Krautpflanzen Heilkräuter, Wildgemüse

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Krautpflanzen
Heilkräuter, Wildgemüse – Sachinformationen
Wildgemüse, auch Wildkräuter genannt, sind essbare Pflanzen. Viele unter ihnen sind aber nicht
wirtschaftlich nutzbar. Heilkräuter sind teilweise seit langer Zeit bekannt für ihre Inhaltsstoffe, die
Krankheiten lindern oder heilen. Das bedeutet aber nicht, dass die Pflanzen nicht auch giftig sein
können. So ist wichtig zu wissen, welche Pflanzenteile und zu welchem Zeitpunkt sie gesammelt
werden müssen. Der Standort der Pflanze kann sich stark auf ihren Gehalt an Wirkstoffen auswirken,
sodass oft empfohlen wird, die getrockneten Pflanzenteile oder Pflanzenextrakte in Drogerien zu
kaufen. Wenn die Pflanzen unter kontrollierten Bedingungen angebaut wurden, enthalten sie einen
bekannten Anteil an Wirkstoffen. Viele Heilkräuter werden auch als Fertigpräparate in Form von
Tabletten, Tropfen oder Salben verkauft.
Von den vier ausgewählten Pflanzenarten gilt das Buschwindröschen als Giftpflanze, das
Scharbockskraut als teilweise giftig, der Huflattich als gering giftig und die Schlüsselblume als nicht
giftig. Als Heilkräuter gelten in erster Linie der Huflattich und in geringem Mass auch die
Schlüsselblume. Diese beiden können auch als Wildgemüse bezeichnet werden, wie den
Rezeptvorschlägen zu entnehmen ist.
Scharbockskraut
In grösseren Mengen ist die Einnahme von Pflanzenteilen giftig. Während die Blätter vor der Blüte
kaum Giftstoffe enthalten, sind sie während und nach der Blütezeit giftig. Sie enthalten aber auch viel
Vitamin C. Diese Eigenschaft wurde früher gegen Skorbut genutzt. Diese Krankheit entsteht durch
einen Mangel an Vitamin C, was zur Folge hat, dass es zu Mangelerscheinungen kommt wie
Zahnbluten, Müdigkeit, Muskelschwäche, Hautproblemen und Infektionen.
Huflattich
Der Huflattich wird sowohl als Unkraut wie auch als Heilpflanze bezeichnet. Unkraut, weil er bis zwei
Meter lange, unterirdische Ausläufer macht, Heilkraut, weil er schon lange gegen Erkrankungen der
Atmungsorgane und bei Reizungen in Mund und Rachen verwendet wird. Auch eine harntreibende
und entzündungshemmende Wirkung wird beschrieben.
Da die Pflanze auch einen kleinen Anteil an Zellgiften beinhaltet, sollte sie nicht länger als 4 bis 6
Wochen im Jahr angewendet werden. Blätter können im April, Blüten von Februar bis April geerntet
werden.
Teerezept gegen Bronchialkatarrh: Je 20 g Huflattichblätter, Lungenkraut, Spitzwegerich, Süssholz
und Veilchenkraut. Ein Teelöffel dieser Mischung reicht für eine Tasse kochend heisses Wasser. Den
Tee zehn Minuten ziehen lassen und möglichste heiss trinken.
Weitere Rezepte
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Traum aus Huflattichblüten: Für 4 Portionen: 200 g Huflattichblüten mit Blütenstängel, 1
Esslöffel Olivenöl, 25 g Butter, 1 Prise Salz. Die Huflattichblüten sorgfältig waschen und gut
abtropfen lassen. Olivenöl und Butter zusammen in einer Pfanne erhitzen und die
Huflattichblüten zugeben. Die Blüten zart und goldbraun servieren.
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Huflattichgemüse: Junge, zarte Huflattichblätter von den Stielen befreien, gründlich
waschen, schneiden und in etwas Salzwasser weich dünsten. Bohnenkraut oder Dill
zusammenbinden, kurz mitdünsten lassen und wieder herausnehmen. Mit einem Schuss
Weinessig schmeckt dieses Gemüse sehr würzig.
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Mit Huflattich gefüllte Kohlrabi. Die Kohlrabi schälen, eine Scheibe als Deckel abschneiden
und den Rest aushöhlen. Napf und Deckel in Salzwasser halb weich kochen. Füllung:
Huflattichblätter in Salzwasser weich kochen, grob hacken und mit gekochten geriebenen
Kartoffeln vermischen und salzen. Wenn die Füllung zu dünn ist, 1 Ei dazugeben. Die
Kohlrabihöhlungen mit der Huflattich-Kartoffel-Masse füllen und den Deckel fest darauf
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binden. In dem Kohlrabiwasser gar kochen. Die ausgehöhlten Kohlrabistücke weich kochen,
pürieren und für die Soße verwenden, die man aus dem Kohlrabiwasser, Milch, Mehl und
Gewürz, z. B. Muskat, herstellt. Man kann die Soße mit einem Ei abziehen, darf sie dann aber
nicht mehr kochen.
(aus: Rezepte mit Wildkräutern, http://www.naturama.ch/1000blumen/docs/mat4.pdf)
Buschwindröschen
Die Pflanze ist giftig und wird aus diesem Grund weder als Arznei- noch als Genussmittel gebraucht.
Das Gift ist bei allen Hahnenfussgewächsen vorhanden und wirkt gegen Menschen, Tiere und Pilze.
Früher wurde es sogar als Pfeilgift verwendet.
Wald-Schlüsselblume
Rhizome und Blüten werden zur Herstellung von Tee verwendet. Ihr Gehalt an Saponin bewirkt, dass
sie schleimlösend und auswurffördernd wirken. Zwei Teelöffel Blüten (1 g) reicht für eine Tasse
Wasser. Für die Verwendung der Wurzel werden unterschiedliche Mengen vorgeschlagen. Meist
werden auch noch weitere Pflanzen beigemischt: Beispiel Primeltee.
Im Kanton Aargau ist die Frühlingsschlüsselblume Primula veris geschützt. Die Waldschlüsselblume
ist nicht geschützt (die Frühlingsschlüsselblume in den Kantonen Solothurn und Luzern ebenfalls
nicht), sollte aber, wenn überhaupt, nur grossen Beständen entnommen werden.
Rezepte:
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Primeltee aus 40 g Primelwurzel, 20 g Anis-, 20 g Fenchel- und 20 g Huflattichblättern. 1
Esslöffel des Gemischs reicht für eine Tasse heisses Wasser.
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Knusprige Schlüsselblumenblätter auf Lachstartar: 400 g Lachsfilet, 1 Zitrone, 1 Tomate,
1 Esslöffel Olivenöl, Meersalz, Pfeffer, Öl. Das Lachsfilet fein würfeln, filetieren und in feine
Würfel schneiden. Die Tomate mit heissem Wasser überbrühen, abschrecken,
herausschneiden, vierteln, entkernen und das Fruchtfleisch fein würfeln. Alle Zutaten gut
würzen. Die Schlüsselblumenblätter kurz in heissem Fett fritieren. Auf Küchenpapier Tartar
auf Tellern anrichten und mit den knusprigen Blättern garnieren.
(aus: Rezepte mit Wildkräutern, http://www.naturama.ch/1000blumen/docs/mat4.pdf)
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