Ausgabe 37 – Februar 2014 Themen: Blütenduft – ein Rausch der Sinne nicht nur für den Menschen Bitterstoffe aus Wildpflanzen erheitern das Gemüt Die Lärche Mein persönliches Kräuter-ABC Wildkräuterwiese Botanik-Kurs Astrologie und Heilpflanzen Lebendiges Wissen aus früheren Zeiten Pflanzenrätsel Veranstaltungen mit Wildpflanzen Essbare-Wildpflanzen.de Blütenduft – ein Rausch der Sinne nicht nur für den Menschen Haben Sie einen bestimmten Geruch in der Nase, wenn Sie an den Frühling denken? Rita Lüder weiß, wie und warum die Pflanzen ihre Düfte verströmen. Blüte, solange es gelb ist. Wird es rot, ändert sich auch der Duft – so werden die Bestäuber optisch und chemisch über die Nektarproduktion informiert. * Der Begriff „basaler Blütenteil“ kommt von Basis und bedeutet in diesem Fall das untere Teil jedes einzelnen Blütenblattes – dort, wo es am Blütenboden angeheftet ist. Der Krokus albiflorus wird auch Frühlings-Krokus oder Frühlings-Safran genannt und wird zwischen 5-15 cm groß. Die Sonnenstrahlen gewinnen an Wärme und es lockt uns wieder hinaus in Wald und Feld. Was vermittelt uns das Gefühl, das Frühjahr riechen zu können? Geht das überhaupt? Kann man es spüren? Würden wir den Duft und die Geräusche dem Frühjahr zuordnen, auch wenn wir nicht wüssten, dass es Frühling wird? Jede Blume hat einen eigenen Duftcocktail, mit dem sie ihre Bestäuber lockt. Nehmen wir dies intuitiv auch wahr? Warum duften die Blumen überhaupt? Die Pflanzen duften in erster Linie, um ihre Bestäuber anzulocken, die dann den Blütenstaub (Pollen) von Blüte zu Blüte tragen. Die ersten Frühjahrsblüher sind für die bereits aktiven Insekten besonders wichtig, denn es ist ja ansonsten kaum Nahrung vorhanden. So hat sich das Zusammenspiel von Insekten und Blüten im Laufe der Evolution aufeinander eingespielt und vollzieht sich in jedem Augenblick weiter. 1 Gerade dafür sind die Blüten der Pflanzen so wichtig, denn sie sorgen für den möglichen genetischen Austausch – den Sex, der die Neukombination der Erbanlagen ermöglicht – und damit die Anpassung an neue Standorte, Klimabedingungen und veränderte Umwelteinflüsse. Blütenduftmale markieren den Weg Die Blüten besitzen sog. Saftmale. Das sind farbige Markierungen auf den Blütenblättern, die den Insekten den Weg zur Nahrung weisen – so wie Landebahnen auf einem Flugplatz. Auch für uns einfarbig wirkende Blüten wie beispielsweise von Hahnenfuß und Sumpfdotterblume tragen diese Markierungen, allerdings im UV-Bereich, so dass wir sie mit unseren Augen nicht sehen können. Diese UV-Saftmale sind ebenfalls meist duftmarkiert und führen die Bestäuber hin zur Futterquelle. Generell sind Duftmale auf den Blüten häufiger als optische Male, fast 90 % der Blüten tragen welche. Die Sumpfdotterblume mit ihren eindrucksvollen gelben Blüten hat beispielsweise sehr deutliche UV-Saftmale auf jedem Blütenblatt. Der basale Blütenteil* duftet dabei deutlich stärker als der Rest der Blüte. Der Duft wird an zwei Vertiefungen zu beiden Seiten des Fruchtknotens abgesondert. Auch bei der Rosskastanie duftet das gelbe Saftmal stärker als der Rest der Bienen riechen räumlich Allerdings haben die Tiere meist feinere Sinnesorgane als wir Menschen. Auch was wir nicht mehr als Duft wahrnehmen können, ist für viele Tiere deutlich spürbar. Den Rekord der Spürnasen halten Wildschwein, Lachs, Hund, Aal und Seidenspinner. Versuche mit Bienen haben gezeigt, dass diese sich auf bestimmte Düfte hin trainieren lassen. Dazu haben sie eine erstaunlich feine Nase. F. Barth (Biologie einer Begegnung, DVA-Verlag) beschreibt in seinen Versuchen mit Bienen, dass sie von 1816 Duftpaaren 1729 auseinander halten konnten. Das Riechorgan der Biene befindet sich auf dem Fühler – einem Sinnesorgan mit 40 000 Messinstrumenten! Man geht sogar davon aus, dass Bienen den Duft räumlich wahrnehmen können. Sie können allerdings kaum besser riechen als wir Menschen. Bei blumigen Düften schneiden sie besser ab als wir, bei Fettsäuren hingegen schlechter. Mit ihrem intensiven Blütenduft betört die Weide auch diese Biene. Erste Blütenpflanzen duften stark Da das Frühjahr noch recht blütenarm beginnt, müssen diese intensiv duften, um über weite Distanzen gefunden zu werden. Die ersten Blütenpflanzen sind Winterling, Märzenbecher und Schneeglöckchen. Sie können so früh austreiben, weil sie die dazu notwendigen Nährstoffe vom Vorjahr in der Zwiebel im Boden gespeichert haben. Sie haben einen intensiven Duft, der vor allem Honigbienen anlockt. Um diese Zeit fliegen ansonsten kaum weitere Insekten, abgesehen von ein paar Schmetterlingen, die den Winter als Falter überdauert haben, wie Zitronenfalter, C-Falter, Kleiner Fuchs, Trauermantel und Tagpfauenauge. Die grünen Flecken auf den Blüten von Schneeglöckchen und Märzenbecher sind Saft- und Duftmale, die den Bestäubern den Weg zur Nahrung weisen. Das Schneeglöckchen bietet den fleißigen Insekten dafür vor allem Blütenstaub (Pollen) als Nahrung. Der Märzenbecher duftet stark veilchenartig und lockt und ernährt damit auch vor allem Honigbienen. Der Winterling hat sogar spezielle Nektarblätter, in denen er den Insekten Nahrung präsentiert. Mit den grünen Flecken lockt das Schneeglöckchen seine Bestäuber an. Krokus und Huflattich überbrücken dann das zur Neige gehende Nahrungsangebot, bis Tulpen, Buschwindrös- chen, Leberblümchen, Scharbockskraut, Bärlauch, Lerchensporn und weitere Frühjahrsblüher Nahrung für die Insekten zur Verfügung stellen. Die Aurikel (Primula auricula) ist eine der ersten Blütenpflanzen in den Kalkalpen. Der frische intensive Duft lockt vor allem Schmetterlinge an. Ihr Zugang zur Nektarquelle ist so eng, dass nur Schmetterlinge mit den langen Rüsseln Zugang haben. Blüte eines Winterlings mit den Staubblättern in der Mitte, umgeben von den speziellen Nektarblättern. Auch Gehölze locken und duften Der Seidelbast ist das am frühesten blühende Laubgehölz in unseren Wäldern. Alle Teile von ihm sind für uns Menschen tödlich giftig. Der Geruch der Blüten ist sehr intensiv, nahezu betäubend, er lockt nicht nur Honigbienen an, sondern auch überwinternde Hummelköniginnen (Erdhummel, Wiesenhummel und Ackerhummel), Blumenfliegen und Schmetterlinge, die den Winter überdauert haben. Die Weiden sind auch eine sehr wichtige Nahrungsquelle für die ersten Insek- ten. Sie sind im zeitigen Frühjahr die erste große Nektar- und Pollenquelle. Da sie keine auffälligen Blüten bilden, sondern sie zum Anlocken einen intensiven Duft ab. Sie werden von Faltern, Bienen, Hummeln und Wespen umschwärmt und sind für die heranwachsenden Hummelvölker besonders wichtig. Schon eine einzige Blüte der SalWeide bringt bis zu 5 Millionen Pollenkörner hervor. Eine Studie von 1913 belegt bereits, dass sie von 78 Bienenarten bestäubt wird. Einfacher Versuch zum Nachmachen Eine Blüte wird 10 Minuten in einen verschlossenen Glasbehälter gelegt, danach ist es für eine Testperson einfach herauszufinden, ob die Blüte einen Duft absondert. So kann man auch herausbekommen, ob die einzelnen Teile einer Blüte unterschiedlich duften und in welchen Teilen der Duft besonders stark abgesondert wird. Hierzu wird die Blüte in die unterschiedlichen Teile zerteilt und getrennt für 10 Minuten in Behälter gegeben. Viel Spaß beim Erschnuppern des Frühlings wünscht Rita Lüder Was Sie mit einigen der Frühblüher machen können und welche giftig sind, sowie weitere Informationen finden Sie in: „Wildpflanzen zum Genießen“ von Dr. Rita und Frank Lüder, kreativpinsel-Verlag, ISBN: 978-3-9814612-0-6, Preis: 19,95 €, www.kreativpinsel.de Bitterstoffe aus Wildpflanzen erheitern das Gemüt Ganz besonders gesund, wenn auch etwas gewöhnungsbedürftig im Geschmack – Christine Volm ermuntert uns zu „mehr Bitterkeit“ in unserer Ernährung. 2 Was Bitterstoffe sind „Was bitter im Mund, ist im Magen gesund“ – so der Volksmund. Dass Bitterstoffe die Verdauung anregen, das wissen zumindest noch viele ältere Menschen. Wenn wir von Bitterstoffen sprechen, dann sprechen wir aber von vielen verschiedenen Stoffen, die unterschiedlichen chemischen Gruppen angehören. Ihre Gemeinsamkeit ist: Sie schmecken bitter, egal ob es sich um Alkaloide, Glykoside oder Isoprenoide handelt. Ob ein pflanzlicher Inhaltsstoff ein Bitterstoff ist, das legt der sogenannte Bitterwert fest. Der allerdings ist nicht messbar, sondern muss im Vergleichstest mit definierten Bitterstoffen erschmeckt werden. Dabei gilt das Amarogentin aus der Enzianwurzel als bitterste natürliche Substanz mit einem Bitterwert von 30.000. Im Vergleich dazu ist der Löwenzahn mit ei- nem Bitterwert von 100 ganz harmlos. Dennoch würden ihn wohl die meisten Menschen als bitter einstufen. Was Bitterstoffe für uns tun Bitterstoffe wirken nicht nur stoffwechselanregend und darüber erwärmend, sie kräftigen auch das Herz und stärken das Immunsystem. Eine wichtige Komponente kommt noch hinzu: Bitterstoffe wirken positiv auf unser Gemüt oder wie man umgangssprachlich sagen würde: Sie machen warm ums Herz. Diese Wirkung ist vor allem in der lichtarmen Jahreshälfte, wenn viele Menschen mit depressiver Verstimmung zu kämpfen haben, ein starkes Argument für den Verzehr von Bitterstoffen. Oliven, Stevia und in der Bittergurke. Je bitterer die Kohlgewächse, umso mehr Bitterstoffe sind auch hier enthalten. Der Rosenkohl etwa gehört dazu, allerdings merkt man auch ihm mittlerweile die züchterische Bearbeitung am immer milderen Geschmack an. Bei den Wildpflanzen ist es nicht nur der Die Knoblauchsrauke, die auch im Winter und an außergewöhnlichen Stellen zu finden ist. (c) M.Ludwig, Sindelfingen 3 Wo wir Bitterstoffe finden Wer sich nicht aktiv auf die Suche nach Bitterem macht, der bleibt heutzutage leider weitgehend davon verschont. Chicorée beispielsweise schmeckt so mild, dass manche ihn direkt aus der Hand essen. Der Endiviensalat muss heute nicht mehr erst fein geschnitten und dann zweimal lauwarm gebadet werden, bevor man ihn verzehren kann. Auch weiß heute schon fast niemand mehr, dass man früher beim Schneiden einer Salatgurke aufpassen musste, damit man die Bitterstoffe aus den Enden nicht auf den ganzen Rest der Gurke übertrug. Heute sind wir dank gärtnerischer Züchtung soweit, dass wir im Gemüse keine Bitterstoffe mehr „fürchten“ müssen. Allerdings ist das ein teuer erkaufter und zweifelhafter Erfolg. Wir haben dabei nämlich wertvolle gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe gegen Gaumenschmeichelei getauscht. Bittere Glykoside finden sich etwa in Löwenzahn, auch zahlreiche andere Arten enthalten Bitterstoffe. Die Knoblauchsrauke und das Wiesen-Schaumkraut verbinden beispielsweise bitter und scharf in ihrem Geschmack. Auch Früchte können bitter sein: Naringin verleiht dem Fruchtfleisch der Grapefruit den bitteren Geschmack. Und die Schale der Orange schmeckt 6-mal bitterer als der Löwenzahn. Sesquiterpenlactone machen den Löwenzahn und viele andere Korbblütler bitter. Und da Salate die Züchtungsergebnisse aus Korbblütlern sind, sind es darin auch diese Stoffe, die für Bitterkeit sorgen. Wollen Sie sich etwas Gutes tun, greifen Sie zu Salaten, die noch Bitterstoffe haben, wie beispielsweise Radicchio oder Zuckerhut-Salat. Was tun? Auf die gärtnerischen Züchtungsziele einzuwirken, erscheint mir als Gartenbauwissenschaftlerin eher schwierig. Ist doch das oberste Ziel, möglichst viel Obst und Gemüse zu verkaufen - und das geht leichter, wenn es keine „störenden“ Bitterstoffe enthält. Weil wir heutzutage bei konventioneller Ernährung also meist schlecht versorgt sind, bleibt als kurzfristige Verbesserung nur, selbst etwas zu tun. Es hilft schon, sich in die Natur zu begeben und Wildpflanzen zu sammeln. Essen Sie regelmäßig bittere Wildpflanzen, sind Sie gut versorgt. Achten Sie bei der Auswahl der Arten darauf abzuwechseln, um nicht jeden Tag dieselben Organe anzuregen. Eine ganze Schüssel Löwenzahn täglich, das wird Ihnen Ihre Galle beispielsweise übelnehmen. Also nutzen Sie lieber die ganze Palette an Wildpflanzen und vergessen Sie dabei die bitteren nicht. Langes Lagern und Erhitzen schadet den meisten Bitterstoffen übrigens, verzehren Sie die Wildpflanzen lieber bald und frisch. Abwechslung in der Auswahl an bitteren Pflanzen ist auch deshalb sinnvoll, weil die Gewöhnung an eine Art und ihre typischen Bitterstoffe zu nachlassender Wirksamkeit führen kann. Eine Überdosierung an Bitterem lässt sich einfach vermeiden: Bleiben Sie aufmerksam und hören Sie auf Ihren Geschmack! Versuchen Sie nicht, den bitteren Geschmack mit süßlicher Sauce oder süßen Früchten zu übertünchen. Vermutlich werden sich aber viele erst einmal wieder an die Bitterstoffe gewöhnen müssen, in diesem Fall ist dieser Trick im begrenzten Rahmen noch erlaubt. Fangen Sie einfach mit ein paar Blättchen Löwenzahn an und irgendwann darf es dann vielleicht auch mal ein kleines Blättchen vom sehr bitteren Herbst-Löwenzahn sein? Gesunden Appetit! Mehr Informationen zur Ernährung mit Rohkost und essbaren Wildpflanzen und zahlreiche Rezepte gibt es den Büchern von Dr. Christine Volm „Rohköstliches - gesund durchs Leben mit Rohkost und Wildpflanzen“ (Ulmer Verlag 2013) und „Meine liebsten Wildpflanzen – rohköstlich: sicher erkennen, vegan genießen“ (Ulmer Verlag 2013). Beide Bücher sind im Handel erhältlich oder signiert/mit persönlicher Widmung zu bestellen unter [email protected] Zusätzliche Infos und Rezepte im Blog: http://tine-taufrisch.blogspot.com oder bei Dr. Christine Volm, Wurmbergstr. 27, D-71063 Sindelfingen, Tel. 07031/811954 www.christine-volm.de, [email protected] https://www.facebook.com/wildundroh.by.christi ne.volm, oder in der Facebook-Gruppe „Essbare Wildpflanzen roh-vegan“. Die Lärche Filigran und trotzdem widerstandsfähig ist dieser Baum, über den Karin Greiner heute berichtet und zudem noch einige gesundheitswirksame und leckere Rezepte mitliefert. ler als im Gebirge, hier bildet sie weite Jahresringe und kann schon nach 100 Jahren geschlagen werden. Wertvoller Nutzbaum Lärchen werden seit alters her vielseitig genutzt. Das frische Lärchenharz, auch Venezianisches Terpentin genannt, spielte in der Volksheilkunde eine große Rolle. Man kaute kleine Kügelchen bei Erkältung, strich eine Salbe auf die Haut, rieb sich gegen Rheuma damit ein. Aus den jungen Zapfen brennt man Lärchengeist oder setzt Lärchenlikör an, die frisch getriebenen Nadeln bereichern manches Wildkräutergericht. Die weiblichen Zapfen sind anfangs grün, rot oder purpurfarben. Von der Befruchtung bis zur Reife benötigen sie vier bis sieben Monate und werden dann hell- bis dunkelbraun. Die Lärche hebt sich unter den heimischen Nadelgehölzen hervor, weil sie als einzige ihre Nadeln im Herbst erst golden färbt, dann abwirft und im Frühling neu treibt. Hellgrün erscheinen sie in kleinen Büscheln an den Zweigen und hüllen den Baum in einen zarten Schleier. Vielleicht gilt sie auch deshalb als Wohnsitz freundlicher Waldfeen, die einem stets den richtigen Weg weisen. Ein Lichtbaum von besonderer Widerstandskraft Ursprünglich stammt die Europäische Lärche aus den Gebirgen, kommt bis in Höhen von 2000 m vor und bildet nicht selten die Baumgrenze. Wegen der rauen Bedingungen in diesen Lebensbereichen wächst sie gewöhnlich langsam und bildet sehr enge Jahresringe. 4 Sie trotzt allen Widrigkeiten und kann sehr alt werden, gerade im Hochgebirge findet man die ältesten Lärchen mit über 800 Jahren. Winterliche Kälte bis – 40 °C und sommerliche Hitze, Nährstoffarmut und Trockenheit erduldet sie, wappnet sich gut gegen Schädlinge und Fäulnispilze. Wenn im Winter der Boden bis in große Tiefe gefroren ist, auf die Zweige aber unerbittlich gleißende Sonne fällt, entsteht ein immenser Trockenstress. Der Baum muss über seine Nadelblätter Wasser verdunsten, kann aber über die Wurzeln keines nachsaugen. Deshalb kann der jährliche Nadelabwurf als Anpassung an diese Extreme gewertet werden. Damit Stamm und Äste keinen Schaden nehmen, sind sie von großen Mengen Harz durchzogen. Diese zähe, klebrige, stark aromatisch riechende Substanz dient im Holz als Imprägnierung gegen Fäulnis und Borkenkäfer, außen am Stamm als eine Art Pflaster zum Wundverschluss, wenn der Frost die Rinde sprengt, ein Tier den Ast anknabbert oder eine andere Verletzung auftritt. Die Lärche erscheint uns wegen ihrer filigranen Gestalt und ihrer jahreszeitlich wechselnden Färbung als heller, freundlicher Baum. Sie braucht das Licht aber auch, nur in sonnigen Lagen kann sie gedeihen. Förster pflanzen sie oftmals am Waldrand, um die Artenvielfalt in den Forsten zu erhöhen. Im Tiefland wächst die Lärche viel schnel- Viel wichtiger ist jedoch die Nutzung von Lärchenholz. Die Lärche gehört zu den Kernholzbäumen, man erkennt im Stammquerschnitt einen sehr schmalen, gelblichen Splintbereich aus dem jungen, noch recht weichen Holz rund um das mächtige, rotbraune Kernholz, das als sehr fest und zäh gilt. Es trocknet rasch, schwindet dabei kaum und arbeitet später nur sehr wenig. Daher nennt man die Lärche auch die „Eiche unter den Nadelhölzern“ oder „Deutsche Zeder“. Abgesehen von der Eibe liefert die Lärche das schwerste Holz heimischer Baumarten. An jungen Bäumen ist die Borke silber-grau bis grau-braun gefärbt, später wird sie rötlich braun bis braun. Steinlärchen und Wiesenlärchen Lärchen sind erstaunlich anpassungsfähig. Hoch oben im Gebirge bildet sie Holz, das als besonders dauerhaft und hart gilt. Die außergewöhnliche Festigkeit kommt daher, dass in den kurzen Wachstumsperioden von höchstens drei Monaten nur sehr schmale Jahresringe entstehen. Die Dauerhaftigkeit beruht auf der intensiven Imprägnierung des Kernholzes mit Gerbstoffen und Harzen. Im Gegensatz zu diesen Steinlärchen entstehen bei den Wiesenlärchen im Tiefland weite Jahresringe und vergleichsweise weicheres Holz, die Vegetationszeit umfasst hier rund ein dreiviertel Jahr. Diese Urlärche steht im Südtiroler Ultental. 5 Bestes Bauholz von enormer Belastbarkeit und Haltbarkeit liefern die alpinen Lärchen. Im Alpenraum sieht man uralte Häuser noch mit den originalen Lärchenschindeln. Sie zeigen eine silbergraue Patina, typisch für Lärchenholz. Durch den UV-Anteil im Sonnenlicht werden bestimmte Stoffe im Holz zersetzt, dabei vergraut die Oberfläche. Dieser natürliche Verwitterungsprozess mindert die Haltbarkeit jedoch nicht. Wasserleitungen, Mühlräder, Butterfässer und Melkeimer wurden früher aus Lärchenholz gefertigt, weil Lärchenholz im Wasser als so gut wie unzerstörbar galt. Wer heute Lärchenholz verbauen möchte, bekommt bisweilen erklärt, dass es nur von mäßiger Dauerhaftigkeit sei (im Vergleich zu Eiche, Robinie) und unbedingt imprägniert werden müsse. Aufgrund des hohen Harzgehaltes lässt sich Lärchenholz nur schwierig sägen, nimmt es Beizmittel und Holzschutzfarben schlecht an, die Mittel dringen kaum ins Holz ein. Die Widersprüche beruhen darauf, dass Lärchen eben je nach Wuchsort sehr unterschiedliche Holzqualitäten ausbilden. Lärchenharzsalbe Eine altbewährte Zug- und Heilsalbe, die vor allem in den Alpen in jedem Haus unabdingbar in die Hausapotheke gehörte. Aus selbst gesammelten Harztropfen lässt sie sich gut selber herstellen. Dafür hält man nach möglichst noch frischen Harztropfen Ausschau, die bei gefällten Lärchen oft in großer Menge aus den Stämmen und Ästen herausfließen. Keinesfalls dürfen Lärchenstämme angeritzt werden, um den Harzaustritt anzuregen. Als Baumfrevel gilt ebenso, das natürliche Wundverschlussmittel Harz von lebenden Bäumen abzukratzen und so die Wundheilung zu stören. Allenfalls dicke, bereits erstarrte oder auf der Rinde abgeflossene Harzbröckchen darf man entnehmen. Die daraus zubereitete Salbe wird als fein duftendes Brustbalsam bei Erkältungskrankheiten, zur Schmerzlinderung etwa bei Rheuma oder neuralgischen Beschwerden wie Ischias, als Zugsalbe zur Behandlung von Ekzemen oder Furunkeln genutzt. Für die Zubereitung gibt es verschiedene Möglichkeiten. Sehr einfach und sanft zum Auftragen ist ein Balsam mit Butter. Dafür wird ein erbsengroßes Stück Lärchenharz mit 3 Esslöffeln Bio-Butter vorsichtig im Wasserbad geschmolzen. Bei etwa 40-50 °C vermischen sich die beiden Bestandteile. Jetzt innig verrühren, in Salbentiegel anfüllen und zum Aushärten kühl stellen. Etwas kompakter und vor allem gut haltbar ist eine Salbe auf Ölbasis, die mit Bienenwachs ihre feste Konsistenz erhält. Ein etwa haselnussgroßes Stück Lärchenharz mit 25 ml Olivenöl (oder auch Mandelöl) und 10 g Bienenwachs vorsichtig schmelzen, nicht zu heiß werden lassen. Sind alle Zutaten gründlich miteinander verrührt, füllt man die Salbe in kleine Döschen ab. Dunkel und kühl gelagert ein Jahr haltbar. Lärchennadeltee Ein kalt angesetzter oder heiß aufgebrühter Tee aus möglichst noch jungen Nadeln der Lärche dient laut Volksheilkunde zur Bekämpfung von Husten oder als Tränke für Umschläge bei schlecht heilenden Wunden. In starker Zubereitung gibt man den Tee gerne auch zum Badewasser, um sich darin von körperlichen Strapazen zu erholen, einem Muskelkater vorzubeugen oder denselben zu dämpfen. Eine Handvoll frische Lärchennadeln werden mit einem Liter heißem Wasser aufgegossen. Das Gefäß unbedingt abdecken, damit die ätherischen Öle nicht zu stark entweichen. Nach 5 Minuten Ziehzeit abfiltern. Mit Honig gesüßt trinken oder pur ins Badewasser gießen. Die leicht säuerlich schmeckenden jungen Nadeln werden gerne für Wildkräutergerichte verwendet. Lärchenlikör Ein unvergleichlicher Genuss, so ein „Lärchler“, der wahlweise aus jungen Zapfen oder frisch getriebenen jungen Zweigen angesetzt wird. 5-6 junge Lärchentriebe oder 20-25 noch weiche Lärchenzapfen 100 g Honig oder 50 g Kandiszucker 0,7 l Wodka Lärchenzweige bzw. –zapfen mit Honig oder Zucker in ein Schraubgefäß geben, mit Wodka übergießen. Dunkel und nicht zu warm aufstellen. In der ersten Woche täglich mindestens einmal schütteln, bis sich die Pflanzenteile ganz vollgesaugt haben. Nach 3-4 Wochen abfiltern und umfüllen. Noch 3-4 Monate an einem dunklen, kühlen Ort nachreifen lassen. Lärchensirup Nach dem Vorbild Fichtenspitzensirup lässt sich ein mit Zucker konservierter Ansatz auch mit jungen Lärchenzapfen oder Lärchennadeln zubereiten. Aufgegossen mit Quellwasser, sprudelndem Mineralwasser oder wahlweise auch Sekt, füllt sich das Glas mit lichtdurchflutetem Genuss. Für den Sirup eine Handvoll junge Zapfen bzw. Nadeln mit 1 Liter Flüssigkeit und 1kg Zucker mischen und zum Kochen bringen. Saft und Schale einer Zitrone zugeben, alles rund 15 Minuten köcheln lassen. Abseihen und noch heiß in Schraubglas oder Flasche füllen. Lärchengold Ein Brotaufstrich, der herrlich nach Wald duftet und fein würzig schmeckt! Man kann das Gelee aber auch in einer Biskuitroulade oder zum Füllen in Blätterteighörnchen verwenden. 200 g junge Lärchennadeln 2 unbehandelte Zitronen 500 ml Wasser, 500 g Zucker Apfelpektin Lärchennadeln und in dünne Scheiben geschnittene Zitronen samt Schale mit Wasser aufkochen, zugedeckt bei schwacher Hitze 20 Minuten ziehen lassen, erkalten lassen, dann abseihen. Den Sud mit Zucker aufkochen, Pektin hinein rühren (Packungsanweisung beachten wegen der Menge), nochmals gut durchrühren. Gelierprobe machen – dann in Schraubgläser abfüllen. Auf gute Gesundheit und guten Genuss – Ihre Karin Greiner. Der Lärchensirup schmeckt nicht nur gut, sondern ist auch ein altbewährtes Hausmittel bei Erkältungen, Husten oder Heiserkeit. Mein persönliches Kräuter-ABC Felicia Molenkamp zeigt anhand ihrer Lieblings-Wildpflanzen, dass man häufig schon anhand der Namensgebung viel über die jeweilige Pflanze erfährt. Artemisia (Beifuß) ist nach der griechischen Mond- und Bärengöttin Artemis benannt, Hüterin der Heilkräuter und der Heilkräuterkundigen sowie Herrin der wilden Tiere, Beschützerin der Frauen und Schutzpatronin der Geburt. Beifuß ist eines der ältesten und wichtigsten Heilkräuter in der Medizingeschichte der Menschheit Atropa belladonna (Tollkirsche) wurde Wacholder im Frühjahr 6 Carl von Linné (1707-1778) veröffentlichte am 1. Mai 1753 sein „species plantarum“. Von diesem Zeitpunkt an war die weltweit einheitliche wissenschaftliche Nomenklatur der Spezies eingeführt. Bis heute wird die Benennung der Pflanzen- (und Tier)arten mit groß geschriebenen Gattungsnamen und kleingeschriebenen Arthepitheton (=Namenszusatz in der biologischen Systematik) vorgenommen. Bei aller Wissenschaft wurden auch viele volkstümliche – allerdings regional stark unterschiedliche – Benennungen beibehalten. Oft beziehen sich diese Namen auf Wirkung, Nutzen, Gestalt, Signatur oder Standort der Pflanzen, was an folgender Auflistung leicht nachvollzogen werden kann. aufgrund ihrer Giftigkeit nach der schönen griechischen Moire Atropos benannt, die den Lebensfaden zu durchtrennen vermag. Atropos und ihre beiden Schwestern Klotho und Lachesis waren Schicksalsfrauen der griechischen Mythologie. Als Moiren personifizierten sie das Schicksal jedes Menschen und bestimmten die Dauer jedes Menschenlebens – vom Zeitpunkt der Geburt über die Länge des Lebensfadens bis zu dessen Durchtrennung und damit den Tod. Bärlauch (Allium ursinum) macht bärenstark. Beinwell (Symphytum officinale) ist ein hervorragendes Knochenheilmittel (Gebeine). Colchium autumnale (Herbstzeitlose) - Löwenzahn (Taraxacum officinalis oder Leontodon): Seine Blätter sind mit spitzen Zähnen umsäumt und seine Inhaltsstoffe reinigen unser Stoffwechselsystem mit Löwenkraft. hier stand die Landschaft Kolchis am Schwarzen Meer (in etwa heutiges Georgien) Pate für den Namen dieses giftigen Gewächses. Kolchis gilt auch als Heimat der Giftmischerinnen Medea und ihrer Tante Circe. (Wacholder, Juniperus) hält unser Immunsystem quicklebendig und wurde früher als Abtreibungsmittel genutzt. Wahrscheinlich ist der Name abgeleitet von iuveni-paros, was als „zu früh gebärend“ bzw. abortierend übersetzt werden kann. silvestris (Karde) sammelt Wasser in seinem Venusbecken (die Laubblätter bilden am Stiel kleine Becken) und damit kann Mensch seinen Durst (= griech. Dipsa) löschen. Rainfarn (Tanacetum vulgare) wächst mit farnähnlichen Blättern am Feldrand (= Rain) und hält dort Ungeziefer und Gewürm fern. Gerne wird es auch als Räucherwerk in Räumen genutzt. Engelwurz (Angelica archangelica) wurde von einem Erzengel während der Pest einem Mönch als Heilpflanze offenbart. (Reseda) wird seit Jahrtausenden zum Gelbfärben genutzt. Gundelrebe (Glechoma hederacea) schlängelt sich durch Garten und Körper und vertreibt so manche innere Entzündung (gund bedeutet im Althochdeutschen Eiter). crispum (Petersilie) wächst bestens auf steinigem Untergrund und wurde in der antiken Medizin gegen Nieren- und Blasensteine eingesetzt (griech: petro = Stein). Queckholder Dipsacus Färber-Wau Petroselium Salbei Die Wilde Karde. In ihrem Namen steckt das griechische Wort für „Durst“. Bildquelle: © Annamartha/ Pixelio (Salvia officinalis) ist eine Breitband-Heilpflanze (lat. salvere = heilen). Taubnessel (Lamium) hat nesselähnliche Blätter ohne Brennhaare. Mädesüß (Filipendula ulmaria, die frühere wissenschaftliche Bezeichnung der Pflanze war Spiraea) aromatisiert Met – der Name kann also „Metsüße“ bedeuten. Zudem liefert die Pflanze „Aspirin”. Das gleichnamige Medikament erhielt seinen Namen von der "Spiraea" = „A-Spiraea“. Urtica (Brennnessel) ist die Nessel mit den Brennhaaren (lat. urere = brennen). Venus-Augenbraue (Schafgarbe, Achillea millefolium) besitzt sehr filigrane Fiederblättchen und ist ein ausgezeichnetes Heilmittel für Frauen. Nachtkerze (Oenothera biennis) öffnet Waldmeister Das erste Gelb im Frühjahr: Huflattich Huflattich (Tussilago farfara) ruft: Ich heile Husten (lat. Tussis = Husten, agere = vertreiben). Immergrün (Vinca): Nomen est omen. Johanniskraut (Hypericum perforatum) blüht am Johannistag, wenn die Sonne im Jahr am höchsten steht und sammelt pure Sonnenenergie als Hypericin in seinen Drüsen. Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata) riecht und wirkt ähnlich wie der nichteinheimische Knoblauch. 7 ihre Blüten zur Abenddämmerung und regeneriert als Öl die Haut über Nacht. Die Nachtkerze wurde aus Amerika eingeführt und Anfang des 17. Jh. erstmals in Kassel (meiner Geburtsstadt) schriftlich erwähnt. Odinskraut (Schlafmohn, Papaver somniferum) kann göttlichen Schlaf bereiten. Plantago (Wegerich) - plan-plant-planet-plantago ist ein geniales Wortspiel, das in etwa diese Bedeutung haben kann: Aus dem vorgegebenen Plan entsteht eine Pflanze, die Mutter Erde wird grün und Wegerich ist das hochwertige Produkt einer Biosynthese. Aus dem anorganischen Plan entsteht Leben, das sich auf unserer Erde weiterentwickelt und Spezialisten gebiert. (Galium odoratum) ist eine Waldpflanze mit meisterlicher Heilwirkung. Xiphium Laubblätter Schwert). (Iris) hat schwertförmige (griech. Xiphion = Yohimbe (Pausinystalia) ist Afrikas natürliches Viagra. Hauptinhaltsstoff ist das Yohimbin, welches eine aphrodisierende Wirkung besitzt. Zipperleinskraut (Giersch, Geißfuß, Aegopodium podagraria) hilft gegen vielerlei Zipperlein (= altes Wort für Gicht). Vielleicht hat die/der eine oder andere LeserIn ja Lust, die Liste nach persönlichem Gusto zu verändern oder zu erweitern. Viel Vergnügen dabei wünscht Felicia Molenkamp Wildkräuterwiese Einen Bereich mit „Wildwuchs“ sollte jeder Garten haben – davon ist Karin Detloff überzeugt und liefert dafür auch jede Menge interessante Argumente. Grund zum Forschen: Was kann die Wildpflanze bewirken? Für wen im Haus ist sie geeignet? Manchmal braucht auch die Katze eine Heilpflanze oder der Garten selbst (z.B. zur Bodenverbesserung). Vielleicht wollen wir auch einfach „nur“ den Anblick einer bestimmten Pflanze genießen oder wir haben uns mehr Schmetterlinge gewünscht ... Grüne Nahrung sammeln auf der Wildkräuterwiese 8 Der Garten meiner Heilpflanzenschule in Nordhessen nahe der thüringischen Grenze besteht großteils aus einer Wildkräuterwiese, auf der die Pflanzen wachsen dürfen, wie sie wollen. Gelegentlich wird gemäht, damit frisches Grün zum Ernten nachwächst. Außerdem gibt es einige nicht heimische Pflanzen, die inmitten des Wildwuchses ebenfalls fast nach Lust und Laune wachsen dürfen. Entstanden ist dieser wilde Garten vor allem, weil ich nur schwer „Unkraut“ jäten kann. Denn jede Pflanze hat ihren Sinn und ihre Berechtigung. Und diese Form des wilden Gartens passt hervorragend für all diejenigen, die gerne heimische essbare Wild- und Heilkräuter nutzen und wissen möchten, mit welchen Stoffen die Pflanzen belastet sind. Im eigenen Garten kann dieses am besten nachvollzogen werden: Welche Düngemittel und Gifte werden ausgebracht (am besten keine), gibt es Hunde oder andere Tiere? Die unterschiedlichen heimischen Wildkräuter sind außerdem für viele Tiere Nahrung oder Schutzraum: Vögel, die Samen fressen (z.B. von Pusteblumen); Schmetterlinge, die Brennnesseln für ihre Raupen brauchen; Igel, die Unterschlupf suchen u.v.m. So trägt diese Form des Wildwuchses erheblich zur Artenvielfalt von Flora und Fauna bei und ist somit ökologisch wertvoll! Und auch für die Pflanzen selbst ist es meiner Meinung nach wundervoll, wenn sie wachsen dürfen, wo und wie sie wollen: Sie wählen selbst ihren Standort, wandern ein und wieder ab, vermehren sich oder nicht. Sie dürfen sich (fast) frei entfalten. Denn nicht nur bei Tieren gibt es Massenhaltung, dasselbe gilt auch für Fichtenschonungen oder Getreidefelder. Zu guter Letzt können sich so auch Menschen, die keine Zeit für Gartenarbeit und Gemüseanbau haben, biologisch, gesund und lecker mit Wildkräutern aus dem eigenen Garten versorgen, ohne dafür arbeiten zu müssen. Denn bei Wildpflanzen entfällt umgraben, säen, jäten, hacken und gießen. Nur ernten muss man noch! Was sich nicht im Garten ansiedeln möchte, kann dann beim Spazieren gehen oder Wandern gesammelt werden. Dabei gehe ich so wie andere Heilpflanzenexperten (z.B. Wolf-Dieter Storl) davon aus, dass die Pflanzen, die wir brauchen, in unseren Garten einwandern, um uns zu helfen. Also sind neue, unbekannte Pflanzen – manchmal auch lästig erscheinende bekannte Pflanzen wie Giersch - ein Die essbaren Wildkräuter sind in der Ernährung deshalb so interessant, weil sie neben neuen Geschmackserfahrungen wesentlich mehr (mind. zwei- bis viermal so viel) wertvolle Mineralien, Spurenelemente und Vitamine enthalten wie Kulturgemüse, da sie ihren Standort selbst auswählen und dort wachsen, wo sie optimale Bedingungen vorfinden. Außerdem enthalten die meisten Wildpflanzen viele Bitterstoffe. Bitterstoffe regen den gesamten Stoffwechsel an und es werden Verdauungssystem, Herz-Kreislaufsystem, die Hormondrüsen und die Fettverbrennung in Schwung gebracht. Wahre Fitmacher also. Zudem ist das in hoher Menge enthaltene Chlorophyll der Wildkräuter sehr gesund. Da Chlorophyll an der Photosynthese der Pflanzen beteiligt ist, enthält es auch gespeicherte Sonnenenergie und gibt uns dadurch Lebenskraft! Außerdem schützt Chlorophyll vor den Angriffen von freien Radikalen, die höchstwahrscheinlich u.a. für die Alterung des menschlichen Organismus verantwortlich sind. Chlorophyll hilft dem Immunsystem bei der Gesunderhaltung sowie bei der Bekämpfung von Krankheitserregern und der Zerstörung von Krebszellen. Bleibt also nur noch die Frage: Wann richten Sie in Ihrem Garten eine Ecke Wildwuchs ein? Ein wildes Gartenjahr wünscht Ihre Karin Detloff Phytotherapeutin und Heilpraktikerin, Heilpflanzenschule Karin Detloff. Weitere Informationen: Tel.: 05658-9228585; www.heilpflanzenschule-detloff.de Ab März Beginn der Ausbildung in Phytotherapie (= Pflanzenheilkunde)! Wer Lust auf weitere Kräuter-Infos hat, kann gerne mal auf meinem Blog vorbeischauen, in dem ich jeden Monat eine Pflanze vorstelle: http://heilpflanzenschule-detloff.blogspot.de/ Botanik-Kurs Roland Spiegelberger führt nun regelmäßig unseren Botanik-Kurs fort. Schon im letzten Jahr haben wir Ihnen einige Pflanzenfamilien erklärt und gezeigt, woran Sie diese erkennen können. Diesmal erfahren Sie hier etwas über die Familie der Schmetterlingsblütler (Fabaceae). Folgende botanische Merkmale eignen sich zur Bestimmung der Schmetterlingsblütler: 6 1. Die Blätter sind wechselständig (a) am Stängel angeordnet und meist gefiedert (b). 2 2. Die Fiederblättchen sind paarig (mit einer geraden Anzahl an Teilblättern) oder unpaarig an der Blattachse (Rhachis, b) angeordnet. 3. Das oberste Fiederblättchen ist bisweilen zur Kletterhilfe (Ranke) umgebildet. 4. Am Übergang von Blatt zu Stängel finden sich Nebenblätter, diese sind häufig zugespitzt. Bei den Schmetterlingsblütlern handelt es sich zumeist um krautige Arten wie etwa Wicken (Vicia) oder Platterbsen (Lathyrus). Zudem kommen Sträucher (z. B. Blasenstrauch - Colutea arborescens) oder Bäume (z. B. Robinie - Robinia pseudoacacia) vor. Die Wurzeln der auch als Leguminosen bezeichneten Schmetterlingsblütler enthalten häufig stickstoffbindende Knöllchenbakterien . 7. Die Blütenkrone ist schmetterlingsförmig und 5teilig. Sie setzt sich immer aus einer Fahne (a), 2 Flügeln (b) und einem 2teiligen Schiffchen (c) zusammen. 8. Die 10 Staubblätter sind zu einer Röhre verwachsen (a), bei den meisten Wicken-Arten (Vicia) ist ein Staubblatt frei (b). 9. Der Fruchtknoten ist oberständig, das heißt er liegt oberhalb einer gedachten Blütenachse (a) und in der Staubfadenröhre (8a). 10. Bei der Frucht handelt es sich zumeist um Hülsen (a), seltener kommen Balgfrüchte oder Nüsse vor. 5. Der Blütenstand ist meist traubig, das heißt, es handelt sich um einen Blütenstand mit durchgehender Hauptachse, an der ohne weitere Verzweigung gestielte Einzelblüten sitzen. (Skizze: Traube, schematisch) 6. Der Blütenkelch ist aus 5 Kelchblättern verwachsen. Roland Spiegelberger Beispielpflanzen Viccia Bild 1 und 2 aus Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen Astrologie und Heilpflanzen Wir starten mit Sandra Kunz eine neue Rubrik zum Thema Pflanzenastrologie über die kosmischen Wirkkräfte in unseren Pflanzen. Diesmal mit einer Einführung zum Thema. 9 Abwehrende Brennhaare der Brennnessel Unsere Vorfahren kannten sich sehr gut in Astrologie aus. Sie lebten noch im Einklang mit den Naturreichen. Ihr Wissen erlangten sie durch mündliche Überlieferungen, durch Ausprobieren und Beobachten. Unsere Vorfahren waren Wissende, die uns auch heute noch viele Rätsel hinterlassen haben. Dies zeigt sich uns, um nur ein Beispiel zu nennen, im Bau der Pyramiden: Die Cheopspyramide in Kairo ist nach einer präzisen Sternenkonstellation ausgerichtet. Auch bei zahlreichen anderen sakralen Bauten ist heute erkennbar, dass die damaligen Erbauer Kenntnisse in Astrologie besaßen. In vielen Namen spiegeln sich die Planeten (die wiederum Namen von Götterbildern haben) wider, z.B. in den Wochentagen: Mon(d)tag – Tag des Mondes; Dienstag (frz. Mardi) – Tag des Mars; Mittwoch (frz. Mercedi) – Tag des Merkurs, Donnerstag (frz. Jeudi) – Tag des Jupiters; Freitag – Tag der Freya oder nordischen Venus; Samstag (engl. Saturday) – Tag des Saturns; Sonntag – Tag der Sonne. Paracelsus schrieb in einem Beitrag 10 „über den anderen Arzt“: „Nicht Titel und Beredsamkeit, nicht Sprachkenntnisse, nicht die Lektüre zahlreicher Bücher … sind Erfordernisse eines Arztes, sondern tiefste Kenntnis der Naturdinge und Naturgeheimnisse….“ Und weiter „Arznei muß sich dem Willen des Himmels gefügig erweisen, denn der Prozeß der Heilung steht unter der Herrschaft der Gestirne.“ Zudem macht eine weitere Aussage des großen Gelehrten Paracelcus deutlich, wie eng Himmel und Erde miteinander verbunden sind: „Blumen sind die Sterne der Erde und die Sterne sind die Blumen des Himmels.“ In den Planeten unseres Sonnensystems sieht man aus astrologischer Sicht Spiegelungen auf der Erde (auch Analogien genannt). Diese Spiegelungen sind in allem vorhanden: in Pflanzen, Tieren, Menschen und auch in Krankheitszeichen etc. Die Erde ist also ein Abbild des Kosmos und umgekehrt. Und da Pflanzen die ältesten Lebewesen auf Erden sind, werden sie am stärksten von den Planeten beeinflusst. Aus ihrer äußeren Gestalt und Zeichnung können wir auf ihre Beziehung zu den Himmelskörpern schließen und daraus ableiten, wie sie wirken und angewendet werden können. Wenn wir diese Verbindungen näher ergründen, können wir daraus viel Nützliches für unser alltägliches Leben ableiten. Ist beispielsweise ein Mensch sehr blass, hat er oft Eisenmangel bzw. Blutarmut (Anämie). Welche Heilpflanze könnte ihm möglicherweise helfen? Nun wissen wir, dass der Planet Mars für das Metall Eisen steht. Das ist zum einen darin erkennbar, dass der Mars wissenschaftlich auch als „roter Planet“ bezeichnet wird - und in unseren Gesteinsschichten zeigen sich die roten Schichten als eisenhaltig. Hat also ein Mensch zu wenig Eisen im Körper, können wir daraus schließen, dass dieser Mensch möglicherweise einen Mangel an Marsenergie hat. Das kann sich auch darin zeigen, dass er sich nicht behaupten kann und wenig Selbstbewusstsein besitzt. Der Kriegsgott Mars wird charakterisiert mit Durchsetzungskraft, Mut und Ausdauer. Er überwindet alle Widerstände und gibt sich kämpferisch. Im Volksmund sagt man ja auch „eisenhart“ oder „hart wie Eisen“. Diese Wirkung des Planeten Mars (bzw. von Eisen) spiegelt sich auf der Erde. Pflanzen, die viel Härte besitzen und sich gegen ihre Konkurrenz durchsetzen, haben Marsenergie - z.B. Pflanzen mit Stacheln wie die Berberitze. Auch die Brennnessel ist dem Mars zugeordnet: Die Pflanze enthält viel Eisen und im jungen Stadium ist deren Blattunterseite rot. den „Zuständigkeiten“ der Planeten bei bestimmten Krankheiten geben. Das Wissen darüber kann viele Hinweise darüber bieten, welche Behandlung hilfreich sein kann. In unserer neuen Rubrik will ich Ihnen diese Verknüpfungen näher bringen. Dabei will ich jeden Monat ein Thema aus der Astrologie beleuchten. Es geht mir nicht um einzelne Deutungen oder Horoskope, sondern darum, wie wir Baby-Brennnessel mit roter Zeichnung So ist es aus astrologisch-naturheilkundlicher Sicht naheliegend, bei einer Anämie an die Brennnessel als Heilpflanze zu denken. Und zwar nicht nur auf körperlicher, sondern durchaus auch auf seelischer Ebene. Denn in der Astrologie gehen wir von kosmischen und geistigen Kräften aus, die wiederum durch die Pflanze wirken. Es gibt keine Trennung zwischen Körper und Geist, denn alles ist miteinander verbunden. Ausgewachsene Brennnessel Dies ist natürlich nur ein Beispiel für die vielen Möglichkeiten, die uns die Pflanzenastrologie bietet. Es gibt alleine schon eine Vielzahl von Mars-Pflanzen, die bei einer Anämie – und natürlich auch bei anderen Erkrankungen – eingesetzt werden könnten. Und es kann auch Überschneidungen zwischen ganz leicht in unseren Heilpflanzen kosmische Wirkkräfte erkennen können und sie für unsere Gesundheit nutzen können. In meinen Kräuter-Jahreskursen gehen wir intensiv auf diese Themen ein und ich beobachte, dass viele Menschen ihre anfängliche Skepsis verlieren und richtig Freude dabei haben, in den Pflanzen die Wirkkräfte der Elemente, Planeten und Tierkreiszeichen zu sehen. Es würde mich daher sehr freuen, wenn auch Sie sich unvoreingenommen auf dieses Thema einlassen. Denn neben der Freude an neuer Erkenntnis kann uns diese „neue“ alte Sichtweise wieder mehr Verbinden mit der Natur, dem Kosmos, dem Universum, in dem wir alle ein Teil sind. Wir erkennen Zusammenhänge und kommen auch unseren Vorfahren mit ihrer Naturkenntnis wieder ein Stückchen näher. Nicht zuletzt kann uns das Verbinden von Natur und Planeten neue Perspektiven eröffnen, auf Ideen bringen und Lösungen aufzeigen. In diesem Sinne freue ich mich auf diese neue Rubrik und bin offen für Ihre Fragen und Anregungen zu diesem Thema. Herzliche Grüße Sandra Kunz Lebendiges Wissen aus früheren Zeiten Der Buchsbaum (Buxus sempervirens). Eine Pflanze, die „fast“ jeder in seinem Garten hat, porträtiert Sandra Kunz dieses Mal. Gärten angepflanzt oder verwildert. Der Buchsbaum ist giftig, vor allem seine Blätter und Früchte. Pflanzenfamilie: Buchsbaumgewächse Inhaltsstoffe: Alkaloide (über 70), ätherisches Öl, Gerbstoffe, roter Farbstoff Buchs mit Raureif. Über den Namen: Es wird vermutet, dass sich der Name buxus vom griechischen pyxos bzw. pyxis ableitet und Büchse bedeutet. Aus dem Buchsbaumholz wurden auch Büchsen gefertigt. Auch das englische Wort für Büchse (box) oder das französische Wort boite könnten sich von buxus ableiten. Weitere Namen: Grabkraut, Beetzaun, Palm, Bux 11 Geschichtliches: Den Germanen war der Buchs wahrscheinlich nicht bekannt. Der altrömische Schriftsteller Plinius erwähnte das Buchsholz als Gebrauchsgegenstand. Die Heilige Hildegard von Bingen schrieb folgendes vom Buchs: „Wer aus dem Holz einen Becher macht und Wein hineingießt, sodass er den Geschmack vom Holz annimmt, der nimmt das Fieber vom Magen und macht die Augen klar. Wer mit dem Holz oft die Augen berührt, dem werden Kopf und Augen gesünder. Wer aus dem Holz einen Stock macht und ihn oft in der Hand trägt und seinen Duft einatmet, dem werden Kopf und Augen noch gesünder.“ Das Holz diente früher für Gegenstände des täglichen Bedarfs. Griffe, Büchsen, Pfeifen, Löffel, aber auch Götterbilder wurden aus dem hochwertigen Holz gefertigt. In der Gartenkunst spielte der Buchs eine tragende Rolle. Bei den Griechen und Römern war er eine beliebte Beeteinfassung und wurde als Hecke gepflanzt. Im 13. Jahrhundert dokumentierte Albertus Magnus den Anbau des Buchsbaumes in Deutschland. Als winterharte Beeteinfassung schmückte er Schlossgärten und Parkanlagen. Wohlhabende Bürger ahmten das nach und so hielt der Buchs auch Einzug in den heimischen Garten - das ist bis heute so geblieben. Botanik: Der Buchs wächst sehr langsam und zählt somit zu einem der härtesten Gehölze. Er ist mehrjährig. Es gibt Bäume, die bis zu 8 m hoch wachsen. Seine Blätter sind elliptisch-eiförmig und einfach gegenständig angeordnet. Sie sind nicht länger als 2 cm und immergrün. Der Buchs blüht von März bis Mai. Die Blüten sind blassgrün mit gelben Staubblättern und sehr unscheinbar. Sie sind in den Blattachseln angeordnet und reifen zur Frucht. Beim Aufspalten werden die 5-6 mm langen, dreikantigen, schwarzen Samen weggeschleudert und von Ameisen weggeschleppt und auf diese Weise verbreitet. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet geht vom Mittelmeer über Frankreich bis nach Südengland. Meist ist er in Tabernaemontanus schrieb in seinem Kräuterbuch 1588 folgendes über den Buchs: „…sein Stamm ist eines Arms dick / bißweilen auch dicker mit vielen Aestlein besetzet: Seine Blätter seyn glatt und glitzend / den Myrtenblättern beynahe gleich / ausgenommen daß sie härter / dicker und runder seyn / fallen nimmer ab und bleiben für und für grün. Seine blüht ist grün / die Frucht ist rundlecht / darvon alle Thier ein abscheuens haben / und nichts darvon essen / … das Holz ist gelblecht / überaus dick / hart und schwär / fällt im Wasser zu Grund / verfault auch nimmer nicht / wird auch nicht wurmstichig.“ Eingesetzt wurde der Buchs: ● Um Bauchflüsse zu stillen (bei Magen- Darminfektionen wurde das Sägemehl verwendet) ● Bei Zahnschmerzen (wurde Buchs in roten Wein gesiedet und damit gegurgelt) ● Zum Haare färben „Die Blätter in Laugen gesotten und das Haupt darmit gewaschen / soll gelb Haar machen“ ● „Ist den Handwerksleuten mehr nützt als zur Arznei zu gebrauchen“ Laut Tabernaemontanus soll der Geruch für Kopf und Hirn sogar schädlich sein und man soll nicht daneben schlafen. In alter Literatur ist angegeben, dass Buchs als Malariamittel angeblich genauso beliebt war wie Chinin. Rezept aus dem Buch: Biologische Heilmittel von Madaus: Bei Haarausfall nach Leclerc: Insgesamt 100 g aus etwa den gleichen Anteilen frische Blätter und Samen der Kapuzinerkresse, Blätter der kleinen Brennnessel und Buchsbaumblätter mit 500 g 90%igen Spiritus ansetzen, ausziehen lassen, verdünnen und zur äußeren Anwendung verwenden. Mythologie: ● Oft werden Buchszweige bei katholischen Kirchenfesten geweiht, diese werden an einer hohen Stange befestigt und auf Feld, Obstgarten oder im Weinberg aufgestellt. Dieser sogenannte Sprengwedel (oft auch mit dem Dreikönigswasser besprengte Wedel) soll die Obstbäume und Kornfelder reichfruchtiger machen. ● Damit Bienen gedeihen, wurde Buchs auch an den Körben befestigt. ● Geweihter Buchsbaumzweig soll vor Blitz schützen, das Vieh vor Krankheit bewahren und den Menschen vor Krankheit und bösem Zauber bewahren. So wurde auch der geweihte Zweig an den Herrgottswinkel gehängt, um das Haus mit den Bewohnern zu schützen. Als Herrgottswinkel wird eine christliche Zimmerecke in der bäuerlichen Wohnstube bezeichnet. Sie befindet sich häufig gegenüber dem Ofen und wird mit einem Kruzifix, Heiligenbildern u.a. Utensilien zum Hausaltar gestaltet. ● Der Buchs galt auch als Symbol für Gesundheit, Leben und Glück ● Als Orakelpflanze wurde am Matthiastage (24. Februar) der Buchs von den Mädchen benutzt: Wenn sie mit verbundenen Augen an den auf dem Tisch liegenden Zweig kommen, so werden sie noch im selben Jahr Braut. Der Buchs soll den "Teufel" vertreiben. Das wurde auch bildlich im alten Kräuterbuch von Hieronymus Bock dargestellt. Als Fieberpackerl wurden 72 Buchsblätter dem Kranken in einem Sackerl um den Hals gehängt, morgens weggenommen oder nach dem Abzählen von 72 auf 1 in fließendes Wasser geworfen. ● Messerhafte aus Buchsholz sollen „die Lust zur Unkeuschheit“ nehmen. ● Die Planetenkräfte: Saturn, Jupiter Element: Erde Die Verwendung des Buchses heute: Wegen seiner giftigen Bestandteile wird der Buchs entweder äußerlich gebraucht oder in homöopathischer Form gegeben. Vom innerlichen Gebrauch wird abgeraten, denn eine Überdosierung kann zu Erbrechen, Krämpfen bis zur Atemlähmung führen. Äußerlich verwendet man Buchs bei chronischen Hauterkrankungen und bei Haarausfall. Homöopathisch bei: Erkrankungen der Leber, bei Verstopfung, zur Senkung von Fieber, bei Haarausfall, bei Hauterkrankungen, bei Rheumatischen Erkrankungen, bei Wurmerkrankungen und bei Zahnschmerzen. Die Parfumindustrie nutzt Extrakte aus der Rinde. Zum Drechseln wird das sehr harte und wertvolle Holz verwendet, es findet heute noch Verwendung beim Geigenbau, zur Herstellung von Holzblasinstrumenten und von Schachfiguren. Buchsbaumholz ist bis heute sehr knapp und teuer. Einen guten Start in den Februar mit der Glückspflanze Buchs wünscht Ihnen Ihre Sandra Kunz, Heilpraktikerin, www.heilkunst-passau.de Literaturnachweise: Jacobus Theodorus Tabernaemontanus Neu vollkommen kräuter Buch 1731, Reprint 1975 by Verlag Konrad Kölbl, Gerhard Madaus: Lehrbuch der biologischen Heilmittel, mediamed Verlag ISBN 3-922724-05-1, Siegried Hirsch und Felix Grünberger: Die Kräuter in meinem Garten, Freya Verlag, ISBN: 978-3-9021 34-79-0 Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, Walter de Gruyter Verlag ISBN 3-11-011194-2 Pflanzenrätsel Wer erkennt diese Wildpflanze? An diesem Gehölz hat sich Moos gebildet. Wer erkennt, um welches Gehölz es sich hier handelt? Wenn Sie die Antwort wissen, dann teilen Sie uns gerne Ihre Lösung mit. Am Ende auf der letzten Seite dieser Ausgabe finden Sie unseren Kontakt. Die Schnellste oder den Schnellsten mit der richtigen Lösung stellen wir im nächsten Monat hier kurz vor. Viel Spaß beim Mitraten! In der letzten Ausgabe hatten wir das Mädesüß (Filipendula ulmaria). Am schnellsten richtig erkannt hatte es Jutta Vogt. 12 "Vor 15 Jahren habe ich die Welt der Pflanzen für mich entdeckt. Als erstes kaufte ich mir das Buch "Die Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen". Es war so faszinierend für mich, welche Vielfalt die Natur bereitstellt und vor allem, wie viel davon essbar ist. Noch mehr hat mich fasziniert, dass dieses Wissen in der Generation meines Großvaters noch vorhanden war und zwischenzeitlich leider verloren gegangen ist. Das hat mich dazu bewegt, eine Ausbildung zur Kräuterführerin zu machen. Seitdem biete ich für den Naturpark-Spessart Kräuterführungen passend zur Jahreszeit an. Ich bin noch so neugierig wie am Anfang und könnte mir kein schöneres Hobby vorstellen. Das Thema Kräuter ist so umfangreich, dass man nie auslernt, es gibt immer noch Vieles zu entdecken. Ich freue mich jeden Monat auf die neue Ausgabe des Wildpflanzenmagazins. Weiter so! In der letzten Ausgabe habe ich die Mädesüßsamen am schnellsten erkannt. Ich finde die Samen sehr faszinierend. Wenn man sie unter der Lupe betrachtet, sieht man feine Windungen und vergrößert könnte man sie für Mini-Windbeutel halten. Liebe Grüße an alle Kräuterinteressierten“ Jutta Vogt, [email protected] F. Molenkamp Veranstaltungen mit Wildpflanzen Ein tabellarischer Überblick über eingesandte Wildpflanzenkurse und -seminare Formular dazu auf unserer Webseite unter www.essbare-wildpflanzen.de/veranstaltungsformular.rtf 13 01.02.14 D-71063 Sindelfingen Rohköstlich Wildes im Winter – Zubereitungskurs mit Wildpflanzen-Exkursion Wie kommen Rohköstler und Menschen, die auch die winterliche Speisekarte wirklich gesund gestalten wollen, durch den Winter? Wir suchen die vom Winter noch verschonten Wildpflanzen und dauerhaft grünen Wildpflanzen und bereiten daraus verschiedene rohköstliche Gerichte zu. Schwerpunkt liegt auch dabei auf der Frage: Wo bekommen wir im Winter genug gesundes Grün her. So beschäftigen wir uns auch mit Sprossen, Keimlingen und alten Gemüsesorten. Info und Anmeldung: Dr. Christine Volm, Wurmbergstr. 27, 71063 Sindelfingen, Tel.: 07031/811954, Fax 07031/812174, [email protected], www.christine-volm.de. Dauer 14-19 Uhr 04.02.14 D-94032 Passau Kräuterabend mit Pflanzenmeditation - der Wiesenknopf Uhrzeit: 18 - 21.30 Uhr Naturheilpraxis Sandra Kunz, 94032 Passau,Tel: 0851 9290916, [email protected] 08.02.14 D-37284 Heilpflanzen für die Wechseljahre, 8. + 9. Februar 2014, 9.30-17.00 Uhr. Waldkappel- Sie lernen, wirkungsvoll Wechseljahresbeschwerden mit Heilkräutern zu behandeln. Themen sind u.a. Bischhausen Hitzewallungen, Osteoporose, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen. Es gibt fundierte Informationen zu Klimakterium, Hormonregelkreis, leerem Nestsyndrom sowie Selbsthilfetipps. Zusätzlich erfahren Sie Wissenswertes zur passenden Ernährung in den Wechseljahren sowie zu homöopathischen Geschlechtshormonen. Für ein positives Gestalten dieses Wechsels im Frauenleben! Heilpflanzenschule Karin Detloff, Phytotherapeutin und Heilpraktikerin. Tel.: 05658-9228585; www.heilpflanzenschule-detloff.de 14.02.14 D-71063 Sindelfingen Wilde Winterexkursion für winterfeste Wildpflanzenfreunde 15:00 Uhr. Gut eingepackt und mit offenen Augen wollen wir durch die Natur streifen und die winterlichen Köstlichkeiten unter den Wildpflanzen suchen. Wir werden die wintermüden Körper mit inhaltsstoffreichen Wildpflanzen wieder wachrütteln und werden auch die Bäume aufwecken! Info und Anmeldung: Dr. Christine Volm, Wurmbergstr. 27, 71063 Sindelfingen, Tel.: 07031/811954, [email protected], www.christine-volm.de 15.02.14 D-71063 Sindelfingen Detox, Baby! Die wild-grüne Saftkur zum Entgiften im Februar Zu Anfang des Jahres, wenn die Tage wieder länger werden, haben wir oft das Bedürfnis, leichter zu essen und unserem Körper Gutes zu tun. Fasten und entgiften mit wertvollen Wildpflanzensäften bringt uns wieder in Schwung und kann als Einstieg in die rohköstliche Ernährung genutzt werden. Köstlich und gesund werden wir das große Reinemachen für den Körper angehen: im Freien die winterlichen Schätze der Natur entdecken und sammeln und sie anschließend zu leckeren Säften verarbeiten .Mit Anleitung zu einer gesunden Saft-Fastenkur! Info und Anmeldung: Dr. Christine Volm, Wurmbergstr. 27, 71063 Sindelfingen, Tel.: 07031/811954, Fax 07031/812174, [email protected], www.christine-volm.de. Dauer: 14-19 Uhr 15.02.14 D-37284 Heilpflanzen für Nerven und Seele Waldkappel- Lernen Sie Heilkräuter kennen, die die Nerven stärken, Stress abbauen und die Seele streicheln. Neben der Bischhausen Theorie erfahren Sie die Pflanzen sinnlich durch Riechen, Schmecken u. ä. und produzieren entspannende Kräuterprodukte für zu Hause. 15. Februar 2014; 9.30-17.00; 1,5 Stunde Pause. Karin Detloff: Phytotherapeutin und Heilpraktikerin, Heilpflanzenschule Karin Detloff. Tel.: 05658-9228585; www.heilpflanzenschule-detloff.de 15.02.14 D-94032 Passau 16.02.14 D-37284 Heilkräuter für ein fittes Immunsystem Waldkappel- Mit Powerkräutern dauerhaft gesund und leistungsfähig sein! Einige Heilkräuter unterstützen unser Immunsystem Bischhausen wirkungsvoll, so dass Sie gesund durch die Erkältungszeit kommen oder schneller wieder gesund werden. Themen des Tages sind Heilkräuter, die antibakteriell, antiviral und antimykotisch wirken sowie deren Anwendungsweise (Tee, Tinktur, Smoothie, Presssaft etc.). Anschließend können Sie individuell abgestimmt Kuren zur Stärkung des Immunsystems zusammenstellen, z.B. bei Pfeifferschem Drüsenfieber, Gürtelrose. Wir stellen für zuhause Kräuterprodukte her! 16. Februar 2014; 9.30-17.00; 1,5 Stunde Pause. Heilpflanzenschule Karin Detloff. Phytotherapeutin und Heilpraktikerin, Tel.: 05658-9228585; www.heilpflanzenschule-detloff.de 21.02.14 – 27.02.14 D-94113 Tiefenbach bei Passau Heilfasten – Woche - Fasten für Gesunde - Fasten ist Neubeginn Freitag 21.2.Februar 2014, weitere Treffen 23.2./25.2./27.2.2014 von 18.30 – 20.00 Uhr. Fasten ist ein freiwilliger, bewusster Verzicht auf Nahrung für einen bestimmten Zeitraum. Bei unseren vier Treffen erhalten Sie Einführung und Anleitung zum Fasten, Ernährungs- und Gesundheitsberatung, Abschlussgespräch mit gemeinsamen Fastenbrechen und Informationen über richtiges Essen nach dem Fasten. Info und Anmeldung: Margarete Vogl, Ärztl. Geprüfte Gesundheitsberaterin GGB, Zert. Kräuterpädagogin, Hochholzweg 1, 94113 Tiefenbach, Tel.08509 846, [email protected], www.gesundesessen.de Ab Frühjahr 2014 D-83646 Bad Tölz, D-93077 Bad Abbach, D-74638 Waldenburg, D47798 Krefeld, D-48465 Schüttorf Natur tut gut! Green care - Zertifikatslehrgang Kräuterpädagoge Die kleinen und großen Wunder der Pflanzenwelt rund um uns zu entdecken, den Wissensschatz der traditionellen Kräuterkunde zu bewahren und moderne wissenschaftliche Erkenntnisse damit zu verbinden, sind die Hauptinhalte der Qualifizierung zum / zur zertifizierten KRÄUTERPÄDAGOGEN / IN.Die Gundermannschule unter Leitung von Dipl.-Biol. Karin Greiner lehrt mit dieser Qualifizierung praxisnah den aktiven, respektvollen Umgang mit der Natur, sowie das Erkennen biologischer und ökologischer Zusammenhänge. GUNDERMANNNATURERLEBNISSCHULE E.K. · Postfach 1139 · 40636 MEERBUSCHTEL.: 02157 128 520 · FAX: 02157 128 521 · E-MAIL: [email protected] - www.gundermannschule.com Ab Frühjahr 2014 D-83646 Bad Tölz, D-74638 Waldenburg, D-53945 Blankenheim Natur zeigt Wege! Green care - Zertifikatslehrgang NaturCoach Natur- und Umweltbildung, Naturverständnis, Zusammenspiel von Mensch und Natur, kreativ sein und sich erholen in und mit der Natur, mehr Lebensqualität und ganzheitliche Gesundheitsvorsorge – unser Dozententeam unter Leitung von Dipl.-Biol. Karin Greiner bringt Ihnen dies nahe. Die Qualifizierung in sieben Seminarwochenenden macht Sie mit den vielfältigen Seiten der Natur und deren Wirkungen auf den Menschen vertraut. KRÄUTERAKADEMIE – SCHOOL OF HERBALISTS e.K. • VERWALTUNG: HÜLST 15 41334 KALDENKIRCHENTEL.: 02157 128 520 • E-MAIL: [email protected] www.kraeuter-akademie.com Kräutertag - Hildegard von Bingen Einzeltermin, Uhrzeit: 10-17, Sandra Kunz, Tel: 0851 9290916, [email protected] Ab Frühjahr 2014 D-85235 Odelzhausen D-74638 Waldenburg Volksheilkunde – Zertifikatslehrgang Praktische Verwertung von Heilpflanzen: Trocknen, Zubereiten von Salben, Cremes, Tinkturen, Ölen, Umschläge, Bäder und vieles mehr. Leitung Dipl.-Biol. Karin Greiner der KRÄUTERAKADEMIE/Gundermannschule. Teilnehmerkreis: Personen mit entsprechenden Vorkenntnissen. KRÄUTERAKADEMIE – SCHOOL OF HERBALISTS e.K. • VERWALTUNG: HÜLST 15 41334 KALDENKIRCHENTEL.: 02157 128 520 • FAX: 02157 128 521 • E-MAIL: [email protected] www.kraeuter-akademie.com 04.03.14 D-94032 Passau Kräuterabend mit Pflanzenmeditation - die Haselnuss Uhrzeit: 18 - 21.30 Uhr, Sandra Kunz, 94032 Passau,Tel: 0851 9290916, [email protected] 08.03.14 bzw. 15.03.14 D-37284 Phytotherapie-Ausbildung Waldkappel- An 8 Wochenenden und 2 Exkursionsterminen, über ein Jahr verteilt, erlernen Sie die Grundlagen der Bischhausen Pflanzenheilkunde. Anschließend können Sie selbstständig Heilmittel aus Pflanzen herstellen und bei Krankheitsbildern anwenden. Neben der Theorie bilden praktische Übungen und Kräuterverarbeitungen, Kräuterspaziergänge sowie Pflanzenwahrnehmung die Grundlagen der Ausbildung. Jede/r TeilnehmerIn wird intensiv zu einer selbst gewählten Heilpflanze arbeiten. Dieses Jahr wird für Sie eine Zeit des Wachstums sein. Keine Vorkenntnisse erforderlich. Start PA 9: 8. März 2013. Start Pa 10: 15. März 2013. Heilpflanzenschule Karin Detloff. Phytotherapeutin und Heilpraktikerin. Tel.: 05658-9228585; www.heilpflanzenschule-detloff.de 14.03.14 D-71063 Sindelfingen Exkursion: Essbare Wildpflanzen im Frühjahr (Anfänger) Wir wollen auf dieser Exkursion Wildkräuter und andere Wildpflanzen an ihrem Naturstandort kennen lernen. Wir werden sie bestimmen, einordnen und kosten. Auch die giftigen Pflanzen werden wir betrachten und ihre Eigenheiten kennenlernen, so dass Sicherheit im Umgang mit Essbaren Wildpflanzen erworben werden kann. Es gibt Empfehlungen für die Verwendung von Wildpflanzen und für ihre Zubereitung. 15:30 Uhr, Dauer etwa 2,5 Stunden. Info und Anmeldung: Dr. Christine Volm, Wurmbergstr. 27, 71063 Sindelfingen, Tel.: 07031/811954, Fax 07031/812174, [email protected], www.christine-volm.de 15.03.14 D-71063 Sindelfingen Exkursion: Essbare Wildpflanzen im Frühjahr Sa. 15. März – 15:30 Uhr (Fortgeschrittene) s.o. Dauer etwa 2,5 Stunden. Info und Anmeldung:Dr. Christine Volm, Wurmbergstr. 27, 71063 Sindelfingen, Tel.: 07031/811954, [email protected], www.christine-volm.de 18.03.14 D-71063 Sindelfingen Exkursion: Essbare Wildpflanzen im Frühjahr Di. 18. März – 16 Uhr (Anfänger) s.o. Info und Anmeldung: Dr. Christine Volm, Wurmbergstr. 27, 71063 Sindelfingen, Tel.: 07031/811954, Fax 07031/812174, [email protected], www.christine-volm.de 26.03.14 D-85235 Küchen-Rendezvous „Bärlauch trifft Brennnessel“ Odelzhausen Ganz wild aufs erste Grün. Das glauben Sie nicht, wie köstlich junges Grün aus Wald, Wiese und Garten schmecken kann. Und wenn dann noch bunte Geschichten und phantasievolle Anregungen dazu kommen… Vier Gänge plus Aperitif, dazu Informationen, Küchentipps und Kräutertricks. Veranstalter: Karin Greiner, Irmi Rothfelder. www.kuechen-rendezvous.deSchlossgut Odelzhausen, 18.30 bis 21.00 Uhr. Für einen Eintrittspreis von € 40,-- pro Person! Anmeldung unter 08134 – 99 87 0 oder [email protected] 28.30.03.14 D- 86825 Bad Wörishofen Seminar „Wild-grüne Säfte zum Entgiften und Entschlacken“ Fr. 28. März – So. 30. März. Nicht nur nach einem langen Winter, sondern immer mal wieder, haben wir das Bedürfnis, leichter zu essen, zu entschlacken und unserem Körper Gutes zu tun. Dabei geht es nicht in erster Linie ums Abnehmen, sondern um eine befristete Änderung der Ernährung, ohne dass der Körper auf die wichtigen Nährstoffe verzichten muss. Info: Dr. Christine Volm, Wurmbergstr. 27, 71063 Sindelfingen, Tel.: 07031/811954, Fax 07031/812174, [email protected], www.christine-volm.de Kurze Info: Wildkräuter-Bistro 'Bareso' in D-85521 Ottobrunn sucht ab sofort engagierten, experimentierfreudigen Jungkoch, Koch (m/w) für Mittags und/oder abends . Täglich von 8-22 Uhr geöffnet. Kontaktaufnahme: Annette Nagel. 0151/12606877 14 Impressum: Essbare Wildpflanzen, Postfach 1132, D-85311 Freising, Tel. +49(0)8161-976131, [email protected] www.essbare-wildpflanzen.de. Für Inhalte, Text- und Bildrechte sind die jeweiligen Autoren selbst verantwortlich. Lektorat/Korrektorat: Ines Jaeger, www.textjaeger.de