Essen und Trinken für unsere Kinder Säulen der Kinderernährung © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Zu mir … • Freiberufliche Diaetologin (BGM / Gem.verpfleg. / Wissenstransfer) • Dipl. Lehrbeauftragte der Erwachsenenbildung • Vorstand Österreichische Gesellschaft für Sporternährung • Fachhochschulstudium Wirtschaftswissenschaften • Ursachenanalyse Zentrale Frage: Was tut Menschen gut? © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Wir Menschen Gesundheit Genuss Kognitive Ebene Gegenwart privat Emotionale Ebene Gegenwart KG / Schule/ beruflich Bild: Klaus August Baumgartner © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Einflussgrößen Lebensmittel • Anbau/Haltung/ Lagerung • Inhaltsstoffe • Verarbeitung/Zusatzstoffe • Verteilung/Vermarktung • Kinderlebensmittel • Functional Food Landwirtschaft E-Psychologie • Individ. Ernährungsverhalten • Erziehung: Der Lernfaktor Essen • Kultur • Werte/Normen • Religion Anthropometrie • Körperzusammensetzung • BMI-Perzentile für Mädchen& & Burschen • BMI • Boden • Klima • Technologie • Infrastruktur • Bio-Niveau Bedarf • Alter, Geschlecht • Nährstoffe • D-A-CH-Referenzwerte • Optimierte Mischkost • Ernährungspyramiden • Portionsgrößen, Tellerebenen Ökonomie • Verfügbarkeit • Werbung • Preise • Einkommen Praxis • Tagesablauf, Rezepte • Kücheneinrichtung • Ernährungswissen • Essgewohnheiten • Essen interessant gestalten • Spielaktionen Medizin •Biochemie • Physiologie • Mikrobiologie • Pathologie Stoffwechsel • Veranlagung • Gesundheitszustand • Lebensweise • Nahrungsmittel • Leistungskurve © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Zentrale Frage Welche Lebensmittel garantieren menschliches Wohlbefinden Leistungsfähigkeit hohes Aktivierungspotential Regeneration Genuss Gesundheit? (Abb.: www.wireltern.eu) © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Lebensmittel und ihr Wert 1. Wertsteigernde Inhaltsstoffe • Vitamine (13) • Mineralstoffe (17) • Ungesättigte Fettsäuren (u. a. Omega-3-FS) • Aminosäuren (9) • Ballaststoffe + die Geschichte • Sekundäre Pflanzenstoffe (> 50.000) 2. Wertmindernde Inhaltsstoffe des Lebensmittels • Pestizide • Schwermetalle • Gewisse Zusatzstoffe („E-Nummern“) © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Aller Beginn – der Einkauf • Herausforderung: Beruflicher Alltag. • Allzeit beliebte Aussage: „Es geht halt nicht anders.“ • Wir entscheiden, was wir essen. • Zeit-Wertefrage • Was wollen wir wirklich wissen? • Lebensmittelindustrie: Eine Frage des Marketings. © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Leitsatz für Pudding „Schokoladenpudding und Schokoladendessert sowie gleichsinnig bezeichnete verwandte Erzeugnisse (…) enthalten mindestens 5 g Kakaopulver (…);“ „Die Mengenangaben beziehen sich auf 500 g (…).“ Damit ist amtlich für in Ordnung befunden, dass Schokopudding nicht mehr als 1 % Kakao enthalten muss, aber immer noch Schokopudding heißen darf. (Vgl. Bode, Thilo; Die Essens-Fälscher; 2010) © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Beispiel: Knabbernossi „Knabbernossi ist das Original unter den Snackwürstchen in Österreich“ „Ein getrocknetes Brühwürstchen aus Rindfleisch, Schweinespeck und Gewürzen. Schmeckt gut – salzig – würzig – knackig. Ideal für unterwegs und zu Hause. Knabernossi ist der alternative Snack zu Chips und Süßigkeiten.“ Inhaltsstoffe / Zutaten: Rindfleisch (33%), Schweinefleisch (32%), Schweinespeck, Nitritpökelsalz (Speisesalz, Konservierungsstoff Natriumnitrit), Geschmacksverstärker: Mononatriumglutamat, Dextrose, Gewürze, Stabilisator: Polyphosphate, Antioxidationsmittel: Ascorbinsäure, Rauch. 100 g: 542 kcal, 49,6 g Fett (18,4 g GFS), 1,6 g KH, 23,2 g EW, 4 g Salz © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Von Kaufleuten zur Industrie • Der Begriff „Wellness“ • Servier- bzw. Garniervorschlag • Etiketten: Ein Spielwiese des Marketings • Versteckte Preiserhöhungen • Designte Produkte und die Gesundheit (Functional Food) • Kinderlebensmittel • Preiskartelle/Preisabsprachen (z. B. bei Kaffee und Fleisch) © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Von Kaufleuten zur Industrie • In Regalen der Supermärkte: 170 000 verschiedene Lebensmittel • BRD: 150 Milliarden Euro Umsatz • Werbebudget: 2,8 Milliarden Euro • Essen = Big Business • Kriterien: Rendite und Wachstum • Dilemma der LM-Industrie: Niemand kann mehr essen als der Magen fasst (im Gegensatz z. B. zur Modeindustrie) • Täuschungs- und Irreführungsstrategien • Politische Rahmenbedingungen? • Einfaches Mittel von Seiten der Konsumenten: Nichtkaufen (Vgl. Bode, Thilo; Die Essens-Fälscher; 2010) © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Der Wert des Essens … © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Der Wert des Essens … © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Die Fakten Kinderernährungsbericht des Sozialministeriums Baden-Württemberg: Ernährung hat ihre Selbstverständlichkeit verloren 94% der Kinder essen am liebsten in der Familie Essen mit allen Sinnen spielerisch erfassen Experimentieren & ausprobieren Kinder essen vor allem, was den Eltern und Pädagogen schmeckt © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Die Fakten • Gesund ernähren oder genussvoll essen? • Essgewohnheiten: Grundstein im Kindergarten & Schule • „Genuss muss in der Gemeinschaft vorgelebt und die Diskrepanz zwischen Wissen und Handeln aufgehoben werden“ (Hans-Heinrich-Ehlen, Minister für Ernährung & Landwirtschaft Nieders.) • Pilotprojekte Best-Practise-Ansätze • Qualitätsstandards & Zertifizierungen © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Die Fakten • Bildungsziele: Neben Wissen über LM auch Geschmack, Gastlichkeit & Kommunikation „Essen ist Reden mit anderen Mitteln“ • Ernährungspsychologie: Kinder essen anders als sie sollen Ausgewogenes Ernährungsverhalten lässt sich nicht erzwingen „Gesund“ = Uncool? Gelassenheit & Vorbildwirkung Modell zur Hervorhebung eines positiven Geschmacks © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Ernährungspsychologie 1975: Bei einem Workshop der Dahlem-Konferenz in Berlin wurden drei Fragen gestellt: 1. „Warum beginnen wir zu essen?“ 2. „Warum bzw. wann beenden wir das Essen?“ 3. „Warum essen wir genau das, was wir essen?“ = Leitfragen, die bis zum heutigen Zeitpunkt kaum als geklärt angenommen werden können. (Ev. durch die Komplexität der Motive zur Nahrungsaufnahme und Motive zur Lebensmittelauswahl). © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Motive zur Nahrungsaufnahme • • • • • • • Hunger Langeweile Geschmack Lust Ersatzbefriedigung Sucht Exogene Reize, Werbung, Spontanverhalten • Witterung, Klima • Umstände • • • • • • • • • Tageszeit Krankheit Belohnung Frust Zwang (von Außen) Hormone u. a. Stress Gesellschaft Religion © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Motive für die Lebensmittelauswahl • Gesundheitsaspekt • Prestige • Krankheit/Diät • Erziehung • Sport • Protest gegen Verbote • Beruf • Ernährungsempfehlungen • Umstände bzw. Vorschriften • Erfahrungen mit bestimmten LM • Belohnung • Tageszeit • Selbstbestimmtheit • Saison • Preis-Angebot • Werbung • Einstellung(en) • Gruppenzugehörigkeit • Feste • Tradition © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Das Ernährungsverhalten und seine Einflüsse Innere und äußere Einflüsse auf das Ernährungsverhalten (nach Halk) Interne Faktoren * Physiolog. F. (Hunger/Durst) * Einstellungen * Emotionen * Kenntnisse * Genetische F. etc. Übergreifende Faktoren * Kultur * Erziehung/ Sozialisation * Religion * Soziale Lage, Milieu * Fam. Traditionen etc. Externe Faktoren * Arbeitsbedingungen * Aktuelle Tätigkeit * Soziales Umfeld * Klima/Jahreszeit * NM-Angebot etc. Zentrale psychische Verarbeitung und Strukturierung Konkretes Ernährungsverhalten © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Das Ernährungsverhalten und seine Einflüsse Wissen: Je mehr Menschen über das, was sie essen, wissen, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie sich gesund ernähren. Interesse an Informationen + aktives Bemühen je nach sozialer Schicht unterschiedlich. (Nicht allgemein gültig in manchen soziale Gruppen ernähren sich Menschen ungesund, obwohl ihnen die Auswirkungen bewusst sind). KontextAbhängigkeit Weisheit Wissen Information Prinzipien verstehen Muster verstehen Beziehungen verstehen Data Verstehen © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Das Ernährungsverhalten • Erziehung = wesentliche Rolle • Faktoren, die früh gelernt werden, gehen ins Unterbewusstsein über und werden automatisiert • Je kleiner Kinder sind, desto besser lässt sich ihre natürliche Neugierde nutzen • Eltern = entscheidende Vorbildfunktion (Kinder übernehmen häufig Ernährungsverhalten der Eltern) • Kinder akzeptieren meistens Speisen, die sie von zu Hause gewohnt sind © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Das Ernährungsverhalten • Kinder denken beim Essen nicht über gesundheitlichen Wert nach • Kinder können ausschließlich mit Argumenten erreicht werden, die aktuell sind, die sie jetzt betreffen, wie z.B. „… dann läufst du schneller“ etc. • So können Eltern und Pädagogen durch Vorbildwirkung & richtige LM-Auswahl das Verhalten beeinflussen und fördern • Essen & Trinken weder als Belohnung oder Bestrafung heranziehen • Eigenverantwortung soll gelernt und abgeschätzt werden, was und wie viel gegessen wird © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Das Ernährungsverhalten • Entscheidend: Wie wird Essen gestaltet und gelebt? • Gemeinsames Essen als Ritual • Schön gedeckter Tisch • Keine Diskussionen während des Essens • Höchstes Gut: Essen und Trinken soll gut tun. © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Evolutionär bedingte Programme • Vorliebe für Geschmacksqualität süß • Der Mere-Exposure-Effekt • Spezifisch-sensorische Sättigung • Primär- und Sekundärbedürfnisse © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Geschmacksentwicklung Fötus – Geschmacksentwicklung Geschmackszellen: 07. – 08. Woche Geschmacksknospen: 13. – 15. Woche Schlucken: ab 12. Woche Wahrscheinlich tragen Sekrete des fötalen Speichelsystems zur Stimulation von Geschmacksrezeptoren bei. Die notwendigen Komponenten für differenzierte Geschmackserfahrungen scheinen schon im Mutterleib gegeben zu sein. © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Der Mere-Exposure-Effekt • Nach Geburt trägt wiederholter Kontakt mit bestimmten Geschmackseindrücken zur Ausbildung von Vorlieben bei • Dieser Effekt beschreibt gewohnheitsbildende Erfahrung, das „Hineinschmecken“ in die Geschmacksangebote der Esskultur • Daher Gewohnheiten weltweit unterschiedlich • Wesentliches biologisches Sicherheitsprinzip: Ich esse nur, was ich kenne (Speisen ohne negative Konsequenzen) d. h. Essen wird am Geschmack erkannt und als unbedenklich identifiziert © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Spezifisch-sensorische Sättigung • Baut gegenüber einer ständig wiederholten Geschmacksqualität eine zunehmende Ablehnung auf • Daher essen Menschen nicht permanent dieselben Speisen • Kurzfristige Aversion gegenüber gerade erlebten Geschmack sorgt so für Abwechslung in der Speisenauswahl • Muss sich bei Kindern erst entwickeln, daher nicht verwunderlich, dass Spaghetti täglich gegessen werden wollen, bis Wiederholungszahl ausreicht. © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Primär- und Sekundärbedürfnisse Verhaltenswissenschaft unterscheidet zwischen Primär- und Sekundärbedürfnissen: 1. Ursprüngliche Motivation des Neugeborenen: Hunger & Sättigung 2. Weiteres Verhalten vergleicht Pudel mit Erlernen der Muttersprache: Grundvoraussetzungen genetisch, spezielle kulturelle Differenzierung wird vom Säugling/ Kleinkind erlernt (soziokultureller Lernprozess) 3. Essen-Lernen dem Erlernen einer Sprache ähnlich: So wie Kleinkind Tag für Tag Gebrauch verschiedener Wörter erlernt, so erlernt es auch Gebrauch verschiedener Speisen zu bestimmten (Mahl-)Zeiten, in bestimmten Kombinationen etc. © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Der Lernfaktor Essen: Das Beobachtungslernen Lebensmittel Prozentsatz an übereinstimmender Vorliebe bei Mutter und Kind Prozentsatz an übereinstimmender Abneigung bei Mutter und Kind Schwarzbrot 22 % 30 % Kotelette 10 % 45 % Banane 12 % 35 % Apfel 8% 60 % Hähnchen 10 % 55 % Pudding 35 % 18 % Bonbons 20 % 5% © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Der Lernfaktor Essen: Ernährung und Erziehung • Vorlieben & Abneigungen z. T. genetisch bedingt • Sagt jedoch nichts über Stärke der Ausprägung aus • Kinder lieben von Natur aus den Geschmack von Süßem, nur wie süß es sein muss, das ist Lernsache • Geschmackssinn ist wie Instrument, die Möglichkeit es spielen zu können, liegt in bzw. bei uns, d. h. wie sich der persönliche Geschmack ausprägt, kommt von außen • Dennoch sollten Kinder nicht zu stark beeinflusst bzw. kontrolliert werden • 1928: Ernährungsexperiment durch Clara Davis © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Der Lernfaktor Essen: Ernährung und Erziehung © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Der Lernfaktor Essen: Emotionaler Bezug zu den Lebensmitteln • Aufgrund Größe des Marktes Herkunft für Kinder kaum erkennbar (Woher kommt die Milch? Wie wird Wurst hergestellt? Welches Obst wächst in unserer Region?) • Lebensmittel sind zu „Sachen“ geworden, die beliebig eingekauft werden können • Bezug spielerisch herstellen Kinder kochen sehr gerne © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Ein Leitfaden Eltern entscheiden … • was biete ich meinem Kind an? • wann biete ich es ihm an? • wie biete ich es ihm an? Kinder entscheiden … • will ich davon etwas essen? • wie viel will ich davon essen? © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Ein Leitfaden Die Elternrolle beim Thema Essen: Was? Die Eltern suchen aus: Was gibt es heute? Dabei sollten sie ihre Kenntnisse über eine ausgewogene, bedarfsgerechte Ernährung nutzen. Sie bereiten das Essen zu. Wann? Eltern legen fest: Wie oft und zu welchen Zeiten bieten sie das ausgewählte Essen an? Sie stellen es auf den Tisch. Wie? Eltern legen fest: Welche Verhaltensregeln gelten bei den Mahlzeiten? Welches Benehmen wollen Sie erlauben – welches nicht? Sie setzen die Einhaltung der Verhaltensregeln durch. Sie sorgen für eine angenehme Atmosphäre. Sie sind ein gutes Vorbild und essen selbst mit Genuss. Wenn ein Kind noch nicht alleine essen kann, wird ihm Hilfe angeboten. So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Damit ist die Aufgabe der Eltern erfüllt. Alles was darüber hinaus getan wird kann in die falsche Richtung gehen. © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Ein Leitfaden Die Rolle des Kindes beim Essen: • Das Kind setzt sich mit auf den Tisch. • Es sieht, was auf dem Tisch steht und entscheidet selbst: Möchte ich von diesem Angebot etwas essen? Im Regelfall ja, es folgt den Älteren. • Das Kind wählt aus: Was möchte ich von diesem Angebot essen? • Es entscheidet selbst: Wie viel möchte ich davon essen? • Das Kind hört auf zu essen, wenn es genug hat. • Es befolgt beim Essen die Verhaltensregeln der Eltern / Pädagoginnen. © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Ernährungswissenschaftliche Aspekte 1. Antroposophische Messgrößen • Der BMI • Die BMI-Perzentilen nach Kromeyer-Hauschild 2. Energiebedarf 3. Der Ernährungskreis 4. Die Kinderernährungspyramide 5. Die Ampelpyramide 6. Die Tellerebene 7. Portionsgrößen 8. Optimale Kostplanerstellung © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Die Inhaltsstoffe – Was bringt´s? © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Lebensmittel – Nahrungsmittel - Genussmittel Lebensmittel Nahrungsmittel Tierische & pflanzliche Nährstoffe Organische: Eiweiß Fett Kohlenhydrate (Ballaststoffe) Vitamine Genussmittel Begleitstoffe Alkohol Kaffee Tee etc. FarbDuftGeschmacksStoffe etc. Anorganische: Wasser Mineralstoffe © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Mahlzeitenverteilung VM-Jause 10% Frühstück, 25% Mittag, 30% Abend 25% 10 % NM-Jause © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Die Ernährungspyramide für Kinder © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Ernährungswissenschaftliche Aspekte: Die optimierte Mischkost optimix® • Standard der Kinderernährung in Deutschland • Referenzwerte für die Energie- und Nährstoffzufuhr für Kinder und Jugendliche (1-18 Jahre) • Aktuelle Empfehlungen zur Prävention ernährungsmitbedingter Krankheiten • Im Alltag umsetzbar • Keine speziellen Lebensmittel/Produkte • Mittelpunkt der neuen Qualitätsstandards für die Schulverpflegung • Leitlinie zur Beurteilung von Verzehrserhebungen © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Ernährungswissenschaftliche Aspekte: Die optimierte Mischkost optimix® © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Ernährungswissenschaftliche Aspekte: Die optimierte Mischkost optimix® • Reichlich: • Mäßig: • Sparsam: Pflanzliche Lebensmittel und Getränke Tierische Lebensmittel Fettreiche Lebensmittel und Süßwaren • 1-2 kalte Hauptmahlzeiten: Brot, Obst / Gemüse • Mind. 1 warme Hauptmahlzeit: Kartoffeln, Reis, Nudeln, Gemüse • 2 Zwischenmahlzeiten: Brot, Obst / Gemüse © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Was benötigt das Gehirn? Sauerstoff: 75 Liter/Tag (1.200 Liter Blut) Studie an der University of California, San Francisco: Vergleich sportliche Aktivität und Gehirnleistung: Nach 6-8 Jahren waren körperlich Aktiven geistig noch eindeutig fitter als eher bequemeren Studienteilnehmer/innen (Arch Intern Med, 161, 2001). Glucose: Verbraucht Großteil der Glucose, um ATP (Energie) herzustellen Eiweiß: Ersetzt seine Proteine alle 3 Wochen Fette: Ungesättigte Fettsäuren Vitamine/Mineralstoffe Flüssigkeit Neurotransmitter, Acetylcholin, Melatonin, Serotonin, Adrenalin ... © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Kohlenhydrate: Die Lieferanten • Hafer(flocken), Dinkel, Roggen, Emmer, Kamut • Quinoa, Hirse, Amaranth, Buchweizen • Dinkelreis • Gemüse, Kartoffeln • Obst • Hülsenfrüchte © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Fette: Besonders relevant Vgl. Flemmer, A; Mood-Food; 2. Auflage; 2011 © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Fette: Besonders relevant Vgl. Flemmer, A; Mood-Food; 2. Auflage; 2011 © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Fette: Die Lieferanten • Fetter Meeresfisch (jedoch kritisch zu hinterfragen) Forelle, Saibling • Leinöl, Walnussöl, Rapsöl, Olivenöl, Camelinaöl, Hanföl • Walnüsse • Weidevieh / Bio-Fleisch (Forschungsinstitut für Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere = FBN / Studie 2004 „Healthy Beef“: „Im Fleisch von Bullen unterschiedlicher Rassen, die während der Sommerperioden auf der Weide gehalten wurden, konnte eine dreifach höhere Anreicherung von Omega3-FS gemessen werden.“ Auch Verhältnis Omega-6 zu Omega-3-FS ist weniger als 2 : 1. Zugleich reduzierte Konzentration an entzündungsfördernder Arachidonsäure) • Wildbret (Fettzusammensetzung ähnlich wie Fisch) © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Vitamine: Die Lieferanten • • • • • • • • • • • Volles Korn Sonnenblumenkerne Pflanzenöle Hülsenfrüchte Nüsse Fleisch Fisch Hühnerei Milchprodukte Obst Gemüse © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Mineralstoffe: Die Lieferanten • Volles Korn • Hülsenfrüchte • Nüsse • Weizenkeime • Fleisch • Fisch • Hühnerei • Milchprodukte • Obst, Trockenfrüchte • Gemüse • Mineralwasser (still / mild) © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Richtwerte für die Zufuhr von Flüssigkeit Besonders hoher Flüssigkeitsbedarf bei Krankheit (Fieber, Durchfall, Erbrechen), bei Hitze und auch bei starker körperlicher Anstrengung. Mehr Flüssigkeit wird auch benötigt, wenn weniger gegessen wird. © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Das Trinken: Limo oder Wasser? 1 Liter: 34 Würfelzucker 450 bis 500 kcal 1 Liter: kein Zucker Keine kcal Idealer Durstlöscher © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Quellen • Trinkwasser • Stilles / mildes Mineralwasser • Ungesüßter Tee mit einem Schuss Apfel- oder Birnensaft • Verdünnte Obst- und Gemüsesäfte (1:3) • Selbst gemachter Eistee (auf Kräuterteebasis) • Selten: Limonade, Cola, Eistee © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Das Frühstück • Dinkel-/Roggenbrot, Butter, Marmelade, 1 Glas Fruchtsaft, Tee, 1 Stück Obst • Dinkel-/Roggenbrot, Schinken, Käse, Tomate, Gurke, 1 Glas Fruchtsaft, Tee • Topfen, Joghurt, Buttermilch, Honig, 3-4 EL Quinoa gekocht, 1 Stück Obst oder Trockenfrüchte, Nüsse, Sesam, Sonnenblumenkerne ... • Topfen, Joghurt, Buttermilch, Honig, 3-4 EL Buchweizen (über Nacht eingeweicht), 1 Stück Obst oder Trockenfrüchte, Nüsse, Sonnenblumenkerne ... • Kuhmilch oder Getreidemilch, Honig, Haferflocken, Dinkelflocken, Beeren • Warmes Frühstück nach TCM © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Ideen für eine ausgewogene Jause • Frisch zubereitetes Müsli mit saisonalen Früchten • Vollkornbrot mit Schinken & Tomate/Paprikastreiferl etc. • Joghurt mit frischem / getrocknetem Obst • Vollkornweckerl mit Käse und Gurkenscheiben • Obstspalten und Obsthälften (werden lieber gegessen als ganzes Obst) • Gemüsebrötchen mit Frischkäse oder vegetarischem Aufstrich (z. B. Kichererbsen, Linsen etc.) • Gemüsestangerl mit Joghurt-Kräuter-Dip © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Das Mittagessen • Hälfte der Mahlzeit soll Beilage ausmachen • Ergänzt durch Fleisch/Fisch • Eine Handvoll Gemüse und Salat • Fischstäbchen mit Pommes Frites Fisch mit Kartoffeln • „Weiße“ Spaghetti mit Sugo Dinkelspaghetti mit Sugo • Reisfleisch z. B. mit Gemüse zubereitet • Palatschinken, Kaiserschmarrn 1/2 Vollmehl verwenden • Pizzateig, Nockerl 1/3 bzw. 1/2 Vollmehl verwenden © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Gemüse und Salat • Rezepte wählen, die auch von den Eltern gemocht werden • Nicht aufgeben – immer wieder anbieten • Immer nur einzelne Sorten anbieten • Mithelfen lassen beim Gemüse schneiden • Würzung entscheidend • Gemüse fein pürieren • Gemüse verstecken © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Es muss kein Kunstwerk werden… © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Das Abendessen • Keine Hülsenfrüchte und Gebackenes nach 18.00 Uhr • Steinobst (wie z. B. Pfirsich, Marillen, Kirschen) meiden • Andere Obstsorten (1 Portion) durchaus geeignet • Abstand zwischen Abendessen und dem zu Bette gehen: Mind. 2 bis 3 Stunden. © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner „Kinder“produkte 15 Stk. Zucker 10 g Fett Quelle: Menschenskinder 6 Stk. Zucker 5 g Fett 4 Stk. Zucker 7 g Fett 2 Stk. Zucker 5 g Fett 4 bis 6 Stk. Zucker 1 g Fett © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Wie viel Naschen ist erlaubt? • Gesundes Naschen gibt es nicht • Kinderprodukte haben keinen Vorteil – Mehr Zucker – Mehr Fett – Farb- und Konservierungsstoffe • Einmal täglich mit Köpfchen ist o.k. • Naschen Belohnung, Trösten © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Probleme mit dem Appetit • Zu große Portionen • Unappetitlich angerichtete Speisen • Zwang zum Essen • Psychische Belastung • Konflikte mit Freunden und Eltern • Müdigkeit nach starker körperlicher Anstrengung © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Wenn mein Kind nicht essen will… • Mitbestimmung • Besser kleine Portion • Kinderhand zeigt Portionsgröße • Eltern und Pädagogen als Vorbild Ein gesundes Kind verhungert nicht. © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Lösungsansätze Essen und Trinken als hohes Gut mit all seinem Wert Das ganz Neue ist das ganz Alte Im Zyklus der Natur Welche Lebensmittel brauchen wir wirklich? Vom Landwirt auf den Tisch Alltage und Festtage Soviel wie möglich selbst zubereiten Bei Kauf von verarbeiteten Lebensmitteln: Zutatenlisten lesen © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Ich wünsche Ihnen und Ihren Kindern … Obst Äpfel, Birnen, Himbeeren, Brombeeren, Schwarzbeeren, Kirschen, Marillen, Pfirsich, Ribisel, Zwetschken Gemüse Karotten, Rote Rüben, Stangen-/Knollensellerie, Fenchel, Kraut, Kohl, Zucchini, Tomaten, Paprika, Kürbis, Krenwurzel, Mangold Hülsenfrüchte Bohnen, Erbsen, Linsen, Kichererbsen Tolle Knollen Kartoffeln, Batate, Topinambur Getreide Hafer(flocken), Urdinkel(flocken), Emmer, Kamut, Roggen Körner Quinoa, Hirse, Buchweizen, Duftreis, Dinkelreis, Polenta Milch Frischmilch, Naturjoghurt, Sahne, Topfen, Buttermilch, Sauerrahm, Rohmilchkäse Fisch Forelle, Saibling, Karpfen, Hecht Fleisch Rindfleisch vom Weidevieh, Hochlandrind, Wildbret, Lamm- bzw. Schaffleisch / Schweinefleisch und Geflügel vom Bauern Öle Leinöl, Walnussöl, Rapsöl, Olivenöl, Camelinaöl Nüsse und Co. Walnüsse, Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne, Sesam, Leinsamen Kräuter Alle © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Unsere Verantwortung Unsere Kinder - unsere Zukunft. © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Quellen / Literaturverweis (1) Biesalski, Hans Konrad; Grimm, Peter; Taschenatlas Ernährung; 4. Auflage; Georg Thieme Verlag KG; Stuttgart; 2007 Cremer, Monika; Faller, Silvia; Gesunde Ernährung für Kleinkinder; Falken Verlag; Niedernhausen; 2000 Derndorfer, Eva; Warum wir essen, was wir essen. Eine Entdeckungsreise zum persönlichen Geschmack; Hubert Krenn VerlagsgesmbH; 2008 Der Brockhaus Ernährung; Gesund essen, bewusst leben; 2. Auflage; Lexikonredaktion des Verlags F.A. Brockhaus; Leipzig/Mannheim; 2004 Deutsche Gesellschaft für Ernährung; Österreichische Gesellschaft für Ernährung; Schweizerische Gesellschaft für Ernährungsforschung; Schweizerische Vereinigung für Ernährung; Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr; Umschau Braus GmbH; Frankfurt am Main Elmadfa, Ibrahim; Ernährungslehre; 2. Auflage; Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co., Stuttgart; 2009 Erkert, Andrea; Naschkatze und Suppenkasper; Ökotopia Verlag; Münster; 2005 Gerlinghoff, Monika; Backmund, Herbert; Essen will gelernt sein – Ein Arbeits- und Rezeptbuch; Beltz Verlag; Weinheim – Basel – Berlin; 2003 © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner Quellen / Literaturverweis (2) Kast-Zahn, Annette; Morgenroth, Hartmut; Jedes Kind kann richtig essen; Überarbeitete und erweiterte Neuausgabe; Gräfe und Unzer Verlag; München; 2007 Kiefer, Ingrid; Schoberberger, Rudolf; Kunze, Michael; Was Kinder wirklich brauchen - Ernährung zwischen Tradition und Fernsehspots; 2. Auflage; Verlag des Österreichischen Kneippbundes Ges.m.b.H.; Leoben Laimighofer, Astrid; Schlaue Kinder essen richtig! Fit für die Schule: Clevere Ernährung für gute Noten; 1. Auflage; TRIAS Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart, Stuttgart; 2010 Leitzmann, Claus et al; Ernährung in Prävention und Therapie, Ein Lehrbuch; 2. Auflage; Hippokrates Verlag; Stuttgart; 2005 Nagel, Annette; Ernährungshits für Kids; Bassermann Verlag; München; 2003 Pudel, Volker; So macht Essen Spaß! Ein Ratgeber für die Ernährungserziehung von Kindern; Beltz Verlag; Weinheim und Basel; 2002 Von Cramm, Dagmar; Das große GU Kochbuch, Kochen für Kinder; Gräfe und Unzer Verlag GmbH; München; 2004 © Mag. (FH) Doris Hiller-Baumgartner