Ausgabe 1/2005 http://www.astronomie.at/burgenland eMail: [email protected] Magazin der Burgenländischen Amateurastronomen Burgenländische Amateurastronomen c/o Parkhotel Neubauer, Postgasse 2 A-7202 Bad Sauerbrunn Grundlagen des Starhopping Mondkrater in der Küche Gartensternwarte mit Schiebedach Kalibrierung von digitalen Bilddaten Seite 4 Seite 7 Seite 11 Seite 20 Stromversorgung für die digitale Kamera Canon 10D Seite 23 Editorial Liebe Leser! Inhaltsverzeichnis: Der Winter mit Kälte und Eis, Nebel und trübem Wetter ist Schnee von gestern. Die Temperaturen werden angenehm. Frühlingserwachen. Gerade richtig um die externe Stromversorgung für die digitalen Canon SLRs auszuprobieren. Wie diese gebaut wird, kann in dieser Ausgabe nachgelesen werden. Wenn die Frühlingsstürme so richtig um`s Herz eines jeden Hobbyastronomen streichen, dann, ja dann wäre es fein, sich in eine solide Sternwarte zurückziehen zu können. Wie Sie, lieber Leser, eine solche bauen, wollen wir Ihnen in dieser Ausgabe nicht vorenthalten. Den Autoren dieser Ausgabe wollen wir auch diesmal wieder danken, gleichzeitig wollen wir aber auch eine Bitte an alle richten: Die Alrukaba lebt von den Autoren, Ihrem Wissen und Ihren Sehnsüchten. Aus diesem Grund wollen wir alle Leser auffordern, uns Ihre Erfahrungen in Form von Artikeln mitzuteilen. Viel Freude beim Lesen wünschen Deep-Sky Einstieg Grundlagen des Starhopping 4 Mondkrater in der Küche 7 Ein unvergesslicher All-Tag 10 Gartensternwarte mit Schiebedach 11 HGM- Titan eine mittelschwere Montierung mit gutem Preis/Leistungsverhältnis 14 Aktuelles am Himmel, März bis Juni 2005 17 Skywalker 18 Kalibrierung von digitalen Bilddaten 20 Permanente Stromversorgung für Kameras der Firma Canon 23 Astronomietag 2005 25 Vereins- und Gruppentreffen der Burgenländischen Amateurastronomen 26 Veranstaltungskalender und wichtige astronomische Ereignisse 26 Gerhard Eber Peter Morth [email protected] Titelbild: Manfred Wasshuber Optik, Montierung, und Nachführung: Takahashi Sky 90 f/4.5, GP-DX, ST4 Kamera Starlight HX 916 Belichtungszeit: 12x10 min Ha-Filter, 6x5 min GB, 12x5 min Luminanz Filter und sonstiges Zubehör: Astronomik Ha, Grün und Blau Impressum Mitarbeiter dieser Ausgabe: Urheberrecht: Herausgeber: Burgenländische Amateurastronomen Peter Morth, Alexander Pikhard, Stefan Salamon, Robert Schulz, Manfred Schwarz, Christian.Vass, Manfred Wasshuber, Erich Weber, Viktor Wlaschitz Alle in der ALRUKABA erscheinenden Beiträge sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nur mit Zustimmung der Redaktion veröffentlicht werden. Alle Rechte vorbehalten, der Gerichtsstand ist 7000, Eisenstadt. c/o Parkhotel Neubauer, Postgasse 2 A-7202 Bad Sauerbrunn Info-Telefon: 02687/54159 Redaktion: e-mail: [email protected] Peter Morth und Gerhard Eber Erscheinungsweise: unregelmäßig 3 Alrukaba | Frühjahr 2005 Die Meinung der Artikel muss nicht mit der Meinung der Herausgeber übereinstimmen. Alle Autoren sind für ihre Artikel selbst verantwortlich. Grundlagen Deep-Sky Einstieg Grundlagen des Starhopping tarhopping bezeichnet jene Form der Objektsuche, bei der man einen helleren Stern aufsucht und sich dann von Sternmuster zu Sternmuster bis zum Zielobjekt weiterbewegt. Neben GoTo- Steuerungen und der Verwendung von Teilkreisen ist Starhopping eine der gebräuchlichsten Aufsuchmethoden. Richtig angewandt und vorbereitet ist man damit bei der Objektsuche kaum langsamer als ein Sternfreund mit computergesteuertem Teleskop. Erfahrung vorausgesetzt! Folgende Punkte sind wichtig, um Objekte mittels Starhopping schnell zu lokalisieren: 1. Das richtige Equipment (Montierung, Okular, Sucher, etc.) 2. Das richtige Kartenmaterial / Gesichtsfeldschablone 3. Systematische Planung und Beobachtung 4. Möglichst große Bequemlichkeit bezüglich Sitzhaltung, Okulareinblick und Bekleidung S Das richtige Equipment Montierung Eine solide, vernünftig dimensionierte Montierung, die nicht gleich bei jedem Windhauch und bei jeder Berührung zittert oder wackelt ist Pflicht. Bei azimutalen Dobson Montierungen ist besonders auf die gute Nachführmöglichkeit in Zenitnähe zu achten und auch darauf, dass die Höhenräder nicht zu leichtgängig in ihren Lagern liegen. Jeder Okularwechsel führt sonst zu Gleichgewichtsproblemen. Ruckfrei aber mit leichtem Widerstand ist daher optimal für beide Achsen. Besitzer einer parallaktischen Montierung sollten nicht auf die EinAchsen Steuerung verzichten. Bei höherer Vergrößerung bleibt so das Gesichtsfeld erhalten, auch wenn zwischenzeitlich länger das Kartenmaterial studiert wird. Zur parallaktischen Montierung gehört selbstverständlich ein entsprechend 4 Alrukaba | Frühjahr 2005 dimensioniertes und schwingungsarmes Stativ. Weitwinkel-Okular Ein gutes Weitwinkel-Okular sollte unbedingt im Okularkoffer des Starhoppers zu finden sein. Je größer das Gesichtsfeld des HauptTeleskops, desto mehr Sterne der Aufsuchkarte werden angezeigt und desto einfacher ist die Orientierung. Optimal ist ein Okular, das die kleinste sinnvolle Vergrößerung leistet und ein möglichst großes Eigengesichtsfeld hat (6-8mm Austrittspupille oder z.B. ein 40mm Erfle- Okular für einen Newton 200/1000). Sucher Der optische Sucher kann als 6x30 oder besser 10x50 Monokular ausgelegt sein. Im 10x50 sind viele Messiers direkt sichtbar und damit einfach zu finden. Gewöhnungsbedürftig ist für manche Amateure anfänglich das am Kopf stehende Bild. Es gibt mittlerweile Sucher, die ein seitenrichtiges und aufrechtes Bild mittels Prisma liefern. Der Vorteil einer "richtigen" Bildwidergabe ist aber schon nach wenigen Beobachtungsnächten irrelevant, denn man gewöhnt sich üblicherweise rasch an die Darstellung im Sucher. Winkelsucher sind trotzdem recht praktisch, vor allem wenn es darum geht Objekte in Zenitnähe aufzusuchen. Eine gute Alternative oder gern auch als Zusatz zum Sucherfernrohr gibt es die Leuchtpunktsucher (Sky Surfer, etc...). Die Funktionsweise des eigentlich für Handfeuerwaffen entwickelten Zielgeräts ist einfach. Der Beobachter blickt durch eine Glasplatte auf das anvisierte Beobachtungsobjekt. Auf welchen Punkt das Visier dabei gerichtet ist, wird durch einen roten Lichtpunkt angezeigt, der aus einer Leuchtdiode kommend auf die Glasplatte projiziert wird. Diese Projektion ist möglich, weil die Glasplatte für rotes Licht eine leichte Spiegelwirkung hat. Der Visierbenutzer hat den Eindruck, als erscheine auf dem Zielobjekt ein roter Lichtpunkt. In welchem Winkel der Betrachter selbst jeweils auf die kleine Glasplatte schaut, ist dabei ohne Bedeutung. Der Lichtpunkt zeigt immer auf den Zielpunkt. Die Helligkeit des projizierten Punktes kann geregelt werden. Leider bleibt bei vielen Geräten der Lichtpunkt trotzdem etwas zu hell - vor allem beim Anvisieren schwacher Sterne. Die Glasplatte schluckt auch etwas Licht, was die anvisierten Objekte zusätzlich abgeschwächt. Ein nützlicher Trick zum Auffinden besteht darin, mit beiden Augen zu peilen. Dabei blickt ein Auge durch den Sucher und das andere daran vorbei. So bleibt die volle Intensität des Sternenlichts erhalten, so dass auch schwächere Zielobjekte erkennbar bleiben. Eine Variante des LeuchtpunktVisiers ist der so genannte TelradSucher. Dieser projiziert schwach leuchtende Kreise auf die Glasplatte. Gemeinsam mit den Telrad Finder-Charts (Sternkarten mit einer Transparenten Maßstab Folie) ist der Telrad ein hervorragendes Werkzeug für den Starhopper. Zenitspiegel Refraktor Besitzer werden wahrscheinlich einen Zenitspiegel benutzen. Dieser hat den "Nachteil", dass das Bild zwar aufrecht aber seitenverkehrt dargestellt wird. In der Literatur wird für Starhopping vielfach vom Zenitspiegel abgeraten, weil seitenverkehrte Sternmuster schwer mit dem Kartenbild in Einklang zu bringen wären. Dagegenhalten muss ich, dass ich sowohl Refraktoren mit Zenitspiegel als auch einen Dobson verwende und das Umdenken keine Schwierigkeit bedeutet. Lediglich eine gewisse Eingewöhnungs- und Übungszeit muss einkalkuliert werden. Außerdem können PC- Grundlagen Sternkartenprogramme Karten seitenverkehrt drucken. Zubehör Selbstverständlich gehört zum richtigen Umgang mit Starhopping auch das richtige Zubehör. Da dies aber zum Großteil dem allgemeinen Zubehör entspricht, sei nur darauf hingewiesen, dass ein vernünftiger Kartenhalter mit angebauter Rotlicht- Beleuchtungsmöglichkeit sehr hilfreich ist. Man hat die Hände dann stets frei für die Teleskopbedienung. Kartenmaterial / Gesichtsfeldschablone Grundsätzlich sollte man die wichtigsten Konstellationen kennen. Als unkompliziertes Einsteiger-Werk - sowohl im Format als auch in Ausstattung und Aufbau - ist der bekannte Atlas für Himmelsbeobachter von Karkoschka wunderbar. Fortgeschrittene Beobachter werden irgendwann ein umfangreicheres Kartenwerk anschaffen wollen, insbesondere wenn sie ein größeres Teleskop ihr eigen nennen. Sternkarten sollten auf alle Fälle so viele schwache Sterne verzeichnet haben, dass im Gesichtsfeld des Teleskops bei geringster Vergrößerung genügend Orientierungspunkte vorhanden sind. Weit verbreitet ist der Sternatlas Uranometria 2000.0 (3 Bände Nordteil/Südteil/Field Guide, 2. Auflage 22 Übersichtskarten mit Grenzgröße 6,5mag, 198 Karten mit Grenzgröße 9,75mag. 30.000 verzeichnete Deep-Sky Objekte, 26 Ausschnitt-Vergrößerungen besonders interessanter Objekte). Für ein mittleres bis großes Teleskop muss ein Atlas mit noch höherer Grenzgröße herangezogen werden, wie zum Beispiel der Millennium Star Atlas, der 1,5mag tiefer geht. Der häufig anzutreffende Sky Atlas 2000.0 hat weniger verzeichnete Sterne als die Uranometria-Karten, für Teleskope bis 5 Zoll ist er aber durchaus hinreichend. Möglich und immer beliebter ist es natürlich sich die jeweiligen Karten einzeln und nach Bedarf über ein Sternkartenprogramm auszudrucken. Guide (aktuell 8.0) 5 Alrukaba | Frühjahr 2005 unterstützt verschiedene Kataloge und die Grenzgröße liegt bei gewaltigen 14,5mag (15Mio Sterne). Für das Freeware Programm Carte du Ciel, mit dem die Starhopper-Route dieses Artikels erstellt wurde, sind der Tycho-2 und der USNO-A Katalog zum freien Download erhältlich und man kommt damit auf eine Tiefe von etwa 12mag. PC-Programme erlauben es, die gewünschte Grenzgröße und den Kartenmaßstab voreinzustellen. So kann die Karte für jede Teleskopöffnung optimal angepasst werden. Genug Sterne verzeichnet zu haben bedeutet noch nicht, dass wir eine schwache Galaxie auch sofort sichten. Aber es bedeutet, dass wir im Gesichtsfeld garantiert genug Orientierungspunkte finden werden, um damit den exakten Zielort genau zu bestimmen. Und dies ist die Grundvoraussetzung, um mit verschiedenen Vergrößerungen und meist per indirekten Sehens die oft sehr schwachen Objekte schließlich dingfest zu machen. Beim Feldeinsatz wird man aus mehreren Gründen statt der Originalkarten Kopien verwenden. Die teuren Atlanten werden so nicht der Witterung ausgesetzt und man kann mit handlichen Einzelblättern statt mit Büchern arbeiten. Außerdem sollten Starhopper- Routen voreingezeichnet werden. Für das Voreinzeichnen und auch im Feld braucht es als Hilfsmittel die Gesichtsfeldschablone. Sie ist einfach herzustellen: Man visiert eine bekannte Himmelsgegend mit dem Übersichtsokular an, sucht die entsprechende Sternkarte und überträgt dann das Gesichtsfeld des Teleskops mit wasserfestem Stift auf eine Overheadfolie, die man über die Karte gelegt hat. Es empfiehlt sich noch einen zweiten Kreis für ein Okular mit mittlerer Vergrößerung zu zeichnen, um im Zielgebiet sehr genau Peilen zu können. So ausgerüstet, kann auf den kopierten oder gedruckten Sternkarten bei Tag und in Ruhe eine Route zum gewünschten Zielobjekt ausgetüftelt werden. In der Nacht verfolgt man einfach die Reiseroute und wird jeweils sehr schnell zum Erfolg kommen. Wiederum bieten PC-Programme eine Hilfestellung. Markierungskreise (entsprechend der Gesichtsfeldschablone) können hier frei gewählt und platziert werden. Systematische Planung und Beobachtung Über die Planung wurde nun schon einiges gesagt, zusätzlich sollte man noch folgende Punkte berücksichtigen: • Objekt Auf- und Untergangszeiten berücksichtigen. • Beobachtung der Objekte von West nach Ost planen. • Mondlauf bei der Objektplanung berücksichtigen. • Und zu guter Letzt: Liegt das Objekt überhaupt im Bereich der Möglichkeiten meines Teleskops. Ich nehme mir gern pro Abend ein bis zwei Objekte vor, die hart an der Grenze meiner Ausstattung und meiner Beobachterischen Fähigkeiten liegen. Zweimal nichts gesehen zu haben ist durchaus zu verschmerzen und hin und wieder ist natürlich auch ein Erfolgserlebnis dabei. Die restlichen ausgewählten Objekte liegen immer im Bereich mittelschwer bis leicht. Es gibt Amateure, die mit Starhopping mehr als 50 Objekte pro Nacht "abschießen". Jay Reynolds Freeman, ein amerikanischer Sternfreund behauptet von sich sogar per Starhopping in mancher Nacht mehr als 200 Objekte zu beobachten. Ich bin eher der langsame Typ und lasse mir gern Zeit in die verschiedenen Facetten eines Objektes richtig einzutauchen. Daher sind meine Objektlisten kurz. Ob man der eine oder der andere Typ ist, ist egal. Bloß bei der Erstellung der Objektlisten sollte von vornherein darauf Rücksicht genommen werden. Starhopp zum Sternhaufen M36 im Fuhrmann Als Equipment wollen wir ein 150/750 Newton (f/5) in Kombination mit einem 25mm Plössl Okular und einem 6x30 Sucher wählen. Man erreicht damit im Hauptteleskop bei 30facher Vergrößerung und 5mm Austrittspupille Grundlagen ziemlich genau ein wahres Gesichtsfeld von 1,6° oder ca. drei Vollmonddurchmessern (Plössls sind keine Weitwinkelokulare aber weit verbreitet, weshalb ich das Plössl in diesem Beispiel als Standardokular heranziehe). Der Sucher hat etwa 4° Gesichtsfeld. Für den Beginn wählen wir einen hellen Stern in der Nähe des Zielobjektes. Es gilt dabei aber, dass vom Startpunkt aus ein Weg zum Ziel möglich sein muss. Daher ist der allernächste Stern nicht immer die beste Wahl. Die Auswahl der besten Startposition ist Erfahrungssache. Für die Suche nach M36 ist Beta Tauri ein günstiger Startplatz. Stellen wir ihn in die Mitte des Suchers. Er sollte nun auch in der Mitte des Gesichtsfeldes des Hauptteleskops stehen. Falls nicht, ist jetzt der richtige Zeitpunkt um den Sucher entsprechend zu justieren. Jetzt bringen wir Karte und Sucheransicht in Übereinstimmung und orientieren uns kurz. Die Kartenansicht ist auf den nachfolgenden Grafiken kopfüber dargestellt, so wie sich das Sternfeld auch im Newton-Teleskop und im 6x30 Sucher präsentiert. Kreis 1: 6-7 hellere Sterne sind problemlos im Sucher erkennbar. Wir blicken weiter durch den Sucher und stellen Alnath ein wenig nach oben im Sucher (das Hauptrohr muss wegen der umgekehrten Ansicht nach oben bewegt werden). Es erscheint das markante Sternpärchen P1 im Gesichtsfeld. Kreis 2: Stellen wir jetzt das Pärchen im Sucher nach rechts oben. Nun erscheinen Phi und Chi Auriga (P3) im Gesichtsfeld - zwei Sterne die bei gutem Himmel auch mit freiem Auge zu sehen sind. 6 Alrukaba | Frühjahr 2005 Zusätzlich werden wir noch das Pärchen P2 im Sucher vorfinden. Kreis 3: Setzen wir P3 im Sucher nun etwas nach rechts, dann sind wir bereits im Sternfeld, das M36 enthält. Sollte das Objekt im Sucher unsichtbar bleiben, zentrieren wir den Stern HR 1854 (z) im Sucher. Jetzt blicken wir durchs Hauptteleskop. HR 1854 präsentiert sich mittig im Okular und wir erkennen mühelos drei weitere Sterne der 8. Größe. Von hier aus ist es ganz leicht M36 zu finden. Je zwei Sterne liegen auf einer Linie, die zu M36 weist. M36 befindet sich zudem schon am Rand des Gesichtsfeldes. Übrigens liegen in der Nachbarschaft auch die beiden anderen großartigen offenen Sternhaufen des Fuhrmanns Messier 37 und 38. Der Aufsuchvorgang klingt ein wenig kompliziert; Realzeit braucht man für diese kleine StarhopperRoute keine volle Minute und wird schnell mit dem prächtigen Anblick des schönen offenen Sternhaufens belohnt. Tipp Bewegt man sich in sternreichen Regionen oder weitab heller Objekte, wird man schnell dahinter kommen, dass die Essenz des Starhoppings darin besteht Muster zu finden, die ins Gesichtsfeld des Suchers oder des Hauptteleskops passen. Und markante Muster finden sich immer! Um das visuelle Erinnerungsvermögen zu unterstützen ist es zusätzlich günstig Mustern nach persönlicher Kreativität Namen zuzuweisen. Viele erkennen und erinnern leicht einfache geometrische Figuren und dann heißen die Muster entsprechend "gerade Linie", "gleichseitiges Dreieck", "Kreisbogen", "Parallelogramm", etc... Häufig kommen auch einfache Figuren wie in nachstehender Grafik vor. Der Phantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Schluss Noch nie zuvor stand den aktiv beobachtenden Amateurastronomen eine so große Menge an hilfreicher Ausrüstung zur Verfügung wie heute. Dazu gehören u.a. die GoTo Teleskope, die prozessorgesteuert selbsttätig jeden gewünschten Punkt am Himmel finden und uns sogar erklären können, was wir betrachten. Da erhebt sich natürlich die Frage: Wozu Starhopping, wenn es auch praktisch ohne Bemühung geht. Die sehr einfache Antwort darauf lautet: Es macht Freude! Ein Sternfreund verglich Starhopping und GoTo-Geräte einmal mit Angeln gehen. Warum sollten wir geduldig warten, dass wir einen Fisch an den Haken kriegen, wenn es den Fisch im Geschäft ums Ecke zu kaufen gibt? Sehr einfach: Es bringt ein schönes Erfolgserlebnis. Die Freude am Starhopping ist die Freude des Jägers, der mit Geduld und Akribie seine Beute verfolgt, bis er sie sicher im Visier hat. ► VON STEFAN SALAMON Grundlagen Mondkrater in der Küche E s ist nicht leicht, sich die Vorgänge der Kollision zweier Himmelskörpers vorzustellen. Dies liegt daran, dass die freigesetzten Energien unvorstellbar groß sind. Im Vergleich dazu sind selbst die stärksten von Menschenhand erzeugten Explosionen winzig. Lesen wir ein wenig über die Entstehung der Mondkrater, werden wir häufig mit ziemlich konkreten Angaben konfrontiert: Wie groß die freigesetzte Energie war, wie schnell der Himmelskörper war und sogar wie groß. Woher kennt man diese Zahlenwerte? Sie errechnen sich aus dem Zusammenhang zwischen Bewegungsenergie (E), Masse (m) und Geschwindigkeit (v) sind so miteinander verknüpft: E=0,5*m*v*v. Da man Energie und Geschwindigkeit recht gut schätzen kann ist der größte Unsicherheitsfaktor normalerweise die Masse. Was man aus Modellrechnungen und Beobachtungen lernen kann ist die Größe der freigesetzten Energie und die wahrscheinliche Geschwindigkeit des Himmelskörpers. Ist beides ungefähr bekannt, kann man die Masse und daraus wieder leicht die Größe des Impaktes errechnen. Hase und Igel Die Geschwindigkeit (v) Die Geschwindigkeiten von Körpern im Sonnensystem sind nicht wahllos unterschiedlich. Je nachdem aus welchen Regionen ein Körper ins innere System vordringt, liegen die Geschwindigkeiten typischerweise zwischen 10 und 70km/sek. Dazwischen liegt zwar "nur" der Faktor 7. In der Formel, in die anschließend die Zahlenwerte von Energie und Geschwindigkeit eingesetzt werden, um die Masse des Himmelskörpers zu bestimmen, wird die Geschwindigkeit aber quadriert. Ob man 10 oder 70 einsetzt, ändert daher den Wert der Masse um den Faktor 49! Für Geschwindigkeitsschätzungen wird übrigens auch die Flugbahn (z. B. Winkel zur Ekliptik) des Körpers ins Kalkül gezogen. Kometen können bekanntlich Bahnen aufweisen, die fast rechtwinkelig zur Ekliptik stehen. So wie z.B. die Bahn des Kometen C2001Q4 Linear, den viele von uns im Spätfrühling vergangenen Jahres beobachten konnten. Wer bietet mehr Die Schätzung der Energie (E) Von einem Krater kennt man natürlich seine Größe und die Höhe des Kraterwalls. Damit kann die Masse an herausgesprengtem Gestein berechnet werden. Aus diesem auf- und ausgeworfenen Material kann der dafür erforderliche Energieaufwand ermittelt werden. Hierbei müssen trotz aller Simulations-Unterstützungen viele Annahmen gemacht werden: Wie viel Gestein wird zum Beispiel verdampft, oder 'nur' pulverisiert, oder verformt; oder wie weit wird Gestein weggesprengt. Am Ende der Überlegungen hat man meist trotz der vielen Annahmen eine recht genaue Vorstellung und einen plausiblen Wert der Einschlagsenergie. 7 Alrukaba | Frühjahr 2005 Stein oder Eisen Die Dichte Eine weitere Annahme muss für die geometrische Größe des Körpers gemacht werden. Sie hängt zum einen natürlich davon ab, wie schwer der Einschlagskörper ist, zum anderen auch von seiner Dichte. Die Werte hierfür sind den Astronomen aber bekannt und liegen zwischen 1 (für Eis=Kometenkörper) und 3,6 (für Steinkörper=Asteroid.) Ergebnis und Fallbeispiel Der Zusammenhang von Kratergröße mit Energieumsatz, Geschwindigkeit, Masse und Größe des Himmelskörpers ist von vielen Unbestimmtheiten geprägt. Trotzdem kommt man durch Einbeziehen aller Faktoren zu realistischen Ergebnissen. Ein fiktiver durchschnittlicher Meteorit hätte etwa: • Eine Geschw. von 20km/sek (immerhin 72.000km/h) • Einen Durchmesser von 140m • Eine Masse von ca. 5 Millionen Tonnen (das ist ungefähr das Gewicht der Cheops-Pyramide) Die Einschlagsenergie liegt dann ca. im Bereich 3,3x10hoch17 bis 10hoch18 Joule (das sind. etwa 10.000 Atombomben des Hiroschima Typs.) Ganz grob gilt für die Erde (nicht für den Mond wegen der fehlenden Atmosphäre) die Näherung: Ein Impakt wird einen Krater schlagen der etwa dem 20fachen seines Durchmessers entspricht. Ein 50meter Körper wird demnach einen Krater von etwa 1 Kilometer Durchmesser hinterlassen. Wobei Körper dieser Größe noch gar nicht "einschlagen", sondern über dem Boden aufgrund der Reibungshitze explodieren. Am Mond, wo keine bremsende Atmosphäre existiert ist der Effekt lokal auf das Einschlagsgebiet begrenzt noch wesentlich dramatischer. Einschlag Nun wollen wir noch untersuchen, was tatsächlich beim Aufprall eines Impaktes auf dem Mond passiert: Der Impakt nähert sich zunächst ungebremst mit etwa 60facher Schallgeschwindigkeit. Beim Aufprall durchdringt eine Stoßwelle von einigen Millionen Atmosphären Druck das Oberflächengestein. Der Impaktkörper wird dabei der Reihe nach: komprimiert, verflüssigt und schließlich komplett verdampft. Die Stoßwelle dringt Grundlagen immer tiefer ins das darunter liegende Material. Sie zerstäubt, zertrümmert und verwirft dabei das Gestein. Es verändert sich dabei in einer für Impakte typischen Weise (Strahlenkegel und planare Elemente bei Quarz.) Die Druckwelle schwächt sich nach unten und zur Seite ab, hat aber noch genügend Kraft, das Material der Umgebung zu erschüttern und zum Beben zu bringen. Der Rest der Druckwelle wird ohne weitere Zerstörungen den gesamten Mond durchsetzen. Gleichzeitig kommt eine rückwärts gerichtete Entlastungsdruckwelle zur Wirkung. Erst jetzt wird in einer gigantischen Sprengung der Krater geformt. Riesige Materialmengen an Felsen und Staub, teilweise glühend, werden nach oben und zur Seite geschleudert. Das ganze ist dabei eingehüllt von einer kegelförmigen Hülle besonders heftig beschleunigten Materials. Die Oberfläche der Umgebung wird von einer starken Hitzestrahlung überflutet. Dann federt der Untergrund zurück und wird in der Mitte des ausgesprengten Beckens zu einem Zentralhügel empor gepresst. Das entlastete Gestein darunter findet seine neue Ruhelage und verhindert so, dass der Zentralhügel wieder nach unten absinken kann. Der Kraterrand jedoch rutscht nach innen hin nach und bildet Terrassen, wie wir sie besonders schön ausgeprägt innerhalb des Kraters Copernicus mit unseren Teleskopen beobachten können. Der eine oder andere empor geschleuderte Gesteinsbrocken überwindet die Mondanziehung und durcheilt als neuer Meteoroid das Sonnensystem. Viele werden allerdings auch sofort von der Erdanziehung gebunden. Die meisten verglühen dabei als Meteoritenschauer in der Erdatmosphäre. 8 Alrukaba | Frühjahr 2005 Einige Brocken Mondgestein erreichen aber auch die Erdoberfläche. Forscher haben solches Mondgestein vorwiegend in der Antarktis gefunden. Impakt in der Küche Rosi Peach hat auf der neuen Kinderseite von http://astronomie.de ein paar interessante Versuche durchgeführt. Es ging dabei um die Erzeugung von Mondkratern – genauer eigentlich um eine Nachbildung der Mondoberfläche. Verschiedene Materialien wurden getestet, wobei zum Beispiel auch Bälle als Impaktkörper und feuchter Sand als Untergrund Verwendung fand. Eine recht schöne und stimmige Simulation gelang mit angerührtem Gips kurz vor dem Aushärten. Aber man muss wissenschaftliche Spiele ja nicht ausschließlich Kindern überlassen... Als begeistertem Koch steht mir die Simulation der Mondoberfläche mit einer Schüssel Mehl am Nächsten. Mehl repräsentiert dabei die brüchig-staubige Regolith-Oberfläche des Mondes recht gut. Die größte Schwierigkeit besteht in der Simulation der Impaktgeschwindigkeit. Weil die Geschwindigkeit zudem quadriert wird, kann man sie schwerlich entsprechend erzeugen und auch nicht durch Masse ersetzen. Die besten Ergebnisse konnten mit Maschinenschrauben von etwa 3cm Durchmesser erzielt werden, die man aus etwa 2m50 Höhe einfach in die Mehlschüssel fallen lässt. Die Erkenntnisse sind erstaunlich genug. Versprengtes Mehl findet sich noch in gut zwei bis drei Metern Entfernung vom Einschlagspunkt. Das Material wird tatsächlich weit aus dem kleinen Krater hinausgesprengt. Dann der Krater selbst: Da die Schraube senkrecht zur Mehlfläche einschlägt ist der Kraterwall kreisrund. Wie auf dem Mond ist er relativ flach, mit einer sanften Steigung zum Kamm hin, der – materialbedingt - nicht allzu scharf aber doch deutlich gezeichnet ist. Überraschend ist auch, wie gut die Kraterinnenwände passen: Eindeutig ist die Terrassenbildung vom nachrutschenden Material zu erkennen. Der Kraterboden ist wie am Mond tiefer als die "Oberfläche" außerhalb des Kraterwalls. Was nicht funktioniert ist der Zentralberg. Das Material wird zwar hochgeschleudert, aber nicht erkennbar auf einer mittleren Achse. Es bleibt keine zentrale Erhebung in der Mitte über. Vermutlich ist die Analogie in dem Bereich einfach ausgereizt. Die Mehlteilchen sind im Vergleich zur Erdanziehung zu leicht, der Impaktkörper zu unelastisch in seinem Verhalten. Zudem verschwindet die Maschinenschraube nicht im umgebenden Material, sondern guckt normalerweise noch einige Millimeter weit heraus. Der Zentralberg im Wasserglas Was man bräuchte wäre ein Impaktkörper, der die Kompressionsphase mitmacht und sich anschließend mit dem umgebenden Material verbindet. Wieder bietet die Küche alle notwendigen Materialien. Beim zweiten Versuch wird ein Glas voll Wasser die Mondoberfläche repräsentieren und ein Tropfen (aus einer Pipette) den Impaktkörper simulieren. Natürlich - der zu erwartende Zentralberg erstarrt nicht, sondern fließt sofort wieder ins Glas zurück. Man kann ihn aber trotzdem zum Erstarren bringen indem man die Zeit einfriert. Es muss nur noch eine Kamera mit Makroobjektiv und Drahtauslöser (oder Normalobjektiv mit Zwischenringen) aufgebaut und sorgfältig aufs Glas ausgerichtet werden. Bei einem 1000stel Belichtung haben wir zwar noch Bewegungsunschärfen auf dem Foto, erhalten aber trotzdem schon erkennbare Ergebnisse. Das Wasser spritzt übrigens nicht so unkontrolliert, dass die Kamera nass wird. Den eine oder anderen kleinen Tropfen kann sie aber schon abkriegen. Nun lässt man einen einzelnen Tropfen aus etwa 100cm Höhe in das Glas fallen. Und betätigt genau im richtigen Moment den Auslöser (und das ist natürlich der schwierigste Teil)... Fotoanalyse Der Tropfen nimmt sofort nach Grundlagen dem Verlassen der Pipette eine fast kreisrunde Form an. Er trifft mit etwa 4,4m/s (~16km/h) auf die Wasseroberfläche auf. Wie beim echten Impakt dringt die Stoßwelle des Tropfens tief in das darunter liegende Material. Ebenso schwächt sich die Druckwelle nach unten und zur hin Seite ab. Wir sehen dies als die vom "Krater" weggerichtete Wellenbewegung und das Auftürmen der Kraterwände. An der Basis des Zentralberges ist die Oberfläche tiefer als in der Umgebung. Das ändert sich mit der Weiterentwicklung der Entlastungsdruckwelle. Material wieder absenken. Da die Spitze der rückwärtsgerichteten Entlastungsdruckwelle außerdem eine höhere Geschwindigkeit hat als die Basis, schnüren sich die oberen Teile der auftürmenden Massen ab und bilden wieder Tropfen, die noch einmal - mit verminderter Energie - nach oben geschleudert werden und im Realfall auch noch Klein- und Kleinstkrater bilden würden. Die Mondoberfläche birgt noch viele Geheimnisse und wer weiß vielleicht gelingen mir demnächst Simulationen des Schröter-Tals mit Bechamelsauce oder Lunardome mit Tacos. Ich arbeite dran. Link Empfehlung Aber anders als beim Versuch mit dem Mehl kommt jetzt auch eine rückwärts gerichtete Entlastungsdruckwelle zur Wirkung. Wunderbare Zentralberge türmen sich auf. Das Objektiv war leider ein wenig zu nah am „Krater. Trotzdem kann man gut sehen, dass sich hier schon ein mondkraterähnliches Gebilde formt. Der „Krater“ hat einen Wall, der „Kraterboden“ ist insgesamt tiefer als das Umgebungsniveau - wölbt sich aber zum Zentralberg hin leicht auf. In der Realität passiert das genauso, später wird sich der Kraterboden jedoch mit dem Herabstürzenden http://www.walterfendt.de/ph11d/stoss.htm http://monet.physik.unibas.ch/introphysik/Kapitel_2/sld011.htm http://lunarexplorer.at.tf http://www.astronomie.de/kinder/bastele cke/mondkrater.htm http://wwwlb.ph.tum.de/events/projekt_ mondkrater/beschreibung.html ► VON STEFAN SALAMON Rosetten Nebel , Optik+Montierung: Vixen R200SSDG (8"/f4) + Baader Komakorrektor + Astronomik UHC-Filter Kamera: Modifizierte Canon EOS 20D Aufnahme: 12x420sec./ISO1600 + 5x60sec/ISO1600 Nachbearbeitet mit ImagesPlus + Photshop CS Foto: Gerhard Bachmayer 9 Alrukaba | Frühjahr 2005 Humor Ein unvergesslicher All-Tag R eisen beginnen bekanntlich im Kopf. Also dann, warum nicht: „Augen zu, Füße hochlagern und los geht’s“. Es soll nämlich eine ganz besondere Reise werden, eine Reise zu einem anderen Stern. Zuerst gibt’s noch ein kräftiges Frühstück, dann kommt das Hineinzwängen in den Raumanzug. Schlank und rank steigen wir dann in den Lift zum Raumschiff. Das wartet nämlich schon mit dampfenden Düsen. Bequem nehmen wir Platz, schnallen uns an und zählen von 10, 9, 8, 7, ........ rückwärts. Mehr kann ein All-TagsReisender im Moment für seine Gesundheit nicht tun. Aber so einfach ist das nicht, auch nicht für einen Hobby-AllReisenden. Monatelange, körperliche Vorbereitungen sind erforderlich, jeden Tag 5 Liegestütz und 5 Kniebeugen am Morgen, Pulsfrequenz penibel eintragen in ein Bücherl usw., aber das kennt ja jeder aus Raumschiff Enterprise. Ganz schön anstrengend übrigens für Laien, die einfach nur ins All wollen. Aber zu guter letzt haben es fast alle Teilnehmer geschafft. Jetzt aber rumpelt und pumpelt es, nur wenige Sekunden später aber, Ruhe, nichts als Ruhe. Eine endlose Weite breitet sich vor uns aus. Die Sterne scheinen so hell, keine Wolke trübt mehr den Himmel, wir sind im Orbit. Minute um Minute, Stunde um Stunde, Tage um Tage, ja Jahre um Jahre vergehen, würden die auf der Erde Zurückgebliebenen sagen, für uns aber, die kleine ausgewählte Reisegruppe, vergeht keine Zeit, denn es ist keine Sonne mehr da, die auf und untergeht. Ein endloser Tag oder vielmehr eine endlose Nacht. Jahrhunderte vergehen und erscheinen uns trotzdem nur wie ein einziger Tag. Die Stimmen von der Erde, Baikanur, Gänserndorf und Cape Caneverall sind schon lange verstummt. Gänserndorf deshalb, weil es 10 Alrukaba | Frühjahr 2005 genau in der Mitte zwischen Baikanur und Cap Caneverall liegt, im Zentrum der galaktischen Kommunikation sozusagen. Mit Mühle und Mensch-ärgeredich-nicht vertreiben wir uns die Zeit. Doch dann meldet die Stimme des Bordcomputers die nahe Ankunft. Nach lang ersehnter Zeit erscheint ein Stern, der rasch, relativ gesehen, näher kommt und da, jetzt können wir es deutlich vor uns sehen, ein Ring von Planeten umkreist ihn. Immer näher und näher bringt uns unser Raumschiff. Da endlich ein Planet, ähnlich unserer Heimat, erscheint links im Bordfenster. Die Landung wird vorbereitet, unser Herz klopft vor Aufregung. Sanft und ohne Probleme setzen wir auf, Außerirdische kommen uns neugierig entgegen und heißen uns willkommen. Wir übergeben ihnen eine CD mit allem was unsere Menschheit so zu bieten hat, Strichzeichnungen von uns Menschen, Musiktöne die keine Musik sind, sondern nur Töne, damit die freundlichen Wesen vom anderen Stern wissen, mit wem sie es zu tun haben und was wir alles können. Selbst die schwierigsten Themen, wie z.B. der Unterschied zwischen Mann und Frau, alles erklärt auf der CD. Freudig nehmen sie unser Gastgeschenk in empfang und übergeben uns ihrerseits ausgewählte Steine ihres Planeten. Wahrlich ich sage euch, das haben wir nicht erwartet. Auf unserer Reise zurück, können wir nun endlich unsere teuren Apparaturen einsetzen, Lineal und Zirkel, alles liegt bereit, zur Analyse des außerirdischen Materials. Tränen vor Glück und Rührung in unseren Augen treten wir unsere All-Tagesreise zurück zur Mutter Erde an. Noch rasch die lieben und freundlichen Hände unserer neuen Freunde geschüttelt und dann aber los. Unsere Lieben warten ja schon auf uns. Und wieder geht es Jahrhunderte zurück in unserem Raumschiff. Die Zeit wird uns zu kurz, vor lauter analysieren und debattieren. Doch dann, wir können es kaum erwarten, jagen wir den Planeten unserer Sonne entgegen. Schwupps durch die Ringe des Saturns, kerzengerade vor Ehrfurcht vorbei an Jupiter, Mars empfängt uns mit seinem freundlichen Rot und dann unsere Erde. Endlich wieder Daheim. Leider funktioniert die Sprachverbindung nicht, wir können nur Lärm, Krächzen und Pfeifen verstehen. Wir bereiten die Landung vor. Und dann, der erhebende Augenblick. Die Landeklappe öffnet sich. Herrlich, der Tag könnte kaum schöner sein, strahlend blauer Himmel und eine wohlige Wärme empfängt uns und dann ... Menschen überall Menschen, so weit das Auge reicht. Sie stehen und sitzen und 22 laufen einem Ball hinterher, zur Feier des Tages, dass wir wieder da sind, nach so langer Zeit. Dann in der Spielpause kommt eine Delegation auf uns zu, begrüßt uns, übergibt uns die obligate CD von der Erde. Etwas erstaunt aber glücklich überreichen wir unseren Brüdern und Schwestern unseren kostbaren Schatz. Enttäuschung macht sich auf ihren Gesichtern rundum breit. Wir hören wie sie untereinander tuscheln und sagen: „Von so weit, ja von einem anderen Stern sind die zu uns gekommen und dann haben sie für uns nur einen Sack voller Steine. Hätten uns auch eine CD mitbringen können.“ Zum Glück fängt die neue Spielhälfte an, die Delegation verläuft sich und wir, die so viel Mühen auf uns genommen haben, verlieren uns unbeachtet in der Menge. ► VON PETER MORTH Selbstbau Gartensternwarte mit Schiebedach M it Christians Anschaffung einer CCD-Kamera wurde auch die Notwendigkeit einer festen Behausung für unsere Fotosessions ersichtlich. Im Herbst Winter 2003/2004 lagen die Kabel und Stecker- Verbindungen des öfteren blank (im feuchten Gras) oder es musste ein Platz im Garten vom Schnee befreit werden. Uns selbst pfiff häufig der kalte Wind um die Nase. Christian und Jürgen meckerten und meinten: „eine Sternwarte wäre doch toll, sie würde uns vor Wind schützen und sie würde uns eine menge Arbeit ersparen etc...“. Irgendwann war ich der Meckerei mürbe, so dass ich Christian im November 2003 Christian erstmals Pläne zum Bau einer Sternwarte schmiedete. Folgende Überlegungen wurden angestellt: Standort im Garten und Höhe der Säule. Der genaue Aufstellungsplatz im Garten hatte sich bei Beobachtungen im laufe der Jahre bereits herauskristallisiert. Die hohe Mauer des östlichen Nachbars bietet etwas Schutz vor seiner eingeschalteten Außenbeleuchtung. Sternbild Schütze, Skorpion etc. sind mit dem Teleskop darüber hinaus noch erreichbar. Im Norden stehen unsere Bäume in ausreichender Distanz, der Polarstern damit nicht verdeckt wird. Im Osten ziemlich freie Sicht. In (Süd)Südost stören eine Straßenlampe, im Winter das aufgeheizte Hausdach und eine große Fichte, welche demnächst, irgendwann, vielleicht und möglicherweise umgesägt wird (nix ist fix). Die Höhe der Säule wurde so gewählt, dass sich der Kopf beim 11 Alrukaba | Frühjahr 2005 Aufsuchen mit Suchfernrohr und beim Beobachten mit SchmidtCassegrain und Refraktor im „Schatten“ unseres Hauses und der Nachbarsmauer befindet und maximale Südsicht geboten wird. Beim Newton kann’s passieren, dass man vom Fremdlicht gestört wird – naja, man kann eben nicht alles haben. Bauart In der mehrmonatigen Entscheidungs- und Planungsphase bin ich mehrmals zwischen Kuppel, Klappund Schiebedach hin und hergewankt. Und in meinem Kopf geisterten nächtelang Detailprobleme. Kuppel: Anfangs war ich von einer Kuppel begeistert. Man ist wind- und streulichtgeschützt und vor allem – es schaut aus wie eine Sternwarte. Bekannte Probleme sind die Luftunruhe am Kuppelspalt und wer dreht die eigentlich bei Langzeitbelichtungen mit? Verworfen wurde die Idee wegen der Bauhöhe. Eine im Durchmesser zumindest 3,5 Meter große Kuppel wäre alleine 1,75 Meter hoch, mit ca. 30 cm Höhe für Laufräder mit Auflagering und Unterbau mind. 1 Meter (irgendwo muss man ja rein), wäre die gesamte Bauhöhe inakzeptabel. Wenn ich den Unterbau wegließe und die Kuppel mit 4 Meter Durchmesser und 2 Meter Höhe gleich auf den Boden setzte, müsste eine Eingangstür in die Kuppel eingebaut werden, womöglich von außen noch ein, zwei Stufen anbauen, das ganze muss natürlich wasserdicht sein, wo soll der Strom rein usw. – viel zu viele Detailprobleme. Klappdach: Diese Version war mir vom Platzbedarf sympathischer als ein Schiebedach. Ich hatte mir vorgestellt, die Dachhälften zuerst auseinander zuziehen und dann herunterzuklappen. Die Rolle unter der Dachmitte bliebe am Mauerrand eingehängt. Für eine Hütte von 3 x 3 Metern müssten die noch eine Spur größeren Dachhälften aber sehr stabil und somit schwer gebaut werden (etwaige Schneelast zu tragen), was das Öffnen und Schließen zu anstrengend gemacht hätte. Schiebedachhütte: Somit bin ich bei der am wenigsten favorisierten Schiebedachhütte hängen geblieben. Der Platzbedarf inklusive Abrollschiene und Stehern macht das doppelte der Grundfläche aus. Die Vorteile sind bekannt: RundumBlick, kein schlechtes Seeing am Kuppelspalt, die Hütte kühlt schneller aus, beim Fotografieren braucht man sich keine Sorgen ums Nachführen der Kuppel machen, 3 Meter im Quadrat bieten mehr Platz als ein Kreis mit gleichem Durchmesser. Weiters war ein genauer Bauplan verfügbar – aus einem alten Buch, ausgeborgt von Karl Vlasich. Größe der Sternwarte Die Größe ist abhängig von der verwendeten Gerätschaft. Mit Refraktor und angehängter CCDKamera sollte noch genügend Platz sein, um jederzeit vorbeigehen zu können – etwas Spielraum für zukünftige Anschaffungen eingerechnet. Bei aufgebautem Refraktor maßen wir noch mal nach und entschieden uns für 2,80 x 2,80 Meter im Quadrat. Für die leeren und vollen Zubehörkoffer wurde noch ein Zubau von 80 cm Tiefe in nördlicher Richtung geplant, der sein eigenes festes Dach hat und ein größeres Schiebedach unnötig macht. Bei 3 x 3 Meter und ohne Zubau gäbe es weniger Stauraum. Die Gesamthöhe der Hütte sollte die Nachbarsmauer um max. 50cm übersteigen und die Höhe der Seitenwände sollte mit jener der Mauer im Süden und der Montierung in etwa eine Linie bilden, damit am Südhorizont nicht noch mehr Himmel verloren geht. Geschätzt wurde das auf 1,70 Meter (inkl. ca. 20 cm für Betonsockel/Balken). Material Holz musste es sein! Eine Ziegelmauer wurde nur kurze Zeit in Erwägung gezogen. Es wäre’ zwar einfach gewesen, weil mein Vater Maurer war, aber Selbstbau Ziegel speichern zuviel Wärme und geben diese nur langsam wieder ab. Ein kurzer Ausflug in diverse Baumärkte folgte mit der Absicht, die Umbaumöglichkeit von FertigGartenhäusern zu prüfen. Für eine Hütte der gewünschten Größe und Preislage waren die Materialen viel zu filigran. So blieb nur der Selbstbau. •Stromversorgung. Fixe Stromversorgung mit Erdkabel verlegen hätte zuviel Stemmarbeiten erfordert, wir beließen es mal dabei, dass jedes Mal die Kabeltrommel die 15 Meter zur Steckdose ausgerollt wird. Schraube. Eleganter ist eine Lösung die aus zwei Platten besteht. Die obere Platte kann mit der Takahashi- Montierung fest verschraubt werden, die Azimutverstellung ist wie bei Losmandy. Die untere Platte ist so gestaltet, dass auch meine Losmandy- Montierung direkt aufgesetzt werden kann. Gezeichnet hab ich’s mal auf Papier, den genauen Plan hat mir mein Bruder am Computer ausgearbeitet. Und nun zum Bau selbst: Bauen ist gut. Bauen lassen noch besser! Christians Schwiegervater hat schon immer gern mit Holz gearbeitet hat und die entsprechenden Werkzeuge besitzt er auch. Von Bauwerken wie einem fahrbaren Hochstand mit Anhängerkupplung ! für Jäger wurde berichtet. Es wurden die modifizierten Pläne übergeben und – tja und? Produktionsstätte war in der Nähe von Tulln. Transport nach Wulkaprodersdorf? Ach was, wird uns schon was einfallen. Der Bau der Hütte erfolgte alleine durch Herrn Steiger. Lediglich zwei Mal war ich mit dabei, um mit Christian bei ein paar Kleinigkeiten an Dach, Seitenverkleidung und beim ersten Anstrich mitzuhelfen und die Hütte für den Transport zu zerlegen. Wir kümmerten uns einstweilen um die Säule. Großes Thema war auch, wie die Takahashi- Montierung auf der Säule befestigt werden kann. Schließlich wird sie normalerweise mit einer Schraube von unten fixiert. Einfachste Lösung wäre eine Art Metallwürfel mit einer offenen Seite für den Zugriff zur 12 Alrukaba | Frühjahr 2005 Am 18. April in der Früh wurde Fertigbeton in Säcken besorgt und am Vormittag maßen wir noch mal aus, wo genau die Säule stehen sollte und es gab den Spatenstich. Ein Loch von 70x70 cm und 80 cm Tiefe wurde kurz vor Mittag ausgehoben. Nach dem Essen rüber zum Christian ein paar Bretter und Holzlatten zusammengesucht, wollten wir die Verschalung zusammenschrauben. Nach knapp zwei Seitenteilen gingen uns die Bretter aus und wir fuhren wieder in den Baumarkt, um Nachschub zu holen. Dort stolperten wir über eine andere Möglichkeit: Vier Schaltafeln von 1 x 2 Metern waren kaum teurer als die ganzen Bretteln und der Aufwand wesentlich geringer. Zwei der Tafeln wurden trapezförmig zugeschnitten, oben 22 unten 40 cm. An den anderen Tafeln wurde ein Trapez von oben 26 und unten 44 cm nur eingezeichnet und Latten aufgeschraubt. Die vier Teile wurden zu einer Stumpfpyramide verschraubt, die Latten hielten beim Einfüllen des Betons dagegen. Nach dem Ausrichten mit der Wasserwaage wurde die Konstruktion mit Spannriemen verstärkt und das ganze im Erdloch mit Ziegeln verkeilt. Die Mischmaschine wurde angeworfen und der Beton abgerührt und in die Schalung gefüllt, ein paar Stangen Baustahl wurden auch versenkt. Auf der halben Strecke ging die Verschalung aus dem Leim, die Verschraubung war zu schwach. Deshalb wurden auch die Spanngurte angebracht, außen Erde angefüllt und festgestampft. Beim letzten Stück ging uns auch noch der Fertigbeton aus, weil zuviel durch den Spalt verloren gegangen war. Schnell Jürgen angerufen, ja er wollte mit Schotter und Zement kommen. Bis er tatsächlich ankam, hatten wir schon anderweitig Ersatz organisiert und fertig verarbeitet – Jürgen war dann ein bisserl grantig. Für die vier Gewindestangen zur Montierungsbefestigung hatten wir auf einer Holzplatte genau die Positionen eingezeichnet und Löcher gebohrt. Die Stangen in die Platte eingesetzt und das ganze mit Kompass ungefähr nach Norden ausgerichtet und in den weichen Beton eingesetzt. Tipp am Rande: die Gewindestangen lieber soweit rausstehen lassen, dass sie zusätzlich mit Muttern gesichert werden und erst im nachhinein auf die passende Länge zurechtschneiden. Meine Befürchtung war, dass beim Ab- Selbstbau sägen die Gewindegänge kaputt gehen – wäre aber kein Problem gewesen. Die Gewindestangen halten zwar auch so im Beton, wenn man auf Nummer sicher gehen will und dran denkt ist’s besser auch am unteren Ende der Stangen Muttern anzubringen. Bei unserer Vorgangsweise war natürlich KEIN Glück im Spiel. Alles tagelang vorher bis ins Detail durchdacht und KEINESWEGS auf hauruck und hudriwudriund diepinguineschnellschnell gemacht. Die Zweikomponentensäule wurde natürlich auch beabsichtigt so gefertigt, schließlich dämpfen zwei Sorten Beton die Schwingungen noch besser, dunkles Material kühlt nachts besser aus und die fast ungesicherten Gewindestangen konnten im gröberen Beton ohnehin nicht versinken – jawoll! Das Aluminium für die Adapterplatten zu bekommen war auch nicht einfach. Von den diversen Stahl-/Alubaufirmen wurden uns meist nur mehr oder weniger dünne Bleche angeboten. Dort wo man’s eventuell noch bestellen hätte können, wurden horrende Preise verlangt (ca. 200,-Euro ohne USt., nur Material). Christian konnte eine Firma ausfindig machen, wo das Material grad die Hälfte kostete. Am 6. Juni erfolge die erste Teillieferung der Hütte und am 7. Juni wurde das Fundament ausge13 Alrukaba | Frühjahr 2005 graben. Mit 4-metrigen Schalungsbrettern wurde die Außenkante ausgelegt und mit einem schnell zusammen gezimmerten rechten Winkel aus drei langen Latten ausgerichtet (beide Tipps vom Vater). Entlang der Bretter konnte genauer gegraben werden als bei gespannten Schnüren. Am 8. Juni wurde wieder betoniert allerdings mit selbst angerührtem Beton. Kaum waren wir fertig und hatten alles mit Folie abgedeckt, entlud sich das bereits drohende Gewitter mit heftigem Regen, Blitz und Donner. Am Freitag 11. Juni wurden die restlichen Teile der Hütte aus Tulln geholt. Der ausgeborgte Mercedes Pritschenwagen und die Abmessungen der Hütte waren natürlich schon bei der Planung aufeinander abgestimmt worden (wer’s glaubt) und der Rest wurde bei der Beladung mit Improvisations- und räumlichem Vorstellungsvermögen geklärt. Am Samstag 12. Juni waren Herr Steiger, mein Vater, Christian und ich von früh an auf den Beinen. Vier Pfosten wurden übers Fundament gelegt, ausgerichtet und gleich drauf standen die Wände und wurden mit Gewindestangen verschraubt. Der Zubau wurde dazugestellt und ebenfalls verschraubt. Zwischendurch wurden Pfosten und Wände mit dem Fundament zur Deckung gebracht und die Pfosten mittels starken Winkeleisen mit dem Fundament verschraubt. Anschließend wurden die Steher mit den Schienen für das Rolldach eingepasst und ausgerichtet. Fürs Aufsetzen der beiden Dachhälften hab ich noch die Verwandtschaft und meinen Nachbarn eingeteilt. Zu acht hievten wir jeden Teil in die Schiene, Tage zuvor beim Zerlegen reichten drei Personen um es herunter zunehmen. Die Hälften wurden gleich verschraubt, damit nichts mehr passieren kann. Kurz nach Mittag schaute Jürgen vorbei und half beim Dachdecken mit Teerpappe und Bitumenschindel. Wir verwendeten schwarze Schindeln weil Herr Steiger noch ein paar Pakete davon zuhause herumliegen hatte ebenso wie eine Rolle Teerpappe. Natürlich ging sich das ganze wieder so genau aus, als hätten wir’s auf Punkt und Komma genau berechnet. Abschließend wurde noch der Fußboden eingesetzt und um ca. 20.00 Uhr war die Sternwarte fertig. Im Laufe der nächsten Wochen wurden Hütte und Laufschienen noch einmal sorgfältig gestrichen, die Räder vom Dach mit Metallplatten unterlegt und andere Kleinigkeiten erledigt. Im November haben wir noch ein altes PVCAbflussrohr der Länge nach halbiert und mit Scharnieren über die Schienen fürs Rolldach montiert. Das soll uns davor bewahren, dass bei einer spontanen Beobachtungssession die Schienen erst mühsam von Eis und Schnee befreit werden müssen. Tipps Immer reichlich Material haben, es ist immer zu wenig (Zement, Fertigbeton). Nicht unbedingt mit Zufall und Glück rechnen (Transport, Adapterplatte). Manchmal muss man stur bleiben und „gut gemeinte Ratschläge“ ignorieren, weil andere nicht wissen was schlussendlich rauskommen soll. Danke An Christians Schwiegervater, Herrn Steiger, fürs Bauen von A-Z, Dobrovits Peter fürs Ausborgen des Transporters, Verwandten und Freunden für spontane Mithilfe, den Freunden „Glück“ und „Zufall“ als Planung und Improvisationstalent auch nichts mehr genützt hätten. ► VON CHRISTIAN VASS Erfahrungsbericht HGM- Titan eine mittelschwere Montierung mit gutem Preis/Leistungsverhältnis V or einigen Jahren erwarb ich ein Celestron C14 und der Händler sicherte mir zu, dass die Losmandy G-11 Montierung auch fotografisch ausreichend sei. Also erwarb ich auch diese Montierung, welche ich prinzipiell als sehr gut erachte. Allerdings ist sie für das C14 (reines Tubusgewicht 26kg), einer SBIG ST-10 und einigen zusätzlichen Dingen (Schiene, Sucher, usw) doch etwas überlastet. Also kam unweigerlich die Zeit, wo ich mich nach einer stabileren Montierung sehnte. Nach einiger Recherche fand ich Montierungen im Preissegment von € 8000,- bis € 15.000,- was mir eindeutig zuviel war. Da ich mit meiner G-11 und der Gemini- GotoSteuerung eigentlich sehr zufrieden war, sah ich natürlich auch auf der Losmandy- Homepage nach und entdeckte die HGM- Titan. Eine Montierung, welche laut Hersteller 100lb also 45,4kg Tragfähigkeit hat und das zu einem Preis von USD 5000,- (mit Zoll und Versandt etwa € 5.200,-). In diesem Preis ist die Gemini- Goto- Steuerung Level-3 inkludiert. Mit dem Dreibein kostet die Montierung USD 6.000,-. Was mich unsicher machte war, dass man von dieser Montierung nichts las oder hörte. Also schickte ich an Scott Losmandy und René Görlich (Entwickler der GeminiGoto-Steuerung) Emails mit spezifischen Fragen los und suchte nebenbei Webseiten von Anwendern. All die Informationen ließen mir das Risiko erträglich erscheinen, diese Montierung zu bestellen. Die Lieferzeit betrug etwa 4 Monate, was gegenüber anderen Montierungsherstellern eher kurz ist. Nach endlos scheinender Wartezeit kam sie endlich in 2 Kisten, professionell verpackt und nur so weit wie nötig zerlegt. Der erste Eindruck war sofort umwerfend. Die Dimensionen sind nicht mit der G-11 vergleichbar. Auf den Fotos konnte man diese nicht 14 Alrukaba | Frühjahr 2005 erahnen. Die Schnecken der G-11 erscheinen wie billiges Spielzeug gegenüber den riesigen abgeschlossenen Schnecken-Blöcken der Titan. Abb: Schnecken Die Montierung ist auf einfache Weise in 2 Teile zu zerlegen, wobei jeder Teil etwa das Gewicht einer kompletten G-11 Montierung hat. Somit ist diese Montierung sicherlich transportabel, wenn ich auch zugebe, dass sich mit zunehmenden Alter die Freude am Schleppen in Grenzen hält. Bedenken hatte ich bei den Gemini- Motoren, welche die gleichen sind wie bei der G-11 und bei dieser hatte ich einige Schwierigkeiten, da diese bei kleinster Unausgewogenheit stecken blieben. Doch auch hier wurde ich angenehm überrascht. Auch wenn man nicht so genau austariert, arbeiten die Motoren wie gewünscht. Dies muss wohl daran liegen, dass bei der HGM-Titan das Getriebe um einiges stärker gemacht wurde. Zum Unterschied zur G-11 hat die HGM-Titan 2 Klemmschrauben beim Tubus- Montage- Schwalbenschwanz und wenn man diese aufdreht, kann man den Tubus wegklappen und erspart sich das schwierige Einfädeln der Schiene in die Schwalbenschwanzführung. Als ich nun die HGM-Titan mit dem Säulenadapter zum ersten Mal auf meine vorgefertigte Betonsäule montierte, musste ich feststellen, dass die Polhöhe auf etwa 15° eingestellt war. Über den Polhöhenknopf kann man allerdings nur eine Veränderung von etwa 15° vornehmen. Also musste ich den Montierungskopf zuerst in den Bereich von etwa 50° heben. Laut Hersteller muss man nur 6 Imbusschrauben komplett aufschrauben den Kopf so weit heben, bis man die entsprechenden eingefrästen Muttern sieht und danach die Schrauben wieder einsetzen. Die Feinjustierung erfolgt danach über den großen Polhöhenknopf. Doch das gestaltete sich gar nicht einfach. Diese Imbusschrauben liegen nämlich weit nach innen versetzt und wenn man sie aufschraubt, dann fallen diese leicht in das innere des Gehäuses hinein und das bedeuten, die Montierung wieder in 2 Teile zerlegen, den etwa 17kg schweren Teil heben und schütteln bis die Schraube über einer der 3 kleinen Löcher zum Vorschein kommt. Leider gelang mir das bei einer Schraube nicht, so dass meine Polhöhe nun nur mehr mit 5 Schrauben fixiert ist. Abb: Polhöhe Doch abgesehen von diesem Manko, fiel mir nichts negatives auf. Sie ist sehr stabil und kommt ohne Probleme mit dem C14 (ca. 30kg mit Kamera, usw) zurecht. Abb: Titanmontirung mit C14 Erfahrungsbericht Die Gemini- Goto Steuerung besteht aus dem Steuerungsteil, welchen man fix montieren kann und dem mobilen Handteil. Das einzeilige Display ist gut abzulesen und die Folientasten sind auch mit Handschuhen zu betätigen. Es wurde versucht, mit wenig Tasten durchzukommen, womit die Bedienung vollkommen über die Menüs erfolgt. Vielleicht hätte man einige Tasten mehr anbringen sollen, um oft benutzte Funktionen (wie z.B. umschalten der Motorgeschwindigkeiten) schnell bedienen zu können. Allerdings sind die Menüs sehr logisch aufgebaut und man findet sich mit etwas Übung rasch zurecht. Abb: Gemini Goto Steuerung Die Gemini-Steuerung ist in 3 unterschiedlichen Level erhältlich, wobei die HGM-Titan mit dem besten, also Level 3 ausgeliefert wird (Level 3 kann ich aus eigener Erfahrung nur empfehlen, mit Level 1 hatte ich bei der G-11 viele Probleme). Die Steuerung enthält eine Menge an gespeicherten Objekten und es ist auch möglich bis zu 4000 eigene Objekte zu speichern. • 110 Messier • 8290 NGC • 5437 IC • 17636 SAO-Sterne • 169 Helle Sterne mit gebräuchliche Namen • Liste nach Sternbildern geordnet • 313 H II Objekte (Sharpless 2) • 3989 Doppelsterne (Washington Double Star) • 1143 Planetarische Nebel (Stasbourg/ESO, usw.) • 1802 Dunkel-Nebel (Lynd) • 1125 Helle Nebel (Lynd) 15 Alrukaba | Frühjahr 2005 Wie bei allen Goto-Steuerungen stehen auch hier eine Menge Funktionen zur Verfügung, wie z.B. PEC (Ausgleich des periodischen Schneckenfehlers) oder TEC (Ausgleich des Deklinations-Schneckenspiels). Erwähnenswert sind aber sicherlich 2 spezielle Funktionen, die eine ist sehr praktisch bei visueller Anwendung, die andere bei Kometenfotografie. Wenn man ein Objekt sucht, es aber nicht im Okular sieht, kann man einen Suchmodus starten, wobei sich das Teleskop spiralförmig vom Ausgangspunkt nach außen bewegt, kommt das Objekt in das Gesichtsfeld, betätigt man eine beliebige Taste, worauf die Bewegung stoppt. Der Suchradius kann eingestellt werden. Die Kometen-Tracking-Funktion ist sowohl einfach wie auch genial. Man stellt den Kometenkern in die Mitte eines Fadenkreuzokulars und startet die Initialisiertungsfunktion. Danach wartet man z.B. 10 Minuten und sieht ab und zu ins Okular, damit der Komet nicht komplett hinauswandert und stellt entsprechend nach. Am Ende der Wartezeit stellt man den Kern wieder exakt in die Mitte und stoppt die Initialisierung. Die Steuerung weiß durch die Differenz in RA und DEC von der Anfangsposition und der Endposition der Initialisierung den Weg, den der Komet in der Messzeit zurückgelegt hat und berechnet automatisch die Abweichung zur normalen Erdrotation und führt entsprechend nach. Natürlich wird es genauer, umso länger die Messzeit ist und umso höher man mit dem Fadenkreuzokular vergrößert. Grunddaten der HGM-Titan laut Hersteller: • alle Teile aus Stainless Steel und Aluminium gefertigt (schwarz) • Achsen, 5 cm durchmessendes Stainless Stahlrohr, 6,35 mm Wandstärke • Schneckengetriebe, Zahnrad mit 17,1 cm Durchmesser, 270 Zähnen, 7075 Aluminum – spezial behandelt • Schnecken, Hitze gehärtet, • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Basis Stainless Steel kompakte Schneckengehäuseeinheit, beidseitig kugelgelagert, justierbar Machführung: +/- 5 Arc-Sec. oder besser arbeitet auch bei niedrigen Temperaturen bis -18°C 12,9 cm durchmessendes Nadeldrucklager 8,9 cm durchmessendes dichtes Kugellager 7,9 cm durchmessende dichte Kugellager für Schneckengetriebe einzigartiges Design der Polhöhenjustage 12-70 Grad, großer Knopf für einfache Justage Laser gravierte Breitengradskala in 2 Grad Schritten Einknopf-Horizontaljustage Bidirektional +/- 10 Grad, X/Y Achsen Libellen variable Rutschkupplung, 35 cm Durchmesser auf beiden Achsen, Ein-Knopf Justage. volle 360° Rotation in beiden Achsen total gekapselte Schneckengetriebe auf beiden Achsen Tragegewicht fotografisch: 45kg Montierungskopfgewicht: 34kg. Zerlegbar in RA 17kg und DEC 17kg abnehmbare Gegengewichtsstange mit Sicherheits-Stopp, 3,2 cm Durchmesser 2 Gegengewichte inkludiert: je 9,5 kg aufspaltbare Schwalbenschwanzkonstruktion, 1.00" X 6.00" X 8.00" für alle "D" Serien Schienen geeignet 3,1 kg und 5 kg Gegengewichte ebenfalls verfügbar optional Off-Axes Polsucherfernrohr für die Nord- und Südhemisphäre verfügbar Gemini-Goto-Steuerung Level 3 inkludiert Zusammenfassung: Die Losmandy HGM-Titan ist sicher eine preisgünstige Alternative für Teleskope über 20 kg und unter 40 kg. Abgesehen von der eigenwilligen Konstruktion der Polhöheneinstellung macht diese Erfahrungsbericht Montierung einen sehr stabilen, sauber verarbeiteten und konstruktiv durchdachten Eindruck. In Kombination mit der im Lieferumfang enthaltenen Gemini-Goto-Steuerung bietet dieses System einen Umfassenden Funktionsumfang und ausreichende Stabilität für schwerere Amateurgeräte zu einem relativen niedrigen Preis. Besonders für fix aufgestellte Geräte ist diese Montierung interessant. Internetinformationen über die Montierung: http://www.losmandy.com Internetinformationen über die Goto-Steuerung: http://docgoerlich.de Praktische Ergebnisse mit der Montierung: http://members.nextra.at/mschwarz/ astronomie ► VON MANFRED SCHWARZ M 65 + M 66 + NGC 3628 Teleskop: FC-60 Takahashi (60/355mm) Kamera: Starlight MX-716 Belichtung: 4 x 300 sec mit Luminanzfilter Ort: Sternwarte Wulkaprodersdorf Aufnahme und Bildbearbeitung: Christian Vass und Viktor Wlaschitz M81 + M82 Teleskop: Astrophysics 5 Zoll Refraktor Kamera: Canon D10 modifiziert Aufnahmeort : Pitten Belichtung : 8 x 240 sec, 11 x 120 sec Empfindlichkeit: 1600 Asa Aufnahme und Bildbearbeitung: Dr. Franz Gruber 16 Alrukaba | Frühjahr 2005 Skywalker Aktuelles am Himmel, März bis Juni 2005 D er Frühling kommt! Die klassischen Wintersternbilder um den Orion, die zu Winteranfang noch die ganze Nacht am Himmel standen, finden wir am Abend im Westen; der Himmel ist zweigeteilt, den in der Osthälfte stehen schon die Frühlingssternbilder, allen voran der Löwe. Es sind diese berühmten vier Minuten, um die der Fixsternhimmel von Tag zu Tag früher in der gleichen Stellung über uns steht. Sie machen schon in zwei Wochen eine Stunde aus, in einem Monat zwei Stunden, u.s.w. Für die Planetenbeobachter brechen jetzt immer bessere Zeiten heran. Saturn hat seine Opposition zwar schon lange hinter sich und bewegt sich wieder rechtläufig in den Zwillingen unterhalb von Castor und Pollux, doch im Frühling ist er noch allemal ein lohnendes Beobachtungsobjekt. Fotografen sollten sich aber beeilen, um noch Abende zu nützen, in denen der Planet eine beachtliche Höhe über dem Horizont erreicht und vom Seeing nicht allzu sehr mitgenommen wird. Auf den Riesenplaneten Jupiter brauchen wir nicht mehr lange warten; schon in den späteren Abendstunden taucht er im Osten auf, und von Abend zu Abend geht er früher auf oder steht um die gleiche Zeit höher. Freunde von Jupitermonderscheinungen werden mit Missfallen bemerken, dass es heuer keine Bedeckungen, Verfinsterungen oder Transits von Callisto mehr gibt; das System der Jupitermonde erscheint heuer schon recht weit geöffnet und der äußerste der vier Galileischen Monde zieht stets oberhalb oder unterhalb des Planeten vorbei. Auch Erscheinungen des größten Mondes, Ganymed, werden schon rarer. Von Ende Februar bis in die dritte Märzwoche gibt Merkur ein Gastspiel am Abendhimmel, mit Feldstecher ausgerüstet, wird die Suche nach ihm in der Dämmerung leichter. Für Fernrohre oder gar Fotos ist der sonnennächste Planet allerdings kein lohnendes Ziel. Und auch auf die Kometen sollten wir nicht vergessen. C/2004 Q2 (Machholz) ist im Februar und auch im März noch recht hell und steht dazu noch nahe dem Polarstern und ist somit die ganze Nacht sichtbar. Für Fotografen ist er allemal noch ein sehr schönes Objekt. Wer den Morgenhimmel bevorzugt, kommt in den Genuss eines weiteren Kometen: C/2003 T4 (LINEAR) wandert südwärts durch Delphin und Wassermann, dabei wird er allmählich so hell, dass das eine oder andere Foto ganz nett werden kann. Doch leider wechselt er wegen seiner senkrecht auf die Ekliptik stehenden Bahn rasch auf den Südhimmel und kann nach seiner größten Annäherung an die Sonne (Perihel) nur auf der Südhalbkugel der Erde beobachtet werden. Das Frühjahr 2005 ist in weiterem Verlauf davon geprägt, dass die Tage länger, die Nächte kürzer werden – vor allem für Deep Sky Fotografen brechen wieder härtere Zeiten an. Entschädigt werden wir durch den Riesenplaneten Jupiter, der sich von Februar bis Juni rückläufig in der Jungfrau bewegt, die Zeit seiner besten Sichtbarkeit. In der Nacht vom 26. auf den 27. April gibt es dann einen der Höhepunkte dieser Saison und quasi eine der berühmten „zweiten Chancen“: Noch einmal in diesem Jahr bedeckt der Mond den hellen Stern Antares im Skorpion, diesmal zu einer etwas freundlicheren Zeit (Wien: 00.04 – 01.10 Uhr MESZ). Für Österreich ist das aber die letzte Chance bis 2009! Wenn sich im Juni schließlich die Sichtbarkeit des Saturn ihrem Ende zuneigt, kommt es zu einem weiteren Höhepunkt in diesem Jahr: Knapp bevor der Ringplanet endgültig in den Sonnenstrahlen versinkt, tauchen fast gleichzeitig Merkur und Venus am Abendhimmel auf. Die drei Planeten „tanzen“ in der Dämmerung förmlich um einander. Dabei kommen am Abend des 27. Juni Merkur und Venus einander so nahe, dass sie nur 5' (5 Bogenminuten) trennen – sie sind leicht auf einmal im Fernrohr zu sehen, auch bei stärkerer Vergrößerung. Alles in allem ein recht abwechslungsreiches Frühjahr. Und wer den Morgenhimmel im Juni genau betrachtet, dem wird auffallen, dass schon ab etwa 2 Uhr MESZ tief im Südosten ein ca. 0 mag heller, roter Lichtpunkt auftaucht: Der Mars! Der nächste Höhepunkt des Jahres 2005 bahnt sich langsam an ... ► VON ALEXANDER PIKHARD BELEUCHTUNG ASTRONOMEN IN NOT Zeichnung von VIKTOR WLASCHITZ 17 Alrukaba | Frühjahr 2005 Skywalker Skywalker Bezeichnung Helligkeit M 63 8,60 mag Ausdehnung Durchm. Rekt. Dekl. 12.6'x 7.5' 13h15m48.00s +42°02'00.0" Sonnenblumen”-Galaxie; großes, helles Zentrum mit stellarem Kern. Mit 8“ Teleskop etwa 3’ x 1,5’. Größere Teleskope sind anzuraten, um Strukturen ausreichend sichtbar zu machen M 94 8,20 mag 12.3'x 10.8' Galaxie. Im Gegensatz zu „Edge on“ Galaxien sieht man diese von „oben“. In kleinen Fernrohren ähnelt sie einem nicht aufgelösten Kugelsternhaufen. Mit 12h50m54.00s +41°06'60.0" 70mm Öffnung und moderaten Vergrößerungen 50bis 70-fach schon recht ansehnlich. Details gibt’s aber auch mit größeren Teleskopen keine M 106 8,40 mag 17.4'x 6.6' Auch diese Galaxie ist auch für kleine Teleskope 12h19m00.00s +47°18'00.0" geeignet. Und ab 8“ wird das 5’x2’ nochmal mit 12’x4’ schwächerem Außenbereichen ergänzt. 15.9'x 1.8' Galaxie; schönes Beispiel einer Galaxie in Kantenlage. Mit 8“ hat man schon die oben 12h17m30.00s +37°48'00.0" angegebenen Ausdehnungen. Staubband wird zwar noch nicht sichtbar, dafür eignen sich für Strukturen größere Teleskope 6.2'x 4.9' Galaxie; von unregelmäßiger Gestalt. Mit 8“ Teleskop etwa 3’x2’ groß, ohne weitere Strukturen 12h28m12.00s +44°05'60.0" und stellarem Kern. Wegen der Strukturen in den schwachen Ausläufern ein interessantes Objekt für CCD-aufnahmen 2.4'x 1.8' 6.4'x 3.2' Cocoon“-Galaxie. Leicht zu finden. Auch diese Galaxie ist ein immer wieder gern gesehener Gast im 70mm Refraktor. Man tut sich leichter beim 12h30m30.00s +41°42'00.0" Beobachten, wenn der helle Stern außerhalb vom 12h30m36.00s +41°39'00.0" Gesichtsfeld plaziert wird. Kleiner Begleiter NGC 4485 mit 70mm nicht immer zu sehen – dieser braucht einen guten Himmel. Schönes strukturreiches CCD-Objekt 15.2'x 2.8' „Herings“- Galaxie. Auch hier kann man bei gutem Himmel mit einem 70mm Refraktor die gröbsten Strukturen sehen. Mit größeren Teleskopen fein 12h42m06.00s +32°32'00.0" „gemottled“. Zentrum nicht ganz mittig und auf einer Seite breiter als auf der anderen. Begleitgalaxie NGC 4627 ein Gnubbel von 2,1’x1,6’ und 12,4 mag unmittelbar daneben 15.3'x 2.4' Galaxie in Kantenlage. Ich glaube die heißt „HockeyStick“. Um sie durchgängig zu sehen, braucht es 12h44m00.00s +32°10'00.0" einen guten Himmel. Ansonsten ein mit ein paar Knoten schönes Objekt für visuelle Beobachtung 9.8'x 3.6' Galaxie. Mit 8” Teleskop helles Zentrum etwa 2,5’x0,5’ mit stellarem Kern. Auf einem Foto konnte 13h13m30.00s +36°35'60.0" ich Spiralarme erkennen, wohl nicht visuell sichtbar aber mit CCD wäre es schon einen Versuch wert NGC 4244 NGC 4449 NGC 4485 NGC 4490 NGC 4631 NGC 4656 NGC 5033 10,4 mag 9,60 mag 11,9 mag 9,80 mag 9,20 mag 10,5 mag 10,2 mag Skywalker, Aufsuchkarte und Zeichnungen: ► VON VIKTOR WLASCHITZ 18 Alrukaba | Frühjahr 2005 Skywalker Aufsuchkarte Jagdhunde 19 Alrukaba | Frühjahr 2005 Astrofotografie Kalibrierung von digitalen Bilddaten D igitale astronomische Bilder gibt es heute von vielen Quellen: • CCD (Astronomische CCD- Kameras, gekühlt und speziell auf astronomische Bilder optimiert) • DSLR (digitale SpiegelreflexKameras) • Einzelbilder aus Videostreams z.B. Videokameras, Webcam, etc. • Digitale Scans von analogen Dia- bzw. Negativfilmen Diesen digitalen Bildern ist allesamt gleich, dass sie die gesamte Bildinformation in vielen einzelnen Bildpunkten, den so genannten Pixels speichern. Die Anzahl der Pixel kann gering sein, wie z.B. in Webcams, oder in die Millionen gehen, wie in den DSLRs. Jeder dieser Pixel bekommt nach der Belichtung einen Helligkeitswert zugeordnet. Dieser Wert ist 0 wenn der Bildpunkt keine Information enthält. Wenn der Wert größer als 0 ist und kleiner als der Darstellungsbereich des digitalen Bildes, enthält er, im Prinzip Information. Wenn man nun z.B. einen Darstellungsbereich von 255 annimmt (also Werte im Bereich zwischen 0 und 255) und der Pixel hätte 255, kann man nicht mehr sagen, ob er genau 256 hat oder doch größer ist. Dies entspricht einer Überbelichtung in der analogen Fotografie. Mittels Darstellung im Computer ordnet das Bilddarstellungsprogramm (z.B. Photoshop) die Helligkeiten nach einen vorgegebenen Schema zu - 0 wird üblicherweise zu schwarz und 255 zu weiß. Kann ich nun sicher sein, dass ein Wert von z.B. 128 Helligkeitseinheiten genau stimmt ? Welche Einflussgrößen wirken auf die Helligkeiten der Pixel ? Wie komme ich zu Bildern, die möglichst viele dieser Einflussgrößen ausschaltet ? Einfluss auf den Pixelwert Ausleserauschen Jedes Signal rauscht, jede Messung ist nur bedingt genau! 20 Alrukaba | Frühjahr 2005 In erster Linie technisch bedingt, in zweiter Linie eine Eigenschaft der Natur an sich (Quantenrauschen), kommt es beim Auslesen aus CCD´s (bzw. anderer Bildsensoren wie z.B. Sensoren in Scanners) zu einer Variation der Helligkeit. Bei mehreren Messungen (bzw. Belichtungen) bemerkt man, dass die Helligkeiten statisch um einen Mittelwert schwanken. Um ein gutes Signal-zu-Rauschverhältnis zu erhalten, sollte die Belichtung so angepasst werden, dass bildwichtige Teile (z.B. schwache Nebelausläufer) über dem Ausleserauschen liegen und auf einem einzelnen Bild erkennbar sind. Liegen sie darunter, ist es auch durch Mittelung mehrer Bilder nicht möglich diese Nebelausläufer abzubilden. In der Praxis bedeutet dies eine Belichtung von ca. 5-10 Minuten bei Blende 7 mit den typ. Amateur- CCD- Kameras. Kürzere Belichtungszeiten ergeben sich bei deutlich helleren Objekten wie den Orionnebel. Angegeben wird das Rauschen in Elektronen. Wenn man die volle Kapazität der Pixel (Full Well Capacity) durch das Ausleserauschen dividiert erhält man den gesamten Helligkeitsumfang der digitalen Kamera. Dazu ein Beispiel, die STL11K von SBIG hat ein Rauschen von 13 Elektronen und eine Full Well Capacity von 50000 Elektronen, der Umfang (auch Dynamik genannt) beträgt also 3846 Einheiten (ca. 12Bit). In der Praxis reduziert sich dieser Wert noch, da durch den Dunkelstrom, weitere Dynamik verloren geht. Darum sollten elektronische Sensoren immer gut gekühlt sein. Um bei höherer Temperatur dennoch zu gleichen Ergebnissen zu kommen ist es vonnöten mehr Bilder zu mitteln, als mit der niederen Kühltemperatur. Biasstrom Per Definition ist das der Dunkelstrom der bei unendlich kurzer Belichtungszeit erzeugt wird. In der Praxis macht man Dunkelbilder mit der kürzesten Belich- tungszeit der Kamera. Das Biasbild kann bei kurzen Belichtungszeiten von unter einer Sekunde als Dunkelbild verwendet werden. (bei Starlight-Xpress Kameras auch bei längeren Zeiten). Ich mache in der Praxis 100 Biasbilder, die ich dann mittele, um ein Masterbiasbild zu erhalten, das sich gut zum Kalibrieren eignet. Es ist das erste Masterbild (Kombinationsbild), da es von Dunkelbildern, Flatdunkelbildern, Flatbildern und Hellbildern abgezogen wird. Dunkelstrom Hier habe ich absichtlich nicht "Dunkelrauschen" dazu gesagt, da die durchschnittliche Helligkeit des Dunkelbildes bei gleicher Temperatur konstant ist. Kühlung ist bei astronomischen CCD Kameras bei der Grundausstattung, bei DSLRs muss man ohne Kühlung auskommen. Hier ist die schwankende Nachtemperatur außerdem störend beim Dunkelabzug. Hutech bietet neuerdings einen Temperaturfühler für Canon DSLRs an, um hier einen exakteren Abzug zu ermöglichen. Einzelne Pixel haben dann noch die unangenehme Eigenschaft, dass sie heller oder dunkler als die typische Dunkelstromhelligkeit sind. Noch dazu variieren sie die Helligkeit bei abweichender Temperatur relativ viel. (Hot/Cold Pixels). Hier bieten diverse Bildbearbeitungsprogramme einige Hilfen an. Am Besten hat sich jedoch die Medianmittelung bei Hellbildern bewährt (zB. bei MIRA AP bzw. Astroart möglich) Flatbilder Erstens sinkt die Bildhelligkeit bei zunehmenden Abstand vom Bildzentrum (Abdunklung in den Bildecken), zweitens hat jeder Pixel eine leicht andere Empfindlichkeit. Daher sollte man mittels eines geeigneten Bildes, dem Flatfield dieser uneinheitlichen Beleuchtung entgegenwirken. Diese Flatfield- Korrektur ist auch wirksam gegen Staubflecke und andere Störungen im Bild. Astrofotografie Einzig das Fieldflooding genannte Phänomen kann damit nicht korrigiert werden. Dies entsteht bei unzureichenden Reflexionschutz im Inneren des Teleskops bzw. im Fokussierrohr kurz vor der Kamera. Für die Herstellung eines Flatfield- Bildes ist eine absolut gleichmäßige Beleuchtung der Eintrittsöffnung der Optik erforderlich. Das kann über mehrere Möglichkeiten erreicht werden: • Das Licht des Dämmerungshimmels kann genutzt werden. • Milchig trübes Papier vor der Optik befestigen und eine Lampe in der Umgebung anvisieren. • Die professionellste Methode ist es, eine so genannte Flatfieldbox zu bauen. Diese wird dann vor die Optik montiert und eingebaute Lampen in der Box gewährleisten in Verbindung mit einem durchdachten Aufbau die gleichmäßige Lichtdurchflutung. Der Belichtung der einzelnen Flatfieldbilder gehen folgende Bedingungen einher: • Gleiche Scharfstellung wie bei den Hellbildern, die damit korrigiert werden sollen. • Gleiche Winkelstellung der Kamera zum Teleskop, wie bei den Hellbildern, da die Vignettierung nie genau zentrisch mit der mechanischen Achse zusammenfällt. • Ergänzende Dunkelbilder zu den Flatfieldbildern mit der gleichen Belichtungszeit. Bearbeitung (Kalibrierung) der Flatfieldbilder: • Abzug des Masterbiasbildes von allen Flatfieldbildern • Abzug des Masterbiasbildes von allen Flatdunkelbildern • Mittelung der Flatdunkelbilder: à Masterflatdunkelbild • Abzug des Masterflatdunkelbildes von den Flatfieldbildern • Mittelung aller Flatfieldbilder: à Masterflatfield Mit diesen Masterflatfield kann man nun die Hellbilder entsprechend korrigieren. Himmelshintergrund Die Helligkeit des Nachthimmels setzt sich aus einer künstlichen und einer natürlichen Komponente dem so genannten Airglow zusammen. 21 Alrukaba | Frühjahr 2005 Die künstliche hat aber leider in den meisten Fällen den weitaus größeren Einfluss, vor allem in Stadtnähe. CCD- Bilder ohne Filter die ich von Wien gewonnen habe, zeigen etwa die gleichen Details bei 35min Belichtung (7x5min) wie eine Einzelaufnahme von 5min bei sehr guten Sichtverhältnissen auf der Embergeralm (Grenzgrößenunterschied 4.5mag zu 6.5mag). Da der Himmelshintergrund meist übers Bildfeld nicht variiert kann man ihn einfach durch Einstellung im Histogramm "abziehen". Außer man belichtet mit Weitwinkelobjektiven. Hier empfiehlt sich eine Anwendung eines künstlichen Flatfields, wie es z.B. MIRA AP oder IRIS anbietet. Cosmics Sekundäre kosmische Partikel, die durch die Kamera meist schräg auf den Chip einschlagen, nennt man "Cosmics". Sie unterscheiden sich von normalen Hot/Cold Pixels durch die Überdeckung mehrerer Pixels und sind wie diese mit dem Medianfilter elegant zu entfernen. Arbeitsablauf Zum Abschluss noch ein typischer Arbeitsablauf den ich zur Kalibration von digitalen Bildern mit der Software MIRA anwende: • 100 Biasbilder (16bit int) à 32bit real à alle gemittelt = Masterbias • 10 Flatdunkelbilder (16bit int) à 32bit real à Abzug Masterbias à alle gemittelt = Masterflatdunkelbild • 10 Flatbilder (16bit int) à 32bit real à Abzug Masterbias à Abzug Masterflatdunkelbild à alle gemittelt = Masterflatbild • 10 Helldunkelbilder (16bit int) à 32bit real à Abzug Masterbias à alle gemittelt = Masterhelldunkelbild • 12 Hellbilder (16bit int) à 32bit real à Abzug Masterbias à Abzug Masterhelldunkelbild à Divison Masterflat à 3x (4 Stk.) median gemittelt à Pixelwerte multipliziert x3 à alle 4 Summenbilder summiert Zusatzbemerkungen Median Mittelung Durch den Einsatz der Median- mittelung beim Hellbild ist es wie schon erwähnt möglich Flugzeugund Satellitenspuren, schlechte Nachführung, Hot/Cold Pixels effektiv zu beseitigen. Als Nachteil verliere ich etwas an Rauschminderung die bei normaler Mittelung möglich wäre. Vorteil 32bit real Die Umwandlung auf 32bit real bewirkt, dass es bei der Addition mehrerer Bilder es sicher nicht zu einer künstlichen Überbelichtung (Überlauf) kommt. Dies wird durch das mehr an Graustufen bewirkt (bei 32bit fast 4.3 Milliarden Graustufen!). Weiters kommt durch die Fließkommaberechnung (real) es zu einer höheren Genauigkeit (wichtig vor allem bei Flatfield). Schwache Details bei Nebeln können somit mit dem "Real"Format besser verarbeitet werden. Bei Flatfieldberechnungen andererseits muss die Rechnung (Division) genauer vonstatten gehen. Digitalkameras geben immer ganzzahlige Pixelwerte aus. Für die Verarbeitung empfiehlt sich durch die vorherigen Gründe eine Umwandlung ins "Real"-Format. Beispiel Betrachtet man zwei Bilder. Ein Pixel hat in dem einen Bild den Wert 100 und im anderen 99. • Das Format ist „Integer“ (ganzzahlig). Die beiden Bildpunkte haben die Werte 100 und 99. Die Mittelung (mit anschließender Auf-Rundung) ergibt wieder den Wert 100 • Das Format ist „Real“ (Fließkomma). Die beiden Bildpunkte haben die Werte 99.00 und 100.00. Die Mittelung ergibt exakt 99.50. Weiterführende Links: Software: Astroart3: http://www.msbastroart.com MIRA: http://www.axres.com IRIS: http://www.astrosurf.com/buil Aufsätze: http://www.axres.com/technote1.html bis http://www.axres.com/technote8.html ► VON ROBERT SCHULZ 22 Alrukaba | Frühjahr 2005 Astrofotografie Permanente Stromversorgung für Kameras der Firma Canon N eulich fuhr ich in einer herrlichen Nacht in die Bucklige Welt, ausgerüstet mit meinem Pentax Refraktor SDUF (400mm, f1/4), meiner Canon Kamera 10D und den beiden KameraAkkus (BP-511). Da es um diese Jahreszeit bald finster wird, freute ich mich schon auf jede Menge Langzeitbelichtungen. Das erste und leider auch letzte Objekt dieser Nacht war M45 (Plejaden). Ich tätigte jeweils 8 Aufnahmen zu je 6 Minuten mit 800 und 1600 ASA Empfindlichkeit. Nach den ersten 11 Aufnahmen musste ich schon den ersten Akku wechseln. Am Ende schoss ich noch 4 Dunkelbilder und danach war es auch mit dem zweiten Akku vorbei. Das überraschte mich sehr, da ich im Sommer sehr viel längere Belichtungen durchführte, bevor die Akkus am Ende waren. Nun was ist der Grund hierfür? Da ich selbst Geräte mit Akkuversorgung entwickle und die entsprechenden Ladegeräte dazu, hatte ich vor einigen Jahren eine intensive Studie über Lade- und Entladeverhalten sowie Lebensdauer von NiMh- Zellen durchgeführt. Bei den Kamera- Akkus handelt es sich zwar um Li-Io Technologie, allerdings kann man viele der Eigenschaften gleich setzen. Akkumulatoren erreichen ihre größte Kapazität nach 3 bis 5 kompletten Ladezyklen (ziemlich vollständig entladen und wieder voll aufladen). Im Falle des BP-511 bedeutet dies ca. 1100mAh. Ab dann beginnen die Zellen an Kapazität zu verlieren. Berücksichtigt man tiefe Betriebstemperaturen, wie in jener Nacht, um die 0°C, dann sollte man nur noch mit der halben Nennkapazität rechnen. Das wäre im Fall des BP-511: 550mAh. Die Canon 10D benötigt für das Heben des Spiegels und zum Öffnen des Verschlusses kurzfristig etwa 800mA. Um den Verschluss offen zu halten etwa 350mA. Somit schließt sich der Kreis und man 23 Alrukaba | Frühjahr 2005 erkennt, dass man unter diesen Verhältnissen mit einer reinen Belichtungszeit von maximal einer Stunde pro Akku rechnen sollte. Für eine Nacht, welche um 20 Uhr beginnt und um 5 Uhr Früh endet, etwas wenig. Ziemlich verärgert überlegte ich, wie ich so ein ungewolltes Ende einer Aufnahmenacht in Zukunft verhindern könne. Der erste Gedanke war, ich brauche noch 2 Akkus. Aber wäre das wirklich die Lösung? In spätestens 2 Jahren sind die Akkus am Ende der Lebenszeit und billig sind sie ja auch nicht. Also ist die Lösung eine permanente Stromversorgung. Sofort recherchierte ich im Kamerahandbuch, im Internet und bei einem Fotohändler, ob es nicht eine permanente Stromversorgung gäbe, welche von einer Autobatterie aus versorgt werden kann. Leider nicht. Es gibt nur ein 230V Netzteil in Kombination mit dem mechanischen Batterieadapter DR-400. Allerdings kann man den Adapter auch extra kaufen. Rezept „Powersuppe 10D“ • 1 Adapter Canon DR-400 • 1 Spannungsregler LM317 im TO220 Gehäuse • 1 Widerstand 330 Ohm 0,6W • 1 Widerstand 1,8 kOhm 0,6W • 2 Keramikkondi 100nF 50V • 1 Kühlkörper für TO220 • 1 kleines Kunststoffgehäuse • 1 kleine Lochrasterplatte • 1 Sicherungshalter • 1 Sicherung 1A träge • • 1 2-poliges Litzenkabel 1mm2 1 Kfz-Stecker Bevor man die Kamera mit dieser Schaltung versorgt, sollte man die Spannung und die Polarität am DR-400 messen. Die Polarität ist am Adapter angeschrieben. Die Spannung sollte im Bereich zwischen 7,6VDC und 8,2VDC liegen. Durch Änderung des 1k8 Widerstandwertes, kann die Spannung am Ausgang verändert werden. Nach dem Einstecken des Adapters in die Kamera muss der Batteriedeckel der Kamera geschlossen werden, da sie sich nur mit geschlossenem Deckel einschalten lässt. Abb. 2: externe Stromversorgung Da ich ohnehin immer eine eigene Autobatterie für die Montierung mitführe, sollte ich ab jetzt keinen Ärger mehr mit leeren Batterien während klarer langer Nächte habe. In diesem Sinne wünsche ich uns klare und problemlose Nächte. ► VON MANFRED SCHWARZ Schaltplan für die Stromversorgung der Canon 10D von der Autobatterie Astrofotografie Foto: Manfred Schwarz, Pentax SDUF 100 f/4, Canon 10D 24 Alrukaba | Frühjahr 2005 Öffentlichkeitsarbeit Astronomietag 2005 N ach internationalem Vorbild findet am Samstag, 16. April 2005, in Österreich zum dritten Mal ein bundesweiter Astronomietag statt. Der österreichische Astronomietag ist eine Leistungsschau der heimischen Astronomie. Im Rahmen dieses Aktionstages sollen astronomische Einrichtungen wie Forschungsinstitute, Volksbildungseinrichtungen, Vereine, Schul- und Privatsternwarten durch verschiedenste Aktivitäten die Faszination der Astronomie einem möglichst breiten Publikum näher bringen. Im Burgenland nutzen wir diesen Tag für eine umfassende 25 Alrukaba | Frühjahr 2005 Präsentation unseres Aktivitätsspektrums. Konzentriert an zwei Standorten im Norden und Süden des Burgenlandes führen wir zahlreiche astronomische Veranstaltungen durch. Im nördlichen Landesteil wählten wir die Stadt Frauenkirchen im Seewinkel für unsere Aktivitäten. Diese beginnen bereits am Freitag (15. April) mit zwei Veranstaltungen speziell für die Frauenkirchner Schulen. Am Samstag gibt’s dann einen Infostand und einen allgemeinen Einführungsvortrag in die Astronomie mit anschließendem Beobachtungsabend (Detailprogramm siehe Kasten). Unsere Veranstaltung im Süden wird am Samstag ein ähnliches Programm wie in Frauenkirchen bieten. Der Veranstaltungsort wird sich wahrscheinlich im Bezirk Güssing befinden. Das genaue Süd-Programm werden wir auf unseren Webseiten zeitgerecht veröffentlichen. Sternfreunde ohne Internetzugang haben die Möglichkeit, ihre Daten auf unserem Infotelefon (02687/54159) zu hinterlassen, wir rufen garantiert zurück. ► VON ERICH WEBER Internes Vereins- und Gruppentreffen der Burgenländischen Amateurastronomen E s finden regelmäßige Vereinstreffen in Bad Sauerbrunn sowie Gruppentreffen der Gruppe Astrofotografie in Wien und der Gruppe Süd in Unterschützen statt. einen Kurzvortrag begleitet. Alle unsere Treffen sind öffentlich zugänglich (auch für Nichtmitglieder), es ist keine Anmeldung erforderlich und der Eintritt ist frei. Unsere Vereinstreffen finden jeden ersten Freitag im Monat ab 19:00 Uhr in unserem Clublokal "Parkhotel Neubauer" in Bad Sauerbrunn statt. Kontaktmöglichkeiten: Bei allen unseren Treffen steht einerseits der Erfahrungsaustausch in lockerer Atmosphäre, anderseits jedoch auch die Beratung für "Interessierte" im Mittelpunkt. Die Vereinstreffen werden immer durch eMail: [email protected] Info-Telefon: 02687 / 54159 Postanschrift: c/o Parkhotel Neubauer, Postgasse 2, A-7202 Bad Sauerbrunn Die Gruppe Astrofotografie trifft sich zwei Mal pro Monat im Oswald Thomas Saal des Planetariums der Stadt Wien. Erfahrungs- austausch und astronomischen Präsentationen speziell aus dem umfangreichen Gebiet der Astrofotografie stehen im Vordergrund. Das Gruppentreffen Südburgenland (jeden dritten Freitag im Monat) findet im Gasthaus Huber in Unterschützen statt, mit Erfahrungsaustausch und astronomischen Präsentationen in gemütlicher Atmosphäre. Partnerschaft mit der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie Im Kalender mit (WAA) markiert. (*) Anmeldung zu allen WAASeminaren erforderlich unter 0664/256-1221. Die Teilnahme für BAA-Mitglieder ist ermäßigt. Veranstaltungskalender und wichtige astronomische Ereignisse 1. April, 19 Uhr Vereinstreffen in Bad Sauerbrunn mit dem Vortrag "Praktische Astrometrie - Auffinden und Vermessen von Asteroiden auf CCD-Aufnahmen" 3. April 15.00 (WAA) Seminar (*): Besser beobachten Jupiter und Saturn (Leiter: DI Alexander Pikhard). Hotel Sofienalpe. 4. April (7 Abende) Kurs "Einführung in die digitale Fotografie" mit Gerhard Eber an der Volkshochschule Wiener Neustadt 7. bis 10. April Astronomischer Ausflug auf die Emberger Alm (Kärnten) 7. April 19.00 (WAA) Einführungskurs Erlebte Astronomie, Teil 2 5. Abend: Allein im All? Seminarhotel Springer-Schlößl, 1120 Wien, Tivoligasse 73. 8. bis So 10. April (WAA) Astropraxis (*) -Wochenende auf der Raiffeisen-Volkssternwarte Mariazell. 26 Alrukaba | Frühjahr 2005 12. 13. 16. 19. 21. Rahmenprogramm: Beobachtung von Jupiter und Saturn. Samstag ab 15 Uhr Praxisworkshop: Webcamfotografie von Jupiter und Saturn. Teilnehmer können eigene Ausrüstung (Fernrohr, Webcam, Laptop) mitbringen. Open end. April 18.30 Kurs: Einführung in die Astrofotografie (1. Abend) AstroExperts, 1090 Wien, Spitalgasse 19. Kosten: Für Mitglieder von BAA und WAA gegen Vorlage des Mitgliedsausweises 50 €, ansonsten 65 €. Anmeldung (online) unbedingt erforderlich, bitte bis spätestens zwei Wochen vor Kursbeginn . April 18.00 bis 20.00 Gruppentreffen Astrofotografie April Österreichischer Astronomietag April 18.30 Kurs: Einführung in die Astrofotografie (2. Abend) AstroExperts, 1090 Wien, Spitalgasse 19 April 19.00 (WAA) Einführungskurs Erlebte Astronomie, Teil 2 6. Abend: Astronomische Forschung in Österreich Institut für Astronomie der Universität Wien (Universitätssternwarte), 1180 Wien, Türkenschanzstrasse 17 (Treffpunkt: Ecke Türkenschanzstrasse / Edmund WeissGasse). Nur für Kursteilnehmer! 26. April 18.30 Kurs: Einführung in die Astrofotografie (3. Abend) AstroExperts, 1090 Wien, Spitalgasse 19. 27. April, 0:04 bis 1:10 Uhr Mond bedeckt Antares 27. April, 18 bis 20 Uhr Gruppentreffen Astrofotografie 29. April bis So 1.Mai Astronomieworkshop 2005 am Gahberg. Thema: Astronomische Digitalfotografie. Veranstaltet vom Astronomischen Arbeitskreis Salzkammergut. 2. Mai (5 Abende) Kurs "Astronomie in der Praxis" mit Gerhard Eber, Jürgen Stöger, Karl Internes Vlasich und Erich Weber an der Volkshochschule Wiener Neustadt. 3. Mai 18.30 Kurs: Einführung in die Astrofotografie (4. Abend) AstroExperts, 1090 Wien, Spitalgasse 19 5. bis 8. Mai 9. Niederösterreichisches Teleskoptreffen (NTT) Veranstaltet von Antares im und um den Gasthof Gaupmann, Ebenwaldhöhe bei Kleinzell, NÖ. 6. Mai, 19 Uhr Vereinstreffen in Bad Sauerbrunn 10. Mai 18.30 Kurs: Einführung in die Astrofotografie (5. Abend) AstroExperts, 1090 Wien, Spitalgasse 19 17. Mai 18.30 Kurs: Einführung in die Astrofotografie (6. Abend) AstroExperts, 1090 Wien, Spitalgasse 19. 18. Mai 18.00 bis 20.00 Gruppentreffen Astrofotografie 24. Mai 18.30 Kurs: Einführung in die Astrofotografie (7. Abend) AstroExperts, 1090 Wien, Spitalgasse 19 31. Mai 18.30 Kurs: Einführung in die Astrofotografie (8. Abend) AstroExperts, 1090 Wien, Spitalgasse 19 3. Juni, 19 Uhr: Vereinstreffen in Bad Sauerbrunn mit dem Vortrag "Von Hipparch zu Hubble – Entfernungsbestimmungen und Kosmologie" 3. bis 5. Juni (WAA) Astropraxis-Wochenende (*) auf der Raiffeisen-Volkssternwarte Mariazell. Rahmenprogramm: Planeten in Bewegung. Samstag ab 15 Uhr Praxisworkshop: Computerplanetarien (Schwerpunkt: Starry Night). Teilnehmer können eigene Ausrüstung (Laptop) mitbringen. Open end. 19. Juni 15.00 (WAA) Seminar (*): Besser beobachten die Sonne (Leiterin: Renate Weiland). Hotel Sofienalpe. Detailliertere Hinweise sind auf der Homepage der BAA unter www.astronomie.at/burgenland nachzulesen Orion Nebel (M42) Teleskop: Canon 800mm Tele F5.6 Montierung: Paramount ME Kamera: Digitalkamera CANON 10D Belichtungszeit 7x16 min., 8x4 min., 4x30 sek. und 7x10 sek. bei 1600 ASA 4x16 min. und 4x2 min. mit Ha-Filter Filter und sonstiges Zubehör: IDAS LPS Filter, Minus Violett Filter und Ha-Filter Bildbearbeitung in Imageplus V1.72 und Photoshop Aufnahme und Bildbearbeitung: Gerhard Wechselberger 27 Alrukaba | Frühjahr 2005