PERMAKULTUR

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PERMAKULTUR
LEBENSRÄUME ÖKOLOGISCH GESTALTEN
Permanent agriculture (englisch)=nachhaltige Landwirtschaft. Permakultur (PK) ist
weitgehende Selbstversorgung mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln und effektive,
sparsame Nutzung von Ressourcen, die weltweit immer knapper werden, weil die
Weltbevölkerung wächst und die Ansprüche der Menschen steigen. Selbstversorgung heißt
nicht, dass jeder und jede die Nahrung für den eigenen Bedarf selber produzieren muss. PK ist
auch nicht auf landwirtschaftliches Gebiet beschränkt, sondern auch in der Stadt möglich. PK,
ein Konzept für nachhaltiges Leben, ist in Mitteleuropa noch wenig bekannt. Die Idee stammt
von Bill Mollison aus Tasmanien, der 1981 dafür den Alternativen Nobelpreis erhielt.
PRINZIPIEN
Natürliche Ökosysteme arbeiten in Kreisläufen. Die konventionelle Landwirtschaft hat
diese Kreisläufe vielfach unterbrochen. In der PK wird versucht, Kreisläufe
wiederherzustellen. Die Hühnerhaltung z.B. benötigt in der konventionellen
Landwirtschaft hohen Energieeinsatz, eine Menge Futter aus Rohstoffen aus der Dritten
Welt und erzeugt sehr viel Abfall. Eine PK-Hühnerhaltung hingegen benötigt keine
zusätzliche Energie und produziert das Hühnerfutter selber. An den Hühnerstall wird
südseitig ein Gewächshaus angebaut. Die Wärme, die von den Hühnern erzeugt wird, hält
die Temperatur im Gewächshaus nachts hoch und das Gewächshaus wiederum spendet
den Hühnern an kalten Wintermorgen Wärme. Das von den Hühnern ausgeatmete
Kohlendioxid verbessert das Pflanzenwachstum im Gewächshaus. 100.000 Hühner in
einem Stall können so nicht gehalten werden, aber die Versorgung für eine Familie, für
eine kleine Gemeinschaft ist möglich.
1. Jede Pflanze und jedes Tier soll in der PK mehrere Funktionen erfüllen. Z.B. könnten
in städtischen Parkanlagen ein Teil der Zierbäume durch Nuss- und Obstbäume ersetzt
werden. Der Park dient dann nicht nur der Erholung, sondern auch der Produktion von
Lebensmitteln
2. Gärtnern ohne viel Arbeit: angebaut werden vorwiegend einheimische Pflanzen, die an
Klima und Bodenverhältnisse angepasst sind und daher kaum Pflegeaufwand
benötigen.
3. Ein guter PK-Garten ist in einen Naturgarten eingebettet. Während die meisten Gärten
heute gegen die Gesetze der Natur gepflegt werden (z.B. ist ein Rasen eine eintönige
Monokultur, die nur unter hohem Arbeits- und Energieeinsatz erhalten werden kann),
schafft PK Biotope für die Lebensmittelproduktion, die sich selbst erhalten, z.B. die
Wildsträucherhecke mit Früchten zum Essen, für Saft, Marmelade oder Schnaps.
4. In der PK ist Vielfalt und Regionalität wichtig. Viele einheimische Wildpflanzen sind
essbar, ebenso gibt es eine Vielzahl regionaler Obstsorten von ausgezeichnetem
Geschmack. Saisonale Gesichtspunkte gehören auch dazu. Wir sollen uns auf die
ersten Kirschen im Frühsommer und auf die Zwetschken im Herbst freuen können, die
vollreif geerntet ausgesprochene Leckereien darstellen.
PK soll nicht nur ein Hobby für Naturbegeisterte bleiben. Aus Gründen der weltweiten
sozialen Gerechtigkeit wäre s angebracht, über PK-Systeme bei uns ernsthaft nachzudenken,
anstelle europäische Rinder mit Futter aus Lateinamerika zu mästen. Bei uns fallen immer
mehr Menschen durch das soziale Netz, z.B. Arbeitslose. Wer eine Zeit lang die Nahrung
selber produzieren möchte, sollte zu günstigen Preisen ein Stück Land pachten können. PKKurse zur Vermittlung des nötigen Know how und Tauschkreise bei entsprechendem
Interesse wären sinnvolle ergänzende Maßnahmen.
ETHIK DER PK
„Verantwortung für die Natur, Verantwortung für die Menschen, Erträge teilen, Wachstum
begrenzen.“
PK im Internet: www.permakultur.net
PK zum Besichtigen: Krameterhof im Lungau und PK-Projekt im Burgenland: Sepp und
Veronika Holzer, Keusching 15, 5591 Ramingstein, Tel 06475/239, e-mail.
[email protected]
PK zum Lesen: Kleber, Gärtnern im Biotop mit Mensch. Das praktische Bio-Gartenhandbuch
für zukunftsfähiges Leben, 1999, OLV. ISBN 3-922201-31-8
Edeltraud Buchberger
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