Pfeilschwanzkrebs

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Pfeilschwanzkrebs | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt
Pfeilschwanzkrebs
Lim ulus polyphem us
Sie sind wahre Boten der Urzeit: Pfeilschwanzkrebse gibt es schon seit
150 Millionen Jahren auf der Erde und sie haben sich seither kaum
verändert.
Aussehen
Pfeilschwanzkrebse gleichen kaum einem anderen Tier, das wir kennen.
Ihr schildförmiger Vorder- und der trapezförmige Hinterkörper sind von je
einer panzerartigen Rückenplatte bedeckt, die gegeneinander beweglich
sind.
Der Körperumriss gleicht ein bisschen einem Pferdehuf.
Der Hinterkörper ist an den Seiten mit
gezackten Stacheln bedeckt. In der Mitte hat er einen langen,
stachelartigen Schwanz.
Deshalb werden sie auch Schwertschwänze genannt.
Sie besitzen Scheren zum Ergreifen der Nahrung sowie fünf Beinpaare.
Diese liegen unter dem Vorderkörper.
Das erste Beinpaar ist besonders stark verbreitert. Auf ihm liegen die
Geschlechtsöffnungen.
Außerdem bedecken sie wie ein Deckel die nachfolgenden Beinpaare, die
die Kiemen tragen, mit denen die Tiere atmen. Das letzte Beinpaar dient
der Fortbewegung auf dem Meeresboden.
Auf dem Panzer des Vorderkörpers sitzt seitlich je ein so genanntes
Komplexauge, das sich aus mehreren einzelnen Augen zusammensetzt. Zusätzlich befinden sich in
der Mitte des Vorderkörpers dicht nebeneinander die zwei Mittelaugen.
Pfeilschwanzkrebse werden bis zu 70 Zentimeter lang und können bis zu fünf Kilogramm wiegen.
Heimat
Vor vielen Millionen Jahren waren Pfeilschwanzkrebse vermutlich in allen Meeren der Welt zu Hause.
Heute findet man sie noch an der Atlantikküste Nordamerikas vom US-amerikanischen Maine bis nach
Yukatan in Mexiko sowie in den tropischen Meeren Südostasiens.
Lebensraum
Pfeilschwanzkrebse sind reine Meeresbewohner. Sie leben auf dem Meeresboden. Die
Pfeilschwanzkrebse der nordamerikanischen Küste kommen bis in 50 Meter Wassertiefe vor.
Rassen und Arten
Trotz ihres Namens "Pfeilschwanzkrebs" sind sie gar keine echten Krebse, sondern gehören zur
Gruppe der Spinnentiere und dort zur Ordnung der Schwertschwänze. Deren Vorfahren gab es schon
vor 440 Millionen Jahren auf der Erde.
Heute gibt es noch fünf verschiedene Arten der Pfeilschwanzkrebse, die in drei Gattungen aufgeteilt
werden. Die Gattungen Tachypleus und Carcinoscorpius leben in den warmen, tropischen Ozeanen
Südostasiens. Die Gattung Limulus lebt im gemäßigten Wasser an der nordamerikanischen
Atlantikküste.
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Lebenserwartung
Es ist nicht bekannt, wie alt Pfeilschwanzkrebse werden können.
Alltag
Pfeilschwanzkrebse sind lebende Fossilien: Frühe Verwandte von ihnen
schwammen bereits vor über 250 Millionen Jahren durch die Ozeane.
Die Pfeilschwanzkrebse selbst gibt es bereits sein über 150 Millionen
Jahren. Sie haben sich bis heute kaum verändert.
Das beweisen Funde von versteinerten Pfeilschwanzkrebsen. Diese hat
man zum Beispiel in Solnhofen in Bayern entdeckt und sie sehen fast
genauso aus wie ihre heute lebenden Nachkommen.
Überleben konnten sie so lange Zeit, weil sie sehr anpassungsfähig sind und sowohl
unterschiedliche Salzgehalte des Meerwassers als auch verschiedene Wassertemperaturen gut
vertragen.
Die urzeitlichen Meeresbewohner haben eine sehr eigenartige Art sich
fortzubewegen:
Sie schwimmen mit dem Bauch nach oben im Wasser. Dabei bewegen
sie ihre blattartig verbreiterten Beine auf und ab.
So können sie sich sehr geschickt und wendig durch das Wasser
bewegen. Der lange Schwanz dient dabei als Antrieb.
Manchmal graben sie sich im Sand ein oder kriechen über den
Meeresboden.
Dabei hinterlassen sie typische dreizehige Spuren im Sand.
Solche Spuren hat man auch in versteinerter Form entdeckt und hielt sie
früher irrtümlich für die Fußabdrücke eines urzeitlichen Vogels.
Freunde und Feinde
Vor allem Seevögel und Meeresschildkröten machen Jagd auf Pfeilschwanzkrebse. Aber auch die
Menschen sind eine Bedrohung für sie, weil durch die Verschmutzung der Meere durch die Menschen
ihr Lebensraum bedroht ist.
Nachwuchs
Pfeilschwanzkrebse werden erst mit etwa neun bis zwölf Jahren geschlechtsreif. Obwohl sie
Meeresbewohner sind, kommen sie zur Fortpflanzung im Frühjahr an Land. Dann kriechen sie zu
Tausenden aus dem Wasser an die Strände, um sich dort zu paaren.
Das ist eine ziemlich langwierige Prozedur: Teilweise tragen die Weibchen die Männchen wochenlang
auf ihrem Rücken umher. Dabei klammern sich die Männchen mit dem ersten hakenförmigen
Laufbeinpaar am Körper des Weibchens fest. Schließlich legt dieses 200 bis 1000 je zwei bis drei
Millimeter große Eier in eine Sandmulde ab. Dort werden sie vom Männchen besamt.
Aus den Eier schlüpfen zunächst ein Zentimeter lange Larven, die im freien Wasser schwimmen und
im Sand nach Futter graben. Die Larven wachsen zu Pfeilschwanzkrebsen heran und müssen sich
dabei mehrmals häuten, wenn ihr Panzer zu klein wird.
Ernährung
Pfeilschwanzkrebse ernähren sich vor allem von Krebsen, Würmern, Muscheln oder Aas. Ihr Futter
finden sie, indem sie den Sand auf dem Meeresboden durchwühlen.
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