Heft 01 • Januar 2015 • 8. Jahrgang

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Heft 01 • Januar 2015 • 8. Jahrgang
Editorial
Einen guten Start in ein blüten- wie erfolgreiches Jahr 2015 wünscht die Redaktion der
„Sukkulenten“, so der neue Titel unserer frei downloadbaren elektronischen Zeitschrift.
Wir haben uns für diesen Titel entschieden, weil der alte Titel zu oft mit unserem gedruckten Mitgliederjournal verwechselt wurde und weil wir mit dieser elektronischen Zeitschrift die Welt der
Sukkulenten gern so repräsentieren wollen, wie sie ist. Es gibt jede Menge Kakteen- und AndereSukkulenten-Zeitschriften. Wie gewohnt tauschen wir aber den Schwerpunkt deutlich, nicht die
Kakteen stehen bei uns im Mittelpunkt, sondern die anderen Sukkulenten. Dies ist das in der
Satzung festgeschriebene Vereinsziel, und so bleiben die Schwerpunkte unserer Zeitschriften.
Dass als Begleitflora hin und wieder ein Kaktus auftaucht, ist normal. Schaut man sich die Vielfalt
der Sukkulenten an (beispielsweise bei wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Sukkulente), so bilden die Kakteen zwar eine große Gruppe, aber die Vielzahl der Familien, die sukkulente Vertreter aufweisen, ist erdrückend. Die Vielzahl der ähnlich großen Pflanzenfamilien mit sukkulenten
Vertretern, genannt seien hier nur die Agaven, Aloe-Arten, Euphorbien, Crassulaceen, Kürbisgewächse oder auch die Mittagsblumen, stellt solch eine riesige Auswahl dar, dass unsere Hefte,
wenn denn dann hin und wieder ein Kaktus als Begleitpflanze auftaucht, den tatsächlichen Relationen der sukkulenten Pflanzenwelt viel eher gerecht werden als die meisten anderen Zeitschriften, die Kakteen zumeist überrepräsentieren. Natürlich gibt es eine größere Zahl Kakteenfreunde
als Freunde der anderen Sukkulenten, sind doch Kakteen im Durchschnitt einfacher zu kultivieren als viele andere Sukkulenten. Doch wenn man die Kulturanforderungen der anderen Sukkulenten nicht propagiert, dann wird sich auch der Schwerpunkt der Pflanzenfreunde bezüglich der
kultivierten Pflanzenfamilien nicht ändern. Genau hier tritt unsere Gesellschaft an, um das Wissen zu den anderen Sukkulenten zu verbreitern.
So freuen wir uns, Ihnen eine neue, mit einem angepassten Titel versehene Ausgabe unserer
elektronischen Zeitschrift vorlegen zu können und hoffen, Sie können wieder Unterhaltsames wie
Wissenswertes entnehmen.
Mit der Änderung des Titels der Zeitschrift ändert sich auch die ISSN. Dies ist notwendig, um in
den Bibliothekssystemen Eindeutigkeit zu sichern. Alles andere bleibt wie gehabt.
Mit besten Wünschen
Ihr Redaktionsteam der „Sukkulenten“.
2
SUKKULENTEN
ISSN 2363-4944
Impressum:
Onlinezeitschrift der Fachgesellschaft andere Sukkulenten e.V.
Heft 01 · Januar 2015 · 8. Jahrgang · Ausgabe 77
Herausgeber:
Fachgesellschaft andere
Sukkulenten e.V. (FGaS)
www.fgas-sukkulenten.de
Inhalt
Präsident:
Dr. Jörg ETTELT
Editorial ………………………................................
2
Impressum .………………………..........................
3
In eigener Sache ………………………………..…..
4
Pflanzenporträt: Ectotropis alpina …………………
6
Aus der Presse ………………………………………
8
[email protected]
9
Wissenschaftliche Redaktion:
Cornelia Klak
Bokbaai vygies neu geordnet ………………………
[email protected]
------------------------------------------------------Redaktion, techn. Redaktion und Layout:
Peter VOIGT
Christoph SCHRÖDER
Darrel Plowes
[email protected]
Angolluma kulalensis – eine übersehene neue
Stapelienartige aus Kenia ………………………….
22
Aktuelle Literatur ...................................................
27
Termine .................................................................
30
Priv.-Doz. Dr. Martin S. STAEGE
[email protected]
Lektorat:
Katja UTERMÖLLER-STAEGE
Vorträge der DKG-Ortsgruppen in Bezug auf
„andere Sukkulenten“.............................................
31
Pflanzenbörsen ……………………………………...
32
[email protected]
Ältere Ausgaben dieser Onlinezeitschrift sind
über die Homepage der FGaS unter der Rubrik „Avonia-News“ erhältlich.
© Copyright beim Herausgeber und den
Autoren. Keine Teile dieser Medien dürfen
ohne die Nennung der Quelle „Fachgesellschaft andere Sukkulenten“ und Name
des Informationsmediums sowie unter
Angabe des Autors/der Autoren verwendet
werden.
Bei einer Veröffentlichung über Printmedien wird je ein Sonderdruck/AusgabeExemplar für Autor(en) und Gesellschaft
fällig.
Kommerzielle Nutzung bedarf der Genehmigung durch den/die Autor(en)
und die Gesellschaft.
Titelbild:
Ectotropis alpinum.
Foto: C. Schröder
Ectotropis alpinum.
Foto: C. Schröder
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Aus für Avonia-News
Wie schon in der letzten Ausgabe der Avonia-News bekannt gegeben wurde, erscheint diese Onlinezeitschrift unter dem leicht zu merkenden Namen „Sukkulenten“. Wir hoffen, dass niemand mehr diese Zeitschrift mit der „Avonia“ verwechselt.
Redaktion
Ehrung des Botanikers Alwin Berger
Sehr geehrte Freunde der Zeitschrift „Sukkulenten“,
im Geburtsort von Alwin Berger – Möschlitz in Thüringen – wird es im Frühjahr eine Bepflanzung einer
Freifläche geben zu dessen Ehren. Es soll eine Bepflanzung im Sinne Bergers werden. Die Pflanzen
müssen winterhart sein. Wir haben gedacht an: Yucca, Bergeranthus, Delosperma, Sedum, Sempervivum
u.a.
Wer kann uns mit Pflanzen unterstützen?
Als Dankeschön gibt es eine CD mit Informationen zu Berger sowie eine Pflanze, die als Neuzüchtung
2011 auf den Namen Alwin Berger registriert wurde. Zudem besteht die Möglichkeit, dass Spender an
einer Tafel separat benannt werden.
Ansprechpartner ist: Lutz Schmalfuß, Burgker Str.19 Möschlitz,07907 Schleiz,
E-Mail: [email protected] , Tel.: 03663-400211.
Lutz Schmalfuß
Wir suchen Übersetzer
Da wir verstärkt Artikel aus fremdsprachigen Zeitschriften in deutscher Übersetzung veröffentlichen,
suchen wir Mitglieder oder auch Nichtmitglieder, die Lust haben, uns bei den Übersetzungen der Artikel zu
unterstützen.
Interessenten melden sich bitte bei der Redaktion:[email protected]
Redaktion
Gestaltung der Samenliste
In den letzten Listen hatten wir schon vereinzelt begonnen, Links zu den Bildern der Pflanzen in die Liste
einzufügen, von denen Samen gespendet wurden. Das soll den Bestellern bei der Auswahl helfen und
dabei auch die eine oder andere Falschbestimmung aufzudecken.
Das wollen wir in der neuen Samenliste verstärkt fortsetzen. Deshalb bitten wir alle Spender, uns Fotos
von den Pflanzen (möglichst mit Blüte) zu schicken, von denen die Samen gespendet werden.
Dies gilt natürlich nur für jene Spender, die Lust, Zeit und die Möglichkeit dazu haben. Es wäre aber
schön und wegweisend, wenn wir die neue Liste mit den Bildern verbessern können. Selbstverständlich
können auch Samen ohne Bilder gespendet werden. Jede Spende ist wichtig.
Die Bilder bitte per E-Mail an: [email protected].
Also sammeln Sie bitte schön alle Samen (auch von vermeintlich uninteressanten Pflanzen) und möglichst die Fotos dazu.
Samenverteilung
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International Euphorbia Convention
16th & 17th of May 2015
Botanic Garden Meise/Bruxelles (BE)
organized by the International Euphorbia Society (IES)
Saturday 16th May
•
Susan Carter (UK) « Euphorbias of Somalia »
•
Norbert Rebmann (MC) « Les Euphorbes de Madagascar »
•
Rikus van Veldhuisen (NL) « On track of succulent Euphorbias in Southern Africa »
•
Plant Show with award certificate for the winner
Sunday 17th May
•
Ricarda Riina (ES) « Euphorbia in the New World: diversity and biogeography
•
•
of lineages centered in Brazil »
Petr Pavelka (CZ) « Euphorbias from Kenya »
Bob Potter (UK) « Socotra »
Both days:
Guided Tours; View in the Euphorbia Reference Collection of the Botanic Garden
Meise (The curator of the collection will be present); plant sale
Prices
2-day ticket: - early booking 78 Euro for IES members (82 Euro for non-members)
- late booking 2-days: 88 Euro
1-day ticket: - early booking 42 Euro for IES members (45 Euro for non-members)
- late booking 1-day: 48 Euro
Early booking is accepted until 1st January 2015. Prices include entrance to the garden, lectures, guided tour,
participation
in the plant show and the plant sale. Buffet Lunch in the 'Oranjerie' can be ordered in advance (not inclusive).
For more details contact our webside www.euphorbia-international.org, « Euphorbia World » on
Facebook or our Publicity Officer Thomas Cammaerts [email protected].
Ectotropis alpina mit Blüten in einer Pflanzschale. Die Blätter haben sich durch zuviel Sonne rot gefärbt. Auf dem
Bild sind drei Pflanzen zu sehen. Die grauen Steine sind normaler winziger Straßensplitt.
Pflanzenporträt
Ectotropis alpina N.E.BR.
ectos = Außenseite; tropis = gekielt; alpina = gebirgig, felsig.
Syn: Delosperma alpinum (N.E.BR.) S.A. HAMMER & A.P.DOLD
Die Gattung Ectotropis umfasst zwei Arten: E. alpina und E. seanii-hoganii (ex. „Delosperma“
Sani Pass I)
Beschrieben wurde E. alpina 1927 in „The Gardeners’ Chronicle“ von dem Englischen Botaniker
und Taxonomen Nicholas Edward BROWN.
Ectotropis alpina wurde zwischenzeitlich von HERRE (1971) und von HAMMER & DOLD (2002) als
D. alpinum zu Delosperma gestellt. Diese Umbeschreibungen waren aber ungültig.
Beschreibung: Ectotropis alpina ist eine winzige Pflanze aus der Familie der Aizoaceae. Sie bildet sehr kleine Polster, die in der Natur sehr schnell übersehen werden. Die Blätter sind dunkelgrün. Die Blüten sind weiß, wurden bei mir ca. 7 mm groß (um die Blüte richtig betrachten zu
können, sollte man eine gute Makroaufnahme machen) und sind selbstfertil. Die Samenkapseln
6
sind in der Regel 5-teilig und enthalten nur wenige Samen. E. alpina bildet im Verhältnis zur
Pflanzengröße große verdickte Wurzeln.
Vorkommen: Gaika’s Kop, südöstliches Afrika. Die Pflanzen wachsen dort an felsigen Stellen und
stehen meistens schattig.
Vermehrung: Stecklinge?, Aussaat.
Pflege: Aufgrund der geringen Größe ist E. alpina eine etwas anspruchsvolle Sukkulente für spezielle Liebhaber. Sie benötigt im gesamten Jahr viel Wasser (ich halte sie fast wie eine Sumpfpflanze, was ihr sehr gut bekommt). Ein halbschattiger Stand ist wichtig. Bei zuviel Sonne färben
sich die Blätter sofort rot, was ein Alarmzeichen ist. Das Substrat sollte humos sein.
Literatur:
CSSA (2002): Haseltonia 9, 35 – 40
Bradleya 31 (2013), 133 – 138
Wikipedia
Peter Voigt
[email protected]
Ectotropis alpina mit Samenkapsel. Deutlich sind die fünf Fächer der Kapsel zu sehen.
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Presse
Nigerias Staat Yobe plant, mittels 1 Million Bäume den Vormarsch der
Wüste zu stoppen
APA, 31. Mai 2014: Die Landesregierung von
Yobe in Nord-Nigeria sagt, dass sie eine Million verschiedene Baumsetzlinge für die Einrichtung von Schutzgürteln einsetzen wolle,
um die Ausbreitung der Wüsten zu bekämpfen. Der Landesbeauftragte für Umwelt, Alhaji Idi Gubana, sagte vor Journalisten am
Freitag in Damaturu, der Landeshauptstadt,
dass die Schutzgürtel als Windbrecher dienten, um die Auswirkungen der Winde, die zur
Erosion führen, zu reduzieren, was die Aus-
breitung der Wüste weiter in das Hinterland
hinein verhindern könne.
Die Staatsregierung von Yobe arbeite mit
dem nationalen Bundesumweltministerium
zusammen, um eine „Große Grüne Mauer“
durch Schaffung von Obstgärten und Baumplantagen zu schaffen, sagte er.
Ihm zufolge habe die Landesregierung
Land für das Grüne-Mauer-Projekt zur Verfügung gestellt und sensibilisiere Gastgemeinden für deren aktive Teilnahme und den
Erfolg des Programms.
Gefährlicher Pflanzenexot in Norddeutschland aufgetaucht
Das Großblütige Heusenkraut ist hübsch, aber gefährlich: Der Pflanzenexot hat sich in einem
Winkel Ostfrieslands breitgemacht und bedroht heimische Arten.
dpa, 11.07.2014: Das Großblütige Heusenkraut (lat. Ludwigia grandiflora) stammt aus
Südamerika und wurde jetzt bundesweit
erstmals in der freien Natur bei Leer nachgewiesen, wie Detlef Kolthoff vom Naturschutzamt des Landkreises sagte. Die Pflanzen vermehrten sich explosionsartig und
könnten die heimische Flora aus dem
Gleichgewicht bringen.
Woher das Kraut kommt, sei unklar. Es
könne über Kot von Enten aus Belgien oder
Frankreich eingeschleppt oder von einem
Pflanzenbesitzer ausgesetzt worden sein,
vermutete Kolthoff. Zudem sei die Pflanze im
Handel erhältlich: „Die Bürger wissen teilweise gar nicht, was sie sich in den Garten holen.“
Zusammen mit dem Bundesamt für Naturschutz, dem Wasser- und Bodenverband
Friesoyther Wasseracht und anderen geht
der Landkreis gegen den Schädling vor. Die
Wasserpflanzen dürfen nicht mit Pflanzenschutzmitteln bekämpft werden. Daher fischen Bagger das Kraut aus Gewässern. Zur
Entsorgung muss es verbrannt werden.
Heusenkraut steht auf Warnliste mit 36
Pflanzen
Das Bundesamt für Naturschutz hatte 2013
eine Warnliste mit 38 Pflanzenarten veröffentlicht, die die biologische Vielfalt beeinträchtigen und heimische Arten bedrohen.
Neben dem auch für Menschen schädlichen
Riesen-Bärenklau wird dort auch vor dem
Heusenkraut gewarnt.
Vorsorge sei der beste Schutz, empfahl
das Bundesamt, das sogar Handelsverbote
prüft. Einige Pflanzen hätten sich jedoch
schon so weit ausgebreitet, dass eine Bekämpfung nicht mehr möglich sei.
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Cleretum bellidiforme, mit den typischen großen, auffallenden Blüten, 20 – 30 mm Durchmesser. Verschiedene
Farbschläge finden sich innerhalb einer Population bei Mamre, Westkap. Alle Fotos: P. V. Bruyns
Dieser Artikel erschien im Original in Englisch in ALOE 30:3:13, 92 – 97.
Die Übersetzung und der Abdruck in der Avonia-News erfolgen mit freundlicher Genehmigung der Gesellschaft und des Autors, wofür wir herzlich danken.
Bokbaai vygies neu geordnet
Von Cornelia Klak
Übersetzung: Christian Kelterborn
In der jüngsten Klassifikation der Ruschioideae (aus der Familie Aizoaceae oder vygie)
wurden drei Triben anerkannt (KLAK & al.,
2003; THIEDE, 2004), namentlich Apatesieae,
Dorotheantheae und Ruschieae. Während
die Triben Apatesieae und Dorotheantheae
jeweils weniger als 15 Arten umfassen, ist
der Tribus Ruschieae bei Weitem der umfangreichste und enthält annähernd 1600
Arten. Im Gegensatz zu den Ruschieae, bei
denen alle Mitglieder mehrjährig sind, sind
die Dorotheantheae einjährige Pflanzen. Einige sind allgemein bekannt als Bokbaai Vygies, aber nur eine Art, Cleretum bellidiforme
(= Dorotheanthus bellidiformis), wird in Südafrika weit verbreitet als Zierpflanze kultiviert.
Die Dorotheantheae sind endemisch im
Winterregengebiet im Westen und Südwesten Südafrikas. Mitglieder dieses Tribus finden sich vom Namaqualand im Norden bis
9
Cleretum hestermalense, Klak 1470, nördlich von
Wallekraal, Namaqualand.
zur Kap-Halbinsel im Süden und östlich bis
Plettenberg Bay. Drei Arten kommen in der
Großen Randstufe (Great Escarpment) vor,
von Loeriesfontein bis Sutherland und südöstlich bis nahe Laingsburg (IHLENFELDT &
STRUCK, 1987). Typischerweise treten sie in
flachen, offenen und manchmal unterbrochenen Flecken entweder auf kiesigem
Lehm oder Sand auf.
Alle Arten haben flache, aber sukkulente
Blätter, die mit auffälligen, wasserspeichernden, blasenartigen Zellen bedeckt sind. Bei
mehreren Arten sind die Blüten groß (2 –
6 cm Durchmesser) und kräftig gefärbt
von weiß über gelb bis rot. Im deutlichen
Kontrast dazu haben etliche andere Arten
sehr kleine und unauffällige Blüten, in denen
die Petalen stark reduziert sind und gewöhnlich 5 mm Länge nicht überschreiten. Bei den
Dorotheantheae stehen die Blüten immer
einzeln und wenn sie klein sind, sind sie sehr
unauffällig und möglicherweise nicht in der
Cleretum maughanii, Bruyns 10875, Farm Bo-Downes bei
Calvinia. Charakteristisch für diese Art sind die fünf fleischigen, wurzelförmigen Auswüchse an der Spitze des Fruchtknotens.
10
Lage, Bestäuber anzulocken. Alle kleinblütigen Arten sind als selbstbestäubend bekannt
(SCHWANTES, 1957). Auch von den großblütigen Arten der Dorotheantheae wird berichtet,
dass sie selbstbestäubend seien, aber Bestäubung durch Insekten ist während der
frühen Blütenphasen sicher möglich (IHLENFELDT & STRUCK, 1987).
IHLENFELDT & STRUCK (1987) erkennen drei
Gattungen innerhalb des Tribus Dorotheantheae an, nämlich Aethephyllum N.E.BR., Cleretum N.E.BR. und Dorotheanthus SCHWANTES. Aethephyllum beinhaltet nur eine Art,
während Cleretum drei Arten und eine
Unterart umfasst (Tab. 1). Dieselben Autoren
schließen, dass Pherolobus nahe mit Dorotheanthus verwandt ist, und stellen deshalb
Pherolobus als Untergattung zu Dorotheanthus. Dorotheanthus umfasst dann sechs
Arten, von denen zwei in der Untergattung
Pherolobus enthalten sind. Die anderen vier
(eine mit zwei Unterarten) bilden die Untergattung Dorotheanthus (Tab. 1).
Cleretum schlechteri, Klak 1854, höchster Punkt des
Grootvlei-Passes, Kamiesberg, Namaqualand.
Tabelle 1
Genus
Subgenus
Species
Aethephyllum
A. pinnatifidum
Cleretum
C. herrei
Subspecies
C. papulosum
papulosum
C. papulosum
schlechteri
C. lyratifolium
Dorotheanthus
Pherolobus
D. booysenii
D. maughanii
Dorotheanthus
Dorotheanthus
D. apetalus
D. bellidiformis
bellidiformis
D. bellidiformis
hestermalensis
D. gramineus
D. rourkei
11
 Nahaufnahme einer blühenden Pflanze von Cleretum patersonjonesii, Klak 2021, kultiviert Kapstadt,
September 2011. Die Art ist gekennzeichnet durch
ihre großen gelben Blüten und löffelförmigen Blätter,
die mit großen epidermalen Blasenzellen bedeckt
sind.
Cleretum papulosum, Klak 2135, bei Citrusdal, Westkap.

Cleretum herrei, Klak 2129, Gipfel von Ou Kaapseweg, Kapstadt. Viele Pflanzen keimten zwischen Fynbos nach einem Feuer 2012. Die Blüten haben weiße
Petalen.
13
Cleretum rourkei, Klak 1283, Farm Draaihoek,
Namaqualand. Die Art wird in rotem Sand gefunden.
herrei und C. lyratifolium eine natürliche
Gruppe mit C. pinnatifidum (= Aethephyllum
pinnatifidum) bilden. Morphologisch können
die Mitglieder dieser Gruppe leicht an ihren
ungewöhnlichen, leierförmigen Blättern erkannt werden, die unter den Aizoaceae einzigartig sind. Während bislang Kennzeichen
der Früchte verwendet wurden, um C. herrei,
C. lyratifolium und C. papulosum in eine Gattung zu stellen (IHLENFELDT & STRUCK, 1987),
hat unsere Arbeit gezeigt, dass Merkmale
der Blätter manchmal bessere Indikatoren
der natürlichen Gruppen sind als die traditionelle Betonung der Fruchteigenschaften.
Neue Ergebnisse der molekularbiologischen Untersuchung der Dorotheantheae
Obgleich die Verwandtschaftsbeziehungen
der Dorotheantheae zu den anderen Triben
der Aizoaceae bekannt waren (KLAK et al.,
2003), blieben die Beziehungen innerhalb
des Tribus unklar. Unsere aktuelle phylogenetische Untersuchung unter Verwendung
molekularer Methoden hat nun geklärt, wie
die Gattungen und Arten in diesem Tribus
verwandt sind (KLAK & BRUYNS, 2012).
Es wurden bei dieser molekularbiologischen Studie einige Hauptpunkte aufgezeigt,
die taxonomische Auswirkungen haben:
2. Es wurden zwei neue Arten entdeckt, die
eng miteinander verwandt sind (KLAK &
BRUYNS, 2012; KLAK, 2012). Eine dieser
neuen Arten, C. patersonjonesii, wurde nach
einem Feuer am Kamiesberg entdeckt und
zunächst für die ähnlich aussehende
C. schlechteri (= C. papulosum ssp. schlechteri) gehalten, die mit ihr die auffälligen, großen gelben Blüten teilt und ebenfalls am
Kamiesberg vorkommt. Im Gegensatz dazu
hat die zweite neue Art, C. bruynsii, sehr un-
1. Die drei Arten, die von IHLENFELDT &
STRUCK (1987) in die Gattung Cleretum (Tab.
1) gestellt wurden, sind nicht näher verwandt. Stattdessen wurde gezeigt, dass C.
14
Cleretum lyratifolium, Klak 2022, Kamiesberg, Namaqualand.
den sich aber in verschiedenen Merkmalen
der Blüten und der Früchte.
auffällige Blüten. Da zunächst nur unzureichendes Material von C. bruynsii gesammelt
wurde, legte ihre geringe Blütengröße fälschlicherweise nahe, dass sie mit C. papulosum
(= C. papulosum ssp. papulosum) konspezifisch sein könnte. Cleretum bruynsii ist jetzt
bekannt aus etlichen Sammlungen zwischen
Naip und der nordöstlichen Basis des Kamiesberges. Ihre Verbreitung entlang des
westlichen Randes von Buschmannland und
des östlichen Randes von Namaqualand
(was auch der Grenze zwischen den Sommer- und Winterregengebieten entspricht),
unterscheidet sich von der Verbreitung aller
anderen Mitglieder der Dorotheantheae, die
alle innerhalb der Winterregengebiete Südafrikas vorkommen. Beide neu beschriebenen
Arten unterscheiden sich von C. schlechteri
und C. papulosum durch ihre deutlich löffelförmigen und beträchtlich stärker mit Papillen
besetzten Blätter. Interessanterweise haben
zwei andere Arten, C. booysenii und C.
maughanii, sehr ähnliche Blätter, unterschei-
3. Unsere Untersuchungen haben auch ergeben, dass die beiden Unterarten von
Dorotheanthus bellidiformis (Tab. 1) nicht
eng verwandt sind. Dies legt nahe, dass jede
auf Artebene anerkannt werden sollte. Die
beiden Arten, ab jetzt bezeichnet als Cleretum bellidiforme und C. hestermalense, besetzen unterschiedliche ökogeografische
Regionen: C. bellidiforme findet man im
South Western Cape, während C. hestermalense im Namaqualand vorkommt. Letztere
ist eng verwandt mit C. rourkei, die ebenfalls
im Namaqualand vorkommt, üblicherweise in
tiefgründigem, rotem Sand. Nahe verwandte
Arten wachsen demnach nicht weit voneinander entfernt. Dies trifft auch zu für C. bellidiforme, die zusammen mit den eng verwandten Arten C. clavatum und C. apetalum
in der südwestlichen Kapregion vorkommt.
Dennoch werden eng verwandte Arten selten
in Gemeinschaft wachsend gefunden. Eine
Ausnahme davon bilden C. schlechteri und
15
Artenzahlen der Dorotheantheae (Ruschioideae: Aizoaceae) pro halbem Quadratgrad. Das Gebiet westlich der mit > 60 % bezeichneten Linie erhält mehr als
60 % der Niederschläge im Winter (d. h., das Verhältnis mittlerer Winterniederschlag/mittlerer Jahresniederschlag in Prozent ausgedrückt ist größer als 60 %,
wobei Winter die Monate April bis einschließlich September umfasst). Entsprechendes gilt für die mit
> 40 % bezeichnete Linie.
Informationen über die Fundorte von 466
gepressten Herbarobjekten verwendet. Die
Gebiete Knersvlakte, Little Karoo, Richtersveld und Pofadder wurden als die Regionen
identifiziert, die eine besonders hohe Artenvielfalt der Ruschioideae zeigen (HARTMANN,
1991). Im Gegensatz dazu ist für die Dorotheantheae die Kamiesberg-Region diejenige
mit der größten Diversität, hier werden sechs
von 14 Arten gefunden (Karte oben). Diese
sind C. bruynsii, C. hestermalense, C. lyratifolium, C. papulosum, C. patersonjonesii und
C. schlechteri. Der Kamiesberg ist beträchtlich kälter und feuchter als die Knersvlakte
oder das Richtersveld. In Übereinstimmung
damit nimmt nördlich von Springbok in Richtung des wesentlich arideren Richtersvelds
im nördlichen Namaqualand und der sehr
ariden Namib die Artenzahl der Dorotheantheae sehr schnell bis auf null ab. Das Fehlen
der Dorotheantheae in diesen sehr trockenen
Regionen ist wahrscheinlich durch Unterschiede in der Blattmorphologie im Vergleich
zu den meisten Ruschioideae bedingt. Bei
den Dorotheantheae sind die Blätter flach,
weich und üblicherweise mit zierlichen, er-
C. papulosum, die einander benachbart
wachsen können und sogar zur selben Zeit
blühen, wie in Skilpad im NamaquaNationalpark zu beobachten.
Durch das Fehlen jeglicher geografischer
Trennung oder Unterschiede in der Blütezeit
und unter der Berücksichtigung des Fehlens
von morphologischen Zwischenformen zwischen C. schlechteri und C. papulosum werden diese beiden nun als verschiedene Arten
angesehen.
Kamiesberg als Hotspot für den Tribus
Dorotheantheae
Um das Gebiet mit der größten Diversität
der Dorotheantheae herauszufinden, wurden
16
Cleretum pinnatifidum, Paarl Mountain, Westkap, mit
kleinen gelben Blüten.
die sich mit dem Studium der Mesembs beschäftigt haben, lange ignoriert worden.
Deswegen sind viele Gattungen der Mesembs mit einer spezifischen Kombination
weitverbreiteter Merkmale umschrieben worden. Nur auf diese Weise wäre es möglich,
Cleretum von Dorotheanthus zu trennen.
Jedoch ist diese Tradition der Gattungsumschreibung nicht notwendigerweise gerechtfertigt. Insbesondere müsste jede Art oder
Gruppe von Arten mit einer neuen Merkmalskombination in einer neuen Gattung
untergebracht werden. Diese Praxis hat zu
einer unverhältnismäßig hohen Anzahl von
Gattungen geführt, die nur eine oder zwei
Arten enthalten (z. B. Brianhuntleya, Fenestraria, Hartmanthus, Ihlenfeldtia, Jensenobotrya, Polymita, Vlokia etc.). Weil die Dorotheantheae relativ wenige, morphologisch sehr
ähnliche Arten haben und weil die Unterscheidung der anerkannten Gattungen immer heikel geblieben ist, ist es nur logisch,
den ganzen Tribus als eine Gattung zu behandeln. Dies hat die Vorteile, die Dorothe-
habenen, blasenartigen Zellen bedeckt, die
Wasser speichern. Bei den Ruschioideae
hingegen besitzen die meisten Arten annähernd zylindrische oder dreikantige Blätter,
die sich sehr hart anfühlen (z. B. Cephalophyllum, Argyroderma), haben wesentlich
flachere Epidermalzellen und sind sehr widerstandsfähig gegen Wasserverlust.
Warum nur eine Gattung?
Weil klare diagnostische Merkmale zur
Unterscheidung von Cleretum und Dorotheanthus fehlen, wird eine überarbeitete Klassifikation der Dorotheantheae vorgeschlagen,
in der der Tribus aus einer Gattung besteht,
nämlich Cleretum (KLAK & BRUYNS, 2012).
Das Fehlen von unverwechselbaren Merkmalen zur Unterscheidung der MesembGattungen ist von den meisten Taxonomen,
17
Nahaufnahme eines blühenden Triebs von Cleretum
bruynsii, Klak 2017, kultiviert Kapstadt, Juli 2011. Die
Art ist gekennzeichnet durch unscheinbare gelbe Blüten und löffelförmige Blätter, die mit großen epidermalen Blasenzellen bedeckt sind. Beachte die unvollständige Öffnung der Blüten.
breitungsgebiet werden nachfolgend dargestellt.
Aethephyllum-Gruppe:
Drei Arten: C. herrei, C. lyratifolium und C.
pinnatifidum (= Aethephyllum pinnatifidum.
Diese Gruppe kann leicht an ihren eierförmigen Blättern erkannt werden.
Die Blüten sind immer klein (weniger als
1 cm Durchmesser), entweder mit gelben
oder mit weißen Petalen. Die Verbreitung der
drei Arten ist bislang nur schlecht dokumentiert, was z. T. daran liegt, dass alle drei Arten normalerweise nur nach Feuer keimen,
und ohne Feuer sind sie für viele Jahre nicht
zu beobachten. Dadurch ist das wenig bekannte Cleretum lyratifolium, das bisher nur
aus der Matjiesfontein-Region bekannt war,
jetzt auch am Kamiesberg und in den Swartruggens gefunden worden. Ähnlich bei C.
herrei, bisher nur bekannt vom Südwest-Kap.
Jüngst wurde es nach einem Feuer am Potberg und sogar weiter östlich, im Gebiet von
antheae leicht erkennbar zu machen und die
taxonomische Stabilität zu maximieren.
Interessanterweise existieren für viele Arten,
die traditionell in die Gattung Dorotheanthus
gestellt werden, bereits Namen in der Gattung Cleretum. Dies gilt z.B. für die gärtnerisch sehr bekannte Dorotheanthus bellidiformis, die früher von G. ROWLEY zu Cleretum gestellt wurde. Deshalb brauchten nur
relativ wenige neue Kombinationen durchgeführt zu werden, um alle Arten der Dorotheantheae in einer einzigen Gattung zusammenzufassen. Gegenwärtig werden 14 Arten
in der Gattung Cleretum anerkannt.
Cleretum gliedert sich in vier Hauptgruppen: Aethephyllum, Cleretum, Dorotheanthus
und Pherolobus. Die Arten in jeder Gruppe,
ihre diagnostischen Merkmale und ihr Ver-
18
Cleretum apetalum, Klak 1535, Farm Brandfontein bei
Agulhas, wächst in weißem Sand auf Dünen in der
Nähe der Küste. Beachte die unscheinbaren Blüten,
Petalen weniger als 5 mm lang.
Plettenberg Bay, entdeckt. Alle drei Arten
sind mit der Fynbos-Vegetation verbunden,
aber C. lyratifolium tritt sowohl im Fynbos als
auch in Pflanzengesellschaften auf, die nicht
feueranfällig sind.
Pherolobus-Gruppe:
Nur zwei Arten: C. booysenii. und C.
maughanii. Beide kommen auf der Großen
Randstufe vor, in der es im Winter strengen
Frost gibt und der Niederschlag eine bimodale Verteilung aufweist mit Spitzen im März
und im Juni. Die Pherolobus-Gruppe ist beschränkt auf Höhenlagen zwischen 800 m
und 1400 m. Die Verbreitungsgebiete von
Cleretum maughanii und C. booysenii über
schneiden sich nicht. C. maughanii kommt in
der Gegend um Calvinia vor, während C.
booysenii nahe Sutherland gesammelt wur-
A. Längsschnitt durch eine Blüte von Cleretum patersonjonesii, Klak 2021, mit den charakteristischen hohen
Rippen an der Spitze des Fruchtknotens; B. Blatt von C.
patersonjonesii mit der typischen löffelförmigen Gestalt;
C. Längsschnitt durch eine Blüte von Cleretum bruynsii,
Klak 2017, mit den charakteristischen hohen Rippen an
der Spitze des Fruchtknotens; D. Blatt von C. bruynsii mit
der typischen löffelförmigen Gestalt.
Zeichnungen: P.V. BRUYNS
19
Gruppe. Sie kommt im gesamten Gebiet des
Westkaps in passenden Habitaten vor. Im
Gegensatz dazu tritt C. apetalum nur an der
Küste auf, normalerweise nur ein paar Meter
vom Meer entfernt, zwischen Ysterfontein
und Cape Agulhas. Diese Art wird aufgrund
ihrer unscheinbaren Blüten oft übersehen.
Besonders selten ist C. clavatum, früher
auch als „C. gramineum“ angesprochen, ein
Beiname, der auf ihre charakteristischen,
sehr schmalen Blätter hinweist. Cleretum
clavatum ist nur von einigen Orten zwischen
dem Piketberg und der Riverlands Nature
Reserve nahe Malmesbury bekannt, wo es in
salzigen Gebieten vorkommt. Die sehr
schmalen Blätter sind das einzige Merkmal,
durch das diese Art von C. bellidiforme
unterschieden werden kann. Es ist bemerkenswert, dass eine einzige Population von
C. bellidiforme ein weites Farbspektrum in
den Blüten zeigen kann, einschließlich weiß,
gelb, rosa, magenta und lachs. Dies steht im
Kontrast zu C. rourkei, bei der man in einer
Population nur eine einzige Farbe findet, die
rot, gelb oder lachsfarben sein kann.
Die zwei Arten in Namaqualand besetzen
unterschiedliche geografische Gebiete mit
C. rourkei im Süden (von Vanrhynsdorp bis
Cleretum booysenii, Bruyns 10880, Farm Koornlandkloof bei Sutherland.
de. Bestimmungsmerkmal für die Gruppe
sind die deutlich löffelförmigen, ganzrandigen
Blätter mit auffälligen Blasenzellen. Die Blüten sind immer groß (2 – 4 cm Durchmesser)
mit weißen, rosafarbenen oder gelblichen
Petalen. Eine Besonderheit von Cleretum
maughanii ist die Bildung von fünf großen
Loben auf der Spitze des Fruchtknotens.
Dorotheanthus-Gruppe:
Die Dorotheanthus-Gruppe zerfällt in zwei
geografisch unterscheidbare Untergruppen,
die Namaqualand-Gruppe (C. hestermalense, C. rourkei) und die Westkap-Gruppe
(C. apetalum, C. clavatum, C. bellidiforme).
Alle Arten wachsen in Höhen von 0 – 810 m,
oft im Sand, und haben ganzrandige Blätter.
Die Pflanzen sind nach guten Regenfällen
besonders zahlreich und sind spärlicher,
wenn die Winterniederschläge gering waren.
Cleretum bellidiforme ist die häufigste und
am weitesten verbreitete Art der Westkap-
20
Kotzesrus) und C. hestermalense im Norden
(zwischen Bitterfontein und Port Nolloth).
Beide Arten sind sehr ähnlich und unterscheiden sich hauptsächlich in ihrer Blütenfarbe, wobei C. rourkei sowohl gelbe als
auch lachsfarbene oder rote/orangefarbene
Petalen zeigt, während C. hestermalense
rosafarbene, ins Weiße spielende oder rein
weiße Petalen hat. Darüber hinaus wird
C. rourkei üblicherweise in rotem Sand gefunden.
auffällige Rippen. Die beiden großblumigen
Arten, C. patersonjonesii und C. schlechteri,
bevorzugen kühlere und feuchtere Gebiete
im Vergleich zu C. papulosum und C. bruynsii. Cleretum patersonjonesii ist bislang nur
von einem kleinen Gebiet am Kamiesberg
beschrieben worden, wo es nach Feuern im
Fynbos auftritt. Das Verbreitungsgebiet von
C. papulosum ist das größte in der Gattung
und stimmt fast überein mit dem Verbreitungsgebiet der Gattung insgesamt. Mit der
Entdeckung von C. bruynsii ist die Reichweite der Gattung bis zur westlichen Ecke des
Buschmannlandes erweitert worden, wo es
nun zwischen Naip und dem Fuß des Kamiesberges nachgewiesen wurde. Normalerweise wird diese Art in tiefem rotem Sand
gefunden, wo sie zusammen mit Conicosia
elongata wächst, einer geophytischen Art
aus dem Tribus Apatesieae – Aizoaceae. Es
ist bemerkenswert, dass C. papulosum trotz
ihres großen Verbreitungsgebiets nicht mit C.
bruynsii zusammen wächst.
Cleretum-Gruppe:
Vier Arten: C. papulosum C. schlechteri,
C. bruynsii und C. patersonjonesii. Alle Arten haben ganzrandige Blattränder und entweder kleine (< 10 mm Durchmesser,
C. bruynsii & C. papulosum) oder große (2 –
6 cm Durchmesser, C. schlechteri & C. patersonjonesii) gelbe Blüten. Im Gegensatz
zur Pherolobus- und Dorotheanthus-Gruppe,
die ähnliche Blätter haben, zeigen die Früchte und Fruchtknoten der Cleretum-Gruppe
Danksagungen:
Die Autorin erhielt Unterstützung von der National Research Foundation (NRF). Zusätzlich wurde
ein Zuschuss der Mesemb Study Group (UK) für Feldarbeit verwendet.
Literatur:
HARTMANN, H.E.K. (1991): Mesembryanthema. Contr. Bol. Herb. 13: 75 – 157.
IHLENFELDT, H.D. & STRUCK, M.(1987) :Morphologie und Taxonomie der Dorotheantheae
SCHWANTES (Mesembryanthemaceae). Beitr. Biol. Pflanzen 61: 411 – 453.
KLAK, C.; KHUNOU, A; REEVES; G. & HEDDERSON, T.A.J. (2003): A phylogenetic hypothesis for
the Aizoaceae (Caryophyllales) based on four plastid DNA regions. Amer. J. Bot.
90: 1433 – 1445.
KLAK, C. & P. V. BRUYNS. (2012): Phylogeny of the Dorotheantheae (Aizoaceae), a tribe of
succulent annuals. Taxon 61(2): 293 – 307.
KLAK, C. (2012): Two new species of Cleretum (Ruschioideae-Dorotheantheae, Aizoaceae)
from the Northem Cape, South Africa. Haseltonia 18: 29 – 35.
SCHWANTES, G. (1957): Flowering stones and mid-day flowers. E. Benn, London.
THIEDE, J. (2004): Phylogenetics, systematics and classification of the Aizoaceae: a reconsideration based on molecular data. Schumannia 4: 51 – 58.
Bolus Herbarium, University of Cape Town, 7701 Rondebosch, South Africa
E-Mail: [email protected]
21
Abb. 1: Angolluma kulalensis, Mt. Kulal-Landepiste, Turkana-See, Kenia.
Angolluma kulalensis PLOWES –
eine übersehene neue Stapelienartige aus Kenia
Ein Geheimnis wird gelüftet und Angolluma kulalensis wird formal beschrieben.
Von Darrel Plowes
Übersetzung: C. Kelterborn
Dieser Artikel erschien im Original in Englisch in CactusWorld 31:3, 209 – 211.
Die Übersetzung und der Abdruck in der Avonia-News erfolgen mit freundlicher Genehmigung der Gesellschaft und des Autors, wofür wir herzlich danken.
Während einer botanischen Exkursion zum
südöstlichen Ende des Turkana-Sees in
Nordkenia im November 1992 sammelte
Prof. L.E. NEWTON vom Botanischen Institut
der Kenyatta-Universität in Nairobi in Begleitung von Susan CARTER und Gilfrid Powys
einige teilweise dehydrierte Exemplare einer
kleinen Angolluma in der Nähe der Landepis-
te am Fuß des Mt. Kulal, einem erloschenen
Vulkan, der sich bis ca. 1.500 m über den
Meeresspiegel erhebt.
Als eines davon später in Nairobi in Kultur
blühte, wurde es als neue Stapelienartige
erkannt und von J.J. LAVRANOS (1998) als
Angolluma lenewtonii beschrieben. Trotz der
Beschreibung und der Fotos, die zeigen, wie
22
eigenständig die dicht behaarten Blüten von
Angolluma lenewtonii sind, und dass ihr
Stengel ungewöhnlich massive, seitlich abgeflachte Zähne trägt, stellte BRUYNS (2002)
sie als Synonym zu Caralluma subterranea,
nachdem er scheinbar nur die Beschreibung
und konservierte Typusexemplare dieser
Pflanze gesehen hatte. Wie in einem separaten Artikel gezeigt werden wird, ist diese
Einordnung darüber hinaus unhaltbar, weil
die Beschreibung von Caralluma subterranea
auf einer Kombination von drei verschiedenen Arten beruht!
Da ich lebendes Material aller Taxa des sogenannten Caralluma-subterranea-Komplexes benötigte, um zu entscheiden, wie sie
klassifiziert werden sollten, sandte L.E. NEWTON mir einen Ableger von einer der Pflanzen, die er am Mt. Kulal gesammelt hatte.
Als sie blühte, war ich überrascht zu erkennen, dass es sich nicht um eine A. lenewtonii
handelte, wie ich erwartet hatte. Tatsächlich
war es eine neue Angolluma, deren Nebenkrone sehr derjenigen von A. gilbertii aus der
Tigre-Region in Nordäthiopien ähnelt (Abb.
3 – 4). Es scheint so, als hätte NEWTON unwissentlich Sprösslinge von zwei verschiedenen Arten gesammelt und gedacht, es wären dieselben.
Diese neue Art wird hier als Angolluma
kulalensis beschrieben, in Anerkennung der
Lokalität, an der sie gefunden wurde. Es ist
interessant, dass dieses neue Taxon A.
gilbertii so ähnlich ist angesichts der beträchtlichen Entfernung zwischen ihnen
(1.300 km) und der Tatsache, dass einige
andere verwandte Arten zwischen diesen
Orten vorkommen.
Meine Vorliebe, den Namen Angolluma für
verschiedene nordafrikanische Stapelienartige zu benutzen, deren Blüten apikal an den
Stengeln erscheinen, im Vergleich zu ähnlichen südlichen Stapelienartigen, die in die
Gattung Orbea gestellt werden und basale
Blüten haben, ist in diversen Artikeln dargelegt worden (PLOWES 1995, 2008, 2010). Die
anderen Unterschiede zwischen diesen Gattungen und die genauen Begründungen dafür sollen hier nicht wiederholt werden.
Abb. 2: Angolluma kulalensis, Mt. Kulal, Kenya.
Abb. 3 & 4: Angolluma gilbertii, 4 km nördlich von
Kwiha, östlich von Mekelle, Tigre, Äthiopien. DP8276.
23
Angolluma kulalensis PLOWES sp. nov.
Befund: Unterscheidet sich von Angolluma
gilbertii durch längere und stärker zugespitzte
Blütenzipfel, die bräunlicher sind. Die rauen
Flecken an der Basis des Gynostegiums, die
bei A. gilbertii vorkommen, sind fast kreisförmig, die dazwischenliegenden kleineren liegen
gegenüber den inneren Nebenkronzipfeln und
alle berühren sich gerade eben. In A. kulalensis sind sie durchgehend, die kleineren sind
dreieckig und die Spitzen sind in flache senkrechte Vertiefungen eingesenkt.
Beschreibung: Eine sukkulente Pflanze mit
liegend-aufrechten, vierkantigen, 8 – 10 cm hohen Trieben, die kegelförmige, bis 10 mm lange Zähne tragen; Blüten einzeln nahe der
Triebspitze; Kronröhre außen grün, 30 mm im
Durchmesser, Kronzipfel eiförmig-zugespitzt,
10 mm lang, 9 mm breit, leberfarben-braun,
scheinbar unbehaart, tatsächlich aber bedeckt
mit sehr kleinen konischen Papillen; Basis des
Gynostegiums versenkt in einem nicht sichtbaren, flachen Napf, mit einem Ring aus kleinen
und großen rauen Flecken etwa auf einer Ebene mit der Spitze der Röhre – die Flecken, die
gegenüber den inneren Nebenkronzipfeln liegen, sind schmaler und dreieckig und ihre
Spitzen sind in flache vertikale Rillen eingesenkt, wohingegen die dazwischenliegenden
Flecken kreisförmig sind; Nebenkrone 8 mm im
Durchmesser, äußere Nebenkronzipfel leicht
sackförmig mit einem niedrigen halbkreisförmigen Rand, der aufwärts und einwärts gebogen
ist in Richtung auf die Basis jedes inneren
Nebenkronenzipfels, außen glänzend, dunkel
weinrot, aber innen violett-schwarz; innere Nebenkronzipfel rötlich, unterhalb des äußeren
Randes entspringend, dann aufsteigend über
die Staubbeutel, vor denen sie vorherrschen,
sie treffen sich aber nicht vollständig im Zentrum, eiförmig-lanzettlich; Pollinien rötlich; stark
stinkender Geruch.
Holotyp: Kenia, Marsabit Distrikt, Landepiste
am Fuß des Mt. Kulal, in der Nähe des südostlich des Turkana-Sees, ca. 2°36' N, 36°56' E,
in ca. 1.530 m Höhe, 16. November 1992, L.E.
NEWTON 4148B sub. PLOWES 9636 (SRGH).
Abb. 5 & 6: Angolluma kulalensis, Mt. Kulal-Landepiste, Turkana-See, Kenia, ex. L. E. Netwon 4148B,
sub. DP9635.
24
Abb. 7 + 8: Angolluma kulalensis, Mt. Kulal, Landepiste, Lake Turkana, Kenya, ex L.E. NEWTON.
Verbreitung: Gegenwärtig nur von der
Typlokalität nahe des Fußes von Mt. Kulal
bekannt, aber eine Pflanze von einem
Ort 60 Meilen (100 km) westlich von Lodwar (Williams in Bally B119650) wurde von M.G. GILBERT (1978) unter seiner
Caralluma sprengeri ssp. laticorona (jetzt
Angolluma laticorona (M.G. GILBERT)
PLOWES) eingeordnet. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass es sich um A. laticorona handelt (diese kommt 800 km nördlich zwischen Mojo und Welenchiti vor),
aber sie könnte sich als A. kulalensis erweisen oder eine nahe Verwandte. Sie ist
bisher nicht wieder gesammelt worden.
25
Danksagung:
Ich bin Prof. L.E. NEWTON sehr dankbar für die Überlassung eines Stecklings dieser Pflanze, von
Stecklingen und Fotos vieler anderer Stapelien in der Vergangenheit, für Exkursionen in Kenia
und zahlreiche taxonomische Ratschläge.
LITERATUR:
BRUYNS, P.V. (2002): Monograph of Orbea and Ballyanthus (Apocynaceae – Asclepiadoideae –
Ceropegieae). Syst. Bot. Monographs 63: 1–196.
LAVRANOS, J.J. (1998): Angolluma lenewtonii, a new species from Northern Kenya.
Asklepios 73: 15–16.
NEWTON, L.E. (1993): A new stapeliad species from Tanzania, with comments on the status of
the ‘ango-group’ of Caralluma, Cact. Succ. J. (US) 65(4): 196–199.
PLOWES, D.C.H. (1993): The taxonomy of the genera Pachycymbium Leach and Angolluma
Munster (Stapelieae: Asclepiadaceae). Excelsa 16: 103–123.
PLOWES, D.C.H. (1995): A reclassification of Caralluma R. Brown (Stapelieae: Asclepiadaceae).
Haseltonia 3: 49–70.
PLOWES, D.C.H. (2008): Stapeliads of Senegal. CactusWorld 26(3): 151–158.
PLOWES, D.C.H. (2010): When is a Caralluma not a Caralluma? Asklepios 107: 3–22.
Darrel Plowes, 6 Cassiobury Park, Murambi, Mutare, Zimbabwe
E-Mail: [email protected]
26
Aktuelle Literatur
Beide Sippen waren nicht gültig typisiert, was
bei Arbeiten zum Sukkulentenhandbuch aufgefallen war. Die Grande Dame der Euphorbien holt
dies in diesem Beitrag nach.
Euphorbia World Vol. 10 No. 21 August 2014
BECKER, R.W.; MÖLLER,
A. (2014): The Graves at
Uis: Euphorbia damarana
– a plant for life or death.
Euphorbia World 1 (2):
5 – 7.
Dem Drama um den
Tod einiger Arbeiter in
der Nähe von Uis in Namibia wird nachgegangen. Wahrscheinliche Ursache ist die Nutzung von
Holz der in dieser Region
in Massenbeständen vorkommenden Euphorbia
darmarana. Der giftige, wenn auch trockene Latex der Pflanze scheint beim Grillen von Fleisch
auf dieses übergegangen zu sein und zum Tod
geführt zu haben.
SCHNABEL, D. (2014): Two new varieties in the
Euphorbia polygona species complex: Euphorbia
polygona var. alba and Euphorbia polygona var.
ambigua.
Euphorbia World 10 (2): 21 – 29.
Der Autor erläutert sein Gliederungskonzept
der E. polygona-Artengruppe und beschreibt
zwei Varietäten neu; eine, die zuvor nicht gültig
kombiniert war, und eine, die er zuvor provisorisch benannte, jetzt aber im Feld aufsuchen
konnte und nun sein gewonnenes Wissen einbringt. Ein ergänzender Artenschlüssel unterstützt nunmehr auch die Zuordnung der Varietäten in das Konzept des Autors. Die Abbildungen
zeigen allemal wundervoll säulige Euphorbien.
BECKER, W.R.; MOLLER, A.; VAN VELDHUISEN, R.
(2014): About sticks and pencils (part 6):
Euhporbia axilis L.C.Leach.
Euphorbia World 10 (2): 8 – 10.
Vorstellung dieser buschig wachsenden, weit
verbreiteten, klein bleibenden, jedoch weitgehend unbekannten Art. Vorstellen der Unterschiede zu ähnlichen (E. glandularis).
FENIN, P. (2014): Malagasy journey (part 2).
Euphorbia World 10 (2): 30 – 31.
Fortsetzung seiner Reise durch Madagaskar
mit kurzem Text und impressiven Bildern. Diesmal macht der Autor Stopp zwischen Toliara und
Ranohira und zeigt Euphorbia sakarahaensis und
E. kondoi.
je
VELDHUISEN, R. (2014): Growing euphorbias
successfully – key success-factor: Watering.
Euphorbia World 10 (2): 11 – 13.
Der „Erfolgsfaktor“ Wasser bei der Haltung von
Euphorbien wird besprochen. Der namhafte Halter zahlreicher Euphorbien gibt hier ein einen
weiteren Teil seiner Erfahrungen zur Kultur von
Euphorbien preis. Neben der Frage wie werden
auch die richtige Zeit für eine erste Wassergabe
sowie die Verhältnisse Topfgröße zu Wassermenge diskutiert.
VAN
Kakt. and. Sukk. 65 (10) 2014
Mit dieser Ausgabe übernimmt der neue Leitende
Redakteur Dr. Thomas
Brand die Redaktion der
Hefte. Ihm zur Seite steht
der
neue
Redakteur
Hobby und Kultur Hardy
Hübner. Beide stellen
sich mit kurzen Beiträgen
vor. Wir wünschen beiden viel Erfolg!
VAN VELDHUISEN, R. (2014):
In Ethiopia.
Euphorbia World 10 (2): 14 – 17.
Die Bilderstory des Heftes führt uns nach
Äthiopien und zeigt wundervolle Pflanzen in
schönen Fotos von Euphorbia abyssinica, E.
glochidiata, E. brunellii und E. breviarticulata.
TISCHER, W. (2014): Ein Leben für und mit Sukkulenten – Dr. Arthur Tischer.
Kakt. and. Sukk. 65 (109): 267 – 271.
CARTER, S. (2014): Typification of Euphorbia xylophylloides and Euphorbia polygona.
Euphorbia World 10 (2): 18 – 20.
27
Möglichkeit einer Vermehrung. In diesem ersten
Teil werden Pachypodium bispinosum, Euphorbia cylindrifolia subsp. tuberifera, E. ecklonii, Ceropegia conrathii, Dorstenia gigas und D. hildebrandtii f. crispum vorgestellt, jeweils mit einem
schönen Bild versehen, welches die Kulturerfolge
verdeutlicht.
Eine schöne Würdigung dieses interessanten
Menschen Arthur Tischer (1895 – 2000), der eng
mit den anderen Sukkulenten verbunden war und
in Heidelberg zahlreiche Fußspuren hinterlassen
hat. Aus berufenem Munde, von seinem Enkel,
erfahren wir Wissenswertes aus dem Leben des
mit 105 Jahren erfreulich alt gewordenen Pflanzenfreundes.
ORLANDO, G.; EL AZZOUNI, M. (2014): A new species of Aloe from southern Eritrea.
CactusWorld 32 (3): 199 – 203.
Aloe montis-nabro wird neu beschrieben, welche jedoch bereits seit mehr als zehn Jahren in
Kultur bekannt ist. Die Art stammt aus den Bergen unweit des Roten Meers aus einer Gegend,
die Vulkane und deren Calderen umfasst. Der
höchste Punkt hier ist der Nabro mit 2218 m,
nach dem die neue Art letztlich benannt wurde.
Die Merkmale werden beschrieben und die
Unterschiede zu A. mcloughlinii sowie A. djiboutiensis tabellarisch gegenübergestellt.
Hardy HÜBNER stellt uns in der Rubrik „Empfehlenswerte Kakteen und andere Sukkulenten – für
Sie ausgewählt“ neben drei Kakteen auch Hoo-
dia pedicellata, Quaqua incarnata subsp. tentaculata und Pachypodium brevicaule (S. 278) vor.
je
CactusWorld vol. 32 No. 3 2014
THOMSON, G. (2014): The
rediscovery of two endemic agaves in Aruba.
CactusWorld
32
(3):
173 – 178.
Der Titel verspricht
nicht weniger als die
Wiederentdeckung zweier Agave-Arten auf Aruba. Dabei handelt es sich
noch um zwei größere
Vertreter, die 1936 von
Hummelinck beschrieben wurden, seitdem aber
nie wieder in der Literatur auftauchten. Noch
komplizierter wird die Angelegenheit, wenn man
erfährt, dass diese beiden Arten ähnlich A. vicina
und A. karatto seien, sich jedoch in einigen
Merkmalen, vor allem bei Blüte und Frucht,
unterscheiden. Und so geht der Autor auf die
Suche nach diesen beiden für Aruba endemischen Agaven A. arubensis und A. rutteniae und
wird tatsächlich fündig, kann Vergleiche zwischen den vier Arten anstellen und findet auch
die von Hummelinck angegebenen Unterschiede
zutreffend.
AFFERNI, M. (2014): A revision of the series
Macaronesia in genus Sedum.
CactusWorld 32 (3): 209 – 212.
Eine gründliche Untersuchung der Sedum Untergattung Macaronesia lässt den Autoren auf
Basis der unterschiedlichen Charakteristiken der
Blätter und Blüten eine weitere Reihe aufstellen:
Sedum ser. Macaronesia subser. Fusiformia. In
der subser. Macraronesia werden neben der Typart S. nudum auch S. brissemoreti und S. lancerottense eingeordnet, währenddessen in der
neue Subserie Fusiformia Sedum fusiforme Typart und einziger Vertreter ist.
je
Hoyatelegrafen 21 (3) 2014
Bereits im 21. Jahrgang
erscheinende
schwedische Zeitschrift für HoyaLiebhaber. Die englische
Version ist leider wieder
eingestellt worden.
THWAITES, I. (2014): Lumbs and bumps.
CactusWorld 32 (3): 185 – 190.
Der Autor startet eine Serie, die seine Erfahrungen mit der Kultur von Caudexpflanzen vorstellen soll. Zuerst schildert er die Geschichte,
wie er auf die Idee kam, sich Caudex-planzen zu
widmen. Dann startet er mit der Vorstellung ausgewählter Arten, deren Kulturanforderungen er
ebenso bespricht wie die teilweise schwierige
Beiträge sind Pflanzenporträts zu Hoya pubicalyx, H. wayetii, H. ‘Rosita
nr 1’ und H. sp. PG04.
Die Sammlung von
Arne Kastberg wird auf
28
vier Seiten ausführlich vorgestellt. Selbiger darf
auch gleich seine Lieblingspflanzen in kurzen
Textbeiträgen und jeweils einem Blütenbild vorstellen, er wählte Hoya longifolia, H. loycean-
MCCOY, T.; PLOWES, C.H.; BAPTISTA, O.J. (2014):
An unexpected new species of Aloe from Zimbabwe.
Cact. Succ. J. 86 (4): 154 – 157.
Mit Aloe haroniensis wird eine interessante
neue Aloe beschrieben, welche aus dem Haroni
Gorge stammt, einem Teil der eine hohe Biodiversität fördernden Chimanimanis-Bergen. Neben der detaillierten Diagnose erfolgt ein tabellarischer Vergleich wesentlicher Merkmale mit zwei
weiteren Arten der Region.
je
drewsii, H. onychoides, H. meridithii, H. mitrata,
H. pubicalyx, H. sp. Gunung Gaiding, H. sp. SV
447 und H. thomsonii aus.
Eine weitere Sammlung wird auf zwei Seiten
gezeigt, jene von Jeanette Karlsen.
Für Hoya scheinbar gut geeignete Töpfe mit
Feuchtigkeitsanzeiger werden anschließend besprochen, Vor- und Nachteile erwogen.
Ein kurzer Beitrag stellt eine günstige Bewurzelungsmethode in durchsichtigen, gut schließenden Plastikbechern vor.
Ein Bericht zum Hoya-Treffen schließt sich an.
Neue Namen werden in Form einer kurzen Wiedergabe der Erstbeschreibung und vorhandener
Bilder vorgestellt: Hoya linusii, H. chewiorum, H.
benchaii und H. hamiltoniorum.
je
Mesemb Study Group Bulletin vol. 29
No 3 2014
YOUNG, A. (2014): Conothon 4: South Africa 2010.
Part 3 of 4: The Richtersveld and south to
Cape Town.
MSGB 29 (3): 47 – 50.
Die Klipbok-Mine war
unter anderem das Ziel
dieser Exkursion. In den
Sammlungen der Conophyten-Liebhaber
sollte
mindestens eine Pflanze
stehen, die im Herkunftszusatz diesen Ort angibt. So gelang die Umrundung der Mine dann auch mit der Beobachtung
von insgesamt neun Arten. Die Fundumstände
sowie die Pflanzen werden beschrieben, weitere
Standorte auf der Fahrt in Richtung Kapstadt
werden vorgestellt, so die sukkulentenreiche Gegenden des Ploegbergs und bei Sendelingsdrif.
Cactus and Succulent Journal vol. 86 No. 4 July
– August 2014
MARX, G. (2014): Haworthias
–
natures’
naughty cultivars. Cact.
Succ. J. 86 (4): 136 –
148.
Haworthien sind im
Feld ähnlich variabel wie
die neu den Markt überschwemmenden Kultivare. Gerhard Marx, ein
ausgewiesener Kenner
der Gattung, bewertet
einige neue und ältere
Arten aus seiner Perspektive. Oft bleibt seiner
Meinung nach von einer Neubeschreibung nicht
viel übrig, sieht man sich die Variabilität im Feld
an. Andere wiederum werden als gute Arten angesehen. Es ist schwierig im Land der Haworthien! Es braucht nicht besonders hervorgehoben
zu werden, dass wundervolle Bilder den Beitrag
illustrieren und die Schönheit, und damit wohl
auch manchmal das Herausheben der Formen
vor anderen Arten belegen – zu nennen wären H.
bobii, H. joleneae oder auch H. hammeri, um nur
einige zu nennen.
COLE, D.; COLE, M. (2014): Lithoparian Recollections 34.
MSGB 29 (3): 51 – 54.
Erinnerungen an die Entstehung des ersten
Lithops-Buches und Begegnungen mit zahlreichen Freunden sind Gegenstand dieses Rückblickes über ein sukkulentenreiches Leben der Familie Cole, natürlich hauptsächlich für die Lithops. Die Erlebnisse ordnen sich um das Jahr
2003 herum ein.
CHANCE, L. (2014): Pushing the limits with cacti
and succulents in cold climates.
MSGB 29 (3): 55 – 58.
Vorstellung der Erfahrungen und Haltungsbedingungen von Sukkulenten im Freiland unter
29
Eine weitere Geschichte um die Rettung des
als ausgestorben vermuteten Lithops werneri am
Naturstandort.
recht harten, weil kalten Bedingungen. Dabei
stellt er auch Beobachtungen an gleichen im
Gewächshaus und im Freiland gehaltenden Arten an und zieht aus den sich verschiebenden
Wachstumsrhythmen Schlussfolgerungen.
EARLE, R.; MOUGIN, M. (2014): Unusual habitat
for Lithops gesinae var. gesinae.
MSGB 29 (3): 63 – 64.
Vorstellung eines für diese Art ungewöhnlichen
Standortes am Namtibberg, der eher Conophyten
erwarten lässt.
WATMOUGH, J. (2014): The MSG plant exchange
scheme & plant list.
MSGB 29 (3): 58 – 60.
Erläuterungen der Spielregeln für den Pflanzentausch der Gesellschaft sowie Veröffentlichung der Liste der zu tauschenden Pflanzen.
Drei Freunde haben Vermehrungsmaterial eingestellt. Die Liste ist überschaubar.
HAMMER, S. (2014): Notes to accompany figs.
MSGB 29 (3): 65 – 66.
Anmerkungen zu einigen teilweise ungewöhnlichen Fotos sukkulenter Pflanzen. Herausstechend ein Lithops fulleri subsp. fulleri; der sich
aus dem Spalt drängende neue Körper zeigt dabei eine deutlich andere Zeichnung als jene der
alten Blätter, sehr ungewöhnlich!
WATMOUGH, J. (2014): What ho!
MSGB 29 (3): 60 – 61.
Mitunter nicht ganz ernst gemeintes „lautes
Nachdenken“ über einige ungewöhnliche oder
auch erstaunliche Dinge bei den Sukkulenten,
meist angestoßen durch den Erwerb einer Pflanze. Diesmal wird hinterfragt, was eigentlich Smicrostigma bedeuten soll, warum eine Pflanze
heute Sphalmanthus aff. watermeyeri heißt und
ähnliche Dinge.
HAMMER, S. (2014): Elephants spotted at
Dabenoris.
MSGB 29 (3): 68.
Anmerkungen zu einigen Neuheiten aus seiner
Sammlung. Darunter ein Conophytum, welches
Ernst van Jaarsveld bei einer Exkursion in die
Dabenorisberge fand und von dem er 50 Korn an
Hammer schickte.
je
EARLE, R.; MOUTON, H.; MOUTON, F.; ROUND, J.
(2014): More in-habitat Lithops werneri.
MSGB 29 (3): 62 – 64.
Termine der FGaS und ihrer IG
(Hier veröffentlichen wir interessante Veranstaltungen, die im Zusammenhang mit unserem Hobby stehen. Bitte teilen Sie uns
Ihnen bekannte Termine mit, die geeignet sind, hier in der „Sukkulenten“ bekannt gegeben zu werden.)
(Änderungen möglich)
Jahreshauptversammlung 2015 der FGaS
Die Jahreshauptversammlung findet am 10. Oktober 2015 (Anreise ab 09.10.) im Hotel „Alte Spinnerei"
Chemnitzer Str. 89–91, 09217 Burgstädt statt. Das Rahmenprogramm dazu läuft vom 09. bis 11. Oktober
2014.
Jahreshauptversammlung 2015 der IG Ascleps
Die Jahreshauptversammlung findet am 19. September 2015 in Berg/Opf. (zwischen Nürnberg und Neumarkt gelegen) statt. Beginn der Tagung im Saal der Hotel-Gaststätte „Lindenhof“, Rosenbergstr. 13,
92348 Berg, Tel.: 091894100, ist um 14 Uhr.
30
Vorträge der Ortsgruppen der DKG in Bezug auf „andere Sukkulenten“
(Wer derartige Termine kennt, kann sie uns gerne mitteilen)
OG Cottbus – Hotel zur „Sonne“, Taubenstr. 7 – 8, 03046 Cottbus
08.10.2015 19.00 Uhr
Bernd und Waltraud Keller: Reise in den Frühling – Südafrika
OG Spremberg – Spremberger Kulturbund, Karl-Marx-Str. 60, 03130 Spremberg
20.10.2015 18.30 Uhr
D. Kalfirst: Die Gattung Conophytum
OG Sachsen-Anhalt-Süd – Hotel „Amadeus“, Pretzscher Str. 20, 06721 Osterfeld
03.03.2015 19.00 Uhr
Ralf Rockstroh: Gebirgsflora des Aostatales und Steingartenpflanzen in der eigenen Anlage
OG Berlin – Gemeinschaftshaus, Barfusstr. 34, 13349 Berlin-Wedding
04.08.2015 19.00 Uhr
Rainer Fricke: Einheimische (Freiland-) Sukkulenten
OG Eberswalde – Forstbotanischer Garten, Am Zainhammer 5, 16225 Eberswalde
21.01.2015 19.00 Uhr
Peter Hallman: Tiere und Pflanzen der Westcap Provinz Südafrikas Teil I
18.02.2015 19.00 Uhr
Peter Hallman: Tiere und Pflanzen der Westcap Provinz Südafrikas Teil II
OG Oberhausen – Restaurant „Haus Teißen“, Akazienstr. 119, 46049 Oberhausen
05.06.2015 19.00 Uhr
Dr. Jörg Ettelt: Reise nach Namibia 2014
07.08.2015 19.00 Uhr
H. Hennern: Reise nach Nord-West Australien
04.09.2015 19.00 Uhr
Stefan Arenbeck: Die Gattung Euphorbia pulcherrima (Christsterne)
OG Aachen – Hotel „Buschhausen“, Adenauerallee 215, 52066 Aachen
11.02.2015 19.30 Uhr
Hermann Kleine: Wunderwelt der Ascleps - mit Bildern aus der DKG-Mediathek
13.05.2015 19.30 Uhr
Jan und Anny Linden: Reiseimpressionen aus Südafrika
09.09.2015 19.30 Uhr
Ulrich Katz: Der Oman in der Regenzeit
OG Darmstadt – Stadtheim der Naturfreunde, Darmstr. 4a, 64287 Darmstadt
18.09.2015 20.00 Uhr
Friederike Hübner & Ulrich Tränkle: Durch Südafrika und das südliche Namibia – ein bot. Reisebericht
OG Michelstadt – Hotel „Michelstädter Hof“, Rudolf-Marburg-Str., 64720 Michelstadt
30.01.2015 20.00 Uhr
Dr. Schad: Reisebericht Schottland und Irland
29.05.2015 20.00 Uhr
Klaus Neumann: Reisebericht Nordnamibia und Südangola
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OG Rhein-Main-Taunus – Turnverein Biebrich, Rathenauplatz 13, 65203 Wiesbaden-Biebrich
04.02.2015 19.00 Uhr
Dr. Günter Donn: Schädlingsbekämpfung bei Kakteen und anderen Sukkulenten
04.03.2015 19.00 Uhr
Ernst Kluge: Auf der Suche nach Sukkulenten von Santiago/Kapverden
OG Stuttgart – Restaurant „Halbzeit“, Georgiiweg 7, 70597 Stuttgart
08.01.2015 20.00 Uhr
Detlef Bauer: Standort der Euphorbia balsamifera auf Teneriffa
OG Offenbach – „Freizeitzentrum Bornheim“, Hornbachstr. 19, 76879 Bornheim
12.06.2015 20.00 Uhr
Franz Ams: Eindrücke von Mallorca
OG München – Gasthaus zum Maibaum, Georg-Wopfner-Str. 17, 80939 München
18.09.2015 18.30 Uhr
Silvia und Anderson Ruwa: Apocynaceen des afrikanischen Kontinents
20.11.2015 18.30 Uhr
Hans Frohning: 3D-Bilder (Crassulaceen und Euphorbien)
Pflanzenbörsen
(Wer derartige Termine kennt, kann sie uns gerne mitteilen)
12.04.2015 Kakteen-Börse Schweinfurt
29.08. – 30.08.2015 Thüringer Gärtnertage mit Kakteen- und Raritätenbörse auf der EGA, Erfurt.
11.09. – 13.09.2015 Europäischen Länderkonferenz ELK in Blankenberge/Belgien.
10.10. – 11.10.2015 Sukkulenten-Börse (keine Kakteen) zur JHV der FGaS in Burgstädt.
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Fachgesellschaft andere Sukkulenten e.V.
gegr. 1982
mit vierteljährlicher Mitgliedszeitschrift „AVONIA“
Mitgliedsbeitrag Deutschland: 30 € / Jahr
Außerhalb Deutschland:
35 € / Jahr
Interessengruppen für Aloe, Ascleps, Euphorbia,
Mesembs und Yucca.
Kontakt:
Wilfried Burwitz, Postfach 100206, D-03002 Cottbus
E-Mail: [email protected]
www.fgas-sukkulenten.de
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Alsterworthia International
Wir suchen Übersetzer
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Da wir verstärkt Artikel aus fremdsprachigen
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Uwe Bayer
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Tel/Fax: +49(0) 26 55/36 14
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