hybriden ist für die Untersuchung von Introgressionen zwischen verwandten Arten wichtig. Sie kann sich jedoch schwierig gestalten, wenn die morphologischen Unterschiede zwi-schen den Elternarten gering sind. Im Fall der Molche Triturus vulgaris und T. helveticus können die Männchen während der Laichsaison anhand der sekundären Geschlechtsmerkmale gut unterschieden werden. Der Dimorphismus der Weibchen ist dagegen deutlich geringer. Männliche Hybride mit intermitären Eigenschaften sind deshalb wahrscheinlicher zu erkennen als Weibchen. RAPD-Analysen (random amplified polymor-phic DNA, zufällig vermehrte polymorphe DNA) von drei vermeintlichen Molchhybriden und Proben der beiden Elternarten Triturus vulgaris und T. helveticus bestätigten den Hybridstatus in allen drei Fällen. Die weiblichen Eltern jedes Hybrids wurden anhand der Vermehrung des mitochondrialen Cytochrom b - Gens und der ATPase - Gene einschließlich ihrer partiellen Sequenzierung bestimmt. Ein Hybrid hatte eine T. vulgaris - Mutter, während die anderen beiden T. helveticus - Mütter besaßen. Die PCR - basierten Methoden (Polymerase Kettenreaktion) lieferten dafür einen schnellen und einfachen Ansatz zur Bestimmung sowohl des Hybridstatus als auch der Elternschaft bei Kreuzungen der beiden Arten. Die RAPD-Methode kann auch bei der Bestimmung von Larven, die bei T. vulgaris und T. helveticus morphologisch nicht unterscheidbar sind, nützlich sein. [Zusammenfassung; Übersetzung: Andreas Krone] (2410) Benà, M., Farra, A. D., Fracasso, G., Menegon, M., Pollo, R., Richard, J. & Semenzato, M. (1998): Checklist aggiornata e commentata dell érpetofauna Veneta.- In: Bon, M. & Mezzavilla, F. (Hrsg.): Atti 2 Convegno Faunisti Veneti.- Bolletino des Museo Civ. Storia Naturale Venezia 48 (Suppl.): 141-147. (2411) Bender, B. (1998): Optimierung von Amphibientunnelanlagen mit einfachen Mitteln.- Elaphe N. F. 6 (2): 73-75. Um eine optimale Funktion einer Amphibienschutzanlage zu erlangen und auch langfristig beizubehalten, müssen Details beachtet werden. Die Autorin beschreibt eine Reihe dieser wichtigen Merkmale, die beim Bau und bei der Unterhaltung von dauerhaften Schutzeinrichtungen wichtig sind, am Beispiel der Anlage an der Selhausenstraße in Bielefeld und zeigt praxisorientierte Lösungsmöglichkeiten auf. 17 Einbau von T-Profilsteinelementen statt L-Leitsteinelemente um die Fugen, die zwischen den einzelnen Leitsteinelementen durch Setzungen der Baukörper oder durch Unterspülungen oder durch hohen Seitendruck durch Befahren der Bankettseiten entstehen können zu verhindern. Diese Fugen, wenn sie dann zu weit (1-3 cm) ausfallen, werden ansonsten von z.B. Molchen als Ausstiegsmöglichkeit genutzt. Um ein Vorbeilaufen der Tiere am Tunneleingang zu verhindern bewährte sich das Einlegen von Fichtenstämmen (Durchmesser mindestens 10 cm), plaziert in die Mitte der Tunnelachse, die dann mindestens 60 cm aus dem Tunnel herausragen und ebensoviel hineingehen. Dadurch wurden die Tiere am Vorbeilaufen der Tunneleingänge gehindert und in die Tunnel hineingeleitet. Die positive Wirkung von feuchter, glatt gezogener und laubfreier Erde als Laufoberfläche in den Tunneln (Kastenprofil: 1000mm Breit, 800mm Hoch) wird dargestellt. Später bei der Unterhaltung werden die dicken Herbstlaubpackungen, die sich im Bereich der Leiteinrichtungen und vor den Tunneleingängen ablagern und dann Wasserabflußprobleme bereiten erwähnt, etc., etc. und ein 6-Punkte-Katalog von Pflege- und Wartungsmaßnahmen vorgestellt: 1. Wanderroutenkontrolle zwischen Gewässer und Amphibienschutzanlage 2. Technische Wartung der Anlage, Fehlerbeseitigung im zeitigen Frühjahr vor Wanderungsbeginn und im Sommer 3. Kontrolle des Leitsystems, im zeitigen Frühjahr Laubentfernen 4. Ein- bis zweimal pro Jahr Mahd der Vegetation zur Befreiung von Bewuchs am und neben dem Leitsystem 5. Mindest eine jährliche Pflege und Kontrolle des Tunnels, Entfernen von trockenem Laub 6. Im Frühjahr und Sommer Kontrolle der Tunneleingänge, Baum-stamm als Leitschiene in der Mittelachse des Tunnels (s.o) sicherstellen. Arno Geiger (2412) Bender, B. (1998): Auswirkungen fehlerhaften Aufbaus eines Amphibienschutzaunes auf den Schutz der Schwanzlurche.- Elaphe N. F. 6 (3): 57-60. Die Schutzeffektivität eines Saisonschutzzaunes in Bezug auf Molche hängt von Details ab, die beim Aufbau und der Unterhaltung von Schutzzäunen elementar sind. Autorin bereitet die „Zaunaufsteller“ (ein Verein zur Förderung von jungen Arbeitslosen) durch ein Praxisseminar vor. Folgende Grundfehlermöglichkeiten werden erläutert: 1. Fangeimer enthielten kein Laub als Unterschlupf und keine Stöckchen als Auskletterhilfe für hineingefallene Käfer und Mäuse 2. Eimereinbau zu weit vom Zaun entfernt, Tiere laufen zwischen Zaun und Eimer vorbei 3. Fangeimertiefe zu gering (Tiefe lag unter 25 cm), Tiere könnten herausspringen 4. Eimerabstand: 10 Meter Abstand zueinander sind optimal 5. Zaunaufstellung schräg zur Anwanderungsrichtung (45° bis 70°) 6. Befestigen des Zaunmaterials am Spanndraht mindestens alle 20 cm 18 7. Zaunhaltestäbe schräg in die Erde einschlagen und den Zaun in Wanderrichtung vor den Stäben monieren (siehe Pkt. 5). 8. Unteres Zaunende in den Boden ca. 5-10 cm tief eingraben um ein Unterwandern zu verhindern 9. Bei unterschiedlich langen Zaunabschnitten, die zu einem langen Zaun zusammengesetzt werden sollen auf durchschlupfsichere MaterialÜbergangsstellen achten Abschließend wird am Beispiel einer Zaunanlage auf die Folgen, die beim unsachgemäßen Aufbau eines Schutzzaunes entstehen eingegangen. Speziell über die hohe Rate an Todesfunden von überfahrenen Tieren, die durch den Falschaufbau auf die Fahrbahn gerieten wird berichtet. Arno Geiger (2413) Bender, C., Schmidt-Loske, K., Asmussen, U. & Hildenbrandt, H. (1999): PVA-Fallbeispiel 2: Analyse der Gefährdungsursachen von Tiergruppen mittlerer Mobilität am Beispiel der Mauereidechse (Podarcis muralis).- In: Amler, K., Bahl, A., Henle, K., Kaule, G., Poschlod, P. & Settele, J. (Hrsg.): Populationsbiologie in der Naturschutzpraxis.- Ulmer Verlag Stuttgart: 161-172. (2414) Benson, P. A. (1998): How many clumps of frog spawn are laid annually at anlaby common?- British Herpetological Society Bulletin 65: 23-25. (2415) Benson, P. A. (1999): The Common Frog.- Herptile 24: 30-39. (2416) Benson, P. A. (1999): Identifying individual adders, Vipera berus, within an isolated colony in east Yorkshire.- British Herpetological Society Bulletin 67. (2417) Berdnikovs, S. (1999): The holocene history of the European Pond Tortoise (Emys orbicularis L.) in the East Baltic area.- Proc. Latvian Acad. Science, Section B 53: 87-92. (2418) Berger, G., Schönbrodt, T., Langer, C. & Kretschmer, H. (1999): Die Agrarlandschaft der Lebusplatte als Lebensraum für Amphibien.In: Krone, A., Baier, R. & Schneeweiß, N. (Hrsg.): Amphibien in der Agrarlandschaft.- Rana Sonderheft 3: 81-99. In den Agrarlandschaften Ostbrandenburgs gibt es wesentliche Verbreitungsschwerpunkte einheimischer Amphibienarten. Am Beispiel eines typischen Gebietes auf der Lebuser Grundmoränenplatte wird gezeigt, welche standörtlichen, landwirtschaftlichen sowie landschaftsstrukturellen Bedingungen dort vorherrschen und welche Bedeutung eine solche Ackerbaulandschaft für Amphibien haben kann. In dem 800 ha großen Untersuchungsgebiet siedelten im Beobachtungszeitraum von 1994 bis 1998 acht der 14 einheimischen Amphibienarten regelmäßig. Vor allem Knoblauchkröte, Kammolch Moorfrosch besitzen hier stabile Populationen. Die Rotbauchunke ist ebenfalls flächendeckend im Gebiet vertreten. Die Intensität der landwirtschaftlichen Produktion wird als "mittelintensiv" beschrieben. Die größten Defizite in diesem Agrarraum aus Sicht des 19 Amphibienschutzes bestehen vor allem im Fehlen geeigneter Landlebensräume. Die Naßstellen des Ackers sind deshalb attraktive Sommerlebensräume mit jedoch hoher Fallenwirkung. Die Stillegung, kombiniert mit einer störungsarmen Bewirtschaftung dieser nassen Extremflächen innerhalb großer Ackerschläge, stellt die erste dringend erforderliche, Maßnahme des Amphibienschutzes in diesem Gebiet dar. [Zusammenfassung] (2419) Berninghausen, F. (1998): Fressen Kaulquappen europäischer Froschlurche Anurenlaich?- Salamandra 34 (3): 255-268. Die These, daß Kaulquappen Anurenlaich fressen (HEUSSER 1970, 1971), ist seit einem Vierteljahrhundert unwiderlegt geblieben und oft zitiert worden. In 13 Versuchen von 2,5-94 Stunden Dauer, teilweise unter extremen Streßbedingungen der Kaulquappen verschiedener Arten, blieben die von einer Gallerthülle umgebenen Anureneier bis zum Ende der Versuche unversehrt erhalten, selbst wenn diese Hülle künstlich reduziert wurde. Kaulquappen von Rana temporaria, R. arvalis und Bufo viridis fressen unter den Versuchsbedingungen keinen Laich von Hyla arborea, Rana esculenta und Bombina bombina. Lediglich Eier, deren Hülle restlos entfernt wurde, wurden gefressen. Die hier vorgelegten Untersuchungen haben ergeben, daß die HEUSSER's Theorie zugrundeliegenden experimentellen Ergebnisse nicht reproduziert werden konnten. Es wird vermutet, daß die den Laich schützende gallertartige Hülle jegliches Laichfressen durch Kaulquappen verhindert. Es wird erörtert, wie es zur Entstehung der Theorie vom Laichfressen durch Kaulquappen kommen konnte. Die von HEUSSER unter evolutionsbiologischen Gesichtspunkten hergestellten Zusammenhänge zwischen Laichfressen und Laichkannibalismus von Rana temporaria einerseits und dem Laichverhalten von Rana temporaria und weiteren Anurenarten andererseits werden kritisch diskutiert. Die Zweckmäßigkeit solchen Laichverhaltens in der Evolution auch ohne Laichfressen wird dargestellt. [Zusammenfassung] (2420) Beutler, A., Geiger, A., Kornacker, P. M., Kühnerl, K. D., Laufer, H., Podloucky, R., Boye, P. & Dietrich, E. (1998): Rote Liste der Kriechtiere (Reptilia) und Rote Liste der Lurche (Amphibia).- In: Bundesamt für Naturschutz. (Hrsg.): Rote Liste gefährdeter Tiere Deutschlands.- Schriftenreihe Landschaftspflege und Naturschutz 55: 48-52. (2421) Bianchi, L., Ferrando, S. & Salvidio, S. (1999): Censimento di anfibi nel Lago dello Nave (Liguria central, NW Italy).- Rivista di Idribiologia 38 (1-3): 123-128. 20 (2422) Blanke, I. (1999): Erfassung und Lebensweise der Zauneidechse (Lacerta agilis) an Bahnanlagen.- Zeitschrift für Feldherpetologie 6: 147-158. I. B.: Moltkestraße 18, 31275 Lehrte Bahnflächen sind ein wichtiger Lebensraum für Reptilien, weshalb deren Vorkommen bei Eingriffsvorhaben in diesen Bereichen zunehmend Beachtung finden. Da sich der zeitliche Umfang derartiger Untersuchungen weniger an den tierökologischen Gegebenheiten, sondern vielmehr an planerischen Erfordernissen orientieren, kommt der Optimierung der Erfassungsmethodik besondere Bedeutung zu. Diese muss nach Ansicht der Autorin, die selbst seit Jahren Kartierungen an Bahntrassen durch-führt, auf einer guten Kenntnis der Habitatansprüche und Aktivitätsrhythmen der jeweiligen Art (hier: der Zauneidechse) beruhen. Diese ermög-lichen es „zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu suchen“. „Richtige Orte“ sind dabei alle Habitate mit einer hohen strukturellen Vielfalt, unabhängig von ihrem Ursprung. Als „richtige Zeit“ hat die Sonnphase zu gelten, während derer die Tiere gut zu beobachten sind. Da die Sonnphase jedoch von der Jahreszeit und den aktuellen Witterungsbedingungen abhängig ist, kann nur eine ungefähre Angabe erfolgen. Typische Habitatstrukturen an Sonnplätzen, wie z. B. leicht erwärmbare Substrate und kulissenbildende Vegetation, werden kurz vorgestellt. Zur Erfassung von Zauneidechsen (aber auch Waldeidechse) ist die Sichtbeobachtung die Methode der Wahl. Das wiederholt empfohlene „Aufscheuchen“ der Tiere ist weniger effektiv, da Tiere übersehen werden und die Gewinnung von Zusatzinformationen (Geschlecht, Verletzungen etc.) nicht möglich ist. Auch durch das Auslegen von „Reptilienbrettern“ lässt sich die Erfassungseffizienz für Eidechsen (wohl aber für Blindschleichen und Kreuzottern) kaum erhöhen. Gleichzeitig bergen öffentlich zugänglich ausgelegte „Reptilienbretter“ die Gefahr einer unkontrollierten Manipulation durch Dritte. Die Autorin stellt auch die große Bedeutung von Bahntrassen für Eidechsen dar. Sie bieten nicht nur Lebensraum für z. T. große Populationen, sondern können auch als wichtige Ausbreitungswege und Verbindungsachsen dienen. Die festgestellte hohe Wertigkeit äußert sich unter anderem in relativer Trockenheit, günstigen Vegetationsstrukturen und topographischer Vielfalt. Sie wird unter anderem auf den Aufbau und Teilaspekte der regelmäßigen Unterhaltung der Bahnkörper zurückgeführt. Die Qualität des jeweiligen Strukturmosaiks ist dabei entscheidend für die Besiedlungsdichte der Zauneidechse – und nicht die Nutzungsintensität der Bahnstrecke. Bahnstrecken bleiben oft noch Jahre nach Nutzungsaufgabe geeignete Eidechsenhabitate. Zumindest solange, wie die Beschattung durch aufwachsende Gehölze nicht zu stark wird. Ein Problem sind in diesem Zusammenhang auch die trassenbegeitenden Lärmschutzwände, die nicht nur zu einer Beschattung führen, sondern auch verschiedene Teilhabitate voneinander trennen. Insgesamt eine fundierte Arbeit mit großem praktischem Nutzwert für den Feldherpetologen. Dem abschließenden Wunsch der Autorin, Bahnflächen aufgrund ihres großen Stellenwertes für heimische Eidechsen in 21 Schutzkonzepte einzubeziehen, kann sich die Rezensentin nur anschließen. Kerstin Elbing (2423) Blosat, B. (1998): Morphometrische und ökologische Feldstudien an Reptilien im Bergischen Land (Nordrhein-Westfalen). II. Ringelnatter, Natrix natrix natrix (LINNAEUS, 1758) und Natrix natrix helvetica (LACEPEDE, 1789).- Salamandra 34: 55-68. Im Jahre 1992 wurden von Mitte Juni bis Mitte Oktober morphometrische und ökologische Daten von mehreren Teilpopulationen der Ringelnatter (Natrix natrix) im Bergischen Land, Nordrhein-Westfalen, erhoben und mit anderen Studien verglichen. Die Tiere wurden überwiegend mit Hilfe ausgelegter Platten unterschiedlichen Materials aufgespürt, wobei nahezu ausschließlich die Erfassung von juvenilen Ringelnattern gelang, die sich zu 54% in der Gesellschaft anderer Tierarten befanden. Die Bedeutung jener Platten als Wärm- und Versteckplätze wird diskutiert und der natürlichen Habitatausstattung gegenübergestellt. Weiterhin wurden Verhaltensbeobachtungen zu Abwehr und Beutefang vorgenommen. Die Individuen dieser Population werden aufgrund von Körperzeichnung und -färbung einer Mischform der Unterarten Natrix natrix natrix und N. n. helvetica zugeordnet. [Zusammenfassung] (2424) Blum, St. (1998): Untersuchungen zur Nahrungsökologie von Froschlurchen (Amphibia, Anura) der rheinland-pfälzischen Rheinaue im Hinblick auf die Bekämpfung der Stechmücken (Diptera, Culicidae).- Natur in Buch und Kunst, Neunkirchen: 265 S. Innerhalb der rheinland-pfälzischen Rheinaue wurden in den Jahren 1993 bis 1997 nahrungsökologische Untersuchungen an sechs Anurenarten durchgeführt. Das primäre Ziel der vorliegenden Arbeit bestand darin, den Einfluß von Bekämpfungsmaßnahmen gegen Stechmücken (Diptera, Culicidae) auf die Ernährung von Froschlurchen zu überprüfen und zu quantifizieren. Zum qualitativen Vergleich behandelter und unbehandelter Gebiete wurden die Hördter Rheinaue (mit Stechmücken-Bekämpfung) und der Altrhein Wörth (unbehandelte Variante) ausgewählt. Die Untersuchung beruhte auf der Erhebung und Analyse von über 2.700 Magenspülungen (mit Ausnahme der Knoblauchkröte wurden pro Art zwischen 200 bis 700 Magenproben gewonnen). Zeitlich gestaffelte Laboruntersuchungen zeigten, daß der Mageninhalt der Anura maximal 36 h vor der Probennahme aufgenommen worden war. Die Beutetiere wurden gezählt, klassifiziert und deren Trockenmasse bestimmt. Bei den verschiedenen Anurenarten bestanden Unterschiede im Nahrungsspektrum hinsichtlich der einzelnen Altersgruppen, der Phänologie und der Biotoptypen; insgesamt lag aber ein breites und, mit Ausnahme der Erdkröte, unspezialisiertes Beutespektrum vor. Der Anteil der erbeuteten Insekten lag bei 53,2%. Die Beutespektren der untersuchten Amphibienarten wurden durch die saisonal und lokal schwankende Nahrungs22 verfügbarkeit beeinflußt. Es konnte bezüglich der Beutegröße eine aktive Beutewahl festgestellt werden, da die meisten Beutetieren der Größenkategorie 0-5 mm angehörten. Zwischen den potentiell in den Habita-ten vorkommenden und den tatsächlich in den Mägen nachgewiesenen Beutespektren der Frösche bestanden keine deutlichen Zusammenhänge. Ein signifikanter Zusammenhang zwischen den Kopf-Rumpf-Längen (KRL) der Anuren und der Länge der Beutetiere bzw. zwischen der Masse der Anuren und der Masse der Beutetiere konnte nicht nachgewiesen werden. Die Angaben zum Nahrungsspektrum der Knoblauchkröte basierten auf 12 untersuchten Individuen und konnten nur eine grobe Einschätzung darstellen. Von den Tieren wurden primär Coleopteren, Diplopoden und Collembolen erbeutet. Es wurde ein Fall von Kannibalismus registriert. Erdkröten ernährten sich hauptsächlich von Ameisen; zwischen adulten und juvenilen Tieren existierten kaum Unterschiede. Im Verlauf der Vegetationsperiode konnten nur geringe Schwankungen im Beutespektrum beobachtet werden: stets stellten vor allem Formiciden und Coleopteren die bevorzugten Beutekategorien dar (Gesamtanteil der Insekten: 74,5%). Damit ist Bufo bufo als micro- und myrmecophager Nahrungsspezialist einzustufen. Die mittleren Beute zahlen nahmen mit zunehmender Körpergröße ab. B. bufo erwarb vor allem Beutetiere der Klasse 0-5 mm; die durchschnittliche Körperlänge der Beutetiere betrug bei adulten Tieren 10,1 mm (˜ 14 % der eigenen KRL) und bei Juvenilen 7,1 mm (˜ 21 % der eigenen KRL). Die mittleren Trockengewichte der Beutetiere lagen bei den beiden Altersklassen zwischen 12,8 und 13,5 mg. Es wurde nachgewiesen, daß zumindest juvenile Laubfrösche, aber auch adulte Tiere, einen großen Teil ihrer Nahrung im epigäischen Bereich jagten und erbeuteten. Darauf wiesen die relativ hohen Anteile der Collembolen hin; weitere Beutekategorien bestanden aus Käfer-Imagines, Spinnen und Fliegen-Imagines. H. arborea ernährte sich zu 56 % von Insekten. Juvenile Laubfrösche nahmen im Mittel 3,8 Beuteindividuen auf, wobei bis zu 24 Individuen in den Mägen gefunden werden konnten. Adulti erbeuteten geringfügig größere (x=7,6 mm) und schwerere (x=9,6 mg) Beutetiere als Juvenile (x=6,8 mm bzw. x=8,9 mg). Der Moorfrosch ernährte sich signifikant von Springschwänzen, KäferImagines, Spinnen und Gehäuseschnecken; der Anteil der Insekten lag nur bei 45,2 %. Zwischen adulten und juvenilen Tieren konnten keine bedeutsamen Unterschiede in den Beutetiertaxa festgestellt werden; mit zunehmender KRL der Frösche nahmen größere Beutetiere (Lepidopterenlarven) zu, während kleinere Nahrungsobjekte (Collembolen) abnahmen. Die Mägen diesjähriger Jungfrösche enthielten im Mittel 6,9, einjährige 7,8 und adulte 8,0 Beuteorganismen. Die mittlere Beutelänge betrug 9,8 mm bei adulten R. arvalis und 8,0 bei Juvenilen. Beide Altersgruppen nahmen mit 12,1 mg (Adulte) bzw. 12,3 mg (Juvenile) eine identische mittlere Trockenmasse auf. Springfrösche erbeuteten Collembolen, Isopoden, Araneen und Gehäuseschnecken; der Anteil der Insekten lag bei 46,3 %. Adulte Springfrösche hatten im Schnitt 5,9 Beutetiere aufgenommen, während einjährige Juvenile 7,1 und diesjährige Juvenile 6,9 Beuteobjekte erjagt hatten. Die mittlere Trockenmasse des Mageninhaltes erhöhte sich von 8,5 mg (Juvenile) 23 auf 11,3 mg (Adulte); gleichermaßen stieg die mittlere Beutelänge von 8,0 mm (Juvenile) auf 9,8 mm (Adulte). Von Grasfröschen wurden hauptsächlich Gehäuseschnecken, Regenwürmer und Käfer-Imagines erbeutet. Da in allen Untersuchungsjahren (bis auf 1993) sehr hohe Anteile an Stylommatophoren nachgewiesen wurden, konnte zumindest bei dieser Beutekategorie von einer bewußten Aufnahme durch die Grasfrösche ausgegangen werden. Durchschnittlich erbeuteten diesjährige und einjährige Frösche 7,3 Beuteindividuen, während adulte Tiere 6,3 Individuen fraßen. Die mittlere Trockenmasse erreichte Werte zwischen 7,9 mg (Juvenile) und 12,8 mg (Adulte); die mittlere Beutelänge lag durchschnittlich bei 8,8 mm, wobei der Anteil kleinerer Beuteindividuen (0-5 mm) 76 % betrug. Grünfrösche ernährten sich zu annähernd gleichen Teilen von Stylommatophoren, Formiciden, Coleopteren und Collembolen. Mit durchschnittlich 6,4 Beutetiere pro Magen wiesen die drei Altersgruppen (Diesjährige, Einjährige und Adulte) ähnliche Werte auf. Adulte erbeuteten größere Beutetiere ( x =10,0 mm) als Juvenile Grünfrösche ( x =7,l mm), während Juvenile etwas höhere Werte ( x =ll,3 mg) bei der mittleren Trockenmasse der Beutetiere aufwiesen ( x =9,9 mg). In mehreren Mägen wurden erbeutete Amphibien (Anura und Urodela) nachgewiesen. Ein Freiland-Experiment zur Nahrungsaufnahme mit 24-Stunden-Freilandhaltung in Einschlußquadraten ergab bei den Individuen der drei Braunfroscharten (mit 17 bis 44 Individuen pro Art) etwas geringere Zahlen aufgenommener Beuteindividuen und -biomasse als bei Individuen aus dem gesamten Untersuchungsgebiet. Die Braunfroscharten R. arvalis, R. dalmatina und R. temporaria wurden auf ihre nahrungsökologischen Unterschiede bzw. Auftrennung untersucht. Die Arten differierten kaum hinsichtlich der Zahl der gefressenen Beuteindividuen, der aufgenommenen Trockenmasse und der Körperlänge der Beutetiere. Bei allen Arten wurde ein ähnliches Beutespektrum festgestellt, das jedoch individuell bzw. saisonal stark schwanken konnte. Die Bevorzugung von Gehäuseschnecken durch R. temporaria konnte nicht als Spezialisierung und nahrungsökologische Einmischung dieser Art geltend gemacht werden. Bei den drei Arten lag der Anteil der Insecta unterhalb 50 %. Es wurde deutlich, daß weitere Faktoren (z. B. Makrohabitatwahl etc.), die hier nicht vollständig ermittelt werden konnten, eine nahrungsökologische Differenzierung der drei Arten bedingen. Ausgehend von über 20.000 Beuteindividuen, die von den untersuchten Anuren gefressen worden waren, erreichten die Culiciden mit insgesamt 29 erbeuteten Exemplaren einen Anteil von 0,14 % im gesamten Beutespektrum. Unterschiede zwischen den beiden Untersuchungsgebieten konnten aufgrund der vorliegenden Zahlen nicht ermittelt werden. Stechmücken spielten in der Ernährung der Anuren keine Rolle. Die durchgeführten Bekämpfungsaktionen gegen Stechmücken zeigten somit keine direkten negativen Auswirkungen auf die Ernährung der Froschlurche. Adulte und juvenile Froschlurche haben für die natürliche Bekämpfung der Stechmücken keine Bedeutung. [Auszug aus der Zusammenfassung] 24 (2425) Böhme, G. (1999): Zur Verbreitungsgeschichte der Herpetofauna des jüngeren Quartär im nördlichen Deutschland.- In: Krone, A., Baier, R. & Schneeweiß, N. (Hrsg.): Amphibien in der Agrarlandschaft.Rana Sonderheft 3: 5-11. Die Lebensbedingungen für Amphibien und Reptilien waren in den Kaltphasen des Quartärs regional beträchtlich eingeschränkt. In den wärmeren Phasen, den Interglazialen, und damit auch in der holozänen Warmzeit kam es dagegen immer wieder zu einer Neubesiedelung der zugänglichen Areale. Beide Phasen, das regionale Aussterben durch die Abkühlung des Klimas wie die Neubesiedelung, erfolgten in einer durch die ökologischen Ansprüche der Arten bestimmten Reihenfolge. Diese ist nicht aus deren heutiger Verbreitung abzuleiten. Erste Einblicke in diese Vorgänge haben Fossilfunde aus dem frühen Holozän und aus früheren Zeitabschnitten des Quartärs ermöglicht. Es wird erkennbar, daß mit der frühholozänen Erwärmung des Klimas mehrere thermophile Arten aus dem südlichen Europa weit nach Norden vordrangen. Hier ist besonders die Äskulapnatter (Elaphe longissima) zu erwähnen. Seit dem nacheiszeitlichen Klimaoptimum, dem Atlantikum, hat bereits ein klimabedingter beträchtlicher Rückgang in der Verbreitung einer Reihe von Arten stattgefunden, vor denen heute in unseren Breiten bestenfalls noch geringe Reliktpopulationen existieren Die Tätigkeit des Menschen hat einesteils neue Lebensräume für Amphibien und Reptilien geschaffen, andererseits hat sie besonders im letzten Jahrhundert durch gezielte und fahrlässige Vernichtung von Lebensräumen und sogar bewußte Verfolgung zahlreich Arten nahezu ausgerottet. [Zusammenfassung] (2426) Böhme, W. (Hrsg.): Handbuch der Reptilien und Amphibien Europas, Bd. 3/IIA: Schlangen II.- Aula Verlag Wiesbaden: 581-644. Der vorliegende Band beinhaltet die Boiginae und Natricinae, von den in Deutschland vorkommenden Arten wurde die Ringelnatter von K. KABISCH, die Würfelnatter von M. GRUSCHWITZ, S. LENZ, K. MEBERT & V. LANKA bearbeitet. Jede Art wird nach dem bekannten Schema vorgestellt: Diagnose und Beschreibung, Verbreitung (mit Angabe der konkreten Arealrandpunkte), Merkmalsvariation (Geschlechtsdimorphismus, altersbedingte Variation, Jahreszeitlich und ökologisch bedingter Wandel, geographische Variation und Unterarten), Ökologie, (Biotop, Nahrung, Fortpflanzung, Populationsdynamik), Jugendentwicklung, Verhalten und Literatur. Dieses für Herpetologen unentbehrliche Werk ist leider sehr teuer und – wohl auch infolge schlechter Werbung und schlampiger Auslieferung des Verlages – nur in wenigen Bibliotheken vorrätig. Ulrich Scheidt 25 (2427) Böll, S. & Linsenmair, K. E. (1998): Size-dependent male reproductive success and size-assortive mating in the midwife toad Alytes obstetricans.- Amphibia-Reptilia 19: 75-89. 4 Abb., 2 Tab., 50 Lit. (Theodor-Boveri-Institut, Lehrstuhl Zoologie III, Biozentrum, Am Hubland, D-97074 Würzburg) In einer Population im collinen Teil der bayerischen Rhön wurde eine größenkorrelierte Paarungswahl beobachtet, d.h. die Verpaarung erfolgte nach Größenklassen. Während der feuchten und damit für Geburtshelferkröten günstigen Brutsaison 1987 trugen größere Männchen größere Einzelgelege. Außerdem wiesen größere Männchen einen größeren Paarungserfolg - gemessen an der Eizahl - in der gesamte Brutsaison auf, genauso wie in den einzelnen Paarungsphasen. Ganz anders im außerordentlich trockenen Jahr 1988! In diesem Jahr konnte kein größenabhängiger Paarungserfolg beobachtet werden. Die Männchen erwiesen sich in beiden Jahren als hocherfolgreiche Brutpfleger, genauso verhielt es sich mit dem Schlupferfolg der Quappen. Die Brutpflege der eiertragenden Männchen war im trockenen 1988 allerdings mit Konditionsverlusten verbunden. Im feuchten 1987 war das nicht der Fall. Weder die Schlupfrate noch die Größe der schlüpfenden Quappen war mit der Männchengröße korreliert. Mögliche Gründe, die jahresabhängig zu dem beobachteten höherem Paarungserfolg größerer Männchen führen können oder auch nicht, werden in einer lesenswerten Diskussion vorgestellt. Heiko Uthleb (2428) Bonato, L. & Fracasso, G. (1998): Aspetti morfologici ed ecologici di una popolazione di Salamandra atra aurorae: risultati preliminari.In: Bon, M. & Mezzavilla, F. (Hrsg.): Atti 2 Convegno Faunisti Veneti.- Bolletino des Museo Civ. Storia Naturale Venezia 48 (Suppl.): 31-35. (2429) Bonini, L., Razetti, E. & Barbieri, F. (1999): Cave breeding of Bufo bufo (LINNAEUS, 1758) in Liguria (North west Italy).- In: Miaud, C. & Guyétant, R. (Hrsg.): Current Studies in Herpetology - Proceedings of the 9th Ordinary General Meeting of the Societas Europea: 59-61. Im Park von Portofino wurde in einem 40m langen Tunnel Laichschnüre der Erdkröte festgestellt. Der Tunnel wurde in den 30er Jahren für eine Wasserleitung gegraben und besitzt an mehreren Stellen kleine Wasseransammlungen. Im zentralen Bereich des Tunnels – der vollständig dunkel ist – wurden Laichschnüre im März und April registriert. Die Larven entwickelten sich jedoch langsamer und metamorphosierten erst Mitte Oktober, mehr als 2 Monate später als andere Artgenossen im Gebiet. Damit ist die Erdkröte die zweite Amphibienart, bei der eine erfolgreiche Fortpflanzung in Höhlen beobachtet werden konnte. Ulrich Scheidt 26 (2430) Bonnet, X., Naulleau, G., Lourdais, O. & Vacher, M. (1999): Growth in the asp viper (Vipera aspis L.): insights from long term field study.- In: Miaud, C. & Guyétant, R. (Hrsg.): Current Studies in Herpetology - Proceedings of the 9th Ordinary General Meeting of the Societas Europea Herpetologica: 63-69. (2431) Borgula, A. & Bolzern-Tönz, H. (1999): Verbreitung und Schutz der Reptilien in der Wauwiler Ebene.- Mitteilungen Naturforschende Gesellschaft Luzern 36: 163-171. Die Mooreidechse Lacerta vivipara besiedelt die Feuchtgebiete im Zentrum der Wauwiler Ebene, während sich das Vorkommen der Zauneidechse Lacerta agilis weitgehend auf die trockenen Randbereiche beschränkt. Die im Kanton Luzern nur noch inselartig verbreitete Ringelnatter Natrix natrix besiedelt den Westteil der Ebene mit den angrenzenden Südhängen des Egolzwiler Berges. Die Bestandssituation der Blindschleiche Anguis fragilis bleibt unklar. Weitere autochthone Reptilienarten sind nicht zu erwarten. Nur 38 ha oder 2,2 % der Untersuchungsfläche wurden als effektive oder potenzielle Lebensräume für Reptilien kartiert. Die Resultate werden in Bezug auf die Bestandssituation der Arten im Kanton Luzern diskutiert und Konsequenzen für Massnahmen zum Schutz der Reptilien aufgezeigt. [Zusammenfassung] (2432) Bozhansky, A. T. & Orlova, V. F. (1998): Conservation status of the European pond turtle, Emys orbicularis (LINNAEUS, 1758), in European Russia.- In: Fritz, U., Joger, U., Podloucky, R. & Servan, J. (Hrsg.): Proceedings of the EMYS Symposium Dresden 96.Mertensiella 10: 41-46. Die Verbreitung der Europäischen Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) im europäischen Teil Rußlands wird vorgestellt und eine Karte mit Fundorten anhand von nach 1980 zusammengetragenen Daten veröffentlicht. Das Vorkommen von E. orbicularis ist im Untersuchungsgebiet sehr unregelmäßig mit einer zerstreuten Besiedlung im Norden und zahlreichen Populationen mit einer hohen Individuendichte im Süden. [Zusammenfassung] (2433) Braitmayer, N., Fritz, U., Mayol, J. & Pieh, A. (1998): Die Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) Menorcas.- Elaphe N. F. 6 (4): 57-60. (2434) Bressi, N. (1999): European Sauria in the Herpetological Collection of the Trieste Natural History Museum.- Natura Croatica 8 (3): 345-366. 27 (2435) Bressi, N. (1999): Habitat fragmentation, metapopulation dynamics and declining amphibian populations: a field study of green frogs, Rana (Pelophylax) synklepton esculenta Linnè, 1758.- In: Miaud, C. & Guyétant, R. (Hrsg.): Current Studies in Herpetology - Proceedings of the 9th Ordinary General Meeting of the Societas Europea Herpetologica: 71-78. Während eines 30jährigen Amphibien Monitoringprogramms, das im italienischen Teil des „Karst von Triest“ (NO-Italien) durchgeführt wurde, war Rana kl. esculenta die seltendste Amphibienart und seltener als Triturus carnifex, Bombina bombina und Hyla arborea. Obwohl Grünfrösche bis in die 1970er Jahre sehr verbreitet waren, sind sie in der gleichen Gegend und in den gleichen und weitgehend unveränderten Gewässern heute nicht mehr vorhanden. Auf der anderen Seite der administrativen Grenze des Karstes in Slovenien, wo die Biotopcharakteristik exakt gleich ist, ist Rana kl. esculenta noch verbreitet. Der einzige Unterschied zwischen dem italienischen und slovenischen Teil des „Karst von Triest“ sind die Gewässerdichte und der Anteil besiedelter Flächen. In Italien wurde die traditionelle Landwirtschaft vor etwa 40 Jahren aufgegeben. Deshalb verschwanden viele Gewässer und die Entfernungen zwischen geeigneten Froschhabitaten ist groß und wird durch eine trockene, steinige und fragmentierte Karstlandschaft charakterisiert. In Italien ist der Karst stärker besiedelt als in Slovenien, mit einer signifikant höheren Straßendichte. Die Fragmentierung trockener Landhabitate verhindert wahrscheinlich die Besiedlung durch typische „Gewässeramphibien“ wie Rana kl. sculenta. Eine natürliche Metapopulationsdynamik wird dadurch verhindert. In isolierten Habitaten sind Grünfrösche nur in den größten Biotopen präsent, wo sie sich in verschiedene Sub-Populationen aufteilen können. Habitatfragmentierung scheint eine ernste Gefährdung sogar für eine anpassungsfähige und verbreitete Art wie den Teichfrosch zu sein. [Zusammenfassung; Übersetzung: Andreas Krone] (2436) Breuckmann, A. & Kupfer, A. (1998): Zur Umsiedlung einer Kammmolchpopulation (Triturus cristatus) im nordöstlichen Ruhrgebiet: ein Rückblick nach zehn Jahren.- Zeitschrift für Feldherpetologie 5: 209-218. In den Jahren 1988-1990 wurde ein größeres Kammolchvorkommen (Triturus cristatus) in Castrop-Rauxel (nordöstliches Ruhrgebiet, NordrheinWestfalen) umgesiedelt, da eine Umwandlung des Lebensraumes in ein Gewerbegebiet unmittelbar bevorstand. In 30 nächtlichen Fangaktionen konnten insgesamt 241 Kammolche und 887 andere Amphibien erfaßt werden. Die Kammolche wurden in vier ausgewählte Kleingewässer in Recklinghausen und Oer-Erkenschwick ausgesetzt, in denen vorher kein Kammolchnachweis bekannt war. Zusätzlich wurden in den Jahren 1988 und 1989 103 Kammolchlarven und Jungmolche in Aquarien aufgezogen, die in zwei der oben genannten Kleingewässer und in zwei weitere Neuansiedlungsgewässer ausgesetzt wurden. In den folgenden Jahren durchgeführte Erfolgskontrollen führten vor allem an den vier Neuansied28 lungsgewässern, an denen Larven und juvenile Tiere eingesetzt wurden, zu Kammolchnachweisen. Bisherige Ansiedlungsexperimente werden vergleichend betrachtet und Maßnahmen im Hinblick auf zukünftige Umsiedlungen diskutiert. [Zusammenfassung] (2437) Brockhaus, T. (1999): Beobachtungen zur Tier- und Pflanzenwelt des unteren Zschopautales.- Veröff. Naturkundemuseum Leipzig 18: 81-103. T. B.: An der Morgensonne 5, D-09387 Jahnsdorf/Erzgebirge, e-mail:[email protected] Seit 1989 wurde über 10 Jahre das untere Zschopautal (Sachsen, MuldeLößhügelland) jährlich auch auf seine Herpetofauna untersucht. Das Untersuchungsgebiet umfasste den Flusslauf der Zschopau sowie Gewässer einer Uferfiltrat- Trinkwassergewinnungsanlage in der Flussaue. Von den Reptilien wurden Zauneidechse, Blindschleiche und Ringelnatter festgestellt. Die regelmäßigen Beobachtungen der Zauneidechse über die Jahre belegten, dass eine kleine Population unter den Bedingungen einer teilweise extensiv betriebenen Grünlandnutzung der Auenwiesen überdauern kann. Als Vertreter der Amphibien wurden Teichmolch, Knoblauchkröte, Erdkröte, Springfrosch, Grasfrosch und Grünfrösche festgestellt. Durch Trockenlegung eines Teiles der Auengewässer nach Rekonstruktion der Uferfiltrat-Anlage (Tieferlegung der Filtrat-Brunnen) verschwanden im Jahr 1996 wesentliche Lebensräume. Die Teichmolchpopulation ist dadurch wahrscheinlich erloschen, Erdkröten- und Grasfroschpopulation wurden schwer geschädigt. Autorreferat (2438) Broggi, M. F. & Willi, G. (1998): Vorarlberger Amphibienwanderwege.- Voralberger Naturschau 4: 9-84. Ziel des Forschungsprojektes „Vorarlberger Amphibienwanderwege“ ist die Bezeichnung der Amphibienzugstellen in Vorarlberg und die Darlegung von Schutzmöglichkeiten. Im Zeitraum zwischen 1994 und 1997 wurden Laichplätze und Amphibienzugstellen an Strassen im Land Vorarlberg erfasst. Im Vordergrund der Untersuchungen standen diejenigen Arten, die für auffällige Laichwanderungen bekannt sind (Erdkröte, Grasfrosch, Bergmolch). Mit nächtlichen Strassenkontrollen und Umfragen wurden die Amphibienwanderwege quantitativ und wenn möglich auch nach Arten aufgeschlüsselt kartiert. Diese Ergebnisse gaben gute Hinweise auf Laichplätze, die ebenfalls inventarisiert wurden. Dabei standen die Laichbiotope in der Nähe der Verkehrswege im Vordergrund. Es wurden aber Daten aller Laichbiotope gesammelt, auch wenn sich diese im Gebirge befanden. Darüber hinaus wurden verschiedene Aktivitäten mit Aufrufen, Informationen und fachlicher Beratung unternommen, um Schutzmassnahmen in der Praxis zu initiieren. Ein Blick auf die Verteilung der auf Strassen beobachteten Amphibien zeigt, dass diese zwar flächendeckend verbreitet sind, dass sich aber 29 massierte Vorkommen auf den Hangfuss im Rheintal, den Walgau und das Montafon beschränken. Geringe Dichten wurden im unteren Rheintal, im Bregenzerwald, im Klostertal, im Grossen und im Kleinen Walsertal lokalisiert. Insgesamt wurden über 300 Laichplätze aufgenommen (ohne Bodenseeufer und Rheindelta). Die Laichplätze wurden nach qualitativen und quantitativen Kriterien bewertet. 16 besitzen überregionale Bedeutung (ohne Rheindelta). Diese Bewertung, zusammen mit den Kartierergebnissen und der topographischen Analyse, diente der Ausscheidung und Bezeichnung der wichtigsten Amphibienzugstellen. Insgesamt werden 86 Zugstellen ausgewiesen, wovon 12 als von überregionaler Bedeutung, 30 als von grosser Bedeutung und 44 als von mittlerer Bedeutung eingestuft werden konnten. Neuere Forschungen belegen, dass Amphibienpopulationen in einem größeren Kontext betrachtet werden müssen. Das lokale Aussterben von Populationen steht im Gleichgewicht mit der Wiederbesiedlung freier Habitate (Metapopulationsmodell), wenn sich die äusseren Verhältnisse nicht negativ verändern. Für den Amphibienschutz bedeutet dies, dass einerseits Grosspopulationen („Zentralpopulation“) verstärkt geschützt werden müssen, um Wiederbesiedlungen überhaupt zu ermöglichen. Andererseits muss die Wanderung zwischen den Habitatinseln gewährleistet sein, wozu auch der Schutz von Zugstellen an Verkehrswegen zählt. Es werden anschliessend mögliche Schutzmassnahmen beschrieben. Für die Realisierung von baulichen Massnahmen ist eine mindestens zweijährige, vorgängige Beobachtung einer Zugstelle erforderlich. Damit ist Gewähr geboten, dass die Massnahmen auch Erfolg haben. Für einzelne Zugstellen, für die detailliertere Beobachtungsdaten vorliegen, werden Vorschläge unterbreitet. Für das weitere Vorgehen ist es wichtig, dass eine Kontinuität in den Anstrengungen um Amphibienschutzmassnahmen vorliegt. Darum wird vorgeschlagen, eine Beratungsstelle für Amphibienschutz einzurichten, die verschiedene Aufgaben wie Beratung, Aktualisierung der Daten, Öffentlichkeitsarbeit etc. zu erfüllen hat. [Zusammenfassung] (2439) Broggi, M. F. (1999): Notizen zur Herpetofauna der Ägäisinsel Gökçeada.- Herpetozoa 12: 73-78. Vorkommen von Hyla arborea, Testudo graeca ibera, Emys orbicularis und Elaphe situla werden erstmals für die türkische Ägäisinsel Gökçeada nachgewiesen. [Zusammenfassung] (2440) Buck-Dobrick, T. (1998): Orientierungsverluste durch magnetische Störfelder: Untersuchungen zur Laichplatzwanderung der Erdkröte (Bufo bufo L.).- Jahrbuch des Naturwissenschaftlichen Vereins für das Fürstentum Lüneburg 41: 227-244. 30 (2441) Budde, M. (1998): Native Emys orbicularis in Southwest Germany?In: Fritz, U., Joger, U., Podloucky, R. & Servan, J. (Hrsg.): Proceedings of the EMYS Symposium Dresden 96.- Mertensiella 10: 289-291. Die natürliche Verbreitung der Europäischen Sumpfschildkröte in Südwestdeutschland ist immer umstritten gewesen. Subfossile Panzer beweisen, daß sie nach der Eiszeit hier vorkam. Es wurden potentielle Habitate in Oberschwaben und an dem angrenzenden deutschen Teil des Bodensees untersucht, um nachzuprüfen, ob Vorkommen autochthoner Emys orbicularis existieren. Die drei wichtigsten Naturschutzgebiete werden kurz beschrieben. Die Schildkröten, unter denen sich sechs Exemplare von E. orbicularis befanden, wurden mit beköderten Fallen gefangen. Die Bestimmung der Unterarten erfolgte morphologisch. Drei Individuen konnten dabei der Unterart E. o. orbicularis zugeordnet werden. [Zusammenfassung] (2442) Buschendorf, J. (1999): 6.4. Bestandsentwicklung der Kriechtiere (Reptilia).- In: Frank, D. & Neumann, V. (Hrsg.): Bestandssituation der Pflanzen und Tiere Sachsen-Anhalts.- Eugen Ulmer Stuttgart: 170-171. Der Artikel bietet einen Überblick zur aktuellen Bestandsentwicklung der Reptilien in Sachsen-Anhalt, wobei teilweise eine Unterscheidung nach Tief-, Hügel- und Bergland erfolgt. Die Smaragdeidechse gilt als ausgestorben, von der Sumpfschildkröte gibt es nur noch im Bereich der mittleren Elbe – hochgradig gefährdete – autochthone Vorkommen. Die Entwicklung der Ringelnatterbestände verläuft in den einzelnen Landesteilen uneinheitlich. Insbesondere im Harz ist eine Ausbreitung der Art zu beobachten. Ulrich Scheidt (2443) Buschmann, H. (1998): Untersuchungen zum Reproduktionspotential der Gelbbauchunke Bombina variegata variegata (LINNAEUS, 1758) in Gefangenschaft.- Salamandra 34: 125-136. In den Jahren 1995 und 1996 wurde das Fortpflanzungspotential von neun Gelbbauchunken aus Nordrhein-Westfalen und vier Gelbbauchunken aus Tirol untersucht, die nach Populationszugehörigkeit getrennt in zwei verschiedenen Aqua-Terrarien gehalten wurden. Die Beobachtungen ergaben sowohl für die Weibchen als auch für die Männchen ein wesentlich höheres Reproduktionspotential als bisher angenommen: So laichten die Weibchen im Schnitt siebenmal pro Saison ab. Sie legten im Durchschnitt eine Gesamtzahl von 561 Eiern, wobei jeweils ein Weibchen aus beiden Populationen weit über 1000 Eier innerhalb einer Saison produzierte. Darüberhinaus dominierten ein bzw. zwei Männchen aus beiden Populationen stark das Fortpflanzungsgeschehen und waren an der überwiegenden Anzahl von Verpaarungen beteiligt. Das erfolgreichste Männchen befruchtete in einer Saison insgesamt 11 Gelege, die von mehreren Weibchen stammten. [Zusammenfassung] 31 (2444) Bustard, R. (1998): The natterjack toad in Scotland.- British Herpetological Society Bulletin 65: 2-13. (2445) Bustard, B. (1999): Censuing inland roadcrossing yearling natterjacks.- British Herpetological Society Bulletin 66: 39-40. (2446) BUWAL (1999): Amphibien am Straßenrand vor dem Absturz schützen.- Umweltschutz 2/99: 29-33. Auskunft: Koordinationstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz (KARCH), Naturhistorisches Museum, Bernastraße 15, CH- 3005 Bern Straßenentwässerungen funktionieren zumeist wie ein riesiges, überaus effizientes Barberfallensystem. Nach Studien der KARCH gelangen jährlich bis zu 2.000 Amphibien so in eine Kläranlage. Wieviel unterwegs umkommen, ist unbekannt. Mit relativ einfachen technischen Maßnahmen kann die Zahl der Opfer erheblich verringert werden: Abgeschrägte Randsteine sollen verhindern, daß die Tiere dem Bordstein entlang bis zum nächsten Gully wandern, sondern dass sie ohne nennenswertes Hindernis ihre Wander-richtung beibehalten können. Keine Baunorm schreibt senkrechte Randsteine vor und interessanterweise sind diese schrägen Randabschlüsse generell billiger. Sollte ein Tier dennoch den Gully erreichen, kann durch eine Verringerung der Rostschlitz-breite zumindest bei ausgewachsenen Kröten und Fröschen ein Absturz verhindert werden. Eine Breite von 16 mm gilt als "kleintierfreundlich". Eine Unterschreitung dieses Abstandes würde jedoch die Funktion des Gullys gefährden. Mit feinen Stufen oder Rillen können die Schlitzwände griffiger gestaltet werden. Aber selbst für Tiere, die in den Schacht gefallen sind, ist noch die Rettung durch den Einbau einer Fluchtröhre aus dem Schlammsammler möglich. Indem der Ausgang mindestens 15 cm über der Erdoberfläche platziert und mit Drahtgitter versehen wird, läßt sich verhindern, daß dieser von den Tieren in die falsche Richtung begangen wird und so selbst wieder zur Falle wird. Bei bestehenden Anlagen wird der Einbau eines Amphibien-Syphons empfohlen, einer Auffangschale, die als 2. Deckel unter dem Einlaufrost montiert wird und auch bei trockenem Wetter mit Wasser gefüllt ist. Griffige Strukturen ermöglichen auch hier Tieren das Hinausklettern. Ulrich Scheidt (2447) Caldonazzi, M., Zanghellini, S., Ferrati, C. & Flamini, P. (1999): Prima esperienza trentina sull´utilizzo di barriere per la salvaguar-dia degli anfibi nei loro spostamenti riproduttivi.- Natura alpina 50 (1): 33-41. (2448) Capizzi, D. (1999): Preliminary data on food habits of an Alpine population of Horvath´s Rock Lizard Lacerta horvathi Mehely, 1904.Herpetozoa 11: 117-120. Anhand von Kotuntersuchungen an 81 Individuen werden die Nahrungsgewohnheiten einer Population kroatischer Gebirgseidechsen, Lacerta horvathi MéHELY, 1904, aus dem Wald von Tarvis (Karnische Alpen, 32 Provinz Udine, Italien) analysiert. Die Geschlechter unterschieden sich nicht signifikant in ihrer Kopf-Rumpflänge (ANOVA: P < 0.30), doch waren die Männchen im Durchschnitt größer als die Weibchen. Lacerta horvathi ernährt sich hauptsächlich von Weberknechten und Spinnen, während der Anteil an Insekten niedrig ist. Sowohl die mittlere Anzahl von Beutetieren je Kotballen als auch die Nahrungsnischenbreite sind bei Männchen größer als bei Weibchen und Jungtieren, doch sind die Unterschiede zwischen diesen drei Gruppen statistisch nicht signifikant. Im Vergleich zu einer Reihe anderer Halsbandeidechsen erweist sich L. horvathi in viel geringerem Ausmaß als Nahrungsgeneralist. Tatsächlich scheint die Art in ihrer Nahrungswahl stark auf bodenlebende Arthropoden spezialisiert zu sein. Weiters läßt der Futtertiertyp darauf schließen, daß L. horvathi - wie bei kleinen felsbewohnenden Eidechsen zu erwarten - ein aktiver Jäger ist. [Zusammenfassung] (2449) Capizzi, D., Anibaldi, C., Rugiero, L., & Luiselli, L. (1998): Competition and morphological similarity: The case of the "snakelike" lizards Anguis fragilis (Anguidae) and Chalcides chalcides (Scincidae).- Rev. Ecol. (Terre Vie) 53: 211-223. (2450) Capula, M., Anibaldi, C., Filippi, E. & Luiselli, L. (1998): Sexual combats, matings and reproductive phenology in an Alpine population of the Slow Worm Anguis fragilis.- Herpetol. Natural History 6 (1): 33-39. (2451) Carnier, T. (1999): Zum Klettervermögen der Waldeidechse Lacerta vivipara.- Beiträge Naturkunde Niedersachsen 52: 110. T. C.: Middelreeg 32, D-26349 Jade Der Autor beschreibt in wenigen Sätzen seine Beobachtung einer am Mauerputz kletternden Waldeidechse. Susann Rautenberg (2452) Casilla, A. M., Van Damme, R. & Bauwens, D., (1999): Field body temperatures, mechanisms of thermoregulation and evolution of thermal characteristics in lacertid lizards.- Natura Croatica 8 (3): 253-274. (2453) Castellano, S. & Giacoma, C. (1998): Morphological variation of the Green Toad, Bufo viridis, in Italy. A test of causation.- Journal of Herpetology 32 (4): 540-550. (2454) Castellano, S. & Giacoma, C. (1998): Stabilizing and directional female choice for male calls in the European Green Toad.- Animal Behaviour 56: 275-287. 33 (2455) Cheylan, M. (1998): Evolution of the distribution of the European pond turtle in the French Mediterranean area since the postglacial.In: Fritz, U., Joger, U., Podloucky, R. & Servan, J. (Hrsg.): Proceedings of the EMYS Symposium Dresden 96.- Mertensiella 10: 47-65. Die frühere und heutige Verbreitung der Europäischen Sumpfschildkröte wird durch l) die Untersuchung von Knochenresten aus ca. 30 postglazialen archäologischen Fundstellen (datiert auf 12.000 bis 700 Jahre vor heute), 2) schriftliche Dokumente über die Art aus dem 19. und 20. Jahrhundert und 3) eine Studie über die gegenwärtige Verbreitung in Südfrankreich analysiert. Die archäologischen Daten belegen, daß die Sumpfschildkröte während der prähistorischen Zeit im betreffenden Gebiet weit verbreitet war, und zwar sowohl in Fließgewässern als auch in Küstensümpfen. Prähistorische Menschen haben im Mesolithikum und im frühen Neolithikum (d.h. ca. 11.000 bis 5.500 Jahre vor heute) anscheinend große Mengen von Schildkröten gefangen. In einigen Fällen könnte dies zur Auslöschung von lokalen Populationen geführt haben. In diesem Zeitraum erfolgte ein gesellschaftlicher Wandel, der von der Großwildjagd des späten Paläolithikums hin zur Landwirtschaft und Viehhaltung führte. Letztere Gesellschaftsform breitete sich erst im mittleren Neolithikum aus. Nach dieser Zeit wird die Sumpfschildkröte an archäologischen Fundstätten selten. Sie wird jedoch noch immer in den vorrömischen, römischen und mittelalterlichen Epochen gefunden. Laut alten Literaturangaben wurde die Sumpfschildkröte in Südfrankreich zumindest bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts gegessen. Sie war ebenfalls zur Herstellung medizinischer Präparate oder Heilmittel begehrt. Zum Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts bewohnte sie nur wenige begrenzte Gebiete, die im wesentlichen den gegenwärtigen Verbreitungsschwerpunkten dieser Art entsprechen. Der Rückgang der Sumpfschildkröte scheint daher in Südfrankreich sehr früh eingesetzt zu haben. Das lokale Aussterben, das während des 20. Jahrhunderts erfolgte, steht meist mit einer Zerstörung der Habitate, Umweltverschmutzung und möglicherweise mit Maßnahmen zur Stechmückenkontrolle in Verbindung. Gegenwärtig sind zwei Hauptpopulationen bekannt: im unteren Rhônetal (Camargue und umgebende Sumpflandschaften) und in den kristallinen Bergmassiven des Département Var. Bei anderen Vorkommen handelt es sich lediglich um Reliktpopulationen, die mehr oder weniger kurz vor dem Aussterben stehen (in den Départements Gard, Aude, Bouches-duRhône und Vaucluse). Für die beiden im französischen Mittelmeergebiet noch lebensfähigen größeren Populationen sind dringend Schutzmaßnahmen erforderlich. [Zusammenfassung] 34 (2456) Cheylan, M. & Poitevin, F. (1998): Impact of fire on a population of European pond turtles (Emys orbicularis) in southeastern France.In: Fritz, U., Joger, U., Podloucky, R. & Servan, J. (Hrsg.): Proceedings of the EMYS Symposium Dresden 96.- Mertensiella 10: 67-82. In dieser Arbeit werden die kurz- und mittelfristigen Folgen von Waldbränden, die im Zeitraum 1982-1996 zweimal auftraten, für eine Population der Europäischen Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) untersucht. Die Ergebnisse zeigen (l) eine Reduktion der Population um etwa 60-70% durch das Feuer, (2) eine extrem hohe Sterblichkeit von sehr jungen Exemplaren durch das Feuer und während der folgenden Jahre, (3) eine umfassende Verjüngung der Population in der Zeit nach dem Brand. Die Anzahl der geschlechtsreifen Tiere, die sich an einem 1,5 km langen Flußabschnitt befanden, ging auf diese Weise von 46 Individuen 1982 auf 7-8 Individuen 1996 zurück. Gleichzeitig sank der Anteil der adulten Exemplare von 72% auf 33%. Der Einfluß auf das Habitat ist ebenfalls beträchtlich. Er zeigt sich (l) durch die nahezu vollständige Zerstörung der Ufervegetation, (2) durch ein schnelles Verfüllen des Flußbettes als Folge von Erosion und (3) durch eine höhere Fließgeschwindigkeit sowie eine Verkürzung der Abflußzeit. Die Folgen dieser Störungen sind noch 8 Jahre nach dem Feuer bemerkbar. Sie waren deutlich verstärkt, nachdem sich der zweite Brand ereignet hatte. Die Ergebnisse zeigen, daß eine regelmäßige Wiederkehr von Bränden in weniger als 20 Jahren das Überleben einer Sumpfschildkröten-Population ernsthaft bedroht. Die gegenwärtige Häufigkeit von Bränden weist darauf hin, daß für einen bedeutenden Teil der Population die Gefahr besteht, in den kommenden Jahrzehnten zu verschwinden. [Zusammenfassung] (2457) Cimatti, E. (1999): Notes on natural hybridization between Natrix natrix and Natrix tessellata.- Literatura Serpentium 19 (5): 144-146. (2458) Clark, R. (1998): Observations on the Pool frog, Rana lessonae Camerano in Norway.- British Herpetological Society Bulletin 64: 2-12. (2459) Clark, R. (1998): Over-wintering of common newt larvae Triturus v. vulgaris (LINNAEUS) in southern Norway.- Herptile 23 (3): 132-133. (2460) Clark, R. (1999): Herpetofauna of Thassos, North Aegean Sea, Greece.- British Herpetological Society Bulletin 66: 14-18. (2461) Clausnitzer, H.-J. (1999): Bedeutung von Primärhabitaten für die mitteleuropäische Fauna.- Naturschutz und Landschaftsplanung 31 (9): 261-266. H.-J. C.: Eichenstraße 11, D-29348 Eschede Ausgangspunkt ist das Dilemma des Naturschutzes, dass durch Landnutzung entstandene historische Kulturlandschaften mit einer reichen Artenvielfalt durch konservierende Pflege langfristig nicht zu erhalten sind. 35 Vielfältige gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen stehen dem entgegen. Daraus wird die Frage abgeleitet, welches eigentlich die natürlichen Lebensräume (Primärhabitate) von Arten in Mitteleuropa sein würden. Hierzu werden verschiedene in der Literatur diskutierte Modelle dargestellt: der mitteleuropäische (artenarme) Hallenbuchenwald, das Mosaik-Zyklus-Konzept von REMMERT, ggf. der frühzeitige seit 5000 Jahren wirkende Einfluss des Menschen und großer Weidetiere auf die Landschaft, die Flussauendynamik und die Landschaften, welche aus der Meeresküstendynamik resultierten. Auch aktuell finden dynamische Prozesse in der Natur statt (Gewitterstürme, Starkniederschläge), deren Auswirkungen jedoch vom Menschen begrenzt werden. Der Autor geht jedoch trotz dieser natürlicherweise möglichen Offenlandschaften davon aus, dass die hier typischen Arten erst mit der Urbanisierung der Landschaft einwanderten. Interessant, gerade im Hinblick auf Amphibien und Reptilien ist die Feststellung, dass Primärhabitate nicht gleichzeitig Optimalhabitate sein müssen. In letzteren bauen die Arten ihre größten und vitalsten Populationen auf, während in Primärhabitaten oft nur kleine Populationen existieren. Als Beispiele werden dann u. a. Kreuzotter, Kreuzkröte und Gelbbauchunke behandelt. Als Primärhabitate der Kreuzotter in Norddeutschland werden die Übergangs (Kampf-)zonen von Wäldern am Rand von Mooren und Gewässern genannt. Die aktuellen meist durch Kreuzottern genutzten Habitate sind Heiden, Waldlichtungen und Waldränder, also Sekundärhabitate. Ursprüngliche Lebensräume der Kreuzkröte waren die Flussauen und die Küstendünen. Der Autor vermutet auch das ursprüngliche Vorkommen in oligotrophen Mooren. Während die Gelbbauchunke aktuell hauptsächlich in Kleingewässern früher Sukzessionsstadien in Bodenabbaugebieten lebt, sollen ihre Primärhabitate im Bereich natürlicher Bäche gewesen sein. Hier wurden die durch Hochwässer entstandenen vegetationsfreien Flachgewässer besiedelt. Abschließend werden die aus den Fallbeispielen resultierenden Schlussfolgerungen bezüglich des Erhaltes der Reste von Naturlandschaft und des hier möglichen Prozessschutzes und des weiterhin notwendigen Managementes für Lebensräume, in denen Arten ohne menschliche Eingriffe aussterben würden, diskutiert. Vorgeschlagen wird ein zweigleisiges Vorgehen einmal in Richtung Prozessschutz, dort wo Lebensräume groß genug und noch weitgehend natürlich sind und zum anderen Habitatmanagement in Sekundärlebensräumen dort, wo nur dadurch der Erhalt der Populationen gesichert werden kann. Thomas Brockhaus (2462) Cogãlniceanu, D. (1999): Egg deposition strategies of the Smooth newt (Triturus vulgaris) in an unpredictable enviroment.- Herpetological Journal 9: 119-123. Untersuchungen zur Reproduktion des Teichmolches in England haben ergeben, dass die Molche unter relativ konstanten, günstigen Bedingungen bis zu 6 Monate lang im Wasser verbleiben. Die Eiablage dauert etwa 4 - 6 Wochen. Zum Vergleich wurden die Fortpflanzungsstrategien von zwei rumänischen Teichmolch-Populationen untersucht, die unvor36 hersagbare, hochvariable und lebensfeindliche Habitate besiedeln. Die Weibchen besaßen in beiden Populationen zum Beginn der Laichperiode mittlere Körpermassen von 1,09 und 0,96 g. Das entspricht einem Drittel der Körpermassen adulter Weibchen in England. Die mittleren KopfRumpf-Längen betrugen 34,9 und 22,8 mm und waren damit um 25 % geringer als bei englischen Populationen. Die mittlere Anzahl der abgelegten Eier betrug bei den beiden Populationen 74 und 51. Im Vergleich dazu legten englische Teichmolchweibchen 300 Eier ab. Das mittlere Alter einer der beiden untersuchten Populationen betrug 4,2 Jahre. Die erste Reproduktion erfolgte mit einem Alter von 3 Jahren. Diese Ergebnisse entsprechen denen von englischen Populationen. Am Ende der Eiabablageperiode enthalten die Weibchen noch reife Eizellen, was darauf hindeutet, dass die Gelegegröße nicht durch Zählung der anfänglichen Anzahl von reifen Eizellen richtig ermittelt werden kann. Der Fortpflanzungsaufwand der Teichmolchweibchen war reduziert, da die Körpergröße aufgrund der lebensfeindlichen Umweltbedingungen signifikant verkleinert war, was zu einer kleineren Gelegegröße führte. [Zusammenfassung; Übersetzung: Andreas Krone] (2463) Cogãlniceanu, D., Aioanel, F., Ciubuc, C. & Vãdineanu, A. (1998): Food and feeding habits in a population of common spadefoot toads (Pelobates fuscus) from an island in the lower Danube floodplain.Alytes 15 (4): 145-157. (2464) Cummins, C. P., Greenslade, P. D. & Mcleod, A. R. (1999): A test of the effect of supplemental UV-B radiation on the common frog, Rana temporaria L., during embryonic development.- Global Change Biology 5: 471-479. Die Freisetzung verschiedener künstlicher Chemikalien hat zu einer wiederkehrenden saisonalen Zerstörung der Ozonschicht in der oberen Atmosphäre geführt, wodurch verstärkt Sonnenstrahlung im UV-B Wellenbereich die Erde erreicht. Dadurch können Amphibien in verschiedenen Lebensphasen einer verstärkten UV-B Strahlung ausgesetzt sein. Die Embryonalphasen von Arten, die im Frühjahr in flachen besonnten Gewässern ablaichen, sind von der verstärkten Strahlung besonders betroffen. Frisch befruchtete Eier des Grasfrosches, Rana temporaria L., wurden Sonnenlicht mit und ohne zusätzlicher UV-B Strahlung ausgesetzt. Im Freiland wurde mit zusätzlichen Lampen die sich aus der Veränderung der Ozonschicht ergebende Verstärkung der UV-B Strahlung simuliert. Vom Zeitpunkt direkt nach der Befruchtung bis zum Zeitpunkt der ersten Nahrungsaufnahme der Schlüpflinge wurde die natürliche UV-B Strahlung, gewichtet nach dem DNA-Schädigungspotential, um etwa 81 % im Jahr 1995 und um 113 % im Jahr 1996 verstärkt. Dieser Umfang der Verstärkung entspricht dem Anstieg der UV-B Strahlung bei einem Verlust von 21 % bzw. 25 % des Gesamtozongehaltes in der Atmosphäre, bezogen auf die unbeeinflussten Werte. Es konnte kein Beweis gefunden werden, dass die Zunahme der UV-B Strahlung zu einer Erhöhung der Sterblichkeit oder sichtbare Entwicklungsstörungen bei den Embryonen führt. 37 Die Notwendigkeit geeigneter Strahlungsmessungen bei Studien über die Auswirkungen von UV-B Strahlung auf Organismen wird betont. [Zusammenfassung; Übersetzung: Andreas Krone] (2465) Czeczuga, B., Muszynska, E. & Krzeminska, A. (1998): Aquatic fungi growing on the spawn of certain amphibians.- Amphibia-Reptilia 19: 239-251. Die Entwicklung der Mykoflora auf dem Laich von neun Amphibienarten (Bombina bombina, Bufo bufo, Rana arvalis, Rana dalmatina, Rana kl. esculenta, Rana lessonae, Rana ridibunda, Rana temporaria, Triturus vulgaris) wurde unter Laborbedingungen untersucht. Insgesamt 52 zoosporige Pilzarten wurden auf dem untersuchten Laich festgestellt. Darunter 6 Chytridiomyceten, 1 Hyphochytriomycet, 44 Oomyceten und 1 Zygomycet. Von diesen 52 Arten sind 23 als Parasiten oder Nekrophyten bei Fischen bekannt. Fünf Pilzarten wurden erstmals für Polen beschrieben. [Zusammenfassung; Übersetzung: Andreas Krone] (2466) Damer, G. (1998): Eine Amphibienschutzanlage - wenige Minuten vor zwölf.- Jahreschrift für Feldherpetologie und Ichthyofaunistik in Sachsen 5: 99-101. (2467) de Fraipont, M., Clobert, J., Meylan, S. & Barbault, R. (1999): On the evolution of viviparity and egg-guarding in squamate reptiles: a reply to R. Shine and M. S. Lee.- Herpetologica 55 (4): 550-555. (2468) Debus, L., Poser, I. & Darr, A. (1999): Die Tier- und Pflanzenwelt im Hütter Wohld - Populationsuntersuchungen an Grünfröschen im Hütter Wohld.- Archiv Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg 38: 293-301. Falls angenommen wird, daß R. lessonae (Kleiner Wasserfrosch) in geringer Zahl im Hütter Wohld reproduziert, wäre eine plausible Erklärung für den dauerhaften Fortbestand der Hybridpopulation gegeben: ein reinrassiges lessonae Elternteil kreuzt beständig mit di- und triploiden esculenta-Hybriden. Der eindeutige Nachweis des Vorkommens dieser Art im Hütter Wohld konnte durch unsere Untersuchungen nicht eindeutig bestätigt werden. Die Klassifikation der di- und triploiden Hybridformen anhand morphologischer Parameter ist nur begrenzt möglich. Eine Populationsstruktur wie in Mahlsdorf/Berlin kann vermutet werden. [Zusammenfassung] (2469) Dehner, R. & Mühlbeck, P. (1998): Amphibien- und Reptilienkartierung im Main-Tauber-Kreis.- Faun. und flor. Mitt. Taubergrund 16: 53-65. (2470) Deichsel, G. (1998): Therapie irreversibler Aufblähung der Schallblasen und des Leibes bei Rana lessonae aus einem Gartenteich.Salamandra 34 (3): 269-271. 38 (2471) Delavaud, I., Seguin, S. & Veysset, A. (1998): Protection of the European pond turtle an Charente Maritime.- In: Fritz, U., Joger, U., Podloucky, R. & Servan, J. (Hrsg.): Proceedings of the EMYS Symposium Dresden 96.- Mertensiella 10: 292-295. (2472) Demuth-Birkert, M. (1998): Zum Vorkommen des Laubfroschs (Hyla arborea L.) im Mainz-Kinzig-Kreis.- Mitteilungsblatt Naturkundestelle Main-Kinzig 10 (1): 1-5. 1998 wurde im Main-Kinzig-Kreis eine Bestandesaufnahme der Laubfroschvorkommen durchgeführt. In 21 von 63 untersuchten Gewässern wurden rufende Laubfroschmännchen festgestellt. Die Gesamtzahl der rufenden Männchen wurde auf 256 geschätzt. Die einzige grosse Population mit über hunder rufenden Männchen befand sich auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz und jetzigem Naturschutzgebiet “Hardt bei Bernach”. Im Rahmen der Kartierung wurde auch der Fortpflanzungserfolg überprüft. Die Arbeit gibt jedoch über diese Ergebnisse leider keine Auskunft. Urs Tester (2473) Denoël, M. (1998): The modulation of movement as a behavioral adaption to extreme environments in the Newt Triturus alpestris cyreni.- Journal of Herpetology 32 (4): 623-625. (2474) Denoël, M., Joly, P. & Poncin, P. (1999): Facultative Paedomorphosis in the alpine newt, Triturus a. alpestris: Feeding habits and habitat use in an alpine lake.- In: Miaud, C. & Guyétant, R. (Hrsg.): Current Studies in Herpetology - Proceedings of the 9th Ordinary General Meeting of the Societas Europea: 89-94. Von der Heterochronie wird angenommen, dass sie eine große Bedeutung für mikro- und makroevolutionäre Prozesse besitzt. Ziel der Studie war es deshalb, die möglichen Vorteile der Anpassung an die pädomorpische Lebensweise (Beibehaltung jugendlicher Merkmale im Erwachsenenalter, Neotenie), die insbesondere bei südeuropäischen Molchpopulationen auftritt, zu ermitteln. Die Ernährungsgewohnheiten und Mikro-Habitatnutzung wurden für den Bergmolch in den Französischen Alpen untersucht. Dabei wurden Metamorposierte und Pädomorphosierte Tiere miteinander verglichen. Die Population lebt in einem sieben Meter tiefen Alpensee in einer Höhe von 1950 m. Die Pädomorphosierten übertreffen die Metamorphosierten in der untersuchten Population zahlenmäßig sehr stark (78%). Die Pädomorphosierten ernähren sich hauptsächlich von Plankton, während die Metamorphosierten adulte Insekten und deren Larven fraßen. Auch die räumliche Habitatnutzung unterschied sich bei den beiden Formen. Die Pädomorphosierten besetzten alle Mikrohabitate (Ufer, Boden, Wasserkörper und Oberfläche), während die Metamorphosierten nur am Ufer und an der Wasseroberfläche gefunden wurden. In einem solch tiefen See können 39 die Pädomorphosierten wegen der unterschiedlichen Nutzung der Nahrungsressourcen und des Mikro-Habitatangebotes überdauert haben. [Zusammenfassung; Übersetzung: Andreas Krone] (2475) Devaux, B. & Bley, S. (1998): Emys orbicularis galloitalica in Provence: an example of a small threatened population.- In: Fritz, U., Joger, U., Podloucky, R. & Servan, J. (Hrsg.): Proceedings of the EMYS Symposium Dresden 96.- Mertensiella 10: 83-88. Die Europäische Sumpfschildkröte wurde bislang vor allem in der Brenne (Zentral-Frankreich) untersucht. In der Provence (Mittelmeerküste) existierten Anfang des Jahrhunderts wichtige Populationen. In den Gebieten, die heute durch eine hohe Bevölkerungdichte und steigende Verstädterung gekennzeichnet sind, hat die Zahl der Sumpfschildkröten abgenommen. Eine Untersuchung, die an einem kleinen Fließgewässer in Le Cannet des Maures durchgeführt wurde, vermittelt uns eine genauere Vorstellung vom Status einer kleinen Population und den Faktoren, die sie bedrohen. Die Nähe einer Müllhalde, Abwassereinleitungen, jahreszeitliche Strömungsschwankungen und der Gebrauch von Chemikalien in den benachbarten Weinbergen können Auswirkungen auf diese Tiere haben. In der Untersuchung werden ebenfalls die Wanderungen, die die Tiere im Sommer unternehmen, berücksichtigt, weil das Verhalten der Schildkröten bei Trockenfallen der Flüsse noch weitgehend unbekannt ist. Vorschläge zum Schutz dieser Wasserwege werden gemacht und chemische Analysen vorgestellt. [Zusammenfassung] (2476) Dietrich, N. (1998): Seltene Beobachtung einer Blindschleiche im Januar.- Jahresschrift für Feldherpetologie und Ichthyofaunistik in Sachsen 5: 110. (2477) Dietrich, N. (1999): Jahreszyklus der Feuersalamander (Salamandra salamandra) des Neißetales - Landkreis Löbau-Zittau.- Elaphe N. F. 7 (2): 62-65. Im Neißetal nördlich von Zittau, im äußersten Osten Sachsens, existiert in etwa fünf Seitentälchen eine isolierte Population des Feuersalamanders. Die nächsten Vorkommen befinden sich in über 100 km Ent-fernung im Dresdner Raum. Etwa 50 % der Tiere entsprechen dem Zeichnungstyp der Nominatform, knapp 50 % sind mehr oder weniger streifenfleckig und einzelne Tiere sind fast durchgängig gestreift. Der Verfasser beobachtet die Art seit über 30 Jahren, seit 1982 werden Zählungen vorgenommen und Fotobelege angefertigt. Die Hauptaktivitätszeit liegt zwischen März und November. Die Winterquartiere werden in der Regel zwischen Ende Oktober und Mitte November aufgesucht. Mitunter wurden bis zum 10.12. und ab dem 22.02. aktive Feuersalamander beobachtet. Es wurden Salamander beobachtet, die gezielt Pilze aufsuchten, um die sich von diesen nährenden Schnecken zu erbeuten. Zwischen April und Mitte Mai wurden fast ausschließlich gravide Weibchen bei der Wanderung von den Winterquartieren zu 40 Fließgewässern gefunden. Die ersten Larvenfunde gelangen am 8. April, bis zum 15. Mai war das Absetzen der Larven stets abgeschlossen. In einem besonders warmen Frühling endete die Absetzzeit bereits am 5. Mai. Die Larven gelangen in 4 der 5 Gewässer stets bis Ende August zur Metamorphose. In einem Bach überwintern jedoch regelmäßig etwa 5 % der Salamanderlarven. Diese findet man von April bis Anfang Mai des Folgejahres neben den frisch abgesetzten Larven. Paarungen erfolgen meist zwischen Mitte Juni und Ende Juli, wobei auch am 7.6. und am 5.8. Beobachtungen gelangen. Aus den Daten wird auf eine Trächtigkeitsdauer von 9,5-10,5 Monaten geschlossen. Als Prädatoren werden Forelle und Wildschwein genannt. Die Ringelnatter wird als Prädator weitgehend ausgeschlossen: Der Verfasser erwähnt den zügigen Tod einer nordamerikanischen Wassernatter (Nerodia fasciata) nach der Fütterung mit einem überfahrenen Feuersalamander. Einzelne Larven werden regelmäßig Beute von Wasserspitzmäusen, welche in drei der Gewässer nachgewiesen wurden. Ein Gewässer ist durch eine wilde Mülldeponie gefährdet, wobei inzwischen Schutzmaßnahmen ergriffen wurden. In manchen Jahren wird der größte Teil der Larven verdriftet, wenn im Mai oder Juni heftige Gewittergüsse aus den Rinnsalen reißende Bäche werden lassen. Allgemein werden die Populationen des Feuersalamanders im Neißetal als stabil und nicht gefährdet eingeschätzt. Es ist bedauerlich, daß der Verfasser bisher nicht die Zeit fand, die Ergebnisse seiner Untersuchungen ausführlicher darzustellen. Derartige Langzeitstudien sind rar: Es bleibt zu hoffen, daß eines Tages eine detailliertere Arbeit vorliegen wird. Sehr interessant ist der Nachweis überwinternder Larven in Bächen. In Quellbecken, Brunnen und Stollengewässern sind Überwinterer nicht selten, für Fließgewässer liegen jedoch bisher keine oder nur sehr wenige dokumentierte Beobachtungen vor. Ein Detail muß berichtigt werden: Die Entfernung der Fundpunkte im Neißetal zu den nächstliegenden in der Region des oberen Elbtales beträgt nur 35 km. In Anbetracht der geringen Wanderleistungen der Art ist dieser Kommentar jedoch bedeutungslos. Und: Die im Artikel enthaltenen Fotos locken Freunde der schwarz-gelben Tiere sicher auch über größere Distanzen heran. Aber vielleicht erfahren wir ja auch bald von N. DIETRICH mehr über die östlichsten „deutschen“ Feueralamander von der „OderNeiße-Friedensgrenze“. Jan Blau (2478) Dimaki, M. & Legakis, A. (1999): The reptile fauna of the Fourni Archipelago (Eastern Aegean, Greece).- Herpetozoa 12 (3/4): 129-133. (2479) Dürr, S., Berger, G. & Kretschmer, H. (1999): Effekte acker- und pflanzenbaulicher Bewirtschaftung auf Amphibien und Empfehlungen für die Bewirtschaftung in Amphibien-Reproduktionszentren.In: Krone, A., Baier, R. & Schneeweiß, N. (Hrsg.): Amphibien in der Agrarlandschaft.- Rana Sonderheft 3: 101-116. In Abhängigkeit von der Ertragsfähigkeit der Böden unterliegen die kleingewässerreichen Grundmoränenplatten Nordostdeutschlands einer mehr oder weniger intensiven landwirtschaftlichen Nutzung. Gleichzeitig 41 sind diese Ackerbaustandorte Lebensraum und zum Teil wesentliche Verbreitungsschwerpunkte einheimischer Amphibienarten (SCHÄFER 1993). Untersuchungen zur Wirkung unterschiedlicher landwirtschaftlicher Bewirtschaftungsmaßnahmen auf Amphibien stellen wichtige Ergebnisse zur Beurteilung von maßnahmespezifischen Schädigungs-wirkungen dar. Die Ergebnisse zeigten, daß das Pflügen, wie auch die Bearbeitung von Naßstellen, ein hohes Risikopotential der Tierschädigung in sich bergen (nahezu 100 % Mortalitätsrate). Das Grubbern kann dagegen nur in geringem Umfang als schädigend angesehen werden. Die Schädigungsrate bei der Applikation von Kalkammonsalpeter ist in hohem Maße von der Bodenfeuchte abhängig. Beim Einsatz einiger praxisüblicher Pflanzenschutzmittel waren keine kurzfristig sichtbaren Tierschädigung zu beobachten. Längerfristige Schädigungen von Amphibien können derzeit nicht eingeschätzt werden. Aufgrund der nachgewiesenen Schädigungsraten solcher Bewirtschaftungsmaßnahmen werden konkrete Empfehlungen für die Bewirtschaftung von Amphibien-Reproduktionszentren abgeleitet. [Zusammenfassung] (2480) Duguy, R., & Baron, J.-P. (1998). La cistude d'Europe, Emys orbicularis dans le Marais de Brouage (Char.-Mar.): cycle d'activité, thermorégulation, déplacements, reproduction et croissance.- Ann. Soc. Sci. Nat. Charente-Maritime 8: 781-803. (2481) Eggers, J. (1999): Herpetologiske glæder ved et lille vandhul i haven.Nordisk Herpetologisk Forening 42 (6): 153-161. (2482) Eggert, C. & Guyétant, R. (1999): Age structure of a spadefoot toad, Pelobates fuscus (Pelobatidae) population.- Copeia 1999 (4): 1127-1130. (2483) Eggert, C., Peyret, P.-H. & Guyétant, R. (1999): Two complementary methods for studying amphibian terrestrial movements.- In: Miaud, C. & Guyétant, R. (Hrsg.): Current Studies in Herpetology - Proceedings of the 9th Ordinary General Meeting of the Societas Europea Herpetologica: 95-97. (2484) Elbing, K. (1998): Aller Anfang ist schwer - Untersuchungen zur Aktivitäten frisch-geschlüpfter Smaragdeidechsen, Lacerta viridis.Zeitschrift für Feldherpetologie 5: 43-53. In einem experimentellen Versuchsansatz wurden die Aktivitäten frisch geschlüpfter Smaragdeidechsen (Lacerta viridis) zwischen dem eigentlichen Schlupf und dem Erscheinen der Tiere an der Oberfläche des Substrates untersucht und unter Einbeziehung von Freilandbeobachtungen diskutiert. Schlüpflinge graben demnach nicht kontinuierlich sondern legen Ruhephasen ein, was zu einer erheblichen Verzögerung des Erscheinens an der Oberfläche führt. Für die Ruhepausen werden von dem ansonsten unverzweigten Ausführgang abgehende »Ruhehöhlen« angelegt. Die Orientierung der Gänge ist im wesentlichen negativ geotaktisch. Bei Ansätzen, die eine Eiablage im Hangbereich simulierten, wurde 42 allerdings der kürzeste Weg gewählt. Substratgrenzschichten und Zonen mit weniger verdichteten Substrat haben keinen Einfluß auf die Orientierung der Gänge. Gelegegeschwister können gemeinsame Gänge nutzen. Dem Vorteil des sparsamen Einsatzes von Reserven stehen dabei möglicherweise Nachteile wie etwa Energieverlust durch intraspezifische Auseinandersetzungen gegenüber. Bei sehr großer räumlicher Enge können die Grabeaktivitäten der Gelegegeschwister tödlich wirken. [Zusammenfassung] (2485) Elbing, K. (1998): Anmerkungen zur Eizeitigung bei brandenburgischen Smaragdeidechsen im Freiland.- Die Eidechse 9: 29-34. In brandenburgischen Populationen der Smaragdeidechse Lacerta viridis wurden wesentliche Charakteristika der Eizeitigung, wie Eiablagedatum, Eiablagetiefe, Schlupfdatum, Inkubationsdauer, mittlere Inkubationstemperatur sowie Schlupferfolg untersucht. Die Eiablage erfolgte von Ende Mai bis Mitte Juni, der Schlupf zwischen Mitte August und Ende Oktober. Die Zeitigungsdauer variierte dabei zwischen 81 und 132 Tagen. Unter ungünstigen Witterungsbedingungen wurden 1996 auch Gelege gefunden, die nach über 139 Tagen noch nicht geschlüpft waren. Es waren dies insbesondere die Gelege, die in großer Tiefe oder an ungünstigen Eiablageplätzen abgelegt worden waren. Neben großräumig wirkenden Klimaeinflüssen sind daher auch Habitatqualität und -nutzung von entscheidender Bedeutung für erfolgreiche Eizeitigung und Schlupf. [Zusammenfassung] (2486) Elbing, K. (1998): Zur Gelegefrequenz der Smaragdeidechse (Lacerta viridis) in ihren brandenburgischen Relikthabitaten.- Zeitschrift für Feldherpetologie 5: 252-254. (2487) Elbing, K. (1999): Die im Dunkeln sieht man nicht... - subterrane Aspekte der Fortpflanzungsbiologie von Lacerta viridis.- Die Eidechse 10: 8-14. In Bezug auf die unterirdische Phase zwischen Eiablage und Schlupf von Eidechsen werden in der Arbeit sowohl Freilandbeobachtungen an brandenburgischen Lacerta viridis mitgeteilt als auch Laborversuche mit griechischen L. viridis dargestellt. Nicht nur für die eigentliche Eizeitigung, sondern auch für das Schlupfereignis müssen thermische Mindestbedingungen erfüllt sein. Im Freiland sinkt die Wahrscheinlichkeit hierfür ab Mitte September rapide. Die Ergebnisse der Laborversuche zeigen, daß das Ausgraben erhebliche Zeit und Energien erfordert. In der Mehrzahl der Fälle wurde nahe der Oberfläche eine „Ruhehöhle“ angelegt, in der sich die Tiere aufhielten, bevor sie an der Oberfläche erschienen. Die Grabeaktivitäten können sich je nach räumlichen Gegebenheiten schädlich auf später schlüpfende Gelegegeschwister auswirken. [Zusammenfassung] 43 (2488) Elbing, K. (1999): Variabilität von Sozialverhalten und Fortpflanzungssystem - Freilandbeobachtungen an Smaragdeidechsen (Lacerta viridis).- Zeitschrift für Feldherpetologie 6: 135-146. Für drei brandenburgische Populationen der Smaragdeidechse Lacerta viridis werden Beobachtungen zu Sozialverhalten und Fortpflanzungssystemen dargestellt. Diese unterscheiden sich je nach Individuendichten und räumlicher Konstellation paarungsbereiter Weibchen. In Populationen mit hohen Dichten weiblicher Tiere (Untersuchungsgebiet 3) zeigen die Weibchen untereinander ein aggressives Verhalten. In Einzelfällen kann dies durch die Bildung einer Dominanzhierarchie — wie sie für die Männchen der gleichen Population üblich ist — kanalisiert werden. Diese Dominanzhierarchie trägt dazu bei, verlustreiche Kämpfe zu vermeiden. Letztere treten in weniger dicht besiedelten Habitaten (Untersuchungsgebiet l), wo die aktuellen Kräfteverhältnisse stets neu bestimmt werden müssen, häufiger auf — allerdings nur in Anwesenheit eines fortpflanzungsbereiten Weibchens. Unter diesen Bedingungen ist auch die Paarbindung zwischen männlichen und weiblichen Tieren eng und langdauernd. Sie endet erst, wenn das Weibchen vor der Eiablage keine Paarungen mehr zuläßt. Bei hohen Weibchen- und gleichzeitig geringen Männchendichten (Untersuchungsgebiet 3) wird eine deutlich weniger intensive Paarbindung beobachtet. Die Männchen wechseln hier zwischen einzelnen paarungsbereiten Weibchen hin und her, mit denen sie jeweils nur einige Stunden verbringen. Im Untersuchungsgebiet 2 werden bei mittleren Populationsdichten und leicht unausgeglichenem Geschlechterverhältnis junge Männchen beobachtet, die im Zuge einer »Partisanenstrategie« gezielt die vorübergehend unbewachten Weibchen aufsuchten, wodurch sie ihre ansonsten sehr geringen Chancen auf eine Teilnahme an der Reproduktion verbessern können. [Zusammenfassung] (2489) Elbing, K. (1999): Zur Ortstreue von Schlüpflingen der Smaragdeidechse (Lacerta viridis).- Zeitschrift für Feldherpetologie 6: 235-238. (2490) Farkas, B., Fritz, U., Jendretzke, N. & Schneeweiß, N. (1998): Morphological differences between pond turtles (Emys orbicularis) from the Hungarian Lowlands, eastern Poland, and northeastern Germany.- In: Fritz, U., Joger, U., Podloucky, R. & Servan, J. (Hrsg.): Proceedings of the EMYS Symposium Dresden 96.Mertensiella 10: 89-94. Größe und Färbung von etwa 100 adulten Emys orbicularis aus den ungarischen, serbischen und slowakischen Tiefländern wurden mit jeweils etwa 40 autochthonen Sumpfschildkröten aus Nordostdeutschland (Mecklenburg, Brandenburg, Sachsen) und Ostpolen (Lubelskie, £êcznaW³odawa-Gebiet und Polesie) verglichen. Sumpfschildkröten aus dem Ungarischen Tiefland und den angrenzenden Gebieten sind deutlich kleiner und heller gefärbt als E. orbicularis aus den anderen Populationen. So konnten nur zwei Exemplare aus Ungarn und eines aus der Slowakei (zusammen etwa 3% der gesamten Stichprobe) mit Sumpfschildkröten 44 aus den nördlichen Vorkommen verwechselt werden. Die Sumpfschildkröten aus Deutschland und Polen ließen sich dagegen generell nicht auseinanderhalten. Dieser Befund deckt sich nicht mit neu-gewonnenen molekularbiologischen Resultaten, da er auf eine sehr enge Beziehung zwischen den deutschen und polnischen Vorkommen, und nicht zwischen den deutschen und ungarischen, hindeutet. [Zusammenfassung] (2491) Ferri, V., Soccini, C. & Stefanangeli, S. (1999): Presenza di Bombina variegata (LINNAEUS, 1758) (Amphibia, Discoglossidae) nel Parco Naturale dell´Alto Garda Bresciano.- Atti Soc. it. Sci. nat. Museo civ. Stor. nat. Milano 140: 289-292. (2492) Ferri, V., Di Cerbo, A. R. & Pellegrini, M. (1998): "Serranella Emys Project" - preservation initiatives of Emys orbicularis populations in Abruzzo.- In: Fritz, U., Joger, U., Podloucky, R. & Servan, J. (Hrsg.): Proceedings of the EMYS Symposium Dresden 96.Mertensiella 10: 95-101. Das „Serranella Emys Projekt“ nahm 1995 dank der Cooperative COGECSTRE von Penne und dem Centro Studi Erpetologici Emys von S.I.S.N. seinen Anfang. Unterstützung erhielt das Projekt von der Region Abruzzen sowie eine Förderung von der regionalen Gruppe der Grünen. Die Umsetzungsphasen des „Serranella Emys Projektes“ sind: (l) Häufigkeitserhebungen und ökologische Forschung über Emys orbicularis in den Abruzzen, (2) direkter Schutz lebensfähiger Populationen, (3) Aufnahme isolierter Exemplare, Entnahme von Individuen aus ernsthaft bedrohten Populationen, (4) Aufbau eines Schutz- und Zuchtzentrums im Naturschutzgebiet „Lago di Serranella“ (Chieti) und Nachzucht, (5) Errichtung eines geschützten Bereiches zur Aufzucht der Jungtiere unter na-türlichen Bedingungen und (6) Untersuchung kleiner Populationen und sorgfältige Auswahl der richtigen Plätze für eine zukünftige Wiederansiedlung. In dieser Arbeit werden Angaben zum gegenwärtigen Status und zur Verbreitung von E. orbicularis in den Abruzzen gemacht, und die Umsetzungsphasen des „Serranella Emys Projektes“ werden erklärt. [Zusammenfassung] (2493) Fischer, Ch. (1998): Bestandsgrößen von Grasfroschlaichgesellschaften (Rana temporaria) im nordwestdeutschen Tiefland - Auswertung von Laichballenzählungen an 448 Gewässern.- Zeitschrift für Feldherpetologie 5: 15-30. (ALNUS GbR, Konrad-Adenauer-Str. 18a, D-37075 Göttingen) Laichballenzählungen, die der Verfasser zwischen 1981 und 1996 an insgesamt 448 Reproduktionsgewässern des Grasfrosches im Nordwesten und Westen Niedersachsens im Rahmen verschiedener feldherpetologischer Untersuchungen durchgeführt hat, werden statistisch aufbereitet und analysiert. Für quantitative und flächenbezogene Auswertungen wird das entsprechende Datenmaterial von vier flächendeckend kartierten 45 Teilarealen (UG 1-4; vgl. Abb. 2) mit einer Gesamtfläche von ca. 511 km2 herangezogen. Die Zuordnung der Laichplätze zu LaichballenMengenklassen zeigt eine klare Dominanz kleiner Laichgesellschaften (1-10 sowie 11-20 Laichballen; vgl. Tab. l und Abb. 3), was mit den Ergebnissen anderer Erhebungen tendenziell übereinstimmt. Laichballenansammlungen von mehr als 50 Stück sind mit 19% zwar nicht selten, aber auch nicht allgegenwärtig; mehr als 100 Laichballen wiesen 9% der Reproduktionsgewässer auf. Der zahlenmäßig größte ausgewertete Einzellaichplatz (in UG 3; vgl. Abb. 2 und 5) war mit mehr als l 500 Ballen geradezu »überfüllt«, da es sich um einen nur rund 25 m2 großen, flachen Überschwemmungstümpel handelte. Die durchschnittliche Laichballenzahl pro Laichplatz beträgt 41; der auf einen Quadratkilometer bezogene Wert liegt im Mittel um den Faktor 0,8 niedriger (=33 Ballen/km2). Bei der Betrachtung der einzelnen Teilareale ergeben sich erhebliche lokale und regionale Unterschiede der Grasfrosch-Siedlungsdichte: Besonders geringe Werte weist das habitatstrukturell suboptimale UG 2 (Stadt Emden; Küstenmarsch) auf; eine hohe Abundanz und Stetigkeit erreichen erwartungsgemäß kleinstrukturierte Grünlandbereiche mit hoher Kleingewässerdichte (insbesondere Viehtränken) in einigen Geestregionen. [Zusammenfassung] (2494) Fischer, Ch. (1999): Zur Chorologie der Wasserfrösche (Rana esculenta-Komplex) auf der Ostfriesland-Halbinsel.- Zeitschrift für Feldherpetologie 6: 79-94. (ALNUS GbR, Konrad-Adenauer-Str. 18a, D-37075 Göttingen) Aktuelle Daten zur Verbreitung der Wasserfrösche zeigen, dass im Gegensatz zu den meisten anderen Teilen Deutschlands die Ostfriesische Halbinsel und die angrenzenden Gebiete zwischen den Mündungen der Flüsse Ems und Weser nicht durch den Teichfrosch (Rana kl. esculenta) besiedelt werden. Soweit die Artdiagnosen richtig sind, siedelt der Teichfrosch nur südlich des Küstenkanales (zwischen Papenburg a. d. Ems und Oldenburg a. d. Hunte) und östlich der Wesermündung. Die Teichfrosch „freie Zone“ nordwestlich dieser Grenze besiedelt der Seefrosch (R. ridibunda) in reinen Populationen. Auffällig ist, dass nur Gewässer der Küsten und der Flussauen besiedelt werden. In der Ostfriesischen Geest und in den sauren Gewässern der Zentralmoore wird der Seefrosch selten gefunden. Die nördliche Meeresküste wird vom Seefrosch nicht besiedelt. Es gibt auch keine Hinweise auf eine ehemalige Besiedlung. Mögliche ökologische und zoogeographische Ursachen für das Verbreitungsbild der beiden Formen im äußersten Nordwesten Deutschlands werden diskutiert. Thomas Brockhaus 46 (2495) Fischer, Ch. (1999): Bestands- und Arealverluste von Kreuzkröten (Bufo calamita) und Knoblauchkröten (Pelobates fuscus) in Ostfriesland (NW-Niedersachsen).- Zeitschrift für Feldherpetologie 6: 95-101. (ALNUS GbR, Konrad-Adenauer-Str. 18a, D-37075 Göttingen) Im Vergleich zwischen den 1980er und 1990er Jahren zeigen Kartierungsdaten von Bufo calamita und Pelobates fuscus in Nordwest-Niedersachsen einen starken Rückgang der Populationen, Abundanzen und der Verbreitungsgebiete. Der Rückgang der Knoblauchkröten-Bestände bei 17 in den 1980er Jahren bekannten Verbreitungsgebieten liegt zwischen 47 und 82%, jener der Kreuzkröte zwischen 55 und 80% (Erlöschen von mindestens 11, schlechtestenfalls 16 der ehemaligen 20 bekannten Bestände). Nur ein neues Knoblauchkröten-Vorkommen wurde in den '90er Jahren gefunden. Als Rückgangsursachen für beide Arten in nur anderthalb Jahrzehnten werden Veränderungen in den Biotopen (Nass-Abbauverfahren in Sandgruben, Verbuschung und Beschattung der Laichgewässer und Landhabitate), Fischbesatz, Anlage eines Strandbades in einer Kiesgrube, illegale Abfall- und Schadstoffdeponierung genannt. Weitere Einwirkungen, wie anthropogen und durch natürliche Habitatveränderungen verursachter negativer Umweltbedingungen werden vermutet. Thomas Brockhaus (2496) Fischer, Ch. (1999): Teichfrosch (Rana kl. esculenta) mit beidäugig schwarzer Iris.- Salamandra 35: 57-59. (ALNUS GbR, Konrad-Adenauer-Str. 18a, D-37075 Göttingen) Eine im westlichen Niedersachsen gefangene Rana kl. esculenta mit Pigmentanomalien, insbesondere im Bereich der Augen, wird beschrieben. Ferner wird der Fund eines Exemplares mit überzähligen Phalangen erwähnt. [Zusammenfassung] (2497) Flory, Ch. (1999): Amphibien des Kantons Aargau.- Aargauische Naturforschende Gesellschaft, Mitteilungen 35: 5-39. Nach 1978/79 wurden 1991/92 zum zweiten Mal die Amphibienvorkommen des Kantons Aargau (Schweiz) kartiert. Beim Inventar der Jahre 1991/1992 wurde wesentlich detailierter kartiert. 2267 Laichgebiete, mehr als doppelt soviele wie in der ersten Kartierung, wurden untersucht. Die aktuelle Verbreitung der 12 vorkommenden Amphibienarten (Feuersalamander, Bergmolch, Kammmolch, Fadenmolch, Teichmolch, Geburtshelferkröte, Gelbbauchunke, Erdkröte, Kreuzkröte, Laubfrosch, Wasserfrosch-Komplex, Grasfrosch) ist auf Karten dargestellt. Die Auswertung zeigt, dass die häufigen Arten Grasfrosch, Bergmolch, Erdkröte und Fadenmolch tendenziell zugenommen haben, die Vorkommen der Pionierarten Gelbbauchunke, Kreuzkröte, Kammmolch und Laubfrosch dagegen rückläufig sind. Urs Tester 47 (2498) Flößer, E., Winkel, S., Kuprian, M., Joger, U. & Wicker, R. (1999): Die Europäische Sumpfschildkröte in Südhessen - Teil II Nachzucht und Wiederansiedlung.- Jahrbuch Naturschutz in Hessen 4: 123-127. (2499) Flückiger, P., & Peltier, M. (1999): Die Reptilien des Kantons Solothurn. Verbreitung, Gefährdung, Schutz.- Mitt. Naturf. Ges. Solothurn 38: 17-54. (2500) Fontaneto, D., Guidali, F. & Scali, S. (1999): Parasitism and necrophagy of two leeches species on Bufo bufo.- In: Miaud, C. & Guyétant, R.. (Hrsg.): Current Studies in Herpetology - Proceedings of the 9th Ordinary General Meeting of the SEH: 121-124. (2501) Franke, E. (1999): Mauereidechsenbeobachtungen 1998 in Bielefeld.Die Eidechse 10: 15-19. Es werden Beobachtungen aus dem Jahre 1998 an einem Mauereidechsenvorkommen in Bielefeld mitgeteilt. Dieses ist vermutlich auf eine illegale Aussetzung zurückzuführen. Als bemerkenswert sind die nachgewiesenen diesjährigen Jungtiere am nördlichsten bekanntgewordenen Fundort zu werten. [Zusammenfassung] (2502) Frenzel, M. & Zinke, O. (1998): Die Entwicklung eines Amphibienbestandes an einem Laichgewässer im südlichen Randgebiet des Nordwestlausit-zer Berglandes.- Veröff. Mus. Westlausitz Kamenz 20: 77-90. Oftmals sind an mobilien Amphibienschutzzäunen gewonnene Daten Momentaufnahmen bzw. repräsentieren lediglich einen Ausschnitt der Laichgesellschaften. FRENZEL und ZINKE haben über einen Zeitraum von 11 Jahren Daten zu an- und abwandernden Tieren, deren Geschlechterverhältnis und Alter an einem Amphibienzaun bei Pulsnitz (Ostsachsen) erfasst. Der mobile Zaun sollte den Amphibienbestand im Trebeteich sichern. In diesem reproduzieren fünf Arten (Teich- und Bergmolch, Knoblauchkröte, Erdkröte und Grasfrosch). Pelobates fuscus besitzt hier ein Massenvorkommen an der vertikalen Verbreitungsgrenze. Der Schutzzaun wurde über ein Jahrzehnt hinweg entlang der Straße installiert. Um die Repräsentanz dieser Ergebnisse zu überprüfen, wurde 1998 zusätzlich das gesamte Laichgewässer eingezäunt. Über den gesamten Zeitraum wurden auch Daten zur Witterung, Biotopveränderungen und Nutzungsänderungen im Gewässer gesammelt. Die Ergebnisse belegen, dass zum einen eine Zunahme um das Vielfache! der wandernden Tiere (nur der Straßensektor) nach Beginn der Schutzmaßnahmen zu verzeichnen war. Etwas zeitversetzt fand eine Extensivierung und schließlich völlige Aufgabe der Karpfenzucht im Trebeteich statt, was ebenso zum Anstieg der Bestandsgrößen beigetragen hat. Zum anderen belegt die Studie, dass Zählungen an Straßen nur bedingte Aussaen über die Abundanzen im Laichgewässer erlauben. Im hier beschriebenen Fall wurden 1998, dem Jahr mit vollständiger Abzäunung, lediglich 35 % der migrierenden Individuen an der Straße gezählt. Es wurden 48 interessante Erkenntnisse über die Populationsentwicklung der Arten sowie deren Einstellung auf ein bestimmtes Niveau gewonnen. Die Schlussfolgerungen des Fachbeitrags unterstreichen die Notwendigkeit, Amphibienschutz auf eine Weise zu praktizieren, bei der sowohl die Tiere als auch deren Lebensräume auf effektive Weise geschützt werden. Steffen Teufert (2503) Friedrich, C. & Freitag, B. (1998): Herpetofauna des Petersbaches in Graz und seiner nähern Umgebung - Beobachtungen aus dem Jahr 1996.- Mitt. Landesmus. Joanneum - Zoologie 51: 15-21. (2504) Fritz, K., Laufer, H. & Sowig, P. (1998): Arbeitsatlas der Amphibien und Reptilien Baden-Württemberg (Stand 1997).- Offenburg: 1-52. (2505) Fritz, U. (1998): Introduction to zoogeography and subspecific differentiation in Emys orbicularis (LINNNAEUS, 1758).- In: Fritz, U., Joger, U., Podloucky, R. & Servan, J. (Hrsg.): Proceedings of the EMYS Symposium Dresden 96.- Mertensiella 10: 1-27. Der derzeitige Kenntnisstand hinsichtlich subspezifischer Differenzierung, Verbreitung, Fossilgeschichte und Zoogeographie der Europäischen Sumpfschildkröte, Emys orbicularis, wird zusammengefaßt und diskutiert, wobei die holozänen Arealfluktuationen besondere Beachtung finden. Das Verbreitungsgebiet von E. orbicularis erstreckt sich von der nordafrikanischen Maghreb-Region über die Iberische Halbinsel und den größten Teil von Süd- und Mitteleuropa sowie Kleinasien bis zum Aralsee. Es handelt sich bei dieser Art um ein hochgradig polytypisches Taxon mit derzeit 13 anerkannten Unterarten. Wahrscheinlich werden in naher Zukunft einige weitere hinzukommen. Die größte SubspeziesDiversität findet sich in den südlichen Arealteilen, was bis heute die pleistozänen Auslöschungen und Rekolonisationen von nur wenigen Glazialrefugien widerspiegelt. E. orbicularis ist die einzige altweltliche Form der ansonsten rein nearktischen Sumpfschildkröten-Unterfamilie Emydinae. Höchstwahrscheinlich erreichten die Vorfahren von E. orbicularis die Paläarktis im mittleren bis oberen Tertiär über die BeringBrücke, was eine altweltliche Ausbreitung von Ostasien nach Westen impliziert. Tatsächlich stammen die ältesten bekannten Emys-Fossilien aus dem Gebiet der ehemaligen zentralasiatischen Turgaj-Straße (mittleres Miozän), die bis zum Oligozän Ostasien von Europa trennte. Mit Ausnahme der problematischen Emys wermuthi M³YNARSKI, 1956 aus Polen stellen alle fossilen Emys-Taxa Chronospezies dar, die zur rezenten Art E. orbicularis führen. Im Mittelmeergebiet ist der Fossilbericht ziemlich lückenhaft. Die ältesten Funde stammen erst aus dem Villafranca. Das holozäne Verbreitungsgebiet von E. orbicularis wurde durch den Menschen stark beeinflußt, vor allem in Mitteleuropa. So stellt die heutige nördliche Verbreitungsgrenze keinesfalls einen natürlichen Zustand dar, sondern vielmehr das Resultat eines seit Jahrtausenden massiv gestörten Lebensraumes. [Zusammenfassung] 49 (2506) Fritz, U. (1998): Which subspecies of Emys orbicularis occurs in northern Catalonia?- In: Fritz, U., Joger, U., Podloucky, R. & Servan, J. (Hrsg.): Proceedings of the EMYS Symposium Dresden 96.- Mertensiella 10: 296. Bislang ist die taxonomische Zuordnung der katalonischen Sumpfschildkröten-Populationen unklar. Ein Belegexemplar aus der Sammlung des Staatlichen Museums für Tierkunde Dresden deutet auf ein Vorkommen der Unterart Emys orbicularis galloitalica hin. [Zusammenfassung] (2507) Fritz, U., Baran, I., Budak, A. & Amthauer, E. (1998): Some notes on the morphology of Emys orbicularis in Anatolia, especially on E. o. luteofusca and E. o. colchica, with the description of a new subspecies from southeastern Turkey.- In: Fritz, U., Joger, U., Podloucky, R. & Servan, J. (Hrsg.): Proceedings of the EMYS Symposium Dresden 96.- Mertensiella 10: 103-121. Anhand von 114 Exemplaren, hauptsächlich aus den Sammlungen von 21 Naturkundemuseen, Fotobelegen und einer Literaturauswertung werden neue Daten zur morphologischen Variabilität der Europäischen Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) in Anatolien und den angrenzenden Regionen des Nahen Ostens vorgestellt. Dort sind immer noch große Gebiete schlecht erforscht, da zu wenig Belegexemplare bekannt sind. Es wird vorgeschlagen, das Konzept der Unterart E. o. luteofuscci auf die meisten zentralanatolischen Populationen auszudehnen, die ursprünglich als intermediäre Vorkommen zu E. o. colchica und E. o. cf. hellenica eingestuft worden waren. Nicht zu E. o. luteofusca gestellt werden hier nach wie vor die Sumpfschildkröten aus den Gebieten um Adapazarý, Akþehir und Kayseri. Bei ihnen könnte es sich entweder tatsächlich um Mischformen mit benachbarten Unterarten oder aber um eigene Taxa handeln. Die Population im oberen Teil des Amik-Maraº-Grabens unterscheidet sich durch ihre sehr kleinen Gularschilder und andere Merkmale deutlich von allen anderen Vorkommen der Europäischen Sumpfschildkröte. Sie wird daher hier als neue Unterart beschrieben (E. o. eiselti subspec. nov.). Weiter im Süden des Grabenbruchs, im Gebiet des Golfes von Ýskenderun, intergradiert die neue Subspezies wahrscheinlich mit der ÄgäisPopulation (E. o. cf. hellenica). Die osttürkisch-westkaukasische Unterart E. o. colchica wird als hochgradig problematisches Taxen betrachtet, das sich höchstwahrscheinlich aus verschiedenen Evolutionseinheiten zusammensetzt. Die unter E. o. colcica zusammengefaßten Sumpfschildkröten zeichnen sich dadurch aus, daß sie für die Nominatform zu klein und zu hell gefärbt sind. [Zusammenfassung] 50 (2508) Fritz, U., Pieh, A., Lenk, P., Mayol, J., Sättele, B. & Wink, M. (1998): Is Emys orbicularis introduced on Majorca?- In: Fritz, U., Joger, U., Podloucky, R. & Servan, J. (Hrsg.): Proceedings of the EMYS Symposium Dresden 96.- Mertensiella 10: 123-133. Um die Verwandtschaftsbeziehungen der Europäischen Sumpfschildkröten (Emys orbicularis) auf Mallorca zu klären, wurden 41 Exemplare hinsichtlich morphologischer Merkmale untersucht, und bei 18 Exemplaren wurde ein 1100 bp langes Stück des mitochondrialen Cytochrom-b-Gens analysiert. Der letzte Kontakt der Balearen mit dem europäischen Kontinent ereignete sich in der Messinischen Salinitätskrise des Mittelmeeres und liegt damit etwa 5,5 Mio. Jahre zurück. Damals waren die Balearen mit der Iberischen Halbinsel verbunden, wie auch schon in früheren geologischen Epochen. Daher müßten die nächsten Verwandten einer autochthonen mallorquinischen Population heute auf der Iberischen Halbinsel leben, was im klaren Widerspruch zu unseren morphologischen und genetischen Ergebnissen steht. Die Sumpfschildkröten-Population Mallorcas ist eingeschleppt und läßt sich auf Gründerindividuen aus dem tyrrhenischen Gebiet und, erstaunlicherweise, aus Mittel- oder Osteuropa zurückführen. [Zusammenfassung] (2509) Funke, O. (1999): Beobachtungen an Waldeidechsen in Slowenien.Die Eidechse 10: 25. O. F.: Bahnhofstraße 163, D-59759 Arnsberg Der Autor beobachtete an einem entlegenen und wenig zugänglichen Seeufer in Slowenien Waldeidechsen, die praktisch keine Fluchtdistanz zeigten. Er stellte auch schwimmende Tiere fest. Heiko Uthleb (2510) Gambaryan, P. P. & Korolev, V. N. (1999): Lizard jump (Lacerta agilis, Lacertilia, Squamata).- Russian Journal Herpetology 6 (2): 92-94. (2511) Gay, S. & Lebraud, C. (1998): Some notes on the European pond turtle (Emys orbicularis) in Gard and Herault.- In: Fritz, U., Joger, U., Podloucky, R. & Servan, J. (Hrsg.): Proceedings of the EMYS Symposium Dresden 96.- Mertensiella 10: 297. (2512) Geiger, A. (1998): Das Artenhilfsprogramm Laubfrosch im Artenschutzprogramm NRW.- LÖBF-Jahresbericht 1997: 121-125. Der Autor stellt das im Rahmen des Artenschutzprogramms NordrheinWestfahlen entwickelte Artenhilfsprogramm Laubfrosch vor. In einem ersten Schritt wird die historische und aktuelle Verbreitung der Art abgeklärt und Grundlagen zur Biologie und Ökologie ausgewertet. In einem zweiten Schritt werden davon die Schutz- Pflege und Entwicklungsziele abgeleitet. In einem vierten Schritt sollen Massnahmen, welche die historische Verbreitung der Art durch die Verbindung isolierter Populationen 51 wiederherstellt geplant und umgesetzt werden. Mittels halbquantitativer Methoden soll anschliessend die Effizienz der Massnahmen überprüft werden. Urs Tester (2513) Geiger, A. & Fischer, K. (1998): Amphibienschutz an Straßen in NRW.- LÖBF-Mitteilungen 23: 12-17. Der Amphibienschutz an Straßen wird in Nordrhein-Westfalen in der Regel von ehrenamtlich tätigen Naturschützern, stellenweise weit über 15 Jahre lang, an mindestens 365 Straßenabschnitten engagiert betrieben. Durch eine landesweite Befragung, die 1995 im Rahmen einer Diplomarbeit erfolgte, konnten neben der Dokumentation der dabei genutzten Schutzmethoden auch die Arten und deren Populationsgrößen sowie die Zeiträume der Hin- und Rückwanderungen der Amphibien während dieser letzten 15 Jahre an den betreuten Straßenabschnitten in den einzelnen Großlandschaften von NRW dokumentiert werden. Um das empirisch erarbeitete phänologische Datenmaterial für die „Hauptwanderart“ Erdkröte (n= 356.891) in Zukunft zum Zwecke der zeitbefristeten Sperrung nach § 45 Straßenverkehrs-ordnung von nicht klassifizierten Straßen (Gemeinde-, Stadt-, Kreisstraßen, Waldwege, etc.) nutzen zu können, werden Empfehlungen ausgesprochen. Diese Sperrempfehlungen auf der 60%igen bzw. 90%igen Effizienzebene (ausgehend vom Medianwert) sollen gerade dort genutzt werden, wo keine Amphibienschutzgruppen tätig sind, nicht tätig sein können oder wollen und wo keine Aufzeichnungen über die lokalen Wanderungszeiträume (mehr) vorhanden sind. Diese Empfehlungen berücksichtigen nur die Hin- und Rückwanderung der „Hauptwanderart“ Erdkröte, außen vor bleibt die Auswanderung der Jungtiere. Empfohlene Sperrungszeiträume für die Hinwanderung: 90% Schutz-Ebene 60% Schutz-Ebene Tiefländer: 1.3. - 15.4 10.3. - 1.4 Niederrheinisches Tiefland Niederrheinische Bucht Westfälische Bucht Bergländer: 5.3. – 20.4. 15.3. – 15.4. Weserbergland Eifel Südwestfälisches Bergland Empfohlene Sperrungszeiträume für die Rückwanderung: 90% Schutz-Ebene 60% Schutz-Ebene Tiefländer: 15.3. - 25.4 20.3. - 10.4 Niederrheinisches Tiefland Niederrheinische Bucht Westfälische Bucht Bergländer: 20.3. - 5.5. 5.4. - 25.4. Weserbergland Eifel Südwestfälisches Bergland 52 Wenn die Hin- und Rückwanderungszeiträume der adulten Erdkröten pragmatisch zusammengefaßt werden, so ergibt sich auf der 90%-Ebene folgende Schutzsperrungszeiträume: Tiefländer 1.März bis 25 April eines jeden Jahres Bergländer 5.März bis 25 April eines jeden Jahres Auch diese Empfehlungen zur zeitbefristeten Sperrung von nicht klassifizierten Straßen können nur einen Teilbeitrag (im Sinne der Schadensminimierung) zum Amphibienschutz sein, der allerdings von den Straßenbaulasträgern erbracht werden kann. Arno Geiger (2514) Geske, C. (1999): Aktuelle Nachweise des Laubfrosches (Hyla arborea L.) in Hessen.- Hessische Faunistische Briefe 18 (1): 1-12. Die Verbreitung des Laubfrosches (Hyla arborea L.) hat sich in Hessen seit der landesweiten Amphibienkartierung (Erfassungszeitraum 1979-85, vgl. JEDICKE 1992) erheblich verändert. Eine Auswertung von unterschiedlichen seitdem in verschiedenen Landkreisen durchgeführten Amphibien- bzw. speziellen Laubfroschkartierungen und von Angaben regionaler Herpetologen zeigt starke Bestandsrückgänge in ganz Hessen. Insbesondere kleine, isolierte Populationen (z.B. in Randbereichen des Landkreises Waldeck-Frankenberg, im Landkreis Kassel, im RheingauTaunus-Kreis) sind innerhalb der letzten Jahren erloschen. In verschiedenen Landkreisen (u.a. Landkreis Marburg-Biedenkopf, Landkreis Offenbach) ist die Anzahl der Laubfroschvorkommen und außerdem die Größe der verbliebenen Rufgruppen sehr stark zurückgegangen. In einigen Bereichen des hessischen Verbreitungsgebietes (z.B. Schwalm-EderKreis, Vogelsbergkreis) scheinen die Bestände allerdings stabil zu sein und nehmen zum Teil sogar zu. [Zusammenfassung] (2515) Giovine, G. (1996): Analysis of development and observations on over-wintering of larvae of S. salamandra salamandra (L.) (Amphibia Urodela Salamandridae) in Bergamo hills (Lombardy).- Natura Bresciana 30: 263-269. (2516) Girondot, M. & Garcia, J. (1999): Senescence and longevity in turtles: What telomeres tell us.- In: Miaud, C. & Guyétant, R. (Hrsg.): Current Studies in Herpetology - Proceedings of the 9th Ordinary General Meeting of the Societas Europea Herpetologica: 133-137. (2517) Glandt, D. & Heinrich, D. (1999): The effect of local habitat connectivity in agricultural landscapes - a case study on small ponds and Amphibians in North West Germany.- In: Boothby, J. (ed.): Ponds and Pond Landscapes - Proceedings of the International Conference of the Pond Life Project Maastricht 1998: 83-88. 53 (2518) Glaser, E. (1998): Besiedlung von neugeschaffenen Gewässern in der Chemnitzaue bei Heinersdorf durch Libellen, Fische und Lurche.Veröffentlichungen Museum für Naturkunde Chemnitz 21: 131-138. E. G.: Alfred-Neubert-Str. 8, D-09123 Chemnitz Im Winter 1994/95 wurden im Rahmen von naturschutzrechtlichen Ausgleichsmaßnahmen in der Chemnitzaue in Heinersdorf (BRD, Sachsen, Stadt Chemnitz) sechs Gewässer neu angelegt. Erste Erfassungen zur Besiedlung des Gebietes durch o.g. Artengruppen erfolgten im Jahr 1995 und in mehreren Begehungen in den Jahren 1996 und 1997. Bereits 1996 erfolgte der Entwicklungsnachweis für 21 Libellenarten sowie Nachweise der Fischarten Karpfen, Dreistachliger Stichling, Gründling und Moderlieschen. Von den Amphibien wurden Teichmolche, Erdkröten, Knoblauchkröten, Grasfrösche und der „Grünfrosch“-Komplex beobachtet. Für Erdkröten, Knoblauchkröten und Grasfrösche erfolgten auch Entwicklungsnachweise (Laichballen, Larven). Alle gefundenen Arten kommen in umliegenden Lebensräumen (ca. 700 bis 1000 m Entfernung) vor. Von sechs vermessenen Grünfröschen wurden nach ihren morphometrischen Merkmalen vier Tiere Rana ridibunda und zwei Tiere R. kl. esculenta zugeordnet. Thomas Brockhaus (2519) Godinho, R., Teixeira, J., Rebelo, R., Segurado, P., Loureiro, A., Alvares, F., Gomes, N., Cardoso, P., Camilo-Alves, C. & Brito, J. C. (1999): Atlas of the continental Portugese herpetofauna: an assemblage of published and new data.- Revista Espanola Herpetologia 13: 61-82. (2520) Gollmann, G., Baumgartner, C., Gollmann, B. & WaringerLöschenkohl, A. (1999): Breeding phenology of syntopic frog populations, Rana dalmatina and Rana temporaria, in suburban Vienna. – Verh. Ges. Ökologie 29: 357-361. (2521) Gollmann, G., Gollmann, B. & Baumgartner, C. (1999): Oviposition of yellow-bellied toads, Bombina variegata, in contrasting water bodies.- In: Miaud, C. & Guyétant, R. (Hrsg.): Current Studies in Herpetology - Proceedings of the 9th Ordinary General Meeting of the Societas Europea Herpetologica: 139-145. In den vergangenen Jahren wurde mehrfach beschrieben, dass es sich bei der Gelbbauchunke um keine besonders typische Pionierart handelt. Sie lässt sich zudem weder im Rahmen des r-K-Kontinuums noch im System der „Explosiv-“ und „Prolonged Breeders“ unter den Amphibien einer eindeutigen Schublade zuordnen. Die Autoren liefern hinsichtlich der Flexibilität der Art einen weiteren wichtigen Baustein. Das Laichgeschehen von Gelbbauchunken im Lainzer Tiergarten am Westrand von Wien wurde über drei Jahre hinweg beobachtet. In kleinen, auf einer Feuchtwiese gelegenen Tümpeln von relativ naturnahem Charakter fanden kontinuierliche Eiablagen während einer von Ende April bis Ende Juli andauernden Laichperiode statt. In größeren, anthropogen 54 entstandenen Gewässern waren Laichablagen in stärkerem Maße an ergiebige Regenfälle gebunden. Die deutliche Gliederung einer Laichsaison in mehrere kurze, von Regenfällen ausgelöste Laichphasen, wie oftmals in Sekundärhabitaten zu beobachten, ist nicht die alleinige arttypische Fortpflanzungsstrategie von Bombina variegata. Vielmehr kann die Art auf kleinem Raum und innerhalb einer Population konträre Verhaltensweisen hinsichtlich der Nutzung unterschiedlich strukturierter Gewässer zeigen. Thoralf Sy (2522) Gosa, A. (1998): El declive de una poblacion costera cantabrica de Rana bermeja (Rana temporaria) [Abnahme des Grasfrosches (Rana temporaria) in einer kantabrischen Küstenpopulation].- MUNIBE 50: 59-71. (2523) Grafe, T. U., Spieler, M. & König, B. (1999): Soziobiobiologische Erklärungsansätze des Verhaltens von Amphibien und Reptilien: aktuelle Theorien und offene Fragen.- Zeitschrift für Feldherpetologie 6: 1-42. In der Soziobiologie steht die Evolution und der Anpassungswert von Sozialverhalten von Tieren im Mittelpunkt der Betrachtung, wobei man davon ausgeht, daß die Selektion am Individuum angreift. Viele bis dahin unverstandene Verhaltensweisen lassen sich mit Hilfe der Soziobiologie als Folgen einer Kosten-Nutzen-Abwägung erklären. Ein großer Vorteil der soziobiologischen Theorien ist es, daß sie überprüfbare Vorhersagen ermöglichen. Der vorliegende Übersichtsartikel hat zum Ziel, wichtige Theorien der Soziobiologie vorzustellen und anhand von herpetologischen Beispielen zu verdeutlichen. Besonders wichtig ist uns die kritische Auseinandersetzung mit den Hypothesen innerhalb der Soziobiologie. Außerdem soll dem Feldherpetologen ein modernes Werkzeug an die Hand gegeben werden, mit dem er Verhaltensweisen von Amphibien und Reptilien ursächlich erklären kann. Wir beschränken uns auf die folgenden für Herpetologen besonders relevanten Themen-bereiche: Paarungssystem und Umweltfaktoren, Diskrepanz zwischen sozialer und genetischer Paarungsstruktur, Brutpflege, sexuelle Selektion, Evolution von Paarungspräferenzen, Satellitenstrategien, Weibchen-mimikry, Geschlechtsumwandlung, Spermienkonkurrenz. Verwandtener-kennung, Aggregationen und Kannibalismus. Einige Spekulationen und offene Fragen, die sich aus den bisherigen soziobiologisch orientierten Untersuchungen ableiten lassen, werden am Ende der jeweiligen Kapitel formuliert und sollen zu weiteren Studien anregen. [Zusammenfassung] (2524) Grell, H. (1998): Ökologische Ansprüche von Amphibien in der „Schalsee-Landschaft“ als Grundlage für ihren Schutz.- Faunistischökologische Mitteilungen 7: 361-378. Die Amphibien der „Schaalsee-Landschaft“ wurden durch eine flächendeckende Rufuntersuchung und eine Begehung von 268 ausgewählten 55 Gewässern erfaßt. In 241 Gewässern wurden insgesamt 12 Amphibienarten nachgewiesen. Die häufigen, weit verbreiteten Arten sind Teichmolch, Erdkröte, Teichfrosch, Grasfrosch und Moorfrosch. Bundesweit stark gefährdete Arten mit im Untersuchungsgebiet individuenreichen Vorkommen und ausgedehnten Siedlungsräumen sind Kammolch, Rotbauchunke und Laubfrosch. Seltene Arten sind Knoblauchkröte und Wechselkröte. Der Status von Kreuzkröte und Seefrosch ist noch ungeklärt. Die Rufuntersuchung erbrachte für die beiden bundesweit stark gefährdeten Arten Laubfrosch und Rotbauchunke einen sehr hohen Erfassungsgrad, der in der Darstellung ihrer in der „Schaalsee-Landschaft“ besiedelten Schwerpunktbereiche mündet. Die Funktion von Rotbauchunke und Laubfrosch als „Zielarten“ des Amphibienschutzes in der Region wird herausgestellt und durch ihre Lebensraumansprüche ein „Gewässer-Leitbild“ für Amphibien entwikkelt. Weiterhin wird die hohe Bedeutung halboffener, extensiv genutzter Weidelandschaften für Amphibien betont. [Zusammenfassung] (2028) Grell, H., Grell, O. & Voß, K. (1999): Effektivität von Förder-maßnahmen für Amphibien im Agrarbereich Schleswig-Holsteins.- Naturschutz und Landschaftsplanung 31 (4): 108-115. Von April bis August 1997 wurden im Norden und Osten Schleswig-Holsteins 120 Gewässer untersucht, die im Rahmen des Vertrags-Naturschutzes vorrangig zur Amphibienförderung angelegt wurden. Es wurden neun Amphibienarten nachgewiesen, im Durchschnitt 2,4 Arten, maximal sieben Arten je Gewässer. Ungefährdete Amphibienarten wurden in erheblichem Maße durch die Gewässeranlagen gefördert. Von den gefährdeten Arten profitierte der Kammmolch am stärksten; jedoch zeigten sich die bislang üblichen, gegrabenen Kleingewässer als wenig geeignet, um die stark gefährdeten Amphibienarten zu erhalten. Einzäunung begünstigt als Folge ungestörter Sukzession die Verlandung und führt mittelfristig zur unerwünschten Beschattung der Gewässer. Die Eignung als Laichhabitat für Amphibien geht dadurch innerhalb von etwa zehn bis 15 Jahren weitgehend verloren. Einige großflächige Staumaßnahmen, insbesondere solche mit ausgedehnten Wechselwasserzonen, wiesen wesentlich höhere Arten- und Individuenzahlen auf als gegrabene Gewässer. Das Ergebnis lässt eine Überarbeitung der Amphibien-Förderprogramme sinnvoll erscheinen. Es wird angeregt, künftig großflächige Staumaßnahmen mit ausgedehnten Wechselwasserzonen bevorzugt zu fördern. Weiterhin sollten Maßnahmen in räumlicher Nähe zu Vorkommen der Zielarten umgesetzt werden. Als Zielarten eines umfassenden Amphibien- und Gewässerschutzes des Offenlandes werden in Schleswig-Holstein Laubfrosch, Rotbauchunke, Knoblauchkröte, Kreuz- und Wechselkröte vorgeschlagen. Um die Nachhaltigkeit der Amphibien-Fördermaßnahmen zu gewährleisten, wird die Einbindung in halb offene Weidelandschaften empfohlen. [Zusammenfassung] 56 (2525) Grenot, C. J., Garcin, L., Voituron, Y., Herold, J.-P. & Tséré-Pagès, H. (1999): Nutritional budget and cold tolerance, during natural hibernation, in the European common lizard (Lacerta vivipara).- In: Miaud, C. & Guyétant, R. (Hrsg.): Current Studies in Herpetology Proceedings of the 9th Ordinary General Meeting of the Societas Europea Herpetologica: 147-159. (2526) Greulich, K. & Schneeweiß, N. (1999): Hydrochemical investigations on ponds of an agricultural landscape with emphasis on amphibians. - In: Boothby, J. (ed.): Ponds and Pond Landscapes - Proceedings of the International Conference of the Pond Life Project Maastricht 1998: 97-102. (2527) Griffiths, R.A. & Foster, J.P. (1998): The effect of social interactions on tadpole activity and growth in the British anuran amphibians (Bufo bufo, B. calamita and Rana temporaria).- Journal of Zoology 245 (4): 431-437. (2528) Große, W.-R. & Meyer, F. (1999): Bibliographie zur Herpetofauna des Landes Sachsen-Anhalt - 2. Fassung (Februar 1999).- Dokumentation Natur und Landschaft 39 (Sonderheft 30): 1-19. Dr. W.-R. G.: M.-Luther-Univ. Halle-Wittenberg, Inst. f. Zool., Domplatz 4, D-06099 Halle Der Versuch der Autoren, einen möglichst kompletten Überblick zum vorliegenden Schrifttum zu geben, der - soweit recherchierbar - auch die so genannte "graue Literatur" einschließt, scheint gelungen. Mit Unterstützung zahlreicher "Zuarbeiter" konnte eine repräsentative Zusammenstellung, unterteilt in veröffentlichte (n = 366) und unveröffentlichte Quellen (Graduierungs- und Projektarbeiten, Gutachten, Pflege- und Entwicklungspläne zu Schutzgebieten in Sachsen-Anhalt und sonstige Studien n = 125) vorgelegt werden, die das Bild und die Kenntnisse zur Herpetofauna des Landes wesentlich ergänzt und abrundet haben und als beispielhaft für andere Bundesländer gelten darf. Heinz Berger (2529) Große, W.-R. (1998): Wanderungen der Juvenes und Rufe des Laubfrosches (Hyla arborea L.) (Anura: Hylidae) im Herbst.- Salamandra 34 (4): 309-322. Dr. W.-R. G.: M.-Luther-Univ. Halle-Wittenberg, Inst. f. Zool., Domplatz 4, D-06099 Halle Die Beobachtung der Juvenes einer Laubfroschpopulation in den Papitzer Lehmlachen, NSG Luppeaue bei Schkeuditz (Sachsen), erfolgte im Sommer und Herbst 1995. Im gesamten Gebiet wurden vier Laichgewässer ermittelt, in denen Juvenes sich erfolgreich entwickelten. Die Sitzwarten der Juvenes lagen teilweise im Umfeld des Laichgewässers. Abgewanderte Jungtiere wurden in Entfernungen von 300-900 m gefunden. Die durchschnittliche Wanderstrecke betrug 671 m. Die Population bewohnte damit im Herbst 1995 eine Fläche von mindestens 0,44 km2, der gesamte Jahreslebensraum ist noch größer. 57 Adulte Laubfrösche riefen im Herbst zwischen 9.00-16.30 Uhr bei Temperaturen von 16-24° C. Die Hauptfrequenz der Rufe betrug 2,6 kHz und die Pulsperiode 173 ms. Juvenile Männchen haben eine deutlich geringere Rufaktivität (240 Rufe pro Minute und eine Pulsperiode von 265 ms). [Zusammenfassung] (2530) Große, W.-R. (1999): Altersbestimmungen bei mitteleuropäischen Amphibien mittels Skeletochronologie am Beispiel der Kreuz-, Erdund Wechselkröte (Anura, Bufonidae).- Elaphe N. F. 7 (3): 73-76. 17 Lit., 2 Abb. 1 Tab. Dr. W.-R. G.: M.-Luther-Univ. Halle-Wittenberg, Inst. f. Zool., Domplatz 4, D-06099 Halle An Tieren zweier Populationen von Bufo bufo und B. viridis wird mittels Skeletochronologie das Reproduktionsalter untersucht. Die methodischen Details werden genannt. Die demografische Struktur der laichbereiten Weibchen (W) zeigte in der Altersklasse 5 ein Maximum, die reproduktionswilligen W. waren 2 bis 9 Jahre alt, wobei die 7jährigen Tiere dominierten (~ 33 %). Bei den Männchen (M) dominierten die 5 - 7jährigen Tiere (~ 70 %). Verf. vermutet einen späten Eintritt in die Reproduktionsphase, als eine Folge von Überalterung aufgrund der seit langem existierenden isolierten Lage des Laichplatzes im Botanischen Garten Halle (Sachsen-Anhalt). Bei B. calamita zeigte die etablierte Untersuchungsmethodik keine allgemein gültige Korrelation zwischen Körperlänge und Alter beim Vergleich von Daten aus verschiednen Regionen [verglichen wurden Tiere vom Untersuchungsort in Halle und Tiere aus Basel (Lit.)]. Heinz Berger (2531) Große, W.-R. (1999): Laich und adulte Erdkröten als Beuteobjekte.Salamandra 35: 123-124. Dr. W.-R. G.: M.-Luther-Univ. Halle-Wittenberg, Inst. f. Zool., Domplatz 4, D-06099 Halle Im April 1998 fand der Verfasser in den Papitzer Lehmlachen (NSG Luppeaue bei Schkeuditz/Sachsen) 4 einjährige Flussbarsche (Perca fluviatilis), die während der Paarung der Erdkröten (Bufo bufo) den Laich gefressen hatten. Die Tiere erstickten offenbar durch das Aufquellen der Laichschnüre; Maul und Kiemendeckel waren weit geöffnet und von Laichschnüren durchzogen (Fotobeleg). Ebenso fanden sich im Schlund bis in den Magen Eier und Gallerte. Verf. vermutet, dass der Laich von Bufo bufo bereits Bufotoxin enthält, da im Uferbereich ausgefressene B.b.-Weibchen gefunden wurden, wo der Prädator (Iltis, Marderhund?) nur Haut und Laich zurückgelassen hatte. Heinz Berger (2532) Grossenbacher, K. & Thiesmeier, B. (Hrsg.) (1999): Handbuch der Reptilien und Amphibien Europas. Bd. 4/I Schwanzlurche (Urodela) I.- Aula Verlag Wiesbaden: 405 S. 58 (2533) Guerrero, J. C., Real, R., Anunez, A. & Vargas, J. (1999): Asociaciones interspecíficas de los anfibios en los gradientes ambientales del sur de España (Amphibian assembles in the environmental gradients of southern Spain).- Revista Espanola Herpetologia 13: 49-59. (2534) Guidali, F., Scali, S., Carettoni, A. & Fontaneto, D. (1999): Feeding habits, niche breadth and sesonal dietary shift of Rana dalmatina in northern Italy.- In: Miaud, C. & Guyétant, R. (Hrsg.): Current Studies in Herpetology - Proceedings of the 9th Ordinary General Meeting of the Societas Europea Herpetologica: 161-166. (2535) Günther, E. (1998): Die Salamander des Tendi-Tals in Asturien/ Nordspanien.- Elaphe N. F. 6 (2): 96-97. (2536) Guseva, A. Y. & Okulova, N. M. (1998): The amphibians of Ivanovo Province: Inventory and Cadastre of the Fauna.- Advances Amphibian Research former Soviet Union 3: 77-103. (2537) Guyétant, R. (1997): Les amphibiens de France.- Rev. fr. Aquariol. 24 (Suppl. 1-2) 63 S. (2538) Gvoždík, L. & Boukal, M. (1998): Diet composition of the Sand lizard, Lacerta agilis (Squamata: Lacertidae) in an anthropogenic habitat of the town Opava, Czech Republic.- Cas. Slez. Muz. Opava (A) 47: 59-63. (2539) Gvoždík, L. & Boukal, M. (1998): Sexual dimorphism and intersexual food niche overlap in the sand lizard, Lacerta agilis (Squamata: Lacertidae).- Folia Zoologica 47 (3): 189-195. (2540) Gvoždík, L. (1999): Colour polymorphism in a population of the common lizard, Zootoca vivipara (Squamata: Lacertidae).- Folia Zoologica 48 (2): 131-136. 1 Abb., 1 Tab., 23 Lit. L. G.: Institute of Vertebrate Biology, Academy of Sciences of the Czech Republic, Studenec 122, 675 02 Konešín, Czech Republic In einer Population der Waldeidechse wurden melanistische Tiere erfasst. Der Anteil der schwarzen Tiere war mit 8,3% nach Auffassung des Autors gering (allerdings zeigt eine Studie aus den Schweizer Alpen noch weit geringere Anteile), wobei die Männchen unter den melanistischen Individuen überwogen. Vergleiche der Aufheizungsrate, Körpergröße und körperlichen Verfassung ließ keinen Vorteil für schwarz gefärbte Tiere erkennen. Das Vorkommen der schwarzen Färbungsvariante scheint in erster Linie von Habitat-Charakteristika abzuhängen (möglichst hoher Deckungsgrad der Vegetation, Bodenfarbe). Der Autor geht davon aus, dass die normale kryptische Färbungsvariante Prädation besser vermeidet als die schwarze und umgekehrt der Anteil schwarzer Individuen eher dort höher sein wird, wo genügend Deckung vorhanden ist. Kryptische Färbung könnte besonders wichtig für trächtige Weibchen 59 sein, deren Mobilität verringert ist. Ungenügende Krypsis schwarzer Weibchen könnte der wichtigste Grund für den geringen Anteil schwarzer Weibchen an der Population sein. Heiko Uthleb (2541) Gvoždík, L. (1999): Hypomelanism in the sand lizard, Lacerta agilis (Squamata: Lacertidae).- British Herpetological Society Bulletin 70: 20-22. (2542) Haenschke, W. & Haenschke, J. (1998): Die Kleingewässer der Mosigkauer Heide und ihre Besiedlung mit Lurchen (Amphibia).Naturwissenschaftliche Beiträge des Museums Dessau 10: 98-112. In der Mosigkauer Heide, einem etwa 4000 ha großen geschlossenen Waldgebiet südlich der Stadt Dessau, dominiert von reinen und laubholzreichen Kiefernforsten auf einer pleistozänen Hochfläche, wurden im Zeitraum 1987 - 1998 insgesamt 76 Kleingewässer und Gewässergruppen kartiert. Davon werden 40 von 10 Amphibienarten als Laichgewässer genutzt und wiederum davon haben 20 eine besondere Bedeutung für den Amphibienschutz. Besonders bemerkenswert sind die Vorkommen von Kammolch, nach den Roten Listen der Bundesrepublik Deutschland (RL BRD) und des Landes Sachsen-Anhalt (RL LSA) stark gefährdet, Knoblauchkröte (RL LSA: stark gefährdet) und Laubfrosch (RL BRD: stark gefährdet). In einer Übersicht sind die festgestellten Amphibien-Vorkommen den Meßtischblatt-Quadranten zugeordnet. Des weiteren werden die beobachteten Reptilienarten genannt und Hinweise zur Sanierung von Kleingewässem gegeben. [Zusammenfassung] (2543) Hagström, T. & Lundin, K. (1999): De märkliga större vattensalamandrarna i lerum - om ofrivillig flyttning och förändrade vanor.- Göteborgs Naturhistoriska Museum Årstryck: 45-49. (2544) Hahn, M. & Diehl, U. (1999): Die Gelbbauchunke im Regierungsbezirk Trier - Ergebnisse einer Kartierung und Nachsuche 1998.Dendrocopos 26: 326-333. Die Fundpunkte der Gelbbauchunke der 20-jährigen Kartierung von Rheinland-Pfalz (vgl. Referat 2337) im Regierungsbezirk Trier wurden 1998 erneut aufgesucht. Das Ergebnis ist ernüchternd: Bei 59 Standorten hatten sich die Lebensräume so stark verändert, daß die Art dort nicht mehr existieren kann; bei 4 Vorkommen handelt es sich um Verwechslungen mit der Geburtshelferkröte; 4 gemeldete Vorkommen befinden außerhalb des Untersuchungsraumes. Weitere 5 ehemalige Standorte erscheinen noch geeignet, konnten aber trotz intensiver Nachsuche nicht betätigt werden. Lediglich 9 der ehemaligen Vorkommen existieren noch, davon ist eine Vorkommen in einem Abbaugebiet vollkommen isoliert. Die Hauptvorkommen liegen auf Truppenübungsplätzen. 6 neue Vorkommen wurden entdeckt. Dabei handelt es sich um überwiegend kleine 60 bzw. Einzelvorkommen, von eigenständigen Populationen ist nicht auszugehen. Die Durchführung von Pflegemaßnahmen wird als dringlich angemahnt. Ulrich Scheidt (2545) Hanka, S. & Joger, U. (1998): Emys orbicularis in the Enkheimer Ried near Frankfurt/Main, Hesse.- In: Fritz, U., Joger, U., Podloucky, R. & Servan, J. (Hrsg.): Proceedings of the EMYS Symposium Dresden 96.- Mertensiella 10: 135-140. Im westlichen Teil von Deutschland ist das Vorkommen autochthoner Populationen von Emys orbicularis zweifelhaft. Mögliche Gründe für ihr Verschwinden werden im historischen Kontext diskutiert. Eine mögliche Reliktpopulation wurde im Enkheimer Ried (bei Frankfurt, Hessen) untersucht. Die Schildkröten wurden lebend gefangen, vermessen und fotografiert. Zum Fang wurden beköderte Fallen verwendet. Die Bestimmung der Subspezies wurde morphologisch und genetisch vorgenommen. Im Bergen-Enkheimer Heimatmuseum ausgestellte Präparate wurden ebenfalls vermessen. Bei der Untersuchung im Enkheimer Ried wurden fünf E. orbicularis gefangen. 15 andere Schildkröten gingen ebenfalls in die Fallen. Hierbei handelt es sich um Vertreter der Gattungen Trachemys, Pseudemys und Chinemys. Seit mehr als zehn Jahren wurde kein Fortpflanzungserfolg der Europäischen Sumpfschildkröte mehr festgestellt. Im Juni 1996 wurde eine vergebliche Eiablage beobachtet. [Zusammenfassung] (2546) Hanka, S., Joger, U. & Kuprian, M. (1999): Die Europäische Sumpfschildkröte in Südhessen - Teil I Rückzug und Restbestände einer bedrohten Art.- Jahrbuch Naturschutz in Hessen 4: 119-123. (2547) Happ, H. & Happ, F. (1999): Neues aus der Welt der Kriechtiere.Carinthia II 109 (189): 7-18. Die Autoren berichten zum einen vom ersten Fund einer melanistischen Zauneidechse in Kärnten (auf 980 m NN), zum anderen von einem Zufallsfund eines Überwinterungsplatzes von 50 juvenilen Ringelnattern in einem Komposthaufen. In einem 3. Teilbeitrag weisen sie daraufhin, daß die heimischen Nattern in Gefahrensituationen häufig durch Abspreizen ihrer Oberkieferknochen einen dreieckigen "Vipernkopf" präsentieren, um die vermeintlichen Feinde abzuschrecken. Dies verstärkt die Gefahr, daß auch diese Tiere als vermeintliche Giftschlangen erschlagen werden. Ulrich Scheidt (2548) Hassler, M. (1998): Reptilien und Amphibien.- In: Hassler, M. (Hrsg.): Der Michaelsberg - Naturkunde und Geschichte des Untergrombacher Hausbergs.- Beih. Veröff. Naturschutz Landsch.pfl. Bad.-Württ. 90: 234-235. 61 (2060) Heinrich, D. & Glandt, D. (1999): Effizienz kleinräumigen Biotopverbunds in der Agrarlandschaft. Eine Fallstudie an Kleingewässern und Amphibien in Nordwestdeutschland.- Naturschutz und Landschaftsplanung 31: 116-122. (2549) Hels, T. (1999): Tolerance of low temperatures in Pelobates fuscus eggs.- British Herpetological Society Bulletin 68: 36-38. (2550) Henle, K. (1998): Eidechsen-Ötzis.- Die Eidechse 9: 50-54. Dr. K. H.: Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle GmbH, Permoserstr. 15, 04318 Leipzig Das Auffinden zweier erfrorener Eidechsen (Lacerta agilis und Zootoca vivipara) wurde - neben Spekulation zur Entstehung dieser Situation - als Anlaß genommen, die Wahrscheinlichkeit der Konservierung von Reptilien durch Einfrieren zu diskutieren. Dazu zog der Autor Funde anderer Tierarten im Eis sowie weiterer der Zersetzung entgegenwirkenden Medien als Vergleich heran. Der Tenor seiner mit zahlreichen Literaturangaben versehenen Arbeit läßt jedoch darauf schließen, daß die meisten Fossilien seltene Zufallsentdeckungen - und damit alles andere als verläßliche Datenbanken der Vergangenheit - darstellen. Susann Rautenberg (2551) Henle, K. (1999): Winteraktivität des Moorfrosches (Rana arvalis).Zeitschrift für Feldherpetologie 6: 221-222. (2552) Herden, C., Rassmus, J. & Schweigert, R. (1998): Wanderphänologie und Straßenmortalität von Amphibien - Ergebnisse einer Jahreserfassung an der Kreisstraße K 32 bei Rumohr, Kr. RendsburgEckernförde (Schleswig-Holstein).- Faunistisch-ökologische Mitteilungen 7: 417-436. An der Kreisstraße K 32 mit einem Verkehrsaufkommen von über 1700 KFZ/Tag wurden 1996 auf einem 1200 m langen Abschnitt zwischen Rodenbek und Rumohr die Amphibienwanderungen untersucht. Die Amphibien wurden von März bis November 1996 mit Hilfe eines provisorischen Fangzauns mit beidseitig eingegrabenen Eimerfallen erfaßt. Es wurden 6 Arten (überwiegend Erdkröte, daneben Grasfrosch und Wasserfrosch, Teich- und Kammolch sowie ein einzelner juveniler Moorfrosch) erfaßt. Im Frühjahr wurden 2.154 Individuen bei der Wanderung vom Winterlebensraum über die Straße zum Laichgewässer und Sommerlebensraum nachgewiesen. Nach der Laichwanderung der Adulten setzte eine Wanderung von subadulten Erdkröten aus dem Wald in die Feldflur ein, die auch räumlich andere Schwerpunkte zeigte. Der Anteil subadulter Amphibien betrug bei der Hinwanderung insgesamt etwa 30 % der Gesamtindividuenzahl. Während des Sommers waren keine nennenswerten Wanderbewegungen festzustellen. Erst im Herbst (August - Anfang Oktober) kam es zu deutlich abgegrenzten Wanderungswellen. Insgesamt wurden bei der Rückwanderung 2603 Tiere erfaßt, von denen 72 % diesjährige Jungtiere waren. Bei der Rückwanderung mußten die Tiere die Straße überqueren, bevor sie am Fangzaun nachgewiesen werden konn62 ten. Es wurde eine durchschnittliche durch den Straßenverkehr verursachte Mortalität von 40 % festgestellt. Dieser Wert verdeutlicht die starke Gefährdung von Amphibienpopulationen durch den Straßenverkehr. Der Zeitpunkt der Wanderungen ist sicherlich auf Witterungsereignisse, zum Teil aber auch auf eine endogene Jahresrhythmik zurückzuführen. Bei der räumlichen Verteilung der Wanderungsmaxima sind bei der Hinund Rückwanderung deutliche Unterschiede festzustellen. Während für die Rückwanderung Leitlinien mit geeignetem Mikroklima (Bachlauf, Hecke) ausschlaggebend waren, konnte dies bei der Hinwanderung im Frühjahr nicht festgestellt werden. [Zusammenfassung] (2553) Heulin, B., Surget-Groba, Y., Guiller, A., Guillaume, C.-P. & Deunff, J. (1999): Comparison of mitochondrial DNA (mtDNA) sequences (16S rRNA gene) between oviparous and viviparous strains of Lacerta vivipara: a preliminary study.- Molecular Ecology 8: 1627-1631. (2554) Hitchings, S. P., & Beebee, T. J. C. (1998). Loss of genetic diversity and fitness in common toad (Bufo bufo) populations isolated by inimical habitat.- J. Evol. Biol. 11: 269-283. (2555) Hofer-Polit, D. (1998): Aussterben von Rana lessonae und Rana esculenta durch die Ausbreitung von Rana ridibunda.- Elaphe N. F. 6 (2): 79-80. D. H.-P.: Holenackerstr. 65/C 17, CH-3027 Bern Im Rahmen des jährlich stattfindenden Schweizer-HerpetologenKolloqiums wurde 1997 die Situation der Verbreitung der Wasserfrösche (Rana lessonae, Rana esculenta) und des Seefroschs (Rana ridibunda) in der Westschweiz präsentiert und diskutiert. Der Autor gibt die Ergebnisse dieses Kolloquiums völlig verzerrt wieder. Er vermischt zudem in seinem Artikel Fakten mit Hypothesen und erweckt den Eindruck, dass seine eigenen Schlussfolgerungen von den Schweizer Herpetologen mitgetragen werden. So kommt er beispielsweise zum Schluss, dass zum Schutz der Amphibienfauna die Einfuhr von lebenden Fröschen zu Speisezwecken, (nicht aber die Einfuhr für Laboratorien und Universitäten) verboten werden müsste und stattdessen das Einsammeln und Verwerten (Froschschenkel) des nicht einheimischen Seefrosches ausdrücklich freigegeben werden soll. Urs Tester (2556) Holman J.A. (1998): Pleistocene amphibians and reptiles in Britain and Europe.- Oxford University Press New York & Oxford: 254p. (2557) Holusa, J. & Holusa, O. (1999): The occurence of Common Wall Lizard (Squamata: Lacertidae: Podarcis muralis) at the town of Stramberk (Podbeskydska pahorkartina hills, Czech Republik) [in Czech, with English summary).- Cas. Slez. Muz. Opava (A) 48: 95-96. 63 (2558) Höser, N. (1999): Zahlreiche Laichplätze des Springfroschs, Rana dalmatina, bei Altenburg: Beobachtungen 1998-1999.- Mauritiana 17: 367-371. 1 Tab. 3 Lit. Dr. N. H.: Naturkdl. Mus. Mauritianum, PF 1644, D-04590 Altenburg/Thür. Das untersuchte Gebiet umfasst das thüringisch-sächsische Grenzgebiet bei Altenburg, wo nach bisherigen Kenntnissen die südwestliche Grenze des westsächsischen Kleinareals der Art verläuft. Die meisten der erfassten Laichplätze (LP) liegen in Thüringen (Leinawald Deutsches Holz, Pahnaer Forst, Kammerforst) und stellen Neufunde dar. 104 von 105 LP befinden sich östlich der Pleiße. Erstmals wurde das Ablaichen westlich der Pleiße (Kammerforst) nachgewiesen. Fast alle LP befinden sich in Wäldern: Weiher (n = 37), von denen 2/3 pflanzenarm sind und Totholz enthalten, 1/3 Großröhricht oder Juncus-Bülten aufweisen; Altwässer von Bächen (n = 20), Teiche (15), Tümpel (12), stehende Gräben (11), Spurrinnen (10). Daneben wurde in einem See und 2 Tagebauseen abgelaicht. Die Charakteristik aller untersuchten LP wird in einer Tabelle detailliert dargestellt. Die Zahl der gefundenen Laichballen schwankt von 1 - 130, im Mittel 13/LP. Es wird seit dem erstmals 1995 im thüringischen Gebiet nachgewiesenen LP eine Zunahme der Art konstatiert, die auch mit dem mehrjährigen Ausbleiben von Kälteeinbrüchen während der Laichwanderung in Verbindung gebracht wird. Zugleich hat eine zunehmende Vernässung im Pahnaer Wald und im Leinawald die Anzahl der Kleingewässer vermehrt und damit die Ausbreitung von R. dalmatina sicher begünstigt. Auf Vergesellschaftung mit anderen Amphibienarten ist in diesem Beitrag nicht eingegangen worden. Heinz Berger (2559) Huber, D. (1999): Die Verbreitung der Amphibien und Reptilien im Kleinwalsertal, Österreich, mit Anmerkungen zur Ökologie und Zoogeographie.- Voralberger Naturschau 7: 141-154. (2560) Hübner, F., Sobczyk, T., Rothmann, H. & Zänker, C. (1999): Die Zeißholzer Hochfläche aus morphologischer, geologischer, faunistisch-floristischer sowie kulturhistorischer und wirtschaftlicher Sicht.- Veröff. Mus. Westlausitz Kamenz Sonderheft: 134 S. Die Autoren stellen in diesem Sonderheft ein für Sachsen besonderes Landschaftselement dar. Die Zeißholzer Hochfläche ist eine durch ReliefBesonderheiten geprägte Stapelendmoräne und befindet sich in der Makrochore Königsbrück-Ruhlander Heiden. Sie schließt direkt an das Dubringer Moor an. Zu den Besonderheiten gehören die Gießer oder Jesore; permanent oder temporär wassergefüllte Schrumpfungen zu Tage reichender Braunkohleflöze. Die wassergefüllten Jesore, die neben der Zeißholzer Hochfläche auch noch der Muskauer Faltenbogen zu bieten hat, gehören zu den letzten natürlichen Standgewässern Sachsens. Die im Gebiet weit verbreiteten Altbergbau-Strukturen tragen zur Formenvielfalt des Gebietes bei. Die Verfasser haben mit großem Fleiß eine Fülle von Tier- und Pflanzenarten zusammengetragen und damit einen guten Einblick in die mit 64 überdurchschnittlichen Artenzahlen gekennzeichnete Flora und Fauna des Untersuchungsgebietes gegeben. Ein Kapitel ist der Herpetofauna gewidmet. Die ökologischen Besonderheiten - wenige offene Wasserflächen im Zentrum der Hochfläche und saures Milieu mit pH-Werten z.T. zwischen 3 und 4 – stellen für Amphibien limitierende Faktoren dar. Trotz dieser natürlichen Gegebenheiten wurden 10 Amphibienarten nachgewiesen. Mit sechs in Sachsen gefährdeten (Pelobates fuscus, Hyla arborea, Rana arvalis) bzw. stark gefährdeten Arten (Bombina bombina, Bufo viridis und Triturus cristatus) sowie dem weit ins Tiefland reichenden Bergmolchvorkommen besitzt das Gebiet einen hohen Wert für den Artenschutz. Die Naturnähe und Strukturvielfalt kompensieren etwas den Mangel an geeigneten Reproduktionshabitaten. Die Präsenz von sechs Reptilienarten belegen zusätzlich den Wert der Zeißholzer Hochfläche. Die wertbestimmenden Arten Coronella austriaca, Lacerta agilis und Vipera berus besitzen hier noch ungestörte Habitate. Aus dem Jahr 1982 datiert der Letztnachweis einer Emys orbicularis, der bis dahin siebten Reptilienart. Die Autoren verbinden die Veröffentlichung mit dem Wunsch, dass weiterführende Studien angeregt wurden. Bleibt auch zu wünschen, dass dieses wertvolle Gebiet künftig effektiv geschützt wird und damit in seiner struktur- und artenreichen Ausstattung erhalten bleibt. Steffen Teufert (2561) Ikemeyer, D. & Kosanetzky, Ch. (1998): Laubfroschvorkommen im Nordkreis Borken.- LÖBF-Mitteilungen 23: 90-94. Die Arbeit gibt eine Übersicht über die Laubfroschvorkommen im Nordkreis Borken. Durch den Ankauf von Flächen und der Neuanlage von Kleingewässern konnte sich die Art ausbreiten. 1995 konnten an 28 Kleingewässern mehr als 400 rufende Männchen gezählt werden. Urs Tester (2562) in den Bosch, H. A. J., & Bout, R. G. (1998): Relationships between mater-nal size, egg size, clutch size, and hatchling size in European Lacertid lizards.- Journal of Herpetology 32 (3): 410-417. (2563) Isekin, D. (1998): Beobachtungen der Wanderwege und Schutz der Amphibienpopulation in Eisenborn 1985-1996, sowie Besonderheit (Mutation) in der Erdkrötenpopulation.- Bull. Soc. Naturalistes Luxembourgeois 99: 95-105. (2564) Iversen, L. (1999): Rød farvevariant af stålorm (Anguis fragilis).Nordisk Herpetologisk Forening 42 (3): 89-90. 65 (2565) Jab³oñski, A. & Jab³oñska, S. (1998): pond turtle, Emys orbicularis (L.) in District (East Poland).- In: Fritz, U., Servan, J. (Hrsg.): Proceedings of the 96.- Mertensiella 10: 141-146. Egg-laying in the European Lecznsko-Wlodawskie Lake Joger, U., Podloucky, R. & EMYS Symposium Dresden Seit mehr als 10 Jahren werden in Ostpolen Freilandbeobachtungen zum Eiablageverhalten von Emys orbicularis durchgeführt. In dieser Gegend werden die Gelege gewöhnlich in der ersten Junihälfte abgesetzt. Die Weibchen legen ihre Eier an Stellen ab, die manchmal weit von permanenten Gewässern entfernt sind. Die Plätze sind sehr gut besonnt und weisen Spergulo-Corynephoretum canescentis und ähnliche Pflanzengesellschaften auf. Einige Weibchen setzen ihre Eier immer am selben Platz ab. Die einzelnen Nester sind 0,5-3 m voneinander entfernt. Seit vielen Jahren legen die Weibchen ihre Eier an derselben Stelle ab. Ungefähr 80% der entdeckten Nester wurden vor dem Schlupf der Jungtiere von Prädatoren zerstört. Gewöhnlich beginnen die Weibchen mit der Eiablage etwa gegen 18 Uhr (MESZ) und beenden diese gegen 22 oder 23 Uhr. Ausnahmsweise können sie ihre Eier auch in den frühen Morgenstunden zwischen 5 und 7 Uhr absetzen. Mit Beginn des Grabens der Gelegegrube bis zur Tarnung des Geleges dauert die Eiablage gewöhnlich 2-2,5 Stunden. Etwa 90% der Weibchen nehmen, bevor sie die Eier ablegen, eine Stellung mit nach Südwest oder Nordost gerichtetem Kopf ein. Im Durchschnitt setzen die Weibchen 15 Eier ab (9-19). Eine zweite Eiablage innerhalb eines Jahres konnte nicht beobachtet werden. [Zusammenfassung] (2566) Jäggi, C. (1998): Habitatsveränderungen, genetische Variabilität und mögliche Schutzmaßnahmen für die Juraviper, Vipera aspis, in der Nordschweiz.- Mitteilungen naturforsch. Gesellschaft Bern N. F. 55: 135-158. (2567) Jäggi, Ch. & Baur, B. (1999): Overgrowing forest as a possible cause for the local extinction of Vipera aspis in the northern Swiss Jura mountains.- Amphibia-Reptilia 20: 25-34. (2568) Jahn, K. (1998): Der Einfluß von Körpergröße, Körpermasse und Alter auf die Laichmasse von Pelobates fuscus-Weibchen.- Zeitschrift für Feldherpetologie 5: 71-80. K. J.: Institut für Ökologie und Evolutionsbiologie, Universität Bremen, PF 330440, D-28334 Bremen, e-mail: [email protected] In den Jahren 1993 und 1995-1997 wurde in einem kleinen Gewässer in Niedersachsen eine Pelobates fuscus-Population untersucht. Alle gefangenen Tiere wurden fotografiert, gewogen und vermessen. Die Weibchen zeigten in den Untersuchungsjahren eine deutliche Verringerung der mittleren Kopf-Rumpf-Längen und Körpermassen, die auf eine Veränderung der Altersstruktur zugunsten dreijähriger Weibchen zurückgeführt werden konnte. Im Gegensatz dazu fehlte diese Altersgruppe 1993 und 1995 nahezu vollständig. Gleichzeitig kam es 1997 zu einer drastischen 66 Verringerung der mittleren Laichmasse, die ebenfalls auf dem hohen Anteil jüngerer und damit auch kleinerer, leichterer Weibchen basierte. Im Gegensatz dazu konnte keine wesentliche Veränderung des mittleren pro-zentualen Anteils der Laichmasse an der Körpermasse registriert werden. Er betrug in allen Untersuchungsjahren ca. 30 %. Die Laichmasse zeigte eine mittlere Korrelation mit der Kopf-Rumpf-Länge und eine hohe Kor-relation mit der Anwandermasse. Eine Abhängigkeit der Laichmasse vom Alter des jeweiligen Weibchens konnte aufgrund von nur wenigen exak-ten Altersangaben nicht nachgewiesen werden. [Zusammenfassung] (2569) Jahn, K. (1998): Ein Fall von Extremitätenanomalie bei Pelobates fuscus.- Zeitschrift für Feldherpetologie 5: 65-69. Institut für Ökologie und Evolutionsbiologie, Universität Bremen, PF 330440, D-28334 Bremen, e-mail: [email protected] In den Jahren 1996/97 wurde in Niedersachsen ein Pelobates fuscusMännchen beob achtet, das ein zusätzliches, nahezu vollständig zusammengewachsenes Beinpaar besaß. Diese Doppelgliedmaße (sensu TORNIER 1905) war oberhalb der Kloake angelegt, weitestgehend steif und nicht gezielt bewegbar. Allerdings wurde das Tier kaum in seiner Bewegung behindert und zeigte während des Untersuchungszeitraumes eine deutliche Längen- und Massenzunahme. [Zusammenfassung] (2570) Jakob, C., Hoffmann, O., Braun, C., Crivelli, A. J. & Veith, M. (1999): Characteristics of intra-pool egg deposition sites of Triturus marmoratus (LATREILLE, 1800) and T. helveticus (Razoumowski, 1789).- In: Miaud, C. & Guyétant, R. (Hrsg.): Current Studies in Herpetology - Proceedings of the 9th Ordinary General Meeting of the Societas Europea Herpetologica: 215-219. (2571) Jakob, C., Morand, A. & Crivelli, A. J. (1999): Amphibian communities in a mosaic of mediterranean seasonally-flooded ponds: species richness and composition (Nature reserve of Roque-haute, France).- In: Miaud, C. & Guyétant, R. (Hrsg.): Current Studies in Herpetology - Proceedings of the 9th Ordinary General Meeting of the Societas Europea Herpetologica: 221-225. (2572) Jehle, R. & Hödl, W. (1998): PITs versus patterns: effects of transponders on recapture rate and body condition of Danube crested newts (Triturus dobrogicus) and common spadefoot toads (Pelobates fuscus).- Herpetological Journal 8 (4) 181-186. (2573) Jensen, D. B. & Larsen, I. O. (1999): The effect of environmental temperature on body weight of toads (Bufo bufo).- AmphibiaReptilia 20: 344-349. 67 (2574) Jessat, M. (1998): Herpetologische Notizen (1992-1997).- Mauritiana 16 (3): 598-600. aus Rumänien M. J.: Mauritianum, PF 1644, d-04590 Altenburg/Thür. Während der Expeditionen vom Naturkundlichen Museum Mauritianum Altenburg und des Förderkreises Mauritianum Altenburg e. V., die hauptsächlich in die Auen von Großer Kokel und Mieresch/Mures (Siebenbürgen) führten, sind vom Verf. auch die herpetologischen Beobachtungen notiert und zusammengestellt worden. Im einzelnen werden detaillierte Notizen (Datum, Lokalität, z. T. Höhenstufe und gefundene Anzahl der Arten) zu folgenden Arten gegeben: Salamandra salamandra, Triturus vulgaris, T. montandoni, Bombina bombina, B. variegata, Pelobates fuscus, Bufo bufo, B. viridis, Hyla arborea, Rana dalmatina, R. temporaria, R. ridibunda; Emys orbicularis, Anguis fragilis, Lacerta agilis, L. viridis, L. vivipara, Podarcis muralis, Coronella austriaca, Elaphe longissima, Natrix natrix, N. tesselata, Coluber jugularis caspius. Heinz Berger (2575) Kabardina, Y. A. & Lyapkov, S. M. (1998): The development of sexually dimorphic morphometric characters in the process of postmetamorphic growth in the common frog (Rana temporaria).Advances Amphibian Research former Soviet Union 3: 123-142. (2576) Kabardina, Y. A. (1999): The formation and adaptive value of dimorphic morphometric characters in common frog, Rana temporaria L.- In: Miaud, C. & Guyétant, R. (Hrsg.): Current Studies in Herpetology - Proceedings of the 9th Ordinary General Meeting of the Societas Europea Herpetologica: 227-238. (2577) Kalden, G. (1998): Mäusebussard fischt Frösche.- Vogelkundliche Hefte Edertal 24: 70-71. (2578) Kalezic, M. L. & Djorovic, A. (1998): Life history-dependent sexual size dimorphism in the crested newt, Triturus carnifex (Caudata).Folia Zoologica 47 (4) 317-319. (2579) Keller, C., Andreu, A. C. & Ramo, C. (1998): Aspects of the population structure of Emys orbicularis hispanica from southwestern Spain.- In: Fritz, U., Joger, U., Podloucky, R. & Servan, J. (Hrsg.): Proceedings of the EMYS Symposium Dresden 96.Mertensiella 10: 147-158. Die Größe und Altersstruktur einer Population von Emys orbicularis hispanica aus dem Nationalpark Donana (Südwest-Spanien) wird vorgestellt. Ein signifikanter Geschlechts-dimorphismus hinsichtlich der Größe wurde bei den adulten Tieren nicht verzeichnet. Die mittlere Körpergröße betrug bei den adulten Männchen 138,9 mm Carapaxlänge (Stockmaß) und 142,6 mm bei den Weibchen. Das mittlere Gewicht lag bei 427,6 g bei adulten Männchen und bei 526,6 g bei den adulten Weibchen. Hier besteht ein signifikanter Unterschied zwischen den Geschlechtern. 68 Männchen erreichen die Größe von adulten Tieren etwa in der vierten Wachstumssaison, Weibchen in der sechsten. Bei Tieren mit mehr als acht Wachstumsringen wurden keine signifikanten Größenunterschiede beobachtet. Auf den Plastralschildern bildeten sich nicht immer jährlich neue Wachstumsringe, so daß das Alter durch Zählen der Wachstumsringe sogar bei jungen Exemplaren unterschätzt werden kann. Durch den Wiederfang markierter Tiere wurden für Weibchen 29 Jahre und für Männchen 28 Jahre als maximales Alter ermittelt. [Zusammenfassung] (2580) Kirschey, T. (1998): Neuer Vertikalnachweis des SchelkownikowLaubfroschs (Hyla arborea schelkownikowi Czernov, 1926) aus dem Nordwest-Kaukasus.- Zeitschrift für Feldherpetologie 5: 235-237. Über den im Kaukasus vorkommende Laubfrosch-Unterart Hyla arborea schelkownikowi gibt es in der Literatur sehr unterschiedliche Angaben über seine Höhenverbreitung. Im Rahmen einer herpetofaunistischen Untersuchung der Maykoper Rayon wurden wenige Meter unterhalb des Gipfels des Berges Abago (2600 m üNN) in einer Gebirgsmoorwiese zwei männliche Laubfrösche gefunden, einer davon rufend. Dies ist der höchste bisher bekannte Nachweis von Hyla arborea schelkownikowi. Urs Tester (2581) Klöppel, M. (1999): Kammolch, Triturus cristatus (LAURENTI, 1768) als Prädator des Teichmolches, Triturus vulgaris (L., 1758) (Amphibia).- Thüringer Faunistische Abhandlungen 6: 10. Es wird die etwas ungewöhnliche Erbeutung eines Triturus vulgarisMännchens durch ein T. cristatus-Männchen nach Freilandbeobachtung geschildert, wobei der Prädator sich in die Seite des erbeuteten T. v. verbiss und die Körperseite dabei völlig aufriss, woran T. v. verendete und der Prädator danach einzelne Stücke aus dem toten Tier herausriss und verschlang. Zitierte Autoren, die Verdauungstrakte von T. c. untersucht hatten, fanden keine Nachweise von T. v. Allerdings wird auf Beobachtungen anderer Autoren verwiesen, wonach T. c. durch heftiges Hin- und Herschütteln größere Schnecken (z. B. Lymnaea) aus ihrem Gehäuse ziehen und verschlingen, die der hier geschilderten Beutenahme sehr ähnelt. Heinz Berger (2582) Kneitz, S. (1998): Untersuchungen zur Populationsdynamik und zum Ausbreitungsverhalten von Amphibien in der Agrarlandschaft.Laurenti-Verlag Bochum: 237 S. Im Rahmen des E + E-Vorhabens „Entwicklung und Ausbreitung von Amphibienpopulationen in der Agrarlandschaft - Vernetzung von Amphibienlebensräumen“ wurden im Drachenfelser Ländchen (NRW) auf dem Gebiet der Gemeinde Wachtberg südlich von Bonn drei bestehende und vier 1988 neuangelegte Amphibienlaichgewässer untersucht. Im Zeitraum 1992-1995 wurden insgesamt 11 Amphibienarten beobachtet, wobei Kreuzkröte, Geburtshelferkröte, Fadenmolch und Feuersalamander nur vereinzelt beobachtet wurden. Von den regelmäßig reproduzierenden 69 Arten Erdkröte, Gras-, Spring- und Wasserfrosch sowie Berg-, Kammund Teichmolch liegen ca. 301.000 Registrierungen (inklusiv Mehrfachzählungen) verschiedener Altersstufen an den Fanganlagen vor. 1992-1995 nahmen die drei Molcharten sowie der Wasserfrosch gewässerspezifisch z. T. sehr stark zu, während bei Gras- und Springfrosch sowie der Erdkröte überwiegend ein Rückgang festzustellen war. Dabei handelt es sich um natürliche Schwankungen, wie der Vergleich mit den Daten aus den Jahren 1988-1992 (SCHÄFER 1993) zeigt. Bis auf zwei Ausnahmen (Grasfrosch und Erdkröte an je einem Gewässer) ist kein „decline“ feststellbar. Die Fluktuationen der Adultbestände sind mit einer zeitlichen Verzögerung von zwei bis fünf Jahren (entsprechend der art- und geschlechtsspezifisch eintretenden Geschlechtsreife) eine Reaktion auf die jährlich sehr unterschiedlich ausfallenden Nachkommenzahlen. Neben intra- und interspezifischen Konkurrenzphänomenen kommen v. a. Räuber-BeuteBeziehungen zwischen Amphibienlarven und Großlibellenlarven (Aeshna cyanea) als Ursache in Frage. Auch Fischbesatz wirkt sich stark negativ auf die Amphibienfauna aus. Die beispielhafte Analyse der Altersstruktur von Gras- und Springfrosch zeigt für sämtliche untersuchte Populationen eine Tendenz der Überalterung auf, da individuenstarke Metamorphosejahrgänge ausbleiben. Biometrische Erhebungen belegen eine Zunahme der Kopf-RumpfLängen mit steigenden Lebensalter, wobei eine Art-, Geschlechts- und Populationsspezifität zu beobachten ist. Eine eindeutige Zuordnung ist nur bei einjährigen Spring- und Wasserfröschen, sowie zweijährigen Grasfröschen möglich. Über Zehenmarkierungen, ergänzt durch den Einsatz von Transpondern (Braunfrösche), konnte eine außerordentlich hohe Geburtsorts- und Laichplatztreue bei Gras-, Spring- und Wasserfrosch sowie der Erdkröte nachgewiesen werden. Dies trifft für 80 % bis fast 100 % der markierten Rückkehrer zu. Untersuchungen zur Femwanderung brachten keine weiteren Ergebnisse bezüglich der Entfernungen, die über das Untersuchungsgebiet hinausgehen. Entsprechend hoch sind die Anteile autochthoner Individuen an der Populationsstruktur. Dies gilt auch für die neuangelegten Folienteiche (Ausnahme: Erdkröte). Sämtliche Untersuchungsgewässer haben jedoch einen regelmäßigen Individuenaustausch, wobei den zahlenmäßig stärksten Populationen die größte Bedeutung zukommt. Aber auch neuangelegte Kleingewässer werden innerhalb weniger Jahre zu wichtigen Trittsteinen mit Ausbreitungsfunktion. In diesem Zusammenhang erfolgt eine Diskussion der Anwendung von Metapopulationsmodellen auf Amphibienpopulationen. Die Ausbreitung der Froscharten, des Kammolches und wahrscheinlich auch der anderen Molcharten sowie der Erdkröte erfolgt über die Abwanderung der metamorphosierten Tiere. Innerhalb von zwei Monaten werden Entfernungen von über l km zurückgelegt, wobei Waldrandsilhouetten die Hauptabwanderrichtung und damit auch die Austauschwahrscheinlichkeit von Individuen zwischen den Gewässern bestimmen. Neue Gewässer mit einer Waldrandsituation werden schneller und in höheren Individuenzahlen besiedelt als Biotope in der freien Agrarlandschaft. 70 Ergänzende Untersuchungen zum Raumwiderstand von Ackerkulturen auf die Wanderung metamorphosierter Jungtiere ergaben eine Bevorzugung von Getreideflächen gegenüber Rübenäckem und Brachen. Die telemetrischen Erfassungen belegen eine hohe Individualität wandernder Gras-und Springfrösche. Manche Tiere verweilen bei der Abwanderung längere Zeit nahe dem Laichgewässer, wobei auch Ackerflächen (bei entsprechender Vegetationshöhe) genutzt werden, andere wiederum wandern zügig in ihre Sommerquartiere ab. Die kontinuierlichen Beobachtungen (bis maximal 4 Monate) zeigen für den Springfrosch eine klare Bevorzugung brombeerbestandener Lichtungsbereiche in Laubwäldern an, der Grasfrosch bevorzugt dagegen feuchtere und schattigere Flächen. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommen die in Ab-ständen von zwei Wochen durchgeführten Untersuchungen verschiedener Biotoptypen der Landlebensräume. Jungfrösche wurden v.a. in Laubwäldern mit Unterwuchs und feuchtem Boden registriert. Ausgehend von den vernetzten Untersuchungsergebnissen werden Aussagen zur praktischen Gestaltung von Amphibiengewässern in der Zivilisationslandschaft entwickelt, deren Grundkonzept auf der Verteilung von Gewässern bestimmter Ausstattung nach dem Trittsteinprinzip beruht und Sukzessionen in einem Rotationsverfahren zuläßt. [Zusammenfassung] (2583) Kneitz, S. (1999): Zur Jahresphänologie adulter Gras- (Rana temporaria) und Springfrösche (Rana dalmatina) an Laichgewässsern im Drachenfelser Ländchen südwestlich von Bonn.- Zeitschrift für Feldherpetologie 6: 159-185. Im Rahmen des E + E-Vorhabens »Amphibienlebensräume in der Agrarlandschaft« wurden ganzjährig an sieben Gewässern mit Hilfe von Dauerabschrankungen Amphibienerfassungen im Drachenfelser Ländchen südwestlich von Bonn durchgeführt. Die phänologischen Daten von Juni 1992 bis November 1995 zu den Arten Grasfrosch (Rana temporaria) und Springfrosch (R. dalmatina) werden beispielhaft für vier Gewässer in einer Übersicht zusammenfassend ausgewertet. Das jahreszeitliche Auftreten unterscheidet sich artspezifisch. Springfrösche erscheinen mit geschlechtsspezifischen Unterschieden überwiegend in den Monaten März/April am Laichgeschäft, den Rest des Jahres verbringen die Tiere mit wenigen Ausnahmen, die v. a. Männchen betreffen, im Landlebensraum. Eine schwache Herbstanwanderung von Mitte September bis Mitte November ist erkennbar. Beim Grasfrosch ist ein deutlich zweigipfeliges Auftreten im Jahresverlauf zu beobachten: im März/April während der jährlichen Laichzeit und von Mitte September bis Ende November während der Herbstanwanderung, die beide Geschlechter durchführen. An einem Waldstandort überwiegt der im Herbst angewanderte Populationsteil, an den drei untersuchten Offenlandstandorten dagegen die Frühjahrswanderung. Frühjahrs- und Herbstwanderung sowie Gewässeraufenthalt beider Braunfroscharten werden ausführlich vorgestellt. Die Plastizität des individuellen Wanderverhaltens wird anhand von Beispielen transpondermarkierter Tiere dargestellt. Konsequenzen für die 71 Amphibienschutzpraxis werden diskutiert. sowie für populationsökologische Studien [Zusammenfassung] (2584) Kneitz, S. (1999): Besiedlungsdynamik und Entwicklung von Amphibienpopulationen in der Agrarlandschaft - Ergebnisse einer Langzeituntersuchung bei Bonn.- In: Krone, A., Baier, R. & Schneeweiß, N. (Hrsg.): Amphibien in der Agrarlandschaft.- Rana Sonderheft 3: 21-28. Zwischen 1988 und 1995 wurde im Rahmen des E + E- Vorhabens „Amphibienlebensräume in der Agrarlandschaft“ die Entwicklung und Ausbreitung von Amphibienpopulationen an drei bestehenden und vier neuangelegten Gewässern südwestlich von Bonn (Nordrhein-Westfalen) beobachtet. Die Untersuchungen zeigen eine rasche Entwicklung der lokaltypischen Amphibienfauna an neuen Gewässern mit agrarischem Umfeld, wobei Waldränder die Besiedlung beschleunigen. Gewässerspezifische Dominanzunterschiede in der Artenzusammensetzung werden deutlich. Als Pionierarten treten Gras- und Springfrosch sowie Teich- und Bergmolch auf. Wasserfrosch, Erdkröte und Kammolch kommen frühestens nach fünf Jahren dazu. Eine Vemetzungsfünktion der Gewässerneuanlagen ist nachweisbar. [Zusammenfassung] (2585) Koch, L. E. (1999): Lurche und Kriechtiere des Enkheimer Riedes und des Berger Hanges.- Luscinia 50: 253-260. (2586) Kopp-Hamberger, M. (1998): Eine Methode zur individuellen Erkennung von Feuersalamandern (Salamandra salamandra terrestris) anhand des Zeichnungsmusters.- Salamandra 34 (3): 239-244. Die individuelle Dorsalzeichnung des Feuersalamanders ermöglicht eine individuelle Wiedererkennung. Durch die Nutzung der vorhandenen „Markierung“ ist die Methode weitestgehend nicht destruktiv. Die Anfertigung der fotografischer Belege bereitet weder dem Fotografen noch den Tieren Probleme. Diese beginnen erst bei der Auswertung: Der Vergleich hunderter oder gar tausender Fotos ist zeitaufwendig - und irgendwann sieht man nur noch gelbe Flecken. Somit entwickelten verschiedene Feldherpetologen verschiedene auf dorsaler Zeichnung sowie anderen Merkmalen wie Länge und Geschlecht basierende Code. Gerade durch Software mit Sortierfunktionen wie EXCEL kann dies die Arbeit erheblich erleichtern. KOPP-HAMBERGER stellt eine Codierungsmethode vor, welche auf der Anzahl und Form der gelben Zeichnungselemente auf dem Kopf und den beiden Rumpfhälften basiert. Ausgehend vom senkrechten Blick auf das Tier wird das Flecken- oder Streifenmuster als ein meist nur 5-10 Zeichen umfassender Code erfaßt. Individuen mit mehrdeutigen Merkmalen werden unter allen Varianten notiert, um ihre Wiedererkennung bei der Sortierung zu gewährleisten. Noch nicht ausgefärbte Exemplare und Nigrinos werden in einer gesonderten Gruppe eingeordnet. Bei den 167 72 im Umfeld von Basel fotografierten Feuersalamandern traten 6 dieser Gruppe sowie 10 mit mindestens einem mehrdeutigen Merkmal auf. Die Auswertung der somit 171 Datensätze umfassenden Codeliste erbrachte folgende Ergebnisse: 32 % der zugeordneten Codes wurden von nur einem einzigen Tier getragen, 18 % wurden von zwei, je 14 % von drei und vier, 3 % von fünf, 14 % von sechs und 5 % von neun Salamandern gleichzeitig getragen. Die Publikation ist zu begrüßen. Sie bietet Ansatzpunkte für eine effizientere Auswertung von Daten, welche den Kenntnisstand zu Individuendichten, Standorttreue, Migration und Populationsstruktur verbessern können. Angaben zum Zeitaufwand wären interessant gewesen. Das Verhältnis der codegleichen zu den real identischen Tieren läßt sich nur zögerlich erschließen: Eine tabellarische Darstellung wäre dem an diesem Aspekt interessierten Leser stärker entgegengekommen. Nicht gänzlich unproblematisch wirkt die Annahme, daß die für eine relativ geringe Anzahl Salamandra salamandra terrestris erfolgreich genutzte Methode bei größeren Tiermengen und anderen Unterarten ebenso günstig anwendbar ist: Bei einer größeren Bearbeitungsmenge wird auch der Vergleich der Tiere mit gleichem Code mühsam. Es sei denn, das Sortierprogramm ist mit einer Bilddatenbank gekoppelt, so daß das Heraussuchen der einzelnen Fotos entfällt. Ansonsten verursacht das ständige Heraussuchen von codegleichen Tieren, welche sich häufig als verschiedene Individuen herausstellen, erheblichen Zeitaufwand und Frustration - vor allem, wenn man bei der Suche zufällig auf ein identisches Bild stößt, welches einen anderen Code trägt. Dies tritt zum Beispiel bei der Arbeit mit den nicht selten sehr vieldeutig gezeichneten Tieren innerhalb der zur Nominatform tendierenden Bestände der Mischzone auf. Diese Probleme lassen sich jedoch durch die Einbeziehung von Aspekten wie Länge, Geschlecht und Schwanzfleckung im Kontext mit einer eleganten Software-Nutzung verringern. Für die Zukunft bleibt zu hoffen, daß Programme zur individuellen Wiedererkennung - für Körperteile des Menschen bereits erfolgreich angewandt - auch für faunistische Studien zugänglich werden. Bis dahin sind Methoden wie die vorgestellte ein Hilfsmittel, wobei bei längeren Untersuchungen mit größeren Tiermengen passive integrierte Transponder (PIT) effizienter sind. Durch diese nahezu risikofreie Technik kann den Tieren zudem Streß („Zurechtsetzen“, Blitzlicht) erspart werden. Jan Blau (2587) Kotlík, P. & Zavadil, V. (1999): Natural hybrids between the newts Triturus montandoni and T. vulgaris: morphological and allozyme data evidence of recombination between parental genomes.- Folia Zoologica 48 (3): 211-218. (2588) Krone, A., Baier, R., & Schneeweiß, N. (1999): Amphibien in der Agrarlandschaft. Workshop am 24. Oktober 1998 in Potsdam.- Rana Sonderheft 3, Natur & Text Rangsdorf: 119 S. 73 (2589) Kuhn, J. & Rohrbach, Th. (1998): Beobachtungen zur Fortpflanzungsbiologie des Springfroschs (Rana dalmatina).- Herpetofauna 20 (112): 26-24. Es werden einige Beobachtungen zur Fortpflanzungsbiologie des Springfroschs (Rana dalmatina) mitgeteilt welche die bisherigen Kenntnisse ergänzen, relativieren und abrunden. Die Beobachtungen stammen aus der Verbreitungsinsel im westlichen Bodenseeraum. Folgende Aspekte werden behandelt: Jahres- und tageszeitliche Phänologie der Wanderung zum Laichgewässer und der Laichzeit, Dauer des Wasseraufenthalts, Rückwanderung in die Sommerlebensräume, Umfärbung im Wasser, Paarungs- und Laichbereitschaft, Verhalten lockrufender Männchen, Verpaarung, Kämpfe der Männchen um die Weibchen, Laichverhalten und Dauer des Amplexus. [Zusammenfassung] (2590) Kuhn, J. & Schmidt-Sibeth, J. (1998): Zur Biologie und Populationsökologie des Springfrosches (Rana dalmatina): Langzeitbeobachtungen aus Oberbayern.- Zeitschrift für Feldherpetologie 5: 115-137. (Max-Planck-Institut für Verhaltensphysiologie, Schweinfurter Str. 10b, D-81243 München) Abt. Wickler, D-82319 Seewiesen; Die Arbeit wertet langjährige Beobachtungen an der Springfroschpopulation eines Laichgewässerkomplexes im oberbayerischen Alpenvorland aus. Die Entwicklung der Laichbestände 1986-1998 und die Phänologie der Laichzeiten 1984-1998 werden dargestellt und einige Beobachtungen zu Mortalitätsfaktoren mitgeteilt. Die starken Bestandsschwankungen lassen sich primär auf Witterungsfaktoren zurückführen: Die Laichbestände korrelieren eng mit den Temperaturverhältnissen während der jeweils drei Jahre zurückliegenden aquatischen Entwicklungsphase. Die Witterungsverläufe der Spätwinter und Frühlinge dürften demnach von herausragender Bedeutung für lokale Bestandsschwankungen, für natürliche lokale Aussterbe- und Wiederbesiedlungsvorgänge sowie für das überregionale Verbreitungsbild des Springfrosches sein. Als Landhabitate nutzt die Population Fichtenforste. Für die nächtliche Sommer- und Herbstaktivität liegt die Mindesttemperatur am Boden bei 10,5°C; stärkere Aktivität setzt erst ab 13-14°C ein. Nur bei Temperaturen nah der unteren Schwelle scheint Regen die Aktivität erkennbar zu fördern, bei höheren Temperaturen reicht schon schwache Feuchte. Im Oktober wurde ein Männchen bei < 6°C gefangen. Weitere phänologische Beobachtungen betreffen u. a. den saisonalen Beginn von Laichansatz und Schwielenpigmentierung. Körperlängen und Massen werden mit anderen europäischen Populationen verglichen. Die Beziehungen zwischen Spring- und Grasfrosch (Rana temporaria) werden kurz diskutiert (Laichfressen, Fehlpaarungen). [Zusammenfassung] (2591) Kuhn, J. (1998): Life-history-Analysen, Verhaltens- und Populationsökologie im Naturschutz: die Notwendigkeit von Langzeitstudien.Schriftenreihe Landschaftspflege und Naturschutz 58: 93-113. 74 (2592) Kühnapfel, K.-H. (1999): Kormoran (Phalacrocorax carbo) erbeutet Frosch.- Charadrius 35 (3): 116. (2593) Kühnis, J. (1998). Verbreitung und Biologie der Kreuzotter (Vipera berus LINNAEUS, 1758) im Fürstentum Liechtenstein.- Ber. Botan.Zoolog. Gesellschaft Liechtenstein-Sargans-Werdenberg 25: 161-175. In den drei Untersuchungsjahren (1995 - 1997) konnten im liechtensteinischen Alpenraum insgesamt 58 Individuen (42 Weibchen, 10 Männchen und 6 subad. Ex.) beobachtet werden, welche sich 12 unterschiedlich großen Lokalvorkommen zuordnen lassen. Die Verbreitungsschwerpunkte beziehen sich auf die Alp «Gapfohl» (20 Ind.) und das Gebiet im Bereich des «Galinakopfs» (l l Ind.). Die Höhenverbreitung der Kreuzotter reicht in Liechtenstein von 1200 m.ü.M. (Tiefstfund) bis in Höhen von 2100 m.ü.M. Bei 75% aller Fundorte kommt die Kreuzotter zusammen mit der Bergeidechse vor, an lediglich 3 Standorten (25%) ohne weitere Reptilienart. Die Aktivitätsperiode dauert von Ende April / Anfang Mai bis Mitte Oktober. Die Kreuzotterweibchen erreichten Gesamtlängen von 49-64 cm (Ø 56,6 cm), die Männchen von 45 bis 53 cm. [Zusammenfassung] (2594) Kühnis, J. B. (1999): Verbreitung, Biologie und Gefährdung der Reptilien entlang des Rheinabschnitts Lichtenstein-Sargans-Werdenberg.- Ber. Botan.-Zoolog. Gesellschaft Liechtenstein-SargansWerdenberg 26: 141-154. (2595) Kühnis, J. B. & Huber, D. (1998): Verbreitung der Amphibien- und Reptilienarten des Gamperdonatales - ein Beitrag zur Herpetofauna Vorarlbergs.- Voralberger Naturschau 4: 85-94. (2596) Kühnis, J. B. & Lippuner, M. (1999): Vorkommen und Verbreitung der Amphibien in den Laichgewässern entlang des Rheinabschnitts Lichtenstein-Sargans-Werdenberg und im Bündner Rheintal.- Ber. Botan.-Zoolog. Gesellschaft Liechtenstein-Sargans-Werdenberg 26: 155-172. Zwischen 1995 und 1999 haben die beiden Autoren die Amphibienvorkommen im Rheintal zwischen Rhäzüns und Ruggell (Schweiz und Liechtenstein) untersucht. Mit Grasfrosch, Erdkröte, Gelbbauchunke, Wasserfrösche, Seefrosch, Laubfrosch, Alpensalamander, Feuersalamander, Bergmolch, Kammmolch und Teichmolch wurden insgesamt 11 Amphibienarten festgestellt. Wasserfrösche, Seefrosch und Laubrosch fehlten in den höheren Lagen des Untersuchungsgebietes. Der Alpensalamander wurde nur vereinzelt beobachtet. Urs Tester (2597) Kühnis, J. B. & Niederklopfer, P. (1999): Jahresbericht der Arbeitsgruppe für Amphibien- und Reptilienschutz für das Jahr 1998.- Ber. Botan.-Zoolog. Gesellschaft Liechtenstein-Sargans-Werdenberg 26: 361-372. 75 (2598) Kupfer, A. (1998): Wanderstrecken einzelner Kammolche (Triturus cristatus) in einem Agrarlebensraum.- Zeitschrift für Feldherpetologie 5: 238-242. A.K., Zoologisches Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig, Sektion Herpetologie, Adenauerallee 160, D-53113 Bonn In einer typischen mitteleuropäischen Agrarlandschaft südwestlich von Bonn wurden adulte Kammolche mit Hilfe der Fotoidentifikationsmetode indivduell erfasst. Weiterhin wurden juvenile Tiere mit Hilfe der Phalangenamputation markiert. Wiederfänge erfolgten an Fangzäunen und in Landfallen. Insgesamt 9 Tiere wurden zehnmal wiedergefangen (1 Tier zweimal wiedergefangen). Es handelte sich um 6 adulte und 4 subadulte Tiere. Die Wiederfänge gelangen minimal nach 24, maximal nach 413 Tagen. Die zurückgelegten Strecken lagen zwischen 240 und 1290 m Abstand zum jeweiligen Markierungsort. Ein Weibchen legte bei zwei Wiederfangereignissen jeweils 950 m über weitläufige Ackerflächen zurück und wurde beim 2. Wiederfang wenige Meter vom Erstmarkierungsort (Gewässerrand) entfernt wiedergefangen. Die Ergebnisse werden in Verbindung mit der Nutzung verschiedener Teillebensräume während der jährlichen Aktivitätszeit diskutiert. Thomas Brockhaus (2599) Kupfer, A. (1999): Eine schnelle Methode zur Längenmessung von Kammolchen (Triturus cristatus) im Freiland.- Zeitschrift für Feldherpetologie 6: 233-234. (2600) Kupfer, A. & Kneitz, S. (1999): Colonization processes and population dynamics of amphibians at seminatural ponds within an agricultural landscape. - In: Boothby, J. (ed.): Ponds and Pond Landscapes - Proceedings of the International Conference of the Pond Life Project Maastricht 1998: 161-168. (2601) Kupfer, A., & Kneitz, S. (1999): Langzeituntersuchungen an Wassermolchen (Gattung Triturus) im Drachenfelser Ländchen bei Bonn.Elaphe N. F. 7 (2): 70-72. (2602) Kutenkov, A.P. (1998): On the role of weather in population dynamics of the common frog (Rana temporaria) in the north.Russian Journal of Ecology 1: 49-54. (2603) Kuzmin, S. L. (1999): A simple method of food sampling in live anurans.- Zeitschrift für Feldherpetologie 6: 230-233. (2604) Lacoste, V. & Durrer, H. (1999): Past distribution and current status of the common spadefoot (Pelobates fuscus) in the plain of the upper Rhine and strategies of reintroduction.- In: Miaud, C. & Guyétant, R. (Hrsg.): Current Studies in Herpetology - Proceedings of the 9th Ordinary General Meeting of the Societas Europea Herpetologica: 239-247. 76 (2605) Laitinen, M. & Pasanen, S. (1998): Wintering site selection by the common frog (Rana temporaria) and common toad (Bufo bufo) in Finland: a behavioural experiment.- Annales zoologici Fennici 35 (1): 59-62. (2606) Lambert, M. R. K. & Cogãlniceanu, D. (1999): Preliminary observations addressing herpetofaunal diversity in southern Romania (August 1997).- British Herpetological Society Bulletin 68: 31-35. (2153) Landmann, A., Böhm, C. & Fischler, D. (1999): Bestandssituation und Gefährdung des Grasfrosches (Rana temporaria) in Talböden der Ostalpen: Beziehungen zwischen der Größe der Laichpopulationen und dem Landschaftscharakter.- Zeitschrift für Ökologie und Naturschutz 8: 71-79. (2607) Langhelle, A., Lindell, M. J. & Nyström, P. (1999): Effects of ultraviolet radiation on amphibian embryonic and larval development.- Journal of Herpetology 33: 449-456. (2608) Langton, T. E. S. & Burton, J. A. (1998). Amphibians and reptiles: conservation management of species and habitats. Strasbourg: Council of Europe: 96p. (2609) Lapini, L., Dall´Asta, A., Bressi, N., Dolce, S. & Pellarini, P. (1999): Atlante corologico degli Anfibi e die Rettili del Friuli-Venezia Giulia.- Comune di Undine, Edizioni del Museo Friulano di Storia Naturale, Pubblicazione 43: 1-148. (2610) Lardner, B. (1998): Plasticity or fixed adaptive traits? Strategies for predation avoidance in Rana arvalis tadpoles.- Oecologia 117 (1-2): 119-126. (2611) Laufer, H. (1998): Ein bedeutendes Vorkommen der Mauereidechse, Podarcis muralis, am Bahnkörper nördlich von Offenburg (BadenWürttemberg).- Zeitschrift für Feldherpetologie 5: 55-64. H. L.: Büro für Landschaftsökologie, Friedenstraße 28, D-77654 Offenburg Der Autor hat in den Jahren 1991, 1993 und 1994 nördlich von Offenburg verschiedene Bahndammflächen auf das Vorkommen von Mauereidechsen hin kartiert. Bis in das Jahr 1997 liegen ihm darüber hinaus weitere Einzelbeobachtungsdaten vor, die insgesamt eine gute Beschreibung der besiedelten Bereiche ermöglichen und eine erste grobe Vorstellung mehr oder weniger dicht besiedelter Bereiche vermitteln. Insgesamt konnten 1993 in den untersuchten Teilhabitaten 980 Mauereidechsen gezählt werden. Hochgerechnet auf die Gesamtfläche geeigneten Habitates ist von einer „relativen Populationsgröße“ von 1300 bis 1500 Tieren auszugehen. Aus dieser Angabe wiederum berechnet der Autor die „absolute Populationsgröße“ mit mehr als 5000 Tieren. Der dabei verwendete Korrekturfaktor von etwa 4 resultiert aus dem Vergleich von minimaler und maximaler Anzahl von Sichtbeobachtungen in einem begrenzten Habitatbereich, die am 29.05.1993 gewonnen wurden. 77 Der Versuch, von den Beobachtungsdaten auf Populationsgrößen bzw. Abundanzen rück zu schließen ist wichtig, scheitert hier aber an dem üblicherweise im Rahmen von Gutachten leistbaren. Schon ein einziges, bei der „Minimalzählung“ übersehenes Tier hätte den Korrekturfaktor auf den Wert von 5 angehoben! Inwieweit auch Doppelzählungen das Ergebnis beeinflussen, ist nicht abschließend zu bewerten. Immerhin führt der Autor an anderer Stelle an, nur 17 von 29 adulten Tieren sicher individuell zugeordnet zu haben. Unabhängig davon, wie hoch die Abundanzen nun tatsächlich sind, ist dem Autor aber beizupflichten, dass es sich bei dem von ihm kartierten Mauereidechsenvorkommen bei Offenburg um eine Population handelt, die aufgrund ihrer Größe, der alljährlichen Reproduktion und der vom Autor vermuteten Ausbreitungstendenz einzelner Tiere für den Schutz der Art eine bedeutende Funktion hat. Letztere lassen es dem Autor geraten erscheinen, die möglichen Gefährdungsursachen wie Baumaßnahmen, Schallschutzwände und Zugfequenzen abschließen noch kurz zu benennen. Kerstin Elbing (2612) Laufer, H. (1999): Die Roten Listen der Amphibien und Reptilien Baden-Württembergs (3. Fassung, Stand 31.10.1998).- Naturschutz und Land-schaftspflege Baden-Württemberg 73: 103-133. Durch das umfangreiche Datenmaterial der Arbeitsgruppe Amphibien/Reptilien-Biotop-Schutz Baden-Württemberg (ABS) war es möglich, eine genauere Einstufung der Arten in die Roten Listen vorzunehmen. Von den 18 Amphibienarten und dem Teichfrosch (Kiepton), welche in Baden-Württemberg nachgewiesen sind, stehen 12 (63,2 %) Arten auf der Roten Liste. Der Moorfrosch ist vom Aussterben bedroht, Kammolch, Geburtshelferkröte, Gelbbauchunke, Knoblauchkröte, Kreuzkröte, Wechselkröte und Laubfrosch sind stark gefährdet, Feuersalamander, Springfrosch und Seefrosch sind gefährdet. Beim Kleinen Wasserfrosch ist die Gefährdung anzunehmen, er ist aber aufgrund von Informationslücken nicht in eine Gefährdungsstufe einzuordnen. Beim Teichfrosch ist die Datenlage nicht ausreichend um ihn einzustufen. Nur bei sechs Arten ist derzeit keine akute Gefährdung erkennbar, hiervon sind aber Teichmolch, Erdkröte und Grasfrosch unter anderem wegen regionalen Bestandsrückgänge in die Vorwarnliste aufgenommen worden. Derzeit ist für Alpensalamander, Bergmolch und Fadenmolch keine Gefährdung erkennbar. In der Tabelle 1 sind die Einstufungsergebnisse dargestellt. [Zusammenfassung] (2613) Laurila, A. & Kujaslo, J. (1999): Habitat duration, predation risk and phenotypic plasticity in common frog (Rana temporaria) tadpoles.- Journal of Animal Ecology 68: 1123-1132. (2614) Laurila, A. & Seppä, P. (1998): Multiple paternity in the common frog (Rana temporaria). Genetic evidence from tadpole kin groups.Biological Journal of the Linnean Society 63: 221-232. 78 (2615) Laurila, A. (1998): Breeding habitat selection and larval performance of two anurans in freshwater rock-pools.- Ecography 21 (5): 484-494. (2616) Laurila, A., Kujasalo, J. & Ranta, E. (1998): Predator-induced changes in life history in two anuran tadpoles: effects of predator diet.- OIKOS 83 (2): 307-317. (2617) Le Garff, B. (1998): Relations entre factures météorologiques et la ponte chez la grenouille rousse Rana temporaria (Amphibiens, Anoures, Ranidés) dans l´ouest de la France (forêt de Rennes, 35).Bull. Soc. Zool. France 123 (4): 61-71. (2618) Lenk, P., Fritz, U., Joger, U. & Winks, M. (1999): Mitochondrial phylogeography of the European pond turtle, Emys orbicularis (LINNAEUS, 1758).- Molecular Ecology 8: 1911-1922. (2619) Lenk, P., Hanka, S., Fritz, U., Joger, U. & Wink, M. (1999): Die Europäische Sumpfschildkröte im Enkheimer Ried bei Frankfurt/M.- Luscinia 50: 261-269. (2620) Lenk, P., Joger, U., Fritz, U., Heidrich, P. & Wink, M. (1998): Phylogeographic patterns in the mitochondrial cytochrome b gene of the European pond turtle (Emys orbicularis): first results.- In: Fritz, U., Joger, U., Podloucky, R. & Servan, J. (Hrsg.): Proceedings of the EMYS Symposium Dresden 96.- Mertensiella 10: 159-175. Ein 1098 Basenpaare langes Fragment des mitochondrialen Cytochromb-Gens wurde mit Hilfe molekularbiologischer Methoden, der Polymerase-Ketten-Reaktion, DNA-Sequen-zierung und RNA-Heteroduplex-Analyse untersucht, um die stammesgeschichtliche Entwicklung und geographische Variation von Emys Orbicularis darzustellen. Bei 187 Individuen konnten 13 verschiedene Haplotypen festgestellt werden, die sowohl mit Maximum-Parsimony als auch mit Neighbour-Joining-Berechnungen zu sechs Großgruppen zusammengefaßt werden konnten (jeweils eine iberomaghrebinische, tyrrhenische, süditalienische, adriatische, zentraleuropäisch-balkanische und östliche Gruppe). Es wurde der Versuch unternommen, diese Gruppen bestimmten Glazialrefugien zuzuordnen. Demnach bestanden Refugien auf der Iberischen Halbinsel, der Apenninenhalbinsel, der Balkanhalbinsel und im pontischen Raum. Im südöstlichen Balkangebiet wurde eine Vermischungszone ungewöhnlichen Ausmaßes festgestellt. Die in der zentraleuropäisch-balkanischen Gruppe entdeckten kleineren Sequenzunterschiede konnten genetischen Driftprozessen zugeordnet werden, die während der postglazialen Arealausdehnung stattfanden. [Zusammenfassung] (2621) Leotyeva, O. A. & Semenov, D. V. (1999): Status of herpetofauna in Moscow.- In: Miaud, C. & Guyétant, R. (Hrsg.): Current Studies in Herpetology - Proceedings of the 9th Ordinary General Meeting of the Societas Europea Herpetologica: 269-275. 79 (2622) Liczner, Y. (1999): Auswirkungen unterschiedlicher Mäh- und Heubearbeitungsmethoden auf die Amphibienfauna in der NarewNiederung (Nordostpolen).- In: Krone, A., Baier, R. & Schneeweiß, N. (Hrsg.): Amphibien in der Agrarlandschaft.- Rana Sonderheft 3: 67-79. Es wurde der Einfluß allgemeiner technischer und meteorologischer Faktoren (Schleppergeschwindigkeit, Schnitthöhe des Mähgeräts, Temperatur, Luftfeuchte) und verschiedener Landmaschinen (Kreiselmäher, Scheibenmäher, Aufbereiter, Kreisel-Zettwender, Radrechwender, Pickup) auf die Amphibienfauna untersucht. Dazu wurde auf 4,46 ha Feuchtwiesen der absolute Amphibienbestand nach der Mahd mit den entsprechenden Landmaschinen anhand der Mähgutdurchsuchung (CLAßEN et al. 1995) ermittelt und der Prozentanteil verwundeter Tiere festgestellt. Es konnte bewiesen werden, daß der Kreiselmäher und der Scheibenmäher keine unterschiedlichen Verletzungsraten bedingten, und daß die Heubearbeitungsmaschinen keine signifikant zusätzlichen Verwundungen nach dem Mähen verursachten. Jedoch war das Ausmaß der Verletzungen nach dem Kreisel-Zettwenden stärker, als nach dem Mähen ohne zusätzliche Heubearbeitung. Außerdem konnte gezeigt werden, daß sich die Verletzungsrate verringerte, je schneller der Schlepper fuhr und je höher das Mähgerät schnitt. [Zusammenfassung] (2623) Liebsch, H. & Wedemeyer, A. (1998): Amphibien-Umsetzung aus einer Industriebrachfläche.- Naturschutz und Landschaftsplanung 30: 156-157. Im Zuge der Überbauung einer Industriebrache in Bremen wurde die Umsetzung der dort wohnenden Amphibien veranlasst. Die ca. 6 ha große Fläche wurde hierzu abgegrenzt und von Februar bis Mai 1997 abgefangen. Es wurden vier verschiedene Amphibienarten gefunden. Bemerkenswert sind die hohen Gesamtfangzahlen, die auf eine Besiedlungsdichte von ca. 600 Amphibien pro ha Fläche schließen lassen. [Zusammenfassung] (2624) Litvinchuk, S. N., Rosanov, J. M. & Borkin, L. J. (1998): A case of natural triploidy in a Smooth Newt Triturus vulgaris (LINNAEUS, 1758), from Russia.- Herpetozoa 11: 93-95. Der beschriebene Fall von Autotriploidie eines Teichmolches, Triturus vulgaris vulgaris (LINNAEUS, 1758), aus dem Gebiet von St. Petersburg ist der erste Nachweis natürlicher Triploidie bei Schwanzlurchen für Rußland. [Zusammenfassung] 80 (2625) Lizana, M. & Pedraza, E. M. (1998). The effects of UV-B radiation on toad mortality in mountainous areas of Central Spain.- Conservation Biology 12 (3): 703-707. Laich der Erd- und der Kreuzkröte wurden in Feldexperimenten in einer Höhe von 1920 m NN (Sierra de Gredos, Spanien) in Plasteschalen gehältert und durch Filter unterschiedlicher UV-B Strahlung ausgesetzt. Bei der Erdkröte wurde eine deutliche Reaktion festgestellt: 78% der Eier entwickelten sich unter dem UV-B Blockfilter (Liumar Filter), noch 49% unter dem PVC-Filter, jedoch nur 16% in den Behältern ohne Filter. Bei der Kreuzkröte war dagegen kein signifikanter Unterschied mit oder ohne Filter festzustellen. Die Entwicklungsraten schwankten nur zwischen 75 % und nahezu 81%. Erklärt werden diese Unterschiede in der Reaktion auf UV-B-Strahlung damit, daß Kreuzkrötenlaich auch von Natur aus sich nahe der Wasseroberfläche befindet und diese Art demzufolge Anpassungsmechanismen entwickelt hat, die den Einfluß der Strahlung kompensiert (repariert). Die Erdkröte deponiert dagegen ihren Laich – anders als im Versuch – in größerer Wassertiefe, in der der Einfluß der UV-B Strahlung durch die Wassersäule erheblich vermindert ist. Ulrich Scheidt (2626) Loman, J. (1999): Early metamorphosis in common frog Rana temporaria tadpoles at risk of drying: an experimental demonstration.Amphibia-Reptilia 20: 421-430. Dr. J. L., Dept. Animal Ecology, University of Lund, Ecology building S-223 62 Lund, Schweden, e-mail: [email protected] Im Mittelpunkt der Experimente stand die Frage, ob sich die Entwicklung von Grasfroschlarven beschleunigt, wenn ihre Entwicklungsgewässer austrocknen und wenn ja, welches die Ursachen sein könnten. Hierzu wurden 4 x 4 Beckensysteme mit zwei unterschiedlichen Larvendichten vorbereitet (20 oder 80 Larven/Becken). In je zwei wurden die Wasserstände kurz vor der Metamorphose reduziert („austrocknende“ Becken, 2 cm Wassertiefe). In je 2 Kontrollbecken blieb der Wasserstand gleich (25 cm Wassertiefe). Die Metamorphose erfolgte in den „austrocknenden“ Becken früher. In den Becken mit hohen Larvendichten kamen insgesamt 61% der Larven zur Metamorphose, in den Becken mit geringen Dichten 100%. Die Größen derzeitiger metamorphosierten Tiere waren nicht signifikant unterschiedlich zu jenen der Vergleichsbecken. Die Größen der metamorphosierten Tiere mit hohen Larvendichten waren signifikant kleiner als jene aus den Becken mit geringeren Larvendichten unabhängig von den Wasserständen. Ein unmittelbarer Zusammenhang mit den verfügbaren Nahrungsrecourcen wurde nicht festgestellt. Die Temperaturunterschiede in den „austrocknenden“ Becken und in den Kontrollbekken waren so, dass es unwahrscheinlich ist, die beschleunigte Entwicklung darauf zurückzuführen. Der Autor interpretiert die (mögliche) Beschleunigung der Metamorphose als evolutiv erworbene adaptive Reaktion auf ein mögliches Austrocknen des Entwicklungsgewässers, wie 81 sie auch bei anderen, sich in temporären Gewässern entwickelnden Arten, zu finden ist. Thomas Brockhaus (2627) Löw, P. & Torök, J. (1998): Prey size selection and food habits of Water Frogs and Moor Frogs from Kis-Balaton, Hungary.Herpetozoa 11: 71-78. Die Untersuchung der Mageninhalte bei semiaquatischen Fröschen des Rana esculenta - Komplexes und von R. arvalis zeigte, daß beide ähnliche Beutegröße bevorzugten. Innerhalb einer Population konsumierten größere Individuen größere Beute, während kleinere Tiere gewöhnlich kleinere Beutetiere fraßen. Eine deutliche Bevorzugung bestimmter Beutetiergrößen ließ sich bezüglich der Hauptbeutegruppen Coleoptera, Hymenoptera und Diptera feststellen. Unsere Daten unterstützen die Hypothese, daß die taxonomische Zusammensetzung der Beute eher durch deren Verfügbarkeit bestimmt ist, während hinsichtlich der Beutegröße eine gewisse Selektion erfolgt. [Zusammenfassung] (2628) Lustrat, P. (1998). Etude du franchissement d'une route départementale par une population de Crapaud commun (Bufo bufo, LINNé 1758). - Le Bièvre 15: 29-37. (2629) Lutzmann, N. (1998): Eine interessante Farbvariante der Schlingnatter (Coronella austriaca LAURENTI, 1768).- Elaphe N. F. 6 (1): 111-112. (2630) Lyapkov, S. M. (1999): Geographical and local variation of age structure and reproductive characteristics in Rana arvalis.- In: Miaud, C. & Guyétant, R. (Hrsg.): Current Studies in Herpetology Proceedings of the 9th Ordinary General Meeting of the Societas Europea Herpetologica: 295-304. (2631) MacCallum, C. J., Nürnberger, B., Barton, N. H. & Szymura, J. M. (1998): Habitat preference in the Bombina hybrid zone in Croatia.Evolution 52 (1): 227-239. (2632) Madsen, T., Shine, R., Olsson, M. & Wittzell, H. (1999). Restoration of an inbred adder population.- Nature 402: 34-35. (2633) Mädlow, W. (1998): Zum Vorkommen von Amphibien und Reptilien im Unteren Odertal.- Veröffentlichungen des Potsdam-Museums 32: 33-40. In den Jahren 1993 bis 1995 (teilweise 1996) wurden alle Zufallsbeobachtungen von Amphibien und Reptilien im Unteren Odertal gesammelt und kartiert sowie 1995 intensive Erhebungen auf 13 Probeflächen für Amphibien und 14 für Reptilien vorgenommen. Die Untersuchungen umfaßten das Verhören rufender Amphibien und Absuchen der Gewässer, zum Teil auch nachts. Die Suche nach Reptilien erfolgte an möglichen 82 Versteckplätzen, die durch Ausbringen künstlicher Verstecke erweitert wurden. Es konnten zehn Amphibien- und fünf Reptilienarten nachgewiesen werden. Teichfrosch und Seefrosch sind im Gebiet weit verbreitet, mit einem Massenauftreten in den Flutungspoldern, in denen sonst nur Erdkröte und ausnahmsweise Wechselkröte nachgewiesen wurden. Weitere nachgewiesene Arten sind Moorfrosch, Grasfrosch, Erdkröte, Knoblauchkröte, Rotbauchunke, Laubfrosch und Teichmolch, die sich in den Kleingewässern des Lunow-Stolper Trockenpolders und seiner Randgebiete konzentrieren sowie im Bereich Crieort. Dieser Bereich hat wegen seiner naturnahen Ausstattung und Hochwasserfreiheit innerhalb des Flutungspolders eine besondere Bedeutung. Die großflächige Überflutung wirkt sich auf das Vorkommen einiger Amphibienarten offenbar negativ aus. Von den Reptilien ist die Ringelnatter im Poldergebiet verbreitet. Die Zauneidechse ist an den Trockenhängen häufig, mit weiteren Nachweisen in trockenwarmen Waldrändern und Gehölzen des Hinterlandes. Aus der eigentlichen Oderaue liegen nur vereinzelte Nachweise vor. Die Blindschleiche ist in den Hangwäldern und zum Teil auf den Trockenhängen verbreitet. Von der Waldeidechse liegen nur zwei aktuelle, von der Glattnatter ein älterer Nachweis vor. [Zusammenfassung] (2634) Majecki, J. & Majecka, K. (1998): Predation of Oligotricha striata (Trichoptera, Phryganeidae) larvae on amphibian eggs.- AmphibiaReptilia 19: 230-233. (2635) Majlath, I., Smajda, B., Kundrat, M. & Petko, B. (1998): Jasterica zelena ako hostitel vyvinovych stdii kliesta obycajneho (Ixodes ricinus) - Green lizard as a host of developmentary stages of blacklegged tick (Ixodes ricinus).- Natura Carpatica 34: 211-216. (2636) Malashichev, Y. B. (1999): Female Amplexus in a yellow-bellied toad, Bombina variegata.- Russian Journal Herpetology 6 (2) 143-146. (2637) Malkmus, R. (1998): Urbanophilie bei der Geburtshelferkröte Alytes obstetricans boscai LATASTE, 1879 in Bragança/Portugal.- Sauria 20 (4): 43-45, 3 Abb., 12 Lit. R.M., Schulstraße 4, D-97859 Wiesthal Der Autor beschreibt eine hohe Siedlungsdichte der Iberischen Geburtshelferkröte in der Altstadt der portugiesischen Stadt Braganca. Über 20 Jahre hat sich die Altstadt kaum verändert, so konnten genügend Versteckmöglichkeiten und potenzielle Larvengewässer (Brunnen und felsige Seitenkolke des Rio Fervenca, die iberische Unterart zeigt eine Präferenz für Fließgewässer!) erhalten bleiben. Mindestens die anthropogenen Strukturen des Landhabitats unterscheiden sich wenig von den halbnatürlichen der offenen Landschaft: Sonnenexponiertheit, Vegetationsarmut, hohe Wärmekapazität des Verstecksubstrates und ausreichende Humidität. Ähnlich wie wir es auch aus Mitteleuropa bei der hier heimischen Unterart kennen, weist der Autor auf die problemlose Koexistenz mit dem 83 Menschen hin. Wie in Mitteleuropa auch ordnen große Teile der Bevölkerung den wohl vernehmbaren Ruf eher einem Vogel zu als einem Amphibium. Bei innerörtlichen Sanierungen wird der Geburtshelferkröte auch in Portugal keine Beachtung geschenkt. Heiko Uthleb (2638) Malkmus, R. (1999): Die Verbreitung der Amphibien und Reptilien in Südost-Portugal.- Zeitschrift für Feldherpetologie 6: 103-133. R.M., Schulstraße 4, D-97859 Wiesthal Die Verbreitung der Amphibien und Reptilien Südost-Portugals — östlich der Linie Albufeira-Ourique und südlich des Rio Terges — sind Gegenstand dieser Veröffentlichung. Nach Darstellung der geologischen und klimatischen Bedingungen erfolgt eine Habitatcharakterisierung auf der Basis von Vegetationseinheiten. Ein kurzer Abriß zur Geschichte der Herpetofaunistik des Untersuchungsgebietes zeigt, daß die ersten Fundortmeldungen bis 1879 zurückzuverfolgen sind. Es wurden 12 Amphibien- und 22 Reptilienarten (einschließlich 2 mariner Schildkröten) registriert - 62 % der Herpetofauna Festland-Portugals. Die Verbreitungsdarstellung der einzelnen Arten erfolgt in Form einer Punktkartierung. Habitatstruktur, geologische, hydrologische und klimatische Voraussetzungen sind in den einzelnen Landschaftsgroßräumen teilweise sehr unterschiedlich mit einer entsprechend unterschiedlichen Artenzusammensetzung der sie besiedelnden Herpetozönosen und zum Teil scharfen Verbreitungsgrenzen einzelner Arten. Die größte Artendiversität (12 Amphibien, 20 Reptilien) beherbergen die requisitenreichen zum Teil mit Eichenhainen durchsetzten Macchien, während Pinus- und Eucalyptus-Aufforstungen und Extremstandorte (Dünen, Marschwiesen) weniger als 5 Arten aufweisen. Großflächige anthropogene Eingriffe (forstliche Monokulturen, touristische Erschließung und Zersiedlung der Küstenzone, starke Verschmutzung der Fließgewässer) der letzten zehn Jahre führten regional besonders unter den Amphibienbeständen zu starken Rückgängen. [Zusammenfassung] (2639) Malkmus, R. (1999): Zur Laichplatzwahl der Erdkröte (Bufo bufo bufo LINNAEUS, 1758 / Bufo bufo spinosus DAUDIN, 1803) in Portugal.Sauria 21 (4) 7-11. (2640) Malmgren, J. C. & Tholleson, M. (1999): Sexual size and shape dimorphism in two species of newts, Triturus cristatus and T. vulgaris (Caudata: Salamandridae).- Journal of Zoology 249: 127-136. (2641) Marchesi, P., Fournier, J., & Rey, A. (1999). Etat des populations de "grenouilles vertes" Rana lessonae, Rana kl. esculenta du Bois de Finges (Salquenen, VS).- Bulletin de la Murithienne 117: 13-22. Fünfzig Jahren nach dem Eindringen des Seefrosches (Rana ridibunda) in die Rhone-Ebene ist die Lage der einheimischen «Grünfrösche», das heisst von Tümpelfrosch (R. lessonae) und Teichfrosch (R. esculenta), sehr besorgniserregend geworden. Im Wallis findet man diese Grünfrö84 sche nur noch an zwei Orten, unter anderem im Pfynwald. Diese Studie zeigt, dass die Weiher im Westen des Pfynwalds noch eine Population von mehreren hundert R. esculenta aufweisen, dagegen ist hier R. lessonae erstaunlich selten. Die Vermehrung der R. ridibunda scheint beeinträchtigt durch den Mangel an Sonnenbestrahlung, durch die kühle Frühlingswitterung und das Einfrieren des seichten Wassers. R. ridibunda kommt also 2 bis 3 mal weniger häufig vor als R. esculenta. Im Weiher mit den besten Bedingungen für R. ridibunda ist das Verhältnis zwischen diesem und den ändern Grünfröschen fast doppelt so gross wie in den ändern beiden Weihern. Diese günstigere Lage spielt übrigens eine wichtige Rolle für die Kolonisation durch R. ridibunda anderer Weiher im Westen des Pfynwalds. Der auffallende Unterschied zwischen der Populationsgrösse der R. esculenta und der R. lessonae sowie die beträchtliche Überzahl an Weibchen ist bis jetzt noch nicht abgeklärt. [Zusammenfassung] (2642) Marnell, F. (1998): A skeletochronological investigation of the population biology of smooth newts Triturus vulgaris L. at a pond in Dublin, Ireland.- Biology and environment 98B (1): 31-36. (2643) Marnell, F. (1998): Discriminant analysis of the terrestrial and aquatic habitat determinants of the smooth newt (Triturus vulgaris) and the common frog (Rana temporaria) in Ireland.- Journal of Zoology 244: 1-6. (2644) Marnell, F. (1998): The distribution of the smooth newt, Triturus vulgaris L., in Ireland.- Irish Biogeographical Society Bulletin 22 (1): 84-96. (2645) Marquez, R., Catalao, I., Pargana, J. M. & Crespo, E. G. (1999): Amplexus ventro-ventral entre machos de Hyla arborea.- Boletín Asociación Herpetológica Española 10: 21-22. In dieser Kurzmitteilung ist das ungewöhnliche Verhalten zweier Laubfroschmännchen, welche sich Bauch zu Bauch umklammern, beschrieben und mit einem Foto belegt. Urs Tester (2646) Martin, M. R. (1998): Untersuchungen zur Ökologie der Mauereidechse (Podarcis muralis, LAUR.) in Heidelberg.- Die Eidechse 9: 10-21. In der Zeit von Juli 1996 bis Juni 1997 wurden auf der Heidelberger Gemarkung zwei Populationen von Mauereidechsen (Podarcis muralis) untersucht. Die Vorkommen liegen am wärmebegünstigten Südhang des Heiligenberges entlang des Philosophenweges (ca. 100 m über der Talsohle) und am Fuße dieses Hanges, am Neckarufer (Neuenheimer Landstraße/Leinpfad). Bei den ökologisch ausgerichteten Untersuchungen wurden neben verschiedenen morphologischen Merkmalen der Mauereidechsen auch Aspekte ihres Verhaltens sowie Faktoren wie Mikroklima, Vegetation, 85 Begleitfauna und die Reviergrößen untersucht. Die Ergebnisse beider Populationen wurden verglichen und bewertet und werden hier kurz vorgestellt. [Zusammenfassung] (2647) Martin, R. & Miaud, C. (1999): Reproductive investment and duration of embryonic development in the common frog Rana temporaria (Amphibia; Anura) from low- to highland.- In: Miaud, C. & Guyétant, R. (Hrsg.): Current Studies in Herpetology - Proceedings of the 9th Ordinary General Meeting of the Societas Europea Herpetologica: 309-313. R. M. & Dr. C. M. University of Savoie UMR CNRS 5553, Laboratory Biology of Alpine Population 73 370 Le Bourget du lac, France, e-mail: [email protected]; [email protected] Aus drei Populationen der Nordwest-Alpen wurden während der Fortpflanzungsaktivitäten adulte Grasfrösche vermessen und gewogen. Die Populationen befanden sich in 326m, 1318m und 2450m ü. NN. Männliche und weibliche Tiere wurden mit ins Labor genommen und paarweise gehältert. Das Maß der Fruchtbarkeit war die Zahl der Eier pro Laichballen. Das Eigewicht wurde ermittelt und die Dauer der Embryonalentwicklung als Zeitspanne zwischen Befruchtung und Schlupf der Larven bestimmt. Letztere wurde unter unterschiedlichen Temperaturbedingungen durchgeführt (konstant 25°C, Temperaturschwankungen zwischen 15°C und 20°C und Temperaturschwankungen zwischen 5°C und 25°C). Die Körpergröße der Weibchen nahm mit zunehmender Höhenlage zu. Die Fruchtbarkeit unterschied sich in den drei Populationen nicht signifikant. Die Eier der großen Weibchen aus 1318 und 2450m ü. NN waren signifikant schwerer als jene der kleinen Weibchen aus 326m ü. NN. Zwischen den ersten beiden gab es keine Unterschiede. Die Eier der kleinen Weibchen aus 1318 und 2450m ü. NN waren ebenfalls schwerer als jene der kleinen Tiere aus 326m ü. NN. Gleiches galt für die großen Tiere aus den drei Populationen. Die Eigröße war mit der Höhenlage der jeweiligen Population korreliert, nicht aber mit der Körpergröße der Weibchen per se. Die Dauer der Embryonalentwicklung war in allen Populationen unabhängig von der Eigröße. Sie verlangsamte sich jedoch in Abhängigkeit von den Temperaturschwankungen. Bei hohen Temperaturschwankungen verlief die Embryonalentwicklung der Eier aus 2450m ü. NN, 1318m ü. NN und 326m. ü. NN immer langsamer. Die breite ökologische Anpassungsfähigkeit des Grasfrosches in Abhängigkeit von der Höhenlage der Populationen wird diskutiert. Thomas Brockhaus (2648) Mascort, R. (1998): Distribution and status of the European pond turtle, Emys orbicularis, in Catalonia.- In: Fritz, U., Joger, U., Podloucky, R. & Servan, J. (Hrsg.): Proceedings of the EMYS Symposium Dresden 96.- Mertensiella 10: 177-186. Obwohl gesetzlich geschützt, ist die Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) in Katalonien, also in der nordöstlichen Ecke der 86 Iberischen Halbinsel, deutlich im Rückgang begriffen. Die meisten bekannten Populationen sind akut vom Aussterben bedroht. An den meisten Standorten konnten nur wenige Individuen gefunden werden, und es wurde in den vergangenen Jahren kein Jungtier beobachtet. Die Größe fast aller Populationen hat sich durch Wasserverschmutzung und Küstenentwicklung dramatisch verringert, da diejenigen Gebiete, in denen die Art häufiger vorkam, durch das fortschreitende Wachstum der Tourismusindustrie zerstört wurden. Die einzige gesunde Population existiert in der Provinz Girona, wo sie von einem Feuchtgebiet ausgehend in Bachtälern, die zu diesem Sumpf führen, und in mehreren nahe gelegenen kleinen Teichen vorkommt. In einer Teichgruppe dieses Feuchtgebietes werden die Schildkröten intensiv beobachtet, und durch die Aufzucht von Jungtieren in Gefangenschaft konnte die Art hier höhere Dichten als vor zehn Jahren erreichen. Es gibt wenig Hoffnung für die meisten der oben erwähnten Populationen, da die Habitate, die von der Sumpfschildkröte bewohnt werden, in einigen Fällen noch immer verkleinert und in anderen zerstört werden. Die Schildkröten sind daher so selten und zerstreut, daß das Überleben dieser Art ziemlich ungewiß ist. Schutzbemühungen konzentrieren sich auf folgende Schwerpunkte: Erhalt von Lebensräumen mit lebensfähigen Populationen, Wiederherstellung von früheren guten Vorkommensgebieten, in denen die Art in der Vergangenheit häufig war und in denen zukünftig gesunde Populationen leben könnten. Es ist daher notwendig, daß die Wasserqualität verbessert wird und daß für alle Standorte ein gesetzlicher Schutz eingerichtet wird. [Zusammenfassung] (2649) Mascort, R., Bertolero, A. & Arribas, O. J. (1999): Morphology, geographic variation and taxonomy of Emys orbicularis L. 1758, in the northeast of the Iberian Peninsula.- Revista Espanola Herpetologia 13: 7-16. (2650) Maslak, R., & Pasko, L. (1999). Predators of the Common Lizard (Zootoca vivipara) in a habitat of forest glade in SW Poland.- British Herpetological Society Bulletin 67: 39-48, 2 Tab., 78 Lit. Univ. of Wroclaw, ul. Sienkiewicza 21, Wroclaw 50-335, Poland Zwischen 1992 und 1995 wurde der Waldeidechsenbestand einer Feuchtwiese in Schlesien untersucht. Die dabei gewonnenen Daten zur Prädation von Zootoca werden vorgestellt. Es konnten 12 Säugerarten, 21 Vogelarten, 2 Reptilien- und 3 Amphibienarten als Fressfeinde festgestellt werden. Besonders bemerkenswert erscheint, dass sich unter den Prädatoren Arten befinden, denen man dies nicht ohne weiteres zutraut, wie Rotkehlchen, Erdkröte sowie Gras- und Moorfrosch. Daten zum Anteil von Tieren mit regeneriertem Schwanz und verletzten Zehen wurden erhoben. Als besonders gefährdet erwiesen sich auch bei dieser Untersuchung adulte Weibchen (52%), was mit der besonderen Anfälligkeit gegenüber Prädation bzw. dem entsprechenden Verhalten zur Vermeidung von Prädation während der Trächtigkeit in Zusammenhang gebracht wird. Die Meinung, dass der Anteil von Eidechsen mit 87 regenerierten Schwänzen ein Maß für den Prädationsdruck sei, wird kritisch diskutiert. Da es sich um Tiere handelt, die erfolgreich einer Prädation entgangen sind, ist auch zu erwägen, inwieweit eine hohe Autotomie-Rate für die Effektivität von Fluchtverhalten bzw. geringe Effektivität von Prädation spricht. Heiko Uthleb (2651) Massot, M. & Clobert, J. (1999): Similarities in dispersal behaviour among siblings in the common lizard (Lacerta vivipara).- In: Miaud, C. & Guyétant, R. (Hrsg.): Current Studies in Herpetology - Proceedings of the 9th Ordinary General Meeting of the Societas Europea Herpetologica: 315-323. (2652) Mazzotti, S. & Pellizzari, M. (1999): Caratterizzazione ecologica di habitat riproduttivi artificiali di comunita di Anfibi.- Ann. Mus. Civ. St. Nat. Ferrara 2: 75-86. (2653) Mazzotti, S. (1999): Climatic and environmental influence on the distribution of lacertid lizards in the southern Po River Basin (Northern Italy).- Natura Croatica 8 (3): 201-210. (2654) Mazzotti, St., Caramori, G. & Barbieri, Ch. (1999): Atlante degli Anfibi e die Rettili dell´Emilia-Romagna (Aggiornamento 1993/1997).Quaderni della Stazione di Ecologia del Civ. Mus. Stor. Naturale Ferrara 12: 1-120. (2655) Meier, C. & Schelbert, B. (1999): Amphibienschutzkonzept Kanton Aargau.- Aargauische Naturforschende Gesellschaft, Mitteilungen 35: 41-69. (2656) Meyer, A. H., Schmidt, B. R. & Grossenbacher, K. (1998): Analysis of three amphibian populations with quarter-century long timeseries.- Proceedings Royal Society Lond. B 265: 523-528. Untersucht wurde die Bestandsentwicklung an 3 Laichplätzen des Grasfrosches nahe Bern (Schweiz) in einer Höhe von 490 bis 640 m NN, maximal 11 km voneinander entfernt. Die Bestandsgröße wurde alljährlich über einen Zeitraum von 23-28 Jahren (!) durch Laichballenzählung ermittelt. Es ergaben sich erhebliche Bestandschwankungen, die nur teilweise synchron verliefen. Dabei ist auffällig, das wenigen Jahren mit – teilweiser drastischer – Bestandszunahme, mehrere Jahre mit meßbarer Bestandsabnahme gegenüberstanden. Nur bei einer Population kam es aber zu einem dauerhaften Bestandsrückgang durch Ende der 1980er Jahre eingeführte Goldfische. An den anderen beiden Laichplätzen scheint sich, ungeachtet aller Schwankungen, dagegen ein stabiler Bestand einzupegeln. Ulrich Scheidt 88 (2657) Meyer, F. (1999): Bestandsentwicklung der Lurche (Amphibia).- In: Frank, D. & Neumann, V. (Hrsg.): Bestandssituation der Pflanzen und Tiere Sachsen-Anhalts.- Eugen Ulmer Stuttgart: 172-174. Der Artikel bietet einen Überblick zur aktuellen Bestandsentwicklung der einzelnen Amphibienarten in Sachsen-Anhalt. Bei den meisten Arten nehmen die Bestände ab. Besorgniserregend ist insbesondere die Entwicklung bei den früheren Massenarten Grasfrosch und Erdkröte, die besonders schwere Bestandseinbußen hinnehmen mußten. Für ausgewählte, stark gefährdete Arten - insbesondere die Rotbauchunke, welche vor allem an der mittleren Elbe noch individuenreiche Vorkommen von gesamtstaatlicher Bedeutung besitzt – wird die Erarbeitung und Umsetzung von Artenhilfsprogrammen angemahnt. Ulrich Scheidt (2658) Meyer, F., Kutzscher, Ch. & Grosse, W.-R. (1999): Diet composition and feeding ecology of the natterjack toad (Bufo calamita) in Central European secondary habitats.- Zeitschrift für Feldherpetologie 6: 65-77. Der vorliegenden nahrungsökologischen Studie liegen Kotproben von 294 Kreuzkröten-Individuen zugrunde. Die Tiere stammen aus drei Sekundärlebensräumen Ostdeutschlands mit differenzierter Habitatstruktur und unterschiedlichem Störungsgrad. Hautflügler - vor allem Ameisen - und Käfer gehören zwar zu den wichtigsten Beutetiergruppen, sind aber dennoch sehr verschieden stark im Nahrungsspektrum vertreten. Es konnte ein hoher saisonaler Einfluß nachgewiesen werden, der sich aber selbst an unmittelbar benachbarten Standorten sehr unterschiedlich auswirkt. Obwohl die Art als trophischer Generalist betrachtet werden kann, führt die Lauerjäger-Strategie zur Dominanz besonders mobiler Bodenarthropden. Es konnte ein Ameisen-Anteil von bis zu 92,5 % ermittelt werden. Bemerkenswert ist die stellenweise hohe Nachweisfrequenz von schlecht schmeckenden oder giftigen Arthropen, wie Wanzen und Marienkäfern. Es werden methodisch bedingte Einschränkungen bei der - quantitativen Interpretierbarkeit diskutiert. [Zusammenfassung] (2659) Meyer, S. (1998). Nachzucht eines schwarzen Oviedo-Salamanders (Salamandra salamandra bernardezi WOLTERSTORFF, 1928).- Elaphe N. F. 6 (3), 74-75. (2660) Meyer, S. (1998): Bericht über ein Amphibienschutzprojekt bei Borkow /Neu Woserin.- Naturschutzarbeit in Mecklenburg-Vorpommern 41: 53-60. (2661) Meylan, S., De Fraipont, M., Clobert, J. & John-Alder, H. (1999): Offspring philopatry is promoted by mother stress in the common lizard (Lacerta vivipara).- In: Miaud, C. & Guyétant, R. (Hrsg.): Current Studies in Herpetology - Proceedings of the 9th Ordinary General Meeting of the Societas Europea Herpetologica: 325-330. 89 (2662) Miaud, C., Guyétant, R. & Elmberg, J. (1999): Variations in lifehistory traits in the common frog Rana temporaria (Amphibia: Anura): a literature review and new data from the French Alps.Journal of Zoology 249: 61-73. (2663) Miaud, C. & Guyétant, R. (1998): Plasticité et sélection sur les traits de vie d´un organisme à cycle vital complexe, la grenouille rousse Rana temporaria (Amphibien: Anoure).- Bull. Soc. Zool. France 123 (4): 325-344. (2664) Michalak, P. & Rafinki, J. (1999): Sexual isolation between two newt species, Triturus vulgaris and T. montandoni (Amphibia, Urodela, Salamandridae).- Biological Journal of the Linnean Society 67: 343-352. (2665) Miquet, A. (1998): Pond turtle reintroduction in Lake Bourget (Savoie, France).- In: Fritz, U., Joger, U., Podloucky, R. & Servan, J. (Hrsg.): Proceedings of the EMYS Symposium Dresden 96.Mertensiella 10: 298. Es wird über ein Schutz- und Wiederansiedlungsprojekt für Emys orbicularis in Savoyen berichtet. Aus diesem Gebiet verschwand die Sumpfschildkröte Anfang des 20. Jahrhunderts. Für das Projekt werden ausschließlich Tiere von einem örtlichen Züchter verwendet, deren Vorfahren aus Savoyen stammen, 1.996 wurde eine Gruppe von 10 zweibis vierjährigen Sumpfschildkröten in einem kontrollierbaren Freigehege ausgesetzt, die später zusammen mit weiteren Tieren als Grundstock für die Wiederansiedlung freigelassen werden sollen. [Zusammenfassung] (2666) Misyura, A. N., Gasso, V. Y. & Ruzina, E. N. (1998): Possible usage of physiological and biochemical parameters of herpetofauna for bioindicative mapping of a polluted region.- Advances Amphibian Research former Soviet Union 3: 215-220. (2667) Mitrus, S. & Zemanek, M. (1998): Reproduction of Emys orbicularis (L.) in Central Poland.- In: Fritz, U., Joger, U., Podloucky, R. & Servan, J. (Hrsg.): Proceedings of the EMYS Symposium Dresden 96.- Mertensiella 10: 187-191. Seit 1985 wurde die Fortpflanzung bei der Europäischen Sumpfschildkröte, Emys orbicularis, im mittelpolnischen Naturreservat Borowiec (Bezirk Radom), das im unteren Teil des Zwolenka-Tales liegt, untersucht. Die Schildkröten paaren sich Ende April oder in der ersten Maidekade. Balzverhalten wurde 1993, 1994 und 1995 beobachtet sowie zwei Kopulationen am 29. April 1993 und am l. Mai 1996. Die Gelege werden von der letzten Maidekade bis Mitte Juni abgesetzt, ein Zeitraum, der mit der Blüte von Iris pseudacorus zusammenfällt. Am Abend graben die Weibchen mit ihren Hinterbeinen eine Nestgrube. Die Eiablage erfolgt an sonnigen Plätzen, häufig an einem Hang in der Nähe von Vegetation. In Polen wird lediglich ein Gelege pro Jahr abgesetzt, welches aus 10-18, meist aus 14 oder 15 Eiern besteht. Die Jungtiere schlüpfen in der 90 zweiten August- oder in der ersten Septemberhälfte. Sie verlassen die Gelegehöhle zum Ende des Sommers oder bleiben den Winter über im Boden nahe der Nestgrube. Im letzteren Fall wandern sie im folgenden Frühjahr zum Wasser. Ein Schlüpfling wurde auf seinem Weg zum Wasser am 3. Juni 1992 entdeckt, der nächste am 23. April 1995, und zwei Jungtiere wurden am 25. April und am l. Mai 1995 tot aufgefunden. [Zusammenfassung] (2668) Mogensen, B. & Briggs, L. (1999): Toads thrive in the County of Funen: a succesful co-operation with landowners. - In: Boothby, J. (ed.): Ponds and Pond Landscapes - Proceedings of the International Conference of the Pond Life Project Maastricht 1998: 183-189. (2669) Möckel, R. & Stein, M. (1998): Der "Strassentod" als bestandsgefährdender Faktor für Amphibien: eine Bilanz für den Altkreis Calau im Frühjahr 1997.- Biologische Studien Luckau 27: 75-92. (2670) Mölle, J. & Kupfer, A. (1998): Amphibienfang mit der Auftauchfalle: Methodik und Evaluierung im Freiland.- Zeitschrift für Feldherpetologie 5: 219-227. Ein neues Fangprinzip — die Auftauchfalle — wird beschrieben, mit dem Amphibien lebend in ihren Laichgewässern halbquantitativ gefangen werden können. Zusätzlich werden Fangdaten aus der Freilandpraxis dargestellt. Die Fangmethode berücksichtigt das dringende Bedürfnis fast aller luftatmender Wassertiere regelmäßig aufzutauchen. Die Auftauchfalle schwimmt auf der Wasseroberfläche und ausreichende Luftversorgung im Fangbehälter sorgt dafür, daß die gefangenen Amphibien lange Zeit überleben können. Die im Freiland verwendeten Fallen haben sich als besonders gut geeignet für den Fang von adulten Wassermolchen (Gattung Triturus), deren Larven und der Kaulquappen aller fünf im Gebiet vorkommenden Anurenarten erwiesen. [Zusammenfassung] (2671) Morand, A. & Yoccoz, N. G. (1999): Application of morphological analysis to the study of the species assemblages: correlation between tadpole morphology of the two Bufo species and their ecology.- In: Miaud, C. & Guyétant, R. (Hrsg.): Current Studies in Herpetology Proceedings of the 9th Ordinary General Meeting of the Societas Europea Herpetologica: 331-337. (2672) Moravec, J. (1999): To the introduction of the European pond Turtle (Emys orbicularis) in the Central Bohemia.- Casopis Narodniho muzea, Rada prirodovedna 168: 117-119. (2673) Moravec, F. & Skorikova, B. (1998): Amphibians and larvae of aquatic insects as new paratenic hosts of Anguillicola crassus (Nematoda: Dracunculoidea), a swimbladder parasite of eels.Diseases of aquatic organism 34 (3): 217-222. 91 (2674) Moser, J. (1998): Die Reptilienfauna der Traun-Donau-Krems Auen im Stadtgebiet von Linz (Oberösterreich).- Naturkundliches Jahrbuch der Stadt Linz 44: 131-147. Die vorliegende Arbeit beschreibt das Vorkommen und die Verteilung von Reptilien in den Traun-Donau-Krems Auen im südlichen Linzer Stadtgebiet. Die aktuell vorgefundene Verteilung von Zauneidechse, Blindschleiche und Ringelnatter im Augebiet wird beschrieben und in Verbindung mit historischen Daten (Zufallsfunden) aus dem Gebiet diskutiert. Vorschläge zur Verbesserung der Lebensbedingungen für Reptilien (Biotopmanagement) werden gemacht. [Zusammenfassung] (2675) Moser, J. (1999): Die Reptilien der Linzer Augebiete.- Öko-L 21 (3): 16-22. (2676) Münch, D. (1998). Krötenpädagogik. Amphibien-Exkursionen mit Kindern und ihre artenschutzrechtliche Problematik (Beiträge zur Erforschung der Dortmunder Herpetofauna No. 20). Dortmund: Arbeitskreis Amphibienschutz an Straßen. (2677) Münch, D. (1998): Alte Fischteiche als neue Laichgewässer für den Grasfrosch im Freudenberger Staatsforst.- Elaphe N. F. 6 (2): 76-78. D. M.: Menglinghauser Str. 99 a, D-44227 Dortmund Im März 1997 sind 50 stehende Gewässer (darunter 39 Fischteiche, 10 Gartenweiher) in Wiesen- und Waldbereichen des Kreises Siegen-Wittgenstein auf Grasfroschballen untersucht worden. Das Untersuchungsgebiet (UG) wird zu 70 % von lichtem Buchenwald dominiert, die übrige Fläche besteht aus extensiv genutzten Wiesen und 4 Bachläufen, an denen sich mit wenigen Ausnahmen die geprüften Stillgewässer befinden. Trotz des großen potentiellen Laichplatzangebotes sind lediglich 15 Gewässer von R. temporaria besiedelt: 2 Gartenweiher und 13 ehemalige, nur einige m² umfassende Forellenzuchtteiche (FT). Die höchsten Abundanzen mit 30 ... 106 Laichballen (Lb) erreicht R. tempo-raria in den seit Jahren ungenutzten, teilweise stark verkrauteten und verlandeten FT. In Teichen mit geringem Fischbesatz, flachen Gewässer-abschnitten mit Vegetation ist R. t. mit 5 ... 28 Lb zu finden. FT mit steilen, vegetationsfreien Ufern werden unabhängig von Größe und Fischbesatz nicht besiedelt (29 Gewässer). Die kleinen Gartenweiher werden trotz sonnenexponierter Lage von R. t. nur zu 20 % als Laichplatz genutzt. Nach den Beobachtungen des Autors liegt die wesentliche Gefährdung im UG in der Verlandung und Verkrautung der ungenutzten kleinen Gewässer, wodurch der Platz für optimale Laichentwicklung erheblich eingeschränkt ist und in einigen Gewässern durch Trockenfall des Laiches bis zu 50 % Ausfall eintrat. Der Autor plädiert ausdrücklich für Pflegemaßnahmen (Entkrautung, Entlandung) und Neuanlage von Kleingewässern, um im hiesigen Fall die Population von R. t. zu erhalten. Heinz Berger 92 (2678) Münch, D. (1998): Amphibienschutzanlagen an Straßen: Mehr Schaden als Nutzen? Fallbeispiel Charlottenberg in Essen-Burgaltendorf.Elaphe N. F. 6 (1): 92-99. D. M.: Menglinghauser Str. 99 a, D-44227 Dortmund An einem ausführlich erörterten Fallbeispiel in Essen (NRW) wird die Vielfalt gemachter Fehler und Mängel einer 1996 fertiggestellten Schutzanlage mit Akribie ausgewertet. Die Anlage, bestehend aus 5 Tunneln mit einem Durchmesser von 100 cm im Kastenprofil, mit Metallzaun und LBetonsteinen, ist von offizieller Seite Funktionstüchtigkeit bescheinigt worden, die sich jedoch im Nachhinein als Fehleinschätzung herausstellte und im Frühjahr 1997 zu einem großen Amphibiensterben (> 1000 überfahrene Erdkröten und Teichmolche) geführt hat. Als Hauptmängel, z. T. aus “Kostengründen” verursacht, werden genannt: unfachliche Planung und Bauausführung, kein durchgehendes, nicht bodenbündiges, von Vegetation überwachsenes (überkletterbar von juv. Erdkröten und Molchen) und zu kurzes Leitsystem, z. T. fehlendes Leitsystem für die Rückwanderer, zu große Abstände zwischen den Tunnelöffnungen (~ 50 m), ungünstige Gestaltung der Ausgänge (stark ansteigendes Gelände), fehlende Zuleiter - und nicht zuletzt fehlende Kontroll- und Pflegemaßnahmen. Gemessen am ‘Merkblatt zum Amphibienschutz an Straßen (MamS 1987)’ eine „nicht vollständig funktionsfähige und nicht den technischen Anforderungen entsprechende“ Anlage. Nach Angaben des Autors soll sie aufgrund der Untersuchungsergebnisse zwar nachgerüstet und erweitert werden, aber erst Jahre später, so dass die eingangs aufgeworfene Frage, ‘ob mehr Schaden als Nutzen’, eindeutig bejaht wird. Der Autor resümiert, dass in denjenigen Fällen, wo eine dauerhafte Straßensperrung mit festinstallierten Sperreinrichtungen nach § 45 StVO (im Frühjahr von 19 bis 7 Uhr) möglich ist, dieser erheblich preisgünstigeren Alternative stets der Vorzug eingeräumt werden sollte. Heinz Berger (2214) Münch, D. (1998): Populationsentwicklung und klimatisch veränderte Frühjahrsaktivität von Erdkröte, Teichmolch, Bergmolch und Kammolch an der Höfkerstraße/ am NSG Hallerey in Dortmund 1981-1997.- Dortmunder Beiträge Landeskunde 32: 89-106. (2679) Münch, D. (1999): Gartenteiche sind wichtige Ersatzlaichgewässer für Amphibien im Ballungsraum.- Elaphe N. F. 7 (3): 31-32, 2 Abb. D. M.: Menglinghauser Str. 99 a, D-44227 Dortmund In einer Studie des DGHT-Landesverbandes von Nordrhein-Westfalen wird die besondere Bedeutung von Gartenweihern (GW) im Ballungsräumen beschrieben. Von 254 GW in Dortmund (280 km², 52 % bebaute Fläche) waren 93 % mit bis zu 9 Amphibienarten besiedelt. In 75 % der Fälle kamen 1 bis 2 Arten vor. Mit einer Präsenz von 54 %, 51 % und 44 % sind Rana temporaria, Triturus alpestris und T. vulgaris die hierbei häufigsten Arten. Mit jeweils 21 % sind Bufo bufo und Grünfrösche (Rana spec.) vertreten. Gartenweiher mit mehr als 4 Arten, darunter 93 Triturus cristatus, Salamandra salamandra, Alytes obstetricans und Bufo calamita, waren mit 9 % eher selten. In den meisten Fällen sind die GW spontan besiedelt worden. Das Artenspektrum in den GW entsprach jedoch nicht der Verbreitung und Häufigkeit der Amphibien in Dortmund, da sonst Triturus-Arten, gefolgt von B. bufo und R..temporaria an erster Stelle hätten stehen müssen. T. cristatus, S. salamandra und A. obstetricans sind nur in solchen GW nachgewiesen worden, die in Kontakt zu einem Biotop mit größeren Populationen dieser Art standen. Die Größe der Laichpopulationen lag bei Triturus-Arten i. d. R. zwischen wenigen Einzeltieren bis zu 100 Tieren; bei R. temporaria sind Laichballen zwischen 1 bis 15, max. bis 110 nachgewiesen worden. Die höchsten Populationsgrößen wiesen GW in Waldrandlagen, das größte Artenspektrum solche in offener Lage auf. Anmerkungen zu Fischbesatz (Goldfische etc.) erfolgten nicht. Heinz Berger (2680) Münch, D. (1999): Amphibienwanderung beginnt im Ruhrgebiet immer früher.- Elaphe N. F. 7 (3): 33, 1 Abb. D. M.: Menglinghauser Str. 99 a, D-44227 Dortmund Wie eine Langzeitstudie des DGHT-Landesverbandes NRW seit 1981 an Untersuchungsstellen in Dortmund (Höfkerstraße und Aplerbeeker Waldstraße) belegt, verschoben sich die Frühjahrsaktivitäten der Amphibien von Mitte März (Anfang der 80er Jahre) auf Mitte Februar (seit Ende der 90er Jahre). Im Mittel wandern Rana temporaria, Bufo bufo, Triturus alpestris, T. vulgaris und T. cristatus heute etwa 20 Tage früher los als 1981. 1999 waren die ersten Erdkröten bereits am 20. Januar und 19. Februar aktiv, was den frühesten Wanderbeginn seit 20 Jahren in dieser Region darstellt. Als optimal für die Laichwanderungen werden Klimabedingungen von 10 °C und Regen bezeichnet, die seit 1981 immer früher im Jahr zu registrieren waren. Die jedoch gehäuft auftretenden Witterungsextreme im Frühjahr mit Absinken der Temperatur unter 0 °C führten zum Erfrieren der Tiere und dem Absterben bereits abgelegten Laiches. Wie der Verfasser resümiert, kann kaum noch zwischen Frühjahrs- und Herbstwanderung unterschieden werden, da die Amphibien im Untersuchungsgebiet mehr oder weniger ganzjährig aktiv sind. Heinz Berger (2681) Münch, H. (1998): Zur Vertikalverbreitung der Gelbbauchunke Bombina v. variegata (Amphibia, Anura, Discoglossidae) im Thüringer Wald und seinem Vorland.- Rudolstädter Naturhistorische Schriften 9: 87-94. Aus einem unveröffentlichten Manuskript über die Wirbeltier-Fauna des Thüringer Waldes und seinem Vorland, das Untersuchungen von 1930 bis 1975 umfasst, werden die Ergebnisse bezüglich der Höhenverbreitung der Gelbbauchunke geschildert. Dabei wurden nur Nachweise in Höhenlagen von über 375 m üNN berücksichtigt. Zwei bereits in der Literatur erwähnte Vorkommen (Gräfensteich bei Marktgölitz und Kettnersteich bei Gräfenthal) wurden 1958 bestätigt und 94 unweit davon ein drittes gefunden (Dorfteich in Gebersdorf). Die Fundorte liegen zwischen 375 und 420 m üNN. In den 1960er Jahren konnte ein Vorkommen in ca. 750 m üNN (Hangquellsumpf am Steinigen Hügel bei Lauscha), ein anderes in 620 m üNN (kleiner verlandeter Teich bei Scheibe-Alsbach im unmittelbaren Randbereich der Schwarza) nachgewiesen werden. Anfang der 1970er Jahre existierte möglicherweise ein weiteres Vorkommen im Uferbereich des Stausees Scheibe-Alsbach in 665 m üNN Höhe. Die Fundorte von Lauscha und Scheibe-Alsbach lassen sich verschiedenen Flusssystemen zuordnen (Steinach und Schwarza), liegen aber nur ca. 6 km voneinander entfernt, so dass auch eine Zuwanderung von Tieren des einen Unken-Bestandes zum anderen möglich erscheint. Ein Einzelfund im Jahr 1975 an einer ca. 400 m üNN gelegenen Örtlichkeit (Teich in der Schleuse-Aue bei Schleusingen, Schleuse = Nebenfluss der Werra) war von den nächsten bekannten Vorkommen mindestens 100 km entfernt. Alle Vorkommen der Gelbbauchunke in Höhenlagen zwischen 375 und ca. 750 m üNN waren spätestens Mitte der 1970er Jahre anscheinend völlig erloschen, ebenso die meisten in tieferen Lagen mit Ausnahme der im Nordwesten und Süden des Untersuchungsgebietes gelegenen Fundorte. Der kleine Teich bei Scheibe-Alsbach diente seit 1969 der Forellenzucht, woraufhin an diesem Gewässer keine Gelbbauchunken mehr nachgewiesen wurden. Die Ursachen des Verschwindens der Art an den übrigen Lokalitäten sind nur ungenügend erforscht. Thoralf Sy [veränderte und erweiterte Zusammenfassung] (2682) Nady, Z. T. & Korsós, Z. (1999): Data on movements and thermal biology of grass snake (Natrix natrix L.) using radiotelemetry.- In: Miaud, C. & Guyétant, R. (Hrsg.): Current Studies in Herpetology Proceedings of the 9th Ordinary General Meeting of the Societas Europea Herpetologica: 339-343. (2683) Naulleau, G., Bonnet, X., Vacher-Vallas, M., Shine, R. & Lourdais, O. (1999): Does less-than-annual production of offspring by female vipers (Vipera aspis) mean less-than-annual mating?- Journal of Herpetology 33 (4): 688-691. (2684) Naulleau, G., Duguy, R. & Saint-Girons, H. (1998): Le système escape-temps au cours du cycle annuel chez les Viperinae.- Bull. Soc. Zool. France 123 (4): 53-60. (2685) Nöllert, A. (1998): Lurche und Kriechtiere - Amphibia et Reptilia.In: Heinrich, W., Marstaller, R., Bährmann, R., Perner, P. & Schäller, G. (Hrsg.): Das Naturschutzgebiet "Leutratal" bei Jena Struktur- und Sukzessionsforschung in Grasland-Ökosystemen.Naturschutzreport 14: 217-222. Das im Bereich des Mittleren Saaletales bei Jena (Thüringen) gelegene NSG “Leutratal” umfaßt auf einer Fläche von 118 ha vor allem Trockenund Halbtrockenrasen. In unmittelbarer Nähe dieses NSG sind Quellhorizonte und der namengebende Leutra-Bach bekannte Laich- und 95 Aufenthaltsplätze von Amphibien. Die Funde von Teichmolchen auf den Blaugras-Trockenrasen der südlich exponierten Hänge unterstreichen noch einmal die Wärmetoleranz der Art. Auch subadulte Kreuzkröten wurden in den Barberfallen in diesem Bereich gefangen. Die Funde im Oktober deuten auf eine mögliche Überwinterung hin. Für Reptilien stellt das Mittlere Saaletal mit seinen Seitentälern einen großflächig zusammenhängenden Lebensraum von deutschlandweiter Bedeutung dar. Im Bereich der Gamander-Blaugras-Rasen (TeuricoSeslerietum) konnte der Autor Eiablageplätze der Zauneidechse im September nachweisen. Die Art sucht zudem in heißen und trockenen Hochsommer-Perioden den Seggen-Buchenwald auf. Die Glattnatter ist im Gebiet häufig in Kiefernforsten in Bereichen größere Aufsammlungen flach aufliegenden Kalkschuttplatten im Umfeld ausgedehnter Kalk-Schuttströme gefunden worden. Ulrich Scheidt (2686) Odierna, G., Aprea, G., Capriglione, T., Arribas, O. J., Kupriyanova, L. A. & Olmo, E. (1998): Progressive differentiation of the W sexchromosome between oviparous and viviparous populations of Zootoca vivipara (Reptilia, Lacertidae).- Italian Journal of Zoology 65 (3): 295-302. (2687) Ogielska, M. & Bartmanska, J. (1999): Development of testes and differentation of germ cells in water frogs of the Rana esculenta complex (Amphibia, Anura).- Amphibia-Reptilia 20: 251-263. (2688) Ogielska, M., Kazana, K., Palczynski, M. & Tomaszewska, A. (1999): An influence of the great flood 1997 on amphibian and reptilian populations in the odra river valley near Wroclaw (Lower Silesia, Poland).- In: Miaud, C. & Guyétant, R. (Hrsg.): Current Studies in Herpetology - Proceedings of the 9th Ordinary General Meeting of the Societas Europea Herpetologica: 345-349. Das "Jahrhunderthochwasser" der Oder im Juli 1997 überschwemmte das über 25 ha große Untersuchungsgebiet der Autoren über 2 Wochen vollständig und war Teil des Oderstromes. Der höchste Wasserstand in dieser Zeit lag 3,5 m über dem normalen Waserpegel. Die Autoren verglichen die Herpetofauna vor dem Hochwasser (Frühjahr bis Frühsommer 1997) mit der Situation im Jahr 1998. Bei den Reptilien konnte kein Unterschied in der Häufigkeit vor und nach dem Flutereignis festgestellt werden: Die Waldeidechse war weiterhin verbreitet, während von der Zauneidechse und der Ringelnatter jeweils nur wenige Exemplare angetroffen wurden. Ebenfalls kein sichtbarer Unterschied war bei Moorfrosch und Erdkröte festzustellen. Der Moorfrosch blieb im Gebiet ausgesprochen häufig. Von der Erdkröte sind dagegen nur wenige Exemplare im Sommerquartier festgestellt wurden; die Laichplätze sind unbekannt. Eine signifikante Bestandsabnahme war bei der Rotbauchunke zu verzeichnen, Laubfrosch und Teichmolch verschwanden ganz. Das spezielle Interesse der Autoren galt den Grünfröschen: Dieses Taxon wurde als einziges seit 1993 im Gebiet untersucht, ab 1995 erfolgte eine 96 individuelle Markierung durch Zehenamputation. Vor dem Hochwasser wurden ausschließlich Teichfrösche (di- und triploide) festgestellt. Die Tiere waren häufig, in einer Nacht konnten mehrere hundert Tiere gefangen werden, mit einem gewaltigen Männchenüberschuß. Bereits unmittelbar nach dem Hochwasser – im August 1997 – konnte entgegen den Vorjahren eine große Zahl von Jungtieren an den Gewässern beobachtet werden. 1998 wurde nur noch 13 von ursprünglich 441 markierten Tieren angetroffen. Überraschenderweise konnten 17 Rana lessonae gefangen werden. Diese Art war zuvor im Untersuchungsgebiet unbekannt. Die Autoren diskutieren kurz, ob die veränderten Bedingungen das genetische System der Grünfrösche beeinflußt hat. Unklar blieb, wie die einzelnen Tiere dieses katastrophale Hochwasser überlebt haben, denn das Gebiet ist eine flache Ebene. Als einzige Möglichkeit erscheinen Bäume, zwischen denen die Strömung abgebremst wird und anderen Äste ein Überdauern möglich erscheint. Dagegen spricht, daß der Laubfrosch als einzige kletternde Art verschwand, während bodenbewohnende Amphibien und Reptilen das Ereignis überlebten. Ulrich Scheidt (2689) Paepke, H.-J. (1998): Karpfenläuse parasitieren Amphibienlarven.Herpetofauna 20 (117): 16-17. Karpfenläuse (Argulidae) sind fischpathogene Krebstiere, die gelegentlich auch Amphibienlarven (z. B. Kaulquappen von Pelobates fuscus und Rana ridibunda) befallen. Die Wirtstiere werden dadurch geschwächt, können aber auch massenhaft zugrundegehen. Der sicherste Schutz vor Karpfenlausbefall besteht darin. Amphibienlaichgewässer fischfrei zu halten, bzw. Teiche, die stark durch Karpfenläuse verseucht sind, zeitweilig trockenzulegen. [Zusammenfassung] (2690) Pagano, A. & Joly, P. (1999): Limits of the morphometric method for field identification of water frogs.- Alytes 16 (3-4): 130-138. (2691) Pagano, A. & Schmeller, D. (1999): Is recombination less negligible than previously described in hybridogenetic water frogs?.- In: Miaud, C. & Guyétant, R. (Hrsg.): Current Studies in Herpetology.Proceedings of the 9th Ordinary General Meeting of the Societas Europea Herpetologica: 351-356. (2692) Parent, G. H. (1998): Grès de Luxembourg, Grès vosgien, Grès de Murcie: l´utilisaion occasionelle des pierres à cupules préhistoriques par les Batraciens.- Bull. Soc. Naturalistes Luxembourgeois 99: 107-118. Beschrieben werden mit Wasser gefüllte Vertiefungen in "prähistorischen" Steinen als Reproduktionstättten der Geburtshelferkröten. Der Verfasser registrierte je einen Fall im luxemburgischen Sandsteingebiet und im Sandstein der Vogesen. Bei Cueva del Arabi (Provinz Murcia, Spanien) beobachtete er, daß Geburtshelferkrötenmännchen ihre Eier in 97 solchen Vertiefungen anfeuchten. Die Schwierigkeiten, solche wichtigen Miniaturlebensräume zu schützen, werden kurz diskutiert. Ulrich Scheidt [nach englischer Zusammenfassung] (2693) Pasanen, S., Laitinen, L. & Alhonen, T. (1998). Effects of pH on the wintering of the common frog (Rana temporaria L.).- Ann. Zool. Fennici 35 (1), 29-36. (2694) Paul, R. & Andreas, B. (1998): Migration and home range of female European pond turtles (Emys o. orbicularis) in Brandenburg (NE Germany), first results.- In: Fritz, U., Joger, U., Podloucky, R. & Servan, J. (Hrsg.): Proceedings of the EMYS Symposium Dresden 96.- Mertensiella 10: 193-197. Ziel dieser Arbeit war es, das Migrationsverhalten und den Aktionsraum (home range) von Emys o. orbicularis zu untersuchen. 1995 und 1996 wurden drei weibliche Europäische Sumpfschildkröten radiotelemetrisch verfolgt. Die Schildkröten nutzten denselben Eiablageplatz, lebten jedoch in verschiedenen Teilen des Gewässersystems. Die Wanderwege und Aktionsräume zweier Weibchen werden auf Karten dargestellt. [Zusammenfassung] (2695) Peskova, T. Y. (1998): The toxity of pesticides and heavy metal salts to anuran tadpoles.- Advances Amphibian Research former Soviet Union 3: 113-122. (2696) Phillips, M. & Phillips, S. (1998): Toads on roads, in car parks and down drains.- British Herpetological Society Bulletin 64: 21-27. (2697) Pieau, C. (1998): Temperature-dependent sex determination in Emys orbicularis: laboratory and field studies.- In: Fritz, U., Joger, U., Podloucky, R. & Servan, J. (Hrsg.): Proceedings of the EMYS Symposium Dresden 96.- Mertensiella 10: 199-207. Emys orbicularis und Testudo graeca sind die ersten beiden Schildkrötenarten, hei denen eine temperaturabhängige Geschlechtsbestimmung nachgewiesen wurde. Seit der Entdeckung dieses Phänomens im Jahr 1971 wurden viele Untersuchungen an E. orbicularis durchgeführt, und zwar ausschließlich an Eiern von Weibchen, die in der Brenne (Mittelfrankreich) gefangen wurden. Bei Laboruntersuchungen wurde die Entwicklung bei konstanten Inkubationstemperaturen ermittelt sowie folgende Punkte untersucht: Übergangsbereich der Temperatur, Schwellentemperatur und thermosensitive Phase. Inkubationstemperaturen unter 28°C führten zu 100% phänotypischen Männchen, wogegen Inkubationstemperaturen über 29,5°C zu 100% phänotypische Weibchen erbrachten. Zwischen 28°C und 29,5°C, mit einer Schwellentemperatur von 28,7°C, schlüpften sowohl Männchen als auch Weibchen. Die thermosensitive Phase bei der Geschlechtsbestimmung erstreckt sich ungefähr über 12 Tage und liegt im mittleren Drittel der Embryonalentwicklung. Im Freiland schwankt die Temperatur in den Gelegen durch die Tag-Nacht-Rhythmik und aufgrund von 98 Wetteränderungen. Freilanduntersuchungen, die in der Brenne durchgeführt wurden, zeigten, daß die Geschlechtsbestimmung abhängig ist von der Zeitdauer maskulinisierender oder feminisierender Temperaturen während der thermosensitiven Entwicklungsphase. Untersuchungen zu den Mechanismen des Temperatureinflußes wurden ebenfalls durchgeführt. Insbesondere wurden Steroidhormone und Enzyme, die ihre Synthese katalysieren, daraufhin untersucht, inwieweit sie eine Rolle bei der Differenzierung der Gonaden spielen. Es wurde nachgewiesen, daß Östrogenen und Aromatase (Enzym, das Androgene in Östrogene umwandelt) eine wesentliche Bedeutung zukommt, was auf eine mögliche thermosensitive Regulierung bei der Transkription der Aromatasegene in den Gonaden hinweist. [Zusammenfassung] (2698) Pieau, C., Belaid, B., Dorizzi, M. & Richard-Mercier, N. (1999): Intersexuality in turtles with temperature-dependent sex determination.- In: Miaud, C. & Guyétant, R. (Hrsg.): Current Studies in Herpetology - Proceedings of the 9th Ordinary General Meeting of the Societas Europea Herpetologica: 17-21. (2699) Pieh, A. & Sättele, B. (1998): Die Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) Mallorcas.- Elaphe N. F. 6 (3): 64-67. (2700) Pinston, H. & Craney, E. (1998): A propos de l´observation récente d´une jeune Salamandre tachetée, Salamandra salamandra (Amphibia, Urodela) sans taches jaunes dans le Massif du Jura (France).Bulletin de la Societe herpetetologique de France 87-88: 71-76. 1996 wurde ein junger Feuersalamander mit unpigmentierten gelben Flecken im französischen Jura gefunden. 13 Monate später ist dieser Tier vollständig schwarz. Diese ungewöhnliche Beobachtung legt den Verdacht nahe, daß die wenigen Funde von Alpensalamandern im Gebiet möglicherweise melanistische Feuersalamander waren. Ulrich Scheidt [nach englischer Zusammenfassung] (2701) Pintar, M. & Spolwind, R. (1998): Mögliche Koexistenz von Fischund Amphibienzönosen in Gewässern der Donauauen westlich Wiens.- Salamandra 34: 137-156. Im Rahmen einer zweijährigen Untersuchung wurde die Fisch- und Amphibienfauna eines Auengebietes der Donau bei Wien erhoben und den nach hydrologisch-morphologischen Kriterien typisierten Gewässern zugeordnet. Verschiedene Vergesellschaftungen der beiden Tiergruppen und ihre Kombinationen in den einzelnen Gewässerkategorien wurden mittels Clusteranalysen ausgewiesen und ihre möglichen Ursachen dargestellt. Die Bedeutung verschiedener Gewässertypen als Laichhabitate und verschiedene ökomorphologische Ausprägungen als Voraussetzung möglicher Koexistenz beider Tiergruppen wird diskutiert. Es stellte sich heraus, daß insbesondere im Fall von stochastischer Fischbesiedlung und ausreichend vertikaler Zonierung der Ufer beide Tiergruppen miteinander koexistieren können. Eine langjährige Gesetzmäßigkeit von 99 Überschwemmungsereignissen und die damit verbundene Vielfalt an Gewässertypen läßt eine dauerhafte Einnischung von Amphibien und Fischpopulationen auf längere Sicht vermuten. Eine Einschränkung der Hochwasserdynamik würde dieses Gleichgewicht empfindlich stören. [Zusammenfassung] (2702) Plénet, S., Joly, P. & Pagano, A. (1998): Is habitat requirement by an oxygen-dependent frog (Rana ridibunda) governed by its larval stage?.- Archiv f. Hydrobiologie 143: 107-119. (2703) Plesker, M. & Glatfeld, M. (1998): Amphibienvorkommen in Bielefeld.- Ber. Naturwiss. Verein Bielefeld u. Umgebung 39: 197-217. Die Amphibienkartierung in Bielefeld erbrachte Nachweise von Feuersalamander, Berg,- Faden-, Teich- und Kammolch, Knoblauch- und Erdkröte, Grasfrosch und Grünfröschen. Der Feuersalamander ist insbesondere durch den Anstau zahlreicher Fließgewässer zu Fischzucht- und Angelteichen gefährdet. Die Vorkommen des Fadenmolches sind auf die Hügellagen des Teutoburger Waldes beschränkt. Während in einer Erfassung von 1980 kaum Grünfrösche in Bielefeld festgestellt werden konnten, sind diese heute im Stadtgebiet relativ verbreitet. Dies wird vor allem auf die umfangreiche und über viele Jahre kontinuierliche Aussetzung von Tieren aller 3 Grünfroschformen aus Polen und Ungarn zurückgeführt. Ulrich Scheidt (2704) Plötner, J. (1998): Genetic diversity in mitochondrial 12S rDNA of western Palearctic water frogs (Anura , Ranidae) and implications for their systematics.- Journal Zool. Syst. Evol. Research 36: 191-201. (2705) Podloucky, R. (1998): Status of Emys orbicularis in Northwest Germany.- In: Fritz, U., Joger, U., Podloucky, R. & Servan, J. (Hrsg.): Proceedings of the EMYS Symposium Dresden 96.Mertensiella 10: 209-217. Die Mehrzahl der rezenten Sumpfschildkrötenfunde im Nordwestdeutschen Tiefland stammt aus der Region zwischen Kiel und dem Nordrand der Mittelgebirge im südlichen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. In Niedersachsen wurden ungefähr 300 Literaturhinweise und Beobachtungen aus der Zeit von 1850 bis jetzt durch die Fachbehörde für Naturschutz gesammelt. Die meisten Funde stammen aus den Einzugsgebieten der großen Flüsse sowie aus der Umgebung von Städten und demonstrieren eher das Bild entlaufener bzw. ausgesetzter Schildkröten, denn das ursprüngliche Verbreitungsbild. Diese Annahme wird durch einige Fakten untermauert. Von 38 morphologisch bzw. genetisch untersuchten Schildkröten konnten lediglich ll sicher als Emys orbicularis orbicularis eingestuft werden. Die Mehrzahl der übrigen Tiere stammt aus der Donaupopulation bzw. vom Balkan, oder wurde als E. o. hellenica determiniert. Bei den Habitaten beobachteter bzw. aufgegriffener Emys handelt es sich um verschiedene Stillgewässertypen, langsam fließende Gewässer, Altarme, nicht mehr genutzte Kanäle oder Gräben. Sie spiegeln das 100 Bild potentieller Lebensräume wider. Das ehemalige, nacheiszeitliche Vorkommen wird durch zwei Funde aus dem Atlantikum belegt. Verschiedene Kälteperioden in den letzten 2.500 Jahren haben vermutlich zum Rückgang und Aussterben der Art in verschiedenen Teilen Nordwest-Europas und damit auch in Nordwestdeutschland beigetragen, verbunden mit Lebensraumveränderungen und -Zerstörungen, möglicherweise auch der Nutzung als Fastenspeise. Der Status in den Roten Listen einiger Länder Nordwestdeutschlands wird dargestellt; er müßte einheitlich „ausgestorben oder verschollen“ sein. Aufgrund der heutigen Situation werden in Niedersachsen Naturschutzprojekte, wie z.B. die Wiederansiedlung, zur Zeit nicht weiter verfolgt. [Zusammenfassung] (2706) Pollheimer, J. & Pollheimer, M. (1998): Prachttaucher Gavia arctica erbeutet an inneralpinem Rastplatz einen Grasfrosch Rana temporaria.- Ornithologischer Anzeiger 37 (1): 69-70. Bei der Sektion eines frischtoten Prachttauchers aus der Steiermark, Österrreich wurde ein teilweise verdauter Grasfrosch festgestellt. Es handelt sich um den ersten Nachweis von Amphibiennahrung beim Prachttaucher seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Ulrich Scheidt (2707) Pollo, R. (1998): Osservazioni sullèrpetofauna della palude BrusàValette e delle aree limitrofe (Cerea-Verona).- In: Bon, M. & Mezzavilla, F. (Hrsg.): Atti 2 Convegno Faunisti Veneti.- Bolletino des Museo Civ. Storia Naturale Venezia 48 (Suppl.): 151-154. (2708) Ponséro, A. & Joly, P. (1998): Clutch size, egg survival and migration distance in the agile frog (Rana dalmatina) in a floodplain.- Archiv f. Hydrobiologie 142: 343-352. (2709) Porrmann, T. (1999): Amphibien-Straßentod wirksam verhindert.Naturschutz und Landschaftsplanung 31: 156-157. (2710) Pozzi, A. (1998). Un rarissimo rospetto (Pelobates fuscus) in provincia di Como - una segnalazione importante.- Natura Civiltà (Gruppo Naturalistico Brianza) 35 (9): 162-163. (2711) Provencal, P. (1999): Feldherpetologiske iagttaagelser i Parc National des Cévennes i Sydfrankrig.- Nordisk Herpetologisk Forening 42 (5): 142-146. (2712) Püchel-Wieling, F. & Walter, B. (1999): Der Laubfrosch (Hyla arborea L.) im Kreis Gütersloh - Bestandserfassung und Artenschutzmaßnahmen 1996-1999.- Ber. Naturwiss. Verein Bielefeld u. Umgebung 40: 43-55. Bei einer Kartierung der Laubfroschforkommen im Kreis Gütersloh (Nordrhein-Westfalen) wurden 1996/1997 an 19 Gewässern insgesamt 55 rufende Laubfroschmännchen festgestellt. Nach der Neuschaffung 101 beziehungsweise Optimierung von Gewässern, konnten bereits 1998 mehr als 68 rufende Mänchen und 1999 über 119 rufende Männchen festgestellt werden. Besonders die Zunahme des Laubfroschvorkommens in Herzebrock-Clarholz nach der Neuanlage von Gewässern, ist markant. Urs Tester (2713) Quellmalz, B. (1998): Zur Verbreitung der Amphibien auf der Rekumer Geest in Bremen-Nord.- Abh. Naturwiss. Verein Bremen 44: 153-160. 1993, 1995 und 1996 wurden in insgesamt 18 Gewässern auf der Rekumer Geest in Bremen-Nord die Arten Teichmolch, Kammolch, Erdkröte, Kreuzkröte, Knoblauchkröte, Moorfrosch, Grasfrosch und Teichfrosch nachgewiesen. Der ehemals im Untersuchungsgebiet vorkommende Laubfrosch muß als „verschollen“ eingestuft werden. Der Vergleich der Untersuchungsjahre zeigt einige Dynamik in der Besiedlung der einzelnen Gewässer durch die nachgewiesenen Arten auf. [Zusammenfassung] (2714) Reading, C. J. (1998). The effect of winter temperatures on the timing of breeding activity in the common toad Bufo bufo.- Oecologia 117: 469-475. (2715) Reading, C.J. & Clarke, R.T. (1999): Impacts of climate and density on the duration of the tadpole stage of the common toad Bufo bufo.Oecologia 121: 310-315. Institute of Terrestrial Ecology, Furzebrook Research Staion, Wareham, Dorset BH20 5AS, UK, e-mail: [email protected] In einer laufenden Langzeitstudie werden in einer südenglischen Erdkrötenpopulation folgende Daten erhoben: Datum der ersten Laichschnurabgabe (seit 1980), Datum des Larvenschlupfes (seit 1984), Zahl der geschlüpften Larven (seit 1988) und Dauer des Larvenstadiums. Die ersten Eiablagen erfolgten zwischen dem 2. Februar (1993) und dem 19. März (1996). Die Dauer des Larvenstadiums war negativ mit dem Beginn der Eiablage korreliert. Es dauerte in zeitigen Eiablagejahren bis zu 30 Tage länger als in solchen mit späten Laichterminen. Trotzdem verwandelten sich die Larven in den zeitigen Eiablagejahren bis zu 36 Tage eher als in späten. Zwischen der Dauer des Larvenstadiums und der Anzahl der Tage im Larvenstadium, an denen die minimale Bodentemperatur des Gewässers um 0°C war als auch die Anzahl der Tage an denen 10 mm oder mehr Regen fiel, bestanden signifikant positive Korrelationen. Die Sterblichkeit der Larven war positiv mit der Anzahl der Tage korreliert, an denen während des Larvenstadiums die minimale Bodentemperatur 1,5°C oder weniger betrug. Keine Zusammenhänge gab es zwischen Larvensterblichkeit und dem Eiablagedatum bzw. der Dauer des Larvenstadiums. Es ist jedoch möglich, dass die Larvensterblichkeit von der Larvendichte abhängig ist. So war die Larvensterblichkeit bei großer Anzahl geschlüpfter Larven höher, als in den Jahren mit geringer Larvenzahl. 102 In der Diskussion vertreten die Autoren die Meinung, dass die zeitigere Laichabgabe als Folge der globalen Klimaerwärmung Konsequenzen für die Populationen haben kann. So würde ein zeitigerer Schlupf zu größeren Tieren führen, welche in der ersten Überwinterung bessere Überlebenschancen hätten. Thomas Brockhaus (2716) Reder, G. (1998): Adulte Molche (Urodela: Salamandridae) und Wolfsspinnen (Araneida: Lycosidae) als Unterwasser-Ansitzjäger mit dem Beutespektrum eierlegende Kleinlibellen (Odonata: Zygoptera).- Fauna Flora Rheinland-Pfalz 8: 1207-1216. Mit Teichmolchen - Triturus vulgaris (L.) - und Wolfsspinnen (Lycosidae) der Gattung Pirata SUND. wurden zwei Beutegreifer beobachtet, die bislang im Schrifttum als Prädatoren adulter Libellen nicht erwähnt worden sind. Beide Beutegreifer lauerten im Unterwasser-Ansitz Kleinlibellen (Zygoptera) auf, die in der submersen Vegetation von Stillgewässern ihre Eier ablegen wollten. Die beobachteten Angriffe der Ansitzjäger werden beschrieben, ein möglicher Prädationsdruck diskutiert. [Zusammenfassung] (2717) Reshetnikov, A. N. (1998): Searching for water by the Common treefrog (Hyla arborea) and the Green toad (Bufo viridis): the perception of odours or air humidity?- Advances Amphibian Research former Soviet Union 3: 105-112. In einem Labortest wurde die Reaktion von Laubfröschen und Wechselkröten auf Seewasser und destiliertes Wasser getestet. Den Tieren standen jeweils zwei Seiten mit unterschiedlichen Reizen zur Auswahl. Bei gleichem Reizangebot auf beiden Seiten, erfolgte bei beiden Tierarten die Seitenwahl zufällig. Laubfrösche orientierten sich signifikant in die Richtung des Seewassers. Möglicher Auslöser könnte der spezifische Geruch dieses Wasser sein. Die Wechselkröten reagierten dagegen signifikant auf einen Feuchtigkeitsgradienten. Urs Tester (2718) Reyer, H.-U., Frei, G. & Som, C. (1999): Cryptic female choice: frogs reduce clutch size when amplexed by undesired males.- Proceedings Royal Society Lond. B 266: 2101-2107. (2719) Riberon, A. (1999): Phylogeography of the Black salamander Salamandra atra (Caudata, Salamandridae) assessed by mitochondrial DNA cyto-chrome B gene sequences.- In: Miaud, C. & Guyétant, R. (Hrsg.): Current Studies in Herpetology - Proceedings of the 9th Ordinary General Meeting of the Societas Europea Herpetologica: 385-389. (2720) Riobo, A., Rey, J., Puente, M., Miramontes, C. & Vences, M. (1999): Ontogenetic increase of black dorsal pattern in Rana temporaria.British Herpetological Society Bulletin 70: 1-6. 103 (2721) Rivera, X. & Simón, J. G. (1999): Diseños en la coloración dorsal de Salamandra salamandra (LINNAEUS, 1758), de una población de Badalona (Catalunya).- But. Soc. Cat. D'Herp. 14: 70-77. (2722) Rivera, X., Simón, J. G. & Melero, J. A. (1999): Observaciones en el ciclo larvario de Salamandra salamandra (LINNAEUS, 1758) en una poblacion de Catalunya (Noreste de la Peninsula Iberica).- But. Soc. Cat. D'Herp. 14: 62-69. (2723) Rivera, X., Simon, J. G., Melero, J. A., Urios, N. & Vilagrosa, A. (1999): La influencia de la humedad relativa, la temperatura y la pluviosidad, en la actividad de Salamandra salamandra (L.) en una población de Catalunya (Noreste de la Península Ibérica.- But. Soc. Cat. D'Herp. 14: 48-55. (2724) Rivera, X., Simon, J. G., Melero, J. A., Urios, N. & Vilagrosa, A. (1999): El ciclo de actividad de Salamandra salamandra (L.) en una población de Ca-talunya (Noreste de la Península Ibérica).- But. Soc. Cat. D'Herp. 14: 56-61. (2725) Romanowsky, T. & Tobias, M. (1999): Vergleich der Aktivitätsdichten von Bodenarthropoden (insbesondere Laufkäfern, Carabidae) in zwei agrarisch geprägten Lebensräumen - Untersuchung zum Nahrungspotential einer Population der Knoblauchkröte (Pelobats fuscus LAURENTI, 1768).- In: Krone, A., Baier, R. & Schneeweiß, N. (Hrsg.): Amphibien in der Agrarlandschaft.- Rana Sonderheft 3: 49-57. Im ostniedersächsischen Hügelland bei Braunschweig wurden eine Brache und ein Acker hinsichtlich ihrer Aktivitätsdichten an Bodenarthropoden, insbesondere dämmerungs- und nachtaktiver Laufkäfer (Carabidae), verglichen. Die Ergebnisse zeigen, daß auf dem Acker eine höhere Aktivitätsdichte an dämmerungs- und nachtaktiven Laufkäfern als auf der Brache vorherrscht. Das Phänomen, daß adulte Individuen einer ortsansässigen Knoblauchkrötenpopulation (Pelobates fuscus) auf dem Acker größer und schwerer als auf der Brache sind, wird mit diesen Ergebnissen diskutiert. [Zusammenfassung] (2726) Rössler, M. (1999): Populationsökologische Untersuchung von Emys orbicularis (LINNAEUS, 1758) in den österrreichischen Donau-Auen (Reptilia: Testudines: Emydidae).- Faunistische Abhandlungen Tierkundemuseum Dresden 21: 283-304. Im niederösterreichischen Gebiet des Nationalparks Donau-Auen wurden erstmals 1997 an drei Gewässern, zwei Altarmen und einem Fischteich Untersuchungen über Populationsökologie, Brutökologie und Habitatansprüche der Europäischen Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) durchgeführt. Dort wurden 26 Adulte, 17 Juvenile und 2 Schlüpflinge gefangen, vermessen, fotografiert und teilweise markiert. An den Altarmen betrug die durchschnittliche Carapaxlänge der Weibchen 17,2 cm, die der Männchen 15,4 cm, das durchschnittliche Gewicht der Weibchen 983 g, das 104 der Männchen 561 g. Das größte Weibchen erreichte eine Carapaxlänge von 18,7 cm und ein Gewicht von 1354 g. Die erfolgreiche Fortpflanzung wurde durch Beobachtung und Beschreibung von Paarungen, Eiablagen und schlüpfenden Jungtieren dokumentiert. Durch 92 Nistplatzbegehungen konnten 17 verschiedene Weibchen bei der Eiablage bzw. dem Eiablageversuch beobachtet, 33 Nester entdeckt, und das Schlüpfen von 87 Jungtieren mitverfolgt werden. Die Entfernung vom Wohngewässer zu den Eiablageplätzen beträgt bis zu 800 m. Sie befinden sich auf schottrigem Gelände bzw. auf dem Xerothermrasen einer Böschung. Die Legeperiode dauerte von 4. Juni bis 13. Juli. Zwei Schildkröten konnten bei einer zweiten Eiablage nach 25 Tagen beobachtet werden. Die Gelegegröße umfaßte 10 bis 15 Eier. Die Inkubationszeit betrug 98 bis 117 Tage. Von 87 Schlüpflingen wurden von 64 die Carapaxlänge und -breite gemessen, 42 wurden gewogen. Die Durchschnittsgröße beträgt 2,65 cm, das Durchschnittsgewicht 5,26 g. Die mittlere Temperatur der Inkubationsperiode eines Nests von 4. Juni bis 16. September war 22,6° C, die Maximumtemperatur 32,2°C. Die Prädationsrate ergab 77,8 %. Zwei Gelege überwinterten: in einem Nest befanden sich die Schlüpflinge im Herbst noch in den Eiern, im ändern bereits außerhalb, letzteres wurde von Prädatoren zerstört. Die Schlüpflinge des überlebenden Nests verließen die Eikammer am 3. April 1998. Die tiefste Temperatur, die an einem Vergleichsnest gemessen wurde, erreichte im Winter -1,4°C. Die beliebtesten Sonnenplätze wurden ermittelt. Insgesamt 303 mal konnten Schildkröten an Sonnenplätzen beobachtet werden. Davon entfallen 22,8 % auf Uferböschungen, 67,7 % auf Baumstämme und 9,6 % auf Wasservegetation, wobei die Präferenzen von Adulten und Juvenilen verschieden waren. Nur 5,6 % der Juvenilen wurden am Ufer beobachtet, jedoch 28 % der Adulten. 70,4 % der Juvenilen wählten einen Baumstamm oder Ast als Sonnenplatz, jedoch 66,8 % der Adulten. 23,9 % der Beobachtung von Juvenilen entfielen auf Sonnenplätze mit Vegetation, jedoch nur 5,2 % von Adulten. Die gewonnenen Erkenntnisse der vorliegenden Arbeit werden zum Schutz der vom Aussterben bedrohten Schildkröten in den niederösterreichischen Donau-Auen verwendet. Die Abstimmung der land-, forst- und fischereiwirtschaftlichen und touristischen Nutzungen auf die Lebensbedürfnisse der Sumpfschildkröten ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für das Fortbestehen der Art in Österreich. Populationsökologische Untersuchungen über Emys orbicularis werden auch an anderen Standorten weitergeführt, um zusätzliche Kenntnisse zu gewinnen und notwendige Schutzmaßnahmen auch an anderen Stellen durchzuführen, und so für die Zukunft das Überleben dieser einheimischen gefährdeten Schildkrötenart zu ermöglichen. [Zusammenfassung] (2727) Rovero, F., Lebboroni, M. & Chelassi, G. (1999): Agressive interactions and mating in wild populations of the European pond turtle Emys orbicularis.- Journal of Herpetology 33 (2): 258-263. 105 (2728) Rowe, G., Beebee, T. J. C. & Burke, T. (1999): Microsatellite heterozygosity, fitness and demography in natterjack toads Bufo calamita.- Animal Conservation 2: 85-92. (2729) Sanchiz, B. (1998): Handbuch der Paläoherpetologie - Encyclopedia of Paleoherpetology – Teil 4/Part 4 Salientia.- Verlag Dr. Friedrich Pfeil München: 275 S., 153 Abb., 12 Tafeln. Der Bauplan der Froschlurche (Anura) mit dem charakteristisch kurzen Körper und vergleichsweise langen Hinterextremitäten existiert seit dem Jura und ist durch zahlreiche, oft zeitlich unterbrochene Fossilreihen belegt. Borja SANCHIZ hat sich der Mühe unterzogen, alle bekannten Belege aufzulisten, zu sichten und zu bewerten. (Unter Einschluß des proanurischen Triadobatrachus, dem einzigen Bindeglied zu den paläozoischen Amphibien aus dem Untertrias von Madagaskar. Proanura und Anura ergeben zusammen die Überordnung Salientia.) Der Autor beginnt mit einem Überblick über die Erforschung fossiler Froschlurche in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Dem schließt sich ein kurzer Vergleich der stratigrafischen Nomenklatur auf den verschiedenen Kontinenten an, gefolgt von einer gründlichen Darstellung der anatomischen Konstruktion der Anura und den zugeordneten osteologischen Begriffen. Den Hauptteil (S. 11-135) nimmt die Auflistung aller bekannten Taxa mit Synonomen, Angaben zur Typserie und zur Typuslokalität, dem Umfang des bekannten Materials mit entsprechendem Literaturverweis, der bekannten Verbreitung der Taxa, einer Diagnose (nicht bei rezenten Arten), Beschreibung mit umfänglicher Abbildung diagnostisch wichtiger Teile und Bemerkungen ein. Diesem Katalog folgen die Nomina vana (Beschreibungen, die auf unzulänglichen Material beruhen), die Nomina nuda und jene Taxa – die entgegen der urprünglichen Beschreibung – nicht mehr den Salientia zugeschrieben werden. Die 1230 bekannten Fundstellen fossiler Vertreter der Salientia werden mit Angabe des Zeithorizontes alphabetisch aufgelistet, natürlich wiederum mit dem entsprechenden Literaturverweis. Eine Synonymliste dieser Fundstellen hilft bei der Suche einer entsprechenden Lokalität. In einem gesonderten Kapitel stellt der Autor dann unter Einbeziehung genetischer Befunde den aktuellen Diskussionstand zur Phylogenie und Evolution der Salientia dar. Die abschließende Bibliographie mit 1600 Literaturzitaten verdeutlicht noch einmal den Umfang des zu sichtenden Materials. Ein Gattungs- und Arten-Index rundet dieses monumentale Werk ab. Für Paläontologen ohnehin ein Muß, gibt dieses Werk auch dem Rezentbiologen einen vollständigen Überblick über unser Wissen zur Geschichte dieser unverwechselbaren Tiergruppe. Verfasser und Verlag kann man zu dieser Leistung nur beglückwünschen. Ulrich Scheidt 106 (2730) Scali, S. & Gentilli, A. (1999): Morphometric analysis and sexual dimorphism of extinct adders (Vipera berus) of the Po plane (northern Italy).- In: Miaud, C. & Guyétant, R. (Hrsg.): Current Studies in Herpetology - Proceedings of the 9th Ordinary General Meeting of the Societas Europea Herpetologica: 391-396. (2731) Schelbert-Jungo, S. (1999): Amphibien an Aargauer Straßen - 10 Jahre Schutzmaßnahmen.- Aargauische Naturforschende Gesellschaft, Mitteilungen 35: 71-91. (2732) Schlüpmann, M. & Geiger, A. (1998): Arbeitsatlas zur Herpetofauna von Nordrhein-Westfalen 1998. Projekt Herpetofauna 2000 NRW 2000. Ergebnisbericht Nr. 8 des Arbeitskreises Amphibien und Reptilien in Nordrhein-Westfalen in der Arbeitsgemeinschaft für biologisch-ökologische Landeserforschung (ABÖL).- Münster: 1-50. (2733) Schlüpmann, M., Weber, G., Lipscher, E. & Veith, M. (1999): Nachweis eines Freilandbastardes von Teichmolch (Triturus vulgaris) und Fadenmolch (Triturus helveticus).- Zeitschrift für Feldherpetologie 6: 203-217. In Wuppertal wurde 1996 ein männlicher Bastard zwischen Teich- und Fadenmolch (Triturus vulgaris und Triturus helveticus) in einem von Teichmolchen klar dominierten Gewässer entdeckt. Allozymanalysen belegten eindeutig den Bastardcharakter des Tieres (vermutlich ein Fl-Hybrid, da das Tier an allen diagnostischen Genorten heterozygot ist). Die Sequenzierung eines Teiles des mitochondrialen 16S rRNA-Genes bewies eindeutig, daß die Mutter des Tieres ein Fadenmolch war. Die meisten morphologischen Merkmale des Bastards sind intermediär ausgeprägt. [Zusammenfassung] (2734) Schmidt, B. R. & Anholt, B. R. (1999): Analysis of survival probabilities of female common toads, Bufo bufo.- Amphibia-Reptilia 20: 97-108. (2735) Schmidt, B. R., Hotz, H., Anholt, B. R., Guex, G.-D. & Semlitsch, R. D. (1998): Factors contributing to the maintenance of the genetic polymorphism at the locus LDH-B in the pool frog, Rana lessonae.Canadian Journal of Zoology 76: 795-804. (2736) Schmidt, D. & Schedler, B. (1999): Gibt es wirklich Wechselkröten in Nordhessen?- Elaphe N. F. 7 (3): 61-64, 1 Abb. 25 Lit. D. S. & B. S.: H.-Plett-Straße 84, D-34132 Kassel Vorgestellt wurde ein Kartierungsprojekt mit dem Ziel, die Wechselkröte (Bufo viridis) in Nordhessen zu bestätigen. Die gezielte Nachsuche wurde durch die AG Kassel der DGHT in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Amphibien- und Reptilienschutz in Hessen (AGAR) durchgeführt. In den Aktivitätsperioden 1997/98 sind in den Monaten April bis 107 Oktober potentielle Wechselkrötenlaichgewässer und Landlebensräume abgesucht und nach rufenden Männchen verhört worden. Außerdem konnten private Notizen aus den letzten 18 Jahren ausgewertet werden. Besonderes Augenmerk wurde auf die Gebiete gerichtet, aus denen Meldungen zu Wechselkröten stammten. Ein Nachweis gelang nicht. Auch eine Nachfrage bei verschiedenen hessischen Museen nach Belegexemplaren aus der Region Nordhessen verlief negativ. Dieser Bericht dient als Abschlussbericht der durchgeführten Kartierung. Somit besiedelt die Art nachweislich nur die südlichen Landesteile von Hessen. Heinz Berger (2737) Schmidt, E. (1999): Das Artenschutzprojekt „Auenamphibien Laubfrosch im Westerwald“ - Hyla a. arborea (LINNAEUS, 1758) - im Regierungsbezirk Koblenz.- Fauna Flora Rheinland-Pfalz 9: 265-288. Der Laubfrosch ist im Gebiet des Westerwaldes besonders stark auf Lebensräume in Abbau befindlicher Tongruben angewiesen. Im Rahmen eines Artenschutzprojektes “Auenamphibien” werden gezielt neue Lebensräume für Amphibien geschaffen. Eine besonders wichtige Stellung hat dabei die Zusammenarbeit mit der Tonindustrie. In den Jahren 1993 bis 1998 konnten so 60 Gewässer für den Laubfrosch neu angelegt oder optimiert werden. Populationen des Laubfroschs, welche mit Artenschutzmaßnahmen gefördert wurden, zeigen eine zunehmende Tendenz. Gesamthaft geht die Zahl der Vorkommen im Regierungsbezirk Koblenz immer noch zurück. Urs Tester (2738) Schmidtler, J. F. (1999): Notes on the altitudinal distribution of lizards and some other reptiles on Mount Biokovo (Croatia) and ist immediate surrounding.- Natura Croatica 8 (3): 223-237. (2739) Schneeweiß, N. (1998): Status and protection of the European pond turtle (Emys o. orbicularis) in Brandenburg, Northeast Germany.- In: Fritz, U., Joger, U., Podloucky, R. & Servan, J. (Hrsg.): Proceedings of the EMYS Symposium Dresden 96.- Mertensiella 10: 219-226. Die Europäische Sumpfschildkröte (Emys o. orbicularis) ist die einzige autochthone Schildkrötenart, die in Deutschland vorkommt. Hier ist sie ernsthaft gefährdet. In den abgelegenen See- und Flußgebieten des nordöstlichen Teils Deutschlands (Mecklenburg und Brandenburg) gibt es noch kleine Restpopulationen. Bei Sumpfschildkröten aus der Umgebung von Städten handelt es sich meist um ausgesetzte Heimtiere aus Südoder Südosteuropa. Zu den Hauptgründen für den Rückgang von E. o. orbicularis in Deutschland zählen die Übernutzung als Nahrungsmittel bis zum 19. Jahrhundert und die Trockenlegung von Wasserläufen, Sümpfen und Feuchtgebieten. Heute sind die Populationen durch extensive Baumaßnahmen, die Entwicklung von Tourismus, Fischerei und die weitere Trockenlegung von Gewässern und Sümpfen gefährdet. Wiederaufforstungen oder die intensive landwirtschaftliche Nutzung offener Gebiete in 108 der Nähe von Seen und Fließgewässern stellen eine Gefahr dar (Verlust von Eiablageplätzen oder die direkte Zerstörung von Gelegen). Ein weiteres Problem ist der Verlust von Trockenrasen, einem potentiellen Nistplatz, als Folge von Sukzessionen. Insbesondere juvenile Schildkröten fallen Prädatoren, wie Wildschweinen und Füchsen, zum Opfer. Häufig ist die Populationsdichte bei den Prädatoren hoch. 1993/94 schuf der NABU (Naturschutzbund) Brandenburg ein Projekt, um die letzten autochthonen Populationen zu schützen. Dieses Projekt, das vom Brandenburger Umweltministerium und von der DGHT unterstützt wird, beinhaltet: (1) Bestimmung des gegenwärtigen Status in Brandenburg (Befragung und Kartierung), (2) ökologische und populationsbiologische Forschung, (3) genetische Forschung, (4) morphologische Forschung, (5) Schutzmaßnahmen, (6) Aufbau einer Zuchtstation. [Zusammenfassung] (2740) Schneeweiß, N., Andreas, B. & Jendretzke, N. (1998): Reproductive ecology data of the European pond turtle (Emys o. orbicularis) in Brandenburg, Northeast Germany.- In: Fritz, U., Joger, U., Podloucky, R. & Servan, J. (Hrsg.): Proceedings of the EMYS Symposium Dresden 96.- Mertensiella 10: 227-234. Der Schlupferfolg von Emys o. orbicularis im nördlichen Brandenburg wird durch Prädatoren, Landwirtschaft und klimatische Faktoren beeinflußt. Als bevorzugte Eiablageplätze werden xerotherme Sandtrockenrasen genutzt, in einigen Fällen jedoch auch Äcker, Waldwege oder Feuerschutzschneisen. Die Weibchen legen vom Wohngewässer bis zum Eiablageplatz Strecken zwischen einigen hundert Metern und 1,5 km zurück. Jedes Jahr wird ein Gelege mit 8-18 Eiern abgesetzt. Der Zeitraum der Eiablage erstreckt sich von Ende Mai bis Ende Juni mit einer deutlichen Häufung in der ersten und zweiten Junidekade. Im Untersuchungsgebiet verliessen 31 im August/September 1994 geschlüpfte Jungtiere die Gelegehöhlen im März und April 1995 nach einer Überwinterung im Boden. Im Jahr 1995 lag im Inkubationszeitraum (15. Juni bis 31. August) die Durchschnittstemperatur von vier Nestern an verschiedenen Plätzen zwischen 21,2°C und 24,4°C (mittlere Maximaltemperatur: 23,5°C-28,0°C, Sonnenscheinstunden: 675,4 bzw. 778,7). Die Embryonalentwicklung verlief normal, und die Jungtiere schlüpften im Spätsommer, blieben jedoch in den Gelegehöhlen. Im folgenden, sehr kalten Winter bedeckte keine Schneeschicht die Nester, so daß die Temperaturen in den Gelegehöhlen bis auf -12°C herabfielen. Als Folge starben alle Jungtiere. Die Inkubationszeit künstlich erbrüteter Eier brandenburgischer E. o. orbicularis beträgt bis zum Schlupf 59-63 Tage (konstante Temperaturbedingungen zwischen 28,0 und 29,5°C). [Zusammenfassung] 109 (2741) Schneeweiß, N. & Beckmann, H. (1998): Herpetofauna 2000 in Brandenburg.- Naturschutz und Landschaftspflege in Brandenburg 7: 219-221. Seit Beginn der 70er Jahre zeichnen sich gravierende Bestandsrückgänge unter den einheimischen Amphibien- und Reptilienbeständen ab. Artenschutzprogramme und überregionale Schutzprojekte erfordern die Aktualisierung des Kenntnisstandes zu Status und Verbreitungssituation dieser Arten. Ähnlich wie in vergleichbaren Vorhaben anderer Bundesländer (z.B. Nordrhein-Westfalen) wurde in dem 1997 begonnenen Projekt Brandenburger „Herpetofauna 2000“ auf der Grundlage von Umfragen und aktuellen Erhebungen ein landesweites Artenkataster erstellt. Über den Aufbau einer zentralen Datenbank hinaus soll die gegenwärtige Verbreitungssituation auf der Basis von Messtischblattquadranten in einem Kartenwerk dargestellt werden. Hierbei wird für die am stärksten gefährdeten Arten, wie Rotbauchunke und Laubfrosch, ein höherer Auflösungsgrad (Minutenraster) angestrebt. In Referenzgebieten charakteristischer Landschaftsformationen Brandenburgs erfolgen außerdem quantitative Erhebungen der Herpetozönosen. Auf dieser Basis soll eine Statuseinschätzung auch für versteckt lebende, bei Kartierungen oft übersehene Arten (z. B. Tritius cristatus) ermöglicht werden. [Zusammenfassung] (2742) Schneeweiß, N. & Beckmann, H. (1999): The ponds of the youngmoraine landscape: habitats and centres of distribution of amphibians in Brandenburg (NE-Germany). - In: Boothby, J. (ed.): Ponds and Pond Landscapes - Proceedings of the International Conference of the Pond Life Project Maastricht 1998: 197-202. (2743) Schneeweiß, N. & Steinhauer, C. (1998): Habitat use migrations of a remnant population of the European pond turtle (Emys o. orbicularis), depending on landscape structures in Brandenburg, Germany.In: Fritz, U., Joger, U., Podloucky, R. & Servan, J. (Hrsg.): Proceedings of the EMYS Symposium Dresden 96.- Mertensiella 10: 235-243. Bis ins 18. Jahrhundert waren einige Regionen Brandenburgs bekannt für ihren besonderen Reichtum an Europäischen Sumpfschildkröten. Eine dieser Regionen war das Havelländische Luch. In einem See und seinen angrenzenden Feuchtgebieten überlebte hier eine Restpopulation von Emys o. orbicularis bis heute. In diesem Gebiet wurden bereits Anfang der 70er Jahre einige Sumpfschildkröten durch Kerbung der Marginalschilder markiert (zwei Männchen und drei Weibchen). Zur Zeit dieser Studie lebten die Schildkröten in einem See und in einigen benachbarten Waldtümpeln. Zwei Gelegeplätze auf einem Kahlschlag und einem Waldweg waren bekannt. Diese Gelegeplätze in Abständen von 800 m südlich des Sees und 300 m nordöstlich des Sees wurden von mehreren Weibchen aufgesucht. Im Rahmen einer aktuellen Feldstudie (1995, 1996) wurden vier adulte E. o. orbicularis (1,3) im See gefangen. Drei von ihnen (1,2) wurden als 110 Individuen identifiziert, die 24 Jahre zuvor markiert worden waren. Von Anfang Juni bis Ende September 1996 wurden die Wanderungen der Schildkröten (n: 1,3) radiotelemetrisch verfolgt. Der Jahreslebensraum der Population war eine flache, reich strukturierte Bucht des Sees. Während der See den Sumpfschildkröten noch heute ein geeignetes Habitat bietet, verlandeten die Waldtümpel fast vollständig und verloren somit ihre Habitatfunktion. Drei Weibchen wurden auf ihren Wanderungen vom Jahreslebensraum zu den Gelegeplätzen verfolgt. Die längste Wegstrecke betrug hierbei 1650 m. Es zeigte sich, daß die Weibchen die selben Gebiete zur Eiablage aufsuchten, wie bereits 24 Jahre zuvor. Jedoch hatten sie nunmehr aufgrund großflächiger Aufforstungen Schwierigkeiten, geeignete Stellen zur Eiablage zu finden. [Zusammenfassung] (2744) Schneeweiß, U. & Schneeweiß, N. (1999): Gefährdung von Amphibien durch mineralische Düngung.- In: Krone, A., Baier, R. & Schneeweiß, N. (Hrsg.): Amphibien in der Agrarlandschaft.- Rana Sonderheft 3: 59-66. 1994 wurden bei freilandökologischen Untersuchungen an Amphibienpopulationen in Agrarlandschaften nördlich Berlins mehrfach geschädigte und verendete Amphibien infolge mineralischer Düngung registriert. Als Dünger wurden Kalkammonsalpeter (Stickstoff) oder Mischdünger (Kalkammonsalpeter, Phosphor, Kali bzw. ausschließlich Phosphor Kali) verwendet. Bei einer forcierten Düngung mit Kalkammonsalpeter löste sich das Düngergranulat aufgrund starker Niederschläge schnell auf, so daß trotz erhöhter Amphibienabundanzen (>2.500 Tiere) nur 3 durch Verätzung getötete R. arvalis nachgewiesen wurden. [Zusammenfassung] (2745) Schrack, M. (1999): Zum Vorkommen und zur Lebensweise der Kreuzotter (Vipera berus [L., 1758]) in der Radeburger und Laußnitzer Heide.- Veröff. Mus. Westlausitz Kamenz 21: 67-86. M. S.:Ortsteil Großdittmannsdorf, Hauptstr. 48a, D-01471 Radeburg Die Radeburger und Laußnitzer Heide ist Bestandteil eines großräumigen Reproduktionsgebietes einer individuenreichen Kreuzotterpopulation im Naturraum „Königsbrück- Ruhlander Heiden“. Zum Schutz eines Lebensraumes mit der seltenen Vergesellschaftung von drei in Sachsen heimischen Schlangenarten sowie der vollständigen Herpetofauna des Naturraumes werden arten-. und biotoperhaltende Maßnahmen zur Bewahrung und Entwicklung von Sonn- und Paarungsplätzen, Sommergebieten, Wander- und Ausbreitungswegen vorgeschlagen. Der geplante großflächige Kiesabbau zwischen den als NSG geschützten Sommergebieten gefährdet den Fortbestand der ausschließlich in trockenwarmen Schmelzwasserschotter- und Kieshochflächen gelegenen Sonn- und Paarungsplätze mit den notwendigen Ausbreitungs- und Wanderwegen zwischen diesen Teillebensräumen. Die vorliegende Auswertung von Beobachtungen der nach Bundesartensschutzverordnung streng geschützten 111 Kreuzotter mit Beschreibung ihrer Teillebensräume und Vergesellschaftungen mit anderen Lurch- und Kriechtierarten soll einen Beitrag zum Schutz der Art und ihres Jahreslebensraumes leisten. [Zusammenfassung] (2746) Schröer, T. & Greven, H. (1998): Verbreitung, Populationsstrukturen und Ploidiegrade von Wasserfröschen in Westfalen.Zeitschrift für Feldherpetologie 5: 1-14. T. S.: Institut für Zoomorphologie und Zellbiologie der Heinrich-Heine-Universität, Universitätsstr. 1, D-40225 Düsseldorf 790 Wasserfrösche wurden während der Fortpflanzungszeit in den Jahren 1995 und 1996 an 33 westfälischen Laichplätzen Blut entnommen. Mittels Allozymanalysen mit Cellulose-Acetat-Gelen als Trägermaterial konnten 11 Genorte aus 8 Enzymsystemen getestet werden. An diesen 11 Genorten wurden 26 verschiedene Allele charakterisiert; 7 Genorte erwiesen sich als polymorph, 6 eigneten sich zur Genotypendiagnose (20 Allele mit unterschiedlicher diagnostischer Wertigkeit). Anhand dieser Genorte konnten 141 Individuen als R. lessonae (17,8%), 403 als R. kl. esculenta (51,0%) und 246 als R. ridibunda (31,1%) determiniert werden. 765 Individuen waren Adulti (96,8%). Messungen des DNA-Gehaltes der Erythrozytenkerne zeigten, dass alle Wasserfrösche diploid waren. Sieben verschiedene Populationssysteme konnten identifiziert werden (7-53 Individuen pro Population): 6 lessonae-esculenta-, 4 esculentalesso-nae-, 7 esculenta-ridibunda-, 7 ridibunda-esculenta-, 6 ridibunda-, und 1 ridibunda-esculenta-lessonae-Populationen. Reine lessonaePopulationen konnten im Untersuchungsgebiet nicht nachgewiesen werden. In Misch-populationen mit R. kl. esculenta dominiert R. ridibunda meist zahlen-mäßig über die Bastarde. Der Anteil von R. lessonae hingegen liegt im Falle des syntopen Vorkommens mit R. kl. esculenta meist deutlich unter 50%. In einer ridibundaes-culentalessonae-Population finden offensicht-lich Primärbastardierungen zwischen R. ridbunda und R. lessonae statt. Die Hohe Mark und Haard bei Haltern stellen im Untersuchungsgebiet ein wichtiges Verbreitungszentrum von R. lessonae dar. R. ridibunda ist in den Ruhrtälern der vorherrschende Genotyp; reine ridibunda-Popula-tionen sind hier am häufigsten. Im Umland des Lippeverlaufes fehlt R. ridibunda dagegen fast völlig. Elf der untersuchten Gewässer liegen in Wäldern oder an Waldrändern. In diesen ist R. lessonae stets vorhanden. Von R. ridibunda werden Wälder strikt gemieden. Hinsichtlich der Habitatpräferenzen gleichen die Bastarde stark R. lessonae. Wasserführende Wassergräben und Altarme, in denen R. lessonae völlig fehlt, spielen auch für R. kl. esculenta eine eher untergeordnete Rolle. R. ridbunda zeigt für diese beiden Gewässertypen höchste Präferenz. [Zusammenfassung] 112 (2747) Sehnal, P. & Schuster, A. (1999): Herpetologische Beobachtungen auf der Kvarnerinsel Cres, Kroatien. Ergebnisse von fünf Exkursionen.- Herpetozoa 12 (3/4): 163-178. Die herptologischen Fundmeldungen von fünf Exkursionen zur Kvarnerinsel Cres (Kroatien) werden zusammengefaßt und mit Angaben anderer Autoren (vor allem BRUNO 1980) in Kartenform dargestellt. Insgesamt wird das Vorkommen von 7 Amphibien- und 21 Reptilienformen für die Insel angegeben, doch liegen für 4 Amphibien- und 7 Reptilienarten nur spärliche Nachweise vor. Bemerkenswerterweise scheinen Ringelnatter, Smaragdeidechse und Land-schildkröte durch die westlichen Formen Natrix natrix helvetica, Lacerta bili-neata und Testudo hermanni hermanni vertreten. [Zusammenfassung] (2748) Seidel, B. (1999): Water-wave communication between territorial male Bombina variegata.- Journal of Herpetology 33 (3): 457-462. In temporären Gewässern eines Steinbruchgeländes in Niederösterreich zeigte ein Drittel aller Gelbbauchunken-Männchen ein territoriales Verhalten während mehrerer kurzer Laichaktivitätsphasen pro Jahr. Dieses äußerte sich in der Produktion von konzentrischen Wasserwellen durch ein arttypisches Schlagen der Hinterbeine, wobei auf diese Weise Territorien in relativ tiefen und zumeist vegetationsfreien Bereichen der Tümpel abgegrenzt wurden. Die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Embryonal- und Larvalentwicklung ist hier am größten, verglichen mit flacheren Gewässerpartien der selben Wasserstellen. Männchen, die solche Wasserwellen produzierten, also territoriales Verhalten zeigten, waren signifikant größer und hatten einen höheren Paarungserfolg als nicht-territoriale Männchen. In Zahlen ausgedrückt, wurden 61,9% der territorialen Männchen (44 von 71) verpaart angetroffen, aber nur 17,7% (30 von 169) der Nicht-Territorialen. Zudem konnten Beziehungen zum Alter der Individuen hergestellt werden, jüngere adulte Männchen zeigten kein territoriales Verhalten. Charakteristische, aggressive Interaktionen zwischen Eindringlingen und Verteidigern von Territorien werden ebenso beschrieben wie spezifische Verhaltensweisen nichtaggressiver Männchen beim Durchschwimmen eines besetzten Reviers, welche der Autor als „Konfliktvermeidung“ interpretiert. Thoralf Sy (2749) Seipp, R., Malten, A. & Köhler, G. (1998): Ein bisher unbekanntes Vorkommen der Mauereidechse Podarcis muralis (LAURENTI, 1768) auf dem Gelände des Hauptgüterbahnhofs in Frankfurt/Main.Elaphe N. F. 6 (2): 81-82. (2750) Semenzato, M., Richard, J. & Menegon, M. (1998): Atlante erpetologico della Laguna di Venzia.- In: Bon, M. & Mezzavilla, F. (Hrsg.): Atti 2 Convegno Faunisti Veneti.- Bolletino des Museo Civ. Storia Naturale Venezia 48 (Suppl.): 18-30. 113 (2751) Semenzato, M., Zanetti, M., Richard, J. & Borgoni, N. (1998): Distribzione storica ed attuale di Emys orbicularis e osservazioni sulla recente diffusione di Trachemys scripta nel Veneto.- In: Bon, M. & Mezzavilla, F. (Hrsg.): Atti 2 Convegno Faunisti Veneti.- Bolletino des Museo Civ. Storia Naturale Venezia 48 (Suppl.): 155-159. (2752) Serra-Cobo, J., Lacroix, G. & White, S. (1998): Comparison between the ecology of the new European frog Rana pyrenaica and that of four Pyrenean amphibians.- Journal of Zoology 246 (2): 147-154. (2753) Servan, J. (1998): Ecological study of Emys orbicularis in Brenne (Central France).- In: Fritz, U., Joger, U., Podloucky, R. & Servan, J. (Hrsg.): Pro-ceedings of the EMYS Symposium Dresden 96.Mertensiella 10: 245-252. Seit 10 Jahren werden an Emys orbicularis in Teichen in der Brenne (Mittelfrankreich) populationsökologische Untersuchungen mit Hilfe der Markierung-Wiederfang-Methode durchgeführt. In der Brenne gibt es etwa 100 Teichketten, die jeweils aus einzelnen Teichen bestehen, die durch Wassergräben miteinander verbunden sind. Eine aus 19 Teichen bestehende Kette wurde für die vorliegende Arbeit untersucht. Bei wiedergefangenen Tieren beträgt die mittlere jährliche Abwanderung 28% für 9 Teiche und 0,4% für die übrigen Teiche der Kette. Die Lokalpopulation wird auf 672 Individuen geschätzt, von denen 15% juvenile Tiere sind. Die mittlere Carapaxlänge unterscheidet sich in beiden Geschlechtern signifikant von anderen Populationen. Das Geschlechter Verhältnis ist 0,47 zugunsten der Weibchen. Diese Unterschiede werden in bezug auf Habitatfragmentierung und Heterogenität der Umwelt diskutiert. [Zusammenfassung] (2754) Sinsch, U. (1998): Biologie und Ökologie der Kreuzkröte.- Laurenti Verlag Bochum: 1-222. Aufbauend auf langjährigen eigenen Untersuchungen schildert der Autor in dieser Monografie anschaulich die Lebensweise dieser erstaunlich flexiblen Art. Neben der Beschreibung der Art, ihrer Verbreitung und Lebensräume wird sehr detailiert auf das Verhalten (45 S.) und Ökologie (53 S.) der Kreuzkröte eingegangen und aktuelle Konzepte und Theorien dieser Forschungsbereiche im Licht die Befunde kritisch hinterfragt. Abschließend werden in einem ausführlichen Kapitel grundsätzliche Fragen zum Artenschutz aufgeworfen – die hoffentlich zu mancher Diskussion Anlaß geben - und auf die Notwendigkeit von Langzeituntersuchungen hingewiesen. Dieses gehaltvolle Büchlein ist für Feldherpetologen dringend zu empfehlen. Ulrich Scheidt 114 (2755) Sinsch, U., Höfer, S. & Keltsch, M. (1999): Syntope Habitatnutzung von Bufo calamita, B. viridis und B. bufo in einem rheinischen Auskiesungsgebiet.- Zeitschrift für Feldherpetologie 6: 43-64. 1997 und 1998 wurde im Koblenz-Neuwieder Becken (Rheinland-Pfalz) ein individuenreiches Vorkommen der drei einheimischen Krötenarten (Bufo bufo, B. calamita, B. viridis) untersucht. Das Mischvorkommen ist in einer 5 km2 großen, fragmentierten Kulturlandschaft mit Siedlungsbereichen, landwirtschaftlich und industriell genutzen Gebieten und Ruderalflächen lokalisiert. An 32 permanenten oder temporären Gewässern waren Laichgesellschaften von wenigstens einer der drei Arten vertreten. Schwerpunkt der Untersuchungen war die lokale Populationsökologie von Kreuz- und Wechselkröte sowie die Wirkung interspezifischer Konkurrenz auf die Kaulquappen aller drei Arten in einem gemeinsamen Laichgewässer und dessen Umgebung. Bei B. calamita und B. viridis interagieren die Individuen der jeweiligen Lokalpopulationen als Teile derselben Metapopulation und der Nachwuchs der wenigen »source«Populationen jeder Art erhält durch Einwanderung die vielen »sink«-Populationen ohne eigenen Nachwuchs. Die Kreuzkröte zeigte drei Laichmaxima zwischen Ende März und Mitte Juli, während sich die Fortpflanzungsaktivität der Wechselkröte auf einen Monat im Frühjahr beschränkte. Minimalschätzungen der Bestände belaufen sich auf etwa 3 000 Kreuzkröten und l 000 Wechselkröten. Die Laichgesellschaften von B. bufo konzentrierten sich im März auf die großen Baggerseen, aber in einem nährstoffreichen permanenten Flachgewässer mit 600-1 200m2 Oberfläche laichten im Frühjahr 1998 alle drei Krötenarten gemeinsam. Die Anzahl der Laichschnüre betrug 4 B. bufo, 27 B. calamita und 17 B. viridis. Trotz der zeitweilig ca. 200000 Kaulquappen im selben Gewässer waren weder intra- noch interspezifische Hemmeffekte aufgrund von Konkurrenz festzustellen. Nach der Metamorphose bis zur ersten Überwinterung waren die juvenilen Wechselkröten jedoch signifikant schlechter ernährt als die syntopen Kreuzkröten derselben Altersstufe, wahrscheinlich wegen ihres langfristigen Aufenthaltes in Mikrohabitaten mit hoher Populationsdichte und damit hoher Konkurrenz um Ressourcen. Juvenile der anderen beiden Krötenarten reduzierten die Konkurrenz durch schnelle Abwanderung in weniger dicht besiedelte Landlebensräume aus. Der Wechselkröte bietet dieses Untersuchungsgebiet an der westlichen Verbreitungsgrenze suboptimale Lebensbedingungen, denn die Fortpflanzungsperiode ist auf etwa 1/3 gegenüber derjenigen in Kerngebieten verkürzt und die Wintermortalität Juveniler ist ungewöhnlich hoch. Obwohl das Untersuchungsgebiet eine rein anthropogen geformte Kulturlandschaft mit kontinuierlichen menschlichen Eingriffen darstellt, kann keine der drei Arten in ihrem Bestand als gefährdet angesehen werden. Im Falle der Kreuz- und Wechselkröten ist hohe Landschaftsdynamik sogar die Voraussetzung für die weitere Existenz des Bestandes, da ansonsten die Sukzession die Pionierlebensräume in ungeeignete Habitate umwandeln würde. [Zusammenfassung] 115 (2756) Sjögren-Gulve, P. (1998): Spatial movement patterns in frogs: differences between three Rana species.- Ecoscience 5 (2): 148-155. Die räumlichen Wandermuster des Kleinen Wasserfrosch (Rana lessonae CAMERANO), des Moorfrosch (R. arvalis NILSSON) und des Grasfrosch (R. temporaria L.) wurde mit Hilfe von Fangzäunen an zwei gemeinsamen Laichgewässern in Schweden (60° N) untersucht. Die Untersuchung erfolgte anhand der Orientierung der Wanderung und der Vegetation. Die Fänge der einzelnen Arten wurden gegen eine zufällige Anwanderungsverteilung sowie gegen einander getestet. Die Untersuchung erfolgte getrennt für drei Zeitperioden jeweils in zwei Untersuchungsjahren. Die Wandermuster unterschieden sich in Bezug auf die Orientierung signifikant. Bei den Adulti waren die Wanderungen beim Kleinen Wasserfrosch von oder zu den anderen Wasserfrosch-Lokalitäten und angrenzende Sümpfe orientiert. Beim Grasfrosch waren sie dagegen zufällig. Der Moorfrosch zeigte ein intermediäres Muster mit gelegentlichen Abweichungen vom zufälligen Wanderungsmuster. Bei den Juvenilen waren die Wanderungen beim Kleinen Wasserfrosch wie bei den Adulten zielorientiert, während sie beim Grasfrosch auf oder von Waldhabitaten gerichtet war. Der Moorfrosch zeigte wieder ein intermediäres Muster und wanderte zu angrenzenden Sümpfen. Die zielorientierten Wanderungen sind eng mit den Life-history - Merkmalen der Arten korreliert und funktionieren aufgrund von Navigationsmechanismen, wie sie aus anderen Studien beschrieben wurden. [Zusammenfassung; Übersetzung: Andreas Krone] (2757) Sluis, T. van der, Bugter, R. J. F. & Vos, C. C. (1999): Recovery of the Great crested newt population (Triturus cristatus LAURENTI, 1768) in Twente, The Netherlands. - In: Boothby, J. (ed.): Ponds and Pond Landscapes - Proceedings of the International Conference of the Pond Life Project Maastricht 1998: 235-246. (2758) Smit, G., Zuiderwijk, A. & Groenveld, A. (1999): A national amphibian monitoring program in the Netherland.- In: Miaud, C. & Guyétant, R. (Hrsg.): Current Studies in Herpetology - Proceedings of the 9th Ordinary General Meeting of the Societas Europea Herpetologica: 397-402. (2759) Smith, N. D. (1999): Reproduction of the Slow-Worm, (Anguis fragilis L.), in relation to climate and distribution.- In: Miaud, C. & Guyétant, R. (Hrsg.): Current Studies in Herpetology - Proceedings of the 9th Ordinary General Meeting of the Societas Europea Herpetologica: 403-411. 116 (2760) Snieshkus, E. (1998): Some observations on secondary sexual characteristics, sex ratio, and reproductive aspects of European pond turtles, Emys orbicularis (LINNAEUS, 1758), in the former USSR.- In: Fritz, U., Joger, U., Podloucky, R. & Servan, J. (Hrsg.): Proceedings of the EMYS Symposium Dresden 96.- Mertensiella 10: 253-258. Daten zur Fortpflanzungsbiologie und Populationsstruktur von Emys orbicularis aus verschiedenen Teilen des Verbreitungsgebietes in der ehemaligen UdSSR (Litauen, Ukraine, Rußland, Georgien, Aserbaidschan, Turkmenistan) werden vorgestellt. Aus Litauen (Kuculishkes) sind einige Weibchen mit sekundären männlichen Geschlechtsmerkmalen bekannt. Weibchen sind überall zahlreicher als Männchen, außer bei je einer Population aus Turkmenistan (Jastscha) und von der Krim (Aluschta). Männchen bleiben generell kleiner als Weibchen. Bei allen untersuchten Populationen beginnt die Paarungszeit im April. Bei den nördlichen Populationen schreiten die Weibchen um mehrere Wochen früher zur Eiablage als bei den südlichen. Auch im Süden verlassen mitunter Jungtiere das Nest erst im darauffolgenden Jahr. [Zusammenfassung] (2761) Sound, P. (1999): Lacerta bilineata DAUDIN, 1802 predates on juvenile Coronella austriaca LAURENTI, 1768.- Herpetozoa 12 (1/2): 85-86. Eine männliche Westliche Smaragdeidechse (Lacerta bilineata DAUDIN. 1802) wurde beim Oberwältigen und Fressen einer etwa 20 cm langen Schlingnatter (Coronella austriaca LAURENTI, 1768) beobachtet. Der gesamte Vorgang dauerte über eine halbe Stunde. Dies ist der erste Nachweis von Predation einer Schlingnatter durch eine Westliche Smaragdechse. Beide Arten können wechselseitig Feinde von juvenilen Individuen der jeweils anderen Art sein. Aufgrund des reichen Beutetierangebotes von Mauer- und Zauneidechsen, Blindschleichen und Heuschrecken im Untersuchungsgebiet (Weinberge der Stadt Boppard, Mittelrheintal, BR Deutschland) sollte der beobachtete Vorgang als Ausnahme betrachtet werden. [Zusammenfassung] (2762) Standen, V., Rees, D. & Twiss, S.D. (1998): A palmate newt population in acid bog pools in the Sutherland Flows of north Scotland.- Glasgow Naturalist 23 (3): 35-39. (2763) Steinfartz, S. (1998): Über eine interessante Farbkleidveränderung bei Salamandra atra aurorae.- Salamandra 34: 69-72. Es wird zum ersten Mal über zwei Farbkleidänderungen bei nahezu adulten Salamandra atra aurorae TREVISAN, 1982 berichtet. Die grundlegende Farbänderung von gelb nach schwarz vollzog sich in weniger als vier Monaten, nachdem die Adult-Färbung bereits schon etabliert war. Solch eine Farbänderung innerhalb eines so kurzen Zeitraumes ist für das als relativ konstant geltende Farbkleid von S. salamandra und S. atra ungewöhnlich Das Auftreten von nahezu schwarzen S. a. aurorae, die als Intermediärformen zwischen S. a. aurorae und S. a. atra gedeutet worden 117 sind, könnte demnach auch eine reine Färbungsvariante von S. a. aurorae sein. Im Jahre 1996 brachte eines der beiden Tiere ein normal gelb gefärbtes Jungtier zur Welt. [Zusammenfassung] (2764) Stöck, M. (1998): Bemerkungen zum Fund eines teilalbinotischen Teichmolches (Triturus vulgaris LINNAEUS, 1758) östlich von Halle (Saale).- Hercynia N. F. 31: 135-138, 1 Abb. 25 Lit. M. S.: M.-Luther-Univ. Halle-Wittenberg, Inst. f. Zoologie, Domplatz 4, D-06099 Halle Im April 1995 gelang in einem Teich westlich von Dieskau (Saalkreis/ Sachsen-Anhalt) der Fund eines adulten teilalbinotischen Triturus vulgaris. Die Körperpigmentierung war erheblich zugunsten eines weißlichen bis rosa-gelben Grundtons gewichen, fehlte jedoch nicht völlig. Die typischen Fleckenmuster männlicher Tiere waren als hellgraue Tüpfel noch erkennbar; die Bauchseite sowie die Unterkante des Schwanzes wiesen deutlich Orangefarbtöne auf. Die Iris zeichnete sich schwarz ab, der Augenhintergrund dagegen war rot. In Auswertung zahlreicher Quellen wurde das Phänomen des Albinismus dieses Individuums diskutiert. Als bemerkenswert wurde der Fund wegen des Erreichens des Adultstadiums, der Ausbildung sekundärer Geschlechtsmerkmale einschließlich der Paarungstracht bezeichnet, der zudem als Erstbeleg für den halleschen Raum gilt. Heinz Berger (2765) Stoefer, M. & Schneeweiß, N. (1999): Zeitliche und räumliche Aspekte beim Schutz von Amphibien in der Agrarlandschaft des Barnims.In: Krone, A., Baier, R. & Schneeweiß, N. (Hrsg.): Amphibien in der Agrarlandschaft.- Rana Sonderheft 3: 41-48. In der Bömicker Feldmark (Barnim, Brandenburg) wurde nach der Sanierung von Kleingewässern seit 1993 mit Hilfe von Folienfangzäunen die Migration von Amphibien untersucht. Bei der Abstimmung des Zeitpunktes der Bearbeitung von Agrarflächen auf das Migrationsgeschehen der Amphibien ergeben sich große Schwierigkeiten. Diese beruhen im wesentlichen auf der Abhängig-keit des Migrationsverlaufes von klimatischen Faktoren und deren unvorhersagbaren Schwankungen. Die meisten Amphibienarten benutzen über Jahre hinweg immer wieder die gleichen Wanderwege, die durch die Herausnahme aus der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung dauerhaft und von klimati-schen Schwankungen unabhängig geschützt werden können Gewässerrandstrei-fen werden von Amphibien sowohl als Sommerlebensraum als auch als Winterquartier genutzt. Eine stärkere Strukturierung der Agrarlandschaft, vor allen durch Umwandlung von Intensiväcker in Grünland auf den Wanderkorridoren sowie auf den Flächen mit zahlreichen Kleingewässern, sollte daher vorrangige Ziel des Amphibien- und Naturschutzes in den Verbreitungszentren der Amphibien sein. [Zusammenfassung] 118 (2311) Strijbosch, H. (1998): Farbanomalien bei der Zauneidechse. Opfer der Isolation in einer zersplitterten Landschaft?- Die Eidechse 9: 35-40. In einer kleinen und stark isolierten Zauneidechsen-Population wurden während einiger kurzer Besuche 1993 ein adultes cyanistisches Männchen, 1995 ein adultes melanistisches Männchen und 1997 zwei adulte melanistische Männchen angetroffen. Die Hypothese lautet, daß Inzucht durch starke Isolierung und geringe Populationsstärke hier eine Rolle spielten. Die Isolation ist auf eine Zersplitterung der Landschaft infolge veränderter Bodenflächennutzung zurückzuführen. Wahrscheinlich handelt es sich hier um die letzte Population auf dem Kempenplateau in den Niederlanden. [Zusammenfassung] (2766) Strijbosch, H. (1999): Doppelschwänze bei europäischen Lacertiden.Die Eidechse 10: 1-7. Nach einer kurzen Beschreibung der inneren Schwanzmorphologie der Eidechsen, mit besonderer Betonung der Autotomie-Fähigkeit und des normalen Regenerationsprozesses, wird der Ursprung der seltenen doppelten oder dreifachen Regenerate gezeigt. Innerhalb der europäischen Eidechsen fand der Autor gegabelte Schwänze bei 8 verschiedenen Arten (Lacerta agilis, L. viridis, L. bilineata, Podarcis muralis, P. taurica, P. tiliguerta, Psammodromus algirus und Zootoca vivipara), wobei die mittlere Häufigkeit des Phänomens bei 1 : 1400 Tieren lag. [Zusammenfassung] (2767) Strijbosch, H. (1999): Importance of rivers in shaping orginal EuroMediterranean lizard habitats.- Natura Croatica 8 (3): 331-337. (2768) Stumpel, A. H. P. (1999): Pond diversity and pond management for amphibians in the Netherlands.- In: Boothby, J. (ed.): Ponds and Pond Landscapes - Proceedings of the International Conference of the Pond Life Project Maastricht 1998: 219-222. (2769) Stumpel, A. H. P. & Blezer, F. (1999): The creation of concrete miniponds as an emergency measure to rescue the Yellow-bellied toad (Bombina variegata) in the Netherlands.- In: Boothby, J. (ed.): Ponds and Pond Landscapes - Proceedings of the International Conference of the Pond Life Project Maastricht 1998: 223-225. (2770) Stumpel, A. H. P. & Voet, H. v. d. (1998): Characterizing the suitability of new ponds for amphibians.- Amphibia-Reptilia 19: 125-142. (2771) Surova, G. S. (1999): Peculiarities of individual growth of Rana temporaria tadpoles (Anura) in groups of different densities.- In: Miaud, C. & Gu-yétant, R. (Hrsg.): Current Studies in Herpetology Proceedings of the 9th Ordinary General Meeting of the Societas Europea Herpetologica: 419-423. 119 (2772) Sy, T. & Grosse, W.-R. (1998): Populationsökologische Langzeitstudie an Gelbbauchunken (Bombina v. variegata) im nordwestlichen Thüringen.- Zeitschrift für Feldherpetologie 5: 81-113. Wir stellen Ergebnisse einer zweijährigen Freilandstudie an einer Gelbbauchunken-Population vor, die bereits zwischen 1987 und 1991 von verschiedenen Bearbeitern populationsbiologisch untersucht wurde. 1996 und 1997 wurden insgesamt 228 Männchen, 289 Weibchen und 55 subadulte und juvenile Tiere durch Fotografie ihrer Bauchmuster individuell registriert. Im Durchschnitt wurden männliche Unken 3,5mal, Weibchen 2,8mal sowie Subadulti und Juvenes l,8mal gefangen. 80 % aller Männchen und 70 % der Weibchen konnten im Verlauf der Studie mindestens einmal wiedergefangen werden. Basierend auf den Wiederfängen im Jahr 1997 aus dem Vorjahr wurde die Populationsgröße mittels Petersen-Index ermittelt. Die Berechnung ergab eine Gesamtzahl von 668 ± 23 Individuen, was einer Halbierung der Populationsgröße von 1990 bis 1996 entspricht. Das Geschlechterverhältnis war leicht zugunsten der Weibchen verschoben. 1996 und/oder 1997 wurden insgesamt 195 Gelbbauchunken wiedergefangen, die bereits in den Jahren 1988 bis 1991 individuell erfaßt wurden. Diese Adulti besaßen 1996/97 ein Mindestalter zwischen sechs und zwölf Jahren und nahmen etwa gemäß ihrem Bestandsanteil in der Population auch am Fortpflanzungsgeschehen teil. Die berechnete mittlere, jährliche Überlebensrate beträgt 0,77, wobei sich keine geschlechtsspezifischen Unterschiede ergaben. Männchen und Weibchen hatten dementsprechend gleiche Überlebenswahrscheinlichkeiten. 1996 setzte sich die Population (ohne Juvenes) zu 37 % aus Adulti mit einem Mindestalter zwischen sechs und elf Jahren, weiteren 58 % mindestens zweijährigen Adulti und 5 % subadulten Unken zusammen. Sowohl Körperlänge als auch Körpermasse korrelieren positiv mit dem Lebensalter der Unken. In der vorliegenden Arbeit werden aquatische und terrestrische Habitate nur kurz charakterisiert. Nach einer Zeitspanne von fünf bis neun Jahren wurden 177 Individuen innerhalb einer Distanz von 100 m und 33 Unken im gleichen Gewässer mehrfach wiedergefangen, in dem sie auch in früheren Untersuchungsjahren registriert worden waren. Männchen verhielten sich in einer Aktivitätsperiode und auch über Jahre hinweg etwas ortstreuer als Weibchen. Zwei Männchen und acht Weibchen pendelten über mehrere Jahre stets zwischen denselben zwei Gewässern. Die mittlere Migrationsdistanz (Mediän) liegt für Männchen bei 60 m und für Weibchen bei 50 m. Einzeltiere wanderten weiter als 500 m. Das Geschlechterverhältnis variierte an verschiedenen Gewässern beträchtlich. Männchen waren häufig in Laichgewässern in der Überzahl. Es konnte jedoch auch in Gewässern mit starken Laichaktivitäten ein ausgeglichenes Verhältnis oder eine Weibchenüberzahl angetroffen werden. Sowohl 1996 als auch 1997 wurden in Temporärgewässern nach jeweils ergiebigen Regenfällen zwei deutlich getrennte Laichperioden registriert, während in perennierenden Wasserstellen auch außerhalb dieser Perioden frischer Laich gefunden werden konnte. Männchen hielten sich signifikant länger in perennierenden Gewässern auf als Weibchen aber nicht länger in Temporärgewässern. Relativ wenige Adulti konnten verpaart registriert werden. Es ergaben sich keine Hinweise auf eine 120 größenselektive Partnerwahl. Nur ein Männchen und drei Weibchen wurden innerhalb einer Aktivitätsperiode zweimal verpaart angetroffen. In zwei Fällen laichten Weibchen dabei in verschiedenen Gewässern ab. Die Struktur und Bestandsentwicklung sowie die Habitatnutzung und Lebensgeschichte von Gelbbauchunken der untersuchten Population in Thüringen werden diskutiert. [Zusammenfassung] (2773) Sy, T. (1999): Zur Bestands- und Gefährdungssituation der Gelbbauchunke (Bombina v. variegata) auf dem ehemaligen militärischen Übungsgelände "Dörnaer Platz" im Unstrut-Hainich-Kreis.Landschaftspflege Naturschutz Thüringen 36 (3): 84-89. (2774) Szczerbak, N. N. (1998): The European pond turtle (Emys orbicularis) in Ukraine.- In: Fritz, U., Joger, U., Podloucky, R. & Servan, J. (Hrsg.): Pro-ceedings of the EMYS Symposium Dresden 96.- Mertensiella 10: 259-266. Emys orbicularis kommt in der gesamten Ukraine vor. Es lassen sich zwei Populationen unterscheiden, eine kleinwüchsige aus den Gebirgsregionen der Krim mit einer maximalen Carapaxlänge von 16 cm und eine etwas größer wer-dende aus dem übrigen Gebiet des Landes einschließlich der Transkarpaten mit maximal 22 cm Carapaxlänge. Es werden Daten zu den Lebensräumen, der Häufigkeit, Fortpflanzung, Ernährung und anderer Aspekte der Biologie vorgestellt. Besondere Aufmerksamkeit findet das Problem der Entstehung der Herpetofauna der Krim, vor allem aber der Ursprung der Krim-Population von E. orbicularis. [Zusammenfassung] (2775) Szymura, J. M. (1998): Origin of the Yellow-bellied toad population, Bombina variegata, from Göritzhain in Saxony.- Herpetological Journal 8 (4) 201-205. Department of Comparative Anatomy, Jagiellonian University, Ingardena 6, 30-060 Kraków, Poland, e-mail: [email protected] Hinsichtlich bestimmter Enzym-Allelfrequenzen und Variationen mitochondrialer DNA lassen sich die Gelbbauchunken-Populationen in Europa zwischenzeitlich vier großen geografischen Untergruppen zuordnen: einer westlichen, einer italienischen, einer Balkan- und einer KarpatenGruppe. Der Kenntnisstand bezüglich dieser Variationen ist inzwischen so gut, dass sich die geografische Herkunft von Individuen unbekannter Provenienz mit hoher Verlässlichkeit bestimmen lässt. Mit Hilfe enzymelektrophoretischer Methoden ging der Autor der Frage nach der geografischen Herkunft der sächsischen GelbbauchunkenVorkommen bei Göritzhain nach. Zu diesem Zweck wurden 1994 von 19 kurzzeitig gefangenen und narkotisierten Adulti eine Hinterbeinzehe amputiert und die Gewebe-Proben im Labor elektrophoretisch untersucht. Die festgestellten Allelfrequenzen zeigten eindeutig, dass die sächsischen Vorkommen nicht der westlichen Gruppe angehören, sondern aus den rumänischen Karpaten stammt. Die Herkunft der Tiere aus dem 121 Fagarasgebirge und deren Aussetzung in den 1970er oder 1980er Jahren wurde somit bestätigt. Auch eine Vermischung einer ehemaligen autochthonen Population mit den ausgesetzten Tieren schließt der Autor aus. Thoralf Sy (2776) Tarkhnishvili, D. N. & Gokhelashvili, R. K. (1999): The amphibians of the Caucasus.- Advances Amphibian Research former Soviet Union 4: 1-233. (2777) Taskavak, E. & Reimann, M. J. (1998): The present status of Emys orbicularis (LINNAEUS, 1758) in southern Central Anatolia.- In: Fritz, U., Joger, U., Podloucky, R. & Servan, J. (Hrsg.): Proceedings of the EMYS Symposium Dresden 96.- Mertensiella 10: 267-278. In dieser Arbeit wird der gegenwärtige Status von Emys orbicularis im Gewässersystem der Konya-Ebene sowie von den Cihanbeyli- und Obruk-Hochebenen in Anatolien, Türkei, untersucht. Die in diesen Gebieten gesammelten Exemplare werden untereinander und mit E. o. hellenica aus der Ägäischen Region der Türkei (n = 9) hinsichtlich ihrer Morphologie verglichen. Die Exemplare von Cihanbeyli (n = 17) entsprechen in der Färbung E. o. luteofusca. Eine isolierte Population aus der Umgebung von Boget (n = 94) zeigt zwischen E. o. luteofusca und E. o. hellenica vermittelnde Merkmale. Ein einzelnes, bei Gölcük gesammeltes Weibchen ist ähnlich wie die Cihanbeyli-Tiere gefärbt, jedoch deutlich größer. [Zusammenfassung] (2778) Tejado, C. (1999): Casos de melanismo en Natrix natrix (Ophidia, Colubridae) para la provincia de Álava.- Est. Mus. Cienc. Nat. de Álava 14: 193-195. (2779) Tejado, C. (1999). Notas breves de Zoología. Nuevas cuadrículas para los anfibios y reptiles en las provincias de Álava y Vizcaya.- Est. Mus. Cienc. Nat. de Álava 14: 197-199. (2780) Teufert, St. (1999): Die Herpetofauna de Oberlausitz. Erforschung aktuelle Situation - Handlungsbedarf.- Mitt. Landesverein Sächsischer Heimatschutz 2/1999: 38-41. (2781) Tesio, C. & Teodorescu, I. (1999): Food analysis in Bufo viridis viridis adults.- Revue Roumaine de Biologie Serie de Biologie animale 44 (1): 19-26. (2782) Thireau, M., Sauvajon, P. & Bergeal, D. (1998): Recherches qualitatives et quantitatives sur les taches noires centrales du plancheur buccal de Triturus alpestris apuanus (BONAPARTE, 1839).Bull. Soc. Zool. France 123 (4): 401-409. 122 (2783) Tobias, M. (1998): Zur Frühjahrswanderung subadulter Moor- und Grasfrösche (Rana arvalis, Rana temporaria).- Zeitschrift für Feldherpetologie 5: 31-41. Technische Universität Carolo-Wilhelmina Spielmannstr. 8, D-38106 Braunschweig zu Braunschweig, Zoologisches Institut, Im Frühjahr 1998 wurde die Frühjahrswanderung subadulter Moor- und Grasfrösche von einer Brachfläche zu einem Laichgewässer im Umland von Braunschweig, Niedersachsen, untersucht. Dabei wanderten die Jungtiere in deutlich höheren Individuenzahlen an als die adulten Tiere der gleichen Art (über 80% noch nicht geschlechtsreife Moor- und Grasfrösche, n=573). Die mittlere Masse der Einjährigen lag bei 1,94g (Rana arvalis) und 1,95g (R. temporaria), die durchschnittliche KRL bei 25,57 mm, bzw. 25,74 mm. Der Wanderungshöhepunkt der subadulten Amphibien lag zeitlich später als der der fortpflanzungsfähigen Tiere. Innerhalb der beiden Arten konnten bei den subadulten Tieren weder morphologische noch phänologische Unterschiede beobachtet werden. [Zusammenfassung] (2784) Tormen, G., Tormen, F. & De Col, S. (1998). Atlante degli Anfibi e Rettili della provincia di Belluno. Convegno "Aspetti Naturalistici Della Provincia Di Belluno", 1998, 285-314. (2785) Tourrette, M. (1999). Inventaire des amphibiens de la Grande Cariçaie. Résultats de 1999. Rapport de gestion No.55. Yverdon-lesBains: Grande Cariçaie. (2786) Trautner, J. (1998): Siedlungsentwässerung und Abwasserbehandlung - Aspekte des Arten- und Biotopschutzes - ein Überblick.Naturschutz und Landschaftsplanung 30: 147-153. (2787) Tripepi, S. & Fritz, U. (1998): Morphological comparison of two populations of Emys orbicularis from southern Italy.- In: Fritz, U., Joger, U., Podloucky, R. & Servan, J. (Hrsg.): Proceedings of the EMYS Symposium Dresden 96.- Mertensiella 10: 299-302. Es wurden einige morphologische Merkmale von Emys orbicularis aus zwei süditalienischen Populationen untersucht. Obwohl diese Populationen unter sehr unterschiedlichen Umweltbedingungen, auf Meereshöhe bzw. etwa 1000 m ü. NN, leben, ähneln sich die Schildkröten sehr. Es handelt sich um kleine bis mittelgroße und ziemlich hell gefärbte Exemplare. Die Iris von Männchen ist gelb oder weißlich gefärbt. [Zusammenfassung] 123 (2788) Tvrtkovic, N., Lazar, B., Tome, S. & Grbac, I. (1998): The Western Green Lizard Lacerta (viridis) bilineata DAUDIN, 1804 (Sauria: Lacertidae) in Slovenia and Croatia.- Natura Croatica 7: 363-369. N. T., B. L. & S. T.: Department of Zoology, Croatian Natural History Musuem, Demetrova 1, 10000 Zagreb, Croatia I. G.: Natural History Museum of Slovenia, Presernova 21, 1000 Ljubljana, Slovenia Die Autoren geben zunächst eine kurze Übersicht über die Geschichte der „Wiederentdeckung“ und Erforschung von Lacerta (viridis) bilineata bevor sie sich der Verbreitung beider Arten in Slowenien bzw. Kroatien widmen. Da eine morphologische Differenzierung derzeit nur über die Kehlfarbe der Schlüpflinge möglich ist, wurden auch Eizeitigungsdauern und DNA-Parameter untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Smaragdeidechsenvorkommen westlich des Flusses Isonzo (Soca) sowie auf der Insel Cres zu Lacerta bilineata gehören und sie als solche auch in die Roten Listen Sloweniens und Kraoatiens aufgenommen werden müssen. Gleichzeitig wurde nachgewiesen, dass die Smaragdeidechsen bei Durdevac (d. h. deutlich westlich der Save) zu Lacerta viridis gehören. Auf der Basis der bekannten Verbreitung beider Schwesterarten und der gefundenen Habitattypen werden mögliche Kontaktzonen zwischen den beiden Taxa diskutiert. Eine direkte Kontaktzone zwischen den beiden Schwesterarten könnte in Slowenien über die Flusstäler zwischen julischen Alpen und Trnovski Gozd oder über den Postoijna-Vrhnika-Pass bestehen (TVRTKOVI, et al. 1998). Ein Kontakt beider Schwesterarten in Kroatien gilt als eher unwahrscheinlich, da die Vorkommen beider Arten hier durch eine von L. trilineata besiedelte Zone getrennt sein dürften. Allerdings – so betonen die Autoren völlig zu Recht – erfordert eine exakte Kenntnis der Kontaktzone zwischen Lacerta viridis und Lacerta bilineata noch weitere, sehr detaillierte Untersuchungen auf morphologischer, molekularer und ökologischer Ebene. Kerstin Elbing (2789) Udovkin, S. (1998): A note on the amphibians of North Ossetia.Advances Amphibian Research former Soviet Union 3: 221-222. (2790) Uhrin, M., Urban, P. & Topercer, J. (1998): Nacrt fauny obojzivelnikov (Amphibia) a plazov (Reptilia) projektovanej Chranenej krajinnej oblasti Driencansky kras - Amphibians (Amphibia) and reptiles (Reptilia) of the proposed protected landscape area Drienscansky kras.- Natura Carpatica 39: 217-228. (2791) Unruh, M. (1998): Beobachtungen einer schwarzen Ringelnatter.Natur und Museum 128: 247-254. (2792) Unruh, M. (1998): Zur Herpetofauna des Burgenlandkreises. Vorkommen und Bestandssituation der Lurche und Kriechtiere.Saale-Unstrut-Jahrbuch 3: 5-13. 124 (2793) Urban, P., Kadlecik, J., Kautman, J., Kminiak, M. & Uhrin, M. (1998): Cervený (sozologický) zoznam obojzivelnikov (Amphibia) a plazov (Reptilia) Slovenskej republiky.- Ochrana prírody 16: 203-218. (2794) Uthleb, H. & Scheidt, U. (1998): Bemerkungen zur Bestandsentwicklung der Geburtshelferkröte Alytes obstetricans (LAURENTI, 1768) im thüringischen Südharzgebiet (Landkreis Nordhausen).- Veröff. Naturkundemuseum Erfurt 17: 129-136, 1 Abb., 1 Tab., 46 Lit. In den Jahren 1981/82 wurden bei Nachtexkursionen 17 Vorkommen der Geburtshelferkröte erfaßt. 1998 wurden diesselben Standorte erneut aufgesucht und auf Bestandsveränderungen hin untersucht. Daneben wurden jeweils einige Charakteristika des Lebensraumes erfaßt. Von den 17 Vorkommen konnten nur noch fünf bestätigt werden. Nur in zwei Fällen ist das Verschwinden der Art auf die Beseitigung des Laichgewässers zurückzuführen. Als weitere Rückgangsursachen werden die Eutrophierung bzw. Sukzession der Landhabitate und die Intensivierung der fischereiwirtschaftlichen Nutzung diskutiert. Die wenigen bekannten Vorkommen innerhalb von Siedlungen müssen als erloschen betrachtet werden. Obwohl die Geburtshelferkröte auf Grund weiterer bekannter Vorkommen im Landkreis Nordhausen derzeit noch nicht als stark gefährdet gelten kann, muß bei Fortschreiten des Rückgangsprozesses mit der Aufgabe von Teilen ihres Areals an der im Harzgebiet verlaufenden nordöstlichen Arealgrenze gerechnet werden. [Zusammenfassung] (2795) Uthleb, H. (1998): Die Froschlurche (Anura) eines ausgewählten Untersuchungsgebietes an der unteren Unstrut im Kyffhäuserkreis/Thüringen.- Thüringer Faunistische Abhandlungen 5: 5-15. Die Ergebnisse einer punktgenauen Kartierung der Froschlurche in einem Untersuchungsgebiet in der heute ackerbaulich genutzten Aue der unteren Unstrut werden dargestellt. Die Karten dokumentieren die Häufigkeit von Erdkröte, Grasfrosch und den Grünfröschen. Als Laichgewässer der Grünfroschformen Seefrosch und Teichfrosch werden vor allem Fließgewässer und Altwässer genutzt. Beobachtungen zu über-Land-Wanderungen des Seefrosches werden mitgeteilt. Erdkröte und Grasfrosch kommen im Untersuchungsgebiet noch flächendeckend vor. Beide Arten laichen vor allem in den exponierten Bereichen der Altwässer, nutzen aber in geringerer Dichte auch die zumeist leicht strömenden Entwässerungsgräben. Im Grabensystem scheint der Grasfrosch in den Bereichen stärker vertreten zu sein, wo sich Grünlandreste erhalten haben. Darüber hinaus kommen Knoblauchkröte, Wechselkröte und Laubfrosch selten vor. Die Zukunftschancen dieser Arten werden wegen der aktuellen Nutzungssituation der Unstrutaue pessimistisch gesehen. Die historische und aktuelle Anurenfauna wird diskutiert. [Zusammenfassung] 125 (2796) Vacher-Vallas, M., Bonnet, X. & Naulleau, G. (1999). Relations entre les comportements sexuels et les accouplements chez Vipera aspis: étude en milieu naturel.- Rev. Ecol. (Terre Vie) 54: 375-391. (2797) Vaughan, R. (1999): Provisional results from study of facial featurres as a means of individual identification in Natrix natrix.- British Herpetological Society Bulletin 68: 39-46. Berichtet wird über die ökologische Untersuchung einer kleinen Ringelnatter-Population über mehrere Jahre. Die individuelle Unterscheidung der Schlangen erfolgte allein anhand der ventralen Zeichnung und besonders der Kopfzeichnung, die immer unsymmetrisch ist. Allein anhand von Fotobelegen konnten die Tiere bei der Feldarbeit identifiziert werden. Da dazu kein Fang erforderlich ist, werden Störungen und ggf. Verhaltensänderungen der Tiere minimiert. Als Minimaltemperaturen für die Paarung gibt der Autor 13°C an. Die Studie soll u.a. mit Hilfe künstlicher „transparenter“ Eiablagesubstrate fortgesetzt werden, die bereits eine Photoerfassung der Schlüpflinge erlauben. Sigrid Lenz (2798) Veith, M., Steinfartz, S. Z. R., Seitz, A. & Meyer, A. (1998). A molecular phylogeny of "true" salamanders (family Salamandridae) and the evolution of terrestriality of reproductive modes.- Journal of zoological systematics and evolutionary research 36: 7-16. Innerhalb der Familie der Salamandridae sind die ‘Echten’ Salamander (Gattungen Chioglossa, Mertensiella und Salamandra) durch spezifische Anpassungen an eine terrestrische Lebensweise gekennzeichnet (Ana-tomy und Physiologie des Freßapparates; Paarungsverhalten, Viviparie, etc.), die es ihnen erlaubten, von einer eher semi-aquatischen zu einer mehr terrestrischen Lebensweise überzugehen. Wir sequenzierten 423 Basenpaare des mitochondrialen 16S RNA-Gens aller Arten ‘Echter’ Salamander. Basierend auf den resultierenden phylogenetischen Hypothesen diskutieren wir die Evolution terrestrischer Reproduktion innerhalb dieser Artengruppe. Insbesondere testeten wir zwei Hypothesen monophyletischen Ursprungs solcher Anpassungen: Monophylie von Mertensiella caucasica und M. luschani, deren Zuordnung zu einer gemeinsamen Gattung, vorgenommen aufgrund eines die Männchen beider Arten kennzeichnenden Schwanzwurzelhöckers, bereits anhand morphologischer, ethologischer und molekularer Daten angezweifelt wurde, sowie Monophylie der beiden Arten von Alpensalamandern, Salamandra atra und S. lanzai, die sich durch Melanismus und matrotrophe Viviparie von den übrigen Salamandra-Arten unterscheiden. Wir testeten alternative Stammbäume statistisch und zogen weitere publizierte und unpublizierte morphologische, biochemische (Allozyme) und molekulare (mtDNA-Sequenzen) Daten hinzu. Alle Analysen widersprachen einem monophyletischen Ursprung der beiden Mertensiella-Arten. Daten zum Paarungsverhalten 'Echter' Salamander weisen darauf hin, daß der Schwanzwurzelhöcker der Mertensiella-Männchen entweder ein 126 symplesiomorphes Merkmal aller oder zumindest der meisten 'Echten' Salamander ist, das bei Salamandra oder Chioglossa sekundär verloren ging, oder daß es ein konvergentes Merkmal ist. Obwohl die zur Zeit vorliegenden Daten andeuten, daß S. atra und S. lanzai keine Geschwistertaxa sind, kann dies nicht zweifelsfrei ausgeschlossen werden. Wir nutzten die Öffnung der Straße von Gibraltar vor c. 5 Millionen Jahren, in deren Zuge die europäischen von den afrikanischen Populationen getrennt wurden, um eine molekulare 16S RNA-Uhr zu eichen (gesamte Sequenz-Divergenz: 0.7% pro l Million Jahre). Die hieraus ableitbaren Divergenzzeiten innerhalb der ‘Echten’ Salamander stimmen gut mit paläogeographischen Daten überein. [Zusammenfassung] (2799) Vences, M., Pique, N., Lopez, A., Puente, M., Miramontes, C. & Vieites, D. R. (1999): Summer habitat population estimate and body size variation in a high altitude population of Rana temporaria.Amphibia-Reptilia 20: 431-435. (2800) Vershinin, V. L. & Tereshin, S. Y. (1999): Physiological parameters of amphibians in ecosystems of urbanized territories.- Russian Journal of Ecology 30 (4): 255-259. (2801) Viertel, B. (1999): Salt tolerance of Rana temporaria: spawning site selection and survival during embryonic development (Amphibia, Anura).- Amphibia-Reptilia 18: 161-171. (2802) Vignes, J. C. (1998): Primeras observaciones sobre la alimentacion de sapos (Bufo bufo) juveniles durante la emergencia en el Pais Vasco (First observations on the feeding of the juveniles Common toad Bufo bufo during the emergence period in the Basque Country [Southwestern France]).- MUNIBE 50: 73-75. (2803) Vogrin, N. (1998): Demography of a Slovenian population of the Wall Lizard Podarcis muralis (LAURENTI, 1768).- Herpetozoa 11: 13-17. In der Arbeit werden demographische Untersuchungen an einer Population der Mauereidechse, Podarcis muralis muralis (LAURENTI, 1768), von den Ruinen von Žovnek (unteres Savinja-Tal, Mittelslowenien) beschrieben. P. muralis kommt dort syntop mit fünf weiteren Reptilienarten vor. Die Populationsgröße von P. muralis wurde durch Markierung und Wiederfang nach Chapmans Modifikation der Petersen Schätzung sowie nach dem kumulativen Verfahren und der Jolly-Seber Methode ermittelt. Die Abschätzung ergab für die Populationsgröße Werte zwischen 75 (Jolly-Seber) and 120 (Petersen) Individuen, für die Mortalitätsrate 17 %, für die Populationsdichte bis zu 6 Individuen auf 100 m2 und für das Geschlechterverhältnis ungefähr 1:1. Die angewandte Markierungstechnik (Amputation von Endphalangen) hatte keinen signifikanten Einfluß auf die Wiederfangrate. [Zusammenfassung] 127 (2804) Vogrin, N. (1998): Little grebe Tachybaptus ruficollis preying the green frog Rana sp.- Boletín Asociación Herpetológica Española 9: 31-32. (2805) Vogrin, N. (1998): Population parameters of syntopic population of three species of Podarcis in the Slovenian Istra (Reptilia, Lacertidae).- Gortania 20: 225-232. (2806) Vogrin, N. (1998): Pregled favne dvozivk in plazilcev Triglavskega narodnega parka [A survey of the amphibian and reptiles fauna of the Triglav national park].- Falco 13-14, 61-66. (2807) Vogrin, N. (1998): Some ecological notes of the Triturus larvae (Caudata: Salamandridae).- Boletín Asociación Herpetológica Española 9: 28-31. (2808) Vogrin, N. (1999): First data on the occurence of Lacerta agilis "erythronotus"- mutants in Slovenia.- Boletín Asociación Herpetológica Española 10: 28-29. (2809) Vogrin, N. (1999): Population parameters of two newt species in a gravel pit on Dravsko polje, North-eatern Slovenia (Caudata: Salamandridae).- In: Miaud, C. & Guyétant, R. (Hrsg.): Current Studies in Herpetology - Proceedings of the 9th Ordinary General Meeting of the Societas Europea Herpetologica: 445-449. (2810) Vogrin, N. (1999): Preliminary note on the morphometric differences between two populations of Podarcis muralis muralis (LAURENTI, 1768) and Podarcis muralis maculiventris (WERNER, 1891) in Slovenia.- Natura Croatica 8 (3): 325-329. (2811) Vollmer, A. & Große, W.-R. (1999): Vergleichende Betrachtungen zur Habitatnutzung der Rotbauchunke (Bombina bombina L.) in Grünlandbiotopen der Elbaue bei Dessau (Sachsen-Anhalt).- In: Krone, A., Baier, R. & Schneeweiß, N. (Hrsg.): Amphibien in der Agrarlandschaft.- Rana Sonderheft 3: 29-40. Die Untersuchungen in der Elbaue bei Dessau wurden im Jahr 1995 begonnen. Dabei stand in erster Linie der aktuelle Verbreitungsstand der Rotbauchunke im Vordergrund der Betrachtung. Interessant in diesem Zusammenhang ist, daß Untersuchungen in der brandenburgischen und niedersächsischen Elbtalaue eine hauptsächliche Verbreitung der Rotbauchunke in den hochwasserbeeinflußten Bereichen im Deichhinterland ergaben. Unsere Untersuchungen bestätigen dieses Bild jedoch nicht. Die Rotbauchunke besitzt ihren Verbreitungsschwerpunkt in der Eibaue bei Dessau im teilweise direkt hochwasserbeeinflußten Bereich des Deichvorlandes. Im Jahr 1997 wurden 27 Kiemgewässer im Untersuchungsgebiet im Deichvorland und im Deichhinterland ausggesucht, von denen nur ein Teil von Bombina bombina besiedelt wurden. Hierbei erfolgte eine Analyse verschiedener Parameter wie Morphologie der Gewässer, 128 Gewässertyp, Vegetationsstrukturen, Wasserchemismus u.a. im Jahresverlauf von März bis August. Es stellte sich heraus, daß ein Großteil der besiedelten Gewässer kleinere bis mittlere stehende Gewässer waren, welche meist im Sommer austrocknen. In bezug auf die ausgebildeten Vegetationsstrukturen konnte jedoch eine breitere ökologische Amplitude ermittelt werden. Rotbauchunken nutzten sowohl Gewässer mit vertikalen Strukturen als auch horizontalen Strukturen im Wasserkörper als Laichbiotop. [Zusammenfassung] (2812) Vorobyeeva, E. I. (1999): The problem of polydactyly in amphibians.- Russian Journal Herpetology 6 (2): 95-103. (2813) Vos, C.C. & Chardon, J.P. (1998): Effects of habitat fragmentation and road density on the distribution pattern of the moor frog Rana arvalis.- Journal of applied Ecology 35 (1): 44-56. (2814) Wareham, D. C. (1998): Notes on the nocturnal activities of the northern viper Vipera berus in southern England.- British Herpetological Society Bulletin 63: 27-31. (2815) Weißmair, W. (1998): Zum aktuellen Vorkommen der Wechselkröte (Bufo viridis) im Industriegebiet von Linz.- Öko-L 20: 25-30. (2816) Weissmair, W. (1998): Die Amphibienfauna der Traun-DonauKrems Auen im Stadtgebiet von Linz (Oberösterreich). Empfehlungen für Schutzmaßnahmen.- Naturkundliches Jahrbuch der Stadt Linz 44: 149-189. In der Vegetationsperiode 1998 erfolgte eine Untersuchung der Amphibienbestände in den Donau-Traun-Krems Auen im Stadtgebiet von Linz. Zielsetzungen waren die Erfassung und Verteilung der Arten und eine davon abgeleitete Gebietsbewertung. Weiters bieten die Amphibien aufgrund der Aufnahme aller heimischen Arten in die Roten Listen (mit unterschiedlichem Gefährdungsgrad) eine Argumentationshilfe für die Unterschutzstellung des Gebietes. Als wesentlichstes Ergebnis ist die hohe Wertigkeit des Gebietes für Amphibien anzuführen. Es ist mit Abstand der bedeutendste Lebensraum für Amphibien innerhalb des Stadtgebietes von Linz (Ausnahme Wechselkröte) und besitzt überdies mit dem einzigen Vorkommen der Rotbauchunke in Oberösterreich und einem der drei bekannten Bestände der Knoblauchkröte auch landesweite Bedeutung. Mit 12 Amphibientaxa (11 Arten und der Hybrid Rana kl. esculenta) und teilweise sehr großen Beständen zählt das Gebiet zu den artenreichsten Amphibienlebensräumen Oberösterreichs. Dennoch sind einzelne gefährdete Arten wie der Laubfrosch stellenweise im Rückgang begriffen, andere besitzen nur mehr sehr kleine Vorkommen (Kammolche). Um die Amphibienbestände, speziell der selteneren und gefährdeteren Arten zu erhalten und zu fördern werden konkrete Vorschläge angeführt. [Zusammenfassung] 129 (2817) Weissmair, W. (1999): Feuerkröten, "Schlammgeher" und andere Lurche in den Augebieten im Süden von Linz.- Öko-L 21: 3-10. (2818) Weyrauch, G. (1999): Selbstamputation eines gebrochenen Schwanzes und Autophagie bei der Zauneidechse (Lacerta agilis).- Die Eidechse 10: 23-24. G. W.: St.-Josef-Straße 7, 49661 Cloppenburg Der Autor liefert Beobachtungsdaten und Photos aus seinem Freilandterrarium. Zur Paarungszeit packte eine männliche Zauneidechse einen Rivalen am Schwanz und schüttelte ihn heftig, was zu einem unvollständigen Bruch des Schwanzes führte. Über eine Stunde war das verletzte Tier damit beschäftigt, den angebrochenen Schwanz vollständig zu entfernen. Nachdem ihm dies gelungen war, verspeiste es den Schwanz. Der beschriebene Fall ist nach Aussagen des Autors, der schon seit vielen Jahren Zauneidechsen hält, einzigartig. Leider werden keine Angaben zu den Rahmenbedingungen (Größe und Besatz des Terrariums, Ernährungszustand der Tiere) gemacht, die eine Einordnung der Geschehens ermöglichen. Erst dann wäre es möglich, zwischen einer vom Autor zitierten Autotomie im eigentlichen Sinne (deren Definition durch den Autor sich die Rezensentin nicht völlig anschließen kann) und „Unfällen“ wie dem geschilderten zu differenzieren und deren jeweilige strategische Bedeutung für das Einzelindividuum zu diskutieren. Kerstin Elbing (2819) Winkler, Chr., Buck, M. & Meister, S. (1998): Habitatwahl und Bestands-situation der Amphibien in der Gemeinde Westensee (Ostholsteinisches Hügelland, Schleswig-Holstein).- Drosera ´98 (2): 139-150. Im Jahr 1996 wurde in der Gemeinde Westensee (Ostholsteinisches Hügelland, Schleswig-Holstein) an 78 Gewässern eine Bestandsaufnahme der Amphibien durchgeführt. Folgende acht Arten wurden festgestellt (nach abnehmender Präsenz angeordnet): Grasfrosch (61,5 %), Erdkröte (29,5 %), Laubfrosch (25.6 %), Teichfrosch (24,4 %), Teichmolch (21,8 %), Moorfrosch (19,2 %), Kammolch (9 %) und Knoblauchkröte (2,6 %). Die artspezifischen Fortpflanzungshabitate, unter Einbeziehung ihrer Umgebung, sowie die Bestandsgrößen werden dargestellt. Darüber hinaus werden die Verbreitung und Ausbreitungsmöglichkeiten in der agrarisch geprägten Gemeinde diskutiert. [Zusammenfassung] (2820) Wiprächtiger, P. (1999): Amphibien im Wauwiler Moos.Mitteilungen Naturforschende Gesellschaft Luzern 36: 155-162. Seit 1965 wurden folgende Amphibienarten im Wauwiler Moos, im westlichsten Becken der Wauwiler Ebene, nachgewiesen: Grasfrosch Rana temporaria, Wasserfrosch Rana kl. esculenta, Gelbbauchunke Bombina variegata, Kreuzkröte Bufo calamita, Erdkröte Bufo bufo und Bergmolch Triturus alpestris. Das Vorkommen des Laubfrosches Hyla arborea ist 130 unsicher und beruht wahrscheinlich auf ausgesetzten Tieren. Die Populationen von Grasfrosch und Kreuzkröte sind recht groß. Letztere laicht auch in Tümpeln mit erdigem Untergrund oder solchem aus Seekreide. Die meisten übrigen Arten bilden nur kleine bis kleinste Populationen. Vom Bergmolch liegen gar nur vier Beobachtungen vor, obwohl die Art in der Umgebung häufig ist. [Zusammenfassung] (2821) Wiprächtiger, P. (1999): Amphibienzugstelle Hagimoos, Kottwil.Mitteilungen Naturforschende Gesellschaft Luzern 36: 267-284. An der Hauptstrasse Mauensee-Kottwil wird seit 1987 in jedem Frühling ein Zaun erstellt, um die ins Hagimoos wandernden Amphibien vor dem Strassentod zu bewahren. In den zwölf Jahren wurden in den am Zaun installierten Kesseln durchschnittlich 2650 Amphibien gefangen. 90 % der Tiere waren Erdkröten Bufo bufo, 8 % Grasfrösche Rana temporaria. Weitere sechs Arten machten den Rest aus. Im Gegensatz zu anderen Zugstellen erschienen die ersten Grasfrösche und Erdkröten im Hagimoos jedes Jahr innerhalb von zwei Tagen zwischen dem 12. Februar und dem 20. März. Kaltwettereinbrüche brachten die Wanderung jeweils zum Erliegen, im Maximum für 13 Tage. Nach Kaltwettereinbrüchen im späteren Frühjahr waren jeweils nur noch wenige Tiere zu finden, was darauf hindeutet, dass der Wandertrieb ab einem bestimmten Zeitpunkt gebrochen wird. [Zusammenfassung] (2822) Wisniewski, P. J. & Wisniewski, I. M. (1998): Can a Salamander change its spot?- British Herpetological Society Bulletin 62: 27-28. (2823) Witt, H. (1998): Beobachtungen der Glattnatter (Coronella austriaca) am Kummerower See.- Naturschutzarbeit in Mecklenburg-Vorpommern 41: 61. (2824) Wübbenhorst, D. & Lindeiner, A. v. (1998): Naturschutzorientierte Untersuchungen zur Froschlurchfauna der mittleren Theißregion in Nordost-Ungarn unter besonderer Berücksichtigung der Teichwirtschaft.- Zeitschrift für Feldherpetologie 5: 167-180. 1997 wurde im Zuge eines Naturschutzprojektes im Nordosten Ungarns die Froschlurchfauna der Region untersucht. Die teilweise sehr hohen Populationsdichten der festgestellten Arten (Rotbauchunke, Knoblauchkröte, Wechselkröte, Erdkröte, Laubfrosch, Moorfrosch und Wasserfrösche) deuten darauf hin, daß der Bereich der mittleren Theiß für die Froschlurche sehr gute Bedingungen bietet. Die größte Bedeutung als Laichgewässer kam den vegetationsreichen, dauerhaften Gewässern zu. Fischteiche waren als Laichgewässer kaum von Bedeutung. Die unterschiedliche Habitatwahl der Arten innerhalb der Gewässer wurde besonders anhand der Vegetationsstruktur deutlich. Gewässerbereiche mit dichter Vegetation wurden mit Ausnahme des Moorfrosches von allen untersuchten Arten bevorzugt. Als wichtiger Faktor für die Eignung von Fischteichen als Laichgewässer für Froschlurche wird die Ausdehnung 131 der Ufervegetation angesehen. Mehrere Meter (mindestens 2 m) breite Röhrichtsäume an den Ufern ermöglichten das Vorkommen von Erdkröte und Wasserfröschen in den Fischteichen. Das im Nordosten Ungarns weit verbreitete Abbrennen der Röhrichtbereiche im zeitigen Frühjahr stellt einen sehr auffälligen Eingriff in die Lebensräume der Amphibien dar. Soweit es vor der Besiedlung der Gewässer stattfindet, wird es jedoch nicht als Gefährdungsfaktor für die Froschlurche angesehen, da nur die oberhalb der Wasserlinie gelegenen Pflanzenteile betroffen sind und die Pflanzen umgehend nachwachsen. [Zusammenfassung] (2825) Zajc, I. & Arntzen, J.W. (1999). Phylogenetic relationships of the European newts (genus Triturus) tested with mitochondrial DNA sequence data.- Contributions to Zoology 68 (2): 73-81. (2826) Zavadil, V. & Kotlik, P. (1999): Atypical course of myasis in toad Bufo bufo.- In: Miaud, C. & Guyétant, R. (Hrsg.): Current Studies in Herpetology - Proceedings of the 9th Ordinary General Meeting of the Societas Europea Herpetologica: 451-454. (2827) Zeisset, I. & Beebee, T. J. C. (1998): RAPD identification of north European water frogs.- Amphibia-Reptilia 19: 163-170. (2828) Zöphel, U. (1998): Landesweite Amphibienkartierung in Sachsen (1996/97).- Naturschutzarbeit in Sachsen 40: 33-38. (2829) Zuffi, M. A. L. & Ballasina, D. L. P. (1998): Contribution to the knowledge of regional polymorphism of Emys orbicularis in Italy, and notes on the husbandry activities at the CARAPAX Centre.- In: Fritz, U., Joger, U., Podloucky, R. & Servan, J. (Hrsg.): Proceedings of the EMYS Symposium Dresden 96.- Mertensiella 10: 279-286. Anhand von über 500 Daten von Museumsexemplaren und freilebenden Tieren wird eine morphologische Beschreibung der Ökotypen italienischer Emys orbicularis gegeben. Über die Analyse biometrischer Längen- (n = 8) und Verhältnismerkmale (n = 7) entlang von Breiten-Längengrad-Abstufungen konnten unterschiedliche Informationen gewonnen werden. Der allgemeine Trend ging dahin, daß in der Po-Ebene (von West nach Ost) gleiche Formen vorkommen, mit Ausnahme der Region von Friuli (im äußersten NO Italiens), und daß die untersuchten Tiere aus Ligurien vollkommen anders sind als die der Po-Ebene oder der Populationen von der Toskana und Mittel-Italien. Von der Toskana bis Kalabrien gibt es leicht unterschiedliche Formen. Die Inselpopulationen von Sizilien und Sardinien scheinen in sich gleichartiger zu sein als auf Korsika, für die hier eine ähnliche Biogeographie erwogen wird. Im Rahmen des Zuchtprogramms für den Schutz von Italiens Europäischen Sumpfschildkröten, welches von CARAPAX (Europäisches Zentrum zum Schutz von Schildkröten) durchgeführt wird, wurden erstaunliche Unterschiede in der Morphologie/Wachstumsrate bei Jungtieren verschiedener Herkunft deutlich. Auch ausgewachsene Tiere weisen 132 Unterschiede hinsichtlich des Reproduktionsverhaltens auf. Offenbar kommen mindestens vier verschiedene Ökotypen in Italien vor. [Zusammenfassung] (2830) Zuffi, M. A. L. (1998): Il catalogo della collezione erpetologica (Amphibia, Reptilia) del Museo Cantonale di Storia Naturale di Lugano.- Atti Soc. it. Sci. nat. Museo civ. Stor. nat. Milano 138: 25-70. (2831) Zuffi, M. A. L. (1999): Activity patterns in a viviparous snake, Vipera aspis (L.), from Mediteranean central Italy.- Amphibia-Reptilia 20: 313-318. (2832) Zuffi, A. L., Macchia, M., Ioalè, P. & Giudici, F. (1999). Winter activity in a coastal population of Vipera aspis (Reptilia, Viperidae).Rev. Ecol. (Terre Vie) 54: 365-374. (2833) Zuiderwijk, A., De Wijer, P. & Janssen, I. (1999): The decline of a grass Snake metapopulation near Amsterdam.- In: Miaud, C. & Guyétant, R. (Hrsg.): Current Studies in Herpetology - Proceedings of the 9th Ordinary General Meeting of the Societas Europea Herpetologica: 463-470. (2834) Zuiderwijk, A., Groenveld, A. & Smit, G. (1999): Monitoring of reptiles in the Netherlands.- In: Miaud, C. & Guyétant, R. (Hrsg.): Current Studies in Herpetology - Proceedings of the 9th Ordinary General Meeting of the Societas Europea Herpetologica: 455-462. (2835) Zuppke, U. & Haenschke, W. (1999): Die Säugetiere, Kriechtiere und Lurche der Taubeniederung.- Naturwissenschaftliche Beiträge des Museums Dessau 11: 50-55. 133 Verzeichnis der Co-Autoren A Aioanel, F. Alhonen, T. Alvares, F. Amthauer, E. Andreas, B. Andreu, A. C. Anholt, B. R. Anibaldi, C. Anunez, A. Aprea, G. Arntzen, J. W. Arribas, O. J. Asmussen, U. 2463 2693 2519 2507 2694, 2740 2579 2734, 2735 2449, 2450 2533 2686 2409, 2825 2649, 2686 2413 B Baier, R. Ballasina, D. L. P. Baran, I. Barbault, R. Barbieri, Ch. Barbieri, F. Baron, J.-P. Bartmanska, J. Barton, N. H. Baumgartner, C. Baur, B. Bauwens, D. Beckmann, H. Beebee, T. J. C. Belaid, B. Bergeal, D. Berger, G. Bergmann, S. Bertolero, A. Bley, S. Blezer, F. Böhm, C. Bolzern-Tönz, H. Bonnet, X. Borgoni, N. Borkin, L. J. Boukal, M. Bout, R. G. Boye, P. 2588 2829 2507 2467 2654 2429 2480 2687 2631 2520, 2521 2567 2452 2741, 2742 2403, 2554, 2728, 2827 2698 2782 2479 2382 2649 2475 2769 2153 2431 2683, 2796 2751 2624 2538, 2539 2562 2420 134 Braun, C. Bressi, N. Briggs, L. Brito, J. C. Buck, M. Budak, A. Bugter, R. J. F. Burke, T. Burton, J. A. 2570 2609 2668 2519 2819 2507 2757 2728 2608 C Camilo-Alves, C. Capriglione, T. Caramori, G. Cardoso, P. Carettoni, A. Catalao, I. Chelassi, G. Ciubuc, C. Clarke, R.T. Clobert, J. Cogãlniceanu, D. Craney, E. Crespo, E. G. Crivelli, A. J. 2519 2686 2654 2519 2534 2645 2727 2463 2715 2467, 2651, 2661 2606 2700 2645 2570, 2571 D Dall´Asta, A. Darr, A. De Col, S. De Fraipont, M. De Wijer, P. Deunff, J. Di Cerbo, A. R. Diehl, U. Dietrich, E. Djorovic, A. Doering, P. Dolce, S. Dorizzi, M. Duguy, R. Durrer, H. 2609 2468 2784 2661 2833, 2392 2553 2492 2544 2420 2578 2406 2609 2698 2684 2381, 2604 E Elmberg, J. Ewald, S. 2662 2406 135 F Farra, A. D. Ferrando, S. Ferrati, C. Filippi, E. Fischer, K. Fischler, D. Flamini, P. Fontaneto, D. Foster, J.P. Fournier, J. Fracasso, G. Frei, G. Freitag, B. Fritz, U. Funke, T. 2410 2421 2447 2450 2513 2153 2447 2534 2527 2641 2410, 2428 2718 2503 2390, 2433, 2490, 2618, 2619, 2620, 2787 2382 G Garcia, J. Garcin, L. Gasso, V. Y. Geiger, A. Gentilli, A. Giacoma, C. Gilli, L. Giudici, F. Glandt, D. Glatfeld, M. Gokhelashvili, R. K. Gollmann, B. Gomes, N. Grbac, I Greenslade, P. D. Grell, O. Greven, H. Groenveld, A. Grosse, W.-R. Große, W.-R. Grossenbacher, K. Guex, G.-D. Guidali, F. Guillaume, C.-P. Guiller, A. Guyétant, R. 2516 2525 2666 2420, 2732 2730 2553, 2554 2385 2832 2060 2703 2776 2520, 2521 2519 2788 2464 2028 2746 2758, 2834 2658, 2772 2811 2656 2735 2500 2553 2553 2482, 2483, 2662, 2663 H Haenschke, J. Haenschke, W. Halliday, T. R. 2542 2835 2400 136 Hanka, S. Happ F. Heidrich, P. Heinrich, D. Herold, J.-P. Hildenbrandt, H. Hödl, W. Höfer, S. Hoffmann, O. Holusa, O. Hotz, H. Huber, D. Huth, J. 2619 2547 2620 2517 2525 2413 2572 2755 2570 2557 2735 2595 2382 I Ioalè, P. 2832 J Jab³oñska, S. Janssen, I. Jehle, R. Jendretzke, N. Joger, U. John-Alder, H. Joly, P. 2565 2833 2392 2490, 2740 2498, 2545, 2546, 2618, 2619, 2620 2661 2474, 2690, 2702, 2708 K Kadlecik, J. Kautman, J. Kazana, K. Keltsch, M. Kminiak, M. Kneitz, S. Köhler, G. König, B. Kornacker, P. M. Korolev, V. N. Korsós, Z. Kosanetzky, Ch. Kotlik, P. Kretschmer, H. Krzeminska, A. Kühnel, K.-D. Kühnerl, K. D. Kujasalo, J. Kujaslo, J. Kundrat, M. Kupfer, A. Kuprian, M. 2793 2793 2688 2755 2793 2600, 2601 2749 2523 2420 2510 2682 2561 2826 2418, 2479 2465 2406 2420 2616 2613 2635 2436, 2670 2498, 2546 137 Kupriyanova, L. A. Kutzscher, Ch. 2686 2658 L Lacroix, G. Laitinen, L. Langer, C. Larsen, I. O. Laufer, H. Lazar, B. Lebboroni, M. Lebraud, C. Legakis, A. Lenk, P. Lindeiner, A. v. Lindell, M. Linsenmair, K. E. Lippuner, M. Lipscher, E. Lopez, A. Lourdais, O. Loureiro, A. Luiselli, L. Lundin, K. Lyapkov, S. M. 2752 2693 2418 2573 2420, 2504 2788 2727 2511 2478 2508 2824 2607 2427 2596 2733 2799 2430, 2683 2519 2449, 2450 2543 2575 M Macchia, M. Majecka, K. Malten, A. Mayol, J. Mcleod, A. R. Meister, S. Melero, J. A. Menegon, M. Meyer, A. Meyer, F. Meylan, S. Miaud, C. Miramontes, C. Morand, A. Mühlbeck, P. Muszynska, E. 2832 2634 2749 2433, 2508 2464 2819 2722, 2723, 2724 2410, 2750 2798 2528 2467 2647 2720, 2799 2571 2469 2465 N Naulleau, G. Niederklopfer, P. Nürnberger, B. Nyström, P. 2430, 2796 2597 2631 2607 138 O Oelerich, H.-M. Okulova, N. M. Oldham, R. S. Olmo, E. Olsson, M. Orlova, V. F. 2382 2536 2393 2686 2632 2432 P Pagano, A. Palczynski, M. Pargana, J. M. Pasanen, S. Pasko, L. Paul, R. Pedraza, E. M. Pellarini, P. Pellegrini, M. Pellizzari, M. Peltier, M. Petko, B. Peyret, P.-H. Phillips, S. Pieh, A. Pique, N. Podloucky, R. Poitevin, F. Pollheimer, M. Pollo, R. Poncin, P. Poser, I. Puente, M. 2702 2688 2645 2605 2650 2387 2625 2609 2492 2652 2499 2635 2483 2696 2433, 2508 2799 2420 2456 2706 2410 2474 2468 2720, 2799 R Rafinki, J. Ramo, C. Ranta, E. Rassmus, J. Razetti, E. Real, R. Rebelo, R. Rees, D. Reimann, M. J. Reuter, M. Rey, A. Rey, J. Reyer, H.-U. Richard, J. Richard-Mercier, N. 2664 2579 2616 2552 2429 2533 2519 2762 2777 2382 2641 2720 2401 2410, 2750, 2751 2698 139 Rohrbach, Th. Rosanov, J. M. Rothmann, H. Rowe, G. Rugiero, L. Ruzina, E. N. 2589 2624 2560 2409 2449 2666 S Saint-Girons, H. Salvidio, S. Sättele, B. Sauvajon, P. Scali, S. Schedler, B. Scheidt, U. Schelbert, B. Schmeller, D. Schmidt, B. R. Schmidt-Loske, K. Schmidt-Sibeth, J. Schneeweiss, N. Schneeweiß, N. Schönbrodt, T. Schuster, A. Schweigert, R. Seguin, S. Segurado, P. Seitz, A. Semenov, D. V. Semenzato, M. Semlitsch, R. D. Seppä, P. Servan, J. Shine, R. Simón, J. G. Sindaco, R. Skorikova, B. Smajda, B. Smit, E. Smit, G. Smit, J. Smith, S. Smithson, A. Sobczyk, T. Soccini, C. Som, C. Sowig, P. Spieler, M. Spolwind, R. 2684 2421 2508, 2699 2782 2500, 2534 2736 2794 2655 2691 2656 2413 2590 2490, 2526, 2588, 2744 2765 2418 2747 2552 2471 2519 2798 2621 2410 2735 2614 2395 2632, 2683 2721, 2722, 2723, 2724 2388 2673 2635 2392 2834 2392 2403 2393 2560 2491 2718 2504 2523 2701 140 Stefanangeli, S. Stein, M. Steinfartz, S. Z. R. Steinhauer, C. Surget-Groba, Y. Szymura, J. M. 2491 2669 2798 2743 2553 2631 T Teixeira, J. Teodorescu, I. Tereshin, S.Y. Thiesmeier, B. Tholleson, M. Tietze, F. Tobias, M. Tomaszewska, A. Tome, S. Topercer, J. Tormen, F. Torök, J. Tséré-Pagès, H. Twiss, S.D. 2519 2781 2800 2532 2640 2382 2725 2688 2788 2790 2784 2627 2525 2762 U Uhrin, M. Urban, P. Urios, N. 2793 2790 2723, 2724 V Vacher, M. Vacher-Vallas, M. Vãdineanu, A. Van Damme, R. Vargas, J. Veith, M. Vences, M. Veysset, A. Vieites, D. R. Vilagrosa, A. Voet, H. v. d. Voituron, Y. Vos, C. C. Voß, K. 2430 2683 2463 2452 2533 2570, 2733 2720 2471 2799 2723, 2724 2770 2525 2757 2028 W Wallis, G. P. Walter, B. Waringer-Löschenkohl, A. Weber, G. 2394 2712 2520 2733 141 Wedemeyer, A. White, S. Wicker, R. Willi, G. Wink, M. Winkel, S. Winks, M. Wisniewski, I. M. Witsack, W. Wittzell, H. 2623 2752 2498 2438 2508, 2619, 2620 2498 2618 2822 2382 2632 Y Yoccoz, N. G. 2671 Z Zanetti, M. Zanghellini, S. Zänker, C. Zavadil, V. Zemanek, M. Zinke, O. Zuiderwijk, A. 2751 2447 2560 2587 2667 2502 2758 142 Verzeichnis der zitierten Zeitschriften Aargauische Naturforschende Gesellschaft, Mitteilungen Abh. Naturwiss. Verein Bremen Advances Amphibian Research former Soviet Union Alytes Amphibia-Reptilia 2497, 2655, 2731 2713 2536, 2575, 2666, 2695, 2717, 2776, 2789 2463, 2690 2397, 2399, 2427, 2465, 2567, 2573, 2626, 2634, 2687, 2734, 2770, 2799, 2801, 2827, 2831 Animal Behaviour 2454 Animal Conservation 2728 Ann. Mus. Civ. St. Nat. Ferrara 2652 Ann. Soc. Sci. Nat. Charente-Maritime 2480 Annales zoologici Fennici 2605, 2693 Archiv f. Hydrobiologie 2702, 2708 Archiv Freunde der Naturgeschichte in 2468 Mecklenburg Atti Soc. it. Sci. nat. Museo civ. Stor. 2491, 2830 nat. Milano Beih. Veröff. Naturschutz Landsch.pfl. 2548 Bad.-Württ. Beiträge Naturkunde Niedersachsen 2451 Ber. Botan.-Zoolog. Gesellschaft 2593, 2596, 2597 Liechtenstein-Sargans-Werdenberg Ber. Naturwiss. Verein Bielefeld u. 2703, 2712 Umgebung Biological Journal of the Linnean 2614, 2664 Society Biologische Studien Luckau 2669 Biology and environment 2642 Boletín Asociación Herpetológica 2384, 2645, 2804, 2807, 2808 Española Bolletino des Museo Civ. Storia 2410, 2428, 2707, 2750, 2751 Naturale Venezia British Herpetological Society Bulletin 2396, 2404, 2405, 2414, 2416, 2444, 2445, 2458, 2460, 2541, 2549, 2606, 2650, 2696, 2720, 2797, 2814, 2822 Bull. Soc. Naturalistes Luxembourgeois 2563, 2692 Bull. Soc. Zool. France 2389, 2617, 2663, 2684, 2782 Bulletin de la Murithienne 2641 Bulletin de la Societe herpetetologique 2700 de France But. Soc. Cat. D'Herp. 2721, 2722, 2723, 2724 Canadian Journal of Zoology 2735 143 Carinthia II 109(189) Cas. Slez. Muz. Opava (A) Casopis Narodniho muzea, Rada prirodovedna Charadrius Conservation Biology Contributions to Zoology Copeia Dendrocopos Die Eidechse Diseases of aquatic organism Dokumentation Natur und Landschaft Dortmunder Beiträge Landeskunde Drosera Ecography Ecoscience Elaphe N. F. Est. Mus. Cienc. Nat. de Álava Evolution Falco Faun. und flor. Mitt. Taubergrund Fauna Flora Rheinland-Pfalz Faunistische Abhandlungen Tierkundemuseum Dresden Faunistisch-ökologische Mitteilungen Fischökologie Folia Zoologica Glasgow Naturalist Global Change Biology Gortania Göteborgs Naturhistoriska Museum Årstryck Hercynia N. F. Herpetofauna Herpetol. Natural History Herpetologica Herpetological Journal Herpetozoa Herptile Hessische Faunistische Briefe Irish Biogeographical Society Bulletin Italian Journal of Zoology J. Evol. Biol. 144 2547 2538, 2557 2672 2592 2625 2394, 2825 2401, 2482 2544 2311, 2391, 2485, 2487, 2501, 2509, 2550, 2646, 2766, 2818 2673 2528 2214 2819 2615 2756 2411, 2412, 2433, 2477, 2530, 2535, 2555, 2601, 2629, 2659, 2677, 2678, 2679, 2680, 2699, 2736, 2749 2778, 2779 2631 2806 2469 2716, 2737 2726 2524, 2552 2406 2539, 2540, 2578, 2587 2762 2464 2805 2543 2764 2589, 2689 2450 2467 2398, 2400, 2403, 2462, 2572, 2775 2439, 2448, 2478, 2624, 2627, 2747, 2761, 2803 2415, 2459 2514 2644 2686 2554 Jahrbuch des Naturwissenschaftlichen Vereins für das Fürstentum Lüneburg Jahrbuch Naturschutz in Hessen Jahreschrift für Feldherpetologie und Ichthyofaunistik in Sachsen Journal of Animal Ecology Journal of applied Ecology Journal of Herpetology Journal of zoological systematics and evolutionary research Journal of Zoology Landschaftspflege Naturschutz Thüringen Le Bièvre Literatura Serpentium LÖBF-Jahresbericht LÖBF-Mitteilungen Luscinia Mauritiana Mertensiella 2440 2498, 2546 2466, 2476 2613 2813 2393, 2453, 2473 2562, 2607, 2683, 2727, 2748 2392, 2704, 2798 2409, 2527, 2640, 2643, 2662, 2752 2773 2628 2457 2512 2513, 2561 2585, 2619 2558, 2574 2387, 2390, 2395, 2432, 2441, 2455, 2456, 2471, 2475, 2490, 2492, 2505, 2506, 2507, 2508, 2511, 2545, 2565, 2579, 2620, 2648, 2665, 2667, 2694, 2697, 2705, 2739, 2740, 2743, 2753, 2760, 2774, 2787, 2829 Mitt. Landesmus. Joanneum - Zoologie 2503 Mitt. Landesverein Sächsischer 2780 Heimatschutz Mitt. Naturf. Ges. Solothurn 2499 Mitteilungen naturforsch. Gesellschaft 2566 Bern N. F. Mitteilungen Naturforschende 2431, 2820, 2821 Gesellschaft Luzern Mitteilungsblatt Naturkundestelle 2472 Main-Kinzig Molecular Ecology 2553, 2618 Monografie Mus. reg. Sci. nat. Torino 2388 MUNIBE 2522, 2802 Natur und Museum 2791 Natura alpina 2447 Natura Bresciana 2515 Natura Carpatica 2635, 2790 Natura Civiltà (Gruppo Naturalistico 2710 Brianza) Natura Croatica 2408, 2434, 2452, 2653, 2738, 2767, 2788, 2810 Nature 2632 145 Naturkundliches Jahrbuch der Stadt Linz Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt Naturschutz und Landschaftspflege Baden-Württemberg Naturschutz und Landschaftspflege in Brandenburg Naturschutz und Landschaftsplanung Naturschutzarbeit in MecklenburgVorpommern Naturschutzarbeit in Sachsen Naturschutzreport Naturwissenschaftliche Beiträge des Museums Dessau Nordisk Herpetologisk Forening Ochrana prírody Oecologia OIKOS Öko-L Ornithologischer Anzeiger Proc. Latvian Acad. Science, Section B Proceedings Royal Society Lond. B Quaderni della Stazione di Ecologia del Civ. Mus. Stor. Naturale Ferrara Rana Rev. Ecol. (Terre Vie) Rev. fr. Aquariol. Revista Espanola Herpetologia Revue Roumaine de Biologie Serie de Biologie animale Rivista di Idribiologia Rudolstädter Naturhistorische Schriften Russian Journal Herpetology Russian Journal of Ecology Saale-Unstrut-Jahrbuch Salamandra Sauria Schriftenreihe Landschaftspflege und Naturschutz Thüringer Faunistische Abhandlungen Umweltschutz Verh. Ges. Ökologie Veröff. Mus. Westlausitz Kamenz Veröff. Naturkundemuseum Erfurt Veröff. Naturkundemuseum Leipzig 146 2674, 2816 2382 2612 2741 2028, 2060, 2461, 2623, 2709, 2786 2660, 2823 2828 2685 2542, 2835 2481, 2564, 2711 2793 2610, 2714, 2715 2616 2675, 2815, 2817 2706 2417 2656, 2718 2654 2418, 2425, 2479, 2584, 2588, 2622, 2725, 2744, 2765, 2811 2449, 2796, 2832 2537 2519, 2533, 2649 2781 2421 2681 2510, 2636, 2812 2602, 2800 2792 2381, 2419, 2423, 2443, 2470, 2496, 2529, 2531, 2586, 2701, 2763 2637, 2639 2420, 2591 2581, 2795 2446 2520 2502, 2560, 2745 2794 2437 Veröffentlichungen des PotsdamMuseums Veröffentlichungen Museum für Naturkunde Chemnitz Vogelkundliche Hefte Edertal Voralberger Naturschau Wildbiologie Zeitschrift für Feldherpetologie Zeitschrift für Ökologie und Naturschutz Zoolog. Gesellschaft LiechtensteinSargans-Werdenberg 2633 2518 2577 2383, 2438, 2559, 2595 2402 2386, 2407, 2422, 2436, 2484, 2486, 2488, 2489, 2493, 2494, 2495, 2523, 2551, 2568, 2569, 2580, 2583, 2590, 2598, 2599, 2603, 2611, 2638, 2658, 2670, 2733, 2746, 2755, 2772, 2783, 2824 2153 2594 147 148 Systematisches Artenregister Alpensalamander (Salamandra atra) Feuersalamander (Salamandra salamandra) Bergmolch (Triturus alpestris) Kammolch (Triturus cristatus) Donaukammolch (Triturus dobrogicus) Alpenkammolch (Triturus carnifex) Fadenmolch (Triturus helveticus) Teichmolch (Triturus vulgaris) Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans) Rotbauchunke (Bombina bombina) Gelbbauchunke (Bombina variegata) Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) Erdkröte (Bufo bufo) 2428, 2596, 2612, 2700, 2719, 2763, 2798 2477, 2497, 2515, 2543, 2574, 2582, 2586, 2596, 2612, 2659, 2679, 2700, 2703, 2721, 2722, 2723, 2724, 2763 2214, 2385, 2438, 2473, 2474, 2497, 2502, 2560, 2582, 2584, 2596, 2612, 2679, 2680, 2703, 2782, 2820 2382, 2383, 2393, 2394, 2396, 2397, 2398, 2399, 2400, 2418, 2436, 2497, 2524, 2542, 2552, 2560, 2581, 2582, 2584, 2596, 2598, 2599, 2612, 2640, 2678, 2679, 2680, 2703, 2713, 2741, 2757, 2816, 2819 2572 2435, 2578 2392, 2396, 2409, 2497, 2570, 2582, 2612, 2703, 2733 2214, 2382, 2383, 2392, 2396, 2399, 2400, 2407, 2409, 2437, 2459, 2462, 2465, 2497, 2502, 2518, 2524, 2552, 2574, 2581, 2582, 2584, 2587, 2596, 2624, 2633, 2640, 2642, 2643, 2644, 2664, 2678, 2679, 2680, 2685, 2688, 2703, 2713, 2716, 2733, 2764, 2819 2427, 2497, 2544, 2582, 2612, 2637, 2679, 2692, 2794 2028, 2418, 2419, 2435, 2465, 2524, 2560, 2574, 2631, 2633, 2657, 2688, 2741, 2811, 2816, 2824 2381, 2383, 2401, 2443, 2461, 2491, 2497, 2521, 2544, 2596, 2612, 2631, 2636, 2681, 2748, 2769, 2772, 2773, 2775, 2820 2028, 2382, 2418, 2424, 2437, 2463, 2482, 2495, 2502, 2518, 2542, 2549, 2560, 2568, 2569, 2572, 2574, 2604, 2612, 2633, 2689, 2703, 2710, 2713, 2725, 2795, 2816, 2819, 2824 2214, 2382, 2383, 2400, 2403, 2406, 2411, 2424, 2429, 2437, 2438, 2440, 2465, 2497, 2500, 2502, 2513, 2518, 2524, 2527, 2530, 2531, 2552, 2554, 2563, 2573, 2574, 2582, 2584, 2596, 2605, 2612, 2625, 2628, 2633, 2639, 149 Kreuzkröte (Bufo calamita) Wechselkröte (Bufo viridis) Laubfrosch (Hyla arborea) Moorfrosch (Rana arvalis) Springfrosch (Rana dalmatina) Teichfrosch (Rana kl. esculenta) Kleiner Wasserfrosch (Rana lessonae) Seefrosch (Rana ridibunda) Grasfrosch (Rana temporaria) Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) 150 2650, 2657, 2671, 2678, 2680, 2688, 2703, 2713, 2714, 2715, 2734, 2755, 2795, 2802, 2819, 2820, 2821, 2824, 2826, 2028, 2382, 2461, 2495, 2497, 2524, 2527, 2530, 2582, 2612, 2625, 2658, 2671, 2685, 2713, 2728, 2754, 2755, 2820 2382, 2386, 2419, 2453, 2524, 2530, 2560, 2574, 2612, 2633, 2717, 2736, 2755, 2781, 2795, 2815, 2816, 2820, 2824 2382, 2383, 2402, 2419, 2424, 2435, 2439, 2472, 2497, 2512, 2514, 2529, 2542, 2560, 2561, 2574, 2580, 2596, 2612, 2633, 2645, 2688, 2712, 2717, 2713, 2737, 2741, 2795, 2816, 2819, 2820, 2824 2382, 2418, 2419, 2424, 2465, 2524, 2551, 2552, 2560, 2610, 2612, 2627, 2630, 2633, 2650, 2688, 2713, 2744, 2756, 2783, 2813, 2819, 2824 2424, 2437, 2465, 2520, 2534, 2558, 2574, 2582, 2583, 2584, 2589, 2590, 2612, 2708 2382, 2383, 2388, 2419, 2435, 2465, 2468, 2494, 2496, 2518, 2524, 2552, 2555, 2582, 2584, 2596, 2612, 2627, 2633, 2641, 2687, 2713, 2746, 2795, 2816, 2819, 2820, 2824 2383, 2458, 2465, 2468, 2470, 2555, 2612, 2641, 2688, 2735, 2746, 2756, 2820 2382, 2388, 2415, 2465, 2494, 2518, 2524, 2555, 2574, 2596, 2612, 2633, 2641, 2689, 2702, 2746, 2795 2153, 2382, 2383, 2400, 2419, 2424, 2437, 2438, 2464, 2465, 2493, 2497, 2502, 2518, 2520, 2522, 2524, 2527, 2552, 2574, 2575, 2576, 2582, 2583, 2584, 2590, 2596, 2602, 2605, 2613, 2614, 2617, 2626, 2633, 2643, 2647, 2650, 2656, 2657, 2662, 2663, 2677, 2679, 2680, 2693, 2703, 2706, 2713, 2720, 2756, 2771, 2783, 2795, 2799, 2801, 2819, 2820, 2821 2387, 2390, 2395, 2417, 2432, 2433, 2439, 2441, 2455, 2456, 2475, 2480, 2490, 2492, 2498, 2505, 2506, 2507, Blindschleiche (Anguis fragilis) Zauneidechse (Lacerta agilis) Westliche Smaragdeidechse (Lacerta bilineata) Östliche Smaragdeidechse (Lacerta viridis) Waldeidechse (Zootoca vivipara) Mauereidechse (Podarcis muralis) Glattnatter (Coronella austriaca) Äskulapnatter (Elaphe longissima) Ringelnatter (Natrix natrix) Würfelnatter (Natrix tessellata) Kreuzotter (Vipera berus) Aspisviper (Vipera aspis) 2508, 2511, 2545, 2546, 2560, 2565, 2574, 2579, 2618, 2619, 2620, 2648, 2649, 2665, 2667, 2672, 2694, 2697, 2699, 2705, 2726, 2727, 2739, 2740, 2743, 2751, 2753, 2760, 2774, 2777, 2787, 2829, 2382, 2383, 2422, 2431, 2437, 2449, 2450, 2476, 2564, 2574, 2633, 2674, 2759, 2761 2311, 2382, 2382, 2422, 2431, 2437, 2510, 2538, 2539, 2541, 2547, 2550, 2574, 2633, 2674, 2685, 2688, 2761, 2766, 2808, 2818 2747, 2761, 2766, 2788 2442, 2484, 2485, 2486, 2488, 2489 2382, 2383, 2408, 2422, 2431, 2451, 2509, 2525, 2540, 2550, 2553, 2574, 2633, 2650, 2651, 2661, 2686, 2688, 2766 2391, 2413, 2501, 2557, 2574, 2611, 2646, 2749, 2766, 2803, 2805, 2810 2382, 2384, 2560, 2574, 2629, 2633, 2685, 2761, 2823, 2384 2425, 2574 2423, 2426, 2431, 2437, 2442, 2457, 2477, 2547, 2574, 2633, 2674, 2682, 2688, 2747, 2778, 2791, 2797 2426, 2457, 2574 2416, 2422, 2461, 2560, 2593, 2730, 2745, 2814 2430, 2566, 2567, 2683, 2796, 2831, 2832 Publikationen der Jahrgäng 1998 und 1999, die bereits in vorangegangenen Heften referiert wurden 2028 s. Grell, H., Grell, O. & Voß, K. 2060 s. Heinrich, D. & Glandt, D. 2153 s. Landmann, A., Böhm, C. & Fischler, D. 2214 s. Münch, D. 2311 s. Strijbosch, H. 151 Mitarbeiter dieses Heftes Dr. Heinz Berger, Siedlung 4, D-04779 Wiederoda 2528, 2530, 2531, 2558, 2574, 2581, 2677, 2678, 2679, 2680, 2736, 2764 Jan Blau, Finsterwalder Straße 18, D-01239 Dresden 2477, 2586 Dr. Thomas Brockhaus, An der Morgensonne 5, D- 09387 Johnsdorf 2407, 2437, 2461, 2494, 2495, 2518, 2598, 2626, 2647, 2715 Kerstin Elbing, Universität Bremen, AG Evolutionsbiologie, PF 330440, D- 28334 Bremen 2408, 2422, 2611, 2788, 2818 Arno Geiger, Landesanstalt für Ökologie, Bodenordnung und Forsten NRW, Castroper Straße 30, D- 45665 Recklinghausen 2411, 2412, 2513 Andreas Krone, Birkenallee 14, D-16354 Biesenthal 2393, 2396, 2398, 2400, 2409, 2435, 2462, 2464, 2465, 2474, 2756 Dr. Sigrid Lenz, Am Wallgraben 8, D-56751 Polch 2389, 2797 Susann Rautenberg, Erlenstraße 18, D-01097 Dresden 2451, 2550 Ulrich Scheidt, Naturkundemuseum Erfurt, PF 10 15 19, D-99015 Erfurt 2382, 2383, 2426, 2429, 2442, 2446, 2544, 2547, 2625, 2656, 2657, 2685, 2688, 2692, 2700, 2703, 2706, 2729, 2754 Thoralf Sy, Jacobstraße 5, D- 06110 Halle 2521, 2681, 2748, 2775 Dr. Urs Tester , Nußbaumweg 10a, CH-4103 Bottmingen 2402, 2406, 2472, 2497, 2512, 2555, 2561, 2580, 2596, 2645, 2712, 2717, 2737 Steffen Teufert, Heinrich-Mann-Str. 21, 01877 Bischofswerda 2502, 2560 Heiko Uthleb, Dorfstraße 29, D-06571 Langenroda 2388, 2427, 2509, 2540, 2637, 2650 152