Ausgabe März 2014 - Sternwarte Bieselsberg

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Ausgabe 1/2014
Neues aus der Milchstraße — Erdnuss mit vier Armen
Ungleichheit — Heiße Mondseite hat größere Krater
Ceres — Asteroid mit Wasserschaden
Helle Supernova in naher Galaxie M82
Im Porträt: John Lowry Dobson
Die nächsten Veranstaltungen des AAP:
Deutscher Astronomietag am 5. April
Beobachtungsabend für Vereinsmitglieder
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Der Vorstand informiert
Der Vorstand informiert
Liebe Vereinskollegen,
jemand mithelfen möchte, aber nicht im EMail­
Verteiler ist und auch nicht zu den Vereinstreffen
kommen kann, kann er sich gerne bei einem der
Vorstände direkt melden und wir werden ihn dann
telefonisch kontaktieren wenn es soweit ist.
Bei der Hauptversammlung gab es keine Ände­
rung im Vorstand und wir bedanken uns für Euer
Vertrauen. Wir hätten uns aber schon etwas mehr
Teilnehmer an der Hauptversammlung gewünscht.
Das Protokoll werden wir wieder wie in den letz­
ten Jahren den Mitgliedern in schriftlicher Form
zukommen lassen.
Auch uns bleibt die SEPA­Umstellung nicht er­
spart. Dafür werden die Mitglieder mit Einzugser­
mächtigung von uns die notwendigen Unterlagen
erhalten. Bei der Gelegenheit möchte ich darauf
hinweisen, dass das Einzugsverfahren für uns die
einfachste Lösung der Beitragserhebung ist. Es
wäre schön, wenn möglichst viele das nutzen wür­
den um dem Vorstand zu entlasten.
Zu guter Letzt möchte ich Euch den gemeinsamen
Beobachtungsabend ans Herz legen. Bei den ver­
gangenen Beobachtungen hatten wir viel Spaß zu­
sammen und er bietet eine hervorragende
Gelegenheit zusammen und entspannt unserem
Hobby zu frönen.
unser Teleskopprojekt nimmt immer mehr Formen
an und kommt sehr gut voran! Als letztes großes
Teil werden wir demnächst die Rohrschellen in
Auftrag geben (weil wir sie in dieser Größe selber
nicht herstellen können) und erwarten, dass diese
dann auch recht bald angefertigt sind. Parallel da­
zu nehmen wir das Zusammenfügen der Montie­
rung in Angriff und werden den Betonsockel in der
Kuppel gießen. Dafür hat sich schon ein kleiner
Kreis von Freiwilligen gemeldet, so dass wir ver­
mutlich ohne zusätzliche Helfer auskommen.
Vom Vorbereiten des neuen Sockels bis zum ferti­
gen Aufbau der Montierung uns des Teleskops
werden wir einige Zeit ohne Fernrohr in der Kup­
pel auskommen müssen. Die öffentlichen Führun­
gen werden wir aber dennoch wie geplant
durchführen. Wir haben ja zumindest den transpor­
tablen 4­Zöller zur Verfügung und das ein oder an­
dere Mal kommen wohl auch zusätzlich
Privatgeräte zum Einsatz. Ab Mitte Mai haben wir
ja dann auch bis August keine Abendführungen
mehr und die Sonennführungen sind auch kein
Problem mit den mobilen Geräten.
Daneben wollen wir dennoch auch mit der Grund­
platte für den neuen Bau beginnen. Dafür werden
wir aber schon einiger Helfer brauchen und zeit­ Bis zum nächsten Mal, Euer
nah noch um Mithilfe der Mitglieder bitten. Wenn Martin Tischhäuser
Editorial
Liebe Leser,
vollständig erforscht, was zum Teil daran liegt,
dass dies ein schwieriges Unterfangen ist weil ein­
die Supernova im M82 gab den Beobachtern eine fach so viel „im Weg“ ist. So gibt es mal wieder
gute Gelegenheit, ihre Teleskope einzusetzen und Neuigkeiten zu unserer eigenen Galaxie.
Bilder zu machen. Allzu oft hatten wir es noch Stellvertretend für die vielen Entdeckungen im As­
nicht, dass viele fast gleichzeitig ihre Kameras an teroidengürtel habe ich mir zwei Artikel ausge­
den Start brachten und das Ergebnis kann sich se­ sucht — einen zu Itokawa, dem japanisch bereisten
hen lassen! Entdeckt wurde sie übrigens von Ama­ Kleinkörper und einen zu Ceres, dem Zwergplane­
teuren, was zeigt, dass selbst heutzutage noch ten in diesem Bereich.
Entdeckungen mit kleinen Mitteln möglich (wenn
auch selten) sind.
Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe,
Aber auch unsere nähere Umgebung ist noch nicht
Martin Tischhäuser
Titelbild: Supernova 2014J links unten in M82
(Foto: © Werner Löffler)
Aus Wissenschaft und Forschung
3
Aus Wissenschaft und Forschung
Neues aus der Milchstraße — Erdnuss
mit vier Armen
Eine der Hauptstrukturen im Universum sind Gala­
xien, zu denen sich jeweils zahllose Sterne gravita­
tiv verbunden haben. Es gib sie in allen möglichen
Größen und Formen: Elliptisch oder irregulär, spi­
ralförmig mit oder ohne Zentralbalken. Unsere
Heimatgalaxie, die Milchstraße, ist lediglich eine
Galaxie von sehr vielen im Universum. Doch da
sich die Erde innerhalb der Sternenscheibe der
Milchstraße befindet, können Astronomen nicht
wie bei anderen Galaxien von oben auf sie schau­
en. Ihre Struktur ist daher nur schwer zu bestim­
men.
Astronomen hatten seit den fünfziger Jahren ange­
nommen, dass die Milchstraße eine Spiralgalaxie
ist, um deren Zentralbereich sich vier Spiralarme
winden. Im Zentrum gibt es eine zentrale Verdi­
ckung, den Galaktischen Bulge, der aus rund zehn
Milliarden Sternen besteht, sein Durchmesser be­
trägt Tausende von Lichtjahren. Etwas später
konnte dann auch ein Balken im Zentralbereich der
Galaxis erkannt werden. Damit sollte die Form der
Milchstraße identifiziert sein: Eine Balkengalaxie
mit Zentralbulge und vier Spiralarmen.
Das rund 27.000 Lichtjahre entfernte Zentrum un­
serer Galaxie ist schwer zu beobachten, weil von
der Erde aus gesehen große Gas­ und Staubwolken
die Sicht versperren. Infrarotteleskope können
durch diese Wolken jedoch hindurchblicken.
Mit Hilfe des VISTA–Teleskops der ESO in Chile
konnten Christopher Wegg und Ortwin Gerhard
vom Max–Planck–Institut für extraterrestrische
Physik (MPE) in Garching rund 30–mal leucht­
schwächere Sterne detektieren als bei früheren
Untersuchungen der zentralen Verdickung. Aus
den Daten haben die Forscher nun die Entfernung
zu rund 22 Millionen Sternen im Bulge bestimmt,
die zu einer bestimmten Unterklasse der roten Rie­
sen zählen. Anhand dieser Daten haben sie die
dreidimensionale Karte der zentralen Verdickung
erstellt, die sie im Fachmagazin Monthly Notices of
the Royal Astronomical Society vorstellen.
Sie haben festgestellt, dass die innere Region un­
serer Galaxie von der Seite wie eine Erdnuss ein­
gehüllt in ihre Schale aussieht. Von oben gesehen
bestätigen sie die Form eines langgezogenen Bal­
kens.
Uneinigkeit herrschte unter den Astronomen in
letzter Zeit jedoch über die Anzahl der Spiralarme.
Das Infrarot–Teleskop Spitzer der US–Raumfahrt­
behörde NASA hatte die Verteilung von 110 Mil­
lionen kleineren Sternen in der Milchstraße
vermessen und dabei nur Hinweise auf zwei Spir­
alarme gefunden.
Astronomen
um
James
Urquhart
vom
Max–Planck–Institut für Radioastronomie in Bonn
Milchstraße als künstlerische Seitenansicht: Astronomen haben die zentrale Verdickung kartiert und eine
Erdnussform des Bulge gefunden.
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haben mehr als zwölf Jahre lang 1650 besonders
große Sterne mit verschiedenen Radioteleskopen
beobachtet. Die Verteilung der großen Sterne zeige
doch vier Spiralarme, berichten die Forscher im
britischen Fachblatt Monthly Notices of the Royal
Astronomical Society.
Das heiße nicht, dass ihre Ergebnisse richtig und
die von Spitzer falsch seien. Beide Untersuchun­
gen hätten nach unterschiedlichen Dingen ge­
schaut, erklärt Co–Autor Melvin Hoare von der
englischen Universität Leeds in einer Mitteilung
seiner Hochschule. Spitzer sehe nur viel kühlere,
masseärmere Sterne wie unsere Sonne, die sehr
viel zahlreicher sind als die massereichen Sterne,
die sie ins Visier genommen hatten.
Große Sterne sind selten, weil sie ihren Brennstoff
sehr schnell verbrauchen. Während unserer Sonne
als eher kleinem Stern eine Lebensspanne von ins­
gesamt rund zehn Milliarden Jahren beschert ist,
werden die großen Sterne aus der neuen Studie ty­
pischerweise nur etwa zehn Millionen Jahre alt, al­
so tausendmal weniger.
Die massereichen Sterne sind daher im Schnitt
deutlich jünger und befinden sich damit näher an
ihrem jeweiligen Geburtsort, der typischerweise in
stark verdichteten Gaswolken liegt. Anders als die
langlebigen, massearmen Sterne haben die Riesen­
sonnen nicht ausreichend Zeit, um sich in der
Scheibe unserer Galaxie zu verteilen.
Massearme Sterne leben viel länger als masserei­
Aus Wissenschaft und Forschung
Verteilung von über tausend großer Sterne in der
Milchstraße spricht für vier Spiralarme.
che und kreisen viele Male um unsere Galaxie,
wobei sie sich in der Scheibe verteilen. Das Gas ist
jedoch in allen vier Armen komprimiert genug, um
im großen Umfang Sterne zu produzieren.
In den kommenden Jahren soll das gerade gestar­
tete Weltraumteleskop Gaia der europäischen
Raumfahrtagentur ESA eine Milliarde Sterne der
Milchstraße mit nie dagewesener Genauigkeit er­
fassen. Aus den Daten soll eine dreidimensionale
Karte unserer Heimatgalaxie entstehen. Dann wer­
den die Fragen nach Form und Struktur der Milch­
straße endgültig beantwortet sein.
(ms)
Ferner Schein — Galaktische
Taschenlampe erleuchtet kosmisches
Netz
Das Weltall besteht aus einem gigantischen Netz
aus Materie, und unsere Sonne, sogar unsere
Milchstraße sind nur winzige Punkte in der unvor­
stellbar großen Struktur. Das vermuten Astrono­
men schon lange aufgrund von Computer­
simulationen. Bisher konnten sie dieses Netz, das
überwiegend aus Gas besteht, allerdings nur indi­
rekt nachweisen: Es absorbiert unter bestimmten
Umständen Licht. Die riesigen Fäden des Netzes
strahlen jedoch selbst kaum Licht ab.
Doch mit Hilfe eines Quasars, einer Licht aussen­
Umgebung des Quasars UM287: Durch die
denden Galaxie mit einem Schwarzen Loch im Strahlung der aktiven Galaxie konnten Astronomen
Zentrum, ist es Astronomen nun erstmals gelun­
erstmals ein kosmisches Netz aus Materie
gen, einen Teil des kosmischen Netzes direkt abzu­
nachweisen, das unser Universum durchzieht.
5
Aus Wissenschaft und Forschung
bilden. Die aktive Galaxie regte einen für kosmi­
sche Maßstäbe kleinen Ausschnitt der sogenannten
Filamente zum Leuchten an. So gelang Forschern
mit dem Keck–I–Teleskop auf Hawaii eine Auf­
nahme des Netzfilaments.
Die Astronomen um Sebastiano Cantalupo von der
University of California in Santa Cruz und Wissen­
schaftler des Max–Planck–Instituts für Astronomie
veröffentlichten ihre Arbeit in der Online–Ausgabe
des Fachmagazins Nature.
Das bessere Verständnis der Filamente und die Da­
ten der Studie könnten vor allem die bisherigen Si­
mulationen und Modelle zur Entstehung von
Galaxien und Sternen auf die Probe stellen. Denn
die Aufnahmen liefern nicht nur Informationen
über die Zusammensetzung und Gasmenge in den
Filamenten, sondern lassen auch Rückschlüsse auf
ihre dreidimensionale Struktur zu. Dies sei das ers­
te Mal, dass es gelungen sei, ein Bild des kosmi­
schen
Netzes
aufzunehmen,
das
dessen
Filamentstruktur zeige, erklärt Fabrizio Arrigoni
Battaia vom Max–Planck–Institut für Astronomie.
Wenn man verstehen will, wie Galaxien entstehen,
dann muss man wissen, welches Rohmaterial sie
für die Sternentstehung zur Verfügung haben, und
dieses Rohmaterial beziehen die Galaxien aus dem
riesigen kosmischen Netz aus Gasfilamenten. Die
Beobachtungen des Gasnetzes könnten helfen, Si­
mulationen der Galaxienentwicklung zu ergänzen.
Denn noch fehlen darin wichtige Elemente. Zum
Beispiel können Wissenschaftler nun abschätzen,
dass der Anteil an kühlem Gas innnerhalb des kos­
mischen Netzwerks deutlich über dem liegen
muss, den die Modelle vorhergesagt hatten. Be­
rechnungen müssen also angepasst oder überdacht
werden.
Die Forscher nutzten für ihren Nachweis des Fila­
ments die von Quasar UM287 ausgesandte Ener­
gie. Der von ihnen gemessene Effekt ist
vergleichbar mit dem in einer Leuchtstoffröhre, in
dem Gas durch Energie zum Leuchten angeregt
wird: Da das Gas in den Filamenten normalerweise
sehr dünn ist, sendet es kaum selbst Licht aus und
kann nicht mit Teleskopen wahrgenommen wer­
den. Nur in der Umgebung um den Quasar war es
möglich, einen Teil der Struktur mit einer Größe
von rund zwei Millionen Lichtjahren zu sehen,
dank der Strahlung des Quasars.
Die Filamente ziehen sich durch das ganze Uni­
versum, so die Vorstellungen von Astronomen. Von
besonderer Bedeutung sind ihre Schnittpunkte, die
erst die netzartige Struktur ausmachen. Diese
Punkte, an denen sich die kosmischen Gase an­
sammeln, halten die Wissenschaftler für die Ge­
burtsorte der Galaxien. Auch unsere Milchstraße
wäre dann einst an einem solchen Knoten entstan­
den.
(ms)
Bruchteil des Netzes: Auch
wenn die erstmals direkt
beobachtete Netzstruktur (hell
hervorgehoben im
vergrößerten Ausschnitt) eine
Größe von rund zwei Millionen
Lichtjahren hat, ist sie nur ein
kleiner Teil eines gigantischen
Netzwerks. Durch
Simulationen und indirekte
Messungen können
Astronomen die Verteilung
dieser dunklen Materie im
Universum abschätzen
(Aufnahmen im Hintergrund),
die normalerweise kein Licht
aussendet.
6
Aus Wissenschaft und Forschung
Wirklich cool — Almas genauer Blick
auf „kältesten Platz im Universum“
Die Transformation zu sogenannten planetarischen
Nebeln ist einer der letzten Lebensabschnitte, die
einige Sterne wie unsere Sonne durchlaufen. Eine
Gaswolke entsteht, sobald ein Stern seine äußeren
Schichten absprengt und sich auf den Weg zum so­
genannten Weißen Zwerg begibt. Bis zum vollstän­
digen Abkühlen senden sie dann
starke
UV–Strahlung aus, die in einem Lichtschauspiel
den Nebel erhellt.
Ein berühmtes, schönes aber noch sehr junges Ex­
emplar, den Bumerang–Nebel, entdeckten Wissen­
schaftler 1980. Neue Bilder im Rahmen einer im
Fachmagazin Astrophysical Journal erschienenen
Studie werfen nun einen genaueren Blick auf den
Nebel im Sternbild Centaurus, der auch als einer
der kältesten Orte im Universum gilt.
Um Details und mehr über die Vorgänge im Nebel
Alma–Bild des Bumerang­Nebels: Einer der
kältesten Plätze im Universum hat bei genauem
Blick kaum ähnlichkeit mit einem Bumerang. Die
Hubble–Aufnahme wurde als helle Struktur über
das Alma–Bild gelegt.
Ungleichheit — Heiße Mondseite hat
größere Krater
zu erfahren, richteten Astronomen um Raghvendra
Sahai eines der größten Radioteleskope der Welt
auf das etwa 5000 Lichtjahre entfernte Objekt: den
Atacama Large Millimeter/submillimeter Array
(Alma) im Norden Chiles. Sie erfuhren so, dass
auch die Sanduhr–Form des Nebels, die das Hub­
ble–Teleskop 2003 zeigte, nicht vollständig seinen
Aufbau beschreibt.
Was wie eine Doppel–Kegel–Form oder eine Bu­
merang–Form aussehe, sei tatsächlich eine viel
ausgedehntere Struktur, die sich rasch ins All aus­
breite, erklärt Raghvendra Sahai vom Jet Propulsi­
on Laboratory der NASA in Pasadena, Erstautor
der Studie.
Die Sanduhr–Form mit der Wissenschaftler den
Nebel beschreiben, könnte eine optische Täu­
schung sein, vermuten die Wissenschaftler. Teile
des Lichts, das der zentrale Stern aussendet, wer­
den von Staubkörnern abgedeckt. Nur in einem
engen Bereich ist es sichtbar und verleiht dem Ne­
bel seine angebliche Form.
An seinem Ruf als kosmischer Kühlschrank ändert
diese Entdeckung allerdings nichts. Denn der Bu­
merang–Nebel ist sogar kälter als die kosmische
Hintergrundstrahlung von 2,8 Kelvin, die als über­
bleibsel des Urknalls die „übliche“ Temperatur im
Weltraums ist. Durch Beobachtungen, wie stark
der Nebel die Hintergrund–Strahlung absorbiert,
konnten Astronomen schon 1997 seine Temperatur
berechnen und auch erklären, wie dies möglich ist:
Das vom Stern ausgestoßene Gas expandiert
schnell und kühlt sich bei diesem Prozess ab, ähn­
lich dem Vorgang, den auch haushaltsübliche
Kühlschränke nutzen, um ihre Temperatur im In­
neren niedrigzuhalten.
Im Vergleich zum Bumerang–Nebel sind die Tem­
peraturen in Kühl­ und Gefrierschränken allerdings
geradezu hoch. Denn der Nebel hat eine Tempera­
tur von etwa ­272 Grad Celsius, also nur ein
1 Kelvin über dem absoluten Nullpunkt. Er ist da­
her eine der kältesten Regionen im Universum, die
natürlich und außerhalb von Laboren existieren.
(ms)
übersät. Da er keine Atmosphäre besitzt, die kos­
mische Geschosse verglühen lassen könnte, sind
während der Jahrmillionen zahllose Asteroiden auf
Dem Mond ist seine bewegte Vergangenheit deut­ den Erdbegleiter niedergegangen. Da es auf ihm
lich anzusehen: Seine Oberfläche ist von Kratern auch weder Verwitterungsprozesse noch Pflanzen­
7
Aus Wissenschaft und Forschung
Krustendicke in km
Ungleiche Verteilung: Auf der erdzugewandten Seite des Mondes (links) liegen acht Krater von mehr als
320 Kilometern Durchmesser, auf der erdabgewandten Seite dagegen nur einer. Das gigantische
Südpol–Aitken–Becken (grauer Kreis), den größten Einschlagskrater auf dem Mond, haben die
Wissenschaftler in der Auswertung nicht berücksichtigt.
wachstum gibt, sind auch uralte Krater noch bes­
tens auszumachen.
So konnten Forscher bereits berechnen, dass der
Mond vor etwa vier Milliarden Jahren einem be­
sonders heftigen Bombardement großer Geschosse
ausgesetzt war. Diese gewaltigen Kollisionen ha­
ben nach der gängigen Theorie die großen Becken
auf der Mondoberfläche entstehen lassen. Und die
sollten sich eigentlich gleichmäßig verteilen. Umso
überraschender ist, was Astronomen jetzt heraus­
gefunden haben: Auf der erdzugewandten Seite des
Mondes kommen große Becken deutlich öfter vor
als auf der erdabgewandten.
Angaben zum Durchmesser der Krater seien bisher
nur schwer möglich gewesen, schreiben die For­
scher um Katarina Miljkovi von der Universität
Paris–Diderot im Fachblatt Science. Oft seien die
Becken mit Lava geflutet und ihre Größe kaum
mehr nachzuvollziehen, in anderen Fällen gebe es
mehrere Kraterringe und es sei schwer zu bestim­
men, welcher der entscheidende sei. Deshalb wähl­
te das Team einen anderen Ansatz: Es wertete die
Variationen in der Dicke der Mondkruste aus.
Denn: Je größer ein Einschlag, desto mehr Mond­
kruste wird weggedrückt und desto größer ist an­
schließend der Bereich mit dünner Kruste.
Die Forscher werteten dazu Daten der NA­
SA–Zwillingssonden Grail aus. Sie zeigen nicht
nur, dass die Mondkruste etwa so dick ist wie die
kontinentale Erdkruste, sondern auch, dass auf der
erdzugewandten Hälfte acht Becken mit mehr als
320 Kilometern Durchmesser liegen. Auf der erd­
abgewandten Seite befinde sich dagegen nur eines,
und das liege zudem an der Grenze zwischen bei­
den Seiten. Das gigantische Südpol–Aitken–Be­
cken, den größten Einschlagskrater auf dem Mond,
ließen die Wissenschaftler in der Auswertung un­
berücksichtigt.
Die Ursache für die ungleiche Verteilung könne
sein, dass die Mondkruste auf der erdzugewandten
Seite während der Phase des Bombardements vor
vier Milliarden Jahren durch vulkanische Aktivität
stärker erhitzt gewesen sei. Bei Einschlägen seien
die aufgeschmolzenen Bereiche in der Folge grö­
ßer gewesen. Computersimulationen stützten diese
Theorie, schreiben die Forscher. Demnach hätten
8
Aus Wissenschaft und Forschung
Grail–Mission: Die waschmaschinengroßen NASA–Sonden Ebb und Flow.
Einschläge auf der heißen, erdzugewandten Seite
bis zu zweieinhalbmal größere Krater hinterlassen
als auf der kühleren Seite.
Die waschmaschinengroßen NASA–Sonden Ebb
und Flow der Grail–Mission (Gravity Recovery
and Interior Laboratory) waren Ende 2012 auf dem
Mond zerschellt. Zuvor hatten sie den Erdtrabanten
fast ein Jahr lang erkundet. Sie sammelten Daten
zur inneren Struktur und Zusammensetzung, wobei
sie unter anderem unterirdische, mit erstarrtem
Magma gefüllte Kanäle entdeckten. Zudem erstell­
ten die Sonden eine hochauflösende Karte des
Schwerefeldes.
(ms)
Fernes Himmelsschauspiel — Curio­
sity knipst Sonnenfinsternis auf Mars
Eine totale Sonnenfinsternis wie auf der Erde ist
auf dem Mars zwar nicht zu sehen. Denn seine
Monde Phobos und Deimos sind zu klein, um die
Sonne komplett zu verdecken. Doch der Rover Cu­
riosity konnte am 17. August eine ringförmige
Sonnenfinsternis beobachten. Phobos, der größere
der beiden Monde, schob sich auf seiner Bahn di­
rekt vors Zentralgestirn.
Phobos misst rund 27 mal 22 mal 18 Kilometer,
seine Bahn führt ihn in weniger als 6000 Kilome­
tern Höhe um den Mars. Binnen 24 Stunden um­
kreist er den Mars drei Mal. Die drei von der
NASA veröffentlichten Aufnahmen sind im Ab­
stand von drei Sekunden entstanden.
Die Finsternis habe sich an der Position von Curio­
sity gegen Mittag ereignet, sagt Forscher Mark
Lemmon, der an der Rover–Mission beteiligt ist.
Ringförmige Sonnenfinsternis:
Marsmond Phobos schob sich am 17. August
kurzzeitig vor das Zentralgestirn.
Phobos war zu diesem Zeitpunkt relativ dicht an
der Mars–Oberfläche, so dass er vor der Sonne
sehr groß erschien. Näher heran an eine totale
Sonnenfinsternis könnte man auf dem Mars nicht
kommen, sagt Lemmon. Die Fotos seien die bisher
detailreichsten von einer Sonnenfinsternis auf dem
Mars. Um sie zu schießen, hat Curiosity an dem
Tag seine Fahrt unterbrochen.
Nur einige Tage zuvor hatte sich der Rover bereits
9
Aus Wissenschaft und Forschung
Bild rechts: Phobos verdeckt Deimos, beobachtet
vom Marsrover Curiosity am 1. August.
mit den Marsmonden beschäftigt: Am 1. August
zog Phobos direkt an Deimos vorbei, was Curiosi­
ty ebenfalls dokumentierte. Deimos kreist gut
20.000 Kilometer über der Mars–Oberfläche, ist
also wesentlich weiter entfernt, so dass Phobos den
etwas kleineren Trabanten komplett verdeckte.
Die vom Rover zur Erde gefunkten Aufnahmen
helfen Astronomen, die Orbits beider Marsmonde
genauer zu berechnen. Dies könne unter anderem
klären, ob sich die Bahn von Deimos systematisch
verändere. Forscher diskutieren, ob der Himmels­
körper sich langsam immer weiter von seinem Pla­
neten entfernt.
Das Schicksal von Phobos ist dagegen bekannt: Er
kommt dem Mars immer näher. In rund 50 Millio­
nen Jahren wird er deshalb entweder von der Gra­
vitation des Planeten zerrissen werden oder auf ihn
stürzen, meinen Astronomen.
(ms)
Fund in der Sahara — Meteorit verrät
frühe Entwicklung des Mars
Vermutlich ist es der erste identifizierte Meteorit
aus dem urtümlichen südlichen Hochland des
Mars: Beduinen haben in der Sahara ein uraltes
Stück aus dem Boden des Roten Planten gefunden.
Eine Laboranalyse zeigte nun: Der Stein ist vor 4,4
Milliarden Jahren entstanden. Damit ist der Meteo­
rit nur wenig jünger als unser Sonnensystem selbst,
berichten Forscher im Fachmagazin Nature. Der
außerirdische Brocken liefert Hinweise auf die
Kinder­ und Jugendzeit des Roten Planeten.
Auf der Suche nach den Bestandteilen des Meteo­
riten analysierten die Wissenschaftler den Stein
auch mit einem Massenspektrometer. Demnach
enthält er größere Mengen Iridium und stammt aus
der Kraterlandschaft im südlichen Hochland des
Mars. Es ist das erste bekannte Meteoritenstück
aus diesem Gebiet. Seit langem werde der Schlüs­
sel zur Geburt und frühen Jugend des Mars dort
vermutet, erklärt Munir Humayun von der Florida
State University in Tallahassee.
Dank des Meteoritenfundes können die Forscher
erstmals das frühe Wachstum der Marskruste un­
tersuchen. So fanden sie im Inneren des Meteoriten
Zirkonkristalle, die sich wahrscheinlich durch ein
Meteorit NWA 7533: 4,4 Milliarden Jahre alter
Steinbrocken vom Mars.
10
erneutes Aufschmelzen der ersten Marskruste ge­
bildet haben. Die Kristalle verraten auch, dass der
Stein vor 4,4 Milliarden Jahren entstanden ist.
Das sei etwa 100 Millionen Jahre nachdem der ers­
te Staub im Sonnensystem kondensiert sei, erklärt
Humayun. Jetzt wüssten sie, dass der Mars in die­
ser frühen Phase der Planetenbildung eine Kruste
hatte und dass diese gleichzeitig mit den ältesten
Krusten von Erde und Mond entstanden sei.
Zudem liefert der Stein Hinweise auf eine frühe
Aus Wissenschaft und Forschung
Ausdifferenzierung der Marskruste, wie die Auto­
ren schreiben. Das legt nahe, dass schon früh in
der Geschichte des Roten Planeten große Mengen
flüchtiger Gase aus dem Boden in die Atmosphäre
freigesetzt wurden. Daraus wiederum ergeben sich
nach Angaben der Forscher Hinweise auf das frühe
Klima des Mars und seine Bedeutung für mögli­
ches Leben.
(ms)
Ceres — Asteroid mit Wasserschaden
einem beträchtlichen Teil aus Wassereis aufgebaut
sein. Die Dichte des Himmelskörpers, rund zwei
Man weiß verblüffend wenig über den stattlichen Gramm pro Kubikzentimeter, ist schlicht zu nied­
Brocken, der zwischen Mars und Jupiter seine rig dafür, dass er komplett aus Gestein bestehen
Bahn zieht: Zwar entdeckte der italienische Giu­ kann. Zum Vergleich: Die mittlere Dichte der Erde
seppe Piazzi den Asteroiden Ceres schon vor mehr liegt bei fünfeinhalb Gramm pro Kubikzentimeter.
als 200 Jahren. Doch wie die Oberfläche des Him­ Frühere Analysen von Ceres hatten immerhin Indi­
melskörpers aussieht, lässt sich bis heute selbst mit zien für Minerale geliefert, die nur in Gegenwart
den besten Teleskopen nur erahnen. Sogar auf den von Wasser entstehen. Doch eine zweifelsfreie Be­
schärfsten Hubble–Bildern kann der Beobachter al­ stätigung für dessen Existenz gab es jahrzehnte­
lenfalls grobe Strukturen ausmachen.
lang nicht. Einem Team um Michael Küppers von
Ceres, vom Hubble–Teleskop aufgenommen: Auf
den Bildern lassen sich allenfalls grobe Strukturen
erkennen. Die chemische Zusammensetzung von
Ceres ist ebenfalls weitgehend unklar.
Ceres, mit dem Keck–Teleskop aufgenommen.
der Europäischen Weltraumorganisation (ESA)
könnte die Sache nun geglückt sein, und zwar mit
Hilfe des ESA–Weltraumteleskops Herschel: Das
Die chemische Zusammensetzung von Ceres ist sei der erste klare Nachweis, dass Wasser auf Ce­
ebenfalls weitgehend unklar. Das liegt daran, dass res existiere, gibt sich Küppers sicher. Und es sei
auf der Erde keine Meteoriten von dort gefunden gleichzeitig der erste Nachweis von Wasser im As­
wurden, im Gegensatz zu anderen großen Asteroi­ teroidengürtel.
den wie Vesta. Doch klar scheint: Ceres muss zu Im Fachmagazin Nature haben die Forscher ihre
Aus Wissenschaft und Forschung
Erkenntnisse veröffentlicht: Zwar war auch die
Auflösung des mittlerweile eingemotteten Her­
schel–Teleskops zu gering, um Ceres direkt in den
Blick zu nehmen. Doch habe man das Wasser in
der unmittelbaren Umgebung des rund 900 Kilo­
meter messenden Brockens nachweisen können, so
Küppers. Und zwar in Form von Wasserdampf. Ei­
ne andere Herkunft als Ceres sei ausgeschlossen,
zumal die entscheidende Beobachtung in der Nähe
des Asteroiden insgesamt drei Mal geglückt sei: Da
könne man Zufall ausschließen.
Stimmen die Analysen von Küppers und seinen
Kollegen tatsächlich, dann strömen wohl von zwei
Stellen des Asteroiden insgesamt etwa sechs Kilo­
gramm Wasser pro Sekunde ins All. Das scheint
nicht viel, wenn man bedenkt, dass Ceres eine
Oberfläche hat, die so groß ist wie Argentinien.
Vor allem, weil es nach Schätzungen auf dem Aste­
roiden womöglich mehr Wasser geben könnte als
in allen Ozeanen der Erde zusammen. Doch wo­
möglich liegt das daran, dass das Eis normalerwei­
se tief im Inneren des Asteroiden verborgen ist.
Man darf sich Ceres jedenfalls nicht so vorstellen
wie einen riesigen Schneeball. Nur dort, wo die
sonst verborgenen Schichten freigelegt wurden,
womöglich durch den Einschlag eines kleineren
kosmischen Geschosses, könnte das Eis sublimie­
ren, also direkt vom festen in den gasförmigen Zu­
stand übergehen. So lautet jedenfalls eine Theorie
der Forscher. Vielleicht aber, so schlagen sie eben­
falls vor, schleudern auch sogenannte Cryovulkane
11
das Eis hinaus ins All, angetrieben durch eine
Wärmequelle im Inneren des Asteroiden.
überprüfen soll die Theorien schon in wenigen
Monaten die NASA–Raumsonde Dawn. Sie ist
derzeit auf dem Weg vom Asteroiden Vesta zu Ce­
res. Das Timing könnte nicht besser sein, sagt
Küppers. Und schon beim Anflug soll das Obser­
vatorium Ausschau nach dem Wasser halten. Das
stellt Andreas Nathues vom Max–Planck–Institut
für Sonnensystemforschung in Katlenburg–Lindau
in Aussicht. Er ist Chef des Kamerateams der Son­
de: Dawn werde den wirklichen Beweis liefern.
Nathues sagt, das nun veröffentlichte Paper sei
schon länger im Gespräch gewesen. Denn in
Wahrheit war das Timing gar kein Zufall: Küppers
und seine Kollegen hatten das Herschel–Teleskop
gezielt auf solche Himmelskörper gerichtet, die in
naher Zukunft das Ziel von Raumfahrzeugen sind.
Oder die gerade von Sonden besucht wurden. Des­
wegen gehen die aktuellen Ceres–Untersuchungen
auch so gut zusammen mit den geplanten Beob­
achtungen von Dawn.
Die Kamera der Sonde soll Bilder mit einer Auflö­
sung von 100 Metern liefern. Auf ihnen müssten
sich die geologischen Strukturen erkennen lassen,
die im aktuellen Nature–Paper als Quelle des
Wassers vorgeschlagen werden. Schon bald wird
die Menschheit also deutlich mehr wissen über
Ceres, den bisher so geheimnisvollen Asteroiden
mit Wasserschaden.
(ms)
Journal Astronomy & Astrophysics veröffentlichten
sie nun ihre Ergebnisse.
Der größere Teil des Asteroiden hat die Konsistenz
Itokawa ist außergewöhnlich, von außen wie von von dicht gepacktem Sand, der kleinere die von
innen. Die einen beschreiben den Asteroiden als Granit. Daraus schließen die Wissenschaftler, dass
gigantische Erdnuss, andere sprechen von einem einst zwei Asteroiden umeinander kreisten und
Seeotter. Etwas mehr als 500 Meter ist er lang, fast schlussendlich zu einem wurden. Es sei eine sehr
300 Meter misst er an seiner dicksten Stelle. Er langsame Kollision gewesen, vermutet Colin
dreht sich kontinuierlich um sich selbst, angetrie­ Snodgrass,
Asteroidenforscher
am
ben von der Sonne. Auch das Innenleben ist alles Max–Planck–Institut für Sonnensystemforschung
andere als einheitlich und vermutlich das Ergebnis im niedersächsischen Katlenburg–Lindau. Etwa
eines Crashs im All.
alle anderthalb Jahre, genau gesagt 556 Tage,
Das Verhalten des Asteroiden konnten die Wissen­ kreuzt er die Umlaufbahn der Erde. Angetrieben
schaftler erklären, indem sie den Kometen mathe­ von der Sonne dreht er sich dabei um sich selbst,
matisch in zwei Teile zerlegten. Mit dem in zwölf Stunden einmal um die eigene Achse. Das
Yarkovsky–O'Keefe–Radzievskii–Paddack–Effekt
funktioniert, weil der Asteroid Lichtteilchen auf­
(YORP–Effekt) berechneten sie die Masse. Im nimmt und als Wärme wieder abgibt, wegen seiner
Asteroid Itokawa — Tanz bis zur
Verschmelzung
12
Dieses Foto des Asteroiden Itokawa schoss die
japansiche Raumsonde Hayabusa im Jahr 2005.
Nur 535 Meter ist der Asteroid lang, an seiner
dicksten Stelle misst er 294 Meter.
Form allerdings unregelmäßig. In jedem Jahr dreht
er sich deshalb 45 Millisekunden schneller.
Hätte Itokawa endlos Zeit, würde er eines Tages
auseinanderfliegen. Denn wenn der Asteroid für
die Rotation nur noch zwei Stunden bräuchte,
reicht seine Schwerkraft nicht aus, um die Flieh­
kräfte auszugleichen.
Doch so weit wird es wohl nicht kommen. Auf sei­
ner Bahn um die Sonne kommt Itokawa der Erde
und dem Mars sehr nahe. Das sei kein sicherer Ort
für einen Asteroiden, sagt Snodgrass. Itokawa
Aus Wissenschaft und Forschung, Astronomietag
So sieht Itokawa in der Vorstellung der
Wissenschaftler aus. Der untere Abschnitt ist
deutlich kleiner und hat in etwa die Konsistenz von
Granit. Der obere Teil des Asteroiden hat die
Dichte von gepresstem Sand.
könnte auch in die Sonne stürzen, lange bevor die
Rotation ihn im All verstreut hätte.
Die Bilder aus den Jahren 2001 bis 2013 stammen
von acht Teleskopen in den USA, Spanien und
Chile, unter anderem vom New Technology Teles­
cope der Europäischen Südsternwarte (ESO). 2005
hatte die japanische Raumsonde Hayabusa Nah­
aufnahmen des Asteroiden geschossen.
(ms)
Astronomietag 2014
Astronomietag
Der Astronomietag in diesem Jahr steht unter dem
Motto „Weltraumwüsten“. Einige fallen uns da be­
stimmt sofort ein, darunter sicher weit oben in der
Liste unser Nachbarplanet Mars, dem man ja schon
von vielen Aufnahmen der vergangenen Jahren als
solche in Erinnnerung hat. Aber auch unser nächs­
ter Nachbar, der Mond zählt mit seiner zerfurchten
und zerklüfteten Oberfläche dazu.
Gerade diese beiden prominenten Vertreter werden
es sein, die wir den Besuchern (hoffentlich) direkt
vorführen können und bei denen man auch diese
wüstenhafte Oberfläche selbst als Laie in Sachen
Sterne beobachten gut im Teleskop sehen kann. Ich
erinnere mich noch gerne an den Astronomietag
vor zwei Jahren, der ebenfalls um die Marsopposi­
tion stattfand und bei dem wir sehr schön den roten Aber neben diesen beiden kennen wir noch weitere
Nachbarn vorführen und später auch noch mit un­ Vertreter aus unserem Sonnensystem, bei denen
seren Webcams ablichten konnten.
wir von Nahaufnahmen der Sonden die wüstenhaf­
13
Astronomietag, Sternwarten
tigkeit gesehen haben und die wir zumindest als
helle Punkte im Teleskop ansehen können. Dazu
zählen zum Beispiel die Jupitermonde Io und Eu­
ropa. Deren Anblick auf einer Seite des Jupiters
(Ganymed und Kallisto befinden sich am Abend
auf der anderen Seite) und ihre Reise um den Gas­
riesen lässt sich gut verfolgen.
zum Sonnenuntergang um 20 Uhr mit der Beob­
achtung und werden ebenfalls den Mond und die
Planeten ins Visier nehmen. Aber auch hier gibt es
je nach Andrang noch ein paar mehr schöne Him­
melsobjekte zu bestaunen.
Wir freuens uns über viele Besucher!
(mt)
Unsere Veranstaltungen finden wie gewohnt nur
bei klarem Himmel statt!
In Bieselsberg beginnen wir bereits um 16 Uhr.
Dort steht zunächst unsere Sonne im Mittelpunkt
der Beobachtungen. Mit unserem Sonnenfilter
sowie dem Spezialsonnenteleskop werden wir
unsere Besucher mit den verschiedenen Ansichten
der Sonne erfreuen. Nach Sonnenuntergang
(20 Uhr) schwenken wir dann Richtung Mond be­
vor wir dann mit den Planeten und weiteren Objek­
ten die Abendbeobachtung einläuten.
Auf dem Kepler­Gymnasium beginnen wir erst
Sternwarte Bieselsberg
schein. Dazu werden wir noch einiges vom Früh­
jahrshimmel präsentieren.
In diesem Jahr konnten wir immerhin schon ein Am Astonomietag beginnen wir um 16 Uhr mit ei­
paar öffentliche Führungen abhalten. Bei einer hat­ ner Sonnenführung und Ende Mai wird es auch ei­
ten wir sogar etwa 30 Gäste, die sich der Faszinati­ ne reguläre Sonnenführung geben bei der wir
on Nachthimmel widmen konnten. Auch zwei sowohl die Sonnenflecken als auch die Protube­
Sonderführungen für Schulklassen fanden schon ranzen zeigen (sofern es gerade welche gibt).
statt und das Interesse der Dritt­ und Viertklässler Übrigens: trotz der Baumaßnahmen fürs neue Te­
war sehr groß!
leskop wird der Führungsbetrieb wie geplant
Jetzt im Frühjahr werden wir viele Planeten beob­ durchgeführt!
achten: Jupiter ist noch zu sehen und daneben
(mt)
kommen Mars und Saturn immer besser zum Vor­
Führungen
Sternwarte Keplergymnasium
Führungen
Sternhaufen ins Visier nehmen können und einige
weitere interessante Objekte am Frühjahrshimmel
Auch im Kepler konnten wir in diesem Jahr schon zeigen. Ein Besuch lohnt sich also auch in der
einige Male die Kuppel öffnen. So hatten wir hier Stadt, denn trotz der großen Lichtverschmutzung
sogar das große Glück, die Supernova in M82 kurz gibt es doch einiges, was sich beobachten lässt!
nach dem Maximum anzuschauen. Für ein paar Unser Führungsteam wird sich auf jeden Fall freu­
Wochen war sie hell genug, auch mit dem 6­Zöller en, wenn viele Besucher den kurzen Weg ins Kep­
zu sehen zu sein.
ler finden würden.
Die nächsten Führungen werden viel von den Pla­
(mt)
neten geprägt sein. Dazu werden wir noch einige
14
Beobachtergruppe
Beobachtergruppe
Helle Supernova in M82
Am 21.Januar wurde in der nahen Galaxie M82 im
Sternbild Großer Bär eine Supernova entdeckt. Auf
Grund der großen Nähe ist sie sehr hell und wurde
vermutlich deshalb als erstes nicht von automati­
schen Suchprogrammen sondern Studenten des
University College London entdeckt.
Ihr Zufallsfund basierte eigentlich darauf, dass sie
wegen einziehender Bewölkung statt praktischer
Astronomie die CCD­Kamera an einem 14"­
Schmidt­Cassegrain nutzten. Dabei entschieden sie
sich im noch wolkenfreien Bereich für M82 — ein
Glückstreffer wie sich kurz darauf herausstellen
sollte. Dabei fiel dem Betreuer Dr. Steve J. Fossey
ein Stern auf, der dort nicht hingehörte. Sie konn­
ten gerade noch ein paar Aufnahmen mit verschie­
denen Filtern und einem zweiten Teleskop zur
Bestimmung der Helligkeit aufnehmen bevor die
Wolkendecke zu dicht und die spannende Beob­
achtungsnacht leider schon zu Ende war.
Noch war nicht sicher, ob es eine Supernova oder
vielleicht ein naher Asteroid war, denn dafür
brauchte man mehr Daten, vor allem ein Spektro­
gramm. Aber nach ihrer Meldung ans Central Bu­
reau for Astronomical Telegrams (CBAT) gab es
eine Reihe von Folgebeobachtungen anderer For­
scher, bei denen sich schließlich herausstellte, dass
es sich um eine Supernova des Typs Ia handelte,
einem weißen Zwerg, der beim Aufsammeln von
Gas und Staub eines Begleitsterns die kritische
Masse überschreitet und in einer Explosion ver­
geht. Sie erhielt die Bezeichnung SN2014J.
Kurz darauf informierte uns auch unser treuer
„spanischer Außenposten“ Martin Stuhlinger per
EMail über die großartige Möglichkeit, ohne
großen technischen Aufwand und lange Belich­
tungszeiten eine Supernova und dann auch noch in
einer schöne Galaxie abzubilden.
Das Wetter sah zunächst nicht sonderlich gut aus
und ich war schon versucht, einen leidvollen Brief
zurück zu schreiben, als es dann doch überra­
schend klar wurde und sich unabhängig voneinan­
der ein Großteil der Beobachterschar des AAP
daran machte, das Ereignis auf Bild zu bannen.
Werner Löffler war der erste, der uns ein Bild lie­
ferte und M82 mit der Supernova in Schwarz­Weiß
zeigt. Am gleichen Abend konnte ich ebenfalls ein
M81 und M82 mit Supernova, © Thilo Kranz
paar freie Minuten nutzen um ein ähnliches Bild zu
erzeugen. Auch Thilo Kranz steuerte aus der
gleichen Nacht ein Bild mit einer Weitwinkelauf­
nahme von M81 und M82 in Farbe bei, in dem
man ebenfalls die Supernova gut erkennen kann.
Und nur einen Tag später lieferte Werner noch mal
sein Bild mit M81 und M82 zusammen in Farbe
nach, während Bernd Weisheit nur kurz darauf eine
weitere Detailaufnahme von M82 beitrug.
So entstanden innerhalb von nur ein paar Tagen ei­
ne Reihe schöner Aufnahmen der Supernova, die
wir auch gleich beim Vereinstreffen im Februar
zeigen konnten. Ein schöner Beweis, wie aktiv die
Beobachtergruppe doch ist!
Nicht vergessen möchte ich hier auch unserer
hauptsächlich visuellen Beobachter. Wolfgang
Schatz beobachte die Supernova ebenfalls und
nahm sie auch mit ins Programm der Beobachtung
im Kepler­Gymnasium Anfang Februar auf, wo
man sie trotz Stadtlichts als schwachen Punkt in
Beobachtergruppe, Vorträge
15
der Galaxie erkennen konnte.
Mittlerweile ist die Helligkeit von anfänglich etwa
10,7m auf etwas weniger als 12m (Anfang März)
zurückgegangen. Sie sollte aber dennoch einige
weitere Wochen fotografisch gut beobachtbar blei­
ben. Visuell wird es dagegen recht schnell mit un­
seren Amateurmitteln vorbei sein.
Für uns als Beobachter war dieses Ereignis mal
wieder eine schöne Gelegenheit etwas aufregendes
am Nachthimmel zu entdecken. Es wird nicht das
letzte sein und wir sind schon gespannt auf die
nächste Nachricht eines spannenden Ereignisses
um dann wieder voll zuzuschlagen!
(mt)
SN2014J im Fokus des 14­Zöllers
© Bernd Weisheit
Die Supernova bei 2m Brennweite im 11­Zöller,
© Martin Tischhäuser
Gemeinsamer Beobachtungsabend
nach Ostern) am 25./26. April oder 26./27. April.
Sollte das Wetter einen klaren Himmel versprechen
Wie auch im letzten Jahr planen wir einen gemein­ werden wir über den EMail­Verteiler alle dort re­
samen Beobachtungsabend für Vereinsmitglieder gistrierten Mitglieder informieren. Teleskope wer­
an der Sternwarte in Bieselsberg. Im letzten Jahr den genug vorhanden sein, so dass man auch
war leider nur eine sehr kurzfristig organisierte Be­ getrost auch ohne eigenes Instrument vorbeischau­
obachtung möglich, aber wir geben die Hoffnung en kann. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich und
nicht auf, dass es klappt und warum nicht in die­ auch keine Mindestverweildauer (wobei es erfah­
sem Jahr? Die erste Gelegenheit wäre die Nacht rungsgemäß eher länger als geplant wird).
vom 28./29. März oder 29./30. März, das zweite
(mt)
Wochenende dann vier Wochen später (eine Woche
Vorträge
2. Mai: Ein Spaziergang durch M33
Anreize für die Amateurbeobachtung
Die wunderschöne Spiralgalaxie M33 im Dreieck
mit ihren vielen Details ist für Amateure ein
hervorragendes
Beobachtungsobjekt.
Bernd
Weisheit wird sich für uns in seinem Vortrag der
Beobachtunspraxis am Beispiel dieser Galaxie
widmen. Er wird uns zeigen, welch vielfältige
Strukturen man auch mit Amateurteleskopen
entdecken kann und wie man am besten dabei
vorgeht um die Schönheiten mit dem Auge zu
bewundern.
16
Verschiedenes
Verschiedenes
John Lowry Dobson
(* 14. September 1915 in Peking, Republik China;
† 15. Januar 2014 in Burbank, Kalifornien, Verei­
nigte Staaten) war ein US­amerikanischer Amateu­
rastronom. Mit seinem Konzept des sogenannten
Dobson­Teleskop hatte er maßgeblichen Einfluss
auf die Verbreitung preisgünstiger Amateurtelesko­
pe.
John Dobson wurde 1915 in Peking geboren und
verbrachte seine Kindheit in China. Sein Großvater
mütterlicherseits war der Gründer der Peking­Uni­
versität, seine Mutter Musikerin, sein Vater Dozent
für Zoologie an der Peking­Universität. 1927 ging
die Familie zurück in die USA und ließ sich in San
Francisco nieder. Dobsons Vater arbeitete als Leh­
rer an der dortigen Lowell Highschool. Dobson
nahm ein Studium der Chemie an der Universität
Berkeley auf, das er 1943 abschloss.
In jungen Jahren war Dobson Atheist. Mit zu­
nehmendem Alter kam er zu der Überzeugung,
dass das Universum göttlichen Ursprungs sein
müsse. 1940 lebte er zeitweise in einem Klos­
ter, das er allerdings wieder verließ, um sein
Studium fortzuführen. 1944 wurde er Anhän­
ger des Ramakrishna­Ordens und lebte für die
nächsten 23 Jahre als Mönch im Vedanta­
Kloster in San Francisco.
In dieser Zeit begann Dobson sich intensiv mit
dem Aufbau des Universums auseinanderzu­
setzen. Um mehr darüber zu erfahren, beschäf­
tigte er sich mit der Astronomie. Da er gelobt
hatte, in Armut zu leben, konnte er sich kein ferti­
ges Teleskop kaufen, sondern konstruierte Instru­
mente aus einfachsten Mitteln. So schliff er die
Gläser von Flaschenböden zu Teleskopspiegeln
und verwandte Papprohre, die auf Baustellen an­
fielen, als Tubus. Seine Geräte besaßen keine her­
kömmliche Montierung, sondern waren beweglich
auf einem Kasten aus Sperrholz aufgesetzt.
Dobsons astronomische Aktivitäten stießen zuneh­
mend auf Missbilligung seitens des Ordens. Seinen
brieflichen Kontakt mit der Außenwelt musste er
mitunter in verschlüsselter Form vornehmen, wo­
bei er Teleskope als Geranien und Blumentöpfe
„tarnte“. Schließlich musste er sich entscheiden, ob
er weiter dem Orden angehören oder Teleskope
bauen wollte. Dobson entschied sich für das Letz­
tere und trat 1967 aus.
Im selben Jahr wurde er Mitbegründer der „Side­
walk Astronomers“ („Gehweg­Astronomen“) in
San Francisco. Diese Gruppe von Amateurastrono­
Verschiedenes
17
heute weit verbreitet ist.
Dobson nutze seine durch Auftritte im US­
Fernsehen und bei Teleskoptreffen in aller
Welt erlangte Bekanntheit, um unorthodoxen
Ansichten über die Kosmologie zu verbrei­
ten. Er war ein strikter Gegner der heute an­
erkannten Urknall­Theorie. Seines Erachtens
sei es unlogisch, dass irgendetwas aus dem
„Nichts“ entstehen könne. Darüber hinaus
müssten die Wissenschaftler Zuflucht zu un­
bewiesenen Theorien nehmen, wie der
Dunklen Materie. Es würde einfach eine
neue Physik erfunden, um die Urknall­
Theorie zu untermauern. Dobson vertrat sein
eigenes kosmologisches Modell, wonach
sich das Universum selbst recycle. Er berief
sich dabei auf Albert Einsteins allgemeine
Relativitätstheorie, wonach Energie und
Materie äquivalent sind, sowie auf die Hei­
senbergsche Unschärferelation. Nach Dob­
son dehnt sich das Universum für alle Zeiten
aus, wobei sich Wasserstoffatome erneuern.
Die Entropie bleibe dabei konstant. Kritiker
halten dieses Modell für nicht wissenschaft­
lich fundiert.
Einige Jahre vor seinem Tod hatte sich seine
Gesundheit durch einen Schlaganfall ver­
men stellte ihre Teleskope einfach auf die Gehwe­ schlechtert. Er starb 98­jährig am 15. Januar 2014
ge der Stadt und bot jedem Passanten an, einen während eines Krankenhausaufenthalts im kalifor­
Blick hindurchzuwerfen. Die Sidewalk Astrono­ nischen Burbank.
mers sind mittlerweile eine Organisation mit welt­
(ws, Wikipedia)
weiter Mitgliedschaft. Ihr Ziel ist es, die
Astronomie einer breiten Öffentlichkeit näherzu­
bringen.
Dobsons erste Teleskope wiesen auf­
grund ihrer primitiven Bauteile noch
optische Unzulänglichkeiten auf und
besaßen kein hohes Auflösungsvermö­
gen. Im Laufe der Zeit
verbesserten er und andere Amateura­
stronomen das Design. Das Prinzip der
Dobson­Montierung stellt eine Mög­
lichkeit dar, selbst große Spiegeltele­
skope
preiswert
herzustellen.
Dobson­Teleskope können relativ ein­
fach selbst gebaut werden, sind gut
transportabel und können mit wenigen
Handgriffen am Beobachtungsort auf­
gebaut werden. Diese Eigenschaften Vereinsmitglied Bernd Weisheit im Interview mit Dobson auf der
Astronomiemesse AME 2006
führten dazu, dass dieser Teleskoptyp
18
Beobachtungsobjekte
Beobachtungsobjekte
Himmelsanblick am 1.April 2014 um 22 Uhr MESZ
Beobachtungsobjekte im Frühjahr
Nach wie vor ist Jupiter ein Star am Abendhimmel.
Da er hoch in den Zwillingen steht bleibt er uns
noch eine ganze Weile als Beobachtungsobjekt er­
halten, wenn auch seine Größe im Frühjahr deut­
lich abnimmt. Dazu gesellt sich nun weiterere
Planeten: der Mars und der Saturn. Auch wenn
Mars in diesem Jahr nur etwa 15" groß wird (in
zwei Jahren schon 18" und in vier Jahren 24") kön­
nen wir dennoch auch mit Amateurmitteln Details
auf seiner Oberfläche ausmachen. Beim Astrono­
mietag vor zwei Jahren haben wir das auch in Bie­
selsberg gezeigt. Saturn geht erst später auf, aber
bis Mai kommt er schon am späten Abend hoch ge­
nug zur Beobachtung.
Die Supernova in M82 (siehe auch der Bericht der
Beobachter) lässt sich sicher auch noch einige Wo­
chen fotografisch verfolgen. Ihre beste Zeit hat sie
nun natürlich hinter sich, aber mit einigen Minuten
Belichtungszeit ist sie immer noch problemlos ab­
zulichten.
Am Abendhimmel beginnt nun hauptsächlich die
Zeit der Galaxien. Vor allem im Löwen, dem Haar
der Berenike und der Jungfrau findet man sehr
viele davon, davon etliche Messier­Objekte. Aber
auch ganz tief am Horizont, in der Wasserschlange,
findet man mit M83 noch ein schwieriges Objekt.
Etwas einfacher ist da schon der Kugelsternhaufen
M68 direkt unterhalb des Raben, auch wenn dieser
bei uns ähnlich tief steht. Wer an Ostern aber in
südlicheren Gefilden unterwegs ist sollte die Gele­
genheit nutzen, einen Feldstecher dorthin zu rich­
ten.
Apropos Messier­Objekte: Ende März bietet sich
wieder eine gute Möglichkeit für einen Messier­
Marathon, eventuell findet sich ja ein paar, die das
an unserem Beobachtungsabend durchziehen
möchten!?
(mt)
19
Termine
Termine
Astronomische Vorschau
1. März
März
Mars stationär, wird rückläufig (Beginn der Oppositionsschleife)
2. März
Saturn stationär, wird rückläufig (Beginn der Oppositionsschleife)
6. März
Jupiter stationär, wird rechtläufig (Ende der Oppositionsschleife)
7. März
Mond bedeckt δ3 Tau (4,3m), Eintritt an dunkler Seite (18.21 MEZ–19.44 MEZ)
14. März
Merkur in maximaler westlicher Elongation (Morgensichtbarkeit)
20. März
Frühlingsbeginn (17.57 MEZ)
22. März
Venus in maximaler westlicher Elongation (Morgensichtbarkeit)
8. April
April
Mars in Opposition (Entfernung 0,62AE, Helligkeit ­1,5m)
12. April
Venus 40' von Neptun entfernt (5.32 MESZ)
15. April
Totale Mondfinsternis, von uns aus nicht sichtbar (9.06 MESZ–10.25 MESZ)
29. April
Ringförmige Sonnenfinsternis, von uns aus nicht sichtbar (7.58 MESZ–8.09 MESZ)
2. Mai
Mai
Mond bedeckt 119 Tau (4,3m), Eintritt an dunkler Seite (20.37 MESZ)
4. Mai
Mond bedeckt λ Gem (3,6m), Eintritt an dunkler Seite (22.32 MESZ–22.52 MESZ)
10. Mai
Saturn in Opposition (Entfernung 8,9AE, Helligkeit 0,1m)
20. Mai
Mars stationär, wird rechtläufig (Ende der Oppositionsschleife)
9. Juni
Juni
Neptun stationär, wird rückläufig (Beginn der Oppositionsschleife)
15. Juni
Mond bedeckt ρ1 Sgr (3,9m), Eintritt an heller Seite (2.21 MESZ–3.31 MESZ)
17. Juni
Frühester Sonnenaufgang des Jahres (5.22 MESZ)
21. Juni
Sommersonnenwende (12.51 MESZ)
26. Juni
Spätester Sonnenuntergang des Jahres (21.32 MESZ)
Veranstaltungen und Treffen
März
5. März
Öffentliche Führung der Volkssternwarte Keplergymnasium (20 Uhr)
7. März
Monatstreffen des AAP im Pforzheimer Kulturhaus Osterfeld –
Vortrag "Nacht im Zeitraffer" (20 Uhr) von Martin Tischhäuser
12. März
Öffentliche Führung der Sternwarte Nordschwarzwald in Bieselsberg (20 Uhr)
19. März
Beobachterstammtisch im Gasthaus "Grüner Hof" in Huchenfeld (20 Uhr)
26. März
Öffentliche Führung der Sternwarte Nordschwarzwald in Bieselsberg (20 Uhr)
April
2. April
Öffentliche Führung der Volkssternwarte Keplergymnasium (21 Uhr)
20
Termine, Impressum
4. April
Monatstreffen des AAP im Pforzheimer Kulturhaus Osterfeld – ohne Vortrag (20 Uhr)
5. April
11. Deutscher Astronomietag
Sternwarte Bieselsberg: Sonnenbeobachtung und Sternführung (ab 16 Uhr)
Sternwarte Kepler­Gymnasium: Sternführung (20 Uhr)
9. April
Öffentliche Führung der Sternwarte Nordschwarzwald in Bieselsberg (21 Uhr)
16. April
Beobachterstammtisch im Gasthaus "Grüner Hof" in Huchenfeld (20 Uhr)
23. April
Öffentliche Führung der Sternwarte Nordschwarzwald in Bieselsberg (21 Uhr)
Mai
Monatstreffen des AAP im Pforzheimer Kulturhaus Osterfeld – Vortrag "Spaziergang
durch Galaxie M33 – Anreize f. Amateurbeobachtung" (20 Uhr) von Bernd Weisheit
2. Mai
7. Mai
Öffentliche Führung der Volkssternwarte Keplergymnasium (21 Uhr)
14. Mai
Öffentliche Führung der Sternwarte Nordschwarzwald in Bieselsberg (21 Uhr)
21. Mai
Beobachterstammtisch im Gasthaus "Grüner Hof" in Huchenfeld (20 Uhr)
25. Mai
Sonnenbeobachtung: ein Nachmittag auf der Sternwarte Nordschwarzwald (14­17 Uhr)
1. Juni
Juni
Sonnenbeobachtung: Nachmittag der Volkssternwarte Kepler­Gymnasium (14­17 Uhr)
6. Juni
Monatstreffen des AAP im Pforzheimer Kulturhaus Osterfeld –
Fragestunde zu astronomischen Themen – Sie fragen, wir antworten (20 Uhr)
18. Juni
Beobachterstammtisch im Gasthaus "Grüner Hof" in Huchenfeld (20 Uhr)
29. Juni
Sonnenbeobachtung: ein Nachmittag auf der Sternwarte Nordschwarzwald (14­17 Uhr)
Impressum
Die Astro–News erscheinen quartalsweise in einer Auflage von 150 Exemplaren und dienen zur
Information von Mitgliedern, Freunden und Förderern des Astronomischen Arbeitskreises Pforzheim
1982 e. V. (AAP)
Vereinsanschrift:
Redaktion:
Astronomischer Arbeitskreis Pforzheim 1982 e. V.
Martin Tischhäuser
z.Hd. Sylja Sollner
Silcherstraße 7
Rotestraße 22
72218 Wildberg
75334 Straubenhardt
Bankverbindung: Konto 19 12 100, Sparkasse Pforzheim (BLZ 666 500 85)
Redakteure:
Martin Tischhäuser (mt), Martin Stuhlinger (ms),
Wolfgang Schatz (ws)
Auflage:
150 Exemplare
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 17. Mai 2014
Der AAP im Internet:
http://www.aap­pforzheim.de
http://www.sternwarte­bieselsberg.de
http://www.sternwarte­nordschwarzwald.de
© 2014 Astronomischer Arbeitskreis Pforzheim 1982 e. V.
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