JuniorAkademie Adelsheim 8. Science Academy Baden-Württemberg Programm 2010 Gefördert von: Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, Baden-Württemberg JuniorAkademie Adelsheim 2010 8. Science Academy Baden-Württemberg Programm 2010 Durchführung und Koordination: Regierungspräsidium Karlsruhe Abteilung 7: Schule und Bildung Dr. Petra Zachmann & Georg Wilke Hebelstr. 2 76133 Karlsruhe Tel.: (0721) 926-4454 Fax: (0721) 933-40270 [email protected] [email protected] www.scienceacademy.de Stand: Februar 2010, Änderungen vorbehalten Redaktion und Layout: Dr. Petra Zachmann, Georg Wilke, Dorothea Patzke, Manfred Rosenkranz Wir bitten um Verständnis, dass wir wegen der besseren Lesbarkeit zum Teil nur die jeweils männliche Form verwenden. Gemeint sind immer Personen beiderlei Geschlechts. Die Deutschen JuniorAkademien sind eine Länder übergreifende Initative zur Förderung von besonders leistungsfähigen und motivierten Jugendlichen der Sekundarstufe I. Die Kultusministerkonferenz begrüßt diese Initiative und hat die »Qualitätsmerkmale für JuniorAkademien« zustimmend zur Kenntnis genommen. Der Verein Bildung und Begabung e.V. koordiniert die Deutschen JuniorAkademien im Bundesgebiet. Inhaltsverzeichnis Grußwort des Präsidenten der Kultusministerkonferenz............... 4 Grußwort des Ministers für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg................................................................ 5 Die Deutschen JuniorAkademien........................................................ 6 Überblick über das Programm............................................................. 7 der Deutschen JuniorAkademien 2010 JuniorAkademie Adelsheim 2010........................................................ 8 8. Science Academy Baden-Württemberg Kurs 1: Aufbruch zum Mars – wir erforschen den roten Planeten..................................................................... 14 Kurs 2: Koffein – eine legale Droge............................................... 17 Kurs 3: Molecular Genetic – Bilingual Englisch........................... 16 JuniorAkademie Loccum 2010........................................................... 32 Niedersachsen Nordmetall JuniorAkademie Papenburg 2010................................ 33 Niedersachsen JuniorAkademien Nordrhein-Westfalen 2010................................ 34 Nordrhein-Westfalen JuniorAkademie Meisenheim 2010.................................................. 35 Rheinland-Pfalz 8. Saarländische JuniorAkademie 2010........................................... 36 Saarland JuniorAkademie St. Peter-Ording 2010............................................ 37 Schleswig-Holstein und Hamburg JuniorAkademie Zella-Mehlis 2010.................................................. 38 Thüringen Kurs 4: Breakout, Pinball & Friends.............................................. 21 Kurs 5: Angewandte Forschung/Entwicklung/Wirtschaft Projektarbeit mit Ernstcharakter – TheoPrax................. 23 Kurs 6: Philosophie – Was ist Wirklichkeit?................................. 26 JuniorAkademie Bayern 2010............................................................ 29 Bayern JuniorAkademie »Humboldt auf Scharfenberg« 2010.................. 30 Berlin JuniorAkademie Bad Bederkesa 2010.............................................. 31 Niedersachsen Qualitätsmerkmale für JuniorAkademien....................................... 39 Der CdE – der Club der Ehemaligen der Deutschen SchülerAkademien e.V. – stellt sich vor............................................ 42 Bildung und Begabung e.V.................................................................. 43 Zum Schluss ein herzliches Dankeschön.......................................... 44 Notizen.................................................................................................. 45 Unterstützung der Deutschen JuniorAkademien........................... 47 durch Spenden 3 Grußwort des Präsidenten der Kultusministerkonferenz D 4 ie Deutschen JuniorAkademien haben sich seit Ihrer Gründung im Jahr 2003 zu einem festen und unverzichtbaren Bestandteil der deutschen Bildungslandschaft entwickelt. Für begabte junge Menschen bedarf es einer besonderen Förderung in Unterricht und Schule, aber auch im außerschulischen Bereich. Meine Kolleginnen und Kollegen in der Kultusministerkonferenz haben im vergangenen Jahr einen Grundsatzbeschluss zur begabungsgerechten Förderung gefasst. Wir wollen damit anregungsreiche, vielfältig differenzierende Lernangebote stärken, die zur Selbständigkeit anregen und die darauf ausgerichtet sind, die intellektuelle Begabung eines Kindes bzw. Jugendlichen voll zu entfalten. Bei allem Bemühen um eine bessere fachliche, personelle und materielle Ausstattung in den Bildungseinrichtungen kann die Schule diese anspruchsvolle Aufgabe oft alleine nicht lösen. Daher wollen wir in den Ländern flächendeckend Angebote zur Förderdiagnostik, Beratung und zur Förderung bereitstellen. Bildung und Begabung e.V. seit Jahren wichtige und richtungweisende Arbeit im Sinne einer begabungsgerechten Förderung. Und wir brauchen starke Partner im außerschulischen Bereich. Mit ihren Bundeswettbewerben, der Deutschen SchülerAkademie und den Deutschen JuniorAkademien leistet der Verein Dr. Ludwig Spaenle Bayrischer Staatsminister für Unterricht und Kultus Präsident der Kultusministerkonferenz Auch in diesem Jahr erwarten die Jugendlichen in den JuniorAkademien jenseits von Schulalltag und Lehrplänen wieder anspruchsvolle Programme, Inhalte und Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer berichten vor allem vom Gemeinschaftserlebnis mit ähnlich motivierten und interessierten Jugendlichen, die in konzentrierter, offener und freundschaftlicher Atmosphäre wissenschaftliches Denken und Arbeiten einüben und weiter entwickeln. Den Jugendlichen bietet sich die Chance, ihre intellektuelle Kreativität auszuleben, sich mit wissenschaftlichen Arbeitsweisen vertraut zu machen und die Grenzen des eigenen Leistungsvermögens auszureizen. Dabei kommen im »Begleitprogramm« kulturelle, musische und sportliche Erfahrungen nicht zu kurz; ob in Exkursionen, Gastvorträgen, Diskussionen, Theater, Musik oder Chor. Ich wünsche allen Jugendlichen und Kursleitenden anregende, prägende und wertvolle Erfahrungen in den JuniorAkademien 2010. Grußwort des Ministers für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg B ereits zum achten Mal findet die JuniorAkademie Adelsheim, Science Academy Baden-Württemberg, in diesem Jahr statt. Wie in den Jahren zuvor ist Adelsheim Veranstaltungsort für dieses erfolgreiche Bildungsangebot zur Förderung des mathematischen und naturwissenschaftlichen Nachwuchses. Ein Wochenende zur Vorbereitung und ein Wochenende zur Nachbereitung und Dokumentation ergänzen die zweiwöchige Sommerakademie. Der Ideenreichtum, die Kreativität und der Einsatz qualifizierter Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler sowie Technikerinnen und Techniker sind für die Zukunft eines so hoch entwickelten Industriestandortes wie Baden-Württemberg unverzichtbar. Wir brauchen in den Bereichen Forschung und Technik mehr denn je junge Menschen, die neue Konzepte entwickeln und umsetzen. Es gilt daher, die junge Generation frühzeitig an diese Herausforderung heranzuführen. Dazu leistet die JuniorAkademie einen wertvollen Beitrag. Fern des schulischen Alltags können die jungen Menschen in unterschiedlichsten Projekten tätig werden, dabei interessante Zusammenhänge entdecken und sich neue Wissensgebiete erschließen. Dies dient neben der Förderung des Interesses an naturwissenschaftlichen und technischen Fragestellungen auch der Stärkung von Schlüsselkompetenzen wie selbstständigem Arbeiten, Teamfähigkeit und Kreativität. reiches Konzept sowie den Organisatoren und Trägern Ansporn für die Zukunft. Mein besonderer Dank gilt der Dietmar-Hopp-Stiftung gGmbh, die unter der Projektleitung des Regierungspräsidiums Karlsruhe die JuniorAkademie erneut großzügig unterstützt und fördert. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wünsche ich eine spannende und ertragreiche Zeit bei der Arbeit in den einzelnen Projekten sowie viel Freude bei den intellektuellen Herausforderungen und beim gemeinsamen Freizeit- und Rahmenprogramm. Helmut Rau MdL Minister für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg Die begeisterten Rückmeldungen von jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der vergangenen Jahre sind Beleg für ein erfolg- 5 Die Deutschen JuniorAkademien D ie Deutschen JuniorAkademien sind ein außerschulisches Programm zur Förderung besonders leistungsfähiger, interessierter und motivierter Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I. Viele Schülerinnen und Schüler machen die Erfahrung, dass sie nur selten auf Gleichaltrige treffen, die ähnliche Interessen und Fähigkeiten haben. Anders als etwa für Leistungssportler oder für musikalische Talente gibt es für intellektuell besonders befähigte Jugendliche kaum Angebote außerhalb der Schule. Aber auch die Inhalte und die Gestaltung des Unterrichts in der Schule werden ihren Neigungen und Fähigkeiten oft nicht genügend gerecht. Seit 2003 gibt es mit den Deutschen JuniorAkademien Programme, die speziell für solche Schülerinnen und Schüler entwickelt wurden. Sie werden in der Regel für einzelne Bundesländer in den Sommerferien angeboten und von regionalen Veranstaltern organisiert. Größe, Dauer oder Art der Durchführung sind bei den einzelnen Akademien unterschiedlich. Auch die Teilnahmevoraussetzungen, der Ablauf der Bewerbung, die Kosten etc. können variieren. Mit der Einbeziehung in den Kreis der Deutschen JuniorAkademien verpflichten sich die Akademien aber auf die Einhaltung bestimmter Qualitätsmerkmale (siehe S. 39), die einen hohen pädagogischen Standard sicherstellen sollen. Die Deutschen JuniorAkademien wollen den Schülerinnen und Schülern ganz neue Erfahrungen vermitteln und sie intellektuell und sozial herausfordern. Angeboten werden mehrere Kurse mit Themen aus der Mathematik, den Natur- und Sozialwissenschaften, in denen sie die grundlegenden Methoden des jeweiligen Faches lernen, aber auch zum interdisziplinären, d.h. Fächer übergreifenden Denken und Arbeiten angeregt werden. Neben dem Kursprogramm 6 gibt es auch zahlreiche offene Angebote wie Musik, Sport, Exkursionen und vieles mehr. Die Schülerinnen und Schüler leben während der Akademien in einer Gemeinschaft von ähnlich interessierten und motivierten Jugendlichen. Hier können sie neue Denkansätze kennen lernen, über den Horizont der bisherigen Lebens- und Erfahrungswelt hinausblicken und sie werden auch an die Grenzen der eigenen Leistungskraft herangeführt. Solche Akademien gelten international als die effektivste Maßnahme zur Förderung von leistungsfähigen und motivierten Schülerinnen und Schülern außerhalb der Schule. Die intensiven positiven Auswirkungen dieser Programme auf die Teilnehmenden sind vielfältig belegt: Sie können ihre Fähigkeiten und Möglichkeiten besser einschätzen, sie verbessern ihre Arbeitshaltungen und Lerntechniken, sie erleben sich als »normal« im Kreise von ähnlich Befähigten und Motivierten, es entstehen vielfach dauerhafte Freundschaften. Für die Teilnahme an einer JuniorAkademie müssen die Schülerinnen und Schüler besondere Leistungen im schulischen oder außerschulischen Bereich nachweisen. Als Belege gelten Empfehlungen von Schulen und Erfolge in intellektuell anspruchsvollen Wettbewerben. Koordiniert werden die JuniorAkademien durch Bildung und Bega- bung e.V. in Bonn. Mit den bereits jetzt realisierten Akademieprogrammen in zehn Bundesländern sollen möglichst viele weitere Bundesländer und Einrichtungen zur Gestaltung eigener Programme angeregt werden. Die Kultusministerkonferenz hat 2006 die Deutschen JuniorAkademien als Ausweitung der Begabtenförderung für die Mittelstufe begrüßt und die »Qualitätsmerkmale für JuniorAkademien« zustimmend zur Kenntnis genommen. Überblick über das Programm der Deutschen JuniorAkademien 2010 Bundesland Name der JuniorAkademie Bewerbungsfrist Durchführung Klassen Kosten für Teilnehmer Baden-Württemberg JuniorAkademie Adelsheim 16. April 27. August bis 9. September 8–9 420,00 € Bayern JuniorAkademie Bayern 20. Mai 1. bis 14. August 8–9 400,00 € Berlin JuniorAkademie »Humboldt auf Scharfenberg« 15. Februar 8. bis 16. Juli 7–9 300,00 € Niedersachsen JuniorAkademie Bad Bederkesa 10. Mai 16. bis 24. Juli 7–10 145,00 € Niedersachsen JuniorAkademie Loccum 30. Mai 8. bis 15. Oktober 7–9 125,00 € Niedersachsen Nordmetall JuniorAkademie Papenburg 31. Mai 15. bis 22. Oktober 8–10 130,00 € Nordrhein-Westfalen JuniorAkademie Nordrhein-Westfalen 29. März 11. bis 24. August 8–9 400,00 € Rheinland-Pfalz JuniorAkademie Meisenheim 16. April 8. bis 24. Juli 7–8 350,00 € Saarland 8. Saarländische JuniorAkademie 20. März 1. bis 12. August 7–9 270,00 € Schleswig-Holstein/Hamburg JuniorAkademie St. Peter-Ording 12. März 11. bis 24. Juli 8–10 370,00 € Thüringen JuniorAkademie Zella-Mehlis 14. Mai 18. bis 30. Juli 7–9 350,00 € Weitere Informationen auf Seite 8 oder unter www.deutsche-juniorakademien.de 7 Baden-Württemberg JuniorAkademie Adelsheim 2010 8. Science Academy Baden-Württemberg Ort: Eckenberg-Gymnasium mit Landes schulzentrum für Umwelterziehung Eckenberg 1 74740 Adelsheim Vorbereitungstreffen: 18. bis 20. Juni 2010 Akademie: 27. August bis 9. September 2010 D ie JuniorAkademie Adelsheim 2010 beginnt mit einem Vorbereitungswochenende für alle Teilnehmer sowie Kurs- und Akademieleiter vom 18. bis 20. Juni 2010. Der Standort Adelsheim Adelsheim im Neckar-Odenwald-Kreis ist eine durch ihre 1200-jährige Geschichte geprägte Kleinstadt mit etwa 5000 Einwohnern. Sie liegt im badisch-fränkischen Bauland (Regierungsbezirk Karlsruhe) an den Ausläufern des Odenwaldes inmitten einer reizvollen Landschaft. Adelsheim ist u.a. Sitz des an das Eckenberg-Gymnasium angegliederten Landesschulzentrums für Umwelterziehung. Diese in Baden-Württemberg einmalige Einrichtung bietet hinsichtlich ihrer naturwissenschaftlichen 8 Dokumentationstreffen: 22. bis 24. Oktober 2010 Veranstalter: Regierungspräsidium Karlsruhe Abteilung 7: Schule und Bildung Dr. Petra Zachmann & Georg Wilke Hebelstr. 2 76133 Karlsruhe und musischen Ausstattung vielfältige Ansatzpunkte für forschendes Lernen in unterschiedlichen Fachgebieten. Eckenberg-Gymnasium mit Landesschulzentrum für Umwelterziehung Das Landesschulzentrum für Umwelterziehung (LSZU) befindet sich auf dem acht Hektar großen Gelände des Eckenberg-Gymnasiums Adelsheim und ist in zwei JuniorAkademie Adelsheim 2010 8. Science Academy Baden-Württemberg ehemaligen Internatsgebäuden untergebracht, die ihrer neuen Bestimmung gemäß umgebaut sind. und Leistungsbereitschaft eine nicht unerhebliche Rolle. Trotz eines relativ stark strukturierten Tages gibt es ausreichend Möglichkeiten zur Entspannung, zu Gesprächen, gemeinsamen Spaziergängen, zu Angeboten zur Orientierungshilfe u.v.a.m. Damit stehen Räumlichkeiten zur Verfügung, die den Zielsetzungen des Landesschulzentrums und der besonderen Arbeitsweise der hier stattfindenden Kurse gerecht werden. Der Tag ist also mit vielen attraktiven, z.T. parallel laufenden Angeboten ausgefüllt. Es gilt, eine sinnvolle Auswahl zu treffen und die Zeit nicht allzu sehr zu verplanen, damit auch Raum für Entspannung und Erholung bleibt. Im LSZU-Gebäude 1 stehen für die Lehrkräfte moderne Einzelzimmer mit Dusche zur Verfügung. Außerdem befindet sich in diesem Gebäude das Sekretariat des Landesschulzentrums. Im LSZU-Gebäude 2 wohnen die Schülerinnen und Schüler in Zweibis Dreibettzimmern, die begleitenden Kursleiter in Einzelzimmern mit Dusche. Der Speisesaal befindet sich im Wirtschaftsgebäude des Eckenberg-Gymnasiums. Weitere Informationen unter: www.eckenberg-gymnasium.de Ein typischer Akademietag hat folgenden Verlauf (und dies gilt in Variation auch für die Tage an den beiden Wochenenden): 07.30 – 08.30 Uhr Frühstück 08.30 – 09.00 Uhr Plenum (Treffen aller Teilnehmer und Leiter; gemeinsamer Tagesbeginn) 09.00 – 12.00 Uhr Arbeit in den jeweiligen Kursen 12.00 – 13.00 Uhr Mittagessen 14.00 – 16.00 Uhr Kursübergreifende Angebote (Sport, Musizieren, Theater etc.) 16.00 – 18.30 Uhr Arbeit in den jeweiligen Kursen Ablauf einer Akademie 18.45 – 19.30 Uhr Abendessen Der Tagesablauf bei der 14-tägigen Akademie im Sommer unterscheidet sich grundlegend vom Zeitschema eines normalen Schulalltags. Auch hinsichtlich thematischer und methodischer Aspekte spielen neben einer hohen Motivation auch Ausdauer 20.00 – 21.00 Uhr Kursübergreifende Angebote (Sport, Musizieren, Theater etc.) ab 22.30 Uhr Bettruhe 9 Baden-Württemberg JuniorAkademie Adelsheim 2010 8. Science Academy Baden-Württemberg Damit die Teilnehmenden einen Einblick in die Inhalte anderer Kurse erhalten, unterrichten sich die Kurse gegenseitig über ihre Arbeitsergebnisse und Erkenntnisse durch Präsentationsformen wie Poster oder Akademiezeitung und Rotation. Auf der Rotation liegt dabei ein besonderes Gewicht: Die Schüler berichten dabei den Teilnehmenden anderer Kurse über ihren Kurs und ihre Kursarbeit. Dafür müssen sie ihre gewonnenen Erkenntnisse gedanklich neu strukturieren und Formen der sach- und zielgerechten Vermittlung von Inhalten und Methoden entwickeln. Dies dient auch als erste Vorübung zum Erstellen der Dokumentation. Teilnahmevoraussetzungen Die Science Academy Baden-Württemberg 2010 steht Schülern der Mittelstufe (Klasse 8 und 9) aller Gymnasien und Realschulen Baden-Württembergs offen, die zu herausragenden Leistungen befähigt sind und die über eine hohe Lern- und Leistungsbereitschaft sowie über eine breite Interessensausrichtung verfügen. Der erforderliche Nachweis der besonderen Leistungsbereitschaft wurde bereits über eine Empfehlung mit einem schriftlichen Gutachten des Schulleiters erbracht. 10 Eigenbewerbungen können in Ausnahmefällen berücksichtigt werden, wenn diese von einer ausführlichen Begründung, von dem letzten Schulzeugnis als auch von einem schriftlichen Gutachten einer Person begleitet sind, die Aussagen über die besondere Leistungsfähigkeit und -bereitschaft glaubhaft vermitteln kann. Vergabe der Plätze Auf der Grundlage der Kurswünsche und der Bewerbungsunterlagen entscheidet die Akademieleitung der Science Academy über die Vergabe der Plätze. Der vollständig ausgefüllte Kurswahlbogen muss bis zum 16. April 2010 an das Regierungspräsidium Karlsruhe z.Hd. Frau Dr. Zachmann gesandt werden. Entscheidungsgrundlage sind die durch die eingereichten Bewerbungen und Empfehlungen dargelegten Teilnehmervoraussetzungen und Kurswünsche, ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis und eine regional angemessene Berücksichtigung aller Schulen Baden-Württembergs in Relation zu den eingegangenen Bewerbungen. JuniorAkademie Adelsheim 2010 8. Science Academy Baden-Württemberg Bei erheblichen Bewerberüberhängen für einzelne Kurse können bei gleicher Eignung Losentscheidungen erforderlich sein. Wenn eine Bewerbung demzufolge nicht berücksichtigt werden kann, bedeutet dies nicht zwangsläufig einen Zweifel an der Qualifikation des Bewerbers. Die Aufnahmequote für die Science Academy BadenWürttemberg lag 2009 bei etwa 50 Prozent. Die Zu- und Absagen werden Mitte Mai 2010 an die Bewerber versandt. Wir bitten vorher von Nachfragen abzusehen. Kosten und Eigenleistung Von den Teilnehmenden wird eine finanzielle Eigenbeteiligung für die Teilnahme an der Akademie und den Vor- und Nachbereitungswochenenden von insgesamt 420 € erwartet. Damit sind alle Kosten für Unterbringung, Vollverpflegung, Kursprogramm, Betreuung und die vom Veranstalter geplanten Kurs übergreifenden Aktivitäten und Exkursionen abgedeckt. Die Überweisung des Teilnehmerbeitrags erbitten wir bis zum 13. Juni 2010 (Datum der Einzahlung). Die Fahrtkosten zwischen Wohn- und Veranstaltungsorten als auch die Kosten für persönliche Materialien und Aktivitäten sind von den Teilnehmern zu tragen. Eine Ermäßigung oder ein Erlass der Eigenleistung kann bei entsprechendem Antrag nach Erhalt der Teilnehmerzusage geprüft werden: Kein Schüler sollte allein aus finanziellen Gründen von einer Bewerbung Abstand nehmen müssen. Termine im Überblick Empfehlung der Schülerin/des Schülers durch den Schulleiter: bis zum 12.02.2010 Versand des Programms an die empfohlenen Schüler/-innen: Anfang April 2010 Kurswahl und Bewerbung der Schülerin/des Schülers: bis zum 16.04.2010 Versand der Zu- und Absagen: Mitte Mai 2010 Überweisung des Teilnehmerbeitrags: bis zum 13.06.2010 Vorbereitungswochenende: 18.06.–20.06.2010 JuniorAkademie Adelsheim: 8. Science Academy 27.08.–09.09.2010 Dokumentationswochenende: 22.10.–24.10.2010 11 JuniorAkademie Adelsheim 2010 8. Science Academy Baden-Württemberg Baden-Württemberg Akademieleitung Dr. Petra Zachmann hat in Paderborn und Karlsruhe Physik und Mathematik studiert. Nach Staatsexamen und Promotion unterrichtete sie 14 Jahre lang am Bismarck-Gymnasium in Karlsruhe, an dem sie auch als Beratungslehrerin tätig war. Als Physikfachberaterin übernahm sie zunehmend mehr Aufgaben für die Schulverwaltung des Regierungspräsidiums Karlsruhe, in die sie vor drei Jahren ganz gewechselt ist. Zur Zeit ist sie unter anderem für die Weiterentwicklung des Unterrichtsfaches Physik und für allgemeine Fragen der Abiturprüfung zuständig. [email protected] Georg Wilke hat an der RWTH Aachen und der Universität Heidelberg Mathematik, Physik und Astronomie studiert. Mit der Staatsexamensarbeit an der Landessternwarte Heidelberg im Themenbereich Kosmologie beschloss er das Studium und unterrichtet seitdem als Lehrer für Mathematik, Physik, Informatik und Astronomie am Bunsen-Gymnasium Heidelberg. Als Arbeitskreisleiter des Hector-Seminars Heidelberg betreute er von 2000-2009 Schülerinnen und Schüler mit besonderen Begabungen in den Fachgebieten Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Seit 2007 ist er im Heidelberger Life-Science-Lab am Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg Mentor der Astrophysik-AG. Er ist seit 2003 Kursleiter der Science Academy Baden-Württemberg. [email protected] 12 JuniorAkademie Adelsheim 2010 8. Science Academy Baden-Württemberg Assistenz Hülya Erbil ist 16 Jahre alt und besucht zurzeit die 11. Klasse des Mörike-Gymnasiums in Esslingen. Im Jahr 2008 war sie Teilnehmerin der Science Academy im Kurs Molecular Medicine. Nach der Akademie hat sie an der Fraunhofer Talent School und an der Young Leaders Academy teilgenommen. In ihrer Freizeit reist sie gerne und interessiert sich für andere Kulturen. Sie tanzt kolumbianischen Volkstanz, Salsa und will Spanisch lernen. Nach dem Abitur möchte sie nämlich eine Reise nach Südamerika unternehmen, bei der sie ihre Sprachkenntnisse aufbessern kann. Außerdem trifft sie sich gerne mit Freunden, geht ins Kino und hört gute Musik. Diskussionsfähig wie sie ist, liebt sie es, ihren Standpunkt zu vertreten, egal ob auf Türkisch, Deutsch, Französisch oder Englisch. Sie freut sich schon sehr auf die diesjährige Akademie. Tabea Tscherpel besucht zurzeit die 13. Klasse am Gymnasium Rutesheim. Im Jahr 2006 war sie das erste Mal bei der Science Academy dabei, damals im Kurs Astronomie, 2008 dann als Schülermentorin beim Kryptografie-Kurs. In ihrer Freizeit unternimmt sie viel mit Freunden und macht gerne Musik – sei es auf dem Klavier oder im Chor. Seit sie vor ein paar Jahren den Standard- und Latinotanz für sich entdeckt hat, ist sie für einen Tanz immer zu haben. Außerdem hat sie viel Freude an der Gemeindearbeit, wobei sie sich unter anderem bei der Konfirmandenarbeit engagiert. Da sie es kaum abwarten kann, mit dem Studieren anzufangen und weil alles, was mit Mathematik zu tun hat, eine magische Anziehungskraft auf sie ausübt, macht sie in ihrem Abschlussjahr zum »Reinschnuppern« ein MathematikSchülerstudium in Stuttgart. 13 Baden-Württemberg Kurs 1: Aufbruch zum Mars – wir erforschen den roten Planeten K ein anderer Planet im Sonnensystem ist erdähnlicher als der Mars. Felsformationen und Wassereis auf der nördlichen Polkappe deuten darauf hin, dass dieser Planet einen noch andauernden Klimawandel durchmacht und in ferner Vergangenheit ein blauer Planet mit Ozeanen und Flüssen gewesen ist. Ob diese feuchte Periode lang genug für die Entwicklung von Leben war, oder warum das Wasser heute auf dem Mars fehlt, das sind Fragen der aktuellen Marsforschung. Faszinierend auf dem Mars sind auch die Felsformationen und Berge, die die dreifache Höhe des Mount Everest erreichen können. Die Erforschung des »Marsgesichts« erfordert die Erstellung von detaillierten topografischen Karten. Bis Ende der 90er Jahre waren solche Karten vom Mars sogar von höherer Auflösung als die von der Erde! Topografische Karten geben Hinweise auf die Entwicklung der Oberfläche und der Atmosphäre des Mars im Vergleich zur Erde sowie auf die Existenz von Wasser. Die Marstopografie hat mit der ersten europäischen 14 Marssonde MarsExpress eine Wende erreicht. Die StereoKamera an Bord der Sonde ermöglichte die 3-D-Kartografie der Oberfläche des Mars mit einer unglaublichen Detailgenauigkeit. Auch autonom arbeitende Roboter fanden zum ersten Mal Einsatz auf einem anderen Planeten: Spirit, sein Zwillingsbruder Opportunity und Phönix haben gezeigt, wie wichtig es ist, einen Planeten vor Ort zu erkunden. Im Astronomiekurs benötigen wir Kenntnisse aus der Physik, der Chemie, der Biologie, der Erdkunde und der Robotik - nur interdisziplinär können wir den Mars erkunden und schließlich verstehen, wie sich unser Bild vom Mars im Laufe der Zeit verändert hat. Kursarbeit Unser Kurs beginnt mit einer kurzen Einführung in die Grundlagen der Orientierung und Beobachtung des Sternenhimmels (1-2 Tage). Jeder soll befähigt werden, verschiedene Himmelsobjekte selbständig aufzufinden und zu benennen sowie deren Bewegungen aus Sicht des Erdbeobachters zu verstehen und erklären zu können. Von Beginn an wird beobachtet werden. Die Einstiegsphase mündet in einer Nachtwanderung als akade- Kurs 1: Aufbruch zum Mars – wir erforschen den roten Planeten mieoffener Aktivität, bei der die Teilnehmer des Astronomiekurses die anderen Akademieteilnehmer in die »Geheimnisse des Sternenhimmels« einweihen. Den Einstieg in das eigentliche Thema liefert uns die Geschichte der Marsforschung. Da wird es u. a. um geheimnisvolle Kanäle gehen, die angeblich von Marsmenschen gebaut wurden. Es folgt eine Beschreibung von Aufbau und Entstehung unseres Sonnensystems – der »Heimat« des Planeten Mars. Dabei gilt es auch, verschiedenen astronomischen Objekten ihren Platz in Raum und Zeit bei einem Kartenspiel zuzuweisen. Wir werden uns mit den wichtigsten Mars-Missionen befassen. Näher kennenlernen wollen wir MarsExpress, wobei die Funktionsweise der dabei zum Einsatz gekommenen Stereokamera besonders interessiert. Eine zentrale Rolle wird die Auswertung originaler topografischer Karten spielen, die uns verraten werden, was Erde und Mars gemeinsam haben. Anhand dieser Karten können wir unser Erdkunde-Wissen auf verschiedene Marsformationen übertragen und dabei erfahren, wie Vulkane, Flüsse und Meteoriteneinschläge in ferner Vergangenheit die Planetenoberflächen geformt haben. Die Herstellung eines maßstabsgetreuen Modells des höchsten Berges des Sonnensystems wird uns zeigen, wie die Marsforscher ihre Arbeit durchführen. Mit einer Vakuumpumpe werden wir eine künstliche Marsatmosphäre annähernd erzeugen können und dabei herauszufinden, was mit dem Wasser auf der Marsoberfläche passiert ist und warum Mars im Vergleich zur Erde flüssiges Wasser auf seiner Oberfläche nicht behalten kann. Auch den Spuren von Wasser aus der Marsvergangenheit werden wir wie die Marsforscher nachgehen und werden einen Sensor zur Bestimmung des Wassergehalts anhand der elektrischen Leitfähigkeit von Bodenmaterial herstellen. Wir werden etwas zum Leben unter extremen Bedingungen und zu den Anforderungen an menschliches Überleben auf dem Mars erfahren. Schließlich wird es um den Einsatz von Robotern in der Erforschung von Mars gehen. Mittels eines einfachen selbst gebauten Spirit-Roboters werden wir nachvollziehen können, was für Experimente die Roboter auf dem Mars durchführen, und wie sie ihre Ergebnisse zur Erde übertragen. Der Umgang mit einer Brennstoffzelle wird uns zeigen, wie Menschen in der Zukunft Sauerstoff für eine Marsstation gewinnen können. 15 Baden-Württemberg Kurs 1: Aufbruch zum Mars – wir erforschen den roten Planeten Kursleitung Cecilia Scorza (Jg. 1961), studierte von 1981-1987 Physik an der Anden-Universität in Merida (Venezuela) und danach Astronomie am venezolanischen Zentrum für Astronomie (CIDA). Wegen ihrer Promotion kam sie 1989 nach Heidelberg, wo sie 1993 ihre Arbeit über die Struktur elliptischer Galaxien abschloss. Nach fünf Jahren Forschungstätigkeit widmete sie sich der Didaktik der Astronomie und gründete die Astronomieschule für Schüler und Lehrer an der Landessternwarte der Universität Heidelberg. Seit September 2007 ist sie für Bildungsarbeit am deutschen SOFIA-Institut der Universität Stuttgart beschäftigt und seit Juni 2009 am Haus der Astronomie am Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg tätig. Olaf Fischer (Jg. 1958), studierte von 1982-1987 Physik und Astronomie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena (Abschluss: Diplomlehrer). Nach kurzer Lehrertätigkeit an einer Leipziger Schule für mathematisch-naturwissenschaftlich stark interessierte Schüler bot sich ihm die Möglichkeit zur Promotion in der Astrophysik an der Jenaer UniversitätsSternwarte. Als Astronom tätig war er außer in Jena auch an den astronomischen Max-Planck-Instituten in Heidelberg und Bonn. Von 1997-2003 habilitierte er sich dann im Bereich Physik- und Astronomiedidaktik an der Universität Jena. Seine Mittlerrolle zwischen astronomischer Wissenschaft und ihrer Lehre setzte er erst an der Sonneberger Sternwarte und ab 2005 im Rahmen des Projektes »Wissenschaft in die Schulen!« in Heidelberg fort. Seit 2010 arbeitet er im Haus der Astronomie am Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg mit, einer deutschlandweit einmaligen Einrichtung zur Popularisierung und Vermittlung astronomischer Forschung. In seiner Freizeit versucht er sich neuerdings mit Freude im Inline-Skaten. Valentina Rohnacher (Jg. 1993) geht in die 12.Klasse des Gymnasiums Karlsbad, einer Gemeinde in der Nähe von Karlsruhe. Ihre Neigungsfächer sind Physik und Sport. In ihrer Freizeit spielt sie gerne Klavier und investiert viel Zeit in ihre Leidenschaft, den Sport. Egal ob Leichtathletik, Volleyball, Turnen, Klettern oder Kanu fahren – sie ist für alles zu haben. Zudem leitet sie in der Schule eine Sport-AG und ist im Jugendteam ihres Sportvereins tätig. Auch nach der Teilnahme an der Science Academy 2008 im Kurs »Mikrogravitation« ist ihre Begeisterung an Naturwissenschaften und Technik geblieben, und so nimmt sie dieses Jahr an der Schüleringenieurakademie in Karlsruhe teil. 16 Kurs 2: Koffein – eine legale Droge D ich fasziniert der menschliche Körper? Dich fasziniert Chemie? Du planst gerne Experimente? Du führst gerne Experimente durch? Dann bist du genau richtig im »Kurs Koffein«. Dass Koffein wach macht, das weiß schon jedes Kind. Aber warum macht Koffein wach? Und warum werden manche Senioren von Kaffee müde? Und was macht Koffein eigentlich alles sonst noch mit dem Körper? Entwickelt der Körper eine Unempfindlichkeit gegenüber Koffein? Um dies alles herauszufinden, werden wir nicht nur Bücher wälzen und das Internet durchsuchen, sondern wir werden das ganz praktisch am menschlichen Körper beobachten. Thomas, der Viel-Kaffee-Trinker, und Felix, der Kaffee-Abstinenzler, stellen sich zur Verfügung: Ihr plant die Experimente und ihr führt sie durch. Aber das ist einfacher gesagt als getan: Welche Dosis muss verwendet werden? Wie werden die Effekte gemessen? Wie oft müssen oder können wir die Versu- che wiederholen? Wie standardisieren wir die Versuche? Ist es ethisch vertretbar an Kursleitern Versuche durchzuführen? Außerdem werden wir uns die notwendigen Grundlagen verschaffen: In welchen Naturprodukten kommt Koffein überhaupt vor? Und in welchen Mengen? Wie bekommen wir das Koffein aus dem Naturprodukt heraus? Und ist Tee- in jetzt dasselbe wie Koffein oder etwas anderes? Kommt Koffein auch in Schokolade vor? Wie überprüfen wir, dass es tatsächlich Koffein ist, was wir da an weißem Pulver haben? Was ändert eine kleine Änderung am Molekül? Fragen über Fragen, jede einzelne werden wir in vielen kleinen und großen Experimenten versuchen zu beantworten. Spaß garantiert. Voraussetzungen: Keine. Die nötige Chemie bringen wir euch bei, alles andere erarbeitet ihr euch selbst. Hauptsache ihr vergesst nicht eure fünf Pfennig Menschenverstand zu Hause. Verschiedene Strukturdarstellungen von Koffein 17 Kurs 2: Koffein – eine legale Droge Baden-Württemberg Kursleitung Felix Gut trinkt nie Kaffe und auch nur selten Tee. Er schloss 2007 sein Pharmaziestudium ab, seine Approbation zum Apotheker erhielt er 2008. Inzwischen promoviert er am Institut für Pharmazeutische Chemie in Marburg. Er widmet sich dort der Forschung im Bereich des computergestützten Wirkstoffdesigns, sitzt also den ganzen Tag vor dem Computer und programmiert oder schaut Bilder und Graphen an. Der JuniorAkademie Baden-Württemberg ist er seit ihrer Entstehung verbunden: 2003 bis 2005 war er Akademieleitungsassistenz, 2009 leitete er – auch schon mit Thomas – einen Kurs zum Thema Arzneimittelsicherheit. Voller Ideen und voller Vorfreude auf die Zeit mit Thomas, den restlichen Leitern und euch wartet er auf die Akademie. Thomas Zessin beginnt seinen Tag immer mit einem Kaffee. Er machte im Herbst 2007 sein Staatsexamen in Mathematik und Chemie. Direkt im Anschluss begann er seine Promotion im Anorganisch Chemischen Institut der Universität Heidelberg. Dabei erforscht er spezielle Stickstoffverbindungen des Galliums. Er steht dazu den halben Tag am Abzug und den anderen halben Tag verbringt er vor dem Computer mit Simulationen und Auswertungen. Für ihn ist dies die vierte Science Academy als Kursleiter und die zweite, auf der er zusammen mit Felix einen Kurs anbietet. Er freut sich schon jetzt auf zwei abwechslungsreiche und spannende Akademiewochen zusammen mit Felix, den anderen Leitern und euch. Eileen Tremmel wohnt in Mannheim und besucht dort die 11. Klasse des Lessing- Gymnasiums Mannheim. Zu ihren Lieblingsfächern zählt sie Chemie, Biologie, Mathe und Englisch. Außerhalb der Schule tanzt sie klassisches Ballett und Jazz, zudem spielt sie Harfe. Sie interessiert sich sehr für andere Kulturen und reist unheimlich gerne. Zu ihren Reisezielen gehörten außerhalb Europas bereits Kanada, USA, Australien, Indien und Indonesien… In ihrer Freizeit kocht sie gerne und trifft sich viel mit Freunden. Bei der Science Academy 2008 belegte sie den Philosophie-Kurs. Außerdem nimmt sie seit 4 Jahren erfolgreich an der Jugend Akademie Mannheim teil. Eileen freut sich sehr bei der Academy 2010 als Schülermentorin im Kurs Chemie dabei zu sein. 18 Kurs 3: Molecular Genetic – Bilingual Englisch G ood bye age, rebirth out of frozen stem cells, larger harvests, more resistant plants, prediction of certain character traits, seizure of murderers before they are even able to think about committing a crime, choice of babies after your dream-criteria, individual designed drugs, functional food, a guard dog who by the way cleans the house and gets rid of the garbage – and all this in the light of glowing goldfishes. Today, only 50 years after the discovery of the DNA-structure, men are able to manipulate animals genetically, to turn on and off different genes and even to reinterpret history with the aid of genetic knowledge. There are few topics that divide society as strongly as the molecular genetic – progress and ethical dilemma are rarely as close together; for some cloning and genetic manipulation of domestic animals and plants means a curse, for others a blessing. Genetic engineering stokes fears and at the same time offers medication against hallucination and depression... In diesem Kurs wollen wir uns auf wissenschaftlicher Ebene dem Thema Molekulargenetik nähern und so zwischen real Möglichem, Vision und Fiktion unterscheiden. So sollen die Grundlagen der »Klassischen« und molekularen Genetik, Theorie zu biochemisch wichtigen Stoffklassen sowie moderne bio- und gentechnische Verfahren beschrieben und erläutert werden. Mit der Unterstützung des »BioLab Baden-Württemberg on Tour«, eine Initiative der Landesstiftung Baden-Württemberg (weitere Infos unter www.biolab-bw.de) wird auch praktische Arbeit stattfinden: molekularbiologische Experimente in einem mobilen, komplett ausgestattetem Genlabor der Sicherheitsstufe S1. Teil dieses Kurses ist auch die mit der Gentechnik eng verknüpfte Bioethik. Themen, die aktuell in unserer Gesellschaft kontrovers diskutiert werden wie z.B. Klonen, Gentherapie, Gendiagnostik oder Stammzellforschung, sollen aus ethischer Sicht behandelt und problematisiert werden. Anforderungen Dieser Kurs steht grundsätzlich allen Interessierten offen, die sich mit naturwissenschaftlich-experimentellen Fragen beschäftigen wollen - und das bilingual! Ihr werdet sehen, dass dieses Thema auf Englisch nicht viel schwieriger ist als auf Deutsch, denn die Fachbegriffe sind die gleichen und ohnehin meist aus dem Englischen. Normale Englischkenntnisse der 8. bzw. 9. Klasse reichen dafür aus. Die Bereitschaft sollte vorhanden sein, sich im Vorfeld der Sommerakademie mit vorbereitenden Materialien zu beschäftigen. Die Teilnehmenden sollten sich aktiv am Kurs beteiligen, das heißt experimentieren wollen, gerne in Gruppen aktiv und kreativ miteinander arbeiten, mit Neugierde und Freude Texte lesen und in offener und lebhafter Gesprächsatmosphäre darüber reflektieren und diskutieren. 19 Kurs 3: Molekulargenetik Baden-Württemberg Kursleitung Günther Ullrich studierte in Gießen Biologie und Chemie für das Lehramt an Gymnasien (Biologie auch Diplom) und setzte seine Schwerpunkte in Tierphysiologie und Wirbellosenimmunologie. Schon sehr früh entwickelte er seine Leidenschaft für Tiere, teilte sein 9m2-Zimmer mit Fröschen, Eidechsen, Schlangen, Schmetterlingen und Käfern. Enttäuscht von den Angeboten seiner Schulzeit waren schon im Studium Schülerversuche und Arbeiten mit lebenden Pflanzen und Tieren seine bevorzugten Methoden. Jungen Menschen diese Lern-Möglichkeiten zu bieten ist eines seiner Hauptziele. Er ist Fachabteilungsleiter für Biologie und Chemie am Gymnasium in Bietigheim-Bissingen und nutzt seine Freizeit für Sport (Triathlon) und Reisen in Naturparadiese wie Galapagos, Costa Rica, Alaska, Hawaii - die Sonora-Wüste kennt er besser als den Schwarzwald. Fotografieren ist sein ruhigstes Hobby. Celia Viermann (Jg. 1990) entwickelte schon sehr früh eine Begeisterung für die Naturwissenschaften, die sie schon während ihrer Schulzeit in unterschiedlichen Projekten und Akademien auszuleben begann. Sie nahm an verschiedenen naturwissenschaftlichen Wettbewerben teil, aus denen sie wiederholt als Preisträgerin hervorging. Ein besonderer Interessenschwerpunkt lag dabei auf der Biologie, insbesonders auf der Neurologie sowie der Molekularbiologie und Genetik. Seit ihrer eigenen Teilnahme im Jahr 2004 hat sie in den vergangenen Jahren als Schülermentorin und schließlich als Kursleiterin an der Science Academy Baden-Württemberg mitgewirkt, unter anderem 2007 auch als Leiterin des Genetikkurses. 2009 schloss Celia Viermann ihre Schulzeit mit dem Abitur ab. Sie studiert seitdem Physik und Biologie (Nebenfach) an der Universität Konstanz. Charlotte Mewes (Jg. 1993) wohnt mit ihren Eltern und ihren beiden Schwestern (13 und 18 Jahre alt) in BietigheimBissingen und besucht dort zurzeit die Klasse 12 des Ellentalgymnasiums. Ihre Lieblingsfächer sind Biologie, Chemie und Englisch. Außerhalb der Schulzeit treibt sie sehr gerne Sport, vor allem Schwimmen, Joggen und Rad fahren. Sie spielt außerdem Querflöte, liest Bücher oder trifft sich mit Freunden. Nach ihrer Teilnahme bei der Science Academy 2008 im Mikrogravitationskurs freut sie sich nun riesig, in diesem Jahr als Schülermentorin im Genetik-Kurs dabei zu sein. 20 Kurs 4: Breakout, Pinball & Friends W arum lochen Billardspieler eigentlich so selten mit einem Stoß mehrere Kugeln gleichzeitig ein? Man muss doch etwa nur mit der weißen Kugel auf die rote schießen, die trifft die Bande und läuft weiter zur gelben, locht die gelbe ein, wird von der weißen, die inzwischen die blaue versenkt hat, so getroffen, dass sie selbst fällt – zu kompliziert? Das ist es in der Tat, und zwar nicht einfach nur zu kompliziert für den Billardspieler. Es gibt keine geschlossene Formel, mit der die Physiker die Bahnen von mehreren Kugeln für alle Situationen explizit angeben können. Noch komplexer wird es, wenn der Tisch wie beim Flipper schief steht oder gar Hindernisse im Weg stehen, die dann auch noch unterschiedlich hart sind und eventuell sogar aktiv der Kugel einen Kick verpassen. Trotzdem gehorcht alles den Gesetzen der Physik. Man hat zwar keine Endformel, mit deren Hilfe etwa die Position und Geschwindigkeit der Kugel beim Flipper 10 Sekunden nach dem Abschuss direkt vorhergesagt werden kann. Es ist jedoch möglich, zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Vorhersage für den »nächsten Moment« zu treffen, von dort aus wieder für etwas später und so fort. Der Rest ist eine reine Fleißaufgabe, die man besser jemand anderes erledigen lässt, etwa einen Computer. Der kann nicht nur die Berechnungen durchführen, sondern auch die Ergebnisse graphisch visualisieren. Wir werden uns in dem Kurs zunächst mit der Visualisierung solcher Experimente befassen und die nötigen Program­mier­ kenntnisse erwerben. Für die Simulation werden wir ein mathematisches Modell entwickeln, das die momentane Situation (Position, Geschwindigkeit) und deren Änderung in kleinen Zeitschritten beschreibt. Unsere Erkenntnisse werden wir in Form kleiner Computerspiele umsetzen. Für ein erstes Spiel genügen sehr einfache physikalische Gesetze. Wollen wir jedoch Vorgänge wie Stöße an weichen Hindernissen, Stöße von Kugeln untereinander oder einen schiefen Tisch beschreiben, so benötigen wir dafür weitergehende mathematische und physikalische Konzepte, die wir bei dieser Gelegenheit kennenlernen werden. Der Kurs befasst sich mit Themen der Mathematik, Physik und Informatik. Voraussetzung ist deshalb ein Interesse an diesen Gebieten, besondere Vorkenntnisse werden aber nicht erwartet. Die nötigen Programmierkenntnisse werden in einem Vorkurs vermittelt; erforderlich sind also die Bereitschaft, in der Zeit vom Eröffnungswochenende bis zur Akademie die Übungen dieses Kurses zu Hause zu bearbeiten sowie Zugang zu einem Computer. 21 Kurs 4: Breakout, Pinball & Friends Baden-Württemberg Kursleitung Jörg Richter (Jg. 1971) hat in Heidelberg Physik und Mathematik studiert und unterrichtet diese Fächer sowie Informatik am Hölderlin-Gymnasium in Heidelberg. Als Arbeitskreisleiter des Hector-Seminars betreut er Schülerinnen und Schüler mit besonderen Begabungen in den Fachgebieten Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Seit mehreren Jahren leitet er Fortbildungen für Lehrer zur Administration von pädagogischen Computernetzwerken. Bei der Science-Akademie ist er seit 2004 immer wieder als Kursleiter dabei. Matthias Taulien (Jg. 1952) ist Lehrer für Mathematik, Physik und Informatik am Hölderlin-Gymnasium in Heidelberg. Er ist seit vielen Jahren in der Lehrerfortbildung tätig, wo er Fortbildungskurse in Mathematik und Informatik zusammen mit anderen Kollegen entwickelt und leitet. In der Science-Academy Baden-Württemberg hat er bisher Kurse in Robotik, Mathematik, Informatik und den Naturwissenschaften angeboten. Als Arbeitskreisleiter des Hector-Seminars Mannheim betreut er besonders begabte und interessierte Schülerinnen und Schülern in den Fachgebieten Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT). Melina Becker (Jg. 1992) ist Schülerin der 11. Klasse am Gymnasium in Neuenbürg und war selbst Teilnehmerin an der Science Academy 2008 im Kurs »Astronomie mit unsichtbarem Licht«. Die Kursteilnehmer treffen sich immer noch regelmäßig und bilden eine Arbeitsgemeinschaft mit Namen »SOFIA«. Sie waren dieses Jahr bei den ScienceDays im Europapark und haben dort das deutsche SOFIA-Institut vertreten. Im November letzten Jahres hat Melina einen Workshop über »Frauen in technischen Berufen« besucht. Während des Workshops hat sie viel über technische Berufe und Studiengänge gelernt und sich in die Stadt Berlin verliebt. Vor 6 Jahren hat sie angefangen in einer Mixed-Volleyball-Mannschaft zu trainieren. Sie trainiert mittlerweile mit 2 Mannschaftskameraden gemeinsam einmal in der Woche eine Anfängergruppe. Seit 4 Jahren tanzt Melina HipHop, nachdem sie zuvor 6 Jahre Ballettunterricht hatte. Ihre restliche Freizeit widmet sie ihrem Klavier, den Freunden und der Familie. Doch auch die Schule und ihre 2 Nachhilfeschülerinnen im Fach Mathematik dürfen nicht zu kurz kommen, denn ohne Fleiß kein Preis! 22 Kurs 5: Angewandte Forschung/Entwicklung/Wirtschaft Projektarbeit mit Ernstcharakter – TheoPrax N och ist es ja weit weg für euch, aber stellt euch vor, ihr seid mit der Schule und vielleicht mit dem Studium fertig und habt das Studium vielleicht mit Ehrungen und Auszeichnungen beendet. Endlich geht es dann ins Berufsleben! Aber was passiert dann? Für die allermeisten folgt dann erst einmal der Praxisschock! Egal in welchem Fachgebiet ihr ausgebildet wurdet, im normalen Berufsleben zählt nicht mehr allein euer hart erworbenes Fachwissen. Jetzt sind auch Fähigkeiten wie z.B. Planen, Organisieren, Strukturieren, Kontrollieren, Kommunizieren, Recherchieren, Motivieren, Präsentieren und kreative problemorientierte Ideen gefragt! Diese Fähigkeiten – man spricht dabei von den überfachlichen Kompetenzen (auch soft skills) - sind aber den meisten nicht in die Wiege gelegt. Die müssen ebenso erlernt und geübt werden wie z.B. Vokabeln, Klavier oder Weitsprung. Was ist denn ein Projekt mit Ernstcharakter? Gemeint ist damit, dass ihr eine Fragestellung – das Projektthema – direkt aus der Industrie bzw. Forschung bekommt. Kein erfundenes Thema, sondern eine Fragestellung, dessen Lösung den Auftraggeber sehr interessiert! Ihr selbst legt in Absprache mit dem Auftraggeber das gemeinsame Projektziel fest. Dabei erlernt ihr viel fachliches Spezialwissen, aber auch, wie ihr ein Projektangebot erstellt – denn ohne Angebot gibt es keinen Auftrag! Ihr legt selbst nach Absprachen mit dem Auftraggeber euer Projektziel fest, plant die erforderlichen Arbeitspakete, entwickelt einen Zeit- und Finanzplan. Ihr übt euch in Kreativitätstechniken, Konfliktmanagement und Präsentationstechniken. Und natürlich arbeitet ihr an dem Projektthema bis ihr zum Abschluss in Adelsheim eure Ergebnisse dem Auftraggeber präsentiert! Ihr könnt natürlich immer mit Fragen und zu fachlichen Klärungen Kontakt aufnehmen zu einem Mitarbeiter des Auftraggebers. Was für ein Projektthema soll in Adelsheim 2010 bearbeitet werden? Stellt euch einmal ein Haus mitten im Schwarzwald vor. Keine Stromleitung führt zu diesem Haus. Der Hausbesitzer möchte es aber im Winter trotzdem warm haben. Er braucht also Strom um z.B. Wärme zu erzeugen, einen Kühlschrank zu betreiben, eine Waschmaschine benutzen zu können. Er hat eine kleine Windanlage, er hat eine Solaranlage, er hat ein Wasserrad. Aber eines Tages geht kein Wind, es scheint keine Sonne und selbst das Wasserrad steht still, weil es defekt ist. Draußen aber ist es kalt! Woher nimmt er dann die Energie? Eine der Möglichkeiten wäre: er hat die Energie, die er bisher erzeugt hat, gespeichert. Aber genau da ist der kritische Punkt. Wie speichert man denn Energie? Das Fraunhofer ICT, die Abteilung Angewandte Elektrochemie, forscht mit viel Erfolg auf dem Gebiet der Redox-Flow-Batterie. Und genau hier wird eure Aufgabe liegen. 23 Baden-Württemberg Kurs 5: Angewandte Forschung/Entwicklung/Wirtschaft Projektarbeit mit Ernstcharakter – TheoPrax Was genau werdet ihr dann tun? Ihr werdet euch in die unterschiedlichen Speichermöglichkeiten von Energie einarbeiten, und dazu natürlich auch in die Funktionsweise der Redox-Flow-Batterie. Und dann geht’s schon in die zurzeit im ICT laufende Entwicklungsphase, z.B. Sammlung von Ideen zur Optimierung, Materialversuche oder Experimente, je nach dem, abhängig vom Entwicklungsstand im ICT, also vom Auftraggeber. Damit wir die Aktualität der Fragestellung gewährleisten können, wird die genaue Fragestellung erst kurz vor dem Einführungswochenende der Sommerakademie formuliert. Auch diese Situation ist wie im realen Leben. Wir wollen ja immer 24 aktuelle Lösungen in den Projekten erarbeiten, und nicht das Rad zum 100sten Mal erfinden. Anforderungen an euch: Das Projekt kann ohne besondere fachliche Vorkenntnisse von jedem Jugendlichen der Science Academy bearbeitet werden. Alles was ihr an fachlichem Wissen braucht, werdet ihr hier lernen. Voraussetzung allerdings ist der Wunsch, sich auf einem völlig neuen Gebiet einzuarbeiten, in einem Team zu arbeiten und Freude an kreativem Denken und Handeln zu haben – auch wenn’s manchmal kompliziert wird! Und natürlich solltet ihr Spaß an Technik, Chemie und Entwicklung haben! Wir freuen uns schon auf euch! Kurs 5: Angewandte Forschung/Entwicklung/Wirtschaft Projektarbeit mit Ernstcharakter – TheoPrax Kursleitung Dörthe Krause ist Leiterin des TheoPrax Zentrums im Fraunhofer Institut für Chemische Technologie und Vorstand der TheoPrax Stiftung. Sie ist die »Mutter« der TheoPrax Methode und betreut und begleitet seit vielen Jahren die Projektarbeiten in Schulen und Hochschulen. Das gemeinsame Arbeiten mit Jugendlichen in der Lehre aber auch in der Freizeit ist für sie ein Hobby, der zum Beruf wurde. Simon Budjarek ist Realschullehrer an der Theodor-Heuss-Realschule in Walldorf für die Fächer Mathematik und Sport. In den letzten Jahren wirkte er an mehreren TheoPrax-Projekten an seiner Schule als Betreuer mit. Neben der Projektarbeit gehört seine große Leidenschaft dem Sport. Während der Sommerakademie wird er neben der Kursleitung auch einen Teil des Sportprogramms gestalten. Matthias Ernst besucht zurzeit die 12. Klasse des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums in Weinheim. 2007 war er selbst Teilnehmer im TheoPrax-Kurs der Science Academy, 2009 konnte er an der Schülerakademie in Torgelow teilnehmen. Die einzigartige Atmosphäre einer Akademie und die Projektarbeit im TheoPrax-Kurs haben ihn motiviert, sich als Schülermentor für diesen Kurs zu bewerben. Schon seit der 6. Klasse beschäftigt sich Matthias im Hector-Seminar und bei Wettbewerben mit unterschiedlichen Themen aus den Naturwissenschaften. Außerdem interessiert er sich für Politik. In seiner Freizeit spielt er gern Klarinette und schwimmt beim DLRG. 25 Kurs 6: Philosophie – Was ist Wirklichkeit? Baden-Württemberg Was ist Wirklichkeit? – Philosophiere bei der ScienceAcademy W as ist eigentlich ein Bleistift? Auf den ersten Blick scheint die Frage nicht schwer: Er ist ein Werkzeug zum Schreiben. Doch bestimmt das schon ausreichend, was ein Bleistift ist? Denkt man darüber nach, merkt man schnell, dass viele weitere Antworten möglich sind: Der Bleistift ist etwas, das aus Holz und Graphit gefertigt ist, könnte man sagen, er hat die Form eines angespitzten Stöckchens, er ist das Produkt einer schwedischen Fabrik. Jede dieser Antworten weist auf eine Ursache hin, die mit dafür verantwortlich ist, dass es den Bleistift gibt. Erst das Zusammenspiel dieser vier Ursachen macht den Bleistift zum Bleistift. Damit sind wir bereits mitten im Philosophieren über den Bleistift – und über die Wirklichkeit an sich. Aber: Was ist das überhaupt – Wirklichkeit? Warum ist die Welt so, wie sie ist, und hat sie einen Sinn? Was macht das Wesen des Menschen aus? Was ist Wahrheit? In unserem Kurs werden wir die Positionen von Denkern wie Aristoteles, Platon, Nietzsche und Hegel zur Frage »Was ist Wirklichkeit« kennen lernen und diskutieren. Alle diese Denker gehören zu einer philosophischen Grunddisziplin namens Metaphysik. Der aus dem Altgriechischen stammende Begriff bedeutet soviel wie »hinter der Natur, hinter der physischen Beschaffenheit« und entstand in der Antike, als man sich zum ersten Mal damit beschäftigte, den übergreifenden Sinn und Zweck der gesamten Wirklichkeit und der spezifischen Beschaffenheit der Dinge zu bestimmen. So war für Aristoteles alles Wirkliche durch vier Ursachen zu erklären, nämlich Stoff und Form, Hersteller und Zweck – was wir auch auf unseren Bleistift übertragen können. Von Bleistiften sprach Aristoteles nicht, dafür verwendete er als Beispiel u.a. den Haus- 26 bau. Er versuchte, die Erkenntnisse, die er aus der Betrachtung der Dinge erhielt, zu verallgemeinern, und fragte schließlich nach der letzten Ursache der ganzen Wirklichkeit. Für ihn war deren Sinn und Ziel Gott – während sein Zeitgenosse Platon meinte, dass das Gute das Ziel des Weltgeschehens sei. Seit der Antike gehört die Metaphysik zu den wichtigsten Bereichen des Philosophierens. Für lange Zeit galt für die Menschen, dass die Metaphysik zentrale Fragen der Wirklichkeit beantworten kann und dass es einen übergeordneten Sinn des Daseins gibt. Doch mit dem Beginn der Neuzeit gerieten diese Überzeugungen ins Wanken. Spätere Philosophen sahen die Frage nach dem Ziel und Zusammenhang der Welt skeptischer: Sie fragten, ob wir, die wir Teil der Welt sind, überhaupt einen übergreifenden Zusammenhang in dieser Welt erkennen können. Und wenn nein, gibt es dann überhaupt noch Kurs 6: Philosophie – Was ist Wirklichkeit? eine gemeinsame Wirklichkeit? So sah Immanuel Kant z.B die traditionelle Metaphysik als eine Ansammlung bloßer Behauptungen an. Er ging davon aus, dass man sie erst noch zu einer Wissenschaft machen muss, die beweisen kann, was sie sagt. Für ihn war die Wirklichkeit nicht an sich gegeben, sondern untrennbar mit unserer eigenen Wahrnehmung verbunden. Dadurch aber änderte sich nicht nur das Menschenbild, die Welt und die Wirklichkeit wurde zugleich unsicherer. Georg Wilhelm Friedrich Hegel dagegen bestimmte die Vernunft als das Ziel der Wirklichkeit. Für ihn galt: »Was vernünftig ist, das ist wirklich; und was wirklich ist, das ist vernünftig.« Insbesondere im 19. und 20. Jahrhundert traten metaphysikkritische Positionen endgültig in den Vordergrund. Nach der Emanzipation der Naturwissenschaften von der Philosophie im 19. Jahrhundert wurde die Metaphysik auch von deren Vertretern angegriffen: Nicht die Philosophie könne die Wirklichkeit bestimmen, sondern die empirischen Wissenschaften müssten die Realität erforschen. Der Philosoph Friedrich Nietzsche sorgte schließlich mit seinem berühmten Postulat »Gott ist tot« für Aufruhr. Er hielt die metaphysischen Philosophen für »Hinterweltler«, die einen Bereich jenseits der gegebenen Wirklichkeit suchen, den es gar nicht gibt. Nietzsches Behauptungen waren in ihrer Zeit radikal und verstörten viele Menschen, die an eine übergeordnete Instanz, die ihr Leben regelt, geglaubt hatten. Aber Nietzsches Behauptungen sind auch heute noch aktuell: Denn jeder von uns hat sich wohl schon einmal gefragt, ob es eine Instanz jenseits der Wirklichkeit, wie wir sie erfassen können und kennen, gibt. Gleichzeitig ist es schwer geworden, in einer modernen und vielfältigen Welt auf der Behauptung zu beharren, es gebe nur eine einzige Wahrheit – jemand, der so etwas tut, wird schnell als Fanatiker abgestempelt. Bis heute ist also der Begriff der Metaphysik nicht nur ein Herzstück der Philosophie, sondern auch viel diskutiert und umstritten. Kursarbeit Wir möchten diese spannenden und wichtigen Diskussionen in unserem Seminar aufgreifen und kritisch hinterfragen. Es soll diskutiert werden, was die Behauptungen der Philosophie eigentlich für die Menschen bedeuten – was für Folgen hat es, wenn es keinen übergeordneten Sinn der Wirklichkeit gibt, auf den alles zuläuft? Somit möchten wir versuchen, die Frage »was ist Wirklichkeit« auf der Grundlage unserer Kenntnisse der philosophischen Schriften auch auf unser tägliches Leben und die alltäglichen Überlegungen anwenden und weiterdenken. Im Zentrum der Kursarbeit steht daher die Diskussion von Grund- fragen der Metaphysik und Metaphysikkritik auf der Basis ausgewählter Texte maßgeblicher philosophischer Denker. Auf dem Eröffnungswochenende möchten wir Arbeitsgruppen bilden, die dann als »Experten« im Kurs jeweils schwerpunktmäßig einen der Autoren vorstellen und eine Gruppenpräsentation erarbeiten. Daher sollten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer neben Diskussionsfreude, Engagement und Offenheit für philosophische Fragen die Bereitschaft mitbringen, sich im Vorfeld der Kurswochen eingehender in einen der Texte einzuarbeiten. Unser Kurs soll aber nicht nur mit Inhalten der philosophischen Tradition vertraut machen, sondern das Einbringen eigener Fragen ermöglichen und die Fähigkeiten zu ihrer Weiterentwicklung fördern. 27 Kurs 6: Philosophie – Was ist Wirklichkeit? Baden-Württemberg Kursleitung Patrick Baur studierte Philosophie, Biologie und Germanistik in Freiburg i. Br. und in Basel. 2007 schloss er seine Doktorarbeit in Philosophie mit einer Dissertation zur Frage der Leiblichkeit im Denken Martin Heideggers ab. Seitdem lehrt er Philosophie am philosophischen Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und arbeitet an einem Forschungsprojekt zur Weiterentwicklung des Bildbegriffes. Seine philosophiegeschichtlichen Schwerpunkte liegen in der Antike und der frühen Neuzeit sowie im 19. und 20. Jahrhundert. Mit Jochen Gimmel ist er in einem Arbeitskreis zu neuen Formen der Bildung und Lehre aktiv. Er liebt klassische und moderne Literatur sowie moderne Kunst und Musik und malt auch selbst. Jochen Gimmel studierte in Freiburg i. Br. und in Berlin Philosophie, Soziologie und Historische Anthropologie. 2006 beendete er sein Studium mit einer Magisterarbeit zum Spannungsverhältnis von Identitätsbann und Erlösung in der Philosophie Th. W. Adornos. Die folgenden zwei Jahre lebte und studierte er in Buenos Aires, wo er unter anderem Kurse an der Universidad de Buenos Aires zu deutschsprachiger Philosophie anbot. Seit 2008 setzte er seine Forschung zu Adorno im Rahmen einer Doktorarbeit an der Universität in Freiburg fort. Die Epochen der Neuzeit und Moderne stehen im Zentrum seiner Forschung. Er ist mit Patrick Baur aktiv in einem Arbeitskreis zu neuen Formen der Bildung und Lehre, gibt Unterricht in einer Initiative zur Förderung »bildungsferner« Jugendlicher aus sozial prekären Verhältnissen und engagiert sich aktiv bei der Unterstützung Asylsuchender und in der Integrationshilfe für Ausländer in Deutschland. Er liebt gutes Essen, genießt gesellige Abende, entspannt sich bei Spaziergängen (nicht beim Sport!) und hält es für seine Pflicht, immer dann zu widersprechen, wenn sich in einer Gruppe eine unhinterfragte Einigkeit abzeichnet. Sophia Gernert ist 15 Jahre alt und besucht die 10. Klasse des Matthias-Grünewald-Gymnasiums in Tauberbischofsheim. Mit der Philosophie kam sie zum ersten Mal richtig als Teilnehmerin an der Science Academy 2008 in Berührung und beschäftigt sich seit dem immer wieder damit. In ihrer Freizeit liest sie viel, gerne auch amerikanische Literatur. Sie spielt Klavier und Tischtennis und singt in zwei Chören. Außerdem unterhält sie diverse Brieffreundschaften nach Frankreich, Polen und Indonesien. Sie freut sich darauf, sich zusammen mit anderen an der Philosophie Interessierten Fragestellungen zu widmen, die im Schulalltag oftmals zu kurz kommen. 28 JuniorAkademie Bayern 2010 Bayern Bewerbung bis: Akademie: Kennenlerntag: Nachbereitungstreffen: Teilnehmerzahl: Kosten: Veranstalter: Kurs 1: »Quarten, Quinten und Oktaven - Mathematik zur Musik« Der Kurs widmet sich musikwissenschaftlichen und mathematischen Fragestellungen. Kurs 2: »Spiele entwickeln und spielerisch lernen« Im Kurs werden Grundlagen der Spieltheorie sowie pädagogische Aspekte von Spielen behandelt. Bayern 20. Mai 2010 1. bis 14. August 2010 in Pottenstein 2. August 2010 10. bis 12. September 2010 40 Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 und 9 400,- Euro Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS [email protected] www.iis.fraunhofer.de/juniorakademie Kurs 3: »Dokumentarfilm und Fake-Documentary – Ein Spiel mit Lüge und Wahrheit« Nachdem die Grundlagen des Filmens verinnerlicht worden sind, nimmt der Kurs das Genre Dokumentarfilm in den Fokus. Kurs 4: »Es werde Licht« Chemie mit Licht, Licht durch Chemie 29 Berlin JuniorAkademie »Humboldt auf Scharfenberg« 2010 Berlin Bewerbung bis: Vorbereitungstreffen: Akademie: Nachbereitungstreffen: Teilnehmerzahl: Veranstalter: Kurs 1: »Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft« Wilhelm von Humboldt – Leben, Wirken und Wirkung Humboldts Bildungsverständnis und seine Reformvorstellungen im Kontext der politischen Situation seiner Zeit, aber auch im Hinblick auf die Gegenwart sind Gegenstand dieses Kurses. Kurs 2: Plasma in der Küche und andere verblüffende Phänomene Ganz in der Tradition Humboldts sollen Jugendliche ihrer Neugierde fragend nachgehen: Verblüffende Phänomene werden experimentell nachvollzogen und erklärt. Kurs 3: Alles Psycho? – Psychologie historisch erkunden und krea(k)tiv erleben Wie sich aus der Philosophie und den Naturwissenschaften die Psychologie als empirische Wissenschaft entwickelt hat 30 15. Februar 2010 12. Juni 2010 8. bis 16. Juli 2010 auf der Insel Scharfenberg 27. August 2010 60 Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 bis 9 Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Berlin [email protected] www.humboldt-auf-scharfenberg.de ist Thema dieses Kurses. Darüber hinaus wird in der Gruppe krea(k)tiv experimentiert, werden Erfahrungen gesammelt und ausgewertet. Kurs 4: Beobachten, dokumentieren, deuten – Natur studieren wie Alexander von Humboldt Die Landschaft als ein Ganzes begreifen. Im Sinne Alexander von Humboldts werden die Insel Scharfenberg und ihre Umgebung bio- und geowissenschaftlich erkundet. Kurs 5: Ein Gesellschaftsspiel für den Salon von Henriette Herz – von der Idee zum Spielbrett Im Kurs werden eine Spielidee und daraus ein Gesellschaftsspiel entwickelt. Dabei werden die Kursteilnehmer etwas über Kreativitätstechniken im Team, Projektmanagement, mathematische Spieltheorie und über Design lernen. JuniorAkademie Bad Bederkesa 2010 Niedersachsen Bewerbung bis: Akademie: Teilnehmerzahl: Kosten: Veranstalter: In insgesamt fünf inhaltlich unterschiedlichen Kursen wird jeweils ein anderer Aspekt des Leitthemas »Wind und Meer« erarbeitet. Kurs 1: Meeresbiologie – bloß ein Tropfen Wasser? Der Kurs stellt den Lebensraum Wasser am Beispiel der Nordsee vor, ergänzt durch Laborexperimente und Exkursionen. Kurs 2: Ozeanographie – Meeresströmungen und Klimaforschung Der Kurs erarbeitet, ergänzt durch Experimente und Exkursionen, die wesentlichen physikalischen Prozesse, die für die Ozeanzirkulation entscheidend sind. Niedersachsen 10. Mai 2010 16. bis 24. Juli 2010 in Bad Bederkesa 60 Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 bis 10 145,- Euro Evangelisches Bildungszentrum Bad Bederkesa [email protected] www.ev-bildungszentrum.de Kurs 3: Windenergietechnik – Wind ist Energie; Nutzung und Umwandlung Die Grundprinzipien zur Entstehung und Nutzung von Windenergie werden erarbeitet, ergänzt um experimentelle Laborübungen und Exkursionen. Kurs 4: Tanztheater – »Spür den Move« Der Kurs studiert eine professionelle Performance ein, die am Ende der JuniorAkademie vor Publikum aufgeführt wird. Kurs 5: Komposition – Stummfilmvertonung Live Es wird ein Orchester gegründet, mit dem Ausschnitte aus den Filmen »Three Ages« und »Sherlock Jr.« des Komikers Buster Keaton musikalisch kreativ begleitet werden. 31 Niedersachsen JuniorAkademie Loccum 2010 Niedersachsen Bewerbung bis: Akademie: Teilnehmerzahl: Kosten: Veranstalter: Die JuniorAkademie Loccum steht unter dem Leitthema »Sinn und Verstand – gestern – heute – morgen«. Loccum ist ein durch sein von Zisterziensern gegründetes Kloster geprägter Ort. In vier inhaltlich unterschiedlichen Kursen wird ein jeweils anderer Aspekt des Leitthemas erarbeitet. Die wechselvolle Beziehung zwischen der für das Weserland typischen moorigen Landschaft, dem kulturellen Lebensraum und den Menschen, die hier lebten 32 30. Mai 2010 8. bis 15. Oktober 2010 in Loccum 60 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 7 bis 9 125,- Euro Evangelische Heimvolkshochschule Loccum [email protected] www.hvhs-loccum.de und leben werden die Schülerinnen und Schüler an Themenstellungen mit natur-, kultur- und geisteswissenschaftlichem Schwerpunkt erarbeiten. Daneben haben sie die Möglichkeit zu vielfältiger künstlerischer und sportlicher Betätigung. Die Themen der Kurse werden ab April 2010 bekanntgegeben. Nordmetall JuniorAkademie Papenburg 2010 Niedersachsen Bewerbung bis: Akademie: Teilnehmerzahl: Kosten: Veranstalter: Inhalt: Niedersachsen 31. Mai 2010 15. bis 22. Oktober 2010 in Papenburg 72 Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 bis 10 130,- Euro Historisch-Ökologische Bildungsstätte Emsland in Papenburg e.V. [email protected] www.hoeb.de Es werden insgesamt sechs Kurse aus den Bereichen Physik, Biologie, Philosophie, Politik, Kunst und Musik angeboten. Ausführliche Informationen können ab 1. April 2010 auf der Homepage des Veranstalters (www.hoeb.de) abgerufen werden. 33 Nordrhein-Westfalen JuniorAkademien Nordrhein-Westfalen 2010 Nordrhein-Westfalen Bewerbung bis: Vorbereitungstreffen: Akademie: Teilnehmer: Kosten: Veranstalter: 9. bis 11. Juli 2010 11. bis 24. August 2010 an den Standorten Jülich, Königswinter und Ostbevern 144 Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 und 9 400,- Euro Ministerium für Schule und Weiterbildung, Düsseldorf [email protected] www.juniorakademie.nrw.de Am Standort Königswinter werden folgende (deutschsprachige) Kurse angeboten: Am Standort Ostbevern werden folgende Kurse angeboten: Kurs 1: »Bionik – Konstruktionen in Natur und Technik« Kurs 8: »Bionic« (in englischer Sprache) Kurs 2: »Forensische Chemie und Biologie in der Kriminalistik« Kurs 3: »Philosophie – Weltbilder im Wandel der Zeit« Am Standort Jülich werden folgende (deutschsprachige) Kurse angeboten: Kurs 4: »Nanotechnologie – Technologie im Kleinformat« Kurs 5: »Kryptographie – Die Mathematik der Verschlüsselung« Kurs 6: »Mechatronik – Robotik, Künstliche Intelligenz und jede Menge Technik« 34 29. März 2010 Kurs 7: »Nanotechnology« (in englischer Sprache) Kurs 9: »Global warming and climate change« (in englischer Sprache) JuniorAkademie Meisenheim 2010 Rheinland-Pfalz Bewerbung bis: Vorbereitungstreffen: Akademie: Teilnehmer: Kosten: Veranstalter: Kurs 1: Faszination der Unendlichkeit in der Zahlentheorie, Kreisgeometrie, Mengenlehre Der Begriff der »Unendlichkeit« ist – bei aller Unfassbarkeit – eins der erstaunlichsten Produkte des menschlichen Geistes. Die Mathematik hat Methoden entwickelt, mit denen man »das Unvorstellbare« erfassen, beschreiben und analysieren kann. Kurs 2: CSI Meisenheim – Grundlagen der analytischen Chemie Ziel dieses Kurses ist es, erste Einblicke in die klassischen Methoden der qualitativen und quantitativen Analyse zu gewähren. Es werden vertiefende Kenntnisse über die Reaktionen der anorganischen Ionen sowie der Formelsprache vermittelt. Rheinland-Pfalz 16. April 2010 28. bis 30. Mai 2010 8. bis 24. Juli 2010 in Meisenheim 64 Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 und 8 350,- Euro Bildung und Begabung e.V., Bonn [email protected] www.deutsche-juniorakademie.de Kurs 3: Tuberkulose – Die Rückkehr der Schwindsucht Dank Antibiotika geriet Tuberkulose in Vergessenheit. Falsche medizinische Behandlung und gesellschaftliches Versagen bringen sie zurück in den Fokus – und das gefährlicher als zuvor: Ein Drittel der Weltbevölkerung tragen den Erreger in sich. Was muss geschehen? Kurs 4: Wie sieht das Zimmer aus, dass du verlässt? Eine ungewöhnliche Literaturgeschichte Anhand deutschsprachiger Texte von Mörike bis Kafka begibt sich der Kurs auf Spurensuche nach »dem Ding« als literarischem Motiv. Dabei wird von den Teilnehmenden eine eigene moderne Literaturgeschichte geschrieben. Ausführliche Informationen finden Sie unter: www.deutsche-juniorakademie.de 35 Saarland 8. Saarländische JuniorAkademie 2010 Saarland Bewerbung bis: Vorbereitungstreffen: Akademie: Teilnehmerzahl: Kosten: Veranstalter: Thema: Meilensteine der Menschheit In drei Werkstätten werden sich die Teilnehmenden mit der griechischen Antike, der Renaissance und dem Zeitalter der Industrialisierung beschäftigen. Dabei soll untersucht werden, wie sich diese Epochen in der Entwicklung der Menschheit bis in unsere Gegenwart hinein auswirken. 36 20. März 2010 21. Juni 2010 1. bis 12. August 2010 in Homburg 45 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 7 bis 9 270,- Euro Beratungsstelle Hochbegabung Saarland [email protected] www.iq-xxl.de Zu den untersuchten Feldern gehören z.B. Kommunikation, Mobilität, Gesundheitswesen, Sozialisation, naturwissenschaftliche Erkenntnisse, politische Systeme, Grund- und Bürgerrechte, Architektur und Städtebau, Landwirtschaft/Ernährung, usw. Ausführliche Informationen finden Sie unter: www.iq-xxl.de Schleswig-Holstein JuniorAkademie St. Peter-Ording 2010 Schleswig-Holstein und Hamburg Bewerbung bis: Vorbereitungstreffen: Akademie: Teilnehmerzahl: Kosten: Veranstalter: Leitthema: »Grenzen – Grenzenlos – Grenzen?! Los?!« Kurs 1: »Fotos müssen eine Geschichte erzählen« und »Mit Stimme und Tönen Begeisterung wecken« Fotojournalismus und die Erstellung eines Features für den Hörfunk stellen die Schwerpunkte der Kursarbeit dar. Kurs 2: »Leben auf der Hallig – Überleben an der Grenze des Siedlungsraums« Der Kurs geht u.a. der Frage nach, ob und wie es Menschen gelingt, den begrenzten Lebensraum einer Hallig zu gestalten. Kurs 3: »Wie denkt man eigentlich auf Englisch? Grenzen des Spracherwerbs aus psycholinguistischer Sicht« Unterscheidet das Gehirn Mutter- und Fremdsprache? Und wenn ja, wo liegen die Unterschiede. Kurs 4: »Platonische, Archimedische und Catalanische Körper – Die Welt der begrenzten Körper« Der Kurs betrachtet spezielle Körper der Konvexgeometrie und wird selbst Modelle konstruieren. Hamburg 12. März 2010 29. Mai 2010 11. bis 24. Juli 2010 in St. Peter-Ording 96 Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 bis 10 370,- Euro DGhK RV Schleswig-Holstein e.V. [email protected] www.dghk-sh.info Kurs 5: »Vom Kleinen zum Großen – das Universum damals und heute« Der Kurs beschäftigt sich mit Quantenmechanik und Relativitätstheorie. Welche Theorie kann welches Phänomen beschreiben? Kurs 6: »Früchte ohne Grenzen?« Verschiedene Früchte werden mit Lupe und Mikroskop unter- sucht, die Inhaltsstoffe chemisch analysiert und der weltumspannende Fruchthandel diskutiert. Kurs 7: »Salzwiesen, Dünen und Marschen – Grenzstandorte des Pflanzenwachstums« Bodenkundliche Grundlagen und die Untersuchung von Pflanzen auf ihre Salzverträglichkeit und Trockenresistenz sind die Schwerpunkte. Kurs 8: »Das Kaspar-Hauser-Projekt« Die Rezeption in Film und Literatur bilden den einen Teil der Arbeit, der wesentliche Teil ist die Bühnenarbeit, an deren Ende eine Aufführung stehen soll. 37 Thüringen JuniorAkademie Zella-Mehlis 2010 Thüringen Bewerbung bis: 14. Mai 2010 Vorbereitungstreffen: 12. Juni 2010 Akademie: Nachbereitungstreffen: Teilnehmerzahl: Kosten: Veranstalter: nach Vereinbarung 30 Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 bis 9 350,- Euro Bildungscamp Zella-Mehlis (mit Heinrich Ehrhardt Gymnasium), Zella-Mehlis [email protected] www.bildungscamp.de Kurs 1: Naturkundliches Gutachten eines Ökosystems Kursübergreifendes Angebot: »Faszination Musik« Wir werden ein benachbartes Tal fotografieren, kartieren, geobotanisch erfassen, klimatisch bewerten. Für chemische und biochemische Experimente steht uns ein Labor zur Verfügung. Interessierte »Musiker« werden gemeinsam an verschiedenen selbst gewählten oder angebotenen Musikstücken arbeiten und sich ausprobieren. Der Individualist sowie auch das Team sind gefragt. Kurs 2: Faszination Mathematik – Die Geheimnisse der Kryptologie Wie sicher ist das Verschlüsseln von Nachrichten, welche Techniken gab und gibt es, welche Rolle spielen Primzahlen und mathematische Algorithmen? Kurs 3: Wir sind den Geheimnissen des Geldes auf der Spur Knacken die wichtigsten Codes, sind Schatzgräber und Entdecker zugleich und zeigen, dass das Wissen um Geld manches Mal noch wertvoller als das Geld selbst ist. 38 18. bis 30. Juli 2010 in Zella-Mehlis Kursübergreifendes Angebot: »Kunst-Acrylmalerei« Kunstinteressierte begeben sich gemeinsam auf die Spur der Pigmente, lernen Geschichte, Herkunft und Funktion der Bindemittel kennen. Sie stellen selbst Farben her und beginnen dann mit der Bildgestaltung auf der Leinwand. Qualitätsmerkmale für JuniorAkademien 1 Zielvorstellung E ine JuniorAkademie soll der Förderung besonders begabter, interessierter, neugieriger und leistungsfähiger Schülerinnen und Schüler aus dem Altersbereich der Sekundarstufe I dienen. Mit der Teilnahme an einer solchen Akademie sollen die Jugendlichen eine ganzheitliche Herausforderung erleben – und daran wachsen. Darum sollte auch die Möglichkeit zur intensiven Zeit der Begegnung, zum Zusammensein mit anderen, ähnlich interessierten Gleichaltrigen sowie zum Kennen lernen anderer, noch nicht erfahrener oder erlebter Chancen der Selbstentfaltung gegeben sein. Deswegen muss eine solche Akademie ein Angebot von Kursen verschiedenen Inhalts bereitstellen, aber ebenso darüber hinaus vielfältige Möglichkeiten, gemeinschaftlich zu lernen und Neues zu erleben. 2 Formaler Rahmen Eine JuniorAkademie bewegt sich mit ihrem speziellen Angebot der Förderung besonders Interessierter und Motivierter in einem Bereich, der in die Zuständigkeit der Kultusministerien fällt, so dass eine solche Akademie ein Teil des Förderangebotes des Kultusministeriums eines Landes sein sollte. Eine JuniorAkademie braucht daher zur öffentlichen Legitimation, zur institutionellen Bekanntheitssicherung und ihrer Verbreitung an den Schulen die »Approbation« und Unterstützung des jeweiligen Kultusministeriums. Diese Unterstützung sollte über die Übernahme einer Schirmherrschaft hinausgehen. Denkbare – und praktikable – Formen sind: • Die JuniorAkademie wird vom Kultusministerium selbst veranstaltet. • Die JuniorAkademie wird vom Träger im Auftrag des Kultusministeriums veranstaltet. • Die JuniorAkademie wird vom Träger in Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium veranstaltet. Dieses Angebot an Formen lässt offen, welche der spezifischen Ressourcen das Kultusministerium einsetzt. Diese Anbindung ermöglicht auch die durchaus erwünschte Notwendigkeit einer öffentlichen Kontrolle, die ihrerseits die Seriosität und die Übereinstimmung mit den versprochenen Zielen sichert. Ein Teil dieser Kontrolle ist sicherlich der Auftrag, die jeweilige JuniorAkademie in geeigneter Weise zu evaluieren. 3 Die JuniorAkademie 3.1 Kursangebot: Die Akademie soll in ihrem Kursangebot breit gefächert sein und Kurse zu Themen aus den Bereichen Mathematik, Naturwissenschaften, Technik, Sprachen, Geisteswissenschaften, Ästhetik u.a. anbieten. Gerade die Zusammenführung von verschiedenen »Disziplinen« ist ein unabdingbares Strukturmerkmal einer solchen Akademie. Dies ergibt eine Mindestzahl von drei Kursen und damit eine Mindestzahl von etwa vierzig Teilnehmerinnen und Teilnehmern. 39 Qualitätsmerkmale für JuniorAkademien 3.2 Kursinhalte: Die Kurse sollen sich mit Themen beschäftigen, die nicht unbedingt auf schulischen Inhalten aufbauen, gleichwohl auf der Seite der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein hohes Maß an Interesse, eine Grundfähigkeit zur Informationsbeschaffung und -auswertung sowie eine Bereitschaft zur Einarbeitung in das jeweilige Thema voraussetzen. Das Anspruchsniveau nach Breite, Tiefe und Intensität geht dabei deutlich über das jeweilige Niveau des schulischen Unterrichts hinaus. 3.3 Kursmethodik: Die Kurse sollen es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ermöglichen, sich in ein für sie neues Gebiet einzuarbeiten und sich in ihm zurechtzufinden. Eine der Zielgruppe angepasste Vermittlung der Inhalte ist deshalb Voraussetzung. Zu einem erfolgreichen Kurs gehört in hohem Maße die Anleitung zu selbst gesteuertem und selbst organisiertem Lernen – auch in Form der Arbeit in (Klein-)Gruppen. Ebenso sollte immer auch eine Präsentation der Ergebnisse eingeplant werden. Diese soll sowohl für die anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Akademie bei der wechselseitigen Vorstellung (»Rotation«) stattfinden als auch in einer Phase, in der die Resultate verschriftlicht werden. Zu einem Kurs gehört die Betonung der Präsentation in ihren verschiedenen Formen; ihrer Einübung muss daher entsprechend Zeit eingeräumt werden. 3.4 Auswahl der Kursleiterinnen und Kursleiter: Die Akademie wird im Wesentlichen durch die Kursleiterinnen und Kursleiter – möglichst mindestens zwei pro Kurs – realisiert. Sie müssen deswegen 40 für ihren jeweiligen Kurs ein klares und stimmiges Konzept aufbauen und bei der Verwirklichung flexibel auf die sich ständig ändernden Situationen reagieren können. Sie müssen auch über ihren Kurs hinaus bereit sein, die Idee des gemeinsamen Lebens und Erlebens zu tragen und vorzuleben. Sie haben die Aufsichtspflicht für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Dazu sind Erfahrungen im Umgang mit Begabten hilfreich; die Identifikation mit dem Format JuniorAkademie ist allerdings unverzichtbar. 3.5 Kursübergreifende Angebote: Die Akademie soll für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein breites zusätzliches Angebot insbesondere sportlicher, musikalischer und musisch-kreativer Art bereithalten. Soweit möglich und sinnvoll, sollten auch diese Aktivitäten zielorientiert sein und z.B. auf Aufführungen, Darbietungen oder Ausstellungen hinauslaufen. 3.6 Das Team: Die Akademie soll von zwei nicht in den Kursen Beschäftigten geleitet werden. Besondere Bereiche der kursübergreifenden Angebote können und sollten nach Möglichkeit ebenfalls durch eine separate Leitungsperson – eine Musikerin/ einen Musiker, eine Künstlerin/einen Künstler, eine für den Sport verantwortliche Person – verantwortet werden. Für die Gruppe der Leitenden ist ein vorbereitendes Treffen unverzichtbar. 3.7 Dauer: Zur Erreichung der umfassenden Zielsetzung scheint eine Dauer von mindestens zwei Wochen sinnvoll. Qualitätsmerkmale für JuniorAkademien 3.8 Akademieort: Die Akademie soll an einem Ort stattfinden, der es erlaubt, alle Aktivitäten der Akademie – Kurse und Kursübergreifendes, Musik und Sport, Arbeiten, Zusammensein, Essen, Schlafen – auf einem Gelände zu veranstalten. 3.9 Vorbereitungstreffen mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern: Ein frühzeitiges Heranführen an die Möglichkeiten, Arbeitsformen und Erwartungshorizonte der JuniorAkademie sowie ein gegenseitiges Kennenlernen der Teilnehmenden und der Kursleiterinnen und Kursleiter erleichtert erfahrungsgemäß den Beginn einer Akademie erheblich. Es empfiehlt sich daher die Durchführung eines Vorbereitungstreffens. 4 Auswahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer 4.1: Die Schulen sind die primären Ansprechpartnerinnen für Vorschläge geeigneter Schülerinnen und Schüler. Ebenso sollten die erwiesenermaßen Leistungsfähigen aus Wettbewerben angesprochen werden. Auch Eigenbewerbungen sollten zugelassen werden; hier ist dann das eigene Bemühen um eine entsprechende Referenz zu fordern. 4.3: Die Auswahl selbst kann letztlich nur auf der Grundlage erfolgen, dass eine Anmeldung, verbunden mit einer Empfehlung der Schule, einer qualifizierten außerschulischen Referenz oder einer erfolgreichen Wettbewerbsteilnahme als hinreichendes Indiz für Interesse und Eignung zu gelten hat. 4.4: Die Auswahl bzw. die dafür angelegten Kriterien sollten hinreichend transparent gemacht werden. 5 Kosten für Teilnehmende Die Akademie kann und soll für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht kostenlos sein, sie muss aber prinzipiell allen der genannten Zielgruppe offen stehen. Für hinreichende Fördermöglichkeiten im Fall finanzieller Bedürftigkeit ist daher zu sorgen. 6 Einheitliches Erscheinungsbild Für die Drucksachen der Deutschen JuniorAkademien wird ein einheitliches graphisches Erscheinungsbild angestrebt. Stand: Bonn-Bad Godesberg, 5. Oktober 2005 4.2: Da die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Wesentlichen von Schulen vorgeschlagen werden, müssen die Schulen über das Anspruchsprofil der Zielgruppe sowie über das Konzept und die Inhalte der Akademien informiert sein. Anschreiben und »Katalog« müssen also Inhalte und Anspruch deutlich und transparent ausweisen. 41 Der CdE – der Club der Ehemaligen der Deutschen SchülerAkademien e.V. – stellt sich vor Erst mal: Was macht der CdE? Jetzt noch ein letzte Frage: Wie wird man CdEler? er CdE sprudelt nur so vor Aktivitäten, Diskussionen, Veranstaltungen, aber auch gemeinsamen Spielabenden. So gibt es in fast jeder Universitätsstadt eine Lokalgruppe, die sich regelmäßig trifft, es gibt Ski- und Segelfreizeiten, es gibt Gruppierungen von Musikern bzw. von Bergfans. Doch vor allen Dingen wollen wir das einmalige Gefühl der Akademien wieder aufleben lassen. Deswegen veranstalten wir jedes Jahr eine mehrtägige PfingstAkademie und einwöchige Sommer- und WinterAkademien. Auf diesen Akademien werden Kurse zu verschiedensten Themen angeboten, von Sprachen über Physik und Mathematik bis hin zur Theologie. Ganz wichtig: Alle Teilnehmer einer DJA sind das erste Halbjahr nach der Akademie kostenlos Mitglieder im CdE und können das ganze Angebot nutzen. Ihr erhaltet in dieser Zeit den exPuls, die Vereinszeitschrift, könnt euch auf die Mailingliste setzen und mitdiskutieren oder euch einfach unter www.cde-ev.de informieren! D Nachdem wir euch den CdE angepriesen haben, bleibt noch die Frage: Was ist der CdE? Vor Euch gab es schon zahlreiche andere, die das Feeling einer Junior- oder SchülerAkademie genießen durften. Viele wollten auch nach der Akademie die besondere Atmosphäre erleben können und gründeten deswegen den Club der Ehemaligen der Deutschen SchülerAkademien (CdE e.V.), in dem auch ehemalige DJA-Teilnehmer herzlich willkommen sind. Wir sind ein bunt gemischter, unkomplizierter Haufen aus jung und alt, aus Natur-, Gesellschafts- und Geisteswissenschaftlern, aus Schülern, Studenten und auch Berufstätigen. Seit einigen Jahren ist der CdE »offiziell« zu einem eingetragenen Verein mit Satzung und Vorstand geworden. 42 Wir freuen uns auf euch! Wir sind zu fast allem bereit…! Aber: Der CdE ist vor allem das, was ihr draus macht. Also macht mit! Kontakt Vorstand des CdE: [email protected] Simon Kempny, Linus Mattauch (Außenvorstand) Elisabeth Gall, Kathrin Helmsauer (Innenvorstand) Johannes Scheppach (Kassenwart) CdE-Lokal: [email protected] Amelie Stein, Sebastian Mänz Redaktion »exPuls«: [email protected] Susanne Potschka, Nele Yang Mitgliederverwaltung: [email protected] Christina Cappenberg, Juwita Hübner, Silke Pohl, Sina Weber, Johannes Scheppach Bildung und Begabung e.V. D er Verein (gegr. 1985) ist eine gemeinnützige Initiative des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft. Der Verein steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Um Talente im Schulalter zu wecken, anzuregen und herauszufordern, setzt der Verein insbesondere auf das Instrument der Wettbewerbe. Er richtet folgende Wettbewerbe aus: den Bundeswettbewerb Mathematik, den Auswahlwettbewerb zur Internationalen Mathematik-Olympiade sowie den Bundeswettbewerb Fremdsprachen. Seit 2007 führt er auch in Kooperation mit dem Verein Mathematik-Olympiaden e.V. die Geschäftsstelle der Deutschen Mathematik-Olympiade. Als Maßnahme zur direkten Begabtenförderung richtet der Verein die Deutsche SchülerAkademie aus. Er koordiniert unter dem Dach der Deutschen JuniorAkademien die Organisation der JuniorAkademien in den Bundesländern und richtet selbst eine JuniorAkademie in Rheinland-Pfalz aus. Die beiden Bundeswettbewerbe, die Deutsche MathematikOlympiade und die Deutsche SchülerAkademie stehen unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Der Verein bietet ferner einen Informationsdienst zu allen Fragen an, die mit Begabtenförderung zusammenhängen. Der Verein fördert und organisiert Maßnahmen im Bereich der Begabungsforschung und Begabtenförderung, z.B. »Jugend trainiert Mathematik – Deutsche Telekom Stiftung fördert mathematische Spitzenbegabungen«, wissenschaftliche Tagungen und Symposien, Informations- und Fortbildungsveranstaltungen, kleinere Forschungsprojekte und Erkundungsstudien. In einer eigenen Schriftenreihe werden Publikationen herausgegeben. Finanzierung Die Projekte des Vereins werden in erster Linie durch Zuwendungen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft finanziert. Einzelne Projekte werden auch durch die Länder, durch Stiftungen, Unternehmen und Spenden gefördert. Vorstand und Geschäftsführung Vorstand: Geschäftsführerin: Senator a.D. Walter Rasch (Vorsitzender), Heinz Rüdiger Grunewald, Dr. Volker Meyer-Guckel PD Dr. Elke Völmicke Bildung und Begabung e.V. ist eingetragen im Vereinsregister bei Amtsgericht Essen VR 2244. Kuratorium Ein Kuratorium berät den Verein in allen Fragen seines Tätigkeitsbereichs und beschließt die einzelnen Maßnahmen. Im Kuratorium sind vertreten: das Bundesministerium für Bildung und Forschung, die Kultusministerkonferenz, der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft sowie Repräsentanten der Wirtschaft, des Stiftungswesens und der Wissenschaft. 43 Zum Schluss ein herzliches Dankeschön …den folgenden Institutionen und Personen für ihre Unterstützung, ohne die die Durchführung der Akademien nicht möglich wäre: JuniorAkademie Adelsheim, Baden-Württemberg • Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, Stuttgart • Dietmar Hopp Stiftung gGmbH, St. Leon-Rot • Eckenberg-Gymnasium mit Landesschulzentrum für Umwelterziehung, Adelsheim JuniorAkademie Bayern • Fraunhofer-Gesellschaft München • Freistaat Bayern • Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg • Schullandheimwerk Oberfranken e.V., Bayreuth • Stadt Pottenstein JuniorAkademie »Humboldt auf Scharfenberg«, Berlin • Europäischer Sozialfonds • Humboldt-Universität zu Berlin • Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind e. V., Regionalverein Berlin-Brandenburg e.V., Berlin • Hochbegabtenförderung e. V., Berlin • Mensa in Deutschland e. V., Berlin • Holzbau Maier • Freilandlabor Kaniswall • Naturheilpraxis Hartmut Schwarz JuniorAkademie Bad Bederkesa, Niedersachsen • Klosterkammer Hannover • EWE-Stiftung, Oldenburg JuniorAkademie Loccum, Niedersachsen • VGH-Stiftung, Hannover • Niedersächsisches Kultusministerium, Hannover • Niedersächsisches Landesamt für Lehrerbildung und Schulentwicklung (NiLS), Hildesheim 44 JuniorAkademie Papenburg, Niedersachsen • Nordmetallstiftung Hamburg • EWE-Stiftung, Oldenburg • Oldenburgische Landesbank AG, Oldenburg • Initiative Musik 21 Niedersachsen, Hannover JuniorAkademie Nordrhein-Westfalen • Ministerium für Schule und Weiterbildung, Düsseldorf • Stiftung Partner für Schule NRW, Düsseldorf • Arbeitgeberverband Gesamtmetall mit seiner Initiative »ThinkING« JuniorAkademie Meisenheim, Rheinland-Pfalz • Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur, Rheinland-Pfalz • Paul-Schneider-Gymnasium, Meisenheim 8. Saarländische JuniorAkademie • Ministerium für Bildung • Kardinal-Wendel-Haus • Förderverein IQ XXL e.V. JuniorAkademie St. Peter-Ording, Schleswig-Holstein/Hamburg • Ministerium für Bildung und Kultur, Kiel • Beratungsstelle besondere Begabungen, Hamburg • CAMPUS NORDSEE St. Peter-Ording • Nordseegymnasium St. Peter JuniorAkademie Zella-Mehlis, Thüringen • Thüringer Kultusministerium, Erfurt • Heinrich-Ehrhardt-Gymnasium, Zella-Mehlis • Stadt Zella-Mehlis • ZED Ziegler Electronics Devices GmbH, Langewisen Notizen 45 Notizen 46 Unterstützung der Deutschen JuniorAkademien durch Spenden D er Umfang und der weitere Ausbau des Programms der Deutschen JuniorAkademien ist in starkem Maße abhängig von Zuwendungen, die der Verein Bildung und Begabung e.V. von privater Seite erhält. Der Verein ist daher bestrebt, weitere Förderer oder auch Sponsoren zu gewinnen. Wenn Sie die Deutschen JuniorAkademien in diesem Sinne unterstützen möchten, erbitten wir Ihren Beitrag auf das Konto des Vereins Bildung und Begabung e.V. Sparkasse KölnBonn Kto.-Nr.: 29 002 250 BLZ 370 501 98 Verwendungszweck: »Förderfonds Deutsche JuniorAkademien, KST 3454«. Der Verein Bildung und Begabung e.V. ist als gemeinnützigen Zwecken dienend anerkannt und zur Ausstellung von steuerlich wirksamen Spendenbescheinigungen berechtigt. Gefördert von: Baden-Württemberg Deutsche JuniorAkademien Koordination: Bildung und Begabung e.V. Wissenschaftszentrum Ahrstraße 45 53175 Bonn Tel.: (0228) 95915-40 Fax: (0228) 95915-49 [email protected] www.deutsche-juniorakademien.de JuniorAkademie Adelsheim 2010 8. Science Academy Baden-Württemberg Durchführung und Koordination: Regierungspräsidium Karlsruhe Abteilung 7: Schule und Bildung Dr. Petra Zachmann & Georg Wilke Hebelstr. 2 76133 Karlsruhe Tel.: (0721) 926-4454 Fax: (0721) 933-40270 [email protected] [email protected] www.scienceacademy.de