Hochschullehrgang Wildkräuter und Arzneipflanzen Fachwissen aufbauen und professionell kommunizieren 2011 - 2013 KURZARTIKEL Inhaltsverzeichnis Vorwort Thomas Haase 2 Maria Wiener 3 Artikel zu Lehrgangsarbeiten Erstellung eines Konzeptes für die Neugestaltung des Bergkräuterwanderweges der Gemeinde Hirschbach im Mühlkreis - Stefan Binder 4 Kräutertrocknung - Welche Trocknungssysteme sind für die Kräutertrocknung, unter Berücksichtigung von Qualität und Kosteneffizienz, geeignet? - Karl Dirnberger 5 Löwenzahn, Brennnessel, Bärlauch und Holunder, Wissen und Verwendung in Heilkunde und Küche - Margit Ehrenmüller, Karin Müller 6 Power Food aus Garten, Wiese und Wald – Sekundäre Pflanzenstoffe in unserer Nahrung - Hildegard Flatz 9 Traditionelle Verwendung von Wild- und Heilpflanzen im Katschtal Anna Maria Hänggi 11 Neophyten mit anderen Augen betrachtet - Ihre erfreulichen, nützlichen und wertvollen Eigenschaften - Irmgard Ilg 13 Wie wirken Pflanzengrün und grünes Blattgemüse, ob von Wildpflanzen oder Kulturpflanzen, auf das Wohlbefinden und die Gesundheit des Menschen? Elisabeth Keimelmayr 15 Die Bedeutung von Acker- und Stufenrainen aus naturschutzfachlicher und volksmedizinischer Sicht und der Beitrag einer kombinierten Sichtweise zum Erhalt dieser Strukturen in unserer Kulturlandschaft - Angelika Kirz 17 Einsatz von traditionellen Wildpflanzen und Kräütern aus der Genuss Region Mühlviertler Bergkräuter in der Volksheilkunde und in der Küche Christine Leitner, Margit Steinmetz-Tomala 19 Die Bedeutung von Kräutern in der Rinderhaltung anhand von Erfahrungsberichten OÖ Biobäuerinnen und Biobauern - Waltraud Müller 21 Umstellung eines landwirtschaftlichen Betriebs auf Kräuteranbau - Claudia Reisigl 23 Superfrucht Granatapfel - Kultivierung, Verarbeitung, Inhaltsstoffe und Anwendung in der Pharmazie - Werner Retter 25 Essbare Wildpflanzen in meinem Garten - Ernten statt jäten - Regina Weissenböck 26 TEE, eine hilfreiche und kostengünstige Zusatztherapie für das Wohlbefinden der Patient/innen in Krankenhäusern - Am Beispiel Teezubereitungen an Krankenhäusern in und um Linz - Silvia Zweimüller 29 Vorwort Bildung und fachliche Qualifizierung sind nicht nur die wichtigsten VoraussetzunVorwort gen, um sich den Herausforderungen stellen zu können, sondern auch der Garant Die Hochschule für Agrarund Umweltpädagogik bietet eine wissenschaftlich fundafür, dass sich bäuerliche Betriebe flexibler, ideenreicher und erfolgreicher ihre dierte und berufsfeldbezogene Aus-, Fortund Weiterbildung an. Die Teilnehmer/ Zukunft gestalten können innen erwerben und vertiefen dabei ihre fachlichen und persönlichen Schlüsselkompetenzen unter der Perspektive der Nachhaltigkeit. Der agrarische Beratungs- und Erwachsenenbildungsbereich stellt hohe Anforderungen anAnbau die Beschäftigten diesem Bereich. Neben einem und Anwendunginvon Kräutern und Arzneipflanzen sind fundierten sehr aktuelle breiten Bevölkerungsschichten. Zahlreiche populärwissenschaftliche fachlichenThemen Wissenin gewinnen überfachliche Kompetenzen laufend an Bedeutung. Seminarangebote sowie Beiträge in Zeitschriften und Magazinen zeugen von der hohen Beliebtheit der Thematik. s Haase, Mag. Dr. Thomas Haase, Mit der Entwicklung des Hochschullehrgangs „Beratung und Erwachsenenbildung schule Rektorfür der Hochschule für im Kontext und ländlicher Raum“ wurde darauf und neben ImLandwirtschaft agrarischen Kontext gibt es innovative bäuerliche Betriebe, diereagiert sich intensiv weltpädaAgrar- und mit dem Anbau und dereine Verarbeitung Kräutern beschäftigen und sich daweiterevon Möglichkeit der Beratungsausbildung Umweltpädagogik den Bachelorstudiengängen durch eine neue Einkommensquelle erschlossen haben. Auch in der Bildungsbraauf Hochschulniveau geschaffen. che haben Wildkräuter und Arzneipflanzen Fuß gefasst. Über diverse Anbieter eignen sich interessierte Personen botanisches Basiswissen sowie Wissen über In den vergangenen 2,5 Jahren haben sich die dieLeben Beraterinnen und Sektor Berater,die Einsatzmöglichkeiten von Kräutern im täglichen an. Im tertiären gab bereits über umfassende fachliche Qualifizierungverfügten, zusätzliche es ineine Österreich bisher keine Weiterbildung, die sich speziell mit dieser Thematik beschäftigt hat. Mit dem Hochschullehrgang „Wildkräuter und Arzneipflanzen didaktisch-methodische, kommunikative und personale Kompetenzen angeeigaufbauen und professionell kommunizieren“ konnte diese Lücke net und so– Fachwissen ihre Beraterpersönlichkeit weiterentwickelt. geschlossen werden. Ein umfangreiches Selbststudium, Verfassen von acht Der Hochschullehrgang wurdedas vor zweieinhalb Jahren vonschriftlichen, der Hochschulekontextgefür bundenenAgrarArbeiten sowie das Erstellender Lehrgangsarbeit wissenschaftliund Umweltpädagogik (Wien) in Zusammenarbeit mit nach dem Verein Kräuterkraftquelle Hirschbach Prof. Dr. Wolfgang Kubelka chen Kriterien waren weitere(Mühlviertel) Eckpfeiler und der Univ.Ausbildung. entwickelt und startete Anfang Juni 2011 mit 18 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Die in diesem Band vorgestellten Arbeiten zeichnen sich durch gute Qualität und starke Praxisorientierung Die Absolventinnenaus. und Absolventen erwarben wissenschaftlich fundiertes Expertenwissen im Zusammenhang mit Wildkräutern und Arzneipflanzen, von Grundlagen über Inhaltsstoffe bisdas hin zum Einsatz von Pflanzen in der Die großebotanischen Themenvielfalt der Arbeiten spiegelt vielfältige Aufgabengebiet Medizin und in der Ernährung. Ergänzend dazu wurden wichtige Kompetenzen im der landwirtschaftlichen Beratung wieder. So wurde der Bogen von der DirektverBereich Kommunikation, Beratung und Kundenorientierung vermittelt. marktung, über die Arbeitskreisberatung bis hin zu Social-Web gespannt. Die in diesem Band vorgestellten Kurzartikel zu den Lehrgangsarbeiten zeichnen sich durch gute Qualität und starke Praxisorientierung aus. Die große Bandbreite der Arbeiten spiegelt die Vielfältigkeit des Themas wieder. Ich gratuliere den Absolventinnen und Absolventen des ersten Hochschullehrgan- ges „Beratung und Erwachsenenbildung im Kontext Landwirtschaft und ländlicher Ich gratuliere den Absolventinnen und Absolventen des ersten HochschullehrganRaum“ zuges diesen ausgezeichneten Arbeiten und wünsche weiterhin alles Gute! „Wildkräuter und Arzneipflanzen“ zu diesen ausgezeichneten Arbeiten und wünsche weiterhin alles Gute! Rektor Ing. Mag. Dr. Thomas Haase Rektor der Hochschule für Agrarund Umweltpädagogik, Ing. Mag. Dr. Thomas Haase Einleitung Die Grundidee zum Hochschullehrgang „Wildkräuter und Arzneipflanzen – Fachwissen aufbauen und professionell kommunizieren“ kommt aus einer kleinen Gemeinde in Oberösterreich. Deren örtlicher Tourismusverein Kräuterkraftquelle Hirschbach im Mühlkreis hat es sich zur Aufgabe gemacht, die naturnahe und gesunde Lebensweise mit Kräutern verstärkt ins Blickfeld zu rücken. In Kooperation mit dem Ländlichen Fortbildungsinstitut der Landwirtschaftskammer für OÖ wurde ein Bildungskonzept erarbeitet (Bildungskonzept Kräuterakademie Hirschbach) und die Verbindung zur Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik (Wien) hergestellt, welche die Ausarbeitung des Curriculums zum Hochschullehrgang forcierte. Dank der guten Zusammenarbeit startete im Juni 2011 der erste Hochschullehrgang Wildkräuter und Arzneipflanzen mit 18 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die hohe Anzahl der interessierten Personen zeigt, dass das vorliegende Bildungsangebot im tertiären Sektor dem Trend der Zeit und der Nachfrage entspricht. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am ersten Hochschullehrgang haben in den letzten zwei Jahren Beachtliches geleistet und zwar in vielerlei Hinsicht. Ein sichtbares Zeichen dieser Leistung sind die vorliegenden Kurzartikel zu ihren Lehrgangsarbeiten. Diese spiegeln die hohe Motivation und Kompetenz der Absolventinnen und Absolventen wieder. An dieser Stelle sei auch den Vortragenden des Hochschullehrganges und den Betreuerinnen und Betreuern der Lehrgangsarbeiten gedankt. Insbesondere bedanke ich mich bei Herrn Univ.- Prof. Dr. Wolfgang Kubelka für die Unterstützung bei der Entwicklung des Hochschullehrganges und bei dessen Durchführung. Ich gratuliere den Absolventinnen und Absolventen zu den gelungenen Lehrgangsarbeiten und wünsche ihnen viel Erfolg bei der Anwendung des Gelernten! Dipl.-Ing.in Maria Wiener Lehrgangsleiterin Dipl.-Ing.in Maria Wiener, Lehrgangsleiterin Erstellung eines Konzeptes für die Neugestaltung des Bergkräuterwanderweges der Gemeinde Hirschbach im Mühlkreis Die Gemeinde Hirschbach im Mühlkreis ist vielen Personen unter dem Namen „Kräutergemeinde Hirschbach“ ein Begriff. Stefan Binder, Österreichische Bergkräutergenossenschaft Vor zirka 20 Jahren wurde ein Bergkräuterwanderweg angelegt der auch als Lehrpfad und somit als Freizeit- und Bildungseinrichtung zum Thema Kräuter dient. Rückmeldungen vieler Besucher/Besucherinnen, ob ortskundig oder nicht ortskundig, zeigten jedoch wiederholt, dass wichtige Punkte in der Gestaltung und Erhaltung bei der damaligen Umsetzung nicht bedacht oder unterschätzt wurden. So wurden folgende Fragen formuliert: - Wie kann der ~ 14 km lange Berg kräuterwanderweg durchgehend mit Informationen zum Thema Kräuter aufbereitet werden? - Welche Medien können zur Vermitt lung des Themas hilfreich und sinnvoll sein und wie können diese eingesetzt werden um den Kräuterwanderweg für möglichst viele Zielgruppen, vor allem auch für Familien, attraktiv zu gestalten? - Wie kann der Bergkräuterwanderweg langfristig einen Beitrag zur Wertschöpfung in der Gemeinde/ Region leisten? Nach der theoretischen Beschäftigung mit allgemeinen Informationen zu Lehrpfaden und Möglichkeiten zur Gestaltung und Aufbereitung von Lehrpfaden unter Berücksichtigung der gängigsten Methoden im ersten Teil der Lehrgangsteil folgt der empirische Teil. In diesem findet auf Basis durchgeführter Befragungen, Stellungnahmen und einer Vororterhebung, sowohl eine allgemeine- als auch eine spezielle Beschreibung des Bergkräuterwanderweges statt. Aufbauend auf den Erkenntnissen aus dem Theorie- und dem Empirieteil, konnten im Konzept Tendenzen zum derzeitigen Betrieb des Bergkräuterwanderweges aufgezeigt werden. Diese sollen bei der zukünftigen Auslegung und Planung dieser Einrichtung hilfreich sein, damit der Bergkräuterwanderweg letztlich dem Titel „Lehrpfad“ gerecht wird. Kräutertrocknung – Welche Trocknungssysteme sind für die Kräutertrocknung, unter Berücksichtigung von Qualität und Kosteneffizienz, geeignet? In den 1980er Jahren konnten viele BäuerInnen des Mühlviertels von der Viehwirtschaft allein nicht mehr leben. Etliche kleinstrukturierte Betriebe standen vor dem Aus. 1986 entschlossen sich einige mutige BäuerInnen zur Selbsthilfe. Sie gründeten die österreichische Bergkräutergenossenschaft – durch den Anbau und Verkauf von Kräutern aus biologischem Anbau sollten ihre Betriebe gesichert werden. Mittlerweile werden über 150 Tonnen getrocknete Kräuter und Gewürze in der Zentrale in Hirschbach verarbeitet. In Hordentrocknungsanlagen, die in unmittelbarer Nähe der landwirtschaftlichen Betriebe als Einzel- oder Gemeinschaftstrocknungsanlagen geführt werden, werden die Frischpflanzen durch Trocknung konserviert. Der hohe Qualitätsanspruch, die permanent steigenden Energiepreise und der zunehmende Wettbewerb zwingen die Landwirte ihre Trocknungsanlagen zu optimieren. In der Ernteperiode 2012 wurden im Rahmen dieser Lehrgangsarbeit insgesamt vier unterschiedliche Hordentrocknungssysteme hinsichtlich der Faktoren, die die Qualität und Trocknungskosten bestimmen, untersucht. Aus den Daten des Fragebogens wurden die Trocknungskosten je Tonne Trockengut berechnet. Die ermittelten Werte variieren zwischen € 352,8 und € 477,82 wobei die größte Trocknungsanlage mit € 374,10 den zweitniedrigsten Wert erreicht hat. Hinsichtlich der mikrobiologischen Belastung wurde Krauseminze, Pfefferminze und Zitronenmelisse in Bezug auf Schütthöhe des frischen Erntegutes, Lüfterleistung und Transportdauer vom Feld zur Trocknungsanlage betrachtet. Dazu wurden die Analyseergebnisse von insgesamt 50 Chargen herangezogen. Aus den Analyseergebnissen konnte abgeleitet werden, dass die Trocknungsanlage 3 mit Vortrockner eine tendenziell höhere mikrobiologische Belastung aufwies. Für die Trocknungsanlagen werden Optimierungsmaßnahmen vorgeschlagen und diskutiert. Hierzu zählt unter anderem die Anpassung der Trocknungsparameter auf einzelne Kulturen, sowie die Optimierung der technischen Ausstattung. Da keine Analyseergebnisse von einer mikrobiellen Grundbelastung von Frischpflanzen am Feld vorlagen, konnten keine Aussagen bezüglich Steigerung oder Verminderung der Belastung während der Verarbeitungskette getätigt werden. Karl Dirnberger, Österreichische Bergkräutergenossenschaft Löwenzahn, Brennnessel, Bärlauch und Holunder Wissen und Verwendung in Heilkunde und Küche In den letzten zwei Jahrhunderten hat sich die Bedeutung der Wildkräuter stark verändert: Mag.a Margit Ehrenmüller Karin Müller - - Im Bereich der Heilmittel wurde es möglich, einerseits Wirkstoffe zu isolieren (wie zum Beispiel Chinin) bzw. etwas später dann Wirkstoffe synthetisch herzustellen (wie z.B. Acetylsalicylsäure = Aspirin) – die tradierten Anwendungen der Heilpflanzen verloren an Bedeutung. an überliefertem Wissen an die jüngere Generation weiterzugeben? Oder schlummern noch Kenntnisse über die Zubereitung von Wildpflanzen und die Herstellung von Heilmitteln in unseren Mitmenschen? Eine Online-Befragung sollte zu diesen offenen Fragen die Antworten liefern. Um ein umfassenderes Ergebnis zu erhalten, haben sich die Autorinnen zu zweit an die Erarbeitung dieses Themas gemacht. Da sie sich auch vertiefend mit den ausgewählten Pflanzen befassen wollten, haben sie sich auf insgesamt vier – Löwenzahn, Brennnessel, Bärlauch und Holunder – beschränkt. In der Ernährung erhielten die Wildkräuter den Beigeschmack einer „Not- und Armenspeise“; sie waren zwar zu Not- und Kriegszeiten sehr willkommen, wurden in guten Zeiten Der Link zum Fragenbogen wurde per aber völlig abgelehnt und zum Email an ca. 150 Verwandte, Bekann„Unkraut“ degradiert. te und FreundInnen mit der Bitte um Beantwortung und Weiterleitung verErst in den letzten 20 Jahren hat sich schickt. Auf Grund des Schneeballsysnun die Wertschätzung der Wildpflantem konnte eine Gesamtanzahl von 598 zen wieder zum Positiven verändert – vollständig beantworteten Frageböman besinnt sich wieder auf die ganzgen ausgewertet werden. Diese große heitliche Wirkung und den besonderen Stichprobe erwies sich von der ZusamGeschmack der Wildpflanzen in den mensetzung her als gutes Spiegelbild Speisen. Der Trend „zurück zur Natur“ der Bevölkerung, abgesehen von der ist allgegenwärtig, in Lifestyle MagaziGeschlechterverteilung. So waren nur nen, Kochzeitschriften und Fernsehsen- knapp ein Fünftel der Befragten Mändungen wird vermehrt auf die Verwen- ner. dung von Kräutern und Wildgemüse in der Küche hingewiesen und sogar alte Aus der Fragebogenerhebung konnte Hausmittel sind wieder in aller Munde. eine Reihe von interessanten Ergebnissen abgeleitet werden. Hier eine kleine So war es nach einigen ÜberlegunAuswahl davon: gen naheliegend zu untersuchen, was unsere Mitmenschen noch über Die Möglichkeit, diese 4 Pflanzen in der Wildgemüse/-kräuter und HeilpflanKüche verwenden zu können, ist beinazen wissen und ob und wie sie diese he allen Personen bekannt. verwenden. Haben die Mütter und Häufig verwendet werden allerdings Großmütter von heute nichts mehr nur Bärlauch und Holunder. Ganz anders ist das Bild, wenn es um die Verwendung der 4 Pflanzen als Heilmittel geht: Aufschlussreich waren auch die Antworten auf die Frage, wie die Pflanzen, hier am Beispiel Brennnessel in der Küche verwendet werden können: Grafik: Wie verwenden Sie Brennnessel in der Küche? In einem weiteren Beispiel geht es um den Einsatz des Holunders als Heilmittel: Grafik: Bei welchen Beschwerden verwenden Sie Holunder als Heilmittel? Es zeigte sich außerdem, dass das Wissen um die Verwendung der 4 Pflanzen bei der Landbevölkerung höher ist als bei den StadtbewohnerInnen, dass das Wissen mit steigendem Alter zunimmt und dass Personen mit Kindern mehr über den Einsatz der 4 Pflanzen als Heil- mittel wissen als kinderlose Personen. Auch eine weitere Annahme ließ sich sehr deutlich bestätigen: das Wissen um die Verwendung der 4 Pflanzen in der Küche und als Heilmittel wird überwiegend von Frauen (Mutter, Großmutter) weitergegeben: Grafik: Rangliste der Wissensquellen bei Überlieferung Verwendung von Wildpflanzen als Heilmittel Eine weitere Hypothese befasste sich mit der Herkunft des Wissens: stammt es aus Überlieferung, aus eigenem Interesse oder aus einer Kombination aus beiden und gibt es dabei Unterschiede zwischen den Altersgruppen bzw. zwischen den Einsatzgebieten? Es zeigt sich, dass das Wissen der 35 - 50Jährigen am wenigstens aus der Überlieferung stammt, hier überwiegt das eigene Interesse. Bei den Unter-35-Jährigen hingegen überwiegt die Überlieferung, eigenes Interesse als Wissenslieferant ist hier deutlich geringer vertreten als bei den älteren Personen. Als Wissensquellen bei eigenem Interesse werden (in dieser Reihenfolge) Bücher, Zeitungen/Zeitschriften und das Internet genutzt, dies gilt sowohl für Nahrungs- als auch Heilmittel. Das Interesse der drei Altersgruppen an Informationsveranstaltungen ist eher homogen, wobei Kochkurse und Workshops die Rangliste anführen. In Summe sind die gewonnenen Ergebnisse sehr positiv: das Wissen um die Verwendung der 4 Wildpflanzen in der Küche und als Heilmittel ist unerwartet hoch, es wird auch praktisch (und korrekt) angewendet - und es darf auf einen Fortbestand dieses Wissens gehofft werden. Power Food aus Garten, Wiese und Wald – Sekundäre Pflanzenstoffe in unserer Nahrung Lebensmittel in Wald und Wiese zu sammeln war über Jahrtausende ganz selbstverständlich. Im Zuge des Sesshaft-Werdens begannen die Menschen ihre Lebensmittel selber anzubauen und in Folge der industriellen Revolution zogen viele Menschen in Städte und hatten keine Möglichkeiten mehr, selber Pflanzen zu kultivieren oder zu sammeln. Die Renaissance der Wildpflanzen und des Sammelns hat in Europa längst wieder begonnen. Wie oft konsumieren wir Kräuter und Früchte – ob gekauft, aus dem eigenen Garten oder selbst gesammelt ohne jedoch genaueres über deren Inhaltsstoffe, deren Wirkungen und Nebenwirkungen zu wissen. In Zeiten der schnellen Küche bleibt der kritische Blick oft auf der Strecke. Grund genug, einmal wieder genauer hinzuschauen. Lebensmittel setzen sich neben Wasser aus Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen zusammen. Zusätzlich enthalten Lebensmittel auch noch Mineralstoffe, Vitamine und bioaktive Substanzen, wie sekundäre Pflanzenstoffe und Ballaststoffe. Die Kenntnisse über die möglichen gesundheitsfördernden Wirkungen verschiedenster sekundärer Pflanzenstoffe speziell solcher aus Wildpflanzen, haben sich in den letzten Jahren – bedingt durch effizientere Nachweismethoden – sehr verbessert. Sekundärstoffe in Pflanzen gehören zu vielen verschiedenen chemischen Gruppen und erfüllen daher auch verschiedenste Aufgaben im menschlichen Körper. Im Gegensatz zu den primären Pflanzenstoffen – Proteine, Fette und Kohlenhydrate, einschließlich Ballast- stoffe – kommen sie nur in sehr geringen Mengen vor. Täglich werden mit einer gemischten Kost ca. 1,5 Gramm davon aufgenommen. Zu diesen sekundären Pflanzenstoffen gehören u. a. die Carotinoide, die sowohl in grünen als auch rot-orangen Pflanzen enthalten sind. Grafik: Carotinoidgehalt von Wildkräutern und -früchten. Sekundäre Pflanzenstoffe sind in allen pflanzlichen Lebensmitteln enthalten und dazu gehören auch Wildkräuter und Wildfrüchte. Ob Wildspinat aus Garten-Sauerampfer (Rumex acetosa L.) oder Guter Heinrich (Chenopodium bonus-henricus L.), Wildsalaten aus Löwenzahn (Taraxacum officinale WIGG.) oder Vogelmiere (Stellaria media (L.) VILL.) oder Wildfrüchten wie die Steinfrüchte des Holunders (Sambucus nigra L.), die Sammelnussfrucht von Hagebutte (Rosa canina L. und verwandte Arten) und Walderdbeere (Fragaria vesca L.), Wildpflanzen können helfen den Speisezettel abwechslungsreicher zu gestalten, neue Geschmackserlebnisse auf den Tisch zu bringen und die Ernährung mit wert- MEd Hildegard Flatz, BSBZ Hohenems vollen sekundären Pflanzenstoffen zu ergänzen. Am BSZB Hohenems (Bäuerliches Schulund Bildungszentrum für Vorarlberg) wird versucht den SchülerInnen die Verwendung und Verarbeitung von Kräutern und Früchten näher zu bringen, die im Bauerngarten, den umliegenden Wiesen und von Sträuchern und Bäumen geerntet werden. Neben dem Einsatz in der Küche werden Kräuter und Früchte auch veredelt. Aus Kräutern werden Kräutersalze, –öle, –essige, –sirupe, –liköre und Tees hergestellt. Blüten der Rose (Rosa canina L. und verwandte Arten), der Kamille (Matricaria recutita (L.) Rauschert) oder Ringelblume (Calendula officinalis L.) finden ebenfalls in Tees Verwendung, sie kommen aber auch in Kosmetika wie Cremen oder Salben in Einsatz. Früchte werden zu Marmeladen, Gelees, Sorbets und auch Tees verarbeitet. So können Kräuter und Früchte auch für die Zeit, in der sie nicht frisch zur Verfügung stehen, haltbar gemacht werden. Wenn die Haltbarmachung von Lebensmitteln auch nicht mehr zum Überleben gebraucht wird, dennoch kann man überschüssige Lebensmittel aus Garten, Wiese und Wald für den Winter gut konservieren und auch einmal als kleines Geschenk mitbringen. Traditionelle Verwendung von Wild- und Heilpflanzen im Katschtal Durch eine Befragung von Zeitzeugen soll das Erfahrungswissen über den Gebrauch von Heilpflanzen der Katschtaler Bevölkerung dokumentiert werden. Einleitung Wie in einem botanischen Garten präsentieren sich im Katschtal die schönsten Alpenblumen. Im Frühjahr nach der Schneeschmelze, wenn die Hänge von Weitem immer noch braun erscheinen, ist es immer wieder eine Überraschung, welche blühende Farbenpracht schon die ersten Insekten anlockt. Von großer Bedeutung dafür ist extensiv bewirtschaftete Gebirgslandschaft und das enge Nebeneinander von kalkigen und silikatigen Fels- und Schuttlebensräumen, Rasengesellschaften und Buschvegetationen. Bis in die 30er Jahre wurden die Hänge der Sonnseite mit Sensen gemäht. Die Bauernkinder mussten damals auf den Mähdern bleiben bis die Arbeit getan war und sie waren mit einem Sack Polenta und einer Ziege, welche die Milchversorgung sicherstellen sollte, auf sich gestellt. Frühlings-Küchenschelle Pulsatilla vernalis Das Wissen um die Heilkraft der dort beheimateten Pflanzen war damals von großer Wichtigkeit, da die medizinische Versorgung unzureichend war. Ziel dieser Arbeit war, zu ermitteln, inwieweit die Kenntnisse über die Heilwirkung der Pflanzen heutzutage noch vorhanden sind. Erhebungsmethoden Der Pflanzenbestand des Vorderen Pöllatales wurde anhand zahlreicher Begehungen erfasst. Geschützte Pflanzen wurden mittels Fotobeleg bestimmt. Für die botanische Zuordnung schwierig bestimmbarer Pflanzen wurde ein Herbar angelegt. Es wurden nicht nur die allgemein bekannten Alpenpflanzen,- sondern auch seltene und geschützte bestimmt und deren traditionelle Anwendung als Heilpflanzen beschrieben. Als Interviewpartner wurden 16 Personen aus Rennweg im Alter zwischen 50 und 85 Jahren befragt. Die Fragestellung war: Wieviele Alpenblumen kennen heutzutage die Katschtaler noch? Wer weiß über die Anwendung und Heilwirkung Bescheid? Insgesamt wurden 37 Blütenpflanzen, zwei Moose und Flechten, acht Zwergsträucher und vier Nadelbäume bearbeitet. Neben den Merkmalen der einzelnen Arten wurde die Anwendung in der Volksmedizin beschrieben. Von den insgesamt 51 beschriebenen Arten stehen 21 Arten unter Schutz. Es hat sich gezeigt, dass die extensiv genutzten Lebensräume am artenreichsten sind. Im Gegensatz dazu findet man auf den mehrmähdigen Wirtschaftswiesen nur mehr wenige, seltene Pflanzenarten mit einer Heilwirkung vor. Anna Maria Hänggi Ergebnisse, Zusammenfassende Bewertungen Wie die Befragung der Bevölkerung von Rennweg ergab, ist das Wissen um die Heilwirkung der dort vorkommenden Pflanzen sehr gering. Nur mehr wenige BewohnerInnen verfügen über die einst weit verbreiteten Kenntnisse der medizinischen Wirkung von Heilpflanzen. Lediglich die bekannten Arten wie Arnika, deren Wirkung als Wundheilmittel sowie des Enzians – meist in Form von Schnaps bekannt sind- sind den meisten EinwohnerInnen ein Begriff. Als Hausmittel werden heute nur noch die Preiselbeeren verwendet. Es ist anzunehmen, dass nach dem Krieg mit dem Aufschwung der Pharmaindustrie und der besseren medizinischen Versorgung auch in den entlegensten Gebieten das ursprüngliche Wissen um die Heilkraft der Pflanzen mehr oder weniger verschwand. Da keine ursächliche Notwendigkeit mehr vorhanden war, verlor auch die mündliche Überlieferung an Bedeutung. Nur mehr wenige, vor allem alte Menschen aus Rennweg wissen über diverse Heilwirkungen von Pflanzen Bescheid. Diese Bewohner legen Wert auf Tradition, verbunden mit dem Wissen aus der Natur. Dieser Umstand – das sogenannte Unwissen über die heilenden Kräfte verschiedenster Alpenpflanzen - birgt allerdings auch Vorteile für die vorhandene Flora. Da in unserer modernen Gesellschaft wieder ein deutlicher Trend zurück zur Natur erkennbar ist, erfreut sich das Sammeln von Pflanzen zur Herstellung von diversen Tees beziehungsweise Tinkturen wieder großer Beliebtheit. Oft gehen die Sammler sehr rücksichtslos und organisiert vor, manche Pflanzen werden sogar mit den Wurzeln ausgegraben. Aus Unwissenheit oder Ignoranz wird der Schutzstatus der Pflanzen dabei meist nicht berücksichtigt. Für die kommerzielle Nutzung des Heilpotentials aus den Alpenpflanzen wird daher ein kultivierter Anbau unumgänglich sein. So gibt bereits in anderen Tälern etliche Kräutergärten, die erfolgreich die gefragten Pflanzen für Heilungszwecke kultivieren. Neophyten mit anderen Augen betrachtet – Ihre erfreulichen, nützlichen und wertvollen Eigenschaften In der letzten Zeit erweckten gebietsfremde Pflanzen vermehrt das Interesse der breiten Öffentlichkeit. Eine Vielzahl von Expert/innen und Naturinteressierte plädiert für Kontrollmaßnahmen und das Zurückdrängen der Neophyten. Die Bekämpfung der Einwanderer ist jedoch ethisch, ökonomisch und auch aus Sicht der Nachhaltigkeit fragwürdig. Zudem wird in den Diskussionen zu dieser Thematik meist auf die erfreulichen, nützlichen und wertvollen Eigenschaften von Neophyten vergessen. Die Arbeit „Neophyten mit anderen Augen betrachtet - Ihre erfreulichen, nützlichen und wertvollen Eigenschaften“ zeigt Möglichkeiten auf, wie ausgewählte in Österreich vorkommende Neophyten genutzt werden können und soll damit einen Beitrag dazu Mit E. nuttallii gemulchte Hochbeetanlage Mit E. nuttallii gemulchte Hochbeetanlage leisten, diesen Pflanzen entspannter gegenüberzutreten. Versuche Im Rahmen von Versuchen wurde die Nutall-Wasserpest (Elodea nuttallii) als Mulchmaterial, der Japanische Staudenknöterich (Fallopia japonica) für die Herstellung von fermentiertem Tee und als Weide-Futterpflanze, RiesenBärenklau- (Heracleum mantegazzianum-) Jauche als Schädlingsbekämpfungsmittel gegen Blattläuse und die Riesen-Goldrute (Solidago gigantea) für die Herstellung eines Getränkesirups verwendet. Die vorliegende Arbeit zeigt, dass E. nuttallii zahlreiche Vorteile gegenüber den üblicherweise verwendeten Mulchmaterialien aufweist. Durch die Fermentierung der Blätter von F. japonica und anschließende Verwendung als Teedroge konnte ein außergewöhnlich und angenehm schmeckendes Getränk hergestellt werden. Außerdem konnte gezeigt werden, dass zumindest bestimmte Rinder- und Schafrassen F. japonica gerne als Futter auf der Weide annehmen. Die mit H. mantegazzianum-Blättern bereitete Pflanzenjauche führte bei der Nutzung als biologisches Spritzmittel gegen Blattläuse zum gewünschten Absterben der Insekten. Das Experiment zur Herstellung eines Sirups aus S. gigantea-Blütenständen ergab ein geschmacklich ansprechendes Getränk. Mag.a Irmgard Ilg, Krameterhof, Lungau Annäherung wagen Durch die Neophytenaufkommen in Mitteleuropa besteht kein Grund zur Panik, aber auch nicht zur Sorglosigkeit. Ziel sollte es sein, auf florendynamische Vorgänge weder überzureagieren, noch bei sich abzeichnenden Problemen verantwortungslos untätig zu sein. Aufgrund der geringen Wahrscheinlichkeit, die Einwanderer großflächig zurückdrängen zu können, scheint es jedoch sinnvoll, Wege zu finden, sich mit ihnen vertraut zu machen, den Versuch einer Annäherung zu wagen und den Einwanderern etwas entspannter gegenüber zu treten. Dazu kann es dienlich sein, Möglichkeiten zu finden, wie Neophyten vom Menschen genutzt werden können. Die vorliegende Arbeit zeigt, dass zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten für Neophyten bekannt sind und zudem ein großes Potenzial in noch nicht erprobten Verwendungsmöglichkeiten liegt. Diesbezügliche Forschungen und kreative Eigeninitiative der Bevölkerung wären wünschenswert. Wie wirken Pflanzengrün und grünes Blattgemüse, ob von Wildpflanzen oder Kulturpflanzen, auf das Wohlbefinden und die Gesundheit des Menschen? Menschen in der heutigen Zeit sind von viele Umweltbelastungen und Stressfaktoren umgeben. In der Natur, in den Pflanzen und in deren Wachstumsprodukten können Personen energiereiche Unterstützung finden. Tiere in der Wildnis leiden nicht an chronischen degenerativen Krankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf-Krankheiten oder Alzheimer-Demenz. Bei Tieren sehen wir das Alter nicht, lediglich kurz bevor sie sterben. Was machen Tiere anders? Warum ist das so? Das Grün der Wildpflanzen, von dem sich der Großteil der Wildtiere ernährt, enthält offensichtlich alle notwendigen Inhaltsstoffe für eine ausgewogene und gesunde Ernährung. Enthält das Grün auch alle notwendigen Nahrungsinhaltsstoffe für den Menschen? Welche Bedeutung haben das Pflanzengrün, die Fotosynthese und die Biophotonen für unser Wohlbefinden und unsere Ernährung? Offensichtlich haben Millionen Jahre gemeinsamen Lebens von Pflanzen, Menschen und Tieren auf unserem Planeten dazu geführt, dass Pflanzen, Menschen und Tiere eine stark symbiotische Verbindung eingegangen sind und sie nahezu abhängig voneinander sind. Der Blattfarbstoff, das Chlorophyll ist in seiner Struktur dem Hämoglobin des menschlichen Blutes außerordentlich ähnlich. Die Chloroplasten, das sind die Farbplättchen mit Chlorophyllmolekülen, sehen ähnlich aus wie die Stäbchenzellen der Netzhaut in den Augen des Menschen. Sowohl der Mensch, als auch die Pflanze haben „Säfte“ die unter anderem für den Transport der Nährstoffe zuständig sind. Wir besitzen Augen, die Pflanzen Chloroplasten. Wir haben ein Nervensystem und Drüsen, auch Pflanzen haben ihre Methoden, um Wachstum oder die Fortpflanzung zu steuern. Wir haben Muskeln, um etwas zu tragen oder uns zu bewegen, die Pflanze hat die Fähigkeit, die Flüssigkeit oft mehrere Meter hoch zu pumpen. Wir haben einen Repariermechanismus eingebaut im Körper. Auch die Pflanze kann kranke Teile bis zu einem gewissen Grad selbst regenerieren. Nach dieser Betrachtung können wir feststellen, dass es nicht nur Symbiosen zwischen Menschen und Pflanzen gibt, sondern dass sie sogar miteinander verwandt sind. Pflanzengrün und grünes Blattgemüse, ob von Wildpflanzen oder Kulturpflanzen wirken nicht nur über ihre nachweislichen Inhaltsstoffe wie Eiweiß, Vitamine, Mineralien und Enzyme auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen, sondern vielmehr auch durch den Informationsgehalt, der an die Biophotonen gebunden ist. Die Sonnenstrahlung wird in Form von Biophotonen vom Chlorophyll wie ein Schwamm aufgesaugt und wenn der Mensch chlorophyllhältige Nahrung zu sich nimmt, nährt er sich mit Biophotonen, kleinen Lichtquanten. Diese in den Pflanzen gespeicherte und äußerst wertvolle Lichtenergie unterstützt den Körper in vielen lebenserhaltenden Vorgängen. Grünes Gemüse ist nicht nur wegen seines Kalzium- und Magnesiumgehalts so wichtig, sondern weil es auch das grüne Pigment Chlorophyll enthält. Durch meine Erfahrungen mit der Elisabeth Keimelmayr, Psychotherapeutin, Supervisorin und Coach, Kräuterpädagogin, Natur und Landschaftsführerin Ernährung mit Blattgrün in größeren Mengen kann ich bestätigen, dass sich das Wohlbefinden und auch die Gesundheit dadurch verbessern können. Es ist wichtig, dass der Mensch lernt, seine Sinne, die er für die Ernährung braucht wieder mehr zu schärfen und seinen Ernährungsinstinkt wieder zu entdecken, denn jeder Mensch hat die Fähigkeit zur Homöostase, zur Selbstregulierung und dadurch seine Ernährung individuell zu verbessern und gesunde Nahrung zu mögen. Will der Mensch von den Tieren in der Wildnis und vor allem den Schimpansen lernen, dann könnte er es mit den folgenden Verhaltensvorschlägen versuchen: · Mehr als die Hälfte der Ernährung sollte Blattgrün sein, das sowohl alle für den Menschen lebensnotwendige Inhaltstoffe als auch ausreichend Biophotonen enthält. - Essen Sie nie unter Streß. Nehmen sie sich Zeit zum Essen und kauen sie gut. - Verbringen sie viel Zeit in der Natur und an der Sonne. - Halten sie Ruhephasen ein. - Seien sie aktiv und machen sie Sport. - Speisen nie am späten Nachmittag oder am Abend. Nach der Auseinandersetzung mit dem Thema sind das aus meiner Sicht wesentliche Gründe für das Wohlbefinden und die Gesundheit dieser Tiere, die genetisch betrachtet zu 99,4% mit den Menschen identisch sind. Das Grün des Lichts befindet sich im Mittelpunkt des Farbspektrums und es ist daher eine neutrale Farbe. Gott hat die Wunder der Natur hauptsächlich in der grünen Farbe hervorgebracht. Eindrucksvoll wird dem Menschen dadurch der „Mittelweg“ demonstriert, der Ausgleich zwischen zwei Polen, die Harmonie, die wir Menschen hier auf dieser Erde suchen. Wie würde unser Leben ablaufen, wenn alles in Rot, der Farbe des Kriegergottes Mars, gestaltet wäre? Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Pflanzengrün und grünes Blattgemüse die Gesundheit und auch das Wohlbefinden des Menschen wesentlich unterstützen und ein wichtiges und besonderes Element in der Ernährung sind. Aufgrund meiner Recherchen bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass Pflanzengrün und grünes Blattgemüse auf verschiedenste Arten auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen wirken und daher existentiell für unser Leben sind. ElisabethKeimelmayr,Psychotherapeutin,Supervisorinu.Coach,Kräuterpädagogin,N Landschaftsführerin Die Bedeutung von Acker- und Stufenrainen aus naturschutzfachlicher und volksmedizinischer Sicht und der Beitrag einer kombinierten Sichtweise zumDurch das zwischen zwischen „Volksmedizin“ „Volksmedizin“ und und „Naturschutz“ „Naturschutz“ vorgestellt: vorgestellt: Durch das verstärkt verstärkt aufkommende Interesse an nutzbaren nutzbaren Wildpflanzen Wildpflanzen werden werden zahlreiche zahlreiche Interesse an Erhalt dieser Strukturen aufkommende in unserer Kulturlandschaft. Veranstaltungen zum zum Thema Thema „Kräuter „Kräuter und und Volksmedizin“ Volksmedizin“ angeboten. angeboten. Im Im Zuge Zuge der der Veranstaltungen Begehungen Begehungen ist ist nun nun an an bestimmten bestimmten AckerAcker- und und Stufenrainen Stufenrainen nicht nicht nur nur über über Volksmedizin und und die die dort dort vorkommenden vorkommenden Heilkräuter Heilkräuter und und deren deren Nutzung, Nutzung, sondern sondern Volksmedizin Die europäische Volksmedizin ist Teil kommende Interesse an nutzbaren auch über über Naturschutz, Naturschutz, die die gesetzlichen gesetzlichen Sammelgrundlagen, Sammelgrundlagen, über über auch unserer Kulturgeschichte. Diese findet Wildpflanzen werden zahlreiche Ververantwortungsbewusstes Verhalten und die besondere Bedeutung Verhalten und die besondere Bedeutung von von Strukturen Strukturen auch als Kriterium „Landschaftsbild“ verantwortungsbewusstes anstaltungen zum Thema „Kräuter und a wie AckerAcker- und und Stufenrainen Stufenrainen zu zu sprechen. sprechen. Dabei Dabei ist ist auch auch die die Rolle Rolle der derMag. Pflege als wie Pflege als Angelika Kirtz, Eingang in die naturschutzfachliche Be- Volksmedizin“ angeboten. Im Zuge der Garant für für den den Erhalt Erhalt dieser dieser Strukturen Strukturen hervorzuheben. hervorzuheben. Ein Ein Beitrag Beitrag der der Einnahmen Amt der NÖ Garant Einnahmen trachtung. Die für Heilzwecke genutzBegehungen ist nun an bestimmten Landesregierung aus die Pflegearbeit am aus den den Veranstaltungen Veranstaltungen sollte sollte dafür dafür verwendet verwendet werden, werden, um ten Pflanzen wurden früher oft auch auf Ackerund Stufenrainen nicht nur überum die Pflegearbeit am Standort zu zu entschädigen. entschädigen. Auf Auf diese diese Weise Weise bekommen bekommen diese diese Strukturen Strukturen wieder wieder Kleinstrukturen wie Acker- und Stufen-Standort Volksmedizin und die dort vorkommeneinen „extensiven „extensiven Nutzen“, Nutzen“, und und ein ein Erhalt Erhalt derselben derselben ist ist kleinräumig kleinräumig möglich. möglich. einen raine der traditionellen Kulturlandschaft gesammelt. Diese stellen aber immer wieder auch Standorte für naturschutzfachlich wertvolle Pflanzenarten dar, sind Habitate für viele Tierarten und haben Vernetzungsfunktion. Da Stufenraine auf engstem Raum und durch entsprechende Pflege oft unterschiedliche Standortbedingungen aufweisen, ist eine hohe Diversität an Stufenrain bei Baumgarten Foto: Kirtz Pflanzenarten möglich. In den letzten Stufenrain Stufenrain bei bei Baumgarten Baumgarten (Quelle: (Quelle: eigene eigene Darstellung; Darstellung; Datum: Datum: 29. 29. 5. 5. 2012) 2012) Jahrzehnten wurden häufig durch Intensivierung der Landwirtschaft diese Strukturen verdrängt. Dies ist ein Problem, dass sowohl Volksmedizin als auch Naturschutz beschäftigt: Die Pflege und der Erhalt der Acker- und Stufenraine durch die Landwirte bzw. die Landwirtinnen ist einen wesentlicher Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft und der entsprechenden Habitate der Pflanzen. Stufenrain bei (Quelle: Großrust Kirtz bei eigene Datum 3. Um das Vorkommen von volksmedi- Stufenrain Stufenrain bei Großrust Großrust (Quelle: eigene Darstellung; Darstellung;Foto: Datum 3. 6. 6. 2012) 2012) zinisch und naturschutzfachlich wertvollen Arten auf demselben Standort zu veranschaulichen, wurden in dieser Arbeit drei Stufenraine betrachtet, die naturschutzfachliche und volksmedizinische Bedeutung der dort vorkommenden Pflanzenarten dargestellt und eine mögliche Kooperation zwischen „Volksmedizin“ und „Naturschutz“ Stufenrain bei Hirschbach im Mühlkreis Stufenrain bei Hirschbach im Mühlkreis (Quelle: eigene Darstellung; Datum: 20. 5. 2012) vorgestellt: Durch das verstärkt aufFoto: Kirtz den Heilkräuter und deren Nutzung, sondern auch über Naturschutz, die gesetzlichen Sammelgrundlagen, über verantwortungsbewusstes Verhalten und die besondere Bedeutung von Strukturen wie Acker- und Stufenrainen zu sprechen. Dabei ist auch die Rolle der Pflege als Garant für den Erhalt dieser Strukturen hervorzuheben. Ein Beitrag der Einnahmen aus den Veranstaltungen sollte dafür verwendet werden, um die Pflegearbeit am Standort zu entschädigen. Auf diese Weise bekommen diese Strukturen wieder einen „extensiven Nutzen“, und ein Erhalt derselben ist kleinräumig möglich. Einsatz von traditionellen Wildpflanzen und Kräutern aus der Genuss Region Mühlviertler Bergkräuter in der Volksheilkunde und in der Küche „Double, double toil and trouble Fire burn and cauldron bubble...“ (Zitat aus Macbeth, 4. Akt von W. Shakespeare) Was wäre wohl eine Welt ohne Kräuter? Ohne die herrlichen Düfte und Aromen, die verschwenderische Farbenpracht das ganze Jahr hindurch, ohne die versteckten Heilkräfte, die wir so oft und häufig ganz unbewusst für unser Wohlbefinden nutzen. Viel zu selbstverständlich verwenden wir Pflanzen, Kräuter und Gewürze in der täglichen Küche oder in der Hausapotheke. Ohne lange darüber nachzudenken, geben wir Kümmel zum Kraut, trinken Holunderblütentee, wenn wir erkältet sind oder bereiten im Frühling einen wohlschmeckenden Brennnesselspinat zu. Wenn wir allerdings gefragt werden, warum wir das so machen oder woher wir das wissen, ist häufig die einzige Antwort: „Das war schon immer so!“ Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, genau dieses „das war schon immer so“ zu bewahren und zu hüten wie einen Schatz. Diesem intuitiven Wissen, das von Generation zu Generation weitergegeben wurde, sind wir auf den Grund gegangen und haben es zu Papier gebracht. Und natürlich haben wir es auf die gleiche Art und Weise aufgeschrieben, wie bereits unsere Vorfahren ihr Wissen weitergegeben haben. Wir suchten die praktische Anwendung, fanden einzigartige, für die Genuss Region Mühlviertler Bergkräuter traditionelle Genuss-Rezepte, erfuhren so manchen praktischen Hinweis, bereiteten Einreibungen und Tinkturen und nicht zuletzt, erzählten zu Tränen rührende, lustige, gruslige und vor allem weise Märchen, genauso wie es schon unsere Großmütter gemacht haben. Deswegen finden Sie in diesem Nachschlagewerk für Groß und Klein Geschichten zum Lesen und Vorlesen, genussvolle Rezepte zum Nachkochen, viel Wissenswertes zum Thema Volksmedizin und viele Tipps und Tricks zum Ausprobieren, Nachmachen und auch zum Schmunzeln. Bei unseren Befragungen ergaben sich einige, für die Genuss Region Mühlviertler Bergkräuter typische Wildkräuter und Pflanzen. Die 6 am häufigsten Genannten haben wir hinsichtlich Volksmedizin und Kulinarik genauer Christine Leitner, Österreichische Bergkräutergenossenschaft DIin Margit SteinmetzTomala, Genussland Marketing Oberösterreich beleuchtet und familientauglich aufgearbeitet. So gibt es zu jeder Pflanze einen wissenschaftlichen Steckbrief, eine Beschreibung der volksmedizinischen Anwendung und der Anwendung in der Küche und eine didaktische AufbereiPflanze tung, die einen Pflanzensteckbrief, ein Märchen, ein Genuss-Rezept und Tipps und Tricks enthält. In der nachfolgenden Tabelle erhält man einen kurzen Überblick über unsere Ergebnisse: typische Anwendung in der Volksmedizin als Übereinstimmungen in der Küche als Brennnessel entgiftend, entschlackend, kräftigend Vitamin C- und Eisen Lieferant Holler schweißtreibend bei Erkältungskrankheiten Genussmittel aufgrund seines typischen Geschmackes Kren verdauungsfördernd; gegen Husten und Schnupfen Schärfe-Lieferant Kümmel blähungstreibend, krampflösend, beruhigend Zu fetten Speisen blähungstreibend, verdauungsfördernd in beiden Anwendungsgebieten blähungstreibend Quendel Katharre der oberen Luftwege, gegen Erschöpfung, verdauungsfördernd Verdauungsfödernd, appetitanregend; Gewürzmittel in beiden Anwendungsgebieten verdauungsfördernd Wermut Appetitanregend, verdauungsfördernd, Stärkungsmittel bei Erkältungen Verdauungsfördernd in beiden Anwendungsgebieten verdauungsfördernd Tabelle 1: Zusammenfassung der Ergebnisse Die Bedeutung von Kräutern in der Rinderhaltung anhand von Erfahrungsberichten OÖ Biobäuerinnen und Biobauern Unsere Kulturlandschaft entstand durch die menschliche Bewirtschaftung. Die in der ursprünglichen Landwirtschaft übliche Wiesennutzung erfolgte extensiv und mit wenig maschinellem Aufwand. Je nach Lage und Bewirtschaftungsintensität bildeten sich unterschiedliche Wiesentypen mit charakteristischen Gräsern und Kräutern aus. Die Intensivierung und Mechanisierung der Landwirtschaft führte seit Mitte des letzten Jahrhunderts dazu, dass heute überwiegend intensivere Grünlandnutzung mit häufigerer Mahd und Silagebereitung das Bild der Grünlandwirtschaft prägt. Eine nicht unbedenkliche Entwicklung, denn in diesen intensiver bewirtschafteten Wiesen finden nur mehr wenige Pflanzen und Tiere ihren Lebensraum. Es kommt zu einer Artenverarmung. Daraus lassen sich negative Auswirkungen auf die Tiergesundheit und Lebensmittelqualität ableiten. Wissenschaftliche Untersuchungen und Forschungsergebnisse zur positiven Wirkung von kräuterreichen Wiesen und Weiden auf die Tiergesundheit fehlen. Auch Fachliteratur ist wenig vorhanden. Daher können nur Erfahrungsberichte von Landwirtinnen und Landwirten und allenfalls landwirtschaftlichen Beratungskräften zur Beurteilung herangezogen werden. Nutzen der Kräuter und Gräser in der Wiese Gräser haben in der Wiese eine wichtige Funktion. Sie sind ertragreich, können verlustarm geerntet werden und versorgen das Vieh mit Energie. Klee und Kräuter sind reich an wichtigen Nähr- und Mineralstoffen sowie an vielen anderen Wirkstoffen. Ein ökologisch und ökonomisch wertvolles Grünland weist einen ausgewogenen Anteil an Gräsern, Leguminosen und Kräutern auf. Wichtig ist, dass die Kräuter zum Blühen kommen und als Nahrungsquelle für Bienen und andere Blütenbesucher zur Verfügung stehen. Nicht nur Nutztiere profitieren vom artenreichen Grünland. Die heimischen Wildtiere benötigen für die Entwicklung eines gesunden Bestandes eine ausreichende Versorgung mit Nähr- und Vitalstoffen, wie sie in kräuterreichen Wiesen gewährleistet wird. Wildbiologen erkennen einen direkten Zusammenhang zwischen dem Rückgang einzelner Wildtierbestände und der Artenverarmung von intensiv genutzten landwirtschaftlichen Flächen. Die Biobäuerinnen und Biobauern und ihre Kräuterwiesen Im Biolandbau wird besonderer Wert auf eine naturverträgliche Wirtschaftsweise unter Berücksichtigung von ökonomischen Erfordernissen gelegt. Auch die Erwartung der Konsument/ innen an biologische Erzeugnisse spielt eine große Rolle in der Produktion. Bei der Befragung von insgesamt sieben Biobäuerinnen und Biobauern aus Oberösterreich und dem benachbarten Deutschland zeichnete sich deutlich ab, dass eine kräuterreiche Futtergrundlage die Tiergesundheit fördert und die wahrnehmbare Qualität der tierischen Erzeugnisse steigert. Durch die hohe Qualität des Grundfutters kommt es zu einer Reduktion von Kraftfutter, Waltraud Müller, BIO AUSTRIA OÖ Futterzusätzen wie Mineralstoffen und Tierarztkosten. Das erhöht den wirtschaftlichen Erfolg des Betriebes was in einer Zeit des sogenannten „Bauernsterbens“ nicht unerheblich ist. Vor allem der Verfütterung von kräuterreichem Qualitätsheu kommt große Bedeutung zu. Bei kräuterarmem Heu von Fettwiesen hat sich die Beimengung von Kräutern von Magerwiesen bewährt. Für Betriebe, die über keine artenreichen Wiesen verfügen, besteht die Möglichkeit, Felder mit kräuterreichen Feldfuttermischungen oder einer speziellen Würzfuttermischung anzulegen. Diese Mischungen können individuell für den Betrieb zusammengestellt oder bereits fertig gemischt im Saatguthandel bezogen werden, z. B. die Luftensteiner Mischung. Claudia Reisigl, Akademische Expertin für Gartentherapie, Behindertenbetreuerin Umstellung eines landwirtschaftlichen Betriebes auf Kräuteranbau bei der Firma Assist - Grünwerkstatt Ein landwirtschaftlicher Betrieb am tung in Tees, als Gewürze, Süßwaren, Mondsee (20 ha 64 a 72 m² Grünland Kosmetik oder zu Heilzwecken. Der Aninkl. 10 Hektar Wald) hauptsächlich in bau von getrockneten Kräutern erfolgt südlicher Hanglage soll auf Kräuterüblicherweise im Vertragsanbau. Viele Umstellung eines landwirtschaftlichen Betriebs auf Kräuteranbau produktion umgestellt der Ein landwirtschaftlicher Betrieb am Mondsee werden, (20 ha 64 a wobei 72 m² Grünland inkl.Biobetriebe befinden sich in den 10 Hektar diese Wald) hauptsächlich in südlicher als Hanglage soll auf Kräuterproduktion Lehrgangsarbeit Grundlage Bergzonen. umgestellt werden, die Grundlage dazu ist die Lehrgangsarbeit. dafür dienen soll. Der Anbau von geschnitten Frischkräutern wird, abgesehen vom Anbau für die Direktvermarktung, von hochspezialisierten Betrieben durchgeführt. An Bedeutung gewonnen hat in den letzten Jahren der Anbau von Topfkräutern. Bio-Landbau in Oberösterreich Mit 31.12.2011 gab es in Oberösterreich 4.083 Bio-Betriebe. Davon sind ca. 2.470 Bio-Betriebe im größten Bio-Verband BIO AUSTRIA OÖ Mitglied. Die Entwicklung der Bio-Betriebe in Grundsätzlich kann gesagt werden, dass die Heilund Gewürzpflanzen einen Grundsätzlich kann gesagt werden, Oberösterreich ist nach wie vor positiv. Nischenplatz in der landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Produktion einnehmen. dass die Heil- und Gewürzpflanzen ei2012 gab es auf Grund des EinstiegsFür Betriebe mit freien Arbeitskapazitäten, sehr viel Freude an neuen und oft nicht nen Nischenplatz in der landwirtschaft- stopps im ÖPUL kaum Zuwächse, es sehr gut bekannten Pflanzen und viel Mut zum Experimentieren und Improvisieren, lichen und gartenbaulichen Produktion kamen nur vereinzelte Betriebe dazu. bieten sie ein interessantes Standbein und eine Marktnische, in der durchaus einnehmen. blieb die Bilanz zwischen Absatzchancen bestehen. Denn das vielfältige Thema rund um „Kräuter“ Trotzdem boomt Für Betriebe mit freien ArbeitskapaziNeuzugängen im Bio-Landbau und täten, sehr viel Freude an neuen und Abgängen durch den Strukturwandel oft nicht sehr gut bekannten Pflanzen positiv. und viel Mut zum Experimentieren und Improvisieren, bieten sie ein interessan- Aufteilung von Acker/Grünland im tes Standbein und eine Marktnische, in Bio-Landbau Oberösterreich: Von den der durchaus Absatzchancen bestehen. 36.223 landwirtschaftlichen Betrieben Denn das vielfältige Thema rund um in Oberösterreich wirtschaften ca. 4.083 „Kräuter“ boomt derzeit regelrecht. Der biologisch (ca. 11.3%), sie haben einen aktuelle Gesundheits- und Wellnessge- Anteil an der landwirtschaftlichen Nutzdanke „Zurück zur Natur“, spiegelt sich fläche von ca. 12,4%. Von etwa 72.781 darin wieder. ha landwirtschaftlicher Nutzfläche, die biologisch bewirtschaftet werden, Wirtschaftliche Bedeutung des Kräuverteilen sich etwa 38% auf Bio-Ackerteranbaus in Österreich fläche und rund 62% auf Bio-Grünland. Der Biokräuteranbau ist arbeitsintensiv. Der größte Anteil umfasst den Anbau von getrockneten Kräutern zur Verwer- Claudia Reisigl, Assist-Grünwerkstatt Aufteilung der Bio-Betriebe in den Bezirken Absoluter Spitzenreiter bei den Bezirken in Sachen Bio-Betriebe ist Freistadt (21,1% der Bio-Betriebe in OÖ), das gemeinsam mit den anderen Bezirken des Mühlviertels eine Top-Bio-Region bildet (Rohrbach 15%, Urfahr 10% und Perg 6,7%). Mehr als die Hälfte der Bio-Bauern sind im Mühlviertel zu Hause. 52,4% aller landwirtschaftlichen Bio-Betriebe in Oberösterreich und 47 Betriebe, die Urlaub am Bio-Bauernhof anbieten, befinden sich in der Bio-Region Mühlviertel (d.h. rund 27% aller landwirtschaftlichen Betriebe im Mühlviertel sind Bio-Betriebe). viertler Bergkräutergenossenschaft, die ihre Tees und Gewürze ausschließlich biologisch erzeugt. Bio-Brot, BioMilchprodukte und Bio-Bier aus dem Mühlviertel sind weit über die Grenzen hinaus bekannt. Ebenso befinden sich noch zahlreiche Bio-Betriebe in den Bezirken Vöcklabruck (8,3%), Steyr (6,3%) und Braunau (6,1%). Mit je 1,7% Anteil an den Betrieben sind Linz und Wels Schlusslichter. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Chancen und Risiken beim Anbau von Heil- und Gewürzpflanzen beide schwer in der Waagschale liegen und im Vorfeld gut durchdacht werden müssen. So verlockend die Erfolgsaussichten sind, so hoch sind auch die Durch die hohe Dichte an Produzenten Risiken. Wer den Einstieg in den Anbau dieser verarbeiten auch viele GewerbebetrieMehr als die Hälfte der Bio-Bauern sind im Mühlviertel zu Hause. 52,4% aller Kulturen wagt, hat Aussicht auf höhere beBio-Betriebe Bio-Produkte. Allen voran Sonnberg landwirtschaftlichen in Oberösterreich und 47 Betriebe, die Urlaub am Flächenproduktivität und einen hohen Bio-Fleisch, Bio-Bauernhof anbieten, befinden Oberösterreichs sich in der Bio-Regioneinziger Mühlviertel (d.h. rund 27% Markterlös. Auf der anderen Seite sollte man sich darüber im Klaren 100%Betriebe Bio-Fleischer sowie die Mühlaller landwirtschaftlichen im Mühlviertel sind Bio-Betriebe). sein, dass trotz guter Voraussetzungen immer etwas schief gehen kann und die Ertragserwartungen durch Krankheiten, Trockenheit oder Qualitätseinbußen stark gedämpft werden können. Ausge stattet mit persönlichem Engagement, den richtigen klimatischen und standortbedingten Voraussetzungen und einem Abnehmer an der Hand, stehen die Zeichen gut für eine erfolgreiche Zukunft! Durch die hohe Dichte an Produzenten verarbeiten auch viele Gewerbebetriebe BioProdukte. Allen voran Sonnberg Bio-Fleisch, Oberösterreichs einziger 100% BioFleischer sowie die Mühlviertler Bergkräutergenossenschaft, die ihre Tees und Gewürze ausschließlich biologisch erzeugt. Bio-Brot, Bio-Milchprodukte und Bio-Bier aus dem Mühlviertel sind weit über die Grenzen hinaus bekannt. Ebenso befinden sich noch zahlreiche Bio-Betriebe in den Bezirken Vöcklabruck (8,3%), Steyr (6,3%) und Braunau (6,1%). Mit je 1,7% Anteil an den Betrieben sind Linz und Wels Schlusslichter. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Chancen und Risiken beim Anbau von Heil- und Gewürzpflanzen beide schwer in der Waagschale liegen und im Vorfeld gut durchdacht werden müssen. So verlockend die Erfolgsaussichten, so hoch die Risiken. Wer den Einstieg in den Anbau dieser Kulturen wagt, hat Aussicht auf höhere Flächenproduktivität und einen hohen Markterlös. Auf der anderen Seite sollte man sich darüber im Klaren sein, dass trotz guter Voraussetzungen immer etwas schief gehen kann und die Ertragserwartungen durch Krankheiten, Trockenheit oder Qualitätseinbußen stark gedämpft werden können. Ausgestattet mit persönlichem Engagement, den richtigen klimatischen und standortbedingten Voraussetzungen und einem Abnehmer an der Hand, stehen die Zeichen gut für eine erfolgreiche Zukunft! Superfrucht Granatapfel Kultivierung, Verarbeitung, Inhaltsstoffe und Anwendung in der Pharmazie „Genuss und Freude am Essen sind integrale Bestandteile einer gesundheitsfördernden Ernährung. Je natürlicher ein Lebensmittel ist, desto mehr Kraft steckt darin.“ „Leitspruch Obsthof Retter“ Die Powerfrucht Granatapfel wird weltweit immer bekannter und beliebter. Nahezu monatlich werden neue Studienergebnisse veröffentlicht und vorgestellt. Der Absatz der Granatäpfel hat sich in den letzten 10 Jahren vervierfacht. Der Anbau konnte im gleichen Zeitraum trotz intensiver Anbau-Ausweitungen allerdings nur verdoppelt werden. In Westeuropa hat der Granatapfel von England ausgehend inzwischen alle gut sortierten Obstabteilungen in sämtlichen EU-Ländern als fixer Bestandteil erobert. Aufgrund der häufigen Berichterstattung rund um den Granatapfel und um Granatapfelprodukte verliert man als Laie leicht den Überblick und die Unterscheidung zwischen seriösen und unseriösen Berichten ist nicht immer ganz einfach. In der vorliegenden Arbeit wurden die wichtigsten Studien und Veröffentlichungen in Bezug auf den Granatapfel näher betrachtet und analysiert. Die Berichte rund um die Polyphenole, auch als Vitamine des 21 Jahrhunderts bekannt, bilden dabei den Schwerpunkt dieser Betrachtungen. Die vorliegende Lehrgangsarbeit entstand im Zeitraum von März 2011 bis Jänner 2013, im Zuge meiner Teilnahme am Hochschullehrgang „Wildkräuter und Arzneipflanzen – Fachwissen aufbauen und professionell kommunizieren“. Wenngleich der Fokus dieser Arbeit durch meine Tätigkeit als Geschäftsführer des Obsthofes Retter und als Anbauberater rund um Granatäpfel bereits zu Beginn des Hochschullehrgangs feststand, so war die Umsetzung der Arbeit letztendlich doch eine nicht zu unterschätzende Herausforderung. Mit Freude konnte ich beobachten, dass mein gewähltes Thema auf sehr großes Interesse stieß. Ich, Werner Retter bin Eigentümer und Geschäftsführer des Obsthof Retter und unter anderem als Anbauberater für Granatäpfel tätig. Neben dem ADA-Entwicklungsförderungsprojekt zur Wiederansiedelung von Wildgranatäpfeln in Bosnien und Herzegowina werden derzeit Anbau- und Verarbeitungsprojekte von Granatäpfeln in Griechenland und Chile betreut. Werner Retter, Obsthof Retter Essbare Wildpflanzen in meinem Garten Ernten statt jäten Dipl. Päd.in Ing.in Regina Weissenböck, LFS Warth, NÖ Seit meiner Kindheit ist mir die Verwendung von Wildpflanzen in der Küche bekannt und ich hatte das Glück, dass mir meine Großmutter viel Wissen über Wildkräuter und Wildgemüse und deren Wirkung weitergab. Dieses Wissen habe ich später noch durch verschiedene Literatur vertieft und die Verwendung der Wildpflanzen in meinen Alltag als Bio-Bäuerin und Pflanzenbaulehrerin einbezogen. Durch den Wechsel des Wohnorts in das Steinfeld in der Nähe von Wiener Neustadt wurde für mich das Sammeln von Wildpflanzen erschwert, da in diesem Gebiet vorwiegend Ackerbau betrieben wird und die Wildpflanzen durch Dünger und Pflanzenschutzmittel belastet sind. Da ich nicht auf Wildgemüse verzichten wollte und bemerkte, dass in meinem naturnahen Garten viele Wildpflanzen wuchsen, stellte ich mir folgende Fragen für meine Arbeit: - Welche essbaren Wildpflanzen wach sen von selbst in meinem Garten? - Welche Inhaltstoffe enthalten sie und wie wirken diese auf den menschli chen Organismus? - Wie kann ich diese Wildpflanzen als Nahrungsmittel in der Küche für verschiedene Speisen und Getränke verwenden? - Bei welchen Pflanzen ist Vorsicht geboten und welche Pflanzen sind Giftpflanzen? Zwei Jahre lang beobachtete ich meine naturnah bewirtschaftete Gartenfläche im pannonischen Klima und zeichnete die Erkenntnisse auf und hielt vieles in Bildern fest. Meine Beobachtungen ergaben, dass sehr viele Samen der sogenannten Ackerunkräuter auf offenem Boden keimen, besonders gut auf den Gemüsebeeten. So erntete ich hier, wie es schon zu Beginn des Ackerbaues in der Jungsteinzeit üblich war, nebenbei die gehaltvollen Speise-Unkräuter wie zum Beispiel Melde, Vogelmiere, Ackersenf und Franzosenkraut. Durch die Bodenbearbeitung entstehen auf den Beeten immer wieder offene Flächen und so wurde neben dem Kulturgemüse das ganze Jahr über eine gesunde Zweiternte eingeholt. Auf den übrigen Gartenflächen wie Stauden- und Beerenobstbeeten, Heckenrändern und Rasen siedelten sich viele mehrjährige Wildpflanzen wie Löwenzahn, Schafgarbe, Hopfen, Brennnessel, Gundelrebe, Nachtkerze und Gänseblümchen an. Neben den essbaren Pflanzen entdeckte ich aber auch die Giftpflanzen wie den Stechapfel, das Bilsenkraut, den Schwarzen Nachtschatten und die gefürchtete Allergiepflanze Ambrosie. Insgesamt fand ich in meinem Garten ungefähr fünfzig essbare Wildpflanzen, von denen immer irgendwelche das ganze Jahr über, im Winter je nach Schneelage und Bodenfrost, zur Verfügung stehen. Die essbaren Wildpflanzen, die ohne mein Zutun wuchsen, verwendete ich nach mir bekannten überlieferten Rezepten wie „Röhrlsalat“ aus Löwenzahn, Löwenzahnhonig und Brennnesselspinat in der Küche. Zu allen Pflanzen fand ich in den zahlreichen Kochbüchern, die sich heute mit Wildpflanzen beschäftigen, sehr geschmackvolle Rezepte und Anregungen. Zum Beispiel Feine Käsesuppe mit Ackersenf, BerufskrautKapern, Franzosenkraut-Karotten-Salat, Gänsedistelknospen in Weinessig, Gänsefußgemüse mit Sauerrahm, Königskerzenblüten-Sorbet, Lammeintopf mit Spinat vom Giersch, Gundelreben-Blütenwasser, Hopfensprossen in WalnussKäsesauce, Wegmalvenblatt-Souffle, Schafgarbenlimonade und viele andere. Essbare Wildpflanzen sind aber nicht nur ein kulinarischer Genuss, nicht nur Nahrungsmittel, sondern sie enthalten eine Vielzahl von Stoffen, die unterschiedlichste Wirkungen auf den menschlichen Organismus haben. Oft tritt der Einfluss eines Inhaltsstoffes besonders deutlich hervor, häufig beruht die Gesamtwirkung der Pflanze aber auf dem Zusammenspiel mehrerer Substanzen. Diese können sich gegenseitig unterstützen oder hemmen. So kann man zwar einzelnen Stoffen eine bestimmte Wirkung zuschreiben, eine Pflanze wirkt aber immer als Summe ihrer Inhaltstoffe, und diese kann sich von der Wirkung der Einzelstoffe deutlich unterscheiden. Hauptsächlich handelt es sich bei den enthaltenen Wirkstoffen um so genannte Sekundärstoffe, welche von den Pflanzen als Abwehrmechanismen gegen Fressfeinde, Bakterien, Pilzen und Viren, aber auch gegen konkurrierende andere Pflanzen entwickelt wurden. Wildpflanzen enthalten jene Bitterstoffe, die man aus den Kulturpflanzen weitgehend herausgezüchtet hat; zum Nachteil für die Gesundheit, denn sie regen die Produktion der Verdauungssäfte an. Ätherische Öle stärken die Leber und die Galle und unterstützen die Atmungsorgane. Flavonoide wirken auf die Gefäße und gegen Kreislauferkran- kungen. Sie sind auch hervorragende Antioxidantien. Dadurch kommt ihnen eine große Bedeutung bei der Vorbeugung von Krebserkrankungen zu. Kieselsäure ist ein unentbehrlicher Bestandteil in Bindegewebe, Haut, Haaren und Nägel. Saponine sind wassertreibend und schleimlösend. Besonders bedeutend ist jedoch der hohe Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen. So enthält die gleiche Menge Vogelmiere doppelt so viel Calcium, dreimal so viel Kalium und Magnesium, siebenmal so viel Eisen und achtmal so viel Vitamin A und C wie Kopfsalat. Wildpflanzen sind aufgrund ihrer Inhaltstoffe sehr gesunde Nahrungsmittel und wirken dadurch vorbeugend gegen Krankheiten und sind so auch ein Zugang zur gesundheitlichen Eigenvorsorge. Um diese Frage zu bearbeiten verwendete ich einschlägige Literatur wie zum Beispiel „Teedrogen und Phytopharmaka“ (WICHTL, 2007), „Heilpflanzenführer“ (SCHÖNFELDER, 2010), „Enzy- klopädie der essbare Wildpflanzen“ (FLEISCHHAUER, 2012) und andere. Nebenbei haben viele Wildpflanzen im Garten auch noch einen besonderen Zierwert und erfreuen unser Auge durch ihre Schönheit. Meine erworbenen Erkenntnisse aus dieser Arbeit verwende ich im Unterricht Pflanzenbau in einer landwirtschaftlichen Fachschule und bei Kursen in der Erwachsenen Bildung. TEE, eine hilfreiche und kostengünstige Zusatztherapie für das Wohlbefinden der Patient/innen in Krankenhäusern Am Beispiel Teezubereitungen an Krankenhäusern in und um Linz Meine große Liebe zur Natur und zu den „Kräutern“ wurde bereits in meinem Elternhaus geweckt. Heilpflanzen, und damit verbunden auch das Thema „Tee“, interessieren und begleiten mich schon viele Jahre. Diese Lehrgangsarbeit gab mir die Möglichkeit mein Wissen zu vertiefen und in die geheimnisvolle Welt der Pflanzen einzutauchen. Ich konnte mehr über die Heilkraft unserer grünen Freunde erfahren. Gleichzeitig konnte ich mit dieser Arbeit dem Thema Tee richtig Raum geben und den Fokus auf die Teezubereitung im Krankenhaus richten. Foto: www.richter-tee.at Bei der breiten Masse der Bevölkerung herrscht die Meinung, dass in Krankenhäusern kaum frischer, nach genauen Richtlinien zubereiteter Tee zu bekommen ist. Dabei ist solch ein Tee eine kostengünstige und einfache Möglich- keit das Wohlbefinden zu erhöhen und zum Heilungsprozess der Patient/innen beizutragen. In dieser Arbeit wurde evaluiert, wie es um die Teezubereitung in Krankenhäusern in und um Linz bestellt ist. Dies wurde mit Hilfe eines Fragebogens ermittelt. Die wichtigste Erkenntnis ist, dass es weit besser um die Teeversorgung in Oberösterreichs Krankenhäusern steht, als gedacht. An sechs Krankenhäusern gibt es auf manchen Stationen eine Teebar, wo die Patient/innen selbst nach eigenem Wunsch Tee zubereiten können. Dies wird vor allem an chirurgischen Abteilungen ganz gezielt auch therapeutisch eingesetzt, da die Patient/innen selber bestrebt sind, nach Operationen früh mobil zu werden, um sich Tee nach eigenen Bedürfnissen aufzugießen. Es steht vorwiegend Tee in Teebeuteln bereit, an manchen Abteilungen einzeln abgepackt – dies wäre aus hygienischen und Qualitätsgründen überall wünschenswert. Auch das befragte Personal würde sich dies wünschen. Vorwiegend werden an der Teebar folgende Sorten angeboten. - Pfefferminze - Hagebutte - Fenchel - Kamille Silvia Zweimüller, Diplomierte Gesundheitsund Krankenschwester - Kräutertee - Früchtetee - Schwarztee Meistens ist Zucker und Zitronensaft, in kleinen Portionen abgepackt, vorbereitet. Die Teeauswahl wurde vorwiegend vom Pflegepersonal nach Erfahrungswerten getroffen, oft wird im Zuge der Qualitätsverbesserung auf den Stationen eine Änderung in der Teeauswahl und der Zubereitung gemeinsam erarbeitet. Abbildung 2: Wer hat bei der Teeauswahl beraten? Abbildung 1: Werden die Patienten über die Wirkungsweise des Tee´s aufgeklärt? Auch wurde erkannt, dass bei der Information an die Patienten bezüglich Heilwirkung, Dosierung und Häufigkeit der Verabreichung von Teespezialitäten noch einiges zu verbessern wäre. Auch das befragte Stationspersonal zeigte großes Interesse und wäre an gezielten Fortbildungen sehr interessiert. Die meisten Teesorten stehen dem Stationspersonal als offene Ware zur Verfügung, und können dann den kranken Menschen auf Wunsch frisch gekocht werden. Frisch zubereiteter, nach persönlichen Vorlieben ausgewählter Tee, ist aktive Zuwendung und der Patient/die Patientin fühlt sich mit seinen/ihren Wünschen ernst genommen. Eingekauft werden die Arzneitees vorwiegend in den Anstaltsapotheken, den Tee für die Teebar und für die Stationen kaufen die Küchen. Die Frage, ob über die Wirkungsweise des Tees aufgeklärt wird, beantworteten fast alle mit ja, über die Dosierung und Häufigkeit der Einnahme aber, wird wenig aufgeklärt. Deshalb nehmen die Grundlagen einer optimalen Teezubereitung, die Geschichte der Heilpflanzenkunde und die Beschreibung der Pflanzen, deren Tees in den Krankenhäusern vorwiegend zubereitet werden, einen großen Teil der Lehrgangsarbeit ein. Mit Hilfe dieser Ausführungen ist es einfach, eine kleine Informationsbroschüre, die an die Patienten weitergegeben werden könnte, oder eine interessante Fortbildung für Stationspersonal zu erstellen. Nach einem Gespräch mit der Pflegedirektorin am Krankenhaus der Elisabethinen wurde folgendes vereinbart: - - - - - Erstellen eines Informationsfolders für PatientInnen – in Zusammenarbeit mit dem Referat für Öffentlichkeitsarbeit. In den nächsten Tagen werde ich mit der Direktorin der Krankenpflegeschule ein Gespräch führen und mit ihr klären, ob einige Stunden „Teekunde“ im Lehrplan berücksichtigt werden können. Fortbildungsveranstaltungen für inte ressiertes Stationspersonal im Ausmaß von etwa drei Stunden im Herbst 2013. Einrichten einer Teebar an möglichst allen Stationen des Krankenhauses. Erstellung einer Aufklärungsbroschüre, die an allen Teebars zu finden Ich freue mich sehr, dass meine Arbeit sein sollte Grundlage für die Sensibilisierung des Krankenhauspersonals für Tee und die Weitergabe von Wissen wird. „Wenn dir kalt ist, wird Tee dich erwärmen, wenn du erhitzt bist, wird er dich abkühlen, wenn du bedrückt bist, wird er dich aufheitern, wenn du erregt bist, wird er dich beruhigen.“ William Gladstone (1809-1898, englischer Politiker) Impressum Herausgeber: Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik, Eigene Rechtspersönlichkeit Angermayergasse 1, 1130 Wien Tel.: 01/877 22 66, E-Mail: [email protected] www.agrarumweltpaedagogik.ac.at Erstellung und Redaktion: DIin Veronika Hager, DIin Liane Kaipel, DIin Maria Wiener Grafik und Satzherstellung: DI Lukas Kalcher Wien, Februar 2013 Eine Haftung der AutorInnen und der Herausgeberin ist ausgeschlossen. 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