Eigenständigkeitserklärung „Ich, Marc Mirnigg, Schüler der 8F (2013/14) des Gymnasiums Neulandschule erkläre hiermit, dass ich diese Fachbereichsarbeit selbst verfasst und ausschließlich die angegebene Literatur verwendet habe.“ Wien, am 14.02.2014 Inhaltsverzeichnis Vorwort………………………………………………………………………………..Seite 3 1. Geschichte der Traditionellen Europäischen Medizin ………………………….Seite 4-9 2. Arzneimittelrechtliche Zulassungsbestimmungen in Österreich…….............Seite 10-11 2.1 Eigenschaften traditioneller Heilmittel……………………………………..............Seite 10 2.2 Zuständige Behörden für Arzneimittelzulassung in Europa………………………..Seite 11 3. Anwendung von Heilkräutern in alternativen Heilmethoden………………..Seite 12-14 3.1 Homöopathie………………………………………………………………………..Seite 12 3.2 Anthroposophische Medizin………………………………………………………..Seite 12 3.3 Bachblütentherapie…………………………………………………………………Seite 12 3.4 Kneipptherapie……………………………………………………………………...Seite 13 3.5 Aromatherapie……………………………………………………………………....Seite 13 3.6 Ayurveda…………………………………………………………………………....Seite 13 3.7 Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)…………………………………………Seite 14 3.8 Kampo-Medizin…………………………………………………………………….Seite 14 4. Das Sammeln, Trocknen und Lagern von Heilkräutern……………………..Seite 15-17 4.1 Das Sammeln von……………………………………………………………….Seite 15-16 4.2 Das Trocknen und das Aufbewahren von..................................................................Seite 16 4.3 Die Lagerung der getrockneten Pflanzenteile………………………………………Seite 17 5. Die Zubereitung von Heilkräutern……………………………………..............Seite 17-22 5.1 Bäder…………………………………………………………………………….Seite 17-18 -1- 5.2 Öle…………………………………………………………………………………..Seite 18 5.3 Pulver……………………………………………………………………………….Seite 19 5.4 Salben……………………………………………………………………………….Seite 19 5.5 Säfte………………………………………………………………………………...Seite 19 5.6 Tees…………………………………………………………………………………Seite 20 5.7 Tinkturen……………………………………………………………………………Seite 21 5.8 Wickel und Auflagen……………………………………………………………….Seite 21 5.9 Teerezepturen…...…………………………………………...…………...................Seite 22 6. Arzneipflanzenportraits………………………………………………………...Seite 23-36 7. Genpiraterie und Patente………………………………………………….........Seite 37-45 7.1 Beispiele für Biopiraterie………………………………………………………..Seite 39-42 7.2 Zusätzliche Brisanz erfährt die Genpiraterie durch die Gentechnologie………..Seite 43-44 7.3 Risiken der Gentechnologie……………………………………………………..Seite 44-44 Nachwort………………………………………………………………………………..Seite 46 Abbildungsverzeichnis…..……………………………………………………………...Seite 47 Quellenverzeichnis……………………………………………………………………...Seite 48 Begleitprotokoll………………………………………………………………..........Seite 49-50 -2- Vorwort Die Begründung für die Wahl meines Themas ist, dass mich Heilkräuter und alternative Heilmethoden schon seit einigen Jahren begeistern und interessieren. Des Weiteren habe ich durch eine Dokumentation, welche im Fernsehen ausgestrahlt wurde, meine Umweltfrage Genpiraterie ausgewählt. Das Zusammentragen war durch die Vielzahl an Büchern, welche meine Mutter zu diesen Themengebieten besitzt, relativ einfach und auch äußerst informativ. Ebenfalls haben mir die Bücher meiner Biologieprofessorin Fr. Prof. Gerda Maier, zum Thema Biopiraterie und Gentechnologie, sehr geholfen. Ich hoffe dass die Leser meiner Arbeit bereits ein gewisses Grundinteresse mitbringen und falls dem nicht so ist, dieses im Laufe des Lesens der Arbeit erhalten. -3- 1. Geschichte der Traditionelle-Europäische Medizin (TEM)[1] Allgemein sind sich alle traditionellen Systeme darin einig, dass die Krankheit als ein verlorenes seelisch-körperliches Gleichgewicht zu sehen ist. Wobei Pflanzen eine Vielzahl von Beschwerden und körperlichen Störungen lindern und deren Heilung beschleunigen können. Ebenfalls sind Pflanzen die einzigen Lebewesen, welche mittels Chlorophyll, Sonnenenergie in organische Substanzen umwandeln können. Dabei werden das Kohlenstoff-dioxid aus der Luft und die im Wasser gelösten Mineralsalze aus dem Boden, mit Hilfe der Sonnenenergie zu Glukose und Sauerstoff umgewandelt. Erst dadurch wird das Leben von Tier und Mensch ermöglicht. Die Pflanzen stellen im Stoffkreislauf der Natur die Produzenten dar. Wir neigen oft dazu die wichtige Rolle der Pflanzen in unserem täglichen Leben zu vergessen, doch würde es ohne sie, einen Großteil unserer Konsumgüter nicht geben. Die Pflanzen ermöglichen uns das Leben und produzieren außerdem vielerlei Stoffe, welche wir in der Medizin wie auch in der pharmakologischen Industrie nutzen, um Heilmittel herzustellen. In der Pflanzenheilkunde werden drei Grundprinzipien unterschieden 1. Wirkstoff: Das Materielle, also die Heilkraft der Pflanze. 2. Information: Das Immaterielle, das in der Zubereitung zum Ausdruck kommt. 3. Wesen: Die ganzheitliche Wirkungsweise der Pflanzen, welche Symptome rasch lindert, die Selbstheilungskräfte anregt, sowie die Organe stärkt und seelische Vorgänge unterstützt. Entwicklung und Stellenwert der Phytotherapie Die Phytotherapie, auch als Pflanzenheilkunde bezeichnet, gehört zu den ältesten medizinischen Therapien. Der Gebrauch von Heilpflanzen geht bis ins Paläolithikum (=Altsteinzeit) zurück. Archäologische Funde beweisen, dass bereits vor ca. 60 000 Jahren Eibisch, Schafgarbe und Wegerich verwendet wurden. -4- Frühe Kulturen und Antike In allen Hochkulturen wie Mesopotamien, Ägypten, Indien und China findet man Belege für die Verwendung von Heilpflanzen. Damals wurden bereits Baum- und Kräutergärten angelegt. Imhotep, ein ägyptischer Baumeister, Arzt und Priester, verordnete seinen Arbeitern beim Bau der Stufenpyramiden bei Sakkara (ca.2600 v.Chr.), zum Schutz vor Infektionskrankheiten Knoblauch, Zwiebel und Rettich. Die über 20 m lange Schriftrolle Papyrus Ebers (ca.1600 v.Chr.) enthält 877 Heilpflanzenrezepturen, wie beispielsweise Wacholder, Schlafmohn, Thymian und Kümmel. In den von Homer (ca. 9./8. Jh. v.Chr.) verfassten Werken, Ilias und Odyssee, werden 63 Heilkräuter genannt, welche für magische und mythische Behandlungen verwendet wurden. Hippokrates (ca.460-377 v.Chr.) beschrieb in seiner Schriftensammlung “Corpus hippocraticum“ die Verwendung von Eiche, Zwiebel, Knabenkraut, Bilsenkraut und Weiße Nieswurz genauestens. Empedokles von Akragas (ca. 483-420 v.Chr.) war ein Philosoph, Wanderprediger und Arzt. Als Arzt vertrat er die Lehre, dass man nur heilen kann, wenn man die Natur erkennt, und zwar jene des Menschen und die ihn umgebende Natur. Empedokles war ein Vertreter der Elemente-Lehre, wonach Feuer, Luft, Erde und Wasser Ursprung aller Dinge sind. Mit der Elemente-Lehre beeinflusste er Galen aus Pergamon, Hippokrates und Aristoteles. Theophrastus (ca.380-286 v.Chr.) ein Arzt, Philosoph und Schüler des Aristoteles beschrieb in seinem Werk „Geschichte der Pflanzen“ an die 455 Heilpflanzen und ihre Wirkung, ebenfalls gilt er als „Vater der Botanik“. Für die Römer war die Pflanzenheilkunde erst interessant, als studierte Ärzte aus Griechenland ankamen. Dioskurides beschreibt in seinem fünfbändigen Werk „Materia medica“ ungefähr 800 Pflanzen, ferner tierische und mineralische Arzneimittel, sowie 4000 medizinische Anwendungen. Zur selben Zeit veröffentlicht Plinius (25-79) seine „Historia naturalis“, welche die Entwicklung der Naturwissenschaften stark beeinflusste. Galenus von Pergamon (130-199n.Chr.) oder auch Galen genannt, hatte erstmals die gedankliche Verbindung zwischen Pflanze und ihrer pharmakologischen Wirkung nachgewiesen. Er ordnete den Pflanzen bestimmte Eigenschaften wie heiß/kalt, feucht/trocken und Geschmäcker wie bitter, süß und sauer zu. Er gilt als Gründer der nach ihm benannten Galenik, welche die Art der arzneilichen Zubereitung beschreibt. Die Heilmittel besorgte er stets selbst, weil er Wurzelsammlern und Pharmakopolen nicht vertraute. -5- Als römischer Arzt griechischer Herkunft wirkte er im 1. Jahrhundert n. Chr. in Rom. Neben Hippokrates war Galen der einflussreichste Arzt der Antike. Sein medizinisches System wurde bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts an den medizinischen Fakultäten gelehrt. Galen war durch und durch ein Anhänger Hippokrates und vertrat die Lehre der vier Elemente, des Empedokles und die der „Hippokatischen Säftelehre.“ Galens Werke füllen einige Bände, auch existieren von seiner ersten und berühmtesten Druckfassung „Galeni Omnia Quae Extant Opera“, weltweit nur noch einige Dutzend Exemplare. Galens medizinisches System ist so umfassend, dass nur einige Punkte angeschnitten werden können, wie beispielsweise seine detailliert beschriebene Pulslehre. Er unterscheidet an die 30 verschiedenen Arten des Pulses, die zur Diagnose und Prognose beitragen. Die Humorallehre (=Lehre von den Körperflüssigkeiten) Galens besagt, dass wie bei Hippokrates das Gleichgewicht der Säfte und Kräfte die Funktion des Organismus aufrecht erhält. Die vier Elemente und ihre Qualitäten entsprechen den vier Körpersäften und ihren Qualitäten. Besagte Säfte werden jeweils von einem Organ produziert und ändern ihre Bedeutung in Abhängigkeit von Alter und Jahreszeit. Heilpflanzen im Mittelalter Das medizinische Wissen des Altertums ging nach dem Untergang des weströmischen Reiches und der darauf folgenden, unruhigen Jahrhunderte der Völkerwanderungen größtenteils verloren. Von nun an wurden Krankheiten als Strafe Gottes empfunden und Heilung wurde vor allem in Segenssprüchen, Handauflegen und Gebeten gesucht. Die TEM wechselte in den arabischen Raum, welcher zur Zeit der Kreuzzüge in jeder Hinsicht wesentlich weiter entwickelt war, als das christliche Europa. Ihnen waren bereits Heilmittel aus Schimmelpilzkulturen (Penicillin) und komplizierte Operationstechniken bekannt. Avicenna (980-1037n.Chr.) galt zu dieser Zeit im islamischen Raum als „Fürst der Ärzte“, denn sein medizinische Canon (Quanun fit` tibb` oder auch Canon Medicinae) liefert eine Zusammenfassung der gesamten griechisch-arabischen Medizin und aller zu dieser Epoche geläufigen Krankheiten. Dadurch wird dieser für viele Jahrhunderte ein Leitfaden für die praktischen Mediziner, welcher vor allem die christliche Klostermedizin durch wissenschaftliche Denk- und Verfahrensweisen bereicherte. Im Mittelalter waren die Klöster, Orte des medizinischen Wissens. In ihren Gärten wurden Heilkräuter angebaut, welche therapeutisch genutzt wurden. -6- Die Anlage von Klostergärten geht auf Karl den Großen, welcher in seiner Landgüterverordnung „Capitulare de villis“, den Anbau von Heil- und Gemüsepflanzen anordnete, zurück. Hildegard von Bingen (1098-1179) war die wohl die berühmteste Heilkundige des Mittelalters. Ihre Werke befassten sich mit Musik, Ethik, Kosmologie, Religion und Medizin, wobei zum letzteren vor allem ihre beiden medizinischen Werke: „Physica“ und „Causae et curae“, äußerst wichtig waren. In diesen beiden Werken sind 230 Pflanzen, sowie 63 Bäume beschrieben, ebenfalls verbinden sich in diesen Schriften, Volksmedizin und Rezepturen aus der Klostermedizin. Die „Physica“ ist eine neunbändige Abhandlung über Heilmittel, von welchen zwei Bände der Pflanzenheilkunde gewidmet sind. Hildegard verwendet erstmals neben lateinischen auch volkstümliche Namen. Dadurch gelang ihr die Verknüpfung zwischen Klostermedizin und traditioneller Volksheilkunde. In ihrem medizinischen Grundlagenwerk „Causae et curae“ geht sie ebenfalls weit über die herrschende Lehrmeinung der Humorallehre hinaus. Sie entwickelt eigenständige Vorstellungen in Bezug auf die Körperlichkeit des Menschen, hier inbegriffen ist auch dessen Sexualität. Besonders diese Tatsache machte das Werk einzigartig für das Mittelalter. Theophrastus Bombastus von Hohenheim, besser bekannt als Paracelsus (1493-1541) war als Arzt, Philosoph, Alchemist, Astrologe und Naturforscher, einer der wichtigsten Heilkundigen in der Geschichte der Traditionellen Europäischen Medizin (TEM). Seine Erkenntnisse sind noch heute, zum größten Teil, so akkurat wie vor 500 Jahren. Paracelsus beeinflusste die anthroposophische Medizin, Homöopathie, Chemie, Physik als auch die moderne Arzneimittelherstellung. Durch seinen bekannten Ausspruch: „Alle ding sind gift und nicht on gift, allein die dosis macht, dass ein ding ein gift ist.“[2], setzte er neue Maßstäbe in der Pflanzenheilkunde. Seine Heilkunde beruht sowohl auf wissenschaftlichen Forschungen, Beobachtungen und Experimenten, als auch auf einer Philosophie der Natur. Besonders „das Licht der Natur“ spielt in all seinen Äußerungen eine wichtige Rolle, da man nur durch dieses, zu neuen Erkenntnissen gelangen kann. Paracelsus medizinische Lehre beinhaltet sowohl antike Humorallehre, hermetische Schriften, altertümliche Klostermedizin, Alchemie, Astrologie und besonders Volksmedizin, welcher er einige Erkenntnisse zu verdanke hatte. Ein Großteil dieser besagten Lehre handelt von den Versuchen, unsichtbare Kräfte, welche das Leben der gesamten Natur bestimmen zu erkennen und somit ein geeignetes „Arkana“ zu entdecken und zuzubereiten. [2] Vergleiche: Dr. med. Susanne Schunder-Tatzber, Heilen mit Pflanzen S. 16 -7- Paracelsus hat die Astromedizin, wonach der Mensch nicht isoliert vom Universum existiert, perfektioniert und die Analogien zwischen Gestirnen, Pflanzen, Körperteilen und Krankheiten im Einzelnen aufgeschlüsselt. „Als Begründer der Signaturenlehre, sah er in der äußeren Gestalt der Pflanzen (Signatur) einen Hinweis auf bestimmte Erkrankungen.“[3] Mit Paracelsus stand die Naturheilkunde an der Wende zur Neuzeit. Durch die Erfindung des Buchdrucks, wurde das Wissen über Heilpflanzen, der breiten Bevölkerung zugänglich gemacht. Nach der Bibel waren Kräuterbücher die meistgelesenen Bücher. Im 16. und 17. Jh. untersuchten Apotheker zunehmend die Inhaltsstoffe von Pflanzen und führten Prüfungen nach den Vorschriften der Arzneimittelbücher durch. Nun kamen neue Pflanzen, wie Chinarinde, Colanuss und Brechwurz, über den Seeweg zu uns nach Europa. Brech- und Abführmittel erfreuten sich großer Beliebtheit, da man die überschüssigen und schädlichen Säfte ausspülen wollte. Samuel Hahnemann (1755-1843) gilt als Begründer der Homöopathie, welches eine Erkrankung durch das Prinzip: „Ähnliches mit Ähnlichem“ zu heilen versucht. Den Grundstein für die Homöopathie, setzte Hahnemann durch die Übersetzung des Buches „Materia Medica“, welches ihn zu Selbstversuchen anstiftete. In diesen Versuchen, behandelte er sich selbst mit Chinarinde, welche als Heilmittel gegen Malaria empfohlen wurde, und kam zu dem Schluss, dass es die gleichen Symptome wie Malaria auslöste. Der Apotheker Friedrich Wilhelm Sertürner (1783-1841) gilt als Entdecker des Morphins. Es gelang ihm diese Substanz, welche er das „schlafmachende Prinzip“ nannte, zu isolieren (1841 wurde die Substanz in Morphin umbenannt). Damit war der Stoffnachweis der modernen Phytotherapie eingeführt. Mit der Entwicklung der Naturwissenschaften im 19. Jahrhundert kam es auch zur entscheidenden Wende in der Medizin. Sebastian Kneipp (1821-1897), Pfarrer und Heilpraktiker, erlangte vor allem durch seine Wasserkuren große Bekanntheit, wobei er auch ganzheitliche Vorstellungen von Ernährung, Lebensführung, Naturheilverfahren und der Verwendung milder Heilpflanzen hatte. Erstere entdeckte er, als er 1849 an Tuberkulose erkrankte und das Buch „Unterricht von der Heilkraft des frische Wassers“ von Johann Sigmund Hahn las. Da ein häufiges, kurzes Baden in der eiskalten Donau, gesundheitliche Besserung brachte, wurde es fortan zu einem fixen Ritual seinerseits. [3] Vergleiche: Siegfried, Bäumler: Heilpflanzenpraxis heute, S.7 -8- Als Begründer der anthroposophischen Medizin gilt Rudolf Steiner (1861-1925). In Steiners umfassenden medizinischen Lehre stehen Steinheilkunde, Pflanzenheilkunde, hermetischphilosophische Ideen und rythmische Funktionen des menschlichen Körpers im Mittelpunkt. Durch seine umfangreiche Lehrtätigkeit gewann er in den Gebieten Pädagogik (Waldorfschulen), Philosophie, Architektur, Landwirtschaft (biodynamische Landwirtschaft), Kunst und Medizin, großen Einfluss. Ab 1920 entwickelte er zusammen mit der Ärztin Ita Wegman die anthroposophische Medizin. 1921 traten einige Ärzte und Pharmazeuten zusammen, um die auf Steiners Ideen basierende Firma Weleda zu gründen, welche bis zum heuteigen Tag, Heil- und Pflegemittel nach anthroposophischen Kriterien erzeugt. Der Begriff „Phytotherapie“ wurde vom französischen Arzt Henri Leclerc (1870-1955) in die medizinische Wissenschaft eingeführt. Seine Definition besitzt heute im gesamten Bereich der EU Gültigkeit. Dem Arzt Dr. Rudolf Fritz Weiß (1895-1991) gelang es durch die Gründung des Lehrstuhls der Phytotherapie, dieser Therapieform mehr Anerkennung zu verschaffen, aus diesem Grund gilt er bis heute als Begründer der Pflanzenheilkunde. Maria Treben (1907-1991) hatte sich ihr ganzes Leben lang mit Kräuterkunde beschäftigt, jedoch weckte erst die Begegnung mit dem Biologen Richard Wilfort, ihre Begeisterung für dieses Thema. Im Jahr 1971, im Alter von vierundsechzig Jahren, hielt sie ihren ersten KräuterVortrag, vor damals noch kleinem Publikum. Ihre Zuhörerschaft wuchs beständig und als ein Verleger an sie herantrat, hatte sie bereits tausende Zuhörer in ihrem Publikum. Im Jahr 1980 erschien Maria Trebens erstes Buch „Gesundheit aus der Apotheke Gottes“, welches ein bis heute in verschiedensten Sprachen publizierter Welthit wurde. Inzwischen hat die Phytotherapie eine Renaissance erlebt und ist wichtiger Bestandteil eine umfassenden Therapiekonzepts. Die positive Einstellung der meisten Patienten gegenüber pflanzlicher Arzneimittel, wirkt sich fördernd auf deren Heilungsprozess aus. Vergleiche: Barbara Olesko: Die Kraft der Pflanzen, S. 7-15 [1] Vergleiche: Siegfried Bäumler: Heilpflanzenpraxi heute, S. 3-18 [1] Vergleiche: Dr. Grünwald, Jörg und Jänicke Christof: Grüne Apotheke, S. 9-23 [1] -9- 2.Arzneimittelrechtliche Zulassungsbestimmungen in Österreich[4] Die Zulassung von Phytopharmaka ist durch das Arzneimittelgesetz (AMG) geregelt. Die Anforderungen an die Zulassungsunterlagen zur Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit beschreiben §12AMG[5] und 12aAMG[6]. Für alle Mitgliedsstaaten der EU gilt ein Arzneimittel als zugelassen, wenn die Kommission der Europäischen Gemeinschaft eine entsprechende Genehmigung erteilt hat. Für die Zulassung der Phytopharmaka als Arzneimittel „besonderer Therapierichtung“ muss neben dem Nachweis der Wirksamkeit, Unbedenklichkeit und der klinischen Studien auch anderes wissenschaftliches Material wie z.B. die Aufbereitungsmonographien der Kommission E oder ESCOP-Monographien vorhanden sein. Zusätzlich zu den Aufbereitungsmonographien werden für diejenigen Drogen, die ausschließlich in Kombinationspräparaten auf dem Markt kommen, sogenannte Stoffcharakteristiken erstellt. Der Begriff Droge beschreibt eine getrocknete, lagerfähige Pflanze (auch Pflanzenteile), sowie eine aus jenen Pflanzen gewonnene Produkte. Das Wort Droge leitet sich von dem mittelhochdeutschen Wort „drög“, für trocken, ab und dient zur Bezeichnung getrockneter und somit haltbarer Heilpflanzen. 2.1 Eigenschaften traditioneller Heilmittel 1. Sie müssen mindestens 30 Jahre auf dem Markt sein, davon 15 Jahre in Europa. 2. Es müssen pflanzliche Präparate sein. 3. Sie müssen mit Vitaminen und Mineralstoffen kombinierbar sein. 4. Sie sind nicht nur für schwere Erkrankungen geeignet. 5. Ihre Qualität muss den Anforderungen des Arzneimittelbuches entsprechen. [5] Vergleiche: http://www.jusline.at/12a._AMG.html Vergleiche: http://www.jusline.at/12._Registrierung_traditioneller_pflanzlicher_Arzneispezialit%C3%A4ten_AMG.html [6] -10- 2.2 Zuständige Behörden für Arzneimittelzulassung in Europa Die ESCOP (European Scientific Cooperative on Phytotherapy) ist die Ergänzung der Kommission E auf europäischer Ebene und schafft harmonisierte Bewertungskriterien für pflanzliche Arzneimittel in Europa. Die Weltgesundheitsorganisation WHO (World Health Organisation) erarbeitet weltweit Monographien zu Arzneipflanzen, von denen bis jetzt 80 angefertigt wurden. 1995 wurde ein Projekt gestartet, welches die Anforderungen an Wirksamkeit, Qualität und Sicherheit von Arzneipflanzen festlegt. Im Jahr 2000 veröffentlichte die WHO generelle Leitlinien zum methodischen Vorgehen im Bezug auf die Untersuchung traditioneller Medizin, welche ebenfalls Leitlinien zu Wirksamkeit, Sicherheit und Qualität beeinhalten. Die HMPWP (Herbal Medicinal Products Working Party) arbeitet für die EMEA als Expertengruppe, deren Aufgabe in der Aufstellung von Leitlinien zu Bewertung der Wirksamkeit, Unbedenklichkeit und Qualität pflanzlicher Arzneimittel liegt. Dieser Vorgang erfolgt auf Grundlage, bereits bestehender Monographien der WHO und ESCOP, der sogenannten „core-data“. Für die Beurteilung von Arzneimitteln zuständige Behörde ist die EMEA (European Agency for the Evaluation of Medicinal Products). Ihre Aufgaben bestehen in der Beratung von Mitgliedsstaaten, hinsichtlich Wirksamkeit, Qualität und Unbedenklichkeit von Arzneimitteln, sowie in der Unterstützung pharmazeutische Unternehmen bei deren klinischen Forschungen. Sie bestrebt die Harmonisierung der Zulassungsanforderungen auf internationaler Ebene. Die erarbeiteten Richtlinien auf internationaler Ebene (ICH: International Conference on Harmonisation) bilden die Grundpfeiler des europäischen Zulassungssystems. Teepackungenbeschriftung: [4] Vergleiche: Dr. Grünwald, Jörg und Jänicke Christof: Grüne Apotheke, S.35-42 [4] Vergleiche: http://www.jusline.at -11- 3. Anwendung von Heilkräutern in alternative Heilmethoden[7] 3.1 Homöopathie (griech.: “homoion pathos“ = ähnliches Leiden) Nach der Simile-Regel („similia smili bus currentur“), wird Ähnliches mit Ähnlichem geheilt. Um zu erfahren welche Heilpflanze gegen welche Krankheit hilft, muss eine hohe Dosis im gesunden Zustand eingenommen werden. Man geht hierbei davon aus, dass eine sehr geringe Dosierung eine Abwehrreaktion hervorruft. Die Vorteile bei einer homöopathischen Behandlung, welche von einem geschulten Homöopathen durchgeführt werden sollte, liegt darin, dass Nebenwirkungen ausbleiben, da nicht in die physiologischen Vorgänge des Körpers eingegriffen wird. 3.2 Anthroposophische Medizin Nach der anthroposophischen Lehre Rudolf Steiners besteht das menschliche Wesen aus dem physischen Körper, dem Geist, der Lebenskraft und der Seele. Alle sind an der Heilung der Krankheit beteiligt. Die Herstellungsverfahren der Heilmittel sind von großer Bedeutung, da sie die Qualität der anthroposophischen Arzneimittel bestimmen. Für die Therapie wird eine schulmedizinische Diagnose, anhand von Blutbildern oder Ähnlichem erstellt, wobei sich der anthroposophische Arzt ebenfalls bemüht die Krankheit auf lebendiger seelischer oder geistiger Ebene festzustellen. Erst dann werden die entsprechenden Heilmittel angewandt. 3.3 Bachblütentherapie Da der Homöopath Dr. Edward Bach der Ansicht war, dass eine Krankheit durch seelisches Ungleichgewicht auftritt, konzentrierte er sich auf die Behandlung des Gemütszustandes seiner Patienten. Er sammelte 37 verschiedene Blütenpflanzen und krautige Blütenpflanzen, welche sich positiv auf das seelische Befinden des Kranken auswirken sollten. Diese äußerst sanfte Behandlungsmethode wird vor allem bei Kindern eingesetzt, da keine Nebenwirkungen auftreten. Die Essenzen der Blüten, werden innerlich angewandt. -12- 3.4 Kneipptherapie (Phytobalneologie) Das wohl bekannteste der fünf Prinzipien der Kneipptherapie ist die Phytobalneologie, welche sich mit der Verwendung von Heilbädern mit pflanzlichen Auszügen befasst. Besonders bewährt hat sich diese Methode bei Hautkrankheiten, rheumatischen Beschwerden, Erkältungen, Unruhe und Schlafstörungen. Heilbäder werden je nach gewünschtem Effekt, kalt oder heiß genommen, da die Temperatur den Blutdruck und die Herzfrequenz beeinflusst. Die pflanzlichen Badezusätze werden über die Haut und die Atemwege aufgenommen und entfalten dort ihre Wirkung. 3.5 Aromatherapie Die Aromatherapie beinhaltet die therapeutische Anwendung ätherischer Öle, die durch Wasserdampfdestillation aus Pflanzen gewonnen werden. Das Ziel hierbei ist den Stoffwechsel zu regulieren und das seelische Befinden zu harmonisieren. Die Duftstoffe werden in geringer Dosierung verabreicht, stimulieren dabei den Geruchsinn und beeinflussen über die Atemwege die verschiedenen Körperfunktionen. Diese aufgenommenen Mengen sind allerdings sehr gering und nicht vergleichbar mit einer phytotherapeutischen Inhalation. 3.6 Ayurveda (Indische Medizin) Nach ayurvedischer Lehre besteht die Einheit des Lebens aus Körper, Sinneswahrnehmungen, Geist und Seele. Wobei der Körper als Mikrokosmos, die Eigenschaften des Mikrokosmos (Universum), wiedergespiegelt. So besteht der Körper aus den fünf Elementen (Feuer, Erde, Wasser, Luft und Raum) besteht. Diese Elemente sind durch die drei Grundprinzipien Pitta (Feuer und Erde), Vata (Himmel und Luft) und Kapha (Erde und Wasser) charakterisiert. Herrscht ein Ungleichgewicht zwischen diesen Grundprinzipien, so entstehen Krankheiten. Die Behandlung erfolgt indem ein Zuwenig der bestimmten Elemente zugeführt oder ein Zuviel abgeführt wird. Hierbei erwähnenswert ist weiters, dass ein Zuviel mit drastischen Maßnahmen wie z.B. Erbrechen, Abführen, Aderlass oder Schwitzen, aus dem Körper entfernt wird. Bei einem Zuwenig werden pflanzliche Arzneien dem Körper zugeführt. -13- 3.7 Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) hat ihren Ursprung in der Chinesischen Philosophie. „Die drei wichtigsten Grundprinzipien sind Yin und Yang, die fünf Wandlungsphasen und Qi.“[8] 1)„Yin und Yang sind zwei Aspekte eines Ganzen.“[9] -Yin: ist das passive oder materiell-statische, der beiden Aspekte eines Ganzen. -Yang: ist das aktive oder funktionell-dynamische Prinzip. 2) Das System der Wandlungsphasen versucht die Welt durch die fünf Elemente (Feuer, Wasser, Erde , Luft und Metall) zu beschreiben. „In der TCM sind diesen Elementen die fünf „Funktionskreise“ oder die fünf „klassischen inneren Organe“ zugeordnet: Niere (Wasser), Leber (Holz), Herz (Feuer), Milz (Erde), und Lunge (Metall).“[10] Die einzelnen Organe sind über Leitbahnen miteinander verbunden und können sich gegenseitig, über festgelegte Beziehungen beeinflussen. 3)„Das Qi ist ein vielschichtiges Konzept, mit dem verschiedenartigste Körpervorgänge beschrieben werden. Seine zentrale Funktion ist ständige Aktivität und Dynamik.“[11] Zur Behandlung der Krankheit (=Ungleichgewicht dieser Kräfte) gehören drei Heilmaßnahmen: -“äußere Therapie“: die Behandlung mit Akupunktur. -“innere Therapie“: die Anwendung, am besten täglich neu zubereiteter, individuell die Anwendung, am besten täglich neu zubereiteter, individuell zusammen-gestellter Arzneimittel, welche auf den Gemütszustand des Patienten abgestimmt werden. -“unspezifische Heilmaßnahmen“: hierzu zählen Massagen, Dialektik und Bäder. 3.8 Kampo-Medizin (Japanische Medizin): Bei diesem Medizinsystem steht die physische Konstitution des Patienten im Mittelpunkt. Subjektive Symptome und äußere Empfindungen und Umstände, welche scheinbar wenig mit der Krankheit zu tun haben, sind wichtig. Die Behandlung zielt darauf ab, den physischen Zustand wie auch die Abwehrkräfte zu stärken und das natürliche Gleichgewicht des Stoffwechsels wiederherzustellen. Dabei wird auf pflanzliche Arzneimittel, tierische und mineralische Substanzen sowie auf Massagen und Akupunktur Wert gelegt. [7] Vergleiche: Dr. Grünwald, Jörg und Jänicke, Christof: Grüne Apotheke, S. 24-34 Vergleiche: Dr. Grünwald, Jörg und Jänicke, Christof: Grüne Apotheke, S. 33 [8],[9],[10],[11] -14- 4. Das Sammeln, Trocknen und Lagern von Heilkräutern[12] Bei dem Sammeln von Heilkräutern, spielen folgende Faktoren eine wichtige Rolle: Umgebung: Es werden nur Pflanzen von unberührten Wiesen, Feldern oder Wegränder gepflückt. Insektizide, Kunstdünger, Feinstaub und sonstige giftige Ablagerungen sind zu meiden. Auf Magerwiesen, die bekanntlich nicht gedüngt werden, findet man eine besonders große Artenvielfalt. Eine wichtige Regel bei dem Sammelvorgang ist, immer ein Drittel des Kräuterbestands vor Ort unberührt zu lassen, da somit die Reproduktion dieser Pflanze gewährleistet ist. Wetter: Die empfohlene Wetterlage bei normaler Kräutergewinnung, ist ein trockenes Klima, will man jedoch Bachblüten aufsammeln, so muss man auf feuchteres Wetter hoffen, da somit der morgentliche Tau in einer größeren Menge zu gewinnen ist. Zeit: Beim Zeitpunkt sind sowohl Jahreszeiten als auch Mondzyklen und Tageszeiten gemeint. Verschieden von Kraut zu Kraut, entfaltet sich deren Wirkung je nach Jahreszeit, während welcher es gepflückt wurde. Der Mondzyklus ist entscheidend für die Heilwirkung, deshalb werden oberirdische Pflanzenteile bei zunehmenden und unterirdische bei abnehmenden Mond gesammelt. Diese Regelung hängt mit Ebbe und Flut zusammen, da hierbei wie bei einem Gewässer auch in der Heilpflanze die Säfte, das Wasser, ansteigen und sinken. Um die Mittagszeit bis frühen Nachmittag ist die Fotosyntheseleistung am höchsten und daher der Wirkstoffgehalt am größten. 4.1 Das Sammeln von: Blüten ist günstig bei trockenem Wetter, da sie sonst leicht verderben. Kurz nach dem Verblühen ist bei einem Großteil der Kräuter, der maximale Wirkstoffgehalt festzustellen, jedoch hat z.B. das Johanniskraut die höchste Wirkstoffkonzentration kurz vor dessen Verwelken. Blättern ist ebenfalls bei trockenem Wetter günstig. Aber vor allem das Alter des Blattes ist entscheidend, je jünger desto höher ist der Wirkstoffgehalt. Die großen, rauen (derben) Blätter werden einzeln abgezupft, während die kleineren, zarteren Blätter vom Stängel abgestreift werden. -15- Beeren sollten kurz vor der vollständigen Reife geerntet werden, um sie dann zu Hause fertig ausreifen zu lassen. Wurzeln ist bei abnehmendem Mond empfohlen, einfach ausgraben abwaschen und trocken lagern. Beim Sammeln spielt die Erfahrung und Artenkenntniss eine besonders wichtige Rolle. 4.2 Das Trocknen und Aufbewahren von: ganzen Heilkräutern: Die Kräuter werden zu Bündeln zusammengebunden und anschließend an einen trockenen Ort kopfüber aufgehängt. Die Küche ist für die Lagerung solcher Bündel ungeeignet, da der Kochgeruch den Eigengeschmack der Kräuter verfälscht. Blättern, Blüten und Früchten: -Ein Leintuch wird gerade ausreichend gespannt so dass, in dessen Mitte ein leichtes „Durchhängen“ zu bemerken ist. -Eine platzsparende Methode, ist das Auslegen von Zeitungspapier, auf welchen anschließend, wie in der ersten Trocken/Lagermöglichkeit, die Kräuter großflächig aufgelegt werden. Rinden und Wurzeln: - Das Pflanzengut wird im Backofen bei 40-60 Grad getrocknet, die Dauer unterscheidet sich je nach Flüssigkeitsgehalt. - Die Pflanzenteile werden in der Nähe eines kräftig wärmenden Heizkörpers ausgelegt. Der Trocknungsvorgang ist abgeschlossen, sobald Wurzeln und Rinden beim Brechen knacken, Blüten und Blätter ausdörren, Stängel an Elastizität verlieren und das Sammelgut spröde wird. -16- 4.3 Lagerung der getrockneten Pflanzenteile Es empfiehlt sich die Kräuter in Papiertüten, Blech,- Holz-, oder Glasgefäßen aufzubewahren. Wichtig hierbei ist nur, dass man sie in einem trockenen, von Sonneneinstrahlung geschützten Regal einlagert und genauestens beschriftet werden. Von der Aufbewahrung in Plastikbehältern ist in jeder Hinsicht abzuraten, da Kunststoffe schädliche Chemikalien an die Kräuter abgeben können, welche deren Wirkung, Geschmack und Geruch verfälschen oder gar ruinieren. Die Vorräte werden alle 2 Jahre kontrolliert. Ältere Kräuter können als Badezusatz für ein Kräuterbad verwendet werden. [12] Vergleiche: Spangler, Bettina (Projektleitung), Omas Lexikon der Kräuter und Heilpflanzen, S. 15-20 5. Heilpflanzen zubereiten [13] Dieser Vorgang ist genau wie bei Speisen, auch bei Heilkräutern notwendig um sie dem menschlichen Körper zuführen zu können. Hier sind die üblichen Zubereitungsmöglichkeiten, um den Kräutern deren heilende Wirkung zu entlocken und diese auf den Menschen anwendbar zu machen, aufgelistet. 5.1 Bäder Vollbäder: Zunächst werden zwei Handvoll, in ein Leinensäckchen gewickelte Pflanzenteile, dem idealerweise 38°C warmen Wasser einer Badewanne beigemengt. Ebenfalls besteht die Möglichkeit, im Handel freierhältliche Kräuterextrakte für Vollbäder zu erwerben. Vorsicht ist bei solchen Vollbäderextrakten anzuraten, da manche Duftstoffe, allergische Reaktionen auslösen können. Es empfiehlt sich maximal 15 Minuten in einem solchen Vollbad zu verweilen. Wichtig bei der Anwendung eines Bades auf den Körper ist, dass man die Beruhigungsbäder eine Stunde vor dem Schlafengehen nimmt, jedoch schleimlösende und durchblutungsfördernde Vollbäder am Nachmittag vollführt. Vorsicht: Man sollte nach einem Vollbad niemals sofort ins Freie gehen, da es zu einer Schockreaktion des Körpers kommen kann, welche gesundheitsschädlich wäre. -17- Ebenfalls ist Menschen mit niedrigem Blutdruck oder Herzschwäche von dieser Heilpraktik abzuraten. Menschen mit entzündeten Hautstellen, sollten sich darauf einstellen, dass ihre betroffenen Hautpartien sehr empfindlich nach einem Kräuterbad reagieren. Sitzbad: Drei Esslöffel Heilkraut werden mit einem Liter Wasser aufbereitet. Bei Benutzung ist nach zehn Minuten eine Pause einzulegen. Sitzbäder können mehrmals täglich ausgeführt werden, da sie dem Körper weniger Strapazen zumuten als ein Vollbad. 5.2 Öle Wegen ihrer entzündungshemmenden, wundheilenden und wohltuenden Eigenschaften werden Öle gerne aufgetragen. Sie sind nur für die äußerliche Anwendung geeignet. Herstellungsmethoden: - Standardöl: Zunächst werden 100g des frischen Heilkrauts, 500ml Olivenöl hinzugefügt. Anschließend füllt man dieses Gemisch in farblose Glasflaschen und lässt sie über einen Zeitraum von sechs Wochen auf dem Fensterbrett stehen. Das Behältnis, in welchem sich das Öl befindet, sollte während dieser Zeitspanne einmal täglich geschüttelt werden um Kraut und Öl zu durchmischen. Nach Ablauf dieser Frist, sollte das Öl zum Zweck der Filtrierung durch einen Kaffeefilter oder ein Leinentuch abgeseiht werden und daraufhin, in lichtundurchlässige Glasflaschen gefüllt und an einem lichtgeschützten Ort aufbewahrt werden. Wichtig bei dem Filtrierungsprozess, ist das Auspressen des Kräutersatzes. -Weißweinöl: Zu Beginn werden 500g frischen Heilkrauts, mit 500ml Weißwein und 100ml Olivenöl vermengt. Dieses Gemisch zieht anschließend 3 Tage, um dann in einem Dampfbad erhitzt zu werden, bis sich der gesamte Weißwein verflüchtigt hat. Nun muss die Flüssigkeit nur noch durch ein Leinentuch oder einen Kaffeefilter filtriert werden, dann ist sie bereit um in lichtundurchlässige Flaschen gefüllt zu werden. Dieses Öl wird gerne wegen des kühlenden Effekts, aufgetragen. -18- 5.3 Pulver Meistens für die äußerliche Anwendung bestimmt. Das Pulver wird bei innerlichen Problemen angewandt, wenn die Wirkung schnell und intensiv einsetzen soll. Bei der inneren Anwendung ist darauf zu achten, dass man nur sehr wenig Pulver nimmt da es eine große Intensität besitzt. Wichtiges: Die getrockneten Pflanzenteile werden in einem Mörser zerrieben und anschließend in Behältnissen, welche meist aus Papier oder Glas bestehen, gelagert. Bei der Lagerung von Pulver gibt es das Problem der Austrocknung, welches aufgrund der großen Oberfläche schnell vor sich geht. Bei äußerlicher Anwendung, wird das Pulver meist einer Creme oder Paste beigemengt um deren Wirkung zu erhöhen. 5.4 Salben Ein Produkt, welches aus Öl gewonnen wird und somit äußerlich zum Einsatz kommt. Herstellung: Für die Salbengrundlage werden zunächst 500ml Öl in einem Wasserbad erhitzt, während dieses Prozesses werden 50g Bienenwachs und 3 Esslöffel Lanolin (=Wollfett) hinzugefügt. Sobald die Zutaten geschmolzen sind, wird das Behältnis vom Herd genommen und dessen Inhalt mit einem Schneebesen geschlagen, bis die Masse auskühlt und zäh wird. Während die Salbe auskühlt, wird das Pulver, das Extrakt oder der ölige Auszug beigemengt. 5.5 Säfte Säfte dienen der innerlichen Anwendung. -Fruchtsaft: Die Herstellung ist denkbar unkompliziert, da man die Früchte lediglich auspressen muss und die heilsame, vitaminreiche Erfrischung sofort zu sich nehmen kann. -Kräutersaft: Ein Getränk, welches aus Wurzelwerk, Blättern, Kräutern und Stängel gewonnen wird, muss mit 5-10 Teilen Wasser verdünnt werden, da es andernfalls einen herben, sauren oder erdigen Geschmack hat und kaum genießbar ist. -19- 5.6 Tees Das meist als Heißgetränk konsumierte Heilmittel Tee, kann sowohl innerlich als auch äußerlich angewandt werden. Äußerlich wird das Getränk, auf einen Wickel oder eine Auflage geträufelt oder vor der Anwendung darin eingelegt. Diese Praktik hilft hervorragend bei Hauterkrankungen, verkrusteten Wunden, Muskelzerrungen, Prellungen und Quetschungen. Innerlich angewandt hilft das Gebräu sehr gut und verlässlich bei fast allen Beschwerden. Die verschiedenen Kräuter-mischungen sind entscheidend. Allgemein: Je länger der Tee zieht, desto stärker ist die Wirkung der Gerbstoffe, jedoch ist das Maximum zwölf Minuten. Durch das Erhitzen der Kräuter, kann deren Wirkung verstärkt oder unter Umständen abgeschwächt werden. Der Vitamingehalt wird durch die hohen Temperaturen vermindert, während die Schleimstoffe erst durch hohe Temperaturen und langes ziehen lassen im Wasser in Lösung gehen. Zubereitung: -Aufguss: Zunächst werden 2-3 Teelöffel getrockneter Pflanzenteile (Blätter, Blüten, Früchte und Stängel) mit 200-250ml kochendem Wasser übergossen, anschließend muss man nur noch ein Leinentuch über das Behältnis legen, sodass die ätherischen Öle nicht entschwinden. -Abkochung: Diese Art der Zubereitung, eignet sich sehr gut für harte Pflanzenteile wie beispielsweise Rinden und Wurzeln. Die 200-250ml kalten Wassers werden auf 2 Teelöffel getrockneter Pflanzenteile gegossen und anschließend wird das Kräuterwasser bei einer Dauer von fünfzehn Minuten aufgekocht. -20- 5.7 Tinkturen Äußerlich angewandt kann man Wickel und Auflagen in jener Tinktur tränken und sie auf die zu behandelnden Stellen legen. Diese befeuchteten Stoffstücke helfen bei Hautekzeme, Hautpilze, Furunkel, Akne, Verstauchung, Muskelzerrung, Hämatome, Verdauungsbeschwerden und Entzündungen im Mundraum. Innerlich angewendet wird die Tinktur mit 2-3 Teilen Wasser verdünnt und zum Spülen des Rachenraumes oder zum Trinken bei Verdauungsbeschwerden verwendet. Herstellung: Zunächst werden 20g getrockneten Krauts im Mörser zerkleinert. Es ist jedoch ebenfalls möglich das gewünschte Pulver in der Apotheke zu erwerben. Anschließend wird die pulvrige Substanz zusammen mit 100ml 70- prozentiger Alkohollösung in einem Glasgefäß vermengt, in welchem das Gebräu nun 10 Tage lang zieht. Nach dieser Prozedur muss die Flüssigkeit lediglich in eine lichtundurchlässige Flasche mit Dosieraufsatz abgefüllt werden. Der Alkoholgehalt der Tinktur verstärkt die Wirkung des Krautes. Jedoch ist Alkoholikern von diesem Heilmittel abzuraten, da es zu einem erneutem „Suchtausbruch“ kommen könnte. 5.8 Wickel und Auflagen Bei dieser Heilpraktik werden in Tees, Tinkturen oder Ölen getränkte Verbände und Stoffstücke äußerlich angewandt um Hautkrankheiten, verkrusteten Wunden oder stumpfen Verletzungen entgegen zu wirken. [13] Vergleiche: Spangler, Bettina (Projektleitung), Omas Lexikon der Kräuter und Heilpflanzen, S. 20-26 -21- 5.9 Teerezepturen Brust- und Hustentee: Blasen- und Nierentee zur Durchspülung: Eibischwurzel 30.0% Anisfrüchte angest. 10.0% Huflattichblätter 30.0% Isländisch Moos 20.0% Süßholzwurzel 10.0% Zubereitung: Auf 1 Teelöffel Kräutermischung, wird 1 Teelöffel Kräutermischung gegossen und 10 Min. ziehen gelassen. 1 Tasse nach dem Aufstehen und eine vor dem Schlafengehen. Birkenblätter 30.0% Brennnesselkraut 30.0% Ackerschachtelhalmkraut 20.0% Goldrutenkraut 20.0% Zubereitung: Auf 1 Teelöffel Kräutermischung, wird 1 Tasse Wasser gegossen und 10 Min. ziehen gelassen. Mehrere Tassen täglich trinken. Stoffwechselanregender Tee: Tee für infektiöse Hauterkrankungen: Klettenwurzel 40.0% Süßholzwurzel 10.0% Brennnesselkraut 30.0% Löwenzahnwurzel/- kraut 20.0% Zubereitung: 2 Teelöffel Kräutermischung 1 Stunde in kaltem Wasser ansetzen, kurz aufkochen und 5 Min. ziehen lassen. 2-3 Tassen täglich über 3-6 Wochen. Lavendelblüten 4 Esslöffel Eichenrinde 8 Esslöffel Kalmuswurzel 8 Esslöffel Kamillenblüten 8 Esslöffel Zubereitung: Die Kräutermischung mit 1 Liter kochendem Wasser übergießen, 10 Min. ziehen lassen und abseihen, um es dem Badewasser hinzuzugeben. Tee für Haarwasser: Tee zur Hustenreizlinderung: Brennnesselwurzel 5 Esslöffel Brennnesselblätter 5 Esslöffel Klettenwurzel 3 Esslöffel Birkenblätter 3 Esslöffel Rosmarinblätter 3 Esslöffel Zubereitung: 4 Esslöffel Kräutermischung 15 Min. mit ½ l Wasser aufkochen und nach dem Abkühlen in die Kopfhaut einmassieren. Isländisch Moos 40.0% Königskerzenblüten 20.0% Malvenblüten 20.0% Zubereitung: 2 Teelöffel Kräutermischung mit 1l siedendem Wasser übergießen und 10 Min. ziehen lassen. Morgens 1 Tasse. Quellen: Siegfried Bäumler Heilpflanzenpraxis heute, Urban & Fischer Verlag München, Sonderausgabe der 1. Auflage 2007, S.591, 595, 686, 728, 771 -22- 6. Arzneipflanzenportraits Einleitung: Hierbei handelt es sich nur um eine mögliche Ergänzung einer ärztlich verschriebenen Therapie, welche zuvor mit dem behandelnden Arzt besprochen werden sollte. Da diese Heilpflanzen durch ihre meist sanfte Wirkung und ihren geringeren Wirkstoffgehalt gegenüber Medikamenten eher ungefährlich sind, können sie auch über einen längeren Zeitraum bedenkenlos eingenommen werden. Arnika (Arnica montana, Familie: Asteraceae) Merkmale: ist eine mehrjährige, ca. 2060cm hohe krautige Staude, gelbe Blüten, rosettenförmige, grundständige Blätter. Vorkommen: auf Magerwiesen zwischen 500- 2500m Seehöhe. Verwendung: Äußerlich werden die getrockneten Blütenstände als Tinktur oder Tee für getränkte Auflagen verwendet. Hilfreich bei Entzündungen, Muskel- und Gelenkschmerzen, sowie bei stumpfen Verletzungen. Inhaltsstoffe: ätherische Öle, Cumarine, Sesquiterpenlactone, Flavonoide. Abb.1 Anwendungsbeschränkungen: Die Blüten dürfen nicht innerlich angewandt werden, ebenfalls ist von einer längerfristigen Anwendung auf offene Wunden abzuraten. Nebenwirkungen sind nur bei Allergie auf Korbblütler zu erwarten. Sammelzeit ist von Juli bis August. Abb.1 Siehe: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/0b/Illustration_Arnica_montana0.jpg -23- Baldrian (Valeriana officinalis, Familie: Valerianaceae.) Merkmale: Eine bis 100 cm hohe, ausdauernde Pflanze, trichterförmige, rosafarbene, kleine Blüten, in Trugdolden paarig gefiederte Blätter mit 15-20 Teilblättchen. Vorkommen: In fast ganz Europa und teilweise in Asien verbreitet, häufig in Gräben, an Bachufern und Waldrändern anzutreffen. Verwendung: Die getrocknete Wurzel, wird als Tee zubereitet und hilft gegen Schlafstörungen, Angstzustände, Unruhe, sowie bei Magenkrämpfen und Nervosität. Als Badezusatz wirkt die Baldrianwurzel entspannen. Inhaltsstoffe: Mono- und Sesquinterpene Abb.2 Anwendungsbeschränkungen: Durch mangelnde wissenschaftliche Erkenntnisse ist vom Gebrauch, während der Schwangerschaft und Stillphase abzuraten. Ebenfalls ist das Autofahren nach der Einnahme dieses Krautes, wegen der entspannenden Wirkung zu unterlassen. Nebenwirkungen sind bei starker Überdosierung können starke Magenkrämpfe, Zittern und Müdigkeit auftreten. Sammelzeit ist von Mai bis August. Abb.2 Siehe: http://www.kraeuter-verzeichnis.de/zeichnungen/gross/Baldrian.jpg -24- Brennnessel (Utrica dioica, Familie: Urticceae) Merkmale: merhjährige, ca. 50-150 cm hohe Pflanze, mit grünlichen Blüten, grobgezahnte, am Grund herzförmige, nach vorne zugespitzte, mit Borsten- und Brennhaaren versehene Blätter. Vorkommen: Typische Ruderalpflanze, in gemäßigten Zonen weltweit, häufig in Gräben, Gebüschen, auf Schuttplätzen und am Wegesrand anzutreffen. Verwendung: Wurzeln als auch Blätter werden vor allem bei rheumatischen Beschwerden, zur Blutreinigung, sowie Harnwegsproblemen bei und für Blasen- und Haar- und Kopfhautpflege verwendet. Auch eine radikale durchblutungsfördernde Methode, bei der man die Blätter auf der Haut reibt ist möglich. Abb.3 Inhaltsstoffe: Phytosterole, Lectine, Lignane, Gerbstoffe, Flavonoide, Eisenverbindungen. Anwendungsbeschränkungen: Wegen geringen wissenschaftlichen Erkenntnissen, ist von einer Behandlung während der Schwangerschaft und Stillzeit ist abzuraten. Ebenfalls bei Ödemen, welche sich auf eingeschränkter Nieren- und Herztätigkeit zurückführen lassen, ist die Brennnessel nicht zu empfehlen. Nebenwirkungen sind mögliche Magen-Darmbeschwerden und allergische Hautausschläge. Sammelzeit ist von Juni bis September. Abb.3 Siehe: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/d2/Illustration_Urtica_dioica0.jpg -25- Fenchel (Foeniculum vulgare, Familie: Apiaceae.) Merkmale: mehrjährige, ca.60-250cm hohe Staude, bis 15cm hohe, gelbgrüne Dolden, mit 12-25 ungleichen, fadenförmig auslaufenden, 2bis 4-fach gegliederte Döldchen. 4-10mm lange, längliche Blüten. Vorkommen: Diese Gartenpflanze bevorzugt kalkhaltige, mäßig feuchte, nährstoffreiche Böden, sonnige Standorte und ihre Wildvorkommen liegen im Mittelmeerraum. Verwendung: Die getrockneten Früchte, werden zu Tee oder Öl verarbeitet und wirken bei Magen- und Darmbeschwerden, Entzündung der Atemwege und Unruhe. Inhaltsstoffe: Transanethol, Estragol, Fenchon. Abb.4 Anwendungsbeschränkungen: Das Fenchelöl sollte nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit verwendet werden, ebenfalls ist das Öl nicht bei kleinen Kindern anzuwenden. Nebenwirkungen: sind sehr selten Allergien und Kreuzreaktionen mit Sellerie. Sammelzeit: ist von Juli bis September. Abb.4 Siehe: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/7f/Illustration_Foeniculum_vulgare0.jpg -26- Goldrute (Solidago virgaurea, Familie: Asteraceae) Merkmale: bis 1m hohe Staude, 6-12 gelbe Zungenblüten, innen deutlich kürzere Rohrblüten, welche in einer Rispe angeordnet sind, eiförmig-lanzettliche, am Rand gesägte Blätter. Vorkommen: In fast ganz Europa, Nordafrika und teilweise in Asien verbreitet, häufig an Waldrändern und in lichten Wäldern anzutreffen. Verwendung: Das Kraut wird zur Durchspülung bei Harnsteinen, Harnwegsund Blasenentzündungen, (=kleine Nierensteine) und Nierengrieß zu deren Vorbeugung verwendet. Abb.5 Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, Bitterstoffe, Saponine, Flavonoide, ätherische Öle Anwendungsbeschränkungen: Sind in Folge einer eingeschränkten Herz- und Nierentätigkeit Ödeme zu beobachten, so darf keine Durchspültherapie mit diesem Kraut durchgeführt werden. Falls sie an chronischen Nierenerkrankungen leiden, sollten sie sich mit ihrem behandelnden Arzt, über diese Behandlungsmethode beraten. Nebenwirkungen: sind nur bei Allergie auf Korbblütler sind zu erwarten. Sammelzeit: ist von Juli bis September. Abb.5 Siehe:http://blog.kraeuterpfarrer.at/wp-content/uploads/2012/12/Goldrute-Echte_neuer-Pfad.jpg -27- Hopfen (Humulus lupulus, Familie: Cannabaceae) Merkmale: mehrjährige, ca. 3-6m hohe Schlingpflanze, zweihäusige Blüten, gegenständige, 3- bis 5-fach gelappte, borstig behaarte Blätter mit gesägtem Rand. Kultiviert wird die weibliche Pflanze. Vorkommen: In Süd- und Mitteleuropa , sowie in Teilen Asiens und Nordamerikas verbreitet. Weniger häufig an Waldrändern, in Auwäldern und Gebüschen anzutreffen. Verwendung: Die weiblichen Blütenstände werden gegen Angstzustände, Schlafstörungen, Unruhe und Nervosität verwendet. Inhaltsstoffe: Mycren, Flavonoide, Gerbstoffe, Humulen und Caryophyllen(Bitterstoffe im Harz). Abb.6 Anwendungsbeschränkungen: Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollten sie, wegen mangelnder wissenschaftlicher Erkenntnisse, mit ihrem behandelnden Arzt reden. Ebenfalls ist durch die einschläfernde Wirkung, vom Autofahren abzuraten. Nebenwirkungen: Die frische Pflanze kann zu Sensibilisierung führen, das getrocknete Kraut eher selten. Sammelzeit ist von Juli bis August. Abb.6Siehe:http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/e/e9/Illustration_Humulus_lupulus0.jpg/24 8px-Illustration_Humulus_lupulus0.jpg -28- Johanniskraut (Hypericum perforatum, Familie der Hypericeae) Merkmale: mehrjährige, ca. 30-100cm hohe Pflanze, mit leuchtend gelben, in Dolden stehenden Blüten, ovale, ganzrandige, punktierte, gegenständige Blätter. Vorkommen: In fast ganz Europa und Asien verbreitet. Häufig an Weg- und Waldrändern, auf Magerwiesen und auf Kahlschlagflächen anzutreffen. Verwendung: Das getrocknete Kraut kann zu Tee, Öl, Tinktur und Salbe verarbeitet werden. Es wirkt gegen Depressionen, Verbrennungen und Entzündungen. Inhaltsstoffe: Hypericin, Pseudohypericin, Hyperforin, ätherisches Öl, Gerbstoffe Flavonoide und Xanthone. Abb.7 Anwendungsbeschränkungen: Nach Organtransplantation und bei Behandlung einer HIVInfektion, darf Johanniskraut nicht angewandt werden. Ebenfalls fehlen wissenschaftliche Erkenntnisse, in Bezug auf die Verwendung, während Schwangerschaft und Stillzeit. Noch erwähnenswert wäre, dass bei der Einnahme von Blutgerinnungs-hemmenden Medikamenten, Rücksprache mit dem Arzt gehalten werden sollte. Nebenwirkungen: Mögliche Wechselwirkungen bei Einnahme von Antdepressiva, Immunsuppressiva, Proteasehemmern, Antikoagulanzien, Theophyllin und Digoxin. Weiters können erhöhte Lichtempfindlichkeit, Kopfschmerzen, Unruhe, Müdigkeit und Magen-DarmBeschwerden auftreten. Sammelzeit ist von Juni bis September. Abb.7 Siehe: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/4e/Hypericum_perforatum_i01.jpg -29- Kamille (Matricaria recutita, Familie: Astreaceae) Merkmale: einjährige, ca. 20-40 cm hohe Pflanze, kegelförmige Blütenköpfchen, außen weiße Zungenblüten, innen gelbe Rohrblüten, schmale, spitze 2- bis 3-fach gefiederte, wechselständige Blätter. Vorkommen: In Süd-, Ost- und Mitteleuropa beheimatet und weltweit angebaut. Häufig auf Getreideäckern, Brachflächen und an Waldrändern anzutreffen. Verwendung: die frischen oder getrockneten Blütenköpfchen können zu Tee, Tinktur und Öl verarbeitet werden. entzündungshemmend, Die Pflanze krampflösend wirkt und beschleunigt die Wundheilung. Abb.8 Inhaltstoffe: Bisabololoxid A und B, Flavonoide, Flavonglykoside, Schleimstoffe und Cumarine. Anwendungsbeschränkungen: bei Allergie gegen Korbblütler, sollten keine Kamillenblüten –Zubereitungen eingenommen werden. Nebenwirkungen: Allergien, selten treten Kontaktallergien auftreten. Sammelzeit ist von Mai bis August. Abb.8 Siehe: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/78/Matricaria_recutita_Sturm13045.jpg -30- Linde (Tilia species, Familie: Tiliaceae) Merkmale: Ein 25m hoher Baum, große, geschlossene Krone, rissige, grau-braune Rinde, in Trugdolden stehende, gelblichweiße Blüten, herzförmige Blätter. Vorkommen: In Süd-, West- und Mitteleuropa und Asien verbreitet. Häufig in Parks, Mischwäldern, auf Wegen und an Straßenrändern anzutreffen. Verwendung: Die getrockneten Blüten werden zu Tee verarbeitet. Die Pflanze hilft bei Erkältungskrankheiten, MagenDarm-Beschwerden und trockenem Flavonoide, Gerbstoffe, Reizhusten. Inhaltsstoffe: Schleimstoffe, ätherisches Öl, Linalool, Germacren. Abb.9 Anwendungsbeschränkungen: Durch mangelnde wissenschaftliche Erkenntnisse, sollte die Anwendung, während der Schwangerschaft und Stillzeit, ausgesetzt werden. Nebenwirkungen sind keine bekannt. Sammelzeit ist von Juni bis Juli. Abb.9Siehe:http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/8b/Tilia_cordata_K%C3%B6hler%E2%80%93s _Medizinal-Pflanzen-139.jpg -31- Pfefferminze (Mentha piperita, Familie: Lamiaceae) Merkmale: mehrjährige, ca. 40-90cm hohe Pflanze, ährenartige Blütenstände, lila bis blaßrosa-farbige Blüten, eiförmige, am Rand gezahnte, kreuzgegenständige Blätter Vorkommen: Weltweit kultivierte Gartenpflanze, welche sonnige Standorte mit feuchtem, nährstoffreichem Boden bevorzugt. Verwendung: Aus getrockneten Blättern wird Tee und aus den Zweigspitzen Öl gewonnen. Die Blätter helfen bei Krämpfen der Gallenblase, Magenschleimhaut- entzündungen und Verdauungsproblemen. Das Öl wirkt bei Juckreiz, Muskel- und Nervenschmerzen, Husten, Erkältungen und empfindlicher Haut. Abb.10 Inhaltsstoffe: ätherisches Öl, Menthol, Anwendungsbeschränkungen: Pfefferminzöl darf weder bei Babys noch bei Kleinkindern, sowie bei Gallenblasenentzündungen, bei Verschluss der Gallenwege oder schweren Leberschäden angewandt werden. Nebenwirkungen sind Atembeschwerden, Sodbrennen, allergische Hautreaktionen. Sammelzeit ist von Juli bis September. Abb.10 Siehe: http://www.pharmawiki.ch/wiki/media/Pfefferminze_1.jpg -32- Ringelblume ( Calendula officinalis, Familie: Asteraceae.) Merkmale: meist einjährig, bis 50 cm hohe Pflanze, mit verzweigten Stängeln, gelb bis orangefarbene Zungen- und Rohrblüten, feinbehaarte, wechselständige und eiförmiglanzettliche Blätter. Vorkommen: Sie Gartenpflanze, keine ist eine beliebte Wildpflanze, und benötigt sonnige, mäßig feuchte Standorte. Verwendung: Die Blüten werden zur Salben- oder Teeherstellung verwendet und helfen bei Haut- Schleimhautentzündungen, Magen- und sowie und bei Darmentzündungen, Menstruations-beschwerden, und bei Wundreinigung. Abb.11 Inhaltsstoffe: Triterpensaponine und -alkohole, Polysaccaride, Hydroxycumarine, Carotinoide, Flavonoide, ätherische Öle Anwendungsbeschränkungen: Von der Anwendung, bei einer bestehenden Allergie gegen Korbblütler oder während der Schwangerschaft, ist wegen mangelnder wissenschaftlicher Erkenntnisse abzuraten. Nebenwirkungen sind außer der allergischen Reaktionen nicht bekannt. Sammelzeit ist von Juni bis Oktober. Abb.11 Siehe: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/5c/Illustration_Calendula_officinalis0.jpg -33- Salbei (Salvia officinalis, Familie: Lamiaceae) Merkmale: mehrjähriger, ca. kniehoher Strauch, stark verzweigte, gräulich-grüne, filzige Blätter, rosa, violett-blaue, hellblaue oder weiße Blüten. Vorkommen: Kaum in der Wildnis vorhanden, vorwiegend als Kulturpflanze im Garten gehalten. Verwendung: Die getrockneten und frischen Blätter werden zu Tees, Ölen und Tinkturen verarbeitet. Salbei hilft bei Entzündung des Mund- und Rachenraumes, vermehrter Schweißproduktion und gestörter Funktion des Magen-Darm-Trakts. Inhaltsstoffe: Cineol, Thujon, Campher, Gerbstoffe, Bitterstoffe, ätherisches Öl. Abb.12 Anwendungsbeschränkungen: Die innerliche Anwendung sollte während der Schwangerschaft, wegen mangelnder wissenschaftlicher Erkenntnisse unterlassen werden. Ebenfalls sinkt die Milchproduktion, aus diesem Grund sollte man auch während der Stillzeit nicht zu hohe Mengen an Salbei zu sich nehmen. Nebenwirkungen: Das ätherische Öl des Salbeis enthält das Nervengift Thujon, welches bei längerer Einnahme der Salbeitinktur, zu Schwindel- und Hitzegefühl, Herzrasen und schließlich zu epileptischen Anfällen führt. Deshalb ist mit dem ätherischen Öl, wie bei der Tinktur, Vorsicht geboten. Die äußere Anwendung ist jedoch unbedenklich. Sammelzeit ist von Mai bis August. Abb.12Siehe:http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/85/Salvia_officinalis_K%C3%B6hler%E2%80%93s_ Medizinal-Pflanzen-126.jpg -34- Schafgarbe (Achillea millefolium, Familie: Asteraceae) Merkmale: Blüten mit aromatischer Duft, gelblich-weiße, doldenartige Röhrenblüten, weiße Zungenblüten, federartige Blätter, die 2-bis 3-fach gegliedert sind. Vorkommen: In fast ganz Europa und Teilen Asiens trockenen verbreitet, Wiesen, häufig Weiden und auf an Wegrändern anzutreffen. Verwendung: Getrocknetes Kraut und Blüten werden als Tee zubereitet und hilft sowohl bei Menstruationsbeschwerden, als auch bei Verdauungsbeschwerden. Inhaltsstoffe: Sesquiterpenlactone z.B. Achillicin, Flavonoide, ätherische Öle. Abb.13 Anwendungsbeschränkungen: Falls nicht gewiss ist ob sie auf Korbblütler allergisch sind, sollten sie ihren behandelnden Arzt aufsuchen Nebenwirkungen sind keine bekannt, lediglich bei der Sammlung kann es passieren, dass empfindlichen Menschen bei Sonneneinstrahlung, Hautirritationen bekommen. Sammelzeit ist von Juni bis Oktober. Abb.13Siehe:http://www.heilpflanzenheilkraeuter.com/wpcontent/uploads/heilpflanzenheilkraeutercom/2010/08/schafg arbe-heilpflanze.jpg -35- Weißdorn (Crataegus monogyna/laevigata, Familie: Rosaceae) Merkmale: Baum oder Strauch von 1,5-4m Höhe, unangenehmer Geruch (Urin), violette Staubblätter, weiße Blüten mit einem Griffel, Blätter 3-bis 7-lappig, eiförmige, rote Frucht mit einem Kern. Vorkommen: In fast ganz Europa verbreitet, häufig in Windschutzhecken, an sonnige Waldrändern und in Weinbergen anzutreffen. Verwendung: getrocknete Blüten und Laubblätter werden als Tee zubereitet und müssen, für eine das Herz-Kreislauf-System stärkende Langzeittherapie, mehrere Monate lang getrunken werden, da erst nach 6 Wochen die Wirkung eintritt. Inhaltsstoffe: Flavonoide, Procianidine. Abb.14 Anwendungsbeschränkungen: Nur unter Kontrolle des behandelnden Arztes. Nebenwirkungen sind keine bekannt, jedoch liegen keine umfangreichen wissenschaftlichen Erkenntnisse bei der Verwendung während der Schwangerschaft vor. Sammelzeit ist von Mai bis Juni Abb.14 Siehe: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/3f/Illustration_Crataegus_laevigata1.jpg Vergleiche: Beiser, Rudi, Tee aus Kräutern und Früchen S. 36, 37, 46, 47, 58, 59, 70, 71, 84, 85, 90, 91, 92, 93, 110, 111, 122, 123, 136, 137, 146, 147, 166, 167. Vergleich: Dr. Grünwald, Jörg und Jänicke Christof, Grüne Apotheke: S. 210, 211, 217, 218, 236, 237, 246, 247, 256, 257, 266, 267, 270, 271, 272, 273, 294, 324, 325, 330, 338, 339, 342, 376, 377. -36- 7. Genpiraterie und Patente[14] Pflanzen werden schon seit Menschengedenken quer durch die Kontinente transportiert. Sei es, dass die Menschen sie aus einer Sammelleidenschaft oder nur als Kuriosität, in deren Heimat mitbrachten. Biopiraterie in der Vergangenheit Römer, Griechen und Araber trugen zur Verbreitung des Zuckerrohrs in Europa bei. Mit Christoph Kolumbus kam die Pflanze schließlich in die neue Welt um von dort 1516 wieder zurück nach Spanien verschifft zu werden. Bereits im 16. Jh. wurde im niederländischen Leyden der erste botanische Garten für tropische Pflanzen eingerichtet. Mit dem Kolonialismus im 18. und 19. Jh. dienten jene Gärten als Schaltstelle um Nutzpflanzen zwischen den Kontinenten zu verschieben. Die Kontrolle pflanzlicher Ressourcen war daher schon sehr früh von strategischem Interesse, vor allem wenn es sich um neue Pflanzenarten handelte. Tropische Pflanzen galten schon damals als begehrter Rohstofflieferanten. Wer sie besaß, dem wurde Reichtum und Anerkennung zuteil. Als erster Biopirat gilt Henry Wickham, der Samen von Gummibäumen mitnahm und so das Geschäft der Gummi-Barone des Amazonas massiv störte. Der koloniale Pflanzentransfer wurde vom Staat unterstützt und die Sammlung tropischer Pflanzen erhielt immer mehr wirtschaftliche Relevanz. Mit der Gründung des Deutschen Reiches und dem Erwerb „deutscher Schutzgebiete“, besaß man mit einem Mal, ein Vielfaches der Fläche Deutschlands als landwirtschaftliches Gebiet. So konnten tropische Pflanzen über die Kolonien direkt genützt und die begrenzte Einfuhr dieser Pflanzen unter -bunden werden. Nun war es möglich, von den für die Industrie benötigten Produkten, wie Kautschuk und Jute unabhängig zu werden. -37- Biopiraterie heute Die Pflanzensammlungen des 19. und 20.Jh. sind dennoch nicht vergleichbar mit der heutigen Biopiraterie. Obwohl auch früher der kommerzielle Nutzen die Hauptantriebsfeder war, erhob niemand einen Alleinanspruch auf die Pflanzen. Es wurden weltweit gezielt, internationale Agrarforschungszentren eingerichtet. Sie spezialisieren sich auf Verbesserung und Weiterzüchtung von heimischen Nutzpflanzen. Fünfhundert Jahre nach Kolumbus erleben wir durch Patente und Eigentumsrechte eine Neuauflage des Kolonialismus. Eine wichtige Rolle spielt dabei das allgemeine Zoll- und Handelsabkommen GATT (heute: WTO) und TRIPs (handelsbezogene intellektuelle Eigentumsrechte). Das Prinzip der tatsächlichen Besetzung durch christliche Herrscher, wurde von der realen Okkupation durch transnationale Unternehmen abgelöst. An Stelle der freien Verfügbarkeit über Länder, trat nun die freie Verfügbarkeit über Lebewesen, welche gentechnisch verändert wurden. Der Raub indigener Ressourcen war mit der Begründung gerechtfertigt worden, dass diese Menschen ihr Land nicht „entwickeln“ würden. So schrieb John Winthrop im Jahr 1869: „Da die Eingeborenen Ihr Land nicht umzäunen, haben sie nichts weiter, als das Naturrecht auf diese Länder. Wenn wir ihnen genug überlassen, können wir den Rest für uns beanspruchen.“[15] Diese Logik wird nun angewandt, um Biodiversität ihren ursprünglichen Besitzern zu entwenden. Man eignet sich ihre Samenkörner, Heilpflanzen und ihr medizinisches Wissen an, indem man diese als Natur definiert. Nun können sie mit Hilfe der Gentechnik, Veränderungen vornehmen, welche es ihnen gestatten, ein Patent auf diese Lebensform anzumelden. Damit sind der Biopiraterie keine Grenzen gesetzt. Biopiraten werden hartnäckig von der kanadischen Umweltorganisation RAFI verfolgt. Keiner der Biopiraten wurde von den betroffenen Staaten gerichtlich zu Verantwortung gezogen, da die einmal erteilten Patente anzufechten viel zu kostspielig und zeitaufwendig wäre. [15] Siehe: Shiva, Vanda: Biopiraterie, Kolonialismus des 21. Jahrhunderts, S.13 -38- „ Den Biopiraten ist jeder Trick recht, um an die begehrte Ware zu kommen. Der häufigste ist der, sich mit einem einheimischen Heiler oder Arzt anzufreunden und alles über Heilwirkungen der Pflanzen zu lernen. Manchmal wir dem Arzt auch eine Auslandsreise angeboten. Dann erfolgt die Extraktion der Wirkstoffe und deren Export, meist in Pulverform, als Lösung oder als Baumrinde.“[16] 7.1 Beispiele für Biopiraterie Bodenmikroben, Kamerun: Das auch bei uns bekannte Herbizid Basta von Hoechst verdankt einen Teil seiner Wirkung einer aus Kamerun stammenden Bodenmikrobe. ArgEvo, die gemeinsame Tochter von Schering und Hoechst, hat ebenfalls ein Patent, auf ein Gen eines anderen kamerunischen Bodenlebewesens. Das sogenannte PAT-Gen, das sich durch hohe Resistenz gegen Herbizide auszeichnet. Ebdid, Äthiopien: Die Universität von Tolendo ließ sich die aus Afrika stammende Seifenbeere Endod patentieren. Seit Jahrhunderten wird Endod vor allem in Äthiopien gezüchtet und angebaut. Der Name kommt von der Benutzung der Pflanze, als Seife und Shampoo. Darüber hinaus hat die Pflanze eine lähmende Wirkung auf Fische und tötet auch Schnecken, deshalb kann es bei der Kontrolle von Schistosomasis oder Bilharziose eingesetzt werden, bei deren Verbreitung Wasserschnecken eine essentielle Rolle spielen. Wissenschaftler der Universität von Tolendo ließen sich Endod patentieren, in der Hoffnung, damit ein Mittel gegen die Zebramuschel verkaufen zu können, welche als Schädling in den großen Seen der USA und Kanadas gilt. Reis,Mali/Phillipinen: Wissenschaftler der Universität von Kalifornien brachten von einem Besuch des Internationalen Reis- Forschungszentrums in Los Banos auf den Phillipinen ein spezielles Mitbringsel mit nach Hause. Eine aus Mali, in Westafrika stammende Reissorte. Sie war zu Forschungszwecken an das Institut geschickt worden. Dabei entdeckten die dortigen Wissenschaftler ihre Krankheitsresistenz. Patentieren ließen sich diese Eigenschaft jedoch die amerikanischen Wissenschaftler, mit Erlaubnis des Internationalen Reisforschungsinstituts, so Pat Mooney. Als Entschädigung bot die Universität, den aus dem westafrikanischen Land stammenden Wissenschaftlern, Stipendien an. [16] Siehe: Wörner, Beate: Brot für die Welt (Hrsg.), (Von Genpiraten und Patenten), S. 38 -39- Thaumatin, Westafrika: Die japanische Firma Lucky Biotechnology, welche mit einer amerikanischen Universität zusammenarbeitet, hatte sich Thaumatin zu Eigen gemacht. Thaumatin, ein Gemisch aus süß schmeckenden Proteinen, die aus den Früchten des Katemfe-Strauches gewonnen werden, ist etwa zweitausendfünfhundertmal so süß wie Zucker und wird unter dem Handelsnamen Talin von der englischen Firma „Talin Company“ vertrieben. Das Thaumatin-Gen wurde inzwischen sogar schon geklont und in Mikroorganismen eingebaut. Futterpflanzen, Afrika: Wirtschaftlich interessante Futterpflanzen, welche aus dem nördlichen und südlichen Afrika stammen stehen unter australischem oder neuseeländischem Sortenschutzrecht. Rosy Periwinkle, Madagaskar: „Ein amerikanischer Pharmahersteller ließ sich wesentliche Teile der in Madagaskar beheimateten Pflanze Rosy Periwinkle patentieren. Das daraus entwickelte Krebsmittel bringt der Firma, so Pat Mooney, Jahr für Jahr Hunderte Millionen US-Dollar ein.“[17] Kothalahimbutu, Sri Lanka: „Aus Sri Lanka werden zwei besonders dreiste Fälle von Biopiraterie berichtet. Obwohl die Ausfuhr von Heilpflanzen verboten ist, blüht die Biopiraterie – oft unter Mithilfe von Bürgern des Landes. So wurden im September 1998 zwei Einheimische in flagranti ertappt – ein Botaniker und ein reicher Bürger.“[18] Der Botaniker war am Flughafen von Colombo vom Zoll abgefangen worden, als er versuchte in seinem Koffer mehrere Pflanzenextrakte zu schmuggeln. Im selben Monat entdeckten Zollbeamte einen Container mit ca. vier Tonnen Kothalahimbutu, der nach Japan gehen sollte. Die Transportfirma war Eigentum dieses reichen Einheimischen. Diese beiden Fälle, erweckten ein plötzliches Interesse der Umweltschützer und Wissenschaftler am Thema Biopiraterie. [17] [18] Siehe: Wörner, Beate: Brot für die Welt (Hrsg.), (Von Genpiraten und Patenten), S.40 Siehe: Wörner, Beate: Brot für die Welt (Hrsg.), (Von Genpiraten und Patenten), S.40 -40- Bittergurke, China: „Die amerikanischen National Institutes of Health und die New York University ließen sich das Volksheilmittel Momordica charantia wegen seiner Wirkung gegen AIDS patentieren. Die Bittergurke, wie sie auf Deutsch heißt, wird in China und Südostasien schon seit Jahrhunderten als Heilmittel bei Infektionen und bei Tumoren gegessen. Dies war, so RAFI, den Wissenschaftlern bei der Patent-anmeldung bekannt. Selbst in den Vereinigten Staaten nehmen viele HIV-Infizierte Bittergurkenextrakt.“[19] Schlangengurke, China: Ebenfalls patentieren ließen sich die National Institues of Health und die University of New York ein Eiweiß, welches sie aus der Schlangengurke isoliert hatten. Die Chinesen glauben, dass die Pflanze gegen Krebs und Tumore, sowie gegen Infektionen wirkt. Mit ihren Patenten erheben nun die Universität und das Institut Anspruch auf ein Heilmittel gegen AIDS. Die Patentansprüche erstrecken sich in beiden „Gurken-Fällen“ auf die natürlich in den Pflanzen vorkommenden Wirkstoffe, wie auch auf die im Labor nachkonstruierten. Sind sie erst einmal im Labor, so werden sie in ihre Bestandteile zerlegt und ihrer Geheimnisse beraubt. Die Konkurrenz muss tatenlos zusehen, denn Patente sind Verbietungsrechte. Pfeilgiftfrosch: „1998 erhielt die amerikanische Firma Abbott Laboratories das Patent auf ein Schmerzmittel, dessen Wirkstoff Epibatidin ist.“[20] Diese Substanz wurde aus der Haut des Pfeilgiftfrosches gewonnen, dessen lateinischer Name Epipedobates tricolor ist. Für die im Regenwald beheimateten Ureinwohner, ist der Frosch seit langem ein Jagdgefährte, da sie ihre Pfeile mit dessen Gift bestreichen. „Epibatidin ist zwei Hundert Mal so stark wie Morphin.“[21] Dem Wissenschaftler John Daley vom National Institutes of Health, war es möglich die chemische Struktur des Sekretes zu entschlüsseln, nachdem er von den Ureinwohnern entsprechende Hinweise erhalten hatte. Es scheint, als habe er die Frösche illegalerweise mitgehen lassen, da die zuständige ekuardorianische Behörde keine Ausfuhrgenehmigung erteilt hatte. Vergleiche: Beate Wörner: Von Genpiraten und Patenten, S.42 Siehe: Beate Wörner: Von Genpiraten und Patenten, S.43 [21] Siehe: Beate Wörner: Von Genpiraten und Patenten, S.43 [19] [20] -41- Hagahai-Blut, Papua Neu Guinea 1989 stellte ein medizinisches Forscherteam der bereits erwähnten National Institues of Health fest, dass sich das Volk der Hagahai in Papua Neu Guinea, die Resistenz gegen Leukämie vererbt. Die entsprechende Zelllinie, als T-Zelllinie bezeichnet, wurde vom Institut im Mai 1995 in den USA patentiert. Durch den massiven Protest der Regierung Papua Neu Guineas und einer Welle internationalen Drucks wurde das Patent Ende 1996 zurückgezogen. Guaymi-Blut, Panama: Das Blut einer Frau der Guaymi Indianer aus Panama wurde ohne deren Wissen und Einverständnis zum Rohstoff. Wissenschaftler vermuteten, dass in ihren Zellen besondere Immuneigenschaften enthalten waren und ließen es deshalb in den USA patentieren. Das Blut war der Frau der Guaymi Indianer zu „Heilungszwecken“ abgenommen worden. Neembaum: Der in Indien beheimatete Baum, welcher eine Höhe von 20 Metern erreichen kann, wird schon seit je her, in der traditionellen Ayurveda-Medizin, als Heilmittel Schädlings- bekämpfungsmittel und in Trockenzeiten als Viehfutter verwendet. Indische Firmen und Institute haben bereits einige Produkte auf Neembasis patentiert, doch auch ausländische Firmen, hier erwähnenswert wäre W.R.Grace. Dieser Konzern ist vor allem wegen des, gemeinsam mit dem amerikanischen Landwirtschafts-Ministeriums, erworbenem Patentes Nr.0436257, eines auf Neemöl-basierenden Fungizids, bekannt. Diese beiden “Geschäftspartner“ halten noch 5 weitere, seit 1989 erteilte Patente, auf Produkte oder neue Herstellungsverfahren, im Bezug auf den Neembaum. Während den Verhandlungen um die Patentrechte, waren Ethik und Moral nie ein Thema. Den Prüfern des Europäischen Patentamtes waren die Fragen zu Zentrifugation, Filtration und Verdampfung, sowie die Frage ob zuvor schon an solch eine Erfindung gedacht wurde wichtiger. Dadurch, dass es sich um ein neues Herstellungsverfahren handelte, war zumindest juristisch, der Vorwurf der „Biopiraterie“ und der unrechtmäßigen Aneignung traditionellen Wissens, der indischen Bauern, entkräftet. -42- Kritik Allgemein kommt Kritik vor allem aus dem Entwicklungsländern, welche die Patentierbarkeit und somit den Raub ihrer Naturschätze nicht gutheißen können. Ebenfalls stünde die Patentierbarkeit im Gegensatz zu ihren ethischen, moralischen und religiösen Vorstellungen. Es bestehen insgesamt 5 Kritikpunkte: - Unklare Definitionen. - Widerspruch zum Übereinkommen über biologische Vielfalt. - Missbrauch indigenen Wissens. - Missachtung der Leistungen lokaler BäuerInnen. - Untergrabung der Ernährungssicherheit in Entwicklungsländern. 7.2 Zusätzliche Brisanz erfährt die Genpiraterie durch die Gentechnologie Heute sind bereits zwei Drittel aller Lebensmittel auf dem Markt mit Gentechnik in Berührung gekommen. So dürfen in vielen Ländern Produkte aus genetisch veränderten Pflanzen wie Mais oder Soja verkauft werden. Glücklicherweise ist in Österreich der Anteil dieser Waren relativ gering , ebenfalls müssen die Produkte gekennzeichnet sein. Davon ausgenommen sind die Futtermittel für die Massentierhaltung. Die Terminator-Technologie (V-GURTs) Transgene Pflanzen sind durch ihre hohe Resistenz gegenüber Pflanzenschutzmittel und ihrer höheren Erträge äußerst beliebt. Der ersten Generation werden oft im Labor bestimmte Eigenschaften, wie zum Beispiel, Insektizidresistenz, Herbizidresistenz, Krankheitsresistenz oder verbesserte Haltbarkeit, hinzugefügt, diese wirken sich positiv auf die Erträge der Bauern aus. Hingegen das Terminator-Gen welches verhindert, dass das von der Vorjahresernte aufbewahrte Saatgut keimt, ist negativ. Dadurch müssen die Bauern wieder Saatgut und das dazu passende Pflanzenschutzmittel von Großkonzernen kaufen sie sind abhängig geworden. -43- Die T-GURTs (Traitor-GURTs) können bestimmte Eigenschaften einer genmanipulierten Pflanze, durch Zuführen oder Absetzen von Chemikalien, ein- und ausschalten: Positive-Trait-GURTs sind qualitätssteigernde Eigenschaften, welche durch das Zuführen bestimmter Chemikalien, auf die darauf ausgerichtete Pflanze entstehen. Dadurch ist es den Bauern möglich, auf Schädlingsbefall, sowie Wetter- und Klimaänderungen zu reagieren. Die Pflanze kann sich weiterhin normal fortpflanzen. Negative-Trait-GURTs sind qualitätssenkende Eigenschaften, welche durch das Absetzen bestimmter Chemikalien, auf die darauf ausgerichtete Pflanze entstehen. Die Pflanze wird anfälliger für Krankheiten und Schädlinge, ebenfalls wird ihr Wachstum behindert. Dieser Effekt, kann nur durch die Verwendung spezieller Chemikalien, gestoppt werden. Die Pflanze ist von den Chemikalien abhängig geworden, deshalb nennt man sie auch „Junkie“-T-GURT. Diese Technologie führt dann zur lokalen Abhängigkeit, denn anders als Patente, welche nach 20 Jahren auslaufen, ist diese Art von „biologischen Patentschutz“ zeitlich unbegrenzt einsetzbar. 7.3 Risiken der Gentechnologie Viele Menschen stehen der Gentechnologie sehr kritisch gegenüber. Es ist auch nicht geklärt ob und in welcher Form genetisch veränderte Nahrungsmittel (Gen-Food) sich auf die menschliche Gesundheit auswirken. Genetischveränderte Pflanzen können: - selbstständig werden und verwildern. - sich mit Pflanzen in ihrer Umgebung vermehren. - die Entstehung aggressiverer Schädlinge begünstigen. - neue Pflanzenkrankheiten entstehen lassen. - zu mehr Nahrungsmittelunverträglichkeiten beim Menschen führen. -44- Das Patentsystem ist eine neue und noch nie da gewesene Form der Sklaverei, da es dem Inhaber die Möglichkeit gibt Lebensformen, welche genetisch verändert oder manipuliert wurden, zu patentieren. Durch einige wenige multinationale Konzerne gerät ein Großteil der Menschheit in Abhängigkeit. Es scheint, als wären den Firmen nur möglichst große Gewinne wichtig. Die Bauern selbst, dürfen nicht mehr über ihr Saatgut bestimmen. Die Heilkraft und Wirksamkeit von alten Heilpflanzen darf nicht mehr von den Milliarden Menschen genutzt werden, sondern werden von einigen Großkonzernen vermarktet die nur am kurzfristigen Profit interessiert sind. Die Armen der Ärmsten werden in den Ruin getrieben und betrogen. Der Gang zum Patentamt macht das möglich. Eigentlich sollte sich das Patent auf eine Erfindung beziehen, stattdessen bezieht es sich jedoch auf eine Lebensform. Diese Lebensform kann nun Saatgut, Mikroorganismus oder Bestandteil eines lebendigen Organismus sein, somit sind den schändlichen Taten einiger Großkonzerne keinerlei Grenzen gesetzt. Der Mensch sollte sich wieder besinnen, mit diesem Wahnsinn Einhalt gebieten und lernen die Gaben der Natur zu ehren und zu bewahren, bevor es zu spät ist. [14] Vergleiche: Shiva, Vanda: Biopiraterie, Kolonialismus des 21. Jahrhunderts, S. 13-17, 26-30, 33-43, 60-63, 84- 91, [14] Beate Wörner: Von Genpiraten und Patenten, S. 7-43 -45- Nachwort Nun nach der Beendigung dieser Arbeit bin ich froh, dass meine Arbeit Früchte getragen hat und sich aus dem zunächst eher kleinen Informationsbächlein, ein reißender Amazonasstrom entwickelt hat. Um diesen Vergleich zu erklären, sollte ich sagen, dass viele Kapitel ursprünglich nicht eingeplant waren, welche jetzt jedoch unverzichtbar sind. Zum Abschluss möchte ich noch meiner Biologieprofessorin Fr. Prof. Gerda Maier danken, dass sie mir einige literarischen Quellen zur Verfügung gestellt und mich mit Ratschlägen unterstützt hat. -46- Abbildungsverzeichnis Titelbild: Entwurf von Marc Mirnigg Abb.1: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/0b/Illustration_Arnica_montana0.jpg Abb.2: http://www.kraeuter-verzeichnis.de/zeichnungen/gross/Baldrian.jpg Abb.3: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/d2/Illustration_Urtica_dioica0.jpg Abb.4: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/7f/Illustration_Foeniculum_vulgare0.jpg Abb.5: http://blog.kraeuterpfarrer.at/wp-content/uploads/2012/12/Goldrute-Echte_neuer-Pfad .jpg Abb.6: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/e/e9/Illustration_Humulus_ lupulus0.jpg/248px-Illustration_Humulus_lupulus0.jpg Abb.7: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/4e/Hypericum_perforatum_i01.jpg Abb.8: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/78/Matricaria_recutita_Sturm 13045.jpg Abb.9: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/8b/Tilia_cordata_K%C3%B6hler %E2%80%93s_ Medizinal-Pflanzen-139.jpg Abb.10: http://www.pharmawiki.ch/wiki/media/Pfefferminze_1.jpg Abb.11: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/5c/Illustration_Calendula_officinalis0 .jpg Abb.12: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/85/Salvia_officinalis_K%C3%B6hler %E2%80%93s_ Medizinal-Pflanzen-126.jpg Abb.13: http://www.heilpflanzenheilkraeuter.com/wpcontent/uploads/heilpflanzenheilkraeutercom/ 2010/08/schafgarbe-heilpflanze.jpg Abb.14: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/3f/Illustration_Crataegus_laevigata1.jpg Alle Abbildungen wurden während der Weihnachtsferien, also dem Entstehungsprozess des Kapitels „Arzneimittelportraits“, zusammengetragen. -47- Quellenverzeichnis Gedruckte Werke: Bäumler, Siegfried: Heilpflanzenpraxis Heute, Elsevier GmbH München, Urban & Fischer Verlag, Sonderausgabe der 1. Auflage 2007 Sonderausgabe der 1. Auflage 2007. Beiser, Rudi: Tee aus Kräutern und Früchten, 1. Auflage 2010, Franckh-Kosmos VerlagsGmbH& Co. KG, Stuttgart. Dr. Grünwald, Jörg und Jänicke Christof: Grüne Apotheke, 1. Auflage 2004, Gräfe und Unzer Verlag GmbH, München. Olesko, Barbara: Die Kraft der Pflanzen, 1. Auflage Herbst 2004, Verlag für Traditionelle Europäische Medizin, Ternberg. Shiva, Vanda: Biopiraterie, Kolonialismus des 21. Jahrhunderts, 1. Auflage Oktober 2002, UNRAST Verlag Münster. Spangler, Bettina (Projektleitung): Omas Lexikon der Kräuter und Heilpflanzen, Taschenbuchausgabe 2008, 2005 Verlagsgruppe Weltbild GmbH, Steinerne Furt, Augsburg. Dr. med. Schunder-Tatzber, Susanne: Heilen mit Pflanzen, 1. Auflage 2005, Verlagshaus der Ärzte Österreich GmbH, Nibelungengasse 13, 1010 Wien. Wörner, Beate: Brot für die Welt (Hrsg.), Von Genpiraten und Patenten, 1. Auflage Frankfurt a. Main, Brandes & Aspel 2000. Internetartikel: Arzneimittelrechtliche Zulassungsbestimmungen in Österreich http://www.univie.ac.at/pharmakognosie/files/protected/Kastner/Teil_1.1_Phytopharmaka__Phytotherapie_allgemein_.pdf http://www.jusline.at/12a._AMG.html http://www.jusline.at/12._Registrierung_traditioneller_pflanzlicher_Arzneispezialit%C3%A4t en_AMG.html Geschichte der Traditionellen Europäischen Medizin http://de.wikipedia.org/wiki/Sebastian_Kneipp http://www.heilkraeuter.de/heiler/mariatreben-leben.htm http://de.wikipedia.org/wiki/Hildegard_von_Bingen http://www.dieterwunderlich.de/Hildegard_von_Bingen.htm http://de.wikipedia.org/wiki/Samuel_Hahnemann Genpiraterie und Patente http://umweltinstitut.org/gentechnik/kommerzieller-anbau/terminator-technologie-pflanzenmit-selbstmord-genen-188.html -48- Begleitprotokoll Juni 2013: Themenauswahl, Literaturauswahl und ungefährer Erstgliederung Sommerferien 2013: Zusammentragen der literarischen Quellen und Verfassen eines kleinen Teils des Kapitels „Sammeln, Trocknen,……“ Freitag 6.September 2013: Erste Besprechung, vor allem des Kapitels „Sammeln, Trocknen und Lagern von Heilkräutern“ Dienstag 10. September 2013: Fertigstellung des Kapitels „Sammeln, Trocknen,….“ Donnerstag 12.September 2013: Besprechung des Kapitels „Geschichte der Traditionellen Europäischen Medizin“, sowie Ergänzungsvorschläge zum Kapitel „Sammeln,……“ Montag 23. September 2013: Fertigstellung des Kapitels „Geschichte der TEM“ und Bearbeitung des Kapitels „Sammeln,….“ Donnerstag 26.September 2013: Abgabe des Kapitels „Geschichte der TEM“ Freitag 27.September 2013: Besprechung und Ergänzung zum Kapitel „Geschichte der TEM“ Sonntag 6.Oktober 2013: Fertigstellung des Kapitels „Genpiraterie“ Donnerstag 10.Oktober 2013: Abgabe des Kapitels „Genpiraterie“ Freitag 11.Oktober 2013: Besprechung des Kapitels „Heilkräuter in alternativen Heilmethoden“ Herbstferien: Fertigstellung des Kapitels „Heilkräuter in alternativen Heilmethoden“ Donnerstag 7.November 2013: Kapitel „Genpiraterie“ besprochen und mit „Terminatortechnologie“ ergänzt. Dienstag 12. November 2013: Bearbeitung und Überprüfung aller bereits verfassten Kapitel Donnerstag 14.November 2013: Erneute Überarbeitung des Kapitels „Heilkräuter…..“ -49- Freitag 13.Dezember 2013 : Besprechung über die geringfügige Ergänzung des Kapitels „Sammeln,…“, die Eingrenzung der Auswahl des Kapitels „Arzneipflanzenportraits“ und die ungefähre Auswahl der Teerezepturen. Weihnachtsferien: Überarbeitung, der zu überarbeitenden Gebiete und die Fertigstellung des Kapitels „Arzneipflanzenportraits“ Donnerstag 9.Jänner 2014: Abgabe des Kapitels „Arzneimittelportraits“ Freitag 10.Jänner 2014: Besprechung zur Kürzung des Kapitels „Geschichte der TEM“ Sonntag 12.Jänner 2014: Fertigstellung des Kapitels „Arzneimittelrechtliche……“ Donnerstag 16.Jänner 2014: Abgabe des Kapitels „Arzneimittelrechtliche Zulassungsbestimmungen in Österreich“ Donnerstag 23.Jänner 2014: Besprechung zum Kapitel „Arzneimittelrechtliche….“ Freitag 31.Jänner 2014: Formatierung und Layout der Arbeit besprochen. Freitag 7.Februar 2014: Fertigstellung der Formatierung und des Layouts. Montag 10.Februar 2014: Besprechung zum Thema Formatierung und Layout. Freitag 14. Februar 2014: Abgabe zweier fertiggestellter Exemplare der FBA. -50-