Leiden 1 - Herzmariens.de

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Marias Blumengarten
Gebetsblumen von und für die Heilige Jungfrau Maria
Sammlung aller Gebete, von Maria eingegeben an
Myriam van Nazareth
Leiden
(Teil 1)
“Jede Seele ist eine Rose aus Gottes Hand.
Ich bin die himmlische Gärtnerin.
Ich will mit jeder Seele einen heiligen Bund schließen, der daraus besteht,
dass sich die Seele Mir TOTAL hingibt: Herz Geist Körper und Wille, um
Gottes Werke zu vollenden,
und dass Ich Mich TOTAL der Seele hingebe, damit sich die Rose vollständig
entfalten kann und sie für den ewigen Frühling der Gründung von Gottes
Reich auf Erden blüht.”
(Maria – Herrin der Seelen
20. Mai 2008)
07/02/2011 (21)
Leiden
(Teil 1)
7. Bekundung von Opferbereitschaft zu Gunsten des Mitmenschen
Liebe Mutter Maria,
alle meine Leiden, Prüfungen und Rückschläge werden auf Deine Fürsprache
durch Gottes Barmherzigkeit in Gnade für meine Mitmenschen umgewandelt.
Deshalb danke ich Dir für jede Schwierigkeit, die meinen Weg kreuzt, und
bitte Dich um die Kraft, diese würdig zu tragen.
14. Bußgebet zu Maria
Liebe Mutter Maria,
seit Deinem Leben auf Erden ist die Menschheit für Dich eine Quelle des
Leidens.
Du musstest zusehen, wie die Güte Jesu mit Unverständnis und Schandtaten
vergolten wurde. Dennoch hast Du es angenommen, unsere Mutter zu sein.
Du gabst uns Dein unverstandenes Geschenk als Miterlöserin, während Dein
Herz von der herzlosen Menschheit mit Füßen getreten wurde.
Seit Deinem Leben auf Erden musst Du sehen, wie Deine Kinder sich
gegenseitig mit dem Gift des Hasses austilgen und Dich, ihre Mutter,
vernachlässigen und peinigen.
Trotzdem ergießt Du weiterhin in Güte und Liebe Gottes Gnaden über uns.
Aber so viele sind zu stolz, um aus Deiner Güte und Liebe zu lernen, und
lassen Dich die Tränen weinen, die ihre verdorrten Herzen nicht mehr
besitzen.
Liebe Mutter, ich liebe Dich unendlich mehr als mich selber.
Daher bitte ich Dich, meine Buße für das Leid anzunehmen, das Menschen
Dir bereiten.
Weine nicht mehr länger um mich, gib mir Deinen Kummer.
Lass mich die Tränen weinen, die Deine lieben Augen peinigen, und lass jede
Träne eine Perle von Gold in Deinen Händen sein, ein Geschenk zur
Versöhnung seitens Deines Kindes, das seine Mutter ehrt und innig liebt, so
dass Dein Lächeln mir erneut den Himmel zeigen kann.
22. Gebet zu Maria um Beistand im Negativen
Liebe Mutter Maria,
wie leicht wird unser Geist durch Gefühle benebelt, die in Deinem heiligen
Licht keinen Platz haben.
Daher bitte ich Dich um Kraft, geistige Leiden, die mir täglich bewusst
angetan werden, auf die einzige Deiner würdigen Art zu tragen, in Freude
und im vollkommenen Vertrauen auf Deine Macht und Führung.
Geruhe, meinen Geist und mein Gemüt von negativen Gefühlen über Leid,
das Menschen mir antun, zu befreien. Lehre mich, diese durch Reaktionen zu
ersetzen, die mich nicht weiter von Dir entfernen, sondern es Dir im Gegenteil
angenehm machen, in meinem Herzen zu bleiben. Schenke mir Deine
Weisheit, die mich lehren soll, dass Negativität nur mit Liebe dauerhaft
bekämpft werden kann.
Liebe Mutter, möge mein Verhalten immer mehr dem Deinen gleichen.
28. Gebet zur Ehre Unserer Lieben Frau der Schmerzen
Liebe Mutter Maria,
durch Deine Unbefleckte Empfängnis hat Gott Dich dem Griff Satans
entzogen.
Durch die Annahme Jesu als Dein Kind hast Du uns ein Beispiel der
Selbstverleugnung und der Nächstenliebe gegeben.
Jesu Mission hat Dich zur Mitbeteiligten am großen Erlösungsplan gemacht.
Als unsere Miterlöserin und Mutter hast Du die Aufgabe auf Dich genommen,
alle Menschenkinder Satan zu entziehen und zu Gott zu führen.
Kein Schmerz, keine Traurigkeit oder Enttäuschung haben Dich davon
abgehalten, auf Kalvaria die mütterliche Sorge über alle Menschen
anzunehmen. Auch wenn Du uns damals nicht einmal kanntest, hast Du, als
Du Jesus vom Kreuz in Deine Arme bekommen hast, auch jeden von uns in
Liebe an Dein Herz gedrückt und auch unsere Wunden beweint. Aber wir
haben Deine Tränen nicht gefühlt.
In tiefer Reue, großer Dankbarkeit und brennender Liebe fleht mein Herz
Dich an, dass es sich mit Deinem leidenden Herzen vereinen möge.
Meine liebe Mutter der Schmerzen,
Du hast den ganzen Leidensweg Jesu bewusst miterlebt. Öffne auch mein
Herz für das Leid, das Du und Jesus für mich durchstanden habt, und mach
mich meines Anteils an der Schuld bewusst, womit meine Seele hierdurch
gegen Dich beladen ist.
In jeder Heiligen Messe stellst Du uns aufs Neue Dein Göttliches Kind als
Opfer zur Genugtuung für Fehler dar, die wir täglich begehen. So lehrst Du
uns, dass auch der tiefste Schmerz überall wegschmilzt, wo selbstlose Liebe
geschenkt wird.
O lass mich Dir alle meine Rückschläge und Schmerzen und alle
schmerzvollen Erfahrungen als kleine Beiträge für das Erlösungswerk
übergeben. Möge ich auf diese Weise von dem Makel gereinigt werden,
meinen Gott und meine Königin für meine Sünden büßen zu lassen. Lass
mich Dir dieses Opfer mit Frohsinn bringen, als Trost für Dein
schmerzensreiches Mutterherz, zur Erholung von allem Leid und für alle
Verschmähungen, die Jesus und Du durch die Jahrhunderte für die
Menschheit gelitten habt, und zur Verherrlichung Deines Sieges über das
Böse, das versucht, uns durch schmerzhafte Erfahrungen von Dir
wegzureißen.
Lehre alle Deine Kinder begreifen, dass Leid und Schmerz, mit Liebe und
Gottesbewusstsein getragen, kein Weg der Einsamkeit ist, sondern der Weg
in die ewige Herrlichkeit in Deiner und Gottes Gegenwart.
O Maria, ich übergebe Dir auch alles an Leid, Schmerz, Krankheit und
Rückschlägen meiner Mitmenschen, was nicht aufgeopfert wurde, damit alles
dies nicht zur Beute von Satans Werk der Zerstörung wird, sondern im
Gegenteil durch Dich zu seiner eigenen Vernichtung genutzt werden kann.
Liebe Mutter der Schmerzen,
wie Du bis einschließlich Kalvaria an Gott geglaubt und weiterhin auf Ihn
vertraut hast, will auch ich von heute an bei allen Rückschlägen und Leiden
unerschütterlich weiterhin auf Dich vertrauen und weiterhin an Dich glauben.
So sollen für mich alle Leiden zu einem Geschenk der Liebe an Dich werden
und die Bitterkeit des Schmerzes und der Enttäuschung zu süßem Nektar,
wie auch Deinem Seelenschmerz von Kalvaria die Verzückung bei Jesu
Auferstehung und die Glorie Deiner Aufnahme in den Himmel folgten.
53. Gebet zur Wiedergutmachung an Jesus
Mein lieber Jesus, Mensch gewordene Liebe,
allzu lange sind meine Sünden wie Salz in Deinen Wunden gewesen.
Heute schaue ich Dich durch die Augen von Maria an, Deine und meine
Mutter, und ich komme mit meinen durch Sie gesegneten Tränen das Leid
heilen, das ich Dir angetan habe.
Lieber Jesus, ich sehe Dich im Garten von Gethsemani zutiefst betrübt, weil
meine Seele, die so sehr von Dir geliebt ist, sich nicht erlösen lassen will.
Lieber Jesus, wo sind Deine Freunde von damals? Wo bin ich?
Lieber Jesus, ich sehe, dass Du von meiner Seele verraten worden bist, die
an keinem Abend sagen kann, dass der vergangene Tag frei von Sünde
gewesen ist.
Lieber Jesus, ich sehe Dich von meiner Seele gefangen genommen werden,
weil sie Dir nicht erlaubt, frei in ihr zu wirken, und sie Dich festkettet, indem
sie das Böse wählt.
Lieber Jesus, ich sehe, wie Du von meiner Seele drei Mal verleugnet worden
bist; denn als mein Lebensweg schwer wurde, kannte ich Dich nicht mehr.
Lieber Jesus, ich sehe, wie Du von meiner Seele verurteilt wirst, die den ihr
von Dir gezeigten Weg der Weisheit zu schwer findet.
Lieber Jesus, ich sehe Dich an der Geißelsäule, zerrissen von den
Peitschenhieben meiner Sünden: denn warum soll ich leiden, wenn die Ewige
Liebe das ohne Murren für mich tut?
Lieber Jesus, ich sehe Dich mit Dornen gekrönt, büßend für meine Seele, die
sich selbst als König wähnt, erstickt in Selbstsucht. Der warme Mantel von
Maria wurde ersetzt durch den kalten Mantel des Spottes.
Lieber Jesus, ich sehe Dich mit Deinem Kreuz beladen, seufzend unter der
Last meiner Sünden. Was meine Seele im Laufe der Jahre nicht gefühlt hat,
ist für meinen Gott so schwer, dass Er bis zu drei Mal unterliegt. Dein Blut
zeichnet den Weg zu meiner Erlösung. Ich sehe meine so verehrte Mutter
Maria auf Dich zueilen und lass Ihre Tränen mein Herz brechen.
Ja, Mutter, ich werde das Kreuz meiner Sünden tragen helfen.
Ja, Mutter, ich werde das Antlitz der Ewigen Liebe rein wischen, damit ich
sehen kann, wie eine reine Seele auszusehen hat.
Ja, Mutter, ich werde mit den Frauen den Weg entlang meine Sünden
beweinen.
Lieber Jesus, ich sehe Dich Deiner Kleider beraubt, dadurch, dass meine
sündige Seele Dir durch ihre Gleichgültigkeit Deine Würde nimmt.
Ja, Mutter, ich werde meinen Göttlichen Bruder in den Mantel meiner Liebe
hüllen.
Lieber Jesus, ich sehe Dich am Kreuz. Meine Seele ist Zeuge des allerletzten
Geschenks Deiner Ewigen Liebe: Der Vater wird meine Unwissenheit
verzeihen, ab heute liegt das Paradies offen vor mir. Du hast mir alles
gegeben, sogar Deine Mutter.
Wie zu Unrecht fühle ich mich verlassen, während Du und Sie mir am
nächsten seid. Aber ich verlasse Dich nicht mehr. Zusammen mit Mutter
Maria bleibe ich unter Deinem Kreuz stehen. Mein reumütiges Herz wird der
Becher, der Dein Blut auffängt, um es für die Ewigkeit zu bewahren.
Du hast Durst nach meiner Seele, ich empfehle sie Dir durch Marias Hände
an. Meine Liebe zu Dir wird aber niemals vollbracht sein.
63. Gebet zu Maria um Vertrauen und Hingabe in Prüfungen
Liebe Mutter Maria,
während mein Herz Dein Licht sucht, gebiert mein Geist unaufhörlich Kinder
der Finsternis. Aufgrund meiner Aufsässigkeit in Augenblicken der Prüfung
leugne ich das Band, wodurch sich Dein Herz auf Kalvaria mit dem meinen
verbunden hat.
Wie groß ist doch der Widerstand meines Hochmutes gegen die Tränen,
worin unter Jesu Kreuz Dein stillschweigendes Versprechen der Erbarmung
über mein Heil geboren wurde.
Deine hochheilig geborene Seele hatte keine Prüfungen nötig, um zur
Vollkommenheit anzuwachsen, und doch hast Du aus Liebe zu mir in totaler
Hingabe das Schwert der Schmerzen zugelassen und geliebt.
Befreie mein Herz, liebe Mutter, damit ich in absoluter Unterwerfung die
Führung von Ihr annehme, die selbst Jesus unter Ihre Obhut bekam.
Lehre mich die heilige Ergebenheit in alles, was mich bedrückt, damit ich - Dir
ähnlich - tief in meinem Herzen, dem Heiligtum, das Gott geweiht ist und
worin die Weisheit thront, den Frieden finde.
Lehre mich, wie Du zu verstehen, dass das wahre Glück das Erbe des
Bewusstseins ist, dass alles in Gottes Händen liegt.
O geliebte Mutter, heilige Liebe stellt keine Fragen noch Bedingungen. Sie
will nur geben, und dankt für die Gelegenheit, sich für den Geliebten zu
verleugnen. In dem Maße, wie das Schwert tiefer in das Herz eindringt, wird
sie stärker im Feuer der Hingabe brennen.
Liebe Mutter Maria, warum sehen meine umnebelten Augen nur Schatten
und nicht die Sonne, der die Schatten ihr Recht zu existieren verdanken?
Dennoch ist die Sonne unvergänglich und der Schatten nur ein Schimmer.
O Unbefleckte Sonne des Himmels, Dein Glanz verblendet meine schwachen
Augen. Offenbare Dich in meiner Seele und verleihe mir die Glut der
Heiligkeit, damit ich Dich in Deiner verherrlichten Reinheit anschaue, die
selbst an mich in meiner großen Unvollkommenheit nie Bedingungen stellt.
Dann wird mein Herz die Schatten verachten, und ich werde verstehen, dass
ich jedes Detail meines Lebens Deiner Liebe, Güte und Weisheit anvertrauen
muss. Dann werde ich meine Prüfungen in Freude und Liebe tragen lernen,
Dir zu Ehren, ohne die Enttäuschung, die dem Irrtum meiner vermeintlichen
Einsamkeit entsprießt, wenn das Kreuz plötzlich so schwer erscheint.
Liebe Mutter, begrabe meine Aufsässigkeit in Deinem Unbefleckten Herzen
und lass sie im Feuer Deiner Liebe verzehren.
64. Gebet der Vereinigung mit dem Schmerzvollen Herzen Mariä
Liebe Mutter Maria,
mit Jesus hast Du Den geboren, der den Tod getötet hat, Den, der den
ewigen Schmerz dem Reich der Finsternis entrissen und zur Quelle unserer
Freude gemacht hat.
O Mutter meines Heils, heute will ich mich mit dem Schmerz vereinen, den
Du geliebt hast, mit Deinem Herzen, das liebt, wo sich keine menschliche
Liebe mehr traut.
Mit Jesus werde ich Eins mit Deinem Schmerzvollen Herzen, das alle
dunklen Pfade beleuchtet, auf denen Menschenherzen straucheln.
Ich bin durch Dich in den Tempel Deines Unbefleckten Herzens
hinaufgetragen worden und habe mit Dir das Schwert gespürt, das Dich bei
der Erkenntnis durchbohrte, dass die Welt mir einen Weg von Prüfung
bereiten würde, bevor ich zum Vater zurückkehren kann. Aber meine
kindliche Unschuld will Dein verletztes Herz salben.
In Deinen Armen bin ich aus meiner alten Welt geflüchtet. Du hast mir den
Weg gezeigt, der mich vom Bösen entfernt, und mir als Schlüssel der
Himmelpforte das Vertrauen geschenkt. Wie schwierig hat sich die Reise
gezeigt, aber meine Hingabe will Dein sorgendes Herz erfreuen.
So oft bin ich Jesus suchen gegangen, Den ich jedes Mal wieder verloren
hatte. Ich fand Ihn immer wieder im Tempel Deines Unbefleckten Herzens,
wartend, um mich Seine Weisheit zu lehren. Mein Herz leidet, weil ich Dich
betrübt habe; denn Dein Leid ist fortan das meine.
Die Welt hat mir ein Kreuz auf die Schulter geladen und mich für die
allerletzte Prüfung mit meiner Last über Staub und Steine hinauf gegeißelt
und mich verhöhnt. Ich bin gefallen, Mal für Mal. Aber Du kamst, um neben
mir zu gehen; zusammen haben wir der Welt getrotzt, und Deine Gebete und
Tränen haben mich nach voran getrieben. Schritt auf Schritt fühlte ich mein
leidendes Herz im Feuer Deiner treuen Liebe weiter wegschmelzen. Selbst
mein Blut ist nicht länger das meine, sondern das unsere.
Während ich meine weltliche Unreinheit auf meinem Kreuze abbüße, fühle
ich Deine Augen untrennbar auf mir ruhen. Deine Tränen ertränken in
meinem Herzen alles, was die Welt noch hinterlassen hat. O Mutter, gib mir
doch all Deinen Schmerz und Deinen Kummer; wie kann ich sterben, solange
Du weinend vor mir stehst? Gib mir noch ein Mal die Verzückung, indem ich
Dein Lächeln sehe.
Bald ist es vollbracht. Ich werde in die Arme zurückkehren, die mich getragen
haben, und Du wirst meine Wunden versorgen, als wären sie Gold für die
Welt. Unter dunklen Lüften sieht kein Mensch, wie sehr mein Herz jetzt mit
Deinem Herzen verschmolzen ist. Unser Schmerz über das, was gewesen
ist, und unsere Freude über das, was kommt: alles ist Eins.
Allein Du darfst meine Sünden zu Grabe tragen, in Dein schmerzvolles Herz:
das Wartezimmer einer neuen Welt des ewigen Heils, der reine Schoß, der
mich für das Reich des Lichtes gebären wird.
Dort winkt der Himmel, den Du mich in der ständigen Ausgießung Deiner
Liebe hast fühlen lassen. Dann wird Deine ewige Umarmung mich bedauern
lassen, dass ich so wenig für Dich gelitten habe.
69. Akt der Reue in Verbindung mit Jesu Leiden
Lieber Jesus,
heute komme ich meine Sünden auf Golgatha begraben, dem Garten Deiner
Barmherzigkeit.
Das Wasser aus Deinem durchbohrten Herzen wäscht wie Tränen meine
Augen. Ich sehe jetzt, dass ich gesündigt habe.
Wie Judas das Letzte Abendmahl verlassen hat, so habe ich Dir den Rücken
gekehrt, nachdem Du mich an Seele und Leib genährt hast.
Du gehst mitten durch die tiefste Betrübnis in Gethsemani; denn mein
weltliches Dasein hat mich gleichgültig für das ewige Leben gemacht.
So wie Judas Dich verraten hat, habe auch ich Den betrogen, der durch die
Taufe mein Freund geworden war.
In der Dunkelheit der Nacht erleidest Du sinnlos Verhöre, weil ich nicht
gesehen habe, wie schwarz die Seele wird, wenn der Mund die Mitmenschen
und Gott belogen hat.
Da die Welt keine makellose Güte verträgt, wird Dein Leib, Tempel von
Gottes Geist und Marias Fleisch, an der Geißelsäule zur Unkenntlichkeit
entstellt. Ist meine Seele nicht unkenntlich geworden, weil ich meinen Leib
mit Genuss und Bequemlichkeit geschmückt habe?
Blutend und bebend wirst Du in einen Purpurmantel gehüllt. Wie
herzzerreißend kalt sind wir Menschen zueinander.
Ergeben empfängst Du eine Dornenkrone und ein Zepter. Dein Herz blutet
wegen meines Stolzes.
Das Reich der Liebe erlebt seine längste Nacht, nur Spott und Hass regieren.
Jede Seele will groß werden, indem sie den Nächsten demütigt und verletzt.
Der Mensch spuckt seinen Brüdern die Verachtung in ihr Gesicht.
In dieser dunklen, einsamen Nacht hat meine Seele alle Liebe weggehöhnt
und verloren und dafür ein Kreuz von Sünden und Bürden geerbt. Aber Du
schleppst es für mich; denn noch immer hasst Du mich nicht.
Bis zu drei Mal wird die Liebe unter der Last meiner Sünden zerquetscht. Die
Gnade der Vorsehung hat meine elende Seele jedes Mal zur Bekehrung
gebracht, um ihren blutigen Weg zur Befreiung fortzusetzen.
Im größten Elend begegnest Du Maria. Durch meinen Zweifel wegen
vermeintlicher Einsamkeit habe ich Gott beleidigt. Ich schäme mich jetzt, wo
ich die Mutter neben mir erscheinen sehe. Treu wie mein Schatten weicht Sie
nicht mehr von meiner Seite.
Simon hilft Dir, das Kreuz zu tragen. Bin ich nur hilfreich, wenn die Umstände
mich zwingen? O Jesus, liebe ich Dich aufrichtig?
Dein Angesicht ist jetzt beschmutzt durch alles, was Menschen einander
antun. Veronika reicht Dir ihr Tuch. Suche auch ich das Schöne in meinen
Schwestern und Brüdern, deren Antlitz durch die Lieblosigkeit ihrer Nächsten
beschmutzt ist?
Erschöpft, eine Spur von roten Perlen der Liebe hinter Dich lassend, erreichst
Du die Spitze des Berges der Sünden.
Deiner Kleider wirst Du beraubt; denn durch meine Lieblosigkeit habe ich
meine Brüder hilflos gemacht. Ich habe sie bestohlen und entwürdigt und will
der ganzen Welt ihre Schwachheit zeigen.
Du wirst an das Kreuz geschlagen; denn ich habe Gott in all Seinen Gliedern,
in meinem Nächsten, der Natur, den Tieren, den Herzen und Seelen
ermordet.
Die Liebe ist nur noch ein entstellter Leib, Blut, Hunger, Durst, Schmerz,
Staub, ein paar Frauen und ein Mann. Rundum herrschen Hass und
Wahnsinn.
O Jesus, ich dürste nach Einkehr.
Die Ewige Mutter ist mir zum Trost geschenkt und steht als eine betrübte
Königin der Schmerzen triumphierend auf dem Berg meiner Sünden.
Wenn Dein Herz durch die Lanze bricht, bricht die Spitze von Golgatha den
Himmel auf.
Meine Sündenlast hat den Geist aufgegeben, Du hast meinem durstigen
Herzen die Gnade der Buße zu trinken gegeben.
Mein Jesus, nimm mich zu Dir; denn meine Seele ist befreit.
Ich bin EINS geworden mit Maria.
Es sind auch meine Arme, die Dich vom Kreuz empfangen, es sind auch
meine Hände, die Deine Wunden reinigen, es sind auch meine Tränen, die
Dein Angesicht wärmen, es ist auch mein Herz, das alle Menschen in sich
schließt. Darf es auch meine Seele sein, die Dir in den Himmel folgt?
***
Das christliche Heilsmysterium ist ein Mysterium der Erlösung durch
Leiden. Das Leiden der Geweihten ist die reinste Form der Liebe. Gott hat
jede Seele geschaffen und wünscht, sie nach diesem irdischen Leben bei
Sich im Himmel zu haben. Der Preis für eine Seele für Gott ist unendlich.
Sollte dies nicht so sein, dann würde Jesus nicht die immensen Leiden von
Gethsemani bis nach Golgatha auf Sich genommen haben. Durch seine
Leiden bringt der Maria Geweihte Seelen, die ansonsten verlorenen gehen,
zu Gott zurück. Dies ist reine Liebe gegenüber Gott und gegenüber dem
Nächsten, sofern der Geweihte seine Leiden ausdrücklich dafür an Maria
aufopfert, in Liebe und ohne Protest. Der Geweihte wird dann zum Miterlöser.
Bedenke, jedes Mal, wenn du Krankheit, Schmerz, Kummer oder Ungemach
erfährst, dass du davon eine Abbuße von Sünden (von Dir selbst und von
anderen) machen kannst, vorausgesetzt, dass du das Leiden an Gott (oder
an Jesus oder an Maria) aufopferst.
73. Weihe an den König und die Königin der Schmerzen
Liebe Mutter Maria, lieber Jesus,
niemals können sich zwei Herzen inniger vereinen als im Schmerz; denn dort,
wo Leid auf Liebe trifft, ist der Schlüssel des Einswerdens.
Niemals strahlt das Licht der Liebe mehr als in der Dunkelheit.
Niemals ist Gottes segnendes Lächeln näher als dort, wo Schmerz in Glaube
und Hingabe geopfert wird.
Niemals wird die Liebe für den Schmerz mehr verherrlicht als in den vereinten
Leiden von Dir, geliebte Mutter der Schmerzen, und meinem gekreuzigten
Bruder Jesus.
Niemals wird Schmerz mit heiligerer Hingabe empfangen als in Deinem
erlösenden "Ja", das uns das ewige Heil brachte.
Niemals bekam meine unwürdige Seele ein größeres Geschenk als in Deiner
mystischen Verschmelzung mit dem König der Schmerzen, der mir den Weg
zur ewigen Freude gebahnt hat.
Niemals von Ewigkeit zu Ewigkeit brachten Tränen, Elend, Schmerz und Tod
so viel Segen wie auf Golgatha, Todesacker und Portal des ewigen Lebens.
Niemals strahlte die Sonne stärker auf die Seelen als aus dem bleigrauen
Himmel über dem Kreuz, dass mein Herz versiegelt.
Niemals sang ein Menschenmund ein schöneres Liebeslied als die Worte
meines sterbenden Gottes.
Niemals gebar die Unwissenheit eine tiefere Weisheit als während des
Kreuzweges, den Höllenzug des Hasses, der den Himmel der vollkommenen
Liebe öffnete.
Liebe Mutter Maria, lieber Jesus,
ich schenke Dir meine Kreuze zur Verherrlichung der Tränen und des Blutes,
die um mich vergossen wurden; denn seit Kalvaria kann meine Seele nicht
mehr sterben.
Ich schenke Dir alle meine Dankbarkeit, die unausgesprochen geblieben ist,
weil sich der Weg von meinem Herzen zu meinem Mund als so lang und
schwierig erwies.
Ich schenke Dir meine armselige Finsternis, damit ich des Lichtes der Ewigen
Morgendämmerung würdig bin.
Ich schenke Dir mich selbst mit einem "Ja" der ewig währenden Hingabe, von
meinem kleinen Kreuz zu Dir aufblickend, mit ausgebreiteten Armen, die alles
an sich ziehen, was für die Seelen gut ist, und mit einem Herzen, das in
Vereinigung mit dem Deinen aus Liebe brechen will.
***
Ein "Ja" der ewig währenden Hingabe, das ist es, was Jesus und Maria
gesprochen und vollbracht haben, und so sollte auch unser eigenes Leben
sein, in Wort und in Tat.
77. Gebet des Trostes zu Maria, Mutter der Tränen
Liebe Mutter Maria,
von der Morgendämmerung bis zum Abendrot geht Dein Kind den Weg der
heiligenden Schmerzen und stellt an den Dornen fest, dass die Himmlische
Rose ihm auf diesem Weg vorausgegangen ist.
Betrübte Mutter, ich betrachte Dich während der Prophezeiung von Simeon.
Dein Herz blutet; denn Du weißt, wie viel Dein Kind in dieser Welt leiden wird.
Weine nicht länger, liebe Mutter. Habe ich Dir nicht mein ganzes Leben
geschenkt? Lass mich Dein Herz von dem Schwert befreien; ich werde es mit
den Rosen meiner Liebe heilen.
Betrübte Mutter, ich betrachte Dich während der Flucht nach Ägypten. Dein
Herz blutet; denn Du weißt, dass der Drachen Deinem Kind in dieser Welt
keine Ruhe gönnen wird.
Weine nicht länger, liebe Mutter. Ich verlange danach, am Ende des Weges
mit Dir nach Hause zurückzukehren.
Betrübte Mutter, ich betrachte Dich weinend in den Straßen von Jerusalem.
Dein Herz blutet; denn Du weißt, dass Dein Kind in dieser Welt manchmal
Deine Hand loslassen wird.
Weine nicht länger, liebe Mutter, die Schule der Welt lässt mich so nach Dir
verlangen. Um Deinetwillen werde ich die Weisen der Welt mit der Kraft
Deiner wahren Liebe erstaunen.
Betrübte Mutter, ich betrachte Dich während des Kreuzweges. Dein Herz
blutet; denn Du weißt, dass Dein Kind sich in dieser Welt eine Sündenlast
zuziehen wird.
Weine nicht länger, liebe Mutter. Habe ich Dir nicht versprochen, diesen
Zeugen meiner weltlichen Anhänglichkeiten zum Berge des Gerichtes zu
tragen, wenn Du mir unterwegs Deine Liebe geben wolltest?
Betrübte Mutter, ich betrachte Dich unter dem Kreuz. Dein Herz blutet; denn
Du weißt, dass die Seele Deines Kindes in dieser Welt mit dem Tode bedroht
wird.
Weine nicht länger, liebe Mutter. Lass mich meinen irdischen Schwestern und
Brüdern dieses letzte Opfer schenken, damit ich nach Hause zurückkommen
kann; denn ich habe Euch alle im Himmel so lieb.
Betrübte Mutter, ich betrachte Dich während der Kreuzesabnahme. Dein Herz
blutet; denn Du siehst aus nächster Nähe, welche Verstümmelungen die
Sünde anrichtet und wie wenig die Welt daraus lernt.
Weine nicht länger, liebe Mutter. Sind wir nicht aufs Neue vollkommen
vereint, jetzt, da ich gereinigt und ohne jedweden Widerstand in Deinen
Armen ruhe?
Betrübte Mutter, ich betrachte Dich während der Grablegung. Dein Herz
blutet; denn Du schleppst alles Leid der Welt, um es erneut der Erde
anzuvertrauen, doch die Welt gebiert nach wie vor neues Leben ohne Gott.
Weine nicht länger, liebe Mutter. Ich habe den materiellen Körper aufgegeben
und bin in Dich übergegangen, wie die Kerze in die Flamme. Weder Schmerz
noch Leid können uns noch etwas anhaben; denn wir gehören für die
Ewigkeit zusammen.
78. Dankgebet an Maria als Miterlöserin
Liebe Mutter Maria,
mit Jesus hast Du meiner Seele das Leben gerettet. Mit den Blumen Deines
Schmerzes, Deiner Betrübnis und Deiner Entbehrung hast Du den Garten
geschaffen, worin alsbald die ewigen Freuden des Paradieses für mich
aufblühen werden.
Damit ich nicht in der Kälte der Welt untergehe, hast Du in winterlicher Kälte
Deinen Göttlichen Sohn geboren.
Damit meine Zukunft mir keine Sorgen hervorbringt, hast Du Dein Herz durch
Simeons Prophezeiung über Dich und das Los Jesu auf Erden verzehren
lassen.
Damit mir die ewige Gewissheit zuteil wird, hast Du den Hunger, den Durst
und die Entbehrungen der Verbannung in Ägypten in Gelassenheit und Liebe
angenommen.
Damit ich mich niemals auf dem Weg zur ewigen Glückseligkeit verirre, hast
Du drei Tage lang in Sorgen und Schmerz Dein Göttliches Kind für mich
gesucht.
Damit ich in den Himmel emporgehoben werde, hast Du Dich ein Leben lang
Selbst gedemütigt und verleugnet.
Damit ich alle Herrlichkeiten von Gottes Paradies empfange, hast Du in Stille
und Verborgenheit gelitten und Dich Selber und das, was Dir auf Erden am
liebsten war, weggeschenkt.
Damit ich weiß, dass es für Gottes Kinder keine Einsamkeit gibt, hast Du den
leidenden Jesus auf Seiner letzten Reise der Verlassenheit begleitet.
Damit ich ewig lebe, hast Du auf Golgatha Dein allerreinstes Mutterherz töten
lassen.
Damit ich wahrlich Kind bleiben kann, hast Du die Last und die Schmerzen
der mystischen Mutterschaft auf Dich genommen.
Damit ich aus der Sklaverei des Antichristen als ein Heiliger auferstehe, hast
Du meinen Erlöser, Deinen einzigen Besitz, dem Grab der ewigen Hoffnung
überlassen.
Damit meine Seele die Osterfreude ihrer Auferstehung zum Leben kennen
lernt, hast Du in unbeschreiblichen Schmerzen zwischen Jesu Tod und
Auferstehung gewacht und gebetet.
Damit ich in Gottes Liebe bleibe, bittest Du in Schmerzen um Vergebung aller
meiner Sünden und Äußerungen von Lieblosigkeit.
Mein liebe Miterlöserin,
in meiner Nichtigkeit und meinem Mangel an jeglichen Verdiensten erscheine
ich vor Dir wie ein Bettler, mit nichts anderem geschmückt als der Liebe, die
Du selbst in mein Herz gelegt hast. Du hast mir alles gegeben, Du gibst Dich
sogar jeden Tag Selbst an mich weg. Aus Liebe bitte ich Dich um eine letzte
Gunst: Ziere mich mit Deiner Beharrlichkeit in der Tugend und der
Opferbereitschaft, damit ich in der Stunde der Wahrheit mich selbst als einen
Kelch der Heiligkeit an Dich geben kann, zum Ausgleich für meine Schulden
Dir gegenüber.
88. Gebet der Hingabe an Maria, Mutter der Schmerzen
Liebe Mutter Maria,
die Schwachheit der Welt hat Dein Herz zerrissen und Jesus getötet.
Meine Sünden haben die Weiße Lilie in Gewänder der Trauer gekleidet.
Als ein Sühnopfer lege ich mein weinendes Herz vor Dir nieder. Aus Liebe zu
Dir hat es den Todeskampf der Selbstaufopferung angenommen.
O Mutter, gönne Deinem unwürdigen Kind nur einen Blick, und es wird wieder
leben.
Dein dunkler Mantel erinnert mich an meine befleckte Seele. Ich komme jetzt,
mein ganzes Leben darin zu begraben.
Ich biete Dir meine Tränen der Liebe und des Mitgefühls mit Deinem
Schmerzvollen Herzen als farbloses Blut zur Heiligung der Seelen.
Dein Kind ist zu schwach und unwürdig, um Dich bei der Hand zu nehmen,
aber es will bei der Mutter sein, wohin Sie auch geht. Geruhe, mir darum die
Hand zu reichen; ich werde Dir auf dem Weg des Kreuzes folgen.
Sehr viele werden uns zuschauen, aber nur wenige werden sehen.
Deine Himmlische Schönheit wird vielen in das Gesicht schlagen, aber nur
wenige werden begreifen.
Sehr viele werden uns verspotten und zurufen, aber alle Herzen werden
stumm bleiben.
Ich will der Tor sein, der neben Dir läuft, gegen alle weltliche Vernunft,
hungernd nach dem Schmerz, wenn dadurch der Deine gelindert wird.
O Göttliche Barmherzigkeit, schenk mir doch die Tränen von Marias Kummer,
ergieße die Gnade Ihrer zerreißenden Schmerzen in mein liebendes Herz
und lass mich an Ihrem Schmerz um die Welt sterben, damit Sie in der
Glückseligkeit leben kann, die Ihr gebührt, die niemals die Sünde gekannt
hat.
***
Liebe Mutter Maria, der Mai ist der Blumenmonat. Die Seelen aller Kinder im
Mutterleib sind für Gott auch wie Blümchen. Mögen unsere Gebete Dir helfen,
Gottes Landschaft unbeschadet zu bewahren. (Myriam, 1. Mai 1999, nach
dem Rosenkranz gegen Abtreibung)
***
Als Mutter der Schmerzen ist Maria ein großes Symbol erlösenden Leidens.
Manche Seelen sind gerufen, Ihr in einem Einswerden des Herzens zu
folgen. Diese Berufung ist sehr gnadenvoll; denn sie lädt die Seele an den
Fuß des Kreuzes, den Baum, der Zugang zum Garten des Himmels gibt.
97. Gebet der Einheit mit Maria unter dem Kreuz
Liebe Mutter Maria,
die süße Frucht Deines Schoßes hat Seine letzte Reise unternommen, und
wir sind Ihm gefolgt.
Der Berg der Sünden scheint endlos. Auf seinem Gipfel wird das Kreuz, der
Baum des Zeugnisses, in den Staub niedergelegt, um sich mit der Erde zu
versöhnen.
Ich suche Deine Nähe. Hier steht die Sünde neben der makellosen Reinheit,
doch durch die Barmherzigkeit werden Du und ich EINS; denn wo Licht
strahlt, wird die Dunkelheit unsichtbar.
Deine Tränen brennen sich einen Weg in mein Herz, das jetzt mit dem
Deinen verschmilzt.
Der Ewige Hohepriester ist von Seinem Gewand befreit. Doch sie erkennen
Ihn nicht; denn sie wissen nicht, was sie tun. Sie würfeln darum; denn für
den, der in Finsternis herumirrt, ist Hass und Sünde ein Spiel.
Für unsere Augen ist die Quelle allen Lichtes zur Schau entfaltet, aber unser
eins gewordenes Herz geht durch die dunkelste Nacht.
Der Wind des Zerfalls ist zu einem Sturm angeschwollen, wir sehen die
sterbende Sonne, und in unseren Herzen regnet es Tränen.
O Mutter, nachdem die Dunkelheit dichter wird, weicht meine Blindheit. Ich
bereue alle meine Sünden. Darf auch ich, auf Deine Fürsprache hin, mit Ihm
im Paradiese sein?
Das Lamm vertraut mich Deinem Schutze an. Ich bin nun für ewig Dein. Ich
weiß jetzt, dass der Vater mich in der Stunde meines Todes nicht verlassen
wird.
Denn siehe, der Schatten des Todes irrt um mich herum. Die Früchte der
Gnade scheinen wohl ausgetrocknet zu sein. Mein Göttlicher Bruder dürstet
nach Liebe und nach Seelen. Der Mensch drückt Ihm nur, von Ferne,
Bitterkeit auf die Lippen.
O Maria, wie könnte ich das durchstehen ohne Dich an meiner Seite?
Es ist vollbracht. Im Menschensohn vollzieht sich das letzte Mysterium. Hier
schweigt selbst die Seele. Sie erleidet nur und erinnert sich in Wehmut ihres
Ursprungs.
Beim Lanzenstoß bricht unser Herz vor Betrübnis wegen der Finsternis, die
die Seelen wie ein Schlammstrom verschluckt.
Jesus hat Seine letzten Worte gesprochen. Mein Herz will gemeinsam mit Dir
sterben und dadurch für ewig leben. Der Heilige Geist breitet Seine Flügel
über dem Kreuz aus und nimmt den Erlöser mit Sich mit.
Die Himmlische Weizenähre hat Sein Korn zur Erde geschüttet, um dort
reiche Felder hervorzubringen, aber die Disteln werden es nicht annehmen.
O Mutter, erschließe mir das Geheimnis, das wir zusammen erlebt haben,
damit meine Worte und Gedanken, mein Tun und Lassen keine neuen Nägel
im Heilsplan Gottes werden.
99. Dankgebet für Marias Führung in den Schmerzen
Liebe Mutter Maria,
wo Himmel und Erde einander berühren, haben meine Augen Deinen
traurigen Blick getroffen.
Um welchen Preis hast Du es auf Dich genommen, meine Mutter zu sein.
Das Schwert in Deinem Schmerzvollen Herzen wird geschärft an den
Schleifsteinen meiner Sünden, meiner Gleichgültigkeit und meiner
Undankbarkeit.
O Mutter, wie sehr legen Stürme meine Schwachheiten bloß. Keine Frucht an
meinem Baum erhält eine Chance zu reifen, wenn Du sie nicht vor Wind und
Wetter schützt. Lass mich nicht los, ich will nicht untergehen, bevor ich den
Hafen gesehen habe.
Wie ein Orkan der Befreiung rast jetzt Deine Liebe durch mein Herz. Sie
reinigt dort die Luft, damit meine Seele atmen kann.
Mein Herz fühlt Deinen Schmerz und Deine Freude.
Meine Augen weinen Deine Tränen.
Meine Hände segnen mit Deiner Zärtlichkeit alles um mich herum.
Ich bin mit Dir EINS geworden. Weiß die Welt denn nicht, dass ich Deine
Wege gehen muss?
Die Geißel der Welt ist auf mich niedergekommen, doch sie hat mich nicht
zerrissen. Ich habe nichts als Liebe gefühlt; denn bei jedem Schlag sah ich
Deine Augen.
Viele Deiner Kinder kommen nicht mehr nach Hause. Ich habe Deine
traurigen Seufzer in meinem Herzen gehört und habe mein Kreuz
aufgenommen; denn nur, wenn ich mich durch die Welt verurteilen lasse,
kannst Du mich in den Himmel über Kalvaria begleiten.
Damit meine Seele sich bald im weißen Gewand der Reinheit erheben kann,
muss sie jetzt von ihrer irdischen Kleidung befreit werden. In kindlicher
Übergabe lasse ich mich durch Dich mit den Gewändern der Buße, des
Opfersinns und der Liebe bekleiden.
Wie eine Mutter ihr Kind für die Nacht zudeckt, legst Du mich mit einer nicht
irdischen Zartheit auf mein Kreuzesholz nieder; denn auch über die
Schöpfung ist die Abenddämmerung eingetreten.
Mein Leib stöhnt, mein Geist ist in Trauer über den Tod der Seelen, doch
mein Herz singt aus Dank für Deine Liebe, die mich bei jedem Fall gestützt
hat.
Ich weiß jetzt, dass ich nach meinem letzten Schmerz in Deine Arme
genommen werde und in Deinen Schoß zurückkehren werde, wo Du meine
Wunden mit himmlischem Balsam salben wirst, damit ich auch den
allerletzten Weg mit Dir gehen kann.
105. Gebet zur Verherrlichung des Kreuzweges
Lieber Jesus,
der Engel hat auf den Kelch geschlagen, und alles, was nicht Liebe ist, ist
fortgeflüchtet.
Geheimnisvoll bohrt sich der heilige Klang von Marias Einladung in mein
Herz, und das Jawort, das einst den Himmel auf die Erde brachte, lege ich
meinerseits in der Umhüllung von meinem Herzen in Ihren Kelch, damit die
Erde zum Himmel wird gehen können.
In Liebe zu meiner Bestimmung höre ich die Welt in mir das Todesurteil
sprechen, damit nach meinem Kreuzweg Seelen vor dem Obersten Richter
zu ihrem Ewigen Leben zugelassen werden mögen.
Kreuz der Schmach und der ewigen Freude, ich liebe dich; denn du bist mir
von der Mutter als Gefährte auf meinem Weg zur Befreiung geschenkt. Mit dir
will ich im Blute des Heils getauft werden.
Schwankend unter dem Schmerz meiner gezeichneten Seele stolpere ich
über meinen Hochmut und vertraue sie der Erde an.
Mein Gott, nun ist aufs Neue Platz für Dich in meinem Herzen; denn siehe,
meine Augen begegnen denen der Mutter, die mich umarmt und meinen
Beinen die Kraft gibt, meinen gesegneten Gefährten weiter zum Himmel zu
tragen. Der Spott tut mehr weh als zuvor; denn Maria leidet um meinen
Anblick und meine Schwachheit.
Mutter, hilft mir jetzt, mein Kreuz zu tragen, dazu durch nichts anderes
gezwungen als durch eine Liebe, die Menschen fremd ist. Sie wischt auch
mein Antlitz rein, den Spiegel meiner Seele, und stellt Gottes Ebenbild wieder
her, das der Vater in meine Seele geprägt hatte.
Wie viele Versprechen an Gott habe ich in meiner Schwachheit gebrochen.
Aufs Neue stürzt mich meine Wankelmütigkeit zu Boden. O Jesus, ich fühle
dort den Schmerz, womit meine Untreue Dich und Marias Herz beschwert.
Nur die Liebe und der Wille zur Wiedergutmachung sind für mich noch die
einzigen Quellen der Kraft, um wieder aufzustehen.
In den wenigen mitleidigen Augen meinen Weg entlang sehe ich Gesandte
von Dir und der Mutter. Sie lassen mich kurz meine Schmerzen vergessen.
Lass mich sie trösten; denn ich bin um diejenigen besorgt, die nach mir
kommen.
Weltliche Anhänglichkeiten ziehen meinen Mantel von Staub und Asche
nochmals zu Boden. Unter den reinigenden Händen Marias verleugne ich
zum dritten Mal die Welt und mache mich von ihr los in Vergeistigung. Von
Verlangen und Heimweh verzehrt, lebe ich zunehmend in der anderen Welt.
Auf dem Gipfel, über dem sich bald der Himmel öffnen wird, beraubt die Welt
mich ein letztes Mal von allem Schein. In nackter Einfachheit und Demut
lasse ich mich mit meinem Reisegefährten vereinen. Vergib ihnen; denn ihre
Torheit fesselt mich mit jedem Schlag stärker an Dich und die Mutter fest.
O Mutter, bald ist mein Gelöbnis an Dich vollbracht. Den Inhalt Deines
Kelches des Opfers und der Buße habe ich bis zum letzten Tropfen entlang
meines Weges der Liebe vergossen. In Deine Hände empfehle ich meinen
Geist. Möge Jesus nun Seinen Geist über die Erde senden.
O Zuflucht der Sünder, siehe meine Wunden, wenn ich bald auf Deinem
Schoß ruhen werde, und geruhe, sie dem Vater zur Rettung von Seelen
aufzuopfern.
Noch meint die Welt, dass ich ihr gehöre; denn sie bereitet meinem Kleid von
Staub und Blut einen Stein als stummen Zeugen ihrer Torheit. Doch bald
erscheine ich vor Dir, von Der diese Verbannung mich niemals entreißen
kann, mit dem Kreuz der Liebe in meinem Herzen und dem Kelch der
Hingabe in meiner Seele.
132. Akt der Vermählung mit Maria, Mutter der Schmerzen
Liebe Mutter Maria,
lautlos wie der Mond kamst Du zu mir in der Nacht, um mein durstiges Herz
an Deinem Becher von Verzückung zu laben.
An Deiner Hand geführt, erwachte meine Seele in dem Licht der
Morgendämmerung. O Himmlische Erscheinung, wie kann ich Dich loslassen;
für alle Zeiten hat unser Vater uns füreinander bestimmt.
O allerschönste Blume, wie unvollkommen bin ich, und doch hast Du an mich
geglaubt. Auf mein Jawort hin zeigst Du Dich mir, geschmückt in einem
Brautkleid von Lilien der Reinheit, mit dem der Heilige Geist Dich bekleidet
hat.
O lebender Tempel der Heiligsten Dreifaltigkeit, der Vorhang Deines Herzens
ist zerrissen, als das Schwert der Schmerzen Dich auf Golgatha durchbohrte.
Hinter einem Schleier von Liebesfeuer erschließen Deine brennenden Augen
mir den quälenden Schmerz, der Dich verzehrt. Wie ein Mantel aus Satin
schließt sich Dein schmerzvolles Herz um das meine, und in ihrer
Einswerdung nähren beide sich am Blut aus der Quelle der reinen Liebe.
Siehe, ich schenke Dir einen Brautstrauß von Rosen meiner Liebe. Nimm die
Blumen in Dich auf; die Dornen will ich als Brautschatz in meinem Herzen
bewahren, damit ich mit Dir eins bleibe im Schmerz.
Meine totale Selbsthingabe an Dich soll der Ring sein, der unsere Einheit
besiegelt.
Ich verspreche Dir meine ewige Liebe. Ohne Dein Blut kann mein Herz nicht
leben.
Ich verspreche Dir meine ewige Treue. Für wen sollte ich Dich verleugnen?
Ich verspreche Dir meinen ewigen Trost. Werden meine Augen nicht mit
Deinen Tränen gesegnet? Brennt mein Herz nicht vor Liebe, wenn Du in mir
flüsterst und mich Deine Trauer teilen lässt?
Ich verspreche Dir meine ewige Unterstützung. Sind Deine Wünsche nicht die
meinen?
Ich verspreche Dir meinen ewigen Gehorsam. Du bist meinem Herzen zur
Braut gegeben, aber Du sollst meine Königin bleiben.
Ich werde an Deiner Seite am Hochzeitstisch sitzen, dem Altar von Golgatha.
Ich werde dort mit Dir das Hochzeitsmahl einnehmen, das Lamm, in Deiner
Liebe großgezogen, von Dir bereitet und abgegeben unter den süßen Tränen
der allerheiligsten Hingabe. Ich werde dort mit Dir den Hochzeitsbecher
trinken, den Kelch von Blut und Tränen, der mein Herz trunken von Liebe
gemacht hat.
Wir leben zusammen im Haus unserer vereinten Herzen, bis der Abend
hereinbricht und Du mich mitnehmen wirst zum Haus von Ihm, der mein Herz
für Deine Liebe und Deinen Schmerz geschaffen hat.
Wir werden Kinder gebären für das Reich der Liebe, und heilige Freude wird
aufs Neue aus Dir strahlen.
O meine Himmlische Braut, Dein Lächeln verzückt mich, Deine Tränen
machen mich krank vor Liebe. Künftig werden wir die Dornen zusammen
tragen, und die Rosen werden für Dich und für mich in Ewigkeit blühen.
134. Gebet zu Maria, Mutter des Kreuzes
Liebe Mutter Maria,
aus der Asche der Finsternis erhob sich die Frucht Deines Leibes über den
Berg des Todes.
Wie ein flammender Pfeil hat sich Dein Verlangen nach Annahme des Lichtes
der Erlösung in meine Seele gebohrt.
Du batest um meine Hingabe an Deinen Mutterschoß, damit Du mich im
allerheiligsten Bett formst, woraus Sich einst der Menschensohn erhoben hat.
Jetzt bittest Du um meine Hingabe an das Bett, worauf Er diese Welt
verlassen wollte.
O Mutter, wie kann ich ruhen, solange ich Deine bittenden Augen sehe?
So wie Du in Liebe Deine Arme nach mir ausstreckst, um mich in Deinem
Herzen aufzunehmen, so will ich meine Arme am Kreuz ausstrecken; denn
auch ich will Seelen in mein Herz schließen, um sie zur Rettung an Dich
auszuliefern.
Wie unter dem Kreuz Dein Mutterherz durch das Schwert der Schmerzen
durchbohrt wurde, so ist mein Herz durch die brennende Liebe aus Deinem
ersten Blick durchbohrt. Wie mit Wunden des Kreuzes haben Deine Augen
mein Herz gezeichnet, das unter den erlösenden Schmerzen blutet, dem
Erbe Deiner Verherrlichung.
Ich lasse meinen Leib von Dir mit dem Schmerz des Kreuzes zeichnen, damit
Jesu Wunden gesalbt werden mögen.
Ich lasse mein Herz von Dir mit der Liebe zum Kreuz zeichnen, damit Dein
Herz Freude ausstrahlen möge.
Ich lasse meinen Geist von Dir mit dem Verlangen nach dem Kreuz zeichnen,
damit der Heilige Geist mein Blut heiligen möge.
Ich lasse meine Seele von Dir mit der Glorie des Kreuzes zeichnen, damit
Jesus und Du in meiner Hingabe verherrlicht werdet.
O Königin von Golgatha, seit Du unsere Mutter bist, ist das Kreuz unser
Bruder. Doch wir machen uns jeden Tag des Brudermordes schuldig. Wie
viele von Deinen Kindern töten das Kreuz, weil sie lieber der Last des
weltlichen Scheines unterliegen, der sich zu ihren Gott erhoben hat. Sie
verachten das Blut, das Himmel und Erde erleuchtet, sie verspotten die
Tränen, die Seelen waschen, und beten die Fesseln des Kerkers der ewigen
Finsternis an.
O Jesus, hier ist Deine und meine Mutter. Fortan wird Sie in mir wohnen und
ich in Ihr; denn Sie hat Dein Kreuz in mir geboren. Auf dem Altar in Ihrem
Tempel hat Sie mich mit Ihren Tränen an den Zeugen der Ewigen Liebe
festgebunden.
Betrübte Mutter, Jesus zur Ehre hast Du mein Herz stigmatisiert.
Kreuzige auch jene, die ich auf den Flügeln meiner Gebete zu Dir bringe, mit
den brennenden Nägeln Deiner Liebe, damit das Licht in der Welt aufgehen
möge.
139. Gebet zu Maria, Mutter der gequälten Liebe
Liebe Mutter Maria,
ich sehe Dich auf dem Weg nach Bethlehem, um dort dem verhungerten
Boden mit der Saat Deines Jawortes zu befruchten, doch der Schlamm der
Welt spült sie weg. Ich teile Deinen Schmerz wegen der Ablehnung Deiner
Liebesgabe.
O Mutter, lehre mich zu glauben, dass das, was von Gott gesendet wird, auch
Frucht trägt, wenn es anfangs nicht angenommen wird.
Ich sehe Dich bei der Darbietung des kleinen Jesus im Tempel. Wie sehr
bedrückt Dich die Sorge um die Zukunft, die Deinem geliebten Kind auf
dieser Welt vorhergesagt wird.
O Mutter, lehre mich zu glauben, dass, wer durch Deine Hände an Gott
geweiht wird, nichts zu fürchten hat als seine eigene Furcht vor irdischem
Schmerz.
Ich sehe Dich nach Ägypten fliehen, leidend unter der Angst um den
Geliebten.
O Mutter, lehre mich zu glauben, dass, auch wenn ich auserkorene Äcker für
die Wüste verlassen muss, das Land der Verheißung wartet, solange ich auf
Gott vertraue.
Ich sehe Dich in Jerusalem auf der Suche nach dem zwölfjährigen verlorenen
Jesus. Wie sehr fürchtet Dein Mutterherz, versagt zu haben.
O Mutter, sei meine unfehlbare Führerin, wenn ich Jesus verliere; denn ich
glaube an Dich.
Ich sehe Dich während der Geißelung Jesu. Wie groß ist Dein Schmerz um
die Vernichtung des aus Deinem Schoß Mensch gewordenen Wortes, das Du
mit vollkommener mütterlicher Sorge umgeben hast.
O Mutter, erinnere mich an die glorreiche Auferstehung, wenn erhabene
Dinge, die ich hege, durch die Welt zerschlagen werden.
Ich sehe die letzte Berührung von Deinem lebenden Kind auf dem Kreuzweg
und lasse die Einswerdung von Rose und Dornen mein Herz zerreißen.
O Mutter, brenne diesen Anblick für ewig in mein Herz, jetzt wo das Leid
meinen Weg kreuzt, damit auch aus meinem gequälten Wesen nur
vollkommene Liebe strömen möge.
Ich sehe Dich bei der Annagelung Jesu ans Kreuz und schaudere unter
Deinem Schmerz um den Hass und die Unwissenheit, die die Quelle der
Barmherzigkeit leeren wollen.
O Mutter, lehre mich, wie Du um Vergebung zu bitten, wenn verdunkelte
Seelen meine Liebe kreuzigen.
Ich sehe Dich unter dem Kreuz. O mein Sohn, warum leidest Du und nicht
Ich, die Dir das Fleisch gegeben hat. Wie vernichtend fühlt sich die
Machtlosigkeit um das Leid des Geliebten, wenn die Liebe vollkommen ist!
O Mutter, lehre mich, unerschütterlich an das Paradies über dieser dunklen
Luft zu glauben, und ich werde mit Dir aufrecht stehen, bis der Himmel sich
öffnet.
Ich sehe Dich beim Lanzenstoß durch Jesu Herz und spüre das Schwert der
Schmerzen Deine Seele durchbohren. Auch die letzten Tropfen von Jesu Blut
sammelst Du im Kelch Deines Herzens.
O Mutter, gib mir das Vertrauen, um mein Herz unter Deinen Augen an die
Lanze der Unwissenden auszuliefern, damit mein Blut sie bekehren möge.
Ich sehe Dich mit dem geopferten Jesus auf Deinem Schoß. Dein Herz
trauert um den grauen Schleier, womit sündige Hände das Ewige Licht
bekleidet haben.
O Mutter, lehre mich zu glauben, dass der Hass die Liebe nur äußerlich
entstellen kann; denn ihr tiefes Wesen ist der unantastbare Gott.
Ich sehe Dich bei der Grablegung Deines Kindes. Die Einsamkeit würgt Dein
Herz, doch Du weißt, dass die ewige Vereinigung mit Ihm auf Dich wartet.
O Mutter, lehre mich zu glauben, dass, wer das Blut der Erlösung in seinem
Herzen hegt und den Anblick des Kreuzes nicht scheut, Jesus nie wirklich
verliert.
Liebe Mutter der Schmerzen, in Deiner und meiner Seele hat die
mitternächtliche Stunde geschlagen, doch in Dir glimmt bereits die Hoffnung
der werdenden Morgendämmerung, die mir noch nicht die Hand gereicht hat.
140. Jawort an Maria, Mutter der Schmerzen
Liebe Mutter Maria,
gehüllt in den Mantel der Schmerzen, schöner als ein Engel erscheinst Du in
meinem Herzen und bittest um mein Jawort.
O Mutter, das Liebesfeuer in Deinen betrübten Augen hat Deinen heiligen
Namen in meinem kleinen Herzen gebrandmarkt.
Die unauslöschbare Glut führt mich auf Wege der Vereinigung, die die
brennenden Tropfen aus Deinen Augen für mich gezeichnet haben.
Mir geschehe nach Deinem Wort. Ich habe zugestimmt, den Kreuz tragenden
Jesus in mir zu empfangen.
In der Überschattung durch den Geist ist Er in mir gewachsen.
In einem verborgenen Geheimnis der Einswerdung mit Dir habe ich Ihn
getragen.
In der Dunkelheit der Winternacht habe ich von Ihm Zeugnis abgelegt, aber
die Finsternis nahm Ihn nicht an.
Jetzt bittet Dein verwundetes Mutterherz um mein Zeugnis unter dem Kreuz
der Selbstaufopferung.
Wie Dein allerheiligster Schoß in Glückseligkeit das Heil geboren hat, so
gebiert Dein Unbeflecktes Herz jetzt in untröstlichem Schmerz Deine Segen
bringende Betrübnis in mein Herz, das das unsere geworden ist.
O Mutter, ich bin doch Dein Kind von Golgatha. Siehe, keine andere Gunst
gefällt mir noch, als auf Deinen Ruf hin an Deiner Seite zu stehen, mit den
Augen auf das Kreuz geheftet, woraus die rote Flut des Heiles strömt.
Um der Gleichförmigkeit und Einheit des Herzens willen, wozu Du mich rufst,
will ich dort mit einem Schwert durchbohrt werden, das für Dich bestimmt ist.
Ja, Mutter, ich gebe mich Dir total und bedingungslos hin, damit ich würdig
werde, Dich bei mir aufzunehmen, wenn der nächste Regen für Dich kommt,
und damit meine Liebesgabe Deine Einsamkeit des nie endenden Golgatha
mildern möge.
***
Wie gnadenvoll ist es, Marias Schmerzen teilen zu wollen. Es ist ein
unschätzbarer Segen für unsere eigene Seele und die vieler anderer. Wir
können auf mehr als eine Weise zur Einswerdung mit der Mutter der
Schmerzen gerufen werden. Maria kann uns dazu einladen, Ihr unsere
täglichen Leiden aufzuopfern. Sie kann uns zu bestimmten Formen
mystischer Leiden rufen. Sie kann uns auch fühlen lassen, dass wir helfen
können, Ihre Leiden wegen der Welt zu tragen, indem wir die Leiden der
Mitmenschen lindern helfen. Auch das kann in vielerlei Hinsicht geschehen.
Jesus und Maria leiden mit in den leidenden Menschen. Jede Anstrengung,
die Leiden unseres Nächsten zu lindern, kann daher als Linderung der Leiden
von Jesus und Maria betrachtet werden.
142. Weihe an die Heiligen Wunden Jesu
Lieber Jesus,
in Vereinigung mit dem schmerzvollen Herzen Mariä, von Liebesschmerz
bedrückt, lege ich meine Seele und meinen Leib vor Dir auf dem Gipfel von
Golgatha nieder, dem Berg des Lichtes und des Leidens.
Mit unserer Unbefleckten Mutter küsse ich Dein glorreiches Wesen,
gezeichnet mit den zahllosen Geschenken, die Du mir gibst.
O Heilige Wunden, warum fühle ich Euch nicht unaufhörlich. Wie sehr will ich
Euch gehören.
Ist mein ganzes Wesen nicht von Jener, Die Dich in die Welt brachte?
Fühlt mein Herz nicht das Feuer Ihrer Verzückungen, weint es nicht die
Tränen Ihrer Schmerzen?
Denkt mein Geist nicht Ihre Gedanken?
Machen meine Hände nicht Ihre Gebärden?
Ächzt mein Leib nicht unter Ihren Schmerzen?
O mein Bruder, ich weihe mich Deinem von Schlägen und Fallen entstellten
Antlitz. Möge ich wie Du auch die andere Wange den Unwissenden zeigen,
die den Spiegel einer Seele brechen wollen, die nur Liebe ausstrahlen will.
Ich weihe mich Deinem Leib, durch Geißelschläge zerrissen. Möge ich wie
Du der Welt den Rücken kehren, um in totaler Entsagung mein sterbliches
Wesen und meine Schmerzen für die Rettung von Seelen aufzuopfern.
Ich weihe mich Deinem Haupt, mit Dornen umklammert. Stütze mich in dem
Glauben, dass nur ein Pfad von Dornen, in Liebe beschritten, zum Reich des
Himmels führt.
Ich weihe mich Deiner Schulter, eingedrückt unter dem Gewicht des Kreuzes
meiner Erlösung. Möge ich wie Du mein Kreuz weiterhin schleppen, wie
schwer es auch wird und wie oft es mich auch zu Boden stürzen möge.
Ich weihe mich Deinen durchnagelten Händen. Möge ich wie Du diejenigen
segnen, die gegen mich gesündigt haben, und denen geben, die nur von mir
genommen haben.
Ich weihe mich Deinen durchnagelten Füßen. Möge ich wie Du nur Gutes
tuend umherwandern und auf dem mit Schotter besäten Weg nach meinem
Kalvaria ausharren.
Ich weihe mich Deiner Seite, mit der Lanze durchbohrt. Möge ich wie Du
mein Herz öffnen lassen, um Ströme veredelter Liebe über die Seelen
auszugießen.
O Jesus, durch und mit und in Maria will ich Dich auf meinem Schoß
empfangen, um Deine erlösenden Wunden zu küssen und mit meinen Tränen
zu waschen.
Durch und mit und in Ihr will ich mein ganzes Wesen durch das Mysterium
meiner Erlösung verzehren lassen, damit Deine Heiligen Wunden auch in mir
verherrlicht werden bis in alle Ewigkeit.
147. Aufopferung meines Kreuzes an Maria
Liebe Mutter Maria,
erste Zeugin und erste Erbin der Nachlassenschaft von Gottes Siegeszeichen
auf dem Gipfel von Kalvaria, in der äußerst unergründlichen Tiefe der
Gottesschau wurde Dein Schmerzvolles Herz eins mit dem Herzen von
Jenem, Der Sich für die Menschheit entäußert.
O Geheimnis unendlicher Liebe, keine Gott liebende Seele vertrocknet noch
im Abgrund des ewigen Verderbens.
Tränen sind nicht mehr notwendig für jene, deren Herz in den heiligen
Schmerzen begraben sind, die Du für Deine Kinder ertragen hast. Haben
Lanze und Schwert nicht Jesu Herz und Dein Herz durchbohrt, damit wir
Reisende der Nacht die ewige Freude kennen?
In einer Betrübnis aus der sprühenden Quelle der Himmlischen Liebe
beweintest Du das makellose Lamm, geschoren und von jenen als
Paschamahl an die Flammen ausgeliefert, die nur nach der Nahrung der Welt
hungern.
Wie ein Meer von Göttlichem Liebesfeuer wollen Jesu unzählige Wunden die
Kälte von den steinernen Menschenherzen wegbrennen.
Mit drei Strömen Blut aus Händen von Barmherzigkeit und bahnbrechenden
Füßen schließt der Himmel die finstere Welt in Seine Arme.
Auf Jesu letzte Worte hin wird das schwarze Tuch von den Menschenseelen
angehoben, damit sie das neu geborene Licht vom Kreuz in sich aufnehmen.
O Mutter, hat Jesus nicht auch Dein Blut vergossen? Wurde in Ihm nicht auch
ein Teil Deines Leibes getötet?
Aber der Tod von Golgatha hat tausendfaches Leben geboren, und ich bin
Fleisch von Deinem Fleisch, Herz aus Deinem Herzen geworden.
Als die Taube mich begrüßen kam, nahm auch ich mein Kreuz auf meine
Schulter. Doch mein irdisches Kleid ist so lang, dass ich auf meinem
Kreuzweg weiterhin stolpern werde, bis die Kraft des Geistes mir in Dir
entgegenkommt.
Das Unverständnis meiner Brüder hat mir die Krone der Demut auf das Haupt
gedrückt. O schmerzvolle Mutter, Du liebst sogar mein sündiges Blut, das mir
die Augen entlang fließt und meinen Blick auf den Himmel verblendet.
Jetzt schleife ich das Kreuz meines Heils auf den Trümmern der Erbsünde.
Einst habe ich die Erde geerbt, aber ich bin ihrer nicht würdig; denn selbst der
Schotter auf meinem Kreuzweg, der mich bei jedem Schritt dem Himmel
näher bringt, ist auf Kosten von Jesu Blut und Tränen geheiligt.
Meine gequälte Miterlöserin, die reichsten Früchte hast Du in meiner Seele
verborgen, warum fühle ich denn nur Schmerz?
Ich lege mein Kreuz in Deine Hände, damit es geheiligt wird. Lege es auf das
leuchtende Kreuz Jesu, damit mein Opfer durch den Vater angenommen
werden kann. Die Krone wartet auf denjenigen, der die Welt und den Teufel
in sich selbst überwindet, dadurch dass er sein Kreuz in Liebe umarmt.
Siehe, wie die Finsternis über Jerusalem niedergesunken ist. Die Gottesstadt
hat Durst, doch spottet über die Quelle der Gnaden, die sie befließt. Wo ist
ihre Reinheit von einst. Sie hat das Kreuz außerhalb ihrer Mauern verbannt
und schickt ihre Heiligen in die Verbannung. O Mutter, nimm die Kinder von
Jerusalem an die Hand, damit die Schönheit ihrer Mutter ihnen das Licht über
dem Berg der Verbannten offenbart und sie dort ihr Kreuz pflanzen kommen.
Möge ihr Blut die Erde befruchten, damit die Gottesstadt heilige Früchte
gebiert.
Liebe Mutter, bin ich nicht aus Deinem Schmerzvollen Herzen geboren? O
mache mich des unaussprechlichen Erbes von Golgatha würdig.
152. Huldigungsgebet zu Maria als Miterlöserin
Liebe Mutter Maria,
vor allen Zeiten vorherbestimmt, den Kopf Satans zu zerschmettern, damit
meine Seele die Frucht ihrer Erlösung erntet.
Bei der Frohen Botschaft wurde mir das Tor zum ewigen Heil durch Dein
Jawort geöffnet, dem Schlüssel für die Schatztruhe meiner Erlösung.
Dein Jawort war der erste Sonnenstrahl in dem trostlosen Kerker, in dem die
ewige Glückseligkeit von Gottes Erben gefesselt war. Unter den Flügeln von
Gottes Geist öffnete sich Dein Schoß als ein Kelch, um das Göttliche
Opferlamm zu empfangen.
In Deinem Tempel ließ Gott die Quelle des Blutes von meinem Heil
entspringen. Dein Blut wurde Jesu Blut, Sein Herz klopfte in dem Deinen,
Dein Geist und Leib waren volle Erben von Seinen, damit Seine Leiden und
Schmerzen in Dir getragen und weiterhin abgebüßt werden bis zur
Vollendung der Zeiten.
Durch die Pforte Deines heiligen Gartens trat Gottes erlösendes Wort auf
mich zu, doch aus einer Rose geboren, kam es auf einem Weg von Dornen.
Auf dem Kreuzweg wird in einer unfassbar überfließenden Liebe Dein
Erlösungsbund mit Gott besiegelt, der bei Deinem Jawort zustande
gekommen ist.
Wie sehr blutet Deine Liebe, wenn die schmachvollen Nägel der Erlösung
Jesu Hände und Füße als Gefangene an den Schandpfahl der verlorenen
Herde ausliefern. Mit jedem Hammerschlag reißt Dein Herz weiter auf, damit
Dein Opfer vollkommen ist.
Wie unergründlich tief ist der Abgrund Deiner Liebe für das Lamm aus
Deinem Schoß. Wie unergründlich tief bohrt sich daher das Schwert der
Schmerzen in Dein Mutterherz, damit Dein Opfer vollkommen ist.
Siehe, wie das Licht der Welt vor Menschenaugen erlischt, doch mit
blendendem Glanz Deinen Geist durchstrahlt, bis das Heilsgeheimnis es
völlig verzehrt, damit Dein Opfer vollkommen ist.
Jesus ist für meine Sünden verurteilt, die Last meiner Sünden hat Ihn bis drei
Mal zur Erde gestürzt, die Folgen meiner Sünden sterben jetzt den
Kreuzestod. Auf die süßesten jemals gesprochenen Worte wirst Du die
Mutter aller Menschenkinder, damit Du für immer die Sünden der Welt
beweinst; denn Dein Opfer muss vollkommen sein.
Siehe, wie die Quelle von Licht und Leben unter der Liebesgabe Seines
letzten Blutstropfens austrocknet. O Mutter, wie sehr dürstest Du unter dem
Strom Deiner Tränen nach Licht für unzählige sterbende Gefangene der
Finsternis; denn Dein Opfer will vollkommen sein.
O Mutter, kein Splitter des Kreuzes der Schmerzen hat noch Geheimnisse
vor Dir. Die Liebe hat alles vollbracht, und das Fleisch der Erlösung wird in
Deinem Schmerzvollen Herzen begraben bis zur Krönung der erhabensten
Mutterschaft, die Menschenaugen jemals anschauten; denn Dein Opfer ist
vollkommen.
O Herz, warum schweigst du. Warum bleibst du stumm, während das größte
Mysterium der Liebe sich vor meinen Augen entfaltet.
O Mutter, keine Ohren von Fleisch hörten jemals den Schrei des Herzens,
das unter der Folter der unaussprechlichsten Liebe starb.
O innig geliebte Mutter, in Deinem Herzen bricht das meine, in Deinem
erschöpften Leib unter dem Kreuz von Golgatha stirbt der meine, in Deinem
Geist wird der meine dem Mysterium der ewigen Liebe übergeben.
Meine Miterlöserin, ich bin aus Dir wiedergeboren, ich habe Dein Vorbild
angeschaut; das Schwert der Schmerzen hat mein Herz an das Deine
geheftet; ich weiß jetzt, dass die Krone Deiner Schmerzen auf mich wartet.
Siehe, o Mutter, ich komme, um Dich durch meine Taten zu verherrlichen.
170. Opfer der Liebe an Maria, Mutter der Schmerzen
Liebe Mutter Maria,
in Deinen Händen verlangt Dein von Liebesschmerz hinwelkendes Kind den
Selbstverzicht zu vollziehen, damit durstige Seelen unter dem Strom der
rettenden Gnaden leben, die mein Opfer Deinem Mutterherzen entfließen
lässt.
Unstillbar ist seit Golgatha Dein Hunger nach Weizenkörnern, die sich im
Acker des Neuen Bundes als Nahrung verzehren lassen, die Licht und Liebe
schenkt.
Unergründlich ist der Abgrund Deiner Schmerzen um die verlorenen Früchte
des Baumes des Kreuzes, der im Boden Deines liebevollen Jawortes
gepflanzt wurde.
Bin ich keine Frucht, durch Dich genährt, geformt und gepflückt, um Hungrige
an die Existenz des Baumes zu erinnern?
O Mutter, kein Liebesrufen aus dem zerschmetterten Herzen Deines Kindes
blieb jemals unbeantwortet. Darum führst Du mich auf mein Flehen hin auf
die Treppe zum Altare Deines Unbefleckten Herzens, um dort die Liebesgabe
meines Selbstopfers vor Deine Füße niederzulegen.
O Schmerzvolles Herz von Maria, lebende und verherrlichte Reliquie von
Golgatha, hat Dein Erstes Kind nicht seinen irdischen Krug brechen lassen,
damit das Parfüm Gottes Land vom Gestank der Fäulnis befreit? So werde
auch ich meinen zerbrechlichen Mantel preisgeben, um Seelen zu wärmen,
die im Winter der Zeiten das Himmlische Feuer nicht mehr fühlen.
Selig preist sich mein leidendes Herz, worin die Mutter der Schmerzen die auf
Golgatha geheiligten Schmerzen aufs Neue zum Leben erweckt.
Unaufhörlich durchbohren die glühenden Pfeile Deiner Liebe das Herz
Deines Apostels, damit die Strahlen des wahren Lichtes dort hindurch
scheinen.
O gesegnetes Mysterium von Einswerdung in dem heilvollen Schmerz, wie
tröstlich ist mir der glühende Kuss der brennenden himmlischen Wunden, die
Du in mir bluten lässt.
Wie sehr verlangt mein Herz nach der totalen Umarmung durch Deine
Schmerzen, damit die Freude meiner Seele vollkommen werden möge.
Je mehr ich in Dir sterben darf, desto mehr fühle ich Dich in mir leben; denn
die Flamme Deiner Liebe brennt Deinen Namen in alle meine Taten.
Wie sehr bringen Deine Tränen in meiner Seele das Korn zum Reifen, das
jetzt noch nicht zu Brot geworden ist. Auf den Wogen der Verzückung lässt
Du es wiegen, damit es von dem Ungeziefer gereinigt wird, das sein
Wachstum bedroht.
So wie der Acker in dem Maße mehr nach Regen lechzt, wie die Sonne
scheint, lechzt mein Herz danach, Deine Schmerzen zu teilen, in dem Maße,
wie Deine Liebe es verzehrt.
O verehrte Kronzeugin des Erlösungsmysteriums, mit den Perlen Deiner
Tränen hast Du das gekreuzigte Lamm gekrönt. Kein Sterblicher sah jemals
größere Schätze versammelt als in der hocherhabenen Selbsterniedrigung
des Menschensohnes und der Ewigen Mutter auf dem Altar von Golgatha.
Siehe, ich komme, um mich Dir vollkommen hinzugeben und die Krone der
miterlösenden Leiden aus Deinen Händen zu nehmen, damit meine Liebe zu
Dir und Jesus verherrlicht werden möge.
175. Gebet zu Maria, Mutter der Apostel des Kreuzes
Liebe Mutter Maria,
unter dem Kreuz hat Dein Geist mich ausgesandt, um sterbenden Seelen ihre
Wiedergeburt in das Reich der Freiheit zu verkünden. Zum Kreuz muss ich
zurück, um dort für alles zu sterben, was Menschenherzen den Tod wählen
lässt, damit das Licht der Welt verherrlicht wird.
Siehe, wie das Korn der Liebe unter dem heißen Atem von Gottes Feind
versengt.
O Mutter der Barmherzigkeit, richte es doch auf in der heilsamen Flut aus der
Quelle der Gnade, die der Erlöser für uns geöffnet hat.
Lässt Er ihr rettendes Wasser nicht aus Deinen zärtlichen Augen zum
sterbenden Korn fließen, damit die Halme gestreichelt werden?
Der Sämann muss auf Seinem hohen Acker sterben, damit jeder, der den
Weg dorthin vollenden will, sich an Seinem Brot sättigen kann.
Sein Blut und Deine Tränen ziehen unauslöschliche Spuren von
schmerzendem Feuer und von Licht in meinem Herzen, das sich durch Deine
Hände zu einem kleinen Leuchtturm auf Seinen heiligenden Pfaden kneten
lässt.
Aus meinem Mund muss das Echo Deines Rufes widerhallen; denn Dein
Wort küsst die Wände meines Herzens in Freude und Schmerz.
Meine Hände müssen das Heil verbreiten; denn Deine Hände salben mich
zum Apostel der unsterblichen Liebe.
Meine Füße müssen Wegweiser zum leuchtenden Kreuz sein; denn Deine
Füße haben die Spuren des Messias geprägt von der Nacht von Bethlehem
bis zur Finsternis von Golgatha.
O Kreuz, von der Welt verabscheut, wie bitter schmecken Deine Früchte in
dem Mund, der nur die Welt zu sich nimmt.
Doch mit welcher Macht entlädt Dein Licht sich in der aufgerissenen Seele
Deines Apostels, wenn der Blitz über Kalvaria die Verschmelzung mit dem
Geliebten einsegnet, der in Deinen Armen hat sterben wollen.
O Kreuz, goldener Schlüssel des Paradieses, wie sollte ich Dich nicht lieben?
Bist Du nicht gesegnet durch das Blut und die Tränen von Demjenigen, der
Dich zum Ring der allerheiligsten Vermählung zwischen Gott und meiner
armen Seele gemacht hat?
O Mutter, was lähmt doch die Lämmer bei dem süßen Anblick des Gipfels
vom Berg des Lebens? Weht von dem Berg nicht der heilige Wind, der den
gekreuzigten Leib des Erlösers und Deinen Schleier von Tränen gestreichelt
hat?
Wie viele sind auserkoren, doch wollen ungewaschen bei Tisch sitzen
zwischen dem Lamm und der Lilie? Strahlt das Licht auf dem Berg nicht nur
aus demjenigen, der seine Finsternis auf den Flanken zurückgelassen hat?
O trauernde Blume der obersten Glorie, sie tragen ihre Seele wie einen toten
Stein in sich. Lass die Morgendämmerung der Hoffnung in ihnen anbrechen.
O verherrlichte Lilie, rufe sie zum Leben zurück. Wurde der harte Todesacker
von Golgatha nicht zum Blumenbeet der Liebe?
Möge der Wind des Geistes die Vorhänge des kleinen Tempels lupfen, den
Du für Gottes Glorie bereitest, damit die Menschenaugen wirklich sehen.
O Mutter des Lichtes, nimm mir mein weltliches Kleid. Wie ein Scheffel
verdüstert es die Lampe, die Du in meinem Herzen angezündet hast, damit
auch andere Lämmer die ewig grünen Weiden finden. Mache mich zu einem
heiligen Licht auf dem Berg, wo Christus auf den wartet, den Du in Seinem
Blut und Deinen Tränen gewaschen hast. Nähre mein Herz mit dem heiligen
Öl der Gnade, und seine Strahlen werden der Welt die Größe der demütigen
Blume verkünden, die den Fuß des Kreuzes von Ewigkeit zu Ewigkeit küssen
wird.
177. Gebet der Wiedergutmachung an das Schmerzvolle Herz Mariens
Betrübtes Herz Mariä, Mutter Gottes und meine Mutter,
ich küsse Dein Herz, das weint, weil Jesus, der während Seines Lebens auf
Erden durch so viele blinde Seelen gehasst wurde, noch immer gehasst wird
von Menschen, die weltlichen Genuss dem Weg der Wahrheit vorziehen, der
zum Leben führt. Gegrüßet seist Du, Maria ...
Ich küsse Dein Herz, das weint, weil Jesus, der bei den Pharisäern nur
Verkennung und Missachtung fand, auch bei uns noch wenig wahre
Gottesfrucht findet. Gegrüßet seist Du, Maria ...
Ich küsse Dein Herz, das weint, weil Jesus, der mit so viel Liebe die Kinder
zu Sich kommen ließ, jetzt sehen muss, wie die Kinder von Ihm entfernt oder
nicht einmal geboren werden. Gegrüßet seist Du, Maria ...
Ich küsse Dein Herz, das weint, weil Jesus, der im Olivengarten um die
endlosen Sünden der Welt Tränen vergoss, auch heute noch zusehen muss,
wie Zahllose sich für die Finsternis der Sünde entscheiden. Gegrüßet seist
Du, Maria ...
Ich küsse Dein Herz, das weint, weil Jesus, der während der Geißelung
unkenntlich verstümmelt wurde, noch immer verstümmelt wird durch alle
Entheiligungen in den Kirchen und in den Menschenherzen. Gegrüßet seist
Du, Maria ...
Ich küsse Dein Herz, das weint, weil Jesus, der bei der Dornenkrönung
verspottet wurde, noch immer verspottet und verfolgt wird in inbrünstigen
Christen, die für das Reich Gottes arbeiten. Gegrüßet seist Du, Maria ...
Ich küsse Dein Herz, das weint, weil Jesus, der auf dem Weg nach Kalvaria
das Kreuz unsere Sünden trug, noch immer die Last von denjenigen tragen
muss, die ihr Kreuz verweigern. Gegrüßet seist Du, Maria ...
Ich küsse Dein Herz, das weint, weil Jesus, der für so viele fruchtlos am
Kreuz gestorben ist, heute noch immer so viel Gleichgültigkeit begegnet,
wenn Er Sich Selbst in jeder Heiligen Messe opfert. Gegrüßet seist Du, Maria
...
Ich küsse Dein Herz, das weint, weil Jesus, Gott und Spender des Lebens,
bei der Kreuzabnahme, durch Seine Geschöpfe ermordet, in Deinen Schoß
gelegt wurde und seitdem unaufhörlich aufs Neue in Seiner Schöpfung und in
den Menschenherzen gekreuzigt und getötet wird. Gegrüßet seist Du, Maria
...
O zärtlich geliebte Mutter Maria, zur Salbung Deines leidenden
Mutterherzens flehe ich um die Gnade der Bekehrung für jeden von uns, der
in Taten, Worten oder Gedanken Jesus aufs Neue verspottet, verschmäht,
geißelt und kreuzigt, damit er lernen möge, den wahren Weg zu lieben, der
zum Fuß des Kreuzes führt, um dort sich selbst Dir anzubieten zum Trost und
zur Freude Deines Schmerzvollen Herzens.
191. Aufopferung meiner Bürden an Maria
Liebe Mutter Maria,
Mutter des Himmlischen Erbarmens, in Deine Hände lege ich alle meine
Bürden, damit sie mir nicht zur Quelle von Ärger werden, sondern auf das
Kreuz von Jesus gebunden werden mögen als Opfer der Miterlösung für eine
neue Welt von Licht und Liebe.
Dir übergebe ich meine Schmerzen. Geruhe, sie mit Jesu Kreuzeswunden zu
vereinen, zur Rettung von Seelen im Zustand der Ungnade.
Dir übergebe ich meine Krankheiten. Geruhe, sie mit Jesu gekreuzigtem Leib
im Todeskampf zu vereinen, zur Abbüßung der Sünden der Welt.
Dir übergebe ich meine Betrübnis. Geruhe, sie mit Deinen Tränen zu
vereinen, zur Reinigung der Welt.
Dir übergebe ich mein Verletztsein. Geruhe, es in das durchbohrte Herz des
gekreuzigten Jesus zu bergen, zur Erschließung des Stromes der Gnaden
Gottes in die Herzen der Menschen.
Dir übergebe ich meine Müdigkeit. Geruhe, sie mit der des herumziehenden
Jesus zu vereinen, damit der Weg zu Gott in die herumirrenden Herzen
gedrückt werden möge.
Dir übergebe ich meine Bedürftigkeit. Geruhe, sie mit dem Hunger des
fastenden Jesus in der Wüste zu vereinen, zur Bekehrung jener, die
materiellen Wohlstand zu ihrem Gott gemacht haben.
Dir übergebe ich meine Sorgen. Geruhe, sie mit Deinem Kummer um Jesus
zu vereinen, der durch die Pharisäer verfolgt wird, damit die Saat der wahren
christlichen Lehre die ganze Welt befruchten möge.
Dir übergebe ich meine Ängste. Geruhe, sie mit den Qualen des Blut
schwitzenden Jesus im Olivengarten zu vereinen, zur Befreiung der Seelen
aus dem Griff des Bösen.
Dir übergebe ich meine Demütigungen. Geruhe, sie mit den Demütigungen
des leidenden Jesus zu vereinen, zur Bekehrung der Hochmütigen, die Gott
so sehr missfallen.
Dir übergebe ich meine Rückschläge. Geruhe, sie mit den Schmerzen Jesu
um jene zu vereinen, die Seine Worte nicht annehmen, zur Beschleunigung
des Triumphes der Vereinten Herzen Jesu und Mariä.
Dir übergebe ich meine Enttäuschung über Menschen, die gegen mich
sündigen. Geruhe, sie mit dem schweren Schmerz des verratenen Jesus zu
vereinen, damit das Feuer der Göttlichen Liebe auf die Welt kommen möge.
Dir übergebe ich meine Bürden. Geruhe, sie mit der Erschöpfung des Kreuz
tragenden Jesus zu vereinen, zur Errichtung des Glorreichen Reiches Christi
auf Erden.
Öffne Deine Hände, o Mutter der Gnaden, um alles zu empfangen, was mich
beklemmt; denn in Deinen Händen werden meine Kreuze zu Gold für meine
Seele und für die Welt.
193. Weihe an das Heilige Kreuz
Heiliges Kreuz von Jesus Christus, Quelle unserer Erlösung, ich vereine mich
mit Dir in einem Geist der Anbetung und vertraue mein ganzes Wesen Dir an
zur Wiedergutmachung aller gegen Dich begangenen Sakrilegien in dieser
Welt, zur Bekehrung von Seelen und zur Gutmachung meiner eigenen
Sünden.
Heiliges Kreuz, von Jesus so inbrünstig umarmt, lehre mich das Leiden
lieben.
Heiliges Kreuz, mit Jesus drei Mal zur Erde gestürzt, erhebe mich aus allen
Schwierigkeiten.
Heiliges Kreuz, mit Jesus eins geworden im Tod zum Ewigen Leben, hilf mir,
mich abzutöten.
Heiliges Kreuz, Zeuge Mariens heiliger Tränen, mache mich reumütig über
die Sünden der Welt.
Heiliges Kreuz, Krönung von Kalvaria, drücke das heilige Verlangen nach der
Krone des Martyriums in meine Seele.
Heiliges Kreuz, segensreiche Standarte des Reiches Christi, lehre mich, an
Gottes Gnade zu glauben.
Heiliges Kreuz, unzerstörbares Zeichen des Triumphes des Lichtes, lehre
mich, auf den Sieg des Guten zu vertrauen.
Heiliges Kreuz, Kronzeuge der Erlösungstat, mache mich zum Miterlöser von
Seelen.
Heiliges Kreuz, Ring der Vermählung zwischen Gott und der Menschheit,
vereinige mich in allem mit Christus.
Heiliges Kreuz, Totenbett des Sündenfalls, hilf mir, meine Sünden zu
begraben.
Heiliges Kreuz, befruchtet von dem Göttlichen Blut, befruchte mich mit den
Gaben des Heiligen Geistes.
Heiliges Kreuz, Baum der Früchte des Ewigen Lebens, bringe den Himmel in
mir zur Reifung.
Heiliges Kreuz, Instrument der Vernichtung von allem Bösen, lasse Blumen
von Heiligkeit in meiner Seele aufblühen.
Heiliges Kreuz, Quelle des Göttlichen Lichts in der Finsternis, mache mir alle
unsichtbaren Versuchungen bewusst.
Heiliges Kreuz, niederschmetterndes Zeichen von Gottes Liebe und
Barmherzigkeit, lass mein Herz entbrennen.
Heiliges Kreuz, Thron vom Gott der Vergebung, lehre mich, alles Böse durch
Bereitschaft zur Vergebung zu entkräften.
Heiliges Kreuz, erhöht über dem Berg der Sünden, lehre alle Seelen das
Erlösungsmysterium begreifen.
Heiliges Kreuz, Beschämung für die Gottesmörder, präge Dich selbst in das
Herz Deiner Verfolger, damit sie bekehrt werden.
Heiliges Kreuz, mit Nägeln durchbohrt, nagle mein ganzes Wesen an Dir fest,
damit ich nicht mehr herumirren kann.
Heiliges Kreuz, unverstandenes Gottesgeschenk der Befreiung, rette alle
unwissenden Seelen.
Heiliges Kreuz, sei mein Führer auf allen meinen Wegen und schütze mich im
Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. (Mache
das Kreuzzeichen)
195. Weihe an Maria, Mutter der Schmerzen
Liebe Mutter Maria,
Königin der Märtyrer, die mich gerufen hat, die Finsternis von Seelen auf dem
Kreuz des Lebens abzubüßen, Dir vertraue ich alle meine Leiden, meine
Schmerzen, Qualen, Betrübnis und Tränen an.
Wie sehr will ich mit Dir für das Heil Deiner Kinder leiden, wenn ich die Betrübnis
sehe, die Du für mich durchstanden hast.
Siehe, ich lege mein Verlangen in den Kelch Deines Schmerzvollen Herzens,
damit es dort in Deinen Tränen gewaschen und in Jesu Blut geheiligt werden
möge.
Ich will Dein sein beim Kreuz von Golgatha, Schmelzofen der Sünden der Welt,
um dort meinen Widerwillen gegenüber den Leiden in den Flammen der
Himmlischen Liebe verzehren zu lassen.
O blutendes Mutterherz, durchbohrt mit dem Schwert der Leiden, welche Worte
aus einem Kindermund können die Wunden schließen, die Jahrhunderte des
Hasses Dir zugefügt haben? Hier kann nur das Herz sprechen, das sich in das
Deine begraben hat.
O Mutter aller Schmerzen, Dein Schmerzvolles Herz ist der Kelch, in dem der
Tau der Gnade wohnt, die Du über mich ausgießt als das Taufwasser der
Wiedergeburt in das Licht, damit ich sehen möge, wofür ich leide.
In Deine Hände lege ich mich selbst mit allem, was mich belastet, um es mit
Deinen unermesslichen Schmerzen zu vereinen; denn sie haben vielen das
Himmelstor aufgeschlossen.
In Deine Hände lege ich alle Leiden, gegen die ich in Auflehnung gekommen
bin, um sie mit dem Schleier Deiner Tränen zu umhüllen; denn sie haben die
Fenster mancher Seele rein gewaschen für das Licht von Gottes Geist.
In Deine Hände lege ich alle Schmerzen, die Gottes Heilsplan für mich
vorgesehen hat, um sie mit dem heiligen Klang Deines Jaworts zu beatmen;
denn Deine Stimme hat die Erlösung über die Seelen ausgerufen.
In Deine Hände lege ich den Kreuzweg, den ich auf Deine Fürsprache hin in
Gleichförmigkeit mit dem gefolterten Jesus gehen werde; denn kein Blut, das
geheiligten Wunden entflossen ist, wurde jemals dem Vater als Sühnopfer
angeboten, bevor es mit Deinen Tränen vermischt war.
In Deinen Schoß lege ich mein altes „Ich“, das ich an das Kreuz geschlagen
habe, weil es Dir so viele Opfer vorenthielt. Geruhe, es mit Deinen Händen zu
Grabe zu tragen, damit es am dritten Tag seine Wunden zeigen möge zur
Waschung von Seelen an der Quelle der Gnade.
199. Gebet des Dankes für die erlösenden Leiden
Lieber Jesus, liebe Mutter Maria, mein Erlöser und meine Miterlöserin,
in der Liebe des Göttlichen Heilsmysteriums sind Eure Leiden und
Schmerzen, Euer Blut und Eure Tränen für mich gesegnet, damit ich die
Wahrheit und das Leben finden möge. Habt Dank; denn Eure erlösenden
Leiden haben mir den Weg zum ewigen Leben im ewigen Heil für meinen
Nächsten und für mich selbst gezeigt.
O Jesus, Dein Blutschweiß im Garten von Gethsemani lehrt mich, dass
Sünden, die ich nicht bereut oder nicht gebeichtet habe, das Göttliche Licht in
der Welt löschen helfen und die Nacht in meiner Seele hereinbrechen lassen.
Dank sei Dir, Jesus, meinem Erlöser.
O Jesus, Deine Geißelung lehrt mich, dass die Krone der Verherrlichung auf
jene wartet, die ihren Leib in Krankheit und Schmerz für das Heil ihrer
sündigen oder ungläubigen Mitmenschen aufopfern. Dank sei Dir, Jesus,
meinem Erlöser.
O Jesus, Deine Dornenkrönung lehrt mich, dass das Himmelstor nur für
diejenigen aufgeht, die klein bleiben und sich erniedrigen. Dank sei Dir,
Jesus, meinem Erlöser.
O Jesus, die Wunde Deiner Schulter lehrt mich, dass alle meine Lasten, mit
Liebe und Hingabe getragen, meine Mitmenschen zum ewigen Heil bringen.
Dank sei Dir, Jesus, meinem Erlöser.
O Jesus, Dein dreifacher Fall unter dem Kreuz lehrt mich, dass die ewige
Glorie diejenigen erwartet, die ihr Kreuz mit Mut jeweils wieder aufnehmen,
aus Liebe zu Gott, zu Maria und zu ihrem Nächsten. Dank sei Dir, Jesus,
meinem Erlöser.
O Jesus, die Wunden Deiner Hände lehren mich, lieber zu geben als zu
erbitten, und nach der selbstlosen Gabe meiner selbst auf dem Kreuz des
Lebens zu verlangen. Dank sei Dir, Jesus, meinem Erlöser.
O Jesus, die Wunden Deiner Füße lehren mich, immer mehr von irdischen
Dingen und weltlichem Denken loszukommen, weil das wahre Glück nicht
von dieser Welt ist. Dank sei Dir, Jesus, meinem Erlöser.
O Jesus, die Wunde Deiner durchbohrten Seite lehrt mich, auch mein Herz
zu öffnen, um über meinem Nächsten alles auszugießen, womit die Göttliche
Gnade mich erfüllt hat. Dank sei Dir, Jesus, meinem Erlöser.
O Maria, Deine Tränen, vergossen am Fuße des Kreuzes, prägen mir die
Reumütigkeit über die zahllosen Weisen, auf die Jesus in den Seelen
gefoltert und gekreuzigt wird, ins Herz. Dank sei Dir, Maria, meine
Miterlöserin.
O vollkommene Mutter, darf ich mit dem Kreuz als stillen Zeugen Deine Hand
in die meine nehmen, um meinen Dank mit Deiner geheiligten Liebe zu
vereinen, damit das Erlösungsmysterium gepriesen sei bis in alle Ewigkeit.
202. Opfergabe der Liebe an Jesu in Vereinigung mit Maria
Liebe Mutter Maria,
verherrlichte Mutter der Schmerzen, aus Liebe kamst Du, kam Dein Jesus,
um Seine Himmlischen Reichtümer über die Menschen auszugießen.
Siehe, wie armselig
zurückgelassen haben.
die
gleichgültigen
Menschen
Ihn
am
Kreuz
O Mutter, wie wird mein Herz Frieden finden, wenn es nicht an Deiner Seite
mit Dir trauern darf.
Allerheiligste Königin von Golgatha, nur wer das Feuer der Erlösung in
seinem Herzen empfangen hat, begreift die Kraft der Tränen, womit Du den
zerreißenden Anblick der sterbenden Mittagssonne bezwungen hast.
O Miterlöserin der Menschheit, nur Dein Liebesfeuer kann den ausgelöschten
Menschensohn die Kälte Seiner Welt vergessen lassen.
O darf ich meine Selbsthingabe der Deinen hinzufügen, damit Er, der Liebe
ist, Seine Welt mit den Strahlen der Gnade entflammen möge.
Sieh doch, wie Er nach Seelen dürstet. O Mutter, lassen wir Ihn gemeinsam
mit Gebet um Bekehrungen laben.
Sieh doch, wie Er nach aufrichtiger Liebe hungert, die nichts mehr zurückhält.
O Mutter, darf ich Ihn mit den Weizenkörnern der Opfer nähren, die ich in
Deine Hände lege; denn alle meine Handlungen habe ich Dir anvertraut.
Sieh doch, wie Er beschmutzt ist durch alle Sakrilegien in Taten, Worten und
Gedanken. O Mutter, darf ich Ihn zur Wiedergutmachung mit dem Wasser
meiner Buße waschen, womit Du mein geweihtes Herz befließt.
Sieh doch, wie krank Ihn die Misshandlungen und die Lieblosigkeit
zurückgelassen haben. O Mutter, geruhe, Ihn mit den liebkosenden
Liebeserklärungen Deines hochheiligen Gebets zu heilen, wobei ich mich in
tiefer Demut durch meine Selbsterniedrigung zu Deinen Füßen anschließe.
Sieh doch, wie die Kälte der Seelen Ihn erstarrt. O Mutter, schlage Ihm doch
Deinen Mantel um, die Umhüllung des größten jemals von Gottes Geist
geschaffenen Schatzes, worin alle Klänge meiner Liebesworte aufbewahrt
sind.
Sieh doch, wie Er als Gefangener des Kreuzesholzes von der Erde dem
Vater zurückgegeben werden soll. Sprich, meine geliebte Mutter, sprich,
damit Er von dem Schmerz durch die Stimme des einzigen Geschöpfes
befreit werden möge, das Ihn jemals vollkommen geliebt hat.
Wie ein leer geraubter Schatz des Himmels hat der Erlöser das Opfer Seiner
Liebe vollbracht.
Komm, o Rose von Kalvaria, damit ich Ihm durch Dich das armselige Nichts,
das ich bin, geben kann; denn durch Deine Liebe hat Er die Welt erlösen
können.
204. Litanei zu Maria, Mutter der Tränen
Liebe Mutter Maria,
in Deinem schmerzvollen Leben, den Qualen der Passion und der Trostlosigkeit
des Ostersamstags sind Deine Tränen um die Menschheit für ewig geheiligt.
Möge mit ihnen auch die Bekehrung der Sünder Deinen Augen entfließen.
(nach jedem Aufruf: "Bekehre uns Sünder")
Tränen Mariens, vergossen wegen der verstockten Blindheit der verblendeten
Seelen, B. ...
Tränen Mariens, vergossen wegen der Härte der Menschenherzen, B. ...
Tränen Mariens, vergossen wegen der unzähligen Seelen, die verloren gehen,
B. ...
Tränen Mariens, vergossen wegen aller Lieblosigkeit gegenüber dem Kreuz, B.
...
Tränen Mariens, vergossen wegen der willigen Diener des Bösen, B. ...
Tränen Mariens, vergossen wegen aller Verbrechen gegen die Ungeborenen, B.
...
Tränen Mariens, vergossen wegen aller Verbrechen gegen kleine Kinder, B.
Tränen Mariens, vergossen wegen aller Verbrechen gegen das Leben, B. ...
Tränen Mariens, vergossen wegen der Verstümmelung des ursprünglichen
Erbes des Christentums, der Kirche und der Eucharistie, B. ...
Tränen Mariens, vergossen wegen allen Unglaubens und aller Verleugnung der
Anwesenheit Jesu in der Eucharistie, B. ...
Tränen Mariens, vergossen wegen der abtrünnigen Priester und Ordensleute, B.
...
Tränen Mariens, vergossen wegen des Auswuchses aller Formen des
Modernismus und des Liberalismus in der Kirche und im Glauben, B. ...
Tränen Mariens, vergossen wegen der zahlreichen Sakrilegien der Welt, B. ...
Tränen Mariens, vergossen wegen allen Hasses und jeden Krieges, B. ...
Tränen Mariens, vergossen wegen der Ausbeutung der Armen, B. ...
Tränen Mariens, vergossen wegen des Missbrauchs von Schwachen, B. ...
Tränen Mariens, vergossen wegen aller Verwilderung der Sitten, B. ...
Tränen Mariens, vergossen wegen aller Vergötterung von Geld, Besitz und
Materiellem, B. ...
Tränen Mariens, vergossen wegen aller Menschen, die ihr Kreuz nicht
aufnehmen wollen, B. ...
Tränen Mariens, vergossen wegen aller Menschen, die nicht nach der Heiligkeit
verlangen, B. ...
Tränen Mariens, vergossen wegen aller Menschen, die Gott nicht lieben, B. ...
Tränen Mariens, vergossen wegen aller Gleichgültigkeit gegenüber dem
Nächsten, B. ...
Tränen Mariens, vergossen wegen aller Unaufrichtigkeit gegenüber Gott und
dem Nächsten, B. ...
Tränen Mariens, vergossen wegen aller Selbstsucht und allem Hochmuts, B. ...
Tränen Mariens, vergossen wegen all meiner Verirrungen, bekehre mich
Sünder, B. ..
O Jesus, ich opfere Dir alle Tränen von Maria, meiner Miterlöserin, für die
Umkehr jener auf, die Ihre Schmerzen täglich vermehren.
Möge die herzzerreißende Betrübnis der Mutter der Schmerzen Dich bewegen
zur Ausgießung der Gnade der Tugendhaftigkeit und der Heiligung in die Seelen
all Ihrer Kinder, damit sie nur noch Quelle der Freude für Jene sind, Die Dein
Leid am Kreuz mit Ihren Tränen gemildert hat.
205. Gebet um die Einheit mit Jesus am Kreuz
Lieber Jesus,
siehe, wie mein Herz wegen der von Dir und Maria durch die Jahrhunderte
gelittenen Schmerzen blutet.
Höre, wie mein Herz unter den Hammerschlägen und dem heiligen
Schluchzen stöhnt, das niemals aufgehört hat.
Fühle das wilde Klopfen meines Herzens aus Liebe zum ewig Gekreuzigten
und zu Seiner gequälten Mutter.
Wie sehr verlangt mein Herz, an den erlösenden Wunden und dem Schwert
der Schmerzen Teil zu haben.
Zur Wiedergutmachung für Deinen Todeskampf im Garten von Gethsemani
wegen meiner Sünden, o Jesus, verwunde mich.
Zur Wiedergutmachung für Deine
Dornenkrönung, o Jesus, verwunde mich.
schändliche
Geißelung
und
Zur Wiedergutmachung für die Schläge, Beleidigungen und Verspottungen,
von Dir während der langen Stunden Deiner Passion erlitten, o Jesus,
verwunde mich.
Damit ich wirklich Dein Kreuz tragen helfen möge, o Jesus, verwunde mich.
Zur Wiedergutmachung Deiner Leiden in Einsamkeit am Kreuz, o Jesus,
verwunde mich.
Zur Wiedergutmachung für das zerreißende Leid Mariens unter dem Kreuz, o
Jesus, verwunde mich.
Zur Bekehrung der Sünder, die Dein und Mariä Herz am meisten verwunden,
o Jesus, verwunde mich.
Zur Ausgießung von Gnaden des Lichtes und der Befreiung in irrende
Seelen, o Jesus, verwunde mich.
Zum Zerbrechen der Ketten der Sklaverei der Sünde, die Menschenkinder
gefangen halten, o Jesus, verwunde mich.
Zur Abbüßung der Sakrilegien gegen die Heiligste Dreifaltigkeit und das
Schmerzvolle und Unbefleckte Herz Mariens, o Jesus, verwunde mich.
Damit Maria Dich vollkommen in mir wieder finden möge, o Jesus, verwunde
mich.
Zur Linderung der Schmerzen Mariens um Ihre Kinder, die verloren gehen, o
Jesus, verwunde mich.
Damit ich ein wahrer Zeuge des Kreuzes der Erlösung sein möge, o Jesus,
verwunde mich.
Damit in meinem Leib der Himmel sich mit der Erde vermählen möge, o
Jesus, verwunde mich.
Damit Deine Allerheiligsten Wunden auch durch mich zum Ausdruck kommen
mögen, o Jesus, verwunde mich.
Damit Dein Kostbares Blut der Befreiung auch durch mich die Welt befließen
möge, o Jesus, verwunde mich.
Damit ich wirklich mit Dir eins sein werde, o Jesus, verwunde mich.
206. Weihe an Maria, Miterlöserin
Liebe Mutter Maria, Heilige Quelle gesegneter Tränen,
Du hast zum Vater „ja“ gesagt zum allerheiligsten Leben der Opfer und der
Selbstverleugnung.
Du hast zum Heiligen Geist „ja“ gesagt zur allerheiligsten Vermählung mit
Gott als schmerzvolle Mutter des Erlösers der Welt.
Du hast zum Sohn „ja“ gesagt zu den allerheiligsten Schmerzen Seines
Kreuzesopfers der Versöhnung und Liebe.
Du hast zur ganzen Menschheit „ja“ gesagt zu den allerheiligsten Tränen der
Mutterschaft über unzählige irrende Sünder, damit sie das Tor der Rettung
finden.
Nun sagst Du „ja“ zu mir, Deinem armen Kind, zur Vermählung zwischen
Deinem Herzen und dem meinen, mit meiner ewigen Glückseligkeit als
Brautschatz für mich, doch so vielen Dornen meiner Untugenden als meinen
Brautstrauß für Dich; denn meine Seele ist so arm.
O meine Miterlöserin, Du hast nur gelebt, um mit Jesus die Fesseln zu
zerbrechen, womit der Teufel mich an sich festketten will. Säe jetzt die
Dankbarkeit in mich, damit sie aufblühen möge wie eine Blume der Liebe zu
Dir, die Du für mich das Schwert der Schmerzen umarmt hast.
Komm, o Mutter der Erlösung, lebe in mir, damit ich wirklich Dein sein möge.
Ich sage „ja“ zu Dir für ein Leben in Selbstaufopferung und Buße, damit ich in
Dir wirklich dem Vater gehören möge.
Ich sage „ja“ zu Dir für eine Vermählung mit Dir, damit ich in Dir wirklich unter
den Flügeln des Geistes leben möge.
Ich sage „ja“ zu Dir als ein kleiner Miterlöser von Seelen, damit ich in Dir
wirklich mit Jesus auf das Kreuz gehen möge.
Ich sage „ja“ zu Dir, o meine Mutter und Miterlöserin, damit ich nur in Dir
leben möge und Du allein in mir leben und herrschen mögest, sodass das
Schwert Deiner Schmerzen in mir für die Erlösung vieler Seelen, die Dein
Herz zerreißen, Früchte trägt.
Komm, o Maria, nimm mich mit Dir zum Fuß des Kreuzes mit, um dort Deine
Vermählung mit mir zu vollziehen und Früchte von Miterlösung und ewigem
Heil in den Tränen und dem Blut zu gebären, die Du und Jesus in mir
entspringen lassen werdet.
***
Unsere Weihe an Maria als Miterlöserin bedeutet, ganz "ja" zu sagen zu
allem, was auf unserem Lebenspfad kommt, auch das scheinbar am
Wenigsten Angenehme. Denken wir, dass alles in diesem Leben vergänglich
und von ganz kurzer Dauer ist im Vergleich mit dem ewigen Glück des
Himmels.
210. Gebet der Einheit mit Jesus im Garten von Gethsemani
(sehr empfohlenes Gebet für jeden Donnerstagabend – das Gedächtnis an
die Leiden im Olivengarten gibt viele Gnaden)
Mein Jesus,
da meine Seele das Grau ihres eigenen Kleides nicht mehr erkennt, hast Du
der Nacht von Gethsemani getrotzt, damit Dein letzter Sonnenaufgang auf
dieser Erde Dich als das Licht der Welt findet.
Wie bedrückend ist die Einsamkeit; denn so wenige werden Dir auf dem
Kreuzweg folgen.
In herzzerreißender Betrübnis begegnet mein Herz dem Deinen; denn Dein
geistiges Erbe wird von Wenigen in Ehre gehalten werden.
O Menschheit, finster wie die nächtliche Decke über Gethsemani, warum
ignorierst du den Mond, der deine Unwürdigkeit mit so viel Barmherzigkeit
begrüßt?
O mein Heiland, meine zahlreichen Nachlässigkeiten haben den Kelch so
bitter gemacht, doch er darf nicht an Dir vorübergehen, oder alle
Menschenkinder sind für die Ewigkeit verdammt.
Warum küsst Du betend den Boden, der durch alle Sünden der Jahrhunderte
vergiftet ist?
O meine Augen, seht euren leidenden Gott und wascht Ihn in euren Tränen;
denn eurer Unreinheit wegen lässt Er sich beschmutzen.
O meine Füße, warum folgt ihr dem Weg der weltlichen Versuchungen?
Warum wartet ihr auf die Mittagssonne, um Seine Spuren bis an das Kreuz
des Heils zu prägen?
Mein Jesus, ich sehe Dein Verlangen, den Kelch meiner Sünden bis auf den
Boden zu leeren und mit Deinem Blut der Liebe und Erlösung zu füllen.
Ich sehe Dich Blut schwitzen unter der Last meiner Finsternis.
Wo ist doch die Liebe geblieben, womit der Vater die Seelen durchdrungen
hat? Unzählige Seelen werden den Gott der Liebe durch den Kuss des
Hasses verraten.
O eisige Nacht der glühendsten Liebe, wo bleibt doch die befreiende
Morgendämmerung der Umarmung mit dem Holz der Erlösung?
Komm, o Jesus, lass mich all meine Ängste, Betrübtheit, Einsamkeit und die
Leiden meines Herzens wegen der Sünden der Welt mit den Deinen
vereinigen, damit die neue Morgendämmerung auch für Dein Herz Erlösung
bringen möge.
212. Opfergabe der Leiden Jesu durch die Hände Mariens
Liebe Mutter Maria, Miterlöserin der Menschheit,
durch Dich gab der Ewige Vater Seinen Sohn Jesus der Welt, um durch das
Opfer Seiner Leiden und Seines Blutes die Menschheit aus dem Reich der
Finsternis zu erlösen.
Ich, Dein Diener, werfe mich zu Deinen Füßen nieder, damit Du mit der
Opfergabe meines liebenden Herzens die erlösenden Leiden Deines Göttlichen
Sohnes zum Vater hinaufträgst zur Rettung der Welt.
Gott der Liebe,
nimm aus den Händen meiner Himmlischen Mutter die Leiden des Herzens Jesu
im Garten von Gethsemani.
Nimm aus den Händen meiner Himmlischen Mutter das zerrissene Herz Jesu
beim Verrat und der Gefangennahme.
Nimm aus den Händen meiner Himmlischen Mutter die Schmerzen des von
Schlägen gezeichneten Antlitzes Jesu.
Nimm aus den Händen meiner Himmlischen Mutter die zahllosen Wunden des
Leibes Jesu bei der Geißelung.
Nimm aus den Händen meiner Himmlischen Mutter die Schmerzen des mit
Dornen gekrönten Hauptes Jesu.
Nimm aus den Händen meiner Himmlischen Mutter die tiefe Schulterwunde des
Kreuz tragenden Jesus.
Nimm aus den Händen meiner Himmlischen Mutter die Schmerzen der durch
und durch verwundeten Füße Jesu während des Marterganges nach Kalvaria.
Nimm aus den Händen meiner Himmlischen Mutter die Schmerzen von Jesu
Händen und Knien bei Seinem wiederholten Fallen unter dem Kreuz.
Nimm aus den Händen meiner Himmlischen Mutter die blutenden Wunden der
Nägel in Jesu Händen und Füßen am Kreuz.
Nimm aus den Händen meiner Himmlischen Mutter den Schmerz der
Erniedrigung und Verspottung Jesu von Seiner Gefangennahme bis zu Seinem
Tod am Kreuz.
Nimm aus den Händen meiner Himmlischen Mutter die Erschöpfung, den
Hunger und Durst Jesu ab Seiner Gefangennahme bis zu Seinem Tod am
Kreuz.
Nimm aus den Händen meiner Himmlischen Mutter alle Schmerzen und
Folterungen von Jesu Leib im Todeskampf am Kreuz.
O bitter weinende Mutter, Miterlöserin am Fuß des Kreuzes, die Liebe ließ Jesus
aus Deinem Schoß geboren werden, der Hass hat Ihn in der Taufe Seines
eigenen Blutes in Deinen Schoß zurückgelegt.
Zeige Dein blutendes und sterbendes Kind den Augen meines Herzens, damit
es vor Liebe zerreißen möge.
O Maria, mächtige Fürsprecherin, ich bitte Dich, geruhe, all Seine Leiden
gemeinsam mit meiner Liebe, meinem Dank und meiner Reue durch Deine
heiligen Hände dem Ewigen Vater anzubieten, als Sühnopfer zur Rettung der
Welt und insbesondere zur Bekehrung und Rettung der Seelen, die ich Dir aus
meinem Herzen anvertraue. Geruhe, sie im Allerheiligsten Blut Christi zu
waschen, damit die Finsternis ihrer Irrtümer gekreuzigt wird.
215. Opfergebet zu Maria, Mittlerin aller Gnaden
Liebe Mutter Maria,
der die Macht über Gottes Quellen von allem Guten gegeben ist, siehe mich
zu Deinen Füßen wie ein Bettler der Liebe erscheinen, um durch das Opfer
meiner Bürden Deine Vermittlung für die Rettung von Seelen zu erbitten.
Gieße die Strahlen von Gottes Güte auf meinen irrenden Nächsten aus,
damit das Göttliche Herz in sich die Seelen erhalten möge, für welche es auf
dem Kreuz durchbohrt worden ist.
O mächtige Mittlerin aller Gnaden,
Ich gebe Dir jeden Augenblick von Hunger, damit Jesus an den Seelen
gesättigt werden möge, für die Er so viel gelitten hat.
Ich gebe Dir jeden Augenblick von Durst, damit Jesus mit der Liebe der
Seelen gelabt werden möge, die Ihn so ausgetrocknet am Kreuz
zurückgelassen haben.
Ich gebe Dir jeden Augenblick von Schmerz, damit Jesu Wunden mit der
Bekehrung von Seelen balsamiert werden mögen, die jetzt noch nicht wissen,
was sie tun.
Ich gebe Dir jeden Augenblick von Krankheit, damit Jesu zu Tode gequälter
Leib in einer neuen Auferstehung in geheilten Seelen verherrlicht werden
möge.
Ich gebe Dir jeden Augenblick von Ermüdung, damit Jesus sich unter der
Last des Kreuzes der Sünden zur Gründung des Reiches der Hoffnung in den
Seelen aufrichten möge.
Ich gebe Dir jeden Augenblick von Mutlosigkeit, damit der tief bedrückte
Jesus in Gethsemani aus einem Kelch neuen Blutes von glühenden Seelen
Kraft schöpfen möge.
Ich gebe Dir alle meine Abtötungen, Entsagungen und jede Buße, damit
Jesus den Reichtum der Krone der Seelen kosten möge, die die Gnade
beantwortet haben.
Komm, o Maria, goldener Schlüssel zur Schatztruhe von Gottes Gnaden,
empfange die Weihe all meiner Augenblicke der Leiden und der Entbehrung,
damit sie in Deinen Händen zu den Edelsteinen werden mögen, die die Armut
aus den Seelen vertreiben sollen.
***
Als Mittlerin aller Gnaden gießt Maria unendlich große Schätze in die Seelen
aus. Diese Schätze werden durch Ihre unentwegten Gebete und die Opfer
und Gebete aller Christen bezahlt. An erster Stelle erwartet Maria von Ihren
Geweihten Opfer und Gebete. Das größte Opfer, das wir Ihr zur „Bezahlung“
von Gnaden für unsere Mitmenschen bringen können, ist die Weihe unseres
ganzen Wesens und unseres ganzen Lebens mit allen Prüfungen und
Lasten.
216. Bittgebet um totale Nachfolge des leidenden Jesus
Mein Jesus,
wie sehr schmachtet Dein durchbohrtes Herz nach liebenden Erben, die
verlangen, den Leib, den sie von Dir erhalten haben, Dir zurückzugeben,
damit Du ihn mit dem Zeugnis der Gleichförmigkeit mit ihrem Erlöser
schmückst.
Durch die Tränen Mariens bitte ich Dich um die Gnade der totalen Nachfolge
von Dir in den Leiden, damit mein Opfer in Vereinigung mit Dir sich über die
Seelen als ein himmlischer Balsam der Heilung und Rettung ausbreitet.
Ich biete Dir meine Hände, meine Füße, mein Herz, damit Du sie mit den
Rubinen des höchsten Zeugnisses zeichnen kannst, und die Welt möge
sehen, dass die Ewige Liebe in und durch Deine Geschöpfe leben will.
Ich gebe mein Blut zur Vermählung an das Deine, damit es durch geheiligte
Wunden Früchte der Erlösung gebären möge.
Auf den Hass und die Gleichgültigkeit der Welt gegen Dich und Deine
Kreuzigung will ich mit der Liebe meiner Selbstaufopferung antworten.
Siehe, o Jesus, ich komme, um an Marias Hand den einsamen Altar der
Erlösung zu besteigen, von wo Dein Ruf mein Herz durch und durch
verwundet hat.
Erbarme Dich über meine Schwachheit; denn meine Kräfte sind nicht
beständig gegen das Feuer der höchsten Liebe.
Geruhe, alle Angst vor den auserkorenen Leiden in das Parfüm Deiner
Göttlichen Nähe aufzulösen.
Geruhe, mein Blut wirklich zu dem Deinen zu machen, damit ich die Kraft
finden möge, das Kreuz anzunehmen, vor dem die Welt erschauert und das
mit der kostbarsten Krone geschmückt ist, die der Vater für Seelen bereitet
hat.
Geruhe, meinen Kreuzweg von den Wölfen der Finsternis freizumachen.
Stelle ihn unter den Schutz der Engel des Lichts.
Möge Deine und meine Mutter Maria, die allerheiligste Miterlöserin, auch auf
meinem Kalvaria die Rose der Hoffnung und des Trostes sein.
Um Deiner einsamen Leiden und der Schmerzen Mariens willen, o Jesus,
bringe Dich selbst in mir zum Ausdruck, damit auch ich in die Arme des
Ewigen Zeichens von Licht mein ganzes Wesen dem Vater zum Heil von
Seelen zurückgeben kann.
O gebe meinem heiligen Verlangen statt, das von der Welt nicht begriffen
wird, doch das begehrt, Seelen zu retten, die an erster Stelle die Welt statt
Dich anbeten, der Du als erster vollkommen durch dieses Verlangen verzehrt
bist.
221. Verehrung der Zwölf Perlen des Erlösungsmysteriums
(Bittgebet um Bekehrung und Rettung von Seelen)
Geliebter Ewiger Vater,
um der Leiden Jesu und Deines Neuen Bundes mit den Seelen willen und auf
Fürsprache von Maria, Deiner auserkorenen Tochter, der Du nichts
verweigern kannst, bitte ich um die Rettung der Seelen, die Deine Liebe nicht
beantworten. Möge unsere Unbefleckte Mutter den Kopf der teuflischen
Schlange zerschmettern zur Befreiung unserer schwachen Natur aus dem
Griff des Bösen.
(nach jedem nachfolgenden Aufruf: "O Himmlischer Vater, gieße das
erlösende Blut Christi über uns aus. Blende alles Böse im Licht Seines
Kreuzes - O Maria, erniedrige Satan unter Deinen Füßen. Durch Deine
mächtige Fürsprache, rette die Seelen, die er noch täglich betrügt.“)
Gedenke der Unbefleckten Empfängnis Mariens, wodurch der Teufel auf
immer gedemütigt und seine Macht über die Menschheit gebrochen wurde.
(...)
Gedenke der Menschwerdung von Jesus Christus aus der Allerheiligsten
Jungfrau Maria, die dem Messias den Leib schenkte, mit dem unsere
Sklaverei unter der Sünde abgebüßt ist. (...)
Gedenke der Todesangst Jesu im Garten von Gethsemani, in dem die
Abbüßung aller Versuchungen begonnen hat und alle Entmutigung und
seelische Leiden der Menschheit geheiligt wurden. (...)
Gedenke der Wunden der Geißelung und aller von Jesus ertragenen
Schläge; denn in ihnen ist alles vernichtet, was die Menschen an die Welt
bindet und von Gott entfernt. (...)
Gedenke der Wunden des mit Dornen gekrönten Hauptes Jesu; denn in
ihnen hat die Abbüßung allen Hochmuts und aller Selbstüberhebung
begonnen und sind alle geistigen Leiden der Menschheit geheiligt. (...)
Gedenke der tiefen Wunde von Jesu Schulter, auf der Er die Kreuzeslast
unserer Sünden getragen hat. (...)
Gedenke der Wunden von Jesu durchnagelten Händen, mit denen Er die
Sünder reinigte und Vergebung schenkte. (...)
Gedenke der Wunden von Jesu durchnagelten Füßen, mit denen Er auf die
Sünder zuging. (...)
Gedenke des Todeskampfes Jesu am Kreuz zur endgültigen Verbannung
aller Sünde und von allem, was die Menschen vom Himmel scheidet. (...)
Gedenke der Tränen Mariens, mit denen Sie unter dem Kreuz die Sünder
beweint hat. (...)
Gedenke des durchbohrten Herzens Jesu, aus dem Er alle Göttliche Liebe
über die ganze Welt zur Bekehrung der Sünder ausgegossen hat. (...)
Gedenke der Bluttränen Mariens, mit denen Sie das Göttliche Gericht über
Ihre sündigen Kinder mildert. (...)
231. Täglicher Gruß an Maria, Mutter der Schmerzen
Liebe Mutter Maria, so einsam am Fuße des Kreuzes.
um bei Dir sein zu können, verberge ich mich im Herzen von Johannes; denn
ich bin zu unwürdig, mich Dir, o allerreinste Blume von Kalvaria, und dem
Kreuz, das die Seelen aller Zeiten in sich saugt, zu nahen.
Hier wird alles gewaschen, was unrein ist.
Hier wird alles beleuchtet, was finster ist.
Hier wird alles, was Hass ist, im Kuss des erlösenden Gottes verbrannt.
Ich gebe Dir meine Tränen; denn sie beschämen mich, jetzt, wo ich Deine
Augen beim Anblick Deines leidenden Kindes am Kreuz der Liebe sterben
sehe.
Ich gebe Dir mein Herz, damit es in Dir weiter klopft; denn Dein Mutterherz ist
erschöpft von den miterlösenden Schmerzen.
Ich gebe Dir mein Alles; denn nur in Dir will ich künftig leben, leiden und
meinen Erlöser lieben, den ich nun durch Deine Augen auf mich
herabschauen sehe, sterbend vor Liebe und nach dem Garten meiner Seele
verlangend.
Komm, o betrübte Mutter, wie sehr liebe ich Dich. Komm und wohne in mir;
denn auch ich bin so allein. Reiche mir die Hände Deines Herzens, noch
bevor der Abend hereinbricht; denn auch mein Lebensweg hat das Kreuz
erreicht und nur im Licht Deiner heiligen Augen finde ich an diesem Tag den
Spiegel der Ewigen Liebe und wird mich diese Nacht zur Morgendämmerung
des Reiches führen, das an diesem Kreuz geboren ist.
Wie sieht der ideale Maria Geweihte aus?
Wenn Maria die Ihr Geweihten ansieht, sollte Sie gleichsam Sich Selbst in
ihnen sehen, wie in einem Spiegel. Maria formt und knetet die Ihr Geweihten
nach Ihrem Modell, solange und in dem Maß sie es Ihr erlauben, dies zu tun.
Maria legt niemandem gegen seinen Willen etwas auf. Je totaler wir uns
selbst in Ihre Hände legen, desto mehr wird Sie zum Heil unserer Seele über
uns herrschen.
Lassen wir Maria den Spiegel unserer Seele putzen. Sie wird unser Herz und
unsere Seele dermaßen reinigen, dass wir immer mehr leuchten. Wir werden
dann ein „Licht“ für unsere Umgebung. Es wird gesagt, dass jemand immer
mehr dem- oder derjenigen gleicht, den oder die er liebt. So gilt auch, dass,
wenn wir total in Maria aufgehen, dies nicht von unserer Umgebung
unbemerkt bleiben wird.
Der ideale Geweihte glaubt so stark an Marias Wirken in seinem Leben, dass
er im vollkommenen Herzensfrieden durch alle Prüfungen und
Widerwärtigkeiten des Lebens geht. Er macht sich keine Sorgen, er weiß,
dass seine Herrin alles für ihn regelt.
Er schließt gleichsam die Tür seines Hauses für alle Kräfte der Welt, und
wenn sie versuchen, ihn zu beunruhigen, indem sie mit Steinen nach seiner
Tür werfen, öffnet er nicht, um zu sehen, was dies doch wohl bedeuten mag;
denn wenn er das dennoch tut, kommen sie in sein Haus hinein, und er
zweifelt, und das ist eine Neigung, die Maria mit aller Kraft aus ihm entfernen
will.
232. Gedenken an die erlösenden Leiden
(u.a. zum Herabflehen besonderer Gnaden)
Geliebter Ewiger Vater,
durch das Schmerzvolle und Unbefleckte Herz Mariens, meiner Mutter und
Fürsprecherin im Lichte Deines Antlitzes, bringe ich Dir meine Huldigung für
das Erlösende Leiden dar, das von Jesus Christus, Deinem Sohn, und der
Allerheiligsten Jungfrau Maria, Seiner Mutter und unserer Miterlöserin, für die
Erlösung der Menschheit vollbracht ist. Geruhe, mir aufgrund meiner
Ehrenbezeugung an Deine Güte zu gewähren, dass .... (Intention) ....
3 x Vater unser ...
(Nach jedem der 21 folgenden Anrufungen: "geruhe, mich zu erhören“ und
ein „Gegrüßet seist Du, Maria“)
"O Jesus, erhöre unsere Bitten um der Tränen und Bluttränen Deiner
Heiligsten Mutter willen."
Um der Vorherbestimmung Marias zur Mutter des Messias bei Ihrer
Unbefleckten Empfängnis willen...
Um der totalen Selbstaufopferung Mariens bei Ihrem Jawort zu dem Engel
willen...
Um der Menschwerdung Jesu willen, für uns zu leiden und zu sterben,
Um der Flucht Mariens mit dem Kind Jesus nach Ägypten willen...
Um des Streites, des Hasses und der Verfolgung während des öffentlichen
Lebens Jesu willen...
Um des Blutschweißes Jesu in Gethsemani willen...
Um des Verrates und der Gefangennahme Jesu willen...
Um des schmerzvollen Verhörs und der Verurteilung Jesu willen...
Um der Auspeitschung Jesu willen...
Um der Dornenkrönung Jesu willen...
Um der Kreuztragung Jesu willen...
Um der Schmerzen Mariens bei Ihrer Begegnung mit dem Kreuz tragenden
Jesus willen...
Um der Kreuzigung Jesu willen...
Um der Leiden Jesu am Kreuz willen...
Um der Schmerzen Mariens unter dem Kreuz willen...
Um der Berufung Mariens zur schmerzvollen Mutter aller Menschen willen...
Um des Kreuzestodes Jesu willen...
Um der Schmerzen Mariens bei der Kreuzabnahme Jesu willen...
Um der Schmerzen Mariens bei der Grablegung Jesu willen...
Um der Schmerzen Mariens am Karsamstag willen...
Um der Kämpfe der jungen Kirche und der Verfolgung der ersten Christen
willen,
Schlussgebete:
1. 3 x Ehre sei dem Vater ...
2. Salve Regina (siehe unten)
3. Memorare (Gedenke, gütigste Jungfrau Maria, )(siehe unten)
4. Sub tuum (Verschmähe nicht unser Gebet )(siehe unten)
5. "Gesegnet seien die Wunden Jesu Christi; denn sie haben uns von den
Strafen der Sünde erlöst. Gesegnet sei Sein allerkostbarstes Blut, das unsere
Sünden löscht."
(Schlussgebete Nr. 2, 3 und 4 bei "Gedenken an die erlösenden Leiden")
Salve Regina:
Gegrüßet seist Du, Königin, Mutter der Barmherzigkeit, unser Leben, unsere
Süßigkeit und unsere Hoffnung, sei gegrüßt. Zu dir rufen wir elende Kinder
Evas. Zu dir seufzen wir trauernd und weinend in diesem Tale der Tränen.
Wohlan denn, unsere Fürsprecherin! Wende Deine barmherzigen Augen zu
uns und nach diesem Elende zeige uns Jesus, die gebenedeite Frucht
Deines Leibes.
O gütige, o milde, o liebe Jungfrau Maria.
Bete für uns, o heilige Gottesgebärerin, auf dass wir würdig werden der
Verheißungen Christi.
Memorare - Gedenke, o gütigste Jungfrau Maria:
Gedenke, o gütigste Jungfrau Maria, es ist noch nie gehört worden, dass
jemand, der zu Dir seine Zuflucht nahm, Deinen Beistand anrief und um
Deine Fürbitte flehte, von Dir verlassen worden ist.
Von diesem Vertrauen beseelt nehme ich meine Zuflucht zu Dir, Jungfrau der
Jungfrauen, meine Mutter, zu Dir komme ich, vor Dir stehe ich als ein
sündiger Mensch.
Mutter des ewigen Wortes, verschmähe nicht meine Worte, sondern höre sie
gnädig an und erhöre mich. Amen.“
Sub Tuum – Unter Deinem Schutz und Schirm:
Unter Deinen Schutz und Schirm fliehen wir, o heilige Gottesmutter.
Verschmähe nicht unser Gebet in unseren Nöten, sondern errette uns
jederzeit aus allen Gefahren, o Du glorwürdige und gebenedeite Jungfrau,
unsere Frau, unsere Mittlerin, unsere Fürsprecherin. Führe uns zu Deinem
Sohne, empfiehl uns Deinem Sohne, stelle uns vor Deinem Sohne.
***
Dieser Tage seufzt die Welt unter dem Gestank des Bösen. Maria hat von
Gott die Macht erhalten, die Teufel aus der Welt zu verjagen. Sie wird die
Schlange (Satan) unter Ihren Füßen ersticken. Warum Maria? Weil Gott
gewollt hat, dass eine Seele, die selbst Mensch gewesen ist, den Teufel aufs
Äußerste demütigen wird. Dies ist ein Akt höchster Liebe, mit dem Gott in der
Tat Wiedergutmachung für uns unwürdige Menschen bietet: Der Teufel, der
die Menschen (Gottes Lieblinge) treffen will, wird von einer menschlichen
Seele zertreten. Aber Gott hat eine einzige Bedingung gestellt: Die Menschen
müssen selber durch Gebet darum bitten. Bitten wir daher Maria, unsere
Seelen zu retten und die Welt aus dem Griff des Teufels zu befreien.
234. Sühnegebet zum gekreuzigten Jesus
Lieber Jesus,
mit der Einsamkeit der Jahrhunderte als Dein einziger Begleiter büßest Du
meine Sünden am Kreuz der Schmerzen ab. Diejenigen, denen Du alles
geben wolltest, haben Dir den Rücken gekehrt. O darf ich Dein Freund in
dieser Nacht des Hasses sein.
Siehe, ich komme, Deine Einsamkeit zu vertreiben; denn ich will mit Dir auf
das Kreuz gehen für die Rettung der Seelen, die Gott so teuer sind.
Ich komme, Deinen Durst mit den Tränen der Reue über meine Sünden zu
löschen.
Ich komme, Dir meine Hände anzubieten, um zusammen mit den Deinen
durchnagelt zu werden, damit sie wirklich Samen des ewigen Lebens
ausstreuen können.
Ich komme, Dir meine Füße anzubieten, auf dass sie so wie die Deinen
„durchwundet“ werden, damit auch die Spur meines Blutes Seelen zu Dir
führen wird.
O Jesu, so wie die Lanze Dein Herz durchstochen hat, hat Dein Anblick mein
Herz im Liebeschmerz zerrissen.
O möchten doch alle verlorenen Lämmer dieser Welt ihre Schmerzen Dir
anvertrauen, um alles Gift aus ihren Wunden in der glühenden Umarmung
Deiner vor Kälte erstarrten Arme wegbrennen zu lassen.
Siehe mein Herz, o Jesus, das die unsichtbaren Nägel Deiner Einsamkeit in
sich aufnehmen will. Kein Schmerz, keine Betrübnis, keine Verwundung noch
Verspottung sollen Dich noch treffen, ohne dass meine Seele daran Anteil
hat; denn in Deiner Gnade werden wir künftig gemeinsam auf dem Bett der
Erlösung ruhen.
***
Das einsame Leiden Jesu zwischen dem Olivengarten und dem Kreuz auf
Golgatha ist ohne Zweifel die größte Tragödie in der Geschichte der
Menschheit. Es ist darum auch ein großer Akt der Wiedergutmachung, wenn
wir zu dem einsamen Gekreuzigten beten, und noch mehr, wenn wir Ihm
Bußübungen und Entsagungen als einen Akt der Liebe und des Trostes
aufopfern. So werden wir im Geiste eins mit Ihm während dieser einsamen
Stunden, in denen Er auch für uns gelitten hat. Wenn wir dazu das Bedürfnis
verspüren, zum Beispiel am Karfreitag, müssen wir dem uneingeschränkt
nachgeben; denn diese Berufung ist überaus gnadenvoll.
***
Lieber Jesus, bist Du nicht für mich gestorben, um mich zu reinigen und zu
heiligen? Geruhe nun, in mir die Verheißung dieses Erbes zu erfüllen.
(Myriam, 30. April 1999)
241. Bittgebet zu Jesus und Maria um die wahre Liebe
O Herz Jesu, aus Liebe für die ganze Menschheit am Kreuz gestorben,
gib mir Deine Liebe von Gethsemani, damit auch ich meine Leiden für die
Rettung von Seelen annehmen kann.
Gib mir Deine Liebe von der Geißelung, damit auch ich bereit bin, meinen
Leib, meinen Geist und mein Herz zur Reinigung der Welt verwunden zu
lassen.
Gib mir Deine Liebe von der Dornenkrönung, damit auch ich bereit bin zu
akzeptieren, dass andere mich nicht so sehen wollen, wie ich wirklich bin,
sodass Gott in meiner Demut verherrlicht wird.
Gib mir Deine Liebe von der Kreuztragung, damit auch ich bereit bin, meine
Lasten zur Abbüßung der Sünden der Welt aufzuopfern.
Gib mir Deine Liebe von der Kreuzigung, damit auch ich bereit bin, für meine
Mitmenschen bis zum Äußersten zu gehen.
O vor Liebe brennendes Schmerzvolles Herz Mariä,
gib mir Deine Liebe bei Deinem Jawort an den Engel Gabriel, damit auch ich
bereit bin, mich selbst für das Heil der Welt völlig zu vergessen.
Gib mir Deine Liebe bei Deiner Begegnung mit Jesus auf dem Kreuzweg,
damit auch ich trotz all meiner Schmerzen nur an meine Mitmenschen
denken möge.
Gib mir Deine Liebe am Fuße des Kreuzes, damit auch ich bereit bin, alles für
das ewige Glück meiner Brüder aufzugeben.
O vereinte Herzen Jesu und Mariens, vereint im Göttlichen Feuer, lasst mein
kleines Herz sich in Eurer versengenden vollkommenen Liebe verzehren,
damit viele Sünden der Welt in mir verzehrt werden mögen und die
vollkommene Frucht von Golgatha in mir zur Vollendung kommen möge.
***
Was ist "wahre Liebe"? Menschlicherweise lässt sich darauf keine Antwort
finden, weil das Phänomen der wahren Liebe nicht von dieser Welt ist. Wahre
Liebe ist die Fähigkeit, in jeder Hinsicht in vollkommener Übereinstimmung
mit dem Willen Gottes zu leben.
Marias Leben ist wie das von Jesus ein anhaltendes Vorbild wahrer Liebe
gewesen. Das konnte auch nicht anders sein, weil Sie vollkommen frei von
aller Sünde war. Es kommt in der Tat durch die Sünde, dass der Mensch
unvollkommen in der Liebe ist; denn Sünde ist Abweichung vom Willen
Gottes.
Die wahre Liebe beinhaltet ein intensives Verlangen, sich selbst total und
bedingungslos für die Belange des Anderen zurückzunehmen, auch wenn
man dadurch selbst Nachteile erfährt, dies alles unter der Bedingung, dass
der Einsatz für den Anderen und die Bestrebungen des Anderen in
Übereinstimmung mit Gottes Willen stehen. Die wahre Liebe ist somit die
äußerste und heldenhafte Betrachtung der vollkommen Tugendhaftigkeit, die
die Seele heiligt.
242. Bund des Leidens mit Jesus und Maria
O Jesus, erlösende Liebe,
um des Weines, der Blumen und des Brotes der ewigen Vermählung würdig zu
werden, habe ich das Erbe des Bechers, des Schwertes und des Kreuzes
angenommen.
O Maria, gib mir Dein leidendes Herz; denn alles Leben verlässt mich, wenn ich
die Dornen fühle, die die Menschheit für Jesus und Dich bereitet.
Der Wein aus dem Kelch von Gethsemani versengt meine Seele.
Der Mantel der Verspottung drückt mich.
Das Kreuz der Sünden macht mich wankend.
Die Nägel der Liebe zerreißen mich.
Die Tränen von Dir, meiner Mutter, verbrennen mein Herz.
In den Gärten der Menschenherzen blüht noch immer die Lieblosigkeit von
Golgatha.
O Jesus, sieh die Erben Deiner erlösenden Leiden.
Sie küssten Dir das Todesurteil auf das Antlitz. Wo ist jetzt der Kuss der Liebe
nach Kalvaria?
Sie knieten vor Dir nieder bei der Krönung. Wo ist die wahre Ehrerbietung für
ihren König nach Seiner Krönung durch den Kreuzestod?
Sie baten glühend um Deine Verurteilung. Wo ist jetzt ihr Dankgebet für den
Freispruch?
Sie schrieen ihre Freude aus während Deines Kreuzwegs. Wo sind ihre
strahlenden Augen, jetzt, wo Du jeden Tag für ihr Glück das Kreuz aufnimmst,
das sie ablehnen?
Sie gaben sich hin im Spott auf Kalvaria. Wo ist ihre Hingabe in der Liebe nach
dem unschätzbaren Geschenk ihrer Erlösung?
In welcher Einsamkeit vergießen der Weinstock und die Rose noch immer ihr
Blut und ihre Tränen. O lass mich die Wunden küssen, die meine Torheit
geschlagen hat.
Wie der Acker die Saat umschließt, so umarmt mein Herz das Kreuz, damit es in
der Wärme meiner Liebe in mir Früchte tragen möge.
Wie die Blüte die Zweige umhüllt, so wollen meine Hände und Füße Deine
Wunden bergen, damit sie in dem liebevollen Licht meiner Einswerdung mit Dir
verdorrte Seelen zum Blühen bringen mögen.
Wie die Blume um Regen fleht, so flehen meine Augen um Marias Tränen, damit
sie Seelen zur Schönheit waschen können, ehe sie verwelken.
O Jesus und Maria, Sonne und Mond der Menschenseelen,
Eure Namen sind in meiner Seele für immer eingraviert. Mit meinem Blut will ich
jetzt meinen Namen auf das Kreuz der Erlösung und das Schwert der
Schmerzen schreiben zur Besiegelung des Bundes, der auf Golgatha mit dem
Saft Eurer Seelen geschrieben worden ist.
248. Anrufung zum gekreuzigten Jesus
O Jesus, gekreuzigte Liebe,
warum bluten Deine Hände, es sei denn, um mich zu besprengen mit der
höchsten Gnade der Erlösung?
Warum bluten Deine Füße, es sei denn, um mir den Weg der Heiligkeit zum
Himmlischen Vaterland zu weisen?
Warum blutet Dein Herz, es sei denn, um Gottes Liebe bis zum letzten
Tropfen auf die Wunden meiner Seele fließen zu lassen?
Warum blutet Dein Haupt, es sei denn, um meinen Geist zu reinigen von
allen weltlichen Gedanken?
Warum blutet Dein Leib, es sei denn, um Deines Durstes willen nach dem
Opfer meiner selbst an Deinem Kreuz?
Warum bluten so viele Seelen, es sei denn, weil sie niemals vollkommen
Dein gewesen sind?
249. Novene zu Maria, Mutter der Schmerzen
(zum Herabflehen besonderer Gnaden bei Sorgen und Rückschlägen, für
Bekehrungen und als Weihe an die Mutter der Schmerzen)
Tag 1 - Das Schwert der Schmerzen
O Maria, meine liebe Mutter der Schmerzen, beladen mit meiner Last komme
ich, um an Deinem Herzen zu ruhen.
O Mutter Jesu, Du bist für mein Heil geboren. Für mein ewiges Glück hast Du
gelebt; denn Du hast mir Jesus gegeben, der am Kreuz meine Seele vor dem
Untergang gerettet hat; denn die Erbsünde hat den Himmel für mich
verschlossen.
Für meine ewige Glückseligkeit ist Dir kein Schmerz erspart geblieben.
Mit dem Licht der Welt, der Quelle des Glücks auf Deinen Armen, musstest
Du anhören, wie Dir verheißen wurde, dass Dein Herz von einem Schwert
der Schmerzen durchbohrt werden soll.
Wie Dein schmerzvolles Herz blutet jetzt auch mein Herz; denn mein
Mitmensch hat mich verletzt.
Darum weihe ich Dir mein Herz und all meine Qualen, damit mein ganzes
Gefühlsleben Dir gehört.
Ich komme, mit Dankbarkeit und kindlicher Liebe meine eigenen Qualen,
Sorgen und Betrübnisse zu Deinen Füßen niederzulegen, damit sie durch
Deine gesegneten Hände als eine geheiligte Opfergabe Gott angeboten
werden können zur Ausgießung von Gnaden auf die Seelen, die mir teuer
sind, und auf diese, welche mir dieses Leid bereiten.
O Maria, Mutter der Schmerzen, ich liebe Dich so. Lehre mich, alle Leiden
stets mit Dir zu tragen.
Vermehre meine Bereitschaft zur Selbstverleugnung zugunsten meines
Nächsten.
Schlussgebet: Stabat Mater Dolorosa - Christi Mutter stand mit Schmerzen
(siehe nach dieser Novene)
Tag 2 - Die Flucht nach Ägypten
O Maria, meine liebe Mutter der Schmerzen, beladen mit meiner Last komme
ich, um an Deinem Herzen zu ruhen.
O Mutter Jesu, Du bist für mein Heil geboren. Für mein ewiges Glück hast Du
gelebt; denn Du hast mir Jesus gegeben, der am Kreuz meine Seele vor dem
Untergang gerettet hat; denn die Erbsünde hat den Himmel für mich
verschlossen.
Für meine ewige Glückseligkeit ist Dir kein Schmerz erspart geblieben.
Als junge Mutter sollst Du erfahren, wie Ungläubige und Unwissende dem
kleinen Jesus, Deinem teuersten Schatz, nach dem Leben trachteten und Du
alles zurücklassen musstest, um Ihn zu retten.
Auch ich werde durch Böses verfolgt, das mein Glück bedroht.
So lege ich mein Glück in den Schutz Deines liebenden Mutterherzens, damit
Du es für mich bis in das Reich des Himmels bewahrst, wo keine Schmerzen
und kein Leid bestehen.
O Maria, Mutter der Schmerzen, ich liebe Dich so. Lehre mich, alle Leiden
stets mit Dir zu tragen.
Vermehre mein Vermögen, Gott auch zu lieben, wenn ich selbst oder meine
Lieben Verfolgung erleiden.
Schlussgebet: Stabat Mater Dolorosa - Christi Mutter stand mit Schmerzen
(siehe nach dieser Novene)
3. Tag - Maria, Schmerzvolle Mutter Jesu
O Maria, meine liebe Mutter der Schmerzen, beladen mit meiner Last komme
ich, um an Deinem Herzen zu ruhen.
O Mutter Jesu, Du bist für mein Heil geboren. Für mein ewiges Glück hast Du
gelebt; denn Du hast mir Jesus gegeben, der am Kreuz meine Seele vor dem
Untergang gerettet hat; denn die Erbsünde hat den Himmel für mich
verschlossen.
Für meine ewige Glückseligkeit ist Dir kein Schmerz erspart geblieben.
Als Mutter wurdest Du von Sorgen um Deinen Sohn gequält, der von so
vielen gehasst wurde. Wie sehr hast Du unter der Kritik von Menschen
gelitten, die die Mission Jesu nicht begriffen. Doch Du bliebst
unerschütterlich, weil Du an dem festhieltest, was Gott von Dir erwartete, und
nicht an den Worten von Menschen.
Darum weihe ich Dir alle Menschen, die ihre Nächsten verleumden,
verspotten oder hassen, damit sie durch die Liebe Deines Schmerzvollen
Herzens bekehrt werden mögen.
O Maria, Mutter der Schmerzen, ich liebe Dich so. Lehre mich, alle Leiden
stets mit Dir zu tragen.
Vermehre in mir die Beharrlichkeit in meiner wahren Lebensaufgabe, die
Gottes Heilsplan für mich vorgesehen hat. Mache mich stark gegen die
entmutigende Stimme der Welt, die meinen Weg nicht begreift.
Schlussgebet: Stabat Mater Dolorosa - Christi Mutter stand mit Schmerzen
(siehe nach dieser Novene)
4. Tag - Die Begegnung zwischen Maria und Jesus auf dem Kreuzweg
O Maria, meine liebe Mutter der Schmerzen, beladen mit meiner Last komme
ich, um an Deinem Herzen zu ruhen.
O Mutter Jesu, Du bist für mein Heil geboren. Für mein ewiges Glück hast Du
gelebt; denn Du hast mir Jesus gegeben, der am Kreuz meine Seele vor dem
Untergang gerettet hat; denn die Erbsünde hat den Himmel für mich
verschlossen.
Für meine ewige Glückseligkeit ist Dir kein Schmerz erspart geblieben.
Du musstest sehen, wie Jesus, die Mensch gewordene Unschuld, Dein
eigenes Fleisch und Blut, zum Tode verurteilt wurde und unter schweren
Misshandlungen zum Berg unserer Erlösung getrieben wurde.
Mit dem Kreuz trug Er die Last aller von anderen begangenen Sünden.
Darum lege ich in Dein Mutterherz alle Lasten, die die Welt auf meine
Schultern legt und mich so sehr ermüden an Herz, Geist und Körper.
Ich weihe Dir alle Seelen, die andere richten, verurteilen oder ungerecht
behandeln.
O Maria, Mutter der Schmerzen, ich liebe Dich so. Lehre mich, alle Leiden
stets mit Dir zu tragen.
Vermehre in mir das Vermögen und die Bereitschaft, meinen Nächsten zu
trösten und zu ermutigen, vor allem, wenn die Welt ihnen den Rücken
gekehrt hat oder sie verurteilt und ausstößt.
Schlussgebet: Stabat Mater Dolorosa - Christi Mutter stand mit Schmerzen
(siehe nach dieser Novene)
Tag 5 – Maria, Miterlöserin unter dem Kreuz
O Maria, meine liebe Mutter der Schmerzen, beladen mit meiner Last komme
ich, um an Deinem Herzen zu ruhen.
O Mutter Jesu, Du bist für mein Heil geboren. Für mein ewiges Glück hast Du
gelebt; denn Du hast mir Jesus gegeben, der am Kreuz meine Seele vor dem
Untergang gerettet hat; denn die Erbsünde hat den Himmel für mich
verschlossen.
Für meine ewige Glückseligkeit ist Dir kein Schmerz erspart geblieben.
Am Fuß des Kreuzes musstest Du zusehen, wie Dein Kind in Seiner
Unschuld unter den grauenvollsten Qualen hing, um für das ewige Heil aller
Menschen zu sterben.
Oh meine Miterlöserin, wie kann ich Dir jemals so viel Liebe vergüten. Meine
Sünden haben Dir Dein Kind weggenommen, und doch hast Du alles für mich
aufgegeben und hast sogar akzeptiert, meine Mutter zu werden.
Darum bitte ich Dich, lass Deine Tränen von Kalvaria
Menschenherzen fließen, die verschlossen und kalt sind.
auf
die
Ich weihe Dir alle Schmerzen, die auf dieser Welt durch Lieblosigkeit
verursacht werden, und lege in Dein Herz alle Menschen, die keine Mutter
mehr haben oder die mit ihrer Mutter keine Verbindung der Liebe mehr
haben.
O Maria, Mutter der Schmerzen, ich liebe Dich so. Lehre mich, alle Leiden
stets mit Dir zu tragen.
Mache mich immer glühender in der Liebe zu Dir als meine Mutter der
Schmerzen und Miterlöserin und in der Liebe zu meinen Mitmenschen.
Schlussgebet: Stabat Mater Dolorosa - Christi Mutter stand mit Schmerzen
(siehe nach dieser Novene)
6. Tag - Die Kreuzabnahme Jesu
O Maria, meine liebe Mutter der Schmerzen, beladen mit meiner Last komme
ich, um an Deinem Herzen zu ruhen.
O Mutter Jesu, Du bist für mein Heil geboren. Für mein ewiges Glück hast Du
gelebt; denn Du hast mir Jesus gegeben, der am Kreuz meine Seele vor dem
Untergang gerettet hat; denn die Erbsünde hat den Himmel für mich
verschlossen.
Für meine ewige Glückseligkeit ist Dir kein Schmerz erspart geblieben.
Soeben war Jesu Herz mit der Lanze durchbohrt worden, da brach auch Dein
Herz beim Anblick der Entstellung, die die Sünden der Welt Deinem Kind
zugefügt hatten. Mit welcher Liebe und Sorgsamkeit wuschst Du die Heiligen
Wunden Jesu, leblos auf Deinen Schoß gelegt.
Darum weihe ich Dir alle Herzen und Seelen, die durch die Welt zur
Unkenntlichkeit verwundet sind, sodass sie nicht mehr an das Licht glauben
und die Wärme der Ewigen Sonne sie nicht mehr zu erreichen scheint.
Lass auch sie auf Deinem Mutterschoß ruhen. Wasche ihre Wunden rein und
decke sie mit Deinem Mantel, damit sie aufs Neue an Gottes Liebe glauben
können.
O Maria, Mutter der Schmerzen, ich liebe Dich so. Lehre mich, alle Leiden
stets mit Dir zu tragen.
Vermehre meine Bereitschaft zum Erbarmen mit Herzen, die verletzt sind,
und Seelen, die unter den Folgen der Sünde leiden, und öffne meine Augen
für die Wunden, die die Sünde den Seelen zufügt.
Schlussgebet: Stabat Mater Dolorosa - Christi Mutter stand mit Schmerzen
(siehe nach dieser Novene)
Tag 7 - Die Grablegung Jesu
O Maria, meine liebe Mutter der Schmerzen, beladen mit meiner Last komme
ich, um an Deinem Herzen zu ruhen.
O Mutter Jesu, Du bist für mein Heil geboren. Für mein ewiges Glück hast Du
gelebt; denn Du hast mir Jesus gegeben, der am Kreuz meine Seele vor dem
Untergang gerettet hat; denn die Erbsünde hat den Himmel für mich
verschlossen.
Für meine ewige Glückseligkeit ist Dir kein Schmerz erspart geblieben.
Schmerzvolle Mutter, Du hast die unaussprechlichen Schmerzen, Qualen und
Beklemmungen Deines ganzen Wesens zusammen mit dem geopferten Leib
Jesu dem Grab anvertraut, damit ich für ewig lebe.
Für die Rettung der sündhaften Seelen musstest Du
Deines Kindes dem größten Unrecht preisgegeben
Welt jemals Zeuge gewesen ist, und dass Du,
geringsten Makel, mit Ihm zerrissen wurdest zur
Finsternis, die die Seelen in ihren Bann hielt.
ertragen, dass der Leib
wurde, von dem diese
vollkommen frei vom
Abbüßung der tiefsten
Darum weihe ich Dir alle Menschen, die unter schweren Traumen gebückt
gehen oder die aufgrund von Verfehlungen oder Fehlern anderer unglücklich
sind.
O Maria, Mutter der Schmerzen, ich liebe Dich so. Lehre mich, alle Leiden
stets mit Dir zu tragen.
Mache meinen Glauben an das ewige Leben unerschütterlich und vermehre
meine Hoffnung auf die Auferstehung Jesu in meiner eigenen Seele, damit Er
gemeinsam mit Dir in mir lebt.
Schlussgebet: Stabat Mater Dolorosa - Christi Mutter stand mit Schmerzen
(siehe nach dieser Novene)
8. Tag - Die Mutter der Schmerzen am Karsamstag
O Maria, meine liebe Mutter der Schmerzen, beladen mit meiner Last komme
ich, um an Deinem Herzen zu ruhen.
O Mutter Jesu, Du bist für mein Heil geboren. Für mein ewiges Glück hast Du
gelebt; denn Du hast mir Jesus gegeben, der am Kreuz meine Seele vor dem
Untergang gerettet hat; denn die Erbsünde hat den Himmel für mich
verschlossen.
Für meine ewige Glückseligkeit ist Dir kein Schmerz erspart geblieben.
O gebrochene Mutter, wie sehr sehe ich Dich leiden in der stillen
Abgeschlossenheit Deines Herzens. Du hast Dein Kind Gott abgetreten für
das Heil der Seelen. Ich sehe Dich leiden in der Einsamkeit des Herzens, das
alles verloren hat, was auf dieser Welt Bedeutung hat. Doch Deine Seele
bleibt in Gottes Licht, weil sie sich im Glauben und in Liebe Gott total
weggeschenkt hat.
Darum weihe ich Dir alle Menschen, die einen schweren Verlust zu verkraften
haben, damit sie auch, wie Du, tief in sich die innere Sicherheit fühlen mögen,
dass Leben und Tod von Gott zum Besten jeder Seele und der Schöpfung als
Ganze geregelt wird.
O Maria, Mutter der Schmerzen, ich liebe Dich so. Lehre mich, alle Leiden
stets mit Dir zu tragen.
Vermehre mein Vertrauen in die Göttliche Vorsehung, die alles mit
vollkommener Liebe lenkt und jedes Kreuz hundertfach mit himmlischem
Reichtum vergütet.
Schlussgebet: Stabat Mater Dolorosa - Christi Mutter stand mit Schmerzen
(siehe nach dieser Novene)
9. Tag - Maria, die Ewige Mutter der Schmerzen
O Maria, meine liebe Mutter der Schmerzen, beladen mit meiner Last komme
ich, um an Deinem Herzen zu ruhen.
O Mutter Jesu, Du bist für mein Heil geboren. Für mein ewiges Glück hast Du
gelebt; denn Du hast mir Jesus gegeben, der am Kreuz meine Seele vor dem
Untergang gerettet hat; denn die Erbsünde hat den Himmel für mich
verschlossen.
Für meine ewige Glückseligkeit ist Dir kein Schmerz erspart geblieben.
Auch in der ewigen Glorie des Himmels nähren die Tränen Deines innigen
Mitgefühls mit dem menschlichen Leid weiterhin den Strom der Gnaden. So
lange die Sünde besteht, wird es Schmerzen und Betrübnis geben. Deshalb
bist Du unsere ewige Mutter der Schmerzen.
Darum opfere ich Dir alle Schmerzen auf, die jemals auf dieser Welt gelitten
wurden und die noch gelitten werden, damit Du sie den Gebetsblumen
hinzufügst, die mit dem goldenen Schlüssel Deiner Fürsprache die
unerschöpfliche Quelle der Gnaden für die Seelen erschließen.
O Maria, Mutter der Schmerzen, ich liebe Dich so. Lehre mich, alle Leiden
stets mit Dir zu tragen.
Vermehre meine Bereitschaft zum tiefen und inbrünstigen Gebet für das Heil
der Seelen und meine Dankbarkeit für alle Schmerzen, die Du für uns
ertragen hast und noch täglich erträgst.
Schlussgebet: Stabat Mater Dolorosa - Christi Mutter stand mit Schmerzen
(siehe nach dieser Novene)
Allgemeines Schlussgebet nach dem 9. Tag
O Maria, Mutter der Schmerzen und Miterlöserin, seit Kalvaria umschließt
Dein gequältes Mutterherz alle Menschen aller Zeiten mit all ihren Leiden an
Leib, Herz und Geist. Deine Tränen sind Perlen für die Seelen, gnadenvoller
Schmuck, der die Schatzkammern des Himmels erschließt. Mögen alle
Leidenden sich ihrer Verbundenheit mit Dir bewusst werden, die Jesus selbst
am Kreuz hergestellt hat.
Ich weihe Dir alle Deine Kinder, die durch Krankheit, Schmerzen und
Rückschläge verfolgt werden, damit sie in Hingabe mit Dir zu Miterlösern am
Fuße des Kreuzes werden mögen, zur Verherrlichung Deines Schmerzvollen
Herzens, zum Heil der Welt und zur Erhebung ihrer eigenen Seele.
Ich gebe Dir alle Tränen, die ich selbst während meines ganzen Lebens
vergossen habe, zum Trost und als Perlen zur Wiedergutmachung Deines
Kummers um meine Sünden, Fehler und Nachlässigkeiten.
Mache mich vollkommen eins mit Dir, damit mein Herz begreifen möge, dass
irdischer Schmerz die Saat der Blumen himmlischer Freude ist.
***
Das Opfer Jesu ist auf vollkommene Weise durch die Schmerzen Seiner
Mutter Maria ergänzt (vervollständigt). Maria hat alle Leiden Jesu in Ihrem
Geist und Herzen intensiv miterlebt und wird daher Miterlöserin genannt. Gott
erwartet auch von jedem Menschen, dass er seine eigenen Schmerzen und
Leiden annimmt (sein tägliches Kreuz auf sich nimmt), damit diese dem
erlösenden Opfer Jesu und Mariens hinzugefügt werden können: Die
Menschheit sündigt weiter, und die Unreinheit der Welt nimmt rasend schnell
zu. Daher ist eine niemals aufhörende Sühne erforderlich, um den Strom
Göttlicher Gnaden auf die Seelen aufrecht zu erhalten. (Ohne Sühne würde
die Menschheit aufs Neue bei Gott in Ungnade fallen.)
Weil all das Leiden von Jesus und Maria ertragen wurde, um Gottes Plan der
Erlösung zu vollbringen, hat jedes Gedenken hieran (in Form von Gebeten
oder Betrachtungen zusammen mit den Leiden) eine sehr große Kraft. Ein
Gebet, durch das sich ein Beter mit den erlösenden Leiden vereinigt, macht
auch den Betenden ein wenig zum Miterlöser und hilft dadurch, Gott mit der
Menschheit zu versöhnen. Ein Gebet zum Gedenken an die erlösenden
Leiden ist ein Akt der Liebe zu Jesus und Maria. Aus diesem Grund werden
mit dergleichen Gebeten viele Gnaden verbunden. Sie wecken Gottes
Barmherzigkeit und Vergebung.
Hierin liegt auch die große Kraft dieses Novenengebets zur Mutter der
Schmerzen. Während der neun Tage vereinen wir unser eigenes Leiden mit
dem von Maria. Wir beziehen Sie dadurch in unsere eigenen Leiden ein. Zu
Recht, denn Sie ist unsere himmlische Mutter und auch die Miterlöserin, die
dazu beigetragen hat, uns durch die entsetzlichen Schmerzen Ihres Herzens
zu erlösen. Auch deshalb schließt jeder Tag mit dem Gebet des Stabat
Mater dolorosa (Christi Mutter stand mit Schmerzen), das Maria so lieb
ist.
Selbst unter den Christen sind sich nur wenige der immensen Kraft von
Leiden bewusst, die in Liebe und ohne Protest angenommen und Maria
aufgeopfert werden. Erstens wird das eigenes Leid hierdurch gemildert und
zweitens machen wir hierdurch viele Gnaden frei, die anderen Menschen in
ihren Prüfungen helfen können und die dazu beitragen können, viele Seelen
zu bekehren, dadurch dass auch sie den Sinn ihres Leidens begreifen und
womöglich auch sich selbst weihen. So können wir unter anderem durch
Gebete, so wie diese Novene, an dem Ausbau einer Kette der Liebe
mitwirken, die aus leidenden Menschen besteht, die durch Weihe ihres
Leidens helfen, die Welt vom Bösen zu befreien.
Stabat Mater dolorosa - Christi Mutter stand mit Schmerzen
(sehr mächtiges Gebet aus dem 13. Jahrhundert)
Christi Mutter stand mit Schmerzen
bei dem Kreuz und weint von Herzen,
als ihr lieber Sohn da hing.
Durch die Seele voller Trauer,
schneidend unter Todesschauer,
jetzt das Schwert des Leidens ging.
Drücke Deines Sohnes Wunden,
so wie Du sie selbst empfunden,
heilge Mutter, in mein Herz!
Dass ich weiß, was ich verschuldet,
was Dein Sohn für mich erduldet,
gib mir Teil an seinem Schmerz!
Welch ein Schmerz der Auserkornen,
da sie sah den Eingebornen,
wie er mit dem Tode rang.
Angst und Jammer, Qual und
Bangen,
alles Leid hielt sie umfangen,
das nur je ein Herz durchdrang.
Lass mich wahrhaft mir dir weinen,
mich mit Christi Leid vereinen,
so lang mir das Leben währt!
An dem Kreuz mit dir zu stehen,
unverwandt hinaufzusehen,
ist’s, wonach mein Herz begehrt.
Ist ein Mensch auf aller Erden,
der nicht muss erweichet werden,
wenn er Christi Mutter denkt,
wie sie, ganz von Weh zerschlagen,
bleich da steht, ohn alles Klagen,
nur ins Leid des Sohns versenkt?
Ach, für seiner Brüder Schulden
sah sie ihn die Marter dulden,
Geißeln, Dornen, Spott und Hohn;
sah ihn trostlos und verlassen
O Du Jungfrau der Jungfrauen,
woll auf mich in Liebe schauen,
dass ich teile Deinen Schmerz,
dass ich Christi Tod und Leiden,
Marter, Angst und bittres Scheiden
fühle wie Dein Mutterherz!
Alle Wunden, ihm geschlagen,
Schmach und Kreuz mit ihm zu
tragen,
das sei fortan mein Gewinn!
Dass mein Herz, von Lieb entzündet,
an dem blutgen Kreuz erblassen,
ihren lieben einzgen Sohn.
Gnade im Gerichte findet,
sei Du meine Schützerin!
O Du Mutter, Brunn der Liebe,
mich erfüll mit gleichem Triebe,
dass ich fühl die Schmerzen Dein;
dass mein Herz, im Leid entzündet,
sich mit Deiner Lieb verbindet,
um zu lieben Gott allein.
Mach, dass mich sein Kreuz
bewache,
dass sein Tod mich selig mache,
mich erwärm sein Gnadenlicht,
dass die Seel sich mög erheben
frei zu Gott im ewgem Leben,
wann mein sterbend Auge bricht!
250. Kreuzweglitanei – Bittgebet um Heiligung
Geliebter Ewiger Vater, mit glühendem Verlangen und auf Fürsprache meiner
Himmlischen Mutter Maria, bitte ich Dich um die Gnade der Heiligkeit. Um
des Blutes Jesu und der Tränen Mariens willen gieße in meine Seele die von
Jesus auf Seinem Kreuzweg erworbenen Gnaden.
Nach jeder Station: "Lamm Gottes, das Du hinweg nimmst die Sünden der
Welt, erbarme Dich meiner Seele. O Maria, Unbefleckte Himmlische Lilie,
Schmerzensreiche Miterlöserin der Menschheit, wasche meine Seele in dem
erlösenden Blut Jesu."
Um der Verurteilung Jesu zum Tode willen erfülle mich mit den Gaben des
Heiligen Geistes, damit ich die Liebe, die Weisheit und den Eifer finden
möge, die Welt in mir zu verurteilen und nur die Himmlischen Tugenden zu
betrachten.
Um der Kreuzaufnahme Jesu willen mach mich bereit, jeden Tag aufs Neue
das Kreuz meiner Lasten aufzunehmen, es mir aus Liebe zu Jesus zu Eigen
zu machen und es Maria zur Sühne für die Sünden der Welt aufzuopfern.
Um des Ersten Fallens Jesu unter dem Kreuz willen wasche all meine
täglichen Sünden im Blut Christi weg, damit ich nicht mehr unter dem
Gewicht meiner Fehler und Nachlässigkeiten wanke.
Um der Begegnung zwischen Jesus und Maria auf dem Kreuzweg willen gib
mir die Bereitschaft, wie Maria die äußersten Schmerzen meiner
Mitmenschen zu teilen.
Um des Einschreitens von Simon von Kyrene beim Kreuztragen willen mache
mich bereit, stets die Lasten meines Mitmenschen in Tat und Wort tragen zu
helfen und für seine Erleuchtung und seine Vergebung zu beten.
Um des Auftretens von Veronika auf dem Kreuzweg willen schenke mir die
Gabe der Unterscheidung zwischen Gut und Böse und die Bereitschaft, zu
helfen, den Namen und das Gesicht meiner Mitmenschen zu reinigen von
Schlamm, Klatsch und Verleumdung.
Um des Zweiten Fallens Jesu unter dem Kreuz willen heile mich von meiner
Untreue zu Gott, zum Kreuz der Erlösung und zu Maria, damit ich nicht mehr
falle.
Um der Begegnung mit den weinenden Frauen von Jerusalem willen schenke
mir den Mut, meine eigene Art und Weise des Denkens und Handelns zu
überprüfen und meine Mitmenschen im Frieden Christi auf ihre Fehler
hinzuweisen.
Um des Dritten Fallens Jesu unter dem Kreuz willen schenke mir die Kraft
und die Gnade, die Welt und mich selbst zu verleugnen und nur für den
Himmel und das Kreuz zu leben.
Um der Entkleidung Jesu auf Kalvaria willen mache mich vollkommen rein an
Leib, Herz und Geist. Lehre mich, weniger Wert auf den äußeren Schein bei
meinen Mitmenschen als auch bei mir selbst zu legen.
Um der Annagelung Jesu an das Kreuz willen schenke mir die Beharrlichkeit,
die Welt in mir zu kreuzigen, und die Liebe, mich in allem mit dem
Erlösungsopfer Jesu zu vereinigen.
Um der Leiden und des Todes Jesu am Kreuz willen mache mich bereit zur
vollkommenen Selbstaufopferung für das Heil meines Nächsten. Bringe mich
zur totalen Weihe an Meine Himmlische Mutter Maria, damit alle meine
Lasten in Ihrem Schmerzvollen und Unbefleckten Herzen zur Sühne für die
Sünden der Welt dienen mögen.
Um der Kreuzabnahme Jesu willen mache mir ständig die Entstellungen
bewusst, die meine Sünden Jesus zufügen, und die Tränen, die Maria um all
meine Fehler weint, mit denen ich Jesus in meinen Mitmenschen verletze.
Um der Grablegung Jesu willen mache mich heilig, damit ich mein altes Ich
vollkommen ablegen kann für die glorreiche Auferstehung im Licht Christi.
253. Bittgebet um die Worte Jesu am Kreuz
(vor allem für Freitag empfohlen)
Lieber Jesus,
für mich im Todeskampf am Holz des Kreuzes. In der Einsamkeit von
Kalvaria ist das Ewige Wort nur noch in den Herzen hörbar, die bereit sind,
das Blut der Liebe durch die Adern der Welt strömen zu lassen, damit die
Welt bekehrt wird.
O sprich doch in mir vom Kreuz herab, und ich werde gesund werden; denn
Deine Worte sind Worte des Ewigen Lebens.
Flüstere in meine Seele "Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was
sie tun“, damit meine Seele den Balsam der göttlichen Barmherzigkeit über
Herzen zu streuen weiß, die sich selbst durch Hass verwundet haben und
Dich in mir gekreuzigt haben.
Flüstere in meine Seele "Heute noch wirst Du in Meinem Paradiese sein",
damit mein Herz verzehrt wird durch das Feuer der Liebe zu meinem Erlöser,
durch die Glückseligkeit der Hoffnung auf die Frucht der Erlösung und durch
die Verzückung des Glaubens, dass ich heute noch in das Reich der
Erlösung aufgenommen werde, wenn ich mich Dir jetzt bedingungslos
hingebe.
Flüstere in meine Seele "Frau, siehe Deinen Sohn. Sohn, siehe Deine
Mutter", damit mein Herz entflammen möge beim Anblick von Maria, der
schmerzvollen Königin von Golgatha, die ich meine Mutter nennen darf und
die ich zu mir in mein Haus nehmen darf zum Schutz, zur Reinigung und
Heiligung von allem, was ich habe und bin.
Flüstere in meine Seele "Mich dürstet“, damit mein Durst nach der Erlösung
meiner Mitmenschen nicht mehr gelöscht wird, bis sie alle in der Quelle der
Ewigen Gnade untergetaucht sind; denn unzählig sind die Seelen, die in der
Wüste der Welt umkommen, weil sie sich nicht an Gottes Angesicht gelabt
haben.
Flüstere in meine Seele "Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich
verlassen?", damit ich Dich mit dem Feuer eines Kindes des Lichts
umarmen möge in der einsamen Hochzeit mit dem Kreuz der Liebe; denn wie
soll meine Seele leben, wenn Gott mich verlässt?
Flüstere in meine Seele "Es ist vollbracht", damit das Erlösungsmysterium
in mir zur Vollendung kommen möge, sodass auch durch mich alles
vollbracht werden möge, wozu ich in die Welt gekommen bin.
Flüstere in meine Seele "Vater, in Deine Hände empfehle ich meinen
Geist“, damit ich mich selbst heute noch mit meiner Mutter der Schmerzen
am Fuße des Kreuzes aufopfern möge zur Befreiung von Seelen aus der
Finsternis des großen Feindes des Lichtes Christi.
258. Gebet zu Maria für meine Feinde
Liebe Mutter Maria,
gequält durch die Lieblosigkeit meiner Mitmenschen komme ich, die Qual
meines Herzens zu Deinen Füßen zu legen, damit sie zur Kraft für meine Seele
werden möge und zum Licht für die Seele derer, die gegen mich sündigen.
O Schmerzvolle Mutter, während Hämmer des Hasses die Vermählung
zwischen den wohltuenden Händen Jesu und dem Kreuz der Liebe vollziehen,
rief Er aus: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun."
Voll Vertrauen in die erneuernde Kraft des Lichts der Erlösung stelle ich meine
Feinde in die Strahlen des Kreuzes Jesu und in das goldene Feuer Deiner
Mutterliebe, damit sie mir und ihrer Seele nicht mehr schaden. Geruhe, sie mit
dem kostbaren Blut Jesu und Deinen Tränen zu segnen, damit ihr Hass der
Liebe Platz macht.
Geruhe, all ihre negativen Gedanken und Taten von mir abzuwenden, sie von
aller Finsternis zu befreien und in Deine Liebe umzuformen, damit der
raubsüchtige Fürst von allem Bösen in ihnen keine Nahrung mehr findet.
Geruhe, alle Laster und Verwünschungen aus ihrem Mund zu entkräften und wie
Blumen auf ihre Seele niederregnen zu lassen, damit die Quelle von allem
Bösen in ihren Herzen austrocknen möge.
Geruhe, alle negativen Gefühle, die ihr Herz gegen mich hegt, unterzutauchen in
das Blut der Vergebung aus den durchnagelten Händen und Füßen des
Gekreuzigten Jesus, damit ihre Seele aus der Quelle der Göttlichen
Barmherzigkeit wiedergeboren wird.
Komm, o Königin der Liebe, mache die Herzen jener, die mich hassen zärtlich,
sanft und warm wie das Deine, damit ihre Seelen bald das Licht umarmen und
den Honig der Befreiung kosten mögen.
***
Liebe Mutter Maria, darf ich mit Dir ein Übereinkommen schließen: Gib Du mir
jeden Tag eine Dorne aus der Krone, die Dein Schmerzvolles Herz umgibt, ich
gebe Dir im Gegenzug einen Sonnenstrahl der Freude. (Myriam, 20. Februar
1999)
260. Trostgebet an den verurteilten Jesus
Lieber Jesus,
wie sehr seufzt mein vor Liebe krankes Herz unter der warmen Geißel von
Marias Tränen um die verwelkenden Blumen auf Gottes Feldern.
Mit Ihren Augen nehme ich Dich in das Haus meiner Seele auf und lasse
mein Herz mit Dornen krönen in einem zweiten Urteil der Liebe beim Anblick
Deiner Untröstlichkeit.
Warm ist noch die Wunde des Verrats. Das Messer wird endlose Male durch
diejenigen geschärft werden, die den Weg nicht wirklich begriffen haben.
Dein Antlitz ist gezeichnet von den Schlägen jener, die die Wahrheit scheuen.
Außerhalb der Gottesstadt erwartet Dich nun der Tod für jene, die das Leben
in sich ermorden lassen.
Fliehe in mein Herz, mein Bruder; denn ich verlange so nach Dir.
Gib mir Deine Tränen der Einsamkeit. Wie verlassen ist der Weg des
Kreuzes, an dem die Reise der Liebe vollbracht werden wird. Aber ich werde
ihn mit Dir gehen; denn ich weiß, dass die Mutter unterwegs auf uns wartet.
Gib mir Deine Tränen Himmlischen Verlangens. In meinem Herzen
schimmert bereits die Dämmerung des Tages der Erlösung, die die Nacht der
Sünde entwaffnen wird.
Gib mir Deine Tränen um die Verirrungen jener, die Dein Blut auf sich herab
gerufen haben, weil Du ihnen ein Dorn in ihren Augen bist. O Jesus, mit
welchem Feuer begehre ich, Dein Kreuz zu umarmen; denn meine Seele
dürstet nach jedem Tropfen aus Deinem Weinstock.
Sanft würgt Deine Traurigkeit um die Sünden der Welt mein Herz. Aber
niemals hat meine Seele freier geatmet, weil ich in diesem Kerker an Deiner
Seite warten darf bis zur Morgendämmerung des Großen Tages der Seelen.
Fliehe in mein Herz, o Jesu, bevor mein Leib stirbt. Nur noch wenige
Stunden, und die Welt wird Dich nicht mehr sehen. Außerhalb unseres
Kerkers wollen viele Dich nicht mehr. Aber wenn ich bald das Brot der
Schmerzen mit Dir teilen darf, wird meine Liebe Dich auf der Reise der
Erlösung umhüllen; denn Mutters Tränen haben mein Herz mit den Blumen
befruchtet, die darauf warten, Dir zum Trost zu sein im letzten Blick der Liebe,
womit Deine Augen unser Kreuz verzehren werden.
***
Das Leiden Jesu wurde weitgehend durch die Zukunftsvisionen erschwert,
die Er im Garten von Gethsemani im Zusammenhang mit der Gleichgültigkeit
der Menschen in späteren Jahrhunderten erhielt. Dadurch, dass das
Erlösungsmysterium zeitlos ist, können wir das jetzt noch wiedergutmachen
durch aufrichtiges Mitleiden mit jeder Phase Seines Leidens. Wir können dies
durch Gebete wie das oben stehende tun.
268. Ehrenbezeugung an das Heilige Blut Jesu
Leidender Jesu,
welch endlose Schätze verbergen sich in Deinem Blut der Befreiung, das
meine Augen wäscht, wenn ich Dich am Kreuz anschaue.
O gieße doch das volle Licht der Stunde der Erlösung in die Augen meiner
Seele, damit ich erkennen möge, wie restlos das Zeitliche in der Ewigkeit des
Himmels versinkt, der mir durch Dein Blut erschlossen ist.
Dein Blut hat den bitteren Kelch von Gethsemani gefüllt, damit ich den
Becher des süßen Himmlischen Weins ernte.
Dein Blut hat die Geißelrute geliebt, damit ich meinen Gott mit Leib und Seele
lieben kann.
Dein Blut hat die Dornen um Dein Haupt getränkt, um mein Haupt im
Königreich des Himmels zu krönen.
Dein Blut hat Deine Wunden verlassen, um die Wunden meiner Seele zu
liebkosen.
Dein Blut ist Deinem geöffneten Herzen entflossen, um mein verschlossenes
Herz zu öffnen.
Dein Blut hat Dein Kreuz beflossen, um das Kreuz meiner Bürden zu heiligen.
Dein Blut hat den Boden von Kalvaria berührt, wie ein Himmlischer Kuss auf
die Erde, die mich tragen soll.
O Allerheiligstes Blut Jesu, Wein von der Festtafel der totalen Hingabe,
tränke mein Herz, damit meine Seele für die Ewigkeit an der Quelle der Liebe
und Glückseligkeit gelabt sein möge.
274. Selbstaufopferung an das Liebesfeuer von Kalvaria
(Akt der Wiedergutmachung an den Erlöser und die Miterlöserin)
Geliebter Jesus, geliebte Mutter Maria,
während zur Mittagsstunde die Nacht über die Seelen hereinbricht, treibt die
Brise von Gottes Geist mein Herz zum Fuß des Kreuzes, um dort mein Opfer
der Reue in den bodenlosen Abgründen der Liebe zu begraben.
Unter meinen Füßen wird der unfruchtbare Boden der Sünde getränkt in
einem Regen von Rosen aus durchbohrten Händen und Füßen und von Lilien
aus einem blutenden Mutterherzen.
Fühle, wie der Strom heißer Winde aus dem Kreuz mein von Liebe verletztes
Herz aufreißt.
O brennendes Feuer der Liebe, das mich in würgenden Wellen des
Herzeleids verzehrt, in Dir habe ich meine Bestimmung gefunden. Ist mein
ganzes Wesen nicht vorherbestimmt, um in Deinen Flammen zu schmelzen,
bis nur noch Heiligkeit Dich begrüßt?
Siehe, wie Kalvaria, der Berg der Wahrheit und des Lebens, ächzt unter dem
Winter in den Herzen, deren Horizont niemals den Kuss der Passion fühlen
wird. O Mutter, wie kann ich leben, während das Schwert der Lieblosigkeit
Dein Herz bedroht?
O geliebte Mutter, salbe mein Herz, bevor es unter dem Anblick aller
Gleichgültigkeit gegenüber dem Kreuz der Liebe und den Tränen der
Himmlischen Zärtlichkeit bricht.
Brennendes Kreuz, süße Qual meiner Seele, warum stürzt Du nicht auf mich
nieder, um meine Nichtigkeit zu verschlingen? Bin ich nicht zu Dir geführt, um
den Vater Deines Geliebten mit den wankelmütigen Seelen zu versöhnen
durch meine Selbstaufopferung im Feuer von Liebe und Schmerz?
O Jesus, der Durst Deines Herzens erstickt all meine Worte. Bald befließt
kein Blut mehr das Herz, das so liebt.
Es ist vollbracht. O Jesus, o Mutter, welche Kraft hält mich noch aufrecht?
Welch Balsam aus Himmlischen Krügen hält mein Herz davon zurück zu
schwinden? Warum sterbe ich nicht mit dem Gesalbten, o Mutter, außer um
Dich in das sich sehnende Haus meiner Seele aufzunehmen und mit Deinem
Herzen die Liebe des Kreuzes zu bezeugen?
Verzehre mich, o mystisches Feuer quälender Liebe und des Schmerzes der
Verzückung. Kein Leben auf Erden schenkt die Süße des seligen Todes in
den Flammen des Kreuzes der Erlösung; denn aus Euren sterbenden
Herzen, o mein Erlöser und meine Miterlöserin, strömt das Parfum der
Himmlischen Liebe.
Siehe, ich bin gekommen, um zu Deinen Füßen zu sterben. Nimm mich auf in
Dein Feuer, damit die Seelen ewig leben werden.
299. Opfer der Schmerzen an Maria für meine Mitmenschen
Liebe Mutter Maria,
in der Betrachtung Deiner ewig dauernden Schmerzen umarmt mein
gequältes Kinderherz Dich am Fuße des Kreuzes.
Rosen der Liebe regnen aus dem Kreuz nieder auf das Herz, das sich von Dir
zu einem Blumengarten machen lässt.
Wie begierig öffnet sich meine Seele für die Blumen der Gnade, die in sie die
Saat der Opferbereitschaft für meine Brüder und Schwestern gießen sollen.
Durch meine Leiden will ich die Teufel unter Deine Füße legen, o
Unbefleckter Schrecken der Teufel; denn meine Leiden und Schmerzen
werden meine Mitmenschen aus den Fesseln befreien, die die Sünde um die
Seelen legt.
Hat Deine Hingabe in Schmerzen mich nicht im Gesetz der vollkommenen
Liebe unterrichtet, das der Erlöser mit Seinem Blut auf das Kreuzesholz
geschrieben hat?
Meine Freude gehört nicht allein meinem Herzen. So bitte ich Dich, o Mutter,
dass Dein Schmerz nicht allein Deinem Herzen gehört. Bin Ich nicht Dein
Erbe? Sind die Tränen aus Deinem Herzen nicht die Sterne, die das
verdüsterte Firmament über der sündigen Welt beleuchten? Wie soll ich dann
nicht begehren, sie mit meinen Augen zur Befruchtung verdorrter Seelen zu
gebären?
Siehe, wie die Flammen der Beseelung von Gottes Geist auf Deine
Fürsprache hin mein Herz durchdringen, um das versengende Feuer der
schmerzvollen Liebe zu schüren.
O Mutter der Schmerzen, nur das Herz, das den Brand der Liebe kennt,
kennt auch die Süße des Brandes der Schmerzen. Nur das Herz, das die
Schmerzen zur Befreiung seiner Mitmenschen liebt, wird im ewigen Frühling
der Himmlischen Liebe blühen; denn es wird zu einem Obstgarten werden,
der Früchte heiliger Liebe hervorbringt.
Siehe, in Dein Schmerzvolles Herz lege ich mein quälendes Verlangen nach
dem Leiden für jene, die ich so sehr liebe; denn ihr Schmerz durchbohrt mich,
ihre Trauer würgt mich, die Umnachtung ihres Herzens ist meine Dunkelheit.
Wie Du, und durch Dich, bin ich gerufen für die Liebesschmerzen von
Kalvaria.
Wie Du, und durch Dich, werde ich sie in den Acker der Gnade säen, zur
Ernährung der Seelen meiner Lieben; denn ich habe sie alle so lieb.
310. Gebet um Einheit mit Maria in Freude und Schmerz
Liebe Mutter Maria,
es hat Dir gefallen, mich zu Dir an den Fuß des Kreuzes zu rufen, damit ich
Dich zu mir in mein Haus nehme.
Jetzt finde ich Deinen Duft in jeder Kammer meines Herzens wieder. Wie soll
in mir eine einzige Freude oder ein einziger Schmerz geboren werden, die
nicht erst Dein Herz besucht haben?
O meine ewige Begleiterin, Du teilst mit mir den süßen Wein der Freude. Du
hast mir auch das Vorrecht bereitet, aus dem Kelch der Schmerzen zu
kosten.
Der heilig machende Tau der Himmlischen Gnaden, der die Lilie Deiner
Seele in alle Ewigkeit geküsst hat, hat sich wie ein Balsam der Heilung auf
meine Wunden ausgebreitet, weil ich mein Herz unter Deinen Blättern
verborgen habe. Sonne, Regen und Wind haben mir nur Wohltaten erwiesen;
denn sie haben mich nur durch Deinen Mantel hindurch berührt.
Solange mein Kopf an Deinem Herzen ruht, ist jeder Atemzug, der meine
Seele berührt, vom Duft Deiner Reinheit durchdrungen.
In allen Prüfungen bist Du mein Regenbogen; denn der Glanz Deiner
liebevollen Herrlichkeit durchdringt jede Träne, die meinem Herzen entfließt.
O Mutter, weil ich den Ruf Deiner Liebe beantwortet habe, hast Du alle
Grenzen zwischen Deinem Herzen und dem meinen aufgehoben. Jetzt fühle
ich Deine Freude wie eine beseelende Frühlingsbrise durch mein Herz
strömen, und meine eigene Freude wird von Dir zur Verzückung gemacht.
Deine Schmerzen berge ich in die verlangende Wärme meines liebenden
Herzens als Schätze aus dem Reich der Unendlichkeit, und meine
Schmerzen werden von Dir auf den Wellen Deines Herzschlages getragen;
denn wo mein Herz zerreißt, küsst Dein Blut die Wunde.
O Goldenes Herz aus dem Himmelreich, lass mich doch niemals mehr los.
Allein mit Dir pflegen meine Füße auch den Weg der Dornen.
Allein mit Dir preise ich auch die Tage, an denen das Kreuz auf mich fällt.
Allein mit Dir klopft das Leben auch in mir, wenn das Schwert der Schmerzen
mein Herz zum Schweigen bringt.
O nimm mich doch, Seele meiner Seele, nimm mich restlos zu Dir; denn in
der ewigen Glückseligkeit des Reiches himmlischer Freuden wird mein
einziger Schmerz der sein, dass ich Dir in diesem Leben so wenig gegeben
habe.
***
Leben in Vereinigung mit Maria setzt in erster Linie die Bereitschaft voraus,
Ihre Schmerzen zu teilen. Die Freuden schenkt Sie uns dann von selbst.
Wenn wir mit totaler Weihe in erster Linie auf die spürbaren Vorteile in
diesem Leben aus sind, leben wir das Leben im Dienst von Maria aus einer
falschen Gesinnung heraus; denn dann werden wir nicht von der wahren
Liebe angetrieben.
315. Akte des Mitgefühls mit Maria am Karsamstag
Liebe Mutter Maria, erschöpfte Mutter der Schmerzen,
auf der Suche, ob ein Schmerz größer ist als der Deine, finde ich Dich am
Karsamstag in Trauer.
Unter dem Kreuz von Golgatha ist Dein Schmerzvolles Herz mit dem Schwert
der Schmerzen durchbohrt worden, damit die ewig dauernde Tränenflut aus
Deinem zerrissenen Herzen alle Menschenseelen in einem Ozean der Liebe
ertrinken lässt.
Ich gebe mich Dir hin in Deiner Einsamkeit. Komm, o Mutter, damit ich Dich
zu mir ins Haus nehmen kann; denn auch ich habe erfahren, welcher
Schmerz das Herz würgt, wenn das Licht der Sonne durch das Leben
gelöscht wird.
Ich gebe mich Dir hin in Deinem Verlangen. O Mutter, wie sehr verlange auch
ich nach dem Wiedersehen jener, die mein Herz in diesem Leben erwärmten.
Nur zu Deinen Füßen wird der Schmerz der Trennung mit Regenbogen der
Hoffnung gesalbt.
Ich gebe mich Dir hin in Deinem Heimweh. O Mutter, meine ganze
Vergangenheit gebe ich Dir; denn auch in meinem Herzen lebt noch Verdruss
um den Verlust von dem, was einst mein Herz vor Freude singen ließ.
Ich gebe mich Dir hin in Deiner Leere. Wie reich waren die Tage, bevor Dir
Dein großer Schatz geraubt wurde. Komm in meine Arme, o gequälte Mutter,
damit unsere Herzen gemeinsam ihre Armut vergessen können.
Ich gebe mich Dir hin in Deiner untröstlichen Betrübnis um die Sündenlast der
Menschheit, die Dein Jesus auf Kosten eines unvorstellbaren Preises
abgebüßt hat. O nimm mich in Dich auf, damit ich nicht mehr sündige; denn
mein Herz blutet für jeden Tropfen Blut, den ich Deinem Kind gekostet habe,
es weint für jede Träne, die ich Deinen Augen entlockt habe, es zerreißt für
das Schwert der Leiden, das Dein Herz zerrissen hat.
So wie Du am Fuß des Kreuzes nicht gestorben bist, weil Gott in Dir war, so
sterbe auch ich nicht unter meinem täglichen Kreuz, wenn Du in mir bist;
denn das Ewige Licht ist aus Dir geboren und auf dem Altar des Kreuzes hast
Du es für mich aufgeopfert, damit ich für ewig lebe.
Darum komme ich, um mein Herz in dem unergründlichen Abgrund Deiner
Schmerzen zu begraben, o Maria; denn wenn unsere Herzen eins werden in
der Finsternis der Nacht, werden wir gemeinsam aufstehen in der
Verzückung der Morgendämmerung der Auferstehung.
(Es wird allgemein vergessen, wie viel Maria zwischen dem Kreuzestod Jesu
und Seiner Auferstehung gelitten hat. Beten wir daher dieses Gebet
möglichst jeden Samstag zur Wiedergutmachung gegenüber der Mutter der
Schmerzen als eine Beteuerung der Liebe und des Dankes an Sie.)
318. Ruf der Liebe zu Jesus
Lieber Jesus,
beim Anblick des Kreuzes wurde Mein Herz mit der Lanze Deiner Liebe
durchbohrt; denn bald wirst Du mich verlassen, um für ewig mein zu sein.
O lass mich doch die Hand fühlen, die das Kreuzesholz gestreichelt hat, wie
die Geliebte, die alle Not von Deinem vor Liebe sterbenden Herzen befreien
wird. Hand Jesu, streichle doch mein Herz.
O lass doch in mir das Herz klopfen, das das Blut meiner Erlösung geküsst
hat. Herz Jesu, wecke doch mein Blut zum Leben; denn es soll Dein Zeichen
als ein Sühnopfer der Liebe tragen.
O gönne mir doch einen tiefen Blick in Deine Augen während der letzten
Stunde vor Deinem Kreuzestod, damit ich aus dem unergründlichen Ozean
der unendlichen Göttlichen Liebe trinken kann. Augen Jesu, macht meine
Seele trunken vor Liebe.
O lass doch Dein Antlitz meine Seele berühren; denn der Geist Gottes hat es
als Krone in Maria, die allerschönste Blume von Galiläa, gedrückt. Antlitz
Jesu, erfülle doch alles, was in mir die ewige Liebe umarmen will; denn in der
Umarmung Deines ganzen Wesens will ich sterben.
332. Täglicher Gruß an das Kreuz
Ich grüße Dich, Heiliges Kreuz, in dessen Armen der aus Liebe sterbende
Jesus geruht hat.
Ich grüße Dich, Heiliges Kreuz, das durch die Liebeswunden Jesu
gestreichelt wurde.
Ich grüße Dich, Heiliges Kreuz, das vom Göttlichen Blut Jesu geküsst wurde.
Ich grüße Dich, Heiliges Kreuz, in dessen Schatten Marias Herz für mich vom
Schmerz durchbohrt wurde.
Ich grüße Dich, Heiliges Kreuz, das das Licht des Himmelreiches in die
Seelen strahlt.
Ich grüße Dich, Heiliges Kreuz, das meine Seele gegen die Macht des Bösen
versiegelt.
Ich grüße Dich, Heiliges Kreuz, Blumenbeet, auf dem Jesu Schmerzen
Rosen ewiger Erlösung wurden.
Ich grüße Dich, Heiliges Kreuz, Kronzeuge der glühendsten Liebestat in alle
Ewigkeit.
Ich grüße Dich, Heiliges Kreuz, Brücke der Versöhnung zwischen dem
Himmel und dem Berg der Sünden der Welt.
Ich grüße Dich, Heiliges Kreuz, Brandmal in meiner Seele, das mir die ewige
Glückseligkeit bereitet.
Ich grüße Dich, Heiliges Kreuz, Gottes Geschenk der Befreiung an meine
leidende Seele.
Ich grüße Dich, Heiliges Kreuz, ewiges Zeichen des Glaubens, der Hoffnung
und der Liebe, dem ich meinen Platz im Himmel verdanke.
O Maria, Mutter der Schmerzen am Fuß des Kreuzes, erwirke allen Herzen
die Gnade einer aufrichtigen Liebe zum Kreuz Jesu Christi, des Erlösers der
Menschheit, damit die Frucht der erlösenden Leiden in allen Seelen zur
Reifung kommen möge.
***
Das Kreuz Christi ist das größte Symbol für unsere Erlösung. Dennoch sind
sich nur wenige Christen voll und ganz des reichen Inhalts dieses Symbols
bewusst. Daher ist oben stehendes Gebet nicht zuletzt ein Meditationsgebet.
Wenn wir es in Stille erwägen, wird die tiefe Bedeutung durch die Kraft des
Heiligen Geistes offenbart werden.
***
O Göttliche Perle, durchstrahle meine Seele, meinen Geist, mein Herz und
meinen Leib, damit ich Marias Krone zieren möge. (Myriam, 16. August 2000,
nach der Hl. Kommunion)
337. Anrufung der Liebe zum gebrochenen Herzen Mariens
(besonders empfohlen am Freitag und Samstag)
Liebe Mutter Maria,
zerrissen am Fuße des Kreuzes, geruhe, mein Verlangen, Dich zu lieben, als
Balsam für Dein durchbohrtes Herz anzunehmen, das mich so sehr liebt.
Herz Mariens, das eins geworden ist mit dem entäußerten Herzen des
Erlösers, Jesu Christi, Deines Sohnes, ich liebe Dich.
Herz Mariens, das mit dem unauslöschlichen Feuer des Göttlichen Lichtes
strahlt, ich liebe Dich.
Herz Mariens, das zerquetscht ist unter allen Kreuzen der Welt, ich liebe
Dich.
Herz Mariens, das geöffnet wurde durch den allerheiligsten Schmerz, um alle
Herzen aller Zeiten in Sich zu schließen, ich liebe Dich.
Herz Mariens, Krone auf dem Tabernakel des Mutterschoßes, die den
Messias getragen hat, ich liebe Dich.
Herz Mariens, Tempel der Vermählung der Versöhnung zwischen Himmel
und Erde, ich liebe Dich.
Herz Mariens, Altar des größten Opfers der Liebe, das die Erde jemals sah,
ich liebe Dich.
Herz Mariens, blutende Rose aus dem Garten der allerheiligsten Schmerzen,
ich liebe Dich.
Herz Mariens, heilige Flamme der Miterlösung am Fuße des Kreuzes, ich
liebe Dich.
Herz Mariens, Quelle der reinsten Tränen der Liebe, ich liebe Dich.
Herz Mariens, das Sich auf Kalvaria durch das Schwert der Liebe und des
Schmerzes durchbohren ließ, ich liebe Dich.
Herz Mariens, das das Schwert der Schmerzen aus Liebe zu mir
angenommen hat, ich liebe Dich.
Schmerzvolle Mutter Maria, in Dein vom Schmerz gebrochenes Herz lege ich
die Blume meiner Liebe, damit sie für immer durch Deine heiligen Tränen
genährt wird und mein Herz in dem Deinen leben und sterben möge.
357. Litanei zum Leidenden Jesu
(besonders empfehlenswert zur Bekehrung und Rettung von Seelen)
Leidender Jesus, Messias und wahrer Christus, Mensch geworden, um das
Todesurteil über die Seelen zu zerreißen und den Neuen Bund des ewigen
Lebens mit Deinem Blut zu unterzeichnen. Auf Fürsprache von Maria, der
Mutter der Schmerzen, lege ich alle Seelen in das Blut aus Deinen
erlösenden Wunden, damit die Menschheit im Lichte der Heiligkeit gedeihen
möge.
(Jeder Aufruf wird begonnen mit "Leidender Jesu, …" und endet mit
",…heilige die Seelen in Deinem Blut der Erlösung.")
..., in der Nacht von Gethsemani zur Abbüßung aller Finsternis der Sünde in
den Seelen ...
..., so niedergeschlagen wegen aller Seelen, die sich für die Scheinfreuden
der Welt entscheiden, ...
..., in Todesangst zur Abbüßung für die Seelen, die das Ewige Leben
abweisen, ...
..., von Judas verraten zur Abbüßung aller Unaufrichtigkeit und falscher
Freundschaften ...
..., gefangen genommen zur Abbüßung aller Gottlosigkeit und Sakrilegien ...
..., vor Richtern angeklagt zur Abbüßung aller Lügen, aller Verleumdungen
und allen Klatsches ...
..., zum Tode verurteilt zur Abbüßung aller Neigungen zu urteilen und zu
verurteilen ...
..., gegeißelt zur Abbüßung aller Anhänglichkeiten und weltlicher Gesinnung
...
..., mit Dornen gekrönt zur Abbüßung von allem Hochmut und Spott ...
..., das Kreuz tragend zur Abbüßung aller Aufsässigkeit gegen Leiden und
Schmerz ...
..., unter dem Kreuz fallend zur Abbüßung aller Rückfälle in tägliche Sünden
...
..., in der schmerzvollen Begegnung mit Deiner Mutter Maria zur Abbüßung
aller Lieblosigkeit und aller Schmerzen zwischen Eltern und Kindern ...
..., widerstrebend von Simon von Kyrene geholfen zur Abbüßung von allem
Egoismus und allem Mangel an Nächstenliebe ...
..., Deiner Kleidung beraubt zur Abbüßung aller Sittenlosigkeit ...
..., an das Kreuz genagelt zur Abbüßung aller Sünden aller Zeiten ...
..., am Kreuz gestorben, um himmlische Rosen in jede Seele zu streuen, die
ihre Dornen Dir in Liebe anvertraut hat, ...
Der leidende und gekreuzigte Jesus, sei gepriesen und geliebt bis in alle
Ewigkeit, im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
(Mache das Kreuz-Zeichen.)
***
Diese Litanei kann auch für eine genau bestimmte Person gebetet werden. In
diesem Fall kann der Kehrvers verändert werden in „… heilige seine/ihre
Seele in Deinem Blut der Erlösung“, nachdem vor dem Gebet der Name
erwähnt wurde.
358. Bittgebet von Eltern zu Maria um Kraft und Ausdauer
Liebe Mutter Maria,
wie eine Rose der Gnade hat Gott mein Kind dem Garten meines Lebens
anvertraut. O Mutter der Mütter, zu Dir flehe ich um die Kraft, sie als einen
Schatz der Engel zu hegen; denn in ihr verbergen sich die Strahlen der
Mittagssonne und der Mond in der Nacht.
Stärke mich doch gegen die Winde des Tages, damit ich mich über den Duft
der Reinheit freuen kann, der mir aus der Seele meiner Rose zuweht.
Stärke mich gegen die Regen der Nacht, damit meine Tränen zu einem Tau
des Lebens werden, wenn die Sonne der Liebe mir zur Morgendämmerung
die wahre Schönheit meiner Rose offenbart.
O Mutter, lebe in mir, damit ich in meiner Rose weiterhin sehen möge, was
nur himmlische Augen erkennen.
Lass Dein Herz in dem meinen schlagen, damit das Feuer Deiner Liebe mich
aufweckt, wenn der Winter alles Leben in meinem Garten bedroht.
O trage mich über die Dornen, damit die Blätter immer noch mein Lächeln
sehen.
Reiße aus mir das Unkraut der Mutlosigkeit und Verzweiflung heraus, damit
meine Rose auf dem reichen Boden meiner Hingabe blühen kann.
Siehe, ich gebe Dir den Saft meiner Tränen. Bestrahle ihn mit Deinem
Himmlischen Licht, damit der Boden meines Lebensgartens in sich die Kraft
tragen möge, meine Rose mit der Ewigen Liebe zu nähren, die alles heilt,
alles besiegt und alle Blumen für das Leben in Gottes Garten bewahrt, der für
sie gemacht ist.
***
Dieses Gebet ist von der Heiligen Jungfrau Maria speziell eingegeben
worden, damit es Eltern mit einem besonders hilfsbedürftigen Kind beten
können. Beten Sie es in stiller Besinnung, dann werden Sie feststellen, dass
unsere Himmlische Mutter einen Schleier über die besondere und äußerst
gnadenvolle Berufung lüftet, womit Sie selbst als auch Ihr Kind in diesem
Leben ausgerüstet sind. Durch dieses Gebet wird Maria Ihnen Kraft und
Ausdauer geben und Sie etwas von der besonderen Liebe fühlen lassen, die
Sie für Sie hegt.
***
Die Jugend von heute bildet das Fundament für die Welt von morgen. Es ist
bemerkenswert, in welch hohem Maß das Chaos und die Entgleisungen in
der Welt durch die Jugend zum Ausdruck kommen. Darum ist es dringend
notwendig, dass die Jugend gemäß den alten christlichen Werten erzogen
wird und dass Eltern um Kraft und Orientierung beten, um alle die
Schwierigkeiten mit ihren Kindern zu überwinden. Wenn die neue Generation
sich fehlentwickelt, wird die nächste Generation noch schlimmer werden;
denn ihre Fundamente werden dann noch weiter von Gottes Ideal abweichen,
als es heute bereits der Fall ist. Eltern müssen darum jetzt ihre
Verantwortung übernehmen und in allem zu Gott zurückkehren.
377. Opfergabe allen Herzeleides an Maria
Liebe Mutter Maria, Königin der Märtyrer und Mutter der Schmerzen,
zur Fortsetzung Deines unübertroffenen Opfers der Miterlösung mit Deinem
leidenden Sohn weihe ich Dir alles Herzeleid, das auf dieser Welt gelitten und
Dir nicht geopfert wird, damit dieses kraft des Erlösungsmysteriums zur
Rettung von Seelen benutzt werden möge.
O Schmerzensreiche Mutter,
ich opfere Dir alles Unvermögen auf, um Liebe zu schenken oder
anzunehmen.
Ich opfere Dir alles Leid aufgrund ertragenen Spottes oder erlittener
Verachtung auf.
Ich opfere Dir alle Leiden aufgrund von Streit, Uneinigkeit oder Unverständnis
zwischen Menschen auf.
Ich opfere Dir alles Leiden auf, verursacht durch Hass, Eifersucht, Missgunst
oder Neid.
Ich opfere Dir alle Schäden auf, die Herzen durch Verbitterung, Trotz, Groll
oder Unmut erleiden.
Ich opfere Dir die Betrübnis aller trauernden und einsamen Herzen auf.
Ich opfere Dir die Trauer aller Herzen auf, die auf dieser Welt haben
Abschied nehmen müssen.
Ich opfere Dir das Heimweh und die Wehmut aller Herzen auf, die sich von
einem Menschen, einem Ort oder einer Lebensphase, die ihnen teuer ist,
getrennt wissen.
Ich opfere Dir alle Leiden auf, die Herzen aufgrund dessen erdulden, was
einem geliebten Herzen angetan wird.
Ich opfere Dir alle Sorgen auf, die Menschenherzen quälen.
Ich opfere Dir den inneren Kampf aller Herzen mit unverarbeiteten Gefühlen
und Traumen auf.
Ich opfere Dir alle Momente von Zweifel an der Kraft des Lichts, der
Göttlichen Barmherzigkeit und der Gnade auf.
Ich opfere Dir alle Verdunkelung des Glaubens in den Herzen auf.
Ich opfere Dir die Unsicherheit über die Göttliche Vorsehung oder die
Unfehlbarkeit von Gottes Führung auf.
Ich opfere Dir alle Verleugnung der Göttlichen Liebe auf.
Ich opfere Dir alle Herzen auf, die - aus welchen Gründen auch immer gebrochen oder verwundet sind.
O Mutter der Tränen, deren Herz von einem Schwert der Schmerzen
durchbohrt ist, all das Gift, womit der Teufel mein eigenes Herz und die
Herzen all meiner Mitmenschen zu verletzen sucht, lege ich in Dein
schmerzvolles Herz, damit Du es in der Kraft des Göttlichen Lichtes zur Saat
der Erlösung für diese Welt der Betrübnis verwandelst.
378. Gebet zur Wiedergutmachung an das leidende Mutterherz Mariens
Allerreinstes Mutterherz Mariens, so erfüllt von der zärtlichsten Liebe für alle
Menschen, deren Sünden Dich so sehr betrübt haben und die Leiden Jesu
notwendig gemacht haben. Ich bitte Dich um Vergebung für die Schuld, die
alle Menschenseelen gegen Dich auf sich geladen haben.
Mutter, vergib uns; denn bei Jesu Geburt war unser Herz zu sehr von der
Welt erfüllt, um Platz für Ihn zu haben.
Mutter, vergib uns; denn wir sind häufiger den Irrlichtern des Teufels als dem
Stern des Messias gefolgt.
Mutter, vergib uns; denn wir haben Jesus durch unsere Sünden verleugnet.
Mutter, vergib uns; denn unsere Sünden haben Deinen Göttlichen Sohn
gekreuzigt.
Mutter, vergib uns; denn durch den Gottesmord am Erlöser haben wir auch
Dein Herz zerrissen.
Mutter, vergib uns; denn wir haben Deine Schmerzen nie begriffen.
Mutter, vergib uns; denn wir haben Dich nicht als unsere Miterlöserin erkannt.
Mutter, vergib uns; denn Dein allerreinstes Herz wurde durch unsere
Unreinheiten beladen und durchbohrt.
Mutter, vergib uns; denn die Trockenheit unseres Herzens hat Dich ein Meer
von Tränen gekostet.
Mutter, vergib uns; denn wir sind des Balsams Deiner allerheiligsten
Mutterschaft unwürdig.
Mutter, vergib uns; denn aufgrund unserer Lieblosigkeit und Gleichgültigkeit
stehst Du jeden Tag wieder unter dem Kreuz.
Mutter, vergib uns; denn kein Opfer in der Welt kann die Schmerzen
wiedergutmachen, die Du für uns ertragen hast.
Mutter, vergib mir, dem armseligsten Deiner Kinder; denn ich bin ein Sünder,
Deiner unwürdig.
O Miterlöserin, deren über allem Lob erhabenes Opfer zusammen mit dem
von Christus, dem Erlöser, dem Vater aufgeopfert wurde zur Öffnung des
Himmels für die Seelen, nimm das Opfer des Dankes und der Reue an, das
ich Dir im Namen aller Erlösten aufopfere, die nicht verstanden haben, wie
viel Tränen sie Dein liebendes Mutterherz gekostet haben.
395. Gebet zu Maria um Kraft in Prüfungen
(Version für sich selbst)
Liebe Mutter Maria, Mutter der Schmerzen und Miterlöserin der Menschheit,
durch die Leiden Jesu und Deine Schmerzen sind alle Qual und alles Leid
der Menschheit geheiligt und ist eine unerschöpfliche Quelle der Gnade
erschlossen, die das irdische Tränental mit Himmlischem Licht erfüllt.
Aufgrund dieser heiligen Verdienste bitte ich Dich um die Kraft, mein eigenes
Kreuz zur Verherrlichung der Heiligsten Dreifaltigkeit und zu Deiner
Verherrlichung zu tragen, die Du die Königin der Märtyrer und die Mutter aller
Menschen bist.
Um der Flucht mit dem Kind Jesus nach Ägypten willen gib mir Kraft, wenn
ich verfolgt werde.
Um des Fastens Jesu in der Wüste und Seines Durstes am Kreuze willen gib
mir Kraft, wenn ich Mangel leide.
Um der Versuchungen Jesu in der Wüste willen gib mir Kraft, wenn ich
unruhig bin oder angeregt werde zu Verhaltensweisen oder Worten
außerhalb meines Willens.
Um Jesu Streit mit den Pharisäern und Schriftgelehrten willen gib mir Kraft,
wenn ich das Opfer von Hass, Verleumdung, Klatsch und Tratsch, Lügen
und Unverständnis bin.
Um der schrecklichen Leiden Jesu im Garten von Gethsemani willen gib mir
Kraft, wenn ich depressiv bin oder unter der Sündhaftigkeit,
Unaufrichtigkeit oder Lieblosigkeit von Menschen leide.
Um des Blutschweißes Jesu in Gethsemani willen gib mir Kraft, wenn ich
ängstlich bin oder mit Furcht dem entgegensehe, was kommen wird.
Um der schmerzvollen Verurteilung Jesu willen gib mir Kraft, wenn ich zu
Unrecht verurteilt werde.
Um der Geißelung Jesu willen gib mir Kraft, wenn ich geschlagen werde.
Um der Dornenkrönung Jesu willen gib mir Kraft, wenn ich das Opfer von
Verspottung bin.
Um des dreimaligen Fallens Jesu unter dem Kreuze willen gib mir Kraft, wenn
die Sorgen und Belastungen des Lebens mich zu zermalmen drohen.
Um der Leiden Jesu am Kreuze willen gib mir Kraft wenn ich krank bin oder
Schmerzen leide.
Um Deiner Schmerzen am Fuß des Kreuzes willen gib mir Kraft, wenn ich
leide wegen des Leidens eines Lieben.
Um der letzten Lebensmomente Jesu am Kreuz willen gib mir Kraft, wenn ich
übermüdet oder erschöpft bin.
Um der Schmerzen bei der Grablegung Jesu willen gib mir Kraft beim
Ableben eines Lieben.
Um Deiner Schmerzen am Karsamstag willen gib mir Kraft in meiner
Trostlosigkeit, wenn ich von einem Lieben getrennt bin.
(Es folgt eine Version dieses Gebetes, um für andere Menschen zu beten.)
395. (noch einmal) Gebet zu Maria um Kraft in Prüfungen
(Version für andere Seelen)
Liebe Mutter Maria, Mutter der Schmerzen und Miterlöserin der Menschheit,
durch die Leiden Jesu und Deine Schmerzen sind alle Qual und alles Leid
der Menschheit geheiligt und ist eine unerschöpfliche Quelle der Gnade
erschlossen, die das irdische Tränental mit Himmlischem Licht erfüllt.
Aufgrund dieser heiligen Verdienste bitte ich Dich um die Kraft, mein eigenes
Kreuz zur Verherrlichung der Heiligsten Dreifaltigkeit und zu Deiner
Verherrlichung zu tragen, die Du die Königin der Märtyrer und die Mutter aller
Menschen bist.
Um der Flucht mit dem Kind Jesus nach Ägypten willen gib Menschen Kraft,
die verfolgt werden.
Um des Fastens Jesu in der Wüste und seines Durstes am Kreuze willen gib
Menschen Kraft, die Mangel leiden.
Um der Versuchungen Jesu in der Wüste willen gib Menschen Kraft, die
unruhig sind oder zu Verhaltensweisen oder Worten außerhalb ihres
Willen angeregt werden.
Um Jesu Streit mit den Pharisäern und Schriftgelehrten willen gib Menschen
Kraft, die das Opfer von Hass, Verleumdung, Klatsch und Tratsch, Lügen
und Unverständnis sind.
Um der schrecklichen Leiden Jesu im Garten von Gethsemani willen gib
Menschen Kraft, die depressiv sind oder unter der Sündhaftigkeit,
Unaufrichtigkeit oder Lieblosigkeit von Menschen leiden.
Um des Blutschweißes Jesu in Gethsemani willen gib Menschen Kraft, die
ängstlich sind oder mit Furcht dem entgegensehen, was kommen wird.
Um der schmerzvollen Verurteilung Jesu willen gib Menschen Kraft, die zu
Unrecht verurteilt werden.
Um der schmerzvollen Verurteilung Jesu willen gib Menschen Kraft, die
geschlagen werden.
Um der Dornenkrönung Jesu willen gib Menschen Kraft, die das Opfer von
Verspottung sind.
Um des dreimaligen Fallens Jesu unter dem Kreuze willen gib Menschen
Kraft, die von Sorgen und Belastungen des Lebens zermalmt zu werden
drohen.
Um der Leiden Jesu am Kreuze willen gib Menschen Kraft, die krank sind
oder Schmerzen leiden.
Um Deiner Schmerzen am Fuß des Kreuzes willen gib Menschen Kraft, die
leiden wegen des Leidens eines Lieben.
Um der letzten Lebensmomente Jesu am Kreuz willen gib Menschen Kraft,
die übermüdet oder erschöpft sind.
Um der Schmerzen bei der Grablegung Jesu willen gib Menschen Kraft beim
Ableben eines Lieben.
Um Deiner Schmerzen am Karsamstag willen gib Menschen Kraft die
trostlos sind, weil sie von einem Lieben getrennt sind.
397. Anrufung zu Maria, Mutter der Tränen
Liebe Mutter Maria, Mutter der Tränen,
komm doch und wohne in meinem Herzen und mache mein ganzes Wesen
durch die Perlen des Schmerzes aus Deinen Augen fruchtbar.
Lass mich Deine betrübten Augen sehen, damit meine Seele durch den Blick
geheiligt wird, in den das Bild des Kreuzes der Erlösung für ewig gebrannt
wurde.
Lass mich Deine leisen Schluchzer hören, damit mein Geist durch die Klänge
geheiligt wird, die bereits die Luft über Golgotha erfüllten.
Lass mich Deinen Kummer fühlen, damit mein Herz durch den Schmerz
geheiligt wird, der in Deinem Tempel wohnt.
Lass mich Deine Tränen schmecken, damit sie alle Worte heiligen, die
meinen Mund verlassen.
O betrübte Mutter, geruhe, meine Tränen in Dein Herz zu schließen, damit
auch sie geheiligt werden und von Deinen Händen wie ein Tau der Hoffnung
auf die verwundeten Seelen ausgebreitet werden mögen.
403. Kreuzweg zur Aufopferung von Leiden
Gepriesen sei das Kreuz meines Erlösers Jesus Christus und die Schmerzen
meiner Miterlöserin Maria.
Siehe, ich komme, o Jesus; denn die Welt hat mich gefangen genommen.
Mögen meine Leiden mich von der Welt befreien zur Auferstehung für das
wahre Leben im Licht.
(bei jeder Station die folgenden Gebete):
1 x Vater unser ... 1 x Gegrüßet seist Du, Maria ...
Wunden Christi, heiligt alle Wunden und Krankheiten meiner Seele, meines
Geistes, Herzens und Leibes.
Blut Christi, wasche meine Seele, meinen Geist, mein Herz und meinen Leib
rein von allen Sünden und Schulden.
Tränen Mariens, reinigt die Opfergabe meiner Leiden an Gott.
1. Station: Jesus wird zum Tode verurteilt
Das Leben hat auch für mich ein Kreuz bereitet. In den Augen der Welt bin
ich krank oder schwach oder habe ich versagt. O gib mir Mut, damit auch
mein Kreuzweg zur Herrlichkeit führen möge.
2. Station: Jesus nimmt Sein Kreuz für uns auf
Aus Liebe zu Dir empfange auch ich mein Kreuz als einen Segen. O geruhe
doch, mich spürbar auf meinem Lebensweg zu begleiten; denn meine Last
drückt mich so schwer auf meinen Schultern.
3. Station: Jesus fällt zum ersten Mal
Ich bin unter dem Kreuz meiner Prüfungen gefallen; denn ich bin ein
schwacher Mensch. O lasse mich spüren, dass es keine Schande ist, zu
fallen, so lange ich bereit bin, für Dich weiterzugehen.
4. Station: Jesus trifft Seine betrübte Mutter
Auch auf mich wartet meine Himmlische Mutter, um meine Not zu lindern. O
Mutter, lehre mich doch, all mein Leid in Dein Schmerzvolles Herz zu legen;
denn Du wirst mir damit Schätze bei Gottes Gerechtigkeit kaufen.
5. Station: Simon von Kyrene hilft Jesus das Kreuz tragen
Gottes Vorsehung ruft auch auf meinen Weg Menschen, die die Last meines
Kreuzes erleichtern. O lehre mich doch sehen, dass Du Selbst mir durch die
Hände der Menschen hilfst, die ihr Geschick mit dem meinen verbinden
wollen.
6. Station: Veronika erfrischt liebevoll das Antlitz Jesu
Klatsch, Verleumdungen und Vorwürfe besudeln mein Gesicht für die Augen
der Welt. Doch ich werde nicht aufgeben; denn die Liebe gibt mir jemanden,
der nicht zögern wird, es für mich aufzunehmen.
7. Station: Jesus fällt zum zweiten Mal
Ich werde durch Mutlosigkeit und Mangel an Vertrauen zu Fall gebracht. O
richte mich doch auf und lehre mich sehen, dass mein Leiden Sinn hat, und
es wird mich erfreuen, dass ich mein Kreuz aufs Neue aufnehmen darf.
8. Station: Jesus tröstet die weinenden Frauen
Manche bedauern mich, andere beunruhigen mich wegen meiner Leiden. O
überzeuge mein Herz davon, dass vielmehr diejenigen zu bedauern sind,
deren Last leicht ist; denn sie helfen Dir nicht Dein Kreuz tragen.
9. Station: Jesus fällt zum dritten Mal
Manchmal scheint es mir, dass ich nicht mehr weiter kann. O gib mir die
Kraft, weiterzugehen, damit mein Opfer für Gottes Heilsplan seinen vollen
Wert erhält. Hast Du nicht auch für mich aus Liebe ausgeharrt?
10. Station: Jesus wird Seiner Kleider beraubt
In den Augen der Welt rauben meine Leiden mir manchmal meine Würde. O
lehre mich, Dir diese Demütigung aufzuopfern, damit Du mich mit dem Mantel
der Ewigen Glückseligkeit bekleiden kannst.
11. Station: Jesus wird ans Kreuz genagelt
Es scheint mir, als ob ich an das Kreuz meiner Leiden gefesselt bin. O lehre
mich, mein Kreuz als ein Bett der Verherrlichung zu sehen, worauf ich für das
Heil von Seelen ruhe.
12. Station: Jesus stirbt am Kreuz
Manchmal ist es, als ob ich nicht wirklich lebe. O lass mich sehen, wie mein
Leiden ein Sterben der Welt in mir werden kann. Dann werde ich begreifen,
dass allein mein Kreuz mich näher zu Gott bringen kann.
13. Station: Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Armen
Seiner Mutter empfangen
Meine Mutter Maria wartet darauf, dass ich mich Ihr vollkommen übergebe. O
Mutter, empfange meine Leiden als Quelle der Gnaden, die Du über unsere
Welt ausgießen kannst. Geruhe, meine Seele in Deinem Schoß zu
empfangen und aus Dir wiedergeboren werden zu lassen für das Ewige
Reich.
14. Station: Jesus wird ins Grab gelegt
Wie sehr verlange ich, all meine Sünden, Fehler und Unzulänglichkeiten zu
Grabe zu tragen. O Mutter, geruhe doch, über mich zu wachen bis nach
meiner Sterbestunde, damit auch ich auferstehen möge in Glückseligkeit, weil
Du meine Leiden und Opfer in Dein Herz der Miterlöserin geschlossen hast.
Apostolat
Postfach 50 15 59
D-50975 Köln
e-mail: [email protected]
© Copyright 2008: "Myriam van Nazareth"
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