1. 2. 3. Legende 1. Portrait 2. Blüte CF 3. Blatt DB Winterlinde Tilia cordata Lann, Wanterlann Tilleul à petites feuilles Größe: Die Winterlinde wird bis zu 30 m hoch und steht damit der Sommerlinde etwas nach. Beide Linden können mehr als 1000 Jahre alt werden. Blatt: Die Winterlinde hat ein rundlichherzförmiges Blatt, kleiner als das der Sommerlinde. Blattunterseits erkennt man in den Achseln der Blattnerven rotbraune Achselbärte. Blüte/Frucht: Die Winterlinde ist einer der wenigen einheimischen sommerblühenden Bäume, die Blüte zeigt den Beginn des Hochsommers an. Die gelben Trugdolden duften angenehm. Die Frucht der Winterlinde ist härter als die der Sommerlinde. Sie lässt sich nur schwer zerdrücken. Holz: Da das Holz der Winterlinde sehr weich ist, stellt es bestes Schnitzerholz dar. Der Brennwert ist nur gering. Der Bast der Rinde wurde früher für Flecht- und Seilwaren und zum Binden genutzt. Wissenswertes/Verwendung: Die Winterlinde ist allgemein anspruchsloser als die Sommerlinde, verträgt aber Stadtklima (Abgase) ebenso schlecht wie diese. Sie gilt aber als sturmfester Alleebaum und geeignetes Waldmantelgehölz. Über die Jahrhunderte galten die Linden als typische Bäume der Dorfplätze und Innenhöfe. Insbesondere ihre späte Blüte im Sommer ist für Bienen und andere Hautflügler von besonderer Bedeutung. 19 2. 1. 3. 4. Legende 1. Blüte 2. Rinde CF 3. Portrait 4. Frucht Esskastanie Castanea sativa Käscht, Séisskäscht Châtaignier Größe: Die Kastanie ist ein mittelgroßer, bis zu 20 m hoher Baum, der an geeigneten Standorten bis zu 1000 Jahre alt werden und Durchmesser über 7 m erreichen kann. Auffällig ist der oft drehwüchsige Stamm. Blatt: Die Kastanienblätter sind lang und lanzettlich und auffällig scharf gezähnt. Die Blattoberseite ist glänzend grün. Blüte/Frucht: Die männlichen Blüten erscheinen im Mai als weiße Kätzchen mit einem eigenen Duft. Die weiblichen Blüten an den gleichen Kätzchen sind eher unscheinbar. Ab Ende Oktober reifen die stacheligen Fruchtkapseln, die die braunen essbaren Maronen enthalten. Holz: Kastanienholz ist relativ leicht und hart. Es sieht dem Eichenholz ähnlich und wird wie dieses verarbeitet. In ständigem Erd- und Wasserkontakt ist es sehr dauerhaft. Wissenswertes/Verwendung: Die Kastanie ist eine äußert anspruchsvolle Baumart. In unseren Breiten braucht sie mildes und luftfeuchtes Weinbauklima. Nur für den Holzzuwachs reicht auch weniger Wärme. Sie ist dennoch frostempfindlich und benötigt sonnige Lagen. Die Kastanie wurde von den Römern in unsere Gegenden gebracht, vermutlich um in Niederwäldern Pfähle für den Weinbau heranzuziehen. 20 1. 3. 2. 5. 4. 6. Legende 1. Rinde CF 2. Blatt DB 3. Blüte 4. Allee 5. Frucht 6. Baumgruppe DB Rosskastanie Aesculus hippocastanum Käschtebam Marronier commun Größe: Rosskastanien sind mächtige Bäume mit bis zu 25 m Höhe, die dichten Schatten spenden. Sie bilden nur einen relativ kurzen Stamm aus. Blatt: Das Blatt ist handförmig gefiedert mit 5-7 Einzelblättchen und wird bis zu 25 cm lang. Die Herbstfärbung ist unbedeutend. Oft verlieren die Rosskastanien ihre Blätter bereits im Sommer, weil sie durch Insekten oder Pilze geschädigt sind. In diesem Fall sollte das Laub verbrannt werden. Blüte/Frucht: Die aufrechten kegelförmigen Rispen erscheinen kurz nach dem Laubaustrieb, sind weiß mit gelbroten Flecken. Der Baum blüht etwa ab dem 10. Standjahr. Die braunen Kastanien gedeihen in stacheligen Kapseln, die bei der Reife in 3 Teile aufplatzen. Sie sind ungenießbar. Holz: Das Holz ist minderwertig, da es kaum haltbar und grobfaserig, weich und teilweise schwammig ist. Wissenswertes/Verwendung: Das Wurzelwerk wächst flach in die Breite und kann deshalb schnell Pflaster und Wege heben. Humose, nährstoffreiche Böden werden gegenüber sandigen bevorzugt. Die Rosskastanie ist empfindlich gegenüber Streusalz. Im Alter werden die Äste zum Teil brüchig. Unsachgemäßer Schnitt führt zu Morschungen und Höhlen. 21 1. 2. 3. 4. Legende 1. Frucht 2. Rinde RS 3. Portrait CF 4. Blüte Walnussbaum Juglans regia Nëssert, Décken Nëssert Noyer commun Größe: Walnussbäume sind stattliche Bäume bis 30 m hoch, mit einer breit ausladenden Krone. Sie wachsen in der Jugend recht schnell und können bis 200 Jahre alt werden; veredelte Exemplare werden weit weniger alt. Blatt: Die gefiederten Blätter werden mit 5 - 9 Fiederblättchen bis zu 40 cm groß und riechen aromatisch. Die Walnuss treibt erst sehr spät im Frühjahr aus. Das sich zersetzende Laub setzt einen Stoff frei, der auf andere Pflanzen wachstumshemmend wirkt. Blüte/Frucht: Die männlichen Blüten erscheinen im April/Mai in langen Kätzchen, die weiblichen Blüten sind eher unscheinbar. Die nahrhaften Walnüsse fehlen auf keinem Weihnachtsteller. Bis zur Reife sind sie am Baum in eine dicke, grünfleischige Schale eingehüllt, die im September aufplatzt und die verholzte Nuss freigibt. Holz: Walnussholz gehört zu den wertvollsten Hölzern, weil es ziemlich hart und dauerhaft ist. Seine dunkle Maserung ist unverwechselbar. Ausgesuchte Möbel, Furniere, Parkett und Drechslerwaren werden aus Walnuss hergestellt. Oft wird auch der gesamte Wurzelstock des Baumes ausgegraben, um begehrtes Maserholz zu bekommen. Wissenswertes/Verwendung: Die Walnuss findet man bei uns als Solitär, in Streuobstwiesen und in Innenhöfen bäuerlicher Betriebe. Autochthon wächst sie in feuchten Gebirgsschluchtwäldern z.B. des Himalaya. 22 1. 2. 3. 4. 5. Legende 1. Blüte CR 2. Habitus Blüte 3. Austrieb CF 4. Frucht 5. Herbstfärbung Vogelkirsche Prunus avium Vullekiischtebam Merisier, Cerisier des oiseaux Größe: Die Vogelkirsche ist ein mittelgroßer Baum und erreicht höchstens 20 m Höhe. Sie wird selten älter als 100 Jahre. Blatt: Das Blatt wird bis zu 15 cm lang und ist am Rand gesägt und zugespitzt. Es bekommt eine herrliche Herbstfärbung vor dem Blattfall von gelb-orange bis feuerrot. Blüte/Frucht: Die Wildkirsche blüht Anfang bis Ende April in einer relativ kurzen Zeitspanne von 6 Tagen vor dem Blattaustrieb. Die Blüte ist strahlend-weiß und duftet leicht. Besonders eindrucksvoll wirkt sie auch in klaren Nächten. Allerdings ist sie spätfrostempfindlich. Die reifen Vogelkirschen sind essbar und dunkelbis schwarzrot, aber kleiner als die Früchte der Kulturformen. Holz: Die Vogelkirsche liefert sehr wertvolles Holz für Möbel und Furniere mit einem dunklen Kern und hellerem Splint. Es ist sehr hart und glänzend. Außerdem hat es einen hohen Brennwert. Wissenswertes/Verwendung: In der Natur kommt die Vogelkirsche in lichten Wäldern oder am Waldrand vor und wird hier auch forstlich genutzt. Ansonsten ist sie ein herrlicher Blütenbaum für große Gärten und Parks. Sie ist wichtiger Pollenspender für Bienen und Hummeln und liefert Nahrung für zahlreiche Vögel und Säugetiere. 23 1. 2. 3. 4. 5. Legende 1. Blüte CR 2. Portrait DB 3. Rinde CF 4. Frucht 5. Blatt CR Spitzahorn Acer platanoides Faulbam, Krätschenholz Erable plane Größe: Der Spitzahorn ist ein Großbaum mit breit ausladenden Ästen und runder Krone (bis zu 25 m Höhe). In der Jugend wächst er recht schnell, wird aber nicht so hoch wie der Bergahorn. Blatt: Die Lappen der Blätter sind scharf zugespitzt. Die Blattstiele enthalten Milchsaft. Im Herbst verfärben sich die Blätter von orangerot bis goldgelb. Blüte/Frucht: Der Spitzahorn blüht vor dem Laubaustrieb auffällig in zitronengelben Dolden, die leicht obstartig duften. Die typischen paarweisen Flügelfrüchte im Herbst reifen bereits Ende September. Holz: Das Holz des Spitzahorns ist weniger wertvoll als das des Bergahorns. Alle Ahornhölzer sind relativ weich und empfindlich. Wissenswertes/Verwendung: An den Boden stellt der Spitzahorn nur wenige Ansprüche. Junge Bäume werden allerdings gerne von Niederwild verbissen und müssen entsprechend geschützt werden. Sein Laub wirkt stark bodenverbessernd und kann gut kompostiert werden. Er sollte auf keinen Fall im Winter und Frühjahr geschnitten werden, da er stark blutet. 24 1. 3. 2. 4. Legende 1. Blatt, Frucht CF 2. Blüte CR 3. Frucht CR 4. Portrait CF Mehlbeere Sorbus aria Arlesbaam, Haartholz Alouchier Größe: Die Mehlbeere wächst nur langsam zu einem kleinen, bis zu 12 m hohen Baum oder vielstämmigen Großstrauch mit breiter Krone. Blatt: Die derben Blätter sind unterseits typisch weißfilzig. Oberseits sind sie dunkelgrün. Sie bilden nur eine leicht gelbe Herbstfärbung aus. Blüte/Frucht: Die Mehlbeere blüht im Juni, nach dem Laubaustrieb, in großen weißen Trugdolden, die einen strengen Geruch verbreiten. Die orangen, runden Früchte reifen ab September. Sie sind roh erst nach Frosteinwirkung genießbar, aber nicht besonders schmackhaft. Holz: Das Holz der Mehlbeere ist, wie das der meisten Sorbus-Arten, ein wertvolles, schweres, hartes und festes Holz. Es findet Verwendung für die Herstellung von Blasinstrumenten und natürlich im Möbelbau. Wissenswertes/Verwendung: Die Mehlbeere ist auch in Berglagen absolut winterhart und gedeiht auch auf armen Standorten. Man sieht sie oft als Straßenund Alleebaum. Es gibt zahlreiche Unterarten und Bastarde. 25 1. 2. 3. 4. 5. Legende 1. Rinde CF 2. Blatt 3. Blüte 4. Portrait DB 5. Frucht Waldkiefer, Föhre Pinus sylvestris Katzeg oder fatzeg Dänn Pin sylvestre Größe: Die Waldkiefer wird je nach Standort bis zu 30 m hoch und wächst vor allem in den ersten Jahrzehnten sehr schnell. Die Kronenform variiert stark, im Dichtstand ist sie schlanker und regelmäßiger. An windigen Standorten flacht sie sich einseitig in Windrichtung ab. Blatt: Die blau- bis graugrünen Nadeln sind 4-8 cm lang und stehen immer zu zweit an Kurztrieben. Sie werden nach 2-3 Jahren abgeworfen. Blüte/Frucht: Die Blüte ist unauffällig, die Bestäubung erfolgt über den Wind. Die Samen sind geflügelte Nüsschen, die in 3-6 cm großen Zapfen heranreifen. Im Frühjahr, bei trockenem Wetter öffnen sich die Zapfen um die Samen zu entlassen. Die Zapfen selbst fallen erst vom Baum, wenn sie keine Samen mehr enthalten. Holz: Das Holz ist sehr dekorativ und dauerhaft, wenn auch recht weich. Es wird im Innen- und Außenbereich eingesetzt (Möbel, Fenster, Türen, Schiffsdecken). Früher stellte man auch Wasserleitungen daraus her. Wissenswertes/Verwendung: Im Wald kann man die Föhre durch die fuchsrote Rinde im obersten Stammdrittel gut von anderen Kieferarten unterscheiden. In Luxemburg findet man sie hauptsächlich auf Standorten des Luxemburger Sandsteins. Hier kommt sie von Natur aus vor. Die meisten Bestände stammen aber aus der Wiederaufforstung von Kahlschlägen seit Beginn des 19. Jh.. Es gibt auch zahlreiche kleinwüchsige Zierformen der Kiefer. 26 3. 1. 2. 6. 5. 4. Legende 1. Frucht CR 2. Blüte CR 3. Rinde CF 4. Stamm CF 5. Herbstfärbung DB 6. Portrait CF Bergahorn Acer pseudoplatanus Aacherenholz, Aaschtert Erable sycomore Größe: Der Bergahorn erreicht bis zu 25 m Höhe und kann bis zu 500 Jahre alt werden. Seiner breiten Krone entspricht ein tiefes und starkes Wurzelsystem, das ihn sturmfest macht. Blatt: Die Blätter sind fünf-lappig, oberseits dunkler als unterseits und langgestielt. Die Herbstfärbung ist leuchtend gelb. Blüte/Frucht: Die Blüten erscheinen erst nach den Blättern Ende April-Anfang Mai und sind eine vorzügliche Bienenweide. Die typischen Flügelfrüchte werden vom Wind verbreitet. Holz: Der Bergahorn gehört zu den Edellaubhölzern. Sein Holz wird im Instrumentenbau geschätzt, z.B. als Klangholz von Streichinstrumenten. Sein Holz ist das hellste der heimischen Ahornhölzer und daher ein gesuchtes Möbelholz. Kostbares Furnier ist Riegel- oder Vogelaugenahorn aus Stämmen mit welligen oder vogelaugenähnlichen Holzstrukturen. Wissenswertes/Verwendung: Der starke Schattenwurf macht den Bergahorn zu einem beliebten Allee- oder Hofbaum. Er liebt kühle und feuchtere Standorte, der Boden sollte nicht zu trocken und nährstoffarm sein. Bemerkenswert ist die platanenähnliche, schuppige Borke bei älteren Bäumen mit einer enormen Farben- und Formenvielfalt. 27 1. 2. 3. 4. 5. Legende 1. Schwarzpappel-Portrait 2. männliche Blüte 3. weibliche Blüte 4. Säulenpappeln DB 5. Blatt DB Schwarzpappel Populus nigra Pampuljen, Papull Peuplier Größe: Die Schwarzpappel ist ein mächtiger Baum von bis zu 30 m Höhe mit einer breit ausladenden Krone, aber unregelmäßigem Astwerk. Sie durchwurzelt den Boden intensiv und breitflächig. Blatt: Die Form der Blätter ist variabel – dreieckig bis rautenförmig und lang zugespitzt, unbehaart. Blüte/Frucht: Die Pappeln sind zweihäusig, es gibt also rein weibliche und rein männliche Bäume. Weibliche Kätzchen sind gelbgrün, männliche rot. Die Kapselfrüchte reifen Ende Mai, Anfang Juni, platzen dann auf und entlassen dicht behaarte, flaumige Samen, die wie Bettfedern über weite Strecken vom Wind getragen werden. Holz: Pappeln sind die schnellwüchsigsten Bäume Mitteleuropas, daher ist ihr Holz auch sehr leicht und weich, so dass es wenig als Nutzholz taugt. Es wird aber verwendet für Holzschuhe („Klompen“ in den Niederlanden), Holzkisten und Paletten. Bedeutung hat es auch in der Papier- und Spanplattenherstellung. Wissenswertes/Verwendung: Ursprüngliche Schwarzpappel-Bestände sind heute selten. In der Landschaft sind oft angepflanzte Hybridformen oder Kreuzungen verschiedener Pappelarten und -sorten zu finden. Häufig gepflanzt wurde auch die schmale Säulenform „Italica“ der Schwarzpappel. Die Samen können als Pappelflaum zum Befüllen von Kissenund Bettdecken oder als Isoliermaterial genutzt werden. Die Fasern sind leicht, halten warm und leiten Feuchtigkeit schnell ab. 28 1. 2. 4. 3. 5. Legende 1. Frucht CF 2. Rinde DB 3. Blatt MT 4. Herbstfärbung DB 5. Blüte MT Hainbuche Carpinus betulus Hobich, Wäissbuch Charme Größe: Die Hainbuche wächst nur etwa 20 m hoch und wird kaum älter als 150 Jahre. Der Baum bildet eine dichte Krone und bekommt eine glatte, graue Rinde. Blatt: Hainbuchenblätter sind 4-10 cm lang und scharf doppeltgesägt. Sie machen oft den Eindruck, als hätten sie sich noch nicht richtig entfaltet. Blüte/Frucht: Die weiblichen und männlichen Blütenkätzchen erscheinen mit den Blättern. Die Früchte sind geflügelte Nüsschen, die meist zu acht Paaren übereinander hängen. Holz: Hainbuchenholz ist das härteste und schwerste unserer heimischen Hölzer. Früher baute man daraus Fahrzeug- und Maschinenteile wie Achsen, Holzschrauben usw.. Die Bezeichnung Weißbuche stammt von der hellen Farbe des Holzes, das kaum Jahrringe erkennen lässt. Wissenswertes/Verwendung: Die Hainbuche findet sich in unseren Wäldern auf den schwereren Böden vergesellschaftet mit der Stieleiche, unter deren lichtem Schatten sie gute Wuchsbedingungen hat. Da sie nicht so hoch wächst, bildet sie keine eigenen Bestände aus. Unverwechselbar ist der „spannrückige“ Stamm der Hainbuche, die Oberfläche des Stammes wirkt gewellt und leicht längs gefurcht. Die Hainbuche ist äußerst schnittverträglich und daher ein wichtiges Formgehölz im Gartenbau. 29 1. 3. 4. Legende 1. Blatt CF 2. Portrait 3. Frucht CF 4. Rinde CF 2. Sandbirke, Hängebirke Betula pendula Biirk Bouleau verruqueux Größe: Die Hängebirke wird bis zu 30 m hoch, aber nur etwa 100 Jahre alt, mit einem Stammdurchmesser von etwa 80 cm. Blatt: Die Blattform ist vielfältig, von spitz-dreieckig bis rautenförmig, 3-6 cm lang. Im Herbst verfärben sich die Blätter goldgelb. Die jungen Zweige sind mit kleinen Warzen besetzt und fühlen sich rau an. Blüte/Frucht: Die Blüte erscheint vor oder mit dem Laubaustrieb. Die männlichen gelben Kätzchen stäuben intensiv und sind Auslöser heftiger Pollenallergien. Die weiblichen Kätzchen sind grünlich und bleiben als Fruchtkätzchen am Baum hängen. Im Frühherbst entlassen sie unzählige winzige Flügelnüsschen. Holz: Birkenholz ist zäh und elastisch, aber nur wenig hart. Drechsler schätzen es. In der Möbelindustrie ist es wegen seiner Maserung beliebt. Aufgrund der harzreichen Rinde hat es einen hohen Brennwert. Die auffällige weiße Rinde reflektiert viel Sonnenlicht und schützt den Baum vor Überhitzung. Die äußeren Schichten lassen sich wie Papier vom Baum abziehen. Wissenswertes/Verwendung: Die Birke stellt kaum Anforderungen an den Standort und gedeiht am besten auf trockenen, gut durchlüfteten Sandböden. Als typische Pionierbaumart (Erstbesiedler) ist sie sehr lichtbedürftig. Zudem sind sie sehr winterhart. Ihr Laub wirkt bodenverbessernd. Die Wurzeln wachsen sehr dicht und flach. Platten und Wege werden schon nach wenigen Jahren kräftig gehoben. Birkensaft wird für kosmetische Zwecke genutzt (Birkenwasser). Früher wurde aus daraus auch eine Art Teer gewonnen. 30 2. 1. 3. 4. Legende 1. Portrait DB 2. Blüte 3. Blatt 4. Bestand Schwarzkiefer Pinus nigra Schwaarzkéifer Pin noir Größe: Die Schwarzkiefer wächst anfangs regelmäßig und breit-kegelförmig bis zu 25 m Höhe. Blatt: Die Nadeln sitzen immer zu zweit an einem Kurztrieb und werden 8-15 cm lang. Sie verrotten kaum am Boden, so dass die Bodenvegetation unterdrückt wird. Blüte/Frucht: Die geflügelten Samen reifen erst im Herbst des zweiten Jahres und fallen zum Frühjahr bei trockenem Wetter aus. Die braunen Zapfen werden bis zu 8 cm lang. Holz: Schwarzkiefern liefern dauerhaftes, weiches, leichtes und elastisches Holz, das auch im Wasser sehr haltbar ist. Weil Balken aus Kiefernholz bei zu starker Belastung knarren, war das Holz als Grubenholz im Minette gefragt. Das Harz liefert Terpentin und Kolophonium (Geigenharz). Wissenswertes/Verwendung: Die Schwarzkiefer bevorzugt warme und trockene Standorte. Auf der „Aarnescht“ in Niederanven wurde sie früher angepflanzt, weil sie dort als einzige Baumart genügend Ertrag brachte. 31 1. 2. 3. Legende 1. Manna (Frucht) 2. Blüte 3. Blatt 4. Blumen-Esche, Manna-Esche Fraxinus ornus „Meczek“ Frêne à fleurs, Orne Größe: Die Blumen-Esche ist ein kleiner rundkroniger Baum von rund 10 m Höhe, der oft mehrstämmig wächst. Blatt: Die Blätter sind 15-30 cm lang und unpaarig gefiedert, glänzend grün. Sie fallen im Herbst mit orangebrauner Färbung. Die Winterknospen sind im Gegensatz zu denen der Gemeinen Esche grau. Blüte/Frucht: Die Blüten erscheinen an älteren Bäumen vor dem Laub, in weißen, zartduftenden Rispen. Im September reifen die einseitig geflügelten Nüsschenfrüchte, die lange am Baum haften bleiben. Wissenswertes/Verwendung: Die Blumen-Esche ist eine Mittelmeerart und braucht sonnige Standorte, schwere Böden meidet sie. Namensgebend für die Manna-Esche ist ein bräunlicher Saft, der aus Stammrissen austritt und an der Luft aushärtet. Dieses „Manna“ wurde früher in Italien großflächig genutzt und fand Verwendung in der Pharmazie. 32 1. 2. 4. 3. Legende 1. Portrait 2. Blatt 3. Stammblüte CR 4. Blüte Gewöhnlicher Judasbaum Cercis siliquastrum Judasbam Arbre de Judée, Arbre de Judas Größe: Der Judasbaum ist eigentlich ein mehrstämmiger Großstrauch, der 4-6 m hoch wird. Die Krone wächst trichterförmig bis schirmartig ausgebreitet. Blatt: Die kleinen runden Blätter sind leicht nierenförmig. Die Herbstfärbung ist fahlgelb. Blüte/Frucht: Vor dem Laubaustrieb erscheinen die violetten Blütenbüschel mit zartem Duft. Sie können 2-3 Wochen halten. Bemerkenswert beim Judasbaum ist, dass die Blüten sowohl an den Ästen, als auch direkt am Stamm erscheinen können (Kauliflorie). Holz: Das sehr harte Holz wird aufgrund seiner schönen Maserung als Furnierholz verwendet. Wissenswertes/Verwendung: Der Judasbaum braucht geschützte warme Standorte und durchlässige, lockere Böden, er ist empfindlich gegen Nässe. Seine ursprüngliche Heimat ist das Mittelmeergebiet und Kleinasien. Der Legende nach hat sich Judas an einem solchen Baum erhängt; daher der Name. 33 1. 3. 2. 4. 5. 6. Legende 1. Blüte CR 2. Fräiheetsbam Weiler-la-Tour CF 3. Portrait MT 4. Holz CF 5. Frucht CF 6. Blätter CF Stieleiche Quercus robur Eechefrächen, Summereech Chêne pédonculé Größe: Die Stieleiche ist ein mächtiger großer Baum von bis zu 30 m Höhe mit einer breiten, lichten Krone. Blatt: Die Blätter sind länglich, eiförmig und unregelmäßig gelappt an einem sehr kurzen Stiel. Typisch sind die „Öhrchen“ an der Blattbasis. Die Blätter treiben spät im Frühjahr aus und können teilweise über den Winter am Baum haften bleiben. Blüte/Frucht: Die Blüte ist unscheinbar. Die Früchte – die Eicheln – sitzen zu mehreren an einem bis zu 10 cm langen Stiel (Name!). Sie sind ein gutes Wildfutter, früher auch für Haustiere (Schweinemast). Holz: Die Stieleiche gehört zu den besten europäischen Nutzhölzern. Das Holz ist fest, hart, elastisch und auch unter Wasser dauerhaft. In der Möbel- und Parkettindustrie genießt es einen hohen Stellenwert, wird aber auch im Schiffbau und im Außenbereich (Eisenbahnschwellen, Fässer etc.) verwendet. Wissenswertes/Verwendung: Stieleichen werden mit zunehmendem Alter zu besonders imposanten Solitärbäumen in der freien Landschaft wie in Parkanlagen. Sie können über 800 Jahre alt werden. Im Forst sind sie neben der Buche die wichtigste Baumart. Sie braucht relativ viel Licht und nährstoffhaltige Lehmböden. 34 1. 4. 2. 3. Legende 1. Portrait DB 2. Kopfweidenreihe 3. Kopfeschen DB 4. Blatt Kopfweide Salix alba Kappweed Saule têtard Größe: Kopfweiden entstehen durch den regelmäßigen Rückschnitt der jungen Äste auf gleicher Höhe (Schneiteln) im Abstand von mehreren Jahren. Die jungen Triebe wurden ehemals zum Korbflechten oder in Weinbaugebieten zum Anbinden der Reben genutzt. Blatt: Im Laufe der Zeit entwickeln die Bäume die typische Kopfform, da sich an den Schnittstellen Morschungen (Fäulnis) und Höhlen entwickelt haben. Blüte/Frucht: Vor allem in feuchten Wiesen, entlang von Bächen und Flüssen finden wir kopfweidenreiche Gebiete, da die Weiden hohe Ansprüche an die Wasserversorgung stellen. Holz: Die Vernachlässigung der Pflege von Kopfweiden lässt die Äste zu hoch und zu schwer in den Himmel „schießen“, so dass sie schließlich unter der Last zusammenbrechen. Dies bedeutet meist das aus für die Kopfweiden. Wissenswertes/Verwendung: Aus ökologischer Sicht ist die Pflege und Erhaltung der Kopfweiden sehr sinnvoll, da insbesondere alte Kopfbäume ein interessanter Lebensraum für zahlreiche Insekten und andere Kleintiere sind. Viele seltene Vögel, wie Steinkauz und Wendehals, aber auch Fledermäuse finden hier Nistmöglichkeiten und Unterschlupf. 35 1. 2. 3. 4. Legende 1. Blüte 2. Portrait DB 3. Frucht 4. Blatt Serbische Fichte Picea omorika Serbesch Dänn Epicéa de Serbie Größe: Die Serbische Fichte wächst auffällig schlank und kegelförmig bis zu 20 m hoch. Die Äste hängen bogenförmig durch. Blatt: Die Nadeln sind kurz und flach, an der Spitze stumpf. An der Unterseite fallen 2 blauweiße Streifen (Spaltöffnungen) auf. Sie bleiben bis zu 12 Jahren an den Zweigen. Blüte/Frucht: Im Mai blüht der Baum. Die Zapfen werden bis zu 6 cm lang und sind im unreifen Zustand blauviolett. Holz: Das Holz ähnelt dem der Gemeinen Fichte. Im Forst ist die Serbische Fichte aber unbedeutend, da sie nicht so schnell wächst wie die Gemeine Fichte. Wissenswertes/Verwendung: Die Serbische Fichte stammt aus einem kleinen Gebiet in Serbien und Bosnien-Herzegowina. Bei uns wird sie hauptsächlich als Park- und Gartenbaum genutzt, es gibt auch eine Zwergform. Stadt- und Industrieklima verträgt sie sehr gut. 36 1. 2. 3. 5. 4. Legende 1. Portrait DB 2. Rinde 3. Stamm 4. Stammfuß 5. Frucht, Blatt Riesen-Mammutbaum Sequoiadendron giganteum Sequoia, Mammutbam Séquoia géant Größe: In unseren Breiten wird der Mammutbaum bis zu 35 m hoch und wächst dabei kegelförmig mit einem straff durchgehenden Stamm. In seiner Heimat in Nordamerika erreicht er Höhen bis zu 100 m und bis zu 13 m dicke Stämme, dies in einem Alter von 1000 bis 2500 Jahren. Blatt: Die immergrünen Nadeln sind nur etwa 5 mm lang, blaugrün und schraubig, schuppenartig am Zweig angelegt. Blüte/Frucht: Die Blüte ist unscheinbar. Die relativ kleinen, rotbraunen Zapfen sind eiförmig. Holz: Der Mammutbaum verfügt über ein rotbraunes Kernholz (redwood), das dauerhaft ist. Sein Splintholz setzt sich gelb vom Kern ab. Im Astbereich wird das Holz leicht spröde und bruchgefährlich. Die dicke, rotbraune, faserige Rinde schützt die Bäume vor Waldbränden. Wissenswertes/Verwendung: Im Amaliepark in Luxemburg stehen die beiden ältesten Mammutbäume Luxemburgs, sie sind rund 130 Jahre alt. Sie haben eine Höhe von 27 und 32 m (Musée National d’Histoire Naturelle, 2002). Der „General Sherman Tree“ im Sequoia National Park in Kalifornien gilt als der größte Baum der Welt. 37 Legende 1 2 3 4 5 6 Säulen-Zitterpappel Taschentuchbaum Traubenkirsche Sommerlinde Europäische Lärche Rotfichte 7 8 9 10 11 12 13 Gemeine Esche Silberpappel Feldahorn Moorbirke Schwarzerle Silberweide Traubeneiche 14 Bergulme 15 Eberesche 16 Platane 17 Eibe 18 Rotbuche 19 Winterlinde 20 Esskastanie 21 Rosskastanie 22 Walnussbaum 23 Vogelkirsche 24 Spitzahorn 25 Mehlbeere 26 Waldkiefer 27 Bergahorn 28 Schwarzpappel 29 Hainbuche 30 Sandbirke 31 Schwarzkiefer 32 Blumenesche 33 Judasbaum 34 Stieleiche 35 Kopfweide 36 Serbische Fichte 37RiesenMammutbaum Verwendete Literatur: Administration des Eaux et Forêts du G.-D. de Luxembourg (Hrsg.), 2001 : Les forêts naturelles et semi-naturelles au Grand-Duché de Luxembourg. Administration des Eaux et Forets du G.-D. de Luxembourg (Hrsg), 2002 : Les arbres remarquables du Grand-Duché de Luxembourg. Administration des Eaux et Forêts du G.-D. de Luxembourg, Amicale de l’Aarnescht, Gemeinde Niederanven (1999) : Das Naturschutzgebiet Aarnescht in der Gemeinde Niederanven. Ehlers, M., 1986 : Baum und Strauch in der Gestaltung und Pflege der Landschaft. Paul Parey. Fördergesellschaft „Grün ist Leben“ (Hrsg.), 1987 : BdB Handbuch Teil I – Laubgehölze. Klees, H., 1983 : Luxemburger Pflanzennamen. Institut Grand-Ducal, Section de Linguistique, de Folklore et de Toponymie Mayer, J., Schwegler, H.-W., 2008 : Welcher Baum ist das?. Kosmos-Verlag. Schütt, P., Schuck, H. J., Stimm, B., 1992 : Lexikon der Forstbotanik. Ecomed. Von Ehren, L. (Hrsg.), 2004 : Lorenz-von-Ehren-Handbuch. Hamburg.