Elektro- und Solarfahrzeuge Elektroauto - Schulen

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Projektarbeit
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ALTERNATIVE ANTRIEBE
ELEKTRO- UND SOLARFAHRZEUGE
Berufsschule Mattighofen
Elektro- und Solarfahrzeuge
Elektroauto-Geschichte
Fahrzeuge mit Elektroantrieb sind durchaus keine neue Erfindung. Als 1885 Carl Friedrich
Benz (1844-1929) seine dreirädrige Motorkutsche vorstellte und Gottlieb Wilhelm Daimler
(1834-1900) unabhängig davon 1886 seine vierrädrige, waren in Paris schon seit 1881
elektrisch betriebene Wagen unterwegs. Es waren die ersten Fahrzeuge zu dieser Zeit, die
schneller als 100 km/h fahren konnten. Um die Jahrhundertwende bildeten in den USA die
Benzinautos mit 22% die Minderheit - Elektromobile hatten 38% und Dampfmaschinen 40%
Anteil an den Straßenfahrzeugen. Mit der Erfindung des elektrischen Anlassers für den OttoMotor änderten sich aber die Wettbewerbsbedingungen schlagartig. So betrug im Jahre
1995 in der BRD beispielsweise der Bestand an elektrisch betriebenen Straßenfahrzeugen
lediglich noch 0,01% (4547 Stck.) gemessen am Gesamtbestand von 47,5 Mill. zugelassener
Kraftfahrzeuge. Einen starken Motivationsschub für intensivere Forschung und Entwicklung
gab das Umweltministerium von Kalifornien 1990 mit dem Clean Air Act. Nach dieser
Verordnung zur Luftreinhaltung müssen ab dem Jahre 2003 zehn Prozent der dort
zugelassenen Fahrzeuge aller Hersteller emissionsfrei sein. Die amerikanischen
Unternehmen General Motors, Ford und Chrysler sowie die japanischen Firmen Toyota,
Honda, Mazda und Nissan haben eine Selbstverpflichtung für die freiwillige Markteinführung
von Elektroautos abgegeben. So sollen ab 1998 in Kalifornien mindestens 3750 solcher
Fahrzeuge mit fortschrittlichen Batterien (keine Blei-Gel-Batterien) verkauft werden, im Jahre
2002 soll der Absatz auf 14000 steigen. Als erste Großserienhersteller brachten General
Motors (GM) und Honda reine Elektroautos auf den Markt, GM den EV 1 mit einer Leistung
von 102 kW bei einem Drehmoment von 1640 Nm. Nach einer Ladezeit von 3,5 h (220V)
fährt das Fahrzeug 110-150 km gemessen bei einer Geschwindigkeit von 130 km/h. Das
verwendete Batteriesystem ist ein Bleiakkumulator mit einem Gewicht von ca. 500 kg, das ist
etwas weniger als die Hälfte der Fahrzeuggesamtmasse. Aufgrund der sehr hohen
Entwicklungs- und Produktionskosten kann man sich dieses Auto nur zu einem Preis von
etwa 50.000,- DM über einen Zeitraum von drei Jahren leasen. Honda verwendet in seinem
Honda EV moderne Nickel/Metallhydrid-Batterien, mit denen das Auto nach einer Ladezeit
von 8 h ca. 200 km bei einer Geschwindigkeit von 130 km/h fährt.
Batterien und Brennstoffzellen für Elektroautos
Hier wollen wir Ihnen einige Batterie- und Brennstoffzellentypen vorstellen, die nicht nur in
Elektroautos Einsatz fanden oder finden sollen und Ihnen die wichtigsten Vor- und Nachteile
aufzeigen. Dabei geht es um folgende Systeme:
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Zink-Luft-Batterie
Hochtemperatur-Batterien
Nickel-Cadmium und Nickel-MetallhydridBatterien
Lithium-Ion und Lithium-Polymer-Batterien
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Direkt Methanol-Brennstoffzelle
Polymer-Membran-Brennstoffzelle
alkalische Brennstoffzelle
phosphorsaure Brennstoffzelle
Blei Säure Akkumulator
Batterien für Elektrostraßenfahrzeuge
Wenn an dieser Stelle von Batterien gesprochen wird, sind Sekundärelemente d.h.
wiederaufladbare Elemente gemeint. Mit der Batterie steht und fällt das ganze Elektroauto.
Leider können Batterien nur sehr geringe Energiemengen bei hohem Gewicht und Volumen
speichern.
Vergleich:
1 Liter Diesel = 11 kWh Energie
30 kg Blei Batterie = 1 kWh Energie
Der Gewichtsunterschied ist so hoch, dass es sehr schwierig ist mit
einem Elektrofahrzeug annehmbare Reichweiten zu erzielen. Böse
Zungen behaupten das Elektrofahrzeug sei nur dazu da seine eigene Batterie zu bewegen.
Der Vorteil des Elektrofahrzeuges liegt im besseren Wirkungsgrad mit der die Energie
weiterverarbeitet wird und im kontrollierten Schadstoffausstoß im Kraftwerk.
Eine Batterie muss möglichst leicht sein und eine möglichst hohe Speicherkapazität haben.
Um zusätzlich eine hohe Zellenspannung zu bekommen wählt man Stoffe aus dem
Periodensystem der Elemente die möglich weit auseinander liegen (rechts und links). Um ein
niedriges Gewicht zu erhalten sollten die Stoffe im Periodensystem möglichst weit oben
liegen. Diese Bedingungen erfüllt z.B. die Stoffkombination Natrium und Schwefel. Allerdings
ist es nicht leicht diese optimalen Stoffpaarungen zu einer funktionierenden Batterie zu
verarbeiten.
Maßeinheiten und Messverfahren
Um Batterien miteinander vergleichen zu können benutzt man folgende Einheiten.
Spannung [V]
Die Spannung einer Batterie setzt sich aus den Teilspannungen der in Reihe geschalteten
Einzelzellen zusammen. Einige Batterietypen werden auch als Einzelzellen geliefert.
Die Spannung untergliedert sich in verschieden Spannungsangaben für eine Batterie:
Nennspannung
Die Nennspannung gibt an, welchen Nennwert die Spannung der Batterie hat. Diese
Spannung liegt aber meistens unter der Leerlaufspannung.
Leerlaufspannung
Die Leerlaufspannung ist die Spannung die an der Batterie ohne Belastung gemessen wird.
Nach einer Ladung oder Entladung braucht die Leerlaufspannung einige Zeit um sich
einzupendeln. Bei vielen Batterietypen lässt sich aufgrund der Leerlaufspannung der
Ladezustand abschätzen.
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Ladespannung
Die Ladespannung untergliedert sich in:
Gasungsspannung, Dauerladespannung und maximale Ladespannung.
Entladespannung
Die Entladespannung gibt an bis zu welcher Spannung eine Batterie entladen werden kann
ohne Schaden zu nehmen.
Diese Spannungsangabe ist oft mit einem bestimmten Entladestrom gekoppelt, z.B. bei 200
A Entladung 0,8 V/Z.
Kapazität [kWh Ah]
Die Kapazität ist die wichtigste Angabe bei einer Batterie.
Diese Angabe ist meistens von sehr vielen Faktoren abhängig.
Kapazität = Spannung * Strom * Zeit, wobei Spannung und Strom über die Zeit der
Entladung nie konstant bleiben.
Die Kapazität unterscheidet sich ebenfalls in verschieden Kapazitätsangaben.
Nennkapazität
Die Nennkapazität gibt an wie viel Energie der Batterie bei einer definierten Entladedauer
entnommen werden kann.
Gemessen wird in Kilowattstunden [kWh] mit einer Zeitangabe in Stunden C X, K X oder in
Amperestunden [Ah] ebenfalls mit einer Zeitangabe in Stunden.
Entnehmbare Kapazität
Bei vielen Batterien ist die entnehmbare Kapazität vom Entladestrom d.h. von der
Entladedauer abhängig.
Z.B 8kWh C5 d.h. 8kWh entnehmbare Kapazität bei 5 Stunden Entladedauer. D.h. eine
Entladeleistung von 1,6 kW.
Eine Entladedauer über 5 Stunden ist bei Elektrofahrzeugen sehr unrealistisch, da die
meisten Fahrzeuge nach 1 bis 2 Stunden "leergefahren" sind. Deshalb setzt sich auch die
Angabe C1 oder C2 immer mehr durch. D.h. Kapazität bezogen auf 1 oder 2 stündige
Entladung.
Beispiel:
Solarbatterie 12 Volt 100 Ah C 100
D.h. 1 Ampere Entladestrom über eine Dauer von 100 Stunden bis zu einer
Entladeschlussspannung von üblicherweise 10,5 Volt bei einer 12 Volt Bleibatterie.
Oder die gleiche Batterie 80 Ah C5, d.h. 16 Ampere * 5 Stunden
oder 55 Ah C1 d.h. 55 Ampere * 1 Stunde.
Bei Solarbatterien wird üblicherweise die 100-stündige Kapazität angegeben, bei
Autobatterien üblicherweise die 20-stündige Kapazität, bei Traktionsbatterien die 5-stündige
Kapazität und bei USV (Unterbrechungsfreie Stromversorgungen) wird die 1-stündige
Kapazität angegeben.
Lebensdauer [Zyklen kWh]/Haltbarkeit
Zyklen
Unter Haltbarkeit versteht man das Ergebnis eines Dauertestes unter Laborbedingungen, bei
denen die Batterie genau festgelegten Lade/Entladezyklen unterworfen wird.
Die Lebensdauer ist von der Tiefe der Entladungen abhängig. Bei einer Entladung bis zur
zulässigen Entladungsgrenze und anschließender Ladung spricht man von einem Vollzyklus.
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Blei-Batterien z.B. dürfen nur bis 20 % Restkapazität entladen werden, während NC
Batterien ab und zu tiefentladen werden müssen (je nach Typ)
Die Lebensdauer wird meistens in Vollzyklen angegeben.
Beispiel SAFT STM NC nach 2000 Zyklen mit 80% Entladung noch 80% Restkapazität.
Eine Lebensdauerangabe in Jahren ist nicht sinnvoll, da dabei nicht festgelegt ist wie, oft die
Batterie zykliert wird. Eine solche Angabe kann nur eine Mindestlebensdauerangabe sein bei
sehr wenigen Zyklen z.B. Standby Betrieb in Notstromversorgungen.
Energiedurchsatz [kWh]
Manchmal wird die Lebensdauer auch als Energiedurchsatz in kWh angegeben die der
Batterie über der Lebensdauer entnommen werden können, bei maximaler Entladung.
Berechnung:
Kapazität * Entladetiefe * Zyklen = entnehmbare Gesamtkapazität
Ladewirkungsgrad [%]
Der Ladewirkungsgrad gibt an wie viel Prozent Energie geladen werden muss, um 100 %
Energie wieder zu entladen, z.B. 1,4 = 140% Ladung, 100 % Entladung. Besonders bei
Batterietypen die stark Gasen oder am Ende der Ladung Wärme freisetzen ist dieser Faktor
besonders hoch und damit ungünstig. Die heißen Batterien sind ein Sonderfall, da sie
ständig Verlustwärme haben.
Energiedichte [Wh/l Wh/kg]
Die Energiedichte in Wh/l (Energievolumen) gibt den Energieinhalt pro Volumen an und die
Energiedichte in Wh/kg (Energiegewicht) gibt den Energieinhalt pro Gewicht an. Beide Werte
sollten möglichst hoch sein.
Leistungsdichte [W/kg W/l]
Die Leistungsdichte gibt die entnehmbare Leistung pro Gewicht (Leistungsgewicht) bzw. pro
Volumen (Leistungsvolumen) an. Dies ist eine sehr wichtige Größe, da dadurch das
Beschleunigungsvermögen des Fahrzeuges festliegt. Einige der neueren Batterietypen
haben zwar eine sehr gute Energiedichte aber nur eine sehr mäßige Leistungsdichte.
Betriebstemperatur [°C]
Die Betriebstemperatur gibt an bei welcher Umgebungstemperatur die Batterie betrieben
wird (bei nicht isolierten System). Viele Batteriesysteme verlieren stark an Kapazität bei
tiefen Temperaturen. So kann z.B. eine Angabe lauten 60 % Kapazität bei 0°C.
Bei heißen Batterien ist die Temperatur im inneren der Batterie gemeint z.B. 300°C. Diese
Temperatur ist unabhängig von der Außentemperatur, da sie getrennt geregelt wird. Wenn
das Heiz- und Kühlsystem dieser heißen Batterien ausreicht ist die Umgebungstemperatur
beliebig.
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Batterietypen
Blei-Batterie
Die Blei-Batterie ist der am häufigsten verwendete Batterietyp überhaupt. Er findet seinen
Einsatz als Starterbatterie in Verbrennungskraftfahrzeugen, als Traktionsbatterie in
Flurförder- und Elektrofahrzeugen, sowie als Energiespeicher bei unterbrechungsfreien
Stromversorgungen. Trotz millionenfacher Anwendung ist dieser Batteriertyp noch nicht
ausentwickelt. Größere Leistungssteigerungen sind allerdings nicht zu erwarten.
Blei-Säure-Batterien
Dieser Batterietyp ist Stand 1998 noch der gebräuchlichste Batterietyp bei
Elektrofahrzeugen. Er ist in der Anschaffung der billigste, pro Kilometer aber relativ teuer.
Es gibt diesen Batterietyp in vielen verschiedenen Ausführungen, die sich meist durch die
Plattenoberfläche, -zusammensetzung und durch die Isolation unterscheiden. Für
Verbrennungsfahrzeuge gibt es Starterbatterien, die einen niedrigen Innenwiderstand und
damit gute Hochstromfestigkeit haben. Diese Batterien sind aber meistens nicht zyklenfest.
Traktionsbatterien sind zudem noch zyklenfest und damit um den Faktor 2- 4 teurer. Vor
allem für Flurförderfahrzeuge gibt es sehr robuste und schwere Traktionsbatterien.
Röhrchenplattenbatterien sind besonders zyklenfest, haben aber einen relativ hohen
Innenwiderstand und damit bei hohen Strömen einen schlechten Wirkungsgrad.
Solarbatterien sind eine Sonderbauform der Blei-Säure-Batterie die besonders auf gute
Zyklierbarkeit und niedrige Selbstentladung ausgelegt sind und nicht für Hochstromladung
und Entladung geeignet sind.
Blei-Gel-Batterien
Bei Blei-Gel-Batterien ist der Elektrolyt als Gel vorhanden. Dadurch arbeitet dieser
Batterietyp lageunabhängig und wartungsfrei. Die Ladeschlussspannung dieser Batterie
muss unter der Gasungsspannung liegen. Blei-Gel-Batterien sind geschlossen, sie haben
lediglich ein Sicherheitsventil, das bei zu hohem Innendruck Aufgrund von zu hoher
Ladespannung öffnet, damit entweicht der Elektrolyt und die Batterie ist zerstört.
Vorteile der Blei-Gel-Batterie sind die höhere Lebensdauer, eine bessere Energieeffizienz
durch weniger Spannungshub, sowie bessere Entladbarkeit bei Kälte und Wartungsfreiheit.
Dieser Blei Batterietyp ist damit der am besten geeignete Blei Batterietyp. Ein typischer
Vertreter dieses Batterietyps sind Batterien Typ Sonnenschein dryfit A 500C.
Reihenschaltung von Blei-Batterien
Blei-Säure-Batterien
Um eine höhere Gesamtspannung zu erreichen, lassen sich Blei-Säure-Batterien einfach in
Reihe schalten. Kapazitätsdifferenzen der einzelnen Zellen korrigieren sich beim Laden
automatisch. Zellen, die bereits geladen sind, erhöhen ihre Spannung bei weiterem Laden
kaum noch. Es wird lediglich Knallgas freigesetzt und die Zelle hat damit einen erhöhten
Wasserverbrauch. Somit ist sichergestellt, dass alle Zellen immer die gleiche Spannung
haben. Kleinere "Sünden" wie der Teilspannungsabgriff für Minimalverbraucher verzeiht
dieses Batteriesystem, sie sind aber trotzdem nicht zu empfehlen.
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Blei-Gel-Batterien
Bei Blei-Gel-Batterien ist die Reihenschaltung problematischer als bei Blei-Säure-Batterien.
Dieser Batterietyp kommt nicht oder nur bedingt in die Gasungsphase. Dadurch ist der
automatische Ausgleich nicht gewährleistet. Da Batterien ab Werk nie genau die gleiche
Kapazität haben, sind die "kleinen" Kapazitäten beim Laden zuerst voll und werden leicht
überladen. Vor allem bei der Reihenschaltung sehr vieler Zellen ist dies sehr leicht möglich.
Durch die Überladung öffnet meist das Sicherheitsventil der betreffenden Zelle und Elektrolyt
tritt aus. Damit verliert diese Zelle zusätzlich an Kapazität und dieser Prozess schaukelt sich
immer weiter auf. Auch Ausgleichsladungen können dies nicht aufhalten.
Teilspannungsabgriffe sind bei diesem Batteriesystem auf keinen Fall möglich. Eine Lösung
dieses Problems bietet ein System, bei dem ein Energiespeicher (Kondensator) mehrmals
pro Sekunde von Zelle zu Zelle weitergereicht wird. Dieser Kondensator gleicht Spannungsund damit Kapazitätsunterschiede zwischen den Zellen aus. Alternativ gibt es andere
Systeme die durch Lastwiderstände die hohen Batteriespannungen "abfackeln", bzw. durch
kleine Bordnetzwandler die schwächste Batterie nachladen. Die Energie wird dabei aus der
Reihenschaltung aller Batterien entnommen.
Batterieheizung
Das Temperaturverhalten der Blei Batterie ist relativ schlecht, d.h. die Batterie verliert bei
tiefen Temperaturen sehr stark an Leistung und entnehmbarem Energieinhalt. Um dies zu
kompensieren muss man die Batterien isolieren und gegebenenfalls beheizen. Durch
zyklischen Betrieb der Batterie bei Vielfahrern erwärmt sich die Batterie durch Spannungsfall
am Innenwiderstand, so dass oft eine Isolierung der Batterien genügt. Bei weniger oft
benutzten Fahrzeugen ist eine Beheizung, der Batterien, für den Winterbetrieb unerlässlich.
Man eine Heizleistung von 10 - 50 Watt / kWh Batteriekapazität. Wichtig ist dabei die
Batterietemperatur zu regeln. Die Batterie sollte eine Maximaltemperatur von 40°C nicht
überschreiten, da ab dieser Temperatur die Selbstentladung stark ansteigt. Optimal sind
Temperaturen um 20 - 25°C. Leider verbrauchen diese Batterieheizungen oft erhebliche
Energien und verschlechtern dabei sehr stark den Gesamtwirkungsgrad. Es ist nicht sinnvoll
diese Heizung aus der Batterie selbst zu versorgen. Bei normaler Nutzung des Fahrzeuges
reicht es aus die Batterieheizung beim Laden der Batterien zu Aktivieren. Die
Wärmekapazität der Batteriemasse reicht aus um die Wärme einige Stunden zu speichern.
Realisieren lässt sich eine Batterieheizung mit Heizfolien oder Heizleitungen. Heizfolien gibt
es für verschiedene Anwendungen, erhältlich sind sie z.B. im Elektronikversandhandel.
Heizleitungen gibt es ebenfalls in verschiedenen Anwendungen. Damit die Heizleitung und
die Batterie mechanisch nicht beschädigt werden, sollte die Heizleitung in eine Isolierplatte
eingelegt werden. Wichtig bei der Isolierung ist, dabei nicht brennbares oder schwer
entflammbares Material zu benutzen! Bei der Isolierung ist darauf zu achten, dass die
Entgasung der Batterie nicht beeinträchtigt wird, d.h. Der Entgasungsschlauch muss durch
die Isolierung ins Freie geführt werden!
Ladefaktorverbesserungen
Bei der Ladung einer Blei-Batterie wird dem Elektrolyten Wasser entzogen und konzentrierte
Schwefelsäure gebildet. Die gegenüber Wasser schwere Säure sinkt in den unteren
Zellenbereich ab und ruft eine Elektrolytenschichtung hervor. Diese Schichtung wird wieder
aufgehoben, wenn in der Nachladephase durch Gasung die Säure durchmischt wird. Hieraus
resultieren Energieverbrauch, Zeitverlust, Temperaturerhöhung und Wasserverbrauch. Um
diese Gasungsphase zur Säuredurchmischung einzusparen gibt es mehrere Möglichkeiten.
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Lebensdauer
Die Lebensdauer von Blei-Batterien ist je nach Ausführung und Behandlung der Batterie
recht unterschiedlich.
Batterien für hohe Entladeströme (Starterbatterien) haben sehr dicht gepackte Platten um
einen niedrigen Innenwiderstand zu bekommen. Dadurch ist die Selbstentladung relativ
hoch, und die Batterie muss oft in die Gasungsphase gebracht werden, um die Säure
zwischen den Platten gut durchzumischen.
Batterien für Solaranwendungen haben relativ große Plattenabstände und damit eine
niedrigere Selbstentladung, aber auch einen höheren Innenwiderstand.
Bei zu wenig Gasung der Batterien tritt eine Säureschichtung ein und der Elektrolyt zwischen
den Platten wird nicht richtig durchmischt, bei zuviel Gasung quellen die Platten auf.
Lebensdauer:
Starterbatterien 50 Zyklen
Solarbatterien 200 Zyklen
Traktionsbatterien 200-600 Zyklen
Röhrchenplattenbatterien bis 1200 Zyklen
Alle Werte sind ca. Werte die sehr stark von der Behandlung der Batterie abhängen. Bei
Bleibatterien ist ein Zyklus eine Entladung bis zu 20 % Restkapazität.
Zusammenfassung
Vorteile der Blei-Batterie:
Geringer Preis durch hohe Stückzahlen
Verfügbar in sehr vielen Ausführungen
Gute Recycelbarkeit
Nachteile der Blei-Batterie:
Geringe Lebensdauer
Temperaturempfindlich
Entnehmbare Kapazität stark vom Entladestrom abhängig
teilweise Wartungsarbeiten
nicht tiefentladbar
Da die Lebensdauer von Blei-Batterien bei Elektrostraßenfahrzeugen erfahrungsgemäß bei
etwa 10.000 km (unter optimalen Bedingungen 20.000 km) liegt, sollte sie für zukünftige
Elektrostraßenfahrzeuge ausscheiden. Durch diese kurze Lebensdauer ist die Bleibatterie
eine relativ unbefriedigende Lösung.
Nickel-Cadmium-Batterien
Nickel-Cadmium-Batterien zählen zu den langlebigsten Batterien die auf dem Markt erhältlich
sind. Sie werden dort eingesetzt wo sehr viel Zyklen benötigt werden, z.B. bei im Bergwerk
bei Grubenlampen, Bergwerklokomotiven, Flugzeugstarterakkus, Modellbau,
Unterhaltungselektronik usw.
Neuere Elektrofahrzeuge kommen jetzt schon ab Werk mit Nickel-Cadmium Batterien auf
den Markt, da diese Batterien in der Anschaffung zwar sehr teuer sind, aber der
Kilometerpreis niedriger liegt als bei Blei-Batterien. Zudem ist die Energiedichte von Nickel
Cadmium Batterien höher, so dass höhere Reichweiten erzielt werden.
Da dieser Batterietyp sehr teuer ist, kann man die Batterie bei einigen Fahrzeugen auch
leasen.
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Offene Ausführungen
Offene Typen gibt es schon seit langer Zeit in vielen Größen. Bei Verwendung in
Elektrostraßenfahrzeugen ist ein automatisches Wassernachfüllsystem unerlässlich, da der
Wasserverbrauch dieser Batterietypen bei mehreren Litern pro Woche liegen kann. Sonst ist
dieser Batterietyp ziemlich unverwüstlich.
Geschlossene Ausführungen
Geschlossene Ausführungen waren bei NC Akkus bisher nur als Kleinakku erhältlich
(Mignon Zellen o. ä.) Um das Elektrofahrzeug wartungsfrei zu machen wurde bei Daho
(Daug-Hoppecke) ein geschlossener NC Akku mit Faserstruktur entwickelt. Dieses System
nennt sich "recom" und basiert auf einer neuartigen Anordnung der Elektroden, außerdem
herrscht im Inneren der Zelle ständig Unterdruck. "Daho" gibt es so nicht mehr, die Rechte
an der Batterie sind soviel ich weiß bei Daimler Chrysler. Von Hoppecke ist dieser Typ heute
nicht mehr erhältlich.
Zwischen den halbierten negativen Platten befinden sich massefreie
Rekombinationsgerüste, an denen während der Ladung entstehender Sauerstoff mit hoher
Geschwindigkeit reduziert wird.
Faserstruktur Typen
Um die Aktive Fläche der Zellen zu vergrößern gibt es verschiedene Verfahren. Ein
Verfahren ist, auf eine Kunststofffaserstruktur die aktive Masse aufzubringen. Eine andere
ist, die Faserstruktur selbst aus der aktiven Masse herzustellen.
Diese Faserstruktur Typen gibt es als offene oder geschlossene
Typen z.B. von Hoppecke (FNC)
Ladeverfahren
NC Batterien sind zwar schnellladefähig aber auch hier besteht die Gefahr des
Kristallwachstumes. Diese Kristalle können den Separator durchdringen und die Zelle
zerstören. Nach Möglichkeit sollten die Zellen mit einer IoIa* Kennlinie geladen werden.
Kleinere NC Akkus werden mit Pulsströmen mit bis zu 10 * I geladen, d.h. mit einem 10 mal
höherem Strom als die Nennkapazität ist. Als Ladespannungen werden oft 1,5 bis 1,6 Volt
angegeben. Im Traktionsbetrieb sollte man etwas höher gehen, kurzzeitig bis 1,7 V /Z (bei
offenen Typen).
*Je nach Typ werden sehr spezielle Ladeverfahren vorgeschrieben.
Memorieeffekt
Nickel-Cadmium-Batterien haben den besonderen Effekt, dass sie Kapazität "vergessen"
falls diese lange nicht gefordert wird. D.h. die entnehmbare Kapazität wird kleiner, falls diese
lange nicht entnommen wird. Bei reduzierter Kapazität kann diese teilweise wieder
"antrainiert" werden durch zyklisches Laden und Entladen der Batterie. Kleinakkuladegeräte
entleeren den Akku erst vollständig vor erneuter Ladung. Bei einem Fahrzeug ist dies nicht
so einfach möglich und es bleibt abzuwarten wie stark sich dieser Effekt bemerkbar macht.
Reihenschaltung von Nickel-Cadmium-Batterien
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Nickel-Cadmium-Batterien haben bei der Entladung den besonderen Effekt, dass sie lange
Zeit sehr Spannungsstabil bleiben und dann relativ abrupt in der Spannung abfallen. Bei der
Reihenschaltung ist auf diesen Effekt besonders zu achten. Für die Reihenschaltung müssen
Zellen mit möglichst gleicher Kapazität verwendet werden! Bei der Reihenschaltung kann es
sonst passieren, dass eine Zelle bereits leer ist und ihre Spannung gegen 0V geht. Wird dies
weiter nicht bemerkt, so kann sich diese Zelle umpolen. Ein Umpolen der Zelle hat ein
starkes Kristallwachstum zur Folge. Diese Kristalle können mechanisch den Separator
durchdringen und damit einen internen Kurzschluss auslösen, womit die Zelle defekt ist.
Beim Wiederaufladen der umgepolten Zelle braucht man mehr Energie als bei der normalen
Ladung, d.h. bei der Ladung in Reihe mit den anderen Zellen des Stranges wird diese Zelle
nicht ganz geladen und ist damit bei der nächsten Entladung wieder "umpolgefährdet".
Abhilfe bringt ein getrenntes Aufladen der geschädigten Zelle. Damit Umpolungen nicht
passieren sollten die Zellen möglichst Kapazitätsgleich sein. Falls dies nicht der Fall ist,
muss die schwächste Zelle überwacht werden und ggf. der Strang abgeschaltet werden.
Abhilfe bringt auch ein Ausgleichssystem wie es im Kapitel Reihenschaltungen von BleiBatterien beschrieben ist.
Zusammenfassung:
Die Vorteile der Nickel Cadmium Batterie sind:
hohe Zyklenzahl (1000- 4000 Zyklen)
Kapazität weitgehend Entladestromunabhängig
Hochstromfest (niedriger Innenwiderstand)
Temperaturunempfindlich
volle Leistung bis zum Entladeschluß
Schnellladefähig
tiefentladbar
Nachteile der Nickel Cadmium Batterie:
hoher Preis (5-10 * höher als Blei)
schlechter Wirkungsgrad (im Vollzyklenbetrieb)
nicht wartungsfrei (nur offene Typen)
enthalten Schwermetalle (Cadmium)
Memorieffekt
Nickel-Cadmium-Batterien sind eine kurzfristige Alternative für heute zu bauende Fahrzeuge,
solange die Hochenergiebatterien noch nicht zur Verfügung stehen.
Technische Daten
Saft STM 1.60
Zelle Typ STM 1,60
Nennspannung 1,2 V
Ladespannung 1,5-1,65 V
Entladespannung 1,0 V
Nennkapazität C5 61 Ah
Maße (l * b * h) 85 * 45,5 *278 mm³
Gewicht 2,0 kg
Elektroden gesinterte positive und kunststoffgebondete negative Elektrode
Elektrolyt Reserve 96 cm³ Max Level 30 mm Min Level 5 mm über Platten
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Leistungsdichte C5 56 Wh/kg
Leistungsdichte C1 52 Wh/kg
Leistungsvolumen 95 Wh/l
Spez.Leistung 210 W/kg
Temperaturbereich -20°C - +40°C
Lebensdauer 2000 Zyklen (Garantie 80 % Restkapazität nach 2000 Zyklen mit 80 %
Entladung)
Option Wassernachfüllsystem
Hoppecke FNC recom (nicht mehr lieferbar)
Typ FNC H 70
Nennspannung 1,2 V
Entladespannung 1,0 V
Nennkapazität C5 75 Ah
Maße (l * b * h) 115 * 46 *170 mm³
Volumen 0,9 l
Gewicht 1,9 kg
Gasdichtes Zellensystem
Einbaulage: Beliebig
Nickel-Hydrid-Batterie
Mit steigendem Umweltbewusstsein passt sich auch die Industrie diesem Trend an und
entwickelt umweltfreundlichere Akkus. Nickel Hydrid Akkus werden bis in wenigen Jahren
Nickel Cadmium Akkus ersetzen. Die Nickel Hydrid Batterie ist relativ neu auf dem Markt und
momentan (1996) nur als Klein Akku (Mignon Zelle) erhältlich. Größere Einheiten werden
aber momentan für Sonderanwendungen hergestellt und getestet.
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Zusammenfassung:
Vorteile:
hohe Energiedichte
umweltfreundlich
Nachteile:
noch hoher Preis
noch geringe Leistungsdichte
Nickel-Hydrid-Akkus würden die Reichweiten der Fahrzeuge gegenüber Nickel-CadmiumFahrzeuge noch weiter verbessern. Auch dieser Batterietyp hat keine Standverluste wie die
heißen Batterien NaS und NaNiCl.
Natrium-Schwefel-Batterie
Funktionsweise
Die Natrium/Schwefel-Batterie unterscheidet sich wesentlich von den bekannten Batterien:
sie hat als Elektrolyten einen Festkörper, die Reaktanden sind flüssig und ihre
Betriebstemperatur liegt bei etwa 300°C. Die Reaktanden Natrium und Schwefel, die beide in
geschlossenen Gefäßen flüssig vorliegen, sind durch einen keramischen Elektrolyten
voneinander getrennt, der Natriumionen leitet und für Elektronen ein Isolator ist. Diese
Eigenschaft hat z. B. ein Werkstoff, der aus Aluminiumoxid, Natriumoxid und Magnesiumoxid
besteht. Dem beim Entladen durch den äußeren Lastwiderstand fließenden Elektronenstrom
entspricht ein durch den Elektrolyten fließender Natriumionenstrom von der Natriumseite zur
Schwefelseite, wo Natriumpolysulfid entsteht. Im Vergleich hierzu hat man es bei der BleiSäure-Batterie mit festen Reaktionspartnern (Blei, Bleioxid) und einem flüssigen Elektrolyten
(verdünnte Schwefelsäure) zu tun. Die der chemischen Reaktion der Natrium/Schwefel-Zelle
zugeordnete Ruhespannung beträgt je nach Ladezustand 2,08 V bis 1,78 V. Die
Ruhespannung ist bis zu einer Zusammensetzung des Kathodenmaterials von Na2S3 als
100 %ige Entladung bezeichnet. Dies entspricht einer theoretischen Energiedichte von 760
Wh/kg. Aus dem Phasendiagramm von Natrium und Schwefel sieht man, dass eine weitere
Entladung möglich ist, jedoch steigt mit zunehmendem Natriumgehalt die
Schmelztemperatur rasch an, was eine Anhegung der Betriebstemperatur zur Folge hätte.
Beim Laden und Entladen der Zelle mit konstantem Strom ändert sich die Spannung , d. h.
sie verschiebt sich parallel zur Ruhespannung, was bedeutet, dass der Innenwiderstand der
Zelle nahezu unabhängig vom Ladezustand ist. Am Ende der Ladung wird die Zelle
hochohmig, da dann der nichtleitende Schwefel einen Ladungstransport nicht mehr zulässt.
Dieses starke Ansteigen der Ladespannung ist auch ein einfaches Kriterium für das Beenden
des Ladevorgangs.
Im Gegensatz zu anderen Batterien wird bei weiterem Anliegen einer Ladespannung kein
Reaktand zersetzt, was z. B. bei der Blei-Säure-Batterie zur Knallgas-Bildung führt. Das
bedeutet auch, dass die Natrium/Schwefel-Zelle einen 100 %igen Ladungswirkungsgrad
besitzt.
Zellenaufbau
Reale Natrium/Schwefel-Zellen sind zylindrisch aufgebaut. Als zusätzliche Elemente enthält
eine solche technische Zelle einen Kohlefilz im Schwefelraum, der die Ableitung der
Elektronen zum Gehäuse durch den elektrisch isolierenden Schwefel ermöglicht. In den
Natriumraum ist eine Elektrode eingebracht, die auch bei sinkendem Natriumpegel den
unverminderten Stromtransport ermöglicht. Sie liegt sehr dicht am Elektrolytrohr an, wodurch
die gesamte Elektrolytinnenfläche wegen der Kapillarkraft mit Natrium benetzt wird.
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Andererseits kommt dadurch bei einem gewaltsamen Bruch des Elektrolyten nur wenig
Natrium in direkten Kontakt mit dem Schwefel, so dass die exotherme Reaktion nur zu
einergeringen Temperaturerhöhung führt. Der Stromabnehmer übernimmt damit gleichzeitig
eine Sicherheitsfunktion. Eine Zelle mit der Kapazität von 45 Ah hat einen Durchmesser von
35 mm und eine Länge von 230 mm. Ihr Innenwiderstand liegt bei 7 mOhm.
Batterieaufbau
Im Folgenden ist eine Batterie beschrieben und ihre potentiellen Leistungsdaten angegeben.
Diese Batterie wurde von ABB vom Markt genommen - die Entwicklung wird bei ABB nicht
weiter verfolgt.
In einem Batteriegehäuse mit einem Volumen von 248 dm³ lassen sich 348 Zellen
unterbringen. Das Gehäuse ist als Wärmedämmung ausgebildet. Der Kasten enthält neben
den elektrisch isolierenden Zellenhalterungen die Kühlkanäle zwischen den Zellen und die
Einrichtungen zum Heizen bzw. Warmhalten der Batterie. Die Öffnungen im Frontbereich
des Batteriekastens sind im oberen Teil links und in der Mitte für die Stromdurchführungen
und rechts für die Anschlüsse von Batterieheizung und Temperaturfühler vorgesehen. Durch
die unteren Öffnungen tritt links und rechts Kühlluft ein und in der Mitte wieder aus. Der
Flansch im Zentrum der Frontplatte wird zum Evakuieren der Wärmedämmung während der
Fertigung benötigt. Am Gesamtgewicht von 265 kg haben die Zellen einen Anteil von 55 %.
Durch elektrische Verbindung der Zellen in vier parallelen Strängen mit je 96 Zellen erhält die
Batterie eine Leerlaufspannung von 200 V bis 170 V. Der Innenwiderstand beträgt in diesem
Fall 168 mOhm, die Kapazität 180 Ah. Der Spannungsfall bei Belastung ergibt sich aus dem
Produkt von Innenwiderstand und Batteriestrom, wobei der Innenwiderstand sowohl beim
Laden als auch beim Entladen für alle Entladungsgrade konstant bleibt.
Bei einer vollständigen Entladung in zwei Stunden beträgt der Energieinhalt 32 kWh. Dem
entspricht eine Energiedichte von rund 120 Wh/kg. Der dazugehörige Entladewirkungsgrad
ist 92 %. Wegen des Ladefaktors 1 ist der Ladewirkungsgrad bei zweistündiger Ladung fast
gleich groß, nämlich ca. 91 %. Bei zehnstündiger Ladung, was für einen Elektroautospeicher
typisch ist, beträgt der Ladewirkungsgrad 98 %. Eine vollständige Entladung mit konstanter
Leistung ohne Unterbrechung ist in minimal einer Stunde möglich, eine Entladung zu 80 % in
weniger als einer Dreiviertelstunde. Diese Dauergrenzlast ist durch die Bemessung des
Kühlsystems der Batterie bestimmt. Es benötigt aufgrund der hohen Betriebstemperatur
einen Kühlluftstrom von nur 1 m³/min.
Für wenige Minuten ist die Batterie bis zu zwei Drittel der Leerlaufspannung belastbar. Dies
entspricht einer Leistung von etwa 50 kW bzw. 188 W/kg.
Der nicht durch Kühlung abgeführte Teil der Jouleschen Wärmeverluste wird in der
Erwärmung der Zellen gespeichert und deckt die Wärmeverluste bis zu 30 h. Während
längerer Stillstandszeiten ist jedoch eine Zusatzheizung erforderlich. Die dafür notwendige
Energie kann entweder dem elektrischen Versorgungsnetz (z. B. bei Wartezeiten an der
Steckdose) oder der Batterie selbst entnommen werden. Die Verlustleistung der Batterie
beträgt aufgrund der guten Wärmedämmung nur 80 W, so dass sie sich mit einer vollen
Ladung 16 Tage lang selbst warm halten kann. Die gegen Atmosphärendruck stabile
Vakuumwärmedämmung hat eine Wärmeleitfähigkeit von nur 0,0025 W/mK, die damit etwa
20mal geringer als die der weit verbreiteten Mineralwollisolation ist.
Um die Batterie ständig betriebsbereit zu halten, sollte ihre Temperatur nicht unter den
minimalen Betriebswert absinken. Das Aufheizen der Batterie aus dem kalten Zustand
dauert etwa 4 h bis 10 h und ist mit dem eingebauten Heizleiter oder einem Heißluftgebläse
möglich. Mehr als insgesamt 30 Temperaturwechsel sollten jedoch vermieden werden.
Dem Nachteil des Wärmeverlusts, der aus der erhöhten Betriebstemperatur folgt, steht der
Vorteil gegenüber, dass diese Batterie unabhängig von der Außenlufttemperatur arbeitet. Es
ist gleichgültig, ob sie in einer Umgebung von
- 50°C oder bei 80°C betrieben wird.
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Die einzige erforderliche "Wartung" ist das Warmhalten der Batterie, was vollautomatisch
eine Regeleinrichtung übernimmt. Das Nachfüllen von Wasser, wie bei konventionellen
Batterien, entfällt systembedingt. Diese und die zuvor beschriebenen Eigenschaften der
hohen Energie- und Leistungsdichte sowie die hohen Lade- und Entladewirkungsgrade
bieten für die Anwendung im Elektroauto günstige Voraussetzungen.1
Technische Daten
Entwicklungsbatterie B15:
Batterietyp B15 Entwicklungsbatterie
Maße (l*b*h) 733 *318 * 320 mm³
Gewicht 98 kg
Thermische Verlustleistung ca. 80 W
Energie (5h) 10 kWh
Energiedichte (5h) 134 Wh/l
Energiedichte (5h) 102 Wh/kg
Nennspannung 72 V
Leerlaufspannung (geladen) 74,9 V
Minimale Leerlaufspannung 64,1 V
Parallele Stränge 4
Innenwiderstand (310° C) 90 m Ohm
Kapazität 140 Ah
Spitzenstrom (<3 min.) 200 A
Dauerentladestrom* 150 A
Dauerladestrom 70 A
Anschlußseite oben, lokal 27 mm zusätzliche Höhe
* bis zur thermischen Begrenzung
Die Daten gelten nur in Verbindung mit der Batterie-Management-Einheit BM1
Mit dem Horlacher Sport wurde ein Langstrecken-Weltrekord mit 527 km aufgestellt. Dieses
Fahrzeug war mit zwei ABB B15-Batterien sowie einer Brusa-Antriebskonzeption
ausgestattet.
Natrium-Nickel-Chlorid-Batterie "Zebra Zelle"
Die Natrium Nickel Chlorid Zelle ist vom Aufbau ähnlich der NaS Zelle. Sie ist ebenfalls eine
Hochenergiebatterie mit einer Arbeitstemperatur von 300°C.
Technische Daten:
Zellen:
Zellenspannung 2,58 V
Zellenform Quadratisch
Coulombscher Wirkungsgrad 100 %
Energetischer Wirkungsgrad 85 - 90 % (bei 10 h Laden und 2-3 h entladen)
Lebensdauer 1000 Zyklen
Ladung: 50 % in 45 min, 100 % in 4,5h
Ladekennlinie IU
Überladung und Überentladung begrenzt möglich
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Batterie:
Maße Entwicklungstyp 1430 * 515 *360 mm³
Kapazität 30 kWh
Betriebstemperatur 250 - 350 °C
Verluste 100 W +/- 50 W
Aufheizzeit 24 h
Überwachung durch Batteriemanagement
Entwicklungsstand: Entwicklungs- und Laborphase bei AEG beendet; Pilotfertigung ab Ende
1993... Nach dem Daimler Chrysler das Batterieauto scheinbar abgeschrieben hat ist die
Entwicklung dieser Batterie teilweise in England und teilweise in der Schweiz?
Zusammenfassung:
Vorteile:
konstante Ruhespannung
vollständig entladbar
Wartungsfrei
Inhärente Sicherheit aufgrund des Stoffsystems
Überladung und Überentladung begrenzt möglich
Selbstüberbrückung ausgefallener Zellen begrenzt möglich (5-8% der Zellen)
Kühlung der Batterie mit geringem Volumenstrom
Nachteile:
kein konstanter Innenwiderstand
permanente Energiezufuhr für Temperierung der Batterie
nicht erhältlich
Zink-Brom-Batterie
Die Zink-Brom-Batterie (ein altes Konzept) wurde erst wieder aufgegriffen und als Lizenz von
Exxon von einer internationalen Kooperation von voneinander unabhängigen Firmen
darunter auch SEA weiterentwickelt. (Quelle Fa. Zipperling)
Dieser Batterietyp ist momentan noch in der Entwicklung....seit einigen Jahren hört man
nichts mehr von diesem Batterietyp (Stand 9/1999)
Funktionsweise
Während des Ladens wird ein Zinkfilm an der Kathode abgeschieden. Brom wird an der
Anode erzeugt, mittels des Komplexes in Form einer organischen Phase aus dem
Zellenpaket ausgetragen und im Reservoir als Sumpf gespeichert. Zur Beschleunigung der
Brom-Reaktion an der Anode ist eine spezielle Aktivierung der Elektrodenoberfläche
notwendig.
Während des Entladens wird eine Emulsion aus bromreicher und wässriger Phase durch das
Zellenpaket gepumpt, um elektrochemisch an den Elektroden zu reagieren. Der zwischen
den Elektroden positionierte Separator verhindert den direkten Zutritt von Brom zu Zink und
reduziert die Selbstentladung auf ein Minimum.
Das Zellenpaket bestimmt durch die aktive Elektrodenoberfläche und durch die Zellenzahl
die Spannung (1.76 V/Zelle). Die bipolare Zellenanordnung erfordert pro Zellenpaket nur
zwei Kollektoren.
Jede Zink-Brom-Batterie nach dem S.E.A.-Design enthält als Bestandteil des Zellenpaketes
Hochleistungs-Wärmetauscher für die Temperaturregelung.
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Die Reservoirs inklusive des für die Elektrolytumwälzung notwendigen Rohr- und
Pumpensystems können in Form und Aussehen weitgehend beliebig gewählt werden, als
auch von den übrigen Komponenten getrennt angeordnet sein. Damit sind die Ausnutzung
von Toträumen sowie die Beeinflussung der Schwerpunktlage durch die Batterie möglich.
Der Elektrolyt, der mehr als 60% des Batteriegewichtes ausmacht, ist im entladenen Zustand
in beiden Reservoirs gleich. In mehr als 2000 Zyklen wurde nachgewiesen, dass durch den
Batteriebetrieb keine Beeinflußung des Elektrolyts erfolgt.
Der modulare Aufbau der Zink-Brom-Batterie erlaubt die Anordnung der einzelnen
Komponenten in vielfacher Weise und damit eine Anpassung der Batterieform in
unterschiedliche Einsatzgegebenheiten
Technische Daten:
Batteriespannung nominal 48, 72, 96 V
Zellenspannung nominal 1,5 V
Leerlaufspannung 1,79 V
Entladespannung 1 V
Ah-Kapazität nominal 90 mAh/cm²=108 Ah/Elektrode
Coulumb`sche Effizienz 86 - 91 %
Voltaische Effizienz * 82 - 87 %
Energie-Effizienz brutto * 68 - 75 %
Energieeffizienz netto * 65 - 70 %
Energiedichte 65 - 70 Wh/kg
Volums.Energiedichte 60 - 70 Wh/l
Spezifische Leistung 100 - 120 W/kg
Betriebstemperatur 20° - 40°C
Batteriekapazitäten (kWh) 48V: 5 kWh, 10 kWh
72V: 15 kWh
96V: 10 kWh, 20 kWh
108V: 22,5kWh, 45 kWh
* bei dreistündiger Entladung
(Quelle SEA)
Zusammenfassung
Vorteile
Batterieform (Tanks sind individuell an das Fahrzeug anpassbar)
niedriger Preis
relativ hohe Energiedichte
tiefentladbar
Nachteile
unbekannte Faktoren hinsichtlich Giftigkeit und Crashverhalten
relativ hoher Innenwiderstand
momentan nicht verfügbar
Brom ist relativ aggressiv gegenüber Kunststoffen. Da die Elektrode aber aus Kunststoff ist,
ist dieses Teil momentan noch Problematisch. Es treten noch Probleme mit der Verstopfung
der Elektrode auf.
Da SEA nur eine Entwicklungsgesellschaft ist, wird die Batterie voraussichtlich von der Firma
ELIN in Österreich produziert. Im Frühjahr 1992 laufen verschiedene Verhandlungen
zwischen SEA und Elektrofahrzeugherstellern. Da die Batterie individuell an das Fahrzeug
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angepaßt wird sind größere Stückzahlen nötig um die Batterie wirtschaftlich produzieren zu
können.
Um beim Crash ein Auslaufen der Batterie zu verhindern, wird die Batterie in einen
reißfesten Sack eingepackt. Beim TÜV München wurden verschieden Untersuchungen
darüber gemacht.
Unfallverhalten von Batterien
Blei-Batterien
Positive Erfahrungen wurden bei VW mit Blei-Gel-Batterien gemacht. Bei diesem Batterietyp
ist der Elektrolyt gebunden und kann bei einem Unfall nicht auslaufen. Bei Blei-SäureBatterien ist mit einem Auslaufen der Säure zu rechnen. Gefährlich ist der Kontakt mit der
Säure besonders bei Verletzten mit offenen Wunden.
Nickel-Cadmium-Batterien
Das Schwermetall Cadmium ist nicht das Problem, da es als festes Teil vorliegt und wieder
eingesammelt werden kann. Gefährlich ist hier ebenfalls der Elektrolyt, der die Insassen
verletzen kann.
Natrium-Schwefel-Batterien
Über diesen Batterietyp liegen noch relativ wenig Erkenntnisse vor. Zwar hat z.B. der
Behälter der ABB Batterie eine Druckfestigkeit von 15o kN, dies ist aber bei einem Unfall
nicht viel, so dass auch hier mit einem Auslaufen der Batterie zu rechnen ist. Die hohen
Temperaturen des Batterieinneren mit 300°C sollten natürlich den Insassen möglichst fern
gehalten werden. Auch die Inhärente Sicherheit ist ein weiterer wichtiger Punkt.
Natrium-Nickel-Chlorid-Batterien
Über diesen Batterietyp liegen ähnlich wenige Erkenntnisse wie über die NaS Batterie vor.
Dieser Typ soll aber auf jeden Fall eine Inhärente Sicherheit besitzen.
Zink-Brom-Batterien
Brom ist sehr giftig, es muss demnach unter allen Bedingungen verhindert werden, dass es
ausläuft. Da eine ZnBr Batterie sehr aufwendig gebaut ist, mit sehr vielen
Verbíndungsstellen, hat man vor die gesamte Batterie in einen reißfesten Sack einzupacken.
Bei einem Unfall soll so ein Auslaufen verhindert werden.
Konstruktive Maßnahmen am Fahrzeug
Damit die Batterien im Falle eines Unfalls möglichst wenig Schaden anrichten, sollten die
Batterieträger so konstruiert sein, dass die Batterie beim Crash unter das Fahrzeug rutscht
und damit den Insassen nicht mehr gefährlich werden kann.
Arbeiten an Batteriesystem
Bei Arbeiten an Batteriesystem ist höchste Vorsicht geboten. Anders als bei Arbeiten am
Allgemeinen Stromnetz sind an Batterien nicht immer Sicherungen vorhanden die den
Kurzschlussstrom begrenzen.
Besonders ist der Ein- und Ausbau von einzelnen Zellen oder Batterieblöcken gemeint. Das
Hantieren mit Gabelschlüssel oder anderen metallischen Gegenständen kann sehr gefährlich
werden, da Batterien im Kurzschlussfall Ströme von 1000 A und mehr abgeben können! Es
kann passieren dass sich das Werkzeug mit dem der Kurzschluss ausgelöst wurde mit dem
Batteriepol verschweißt und die Batterie Aufgrund des Kurzschlusses explodiert. Es ist nach
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Möglichkeit isoliertes Werkzeug zu verwenden. Auch metallische Uhrarmbänder können zum
Verhängnis werden.
Bei der Aufteilung der Fahrzeugbatterie in mehrere Batterieblöcke innerhalb des Fahrzeuges
sollten zwischen den Blöcken Sicherungen gesetzt werden um die Möglichkeiten eines
unabgesicherten Kurzschlusses zu minimieren.
Batteriepole sollten keinen Drehmomenten ausgesetzt werden. Beim Anziehen der
Batterieverbinder mit einem zweiten Schlüssel gegenhalten!
Das Chassis des Fahrzeuges sollte in jedem Fall von der Batterie getrennt sein, um so dass
Risiko eines Kurzschlusses zu minimieren.
Motoren
Für Elektrofahrzeuge verwendbare Motoren
Es gibt eine Vielzahl von Motorbauformen, aber nicht alle sind für Elektrofahrzeuge geeignet.
Es gibt die zwei Hauptgruppen Gleichstrom und Drehstrommotoren, die für Elektrofahrzeuge
geeignet sind. Einphasen-Wechselstrommotoren sind nicht geeignet.
Alle Motoren sind heute noch sehr schwer, da nur wenige Motoren gewichtsoptimiert sind.
Elektromotoren, insbesondere Drehstrommotoren wurden bisher nur stationär eingebaut.
Auch z.B. bei Gabelstaplermotoren spielt das Gewicht keine Rolle, im Gegenteil, der
Gabelstapler braucht Gegengewicht. Das Leistungsgewicht von Elektromotoren liegt heute
üblicherweise bei 0,2-0,5 kW / kg. Steigerungen bis 4 kW / kg sind zu erwarten. Vor allem
neue Magnetwerkstoffe werden dazu beitragen.
Gleichstrommotoren
Eine Batterie liefert Gleichstrom, darum liegt es nahe einen Gleichstrommotor zu verwenden.
Man unterscheidet zwischen:
Reihenschlussmotoren
Sie besitzen ein sehr hohes Anzugsmoment und sind deshalb für Elektrofahrzeuge geeignet.
Durch die hohen Anfahrmomente können sehr leicht Schäden am Getriebe entstehen, so
dass das Moment auf jeden Fall über den Strom begrenzt werden muss. Das Drehmoment
dieses Motors fällt aber mit steigender Drehzahl sehr schnell ab, so dass evtl. ein
Schaltgetriebe verwendet werden muss. Die Regelung geschieht über einen
Pulsweitensteller.
Nebenschlussmotoren
Nebenschlussmotoren werden z.B. im ABB City-Stromer eingesetzt. Zu ihrer Regelung
benötigt man zwei Steller, einen für den Ankerstrom und einen für das Feld. Fahren lässt
sich das Fahrzeug durch Regeln des Feldes, also im Feldschwächebereich. Bei diesem
Motortyp reicht im Allgemeinen ein zweistufiges Getriebe aus. Der Motor hat ein ähnliches
Drehzahl/ Drehmomentverhalten wie ein Verbrennungsmotor.
Compoundmotoren
Compoundmotoren (Doppelschlussmotoren) sind eine
Kombination aus Reihen, und Nebenschlussmotor. Sie
besitzen das hohe Anzugsmoment des Reihenschlussmotors
und können durch Regeln, Schalten der Nebenschluss
(Compound) Wicklung eine zusätzliche Feldschwächung
herbeiführen und damit den Wirkungsgrad verbessern, und
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die Drehzahl weiter erhöhen. Dies wird z.B. beim city el und beim neuen Microcar so
gemacht.
Permanenterregte Gleichstrommotoren (Dauermagnetmotoren)
Permanenterregte Gleichstrommotoren besitzen den besten Wirkungsgrad aller
Gleichstrommotoren, da die Energie des Feldes von einem Permanentmagnet erzeugt wird.
Leider sind diese Motoren sehr wenig elastisch, bzw. der Wirkungsgrad fällt sehr stark bei
fallender Drehzahl. Für ihren Betrieb ist auf jeden Fall ein Schaltgetriebe erforderlich. Der
Wirkungsgrad kann über 90 % liegen.
Wartungsarbeiten bei Gleichstrommotoren
Oft werden bei Gleichstrommotoren die Wartungsarbeiten als Nachteil angeführt.
Wechselintervalle der Kohlen liegen z.B. beim mini el bei 50.000 km. Die Zeitintervalle liegen
absolut im Rahmen, wenn man bedenkt wie oft ein Ölwechsel an Verbrennungsfahrzeugen
notwendig ist. Weitere Wartungsarbeiten sind den Motor von Kohlenstaub und anderen
Verunreinigungen zu säubern sowie die Lager zu schmieren. Insgesamt sind auch
Gleichstrommotoren sehr wartungsarm.
Belüftung von Gleichstrommotoren
Gleichstrommotore benötigen fast immer eine Belüftung. Meistens wird dies durch ein, auf
der Motorwelle montiertes, Lüfterrad realisiert. Dies ist aber nicht sinnvoll. Elektrofahrzeuge
mit Gleichstrommotoren benötigen ihre maximale Leistung meistens nur bei Bergfahrten. Auf
der Ebene wird die Maximalleistung nicht benötigt. Bei Bergfahrten läuft das Lüfterrad relativ
langsam und bringt eigentlich zu wenig Kühlleistung, auf der Ebene zu viel Kühlleistung und
verbraucht damit unnötig Energie. Deshalb ist eine Fremdbelüftung des Motors sinnvoll, die
sich temperaturgesteuert einschaltet.
Drehstrommotoren
Drehstrommotoren werden in riesiger Stückzahl verwendet, sie sind fast alle wartungsfrei
und sehr robust. Drehstrommotoren haben den Nachteil, dass sie Drehstrom benötigen, der
im Fahrzeug aus der Batteriegleichspannung erzeugt werden muss.
Man unterscheidet zwischen:
Drehstromasynchronmotoren
Der Drehstromasynchronmotor ist der Standardmotor in der Industrie schlechthin. Er ist billig,
wartungsfrei, leicht und hat einen relativ guten Wirkungsgrad. Ein weiterer Vorteil ist, dass
der Motor geschlossen sein kann, und keine Kühlluft durch den Motor fließt.
Ein Teil der Energie wird durch die Erregung verbraucht, die durch die im Käfig induzierten
Ströme entsteht.
Ein 15 kW Asynchronmotor für ein Elektrofahrzeug kostet heute weniger als ein 2,5 kW
Gleichstrommotor für ein Elektrofahrzeug, allerdings kostet der Frequenzumrichter fast 8-mal
so viel wie ein Gleichstromsteller. Asynchronmotoren sind momentan die idealen
Elektrofahrzeugmotoren, wie sich auch auf den verschiedenen Rennen immer wieder zeigt.
Permanenterregte Drehstromsynchronmotoren
Dieser Motortyp hat sehr gute Zukunftschancen, die aber stark von der Entwicklung der
Magnetwerkstoffe abhängig sind.
Die Energie für die Erregung wird bei diesem Motortyp von Permanentmagneten erzeugt.
Diese Magnete müssen sehr hohen Temperaturen und Fliehkräften standhalten. Die
Entwicklung bei den Magnetwerkstoffen geht sehr schnell voran, so dass bald sehr kleine,
leichte und leistungsfähige Motoren entstehen werden.
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Sonderbauformen
Um höhere Drehmomente zu erzielen, werden Sonderbauformen mit mehr als dreiphasigem
Drehstrom entwickelt. Bei vielphasiger (bis zu 32 Phasen) Drehstromtechnik sind alle
Komponenten (Motor, Leistungsendstufe, Ansteuerung) entsprechend aufwendiger. Der
Vorteil davon sind sehr hohe Drehmomente. Z.B. ein Antriebssystem für Daimler Benz mit
zwei Vielphasen Drehstrommotoren mit zusammen 600 Nm. Solche Motoren lassen sich
dann 1:1 an das Rad übersetzen.
Betriebsarten
Es gibt für jeden Motor bestimmte Betriebsarten d.h. Wechsel zwischen Belastungs- und
Ruhezeiten.
S1 Dauerbetrieb
Betrieb mit konstantem Belastungszustand, dessen Dauer ausreicht, den thermischen
Beharrungszustand zu erreichen.
S2 Kurzzeitbetrieb
Betrieb mit konstantem Belastungszustand, der aber nicht so lange dauert, dass der
thermische Beharrungszustand erreicht wird und einer nachfolgenden Pause, die so lange
besteht, bis die Motortemperatur nicht mehr als 2K von der Temperatur des Kühlmittels
abweicht.
S3 Aussetzbetrieb
Betrieb, der sich aus einer Folge gleichartiger Spiele (Spieldauer 10 min) zusammensetzt,
von denen jedes eine Zeit mit konstanter Belastung und eine Pause umfasst, wobei der
Anlaufstrom die Erwärmung nicht merklich beeinflusst.
Für Elektrofahrzeuge sollte der Motor die Nennleistung im Dauerbetrieb S1 abgeben können.
Wenn sichergestellt ist, dass das Fahrzeug von der Batteriekapazität her die Nennleistung
nicht länger als für den Motor zugelassen abgeben kann, so lässt sich auch ein Motor für
Kurzzeitbetrieb S2 verwenden.
z.B. mini el:
Entnehmbare Batteriekapazität 2 kWh, Motor 2,5 kW S2 60 min. Die Abkühlzeit des Motors
ist dann durch die Aufladezeit der Akkus gewährleistet.
Bei einigen Fahrzeugen wird die Motortemperatur überwacht und die Motorleistung
gegebenenfalls reduziert.
Bauformen
Für elektrische Maschinen gibt es nicht nur eine Vielzahl von Schaltungen, sondern auch
eine Vielzahl von Bauformen. Sie unterscheiden sich bezüglich der Anordnung der Lager,
der Gehäusebefestigung, der Betriebslage usw.
Für Elektrofahrzeuge hat sich die Bauform mit dem Kurzzeichen B5 herauskristallisiert.
Dies bedeutet, ein Gehäuse ohne Füße mit einem Befestigungsflansch auf der Antriebsseite,
zwei Lagerschilden und ein freies Wellenende.
Bei vielen Elektrofahrzeugen werden die Motoren waagerecht eingebaut und an der
Flanschplatte befestigt.
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Vor- und Nachteile der Elektrofahrzeuge
Vorteile
·
Lokale Emissionsfreiheit
·
Geringer Lärmpegel
·
Wartungsarmer Betrieb
·
Senkung der globalen
Umweltbelastung durch Schadstoffe wie CO,
HC, NOX mit Ausnahme von SO2
·
Lösung vom Primärenergieträger Öl im
mobilen Sektor
Nachteile
·
Niedrige Energiedichte der Batterie
·
Geringe Reichweite
·
Geringe Nutzlast
·
Hoher Preis
·
Eingeschränkte Verfügbarkeit durch
lange Aufladezeiten
Elektrofahrzeuge
Bei einem Elektrofahrzeug handelt es sich um ein Kraftfahrzeug, das mit einem Akkumulator
zur Speicherung von elektrischer Energie ausgestattet ist und durch einen Elektromotor
angetrieben wird. Vorteile des Elektroantriebes sind die geringe Lärmentwicklung sowie die
Abgas- und Schadstofffreiheit am Fahrzeug. Im Rahmen der nachfolgenden Ausführungen
werden nur nichtspurgeführte Elektrofahrzeuge (elektrische Straßenfahrzeuge)
berücksichtigt, zu denen u.a. Personenkraftwagen, Transporter und Lieferwagen oder
Kleinbusse zählen.
Motorsteuerungen
Die Motorsteuerung hat die Aufgabe den Sollwert des Fahrers in Motordrehzahl- und
Drehmoment umzusetzen. Gleichzeitig müssen in der Motorsteuerung Überwachungs- und
Schutzfunktionen, für Motor und Batterie integriert sein.
Gleichstrommotorsteuerungen
Vorwiderstand
Eine sehr unökonomische wenn auch funktionierende Methode ist
die
Steuerung über einen Vorwiderstand. Der Vorwiderstand wird in Reihe zum Anker des
Gleichstrommotors geschaltet.
Dabei wird je nach Systemleistung einige Watt bis zu einigen Kilowatt im Vorwiderstand
"verbraten". Ab einer bestimmten Geschwindigkeit, nahe der Maximalgeschwindigkeit, kann
der Widerstand über einen Schütz überbrückt werden. Der Motor läuft jetzt mit
Maximaldrehzahl. In den ersten "mini el" bis 1989 wurde dies so praktiziert!
Diese Methode ist im Zeitalter der Leistungselektronik und des Energiesparens nicht mehr
angebracht.
Thyristorsteller
Mit voranschreitender Technik entwickelte sich die Leistungselektronik. Mit Thyristoren war
es erstmals möglich größere Ströme zu schalten. Bei Gabelstaplern ist diese Technik sehr
verbreitet. Ein Hersteller ist z.B. die Firma BOSCH die Thyristorsteller für z. B.
Flurförderfahrzeuge herstellt.
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Mosfetsteller
Seit einigen Jahren haben sich auch die Transistoren soweit entwickelt, dass damit
problemlos Ströme von mehreren hundert Ampere geschaltet werden können. Die neuen
Mosfetsteller sind relativ klein und problemlos im Betrieb.
Hersteller z.B. Curtis, Brusa, Zappi.
Mehrstufige Motoren
Vor allem bei den Bahnen waren mehrstufig ausgeführte Motorwicklungen eine sehr
verbreitete Steuerungstechnik, die aber heute meistens zu kostenaufwendig und auch nicht
mehr zeitgemäß ist. Manchmal gibt es allerdings Kombinationen zwischen elektronischen
Stellern und Wicklungsumschaltungen z. B. bei Compoundmotoren. Man erhält dadurch
wahlweise ein hohes Drehmoment oder eine hohe Drehzahl.
Einstellmöglichkeiten bei Gleichstromstellern
Der maximale Motorstrom, damit das maximale Drehmoment
Die Stromanstiegsflanke gibt an wie schnell der Motorstrom ansteigt, bei schlagartig
durchgedrücktem "Strompedal"
Batteriestrom- da der Gleichstromsteller zusammen mit der Motorinduktivität als
Tiefsetzsteller wirkt, kann der Motorstrom höher als der Batteriestrom sein. Mit einer weiteren
Einstellmöglichkeit, lassen sich dann auch der Batteriestrom und damit die Leistung
regulieren. Dies nennt man auch "Dampfrad".
Wichtig ist natürlich auch eine Temperaturüberwachung des Stellers. Verschiedene Steller
reduzieren nur die Leistung und schalten nicht gleich ganz ab. Eine schlagartige Abschaltung
kann im Straßenverkehr recht unangenehm werden.
Zusätzlich kann noch eine Batterieunterspannungs- Überwachung enthalten sein und eine
Motorübertemperatur- Überwachung.
Drehstrommotorsteuerung
Unsere Fahrzeugbatterie liefert Gleichstrom der erst vom Drehstromsteller in Drehstrom
umgewandelt werden muss. Diese Technik ist relativ kompliziert, wird aber schon einige
Jahre industriell angewendet. Sie verdrängt momentan immer weiter die alten
Gleichstromstellantriebe in Maschinen.
Moderne Steller in Elektrofahrzeugen arbeiten mit Mosfet Schaltern in einer oder mehreren,
parallelen B6 Schaltungen.
Leider ist das Angebot an Elektrofahrzeugumrichtern dürftig.
An einem Rennen im Jahr 1991 zählte ich bei 40 gestarteten Fahrzeugen 38 Brusa
Steuerungen.
Ansteuerung
Die Frequenzumrichter unterscheiden sich in analoger und digitaler Ansteuerung.
Frequenzumrichter mit analoger Ansteuerung gibt es seit einigen Jahren. Diese Technik ist
relativ bauteilaufwendig aber relativ schnell zu entwickeln und sie hat eine hohe
Störfestigkeit.
Frequenzumrichter mit digitaler Ansteuerung sind auf dem Vormarsch. Bei diesen
Steuerungen wird ein Großteil der Arbeit von einem sehr schnellen Prozessor übernommen.
Der Vorteil dieser Technik ist der sehr viel geringere Bauteileaufwand gegenüber der
analogen Steuerung sowie die Programmierbarkeit der Steuerung über Software.
Einstellmöglichkeiten bei Einsatz in Elektrostraßenfahrzeugen
Maximaler Batteriestrom
Maximaler Motorstrom
Minimale Batteriespannung, Unterspannungsschutz (Begrenzung des Batteriestrom bei
dieser Spannung)
Batterieüberladung (Rekuperationsbegrenzung)
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Maximaler Rekuperationsstrom
Rekuperation ein/aus
Sonderfunktionen:
Tempomat ein/aus
Bremslichtansteuerung ab einstellbarem Rekuperationsstrom
Economyschalter oder variable Strombegrenzung
Messausgänge für:
Fahrstrom
Batteriespannung
Drehzahl (Geschwindigkeit)
Kilometerzähler,
Übertemperatur der Steuerung
Übertemperatur des Motors
Strompedal- Motorsteuerung
Eine Eingangsgröße für die Motorsteuerung ist der Mensch, der die Geschwindigkeit des
Fahrzeuges wählt. Dies kann über mehrere Möglichkeiten erfolgen.
Prinzipiell muss die Stellung des Gaspedals, das in diesem Fall Strompedal heißt, erfasst
werden. Dies geschieht im Allgemeinen über ein Potentiometer. Es kann ein
Drehpotentiometer oder ein axialer Messwertaufnehmer sein. Es sind komplette Pedale mit
Potentiometer erhältlich.
Möglichkeiten des Regelungseingriffs:
Es gibt verschiedene Möglichkeiten in die Regelkreise der Motorsteuerung einzugreifen. D.h.
was regelt das "Gaspedal":
Drehzahl
In Maschinensteuerungen wird im Allgemeinen die Drehzahl geregelt. Dies ist in unserem
Fall nicht sinnvoll, da die Drehzahl direkt proportional zur Geschwindigkeit ist. Bei kleinen
Geschwindigkeiten, auch am Berg, müsste man sonst das Pedal ungewohnt weit oben
lassen.
Pulsweite
Gleichstromsteller, regeln meistens die Pulsweite, womit sich ein ähnliches Verhalten wie
beim Verbrennungsfahrzeug ergibt. Es ist allerdings schwierig einen konstanten
Batteriestrom zu "fahren". Bei kleinen Steigungen steigt auch die Leistung des Fahrzeuges,
was bei Elektrofahrzeugen nicht immer gewollt ist.
Batteriestrom (Leistung)
Eine Leistungsregelung ist, in meinen Augen, die sinnvollste Methode ein Elektrofahrzeug zu
fahren. Es kommt oft darauf an eine bestimmte Leistung zu fahren und nicht zu
überschreiten, damit keine Lastspitzen die Batterie erreichen. Um ökonomisch zu fahren ist
es nicht sinnvoll eine konstante Geschwindigkeit zu fahren.
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Solarfahrzeuge
Solarfahrzeuge nutzen Solarstrom als
Antriebsenergie für ihre Elektromotoren. Bei
netzunabhängigem Betrieb hängt die Leistung der
Solarfahrzeuge von den Batterien und speziellen
energiesparenden Konstruktionen (Leichtbauweise,
Aerodynamik) ab. Sie müssen ausreichend
Oberfläche für die Photovoltaikzellen bereitstellen.
Solarschiff "Helio"
Typische Experimentierfahrzeuge sind die Solar-Rennmobile, bekannt durch das Autorennen
„Solar World Challenge“ in Australien. Zu den Segelflugzeugen mit großer Spannweite und
reichlich Platz für Solarzellen gehört das Icaré Solarflugzeug der Universität Stuttgart mit
einer Spitzenleistung von 3,6 Kilowatt (kWp) oder das unbemannte Nurflügelflugzeug
Pathfinder der NASA mit einer Spitzenleistung von 12,5 kWp. Auch mit solar betriebenen
Luftschiffen wurde schon experimentiert. Spielzeug-Bastler können sich Solarfahrzeuge mit
einem Kosmos-Baukasten herstellen.
Fahrplanmäßig in Betrieb sind Solarboote auf der Binnenalster in Hamburg, am Bodensee
und im Hafen von Sydney. Sie sind als Katamaran gebaut und nutzen das Verdeck, um die
Solarzellen unterzubringen. Das elegant gestaltete Solarshuttle auf dem Bodensee hat eine
Leistung von 4,2 kWp.
Es ist eine Frage der Definition, ob herkömmliche Elektrofahrzeuge, die an einer mit
Solarstrom gespeisten Elektro-Tankstelle aufgeladen werden, als Solarfahrzeuge gelten
können. Eine originelle Konstruktion ist das dreirädrige City-Elektromobil TWIKE, dessen
Elektroantrieb durch Pedal-Muskelkraft verstärkt werden kann. In jedem Fall fahren
Elektromobile im Verkehr geräuscharm und ohne Abgase.
Solarenergie
Solarenergie ist eine Möglichkeit der regenerativen Stromerzeugung. Dies ist nicht ganz
richtig, da man mit der Sonne auch ohne Strom Energie gewinnen kann, und zwar in Form
von Wärme. Die Solarenergie unterteilt sich also in die Stromgewinnung durch den Einsatz
von Photovoltaikanlagen und in die Solarthermik, die durch die Benutzung verschiedenster
Geräte durch das Sonnenlicht nutzbare Wärme erzeugt. Oft können solarthermische Geräte
mit ein bisschen Einfallsreichtum selbst gebaut werden. Auch die solare Kochkiste ist ein
solches Objekt, da man zum Kochen keinen Strom benötigt, sondern einzig die
Sonnenwärme nutzt.
Photovoltaik
Zuerst erkläre ich kurz die Funktionsweise eines Photovoltaiks (PV): das Hauptmaterial von
90% der heute bestehenden Anlagen ist reines Silizium. Durch das Vermischen mit anderen
Substanzen wie z.B. Bor und Phosphor verändert sich das Silizium zu zwei
unterschiedlichen Schichten, die andere elektrische Eigenschaften haben. Der Vorgang, in
dem man die Fremdatome bei Silizium einbringt, nennt sich Dotieren. Wenn nun die Sonne
auf das veränderte Material scheint, entstehen dort elektrische Ladungen, die durch die
Verschiedenheit der beiden Hälften von einer Grenzschicht auseinander gehalten werden.
Der Strom entwickelt sich hierbei an den Außenteilen des Siliziums. Die Zellen haben eine
Dicke von 0,3mm und werden zusammen mit anderen Zellen zwischen einer Kunststofffolie
hinten und einer Glasplatte vorne zu einem Modul zusammengesetzt. Dieses Modul hat
dann eine Kraft von 12V.
Die Erfindung der Solarzelle ist schon älter; 1954 wurde die erste entwickelt, doch ist der
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heutige Wirkungsgrad noch recht niedrig: er liegt bei ca. 15% und sinkt bei steigender
Temperatur. Trotzdem sind PV-Anlagen eine sinnvolle Methode, Strom zu erzeugen. Um
den Wirkungsgrad und damit die Nutzung zu erhöhen, gibt es vier verschiedene Ansätze:
zuerst versucht man das Design der Oberflächenstruktur so zu verändern, dass das Licht
besser einfallen kann. Dann könnte man die Dicke des Siliziums verringern, da dies der
höchste Kostenfaktor ist. Neuartige Zellen haben statt der 0,3mm starken Platten nur noch
0,005mm, wie z.B. die CIS Zelle. Eine andere Technologieentwicklung wäre zu erreichen,
wenn man mit Hilfe von Spiegeln und Linsen Sonnenlicht bündeln würde, um sie dann auf
eine entsprechend kleine Solarfläche zu lenken. Noch eine Verbesserung erzielte man durch
ein Tandemsystem, indem eine zweite Grenzschicht zwischen den Siliziumplatten eingesetzt
würde. Es wäre dann in drei Ebenen unterteilt und man müsste versuchen, die
verschiedenen Anteile des Lichts mit ihnen zu nutzen. Dies waren die Punkte die eine
Solarzellennutung noch weitaus effektiver gestalten würde.
PV hat viele Vorteile: bei der Stromerzeugung fallen keine Emissionen an, es entsteht weder
Lärm noch irgendwelche Abgase. Der Betrieb ist also völlig umweltverträglich und auch die
Entsorgung der Zellen, die nach gut 20 Jahren eintritt, ist problemlos. Auch der Rohstoff für
die Zellen, das Silizium ist in der Erdrinde fast unbegrenzt verfügbar. Solarzellen sind
vielseitig einsetzbar, in kleiner Form wie z.B. bei Taschenrechnern sowie in großen Anlagen.
Der Bau von PV-Anlagen nimmt stetig zu. So wurde durch sie 1999 in Deutschland genug
Strom für 13.000 Haushalte produziert. Wer sich eine Anlage baut, muss nicht befürchten,
dass er im Winter, wenn die Leistung deutlich niedriger ist, auf Strom verzichten soll. Er
bleibt trotzdem an das öffentliche Stromnetz angeschlossen und kann dadurch nicht nur
Strom beziehen, sondern auch überschüssige Energie in das Stromnetz einspeisen. Dafür
bekommt er eine subventionierte Auszahlung, die im Vergleich zu "fossilem Strom" recht
hoch ist. Dies wird allerdings auch benötigt, da der Bau eines PVs sehr teuer ist und sich erst
gegen Ende der Benutzung amortisiert. Deshalb ist für die meisten auch ein Wille für eine
Verbesserung der Umwelt notwendig. Um einen durchschnittlichen Haushalt mit Strom zu
versorgen, ist ca. eine Fläche von 20 qm nötig, das kostet knapp 30.000 DM. Deshalb ist es
auch gut, wenn immer mehr Menschen PV, benutzen da dadurch die Produktionskosten
extrem niedriger werden könnten. Diese Verbilligung würde sehr stark ausfallen, wenn
Firmen mit einer richtigen Massenproduktion beginnen würden. Doch wie eben schon
erwähnt, ist die Versorgung von ganzen Haushalten nicht alles, da sich der Solarstrom auch
in kleineren Bereichen gut einsetzen lässt. So hat man z.B. festgestellt, dass es weitaus
billiger ist, Parkautomaten so zu versorgen. Auch auf dem Land, wo es nicht immer einen
Stromanschluss gibt, wie z.B. bei einer ländlichen Bushaltestelle, ist es sehr empfehlenswert,
diese mit Solarstrom u versorgen, um eine Beleuchtung in Gang zu halten.
Die meisten würden jetzt sagen, dass die PV keine Hilfe für die 3. Welt darstellt, da die
Kosten viel zu hoch sind. Doch dies ist falsch, denn die dort lebenden Menschen, die sonst
überhaupt keinen Strom haben, sind auch nicht so stark auf ihn angewiesen. Als sinnvoll hat
es sich erwiesen, eine Anlage im Wert von ca. 1000 DM zu bauen. Dies ist für dort lebende
Menschen meistens unbezahlbar und muss daher unterstützt werden. Diese Verbreitung ist
auch in Gebieten effektiv, die von der Stromversorgung abgeschnitten sind, da ein neuer
Anschluss wesentlich teurer wäre. Mit dem Bau kann man eine Grundversorgung
gewährleisten, die an einigen Stunden des Tages drei Energiesparlampen, ein Radio und
evtl. einen Fernseher betreiben können. Um das System verbreiten zu können, gibt es heute
z.B. bei Shell so etwas wie Ratenzahlung, wobei die Verbraucher jeden Monat 14 DM zahlen
müssen. Die Aktion scheint zu funktionieren: allein 1997 wurden 200.000 dieser Anlagen neu
installiert.
Thermische Solarenergie
Thermische Solarenergie ist die Entstehung von Wärme und deren Nutzung durch
Solargeräte. Solche Anlagen können nur lokal benutzt werden, da man die Wärme nicht
leiten kann. Es gibt eine Vielzahl von Modellen und Einsatzmöglichkeiten. Besonders gut
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kann man die Warmwasserherstellung solarthermisch erledigen. Hierzu benötigt man eine
Absorberplatte aus dunklem Material (z.B. Aluminium oder Kupfer), in welcher Röhren
eingearbeitet sind, durch die das kalte Wasser einströmen kann und später im erwärmten
Zustand wieder austritt. Der Absorber mit seinen Röhren ist umgeben von einem gut
isolierten Kasten, der vorne eine Glasabdeckung hat, um die Sonnenstrahlen
hineinzulassen. Dies ist eigentlich ein recht simpler Aufbau und kann in seinem recht hohen
Wirkungsgrad noch durch ein Vakuum verbessert werden. Die Warmwasserheizung ist dann
noch mit der normalen Heizung gekoppelt, die anspringt, wenn die Sonne mal nicht scheint,
und so für eine stetige Verfügbarkeit des Wassers sorgt. Auch haben die Anlagen einen
Speicher, der Wasser für ein paar Tage warm hält.
Das System ist sehr gut für die Umwelt und eine Anlage für 7000 DM kann eine vierköpfige
Familie mit warmem Wasser versorgen und spart dabei 50 bis 80% der Rohstoffe, die sonst
für die Erwärmung draufgegangen wären. Auch Schwimmbäder nutzen diese neue Technik,
um ihre Becken zu erwärmen. Doch man macht es sich in dieser Branche nicht so
umständlich und verzichtet auf Isolierung. Man benutzt einfach nur schwarze
Absorbermatten, durch die das Wasser gepumpt wird, da man sowieso nur eine minimale
Erwärmung des Wassers um ein paar Grad benötigt.
Ein anderer Bereich, der sich mit Hilfe der Solarthermik bewältigen lässt, ist die Beheizung.
Doch da die Heizung sehr viel Energie benötigt, ist dies schon schwieriger. Auf jeden Fall
sollte man dann auch auf einen energiesparenden Hausbau sowie eine gute Isolierung
zurückgreifen. Dies ist im Sinne der Umwelt sehr wichtig, da z.Z. zuviel Wärme einfach nur
verpufft. Hierzu müssten auch Maßnahmen von der Politik getroffen werden, da dadurch
allgemein Energie gespart werden könnte und sich außerdem ein neuer Arbeitsmarkt
erschließen würde. Ein großes Problem einer solaren Heizung ist die Speicherung der
Wärme. In den Wintermonaten, wenn die Heizung am meisten benötigt wird, spendet die
Sonne am wenigsten Energie. Man muss sich dann einen großen, am besten unterirdischen
Langzeitwärmespeicher anschaffen. Dieser ist allerdings so teuer, dass er sich nur bei einer
Gemeinschaftsanlage lohnt.
Man kann seine Solarheizung einerseits durch die Erwärmung von Wasser und noch
einfacher mit Luft betreiben. Für diese zweite Methode benötigt man nur einen isolierten
Kasten mit schwarzen, diagonal stehenden, metallischen Absorberstreifen. So einen sah ich
auch bei meinem Besuch in Basel. Er hatte an der Seite zur Wand zwei Rohre: durch die
eine wurde mit einem Ventilator die Luft des Raumes in den Kasten gesogen und durch die
andere als warme Luft wieder herausgepresst. So einfach war die Heizung aufgebaut und
sie erschien mir sehr praktisch, da sie auch nicht viel Platz verschenkte und eigentlich an
jeder Hauswand aufgehängt werden könnte. Auch wenn ich denke, dass sie im Winter nicht
die ganze Beheizung übernehmen kann, führt sie trotzdem zu einer Energieeinsparung.
Doch hat man noch mehr Möglichkeiten die Sonne zu nutzen: es kann auch
Gebäudeklimatisierung betrieben werden. Das praktische ist daran, dass man sie vor allem
im Sommer benutzt, wenn die Sonne die meiste Energie abgibt. Sie wirken vor allem in
warmen Gegenden gut, wie in Südeuropa. Es wird mit Hilfe der Verdunstungskühlung
gearbeitet. Das Hauptprinzip erklärte mir Ulrich Oehler an der Funktionsweise eines selbst
gebauten Kühlschranks. Die Klimaanlagen sind noch etwas komplizierter doch werde ich im
folgenden Teil kurz einen Kühlschrank erklären.
Zuerst benötigt man den Kasten aus gut leitendem Metall. Innen sind kleine Platten zum
Abstellen des Kühlguts. Sie haben eine extra breite Verbindung zur Wand um die Wärme
besser abzugeben. Die Kühlschrankseiten sind von Holzkohle umgeben, die wiederum mit
Styropor umschlossen sind. Oben und unten des Kastens befindet sich auch Styropor. Die
Holzkohle wird unten durch ein Gitter gehalten, und es kann neue Luft zugeführt werden.
Oben kann sie entweichen und gelangt so durch ein kleines Dach, das eine schwarze
Außenfläche hat, zu einem Abzug. Über der Kohle ist auch noch ein Gartenschlauch, der an
der einen Seite mit einem Wassertank verbunden ist und an der anderen zu ist. Er hat ein
paar Löcher und einen Regulator für den Wassertank. Wenn man den Ofen benutzt, muss
man zuerst den Hahn für den Schlauch etwas aufdrehen. Dadurch wird die Kohle befeuchtet,
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die sich dann wegen ihrer porösen Beschaffenheit voll saugt. Dann kann man das Wasser
wieder abdrehen und das Dach beginnt die innere Luft zu erhitzen. Dadurch steigt sie nach
oben und steigt aus dem Abzug aus, was einen Unterdruck verursacht, der wiederum neue
Luft von unten ansaugt. Diese muss, um in das Dach zu gelangen, erst die Kohle passieren.
Durch den Wind verdunstet das Wasser und dieser Prozess benötigt Wärme. Da von den
Seiten das Styropor isoliert, wird die Wärme von dem inneren Kasten angezogen. So werden
die inneren Sachen gut gekühlt und das mit recht einfachen Methoden und Materialien.
Skizze: Solarer Kühlschrank
Auch kann man mit thermischer Solarkraft Luftkollektoren bauen, die z.B. in der
Landwirtschaft in Form eines Tunneltrockners genutzt werden, mit dem die Bauern ihre Ernte
und Erzeugnisse trocknen können, um sie zu konservieren. Sie funktionieren nach
demselben Prinzip wie die im Text weiter oben beschriebene Solarheizung, nur das er aus
einem langen Tunnel besteht mit zwei Öffnungen. Die eine Seite wird mit einem Ventilator
reguliert, die andere ist offen. Im ersten Teil wird die Luft durch die schwarze Decke erwärmt
und gelangt dann in den Trocknungsbereich. Dort werden die Erträge dann sicher vor Tieren
und Insekten sauber getrocknet. Wenn die Sonne mal nicht so mitspielt kann man auch den
angebauten Gasanschluss verwenden. So eine Anlage wird öfters auch von Gemeinschaften
genutzt um die Kapazität auszulasten. Sie wird inzwischen in 30 Ländern genutzt und in der
Türkei, Sri Lanka und Thailand auch schon produziert.
Auch der Solarofen ist ein solarthermisches Gerät.
Die ULOG Gruppe in Basel verbreitet neben ihm auch noch Solardörrer, die auch nach dem
Schema der Luftkollektoren funktionieren.
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Man sieht also, dass es eine Vielzahl von Möglichkeiten gibt, die Sonnenenergie direkt zu
nutzen. Es gibt auch ein paar solarthermische Kraftwerke die aus der gewonnenen Wärme
mit Hilfe von Turbinen Strom erzeugen. Sie haben eine recht gute Effizienz in wärmeren
Zonen wie dem Mittelmeerraum.
Würde die Sonnenenergie vermehrt angewandt, wäre dies ein großer Vorteil für die gesamte
Lage.
Stromersparnis
Wenn wir in die Zukunft blicken, können wir uns nicht nur auf regenerative Energien
umstellen, sondern müssen auch Wege finden, um Energie zu sparen. Dies ist vor allem
Aufgabe des Verbrauchers. Schon lange gibt es Informationen zu diesem Thema, doch wird
ihnen nicht die nötige Beachtung geschenkt. Es sind einfache Tipps wie z.B. dass man im
Winter zu Hause nicht im T-Shirt umherlaufen muss und dafür die Heizung anstellt, oder
dass man durch entstauben der Glühbirne Strom sparen kann. Auch braucht man meistens
nur in den Räumen, in denen man sich befindet, Licht. Allein durch den "Stand-by" Betrieb
verbrauchen Elektrogeräte in Büros und Haushalten in Deutschland pro Jahr 20 Mrd.
Kilowattstunden, was ziemlich genau der Energiegewinnung der vier Atomkraftwerke
Obrigheim, Stade, Biblis A und Brunsbüttel entspricht. Dieser Verbrauch könnte schon um
60% gesenkt werden, wenn alle diese Geräte durch die auf dem Markt Besten ersetzt
würden.
Eine andere Art Energie zu sparen ist das einsetzen von effizienteren Kraftwerken. Auch hier
gibt es bereits eine Möglichkeit: die Kraft- Wärme Kopplung. diese Kraftwerke nutzen die bei
der Stromerzeugung entstandene Wärme und leiten diese an den nahe gelegenen
Verbraucher weiter. Diese Methode ist weitaus sinnvoller, wenn man bedenkt, dass der
durchschnittliche Wirkungsgrad von Kraftwerken nur bei 40% liegt. Rechnet man den
Eigenverbrauch und den Verlust durch den Transport ab, kommt nur noch 1/3 der Kraft der
eingesetzten Rohstoffe beim Verbraucher an. Bei einem Kraft- Wärme Kopplung Kraftwerk
liegt der Wirkungsgrad bei etwa 90%. Doch leider wird in Deutschland nur bei 10% der
Kraftwerke diese Technik angewandt. Dies liegt zum Teil daran, dass es eine allgemeine
Überkapazität gibt und andererseits sind die Rohstoffpreise so tief, dass es sich für die
Kraftwerke nicht richtig lohnt, diesen Schritt für eine bessere Umwelt zu tun. Um dies zu
ändern, müsste die Regierung die Arbeit entsteuern und vor allem die Rohstoffe stärker
besteuern. Dies würde dafür sorgen, dass die Verbraucher verantwortlicher mit den
Ressourcen umgehen würden. Dass dieses System gut funktioniert, sieht man an unseren
Nachbarstaaten: in Dänemark, Finnland und den Niederlanden beträgt der Anteil an KraftWärme Kopplung Anlagen zwischen 35 und 45%.
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