Die Zika-Virus Epidemie Das Zika-Virus ist kein neues Virus, sondern sozusagen ein alter Bekannter – über den man allerdings so gut wie nichts weiß. Wissenschaftler entdeckten das Zika Virus bereits 1947 in einem Rhesusaffen in Uganda. Der Rhesusaffe (Macaca mulatta) ist eine Primatenart aus der Gattung der Makaken innerhalb der Familie der Meerkatzenverwandten. Das Verbreitungsgebiet des Rhesusaffen erstreckt sich von Afghanistan über Indien – ihrem Hauptverbreitungsgebiet – bis ins südliche China und Thailand. Sie benannten das Zika-Virus nach dem Zika-Wald in Uganda, wo das Tier lebte. Nach seiner Entdeckung, in den 60-ziger Jahren, steckten sich kaum Menschen mit dem Virus an. Erst im Jahre 2007 gab es einen größeren Ausbruch, auf den mikronesischen Yap-Inseln. Die Virologen sind seitdem alarmiert. Den nächsten größeren Ausbruch gab es in Französisch-Polynesien, dort steckten sich 2013/2014 zehn Prozent der Gesamtbevölkerung an. Nur ein Jahr später begann sich das Zika-Virus in Brasilien auszubreiten. Man nimmt an, dass es von einem Besucher der Fußball-WM eingeschleppt wurde. Mittlerweile grassiert es in fast allen Ländern Mittel- und Südamerikas. Seitdem gilt Zika als emerging pathogen, als Virus Erreger mit dem Potenzial, sich global auszubreiten. Stechmücken, wie auch die Gelbfiebermücke Aedes aegypti, übertragen Viren und Parasiten Die Gelbfiebermücke Aedes aegypti, überträgt das Zika Virus, Dengue Fieber und das Chikungunyafieber mit folgenden Symptomen: Zika Virus Fieber, Kopfschmerzen, Entzündung der Lymphgefäße, Hautausschlag, Gelenkschmerzen, Bindehautentzündung. Dengue Fieber Das Fieber hält meistens 10 Tage an. Weltweit treten pro Jahr, geschätzt, mehr als 390 Millionen Fälle auf. Chikungunyafieber Infizierte leiden unter Fieber und starken Gelenkschmerzen, manchmal über Monate. Es gibt keine Impfung. Zika-Virus Infektionen - betroffene Ländern, lt. WHO. Die erste offizielle Epidemie brach erst 2007 auf der mikronesischen Insel Yap im westlichen Pazifik aus. 2013 wurde Französisch-Polynesien mit 35'000 Fällen hart getroffen. 2014 erreichte das Zika-Virus schließlich Brasilien und breitete sich von da aus nach Kolumbien aus, wo im vergangenen Oktober erstmals Fälle gemeldet wurden. Danach ging es Schlag auf Schlag: Bis Ende November kamen El Salvador, Surinam und Guatemala zu den betroffenen Ländern hinzu. Im Dezember wurden Fälle in Mexiko, Paraguay, Venezuela und Panama gemeldet. Anfang dieses Jahres wurde die Seuche in Honduras, Puerto Rico, Französisch-Guayana, Guayana, Barbados, Ecuador, Martinique, Barbados, Bolivien, Haiti und in der Dominikanischen Republik bestätigt. Auf den Kapverdischen Inseln vor Westafrika wurden Tausende Fälle registriert. Inzwischen gibt es auch in den USA, Kanada, Großbritannien, Deutschland und Dänemark vereinzelte Fälle. Auch in der Schweiz sind zwei Personen gemeldet worden, die sich auf Reisen mit dem Erreger infiziert haben. Die WHO hat den Gesundheitsnotstand ausgerufen Das Zika-Virus, das bei ungeborenen Kindern zu Fehlbildungen führen könnte, hat zum globalen Notstand geführt. Niemand weiß, wie viele Babys betroffen sind. Die WHO will nun auch Staaten außerhalb der Seuchengebiete miteinbeziehen. Zika heißt die Gefahr, die es zu bekämpfen gilt. Ein Virus, das normalerweise so harmlos verläuft wie ein Schnupfen. Aber eines, das wahrscheinlich schwere Fehlbildungen hervorruft, wenn Schwangere sich infizieren. Wahrscheinlich – diese Einschränkung gilt noch immer. Denn bewiesen ist bisher nicht, dass es wirklich das Zika-Virus ist, das zu den Fehlbildungen bei Ungeborenen führt. Doch "wenn wir bis zum wissenschaftlichen Beweis warten, werden die Menschen uns Untätigkeit vorwerfen", sagte die WHO- Direktorin Margaret Chan im Anschluss an die Telefonkonferenz. So wie 2014. Damals rief die Organisation den Notstand erst aus, als die Ebola-Epidemie in Westafrika kaum mehr zu stoppen war. Zika-Virus in Muttermilch gefunden Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärt, dass das Zika-Virus in Muttermilch gefunden wurde. Weiter heißt es: "Es gibt keinen wissenschaftlichen Nachweis, dass das Virus über das Stillen auf das Baby übertragen wird." Alle Männer und Frauen in Gebieten, in denen das Zika-Virus vorkommt, sollten über die Risiken der sexuellen Übertragung aufgeklärt werden. Das gelte auch für Menschen, die von dort zurückkehren. "Safer Sex" inklusive des korrekten Gebrauchs von Kondomen sei eine der effektivsten Methoden des Schutzes gegen alle beim Sex übertragbaren Infektionen. Die Organisation empfiehlt keine Reiseeinschränkungen wegen des Zika-Virus'. Frauen müssten die Gefahr für sich einschätzen und mit Ärzten oder Behörden über entsprechende Maßnahmen sprechen. Zika-Virus – im Wasserkreislauf Auch die Verbreitung über das Trinkwasser, ist eine Folge der Erkrankung vieler Menschen und die Verbreitung von Viren über die Ausscheidungsorgane ins Abwassersystem. Fäkal-orale Infektion: Erreger aus Fäkalien gelangen durch den Mund in den Organismus, z. B. durch verunreinigtes Trinkwasser. Wasserversorger sind bei der Aufbereitung von Abwasser nicht in der Lage, Krankheitserreger, Bakterien, Parasiten sowie andere Mikroorganismen aus dem Wasser herauszufiltern und somit findet eine Verbreitung auch über das Trinkwasser statt. Darüber hinaus, werden nunmehr tonnenweise Pestizide im Kampf gegen das Zika-Virus eingesetzt, was für die künftige Trinkwasserversorgung weitere Probleme mit sich bringen wird. Das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin zum Zika-Virus Ende 2015 verzeichnete das brasilianische Gesundheitsministerium erstmals einen auffälligen Anstieg von Geburtsschäden im Nordosten Brasiliens, die im zeitlichen Zusammenhang mit einer Epidemie von Infektionen mit dem Zika-Virus stehen. „Der Verdacht auf eine Fruchtschädigung bei Infektionen mit dem Virus während der Schwangerschaft liegt nahe“, erklärt Prof. Dr. Jonas Schmidt-Chanasit, Leiter der Virusdiagnostik am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM). „Der Kopfumfang bei der Geburt der Babys liegt deutlich unter 32 Zentimetern, und die Kinder sind häufig geistig behindert, weil das Gehirn unterentwickelt ist, oder sie versterben bereits vor der Geburt; Fachleute bezeichnen die Krankheit als Mikrozephalie“, so der Virologe. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) korrigiere die Zahlen der aktuellen Fälle in Südamerika täglich nach oben. Experten nehmen an, dass der von den Stechmücken übertragene Krankheitserreger bei Neugeborenen zu Schädelfehlbildungen führen könnte. Geistige Behinderungen sind die Folge. USForscher haben Gewebeproben toter Säuglinge mit Mikrozephalie untersucht. Die Befunde erhärten den Verdacht, dass Zika-Viren die Ursache von Fehlbildungen sind. Gegen die Erkrankung gibt es weder eine Impfung noch ein Heilmittel. Der Kampf gegen die Mücken wird in Brasilien daher wieder verschärft. Geführt wird er schon lange, denn Aedes aegypti überträgt auch das Chikungunya-Virus sowie das gefährliche Denguefieber, an dem der WHO zufolge jedes Jahr geschätzte 96 Millionen Menschen erkranken. Aufklärungskampagnen zur Mückenbekämpfung sind also Alltag für Brasilianer. Tonnenweise Pestizide, im Kampf gegen das Zika-Virus Wie der Spiegel in seiner Online-Ausgabe berichtet, zieht das brasilianische Militär nun zusammen mit Experten vom Gesundheitsministerium buchstäblich in den Häuserkampf - als Aufklärer und Larvenjäger: "Man muss in jedes Haus gehen, um die Brutstätten wie Blumentöpfe und weggeworfene Coladosen zu beseitigen", sagt Jonas Schmidt-Chanasit, Leiter der Virusdiagnostik am Hamburger BernhardNocht-Institut für Tropenmedizin. "Der Aufwand ist sehr groß, es bringt nichts, aus Flugzeugen heraus großflächig Insektizide zu versprühen." Für diesen Kampf hat Brasilien eine ganze Reihe von Maßnahmen eingeleitet: 422 Millionen Euro sollen laut Aussagen des brasilianischen Gesundheitsministeriums im Jahr 2016 für ein großes Mücken-Bekämpfungsprogramm ausgegeben werden. 550 Tonnen Insektizide sollen gezielt versprüht werden. 400.000 Schwangere werden mit Mückenschutzmitteln versorgt. An 56.000 Hotels, Bars und Restaurants im ganzen Land wurde ein Maßnahmenkatalog verschickt, um die Tigermücke besser zu bekämpfen. Ab dem 13. Februar sollen 220.000 Soldaten vor Ort die Bevölkerung über wirksame Schutzmaßnahmen aufklären. Quellen: http://www.euro.who.int/de/media-centre/sections/statements/2016/who-urges-european-countriesto-prevent-zika-virus-disease-spread-now http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/zika-brasiliens-kampf-gegen-tigermuecken-a1075399.html http://www.blick.ch https://www.bnitm.de/aktuelles/mitteilungen/934-zika-virus-epidemie-in-amerika/ http://www.welt.de/gesundheit/article152039381/Zika-Virus-in-Muttermilch-gefunden.html