–1– Musterabitur Bewertungsschlüssel und Korrekturhinweise Physik Aufgabe Ph 11 – 1 Aufgabe 1a) BE 6 Hinweise Siehe Lehrbuch, Geschwindigkeitsfilter Die Magnetfeldrichtung ist senkrecht in die Zeichenebene hinein orientiert; die Polung der Platten ist oben positiv und unten negativ. b) 4 FE = FB → e E = e v B → E = v B = 6,0 ⋅ 104 c) 7 V m Messgrößen sind E (bzw. U und d), B und r. 2 eBr FB = FZ → e v B= m v → m = mit v = E/B (ggf. E = U/d) v r d) 5 m rel = m0 ⎛v⎞ 1- ⎜ ⎟ ⎝c⎠ 2 = 1,10m 0 → v = 0, 42c 2a) 3 Die Spulenachse muss parallel zu den Magnetfeldlinien gerichtet sein. b) 8 Wegen der konstanten Hangabtriebskraft auf der schiefen Ebene handelt es sich um eine Bewegung mit konstanter Beschleunigung, was zu einer Geraden im t-v-Diagramm führt. Während die Spule in das Magnetfeld ein- bzw. austritt, ergibt sich jeweils eine Induktionsspannung, die proportional zur Geschwindigkeit ist. Deshalb ist beim Ausfahren die induzierte Spannung größer, dauert aber nur kürzer an. Da einmal der magnetische Fluss in der Spule zunimmt, das andere Mal abnimmt, haben die Spannungen unterschiedliches Vorzeichen. c) 5 Nun fließt während des Feldeintritts und -austritts der Spule ein Strom. Dieser ist nach der Regel von Lenz so gerichtet, dass das entstehende Magnetfeld der Ursache entgegen wirkt, also die Beschleunigung während dieser Zeitabschnitte abnimmt. Während dieser beiden Zeitabschnitte ist jeweils ein Zeigerausschlag zu erwarten. 3a) 8 Auf der Seite von c bildet sich eine stehende Welle aus, bei der sich Orte mit Knoten bzw. Bäuchen im Abstand der halben Wellenlänge vor der Wand abwechseln. Anfangs steht der Sportler genau an einem Ort mit Knoten und hat keinen Empfang. Wenn er sich etwas weiter weg vom Zaun entfernt, gelangt er zu einem Bauch mit optimalem Empfang. d bekommt hinter dem Zaun kein Signal, da der Zaun wegen des leitenden Materials die Welle reflektiert. –2– Musterabitur b) 11 Bewertungsschlüssel und Korrekturhinweise P liegt auf einer Linie für das 2. Minimum. Das bedeutet, dass der Wegunterschied Δs = 3/2 λ ist. Aus der Zeichnung: T2 P = 16,0 m T1P = 10,4 m Δs = 5,6 m → λ = 3,7 m → f = c = 8 ⋅ 107 Hz λ Besonders guter Empfang herrscht an Orten, wo sich die Wellen konstruktiv überlagern. Diese liegen etwa in der Mitte zwischen den Linien für die Minima. c) 3 Summe 60 l= λ = 1,9 m 2 –3– Musterabitur Bewertungsschlüssel und Korrekturhinweise Physik Aufgabe Ph 11 – 2 Aufgabe 1a) BE Hinweise G E2 7 1 r A r = 10 cm; Q1 = 3, 2 ⋅10−9 As 2 G E1 | Q 2 |= Q1 2 Q1 Q2 E2 = 2 4πε 0 r 4πε 0 r 2 G G E1 und E 2 sind beide nach rechts gerichtet. E1 = E = E1 + E 2 = 4,3 b) kV m 7 B C 1 A 2 c) 3 Aus sehr großer Entfernung sieht das Feld wie das einer einzelnen, positiven Punktladung mit Q1/2 aus. d) 6 Welches Beispiel zur Beantwortung herangezogen wird, hängt stark vom Unterrichtsverlauf ab. Zur Orientierung drei mögliche Lösungen: Gewitterentstehung: Durch vertikale Luftströmungen von Wassertröpfchen und leichten Eisoder Staubpartikeln kommt es zur Ladungstrennung innerhalb einer Wol- –4– Musterabitur Bewertungsschlüssel und Korrekturhinweise ke, z. B. oben positiv und unten negativ. Die Erdoberfläche wird durch Influenz entgegengesetzt zur Wolkenunterseite geladen. Durch die hohe Feldstärke kommt es zu Entladungen in Form von Blitzen. Dabei weitet sich ein anfangs sehr dünner Entladungskanal von oben und unten her zu einem Plasmakanal mit sehr hoher Stromstärke. Xerographie: Eine Metalltrommel ist mit einem Halbleiter beschichtet, der bei Beleuchtung leitend wird. 1. Schritt: Die Beschichtung wird im Dunkeln über Sprühentladung bei hoher Spannung geladen. 2. Schritt: Die Trommel wird über eine Optik je nach Schwärzung der Vorlage belichtet und dabei werden die hellen Teile entladen. 3. Schritt: Geladene Tonerteilchen werden von den geladenen Trommelteilen angezogen. 4. Schritt: Das aufgedrückte Papier nimmt den Toner auf. Piezoelektrischer Effekt: Phänomen: Wenn ein Kristall (z. B. ein Quarz) zusammengedrückt wird, entsteht zwischen den Druckflächen eine Spannung, die umso größer ist, je stärker die Kontraktion ist. Erklärung: Der Kristall ist aus unterschiedlichen Ionen aufgebaut, die unterschiedlich geladen sind. Bei der Verformung werden die Ionen gegen ihre elektrische Gleichgewichtslage verschoben. Dadurch entsteht in der Grenzschicht eine Raumladung. 2a) 3 b) 5 C = ε0 Ladung im Kondensator 1 vor dem Umschalten C= Q → QA = C ⋅ U0 = 20 As U EA = c) 8 A Cd → A= = 1,1 ⋅ 107 m 2 d ε0 1 C U 0 2 = 20 J 2 Lange Zeit nach Umlegen des Schalters ist die Ladung QA gleichmäßig auf beide Kondensatoren verteilt. Ladung in jedem Kondensator: QB = QA / 2 = 10 As Spannung an jedem Kondensator: UB = QA / C = 1,0 V Energie in jedem Kondensator: E1 = E2 = ½ C U²B = 5,0 J Gesamtenergie: Eges = E1 + E2 = 10 J = ½ EA Beim Umladen ist ein Strom durch den Widerstand R geflossen, der hier die Hälfte der Energie in thermische Energie umsetzt. –5– Musterabitur d) Bewertungsschlüssel und Korrekturhinweise 6 U I 0 3a) t 5 1. 0. 1. Maximum Die Spurlinien wirken am Auftreffpunkt des Lasers wie ein Beugungsgitter. Es ergibt sich das typische Interferenzmuster. Man muss den Abstand a zwischen Gitter und Schirm sowie den Abstand c zwischen dem 0. Maximum und einem 1. Maximum messen. Da man die Gitterkonstante kennt, kann man die Wellenlänge des Lichts bestimmen. b) 6 c α1 a a = 20 cm; c = 8,6 cm; g = 1,6 · 10-6 m c ; Maximum 1. Ordnung: g ⋅ sin α1 = λ a → λ = 6,3 ⋅10−7 m tan α1 = c) 4 Summe 60 Die Wellenlänge des grünen Lasers ist kleiner als die des roten. Deshalb liegen die entsprechenden Maxima beim grünen Laser weiter innen. Bei der DVD wird die Gitterkonstante g kleiner, und entsprechend rücken die Punkte für die Maxima wieder nach außen. –1– Musterabitur Bewertungsschlüssel und Korrekturhinweise Physik Aufgabe Ph 12 - Astrophysik 1 Aufgabe BE 1a) 5 b) 4 c) 7 Hinweise Siehe Lehrbuch n2 = 3; Begründung durch Einsetzen. Siehe Lehrbuch, Dopplerverschiebung vÄquator = 2π TÄquator v Δλ v → Δλ = Äquator λ = 0, 0045 nm = λ c c ⋅r d) 4 Aus der Beobachtung der Bewegung von Sonnenflecken kann man auf die Rotationsgeschwindigkeit der Sonne schließen. e) 5 Damit in der Photosphäre eines Sterns die Hα-Linie absorbiert werden kann, müssen sich dort hinreichend viele Wasserstoffatome im zweiten angeregten Zustand befinden. Bei Sternen wie der Sonne kann dies aufgrund der thermischen Bewegung durch Stöße zwischen den Atomen erfolgen. Bei den deutlich kühleren Sternen der Spektralklasse M5 sind nur relativ wenige H-Atome im zweiten angeregten Zustand; deshalb ist die Hα-Linie sehr schwach. f) 6 4p → 4He + 2e+ + 2ν ΔE = 4 mp c2 − 2 me c2 − mα c2 = 25 MeV Die Rechnung kann auch mit dem Energiebeitrag aus der Vernichtung der Elektron-Positron-Paare durchgeführt werden. g) 4 Zur Kernfusion kommt es nur, wenn sich die Wasserstoffkerne sehr nahe kommen können. Dieser Prozess findet nur bei sehr hoher Temperatur und sehr hoher Dichte statt, wie es in der Kernbrennzone der Fall ist. 2a) 7 ⎛ r ⎞ 6 m − M = 5 lg ⎜ ⎟ → M = 8, 2 − 5 lg(1,5 ⋅10 ) 10 pc ⎝ ⎠ L = 100 L b) 6 c) 7 d) 5 Summe 60 M − M 5 → L = 9,8·1010 L mv 2 mM v2r = G 2 → M= = 2, 4 ⋅1013 M r r G E= L L →r= = 8,9 ⋅109 m = 23d Erde − Mond 2 4πr 4πE Siehe Lehrbuch –2– Musterabitur Bewertungsschlüssel und Korrekturhinweise Physik Aufgabe Ph 12 - Astrophysik 2 Aufgabe BE Hinweise 1a) 3 Siehe Lehrbuch b) 7 rP = a (1 − ε ) = 30 AE < a Neptun Die Neptunbahnebene und die Plutobahnebene sind unterschiedlich gegen die Ekliptik geneigt, d. h., die beiden Bahnen müssen keine Schnittpunkte haben. Wenn Pluto den gleichen Abstand von der Sonne hat wie Neptun, befindet er sich nicht in der Neptunbahnebene. c) 4 Zwergplaneten haben im Vergleich zu Planeten eine kleinere Masse; sie bereinigen ihre Umlaufbahn nicht durch ihre dominierende gravitative Wirkung. Häufig ist ihre Bahn sehr exzentrisch und die Bahnebene stärker gegen die Ekliptik geneigt als bei Planeten. 2a) 7 T2 4π 2 4π 2 a 3 = → m = = 3,2 m ges a 3 G m ges G T2 b) 6 LSirius A L mSirius B c) 4 d) 5 3a) 10 3 ⎛ mSirius A ⎞ ≈⎜ ⎟ ⎝ m ⎠ = ( 3, 2 − 2,9 ) m mSirius A ≈ 3 25 m = 2,9 m Da die Leuchtkraft der weniger hellen Komponente Sirius B trotz höherer Temperatur kleiner ist als die des Hauptreihenstern Sirius A, muss Sirius B ein weißer Zwerg sein. Periodendauer aus dem Diagramm z. B.: p = 5,3 d → M = −1, 67 − 2,54 ⋅ lg 5,3 = −3,5 Mittlere scheinbare Helligkeit m = 21 → ⎛ r ⎞ m − M = 5 lg ⎜ ⎟→ ⎝ 10 pc ⎠ rAnd = 10 pc ⋅10 21− ( −3,5) 5 = 0,8 Mpc –3– Musterabitur b) 6 Bewertungsschlüssel und Korrekturhinweise Δλ v km = → v = − 64 λ c s Die gemessene Wellenlänge ist kleiner als die Laborwellenlänge, also kommt die Andromeda-Galaxie auf uns zu. c) 4 Hubble erkannte, dass sich weit entfernte Galaxien von uns wegbewegen und zwar umso schneller, je weiter sie weg sind. Es gilt für diese das Hubble-Gesetz: v = H r. Man misst also bei den Quasaren die Relativgeschwindigkeit mithilfe des Dopplereffekts. Das Hubble-Gesetz liefert die Entfernung. d) 4 Das Hubble-Gesetz gilt nur bei großen Entfernungen, wenn es sich nicht um ein gravitativ gebundenes System handelt. Die Galaxien der Lokalen Gruppe, zu der die Milchstraße und die Andromeda-Galaxie gehören, sind aber gravitativ gebunden. Deshalb überwiegt die Bewegung aufgrund der gravitativen Wechselwirkung die kosmische Expansion. Summe 60 –1– Musterabitur Bewertungsschlüssel und Korrekturhinweise Physik Aufgabe 12-1 Aufgabe BE Hinweise 1a) 3 4 He + 9Be → 12C + 1n b) 7 ΔEB = Δm c² = (mHe + mBe – mC – mn) c² = 5,7 MeV > 0 , also kann die Reaktion ablaufen. c) 3 Die α-Teilchen benötigen eine ausreichend hohe kinetische Energie, um die Coulombabstoßung zu überwinden. d) 7 e) 5 h2 h → λ= = 1,3x10-14 m << 0,1 nm bei E = 4,5 MeV. 2 2mλ 2mE Damit sind diese Neutronen und noch energiereichere ungeeignet. f) 7 Bei Stoßprozessen mit Stoßpartnern etwa gleicher Masse findet maximaler Impuls- und damit maximaler Energieübertrag statt. Daher geben die Neutronen bereits bei wenigen Stößen mit den im Wasser zahlreich vorhandenen Wasserstoffkernen ihre Energie ab. Bei Blei tritt aufgrund der hohen Kernmassen nur eine vergleichsweise geringe Wirkung auf. Ein Magnetfeld hat keinen Einfluss auf die Energie der Neutronen. g) 6 E= p2 2m p= h h2 → E= λ 2mλ 2 E= p= h → λ 4,0 10 ³ m/s Verweildauer T im Strahlrohr: T = 250 m = 0, 063s << T½ 4, 0 ⋅103 ms Der Anteil der zerfallenen Neutronen ist vernachlässigbar. 2a) 3 Die Wellenfunktionen nehmen für x → ± ∞ nicht auf 0 ab. b) 5 Nach quantenmechanischer Vorstellung ist auch für ein gebundenes Elektron, d. h. ein Elektron mit der Energie E < 0, die Wahrscheinlichkeit, sich außerhalb des Potentialtopfs aufzuhalten, größer Null. Nach klassischer Vorstellung kann ein Elektron mit einer Energie E < 0 den Potentialtopf nicht verlassen. c) 4 Die Aufenthaltswahrscheinlichkeit außerhalb des Potentialtopfs wird kleiner, also müssen die Werte der Wellenfunktionen dort (betragsmäßig) kleiner werden. –2– Musterabitur Bewertungsschlüssel und Korrekturhinweise d) 5 e) 5 Ψb, Ψd, Ψa, Ψc (aufsteigende Energie, also E b < E d < E a < E c) Mögliche Begründungen: - Eine kleinere Wellenlänge entspricht höherer Energie. - Je größer die Anzahl der Knoten ist, desto größer ist die Energie. - Je mehr Extrema (Maxima von |Ψ|²) vorhanden sind, desto größer ist die Energie. Die Aufenthaltswahrscheinlichkeit ist 0 bei den Nullstellen von Ψ ( ) und maximal bei den Extrema von Ψ ( ), da im ersten Fall |Ψ|² = 0 und im zweiten |Ψ|² maximal ist. Summe 60 –3– Musterabitur Bewertungsschlüssel und Korrekturhinweise Physik Aufgabe 12-2 Aufgabe BE Hinweise 1a) 6 Siehe Lehrbuch b) 4 E1 = –13,6 eV; E2 = –3,40 eV; E3 = –1,51 eV; E4 = –0,85 eV; E5 = –0,54 eV 0 -0,54 eV -0,85 eV -1,51 eV -3,40 eV Übergänge (1d) EIon = 13,6 eV -13,6 eV c) 4 Bild links n = 3, Bild Mitte n = 2, Bild rechts n = 1 Begr.: Wenn die Aufenthaltswahrscheinlichkeit des Elektrons auch in großem Abstand vom Kern noch relativ groß ist, gehört es zu einem Zustand hoher Energie. Oder: Das Niveau ohne Knotenfläche gehört zu n = 1. Das Niveau mit einer Knotenfläche gehört zu n = 2. Das Niveau mit zwei Knotenflächen gehört zu n = 3. d) 4 Das Atom befindet sich im ersten angeregten Zustand, also n = 2. Die Übergänge nach n = 3 und nach n = 4 sind energetisch möglich. e) 3 Es ist keiner der Übergänge möglich, da die Energie eines Photons vollständig absorbiert werden muss. Keine der in Frage kommenden Energiedifferenzen beträgt 2,7 eV. f) 4 λ = 750 nm → EPh = 1,65 eV Jedes Photon sichtbaren Lichts hat eine größere Energie und kann deshalb das angeregte Wasserstoffatom ionisieren, also absorbiert werden. 2a) 5 Siehe Lehrbuch b) 7 Aus dem Diagramm: Bei A = 235 ist EB/A ≈ 7,6 MeV. Bei A = 117 oder A = 118 ist EB/A ≈ 8,5 MeV. Pro Reaktion werden rund 235x0,9 MeV = 212 MeV frei. 1g 235U besteht aus 2,56 · 1021 Atomen. Insgesamt werden also etwa 9 · 1010 J frei. –4– Musterabitur Bewertungsschlüssel und Korrekturhinweise c) 4 Ein Neutron (udd) wird in ein Proton (uud) umgewandelt. Es wird also ein d-Quark zu einem u-Quark, wobei ein Elektron und ein Antineutrino emittiert werden. d) 6 Siehe Lehrbuch e) 5 Das Potential für die einzelnen Protonen liegt jeweils höher als das für die entsprechenden Neutronen. Grund dafür ist das zusätzliche CoulombPotential der Wechselwirkung zwischen den Protonen. Deshalb finden im Potentialtopfmodell des Kerns mehr Neutronen als Protonen Platz (von den sehr leichten Atomen abgesehen). f) 8 (1) Richtig, da α-Strahlung in Luft nur einige Zentimeter Reichweite hat. (2) Falsch, da sich Radioaktivität nicht durch chemische Prozesse beeinflussen lässt. (3) Falsch, z. B. beim α-Zerfall entsteht kein Neutrino. (4) Richtig, da die radioaktive Strahlung durch erbgutverändernde Mutationen zur Evolution beigetragen hat. Summe 60