Basisprogramme ENDBERICHT UND ENDABRECHNUNG Ein Endbericht mit Endabrechnung ist am Ende des Förderungszeitraums (inkl. eventueller Verlängerung) zu erstellen und innerhalb von 3 Monaten via eCall zu übermitteln. Der Endbericht soll über die im gesamten Förderungszeitraum durchgeführten Arbeiten und Ergebnisse berichten. Bei mehrjährigen Projekten ist nach jedem Förderungsabschnitt (meist ein Jahr) ein Endbericht mit Endabrechnung zu erstellen. Ein Endbericht soll umfangreicher als ein Zwischenbericht sein und auch eine Bewertung der Ergebnisse beinhalten. Als grober Richtwert kann ein Umfang von ca. 10 DIN A4 Seiten angegeben werden. Projekttitel: Recycling von Tunnelausbruch Projektnummer: 827425 Firmenname: ÖBV-GmbH Förderungszeitraum: (inkl. 01.01.2010 – 30.06.2011 Genehmigter Verlängerung) Verantwortliche Person für Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.mont. Robert Galler den fachlichen Teil Verantwortliche Person für Dipl.-Ing. Michael Pauser die Abrechnung Kostenzusammenfassung Tabellenbefüllung per Doppelclick aktivieren! Genehmigte Kosten Personalkosten F&E-Infrastruktur - Nutzung Sach- und Materialkosten Leistungen Dritter Reisekosten Patentanmeldekosten Gesamt Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH Sensengasse 1 1090 Wien IST - Kosten IST / genehmigt 6.900 9.355 0 0 700 700 518.800 528.635 0 0 0 526.400 0 538.690 Tel +43 (0)5 7755 – 0 Fax +43 (0)5 7755 – 97900 www.ffg.at, [email protected] FN 252263a HG Wien 102% UniCredit Bank Austria AG Konto-Nr. 10216727200, BLZ 12000 IBAN AT661200010216727200 SWIFT BKAUATWW 1. Arbeiten und Termine Die für das zweite Jahr vorgesehenen Inhalte der Arbeitspakete des Forschungsprojektes konnten im wesentlichen plangemäß bearbeitet werden. Damit liegen aus dem zweiten Forschungsjahr bereits einige Grundlagen vor, auf denen das dritte und damit letzte Forschungsjahr aufbauen kann und am Ende die Erstellung einer Entscheidungsmatrix durchgeführt werden kann. Nachstehende Abbildung zeigt die Arbeitspakete, die im zweiten Jahr bearbeitet wurden. Abb.1: Arbeitspakete, die im 2. Jahr fortgeführt oder mit deren Bearbeitung begonnen wurde, sind in gelb markiert Für die Umsetzung der Arbeitspakete wurde organisatorisch eine Unterteilung in zwei Hauptgruppen vorgenommen. Die erste Hauptgruppe unter der Leitung von Fragestellungen der Arbeitspakete 1, 2, 3, 5, 6 und 7. Prof. Galler erarbeitete die Die zweite Hauptgruppe unter der organisatorischen Leitung von Dipl.-Ing. Murr bearbeitete die Arbeitspakete 2, 4, 5 und 7 in Hinblick auf Untersuchungen von Möglichkeiten des Einsatzes von Tunnelausbruchmaterial für die Betonherstellung. 2 Quartal Arbeitspakete Nr. Jahr 1 Jahr 2 Jahr 3 Q1 Q2 Q3 Q4 Q5 Q6 Q7 Q8 Q9 Q1 0 Q1 1 Q12 x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x AP 5 x x x x x x x x x AP 6 x x X x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x AP 1 AP 2 AP3 AP 4 AP 7 AP 8 AP 9 x Abb.2: zeitliche Verteilung der Bearbeitung der Arbeitspakete im 2. Jahr (in gelb markiert) Nachfolgendes Flowchart soll verdeutlichen in welcher Reihenfolge bzw. aus welchen Blickwinkeln Tunnelausbruchmaterial zukünftig bereits in der Erkundungsphase routinemäßig bewertet werden soll. Abb. 3: Flowchart zur Bewertung des Rohstoffs „Tunnelausbruchmaterial“ für die Wiederverwertung 3 Nachfolgend werden die Ergebnisse der durchgeführten Arbeiten des 2. Forschungsjahres aufgesplittet nach den Arbeitspaketen zusammenfassend dargestellt: Arbeitspaket Nr./Name 1 / Sammlung der relevanten Daten – Input Daten Zeitraum Jänner 2010 – Juni 2011 Beschreibung der Arbeiten - Auswahl von wesentlichen Lithologien von Großprojekten der Zukunft - Abschätzung der Ausbruchmassen unter Zugrundelegung entsprechender tunnelbautechnischer Geometrien - Literaturstudien zu Geologie, Mineralogie, Petrographie, Geochemie - Dokumentation der Probenbeschaffung Beteiligte Firmen / Institutionen MONTAN - Lehrstuhl für Geologie und Lagerstättenlehre Ergebnis / Meilenstein Auswahl der für eine Wiederverwertung relevanten Lithologien ÖBV Die Untersuchungen zeigen sehr klar, dass alle österreichischen geologischen Einheiten Gesteine beinhalten, die aus technischer Sicht als Baurohstoffe und Rohstoffe für bestimmte Verwendungen genutzt werden könnten. Damit ist das Nutzungspotenzial von Gesteinen der einzelnen geologischen Zonen Österreichs als Baurohstoffe angedeutet. Dieses Nutzungspotenzial ist auch auf Ausbruchsmaterialien von Tunnelprojekten übertragbar, die in diesen Gesteinseinheiten liegen. Bei der Betonherstellung könnte Rundkies (Alluvialkies) theoretisch ganz oder teilweise durch den Einsatz von gebrochenem Material aus dem Tunnelausbruch substituiert werden (Splittbeton). Die Qualität von Splittbeton ist von der mineralogischen und geochemischen Zusammensetzung des gebrochenen Gesteinsmaterials abhängig. Die Eigenschaften von Beton aus gebrochenem Karbonatmaterial sind ähnlich jenen von „Rundkiesbeton“. Der Einsatz von Brechermaterialien aus silikatischen kristallinen Gesteinen (silikatische Metamorphite, granitische Gesteine) wird wesentlich durch den Anteil an qualitätsmindernden bzw. Beton unverträglichen Mineralen (Biotit, Muskovit, Chlorit, bestimmte Feldspäte, Tonminerale, sulfidische Erze etc.) und Alkali-Aggregat Reaktionen (AAR; Reaktionen des Zuschlagstoffes mit Zementstoffen im Porenraum) bestimmt. Letzteres gilt auch für Brechermaterialien aus Sedimentgesteinen mit silikatischen Gesteinskomponenten. 4 Systematische Untersuchungen in der Schweiz zeigen, dass silikatische kristalline Lithologien in Abhängigkeit ihrer petrographischen Zusammensetzung unterschiedliche Eignungen für Splittbeton besitzen, die auch regionalen Schwankungen unterworfen sind. Generell muss an dieser Stelle festgehalten werden, dass das internationale Normenwerk diesen Verhältnissen zuwenig gerecht wird. Daraus wird abgeleitet, daß bei den zur Bearbeitung anstehenden Projekten die wesentlichen Lithologien auf ihre Eignung für Splittbeton bzw. auf einen möglichen partiellen Ersatz von Rundkies durch Brechprodukte zu untersuchen sind. Dazu sollen Prüfverfahren verwendet werden, die auf den Schweizer Erfahrungen aufbauen bzw. speziell weiter entwickelt werden. Im Rahmen eines innovativen Ansatzes ist zu untersuchen, inwieweit parallel zu betontechnischen Prüfverfahren auch Bewertungsverfahren entwickelt werden können, die die Prognose einer Eignung von Gesteinen für Splittbeton und ihre AAR-Gefährdung aus petrographischen, geochemischen, gefügekundlichen, petrophysikalischen Gesteinsparametern (z.B. Abriebs- und Schlagfestigkeit, Brechverhalten) zulassen. Ziel ist eine Eignung von gebrochenen Materialien aus dem Tunnelvortrieb für Splittbeton frühzeitig bewerten zu können. Wie das erste Forschungsjahr gezeigt hat, müssen die den Untersuchungen zugrunde gelegten Proben/Materialien in großtechnischen Aufbereitungsanlagen hergestellt werden, um repräsentative Aussagen aus den Versuchen ableiten zu können. Dazu wurde festgelegt, dass im zweiten Forschungsjahr eine großtechnische Gewinnung der verschiedenen Lithologien sowie eine großtechnische Aufbereitung derselben durchgeführt wird und die erzielten Proben den Forschungslabors für weitere Untersuchungen zur Verfügung gestellt werden. Die Entnahme der Großproben von 6 im Rahmen des Projektes festgelegten Lithologien konnte im 2. Forschungsjahr abgeschlossen werden. Dabei handelt es sich um die in nachstehender Tabelle angegebenen Lithologien, wobei von allen 6 Lithologien jeweils eine Menge von ca. 30 Tonnen hereingewonnen wurde. Lithologie Entnahmebereich Kalkglimmerschiefer Hohe Tauern Randzone Augengneis Hohe Tauern Kernzone Bt-Plg-Gneis Stubaier Alpen Granitgneis Gleinalpe 1 Plg-Amphibolit Gleinalpe 2 Raibler Dolomit Nördliche Kalkalpen Tab. 1: Lithologien, die im zweiten Forschungsjahr in Form von Großproben gewonnen wurden 5 Ferner wurde beschlossen, dass der Einfluss der Vortriebstechnik mittels Disken an Gesteinsblöcken der folgenden Materialien untersucht werden muss, um zu realistischen Aussagen hinsichtlich Ausbruchmaterialverhalten bei vorgegebener Penetration und vorgegebenem Scheidspurabstand zu kommen: Lithologie Entnahmebereich Imberg Sandstein Sandvik Kalkglimmerschiefer Hohe Tauern Randzone Augengneis Hohe Tauern Kernzone Granitgneis Gleinalpe 1 Plg-Amphibolit Gleinalpe 2 Schiefergneis Koralpe Tab. 2: Materialien, welche hinsichtlich des Einflusses der Vortriebstechnik mittels Disken untersucht werden sollen Die oben stehenden Materialien wurden an den in der Tabelle genannten Entnahmestellen gewonnen. Da ausschließlich der Imberg Sandstein in Blockgrößen Länge = 3.00m, Breite = 60cm, Höhe = 30cm aber auch in Blockgrößen von Länge = 30cm, Breite = 60cm, Höhe = 30cm und in Form von Würfeln mit einer Kantenlänge von 30cm gewonnen werden konnte, dient dieses Material für Referenzschneidversuche unterschiedlich großer Probekörper. Sämtliche weiteren Materialien konnten in Blockgrößen gewonnen werden, die ein Zuschneiden von Blöcken mit Kantenlängen von 30cm zulassen. Da die Länge des Schneidprüfstandes 3,0m beträgt, wurde beschlossen, von jeder Lithologie zumindest 10 Prüfkörper zuzuschneiden. Arbeitspaket Nr./Name 2 / Qualität des Tunnelausbruchmaterials Zeitraum Jänner 2010 – Juni 2011 Beschreibung der Arbeiten Untersuchung der Eigenschaften des anstehenden Materials aus verschiedensten Blickwinkeln: - Festigkeitseigenschaften - chemische Zusammensetzung - mineralogische, petrographische Eigenschaften - betontechnologische relevante Eigenschaften 6 Beteiligte Firmen / Institutionen MONTAN - Lehrstuhl für Subsurface Engineering – Geotechnik und unterirdisches Bauen - Lehrstuhl für Geologie und Lagerstättenlehre VÖZ MV Strass Arge Bautech ÖBV Ergebnis / Meilenstein Feststellung der wesentlichen Materialeigenschaften der jeweiligen Lithologien Im Zuge der Herstellung der Datenblätter der Hauptlithologien wurden alle wesentlichen Analysen an Gesteinen durchgeführt bzw. aus der Literatur erhoben. Die geotechnischen Daten (boden- und/oder felsmechanische Parameter) wurden bei allen Projekten aus den geotechnischen Planungsunterlagen entnommen. Fehlende Parameter von einzelnen Lithologien wurden bei Bedarf im Labor geprüft. Petrographische und mineralogische Untersuchungen sind teilweise aus den Planungsunterlagen vorhanden bzw. wurden an der Montanuniversität Leoben vervollständigt. Die geochemischen Parameter wurden mittels Rontgenflourenszenzanalyse erhoben. Je Lithologie wurden 5 Proben analysiert. Die mineralogische Analyse wurde mit an Gesteinsdünnschliffen durchgeführt. Die einzelnen Mineralphasen wurden bestimmt und der Glimmergehalt im Dünnschliff mit Vergleichsbildern nach Scholle 1979 bestimmt. Die genaue Bestimmung des modalen Mineralbestandes erfolgte durch Auszählen der Minerale im Schliff. Die Bestimmung des Glimmergehalts in der Feinfraktion 100 – 200µm wurde am Formtrenntisch bestimmt. Durchwegs erkennt man eine Anreicherung der Glimmerminerale in dieser Kornfraktion. Beim Biotit Plagioklas Gneis ist der Glimmergealt in der Feinfraktion geringer als in der Schliffbestimmung was auf den hohen Serizitgehalt zurückzuführen ist. Diese feinsten Serizite häufen sich in der Staubfraktion an. Die geotechnischen Parameter wurden an Kernproben mit 10cm Länge und 5cm Durchmesser am Triaxial- und Einaxialprüfstand ermittelt. Diese gesteinsspezifischen Kennwerte stellen die Basis für die nachfolgende statistische Analyse dar, welche die Einflussgrößen auf die Wiederverwertung des Materials als Betonzuschlag klären soll. 7 Die geochemischen, mineralogischen und geotechnischen Ergebnisse der vorkommenden Lithologien wurden in den „Lithologischen Datenblättern“ zusammengefasst. Neben den allgemein erhobenen Gesteinsparametern für die einzelnen Projekte wurden an 6 ausgewählten Lithologien Gesteinskörnungsversuche durchgeführt. Diese Litholigien sind: - Raibler Dolomit (Kalkalpen) - Kalkglimmerschiefer (Penninikum-Schieferhülle) - Augengneis (Penninikum-Zentralgneis) - Biotit-Plagioklas-Gneis (Ötztal Kristallin) - Amphibolit (Gleinalm Kristallin) - Granitgneis (Gleinalm Kristallin) Für eine Beurteilung der Qualität des Tunnelausbruchs und für eine Beurteilung der Qualität der Aufbereitungsmaßnahme (Brecheinrichtung) wurden die unterschiedlichen Gesteinsmaterialien durch die Prüfinstitute mechanisch-physikalisch, chemisch und geometrisch untersucht. Die Untersuchungsmethodik richtete sich im Wesentlichen (Ausnahme: Kornformindex Sand (FIPA), Abriebbereitschaft) nach der gültigen Normung EN 12620 – Gesteinskörnungen für Beton. Ein Schwerpunkt des Arbeitspaketes 2 war ein Ausarbeiten von Ausschlusskriterien, die die Verwendung von aufbereitetem Tunnelausbruchmaterial für die Betonherstellung nicht zulassen würden. Für eine Beurteilung der Qualität des Tunnelausbruchmaterials wurde als wesentlicher Gesteinsparameter der Glimmergehalt erkannt, der einen wesentlichen Einfluss auf die mechanischen (u.a. Festigkeit, Abriebbeständigkeit) und physikalischen (u.a. Wasseraufnahme, Frostwiderstandsfähigkeit) Eigenschaften ausübt. Weitere diesbezüglich markante Materialparameter zu erarbeiten ist unter anderem ein Ziel des dritten Forschungsjahres. Um statistisch einen Einfluss der Gesteinsparameter auf die Verwertbarkeit als Beton herausarbeiten zu können, werden an den genannten 6 Lithologien dieselben Versuche wie in den lithologischen Datenblättern beschrieben, ein weiteres Mal durchgeführt. Diesmal jedoch an den genau gleichen Gesteinsproben an denen die Gesteinskörnungs- und Betonversuche durchgeführt werden. Mit den Ergebnissen der statistischen Analysen, welche im 3. Forschungsjahr mit Ende des Jahres 2011 abgeschlossen sein werden, werden in der Folge die allgemeinen Daten aus den „Lithologischen Datenblättern“ interpretiert. Mit Hilfe der statistischen Analysen sollen ferner Zusammenhänge zwischen geologischgeotechnischen, mineralogischen und geochemischen Parametern und der Eignung der Gesteinskörnung als Betonzuschlag herausgefunden werden. 8 Ziel ist es, die wesentlichen bestimmenden Parameter bei einer möglichen Verwertung für die Betonherstellung herauszufinden, welche direkt vor Ort durch den Geologen/Geotechniker untersucht werden können. Damit soll das Ausbruchsmaterial auf der Baustelle unmittelbar beurteilbar werden und entweder zur Aufbereitungs- bzw. Betonmischanlage oder einer anderen Verwendung – unter Umständen über Zwischenlagerung in einer Sekundärlagerstätte – zugeführt werden. Nur im schlechtesten Fall soll das Tunnelausbruchmaterial auf eine Deponie geleitet werden. Arbeitspaket Nr./Name 3 / Einfluss der Vortriebstechnik Zeitraum Jänner 2010 – Juni 2011 Beschreibung der Arbeiten Ermittlung des Einflusses der Diskengeometrie, des Anpressdruckes, des Schneidspurabstandes und der Schneidgeschwindigkeit auf das Ergebnis der Sieblinie des Ausbruchmaterials. Die Untersuchungen werden für jene Lithologien durchgeführt, für welche der Einsatz einer TBM mit den aktuell vorliegenden Informationen sinnvoll scheint Beteiligte Personen od. Abteilungen od. Firmen und deren Arbeitsaufwand MONTAN - Lehrstuhl für Subsurface Engineering – Geotechnik und unterirdisches Bauen - Lehrstuhl für Geologie und Lagerstättenlehre ÖBV Ergebnis / Meilenstein Einfluss der Schneidparameter auf die Beschaffenheit des Ausbruchmaterials Der Linearschneidprüfstand ist ein Laborversuchsgerät zur Ermittlung von Kräften die während dem Gesteinsschneidprozess auf den Diskenmeißel wirken. Neben den gemessenen Kräften wird in den aktuellen Versuchen das anfallende Gesteinsmaterial vollständig abgesaugt und auf Kornform und Korngröße bei unterschiedlichen Einstellungen von Penetration und Schneidspurabstand analysiert. Der Imberg Sandstein ist ein sehr homogener Sandstein mit dem die Erstversuche zur Kalibrierung der Maschine durchgeführt wurden. Mit diesen Ergebnissen werden im 3. Forschungsjahr die kristallinen Gesteine in unterschiedlicher Orientierung getestet. Im zweiten Forschungsjahr wurde der erste Großblock mit dem Imberg Sandstein geschnitten und erste versuchstechnische Probleme mit Kantenverlusten erkannt. Die zweite Versuchsserie mit 30/30/60cm Blöcken wurde mit 9 Blöcken durchgeführt. Durch den Einsatz einer modifizierten Wanne mit höheren Seitenwänden konnten die Kantenverluste stark reduziert werden. Das im Zuge der Schneidversuche gewonnene 9 Probenmaterial wird im Labor des Lehrstuhls für Subsurface Engineering zusammengesammelt und zu einem späteren Zeitpunkt unter Mithilfe des Lehrstuhls für Aufbereitungstechnik analysiert. Die durchgeführten Schneidversuche haben gezeigt, dass Schnitte mit geringer Penetration und großem Schneidspurabstand nur geringfügig zu brauchbaren Chipereignissen führen. Es wurde daher bei den weiteren Schneidversuchen auf die Penetration von 3mm bei Schneidspurabständen von 80mm und 100mm verzichtet. Abb.4: Schneidversuche am Linearprüfstand zur Ermittlung des Einflusses der Vortriebstechnik auf das Ausbruchsverhalten. Abb.5: Aufnahme des Ausbruchsmaterials nach jedem erfolgten Schneidversuch zur Analyse des erzielten Ergebnisses in Abhängigkeit von Eingangsparametern den wie Penetration, Schneidspurabstand, etc. 10 Zusammenfassend kann aus den bis dato durchgeführten Schneidversuchen festgehalten werden, dass ein Einfluß der Vortriebstechnik auf die Wiederverwertbarkeit existiert. Ferner haben die Versuche aus dem zweiten Forschungsjahr zu Erkenntnissen hinsichtlich einer verbesserten Versuchsdurchführung und einem verbesserten Versuchsaufbau geführt. Um im Baustellenlabor neben den groben aufbereiteten Körnern, welche mit Hand vermessen werden, auch die feinere Fraktion ( 1mm – 32mm) in Bezug auf Korngröße und Kornform bestimmen zu können, wurde an 4 Proben das Analysegerät „Petromodel“ aus Island getestet. Diese 4 Proben umfassten: - Kalkglimmerschiefer, Aufbereitung durch Backenbrecher & Prallmühle (1.1) - Augengneis, Aufbereitung durch Backenbrecher & Kegelmühle (2.2) - Biotit Plagioklas Gneis, Aufbereitung durch Backenbrecher & Prallmühle (3.1) - Amphibolit, Aufbereitung durch Backenbrecher & Prallmühle (4.1) Die Analyse erbrachte in Hinblick auf die Korngrößenverteilung folgendes Ergebnis: Sample Method Cumulative Volume (Mass) of Particles Passing, P (%) Number Sieve Size, d (mm) (siehe Tab. 16) 22.4 16 11.2 8 5.6 4 2.8 Sieving 100 87 52 - 5 - Machine-Vision 100 82 50 33 4 0 Sieving 100 73 45 - 3 - 99 71 42 13 3 0 Sieving 100 69 31 - 2 - Machine-Vision 100 67 31 13 2 0 Sieving 100 63 21 - 1 - Machine-Vision 100 59 17 7 1 0 2 0 1.1 0 2.2 Machine-Vision 100* 0 3.1 0 4.1 * One particle, 16.1 mm according to machine vision. Tab.3: Korngrößenverteilung nach Volumsprozent 11 Basierend auf der Anzahl der Partikel ergab sich folgendes Ergebnis: Sample Number Cumulative Number of Particles Passing, P (%) (siehe Tab. 16) Sieve Size, d (mm) 16 11.2 8 5.6 4 2.8 2 1 1.1 100 97 90 75 15 0 2.2 100 95 83 52 24 6 2 0 3.1 100 94 77 52 13 2 1 0 4.1 100 88 62 41 13 4 2 0 Tab.4: Korngrößenverteilung nach Partikelanzahl Gleichzeitig mit der Korngrößenanalyse wurde mit diesem Versuchsapparat die Kornform bestimmt. Dies erfolgte mit folgenden Parametern: - Rundungsgrad / Powers Angularity - Zinggs Formklasse - Zinggs Elongations Zahl - Sneed & Folk’s Sphärizität - Flakiness Index und Formindex Hinsichtlich des Rundungsgrades ergaben sich dabei folgende Ergebnisse: Sample Proportion of the Number of Particles in Powers‘ Angularity/Roundness Number Classes (%) (siehe Tab. 16) 1: 2: 3: 4: 5: 6: Very Angular Sub- Sub- Rounded Well angular particles angular rounded particles rounded particles particles particles particles 1.1 63 18 14 5 0 0 2.2 66 17 13 4 0 0 3.1 65 19 11 5 0 0 4.1 60 20 15 5 0 0 Tab.5: Rundungsgradbestimmung sowie Beispielbilder (Abb.6) Abb.6: Beispielbilder 12 Sample Proportion of the Number Volume (Mass) of (siehe Tab. 16) Hinsichtlich der Zinggs Formklasse ergaben sich folgende Resultate: Particles in Zingg‘s Form Class (%) 1: 2: 3: 4: Flat Cubical Flat & Elongated particles particles elongated particles particles 1.1 50 11 21 18 2.2 41 23 20 16 3.1 46 26 12 16 4.1 39 27 13 21 Tab.6: Formklassenbestimmung nach Volumsprozent sowie Beispielbilder Hinsichtlich des Sneed & Folk‘s Sphericity ergaben sich folgende Resultate: Sample Average of Sneed & Folk‘s Number Sphericity of all Particles, (siehe Tab. 16) Ψ (-) 1.1 0.68 2.2 0.68 3.1 0.69 4.1 0.69 Tab.7: Sphärizitätbestimmung Abb.7: Sphärizitätbestimmung 13 Zusammenfassend liefert das PETROMODEL in Bezug auf die Korngrößenbestimmung gut zusammenpassende Ergebnisse mit der klassischen Siebung. Diese Kornformanalysen sind jedoch derzeit in Mitteleuropa nicht wirklich bekannt. Eine Korrelation zum Aspect Ratio mit diesen Ergebnissen herzustellen scheint sinnvoll. Arbeitspaket Nr./Name 4 / Wiederverwertungsmöglichkeiten Zeitraum Jänner 2010 – Juni 2011 Beschreibung der Arbeiten Überprüfung der Einsatzmöglichkeiten des Tunnelausbruchmaterials für Beton, Spritzbeton, Ringspaltmörtel, etc. bis hin zur Überprüfung der Verwendung in der Landwirtschaft und Suche nach weiteren Einsatzmöglichkeiten, wie z.B. in der Stahlindustrie u.v.a.m. Beteiligte Personen od. Abteilungen od. Firmen und deren Arbeitsaufwand VÖZ MV Strass Nobert Egger Arge Bautech MONTAN - Lehrstuhl für Subsurface Engineering – Geotechnik und unterirdisches Bauen - Lehrstuhl für Geologie und Lagerstättenlehre ÖBV Ergebnis / Meilenstein Abstecken der möglichen Einsatzgebiete für Tunnelausbruchmaterial Im zweiten Forschungsjahr wurde mit der Überprüfung der nachfolgend genannten Einsatzmöglichkeiten begonnen: 1. Sämtliche Betonanwendungen Spritzbeton, Füllbeton, etc.) (Tübbingherstellung, Innenschalenbeton, 2. Ringspaltverfüllung 3. Lärmschutzdämme 4. mineralische Abdichtungen 5. stabilisierte Tragschichten 6. alternative Anwendungen innerhalb und außerhalb (Stahlindustrie, Chemische Industrie, Landwirtschaft) des Bauwesens 14 Im Rahmen dieser Untersuchungen hat sich gezeigt, dass sich karbonatische Gesteine neben der Verwendung als Gesteinskörnung für Mörtel und Beton auch für spezielle Anwendungen in der Industrie eignen. Diese Anwendungen hängen stark von der chemischen Zusammensetzung der Gesteine ab. Details sind im „Handbuch zur geologisch-technischen Bewertung von mineralischen Baurohstoffen“ (Lorenz & Gwosdz, 2003) angegeben. Im Projekt Tschirganttunnel wurden 12 Gesteine aus den Nördlichen Kalkalpen, darunter 11 karbonatische, untersucht. Diese 11 wurden mit den Anforderungen verglichen und ausgewertet. Die Untersuchungen haben ergeben, dass die Karbonate der Nördlichen Kalkalpen nicht nur als Gesteinskörnung für Beton, sondern auch in der industriellen Verarbeitung teilweise genutzt werden könnten. Neben der Verwendung der karbonatischen Gesteine als Gesteinskörnung für Mörtel und Beton eignen sich diese Gesteine auch für spezielle Anwendungen in der Industrie. Die entsprechenden Anwendungen hängen stark von der chemischen Zusammensetzung der Gesteine ab. Die erwähnten chemischen Analysen der zu untersuchenden Lithologien konnten zwischenzeitlich weitgehend abgeschlossen werden. Die nachstehende Tabelle zeigt die Ergebnisse der chemischen Analysen. Lithologie aus Gesteinsbeschreibung Lithologie nach Chemie Probennummer SiO2 CaO MgO FeO Gesamteisen als Fe2O3 Al2O3 Na2O K2O TiO2 MnO P2O5 CO2 H2O SO3 Summe merg. Kalk Tonschiefer Dolomit dolom. Kalk Dolomit Kalk (Raibler) (Raibler) (Raibler) (Wetterstein) (Wetterstein) (Raibler) Kalk Dolomit Seefeld Seefeld Dolomitbreckzie Dolomit (Wetterstein) (Haupt) Dolomit Dolomit (Haupt) (Haupt) Mg-Dolomit - Dolomit Dolomit Ca-Dolomit Ca-Dolomit Kalk Dolomit Dolomit Dolomit Dolomit Dolomit TT09001 0,18 16,01 32,08 0,18 0,23 0 0,04 0 0 0 0 47,43 0,37 0,17 96,7 TT09003 0,32 31,26 21,59 0,05 0,1 0 0,04 0,01 0 0 0 47,3 0,37 0,17 101,2 TT09005 0,99 35,24 16,14 0,03 0,11 0,23 0,01 0,13 0,00 0,01 0,00 46,42 0,48 0,20 100,0 TT09006 1,74 33,47 17,72 0,15 0,42 0,36 0,01 0,15 0,00 0,00 0,01 45,41 0,45 0,18 100,1 TT09008 0,1 30,5 21,68 0,06 0,06 0 0,04 0 0 0 0 47,29 0,38 0,18 100,3 TT09012 0,60 30,65 21,48 0,05 0,11 0,06 0,05 0,00 0,00 0,00 0,00 47,14 0,52 0,21 100,9 TT09002 62,10 0,98 1,74 1,73 5,99 14,84 1,31 4,61 1,15 0,08 0,03 1,22 4,04 0,17 100,0 TT09004 0,04 32,58 20,29 0,11 0,27 0 0,04 0 0 0 0 47,66 0,31 0,16 101,5 TT09007 0,1 55,51 0,24 0,07 0,07 0 0,03 0 0 0 0 44,48 0,24 0,16 100,9 TT09009 0,49 30,28 21,37 0,04 0,11 0,10 0,03 0,04 0,60 0,00 0,01 46,16 0,59 0,17 100,0 TT09010 0,13 30,24 21,82 0,04 0,09 0 0,03 0 0 0 0 47,2 0,37 0,17 100,1 TT09011 0,37 30,54 21,39 0,06 0,12 0,00 0,04 0,00 0,00 0,00 0,00 47,46 0,38 0,22 100,6 Tab.8: chemische Analyse von Probekörpern der nördlichen Kalkalpen Demgegenüber zeigen die nachstehenden Tabellen 9 und 10 zusammenfassend die chemischen Anforderungen an Rohdolomit und Rohkalkstein: Anforderungen an Rohdolomit [M.-%] Roheisenerzeugung Stahlerzeugung Füllstoff Glasindustrie Bauindustrie Landwirtschaft Seewasser-Magnesia-Herstellung Farbenindustrie Kunststoff- und Gummiindustrie Flachglas Hohlglas Glas-/Mineralfaserherstellung Schotter, Split, Brechsand Gleisschotter Gesteinsmehl als Bergwerks-"Kalk" CaO >28 >29 >29 >29,5 >29,5 <40 <23 >29 MgO >19 >19 >20 >21 >21,4 <21,4 SiO2 <4 <3 Fe2O3 Al2O3 <1,5 <0,8 <0,8 <0,1 <0,1 >0,6 <0,1 >0,3 >0,25 <0,4 <0,5 <0,1 <0,5 0 <0,2 15 -20 0,5-4,5 1-2,5 >10 0,5-4,5 1-2,5 <5 >10-15 <0,3 >19 <0,5 <1 <0,2 MnO SO3 <0,1 Sp. <0,2 <0,2 Tab.9: Anforderungen an Rohdolomit für die Industrie in [M.-%] 15 Anforderungen an Rohkalkstein [M.-%] CaO MgO Roheisen, Stahl, NE-Metalle >50,4 <5 Glasherstellung >55,2 Mineralwolle >47,6 Füllstoffe Farben, Dichtungsmassen >55 <3 Gummi >55,2 Kunststoff <55,2 Nahrungsmittel, Kosmetik, Zahnpasta >54,9 Papier >52,1 <2 Tierfutter >53,2-54,9 Düngemittel >39,3-50,4 Branntkalk >53,2 <2 Carbidherstellung >54,4-55,2 <0,5-2 Zuckerherstellung >55,2 <4 Sodaherstellung >50,4 <1,5-3 Bleichpulver >53,2 <2 Keramik >53,8 <0,5 Rauchgasentschwefelung/Neutralisation von Abwässern 47,6-53,2 <5 Filterbetten >53,2 Landwirtschaft >50,2 vorteilhaft Bergwerkskalkstein >50,4 stört nicht Kalkammonsalpeter >47,6 stört nicht Portlandzement Deutschland >42 <3 Naturzement 28-55 3-32 Flussmittel SiO2 <1,5 <2 Al2O3 Fe2O3 Na2O K2O SO3 P2O5 <1 <2 <0,5 <0,05 <0,01 0,3-1 0,01-0,3 <0,05 <0,5 <0,05 nicht zu hoch niedrig niedrig niedrig niedrig niedrig <0,2 <0,15 niedrig niedrig niedrig niedrig niedrig <1 niedrig niedrig <0,5 <0,5 0,15 niedrig <2 <0,01 <3 <1 <0,9 <1,2 <0,75 <0,015 <1 <1,5 <0,05 <0,05 <3 <1,5 <0,05 <0,05 <1,5 <0,3 <2 <0,3 <0,02 <2 <1 1-<3 <0,02 <1 niedrig <1 <1 <0,05 <3 <0,05 <10 stört nicht <15 <5 <4 <1 <0,5 <0,5 16-35 2-20 1-8 1-7 0,5-3 MnO <0,1 <0,03 <0,02 niedrig Tab.10: Anforderungen an Rohkalkstein für die Industrie in [M.-%] Auf Basis der oben stehenden Angaben sind nun in nachstehender Tabelle 11 alle Verwendungsmöglichkeiten der Lithologien zusammengefasst dargestellt: Probennummer TT09001 TT09002 TT09003 TT09004 TT09005 TT09006 Lithologie aus Gesteinsbeschreibung merg. Kalk (Raibler) Tonschiefer (Raibler) Dolomit (Raibler) dolom. Kalk (Wetterstein) Dolomit (Wetterstein) Kalk (Raibler) Lithologie nach Chemie Mg-Dolomit - Dolomit Dolomit Ca-Dolomit Ca-Dolomit Verwendungsmöglichkeiten - - Roheisenerzeugung Roheisenerzeugung Bergwerks-"Kalk" Bergwerks-"Kalk" Füllstoff in der Farbenindustrie Bergwerks-"Kalk" Seewasser-Magnesia-Herstellung Seewasser-Magnesia-Herstellung TT09007 TT09008 TT09009 TT09010 TT09011 TT09012 Kalk (Wetterstein) Dolomit (Haupt) Seefeld Dolomit Seefeld Dolomit Dolomitbreckzie (Haupt) Dolomit (Haupt) Kalk Dolomit Dolomit Dolomit Dolomit Dolomit Flussmittel bei Mineralwolle Roheisenerzeugung Roheisenerzeugung Roheisenerzeugung Roheisenerzeugung Roheisenerzeugung Füllstoff in der Farbenindustrie Füllstoff in der Farbenindustrie Bergwerks-"Kalk" Füllstoff in der Farbenindustrie Bergwerks-"Kalk" Bergwerks-"Kalk" Füllstoff in der Gummiindustrie Bergwerks-"Kalk" Seewasser-Magnesia-Herstellung Bergwerks-"Kalk" Seewasser-Magnesia-Herstellung Seewasser-Magnesia-Herstellung Füllstoff für Nahrungsmittel, Kosmetik Seewasser-Magnesia-Herstellung Seewasser-Magnesia-Herstellung Branntkalk Bleichpulver Filterbetten Landwirtschaft Kalkammonsalpeter Portlandzement (Deutschland) Tab.11: Zusammenstellung der Verwendungsmöglichkeiten auf Basis der chemischen Analysen Bei ausschließlicher Betrachtung der chemischen Zusammensetzung der Gesteine, ergeben sich somit die in Tabelle 11 angeführten Verwendungsmöglichkeiten der Gesteinskörnung ausserhalb eines Einsatzes für Mörtel und Beton. Bezugnehmend auf die tonigen Fraktionen im Bereich der Verlängerung Reumannplatz – Rothneusiedl der Wiener Linien kann festgehalten werden, dass der Korngrößenaufbau das technologische Verhalten toniger Ziegelrohstoffe entscheidend beeinflusst, wobei besonders der Anteil der feinstkörnigen Fraktionen von Bedeutung ist. Vor allem die an Tonmineralen reichsten feinsten Fraktionen beeinflussen die 16 Verarbeitbarkeit toniger Ziegelrohstoffe. Bereits Winkler (1954) und Niesper (1958) stellten fest, dass für die Produktion bestimmter Produkte eine ausgewogene Korngrößenzusammensetzung des Rohstoffs wünschenswert ist und Produktionsfehler vermeiden lässt (Winkler Diagramm). Bildsamkeit, Anmachwasserbedarf und Trocknungsverhalten der Ziegelmasse werden vor allem vom Anteil der Fraktion kleiner 2µm bestimmt. Der Mineralbestand beeinflusst Trocknung, Formung, Rohlingseigenschaften, Brennverhalten, Farbe und Qualität der Ziegel. Die Kenntnis des Mineralbestandes gestattet zusammen mit der Korngrößenverteilung und dem Chemismus die Beurteilung der Eignung toniger Rohstoffe für die Ziegelherstellung. Aus den erhaltenen Unterlagen der Wiener Linien ist ersichtlich, dass im Trassenbereich insgesamt 92 Bodenproben auf ihre Korngrößenverteilung sowie ihre bodenmechanischen Parameter untersucht worden sind. 18 Proben davon kommen auch genau in der jeweiligen Trassentiefe zu liegen. Die Korngrößenverteilungen der einzelnen Proben aus den Planungsunterlagen wurden im Winkler-Diagramm geplottet. Es kann festgestellt werden, dass sowohl die Proben, die direkt in der Trasse liegen als auch die Gesamtheit der Proben im Trassenbereich relativ einheitliche Korngrößenverteilungen aufweisen. Aus den Untersuchungen lässt sich ableiten, dass die pannonen Schluffe und Tone des Ausbruchmaterials in Bezug auf ihre Korngröße größtenteils als Ziegelrohstoff geeignet sind. Da die U-Bahntrasse im Wiener Tegel zu liegen kommt, welcher für eine Ziegelproduktion durchaus in Frage kommt, ist in weiterer Folge die Verschmutzung durch den Vortrieb (Spritzbeton, Anker) zu klären. Hinsichtlich der Nutzung des Tunnelausbruchmaterials in der Landwirtschaft haben die Untersuchungen der Bestandsanalyse in der feldbodenkundlichen Ansprache bereits gezeigt, dass nicht in allen Untersuchungsräumen die Böden der portalnahen, landwirtschaftlich genutzten Flächen eines Zusatzes bzw. einer Ausbringung des Tunnelausbruchmaterials als Bodenzuschlagstoff (vor allem für die Zufuhr von Karbonaten) bedürfen. Dies wurde durch die analytischen Labordaten der gewonnenen Bodenproben bestätigt. Lediglich die Böden beiderseits des Gleinalmtunnels und jene um das Südportal des Tschirganttunnel wiesen durchwegs bzw. teilweise geringe Calciumkarbonat-Gehalte auf. Beim Gleinalmtunnel sind die kalkfreien Bodenverhältnisse durch die dort herrschenden geologischen Gegebenheiten (Grauwackenzone, Kristallin der Gleinalpe) zu erklären. Die geochemischen Analysedaten des Ausbruchmaterials weisen ebenfalls sehr geringe Karbonatgehalte auf, wodurch dieses Material als Bodenadditiv zur Verbesserung der Bodeneigenschaften eine geringe Eignung aufweist. Dies ist insofern nicht verwunderlich, als die Ursache des geringen Karbonatanteils im Boden eben gerade das geogen fehlende Karbonat dieser bodenbildenden Gesteine ist. Etwas anders stellt sich die Situation im Inntal dar. Der Inn liegt an der Grenze zweier geologischer Einheiten. So trennt er die nördlich angrenzenden Karbonatgesteine der Nördlichen Kalkalpen von den südlich angrenzenden, weitgehend karbonatfreien Silikaten der Zentralzone. Durch den Materialeintrag von Norden und Süden in das Inntal schwanken die Karbonatgehalte je nach vorwiegendem Einfluss in den Böden der Talalluvionen beträchtlich. Etwa beobachtet man auf Böden, welche sich auf Sedimenten bildeten, die aus der Zentralzone eingetragen wurden, geringe Karbonatgehalte, während man auf 17 solchen, die verstärkt dem Einfluss durch den Eintrag aus den Nördlichen Kalkalpen unterlagen, hohe Karbonatgehalte misst. Das Ausbruchmaterial des Tschirganttunnels, welcher sich in der geologischen Einheit der Nördlichen Kalkalpen befindet, setzt sich aus Dolomiten (Raibler Dolomit, Wettersteindolomit etc.) und Kalken (Wettersteinkalk etc.) zusammen. Bringt man dieses Material – entsprechend aufbereitet – auf Böden auf, die sich über silikatischem Ausgangsmaterial entwickelt haben, kann hier eine Stabilisierung der Bodeneigenschaften erzielt werden. Grundsätzlich ist eine Verwertung von Tunnelausbruchmaterial vor Ort für die Bodenverbesserung zu begrüßen. Wie die Projektergebnisse zeigen, ist stets eine überprüfende Untersuchung durchzuführen. Hinsichtlich der Wiederverwendung im Betonbereich wurde in Tastversuchen anhand von standardisierten Richtrezepturen ein Einfluss von Gestein und Aufbereitung auf die Zielwerte der Betonrezeptur ausgearbeitet. Die standardisierten Richtrezepturen orientierten sich an gängigen Betonzusammensetzungen für die Sorten Innenschalenbeton, Tübbingbeton und Weiße Wannen Beton (BS1C) mit der Vorgabe zur Einhaltung der geforderten Frischbetonkennwerte, Schwerpunkt Verarbeitbarkeit, Konsistenzverlauf und Luftgehalt gemäß den Regelwerken des ÖVBB (Richtlinie Innenschalenbeton, Richtlinie Tübbingsysteme aus Beton und Richtlinie Weiße Wannen). Im Zuge der Vorversuche wurden einerseits die grundsätzliche Machbarkeit im Labormaßstab getestet, andererseits Unterschiede bedingt durch die unterschiedliche Materialaufbereitung ausgearbeitet. Es zeigte sich, dass sich bei steigenden Glimmergehalten die Möglichkeiten der Materialanwendung für den Betonbau verringern; eine vertiefte Untersuchung ist im 3. Forschungsjahr vorgesehen. Arbeitspaket Nr./Name 5 / Geeignete Testmethoden Zeitraum Jänner 2010 – Juni 2011 Beschreibung der Arbeiten Die verschiedenen Lithologien werden unter Zugrundelegung der im AP04 festgestellten möglichen Wiederverwendungsmöglichkeiten genormten Testverfahren unterzogen Beteiligte Personen od. Abteilungen od. Firmen und deren Arbeitsaufwand VÖZ MV Strass Norbert Ecker Arge Bautech MONTAN, Lehrstuhl für Subsurface Engineering ÖBV Ergebnis / Meilenstein Zusammenfassung der für den jeweiligen Einsatz des Ausbruchmaterials am besten geeigneten Testverfahren 18 Im zweiten Forschungsjahr wurden verwendungstechnische bzw. verwendungsspezifische Prüfverfahren für die im Arbeitspaket 04 ermittelten Verwertungsszenarien durchgeführt. Ferner wurden im zweiten Forschungsjahr Untersuchungen über die Vergleichbarkeit von Testergebnissen verschiedener Testverfahren vorgenommen. So wurden beispielsweise die Testergebnisse des LosAngeles-Tests mit jenen des LCPC-Tests verglichen. Nachdem die Entscheidung sowie die Eignung für die Wiederverwertung des jeweiligen Gesteins gefallen ist, muss direkt auf der Baustelle eine begleitende Qualitätkontrolle durchgeführt werden. Diese soll in einem Baustellenlabor mit schnell durchführbaren, jedoch mit der Planungsphase vergleichbaren Indextests, sichergestellt werden. Daneben müssen akkreditierte Prüfungen in einem Labor zur Beweissicherung durchgeführt. Im Zuge des Forschungsprojektes wurden einfache Indextests mit komplexeren Labortests verglichen und korreliert um direkt im Baustellenlabor die begleitende Kontrolle vereinfacht durchführen zu können. Dazu gehört der Korrelationsversuch zwischen dem LA-Test mit LCPC-Test. Diese Versuche wurden im 2. Forschungsjahr mit den in Österreich anstehenden Lithologien durchgeführt. Die nachfolgenden Tabellen und Diagramme zeigen die entsprechenden Versuchsergebnisse: Nr. 1 Probe 1.1.1 Lithologie Kalkglimmerschiefer 2 1.1.2 Kalkglimmerschiefer 36,6 3 1.1.3 Kalkglimmerschiefer 35,1 4 1.2.1 Kalkglimmerschiefer 41,0 5 1.2.2 Kalkglimmerschiefer 42,8 6 1.2.3 Kalkglimmerschiefer 41,6 7 2.1.1 Augengneis 25,5 8 2.1.2 Augengneis 25,7 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 2.1.3 2.2.1 2.2.2 2.2.3 3.1.1 3.1.2 3.1.3 3.2.1 3.2.2 3.2.3 4.1.1 4.1.2 4.1.3 4.2.1 4.2.2 4.2.3 5.1.1 5.1.2 5.1.3 5.2.1 5.2.2 5.2.3 6.1.1 6.1.2 6.1.3 6.2.1 6.2.2 6.2.3 Augengneis Augengneis Augengneis Augengneis Biotit - Plagioglas - Gneis Biotit - Plagioglas - Gneis Biotit - Plagioglas - Gneis Biotit - Plagioglas - Gneis Biotit - Plagioglas - Gneis Biotit - Plagioglas - Gneis Plagioglas Plagioglas Plagioglas Plagioglas Plagioglas Plagioglas Wechselgneis Wechselgneis Wechselgneis Wechselgneis Wechselgneis Wechselgneis Karbonatgestein Karbonatgestein Karbonatgestein Karbonatgestein Karbonatgestein Karbonatgestein 25,6 26,9 27,9 26,9 15,1 14,6 14,2 15,2 16,5 15,9 19,9 19,7 17,7 21,2 20,3 21,3 27,2 26,2 25,3 28,6 28,7 26,6 16,7 16,4 17,7 18,6 18,3 17,9 Legende: x.1.x x.2.x *) LA-Koeffizient (10/14) Ø LA-Koeffizient (10/14) 36,1 LA-Kategorie*) 36 LA40 42 LA50 26 LA30 27 LA30 15 LA15 16 LA20 19 LA20 21 LA25 26 LA30 28 LA30 17 LA20 18 LA20 Aufbereitung: Backenbrechr + Prallmühle Aufbereitung: Backenbrechr + Kegelmühle gem. ÖNORM EN 12620 Tab.12: Ergebnisse der LA – Tests 19 Abb.8: Ergebnisse der LA – Tests LBR: LCPC-Brechbarkeits-Koeffizient Probe Lithologie 1.1.1 1.1.2 1.2.1 1.2.2 2.1.1 2.1.2 2.2.1 2.2.2 3.1.1 3.1.2 3.2.1 3.2.2 4.1.1 4.1.2 4.2.1 4.2.2 5.1.1 5.1.2 5.2.1 5.2.2 6.1.1 6.1.2 6.2.1 6.2.2 Kalkglimmerschiefer Kalkglimmerschiefer Kalkglimmerschiefer Kalkglimmerschiefer Augengneis Augengneis Augengneis Augengneis Biotit - Plagioglas - Gneis Biotit - Plagioglas - Gneis Biotit - Plagioglas - Gneis Biotit - Plagioglas - Gneis Plagioglas Plagioglas Plagioglas Plagioglas Wechselgneis Wechselgneis Wechselgneis Wechselgneis Karbonatgestein Karbonatgestein Karbonatgestein Karbonatgestein LBR [%] 59 60 62 62 46 45 47 46 30 31 33 33 40 40 40 40 45 45 48 48 33 34 35 35 Ø LBR [%] BrechbarkeitsBezeichnung*) 60 mittel 62 mittel 45 mittelschwach 47 mittelschwach 31 mittelschwach 33 mittelschwach 40 mittelschwach 40 mittelschwach 45 mittelschwach 48 mittelschwach 33 mittelschwach 35 mittelschwach LAK: LCPC Abrasivitäts Koeffizient LAK [g/t] 500 520 420 420 1220 1160 1180 1200 800 760 820 840 1080 1060 1080 1080 1200 1180 1140 1120 420 400 400 360 Ø LAK [g/t] AbrasivitätsBezeichnung**) 510 stark abrasiv 420 abrasiv 1190 stark abrasiv 1190 stark abrasiv 780 stark abrasiv 830 stark abrasiv 1070 stark abrasiv 1080 stark abrasiv 1190 stark abrasiv 1130 stark abrasiv 410 abrasiv 380 abrasiv Legende: *) gem. Büchi E., Mathier J.F., Wyss Ch.: Gesteinsabrsaivität - ein bedeutender Kostenfaktor beim mechanischen Abbau von fest- und Lockergestein. Tunnel 1995, Heft 5. **) gem. Thuro K., Singer J., Käsling H.:Abrasivitätsuntersuchungen an Lockergesteinen im Hinblick auf die Gebirgslösung. DGGT, Bremen 2006. Tab.13: Ergebnisse der LCPC – Tests 20 Abb.9: Ergebnisse der LCPC – Tests Die nachfolgenden Abbildungen zeigen die Gegenüberstellung der LA-Koeffizienten mit LCPC-Brechbarkeits-Koeffizienten, womit eine effiziente Qualitätskontrolle auf der Baustelle durchgeführt werden kann und der deutlich zeitintensivere LA – Test im Labor entfallen kann. Vorausgesetzt wird, dass die entsprechende Korrelation zukünftig bereits in der Planungsphase erarbeitet wird und Bestandteil von Ausschreibungen ist. Abb. 10: Korrelation zwischen LA – und LCPC-Testergebnissen Ferner wurden zum Zwecke der Erarbeitung einer Möglichkeit zur Vorab-Beurteilung der unterschiedlichen Gesteinstypen für eine Verwendbarkeit als Gesteinskörnung für die Betonherstellung an Sandfraktionen Mörteluntersuchungen durchgeführt. Die Mörtelmischungen zeigten je nach Gesteinstyp bei unterschiedlichem Wasseranspruch unterschiedliche Konsistenz- und Festigkeitseigenschaften. Die Ergebnisse werden im Weiteren den Ergebnissen der Betonversuche gegenübergestellt. Für eine Bewertung der Abriebbereitschaft der Gesteinskörnung wurde ein neues Prüfverfahren entwickelt, das unter Verwendung der Prüfeinrichtung für die Kornzertrümmerung (LA-Test) eine Aussage über die Anreicherung von Feinkorn durch mechanische Manipulation der Gesteinskörnungen liefern kann 21 Von den verschiedenen Lithologien wurden nach der großtechnischen Aufbereitung in Sulzau Sieblinien, in Abhängigkeit von der Korngruppe die Kornformkennzahl, der LA40 – Wert, die Frost-Tau-Wechsel Beständigkeit, die Wasseraufnahme nach 24 Stunden Wasserlagerung und Röntgendiffraktometeranalysen durchgeführt (siehe exemplarisch nachfolgende Abbildungen 11 – 12). 100 90 80 Durchgang [M%] 70 60 50 40 30 20 10 0 0,01 0,063 0,125 0,25 0,5 1 2 4 8 11,2 16 22,4 31,5 45 100 Sieböffnung [mm] Abb.11: Kornzusammensetzung nach der großtechnischen Aufbereitung Abb.12: Ergebnisse der Röntgendiffraktometeranalyse – Spektren 4/8 Bei der Serie 1 dominieren die Minerale Quarz und Glimmer (Biotit, Muskovit, Paragonit) sowie Calcit. Weiters finden sich Feldspat (Albit), Chlorit und mit sehr kleinen Gehalten auch Dolomit. Der geringste Quarzgehalt findet sich in der Körnung 4/8 und gleichzeitig erhöht sich der Calcit-Anteil. Der Glimmergehalt ist in allen Korngruppen recht ähnlich. 22 1.1 0/4 4/8 8/16 16/32 Quarz Masse-% 27 20 24 23 Feldspat Masse-% 11 9 8 12 Glimmer Masse-% 25 26 27 22 Chlorit Masse-% 7 8 5 6 Calcit Masse-% 26 33 36 35 Dolomit Masse-% 6 4 <1 2 Tab.14: Ergebnisse der Röntgendiffraktometeranalyse Bei allen 6 Projekten hat sich gezeigt, dass die 2. Aufbereitungsart (Backenbrecher + Kegelmühle) die schlechteren LA – Werte lieferte. Bei den Projekten 1 (Limberg) und 4 (Gleinalm) führt die geänderte Aufbereitungsart jeweils zu einer Verschlechterung um eine LA – Klasse. Projekt 1: lieferte die schlechtesten LA – Klassifizierungen (LA40 bzw. LA50) Projekt 2 – 6: liegen in LA –Klassifizierungen ≤ LA30 Dies war auch der Grund warum die Bestimmung des Widerstands gegen Frost Tau Wechsel bei den Projekten 1 und 4 sowohl für die 1. Aufbereitungsart (Backenbrecher + Prallmühle) als auch für die 2. Aufbereitungsart (Backenbrecher + Kegelmühle) durchgeführt wurde. Hierbei hat sich jedoch herausgestellt, dass – im Gegensatz zu den LA – Untersuchungen – die 2. Aufbereitungsart die besseren Werte lieferte. Projekt 1.1: entspricht der Kategorie F2 Projekt 1.2 – 6.2: entsprechen der Kategorie F1 Bei der Bestimmung der Kornform wurde festgestellt, dass beim Projekt 1 (Limberg), die 2. Aufbereitungsart eine bessere Kornformkennzahl lieferte. Anders bei Projekt 4, hierbei konnte durch die 2. Aufbereitungsart eine deutliche Verschlechterung der Kornform festgestellt werden. Bei den übrigen Projekten ist keinerlei Beeinflussung der Kornformkennzahl durch die Aufbereitungsart feststellbar. Projekt 1: 1. Aufbereitungsart schlechter als die 2. Projekt 4: 1. Aufbereitungsart besser als die 2. Projekt 2, 3, 5 und 6: Kornform Aufbereitungsart hat keine Einfluss auf die Abschließend sei erwähnt, dass bei den Beurteilungskriterien LA – Klassifizierung, Frost Tau Widerstand und Kornform, eindeutig das Projekt 3 (Kühtai) die besten Werte liefert, unabhängig von der Aufbereitungsart. 23 Die Vergleiche der einzelnen Korngruppen zeigt, dass der Glimmeranteil in einem Gestein maßgeblich für das Wassersaugen eines Korn verantwortlich ist. Es besteht hierbei jedoch ein Unterschied, ob der Glimmer frei zugänglich ist oder im Gesteinskorn eingepackt ist. Bei Projekt 1 (Limberg) ist z.B. zu erkennen, dass der Glimmeranteil sehr hoch, die Wasseraufnahme jedoch eigentlich sehr gering ist. Negative Auswirkungen sind jedoch beim LA – Wert festzustellen, d.h. beim Projekt 1 wird es sich um einen im Gesteinskorn eingepackten Glimmeranteil handeln. Dasselbe ist auch bei Projekt 5 (Semmering) zu sehen, hoher Glimmeranteil, hoher LA – Wert und geringes Wassersaugen. Bei den Projekten 2 (Reisseck) und 3 (Kühtai) lässt sich die hohe Wasseraufnahme durch die jeweils hohen Glimmeranteile erklären. Das Material von Projekt 3 liefert im Vergleich dazu die besten LA – Werte, d.h. es kann davon ausgegangen werden, dass es sich hierbei um frei zugänglichen Glimmer handelt. Die Projekte 4 (Gleinalm) und 6 (Tschirgant) weisen den geringsten Glimmeranteil auf, haben auch ein geringes Wassersaugen und es wurden die zweitbesten LA – Werte festgestellt. Somit ist eine eindeutige Korrelation von Glimmergehalt, LA – Wert und Wasseraufnahme nachgewiesen worden. Gegenüberstellung der Wasseraufnahme 2,0 1,8 1,6 W 24 [M%] 1,4 1,2 1,0 0,8 0,6 0,4 0,2 0,0 Projekt 1 Projekt 2 Projekt 3 Projekt 4 0/4 '4/8 '8/16 Projekt 5 Projekt 6 16/32 Abb.13: Korngrößenabhängige Wasseraufnahme für die untersuchten Projekte Gegenüberstellung des Glimmeranteils 30,0 Glimmer in [M%] 25,0 20,0 15,0 10,0 5,0 0,0 Projekt 1 Projekt 2 Projekt 3 Projekt 4 0/4 '4/8 '8/16 Projekt 5 Projekt 6 16/32 Abb.14: Korngrößenabhängiger Glimmeranteil für die untersuchten Projekte 24 Der Vergleich von LA-Werten bei 4/8 und 8/11 Körnung zeigt, dass die 2. Aufbereitungsart (Backenbrecher + Kegelmühle) immer die schlechteren LA – Werte liefert, sowohl bei der 4/8 als auch bei der 8/11 Körnung. Beim Projekt 4 (Gleinalm) rutschte bei beiden Aufbereitungsarten, die 4/8 Körnung in eine schlechtere LA – Klassifizierung, beim Projekt 5 (Semmering) war diesbezüglich keine Verschlechterung bzw. Verbesserung festzustellen. Erklären lässt sich dies beim Projekt 4 wiederum durch den stets höheren Glimmeranteil der Körnung 0/4 bei beiden. Aufbereitungsarten. Des Weiteren dürfte auch die schlechtere Kornform Einfluss auf den LA – Wert haben. Beim Projekt 5 (Semmering) kann diese Korrelation nicht hergestellt werden. Unterschiede der LA - Werte (4/8 bzw. 8/11) 35 30 LA - Werte 25 20 15 10 5 0 Projekt 4.1 Projekt 4.2 '4/8 Projekt 5.1 Projekt 5.2 '8/11 Abb.15: LA – Wert in Abhängigkeit von der gewählten großtechnischen Aufbereitungsart Unterschiede der SI - Werte (4/8 bzw. 8/11) 60 Kornform SI 50 40 30 20 10 0 Projekt 4.1 Projekt 4.2 '4/8 Projekt 5.1 Projekt 5.2 '8/11 Abb.16: SI – Wert in Abhängigkeit von der gewählten großtechnischen Aufbereitungsart Wie auf den Diagrammen zu sehen ist, ist eine Korrelation von Kornform und LA – Wert nur bedingt vorhanden. Es ist nicht zielsicher möglich aufgrund der Kornform auf den LA – Wert zu schließen. Durch die Untersuchungen hat sich abermals gezeigt, dass die Gesteinsparameter wie LA – Wert, Frostbeständigkeit und Wasseraufnahme im Wesentlichen vom Glimmeranteil abhängen. 25 Gegenüberstellung LA-Wert und Kornform SI 1. Aufbereitungsart 50 80 70 60 50 30 40 20 30 Kornform SI LA - Werte 40 20 10 10 0 0 Projekt 1 Projekt 2 Projekt 3 Projekt 4 LA - Wert Projekt 5 Projekt 6 SI Abb.17: Gegenüberstellung der erzielten LA-Werte mit den zugehörigen SI-Werten – Aufbereitungsart 1 Gegenüberstellung LA-Wert und Kornform SI 2. Aufbereitungsart 50 80 70 60 50 30 40 20 30 Kornform SI LA - Werte 40 20 10 10 0 0 Projekt 1 Projekt 2 Projekt 3 Projekt 4 LA - Wert Projekt 5 Projekt 6 SI Abb.18: Gegenüberstellung der erzielten LA-Werte mit den zugehörigen SI-Werten – Aufbereitungsart 2 Arbeitspaket Nr./Name 6 / Untersuchungen zur Umweltrelevanz Zeitraum Jänner 2010 – Juni 2011 Beschreibung der Arbeiten - Untersuchung des Ausbruchmaterials auf Schwermetalle - Gegenüberstellung der Auswirkungen ohne und mit Wiederverwertung des Ausbruchmaterials auf die Umwelt - Analyse der Kosten- und CO2 - Bilanz Beteiligte Personen od. Abteilungen od. Firmen und deren Arbeitsaufwand PE – International Ergebnis / Meilenstein Relevanz des Themas „Wiederverwertung“ aus Sicht der Umweltrelevanz MONTAN, Lehrstuhl für Subsurface Engineering ÖBV 26 Aufgrund der neuen EU-Abfall-Rahmen-Richtlinie ist damit zu rechnen, dass in Zukunft Verwertungsrichtlinien (wie sie z.B. schon heute für Baurestmassenrecycling existieren) die Verwertung von Tunnelausbruch beeinflussen könnten. Da in einer Verwertungsrichtlinie eine mögliche Verwertung ausschließlich anhand der chemischen Parameter des zu verwertenden Materials beurteilt wird, wurden im 2. Forschungsjahr bestehende Regelwerke von, mit dem Tunnelausbruchmaterial vergleichbaren, Materialen ausgewertet und gegenübergestellt. Weiters wurden chemische Parameter von abgeschlossenen Baustellen ausgewertet. Insgesamt wurden dabei chemische Analysen des Ausbruchmaterials von 10 Tunnelprojekten untersucht; nachfolgend werden die entsprechenden Ergebnisse zusammenfassend dargelegt: Beim Tunnelprojekt 1 umfasste das Gesteinsinventar Tonsteine, Tonmergel, Mergelsteine und Sandstein sowie Varietäten in stark heterogener Wechselfolge. Als Vortriebsart kam Baggervortrieb in Teilquerschnitten Kalotte – Strosse – Sohle mit teilweisen Auflockerungssprengungen zur Anwendung. Als Stützungmittel kamen Spritzbeton, Tunnelgitterbögen, Systemankerung mit SN bzw. IBO Ankern, Rohrschirm im Portalbereich (Überlagerung ca. 5 m) sowie Spieße als vorauseilende Sicherung zur Anwendung. Insgesamt wurden 4 Hauptproben und 4 Nebenproben ausgewertet. Dabei konnte bei einer Hauptprobe eine Überschreitung der Grenzwerte der Bodenaushubdeponie für die Parameter pH-Wert, Aluminium und Ammonium im Eluat nachgewiesen werden. Lt. zuständigem Ziviltechniker wird die einmalige Überschreitung der NH4-N Konzentration auf kurz zuvor durchgeführte Lockerungssprengungen zurückgeführt. Beim Tunnelprojekt 2 gelang eine Gegenüberstellung der chemischen Parameter des Ausbruchmaterials vor dem Tunnelvortrieb mit jenen nach den Vortriebsarbeiten, wobei es sich um einen Lockergesteinsvortrieb mit teilweiser DSV-Sichererung handelte. Insgesamt wurden 26 Untersuchungen vor Vortriebsbeginn und 42 Untersuchungen nach Vortriebsbeginn ausgewertet. Dabei wurden im Eluat insbesonders der pH-Wert, die elektrische Leitfähigkeit, der Abdampfrückstand, Aluminium, Barium, Eisen, Ammonium Chlorid, Nitrat, Nitrit, Sulfat und TOC ausgewertet. Ferner wurde im Feststoff der Gehalt an Arsen, Blei, Chrom, Cobalt, Kupfer, Nickel, Quecksilber, Zink, TOC sowie der Glühverlust und der Kohlenwasserstoffindex überprüft. Nachfolgende Abbildungen zeigen die wesentlichen Ergebnisse dieser Untersuchungen. Aufgrund der vorhandenen Unterlagen ist es gelungen, die einzelnen chemischen Untersuchungen des Ausbruchmaterials einem Tunnelmeter zuzuweisen. Nur bei den Auswertungen Eluat-pH-Wert, Eluat-Leitfähigkeit sowie Eluat-Aluminium konnte eine eindeutige Auswirkung der Vortriebsarbeiten auf die chemischen Eigenschaften des Ausbruchmaterials nachgewiesen werden. Die erhöhte Aluminiumkonzentration nach den Vortriebsarbeiten kann auf den erhöhten pH-Wert und der daraus resultierenden erhöhten Löslichkeit des Aluminiums zurückgeführt werden. 27 Abb.19: pH-Wert Analyse im Eluat vor und nach dem Vortrieb Abb.20: Analyse der elektrischen Leitfähigkeit im Eluat vor und nach dem Vortrieb Auch bei Tunnelprojekt 3 ist es gelungen eine Gegenüberstellung der chemischen Parameter des Ausbruchmaterials vor dem Tunnelvortrieb mit jenen nach den Vortriebsarbeiten durchzuführen. Auch hier handelt es sich um einen Lockergesteinsvortrieb mit teilweiser DSV-Sichererung. 4 Untersuchungen konnten vor Vortriebsbeginn, weitere 55 Untersuchungen nach Vortriebsbeginn ausgewertet werden. Als Auswerteparameter standen der pH-Wert, die elektrische Leitfähigkeit und der Glühverlust im Feststoff zu Verfügung. Abb.21: Analyse der elektrischen Leitfähigkeit im Eluat vor und nach dem Vortrieb 28 Abb.22: Analyse des pH-Wertes im Eluat vor und nach dem Vortrieb Die chemischen Untersuchungen des Ausbruchmaterials konnten aus den vorhandenen Unterlagen keinem Tunnelmeter zugewiesen werden. Allerdings konnte im Rahmen der Auswertungen eine eindeutige Auswirkung der Vortriebsarbeiten auf die chemischen Eigenschaften des Ausbruchmaterials nachgewiesen werden. Bei Tunnelprojekt 4 handelt es sich um Sprengvortrieb wobei aus den abgelagerten Ausbrüchen 40 Stichproben bezogen, eine Sammelprobe hergestellt sowie ein pH-Wert von 11,2 gemessen wurde. Bei Tunnelprojekt 5 wurde sowohl bergmännisch als auch in offener Bauweise gearbeitet. Insgesamt wurden 18 Hauptproben und 15 Nebenproben ausgewertet. Bei den Untersuchungen des Ausbruchmaterials konnte lediglich bei zwei Proben eine Überschreitung der Grenzwerte einer Bodenaushubdeponie gem. Deponieverordnung für den Parameter Nickel festgestellt werden. Laut Stellungnahme des zuständigen Ziviltechnikers können diese Überschreitungen jedoch als geogen bedingt eingestuft werden. Bei 16 Proben kam es zu einer geringfügigen Überschreitung des Grenzwertes für den pH-Wert. Da jedoch keine weiteren Grenzwerte bei diesen Proben überschritten wurden, kann der Grenzwert für den pH-Wert lt. Deponieverordnung von 11 auf 12 erhöht werden, womit alle Proben diesen erhöhten Grenzwert einhalten. Bei Tunnelprojekt 6 handelt sich wieder um einen Sprengvortrieb. Insgesamt wurden 16 Hauptproben und 35 Nebenproben ausgewertet. Bei einer Probe wurde eine Überschreitung der Grenzwerte einer Bodenaushubdeponie gem. Deponieverordnung festgestellt. Hierbei wurden die Parameter pH-Wert, Aluminium, Ammonium und Nitrit im Eluat und KW-Index im Festgehalt geringfügig überschritten. Diese Proben wurden daher der Deponieklasse Baurestmassen zugeordnet. Alle anderen Proben erfüllten die Bestimmungen einer Bodenaushubdeponie. Beim Tunnelprojekt 7 handelte es sich ebenfalls um einen Sprengvortrieb; das Ausbruchmaterial war charakterisiert durch kantiges, gemischtkörniges Gesteinsmaterial, hauptsächlich Gneis mit den Hauptgemengeteilen Quarz, Feldspat 29 und Schichtsilikaten; insgesamt sind 22 Beprobungen erfolgt. Die Untersuchungen ergaben, dass das eingesetzte Sprengmittel zu Belastungen des Ausbruchmaterials mit Stickstoff-Verbindungen sowie Kohlenwasserstoffen führt. Die häufigste Überschreitung wurde beim Parameter Ammonium (NH4) registriert. Hier wurden bei insgesamt vierzehn von zweiundzwanzig Proben der Grenzwert überschritten, ein Zusammenhang mit dem verwendeten Sprengmittel ist wahrscheinlich. Bei den weiteren Stickstoffparametern Nitrat (NO3) und Nitrit (NO2) wurden die Grenzwerte zum Großteil eingehalten, es kam hier lediglich bei vier Proben zu Überschreitungen. Der pH-Wert wurde bei acht Proben überschritten, wobei die maximale Abweichung vom Grenzwert eine Einheit beträgt. Im Mittel kann der Grenzwert jedoch eingehalten werden. Der erhöhte EOX-Wert bei einer Probe kann als Ausreißer bewertet werden. Weiters wurden bei den Metallen Aluminium und Silber mehrmals Grenzwertüberschreitungen analysiert, welche jedoch vermutlich als geogen bedingt bewertet werden können. Die geringfügige Überschreitung des Arsengehaltes bei einer Probe stellt einen einmaligen, vermutlich ebenfalls geogen bedingten Ausreißer dar. Bei einer Probe wurde ferner der Grenzwert des Kohlenwasserstoff-Index geringfügig überschritten. Betreffend die Untersuchungen am Feststoff wurden in dreizehn untersuchten Proben Überschreitungen des Grenzwertes für Kohlenwasserstoffe festgestellt. Neben dem „KW-Index“ (Gaschromatographie) wurde die Untersuchung der Kohlenwasserstoffe um die „Summe Kohlenwasserstoffe“ (IR-Methode) ergänzt. Darüber hinaus sind bei einer Probe aus dem Ausbruch auch Überschreitungen der Metalle Blei, Cadmium und Nickel gegeben, die auf eine Erzführung in diesem Tunnelabschnitt hinweisen und daher als geogen bedingt bewertet werden. Nachdem bereits in den ersten Untersuchungen von Proben des Tunnelausbruchs erhöhte Kohlenwasserstoffanteile vorhanden waren, wurden zur Ermittlung der Verursacherquelle detaillierte Untersuchungen vorgenommen, die zuvor bereits beschrieben wurden. Dabei wurden auch geogen bedingte Kohlenwasserstoffbelastungen diskutiert. Um diese auszuschließen wurden zwei Gesteinsproben der im Stollen aufgefahrenen Gesteinserie auf ihren Kohlenwasserstoffgehalt hin untersucht. Die beiden Proben wurden fernab der Baustelle in Geländeaufschlüssen entnommen. Es handelte sich hierbei um frische, unverwitterte Proben, die von den Bauarbeiten unberührt waren. Die Analyse des Kohlenwasserstoffindex ergab zum einen Werte < 10 mg/kg TS, zum anderen besteht auch keine Übereinstimmung mit den Chromatogrammen des beprobten Materials. Ebenso konnte ein Zusammenhang mit Dieselmotoremissionen ebenso wie Verunreinigungen auf Grund eines Baumaschinenunfalls ausgeschlossen werden. Als weitere, mögliche Kohlenwasserstoffquelle wurde der verwendete Emulsionssprengstoff untersucht. Hierfür wurde von der Herstellerfirma Westspreng GmbH eine Probe der Basisemulsion an das Labor Dr. Heinl übermittelt. Die Chromatogramme der GC-MS-Analysen zeigen, dass die im Tunnelausbruchsmaterial vorhandenen Kohlenwasserstoffe eindeutig mit dem verwendeten Sprengstoff in Verbindung zu setzen sind. Zum Sprengmittel ist festzuhalten, dass Emulsionssprengstoffe bzw. pumpfähige Sprengstoffe Gemische aus sauerstoffliefernden, hochkonzentrierten Salzlösungen und verbrennlichen Bestandteilen sind, die mittels Emulgatoren in Form einer „Wasser-in-Öl-Emulsion“ 30 stabilisiert sind. Die Sprengmatrix stellt eine Emulsion aus Ammoniumnitrat, Wasser und Mineralöl dar, wobei keine dieser Komponenten als Explosivstoff eingestuft wird. In einem Vortrieb wurde Emulsionssprengstoff mit dem Handelsnamen „Emulsionsmatrix zur Herstellung von Emulgit RPT/Emex RP/Emulgit RP“ eingesetzt. Chemisch wird der verwendete Sprengstoff als wasserhaltige, gelierte Emulsionsmatrix, basierend auf einer Wasser-in-Öl-Emuslsion beschrieben, die sich aus gesättigter, wässriger Lösung von Ammoniumnitrat, Natriumnitrat sowie Ölphase zusammensetzt. Anteilsmäßig enthält diese Basisemulsion 60 – 70 % Ammoniumnitrat, bis zu 15 % Natriumnitrat und 6 – 8% Ölphase. Als Gassing-Komponente wird Natriumnitrit in Form einer wässrigen Lösung zugeführt. Nach Auskunft des Sprengstoffherstellers handelt es sich bei der Ölphase um technische Weißöle oder Spindelöle; die Ölphase wird als Brennstoff für die Umsetzung bei der Detonation mit dem Sauerstoffträger benötigt. Erst durch die Zugabe von dichteregulierenden Stoffen - in erster Linie gasbildende chemische Zusätze („gassing“Mittel) - wird die Sprengmatrix detonationsfähig. Bei den „Gassing“-Komponenten handelt es sich üblicherweise um Natriumnitrit und Essigsäure. Ammoniumnitrat wird als Oxidationsmittel eingesetzt, optimiert die Sauerstoffbilanz der Sprengschwaden und erhöht die Energie des Sprengstoffes. Ein wesentlicher Vorteil dieser Sprengstoffe ist die freie Lagerung und der Transport, aber auch die geringere Schwadentoxizität hinsichtlich CO und NOx. Weitere Vorteile der Emulsionssprengstoffe sind die hohe Detonationsgeschwindigkeit (4500 – 5500 m/s), die hohe Wasserbeständigkeit und die Ausnutzung des gesamten Bohrlochvolumens. Bisher fehlten Erkenntnisse über die Rückstände auf dem Haufwerk und war auch von Seiten der Hersteller eine Belastung des Tunnelausbruchs nicht bekannt. Aufgrund der nunmehr vorliegenden Untersuchungen wird davon ausgegangen, dass der verwendete Sprengstoff die Überschreitung der Grenzwerte für den Kohlenwasserstoff-Index verursacht. Die stärkere Anreicherung der Kohlenwasserstoffe im Ausbruchsmaterial der Kalotte ist aufgrund des größeren Ausbruchsquerschnittes und dem höheren Sprengstoffverbrauch (ca. 450 kg im Mittel je Abschlag) bedingt. Im Vergleich dazu lag der durchschnittliche Sprengmittelverbrauch beim Auffahren der Strosse bei etwa 150 kg. Für die Stickstoffverbindungen sowie den pH-Wert können geogen bedingte Ursachen ausgeschlossen werden. Auch diese Überschreitungen und hier insbesondere jene des Ammoniums sind auf die in den Sprengmitteln enthaltenen Stickstoffverbindungen zurückzuführen. Spritzbeton als Ursache für die erhöhten Stickstoffwerte kann ausgeschlossen werden, da die Ortsbrust nur in Einzelfällen versiegelt wurde. Wie die Detailuntersuchungen zeigten, werden in den Standardproben aufgrund der beprobten Korngröße die Stickstoffgehalte überhöht dargestellt. Beim Tunnelprojekt 8 handelte es sich abermals um einen Sprengvortrieb. Teilweise wurden die Grenzwerte der Parameter des Bundesabfallwirtschaftsplanes überschritten. Bei den Gesamtgehalten kommt es im Mittel bei keinem der untersuchten Parameter zu einer Grenzwertüberschreitung gemäß den Tabellen 1 bis 7 des BAWP 2006 oder der Deponieverordnung. Bei den Eluatgehalten überschreitet das Material im Mittel folgende Grenzwerte gemäß den Tabellen 1 bis 7 des BAWP 2006: pH-Wert, elektrische Leitfähigkeit. Für die Parameter Ammonium und Nitrit werden zwar die Grenzwerte für 31 die uneingeschränkte Verwertbarkeit (BAWP 2006, Tabelle 5) überschritten, jedoch für den begrenzten Einsatz (Vergleich mit BAWP 2006 Tabelle 6 bzw. 7) eingehalten. Bei Tunnelprojekt 9 handelte es sich ebenfalls um einen Sprengvortrieb. Dementsprechend lag kantiges, gemischtkörniges Gesteinsmaterial, hauptsächlich Bändergneise und Bänderamphibolite sowie Serpentinite vor. Hauptgemengteile sind Quarz, Feldspat, Glimmer, Hornblenden und Pyroxene sowie Serpentinminerale (Chrysotil), Karbonat und diverse Erze. Teilbereiche des Tunnels queren einen Serpentinitzug, der teilweise erhöhte Erzführung aufweist, die in der weiteren chemischen Beurteilung des Tunnelausbruchs von Bedeutung ist. Der Anteil dieser Baustoffe wie Spritzbeton, Baustahlgitter, etwaige Brustanker oder ähnliches kann mit < 5 % des Gesamtausbruchs angegeben werden. Als sichtbare Sprengmittelrückstände im Tunnelausbruch sind üblicherweise die Zünder und Sprengschnüre vorhanden, die ebenfalls durch die Sprengung mit dem restlichen Haufwerk vermengt werden. Der Sprengstoff selbst wird mit der Zündung verbrannt, es verbleibt üblicherweise ein Rückstand < 1% als Feinfraktion im Haufwerk. Auch diese Sprengmittelrückstände gelten als Teil des zu deponierenden Tunnelausbruchs, ein Trennen der Sprengmittelrückstände aus dem Gesamthaufwerk ist mit wirtschaftlich vertretbarem Einsatz derzeit nicht möglich. Dies berücksichtigt die DVO und definiert daher in Anlage 5, Punkt F den notwendigen Analyseumfang, in dem insbesondere die Stickstoffverbindungen Nitrit, Nitrat und Ammonium als wesentliche Bestandteile der Sprengmittelrückstände zu prüfen sind. Weiters sind auch in einigen Sprengmitteln Kohlenwasserstoffverbindungen vorhanden. Es ist festzustellen, dass die Grenzwertüberschreitungen der Einzelmessungen auf das Durchörtern eines Serpentinitzuges beschränkt sind. Dieser enthält erhebliche Anteile an Erzen. Entsprechend den Bestimmungen der DVO wurde für die Gesamtbeurteilung das arithmetische Mittel der Analysewerte gebildet. In der Gesamtbeurteilung zeigen sich dabei keine Überschreitungen der Grenzwerte gemäß DVO. Die Eluatanalysen der Proben zeigen vor allem beim pH-Wert hohe Werte, der Grenzwert von pHmax 11 wird jedoch im arithmetischen Mittel nicht erreicht. Weitere Überschreitungen einzelner Analysen wurden für Aluminium und Nitrit (u.a. sind bei Aluminium und Nitrit Überschreitungen bis 100% zulässig, sofern es sich um geogene Hintergrundbelastung handelt) festgestellt, im Mittel werden jedoch auch hier die Grenzwerte von 10 bzw. 2 mg/kg TS eingehalten. Der analysierte Tunnelausbruch weist eine chemische Zusammensetzung auf, die den Tabellen 1 und 2 der Anlage 1 der geltenden DVO entspricht. Daher darf das Ausbruchsmaterial auf einer Bodenaushubdeponie gelagert werden. Auch beim Tunnelprojekt 10 handelte es sich um einen Spengvortrieb. Die Untersuchung der chemischen Parameter des Ausbruchmaterials erfolgte einerseits durch die Arge (Probeentnahme Tunnel) und andererseits durch den AG (Probeentnahme Haufwerk). Die Ergebnisse der Untersuchungen der einzelnen Parameter wurden gegenübergestellt. Insgesamt wurden 18 Untersuchungen von der Arge (Probenentnahme Tunnel) und 132 Untersuchungen vom AG beauftragt 32 (Probenentnahme Haufwerk). Nachfolgende Gegenüberstellung der Untersuchungsergebnisse Abbildungen zeigen eine Abb. 23: Gegenüberstellung von pH-Wert Analysen im Tunnel und im Haufwerk Abb. 24: Gegenüberstellung von N-Ammonium-Stickstoff Analysen im Tunnel und im Haufwerk Aufgrund der vorhandenen Unterlagen konnten die einzelnen chemischen Untersuchungen des Ausbruchmaterials keinem Tunnelmeter zugewiesen werden. Durch den AG bestand die Vermutung, dass es einen Unterschied zwischen den chemischen Untersuchungen beauftragt durch die Arge bzw. beauftragt durch den AG gibt. Chemische Untersuchungen des anstehenden Bodens liegen leider nicht vor. Auch im Nachhinein können diese nicht mehr erstellt werden, da die Kernbohrungen entsorgt wurden. 33 Tunnelprojekt Vortrieb Ausbruch Hauptproben Nebenproben Ø pH-Wert Ø Leitfähigkeit Ø Ammonium Nitrat (als N) Nitrit (als N) mS/m mg/kgTS mg/kgTS mg/kgTS mg/kgTS Grenzwerte Bodenaushubdeponie 6,5 bis 11/12 150 8 100 2 1 2 Bagger- Bagger- 4 Stück 1 Stück 36 Stück 14 Stück 10,13 37,38 5,40 - 11,80 138,70 2,50 0,20 3 4 8 9 10 Bagger- Bagger- 5 6 7 Bagger- + SprengSprengSpreng45.000 m³ 330.000 m³ 475.000 m³ 300.000 m³ 17 Stück Sammelprobe 18 Stück 16 Stück 9 Stück 46 Stück 15 Stück 35 Stück 13 Stück Spreng- Spreng- Spreng- 12,15 259,77 - 11,20 48,00 0,43 1,20 0,17 11,04 85,71 1,91 10,23 0,40 9,24 16,20 2,96 4,02 0,51 10,70 39,57 11,96 61,04 1,21 - 172.500 m³ 380.000 m³ 7 Stück 24 Stück 64 Stück 4 Stück 18 Stück 86 Stück 10,94 136,46 1,60 20,18 2,73 10,20 50,70 1,00 9,32 69,00 0,75 3,19 1,30 Tab.15: Zusammenfassende Darstellung der Untersuchungsergebnisse Im 3. Forschungsjahr ist geplant, die chemischen Analysen von zwei maschinellen und einem Sprengvortrieb auszuwerten und darauf aufbauend aus allen durchgeführten Analysen die entsprechenden Schlussfolgerungen zu ziehen. Arbeitspaket Nr./Name 7 / Materialaufbereitung zur Ermöglichung der Wiederverwendung Zeitraum Jänner 2010 – Juni 2011 Beschreibung der Arbeiten Erarbeitung einer Untersuchungsroutine für Tunnelausbruchsmaterial hinsichtlich Probenahme, aufbereitungstechnischer Analytik und orientierender aufbereitungstechnischer Untersuchungen unter besonderer Berücksichtigung möglicher Anwendungsgebiete Beteiligte Personen od. Abteilungen od. Firmen und deren Arbeitsaufwand MONTAN, Lehrstuhl für Aufbereitung und Veredlung Ergebnis / Meilenstein Siehe Beschreibung der Arbeiten ÖBV Im 2. Forschungsjahr wurde eine Untersuchungsroutine für Tunnelausbruchmaterial hinsichtlich Probennahme, aufbereitungstechnischer Analytik und aufbereitungstechnischer Untersuchungen erstellt. In Anlehnung an diese wurden die im Arbeitspaket 1 ausgewählten Lithologien nach Einholung der Genehmigung der Probenahme teils von den Tunnelbaustellen direkt, teils aus Großaufschlüssen und teils aus Steinbrüchen entnommen und zur Aufbereitungsanlage transportiert. Grundsätzlich erfolgte die Aufbereitung jeder Gesteinsart zweistufig mit Backenbrecher als Vorbrecheinrichtung. Die zweite Brechstufe erfolgte im Fall 1 mit einem Prallbrecher, im Fall 2 mit einem Kegelbrecher. Direkt im Anschluss an die Brecher erfolgte die 34 Klassierung in die im Betonbau gängigen Fraktionen 0/4, 4/8, 8/16 und 16/22 mm. Die einzelnen Fraktionen wurden je Aufbereitungsart und Projekt getrennt gelagert, abgesackt und per big back an die unterschiedlichen Prüfinstitute verführt. Tabelle 2 zeigt die entsprechende Aufteilung. Um realistische Bedingungen für die Aufbereitung zu gewährleisten, wurde die Großaufbereitungsanlage von Deisl-Beton in Sulzau-Kehlgraben verwendet. Die unterschiedlichen Lithologien wurden jeweils 2-stufig aufbereitet. Einerseits mit einem Backenbrecher und anschließender Prallmühle, andererseits mit einem Backenbrecher und darauf folgend mit einer Kegelmühle. Die Gesteinskörnungen wurden danach gesiebt und damit in die Fraktionen 0/4, 4/8, 8/16 und 16/32 aufgeteilt. In den folgenden Abbildungen sind Probennahme und Aufbereitung dokumentiert. Abb.25: Amphibolit Abb.26: Kalkglimmerschiefer : Abb.27: Biotit-Plagioklas-Gneis Abb.28: Übersicht über die aufbereiteten Fraktionen Die Projekte wurden zur Vereinfachung wie folgt durchnummeriert: Projekt 1: Projekt 2: Projekt 3: Projekt 4: Projekt 5: Projekt 6: Limberg Reisseck Kühtai Gleinalm Semmering Tschirgant Kalkglimmerschiefer Augengneis Biotit Plagioglas Gneis Plagioglas Amphibolit Wechselgneis Karbonatgestein 35 Des Weiteren wurden im Aufbereitungsarten untersucht: Rahmen der Aufbereitung 2 Aufbereitungsart 1: Backenbrecher + Prallmühle Aufbereitungsart 2: Backenbrecher + Kegelmühle unterschiedliche Für die Nummerierung in diesem Bericht bedeutet dies somit, dass das Projekt 1.2 Tunnelausbruchmaterial von der Baustelle Limberg ist und mit der 2. Variante aufbereitet wurde. Projekt Hohe Tauern Kernzone (ehem. Limberg) Lithologie Kalkglimmerschiefer Bez. Nr. 1.1 1.2 Hohe Tauern Randzone (ehem. Mölltal/Reisseck) Stubaier Alpen (ehem. Kühtai) Augengneis Biotit - Plagioklas - Gneis 2.1 2.2 3.1 3.2 Gleinalpe (I) Amphibolit 4.1 Nördliche Kalkalpen (ehem. Tschirgant) Gleinalpe (II) Granitgneis 4.2 5.1 Dolomit 5.2 6.1 6.2 Backenbrecher / Backenbrecher / Backenbrecher / Backenbrecher / Backenbrecher / Backenbrecher / Backenbrecher / Backenbrecher / Backenbrecher / Backenbrecher / Backenbrecher / Backenbrecher / Aufbereitung Prallmühle Kegelmühle Prallmühle Kegelmühle Prallmühle Kegelmühle Prallmühle Kegelmühle Prallmühle Kegelmühle Prallmühle Kegelmühle Institut Arge Bautech Arge Bautech Arge Bautech Arge Bautech Arge Bautech Arge Bautech Sand 0/4 150 kg 150 kg 150 kg 150 kg 150 kg 150 kg 150 kg 150 kg 150 kg 150 kg 150 kg 150 kg Kies 4/8 50 kg 50 kg 50 kg 50 kg 50 kg 50 kg 50 kg 50 kg 50 kg 50 kg 50 kg 50 kg Kies 8/16 100 kg 100 kg 100 kg 100 kg 100 kg 100 kg 100 kg 100 kg 100 kg 100 kg 100 kg 100 kg Kies 16/32 100 kg 100 kg 100 kg 100 kg 100 kg 100 kg 100 kg 100 kg 100 kg 100 kg 100 kg 100 kg Institut MVA Strass MVA Strass MVA Strass MVA Strass MVA Strass MVA Strass Sand 0/4 schon erfolgt s.u. s.u. schon erfolgt 1 Mörtelwanne schon erfolgt Montanuni Leoben (Subsurface Montanuni Leoben (Subsurface Montanuni Leoben (Subsurface Montanuni Leoben (Subsurface Montanuni Leoben (Subsurface Montanuni Leoben (Subsurface Institut Engineering) Engineering) Engineering) Engineering) Engineering) Engineering) Kies 4/8 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 Kies 8/16 125 125 125 125 125 125 125 125 125 125 125 125 Institut BPV Himberg MVA Strass MVA Strass VÖZfi BPV Himberg VÖZfi Sand 0/4 1 Big Bag 1 Big Bag 1 Big Bag 1 Big Bag 1 Big Bag 1 Big Bag 1 Big Bag 1 Big Bag 1 Big Bag 1 Big Bag 1 Big Bag 1 Big Bag Kies 4/8 1 Big Bag 1 Big Bag 1 Big Bag 1 Big Bag 1 Big Bag 1 Big Bag 1 Big Bag 1 Big Bag 1 Big Bag 1 Big Bag 1 Big Bag 1 Big Bag Kies 8/16 1 Big Bag 1 Big Bag 1 Big Bag 1 Big Bag 1 Big Bag 1 Big Bag 1 Big Bag 1 Big Bag 1 Big Bag 1 Big Bag 1 Big Bag 1 Big Bag Kies 16/32 1 Big Bag 1 Big Bag 1 Big Bag 1 Big Bag 1 Big Bag 1 Big Bag 1 Big Bag 1 Big Bag 1 Big Bag 1 Big Bag 1 Big Bag 1 Big Bag Tab.16: Zuteilung der Probemengen zu den Forschungspartnern Ferner wurden in diesem Arbeitspaket die Siebanalysen für sämtliche im 2. Forschungsjahr durchgeführten Diskenschneidversuche durchgeführt, um mögliche Korrelationen zwischen Penetrationsrate, Schneidspurabstand und dem Ausbruchverhalten – gemessen an Sieblinien – zu erforschen. Arbeitspaket Nr./Name 8 / Qualitätskontrolle Zeitraum Jänner 2010 – Juni 2011 Beschreibung der Arbeiten Auf Basis der Ergebnisse der Arbeitspakete AP01 – AP07 werden Prozeduren für die Herstellung von Produkten unter Anwendung von Tunnelausbruchmaterial inklusive eines Qualitätsmanagementsplan erarbeitet. Beteiligte Personen od. Abteilungen od. Firmen und deren Arbeitsaufwand MONTAN, Lehrstuhl für Subsurface Engineering Ergebnis / Meilenstein Entwurf eines Qualitätsmanagementplans für die Herstellung von Produkten unter Einsatz von Tunnelausbruchmaterial ÖBV 36 Wesentlicher Fortschritt wurde durch die gelungene Korrelation zwischen dem LAKoeffizienten und dem LCPC-Brechbarkeits-Koeffizienten erzielt werden, womit eine effiziente Qualitätskontrolle auf der Baustelle durchgeführt werden kann und der deutlich zeitintensivere LA – Test im Labor entfallen kann. Vorausgesetzt wird, dass die entsprechende Korrelation zukünftig bereits in der Planungsphase erarbeitet wird und Bestandteil von Ausschreibungen ist. Abb.29: Korrelation zwischen LA – und LCPC-Testergebnissen Arbeitspakete Nr./Name 1–8 Zeitraum Jänner 2010 – Juni 2011 Beschreibung der Arbeiten Technische Koordination aller Arbeitspakete Beteiligte Personen od. Abteilungen od. Firmen und deren Arbeitsaufwand Ergebnis / Meilenstein Wirtschaftliche Koordination aller Arbeitspakete - Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.mont. Robert GALLER - Dipl.-Ing. Michael Pauser Endbericht der Ergebnisse der Arbeitspakete 1 – 8 Die technische Koordination und Leitung aller Arbeitspakete erfolgte wie im ersten Forschungsjahr durch Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.mont. Robert Galler, Leiter des Lehrstuhls für Subsurface Engineering der Montanuniversität Leoben. Die wirtschaftliche Koordination und Leitung aller Arbeitspakete erfolgte wie im ersten Forschungsjahr durch Dipl.-Ing. Michael Pauser, Geschäftsführer des Österreichischen Vereins für Beton- und Bautechnik. 37 2. Schwierigkeiten – welche Ziele/Meilensteine wurden nicht erreicht? Bei einigen ursprünglich von den Auftraggebern für diese Untersuchungen geplanten Projekten konnten aus vertragsrechtlichen Überlegungen zur späteren Baudurchführung durch die Auftraggeber schlussendlich keine Informationen betreffend Geotechnik, Mineralogie und Geochemie bereitgestellt werden. Die entsprechenden Lithologien wurden von den Projektpartnern daher von naheliegenden Großaufschlüssen und Steinbrüchen beschafft. Auf Anraten der Auftraggeber wurde im zweiten Forschungsjahr festgelegt, die Ergebnisse sämtlicher Untersuchungen nicht projektbezogen sondern lithologiebezogen durchzuführen, sodass die Ergebnisse einerseits entsprechend verallgemeinert werden können und andererseits eventuelle vertragliche Schwierigkeiten in der späteren Ausführung der untersuchten Projekte vermieden werden können. Daraus resultiert keinerlei Änderung des Projektes; es wird jedoch klargelegt, warum im dritten Forschungsjahr keine Projektnamen, sondern diese nur mehr anonymisiert über Projektnummern bearbeitet werden. Hinsichtlich AP 3 – Einfluss der Vortriebstechnik – wurde erkannt, dass die Versuchsdurchführung wesentlich aufwendiger ist, als dies ursprünglich angenommen wurde. Dieses Arbeitspaket wird daher auch im dritten Forschungsjahr bearbeitet, in welchem weitere Lithologien untersucht werden. Hinsichtlich AP 6 – Einschätzung der Umwelteinflüsse – werden ergänzend zu den bis dato vorliegenden Daten im dritten Forschungsjahr zusätzlich noch die Ergebnisse von 2 Maschinenvortrieben zur Verfügung gestellt werden, weshalb eine abschließende zusammenfassende Stellungnahme zur Verunreinigung des Tunnelausbruchmaterials in Abhängigkeit vom gewählten Vortriebsverfahren im dritten Forschungsjahr durchgeführt wird. Die Leistungsziele der Arbeitspakete 2, 4, 5 und 7 der „Betongruppe“ wurden für das zweite Forschungsjahr zur Gänze umgesetzt. Eine finale Betrachtung kann auch in diesem Fachbereich erst nach Umsetzung der Leistungen im 3. Forschungsjahr ganzheitlich sinnvoll durchgeführt werden. 3. Zusammenfassung und Resümee, Wirtschaftliche Verwertung Die Probennahme erfolgte soweit möglich im Hochgebirge, bzw. alternativ bei Rohlagerstätten jeweils unter Betreuung der Projektgeologen. Die entnommenen Mengen sind repräsentativ, decken die wesentlichen in Österreich vorkommenden Lithologien gut ab und erlaubten eine großtechnische Aufbereitung in zwei für die Herstellung von Gesteinskörnung repräsentativen Verfahren. Die weiteren Untersuchungsschritte und Voruntersuchungen des aufbereiteten Ausbruchmaterials zeigten Unterschiede in den Geologien und ließen bis dato keinen 38 Rückschluss auf ein gänzliches Ausscheiden einer bestimmten Geologie für die weitere Untersuchung zur Anwendung des Ausbruchmaterials für die Betonherstellung und/oder andere Verwertungsmöglichkeiten zu. Im Falle eines Abschlusses des Forschungsvorhabens mit positiven Ergebnissen für einen Einsatz von aufbereitetem Tunnelausbruch für die Betonherstellung und andere im Arbeitspaket 4 aufgezeigte Wiederverwendungsmöglichkeiten könnten die ökologisch und wirtschaftlich gestellten Ziele des Forschungsvorhabens zur Gänze umgesetzt werden. 4. Erläuterungen zu Endabrechnung Die Endabrechung ist als eigene Datei im Excel-Format hochzuladen. Die Verwendung der im eCall zur Verfügung gestellten Vorlage ist verpflichtend. Beachten Sie den Kostenleitfaden: www.ffg.at/kostenleitfaden Abweichungen vom Kostenplan sind an dieser Stelle zu beschreiben und zu begründen. Siehe beiliegende Kostenabrechnung. 39