Feodor Lynen Gymnasium Planegg Fachschaft Chemie Grundwissenkatalog Chemie 9. Klasse im MNG Hinweise: 1. Der GWK ist keine Konkurrenz zu bestehenden Lexika (z.B. „Schülerduden – Chemie“; bibliographische Institut) ; er soll vielmehr das für den unmittelbaren Chemieunterricht im mathematisch – naturwissenschaftlichen Gymnasiums notwendige Grundwissen zum Nachschlagen und Lernen bereitstellen. Aus diesem Grund ist der GWK nicht alphabetisch, sondern nach Lernbereichen (siehe Stoffplan) geordnet. 2. Er stellt, was seinen Inhalt betrifft,- eine für die jeweilige Jahrgangsstufe verbindliche Zusammenstellung des Grundwissens dar, unabhängig von der Vorgehensweise der Lehrkraft. Die Begriffe können also in Rechenschaftsablagen vorkommen! Außerdem soll die Lehrkraft der nächst folgenden Jahrgangsstufe darauf aufbauen können. 3. Aus Gründen der Übersichtlichkeit und überschaubarer Kopienzahlen sind Tabellen, Diagramme und Ableitungen nicht angegeben. Es erfolgt aber immer ein Querverweis auf die Seitenzahlen des gerade verwendeten Lehrwerkes. Auch Beispiele sind auf ein Mindestmaß reduziert. Die momentanen Seitenverweise beziehen sich auf „Stoffe – Reaktionen – Energie – Umwelt“; C1, C2, C3; Buchner – Verlag Bamberg (weiße Reihe). 4. Im Anschluss an einen Begriff wird das im deutschsprachigen Raum oder durch die Nomenklatur festgelegte Symbol dargestellt. 5. Der GWK ist offen gestaltet. Es werden neue Begriffe mit aufgenommen bzw. durch neue Lehrpläne notwendige Veränderungen werden mit berücksichtigt. 6. Die verwendete Sprache zur Erklärung der Fachbegriffe richten sich an der jeweiligen Jahrgangsstufe aus. © Gla; 2002 Stoffverteilungsplan 9. Klasse Chemie MNG: 2 1. Abgrenzung: Physik - Chemie 2. Vom Stoffgemisch zum Element - Gemenge - Trennverfahren - Reinstoffe (Verbindungen und Elemente) - Analyse - Synthese - Zusammenfassung 3. Gesetze chem. Reaktionen - Die Verbrennung - „Gesetz von der Erhaltung der Masse“ - Die 2 Verbindungsgesetze 4. Untersuchung der Luft - Quantitative Bestimmung der Hauptbestandteile - Darstellung und Eigenschaften von Sauerstoff - Oxidationen (Säuren - Laugen) - Verbrennungen in reinem Sauerstoff - Langsame und schnelle Oxidationen (Explosion) 5. Stöchiometrie I - Die atomare Masseneinheit: 1u - Die Einheit der Stoffmenge: 1mol - Berechnungen (bei gegebenen Formelgleichungen) 6. Die Untersuchung des Wassers - Quantitative Analyse (Elektrolyse) - Die Ableitung der Formel H2O - Die Existenz zweiatomiger Gase - Aufstellen und Ausgleichen von Formelgleichungen - Darstellung und Eigenschaften von Wasserstoff - Weitere Reduktionen - Der Hochofenprozeß 7. Stöchiometrie II - Das Molvolumen: VM - Rechnungen mit Formelgleichungen - Die „stöchiometrische Wertigkeit“ - Aufstellen von Formeln 8. Die Triebkraft chemischer Reaktionen - Bildungs- und Reaktionsenthalpie (Berechnungen) - Die Entropie 9. Der Atombau - Das PSE und seine Gesetzmäßigkeiten - Geschichte - Allgemeines 10. Die Salze - Definition der Stoffgruppe - Die Salzbildungsarten (experimentell) - Die Energiebeteiligung bei der Salzbildung - Das Ionengitter - der Kristall Zu 1. 3 Physik: Lehre von den Kräften und Energien, die auf Objekte wirken. Chemie: Lehre von den Stoffen und den Stoffumwandlungen. Zu 2. Aggregatszustände (AZ) Leicht erkennbare Zustandsformen der Materie, die im Wesentlichen durch Dichte und Beweglichkeit der Teilchen bestimmt werden: Fest, flüssig, gasförmig Übergänge zwischen den AZ gasförmig r s e u kondensieren s b u l sieden b i l m flüssig i i m e i r schmelzen e e r n erstarren e n fest Heterogenes Gemenge Gemenge, dessen Bestandteile (= Komponenten) mit dem Auge oder dem Mikroskop erkannt werden können. (z.B. sandhaltiges Wasser; Granit) Homogenes Gemenge Gemenge, dessen Komponenten weder mit dem Auge noch mit dem Mikroskop erkannt werden können. (z.B. Echte Lösungen ( ): z.B. Zucker im Kaffee) (Physikalische) Lösung Werden die Teilchen des Lösestoffes von den Teilchen des Lösemittels so umgeben, dass Homogenität (= Gleichartigkeit; hier: Ununterscheidbarkeit) eintritt, dann liegt eine (physikalische; echte) Lösung vor. Heterogene Gemenge, geordnet nach AZ K2 fest flüssig gasförmig K1 fest flüssig gasförmig Gemenge Suspension (z.B. Sand / Wasser) Emulsion (z.B. Öl/ Wasser) Rauch Nebel (Aerosol) Gemenge 4 Physikalische Trennmethoden der Komponenten eines Gemenges a) Absorption (lat.: absorbere: aufsaugen) Physikalisch – chemisches Trennverfahren für flüssige und gasförmige Stoffgemenge. Teilchen von Komponenten binden sich unterschiedlich fest an meist porösen Oberflächen von Feststoffen. (Zur weiteren Trennung erfolgt Dekantieren und Desorption.) (z.B. der Farbstoff des Rotweins haftet an zugegebener Aktivkohle) a) Chromatographie (gr.: : Farbe "! Physikalisch – chemisches Trennverfahren für flüssige und gasförmige Stoffgemenge. Dabei wird die unterschiedliche Wanderungsgeschwindigkeit der Komponenten eines Gemenges ausgenutzt, wenn dieses mit der mobilen Phase (Flüssigkeit, Gas) an der stationären Phase (Feststoff, Flüssigkeit) vorbeitransportiert wird. Sonderfälle: PC = Papierchromatographie; DC = Dünnschichtchromatographie; GC = Gaschromatographie; HPLC = high pressure liquid chromatography) b) Dekantieren (fr.: décanter: abgießen) Physikalischen Trennverfahren für Emulsionen und Suspensionen. Die leichtere Komponente kann abgegossen werden. Eine Verbesserung dieses Verfahrens gelingt mit dem Scheidetrichter. c) Destillation (lat.: destillare : herabtröpfeln) Physikalisch – chemisches Trennverfahren für flüssige Stoffgemenge. Dabei wird die unterschiedliche Siedetemperatur (bei NB) der Komponenten ausgenutzt. (# ) Destillationsapparatur. (z.B. Trennung Alkohol von Wasser = „Schnapsbrennen“) d) Sedimentation (lat.: sedimentum: das Ablagelagerte) Pysikalisches Trennverfahren für Emulsionen und Suspensionen. Trennung durch Absetzen der schwereren oder unlöslichen Komponente auf dem Gefäßboden. (Gravitationskraft) (z.B. Trennung vonGoldflimmer (unten) vom Sand (weiter oben)) e) Zentrifugation $"%&(')+* , - . /021 34568795;:<:=6+>?@A:CB3+D EF6G63+D"? 562H62IJ Sedimentation mit Hilfe der Zentrifugalkraft. (Gerät: Zentrifuge) (z.B. Trennung von roten Blutkörperchen (unten) vom Blutplasma (oben)) f) Magnettrennen Trennung ferromagnetischer Komponenten von nichtmagnetischen Komponenten. (z.B. Trennung des Eisens vom Alu in Recyclinganlagen) Reinstoff Stoffe, die durch physikalische Trennmethoden nicht mehr in Komponenten zerlegbar sind. Es sind Verbindungen (K ) oder Elemente (K ). Kriterium für Reinstoffe: Konstante physikalische Stoffkonstanten. (z.B. Schmelz- und Siedepunkt) Element (lat: elementum; Grundstoff) Ein Reinstoff, der weder physikalisch noch chemisch weiter zerlegt werden kann heißt Element. Man unterscheidet 3 große Gruppen: Nichtmetalle (=NiMe) (z.B. Schwefel (S)), Halbleiter (z.B. Silicium (Si)) und Metalle (= Me)(z.B. Gold (Au)) .(Zur Zeit gibt es 112 bekannte Elemente, 92 in der Natur vorkommende, 20 künstlich hergestellte.) 5 Atom LNMOQPSRT UWVUX YSZ[+\=]_^`badc_egf Die kleinsten Teilchen eines Elementes, die noch die Eigenschaften des Elementes aufweisen, heißen Atome. Verbindung Ein Reinstoff, der aus mehreren Elementen aufgebaut ist, heißt Verbindung (z.B. Kupfersulfid) Molekül (lat: molecula; kleine Masse) Die kleinsten Teilchen einer Verbindung, die noch die Eigenschaften dieser Verbindung aufweisen, heißen Moleküle. (z.B. H2O; CO2; C6H12O6 etc.) Analyse (gr: h+ih j+k lml ; Auflösung eines Ganzen) Zerlegung einer Verbindung (d.h. der Moleküle) in Verbindungen mit kleineren Molekülen oder in Elemente.(z.B. CuS n Cu + S) a) Thermolyse: Analyse durch Zufuhr von Wärmeenergie. b) Elektrolyse: Analyse durch den elektrischen Strom. c) Photolyse: Analyse mittels des Lichtes. Synthese oNpqrSs tSuvw_xyz {S|~}2 2"=2b}d Erzeugung einer Verbindung (d.h. der Moleküle) aus den Elementen oder Verbindungen mit kleineren Molekülen. (z.B. Cu + S CuS ) Chemische Reaktion Vorgang, bei dem Ausgangsstoffe ( = Edukte) zu Endstoffen ( = Produkte) umgesetzt werden, die nachweislich andere Stoffeigenschaften aufweisen. a) Edukt: Ausgangsstoff b) Produkt: Endstoff c) Umsetzung: Einfache Umsetzung: AB + C Doppelte Umsetzung: AB + CD A + BC AC + BD Zu 3. Verbrennung Eine chemische Reaktion, bei der unter Luftverbrauch neben stofflichen Produkten Wärme oder Wärme und Licht entsteht, heißt Verbrennung. Aktivierungsenergie (EA) (lat: activus; tätig) Diejenige Energie (in kJ / mol), die Edukten zugeführt werden muss, damit die chemische Reaktion eintritt. Katalysator N dSd dg ösung) Chemischer Stoff, der die Geschwindigkeit chem. Reaktionen erhöht, ohne dabei selber umgesetzt zu werden. - aktiver Katalysator: Wird in die Reaktion eingeschleust und am Ende der Reaktion wieder gebildet. (z.B. Protonen aus der konz. Schwefelsäure in der Estersynthese) - passiver Katalysator: An seiner Oberfläche läft die Reaktion schneller ab. (z.B. Braunstein (MnO2) bei der Sauerstoffentwicklung aus Wasserstoffperoxid) 6 Kalkwasserprobe (NR) Ein sich bildender weißer Niederschlag im Kalkwasser zeigt eingeleitetes Kohlendioxid (CO2) an. „Gesetz von der Erhaltung der Masse“ Bei chemischen Reaktionen ist die Summe der Massen der Edukte so groß wie die Summe der Massen der Produkte. (Hinweis: Wegen der EINSTEIN’schen Masse – Energie Beziehung spricht man besser von „..Summe aus Masse und Energie“..) „1. Verbindungsgesetz“ = „Gesetz der konstanten Proportionen“ In jeder chemischen Verbindung stehen die Massen der beteiligten Elemente in einem festen naturgegebenen Verhältnis kleiner ganzer Zahlen. (z.B. im CuO gilt: m(Cu) : m(O) = 4:1 ) „2. Verbindungsbgesetz“ = „Gesetz der multiplen Proportionen“ Bilden Elemente miteinander verschiedene Verbindungen, dann stehen die Massen des einen Elementes, die sich mit gleichen Massen des anderen Elementes verbinden, im Verhältnis kleiner ganzer Zahlen. z.B. Im FeS: m(Fe) : m(S) = 1 . 0,57 im FeS2 m(Fe) : m(S) = 1 . 1,15 ⇒ m( S in FeS ) : m( S in FeS2 ) = 0,57 : 1,15 = 1 : 2 “Gesetz der konstanten Volumenverhältnisse” Bei Gasreaktionen stehen die Volumina von Edukten und Produkten im Verhältnis kleiner ganzer Zahlen. z.B. 3 H2 + N2 2 NH3 d.h. V(H2) : V(NH3) = 3 : 2 Zu 4. Indikator (lat: indicare; anzeigen) Ein Indikator ist ein Soff, der durch eine Farbänderung anzeigt, ob eine Lösung sauer, neutral oder basisch (= laugenartig) ist. Indikator Farbe im Sauren Farbe im Neutralen Farbe im Basischen Bromthymolblau gelb grün blau Lackmus rot violett blau (Hinweis: Die Begriffe sauer und laugenartig sind umgangssprachlich und beschreiben den Eindruck den man hat, wenn eine entsprechende Lösung die Geschmackszellen der Zunge berührt.) Sauerstoff (lat: oxygenium; Symbol: O) „Der Stoff der Luft, der nach Umsetzung mit einem Nichtmetall, reines Wasser sauer macht.“ (E: C1, S ; kleinste Teilchen: O2 – Moleküle!) - Darstellung: a) Labor : Thermolyse (¡ ) sauerstoffhaltiger Verbindungen E z.B. Quecksilberoxid → Quecksilber + Sauerstoff E Kaliumnitrat → Kaliumnitrit + Sauerstoff b) Industrie: Destillation von flüssiger Luft. - NR: „Glimmspanprobe“: Glimmt ein rotglühender Buchenholzstab stark auf, wenn man ihn ins Probegas hält, dann zeigt dies Sauerstoff an. 7 Stickstoff (lat: nitrogenium: Symbol: N) „Der St off der Luft, der nach Verbrauch des Sauerstoffs die Kerzenflamme erstickt.“ (E: C1, S ; kleinste Teilchen: N2 – Moleküle) Luft Luft ist ein Gemenge verschiedener natürlicher Gase sowie von Stoffen die vom Menschen eingetragen werden. Stoff Volumenprozent Siedepunkt in °C Stickstoff 78,09 % - 192 Sauerstoff 20,90 % - 183 Argon 0,92 % - 186 Weitere Edelgase <1 % Kohlendioxid ≈ 0,03 % Anorg. Eintr. (Kohlendioxid; Schwefeldioxid; Stickoxide; ...) Organ. Eintr. (Kohlenwasserstoffe; ca. 3000 vesch. Stoffe) Flüssige Luft Durch extremes Abkühlen von Luft erhältliches flüssiges Gemenge obiger Zusammensetzung. Durch Destillation kann man die einzelnen Komponenten erhalten. (erst Stickstoff, dann Argon, dann Sauerstoff!) Oxidation (1. Fassung) Eine Oxidation ist eine chem. Reaktion, bei der ein Atom oder ein Molekül eines oder mehrere Sauerstoffatome bindet. (z.B. 2 Fe + 3 O2 ¢ 2 Fe2O3 ; 2 CO + O2 ¢ 2 CO2) Binäre Verbindungen Verbindungen, die nur aus zwei verschiedenen Elementen betehen. Ihre Namen enden auf -id. - Oxide (Allg. ExOy: CO2; NO; Na2O; XeO4 …) - Hydride (Allg. ExHy: HCl; H2O; BH3 ; CH4; …) - Sulfide (Allg. ExSy: FeS; FeS2; CuS; H2S; …) analog: Nitride, Phosphide, Silicide, … Säuren (1. Fassung) Stoff, der sauer schmeckt und dessen wässrige Lösung mit unedlen Metallen Wasserstoff bildet. Alle Säuremoleküle enthalten gebundenen Wasserstoff. - Darstellung NiMe-Oxid + Wasser £ Säure z.B. Wortgleichung Formelgleichung Kohlendioxid + Wasser ¤ Kohlensäure CO2 + H2O ¤ H2CO3 Schwefeldioxid + Wasser ¤ Schwefelige Säure SO2 + SO2 ¤ H2SO3 Schwefeltrioxid + Wasser ¤ Schwefelsäure SO3 + SO3 ¤ H2SO4 Tetraphosphordekaoxid + Wasser ¤ Phosphorsäure P4O10 + 6 H2O ¤ 4 H3PO4 Hinweis: Auf diese Art können nur sauerstoffhaltige Säuren hergestellt werden. (Andere siehe GWK 10) - NR: Farbänderung eines Indikators 8 Anhydrid (Falsche aber gebräuchliche) Bezeichnung für den Stoff, der zusammen mit Wasser die Säure bildet. (Also: CO2; SO2; SO3; P4O10; …) Laugen (1. Fassung) Stoffe, die laugenartig (= seifig) schmecken. - Darstellung Me-Oxide (unedler Metalle) + Wasser ¥ Laugen z.B. Wortgleichung Natriumoxid + Wasser ¦ Natriumlauge (=“Natronlauge“) Kaliumoxid + Wasser ¦ Kaliumlauge (= „Kalilauge“) Calziumoxid + Wasser ¦ Calziumlauge (=“Kalkwasser“) Formelgleichung Na2O + H2O ¦ 2 NaOH K2O + H2O ¦ 2 KOH CaO + H2O ¦ Ca(OH)2 Hinweis: 1. Auf diese Art können nur die sauerstoffhaltigen Laugen hergestellt werden. 2. Schwermetalloxide (CuO; Fe2O3 ; ..) reagieren i.d.R. nicht mit Wasser. - NR: Farbäderung eines Indikators. Langsame Oxidation Oxidation, bei der das Produkt Oxid nur langsam entsteht. z.B. Rosten (Eisen (III)oxid); „Innere Atmung“ (Kohlendioxid ); .. Explosion (lat: explosio; Volumenvergrößerung mit Knall) Extrem schnell ablaufende Oxidation, bei der große Energien frei werden und große Gasvolumina entstehen. z.B. Explosion von TNT; Knallgasexplosion (§ );.. Exotherme Reaktion Chem. Reaktion, bei der Energie (meist Wärmeenergie) frei wird. ((§ ) Nr.8) Endotherme Reaktion Chem. Reaktion, bei der zum Aufrechterhalten ständig Energie (meist Wärmeenergie) zugeführt werden muss. Zu 5: Massenspektrograph Pysikalisches Gerät, mit dem man die Massen von Atomen exakt bestimmen kann. Die „atomare Masseneinheit“: 1u (engl: unit; Einheit) 1u : = 1/12 der Masse eines 12C - Atoms Hinweis: Die Maßzahlen der Atommassen sind im PSE ablesbar! z.B. m(eines Mg-Atoms) = 24 u Die „Stoffmengeneinheit“: 1 mol 1 mol : = NA Teilchen (= Moleküle, Atome,..) einer gleichen Sorte dabei ist: AVOGADRO-Konstante: NA = 6,023. 1023 ( ¨ © ) 9 Die „Molmasse“: M Die Masse eines mols Teilchen heißt Molmasse. Hinweis: 1. [M] = g/mol 2. Die Maßzahlen der Molmassen der Elemente sind die gleichen wie die der Atommassen und sind aus dem PSE ablesbar! z.B. M(MG) = 24 g/mol Die “Stoffmenge”: n m Def.: n := M Hinweis: 1. [n] = mol (Quotient aus Masse und Molmasse) z.B. Wie groß ist die Stoffmenge von 100 g Schwefel? n= Die Teilchenzahl: N N = n ⋅ NA z.B. Wieviele Schwefelatome sind in 100g Schwefel? 24 N = n ⋅ N A = 3,125mol ⋅ 6,023 ⋅ 1023 mol −1 = 1,88 ⋅ 10 m 100 g = = 3,125mol g M 32 mol Die chemische Gleichung: - Index: Tiefgestellte Zahl nach einem Atomsymbol, die angibt, wie oft das Atom im Molekül (oder in der Formeleinheit) enthalten ist. - Koeffizient: Zahl vor einem Atom oder Molekül, die angibt wie oft das Atom oder das gesamte Molekül vorhanden ist (wie ein Faktor!) - Ausgleichen: Die Summe der Atome eines Elementes auf der Eduktseite muß so groß sein, wie die Summe der Atomes dieses Elementes auf der Produktseite. (Grund: „Gesetz von der Erhaltung der Masse“ !) Die Edukte und Produkte müssen bekannt sein !! z.B. P4O10 + H2O ª H3PO4 Im ersten Edukt sind bereits 4 Phosphoratome, die nach der Reaktion ausschließlich in Phosphorsäure wiederzufinden sind, daher müssen 4 Phosphorsäuremoleküle entstehen P4O10 + H2O ª 4 H3PO4 In den nun 4 vorhandenen Phosphorsäuremolekülen sind insgesamt 12 Wasserstoffatome vorhanden, die ausschließlich vom Wasser kommen können. Daher müssen auf der Eduktseite 6 Moleküle Wasser eigesetzt werden! . P4O10 + 6 H2O ª 4 H3PO4 Hinweis: 1. Der Koeffizient 1 wird (wie in der Mathematik) nicht geschrieben! 2. Jeder Klasslehrer gibt ein Übungsblatt dazu aus! Aussagen einer chemischen Gleichung: 3 Ca 3 Atome Ca 3 mol Ca + 2P + 2 Atome P + 2 mol P ª ª « 1 Ca3P2 1 Molekül Ca3P2 1 mol Ca3P2 10 3. M(Ca) 3. 40 g/mol (Ca) 120 g (Ca) + 2. M(P) + 2. 31 g/mol (P) + 62 g (P) ¬ ¬ ¬ 1. M(Ca3P2 ) 1. 182 g/mol (Ca3P2) 182 g (Ca3P2) Berechnungen bei chem. Gleichungen - Massenprozentangaben: w= Masse eines Teils Masse des Ganzen d.h. w = mt ⋅ 100% mg (Beachte: 100% = 1 ) z.B. Berechne die Massenprozent an Phosphor im Ca3P2. m 62 g w = t ⋅ 100% = ⋅ 100% = 0,340.. ⋅ 100% = 34,0% mg 182 g - Stöchiometrische Rechnungen Hinweis: 1. Die Behandlung erfolgt heutzutage ausschließlich über Größengleichungen. 2. Reihenfolge bei Größengleichungen: 1. Die ausgeglichene Reaktionsgleichung aufstellen. 2. Aus der gegebenen Größe die zugehörige Stoffmenge ermitteln. 3. Das Stoffmengenverhältnis zwischen gegebenem und gesuchtem Teilchen aus der RG ermitteln. 4. Die Stoffmenge der gesuchten Teilchens berechnen. 5. Die gesuchte Größe aus der Stoffmenge berechnen. z.B. Welche Masse an Phosphor benötigt man um 100 g Calziumphosphid (Ca3P2) herzustellen? 1. RG 3 Ca + 2 P ¬ Ca3P2 2. n(Ca3P2) m 100g n= = = 0,559 mol M 182g/mol 3. n(Ca3P2) : n(P) n(Ca 3 P2 ) 1 = n(P) 2 4. n(P) n(P) = 2 ⋅ n(Ca 3 P2 ) = 2 ⋅ 0,559 mol = 1,12 mol 5. m(P) m(P) = n. M = 1,12 mol . 31 g/mol = 34,7g 11 Zu 6: „AVOGADRO’sche Hypothese“ In gleichen Gasvolumina befinden sich – bei gleichen äußeren Bedingungen – gleichviele Teilchen. Zweiatomige Moleküle Alle gasförmigen Elemente – mit Ausnahme der Edelgase und der Metalldämpfe – besitzen zweiatomige Moleküle. (z.B. H2; O2; N2; Cl2; ..) Wasserstoff (H: Hydrogenium) Element, das bei Oxidation Wasser bildet. (E: C1-S) - NR: „Knallgasprobe“: Fängt man das zu untersuchende Gas mit einem nach unten geöffneten RG auf und bringt man es über eine B.Br.-Flamme, dann zeigt ein leichter Knall die Anwesenheit von Wasserstoff an. - Darstellung: a) Labor: Unedles Me + Säure ­ Salz + Wasserstoff b) Industrie: Aus der Erdölchemie („Raffinerieen“) Reduktion (1. Fassung) Chem. Reaktion, bei der einer Verbindung ein oder mehrere Atome Sauerstoff durch einen Reaktionspartner weggenommen werden. z.B. H2O + Mg ® MgO + H2 ¯ Redoxreaktion Kombinierte chem. Reaktion, bei der eine Oxidation und eine Reduktion gleichzeitig abläuft. z.B. Ox: 2 Mg + O2 ® 2 MgO ® Red: 2 H2O 2 H2 + O2 _____________________________ R: Mg + 2 H2O ® 2 MgO + O2 Oxidationsmittel (OxM) (1. Fassung) Sauerstoffhaltige Verbindung, die in der Lage ist, andere Stoffe zu oxidieren. (z.B. H2O,) Reduktionsmittel (RedM) (1. Fassung) Element oder Verbindung, die in der Lage ist, von OxM oxidiert zu werden. (z.B. Mg) Hochofenprozess ( = Roheisendarstellung) Industrieller chemischer Prozess, bei dem aus den Edukten Eisenerz, Koks, Luft und Zuschlägen die Produkte Roheisen, Schlacke und Gichtgas entstehen. - wichtigste chem. R. Reaktionen ohne Eisenerz a) Energiegewinnung ° HR<0 a) C + O2 ® CO2 b) Erzeugung des RedM b) CO2 + C ± ²´³8µ ¶ · R>0 Reaktionen mit Eisenerz (hier Oxid) a) Fe2O3 + 3 CO ¸ 2 Fe + 3 CO2 b) Fe2O3 + 3 C ¸ 2 Fe + 3 CO 12 Zu 7: Normalbedingungen (NB) Konstante Zustandsgrößen Temperatur und Druck. (Druck: p = 1013 hPa; Temperatur: ¹ º 25°C = 298K) Das „Molvolumen“: V M Dasjenige Volumen eines Gases, das – bei NB – 1 mol Teilchen besitzt. Hinweis: 1. [VM] = l/mol 2. aus ρ = ⇒ n= V VM m M m V = ⇒ =n= V VM M VM (bei NB!) (für Gase!) - Berechnungen (siehe Nr. 5; hier mit obiger Formel) Die „stöchiometrischeWertigkeit“ Die stöchiometrische Wertigkeit eines Atoms oder einer Atomgruppe in einer Verbindung ist die Anzahl an Wasserstoffatomen, die dieses Atom oder diese Atomgruppe binden oder ersetzen kann. Sie ist ganzzahlig und wird mit römischen Zahlen angegeben. - aus H2 » Wertigkeit von Wasserstoff = I; aus H2O » Wertigkeit von Sauerstoff ist (in der Regel II. (Ausnahme: Wasserstoffperoxid H2O2 und Abkömmlinge) - z.B. W(Cl in HCl) = I; W(PO4 in H3PO4) = III; W(Al in AlPO4) = III; - Sie dient zur Bezeichnung : Fe2O3 : Eisen(III)oxid Wertigkeit und PSE - Oxide ExOy: Die Wertigkeit des Elementes E in den sauerstoffreichsten Verbindungen einer Periode ist so groß wie die Gruppennummer. II III IV V VI VII Gruppennummer I Na2O MgO Al2O3 SiO2 P4O10 SO3 Cl2O7 Oxide Wertigkeit I II III IV V VI VII -Hydride ExHy: Die Wertigkeit des Elementes E in den wasserstoffreichsten Verbindungen einer Periode ist in den Gruppen I – IV so groß wie die Gruppennummer, in den restlichen Gruppen: VIII – Gruppennummmer. II III IV V VI VII Gruppennummer I LiH BeH2 BH3 CH4 NH3 H2O HF Hydride Wertigkeit I II III IV III II I - Säuren HxR (R = “Säurerest”) Formel Wert. v. R Name d. Säure Name d. Salze HCl I Salzsäure Chloride HNO3 I Salpetersäure Nitrate H2CO3 II Kohlensäure Carbonate H2SO4 II Schwefelsäure Sulfate H3PO4 III Phosphorsäure Phosphate Oxidation (1. Erweiterung) Chem Reaktion, bei der ein Stoff Sauerstoff bindet, oder bei der einem Stoff Wasserstoff 13 entzogen wird. Reduktion (1. Erweiterung) Chem. Reaktion, bei der ein Stoff Wasserstoff bindet, oder bei der einem Stoff Sauerstoff entzogen wird. Zu 8: Innere Energie U Die Summe aller Energien eines Systems heißt innere (=innewohnende) Energie U. (Die innere Energie kann durch zugeführte Arbeit oder Wärme erhöht, oder durch geleistete Arbeit oder abgegebene Wärme erniedrigt werden.) ¾N¿ÀAÁÂgÃÄÅ Æ+ÇdÈQÉËÊ ÌÍÎÏÐÒÑ_ÓNÔ ärmen) (= Änderung der Enthalpie bei Bildungsenthalpie ¼ ½ Õ×ÖØÙ+ÚWÛÜÝ2ÖÛÝ+ÞàßâáØ<ÞàÝ2ÖÛÝ+BÞäãæåáÙ+Úç+è=ÝSÞgé(êdë<ìîí B] = kJ/mol; Diejenige Energie, die (bei konstantem Druck) der zugefürten oder abgegebenen Wärme entspricht, wenn ein mol eines Produktes erzeugt wird. ì~í 0 z.B. 2 H2 + O2 ï 2 H2O(g) = -242,16 kJ/mol ëñìîí Reaktionsenthalpie ð HR R] = kJ Die Reaktionsenthalpie berechnet sich aus der Differenz der Bildungenthalpien der Produkte und der Bildungsenthalpien der Edukte unter Einbezug der jeweiligen Molzahlen. z.B. ìîí . ì Ox: 4 P + 10 〈O〉 ï P4O10 HB(P4O10) = -775,2 kJ Ox = 1 mol ìîí ì . ï Red: 5 SO2 5 S + 10 〈O〉 Red = 5 mol (- HB(SO2) =+1487,5kJ R: 4 P + 5 SO2 ï P4O10 òôóâõ Energiediagramm (x-Achse: Zeit; y-Achse: Enthalpie) Exotherme Reaktion öî÷ R = Endotherme Reaktion 3 2 Hv Hn 3 1 4 Hn – Hv < 0 1 – 2 : Verbrauch von Aktivierungsenergie 2 – 3 : Gewinn von Aktivierungsenergie 3 – 4 : Gewinn von Reaktionsenthalpie öî÷ùøú÷ n +712,3 kJ Hv 2 4 1 – Hv > 0 1 – 2 : Verbrauch von Reaktionsenthalpie 2 – 3 : Verbrauch von Aktivierungsenergie 3 – 4 : Gewinn von Aktivierungsenergie öî÷ùøú÷ n Kalorimetrie (lat: calor; Wärme) Physikalische Methode zur Messung der Bildungsenthalpie. 14 Kalorimeter Gerät zur kalorimetrischen Bestimmung. Entropie S – Entropieänderung û ü Die Entropie S ist ein Maß für die “Unordnung” eines Systems. z.B. Folgende Feststoffreaktion läuft freiwillig und endotherm ab, im W. weil ý þÿ Ba(OH)2 + 2 (NH4)2SCN Ba(SCN)2 + 2 H2O + 4 NH3 Sv (3 Formeleinheiten) Sn "!$# ! n – Sv >0 Zu 9: Das „Kern -Hülle-Modell“ (= Ergebnis des RUTHERFORD’schen „Streuversuchs“) Fast die gesammte Materie eines Atoms befindet sich im Kern, nur wenig in der Hülle. Dazwischen befindet sich keine Materie. (r(Atom) : r(Kern) = 100000:1 = 105 : 1) Atombausteine - Kernbausteine: Proton: (p+); (eine positive Elementaradung) Neutron: (n); (keine Ladung) Nukleon: Kernbaustein, d.h. Proton oder Neutron - Hüllenbausteine: Elektronen: (e-); (eine negative Elementarladung) m(n) %'&$(*) +) %,+--- .m(e-); |Q(p+)| = |Q(e-)|; k(p+) = k(e-) im neutralen - Beziehungen: Atom Protonenzahl = Z; Neutronenzahl = N; Nukleonenzahl = A A Z X oder X-A (gebrächliche Schreibweisen für Atome) Ordnungszahl Die Zugehörigkeit eines Atoms zu einem Element wird durch die Protonenzahl bestimmt. Sie heißt daher auch Ordnungszahl. („Ordnung im PSE“) Isotope Besitzen Atome eines Elementes (also gleicher Ordnungszahl) unterschiedlich viele Neutronen, dann spricht man von Isotopen dieses Elementes. z.B. Vom Wasserstoff kennt man 3 Isotope: 11 H (99,985% des natürlich vork. W.ST.) 2 „) 1 H (= D („Deuterium“); 0,015% „ 3 1 H (= T („Tritium“); künstlich hergestellt durch Kernumwandlung) Ion - Atomion Ein Atomion entsteht aus einem neutralen Atom, das ein oder mehrere Elektronen abgegeben oder aufgenommen hat. Das (Atom)–Ion besitzt daher eine positive oder negative Realladung. z.B. Na+; Ca2+; Al3+; .. Cl-; S2-; P3-; .. - komplexe Ionen Aus mehr als einem Atom bestehende geladene Teilchen. z.B. SO42-; BH4+; ... Ionisierungsenergie Diejenige Energie in kJ/mol, die zur Abtrennung eines Elektrons aus der Atomhülle erforderlich ist. 15 Das „Schalenmodell“ der Atomhülle Aus der Tabelle der Ionisierungsenergien zur Abtrennung des ersten Elektrons von Elementen ergibt sich eine periodische Zunahme zwischen Minima und Maxima. Daraus kann gefolgert werden, dass die Atomhülle aus Schalen aufgebaut ist. Die Schalen werden mit n = 1; 2; 3; ... bzw. mit den Großbuchstaben K; L; M; N; ...durchgezählt. Besetzungsformel Die Formel für die maximale Besetzung einer Schale mit Elektronen lautet: 2n2 Das „Periodische S ystem der Elemente“ Das PSE geht im Wesentlichen auf die Entdecker MENDELEJEW und MEYER zurück, die 1869 unabhängig voneinander folgende Sachverhalte notierten: a) Die Eigenschaften der Elemente wechseln in periodischer Weise, wenn man sie nach zunehmenden Atommassen anordnet. ( = Perioden) b) Elemente mit ähnlichen chemischen und physikalischen Eigenschaften stehen untereinander ( = Gruppen) c) Einteilung: waagrecht: Gruppen (I – VIII) senkrecht: Perioden (n = 1..7) oder K, L, M, .. I II III IV V VI VII VIII K L M - Namen: I II III IV Alkalimetalle Erdalkalimetalle Erdmetalle Kohlenstoffgruppe V Stickstoffgruppe VI Sauerstoffgruppe VII Halogene ( = Salzbildner) VIII Edelgase - Hinweise: Elemente links unterhalb der Hauptdiagonalen: Metalle (Me) Elemente auf der Hauptdiagonalen: Halbleiterelemente Elemente rechts oberhalb der Hauptdiagonalen: Nichtmetalle (NiMe) - Aussagen des PSE (Perioden werden immer von links nach rechts und Gruppen von oben nach unten betrachtet!) 1.) Atomradius: Fällt in einer Periode. Grund: Zunahme der Kernladung bei gleicher Schalennummer Steigt in der Gruppe. Grund: Zunahme der Schalenzahl. 16 2.) Ionisierungsenergie: Steigt in einer Periode. Grund: Stärker werdende elektrostatische Kräfte bei zunehmender Kernladung Sinkt in der Gruppe. Grund: Die Entfernung der Elektronen vom Kern wird größer. 3.) Ionenradius: Fällt in einer Periode. Grund: Wie 1.) Steigt in der Gruppe. Grund: Wie 1.) 4.) Wertigkeit des Elementes gegenüber Sauerstoff und Wasserstoff Siehe Nr. 4 Valenzelektronen Elektronen eines Teilchens (Atom oder Ion), die sich auf der jeweils äußersten Schale befinden. Oktettregel Besitzt ein Teilchen (Atom oder Ion) in der äßersten Schale 8 Valenzelektronen, dann tritt ein besonders energiearmer und stabiler Zustand ein. ( = „Edelgaskonfigur ation“) z.B. Ne (8 ev auf äußerster Schale) ; S2- ( 8 ev auf äußerster Schale); Na+; ... - Hinweis: Bei der 1. oder Kurzperiode spricht man von Duettregel. Zu 10: Salze Geruchlose kristalline Reinstoffe, die im festen Zustand den Strom nicht leiten, wohl aber in Lösung wie in der Schmelze. -NR Elektrische Leitfähigkeit der Lösung und der Schmelze. Kation Dasjenige positiv geladene Ion, das bei der Elektrolyse eines Salzes zur (von außen angelegten) Kathode ( = Ort des Elektronenüberschusses) wandert. Anion Dasjenige negativ geladene Ion, das bei der Elektrolyse eines Salzes zur (von außen angelegten) Anode ( = Ort des Elekronenunterschusses) wandert. Salzbildungsarten 1.) Aus den Elementen (insbesondere Halogenen) Me + NiMe z.B. 2 Na + Cl2 / 3 Ca + 2 P / 2 NaCl Ca3P2 . Salz 2.) Unedles Metall und Wasser: unedl. Me + Wasser 0 Salz + Wasserstoff z.B. Mg + H2O / MgO + H2 1 (Weiterreaktion des MgO mit Wasser!) 17 3.) Unedles Metall und Säure ergibt Salz und Wasserstoff unedl. Me + Säure z.B. Mg + 2 HCl Mg + H2SO4 2 Al + 6 HNO3 2 3 3 3 Salz + Wasserstoff MgCl2 + H2 4 MgSO4 + H2 4 2 Al(NO3)3 + 3 H2 4 4.) Oxide unedler Metalle und Säuren ergeben Salz und Wasser unedl. MeOxid + Säure 2 Salz + Wasser z.B. Na2O + 2 HCl 3 2 NaCl + H2O MgO + 2 HNO3 3 Mg(NO3)2 + H2O Die Energiebeteiligung bei der Salzbildung - Sublimationsenergie Diejenige Energie in kJ/mol, die zur Sublimation eines Mol eines Feststoffes notwendig ist. - Ionisierungsenergie (siehe Nr. 9) - Bindungsenergie Diejenige Energie in kJ/mol, die bei der (Atom-) Bindung zweier Atome zu einem Mol Moleküle freigesetzt wird. - Elektronenaffinität Diejenige Energie in kJ/mol, die bei der Bildung eines Mols ein- oder mehrfach negativ geladener Ionen frei wird. - Gitterenergie Diejenige Energie in kJ/mol, die bei der Bildung eines Mol des dreidimensionalen Kristallgitters aus einer entsprechenden Zahl von Anionen und Kationen hervorgeht - Bildungsenthalpie (siehe Nr. 9) z.B. Energiebeteiligung bei der Bildung von Natriumchlorid (NaCl) 1 Mol < Cl > 1 Mol Na+ + e- 1 Mol ½ Cl2 5 EBin = + 121 kJ/mol 5 6 Eaff 7 EIon = +496 kJ/mol 1 Mol 1 Mol Na (fest) Na (gasförmig) = - 387 kJ/mol 1 Mol (Cl- +Na+) 786 Gitter = - 753 kJ/mol 7 ESub = + 126 kJ/mol 7 HB = - 397 kJ/mol 1 Mol NaCl - Kristall 18 Der hohe Betrag an freiwerdender Gitterenergie lässt den Gesamtvorgang der Salzbildung exotherm von statten gehen. Das Ionengitter Sich in allen drei Raumrichtungen wiederholende Anordnung von Kationen und Anionen, die durch die elektrostatischen Anziehungskräfte ein stabiles Gitter bilden. Die Elementarzelle (kristallographischer Begriff) Kleinste dreidimensionale Kristalleinheit, die durch regelmäßige Wiederholung den Makrokristall erzeugt. Die Koordinationszahl (KZ) Anzahl von Kationen (Anionen), die ein Anion (Kation) in kürzestem und gleichem Abstand umgeben. z.B. KZ( Na+ im NaCl) = 6; KZ( Cl- im NaCl) = 6; Mineral Chemischer Reinstoff, der Bestandteil der Erdkruste ist. Die meisten Minerale sind kristallin. z.B. Pyrit (FeS2) ; Quarz (SiO2) ; Feldspat (K[AlSi3O8]) 19 Anhang I: Physikalische Einheiten und Formeln: 1. Größen – Einheiten – Maßzahlen Größe = Maßzahl . Einheit z.B. m = 1,2 g Die Einheit einer Größe wird mit eckigen Klammern angegeben: [m] = g Die Maßzahl einer Größe wird mit geschweiften Klammern angegeben: {m} = 1,2 2. Größen: Symbole – Einheiten: Name Masse Atom-Molekülmasse Molmasse Stoffmenge Volumen Molvolumen Dichte Druck Temperatur Teilchenzahl Reaktionsenthalpie Bildungsenthalpie Symbol m mA; mM M n V VM Einheit g u g/mol mol l l/mol g/cm3 hPa K kJ kJ/mol 9 p T N :<; : ; < R B Bemerkung Def. Siehe Nr. 5 = dm3 VM = 22,4 l/mol bei NB 3 = g/ml = kg/l = 10 kg/m3 1 hPa = 1 mbar = 102 Nm-2 {T in °C}+273 = {T in K} = 103 J 3. Konstanten: NA = 6,023.1023 mol-1 VM = 22,4 l/mol p = 1013,25 hPa; T = 273 K AVOGADRO - Konstante Molvolumen VM Normalbedingungen 4. Formeln: Dichte Stoffmenge Allgemeine Gasgleichung m V m M ρ= = V VM m n= M m V n= = M VM ρ = (Festst.; Flüssigk.; Gase) (Gase) (Festst.; Flüssigk.; Gase) (Gase) p 0 ⋅ V0 p1 ⋅ V1 = = n ⋅ R = konst (Gase) T0 T1 p⋅V = n⋅R ⋅T Teilchenzahl Massenanteil N = n ⋅ NA m(X) m(X) w(X) = = ⋅ 100% m(∑) m(∑) (Das % Zeichen ist keine Einheit, sondern die Zahl 1/100) 20 Volumenanteil Bildungsenthalpie V(X) V(X) = ⋅ 100% V(∑) V(∑) ∆H R = > B(X) = n(X) < ϕ(X ) = 21 Anhang II: Das Ausgleichen von Formelgleichungen Hinweis: Die Übungen sind nach zunehmendem Schwierigkeitsgrad geordnet. (Schreibe die Koeffizienten zuerst mit Bleistift ein, wenn du sicher bist mit Füller) Regeln: 1. Zuerst Verbindungen ausgleichen, dann die Elemente. 2. In vielen Fällen hilft das kgV vorkommender Indices für das Auffinden von Koeffizienten. Übungen: 1. ___ Cu2S + ___ Fe → ___ FeS + ___ Cu 2. ___ Ag2O + ___ Mg → ___ MgO + ___ Ag 3. ___ SiO2 + ___ Al → ___ Al2O3 + ___ Si 4. ___ P4O10 + ___ Al → ___ Al2O3 + ___ P 5. ___ FeS + ___ O2 → ___ SO2 + ___ Fe2O3 6. ___ NO2 + ___ H2O → ___ HNO3 + ___ HNO2 7. ___ Li3N + ___ H2O → ___ LiOH + ___ NH3 8. ___ Ca3P2 + ___ H2O → ___ Ca(OH)2 + ___ PH3 9. ___ CaC2 + ___ H2O → ___ Ca(OH)2 + ___ C2H2 10. ___ Al4C3 + ___ H2O → ___ Al(OH)3 + ___ CH4 11. ___ H2SO4 + ___ C → ___ CO2 + ___ SO2 + ___ H2O 12. ___ (NH4)2Cr2O7 → ___ N2 + ___ Cr2O3 + ___ H2O 13. ___ MnO2 + ___ HCl → ___ MnCl2 + ___ H2O + ___ Cl2 14. ___ PbS + ___ HNO3 → ___ NO2 + ___ H2O + ___ PbSO4 15. ___ NH3 + ___ O2 → ___NO2 + ___H2O 16. ___ J2 + ___ KOH → ___ KJ + ___ KJO3 + ___ H2O 17. ___ Cu + ___ HNO3 → ___ Cu(NO3)2 + ___NO2 + ___ H2O 18. ___ KMnO4 + ___ HCl → ___ MnCl2 + ___ KCl + ___ H2O + ___ Cl2 22 Anhang III: Aufgaben zur Stöchiometrie Hinweis: Die Lösungen sind am Ende der Aufgabe mit eckigen Klammern angegeben. A: Prozentualer Massenanteil: 1. 1,00 g Eisen (Fe) verbinden sich ohne Überschuss mit 0,57 g Schwefel (S) zu Eisen(II)sulfid. Berechne den prozentualen Anteil an Eisen und an Schwefel. [w(Fe) = 63,7%; w(S) = 36,3%] 2. Berechne den prozentualen Massenanteil von Eisen und Schwefel im Pyrit (FeS2). [w(Fe) = 46,6%; w(S) = 53,4%] 3. Berechne den prozentualen Massenanteil an Kupfer (Cu) im “schwarzen Kupferoxid” (CuO), sowie im „roten Kupferoxid“ (Cu 2O). [w(Cu im CuO) = 79,9%; w(Cu im Cu2O) = 88,8%] 4. Es sind 20,0 g Eisen und 7,00 g Schwefel vorhanden. Wieviel Gramm Eisensulfid (FeS) können maximal entstehen? Im FeS: m(FE) : m(S) = 7:4. [m(FeS) = 19,3 g] 5. Ein Erz enthält 25% PbS, ein anderes 33% PbSO4. Welches Erz ist bei der Suche nach Blei abbauwürdiger? [w(Pb in PbS) = 21,7%; w(Pb in PbSO4) = 22,5%] B: Stoffmenge und Molmasse: 6. Aus 1,00 kg Kupfer (Cu) und genügend Schwefel soll CuS hergestellt werden. Welche Stoffmenge an CuS erhält man, und welche Masse an Schwefel benötigt man? [n(CuS) = 15,7 mol; m(S) = 0,500 kg] 7. Aus Phosphor (P) und Calzium (Ca) kann Calziumphosphid (Ca3P2) dargestellt werden. Wieviel kg Ca3P4 entstehen bei vollständiger Umsetzung aus 10,0 kg Calzium, und welche Stoffmenge ist dies? [m(Ca3P2) = 15,2 kg; n(Ca3P2) = 83,4 mol] 8. Aus den Elementen kann man Tetraphosphordekaoxid P4O10 herstellen. Welche Massen an Phosphor und Sauerstoff braucht man, um 25,0 kg P4O10 herzustellen? [m(P) = 10,9 kg; m(O2) = 14,1 kg] C: Molvolumen: 9. Berechne die Molmasse von CO2, wenn bei NB 2,04 g ein Volumen von 1,04 l einnehmen. [M(CO2) = 43,9 g/mol] 10. Berechne die Molmasse von Chloroform (CH3 Cl), wenn 0,185 g Chloroformgas bei NB ein Volumen von 34,7 ml einnehmen. [M(CH3Cl) = 119 g/mol] 11. Ammoniak (NH3) kann nach folgendem Reaktionsschema dargestellt werden: Mg3N2 + 6 H2O ? 2 NH3 + 3 Mg(OH)2. Wieviel Liter NH3 (NB) entstehen aus 100 cm3 flüssigem Wasser und welche Stoffmenge ist dies? [V(NH3) = 41,5 l; n(NH3) = 1,85 mol] 23 Anhang IV: Ausgleichen von Reaktionsgleichungen mit der Methode von DIOPHANT (DIOPHANT: Griech. Mathematiker um 250 n. Chr. in Alexandria; schrieb das Werk „Arith metica“, in dem Gleichungssysteme beschrieben werden, bei denen die Zahl der Unbekannten größer ist, als die Zahl der Gleichungen. ) Durchführung am Beispiel: ___ J2 + ___ KOH → ___ KJ + ___ KJO3 + ___ H2O 1. Jeder Koeffizient ist eine Unkekannte (a, b, c, …) a J2 + b KOH → c KJ + d KJO3 + e H2O 2. Stelle für jedes vorkommende Element eine Gleichung auf. Dabei gilt, dass die Summe der Atome eines Elementes auf der Eduktseite so gross sein muß wie auf der Produktseite, unabhänig davon, ob die Atome in einer oder mehreren Verbindungen vorkommen. Für die Gleichungen müssen die Unkekannten mit den Indices multipliziert werden! J: K: O: H: (1) (2) (3) (4) 2a = c + d b=c+d b= 3d + e b= 2e Hier: 5 Unbekannte und 4 Gleichungen; d.h. das System ist „unterbestimmt“ 3. Wähle eine der Unbekannten fest und setze den Wert ein. Hier günstig: b = 2 , damit ist e = 1 ganzzahlig. ( Es ist aber auch jeder andere Wert möglich!) (1) (2) (3) 2a = c + d 2=c+d 2= (4) 3d + 1 @ 2e @ 2= 3d = 1 @ d= 1 3 e=1 4. Rechne nun die restlichen Unbekannten ( möglichst einfach ) aus. In (2): 2 = c + 1 @ 3 c= 5 3 in (1): 2a = 5 1 + =2 @ 3 3 a=1 5. Die erhaltenen Koeffizienten werden mit dem Hauptnenner multipliziert. 5 1 a = 1; b = 2; c = ; d = ; e = 1 HN = 3 @ 3 3 a=3 b=6 c=5 d=1 e=3 3 J2 + 6 KOH → 5 KJ + KJO3 + 3 H2O 24