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Unser Sonnensystem
Dieser Artikel ist auch erschienen auf www.astroinfos.net
© 2007 Benjamin Hartmann - Das Sonnensystem (nicht massstabsgetreu)
Als Sonnensystem bezeichnet man das Stern- bzw. Planetensystem in dem unsere Erde ihre Kreise um die Sonne
zieht. Mit ihr sind eine Vielzahl anderer Objekte durch die Gravitation der Sonne auf einem Rundkurs um unseren
Heimatstern. Je weiter wir uns von der Sonne entfernen, desto länger braucht ein Planet oder anderes Objekt um sie
zu umrunden, unsere Erde braucht für eine vollständige Umrundung die Zeit die wir ein Jahr nennen. Bevor es nun
zum Aufbau des Sonnensystems und dessen Mitgliedern geht, ein Grössenvergleich unserer Planeten und des
Zentralgestirns (Die Bilder dürfen bitte nur nach vorheriger Rücksprache mit mir anderweitig verwendet werden, in
den meisten Fällen aber gerne ;).
Der Grössenvergleich wurde von mir in einer 3D Software erstellt, die dafür verwendeten Texturen sind ausnahmslos dem Archiv von celestiamotherlode.net
entnommen, diese sind allesamt als frei verfüg- und verwendbar deklariert und basieren auf Public Domain Material der NASA.
03.10.2011 23:03
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Aufbau des Sonnensystems
Die Sonne
Das Zentrum des Systems bildet natürlich die Sonne die zu 73,5% aus Wasserstoff und zu 25% aus Helium besteht.
Sie vereint in sich 99,9% der Gesamtmasse aller Objekte des Planetensystems in sich. Ihr Durchmesser beträgt etwa
1,39 Millionen km was dem 109-fachen Erddurchmesser entspricht. In ihrem Inneren wird unter gewaltigem Druck
und Temperaturen um die 15,6 Mio K Wasserstoff fusioniert und gewaltige Strahlungsenergien freigesetzt - Der Motor
unseres Heimatsterns. Der mittlere Abstand Sonne-Erde beträgt etwa 150 Mio. Km, diese Strecke nennt man auch
eine astronomische Einheit (AE).
Man muss unsere Sonne als galaktischen Durchschnittskandidaten ansehen was ihre Masse angeht, bei ihr handelt es
sich um den Spektraltyp G2V. Trotzdem ist er natürlich als ultimativer Lebensspender für uns von herausragender
Wichtigkeit. Ausserdem ist sie ein Einzelstern, das entspricht wiederum nicht dem Durchschnitt, die meisten
Sternsysteme sind nämlich Doppel- oder Mehrfachsysteme.
Die Sonne im Teleskop:
Bei der Beobachtung der Sonne ist allerhöchste Vorsicht geboten, ohne geeignete Schutzmaßnahmen kann man
sofort erblinden!
Durch einen Weisslichtfilter (z.B. Baader Astrosolar Folie) kann man bereits die Randverdunkelung der Sonnenscheibe
sowie Sonnenflecken mit Details beobachten, auch die Granulation der Sonnenoberfläche kann so bei guten
Bedingungen und qualitativ guter Optik gesehen werden. Noch interessanter zeigt sich die Sonne in so genannten
H-Alpha Teleskopen oder Teleskopen mit H-Alpha Filtern, auf diese Weise sieht man in eine tiefere Schicht der Sonne
und kann Flares und Fackelgebiete beobachten.
Die Planeten
Auf mehr oder weniger elliptischen Umlaufbahnen ziehen nahezu auf einer Ebene die acht Planeten des
Sonnensystems ihre Bahnen, sie entstanden mit großer Wahrscheinlichkeit aus einer Staubscheibe die sich um die
junge Sonne drehte. Durch die Kollision von Staubpartikel hefteten sich immer größer werdende Strukturen
aneinander bis sie durch die eigene Gravitation Material aus ihrer Umgebung anzogen um sich weiter zu vergrößern,
diese so genannten Planetensimale kollidierten wahrscheinlich sehr oft miteinander in der Anfangsphase des
Sonnensystems, bis schliesslich die uns bekannten Planeten aus dieser chaotischen Frühphase hervorgingen, vier
kleine Gesteinsplaneten, vier große Gasplaneten und eine Unzahl an Kleinkörpern von mikroskopischen Größen bis
zur Größe von kleinen Planeten.
Merkur
03.10.2011 23:03
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Der innerste Planet steht in nur etwa 58 Mio km Entfernung zur Sonne, er hat äusserlich eine große Ähnlichkeit mit
dem Erdmond, ist von Einschlagskratern übersäht und hat keine nenneswerte Atmosphäre. Die Temperaturen sind
extremen Schwankungen unterworfen, so herrschen auf der Tagseite Temperaturen bis zu 467° C, auf der Nachtseite
fällt das Thermometer auf ungemütliche -183° C. Mit einem Durchmesser von 4878 km ist er nur wenig größer als
unser Erdmond. Wegen seiner problematischen Lage so nah an der Sonne ist der Planet bisher nur ein einziges Mal
von einer Forschungssonde besucht worden, von Mariner 10 im Jahre 1974 und 1975.
Merkur im Teleskop:
Im Teleskop kann man auf Merkur i.d.R. keine Oberflächendetails erkennen, wohl aber seine Phasengestalt, die wie
die der Venus der des Mondes ähnelt.
Ø Entfernung zur Sonne
Durchmesser
Umlaufzeit
Rotation
Abstand zu Erde
Monde
0,3871 AE
4878 km
88 Tage
58,65 Tage
78 - 220 Mio km
0
Venus
Die Venus könnte man als die Schwester der Erde bezeichnen, ist sie doch mit einem Durchmesser von 12103,6 km
Durchmesser fast von identischer Größe. Im Abstand von etwa 108 Mio km zieht sie ihre Bahn um die Sonne. Ein Tag
bzw. eine Rotationsperiode dauert auf der Venus länger als ein Umlauf um die Sonne (also ein Venusjahr). Der Planet
Venus ist von einer sehr dicken Atmosphäre umgeben die den Planeten dauerhaft verhüllt, dies ist auch der Grund
warum man sich lange Zeit schwer tat Details beim Beobachten durch Teleskope zu entdecken. Hauptsächlich besteht
die Atmosphäre aus Kohlendioxid. Durch die Dichte der Atmosphäre herrscht am Boden ein Druck wie er auf der Erde
nur in der Tiefsee vorkommt, nämlich gut 50 mal größer als auf der Erdoberfläche. Auf der Venus herrschen höllische
Temperaturen von über 460° C! Diese außergewöhnlichen Bedingungen sind auch der Grund warum bisher nur sehr
wenige Bilder von der Planetenoberfläche verfügbar sind, die einzigen Sonden die solchen Extrembedingungen für
einige wenige Minuten standhalten konnte waren die sowjetischen Venerasonden die einige wenige Bilder von der
Oberfläche zur Erde funken konnten. Spätere Sonden die allerdings nie wieder landeten kartografierten die
Venusoberfläche durch Radar, so zum Beispiel die US-amerikanische Sonde Magellan. Aktuell ist die europäische
Sonde Venus Express in der Umlaufbahn und hat Mitte 2006 seine Forschung begonnen.
Venus im Teleskop:
Da die Venus von einer sehr homogenen dicken Wolkenschicht umgeben ist, kann man auf ihre keinerlei Details
erkennen, trotzdem ist die Beobachtung lohnend, zeigt sich doch an der Venus eine sehr ausgeprägte Phasengestalt
die der des Mondes ähnelt.
Ø Entfernung zur Sonne
Durchmesser
Umlaufzeit
Rotation
Abstand zu Erde
0,723 AE
12103,6 km
224,7 Tage
243 Tage
38,4 - 261,6 Mio km
Monde
0
Erde
Die Erde, der Planet auf dem wir leben hat einen Durchmesser von 12756 km und kreist im Abstand von 1 AE ~ 150
Mio km um die Sonne. Wie jeder von uns tagtäglich feststellen kann bietet die Erde moderate Temperaturen und alles
was es zur Entwicklung von Leben gebraucht hat. Ihre Atmosphäre besteht derzeit aus 78% Stickstoff und
21% Sauerstoff (ob das so bleibt wird sich zeigen). Die Durchschnittstemperatur auf der Erde beträgt angenehme
15° C und sie ist zur Zeit der einzige Planet auf dem es nachweislich flüssiges Wasser gibt, eine Grundvorrausetzung
für Leben. Welch fein abgestimmte Systeme den Planeten noch so hervorragend geeignet für das uns bekannte Leben
machen würde den Rahmen sprengen und wird einmal in einem gesonderten Artikel behandelt. Die Erde hat einen für
ihre Größe ungewöhnlich großen Mond, den Erdmond der einen Durchmesser von 3476 km hat, über keine
nennenswerte Atmosphäre verfügt und hauptsächlich durch Einschlagskrater und die Maria (Meere) geprägt ist. Der
Erdmond ist der bisher einzige Himmelskörper auf den Menschen ihren Fuss gesetzt haben.
Ø Entfernung zur Sonne
Durchmesser
Umlaufzeit
Rotation
Abstand zu Erde
1 AE
12756 km
365,25 Tage
23h 56min
-
03.10.2011 23:03
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Monde
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Mars
Der Planet Mars fasziniert die meisten wie kein anderer Planet, das liegt wohl zum einen daran, dass er durch die
zahlreichen Raumfahrtmissionen häufig in den Medien auftaucht und zum anderen daran, dass sich viele Mythen,
Romane und Filme mit einer fiktiven Zukunft der Menschheit auf unserem Nachbarplaneten beschäftigen. Er ist mit
einem Durchmesser von 6805 km wesentlich kleiner als die Erde, was mit einer geringeren Masse einhergeht
(lediglich 1/10 Erdmasse). Die Atmosphäre des Mars ist äusserst dünn und besteht zu fast 95% aus Kohlendioxid, der
atmosphärische Druck beträgt nur 0,75% der irdischen. Durch seine weiter entfernte Stellung zur Sonne sind die
Temperaturen bei weitem nicht so moderat wie auf der Erde, trotzdem können am Äquator maximal 20°C erreicht
werden, nachts gehen diese aber wieder auf unter -80° C zurück. Durch seine Neigung gibt es auf dem Mars ebenso
wie auf der Erde Jahreszeiten, die Auswirkungen zeigen sich sehr gut an der sich im Laufe der Jahreszeiten
wandelnden Polkappen die hauptsächlich aus gefrorenem Kohlendioxid und zu einem kleinen Teil aus Wassereis
bestehen. Ob Leben jemals in der Lage war auf unserem kleinen Bruder Fuss zu fassen ist nach wie vor umstritten
und wird wohl auch in näherer Zukunft im Dunkeln bleiben. Die Oberfläche ist zwar auch stark von Einschlagkratern
geprägt, aber auch vollkommen kraterfreie Gebiete, Canyons und Vulkane (nicht tätig) prägen die Landschaft, er
besitzt den sonnensystemweit größten Vulkan, den Olympus Mons mit einer unglaublichen Höhe von über 26km!
Schon seit den 60ern wird der Mars von Sonden untersucht, man kann heutzutage schon von richtig viel Verkehr im
Orbit sprechen, aktuell befinden sich die Sonden Global Surveyor, Mars Odysee, Mars Express und Mars
Reconnaisance Orbiter im Orbit des Planeten. Eine bemannte Marsmission ist immer wieder im Gespräch wird aber
eine ganz andere Dimension als eine Mondmission haben, weshalb wir sicher noch einige Dekaden darauf warten
müssen.
Mars im Teleskop:
Während seiner Opposition kann der Scheibchendurchmesser schon eine beachtliche Größe erreichen. Im Teleskop
kann man die Polkappen sowie größere Oberflächenmerkmale des Planeten beobachten, auch seine bläulich
schimmernde Atmosphäre kann mitunter ausgemacht werden. Oftmals bedecken planetenweite Sandstürme den
Planeten, diese sind dann ebenfalls zu sehen, allerdings verdecken diese dann die Oberflächendetails.
Ø Entfernung zur Sonne
1,524 AE
Durchmesser
6805 km
Umlaufzeit
687 Tage
Rotation
Abstand zu Erde
Monde
24h 37min
55,8 - 402,45 Mio km
2
Jupiter
Der Planet Jupiter ist der uns am nächsten stehende Gasplanet und gleichzeitig das größte Objekt im Planetensystem
nach der Sonne, darüber hinaus ist er der sich am schnellsten drehende Planet, ein Tag dauert dort nur 9h 55m..
Interessant ist auch Jupiters Rolle der Revolution unseres Weltbildes. Als Galileo Galilei sein erstes Fernrohr auf den
Planeten richtete fand er schnell heraus, dass sich vier gut sichtbare Monde (die galileischen Monde Io, Europa,
Ganymed und Callisto) um Jupiter bewegen, bis zu diesem Zeitpunkt war es der unumstössliche Glaube dass sich
jeder einzelne Körper des Himmels einzig und allein um die Erde dreht die unangefochten im Zentrum des
Universums stand. Eine Berühmtheit auf dem Planeten ist neben der Wolkenbänder die von der Erde aus zu
beobachten sind, der große rote Fleck (GRF), ein gigantisches Sturmgebiet, das bereits seit 300 Jahren beobachtet
wird und den doppelten Erddurchmesser aufweist. Der Planet besteht zu 89,8% aus Wasserstoff und zu 10,2% aus
Helium, eigentlich ist er eine verhinderte Sonne, wäre Jupiter in der Lage gewesen in der Zeit der Entstehung des
Sonnensystems noch mehr Gas an sich zu binden, hätte auch ihn seinem Zentrum die Kernfusion eingesetzt und
unser Sonnensystem wäre ein Doppelsternsystem geworden, ob sich das mit der Entstehung von Leben vertragen
hätte sei dahingestellt. Seine gewaltige Masse (mehr als alle anderen Planeten zusammen) erfüllt eine lebenswichtige
Funktion für die Erde, durch seine starke Gravitation zieht er vagabundierende Asteroiden ein und stabilisiert den
Asteroidengürtel der zwischen Mars und Jupiter im All schwebt, ohne Jupiter wäre die Erde wohl auch heute noch
einem starken Bombardement von Gesteinsbrocken ausgesetzt und das Leben wie wir es kennen hätte wohl niemals
eine solche Vielfalt und Niveau erreichen können. Von besonderem Interesse sind auch die Monde des Jupiter, die vier
größten (galileischen) Monde haben die Größe von kleinen Planeten und sind geologisch wohl aktiv, auf dem Mond
Europa wird sogar ein gigantischer flüssiger Wasserozean unter einer 100km dicken Eiskruste vermutet. Auch Jupiter
ist in den vergangenen drei Jahrzehnten von diversen Sonden besucht worden, Pioneer 10 und 11, Voyager 1 und 2,
Ulysses, Galileo und Cassini. Die Sonde New Horizons die auf dem Weg zu Pluto ist, hat Anfang 2007 ebenfalls
beeindruckende Aufnahmen von Jupiter zur Erde gesendet.
Jupiter im Teleskop:
Schon bei niedrigsten Vergrößerungen kann man den Tanz der galileischen Monde um Jupiter beobachten. Ebenfalls
sofort auffällig sind die verschiedensten atmosphärischen Wolkenbänder. Bei entsprechenden Bedingungen und Optik
sind auch der GRF sowie andere atmosphärische Details auszumachen. Ebenfalls interessant sind die Vorrübergänge
(Transits) der Monde, die dann auch mitunter gut sichtbare Schatten auf dem Planeten werfen.
03.10.2011 23:03
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Ø Entfernung zur Sonne
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5,204 AE
Durchmesser
142984 km
Umlaufzeit
11,86 Jahre
Rotation
Abstand zu Erde
9h 55min
590,1 - 970,65 Mio km
Monde
63
Saturn
Wie der Gasplanet letzhin zu seinem Spitznamen "Herr der Ringe" kam kann jeder nachvollziehen, der diesen
Planeten durch ein Teleskop beobachtet. Um ihn herum schwebt ein gigantisches Ringsystem, das aus unzähligen
Staub- und Eispartikeln unterschiedlichster Größe besteht. Wie auch Jupiter ist Saturn ein Gasplanet, das heisst er
besitzt keine feste Oberfläche. Er besteht fast vollständig aus Wasserstoff (96,3%). Saturn hat die geringste Dichte
aller Körper im Sonnensystem, dadurch ist er obwohl nur wenig kleiner als Jupiter, nur etwa 1/3 seiner Masse schwer.
Im Laufe der Jahre ändert sich zunehmend der Anblick Saturns den wir von der Erde aus haben, je nachdem wie
seine Stellung zu uns ist, sieht man seine Ringe eher von der Seite (Kantenstellung) oder in der Draufsicht was einen
erheblichen Einfluss auf die Ringsichtbarkeit hat. Eine weitere Besonderheit des Gasriesen ist sein Mond Titan, er ist
der zweitgrösste Mond im gesamten Sonnensystem und mit 5150km Durchmesser größer als der Planet Merkur und
auch als unser Erdmond, doch das herausragende Merkmal des Trabanten: Er hat als einziger Mond eine dichte
Atmosphäre! Durch den Besuch der Sonde Cassini die seit 2004 eindrucksvollste Bilder und Daten vom Ringplaneten
zur Erde funkt, konnte sogar eine Landeeinheit mit dem Namen 'Huygens' auf Titan landen und seine Oberfläche und
die Atmosphäre untersuchen. Ähnlich der Erdatmosphäre besteht auch die Titanatmosphäre zu einem überwiegenden
Großteil (94% Titan zu 78% Erde) aus Stickstoff, jedoch besteht der Rest hauptsächlich aus Methan und Argon. Auf
der Oberfläche findet sich Wassereis und Seen aus Methan, es gibt sogar die Hypothese dass sich einige km unter der
Oberfläche ein flüssiger Wasserozean befinden könnte, der allerdings nur durch die starke Durchsetzung mit
Ammoniak bei -20° C noch flüssig wäre. Da in seiner Atmosphäre auch organische Verbindungen nachgewiesen
konnten und die Zusammensetzung der Atmosphäre der Ur-Erde ähnelt, gilt Titan als Kandidat Nummer Eins für
eventuell niedrigste Formen des Lebens im Sonnensystem. Ausser der bereits genannten Cassini-Sonde wurde Saturn
bereits von Pioneer 11, sowie Voyager 1 und 2 besucht.
Saturn im Teleskop:
Das herausragende Merkmal, das den Planeten zum Liebling aller Beobachter macht ist sein Ringsystem. Schon mit
kleinen Optiken ist bei guten Bedingungen und passender Ringstellung die so genannte Cassiniteilung im Ringsystem
auszumachen, bei größeren Geräten mit hochwertiger Optik sind sogar noch weitere Abstufungen zu sehen (EnckeMinimum). Auch Saturn zeigt atmosphärische Details und Polregionen, jedoch etwas schwächer als die des Jupiter.
Ø Entfernung zur Sonne
9,582 AE
Durchmesser
120536 km
Umlaufzeit
29,46 Jahre
Rotation
Abstand zu Erde
10h 47min
1,198 - 1,508 Mrd km
Monde
59
Uranus
Auch Uranus zählt zu den Gasriesen, doch ist er mit 51118km bereits wesentlich kleiner als seine grossen Brüder
Jupiter und Saturn. Das Besonder an diesem Planeten ist jedoch, dass er als erster Planet nicht bereits im Altertum
bekannt war sondern erst in der Neuzeit und zwar im Jahre 1781 von Sir Wilhelm Herschel entdeckt wurde. Er
besteht wie auch die anderen Gasplaneten hauptsächlich aus Wasserstoff (82,5%) und Helium (15,2%). Den Planet
umkreisen 27 bekannte Monde und erst ein einziges Mal wurde er von einer Raumsonde besucht, Voyager 2, die
Bilder von ihm und seinen Monden zur Erde schicken konnte.
Uranus im Teleskop:
Relativ unspektakulär zeigt sich der Planet im Teleskop als bläuliche kleine Scheibe bei hohen Vergrößerungen.
Ø Entfernung zur Sonne
19,201 AE
Durchmesser
51118 km
Umlaufzeit
Rotation
Abstand zu Erde
Monde
84 Jahre
17h 14min
2,589 - 3,166 Mrd km
27
Neptun
Neptun wurde wie auch Uranus erst in neuerer Zeit entdeckt und zwar erst im Jahre 1846, er war der erste Planet
03.10.2011 23:03
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der praktisch 'am Schreibtisch' entdeckt wurde, da die Bahndaten des Uranus nicht so recht ins Bild des Aufbaus des
Sonnensystems passen wollten und man daher davon ausging, dass es noch einen weiteren großen Planeten in
unserem Planetensystem geben müsste. Interessant ist auch das erst im Jahre 2011 Neptun wieder die Stelle seiner
Umlaufbahn um die Sonne erreichen wird als er 1846 von Johann Gottfried Galle in Berlin zum ersten Mal beobachtet
wurde. Neptun besteht zu etwa 80% aus Wasserstoff und 19% Helium. Sein grösster Mond ist Triton mit 2707km
Durchmesser auf dem große Mengen von Wassereis nachgewiesen wurden. Auch Neptun wurde erst ein einziges Mal
durch eine irdische Sonde besucht, Voyager 2.
Neptun im Teleskop:
Wie Uranus ist auch Neptun nur als sehr kleines farbiges Scheibchen zu sehen uns lässt sich bei hohen
Vergrößerungen so von einem Stern unterscheiden.
Ø Entfernung zur Sonne
30,047 AE
Durchmesser
49528 km
Umlaufzeit
164,8 Jahre
Rotation
Abstand zu Erde
16h 6min
4,317 - 4,699 Mrd km
Monde
27
Asteroiden
Ausser den Planeten des Sonnensystems befinden sich noch unzählige Kleinkörper darin die wohl in die Milliarden
gehen. Bei den Asteroiden unterscheiden man Typen und Arten je nach Zusammensetzung und wo sie sich befinden.
So gibt es Arten die hauptsächlich aus Kohlenstoff bestehen, andere sind Gesteinsasteroiden und wiederum andere
bestehen zu einem Grossteil aus Eisen. Eine grosse Ansammlung dieser Überreste aus der Entstehungszeit
des Planetensystems findet man im Asteroidengürtel der sich zwischen Mars und Jupiter bewegt. Nun darf man sich
darunter nicht wie in den meisten Science Fiction Filmen dargestellt einen dichten Gürtel vorstellen in dem es vor
Asteroiden nur so wimmelt sondern in Wahrheit so weit voneinander entfernt sind, dass es schon ein grosser Zufall
wäre mit einem durch den Gürtel fliegendem Raumschiff einen Asteroiden zu treffen. Früher nahm man an, dass die
Asteroiden Trümmerstücke eines verhinderten Planeten wären, der durch einen Zusammenprall in der
Entstehungphase zerrissen wurde, doch neueste Untersuchungen belegen, dass alle Asteroiden des Hauptgürtels nur
etwa 5% der Erdmondmasse ausmachen und somit viel zu wenig um einen größeren Planeten zu bilden. Das größte
Exemplar ist Ceres, der etwa 1/4 Monddurchmesser hat aber nur einen Bruchteil seiner Masse, dieser Körper hat als
einziger Asteroid genug Masse auf sich vereint um eine Kugel zu bilden was immer mal wieder zu Diskussionen
geführt hat ob man ihn nicht doch als Planeten bezeichnen müsste, doch seit der Abstimmung 2006 der IAU
(Internationale Astronomische Union), bei der auch der Kleinkörper Pluto seinen Planetenstatus verlor, ist dies
(vorerst) vom Tisch.
Kuipergürtel
Ähnlich dem inneren Asteroidengürtel ist der Kuipergürtel eine Zone in dem sich Unmengen von unterschiedlich
großen Objekten aufhalten. Er liegt im Bereich von 30 bis 50 Astronomischen Einheiten (4,5 bis 7,5 Milliarden
Kilometer) hinter der Neptunbahn. Das wohl bekannteste Objekt (KBO=Kuiper Belt Object) ist wohl Pluto, dem
immerhin 76 Jahre lang (1930-2006) die Ehre zu teil wurde als neunter Planet des Sonnensystems zu gelten. Nach
einer Neuordnung der Begrifflichkeiten, ausgelöst durch mehrere Entdeckungen weiterer großer Objekte im
Kuipergürtel, gilt er nun mehr als Zwergplanet. Weitere große Vertreter der KBOs, die mitunter sogar größer als Pluto
sind, Eris, Sedna, Orcus und Quaoar. Bisher ist noch keine Raumsonde zu Pluto oder weiter entfernten Objekten
vorgedrungen, doch die 2006 gestartete Raumsonde New Horizons wird voraussichtlich im Jahre 2015 Pluto passieren
und dabei erstmals hochaufgelöste Bilder des Zwergplaneten zur Erde senden können, bisher sind selbst die
Aufnahme mit dem Hubble Space Telescope nicht viel mehr als ein stark verschwommener Klecks.
© 2007 Benjamin Hartmann
Oortsche Wolke & Kometen
Als Oortsche Wolke wird ein schalenförmiger Bereich genannt, der das Sonnensystem umschliesst, aus ihm sollen die
Kometen die wir im inneren Sonnensystem beobachten können, stammen. Einen direkten Beweis für die Existenz
dieser Wolke gibt es nicht und wird es möglicherweise auch nie geben, denn sie soll sich im Abstand zwischen 300
und 100.000 Astronomischen Einheiten befinden, das heisst die äusseren Bereiche lägen bereits 1,5 Lichtjahre (!)
03.10.2011 23:03
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von der Sonne entfernt. Trotzdem wird sie allgemein anerkannt weil sich nur durch ein gigantisches Reservoir an Eisund Gesteinskörpern erklären lässt, dass sich auch heute noch, über 4,5 Milliarden Jahre nach Entstehung
des Sonnensystems, Kometen in das innere Sonnensystem aufmachen, denn bei jedem Umlauf verlieren sie an
Material so dass sie bei weitem keine so lange Lebensdauer haben. Der Theorie nach werden die Kometenkerne aus
der Oortschen Wolke durch die Gravitation eines "nah" vorbeilaufenden Sterns so gestört, dass sie sich auf den Weg
Richtung Gravitationszentrum, also Sonne, machen. Kommen sie nun in die Nähe der Sonne, wird durch den
Sonnenwind der Körper erhitzt und er verliert in ihm enthaltene Gase und leichte Staubpartikel die wir dann oftmals
als leuchtenden Schweif beobachten können.
© 2007 Benjamin Hartmann
Quellennachweise: [www.wikipedia.org]/[dtv-Atlas zur Astronomie 1973]/[www.nasa.gov]/[Die Kosmos Himmelskunde - Hermann]/[Der Schweif des Kometen
- Neil F. Comins]/[www.jpl.nasa.gov]/[Entering Space - Dr.Robert Zubrin]/[und viele weiter Werke auf die sich mein Wissen gründet, denen ich aber keine
direkten Daten oder Sachverhalte entnommen habe :-)]]
© 2009 Benny Hartmann
03.10.2011 23:03
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