polaris 95 - Sternwarte Lübeck

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Nr. 95
3/2015
Mitteilungen des
Arbeitskreis Sternfreunde Lübeck e.V.
6
1
20
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Vorstand und Redaktion wünschen allen Mitgliedern,
ihren Verwandten und Bekannten
sowie den Freunden des Vereins
ein frohes Weihnachtsfest und ein gesundes neues Jahr.
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Bildbeschreibungen
Das Titelbild zeigt den Trifidnebel
(M 20, NGC 6514), einen Emissions- und
Re­flexionsnebel im Sternbild Schütze. Der
Name stammt von dem lateinischen Wort
trifidus „dreigeteilt, dreigespalten“, da eine
dunkle Staubwolke (Barnard 85) den Nebel
dreiteilt. Aufgenommen von Dirk Zachow auf
dem Internationalen Teleskoptreffen (ITT)
in Kärnten (Österreich).
Auf der 2. Umschlagseite sehen wir den
Nordamerikanebel (NGC 7000). Es ist ein dif-
fuser Gasnebel im Sternbild Schwan. Seinen
Namen erhielt er aufgrund seiner Form, die
an eine Landkarte des nordamerikanischen
Kontinents erinnert. Aufgenommen von Ralf
Biegel.
Die Rückseite ziert ein Bild von Oliver
Paulien. Es zeigt die prächtige Milchstraße,
die über dem Mecklenburger Teleskoptreffen
in Lohmen zu sehen war.
Zu den Teleskoptreffen in Kärnten und
Lohmen gibt es Berichte in diesem Heft.
Jahresbeitrag 2016
Für das Jahr 2016 ist ein Mitgliedsbeitrag in Höhe von 30€ (ermäßigt 15€) zu zahlen. Der Beitrag ist zu Beginn des Jahres fällig und bis spätestens Ende Februar
2016 zu begleichen. Der ASL e.V. hat den Zahlungsverkehr auf das SEPA-Verfahren
(Single Euro Payments Area) umgestellt. Zusätzlich zu der bekannten Bankverbindung
teilen wir Ihnen / Euch unsere IBAN (International Bank Account Number) und den BIC
(Bank Identifier Code) mit.
Sparkasse zu Lübeck AG
Konto Nr.: 2 209 500 • BLZ: 230 501 01
IBAN: DE64 2305 0101 0002 2095 00 • BIC: NOLADE21SPL
Barzahlung bei einem Vorstandsmitglied ist im Rahmen von Veranstaltungen des Vereins
oder der Sternwarte weiterhin möglich (für den Verein die kostengünstigste Variante).
Um die Buchungsgebühren möglichst niedrig zu halten und so die Vereinskasse zu entlasten, sollte die Begleichung der Beiträge möglichst per Einzugsermächtigung erfolgen.
Die Belastung erfolgt dann Mitte Januar. Entsprechende Formulare können beim Vorstand
angefordert werden. (Die Überweisung ist die für den Verein teuerste Variante.)
––
Einladung zur Mitgliederversammlung
Liebes Mitglied!
Zur ordentlichen Mitgliederversammlung des ASL e. V. sind Sie herzlich
eingeladen, und wir würden uns freuen, wenn Sie daran teilnehmen
würden. Die Versammlung findet statt am:
Sonnabend, dem 27. Februar 2016
um 16:00 Uhr
im Vortragssaal der Sternwarte Lübeck
Am Ährenfeld 2, 23564 Lübeck
Tagesordnung:
1. Begrüßung der Mitglieder und Feststellung der Beschlußfähigkeit
2. Verlesung und Genehmigung des Protokolls der ordentlichen
Mitgliederversammlung vom 28. Februar 2015
3. Aktueller Sachstand Zukunft der Sternwarte Lübeck
4. Jahresberichte
4.1. Bericht der Sternwartenleitung
4.2. Vereinsbericht
4.3. Bericht der FG „Digitale Astrofotografie“
4.4 Bericht der FG „Visuelle Beobachtung“
4.5. Bericht der POLARIS-Redaktion
4.6. Bericht über die Internet-Präsentation
4.7. Bericht des Pressereferenten
4.8. Bericht des Gerätewartes
4.9. Geschäftsbericht inkl. Jahresabschluß 2015
5. Kassenbericht durch die Kassenprüfer
6. Entlastung des Vorstandes
7. Wahlen
7.1. Vorstand
7.2. Kassenprüfer
8. Haushaltsplan 2016
9. Veranstaltungen / Verschiedenes
Anträge zur Tagesordnung müssen, soweit sie sich nicht aus der
Diskussion ergeben, dem Vorstand spätestens 24 Stunden vor Beginn
der Mitgliederversammlung vorliegen.
Der Vorstand
Inhaltsverzeichnis
S. 3
S. 4
S. 5
S. 5
S. 5
S. 6
S. 7
S. 8
S. 8
S. 8
S. 9
S. 10
S. 10
S. 12
S. 14
S. 15
S. 18
S. 20
S. 22
S. 22
S. 33
S. 34
S. 35
Bildbeschreibungen • Jahresbeitrag 2016
Einladung zur Mitgliederversammlung
Inhaltsverzeichnis
Aus dem Verein
Neue Mitglieder • Noch mehr neue Mitglieder
Terminkalender
Vortragsprogramm Winter / Frühjahr 2016 der Sternwarte Lübeck
Einladung zum Adventskaffeetrinken
Astro-Abende in der Sternwarte
Astronomietag
Lübecker Staffelmarathon 2015
Berichte
Planetenweg – Besuch des Planetenlehrpfades bei Ranies (Elbe)
NCG 253 – Die große Sculptorgalaxie
ASL-Sommerfest 2015
Das 6. MTT in Lohmen 2015
Astronomische Zeichnungen
Die totale Mondfinsternis vom 28.09.2015
Serien
Das Sternbild Jagdhunde (Canes Venatici)
Erinnerungen eines Redakteurs – Teil III – ???
Planeten-Sudoku • An dieser POLARIS haben mitgewirkt
Impressum
Aus dem Verein
Neue Mitglieder
Als neue Mitglieder begrüßen wir recht herzlich:
Friedrich Bahr, Hartmut Kiesling und Markus Schütt
Herzlich Willkommen!
Noch mehr neue Mitglieder
Versehentlich wurden nicht alle neuen Mitglieder an dieser Stelle begrüßt.
Wir bitten, das zu entschuldigen und holen dies hiermit nach.
Als neue Mitglieder begrüßen wir nachträglich recht herzlich:
Rose Ammann, Dr. Klaus Frick und Manfred Holl (wieder dabei)
Herzlich Willkommen!
––
Terminkalender
Dezember
Mittwoch, 02.12.
19:00
Astro-Abend
Donnerstag, 17.12.
19:00
Fachgruppe „Digitale Astrofotografie“
Sonnabend, 19.12.
16:00
Fachgruppe „Visuelle Beobachtung“
Sonntag, 20.12.
16:00
ASL-Adventskaffeetrinken
Januar
Mittwoch, 06.01.
19:00
Astro-Abend
Donnerstag, 21.01.
19:00
Fachgruppe „Digitale Astrofotografie“
Sonnabend, 19.12.
16:00
Fachgruppe „Visuelle Beobachtung“
Mittwoch, 03.02.
19:00
Astro-Abend
Donnerstag, 18.02.
19:00
Fachgruppe „Digitale Astrofotografie“
Sonnabend, 20.02.
16:00
Fachgruppe „Visuelle Beobachtung“
Sonnabend, 27.02.
16:00
ASL Mitgliederversammlung (siehe Einladung auf Seite 4)
Mittwoch, 02.03.
19:00
Astro-Abend
Sonnabend, 12.03.
16:00
Fachgruppe „Visuelle Beobachtung“
Donnerstag, 17.03.
19:00
Fachgruppe „Digitale Astrofotografie“
Februar
März
Sonnabend, 19.03.
15:00-24:00 Bundesweiter Astronomietag 2016 (siehe Seite 8)
Sonntag, 27.03.
Zeitumstellung auf Sommerzeit
April
Mittwoch, 06.04.
19:00
Astro-Abend
Mittwoch, 06.04.
09:40
Mond bedeckt Venus
Do., 07.-So., 10.04.
Aschberg Frühjahrs-Teleskoptreffen (AFT) in Ascheffel
Donnerstag, 21.04.
19:00
Fachgruppe „Digitale Astrofotografie“
Sonnabend, 23.04.
16:00
Fachgruppe „Visuelle Beobachtung“
Montag, 09.05.
13:10
Merkurtransit
Donnerstag, 19.05.
19:00
Fachgruppe „Digitale Astrofotografie“
Mai
Juni
Sonnabend, 11.06.
6. Norddeutches Sternwartentreffen (NST) in Osnabrück
August
Do., 11.-So.,14.08.
7. Mecklenburger Teleskoptreffen (MTT) in Lohmen
September
Fr., 02. - So., 04.09.
Teleskoptreffen „Hoher Berg“ bei Syke
Fr., 11.- So., 13.09.
4. Schleswig-Holsteiner Teleskoptreffen (SHT) in Rendswühren
Oktober
Sonntag, 09.10.
Lübecker Staffelmarathon
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Sternwarte Lübeck
Vortragsprogramm Winter / Frühjahr 2016
Abendvorträge (20:00 Uhr)
15.01.2016
22.01.2016
29.01.2016
05.02.2016
12.02.2016
19.02.2016
26.02.2016
04.03.2016
11.03.2016
18.03.2016
100 Jahre Einstein:
Schwarze Löcher im Weltall
Dr. David Walker
Das Oklo-Phänomen: „Wer hat das Uran geklaut?“
Dr. Klaus Ammann
100 Jahre Einstein:
Gravitationswellen
Dr. David Walker
Kosmologie der Aufklärung
Dr. Ulrich Steinmann
Hinter dem Horizont: Das europäische Riesenteleskop der Zukunft
Dr. Jochen Liske, Hamburger Sternwarte
100 Jahre Einstein:
Alexander Friedmann: Der Mann, der das Universum expandieren ließ
Hans-Joachim Domke
Algol: der Teufelsstern
Volkmar Andres
Die transneptunischen Objekte
Dr. Matthias Hünsch, Hamburger Sternwarte
Neues aus astronomischer Forschung
Andreas Goerigk
Alien Skies: Das Klima auf Sternen und fremden Planeten
Prof. Dr. Peter Hauschildt, Hamburger Sternwarte
Sternenabende für Kinder (18:00 Uhr)
15.01.2016
12.02.2016
18.03.2016
Auf der Suche nach außerirdischem Leben
Eileen Hoßfeld und Jacqueline Schmalmack
Ollis bunte Reise zu den Sternen
Oliver Paulien
Der Mond muß weg!
Michael Kremin und Torsten Lohf
––
Einladung zum Adventskaffeetrinken
Am Sonntag, dem 20. Dezember 2015, wollen wir uns ab 16:00 Uhr wieder zu unserem
traditionellen Adventskaffee im Seminarraum der Sternwarte zusammenfinden und bei
Kaffee, Kuchen und Kerzenlicht ein paar gemütliche Stunden verbringen. Hierzu sind alle
Mitglieder, Freunde und Bekannte herzlich eingeladen.
Wer einen Kuchen backen oder beim Aufbau (ab 15:00 Uhr) mithelfen möchte, melde
sich bitte bis zum 3. Advent (14. Dezember) per E-Mail unter
[email protected]
bei einem der Vorstandsmitglieder.
Astro-Abende in der Sternwarte
Der Verein trifft sich regelmäßig an den Astro-Abenden, die immer am ersten Mittwoch
eines Monats (außer an Feiertagen) um 19:00 Uhr im Seminarraum der Sternwarte Lübeck
beginnen. Die nächsten Termine lauten:
6. Januar, 3. Februar, 2. März und 6. April 2016.
––
Lübecker Staffelmarathon 2015
42.195 Meter laufend durch die Stadt
Bildimpressionen von Oliver Paulien
Unser diesjähriges Läuferteam – Platz 83 von 132 in 3:40:50 war das Ergebnis
Ralf Biegel und Oliver Paulien mit den „Staffelhölzern“
––
Berichte
Planetenweg
Besuch des Planetenlehrpfades bei Ranies (Elbe)
von Klaus Ammann
Ein Planetenweg (oder auch Planetenwanderweg, Planetenlehrpfad) ist eine besondere Art eines Wanderwegs, bei dem entlang der Wanderstrecke ein maßstabsgerecht
verkleinertes Modell des Sonnensystems
dargestellt wird. Üblicherweise werden die
Planeten sowie die Sonne maßstabsgetreu
in Größe und Abstand entlang der Strecke
aufgestellt. In Deutschland gibt es bereits
zahlreiche Planetenwege, in Schleswig-Holstein allerdings nur deren 2 (in Wedel und
Plön). Die Machart der Modelle ist durchaus
unterschiedlich. Sie reicht von Planeten-Modellen unter Acrylglashauben, über gegossene
Bronzestelen, im Fußweg eingelassene Metallplatten bis zu regengeschützten Schautafeln.
Der Verfasser dieser Zeilen machte während
einer Radtour an der Elbe die Bekanntschaft
mit dem Planetenlehrpfad bei Ranies (seit
2009 Stadtteil von Schönebeck/Elbe) in Sachsen-Anhalt. Dieser Lehrpfad ist im Maßstab
1:1.000.000.000 ausgelegt, so dass der dort
noch als neunter Planet aufgeführte Pluto
einen Abstand von 5.900 m zur Sonne aufweist und die Sonne ein Durchmesser von
1,4 m hat (Bild 1). Die Informationen zu den
einzelnen Planeten und zur Sonne sind auf
Bronze-Tafeln eingraviert, die gut lesbar am
Wegrand aufgestellt sind (Bilder 1 und 4).
Darunter befinden sich noch kleine Alu-Tafeln mit Blindenschrift. Durch den über eine
längere Distanz geraden Streckenverlauf kann
die Sonne bereits von der Marsposition aus
erkannt werden. Dadurch bekommt der (Rad)Wanderer an den Positionen von Mars, Erde,
Venus (Bild 3) und Merkur (Bild 2) einen Eindruck von der Größe der Sonnenscheibe, wie
sie sich auf diesen Planeten darstellt.
Bild 1: Sonne mit Erläuterungstafel
Bild 2: Sonne von Merkurposition aus gesehen
– 10 –
Bei der Planung eines Planetenweges stellt
sich zunächst die Frage nach dem für die jeweilige Situation geeigneten Maßstab. Neben dem
oben erwähnten Maßstab von 1:1.000.000.000
wird häufig der Maßstab von 1:1.400.000.000
gewählt. Dabei landet man bei einem Sonnendurchmesser von genau 1,00 m. Wenn man
diesen Maßstab auf die Lübecker Verhältnisse
überträgt, stellt sich heraus, dass man unser
Planetensystem (Sonne bis Neptun) genau
in den 3,3 km vom Kohlmarkt bis zum (heutigen) Standort der Sternwarte unterbringen
könnte. Der Planetenweg ginge dann vom
Kohlmarkt über Wahmstraße, Krähenstraße,
Moltkestraße, Walderseestraße, Marlistraße,
Brandenbaumer Landstraße und schließlich
durch den Blütenweg zur Sternwarte Am Ährenfeld. Ein Fußgänger, der mit etwa 4,6 km/h
unterwegs wäre und somit die 3,3 km (entsprechend 4.500.000.000 km für die Strecke
Neptun – Sonne) in 43 Minuten reiner Gehzeit
absolvieren würde, wäre mit ziemlich genau
der 6-fachen Lichtgeschwindigkeit in unserem
Planetensystem unterwegs. Das ist ganz schön
zügig! Um allerdings zum nächstgelegenen Fix-
stern (Alpha Centauri) zu gelangen, müsste er
265 Tage ohne Unterbrechung weiter wandern,
denn im gleichen Maßstab wäre dieser Stern
immer noch 29.300 km entfernt. Dort würde
den Sternenwanderer ein Doppelsternsystem
erwarten mit Durchmessern von 1,22 m (Komponente A) bzw. 0,86 m (Komponente B), das
sich mit einem mittleren Abstand von ca. 2,5
km umkreist. Ein solcher Abstecher scheint
mir allerdings den Rahmen eines Planetenweges ein wenig zu sprengen; der geschilderte
Sachverhalt sollte wohl besser auf einer der
Info-Tafeln erläutert werden.
Momentan träumen wir ja alle von einer
neuen Sternwarte. Dieser Beitrag knüpft daran
an und macht einen Vorschlag, wie wir den
Lübecker Bürgern den Weg zur neuen Sternwarte weisen könnten.
P.S.: Träume gehen manchmal in Erfüllung. Man muss nur dran glauben und etwas
warten können.
Bild 3: Sonne von der Venusposition aus gesehen
Bild 4: Beispiel einer Erläuterungstafel
– 11 –
NCG 253 – Die große Sculptorgalaxie
(Silver Coin Galaxy, Silver Dollar Galaxy, Caldwell 65)
von Dr. Dirk Zachow
Am Oktober-Astroabend habe ich erneut
vom Internationalen Teleskoptreffen (ITT)
auf der Emberger Alm in Kärnten berichtet.
Bereits 2008 war von mir zu lesen, welche
Faszination die große Sculptorgalaxie NGC
253 auf mich ausübt (POLARIS Nr. 74) und
wie spannend der visuelle Erstkontakt damals war.
Zwischenzeitlich habe ich die uns fast
30 Bogenminuten groß erscheinende Spiralgalaxie auch fotografisch erfasst. Mit ihrer
Position bei -25°17‘ Deklination im Sternbild
Sculptor bot sich dafür abermals das ITT als
idealer Standort für mich an.
Das erste Bild zeigt NGC 253 bei 420mm
Brennweite (Vixen ED81S bei f/5.2, Originalreducer). Belichtet wurde 70 Minuten
(10 Einzelaufnahmen à 7 Min.) bei ISO 800
mit einer Canon EOS 600Dmod. Aufgenommen wurde es am 24.09.2014 in Kärnten.
Die zweite Aufnahme aus diesem Jahr
lässt noch einmal eine Steigerung erkennen. Der Vixen Fotonewton R200SS mit
800 mm Brennweite bei f/4 lässt komfortable Belichtungen zu. Hier wurde 80 Minuten lang (16 x 5) bei ISO 800 mit derselben
Kamera belichtet. Aufnahmedatum war der
12.09.2015 in Kärnten.
Das Bild der ESO (1) wurde mit dem
Wide Field Imager (WFI) am MPG/ESO
2,2-Meter-Teleskop am La Silla-Observatorium erstellt und zeigt die Spiralgalaxie
zum Vergleich in strahlender Pracht. Ich habe
Schmalband CCD-Aufnahmen von anderen
Bild 1: NCG253 – 420mm
– 12 –
ITT-Teilnehmern gesehen, die sich von meiner Euphorie haben anstecken lassen und
deren Bilder zeigen so viele Details in hoher
Auflösung, so dass ich NGC 253 unbedingt
auch den CCD-Fotografen ans Herz legen
möchte!
Die visuell ca. 7,6 mag helle Galaxie ist
im Sternbild Sculptor gelegen und erreicht
bei uns lediglich 11° Kulminationshöhe in
den Monaten August bis Oktober. Eine Reise
mindestens in die Alpen ist also empfohlen.
Steve O’Meara listet sie als Nr. 65 in seinem
Katalog heller Deep Sky Objekte außerhalb
des Messierkatalogs (2).
Schafft es jemand visuell hier in Norddeutschland im nächsten Sommer?
Literatur- und Herkunftshinweise:
(1) www.eso.org/public/germany/images/eso0902c
(2) Stephan James O`Meara, The Caldwell Objects,
Deep-Sky Companions, Cambridge University Press
Bild 3: NGC 253 – Bild der ESO
Bild 2: NGC 253 – 800mm
– 13 –
ASL-Sommerfest 2015
von Oliver Paulien
– 14 –
Das 6. MTT in Lohmen 2015
MTT – Mecklenburger Teleskoptreffen
von Oliver Paulien
Ein Jahr Planung und
Es herrschte wieder
Vorfreude auf das Teleeinmal eine tolle Stimskoptreffen haben sich
mung unter den Sterngelohnt. Vom 20. bis 23.
freunden. Obwohl man
August 2015 fand das 6.
sich eigentlich nur einTeleskoptreffen in Lohmal im Jahr sieht, ist eine
men statt. Die SternHerzlichkeit unter den
freunde aus Rostock
Sternfreunden zu spüren,
legten sich wieder einmal
die ist einzigartig. Und da
„Pluto“ in seiner Dackelhütte
ordentlich ins Zeug und
sag noch einer, Nordlichter
haben das perfekte Wetter für das Treffen sind kühl und wortkarg…
bestellt. Vier Tage Sonne pur und 38 Grad
Nachdem ich in 1,6 Sekunden unter dem
Hitze auf dem Campingplatz am Garder See Gelächter vieler unserer Sternfreunde aus
und drei traumhafte klare Nächte. Ach, war dem ASL meine Dackelhütte aufgebaut hatte,
das schön! Nach meinem Aufruf in unserem wurden die Teleskope aufgebaut. Und schon
Verein reisten dann doch tatsächlich 25 Mit- war die Geschichte von Pluto geboren. Tagsglieder an. Damit füllten wir aus Lübeck den über wurde die Sonne im Weißlicht und im
Platz bis in die letzte Ecke, und wir stellten Hα-Licht beobachtet. Riesige Protuberanzen
natürlich die größte Fraktion an Sterngu- waren zu bewundern. Der Schweiß lief einem
ckern unter den anderen Vereinen.
nur so über die Augen bei der Affenhitze,
– 15 –
Milchstraße über Lohmen
und so musste man sich natürlich oben im
Lokal bei einem riesigen Eisbecher abkühlen.
Tja, zwei bis drei Becher mit viel Obst, Sahne
und Likör gingen da schon drauf. Danach
folgte dann am späten Nachmittag die Garder
Seenplatte mit Salat und Möhren. Ach, war
das lecker!
Die Nacht brach herein und eine traumhafte Milchstraße spannte sich über uns aus.
So einen dunklen Himmel haben viele unserer Mitglieder noch nicht erlebt. Überall auf
„Pluto“ und „Zeus“
Starman
– 16 –
dem Platz hörte man die Begeisterung über
die Wunder im All. Bei Ralf und mir glühten
die Sensoren der Kameras, und wir machten
wieder einmal super Bilder vom Nachthimmel. Dieses Jahr stand bei mir die Fotografie
von einigen tiefstehenden Objekten auf dem
Plan. So gelangen mir schöne Aufnahmen
der Galaxie NGC 253 im Sternbild Sculptor.
Die Galaxie steht bei einer Deklination von
minus 25 Grad am Himmel und ist echt sehr
schwer zu knacken. Aber in Lohmen ist das
ein Kinderspiel. Ralf Biegel quälte seinen
neuen Refraktor auch bis zum letzten und so
machte er ebenfalls tolle Bilder. Uns allen hat
dieses Treffen so viel Freude gemacht, dass
wir nächstes Jahr wieder kommen wollen.
Wahrscheinlich sind wir dann noch mehr.
Und ich habe sogar schon Anfragen auf eine
Nacht mit mir in meiner Pluto-Hütte. Na,
wenn das nichts ist, und bei unserem Glück
wird das Wetter 2016 bestimmt auch wieder
so schön. Also ich packe jetzt schon mal.
M 31, M32 und M 110
– 17 –
M 16
NGC 253
Astronomische Zeichnungen
von Silke Moll
To ta l e Mo n d f i n ste r n i s vo m
28.09.2015, ca. 04:50 MEZ, gezeichnet entsprechend Ansicht durch ein
Fernglas 10x40 und mit den bloßen
Augen
M103 ist ein kleiner offener Sternhaufen mit
dem Doppelstern Struve 131 im Sternbild
Cassiopeia. Entfernung: ca. 7.200 Lj.
NGC457, Eulenhaufen (Cassiopeia), die
„Augen“ leuchten sehr stark, eins in Blau
und eins in Weiß. Entfernung: ca. 7.900 Lj.
– 18 –
M17 ist ein Emissionsnebel im
Sternbild Schütze (Sagittarius). Er wird auch Omegaoder Schwanennebel genannt.
Entfernung: ca. 5.000Lj.
NGC 6960 ist der westliche Teil vom
Cirrusnebel im Sternbild Schwan
(Cygnus). Es ist ein Supernova­
überrest. Entfernung: ca. 2.000 Lj.
– 19 –
Die totale Mondfinsternis vom 28.09.2015
von Oliver Paulien
– 20 –
Die totale Mondfinsternis vom 28.09.2015
von Ralf Biegel
– 21 –
Serien
Das Sternbild Jagdhunde (Canes Venatici)
Herkunft, Mythologie, Beobachtungshinweise
zusammengestellt von E.-Günter Bröckels
Die Jagdhunde sind eines der weniger auffälligen Sternbilder des nördlichen Sternenhimmels. Dem bloßen Auge bietet es auf den
ersten Blick gerade mal zwei Sterne, nämlich
ein helleres Dreifachsystem und ein Stern der
4ten Größenklasse. Bei längerer Betrachtung
des heutigen Areals dieses Sternbildes zeigen
sich je nach Durchsicht etwa 10 bis 15 Sterne.
Der damals in Danzig lebende Astronom Johannes Hevelius (1611–1687) konnte noch
23 Sterne mit bloßem Auge erkennen und
Argelander sogar 54. Dem aufmerksamen
teleskopbewaffneten Beobachter bietet das
heutige Areal der Jagdhunde mehrere Galaxien und einen Kugelsternhaufen, die in
den Messierkatalog und anderen modernen
Katalogen von Himmelsobjekten aufgenommen wurden.
Die Jagdhunde waren in der Antike noch
kein eigenes Sternbild. Ihre Sterne wurden
dem Sternbild der Großen Bärin zugerechnet, befinden sich die Jagdhunde doch südlich, also unterhalb der Deichsel des „Großen
Wagens“ bzw. unter dem Schwanz der Großen Bärin.
Erst Johannes Hevelius nimmt die Jagdhunde als eigenständiges Sternbild in seinem
Himmelsatlas „Prodromus Astronomiae“ auf.
Dieser wird aber erst 1690, also drei Jahre
nach seinem Tod, veröffentlicht.
Jedoch dürften die Jagdhunde schon
vorher bekannt gewesen sein, denn auf alten Abbildungen werden die Hauptsterne
Chara/Freude und Asterion/der Sternreiche
als die Jagdhunde des Bärenhüters/Bootes
dargestellt. So auch auf einem Holzschnitt
der Planisphäre „Imagines Syderum Coelestium“ von Petrus Apanus (1496–1552), der den
Jagdhunden Halsbänder verpasste und sie an
Leinen von Bootes führen lässt. Eine gleichartige Darstellung finden wir auch im Atlas
novus coelestis von Johann Gabriel Doppelmaier bei John Flamsteed (1646–1719) und
in den Sternkarten des Johann Elert Bode
(1747–1826). Proctor nennt dieses Sternenareal Catuli, die jungen Hunde.
Auch die Araber hatten für diese Sterne
eine eigene Bezeichnung und nannten sie
„Al Karb al Ibl“, was übersetzt etwa Last des
Kamels bedeutet.
Für einen christlichen Sternenatlas setzte
Jakob Bartsch hier den Ursprung bzw. die
Quelle des Flusses Jordan ein, in welchem
Jesus Christus getauft wurde.
Bei den Chinesen wird eine kleine Gruppe von Sternen nahe den Hundeköpfen mit
– 22 –
San Kung bezeichnet, was etwa „Wächter der
rechtmäßigen Erben“ bedeutet.
Dem Sternbild Jagdhunde wurde leider
keine eigene Mythologie zuteil.
Das heutige Sternbildareal mit seinen
Grenzen nach IAU-Beschluss von 1928 erstreckt sich in Rektaszension von 12h06m22s
bis 14 h07 m33 s und in Deklination von
27°50´38“ bis hinauf nach 52°21`35“. Da es
mehrere stufenartige Einschnitte aufweist,
schließt es eine Fläche von nur 465 Quadratgrad ein. Auf dieser Fläche tummeln sich,
überwiegend im südlichen bis mittleren Bereich, 12 Galaxien, welche schon unseren
modernen Amateurteleskopen ab 100mm
Öffnung zugänglich sind. Zudem befindet
sich in den Jagdhunden einer der schönsten
Kugelsternhaufen.
Wie schon erwähnt befindet sich das
Sternbild Canes Venatici unter dem Schwanz
der Großen Bärin und wird auch im Osten
von ihr begrenzt. Im Süden ist das „Haar der
Berenike“ und im Westen der „Bootes“ sein
Nachbarsternbild. Das Sternbild Jagdhunde
ist von 90° bis hinunter auf -38° voll sichtbar und es geht zur Beobachtungszeit 22:00
Uhr MEZ vom 24sten April bis zum 25sten
Mai durch den Meridian. Somit hat es seinen
Höchststand um den 10ten Mai.
Canes Venatici
Abkürzung: CVn
Genitiv: Canum Venaticorum
deutsch: Jagdhunde
α CVn hat die Eigennamen Asterion/der
Sternenreiche und Cor Caroli/Herz des Karl
und ist mit einer scheinbaren Helligkeit von
2,90m auffallend hell. Zum Ursprung des
Namens existieren mehrere Versionen. So
soll er an die englischen Könige Karl I. und
Karl II. erinnern. Karl I. wurde im Jahre 1649
hingerichtet. Als sein Sohn Karl II. 1660 den
Thron bestieg und damit die Dynastie der
Stuarts fortsetzte, soll der Stern nach Aussage
des Hofphysikers Sir Charles Scarborough
besonders hell geleuchtet haben. Der englische Kartograf Francis Lamb stellte den
Stern 1673 in einer Sternkarte als gekröntes
Herz dar und nannte ihn Cor Caroli Regis
Martyris in Erinnerung an die Hinrichtung
König Karls des I.
Einer anderen Quelle nach ehrte der
Hofastronom Edmond Halley Karl II. anlässlich der 1675 stattgefundenen Eröffnung
der Sternwarte Greenwich.
Die antiken Astronomen Al Sufi und Ulug
Beg nannten diesen Stern Al Kabid al Asad
was soviel wie Leber des Löwen bedeutet.
Für die Chinesen stand dieser Stern für einen Thronsessel und sie nannten ihn Chang
Chen.
Der Sternname Asterion passt auch
besser auf α CVn, da wir es hier mit einem
Mehrfachsystem zu tun haben. Im Teleskop
erscheint α Canum Venaticorum als Doppelstern. In 19,4 Bogensekunden Abstand
wird ein 5,61m heller Stern sichtbar. Der 120
Lichtjahre entfernte hellere Stern α2 CVn ist
selbst ein Doppelstern. Er besitzt einen Begleiter, der ihn in 5,47 Tagen umkreist. Die
Sterne weisen allerdings einen so geringen
Abstand voneinander auf, dass sie mit einem
optischen Teleskop nicht getrennt werden
können. Lediglich das Spektrum weist periodische Veränderungen auf. Derartige Systeme
werden als spektroskopische Doppelsterne
bezeichnet.
Mit den Umläufen geht auch eine synchrone Veränderung des Magnetfeldes und
der Helligkeit zwischen 2,84m und 2,98m
einher. α2CVn ist der Namensgeber einer
Gruppe von veränderlichen Sternen, den α2Canum-Venaticorum-Veränderlichen, deren
charakteristisches Merkmal starke Magnetfeldschwankungen sind.
Der Stern α1CVn ist ebenfalls ein spektroskopischer Doppelstern.
– 23 –
β CVn trägt den Eigennamen Chara, das
griechische Wort für Freude. Gelegentlich
findet man aber auch hier den Namen Asterion. Dieser Name bezog sich ursprünglich
auf den „südlichen Hund“ des Sternbildes,
bezeichnete später aber im Austausch der Namen auch den Stern β Canum Venaticorum.
Chara ist der zweithellste Stern und markiert
allgemein gebräuchlich den östlichen Hundekopf. Sein gelbes Licht mit einer scheinbaren
Helligkeit von 4,26m kommt von einem gelben Hauptreihenstern auf dem Zwergenast
und ist zu uns rund 27 Jahre unterwegs. Die
absolute Helligkeit liegt bei 4,6m.
Chara ist der Sonne sehr ähnlich. Er ist
ein Einzelstern der Spektralklasse G0V. β
CVn wird als metallarm angesehen also mit
geringem Anteil an Elementen schwerer
als Helium. Seine Oberflächentemperatur
beträgt 5860 Kelvin. Frühere Vermutungen,
dass auch Chara ein spektroskopischer Doppelstern sei, konnten durch neuere Beobachtungen nicht bestätigt werden. Im Jahr 2006
nahm die Astronomin Margaret Turnbull
diesen Stern als Top-Kandidaten für die
Suche nach extraterrestrischem Leben in
ihre Liste auf. Astrobiologen ordneten ihn
wegen seiner großen Ähnlichkeit zur Sonne unter die astrobiologisch interessanten
Sterne innerhalb einer Entfernung von 10
Parsec zur Sonne. Leider blieb eine Suche
nach einem Braunen Zwerg, der den Hauptstern möglicherweise umrunden könnte,
ergebnislos.
17 CVn ist ein Dreifachsystem. Es besteht
aus etwa drei gleich großen Sternen mit den
Helligkeiten 5,9 und 6,2 und 6,3 und einem
Abstand zueinander von 79 bzw. 278 Bogensekunden. Die Einzelkomponenten gehören
den Spektralklassen F0, B9 und B7 an. Das
System kann bereits mit einem kleineren
Teleskop in Einzelsterne aufgelöst werden.
Sein Licht kommt aus 400 Lichtjahren Entfernung zu uns.
25 CVn ist ein 200 Lichtjahre entferntes
Doppelsternsystem. Die beiden Komponenten sind 5,0 und 6,9m hell und gehören den
Spektralklassen A7 bzw. F0 an.
Y CVn (auch als La Superba bezeichnet)
ist ein halbregelmäßig veränderlicher Stern,
dessen Helligkeit sich mit einer Periode von
etwa 157 Tagen zwischen 4,6 und 6,3m ändert.
Sein rötliches Licht verrät uns einen Stern
der Spektralklasse C7 mit einem hohen Gehalt an Kohlenstoff und braucht bis zu uns
710 Jahre.
In den Jagdhunden befindet sich, wie
oben schon erwähnt, eine Reihe von interessanten nebligen Objekten, die unseren heutigen Amateurteleskopen zugänglich sind. Ein Kugelsternhaufen und
vier Galaxien waren schon mit den antiken Optiken wahrnehmbar und wurden
von dem französischen Astronomen und
Kometenjäger Charles Messier in seinen
Katalog nebliger Objekte (Messierkatalog)
aufgenommen.
M 3 / NGC 5272 ist ein sehr großer Kugelsternhaufen in etwa 30.000 Lichtjahren
Entfernung, der aus mehr als 500.000 Sternen besteht. M 3 wurde am 3. Mai 1764 von
Charles Messier selbst entdeckt. Im Fernglas erscheint er als rundlicher, leicht ovaler
nebliger Fleck. Der Sternhaufen ist ziemlich
kompakt, kann aber schon in einem größeren Amateurteleskop in den Randpartien in
Einzelsterne aufgelöst werden. Sein scheinbarer Durchmesser liegt mit 16,5 Bogenminuten bei einem halben Monddurchmesser.
Sein wahrer Durchmesser beträgt rund 250
Lichtjahre und die Flächenhelligkeit 6m0. Die
einzelnen Sternhelligkeiten liegen zwischen
22m5 und 11m0. Dieser Kugelsternhaufen enthält mit 212 veränderlichen Sternen (davon
170 RR Lyrae Sterne) die größte Anzahl
dieser Sternklasse in unserer Galaxie. Von
186 Sternen konnte eine Periode bestimmt
werden.
– 24 –
M 3 ist leicht am Nachthimmel zu entdecken. Er befindet sich fast mittig auf einer
Geraden zwischen den richtig hellen Sternen
Arktur im Bootes und Cor Caroli und sehr
nahe der Sternbildgrenze zum Bootes, der
hier ein kleines Stück unter die Jagdhunde
greift. Seine Koordinaten sind: RA 13h42m11s
und DEC 28°22´30“.
Der englische Astronom Lord Rosse
fand auch einige dunkle Gebiete in M 3. Die
Anwesenheit von Dunkelwolken ist schon
deswegen sehr interessant, da allgemein
angenommen wurde, dass Kugelsternhaufen generell keinen Staub und Gas enthalten würden. Betrachtet man diese kleinen
Dunkelnebel aber als Vordergrundobjekte,
so könnte man annehmen, dass solch kleinen
Objekte überall über den Himmel verteilt
sein könnten, und nur durch das Fehlen eines
hellen Hintergrundobjekts nicht zu sehen
seien. M 3 liegt jedoch nicht in der Nähe der
Milchstrasse, sondern in einem Bereich des
Sternbildes Jagdhunde, welches fast frei ist
von interstellarer Absorption. Dies lässt den
Schluss zu, dass die kleinen Dunkelwolken
tatsächlich zum Kugelsternhaufen M 3 gehören.
M3
M 51 / NGC 5194 findet man unterhalb
Benetnash, des hintersten Schwanzsternes
der Großen Bärin, eine Spiralgalaxie in etwa
30 bis 35 Mio. Lichtjahren Entfernung, die
auch den Namen Whirlpool-Galaxie oder
Strudel-Galaxie trägt. Der Name rührt daher, dass Lord Rosse erstmals im Jahre 1845
seine Spiralstruktur erkannte und diesem
Gebilde den Namen verpasste. Er benutzte
aber auch ein Teleskop mit einem Spiegeldurchmesser von damals unglaublichen
72 Inch. In größeren Teleskopen oder auf
langbelichteten Fotografien kann man wunderbare Spiralstrukturen erkennen, die an
einen Strudel erinnern sowie viele Knoten,
die sich als Sternentstehungsgebiete zu erkennen geben. Ihre heutige Form ist die
Folge der Schwerkraftwirkung einer kleinen elliptischen Galaxie, die vor etwas 500
Millionen Jahren der M 51 nahe gekommen
ist und dabei die Spiralarme herausgezogen
hat. Diese wurden in der Folgezeit zur heutigen Spiralstruktur zusammengedreht und
durch die Wechselwirkung mit der kleinen
Galaxie, NGC 5195, wurde eine sehr starke
Sternentstehung in M 51 in Gang gesetzt.
Im Gegenzug erlitten gerade in den letzten
Jahren in dieser Galaxie viele alte Sterne ihren Sternentod. Mehrere massereiche Sterne
haben sich als Supernova verabschiedet; die
letzte mir bekannte Sternexplosion in M
51 ist SN 2011dh vom Juni 2011. In einem
Fernglas oder kleineren Teleskop sind diese
Strukturen allerdings nicht erkennbar; die
Galaxie erscheint hier als nebliger Fleck. M
51 hat nämlich nur eine Flächenhelligkeit von
8m5 und eine Winkelausdehnung von 11,2‘ ×
6,9‘. Im Zentrum von M 51 wird ein riesiges,
supermassereiches „Schwarzes Loch“ angenommen, dessen Aktivitätsauswirkungen
zentrumsnahe Objekte völlig überstrahlen.
Das Gesamtsystem M 51 hat einen Durchmesser von mehr als 100.000 Lichtjahren und
liegt so zu unserer Sichtlinie, dass wir scheinbar von oben auf diese Galaxie schauen.
M 51 findet man etwas östlich einer Linie
von Benetnash auf Cor Caroli, ¼ der Strecke
südlich von Benetnash.
– 25 –
Spiralgalaxie M 51 (Andreas Goergk)
Spiralgalaxie M 63 (Torsten Brinker)
– 26 –
NGC 5195, eine kleinere Begleitgalaxie,
befindet sich in unmittelbarer Nähe von M 51
und scheinbar mit dem Ende eines ausgezogenen Spiralarmes von M 51 verbunden.
Real steht sie jedoch tiefer im Raum und wird
sogar teilweise von Dunkelwolken im Spiralarm der M 51 verdeckt. Beide Galaxien
sind vermutlich durch eine Materiebrücke
miteinander verbunden. Durch die Gravitationswirkung der großen Galaxie ist NGC
5195 irregulär verformt worden.
M 63 ist eine weitere bekannte Spiralgalaxie in den Jagdhunden. Sie erhielt den Eigennamen Sunflower-Galaxy. Pierre Mèchain, ein
Mitarbeiter Messiers, entdeckte dieses Objekt
am 14. Juni 1779 und trug es als 63stes Objekt
in Messiers Katalog nicht stellarer Objekte
ein. Im Fernglas und im mittleren Teleskop
sind keine Spiralstrukturen erkennbar.
Im Mai 1971 leuchtete nahe dem Kern
eine Supernova des Typs Ia auf, erhielt die
Bezeichnung SN 1971I und erreichte eine
maximale Helligkeit von 12m1. Derartige
Supernovae entstehen in sehr engen Doppelsternsystemen, wobei eine Komponente
ein Weißer Zwerg ist, der dem großen Bruder
Masse entzieht. Wenn der Weiße Zwerg soviel Masse übernommen hat, dass seine Massenobergrenze, auch Chandrasekhargrenze
genannt, von 1,4 Sonnenmassen überschritten wurde, kommt es zum Kollaps und bei
genügend mehr Masse zu einer Explosion,
die uns als Supernova des Typs Ia erscheint.
Dieser Typ von Supernovae hat eine bekannte absolute Helligkeit und ist deshalb eines
der wichtigsten Mittel zur Bestimmung extragalaktischer Entfernungen. Trotzdem ist die
Entfernung von M 63 noch immer nicht genau bestimmt. Die allgemein angenommene
Entfernung beträgt 7 Mpc entsprechend 23
Mio. Lichtjahre. In der Literatur findet man
aber auch Werte von 20-40 Millionen Lichtjahren. Ihre scheinbare Winkelausdehnung
ist 12´6 x 7´2 und ihre Flächenhelligkeit liegt
bei 9m3. Sie ist als Sbc-Typ eingestuft. Ihre
Achsenneigung ist so, dass wir etwas schräg
von oben auf die „Sonnenblume“ schauen.
Die Galaxie M 63 liegt etwas westlich
neben der Verbindungslinie der Sterne Cor
Caroli und Benetnash. Auf gut einem Drittel
der Strecke von Cor Caroli aus befindet sich
dann der Sonnenblumennebel im Bildfeld
eines Weitfeldokulars auf der Position RA
13h15m49s und DEC 42°01´45“.
M 94 NGC 4736 ist eine kleine, aktive
Spiralgalaxie in rund 10 Mio. Lichtjahren
Entfernung. Auch diese Galaxie wurde von
P. Méchain entdeckt und am 22. März 1781
in den Messierkatalog aufgenommen. Im
kleineren Teleskop erscheint sie als rundlich-ovaler Fleck. Im größeren Teleskop ist
ein sehr helles Zentrum sichtbar. Auf langbelichteten Fotos zeichnen die Enden der Spiralarme einen lichtschwächeren Außenring.
Die Rotationsgeschwindigkeit der Sterne um
das Galaxienzentrum nimmt bei M 94 nach
außen hin stark ab. Dies lässt auf ein fast völliges Fehlen von Dunkler Materie schließen,
welche bei den meisten anderen Galaxien
eine schnellere Rotation ermöglicht. Das
Hindurchscheinen von Hintergrundgalaxien
durch die Außenbereiche der Spiralarme,
siehe Bild, unterstützt diese Theorie.
Diese Galaxie ist der Namengeber für eine
ganze Gruppe von Galaxien, siehe weiter unten, die als M 94–Gruppe oder auch unter
– 27 –
M 94
der Bezeichnung Canes-Venatici-I-Gruppe
geführt wird. Hier ist sie mit einer visuellen
Helligkeit von 8m1 und einer Flächenhelligkeit von 13m6 das hellste Mitglied. Bei einer
Winkelauflösung von 11,2´ x 9,1´ und einer
Entfernung zu uns von rund 106 Lichtjahren liegt ihr wahrer Durchmesser bei rund
30000 Lichtjahren. Sie bildet mit α und β
CVn ein ungleichseitiges, spitzwinkeliges
Dreieck und nimmt dabei den nördlichen
Eckpunkt auf der Position RA 12h50m52s und
DEC 41°07´09“ ein.
M 106 NGC 4258 ist eine Spiralgalaxie in
30 Mio. Lichtjahren Entfernung. Im Fernglas
und im kleineren Teleskop erscheint sie als
länglicher Fleck. Im größeren Teleskop werden Ansätze von Spiralarmen und Staubwolken erkennbar. M106 wurde übrigens nicht
von Charles Messier beobachtet, sondern
im Juli 1781 von dem französischen Astronomen Pierre Mèchain entdeckt und nachträglich in den Katalog aufgenommen. Der
Kern der Galaxie ist aktiv. Somit gehört sie
zur Gruppe der Seyfert II-Galaxien und ist
auch seit den 1950er Jahren als Radioquelle
bekannt. 1995 beschrieben Brent Tully et al.,
dass das Zentrum einen Jet ausstößt, der im
Zusammenhang mit dem im selben Jahr im
Zentrum dieser Galaxie entdeckten massereichen Schwarzen Loch steht.
M106 finden wir im nördlichen Bereich
des Sternbildareals. Eine gedachte Gerade
von Polaris über Megrez, dem Stern an der
Schwanzwurzel der Großen Bärin, hinaus
führt uns 10° unterhalb δ UMa zu M106 auf
der Position RA 12h18m58s / DEC 47°18´14“.
Bei einer Winkelausdehnung von 17´ x 6,5´
sehen wir schräg von oben auf diese 8m3 helle
Galaxie, die bei einer Entfernung zu uns von
24 Mio. Lichtjahren noch eine Flächenhelligkeit von 13m5 aufweist. Sie wurde von Edwin
Hubble als Typ Sbp klassifiziert und gehört
der Galaxiengruppe Canum Venaticorum II
an.
M 106 (links) und NGC 4217 (Torsten Brinker)
– 28 –
NGC 4217 ist eine mögliche Begleitgalaxie von M 106. Diese Galaxie steht für uns in
Kantenstellung, eine sogenannte Edge-onGalaxy, und zeigt auf Fotos von Großteleskopen eine deutliche Verdickung zum Zentrum
und einen ausgeprägten Gürtel interstellarer
Materie. Ihre scheinbare Winkelausdehnung
von nur 5,2´ x 1,5´und eine visuelle Helligkeit
von 11m6 dürfte sie an die Leistungsgrenze
der Sichtbarkeit für Hobbyteleskope bringen.
Sie befindet sich südöstlich von M 106 auf
der Position 12h15m51s und DEC 47°05´28“
und hat einen Durchmesser von 80.000 Lichtjahren. Sie wird, wie auch M106, der CVnIIGruppe zugerechnet.
Auf dem Bild M106 & NC 4217 sind noch
weitere Galaxien zu sehen. Da diese aber
unseren „normalen“ Beobachtungsgeräten
wegen ihrer geringen Helligkeit nicht zugänglich sind, bleiben sie hier unerwähnt.
NGC 4244 ist eine Edge-on-Galaxie in
einer Entfernung, die je nach Quelle zwi-
NGC 4244
schen 6,5 und 20 Mio. Lichtjahren variiert.
Mit einer Helligkeit von 10m2, die sich gleichmäßig über die gesamte scheinbare Fläche
von 15,8´x 2,5´ verteilt, ist NGC 4244 auch
Amateurteleskopen noch zugänglich. Der
deutsch-englische Astronom Wilhelm Herschel entdeckte diese Galaxie am 17. März
1787 bei RA 12h17m30s / DEC37°48´26“, also
rund 8° (~38,5Minuten) östlich von und fast
auf gleicher Höhe wie Cor Caroli.
Galaxienfeld um M 106
– 29 –
NGC 4449 ist eine unregelmäßig geformte, irreguläre Galaxie vom Große Magellansche Wolke-Typ. Sie sieht im Teleskop fast
rechteckig aus bei einer Winkelausdehnung
von 5,5´ x 3,6´. Ihre visuelle Helligkeit von
9m4 ergibt noch eine Flächenhelligkeit von
12m8. Die ursprüngliche Balkenspiralgalaxie
wurde bei einer Durchdringungskollision vor
etwa 500 Millionen Jahren mit einer Nachbargalaxie deformiert. Dabei wurde eine heftige
Sternentstehung in sogenannten Starbursts
angeregt, die sich auf Aufnahmen, wie die
des HST, recht imposant darstellen. Im größeren Amateurteleskop werden Strukturen
sichtbar. NGC 4449 wurde am 27. April 1788
von dem deutsch-englischen Astronomen
Wilhelm Herschel entdeckt. Ihre Position
ist: RA 12h28m11s / DEC 44°05´33“. Ihr Licht
war bis zu uns mehr als 12 Millionen Jahre
unterwegs.
plosionen, unter anderem die Supernovae
SN 1982F (Typ II-P) und SN 2008ax (Typ
IIb) beobachtet. NGC 4485 ist mit 11,7mag
schwächer, und mit 2.3‘ x 1.6‘ auch deutlich kleiner. Das Paar ist leicht zu finden,
es steht etwa ein halbes Grad westlich des
Sterns β CVn auf der Position RA 12h30m37s
/ DEC 41°38´26“. In Teleskopen ab 4“ ist das
Galaxienpaar leicht zu sehen, die Sternentstehungsregionen in NGC 4490 waren aber
nur sehr schwer auszumachen. Das gelingt
erst mit größeren Teleskopen.
NGC 4490
NGC 4449
NGC 4490 ist eine Balkenspiralgalaxie in
40 Mio. Lichtjahren Entfernung. Im Teleskop
erscheint sie länglich ausgedehnt. Sie bildet
mit NGC 4485, einer kleineren Begleitgalaxie, ein durch Gravitationskräfte aneinander
gebundenes Galaxienpaar, welches durch
eine Materiebrücke miteinander verbunden ist; diese ist allerdings nur auf langbelichteten Aufnahmen zu sehen. NGC 4490
hat eine Winkelausdehnung von 6,3‘ × 3,1‘
und eine scheinbare Helligkeit von 9,5 mag.
In NGC 4490 wurden mehrere Sternex-
NGC 4631 ist eine längliche Spiralgalaxie im südlichen Sternbildareal nahe der
Grenze zum Sternbild Coma Berenice. Sie
wird wegen ihres länglich-schlanken Erscheinungsbildes auch Wal- oder Heringsnebel
genannt und steht für uns in Kantensicht.
Die Walgalaxie ist etwa so groß wie unsere
Milchstraße und wurde am 20. März 1787
von William Herschel entdeckt in rund 30
Mio. Lichtjahren Entfernung bei RA 12h09m
/ DEC 30°02´. In größeren Teleskopen ab
100mm Öffnung sind helle Strukturen zu
erkennen. Ihre scheinbare visuelle Helligkeit beträgt 9m0, ihre Winkelausdehnung
15,5′ × 2,7′. Im zentralen Bereich bewirkt
eine heftige Sternentstehung eine deutliche
Aufhellung.
NGC 4627, die kleine Nachbargalaxie, bewirkt eine gewisse Verformung der Walgalaxie.
Zudem scheint sie in der Vergangenheit öfter
– 30 –
Walgalaxie NGC 6431 (oben rechts) und NGC 4627 (Torsten Brinker)
in die Nähe des Nachbargalaxienpaares NGC
4656/57 gekommen zu sein, wovon heute
noch Wasserstoff- und andere Gasreste zeugen, die sich zwischen den beiden Galaxienpaaren befinden. NGC 4656/57 ist ein Galaxienpaar in 35 Mio. Lichtjahren Entfernung,
das vermutlich in Wechselwirkung mit NGC
4631 steht. Das Paar ist ziemlich lichtschwach
und erst in mittleren bis größeren Teleskopen
zu erkennen.
NGC 5394 / 5395 ist ein Galaxienpaar der
M51-Klasse deren Licht bis zu uns 150 Millionen Jahre unterwegs war. Die größere 11m8
helle NGC5395 sehen wir schräg von oben bei
einer Winkelausdehnung von 3´3 x 1´0, einem
Durchmesser von rund 100.000 Lichtjahren
und dem typischen Bild einer Spiralgalaxie mit
anliegenden Armen. Die kleinere NGC5394
sehen wir direkt von oben. Sie ist nur 13m1
hell, hat eine Winkelausdehnung von 1´7 x
1´0, einen hellen Kern und zwei weit geöffnete
Spiralarme mit einem Durchmesser von 50.000
Lichtjahren. Direkt um den Kern herum zeigt
NGC5394 sehr helle Bögen. Beide Galaxien
sind wechselwirksam miteinander verbunden. NGC5395 stand zeitweilig im Verdacht,
vorauslaufende Spiralarme zu haben, was sich
letztendlich nicht bestätigte. Aufgrund der
geringen Helligkeiten stellt dieses Galaxienpaar schon eine echte Herausforderung an
die Größe der Beobachtungsgeräte.
– 31 –
NGC 5394
Das Sternbild Jagdhunde
im Programm „Stellarium“
Einige der oben genannten Galaxien gehören den der Lokalen Gruppe benachbarten
Galaxiengruppen Canes-Venatici-I-Gruppe
und Canes-Venatici-II-Gruppe an, die beide
nach diesem Sternbild benannt sind.
Die Canes-Venatici-I-Gruppe, kurz CVn
I, auch M94-Gruppe, ist eine Galaxiengruppe, die mit einer Entfernung von etwa 13 Mio.
Lichtjahren zu den uns nächsten Ansammlungen von Galaxien außerhalb der Lokalen
Gruppe zählt. Wie die Lokale Gruppe und
andere benachbarte Galaxiengruppen zählt
sie zum Virgo-Superhaufen. Die Gruppe liegt
am Himmel in den Sternbildern Jagdhunde
und Haar der Berenike. Das hellste Mitglied
dieser Gruppe ist die 9,0mag helle Spiralgalaxie M 94. Die Mitgliedschaft der visuell etwa
gleich hellen, aber aufgrund deutlich größerer
Entfernung absolut helleren Galaxie M 106
ist umstritten. Untersuchungen der Dynamik
der Gruppe weisen darauf hin, dass die Mitglieder der Gruppe durch die Gravitation nur
schwach aneinander gebunden sind.
Eine Besonderheit sei zum Schluss noch
aufgeführt. Die Canes-Venatici-II-Zwerggalaxie ist eine spheroidale Zwerggalaxie im
Sternbild der Jagdhunde. Sie wurde im Jahr
2006 in Aufnahmen der Durchmusterung des
Sloan Digital Sky Survey von T.Sakamoto
und T.Hasegawa entdeckt. Die Galaxie befindet sich auf der Position RA 12h57m10s und
34°18´15“ (südlich von Cor Caroli) in einer
Entfernung von etwa 150 Lichtjahren und
bewegt sich mit 130 km/s auf uns zu. Ihre
elliptische Form hat eine Winkelausdehnung von 3,2“. CVnII ist eine der kleinsten
und lichtschwächsten Satellitengalaxien unserer Milchstraße. Die integrale Leuchtkraft
entspricht mit einer visuellen Helligkeit von
15,1m und einer absoluten Helligkeit von 4,9m in etwa dem 8.000 fachen der Sonne, was
weniger ist als die Helligkeit eines typischen
Kugelsternhaufens. Trotzdem besitzt die
Zwerggalaxie aufgrund eines hohen MasseLeuchtkraft-Verhältnisses eine Gesamtmasse
von etwa 2,5 Millionen Sonnenmassen. Dies
verrät einen hohen Anteil an sogenannter
Dunkler Materie. Die Sternpopulation von
CVnII setzt sich hauptsächlich aus älteren
Sternen zusammen, die vor mehr als 12 Milliarden Jahren entstanden sind. Die Metallizität
dieser alten Sterne ist sehr gering. Die Sterne
von CVnII gehören damit wohl zu den ersten
Sternen überhaupt, die sich im Universum
gebildet haben. In dieser Galaxie ist keine
Sternentstehung mehr feststellbar, die untere
Messgrenze an neutralem Wasserstoff liegt
bei 14.000 Sonnenmassen.
Literatur- und Herkunftshinweise:
• Keller, Kosmos Himmelsjahr 1998 u.älter
• Internet, Wikipedia und andere
• Harenberg, Schlüsseldaten der Astronomie
• Stellarium, PC-Planetarium, www.stellarium.org
– 32 –
Die Serie
der Sternbildbeschreibungen
wird fortgesetzt.
Erinnerungen eines Redakteurs – Teil III
__ – ??? – __
von Felicitas Rose
Die letzte der drei Geschichten aus meiAm Vormittag des Drucktages gingen
ner Zeit als Mitglied des POLARIS-Redak- Dennis und ich zu „Directa“ in Bad Schwartionsteams, die mir immer im Gedächtnis tau, um die Restarbeiten (klammern, falten,
bleiben werden, ereignete sich Ende Juli/ schneiden) zu erledigen. Das Kopieren hatte
Anfang August 2004. Ich weiß das deshalb schon der junge Mitarbeiter erledigt, der sich
so genau, weil es hier um eine POLARIS mit in der Vergangenheit immer mit großem Einkomplett farbiger Titelseite ging – und die satz unserer POLARIS angenommen hatte.
gab es eben erstmals im August 2004. Warum Er kam gleich auf uns zu, um uns nach einer
sich die Geschichte nicht später abgespielt kurzen Begrüßung seine Eigenmächtigkeit
haben konnte, werdet Ihr wissen, wenn Ihr bei dieser Ausgabe zu „beichten“: es hätte
sie gelesen habt.
da so einen weißen Rand auf der Titelseite
Nach dem Redaktionsgegeben, den er irgendwie
schluß am Astro-Abend im
unschön fand, teilte er uns
Juli 2004 machten Dennis
mit. Der störte nach seinem
(Satz und Layout) und ich
Empfinden doch ein wenig
(Korrekturlesen) uns an die
den Gesamteindruck. Er
Arbeit. Knapp eine Woche
hätte ihn deshalb entfernt
vor dem geplanten Druck(einfach so!) und hoffte,
termin war alles fertig. Na
wir wären damit einverja, fast alles.
standen. Dabei zeigte er
Dennis war noch nicht
uns ein fertiges Exemplar
mit der Titelseite zufrie– ohne weißen Rand!
den. Eigentlich sah die
Dennis fielen fast die
doch ganz ordentlich aus,
Augen aus dem Kopf, als
wie ich fand. Was Dennis
er die makellose Titelseite
allerdings störte, war ein
sah. Die großen Fragezeischmaler weißer Rand auf
chen in seinem Gesicht
der sonst so ansehnlichen
waren deutlich zu sehen.
Titelseite. In den folgenden
Er
starrte ungläubig auf
Mit Ausgabe 61 wurde die
Tagen – oder wohl eher
das nun perfekte TitelPOLARIS erstmals farbig.
Nächten – versuchte er mit
bild der neuen POLARIS
allen möglichen Tricks und Kniffen, die er so und fragte nur: „Hey, wie hast Du das
draufhatte, diesen weißen Rand verschwin- gemacht???“
den zu lassen. Der allerdings widersetzte
Da auch alle darauffolgenden Ausgaben
sich erfolgreich Dennis‘ Bemühungen. Auch keinen weißen Rand auf der Titelseite hatSchimpfen und Fluchen half nicht.
ten, wird Dennis des Rätsels Lösung wohl
Da jetzt langsam die Zeit knapp wurde, erfahren haben. Dem jungen „Directa“-Mitentschlossen wir uns, die Vorlage trotz des arbeiter waren wir für sein Engagement, das
weißen Randes in den Druck zu geben. Dann ja keinesfalls selbstverständlich war, sehr
war das eben so – nobody is perfect!
dankbar.
– 33 –
Planeten-Sudoku
Man fülle die Felder so aus, dass jede
waagerechte Zeile,
jede senkrechte
Spalte und jedes
Quadrat aus 3 mal 3
Kästchen die neun
Planetensymbole
jeweils nur einmal
enthält.
An dieser POLARIS
haben mitgewirkt:
Klaus Ammann, Ralf Biegel, E.-Günter
Bröckels, Michael Kremin, Silke Moll,
Oliver Paulien, Felicitas Rose, Ulrich
Steinmann und Dirk Zachow
Herzlichen Dank!
E-Mail-Adresse
der POLARIS-Redaktion:
[email protected]
Auflösung aus POLARIS 94
– eingesandt von Michael Kremin –
– 34 –
ASL – Arbeitskreis Sternfreunde Lübeck e.V.
Der Jahresbeitrag beträgt 30€. Schüler, Auszubildende und Studierende bis zum 25. Lebensjahr
sowie Rentner zahlen einen ermäßigten Beitrag von 15€. Für Familien wird ein Familienrabatt gewährt.
Eine Aufnahmegebühr wird nicht erhoben. Der Beitrag ist innerhalb der ersten zwei Monate eines
Jahres unaufgefordert zu entrichten; eine Beitragsrechnung wird nicht zugesandt. Ein entsprechender
Hinweis findet sich in der letzten POLARIS-Ausgabe des jeweiligen Vorjahres. Die Zahlung soll über
das Vereinskonto erfolgen. Aber auch Barzahlung bei einem Vorstandsmitglied ist im Rahmen von
Veranstaltungen des Vereins oder der Sternwarte Lübeck möglich. Mitglieder, die mit der Beitragszahlung in Verzug geraten sind, haben keinen Anspruch auf Leistungen des Vereins. Ein Austritt aus
dem Verein ist nur zum Ende eines Kalenderjahres möglich und mit einer Kündigungsfrist von drei
Monaten schriftlich zu beantragen.
Impressum
POLARIS – Mitteilungen des Arbeitskreis Sternfreunde Lübeck e.V.
ISSN 0930-4916
Redaktionsteam:
E-Mail:
Redaktion
Felicitas Rose / Klaus Ammann
Reinhard Albert
Torsten Lohf
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Der Vorstand
Vorsitzender: Oliver Paulien
Geschäftsführer: Michael Kremin
Schriftführerin: Felicitas Rose
Fachwarte und Fachgruppen des ASL
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Digitale Astrofotografie:
Visuelle Beobachtung:
Sport:
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Ralf Biegel
Torsten Brinker
Kurt Teichmann
Oliver Paulien
Redaktionsschluss für die nächste POLARIS ist der
2. März 2016.
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