Solar Cities - Volker Quaschning

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Solar Cities –
Energiewandel für die Stadt der Zukunft
Prof. Dr.
Volker Quaschning
Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Berlin
8. Erfurter Technologiedialog
18. Juni 2012
Erfurt
Vortragsinhalte
Ziele einer nachhaltigen
Energieversorgung
Solar Cities – Motor der deutschen
Energiewende
Strom für die Bürger –
Die solare Revolution
Prof. Dr. Volker Quaschning
2
Ziele einer nachhaltigen Energieversorgung
Prof. Dr. Volker Quaschning
3
35000
Mt
1,1
30000
0,9
25000
0,7
20000
0,5
°C
Temperatur
15000
0,3
10000
0,1
Globale Temperaturänderung
Energiebedingte CO2-Emissionen
CO2-Emissionen und Treibhauseffekt
-0,1
5000
CO2-Emissionen
0
1860
1880
1900
1920
1940
1960
1980
2000
-0,3
2020
Prof. Dr. Volker Quaschning
4
Langfristige Entwicklung der CO2-Konzentration
400
ppm
380
CO2-Konzentration
360
17502010
340
320
300
280
260
240
220
200
180
160
-400.000
-300.000
-200.000
-100.000
Jahr
0
Daten: CDIAC
Prof. Dr. Volker Quaschning
5
Auswirkungen der globalen Erwärmung
Quelle: NASA
Prof. Dr. Volker Quaschning
6
Auswirkungen der globalen Erwärmung
Quelle: NASA
Prof. Dr. Volker Quaschning
7
Bedrohte Gebiete
+7 m
Hamburg
Grafik: Norbert Geuder
Berlin
Prof. Dr. Volker Quaschning
8
Bedrohte Gebiete
+70 m
Hamburg
Grafik: Norbert Geuder
Berlin
Prof. Dr. Volker Quaschning
9
Globale Klimaschutzforderungen
40000
40000
Mt
Mt
Reduktionspfad
für das 2-Grad-Ziel
30000
30000
25000
25000
20000
20000
15000
15000
10000
10000
5000
5000
2050
2040
2030
2020
2010
2000
1990
1980
1970
1960
1950
1920
1910
1900
1890
1880
1870
1860
00
1940
bisherige
-Emissionen
bisherige CO
CO22-Emissionen
1930
Energiebedingte CO22-Emissionen
35000
35000
Daten: WRI, IEA, PIK-Potsdam
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10
Entwicklung der CO2-Emissionen in Deutschland
Kohlendioxidemissionen
1200
Mt
1000
800
Referenzjahr 1990
Ziel -25 %
Ziel -50 %
Wiedervereinigung
Gesamtdeutschland Wirtschaftskrise
alte Bundesländer
Trend
600
Trend
Ziel
400
Ziel
200
0
1985
Ziel
neue Bundesländer
1990
1995
2000
2005
Trend
2010
2015
2020
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11
Mögliche Entwicklung der Stromerzeugung in Deutschland
Prognose anhand des Energiekonzepts der Bundesregierung
Bruttostromverbrauch in TWh
700
Prognose
600
Regenerative
500
Kernenergie
400
300
Fossile Kraftwerke
oder Import
200
100
Grafik: Michael Hüter
2025
2020
2015
2010
2005
2000
1995
1990
0
Prof. Dr. Volker Quaschning
12
Photovoltaikausbau in Deutschland
8000
MW
7000
6000
5000
4000
3000
2000
Ziele der
Bundesregierung
Entwicklung der
Photovoltaik
max
min
1000
0
Prof. Dr. Volker Quaschning
13
These I
Für eine nachhaltige Energiepolitik müssen
die Kohlendioxidemissionen bis 2040
auf null zurückgefahren werden.
Ansonsten lässt sich das 2-Grad-Ziel nicht
mehr erreichen und extreme Klimafolgen
sind kaum noch zu vermeiden.
Das Energiekonzept der Bundesregierung
liefert dazu nicht einmal annähernd die
nötigen Voraussetzungen.
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Solar Cities – Motor für die Energiewende
Prof. Dr. Volker Quaschning
15
Zentrale regenerative Energieversorgung
Fortgesetztes
Versorgungsoligopol
Starker Leitungsausbau
erforderlich
Energiewende zeitlich
nicht umsetzbar
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Dezentrale regenerative Energieversorgung
Demokratisierung der
Energieversorgung
Mehr Konkurrenz und
Kosteneffizenz
Weniger Leitungsausbau
aber mehr dezentrale
Speicher erforderlich
Energiewende nahezu
beliebig schnell
realisierbar
Prof. Dr. Volker Quaschning
17
Potenziale der Photovoltaik in Deutschland
Freiflächen
37,5 GW p
Summe: 203 GWp
175 TWh/a
Verkehrswege
5,9 GW p
Fassaden
30 GW p
Dachflächen
129,5 GW p
Grafik: Volker Quaschning
7 GW entspricht 1 % Solarstromanteil.
203 GW entsprechen 29 %.
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18
Flächenbedarf für 203 GW Photovoltaik
Deutschland
357 148 km²
Siedlungs- und
Verkehrsfläche
46 800 km² (13 %)
Photovoltaikfläche
für 200 GW
1 357 km² (0,4 %)
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19
Bruttostrombedarf in Deutschland
HTW-Szenario: Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung
20 %
700
100 %
20 bis
30%
500
Fossile Kraf twerke
Kernenergie
Import (regenerativ)
400
Photovoltaik
Windkraf t
300
Geothermie
Biomasse
200
Wasserkraf t
?
2050
2040
2035
2030
2025
2020
2015
2010
2005
2000
1995
0
2045
?
100
1990
Bruttostromverbrauch in TWh
600
Prof. Dr. Volker Quaschning
20
Ausbauszenarien für die Photovoltaik in Deutschland
200
GW
180
160
140
120
100
HTW Berlin
BMU Leitstudie 2011, Szenario A
BMU Leitstudie 2008
SRU Szenario 2.1.b
BSW Szenario
Energiekonzept 2010
VDI 2009
IST
80
60
40
reale
20 Entwicklung
0
2000
2010
2020
2030
2040
2050
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21
Einfluss der Höhe des jährlichen Zubaus
200
PV-Anteil
GW
29%
180
160
8 GW p.a.
7 GW p.a.
6 GW p.a.
140
120
5 GW p.a.
100
4 GW p.a.
11%
80
3 GW p.a.
60
40
20
0
2000
2010
2020
2030
2040
Prof. Dr. Volker Quaschning
22
These II
Für eine vollständig regenerative Elektrizitätsversorgung gibt es 3 Optionen, die einen
Großteil der Versorgung übernehmen können:
Windkraft, Import und Photovoltaik.
Möchte man nicht übermäßig von Importen
abhängig sein oder extreme OffshoreWindkraftstandorte erschließen, muss die
Photovoltaik 20 bis 30 % decken.
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23
These III
Der nötige jährliche Zubau an PV-Leistung
beträgt 7 bis 8 GW. Es müssten nur die
Neubauzahlen von 2010 und 2011 die
nächsten 25 Jahre fortgeführt werden.
Ein Absenken des Zubaus wäre fatal,
würde den Kernenergieausstieg gefährden und einen effektiven Klimaschutz
unmöglich machen.
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24
Strom für die Bürger – Die solare Revolution
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25
Bisheriger Verlauf der Stromversorgung
Woche im Frühjahr 2008
90000
MW
80000
70000
60000
PV
50000
Windkraft
40000
30000
20000
10000
0
Mittel- und Spitzenlast
PV
Wind
Biomasse
Wasserkraft
Mittel- und Spitzenlast
Braunkohle
Kernenergie
Mo
Di
Mi
Braunkohle (Grundlast)
Kernenergie (Grundlast)
Do
Fr
Sa
So
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26
Verlauf der Stromversorgung, künftige Entwicklung
Woche im Frühjahr 2020, 70 GW PV, 10 % Solarstromanteil
90000
MW
PV
Wind (Onshore)
Biomasse
Mittel- und Spitzenlast
80000
Wind (Offshore)
Geothermie
Wasserkraft
70000
60000
PV
50000
40000
30000
20000
Mittel- und
Spitzenlast
10000
0
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
Prof. Dr. Volker Quaschning
27
These IV
Setzen wir die hohen Installationsraten für
erneuerbare Energien in den nächsten fünf
Jahren fort, lassen sich Braunkohle- und
Kernkraftwerke nicht mehr ins Netz
integrieren bzw. nicht mehr wirtschaftlich
betreiben.
Darum versuchen große Energiekonzerne
und einige Politiker den schnellen Ausbau
erneuerbarer Energien zu verhindern.
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Aktuelle Strompreisniveaus in Deutschland
fossile
Kraftwerke
3…8 ct/kWh
CO2Abgabe
CCS
6…25 ct/kWh
Erzeugungsebene
EEGUmlage
Verbraucherebene
9…10 ct/kWh
19…26 ct/kWh
Stromkunden
Industrie
Haushalt und Gewerbe
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29
Rein Netzgekoppeltes Photovoltaiksystem
EEG-Vergütung
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30
Entwicklung der Strompreise
60
PV Haushalt EEG
Haushaltsstrompreis
50
40
30
Kostenvorteil
durch Eigenverbrauch
20
10
2020
2019
2018
2017
2016
2015
2014
2013
2012
2011
2010
2009
2008
2007
2006
2005
0
2004
ct/kWh
mittlerer Gewerbebetrieb
GridParity
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31
Photovoltaisches Eigenverbrauchssystem

19 ct/kWh
>25 ct/kWh

Prof. Dr. Volker Quaschning
32
Eigenverbrauch im Haushaltsbereich
Annahmen: Wochenende im Sommer, Elektrizitätsbedarf 11 kWh/d, PV-Anlage 5 kWp
5
kW
Lastgang
PV-Erzeugung
4
Überschuss
3
2
1
Netzbezug
23:00
22:00
21:00
20:00
19:00
18:00
17:00
16:00
15:00
14:00
13:00
12:00
11:00
10:00
8:00
7:00
6:00
5:00
4:00
3:00
2:00
1:00
0:00
9:00
Eigenverbrauch
0
Prof. Dr. Volker Quaschning
33
Eigenverbrauchssystem mit Batterie
2015




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34
Entwicklung der Preise für Haushaltsbrennstoffe
Annahmen: Brennerwirkungsgrad 80%, Heizwert Heizöl 10,5 kWh/l
60
PV Haushalt EEG
Heizöl + 10% p.a.
50
Heizöl + 1% p.a.
OilParity
30
20
10
2020
2019
2018
2017
2016
2015
2014
2013
2012
2011
2010
2009
2008
2007
2006
2005
0
2004
ct/kWh
40
Prof. Dr. Volker Quaschning
35
Photovoltaische Heizungsunterstützung
2017



Prof. Dr. Volker Quaschning
36
These V
Bereits in wenigen Jahren, wird die
Photovoltaik deutlich preiswerter Strom
und Wärme erzeugen können als Anlagen
mit fossilen Brennstoffen.
Die Erzeugungsstrukturen werden sich
dann rasant demokratisieren und
dezentrale Eigenverbrauchsanlagen
rechnen sich künftig auch ohne staatlich
garantierte Einspeisevergütung.
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37
Würde da nicht nur das Licht ausgehen?
Jürgen Großmann, RWE, 2010:
„Im Januar blies wenig Wind,
es gab kaum Sonne. Stellen
Sie sich vor, 80 Prozent unserer
Stromerzeugung hingen von
erneuerbaren Energien ab: Da
würde in Zeiten wie diesen nicht
nur das Licht ausgehen.“
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38
Mögliche Stromversorgung 2040
Monatsmittlere Erzeugung bei 80% Wind und PV und Bedarf
90
GW
80
Andere
Wind onshore
Bedarf
Wind offshore
Photovoltaik
70
60
50
40
30
20
10
0
Jan.
Feb.
Mär.
Apr.
Mai
Jun.
Jul.
Aug.
Sep.
Okt.
Nov.
Dez.
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39
Mögliche Stromversorgung 2040
bei 80% Wind und PV, sonnige Frühjahrswoche
160
GW
Wind offshore
Wind onshore
Photovoltaik
Bedarf
140
120
100
80
60
40
20
0
Mo.
Di.
Mi.
Do.
Fr.
Sa.
So.
Prof. Dr. Volker Quaschning
40
Mögliche Stromversorgung 2040
bei 80% Wind und PV, sonnige Frühjahrswoche
160
GW
Speicher
Wind onshore
Bedarf
140
Wind offshore
Photovoltaik
120
100
80
60
40
20
0
Mo.
Di.
Mi.
Do.
Fr.
Sa.
So.
Prof. Dr. Volker Quaschning
41
Mögliche Stromversorgung 2040
bei 80% Wind und PV, windarme Winterwoche
160
GW
nötige Speicherkapazität
ca. 30 TWh (5%)
Gasspeicherpotenzial
>100 TWh
Speicher
Wind offshore
Wind onshore
Photovoltaik
Bedarf
140
120
100
80
ErdgasBlockheizkraftwerk
60
40
EE-Gasspeicher
20
0
Mo.
Di.
Mi.
Do.
Fr.
Sa.
So.
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42
Speicherlösungen einer regenerativen Stromversorgung
ErdgasBlockheizkraftwerk
Wärme
Elektrizität
Erdgasnetz
Überschüsse
dezentrale
Batteriespeicher
Elektrolyse
Wasser
(H2O)
Sauerstoff (O2)
Wasserstoff (H2)
Methanisierung
Kohlendioxid
(CO2)
Methan (CH4)
Wasser (H2O)
Erdgasspeicher
Prof. Dr. Volker Quaschning
Beitrag der Photovoltaik zur weltweiten Stromversorgung
Annahmen: 30% Marktwachstum pro Jahr bis 2025, dann 550 GW p.a.
45000
TWh
40000
0,3 %
50 %
35000
30000
25000
20000
15000
10000
5000
0
1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035 2040 2045 2050
Prof. Dr. Volker Quaschning
44
Fazit
Die Technologien für eine nachhaltige Stromversorgung sind bekannt. Der Ausbau
erneuerbarer Energien zum Erreichen der
Klimaschutzziele erfolgt viel zu langsam.
Die Photovoltaik kann aufgrund der schnell
sinkenden Preise eine globale urbane
Revolution der Energieversorgung
auslösen und damit unsere Lebensgrundlagen
sichern.
Prof. Dr. Volker Quaschning
45
Danke für Ihre Aufmerksamkeit
Zum Weiterlesen…
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46
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