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Ministerium für Kultus, Jugend und Sport
Baden-Württemberg
Schulversuch
41-6623.1-16/1
vom 20. Mai 2009
Lehrplan
für das Berufskolleg
Technisches Berufskolleg II
Technische Physik
Schuljahr 1
Der Lehrplan tritt
am 1. August 2009
in Kraft.
Technisches Berufskolleg II
LS-FB 4
23.10.09/gi
Schulversuch 41-6623.1-16/1 vom 20.05.2009
BK-TBK-II_Technische-Physik_08_3665_01.doc
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Technische Physik
Vorbemerkungen
Das Fach Technische Physik
Das Fach Technische Physik baut auf dem Fach Grundlagen der Technik aus dem Technischen
Berufskolleg I auf. Die physikalischen Begriffe, Modelle, Denk- und Arbeitsweisen, welche die
Schülerinnen und Schüler im Fach Grundlagen der Technik als die grundlegenden Prinzipien der
sie umgebenden und von ihnen genutzten Technik erkannt haben, stehen jetzt im Mittelpunkt des
Unterrichts.
Vorbereitend auf die Fachhochschule werden die Zusammenhänge zwischen den physikalischen
Größen, die physikalischen Sätze und Gesetze sowohl in der Fachsprache als auch in der mathematischen Formelsprache ausgedrückt. Die Aufwertung der mathematischen Formelsprache
und das verstärkte Arbeiten mit ihr zeigen den Schülerinnen und Schülern die damit verbundene
Vereinfachung der Darstellung ebenso wie die damit verbundene Steigerung des Abstraktionsgrades.
Der Lehrplan berücksichtigt, dass die Schülerinnen und Schüler, welche das Technische Berufskolleg II inklusive der Assistentenausbildung mit dem entsprechenden Notendurchschnitt abschließen, in das zweite Jahr der Technischen Oberschule eintreten und dort die fachgebundene
Hochschulreife ablegen können.
Ziele des Unterrichts
Ergänzend zu den Unterrichtszielen des Faches Grundlagen der Technik im Technischen Berufskolleg I können die Schülerinnen und Schüler
– innerhalb einer gegebenen technischen oder physikalischen Fragestellung die Zusammenhänge
zwischen den beteiligten physikalischen Größen in der Fachsprache und in der mathematischen
Formelsprache beschreiben und durch Bilder und Diagramme veranschaulichen.
– bei der Beschreibung und Behandlung physikalischer Zusammenhänge die der gegebenen
Fragestellung angepasste Erklärungs- und Behandlungstiefe, sowie den passenden Abstraktionsgrad wählen.
– erarbeitetes Wissen strukturieren und vernetzen und es bei der Bearbeitung neuer Fragestellungen gewinnbringend einsetzen.
– komplexere Sachverhalte und Vorgänge, bei denen mehrere Formeln auftreten, ordnend miteinander verknüpfen
– mit dem Spannungsverhältnis zwischen mathematischer Exaktheit und physikalischer Messungenauigkeit sinnvoll umgehen.
– die Universalität und den Nutzen von Modellvorstellungen erkennen und Modelle bei der Lösung
von (physikalischen) Problemen bewusst einsetzen.
Allgemeine Hinweise zum Lehrplan
Mit der Abfolge der Lehrplaninhalte soll keine Reihenfolge für den Unterricht vorgegeben werden.
Die den Lehrplaninhalten zugeordneten Zeitrichtwerte geben den unterrichtenden Kolleginnen und
Kollegen einen Hinweis auf die Gewichtung der einzelnen Lehrplaninhalte im Verlauf ihres Unterrichts.
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Technische Physik
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Auch wenn die physikalischen Modelle und Methoden, sowie die Mathematik als wesentliches Instrument im Umgang mit diesen Modellen, im Zentrum des Unterrichts stehen, muss der Unterricht
an die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler angebunden bleiben.
Die Laborübungen bieten einerseits Gelegenheit, die individuellen Fragen der Schülerinnen und
Schüler zu den behandelten physikalischen Problemstellungen in kleiner Gruppe zu besprechen,
andererseits üben die Schülerinnen und Schüler den praktischen Umgang mit physikalischen
Theorien und mathematischen Methoden.
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Lehrplanübersicht
Schuljahr
1
Zeitrichtwert
Lehrplaneinheiten
1
Kreisbewegungen
2
Impuls und Stoßprozess
3
Elektrische und magnetische Felder
4
Bewegung von Körpern in homogenen Kraftfeldern
5
Elektromagnetische Induktion
6
Mechanische Schwingungen
7
Wahlthemen
Zeit für Leistungsfeststellung und zur möglichen Vertiefung
15
15
42
25
25
18
40
Gesamt- Seite
stunden
180
60
7
7
8
8
9
9
10
240
Hinweis:
Der wöchentliche Unterricht im Fach Technische Physik gliedert sich in
– vier Stunden Unterricht im Klassenverband und
– zwei Stunden Laborübungen, in denen die Klasse geteilt wird.
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Schuljahr 1
1
Zeitrichtwert
Kreisbewegungen
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Die Schülerinnen und Schüler beherrschen die Kinematik und die Dynamik der gleichförmigen
Kreisbewegung. Sie sind in der Lage, physikalische bzw. technische Problemstellungen im Zusammenhang mit der Kreisbewegung zu lösen.
Kinematik der gleichförmigen Kreisbewegung
eines Massepunktes
Bogenmaß, Bahngeschwindigkeit, Winkelgeschwindigkeit
Dynamik der gleichförmigen Kreisbewegung
Zentripetalbeschleunigung az,
Zentripetalkraft Fz
Bewegungen eines Körpers auf kreisförmiger
Bahn
Looping und Kurvenfahrt, die überhöhte Kurve
mit Reibung muss nicht behandelt werden
2
Impuls und Stoßbewegungen
15
Die Schülerinnen und Schüler erkennen die Bedeutung des Impulses als Erhaltungsgröße mit
Vektorcharakter bei der Wechselwirkung zwischen den unterschiedlichen Bestandteilen eines
Systems oder zwischen verschiedenen Systemen. Selbst bei komplexen Wechselwirkungen können die Schülerinnen und Schüler mithilfe des Energieerhaltungssatzes und des Impulserhaltungssatzes vom Anfangszustand auf den Endzustand und umgekehrt schließen.
Die Wechselwirkung innerhalb eines Systems
und zwischen Systemen
– Stoßprozesse
– Impuls als Erhaltungsgröße
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Energie- und Geschwindigkeitsbetrachtungen
bei unelastischen, elastischen und realen
zentralen Stößen
Impulsaustausch bei Wechselwirkung ausgehend vom Newton'schen Wechselwirkungsgesetz
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Technische Physik
Elektrische und magnetische Felder
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Die Schülerinnen und Schüler lernen mit Kondensator und Spule wichtige Bauteile elektrischer
Schaltungen kennen. Mit dem Feldbegriff wird ein übergreifendes physikalisches Modell geschaffen. Die Schülerinnen und Schüler verbinden mithilfe von Analogiebetrachtungen Problemstellungen aus verschiedenen physikalischen Gebieten und bearbeiten sie mit demselben Formalismus.
Elektrisches Feld
– elektrische Feldstärke, elektrische Spannung
– Flächenladungsdichte, Grundgleichung der
Elektrostatik
– Kondensator
– Energie des geladenen Kondensators
– elektrisches Potenzial; Potenzialdifferenz
Reibungselektrizität, Ladungsarten, Ladungserhaltung, Kraftwirkungen zwischen ruhenden
geladenen Körpern, Influenz, Polarisation,
Feldlinienbilder
Beschreibung des elektrischen Feldes mit den
Begriffen Kraft, Probeladung und Energie
Q
= ε0 ⋅ E
A
Kapazität als Ladungsspeicherfähigkeit,
Kapazität des Plattenkondensators, elektrische
Feldkonstante, Einfluss von Materie im elektrischen Feld, Dielektrizitätszahl
Elektrisches Feld als Träger der Energie
In elektrischen Feldern und elektrischen
Schaltungen
– Coulomb'sches Gesetz
Magnetisches Feld
– Kraft des Magnetfeldes auf den stromdurchflossenen Leiter
– magnetische Flussdichte
– Lorentzkraft
4
Dauermagnet, Kraftwirkung zwischen
Magneten, magnetisierbare Stoffe, Magnetfelder stromdurchflossener Leiter, Feldlinienbilder
In Abhängigkeit von der Orientierung zum Feld
Magnetfeld im Inneren einer langen Zylinderspule, magnetische Feldkonstante, Einfluss
der Materie auf die magnetische Flussdichte
Kraft auf den bewegten Ladungsträger als
Ursache für die Kraft auf den stromdurchflossenen Leiter
Bewegungen von Körpern in homogenen Kraftfeldern
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Die Schülerinnen und Schüler erkennen die Tragfähigkeit des Modells des Kraftfeldes und erlernen wesentliche Grundlagen der analytisch-synthetischen Vorgehensweise. Bewegungen aus
unterschiedlichsten Gebieten von Physik und Technik werden unter einheitlichen Gesichtspunkten
behandelt.
Bewegung von Körpern im Gravitationsfeld
– Wurfbewegungen
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Anknüpfen an die LPE 2 aus Grundlagen der
Technik im technischen Berufskolleg I
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Technische Physik
Bewegung geladener Teilchen in elektrischen
und magnetischen Feldern
– Beschleunigung von geladenen Teilchen im
elektrischen Feld
– Ablenkung von bewegten geladenen
Teilchen im homogenen elektrischen Feld
– Ablenkung von geladenen Teilchen im
homogenen magnetischen Feld
– Anwendung
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9
Glühelektrischer Effekt
2
2
1
2 m ⋅ ( v 2 − v1 ) = U ⋅ q
Phänomene bei Annäherung an die
Lichtgeschwindigkeit
r
v
v0 ⊥ E
v
r
Nur v 0 ⊥ B
Spezifische Ladung, Teilchenbeschleuniger,
Geschwindigkeitsfilter, Massenspektrometer
Elektromagnetische Induktion
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Die Schülerinnen und Schüler erkennen die enge Verbindung elektrischer und magnetischer Felder. Sie verstehen die physikalischen Grundlagen für die Bereitstellung elektrischer Energie.
Elektromagnetische Induktion
– Induktion durch Bewegung eines Leiters im
Magnetfeld
– Induktion durch Flächenänderung
– Induktion durch Änderung der magnetischen
Flussdichte
– allgemeines Induktionsgesetz
Erzeugung sinusförmiger Wechselspannung
6
v
v
Nur v⊥ B
Transformator
Magnetischer Fluss, Lenz'sche Regel
Generator
Mechanische Schwingungen
14
Die Schülerinnen und Schüler erkennen, dass Schwingungen eine charakteristische Gruppe der in
Natur und Technik vorkommenden Bewegungsformen sind. Sie können Schwingungen beschreiben, systematisieren und modellieren. Sie kennen das Modell der harmonischen Schwingung und
können es anwenden.
Grundbegriffe zur Beschreibung mechanischer
Schwingungen
Periodische Bewegung, Schwingungsdauer,
Frequenz, Elongation, Amplitude, Rückstellkraft, Energieumwandlung
Schwingung als Bewegung einer Masse um
eine stabile Gleichgewichtslage
Modell des harmonischen Oszillators
Federpendel, Fadenpendel bei kleinen Aus–
lenkungen
s(t ) = ŝ ⋅ sin(ω ⋅ t )
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Technische Physik
Differentialgleichung und Bewegungsgesetze
der harmonischen Schwingung
Beschränkung auf
Gedämpfte Schwingung
Nur qualitativ
Erzwungene Schwingung und Resonanz
Nur qualitativ
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Wahlthemen
s(t) = ŝ ⋅ cos(ω ⋅ t)
oder
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Die Schülerinnen und Schüler erweitern durch die Wahlthemen ihren physikalischen Horizont.
Durch eigenverantwortliches Lernen in kleinen Gruppen verbessern sie Teamfähigkeit und Methodenkompetenz.
Mögliche Wahlthemen sind:
– Rotationsbewegungen starrer Körper
– Statik ausgedehnter Körper
– Wechselstromlehre
– Thermodynamik
– Physik der Atmosphäre
– Strömungsphysik
– Optik
– Atom- und Kernphysik
– Festkörperphysik
– Relativitätstheorie
– Quantenphysik
– Astronomie
– historische und philosophische Aspekte
der Physik
– mathematische Methoden in der Physik
Technisches Berufskolleg II
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Je nach Interesse der Schülerinnen und
Schüler und unter Berücksichtigung des speziellen Profils der Schule werden an geeigneter
Stelle einzelne Wahlthemen oder Teile davon
in den Unterricht aufgenommen.
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