ANTARES NOE AMATEURASTRONOMEN NOE VOLKSSTERNWARTE 3074 MICHELBACH NOE VOLKSSTERNWARTE 3074 MICHELBACH Die VOLKSSTERNWARTE im Zentralraum Niederösterreich Am Anfang aller Weisheit ist die Verwunderung! Aristoteles AKTUELLES AM STERNENHIMMEL OKTOBER 2016 Die Sommersternbilder dominieren die westliche Himmelshälfte, die Herbststernbilder Pegasus, Cassiopeia, Kepheus, Andromeda und Perseus kommen im Osten hoch, Steinbock und Wassermann stehen im Zenit. Fuhrmann und Stier sind die Vorboten des Winterhimmels. Merkur kann am Monatsanfang am Morgenhimmel aufgefunden werden, Venus ist der nicht besonders auffällige Abendstern. Mars und Saturn stehen am Abendhimmel knapp über dem Westhorizont. Uranus, am 15.10. in Opposition zur Sonne, ist Planet der gesamten Nacht. Neptun wird Planet der ersten Nachthälfte, Jupiter ist ab der zweiten Oktoberhälfte am Morgenhimmel zu beobachten. INHALT Auf- und Untergangszeiten Sonne und Mond Aktueller Sternenhimmel Fernglasobjekte Planetendaten Sternschnuppenschwärme Öffentliche Führung 07.10.2016 Herbststimmung – Pegasus und Herbstmilchstraße Vereinsabend 14.10.2016 VEREINSABEND 14.10.2016 REFERENT THEMA Dr. Ramon Bruno Egli ZAMG Wien, Geomagnetik/Gravitation Supernova änderte Klima auf der Erde Detailinformationen finden Sie in der Rubrik VEREINSABEND. Besucher heißen wir herzlich willkomnmen! EINTRITT FREI! NOE VOLKSSTERNWARTE 3074 MICHELBACH Michelbach Dorf 62, 3074 Michelbach Seehöhe 640 m NN Geografische Koordinaten UTM-Koordinaten N 48 05 16 - E 015 45 22 33U 556320 E 5326350 N UTMREF-Koordinaten 33 U WP 5632 2635 ANTARES Nö Amateurastronomen | Hadrianstraße 16 | 3100 St.Pölten | I http://www.noe-sternwarte.at Die Auf- und Untergangsdaten für alle Himmelsobjekte gelten für die Koordinaten der NOE VOLKSSTERNWARTE 3074 MICHELBACH. Quelle: http://www.calsky.com DIE SONNE (☉) Dämmerung In der Astronomie unterscheidet man 3 Phasen der Dämmerung Bürgerliche Dämmerung BD Sonne 06° unter dem Horizont Nautische Dämmerung ND Sonne 12° unter dem Horizont Astronomische Dämmerung AD Sonne 18° unter dem Horizont Die Dauer der Dämmerungsphasen ist abhängig vom jeweiligen Längengrad und der wahren Ortszeit. Sonnenuntergang - SU Dauer etwa 3 – 4 Minuten, bis Sonne vollständig unter dem Horizont verschwunden ist. Bürgerliche Dämmerung - BD Mit Abnahme der Himmelshelligkeit werden die Planeten Venus und Jupiter sichtbar. Am Ende der bürgerlichen Dämmerung steht die Sonne 6° unter dem Horizont, Sterne bis 1,0m können aufgefunden werden. Nautische Dämmerung - NT Folgt auf die bürgerliche Dämmerung. Am Ende steht die Sonne 12° unter dem wahren Horizont. Sterne bis 3,0m und die Umrisse der Sternbilder können mit freiem Auge aufgefunden werden. Astronomische Dämmerung - AD Schließt an die nautische Dämmerung an; endet, wenn der Sonnenmittelpunkt 18° unter dem wahren Horizont liegt. Die astronomische Nacht beginnt, der Himmel ist völlig dunkel. Am Ende der Nacht werden die Dämmerungsphasen in umgekehrter Reihenfolge bis zum Sonnenaufgang - SA durchlaufen. Transit Die Sonne steht im Zenit, wahre Mittagszeit. Datum 01.10.2016 Dauer min 05.10.2016 Dauer min 10.10.2016 Dauer min 15.10.2016 Dauer min 20.10.2016 Dauer min 25.10.2016 Dauer min 31.10.2016 Dauer min AD MESZ 05h 13m 36 05h 19m 36 05h 26m 36 05h 33m 36 h 05 40m 36 05h 47m 36 MEZ 04h 56m 36 ND MESZ 05h 49m 37 05h 55m 36 06h 02m 36 06h 09m 36 h 06 16m 37 06h 23m 37 MEZ 05h 32m 36 BD MESZ 06h 26m 30 06h 31m 31 06h 38m 31 06h 45m 32 h 06 53m 31 07h 00m 32 MEZ 06h 08m 33 SA MESZ 06h 56m Transit Konst. Symbol 12h 46m 30s Vir ♍ 07h 02m 12h 45m 16s Vir ♍ 07h 09m 12h 43m 52s Vir ♍ 07h 17m 12h 42m 40s Vir ♍ 07h 24m 12h 41m 41s Vir ♍ 07h 32m 11h 41m 00s Vir ♍ MEZ 06h 41m 11h 40m 35s Vir ♍ Untergangszeiten / Sonne (☉) Datum SU BD MESZ MESZ 19h 07m 01.10.2016 18h 36m Dauer min 31 19h 00m 05.10.2016 18h 29m Dauer min 31 h m h 10.10.2016 18 18 18 49m Dauer min 31 18h 39m 15.10.2016 18h 08m Dauer min 31 18h 30m 20.10.2016 17h 58m Dauer min 32 25.10.2016 17h 50m 18h 22m Dauer min 32 MEZ MEZ 17h 11m 31.10.2016 16h 39m Dauer min 32 Aufgangszeiten / Sonne (☉) 01.10.2016 – 30.10.2016 30.10.2016 – 31.10.2016 Sonne steht im Sternbild 01.10.2016 – 31.10.2016 ND MESZ 19h 43m 36 19h 36m 36 h 19 25m 36 19h 15m 36 19h 06m 36 18h 58m 36 MEZ 17h 49m 38 AD MESZ 20h 19m 36 20h 12m 36 h 20 01m 36 19h 51m 36 19h 42m 36 19h 34m 36 MEZ 18h 25m 36 Tageslänge h 11h 39m 11h 28m 11h 08m 10h 51m 10h 34m 10h 18m 09h 59m MESZ MEZ Jungfrau Virgo Sommerzeit MEZ Mitteleuropäische Zeit MESZ Mitteleuropäische Sommerzeit DST Daylight Saving Time Vir ♍ 31/88 506 deg2 01.01.2016 – 27.03.2016 30.10.2016 – 31.12.2016 27.03.2016 – 30.10.2016 MEZ + 1:00 h Sommerzeit (englisch) MONDLAUF Mondphasen / Auf- und Untergangszeiten Datum Phase Symbol Zeit d Aufgang 01.10.2016 NM 02:11 h 29,7462' 07:08 h 09.10.2016 1. V. ☽ 06:33 h 30,2981' 14:34 h 10.10.2016 1. V --:-- h 16.10.2016 VM 06:23 h 33,3232' 18:40 h 17.10.2016 VM --:-- h 22.10.2016 LV ☾ 21:14 h 31,3935' 23:44 h 23.10.2016 LV ☾ --:-- h 30.10.2016 NM 18:38 h 29,4024' 06:02 h Neumond NM 1. Viertel 1. V. Vollmond VM Untergang % Sternbild 19:02 h 00,3 Vir --:-- h 55,5 Sgr 00:06 h 65,9 Cap --:-- h 99,8 Psc 08:35 h 98,9 Cet --:-- h 56,8 Gem 14:42 h 45,7 Cnc 16:58 h 00,2 Vir Letztes Viertel LV BESCHREIBUNG Jeweils berechnet für den Erdmittelpunkt Erstes Viertel 09.10.20916, 06:33 h MESZ Südlichster Halbmond des Jahres Letzter südlicherer zunehmender Halbmond Nächster südlicherer zunehmender Halbmond 12.09.2013 28.09.2017 Vollmond 16.10.2016, 06:23 MESZ Größter Vollmond des Jahres Letzter größerer Vollmond Nächster größerer Vollmond 28.09.2015 14.11.2016 Letztes Viertel 22.10.2016, 21:14 MESZ 2.-nördlichster abnehmender Halbmond des Jahres Letzter nördlicherer abnehmender Halbmond Nächster nördlicherer abnehmender Halbmond 23.09.2016 13.09.2017 Neumond 30.10.2016, 18:38 h MEZ 3.-entferntester Neumond der letzten 10 Jahre entferntester Neumond des Jahres 3.-entferntester Neumond des Jahrzehnts Letzter weiter weg liegender Neumond Nächster weiter weg liegender Neumond 27.12.2008 18.12.2017 MONDLAUF Datum 04.10.2016 06.10.2016 11.10.2016 13.10.2016 17.10.2016 19.10.2016 23.10.2016 26.10.2016 31.10.2016 Phase Erdferne Größte Nordbreite Libration Ost Absteigender Knoten Erdnähe Größte Südbreite Libration West Aufsteigender Knoten Erdferne Mond durchquert auf seinem Sternbilder lateinisch Vir Virgo Lib Libra Sco Scorpius Oph Ophiuchus Sgr Sagittarius Cap Capricornicus Aqr Aquarius Psc Pisces Cet Cetus Ari Aries Tau Taurus Gem Gemini Cnc Cancer Leo Leo Vir Virgo Lib Libra Zeit Entfernung km (≈) 13:00 h 406.000 km Durchmesser (′) 29′,4 02:00 h 358.000 km 33′,4 20:00 h 407.000 km 29′,4 Lauf um die Erde folgende Sternbilder deutsch Symbol Datum Jungfrau ♍ 01.10.2016 Waage ♎ 03.10.2016 Skorpion ♏ 05.10.2016 Schlangenträger 06.10.2016 Schütze ♐ 07.10.2016 Steinbock ♑ 10.10.2016 Wassermann ♒ 11.10.2016 Fische ♓ 14.10.2016 Walfisch ♈ 17.10.2016 Widder ♈ 18.10.2016 Stier ♉ 19.10.2016 Zwillinge ♊ 21.10.2016 Krebs ♋ 23.10.2016 Löwe ♌ 25.10.2016 Jungfrau ♍ 27.10.2016 Waage ♎ 31.10.2016 Zeitpunkte für Mondbeobachtung Phase günstig 3 Tage Ende April 1. Viertel Frühjahr Vollmond Winter Letztes Viertel Herbst 25 Tage Ende Juli weniger günstig Ende Oktober Herbst Sommer Frühjahr Ende Jänner – 02.10.2016 – 04.10.2016 – 09.10.2016 – 13.10.2016 – 16.10.2016 – – – – – 20.10.2016 22.10.2016 24.10.2016 26.10.2016 30.10.2016 DER STERNENHIMMEL 10/2016 Sonntag, 30.10.2016, 03:00 h MESZ = 02:00 h MEZ Schani, stell′ die Sessel hinein, der Sommer ist zu Ende. Sessel und Tische werden vom Schanigarten zurück in die Lokale gebracht; am Ende der Sommerzeit drehen wir die Uhr um eine Stunde zurück, unser Lebensrhythmus wird wieder von der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ) bestimmt. Die Mitteleuropäische Zeit (MEZ) ist die mittlere Sonnenzeit des Meridians 15° (östlich, bei Gmünd / NÖ) östlich von Greenwich (0°, Nullmeridian der Erde). Gegenüber der Weltzeit (UT = Universal Time) geht die MEZ um eine Stunde vor. Nach der UT (= Universal Time) richtet sich der Tagesablauf der ISS-Besatzung. UT MEZ MESZ Weltzeit Mitteleuropäische Zeit Mitteleuropäische Sommerzeit = Universal Time / Greenwich = Weltzeit (UT) + 1 Stunde = Weltzeit (UT) + 2 Stunden Am 30.10.2016 stellen wir die Uhren um 03:00 h MESZ um 1 Stunde ZURÜCK!!! 30.10.2016, 02:00 MEZ Im Oktober werden die Tage spürbar kürzer, die Sichtbarkeitsdauer für Himmelsobjekte verlängert sich, mit Himmelsbeobachtung kann früher begonnen werden. Die Sonne geht am 01.10.2016 um 06:56 h MESZ auf und um 18:36 h MESZ unter, diese Zeiten verfrühen sich bis 31.10.2016 auf 06:41 h MEZ Aufgang und 16:39 h MEZ Untergang, die Tageslänge nimmt von 11:39 h auf 09:59 h ab. Am 01.10.2016 endet die Astronomische Dämmerung um 20:19 h MESZ, am 31.10.2016 beginnt bereits ab 18:25 h MEZ astronomisch gesehen die dunkle Nacht. Der Skorpion (Scorpius, Sco, ♏, 33/88, 497 deg2), seiner südlichen Lage wegen in unseren Breiten im Sommer knapp über dem Südhorizont nur teilweise sichtbar, geht im Oktober mit dem roten Riesenstern Antares (α Sco, 0,9 - 1,8m / 6,5m, 2,4“, 604 LJ), tief im Südwesten, in den frühen Abendstunden unter, die Kugelsternhaufen M004 (NGC 6121, 5,8m, d = 35’ = 57 LJ, 5.640 LJ) und M080 (NGC 6093, 7,3m, d = 9’ = 125 LJ, 48.260 LJ) sind keine Beobachtungsobjekte mehr. Der orangefarben leuchtende Riesenstern Arcturus (α Boo, - 0,04m, 36,7 LJ), hellster Stern des Nordhimmels im Bärenhüter (Rinderhirte, Bootes, Boo, 13/88, 907 deg2), geht als letztes Sternbild des Frühlingshimmels in den frühen Abendstunden im Nordwesten unter, gefolgt von den 7 Sternen des kleinen, aber auffälligen halbkreisförmigen Sternenbogens der Nördlichen Krone (Corona Borealis, CrB, 73/88, 179 deg2), Gemma (lat. Edelstein, auch Alphekka, α CrB, 2,22m, 80 J) strahlt wie ein Diamant. Noch horizontnah in der westlichen Himmelshälfte bis nach Mitternacht auffindbar, stellen die beiden Kugelsternhaufen M013 (NGC 6205, 5,7m, d = 21’ = 160 LJ, 25.890 LJ) und M092 (NGC 6341, 6,3m, d = 14’ = 110 LJ, 27.140 LJ) im Hercules (Hercules, Her, 05/88, 1225 deg2) keine lohnenswerten Beobachtungsobjekte mehr dar. Serpens Caput (Kopf der Schlange), der westliche Teil der Schlange (Serpens, Ser, 23/88, 637 deg2) geht in den frühen Abendstunden am Westhimmel unter; der sehr ausgedehnte, aber wenig auffällige Schlangenträger (Ophiuchus, Oph, 11/88, 948 deg2), ein Sternbild der Ekliptik, teilt die Schlange in zwei lang gezogene, nicht zusammenhängende Sternenketten; der Schlangenträger (Ophiuchus, Oph) und der östliche Serpens Cauda (Schwanz der Schlange) gehen im Südwesten vor Mitternacht unter. Tief am Südwesthorizont, geht der Schütze (Sagittarius, Sgr, ♐, 15/88, 867 deg2), das südlichste Tierkreiszeichen, in den frühen Nachtstunden unter. Gelegen in der sternenreichen Milchstraße im kleinen, unscheinbaren Sternbild Schild (Scutum, Sct, 84/88, 109 deg2), südlich des Adlers (Aquila, Aql, 22/88, 652 deg2), gehen die beiden horizontnahen Offenen Sternhaufen (Open Cluster = OC) M011 (NGC 6705, 5,8m, d = 14‘, 6.120 LJ) und M026 (NGC 6694, 8,0m, d = 15‘, 5.220 LJ) und der Kugelsternhaufen (Globular Cluster = GC) NGC 6712 (8,2m, 4,3‘, 20.000 LJ) ebenfalls vor Mitternacht unter. Das Sternmuster des Sommerdreiecks, gebildet aus den hellen Sternen Wega (α Lyr, 0,03m, 25,3 LJ), Deneb (α Cyg, 1,3m, 3.200 LJ) und Atair (α Aql, 0,8m, 17 LJ), hat den Zenit überschritten und steht hoch in der westlichen Himmelshälfte. Name Wega Deneb Atair BAYER α Lyr α Cyg α Aql mag Distanz Spektrum 25,3 LJ A0Vvar 0,03m 1,25m 3.200 LJ F8Ib 17 LJ A7IV-V 0,8m Sternbild Leier Schwan Adler lat. Lyra Cygnus Aquila Abk. RA DE h m Lyr 18 37 38° 47’ Cyg 20h 41m 45° 17’ Aql 19h 51m 08° 53’ Die auf einem See bei Stympalos lebenden Stymphaliden (stymphalische Vögel) konnten ihre ehernen Federn wie Pfeile abschießen und töteten so Mensch und Tier. Der griechische Held Herakles scheuchte in seiner sechsten von zwölf Aufgabe diese mit einer von der Göttin Athene erhaltenen Klapper aus dem Sumpf auf und tötete sie. Leier (Lyra, Lyr), Schwan (Cygnus, Cyg) und Adler (Aqulia, Aql) sollen die stymphalischen Vögel aus der griechischen Mythologie darstellen. Durch den Südteil der Leier (Lyra, Lyr, 52/88, 286 deg2), eines kleinen, aber markanten Sternbilds des nördlichen Sternenhimmels, verläuft die Sommermilchstraße. Die Leier (Lyra, Lyr) grenzt im Norden an den Drachen (Draco, Dra), im Westen an den Herkules (Hercules, Her), im Süden an den Herkules (Hercules, Her) und das Füchslein (Vulpecula, Vul) und im Osten an den Schwan (Cygnus, Cyg). Südlich der bläulich-weißlichen Wega (α Lyr, 0,03m, 25,3 LJ, A0 V), nach Arktur (α Boo, 0,04m) der 2.-hellste Stern der nördlichen Hemisphäre und der 5.-hellste Stern am Nachthimmel, bilden die vier Sterne ζ Lyr (ζ1 Lyr, 4,34m, 154 LJ, Am / ζ2 Lyr, 5,73m; d = 43,7"), δ Lyr (δ2 Lyr, 4,22m, 899 LJ, M4 II / δ1 Lyr, 5,58m, 1.100 LJ, B3 V), Sulafat (γ Lyr, 3,24m, 635 LJ, B9 III) und Sheliak (β Lyr, 3,25m - 4,36m, 882 LJ, A8) ein Parallelogramm, das die Saiten einer antiken Lyra (= Leier) darstellen soll. In einem Fernglas werden viele lichtschwächere Sterne, so auch Doppelsterne, und verschiedene helle und dunkle galaktische Wolken sichtbar. Wega (α Lyr, 0,03m, 25,3 LJ, A0 V), mit der 58-fachen Leuchtkraft unserer Sonne, zählt mit einem Alter zwischen 386 und 572 Mio Jahren zu den noch jüngeren Sternen. Als massereicher Stern fusioniert Wega Wasserstoff viel schneller als kleinere Sterne, seine Lebenszeit ist daher mit 1 Mrd. Jahren relativ kurz. Wega wird sich zu einem Roten Riesen (Spektralklasse M) aufblähen und als Weißer Zwerg enden. Sheliak (β Lyr, 3,25m - 4,36m / 4,3m, 882 LJ, A8), Teil eines Dreifachsternsystems, ist ein Bedeckungsveränderlicher mit einer Periode von 12,92 Tagen, der auch abseits der Minima Schwankungen auf, Sulafat (γ Lyr, 3,24m / 5,7m, 635 LJ, B9 III) ist ein visueller Doppelstern, von denen der hellere der beiden ein Roter Überriese ist. Bei guter Sehleistung als Doppelstern auszumachen, entpuppt sich ε Lyr (5,0m / 5,2m), östlich von Wega, im Teleskop als ein Vierfachsternsystem. Die beiden Doppelsternsysteme ε1 Lyr (5,0m / 6,1m, d = 2,5", 160 LJ) und ε2 Lyr (5,2m / 5,5m, d = 2,4", 160 LJ), knapp 3,5’ entfernt, kreisen um einen gemeinsamen Schwerpunkt. Ab einem 6-cm-Teleskop können alle vier Sterne getrennt werden. Der Rote Riesenstern R Lyr (3,00m – 5,0m, Periode 46 Tage, 350 LJ, M5 III), ein halbregelmäßig veränderlicher Stern, hat eine Periode von rund 46 Tagen. RR Lyr (7,06m – 8,12m, 0,6 Tage), ein pulsationsveränderlicher Stern, ist Namensgeber für die Klasse der RR-Lyrae-Sterne. Zwischen Sheliak (β Lyr, 3,25m - 4,36m, 882 LJ) und Sulafat (γ Lyr, 3,24m, 635 LJ) liegt der Ringnebel M057 (NGC 6720, 8,8m, d = 118” = 1,3 LJ, 2.300 LJ, Alter 10.000 - 20.000 Jahre), das Gebiet eines Sternentodes. Von Antoine Darquier 1779 bei der Beobachtung eines Kometen entdeckt und das Aussehen des Nebels mit einem Planeten verglichen, bezeichnete Friedrich Wilhelm Herschel diesen Nebeltyp als planetarischer Nebel. Der Weiße Zwergstern (15,8m) im Zentrum des Nebels hat eine Oberflächentemperatur von ca. 70.000 K. Der wenig konzentrierte Kugelsternhaufen M056 (NGC 6779, 8,3m, 3’, d = 8,8’, 30.000 LJ), gelegen zwischen Albireo (β Cyg, 3,1m/5,1m) und Sulafat (γ Lyr, 3,24m), ist mit einem Fernglas als kleines Nebelfleckchen auffindbar. Fünf Sterne bilden die auch als „Kreuz des Nordens“ bekannte, auffällige Gestalt des Schwan (Cygnus, Cyg, 16/88, 804 deg2), der wie ein riesiger Vogel die Sommermilchstraße entlang fliegt. Im Norden grenzt der Schwan (Cygnus, Cyg) an Kepheus (Cepheus, Cep) und den Drachen (Draco, Dra), im Westen an den Drachen (Draco, Dra) und die Leier (Lyra, Lyr), im Süden an das Füchschen (Vulpecula, Vul) und den Pegasus (Pegasus, Peg) und im Osten an Pegasus (Pegasus, Peg) und die Eidechse (Lacerta, Lac). Deneb (α Cyg, 1,25m, 3.200 LJ) stellt den Schwanz dar, η Cyg (eta Cyg, 3,89m, 200 LJ) und χ Cyg (chi Cyg, 3,62m - 15,0m, 345 LJ) bilden den langen, im Flug vorgestreckten Hals, Albireo (β Cyg, 3,1m / 4,7m, 385 LJ), für viele der schönste Doppelstern, markiert den Kopf, am mittig gelegenen, 2.-hellsten Stern Sadr (Schedir, γ Cyg, 2,23m, 750 LJ) setzen die Schwingen an, Gienah (ε Cyg, 2,48m, 72 LJ) weist zur südlichen Flügelspitze ζ Cyg (zeta Cyg, 3,21m, 200 LJ), δ Cyg (2,86m, 150 LJ) über ι Cyg (3,76m, 100 LJ) zur nördlichen Flügelspitze κ Cyg (3,80m, 150 LJ). Durchzogen von der Milchstraße, ist das Himmelsareal des Schwan reich an Sternen und nebligen Objekten. Bereits mit einem Fernglas kann eine Vielzahl interessanter Objekte beobachtet werden. Die Entfernung des bläulich-weißen, extrem leuchtstarken Sterns Deneb (α Cyg, 1,3m, 3.200 LJ) wird in der Literatur mit 1.600 LJ - 3.200 LJ angegeben, seine Leuchtkraft beträgt das 60.000 - 250.000-fache unserer Sonne. Er ist somit der weitest entfernte Stern 1. Größenklasse. Ein gelblicher Roter Riese (3,1m, K3) und ein heißer blauer Stern (5,1m, B9) bilden Albireo (β Cyg, 3,1m / 5,1m, d = 34,5″, 385 LJ), einen der schönsten visuellen Doppelsterne, da beide mehrere Lichtjahre voneinander entfernt sind. Der gelb-orange χ Cyg (chi Cyg, 3,3m - 14,2m, Periode = 407 Tage, 345 LJ, K0), ein Veränderlicher Typ Mira-Stern, weist starke Helligkeitsschwankungen auf. P Cyg (34 Cyg, 3,0m - 6,0m, 5.000 LJ, B2), mit einer Oberflächentemperatur von 19.000 K und der 700.000-fachen Leuchtkraft unserer Sonne, ändert seine Helligkeit ohne erkennbare Regelmäßigkeit. Die Helligkeit des halbregelmäßig Veränderlichen, rötlich leuchtenden Sterns W Cyg (5,4m 6,2m, 500 LJ, M5) schwankt in einem Rhythmus von etwa 126 Tagen. Die beiden Offenen Sternhaufen M029 (NGC 6913, 6,6m, d = 10’ = 10 LJ, 3.742 LJ) und M039 (NGC 7092, 4,6m, d = 32' = 7 LJ, 1.010 LJ) nahm Charles Messier in seinen Katalog nebliger Objekte (Messier-Katalog) auf. Der kleine unscheinbare Offene Sternhaufen M029 (NGC 6913, 6,6m, d= 10’= 10 LJ, 3.742 LJ), mit einem Alter von 4 – 6 Mio Jahren astronomisch gesehen sehr jung, steht 1,7° südlich des hellen Doppelsterns Sadr (γ Cyg, 2,3m/9,5m, 142 LJ) in einer sehr sternreichen Region der Milchstraße bei 40 Cyg. M029 ist nicht besonders spektakulär, sechs Sterne erinnern an die Plejaden. Messier sah 1764 8 Sterne, im Fernglas und im kleinen Teleskop wird eine Gruppe von 20 - 30 Einzelsternen sichtbar. Eines der kleinsten Messier-Objekte, der Offene Sternhaufen M039 (NGC 7092, 4,6m, d = 32' = 7 LJ, 1.010 LJ), etwa 9° östlich von Deneb der nördliche Abschluss der Milchstraße, kann im Fernglas als ein Dreieck von 10 - 15 Sternen (6m – 9m) mit einem hellen Stern an jeder Ecke beobachtet werden, die südliche Seite ist von Ost nach West ausgerichtet. Insgesamt enthält er 30 Sterne, sein Alter liegt zwischen 240 und 480 Mio Jahre. Der Nordamerikanebel NGC 7000 (5,0m, d = 1,3°, 4.000 LJ), ostsüdöstlich von Deneb, kann bei dunklem Himmel mit einem Fernglas aufgefunden werden. Im Teleskop erinnern die Umrisse des Nordamerikanebels frappant an die Küstenlinie von Nordamerika, ein Dunkelnebel markiert das Gebiet des Golfs von Mexiko. Der Pelikannebel (IC 5067, 7,0m, d = 40’ x 30’), westlich von NGC 7000 um die Sterne 56 Cyg (5,06m) und 57 Cyg (4,80m) gelegen, ist eines der am schwierigsten zu beobachtenden Objekte, ein Nebelfilter ist hilfreich. NGC 6960, NGC 6992 und NGC 6995, die Überreste einer Supernovaexplosion, die sich vor etwa 18.000 Jahren ereignet hat, werden als Cirrusnebel (auch Schleier-Nebel, engl. Veil nebula, 7,0m, d = 3° = 100 LJ, 1.470 LJ) bezeichnet. Sehr dunklen Himmel vorausgesetzt, kann dieser bereits mit einem Fernglas wahrgenommen werden. Für die Beobachtung seiner Strukturen und Filamente mit einem Teleskop sind UHC-Filter oder OIII-Filter anzuraten. Atair (α Aqu, 0,8m, 16,7 LJ, A7 IV), Tarazed (γ Aql, 2,72m, 461 LJ, K3 II) und Alschain (β Aql, 3,71m, 44 LJ, G8 IV) bilden den Kopf des Adlers (Aquila, Aql, 22/88, 652 deg2), die übrigen Sterne sollen die ausgebreiteten Schwingen des Vogels darstellen. Der bläulich-weiße Atair (α Aql, 0,8m, 17 LJ, A7 IV), einer der nächsten Sterne, hat die 10fache Sonnenleuchtkraft und eine Oberflächentemperatur von 8.600 K. Alschain (β Aql, 3,71m / 12m, 44 LJ, G8 IV) ist ein Doppelstern für ein mittleres Teleskop, Tarazed (γ Aql, 2,7m, 261 LJ, K3 II) ist ein Roter Überriese. Im Norden grenzt der Adler (Aquila, Aql) an den Pfeil (Sagitta, Sge), im Westen an den Herkules (Hercules, Her), den Schlangenträger (Ophiuchus, Oph), den Schwanz der Schlange (Serpens Cauda, Ser) und den Schild (Scutum, Sct), im Süden an den Schützen (Sagittarius, Sgr, ♐) und den Steinbock (Capricornus, Cap, ♑) und im Osten an den Wassermann (Aquarius, Aql, ♒) und den Delphin (Delphinus, Del). Gelegen in der Milchstraße, enthält der Adler neben einigen Doppelsternen und Veränderlichen Sternen sowie den Offenen Sternhaufen NGC 6709 (6,7m, 13’, 2.600 LJ, etwa 40 Sterne) und NGC 6755 (7,50m, d =15’ etwa 50 Sterne), den sternarmen Asterismus NGC 6738 (8,3m, 15’ × 15’), den sehr sternreichen Kugelsternhaufen NGC 6760 (9,1m, d = 2,4’ x 2,4’) und den Planetarischen Nebeln (PN) NGC 6751 (11,9m) und NGC 6781 keine lohnenden Beobachtungsobjekte. Die zwei sehr kleinen und eher unauffälligen Sternbilder Füchslein (Vulpecula, Vul, 55/88, 268 deg2) und Pfeil (Sagitta, Sge, 86/88, 80 deg2) stehen inmitten des sternreichen Gebietes der Milchstraße zwischen Schwan (Cygnus, Cyg) und Adler (Aquila, Aql). Der Rote Riese Anser (Gans, auch: Lukida Anseris, α Vul, 4,44m, 297 LJ, M0 III) erinnert an das Ende des 17. Jh. vom Danziger Astronomen Johannes Hevelius ursprünglich eingeführte Sternbild Fuchs mit Gans (Vulpecula cum ansere), die er in seinen Fängen hielt. Kein Stern des unscheinbaren Füchslein (Vulpecula, Vul, auch Füchschen, 55/88, 268 deg²), südlich des Doppelsterns Albireo (β Cyg) im sternreichen Band der Milchstraße gelegen, ist heller als 4m. Beobachtungsobjekte sind der Planetarische Nebel M027 (NGC 6853, 7,4m), auch Hantelnebel genannt, und der Offene Sternhaufen Collinder 399 (Kleiderbügel). Der Hantelnebel M027 (auch Dumpbell-Nebel, NGC 6853, 7,4m, d = 8,4′ × 6,1′ = 3 LJ, 1.150 LJ), das Gebiet eines Sterntodes, ist nach dem Helixnebel NGC 7293 (NGC 7293, 6,3m, d = 16,0' × 28,0', 650 LJ) im Wassermann (Aquarius, Aqr) der 2.-hellste Planetarische Nebel (Planetary Nebula = PN). Von Charles Messier am 12.07.1764 als erstes Objekt seiner Art entdeckt, erhielt er die Bezeichnung Hantelnebel seiner länglichen Form wegen von Sir William Herschel. Sein geschätztes Alter liegt zwischen 8.700 – 14.600 Jahren, pro Jahrhundert dehnt sich der Nebel um 6,8″ aus. Der Zentralstern, ein Weißer Zwerg (13,4m) mit einer Oberflächentemperatur von 108.600 K, kann nur mit größeren Teleskopen beobachtet werden. Von Al Sufi im Jahre 964 erstmals erwähnt, aber nicht in den modernen StandardKatalogen Messier, NGC und IC aufscheinend, nahm Per Colllinder 1931 das auffällige Sternmuster des so genannten Kleiderbügel Collinder 399 (Cr 399, auch Brocchis Haufen, 3,6m, d = 1°) in seinen Katalog Offener Sternhaufen auf. Sechs Sterne bilden eine gerade Linie; in deren Mitte 4 Sterne eine Art Kreis darstellen; somit die Form eines auf dem Kopf stehenden Kleiderbügels zeigen. Dieser ist jedoch KEIN Offener Sternhaufen, sondern ein ASTERISMUS, eine zufällige Anordnung von mehreren Sternen. Bereits mit freiem Auge südwestlich von Albireo (β Cy), am Westrand des Sommerdreiecks sichtbar, ist er beim langsamen Durchmustern dieser Region mit dem Fernglas praktisch nicht zu übersehen. Nördlich von Atair (α Aql) steht der Pfeil (Sagitta, Sge, 86/88, 80 deg2), eines der 48 klassischen Sternbilder des Claudius Ptolemäus, das 3.-kleinste Sternbild am Nachthimmel. Der Pfeil (Sagitta, Sge) grenzt im Norden an das Füchslein (Vulpecula, Vul), im Westen an den Herkules (Hercules, Her), im Süden an den Adler (Aquila, Aql) und im Osten an den Delphin (Delphinus, Del). Vier 3m – 4m-Sterne stellen einen Pfeil dar; Sham (α Sge, arab. Pfeil, 4,4m, 473 LJ, G0 II + K + K) und β Sge (4,4m, 466 LJ, G8 IIIa) bilden das Pfeilende, die Sternenreihe δ Sge (3,7m, 448 LJ, M2 II + B6) und η Sge (5,1m, 746 LJ, K2 III) den Schaft, γ Sge (3,5m, 274 LJ, K5 III) die Pfeilspitze. Der orange leuchtende Rote Riese γ Sge (3,5m, 274 LJ, M0 III) hat das Ende seiner Entwicklung erreicht und sich auf den 55-fachen Durchmesser unserer Sonne aufgebläht. Der Gelbe Riese Sham (α Sge, arab. Pfeil, 4,4m, 425 LJ, G0) besitzt den 20-fachen Durchmesser unserer Sonne. Der Kugelsternhaufen M071 (NGC 6838, 8,06m, d = 7,2’ = 40 LJ, 18.330 LJ), eingetragen von Philippe Loys de Chéseaux 1745 oder 1746 unter Nr. 13 in seiner „Liste von Nebelsternen“, wurde zwar von der Pariser Akademie verlesen, jedoch nicht publiziert. Wiederentdeckt von J. Köhler in Dresden als „sehr blasser Nebel im Pfeil“ zwischen 1772 und 1779, wurde diese Beobachtung erst später bekannt. Pierre Méchain machte am 28.06.1780 gesicherte Beobachtungen, Messier vermerkte am 04.10.1780: „er ist sehr schwach und enthält keine Sterne“. Wassermann (Aquarius, Aqr, ♒) und Steinbock (Capricornus, Cap, ♑) stehen in der ersten Nachthälfte über dem Südhorizont, der Südliche Fisch (Piscis Austrinus, PsA) steht südlich des Wassermanns (Aquarius, Aqr, ♒); die nördlichen Teile von Mikroskop (Microscopium, Mic) und Kranich (Grus, Gru) sind bei guter Sicht horizontnah aufzufinden. Die Sonne quert vom 16.02. - 12.03. eines jeden Jahres die aus wahllos verstreuten Sternen bestehende Figur des ausgedehnten, aber wenig auffälligen Ekliptiksternbilds Wassermanns (Aquarius, Aqr, ♒, altägytisch Riese, 10/88, 980 deg2), nur zwei seiner Sterne sind heller als 3m; weit abseits der Milchstraße gelegen, enthält dieser einige interessante Teleskopobjekte. Der Wassermann (Aquarius, Aqr, ♒) grenzt im Norden an die Fische (Pisces, Psc, ♓), den Pegasus (Pegasus, Peg), das Füllen (Equuleus, Equ) und den Delphin (Delphinus, Del), im Westen an den Adler (Aquila, Aql), im Süden an den Steinbock (Capricornus, Cap, ♑), den Südlichen Fisch (Piscis Austrinus, PsA) und den Bildhauer (Sculptor, Scl) und im Osten an den Walfisch (Cetus, Cet). Der gelbe Überriese Sadalsud (β Aqr, arab: „das Glück des Glücks“, 2,9m, 610 LJ, G0 Ib) hat den 120-fachen Sonnendurchmesser. Der extrem helle gelbe Überriese Sadalmelik (α Aqr, arab: „das Glück des Königs“, 2,95m, 760 LJ, G2 Ib) besitzt den 80-fachen Durchmesser und ist 30.000 mal leuchtkräftiger als unserer Sonne, die Oberflächentemperatur ist ähnlich. Der Kugelsternhaufen M072 (NGC 6981, 9,3m, d = 3’, 62.000 LJ), M073 (NGC 6994, 9,7m, d = 1,4’, 900 – 2.590 LJ), eine Gruppe von vier Sternen und der Saturnnebel (NGC 7009, 8,0m, d = 0,4’, 2.500 LJ), ein Planetarischer Nebel (Planetary Nebula = PN), sind knapp beieinander im westlichen Teil des Sternbilds aufzufinden. Kugelsternhaufen (Globular Cluster = GC) und Planetarische Nebel (planetary nebula = PN) im Wassermann (Aquarius, Aqr, ♒) Messier NGC mag hellste Typ Entf. Größe d SonnenSterne LJ LJ massen M002 7089 6,4m 13,1m GC 40.850 190 16’ 150.000 m m M072 6981 9,5 14,2 GC 58.510 102 6’ 200.000 PN 2.400 0,5' X 0,4' Saturnnebel 7009 8,0m Helixnebel 7293 7,3m PN 650 16′ × 28′ Nördlich des Gelben Überriesen Sadalsud (β Aqr, 2,9m) steht der Kugelsternhaufen M002 (NGC 7089, 6,4m, d = 6’, 40.000 LJ), weit abseits im östlichen Teil über dem Südhorizont ist der Helixnebel (NGC 7293, 6,3m, d = 16,0' × 28,0', 650 LJ), ebenfalls ein Planetarischer Nebel, aufzufinden. Der Kugelsternhaufen M072 (NGC 6981, 9,2m, d = 6,0’ = 106 LJ, 58.510 LJ), der 5.schwächste im Messierkatalog und einer der entfernteren, befindet sich hinter dem Galaktischen Zentrum. Entdeckt am 29./30.08.1780 von Pierre Mechain, kann M072 erst in großen Teleskopen aufgelöst werden. M073 (NGC 6994, 9,7m, d = 1,4’, 900 – 2.590 LJ) ist kein echter Sternhaufen, sondern eine Gruppe von vier Sternen. Bei schwacher Vergrößerung erinnert der Planetarische Nebel (Planetary Nebula = PN) Saturnnebel (NGC 7009, 8,0m, d = 0,5′ × 0,4′, 2.400 LJ) mit seiner grünlich leuchtenden, unförmig elliptischen Form und seinen schwachen Ausläufern an den Ringplaneten Saturn. Der Helixnebel (NGC 7293, 7,3m, d = 16,0' × 28,0', 650 LJ), der nächste und damit der hellste und größte Planetarische Nebel, entdeckt 1824 vom deutschen Astronomen Karl Ludwig Harding, erscheint etwa halb so groß wie der Mond, in seiner Hülle können Details der Gasstruktur aufgelöst werden. Wegen seiner Horizontnähe und seiner geringen Flächenhelligkeit ist er jedoch ein schwieriges Beobachtungsobjekt. Zwischen dem Schützen (Sagittarius, Sgr, ♐) und dem Wassermann (Aquarius, Aqr, ♒) liegt horizontnah im Süden das eher unauffällige Sternen-„V“ des Steinbock (Capricornus, Cap, ♑, 40/88, 414 deg2, auch Ziegenfisch, deshalb oft mit Fischschwanz dargestellt), die hellsten Sterne sind Deneb Algedi (Scheddi, δ Cap, 2,73m - 2,93m, 39 LJ) und das Mehrfachsternsystem Dabih (Giedi, Sadalzabih, β Cap, 3,05m - 6,1m /6,09m, d = 205", 330 LJ. Die geographische Breite von 23° 26' Süd wird heute noch als Wendekreis des Steinbocks bezeichnet, da die Sonnenbahn vor dem Jahre 130 v. Chr. um die Wintersonnenwende den Steinbock (Capricornus, Cap, ♑), das kleinste Sternbild des Tierkreises, querte. Der tiefste Punkt der Sonnenbahn liegt wegen der Präzessionsbewegung der Erdachse in der Jetztzeit im Schützen (Sagittarius, Sgr, ♐), im Jahr 2269 n. Chr. wechselt dieser in den Schlangenträger (Ophiuchus, Oph). Der Steinbock (Capricornus, Cap, ♑2), wahrscheinlich eines der ältesten Sternbilder, hieß bei den Babylonier „Ziegenfisch“; die Anwohner des Roten Meeres und des Arabischen Meeres bezeichneten die Zeit, in der Schwärme des Ziegenfisches (Parupeneus forskalii) zu fangen waren, mit dem Sternbild. Zur Römerzeit in Steinbock umbenannt, wird es auch heute noch als ein Wesen mit dem Oberkörper einer Ziege und dem Unterleib eines Fisches dargestellt. Im Norden grenzt der Steinbock (Capricornus, Cap, ♑) an den Wassermann (Aquarius, Aqr, ♒) und den Adler (Aquila, Aql), im Westen an den Adler (Aquila, Aql) und den Schützen (Sagittarius, Sgr, ♐), im Süden an den Schützen (Sagittarius, Sgr, ♐), das Mikroskop (Microscopium, Mic) und den Südlichen Fisch (Piscis Austrinus, PsA) und im Osten an den Wassermann (Aquarius, Aqr, ♒). Die beiden Hauptkomponenten des Mehrfachsternsystems Dabih (auch Giedi, Sadalzabih, β Cap, 3,05m/6,09m, d = 205", 330 LJ, arab. „Schlachter“), Dabih Maior (β1 Cap, 3,05m), mit 600-facher Sonnenleuchtkraft, dem 35-fachen Sonnendurchmesser und einer 2 m Oberflächentemperatur von 4900 K, und Dabih Minor (β Cap, 6,09 ), können bereits mit einem Fernglas getrennt werden. Deneb Algedi (arab: Schwanz des Geißbocks, auch: Scheddi, δ Cap, 2,73m - 2,93m, 39 LJ, A5 IV), ein Bedeckungsveränderlicher Typ Algol Stern, wird alle 24,5 Stunden von seinem lichtschwächeren Begleitstern bedeckt. Am 23.09.1846 entdeckte Johann Gottfried Galle, unterstützt von seinem Asistenten Henri d‘ Arreste, den achten Planeten Neptun nahe Deneb Algedi (δ Cap). Algiedi (α Cap, arabisch „Geißbock“, α1 Cap 4,24m / α2 Cap 3,56m, 109 LJ), ein optischer Doppelstern, kann mit freiem Auge getrennt werden. Algiedi Prima (α1 Cap, 4,24m/9m, d = 45", 1.500 LJ, G3 Ib) und Algiedi Secunda (α2 Cap, 3,56m/11m, d = 7", 109 LJ, G6), von der Erde aus gesehen in einer Blickrichtung, sind „echte“ Doppelsterne, deren Begleiter erst im Teleskop sichtbar werden. Der mäßig verdichtete Kugelsternhaufen M030 (NG 7099, 7,3m, d = 12,0’ = 104 LJ, 29.460 LJ), entdeckt 1764 von Charles Messier, benötigt für die Umkreisung des Milchstraßenzentrums fast 160 Mio Jahre. Dem Zentrum nie näher als 10.000 LJ, entfernt er sich aber auch nicht weiter als 25.000 LJ. Er enthält Sterne zwischen 12m bis 16m, seine Gesamtmasse beträgt etwa 300.000 Sonnenmassen. Infolge eines Kernkollapses verdichtete sich M030 unter der eigenen Gravitation, die Sterne sind im Kern sehr dicht gedrängt. Im Fernglas als nebliges Fleckchen auszumachen, benötigt man für die Auflösung des Randes in Einzelsterne ein größeres Teleskop. In unseren Breiten ist südlich des Steinbocks (Capricornus, Cap, ♑) der nördliche Teil des völlig unscheinbaren Sternbilds Mikroskop (Microscopium, Mic, 66/88, 210 deg2) knapp über dem Südhorizont zu sehen, 15 Sterne mit 4m- und 5m sind mit freiem Auge sichtbar. In sehr klaren Herbstnächten kann östlich des Mikroskop (Microscopium, Mic) horizontnah der nördlichste Teil des Kranich (Grus, Gru, 45/88, 366 deg2), ein Sternbild des Südhimmels, mit dem bläulich leuchtenden Stern Al Dhanab (arab.: Schwanz, γ Gru, 3,01m, 203 LJ, B8 III) gesehen werden. Mehrere Galaxien, für deren Beobachtung ein Teleskop von mindestens 15 cm Öffnung erforderlich ist, sind in südlicheren Gegenden auszumachen. Der Südliche Fisch (Piscis Austrinus, PsA, 60/88, 245 deg2), ein wenig markantes Sternbild südlich des Wassermanns (Aquarius, Aqu, ♒), steht in unseren Breiten aufgrund seiner südlichen Lage tief am Horizont. Fomalhaut (α PsA, 1,16m, 25 LJ) ist auffallend hell. Die übrigen Sterne sind nicht heller als 4m. Im Norden grenzt der Südliche Fisch (Piscis Austrinus, PsA, 60/88, 245 deg2) an den Wassermann (Aquarius, Aqr, ♒) und den Steinbock (Capricornus, Cap, ♑), im Westen an den Steinbock (Capricornus, Cap, ♑) und das Mikroskop (Microscopium, Mic), im Süden an den Kranich (Grus, Gru) und im Osten an den Bildhauer (Sculptor, Scl). Der Südliche Fisch (Piscis Austrinus, PsA), eines der 48 von Claudius Ptolemäus in seinem Almagest beschriebenen Sternbildern der antiken griechischen Astronomie und ein Elternteil der beiden Fische (Pisces, Psc, ♓), trinkt vom dem Wasser, das aus der Amphore des benachbarten Wassermanns fließt. Der Südliche Fisch enthält nur wenige interessante Objekte. Fomalhaut (α PsA, arab: „Maul des Fisches“, 1,16m, 25 LJ, A3 V), einer der nächsten Nachbarn der Sonne und der 18.-hellste Stern am Himmel, ist etwa 100 - 300 Mio Jahre alt, seine Lebenserwartung wird auf rund eine Milliarde Jahre geschätzt. Die Doppelsternsysteme β PsA (4,3m / 7,8m, d = 30,3“, 150 LJ, A0 + G2) und η PsA (eta PsA, 5,8m / 6,8m, 184“, 500 LJ, B8/B9 V + A5 IV) können mit einem mittleren Teleskop getrennt werden. Kepheus (Cepheus, Cep) und Eidechse (Lacerta, Lac) stellen den Übergang vom Sommer- auf den Herbsthimmel dar. Der zirkumpolare Kepheus (Cepheus, Cep, 27/88, 588 deg2), hoch im Zenit, der griechischen Mythologie nach der König von Äthiopien, Gemahl der Kassiopeia und Vater der Andromeda, reicht fast bis an den Himmelsnordpol, durch sein Gebiet zieht die Herbstmilchstraße. Seine fünf hellsten Sterne erinnern an ein Haus mit aufgesetztem spitzem Dach. Der westliche Alderamin (α Cep, 2,45m, 49 LJ, A7 IV-V) und der östliche Al Radif (δ Cep, 3,6m - 4,3m, 951 LJ, G2 Ibvar) bilden die Grundkante, der westliche Alfirk (β Cep, 3,15m 3,21m, 700 LJ, B2 IIIv) und der östliche Alvahet (ι Cep, iota Cep, 3,50m, 115 LJ, K0 III) bilden die Dachkante, Errai (γ Cep, 3,22m, 46 LJ, K1 VI) stellt die Dachspitze dar. Der halbregelmäßig veränderliche, granatrote Granatstern Erakis (μ Cep, 3,68m - 5,0m, Periode ca. 730 Tage, 5260 LJ, M2 Ia) steht auf der Verbindungslinie Tsao Fu (ζ Cep) Alderamin (α Cep). Im Norden grenzt Kepheus (Cepheus, Cep) an die Kleinere Bärin (Ursa Minor, UMi), im Westen an den Drachen (Draco, Dra), im Süden an den Schwan (Cygnus, Cyg) und die Eidechse (Lacerta, Lac) und im Osten an Kassiopeia (Cassiopeia, Cas) und die Giraffe (Camelopardalis, Cam). Der halbregelmäßig veränderliche Erakis (μ Cep, 3,68m - 5,0m, Periode 850 – 4.400 Tage, 3.000 LJ), ein Roter Überriese mit der 60.000-fachen Leuchtkraft und dem etwa 2.400fachen Sonnendurchmesser (= 22 AE = Astronomische Einheiten), ist der röteste mit freiem Auge sichtbare Stern, aufgrund seiner tiefroten Farbe wurde er von Wilhelm Herschel Granatstern genannt. Über seine zwei relativ leuchtschwachen Begleiter (12,3m / 12,7m) ist wenig bekannt. Erakis - μ Cep Granatstern μ Cep B μ Cep C Stern μ Cep μ Cep B μ Cep C RA 21h 43m 30,5s 21h 43m 27,8s 21h 43m 25,6s DE 58° 46′ 48″ 58° 46′ 45″ 58° 47′ 08″ mag Kelvin 3,68m - 5,0m 3.450 K 12,3m 3.450 K 12,7m ~9.000 K Der Doppelstern Alfirk (β Cep, 3,15m / 7,8m, 13,3“, 230 LJ) kann bereits in einem kleineren Teleskop in Einzelsterne aufgelöst werden, die beiden Komponenten des Doppelsterns Al Radif (δ Cep, 3,4 m / 6,3m, 41,0“, 890 LJ) sind in einem lichtstarken Fernglas trennbar. Der Doppelstern Al Radif (δ Cep, 3,4 m / 6,3m, d = 41,0“, 982 LJ), ist Namensgeber für die Delta-Cepheiden, einer bedeutenden Gruppe von Veränderlichen,: Riesensterne mit hoher Leuchtkraft durchlaufen ein instabiles Stadium; sie blähen sich in regelmäßigen Abständen auf und ziehen sich wieder zusammen, was als regelmäßige Helligkeitsänderung wahrgenommen werden kann; Leuchtkraft und Pulsationsdauer stehen in direktem Zusammenhang. Je leuchtkräftiger der Stern ist, umso langsamer pulsiert er. DeltaCepheiden können somit zur Entfernungsbestimmung von Sternhaufen und Galaxien herangezogen werden. Die US-amerikanische Astronomin Henrietta Swan Leavitt entdeckte 1912 den Zusammenhang zwischen der Pulsationsperiode und der mittleren Leuchtkraft bei der Beobachtung helligkeitsveränderlicher Sterne in der Kleinen Magellanschen Wolke. Mit einem Alter von rund 6,4 Milliarden Jahren ist NGC 188 (8,1m, d = 15,0', 6.700 LJ) einer der ältesten Offenen Sternhaufen in unserer Galaxie, bestehend aus etwa 5.000 Sternen; entdeckt wurde er am 03.11.1831 von John Frederick William Herschel. Der Offene Sternhaufen (Open Cluster = OC) IC 1396 (3,50m, d = 89′ × 89′, 2.000 LJ), südlich von μ Cep, ist in einen ausgedehnten Emissionsnebel eingebettet, der jedoch erst auf lang belichteten Fotografien sichtbar ist. Südöstlich von Al Agemim (η Cep, 3,40m, 47 LJ), an der Grenze zum Schwan (Cygnus, Cyg), bilden der Offene Sternhaufen NGC 6939 (7,8m, d = 8' x 8', 5.000 LJ) und die Spiralgalaxie NGC 6946 (auch Feuerwerksgalaxie, 9,2m, d = 11,5′ × 9,8′, 15 Mio. LJ) ein beobachtenswertes Pärchen am Nachthimmel, wenngleich auch für größere Teleskope. 1687 von dem Danziger Astronomen Johann Hevelius als Eidechse eingeführt, nannte der Franzose Augustin Rover diese Sterne 1697 zu Ehren des Sonnenkönigs Ludwig XIV. „Sceptre“ (Zepter); Johann Ehlert Bode schlug 1787 den Namen „Honores Frederic“ („Friedrichs Ehre“) zum Gedenken an den ein Jahr zuvor verstorbenen preußischen König Friedrich des Großen vor. Beide Sternbildnamen konnten sich jedoch nicht durchsetzen. Durch den nördlichen Teil der zirkumpolaren Eidechse (Lacerta, Lac, 68/88, 201 deg2), gelegen zwischen Schwan (Cygnus, Cyg) und Kassiopeia (Cassiopeia, Cas), bestehend aus einer Kette lichtschwacher Sterne, zieht die Milchstraße. Die Sterne β Lac (4,43m, 150 LJ, G9 III), α Lac (3,77m, 100 LJ, A2 V), 4 Lac (4,55m, 5.000 LJ, B9 Ia), 5 Lac (4,36m, 800 LJ, M0 III), 2 Lac (4,55m, 400 LJ, B6 V), 6 Lac (4,51m, B2 IV) und 1 Lac (4,13m, 300 LJ, B6 V) bilden eine Zick-Zack-Kette lichtschwacher Sterne. Im Norden grenzt die Eidechse an Kepheus (Cepheus, Cep), im Westen an den Schwan (Cygnus, Cyg), im Süden an den Ostteil des Pegasus (Pegasus, Peg) und im Osten an Andromeda (Andromeda, And) und Kassiopeia (Cassiopeia, Cas). Die beiden äußerst leuchtkräftigen Komponenten des Doppelsternsystems 8 Lac (5,7m / 6,5m, d = 22,4“, 2.000 LJ, B2 + B2) können bereits mit einem kleinen Teleskop beobachtet werden. Die drei Offenen Sternhaufen (Open Cluster = OC) NGC 7209 (6,7m, d = 15’, 3.000 LJ, etwa 50 Sterne), NGC 7243 (Caldwell 16, 6,40m, d = 21', 2.800 LJ, etwa 70 Sterne) und NGC 7245 (9,2m, d = 5’, etwa 50 Sterne) können mit einem mittleren Teleskop in Einzelsterne aufgelöst werden. Die Sternbilder Delphin (Delphinus, Del) und Füllen (Equuleus, Equ) weisen den Weg zu Pegasus (Pegasus, Peg, 07/88) am abendlichen Herbsthimmel. Seiner charakteristischen Form wegen kann das kleine, aber einprägsame Sommersternbild Delphin (auch Delfin, Delphinus, Del, 69/88, 189 deg2), gelegen nordwestlich des hellen Sterns Atair (α Aql), leicht identifiziert und von der gesamten Welt aus beobachtet werden. Sualocin (α Del, 3,86m / 6,43m, 0,22", 241 LJ, B9 IV), Rotanev (β Del, 3,63m, 97 LJ, F5 IV), δ Del (4,43m, 203 LJ, A7 IIIp) und γ Del (3,9m, 101 LJ, K1 IV + F7 V) bilden eine rautenförmige, im Englischen „Job's Coffin“ genannt Konstellation, Deneb Dulfim (ε Del, 4,03m, 359 LJ, B6 III) stellt die Schnauze des Meeressäugers dar. „Nicolaus Venator“, der lateinische Name des italienischen Astronomen Niccolo Cacciatore, des Nachfolgers von Giuseppe Piazzi an der Sternwarte von Palermo, lautet, rückwärts gelesen, Sualocin und Rotanev, die Namen der hellsten Sterne im Delphin. Als schönster Doppelstern im Delphin gilt γ Del (4,3m / 5,1m, 9,07", 101 LJ). Der orangefarbene Hauptstern γ1 Del (4,3m, K1 IV) und der blauweiße Begleitstern γ2 Del (5,1m, F7 V), physisch aneinander gekoppelt, umlaufen einander in 3.250 Jahren; bei 30- bis 40facher Vergrößerung können sie getrennt werden. Der weit auseinander stehende, allerdings nur optische Doppelstern 18 Del (5,61m / 9,9m, d = 197,5") besitzt einen Planeten (18 Del b). Für die Beobachtung der Kugelsternhaufen NGC 6934 (9,8m, ≈ 50.000 LJ) und NGC 7006 (11,5m, 185.000 LJ) benötigt man ein mittleres Teleskop ab 15 cm Öffnung. Nach dem Kreuz des Südens (Crux, Cru, 88/88, 68 deg2) ist das Füllen (Equuleus, Equ, 87/88, 72 deg2), eines der von Claudius Ptolemäus erwähnten klassischen 48 Sternbildern der Antike, das 2.-kleinste Sternbild am Nachthimmel. Gelegen zwischen dem Delfin (Delphinus, Del) und dem südöstlichen Ausläufer des Pegasus (Pegasus, Peg), sollen die vier mit freiem Auge sichtbaren Sternen Kithalpha (α Equ, 3,92m, 186 LJ, G0 III), β Equ (5,16m), δ Equ (4,49m, 55 LJ, F7 V) und γ Equ (4,69m, 120 LJ, F0 IV) das Fohlen Celeris, den Bruder des geflügelten Pferdes Pegasus, das der Götterbote Hermes Kastor, dem Zwillingsbruder von Pollux, schenkte, darstellen. Im Norden grenzt das Füllen an Pegasus (Pegasus, Peg) und den Delphin (Delphinus, Del), im Westen an den Delphin (Delphinus, Del), im Süden an den Wassermann (Aquarius, Aqr, ♒) sowie im Osten an Pegasus (Pegasus, Peg). Kitalpha („der vordere Teil des Pferdes“, α Equ, 3,92m, 186 LJ, G0 III) ist ein Gelber Riese. Klare und mondlose Nacht vorausgesetzt, ist der Doppelstern γ Equ (4,7m / 6,0m, d = 2”, 120 LJ) mit freiem Auge sichtbar. Ein lichtschwacher 11m-Begleiter (d = 2”) ist gravitativ an γ Equ (4,7m) gebunden, ein 6,0m-Stern (d = 6’) ist ein optischer Doppelstern, d.h., von der Erde aus gesehen stehen diese Sterne in einer Richtung, sie sind jedoch unterschiedlich weit entfernt. Die beiden Komponenten des Doppelsternsystems δ Equ (5,0m / 5,0m, d = 0,35”, 55 LJ) umkreisen einander in 5,7 Jahren. Die vier Sterne des Systems ε Equ (6,0m / 6,3m / 7,2m, d = 0,72”, 197 LJ) kreisen um einen gemeinsamen Schwerpunkt. Lichtstarke Teleskope sind für die Beobachtung der lichtschwachen Galaxien NGC 7015 (12,5m, 1,9' x 1,7', Typ GSbc), entdeckt am 29.09.1878 von Edouard Stephan, NGC 7040 (14,0m, 0,9' × 0,8'), aufgefunden am 18.08.1882 von Mark W. Harrington, des Doppelsterns NGC 7045 (16.07.1827, John Herschel) und der Balkenspiralgalaxie NGC 7046 (13,2m, 1,9"x 1,4", Typ Sbc), am 10.10.1790 von William Herschel entdeckt, erforderlich. Der Herbst macht sich am abendlichen Sternenhimmel immer deutlicher bemerkbar, die Herbststernbilder nähern sich der Zenitstellung. Das Sternenquadrat des Pegasus (Pegasus, Peg, 07/88, 1.121 deg2), auch „HerbstViereck“ genannt, besteht aus den vier Sternen Markab (α Peg, 2,5m, 140 LJ, B9.5 III), Scheat (β Peg, 2,3m, 199 LJ, M2 II-III), Algenib (γ Peg, 2,8m, 333 LJ, B2 IV) und Sirrha (α And, 2,1m, 97 LJ, B8 IV, auch Alpheratz, gleichzeitig δ Peg). Die 4 Sterne des HERBSTVIERECKS Name BAYER Flamsteed mag Distanz Spektrum Sternbild 140 LJ B9.5 III Pegasus Markab α Peg 54 Peg 2,5m Scheat β Peg 53 Peg 2,3m 199 LJ M2 II-III Pegasus 333 LJ B2 IV Pegasus Algenib γ Peg 88 Peg 2,8m m Sirrha α And 21 And 2,1 97 LJ B8 IV Andromeda (Alpheratz) lat. Pegasus Pegasus Pegasus Andromeda Abk. Peg Peg Peg And Pegasus (Pegasus, Peg, 07/88, 1.121 deg2), eines der von Claudius Ptolemäus in seinem Almagest erwähnten 48 antiken Sternbilder, soll ein auf dem Kopf stehendes geflügeltes Pferd darstellen. Der griechischen Mythologie nach soll Pegasus den am Boden vergossenen Blutstropfen der sterblichen Gorgone Medusa entstiegen sein, nachdem ihr Perseus den Kopf abgeschlagen hatte. Bei der Landung auf dem Berg Helikon berührte Pegasus mit dem Huf den Boden, dort entsprang die Quelle, die ein unerschöpflicher Brunnen für die Inspiration der Dichter ist. Zu Zeus brachte Pegasus Blitz und Donner. Im Norden grenzt Pegasus (Pegasus, Peg) an Andromeda (Andromeda, And) und die Eidechse (Lacerta, Lac), im Westen an den Schwan (Cygnus, Cyg), das Füchschen (Vulpecula, Vul), den Delphin (Delphinus, Del) und das Füllen (Equuleus, Equ), im Süden an den Wassermann (Aquarius, Aqr, ♒) und die Fische (Pisces, Psc, ♓) sowie im Osten an die Fische (Pisces, Psc, ♓) und Andromeda (Andromeda, And). Obwohl flächenmäßig ein großes Sternbild, enthält Pegasus wenige interessante Beobachtungsobjekte. Bei schlechten Sichtbedingungen erscheint das Herbstviereck ohne Sterne. 1995 wurde um den Gelben Zwerg 51 Peg (5,49m, 50,1 ± 0,6 LJ), mit einem Alter von 8 Mia. Jahren etwa 3 Mia Jahre älter als unsere Sonne, der erste Planet außerhalb unseres Sonnensystems (Exoplanet) entdeckt, der um einen sonnenähnlichen Stern kreist. 51 Peg b hat 0,46 Jupitermassen und umrundet den Stern in 4,2 Tagen in einer Entfernung von 0,05 Astronomischen Einheiten (AE). Der Veränderliche Scheat (arab: Vorderbein des Pferdes, β Peg, 2,3m - 3,0m, 199 LJ), ein Rote Riese mit dem 200-fachen Durchmesser der Sonne, ist einer der größten bekannten Sterne, sein Durchmesser reicht etwa bis zur Marsbahn. Algenib (arab: Flanke des Pferdes, γ Peg, 2,80m - 2,86m, 333 LJ), ein pulsationsveränderlicher Typ beta-Cephei Stern, ändert seine Helligkeit geringfügig über einen Zeitraum von 3h 47m. Enif (ε Peg, „Maul des Pferdes“, 2,39m / 7,8m / 11m, d = 138" / 82", 673 LJ), der Hauptstern eines Dreifachsternsystems, ist extrem leuchtkräftig. 1972 wurde der Stern, der die 11-fache Masse und den 175-fachen Durchmesser unserer Sonne besitzt, bei einem Helligkeitsausbruch mit 0,70m auffallend hell. Der Begleitstern (7,8m, d = 138“) ist bereits mit einem Fernglas sichtbar. Für die Beobachtung der dritten Komponente ist ein Teleskop erforderlich. Ausgehend von Markab (α Peg), weisen die Sterne Homam (ζ Peg, 3,41m, 209 LJ), Baham (θ Peg, 3,52m, 97 LJ) und Enif (ε Peg, 2,39m, 673 LJ), der Hals und Kopf des Pferdes, den Weg zum Kugelsternhaufen (Globular Cluster = GC) M015 (NGC 7078, 6,4m, d = 18’, 39.010 LJ); dieser zählt gemeinsam mit M013, M005 und M003 bei der Beobachtung mit dem Teleskop zu den fantastischen 4 der Nordhimmel-Kugelsternhaufen zählt. M015 wurde 1746 von Jean-Dominique Maraldi als „nebelhafter Stern“ entdeckt. Charles Messier (1764) und Johann Elert Bode konnten keine Sterne beobachten, dies gelang erst 1783 Wilhelm Herschel. M015 hat die höchste zentrale Sterndichte aller Kugelsternhaufen in unserer Milchstraße, ein Hinweis auf einen erfolgten Kernkollaps im Zentralbereich des Kugelsternhaufens, die Entfernungen der einzelnen Sterne können der Entfernung Sonne – Pluto entsprechen. M015 besitzt 450.000 Sonnenmassen, seine hellsten Sterne (12,6m) erreichen die 1.000-fache Sonnenleuchtkraft. Die Existenz eines Schwarzen Lochs mit 1.000 Sonnenmassen ist nicht bewiesen, kann aber auch nicht ausgeschlossen werden. M015 enthält den Planetarischen Nebel PEASE 1 (PK 65-27.1, d = 0,6 LJ), der mindestens 4.200 Jahre alt ist, sein Zentralstern (15,0m) hat eine Temperatur von 40.000 K. Pegasus enthält einige lichtschwache Galaxien. Die am 22.09.1877 von dem französischen Astronomen Edouard Jean-Marie Stephan entdeckte, als Stephans Quintett bekannte Galaxiengruppe, enthält die 5 Galaxien NGC 7317 (13,6m), NGC 7318 A (13,7m), NGC 7318 B (13,6m), NGC 7319 (13,6m) und NGC 7320 C (16,0m). Wegen der aufgrund ihrer Entfernung von etwa 380 Mio LJ geringen Helligkeit ist für ihre Beobachtung ein 20 cm-Teleskop (= 8”) erforderlich. Alamak (γ1 And, 2,26m / γ2 And, 5,0m/ γ3 And, 5,5m, d = 9,6“, 355 LJ, K3 / B9 / B9), Mirach (β And, 2,07m, 199 LJ, M0 IIIa), δ And (3,27m, 101 LJ, K3 III) und Sirrha (α And, 2,06m, 97 LJ, B8 IV) bilden die südlich der Cassiopeia gelegene Sternenkette der herbstlichen Andromeda (Andromeda, And, 19/88, 722 deg2), die an das Herbstviereck des Pegasus anschließt. Sirrha (α And) ist Teil des Herbstvierecks; durch den nördlichen Teil zieht die Herbstmilchstraße. Benannt wurde Andromeda nach einer Prinzessin der griechischen Mythologie. Im Norden grenzt Andromeda (Andromeda, And) an Kassiopeia (Cassiopeia, Cas), im Westen an die Eidechse (Lacerta, Lac) und an Pegasus (Pegasus, Peg), im Süden an die Fische (Pisces, Psc, ♓)) und im Osten an Perseus (Perseus, Per). Der Veränderliche Sirrah (α And, Alpheratz, arab. Nabel des Roses, 2,1m / 11,8m, 97 LJ), in früheren Zeiten als δ Peg dem Pegasus zugeordnet, ist Teil eines Doppelsternsystem: Der bläulich-weiß leuchtende Hauptstern (2,1m) mit der 110-fachen Leuchtkraft unserer Sonne wird von einem lichtschwachen 11,8m-Stern begleitet. Der Rote Riese Mirach (arab: Lenden, β And, 2,07m, 199 LJ) hat den 30-fachen Durchmesser unserer Sonne. Der orange leuchtende Alamak (γ1 And, 2,26m, 355 LJ, K3) des Dreifachsternsystems γ And (γ1 2,26m / γ2 4,8m / γ3 5,5m, d = 9,6“, 355 LJ) besitzt den 80-fachen Durchmesser und die 2.000-fache Leuchtkraft unserer Sonne. Im Teleskop erinnert Alamak an Albireo (β Cyg, Schwan): ein gelber Hauptstern und zwei sehr eng beieinander stehende bläuliche Begleitsterne (4,8m / 5,5m, B9) können im Teleskop nicht getrennt werden. 56 And (5,7m / 5,9m, d = 200”, 250 LJ, K0 + K4), bestehend aus einem orangefarbenen Riesen (5,7m, K0) und einem Roten Riesen, (5,9m, K4), kann bereits mit Fernglas als Doppelstern getrennt werden. Der Offene Sternhaufen NGC 752 (5,7m, d = 50' = 19 LJ, 1.300 LJ), nordöstlich von 56 And (5,7m / 5,9m, 200”, 250 LJ), entdeckt 1786 von Wilhelm Herschel, mit freiem Auge bei sehr dunklem Himmel als schwaches Nebelfleckchen erkennbar, ist ein Fernglasobjekt, mit dem 20 – 30 Sterne zu sehen sind. Sein Alter beträgt etwa 1,1 Milliarden Jahre, insgesamt enthält er etwa 60 Sterne. Die Spiralgalaxie NGC 891 (10,1m, d = 13,5'×2,5' = 100.000 LJ, 30 Mio LJ), entdeckt am 06.10.1784 von Friedrich Wilhelm Herschel, sehen wir in Kantenlage als länglicher Nebel. Der NGC-1023-Gruppe zugehörig, ist die Sternentstehungsrate in ihr sehr hoch. Die sichtbaren Sterne der Andromeda, nicht weiter entfernt als etwa 1.200 LJ, sind Teil unserer Galaxis. Die Entfernung zu der mit freiem Auge sichtbaren Andromedagalaxie M031 (NGC 224, 3,4m, 186’ x 62’, 2,57 Mio LJ, auch Andromedanebel), der Schwestergalaxie unserer Milchstraße, ist wesentlich größer. Die Andromedagalaxie M031 (NGC 224, 3,4m, 186’ x 62’, 2,57 Mio LJ, auch Andromedanebel), die nächste große Spiralgalaxie, kann man in der Verlängerung der Linie Mirach (β And, 2,07m) – μ And (3,86m, 136 LJ) zwischen ν And (4,53m, 680 LJ) und 32 And als schwaches Nebelfleckchen bereits mit freiem Auge auffinden. Wahrscheinlich seit alters her bekannt, bezeichnete sie persischer Astronomen Al-Sufi 964 n. Chr. als „die kleine Wolke“); Simon Marius beobachtete sie erstmals 1612 in Gunzenhausen mit einem Teleskop. Im Fernglas als ausgedehnter länglicher Nebel zu erkennen, werden in Teleskopen mit größerer Öffnung (ab 15 cm = 6″) Sternkonzentrationen und dunkle Staubbänder sichtbar. Zwei Begleitgalaxien, vergleichbar mit der Großen Magellanschen Wolke und der Kleinen Magellanschen Wolke, den Begleitern unserer Milchstraße, die sternförmige M032 (NGC 221, 8,1m, 9,1' × 6,6', d = 8.000 LJ, 2,3 Mio LJ) und M110 (NGC 205, 7,9m, 18,6' × 11,8', 2,2 Mio LJ), die sich als länglicher, nebliger Fleck zeigt, bleiben Teleskopen vorbehalten. Gemeinsam mit unserer Milchstraße, der Dreiecksgalaxie M033 und etwa 45 anderen Galaxien gehört sie der Lokalen Galaxiengruppe an. Das Dreieck (Triangulum, Tri, 78/88, 132 deg2), ein kleines, unscheinbares Sternbild am nördlichen Fixsternhimmel, ist südlich der Andromeda zu sehen. Elmuthalleth (α Tri, 3,42m, 64 LJ, auch Metallah, Motallah, Caput Trianguli, F6 IV), β Tri (3,00m, 124 LJ, A5 III) und γ Tri (4,03m, 118 LJ, A1 Vnn) bilden ein markantes Dreieck, zwei erreichen 3m. Die Spiralgalaxie M033 (NGC 598, auch Dreiecksgalaxie, Triangulumnebel, 5,7m, 70‘ x 40‘, d = 50.000 – 60.000 LJ, 2,74 Mio LJ) ist nach der Andromedagalaxie die 2.-hellste Spiralgalaxie am Nachthimmel und die 3.-größte Galaxie der Lokalen Gruppe. Wegen der geringen Flächenhelligkeit ist M033 mit Teleskopen bei großer Vergrößerung nicht leicht auffindbar, eine Beobachtung mit freiem Auge ist nur unter sehr guten Bedingungen möglich, dunkler Himmel und kein störendes Mondlicht sind Bedingung, ein lichtstarkes Fernglas ist das optimale Beobachtungsgerät. Auf der Südhalbkugel findet man das auffälligere Gegenstück des Nördlichen Dreiecks – das Südliche Dreieck (Triangulum Australe, TrA, 83/88, 111 deg2), bestehend aus den drei hellen Sternen Atria (α TrA, 1,91m, 416 LJ), Betria (β TrA, 2,83m, 40 LJ) und Gatria (γ TrA, 2,87m, 183 LJ). Die Sterne Name Segin Ruchbah Tsih Schedir Caph des Himmels-W der Cassiopeia – von West nach Ost Bayer Flamsteed mag Distanz Spektrum m 440 B3 III ε Cas 45 3,30 δ Cas 37 2,68m - 2,74m 100 A5 III-IVv 550 B0 IVpe γ Cas 27 1,60m - 3,40m α Cas 18 2,24m 230 K0 IIIa β Cas 11 2,30m 55 F2 IV Das Himmels-W der zirkumpolaren Kassiopeia (Cassiopeia, zusammengesetzt aus Segin (ε Cas, 3,3m, 440 LJ), Ruchbah (δ Rukbah, 2,68m - 2,74m, 100 LJ), Tsih (γ Cas, 1,6m - 3,4m, 550 Shedir, Schedar, 2,24m, 230 LJ) und Caph (β Cas, auch Cheph, RA 01h 55m 01h 26m 00h 57m 00h 41m 00h 10m DE 63° 43′ 60° 17′ 60° 46′ 56° 35′ 59° 12′ Cas, 25/88, 598 deg2), Cas, auch Rukbat, Ksora, LJ), Schedir (α Cas, auch Kaff, Al Saman al Nakah, 2,3m, 55 LJ), nähert sich im Nordosten der Zenitstellung. In unseren Breiten ganzjährig zu sehen, ist die beste Beobachtungszeit der Herbst. Als eines der 48 von Claudius Ptolemäus in seinem Almagest angeführten antiken Sternbilder grenzt Cassiopeia (Cassiopeia, Cas) im Norden an Kepheus (Cepheus, Cep), im Westen an Kepheus (Cepheus, Cep) und die Eidechse (Lacerta, Lac), im Süden an Andromeda (Andromeda, And) und den Perseus (Perseus, Per) und im Osten an die Giraffe (Camelopardalis, Cam). Der griechischen Mythologie nach war die eitle Kassiopeia die Gemahlin des äthiopischen Königs Kepheus und Mutter der Andromeda. Schöner als die Nereiden, die Töchter des Meeresgottes Nereus, zu sein; ob dieser Beleidigung sandte Poseidon das schreckliche Meeresungeheuer Ketos (Cetus) aus, das die Gestade des Landes verwüstete. Nach einem Orakelspruch musste Andromeda, das einzige Kind des Königspaares, dem Ungeheuer geopfert werden, um von diesem Fluch befreit zu werden. Andromeda, angekettet an einen Felsen, konnte im letzten Augenblick von Perseus gerettet werden, der das Untier tötete. Als Dank erhielt er Andromeda zur Frau. Cassiopeia A, nach der Sonne die stärkste Radioquelle am Himmel, ist der Überrest einer um 1680 von der Erde aus sichtbaren Supernova; Aufzeichnungen darüber sind allerdings nicht bekannt. Der unregelmäßig veränderliche Tsih (γ Cas, 1,6m - 3,40m, 550 LJ, B0), eine starke Röntgenquelle, ist voraussichtlich ein enges Doppelsternsystem, bestehend aus einem Riesenstern und einem Neutronenstern. Die Doppelsterne Achird (η Cas, eta Cas, 3,44m/7,51m, d = 13“, 19,4 LJ), ein gelblich leuchtender Stern (3,44m, G0) mit einem rötlichen Begleiter (7,51m, M0) und ι Cas (iota Cas, 4,6m/6,9m, d = 2,5", 150 LJ), zwei weißlich-blaue Sterne (4,6m / A4, 6,9m / F5), sind einfach im Teleskop zu trennen. Der gelbliche Hyperriese ρ Cas (rho Cas, 4,1m - 6,1m, 10.000 LJ, F8–M5 Ia0pe) ist mit dem 740-fachen Durchmesser unserer Sonne einer der größten bekannten Sterne. In der Herbstmilchstraße gelegen, enthält diese Region interessante Objekte. Mehrere Offene Sternhaufen können hier beobachtet werden; Charles Messier nahm die Offenen Sternhaufen M052 und M103 in seinen Katalog nebliger Objekte auf. Die Offenen Sternhaufen M103 (NGC 581, 7,4m, d = 6’, 7.000 LJ), NGC 457 (6,4m, 15’ x 10’, 5.000 LJ), NGC 654 (6,5m, 5’ x 3’, 7.000 LJ) und NGC 663 (7,1m, d = 15’. 7.000 LJ) sind als Sternansammlungen zwischen Segin (ε Cas, 3,3m) und Ruchbah (δ Cas, 2,68m 2,74m) bereits mit einem Fernglas zu beobachten. Wegen seines Erscheinungsbildes ist der sehr reichhaltige Offene Sternhaufen M052 (NGC 7654, 6,9m, d = 16‘ = 22 LJ, 4.630 LJ), etwa 8° nordwestlich von Caph (β Cas), auch als Kassiopeia Salz und Pfeffer bekannt. Entdeckt am 07.09.1774 von Charles Messier bei einer Kometenbeobachtung, erscheint M052 im Fernglas als nebliger Fleck und ist nach M011 einer der reichsten Messier-Sternhaufen. Werden mit dem Teleskop bei niedriger Vergrößerung etwa 60 Sterne sichtbar, zeigen sich in einem 14-Zöller etwa 100 Haufenmitglieder. Nach neueren Quellen enthält er 130 Haufensterne und 30 Feldsterne bis 14m sowie weitere 6.000 Sterne und etwa gleich viele Feldsterne bis 19,5m. Voraussichtlich in zwei getrennten Sternentstehungsphasen entstanden, beträgt sein Alter 35 Mio Jahre. Der teilweise zirkumpolare Perseus (Perseus, Per, 24/88, 651 deg2), Teil der Herbstmilchstraße und eines der 48 antiken Sternbilder, eine Gestalt der griechischen Mythologie, schließt im Nordosten an Cassiopeia (Cassiopeia, Cas) an. Im Norden grenzt Perseus (Perseus, Per) an die Giraffe (Camelopardalis, Cam) und Cassiopeia (Cassiopeia, Cas), im Westen an Cassiopeia (Cassiopeia, Cas), Andromeda (Andromeda, And) und das Dreieck (Triangulum, Tri), im Süden an den Widder (Aries, Ari, ♈) und den Stier (Taurus, Tau, ♉) und im Osten an den Fuhrmann (Auriga, Aur). Die von Segin (ε Cas, 3,3m, 440 LJ) ausgehende, nach Süden weisende gebogene Sternenkette des Perseus (Perseus, Per) weist auf die Plejaden M045 im Stier (Taurus, Tau, ♉) hin. Die bekanntesten Beobachtungsobjekte sind der "Teufelsstern" Algol (β Per, 2,12m - 3,39m, 93 LJ), der das abgeschlagene Medusenhaupt repräsentiert, das Perseus in der Hand hält, und der Doppelsternhaufen h Per (NGC 869, 5,3m, 30‘, 6.800 LJ) und χ Per (chi Per, NGC 884, 6,1m, 30‘, 7.600 LJ). Algol (β Per, 2,12m - 3,39m, 93 LJ), das funkelnde Auge der mythologischen Medusa, einer der bekanntesten Veränderlichen Sterne, wurde bereits in der Antike als Symbol des Gorgonenkopfes angesehen und auch Teufelsstern genannt. G. Montanari beschrieb 1667 die Helligkeitsveränderungen, John Goodricke 1782 erklärte diese als Doppelsternsystem. Alle 2d 20h 48m 56s tritt ein etwa 10 Stunden andauerndes Minimum mit 3,39m ein, das Ergebnis einer gegenseitigen Bedeckung zweier Sterne in einem sehr engen Doppelsternsystem. Die Offenen Sternhaufen h Per (NGC 869, 5,3m, 30‘, 6.800 LJ) und χ Per (chi Per, NGC 884, 6,1m, 30‘, 7.600 LJ) können schon mit freiem Auge als neblige Fleckchen wahrgenommen werden, bereits in einem Fernglas oder mit einem Teleskop sind beide in einen Gesichtsfeld gleichzeitig sichtbar und bieten einen schönen Anblick. h Per (NGC 869), näher zu Cassiopeia, enthält bei einem Alter von 6 Mio Jahren etwa 200 Sterne, χ Per (chi Per, NGC 884) ist etwa 3 Mio Jahre alt und enthält rund 150 Sterne. χ Per wurde bereits 130 v. Chr. vom griechischen Astronomen Hipparch aufgefunden. Die etwa 100 Sterne des mittelgroßen Offenen Sternhaufen (Open Cluster = OC) M034 (NGC 1039, 5,2m, d = 35‘ = 14 LJ, 1.400 LJ, Alter 180 Mio Jahre), an der Grenze zur Andromeda etwa zwischen den Sternen Algol (β Per) und Alamak (γ And) gelegen, entdeckt 1654 von G. B. Hodierna, erstrecken sich über die Fläche einer Vollmondbreite. Die Ekliptiksternbilder Fische (Pisces, Psc, ♓) und Widder (Aries, Ari, ♈) halten sich in der östlichen Himmelshälfte auf, horizontnah kommt im Osten der Stier (Taurus, Tau, ♉) mit den Plejaden M045 als Vorbote der Wintersternbilder hoch. Eine der beiden auch als Laichschnüre bezeichneten Sternketten des ausgedehnten, aber aus lichtschwachen Sternen bestehenden Sternbilds Fische (Pisces, Psc, ♓, 14/88, 889 deg2) verläuft südlich des Pegasus, die zweite liegt zwischen Pegasus und Widder Richtung Andromeda. Diese bilden ein spitz zulaufendes „V“, an dessen Spitze der Hauptstern Alrescha (α Psc, 3,82m, 139 LJ) steht. Die südliche Sternenkette bilden Alrischa (α Psc, 3,82m, 139 LJ), ν Psc (4,45m, 368 LJ), μ Psc (4,84m, 360 LJ), ζ Psc (5,21m, 148 LJ), ε Psc (4,27m, 190 LJ), δ Psc (4,44m, 305 LJ) und ω Psc (4,03m, 106 LJ), an deren Ende liegt der Südliche Fisch, ein Sternenring aus den Sternen ι Psc (iota Psc, 4,13m, 45 LJ), θ Psc (theta Psc, 4,27m, 159 LJ), 7 Psc (5,05m, 341 LJ), Fum al Samakah (β Psc, beta Psc, 4,48m, 493 LJ), γ Psc (gamma Psc, 3,7m, 131 LJ), κ Psc (kappa Psc, 4,95m, 162 LJ) und λ Psc (lambda Psc, 4,49m, 101 LJ). Am Ende der östlichen Sternenkette steht der Nördliche Fisch, bestehend aus υ Psc (ipsilon Psc, 4,74m, 311 LJ), φ Psc (phi Psc, 4,67m, 378 LJ), und τ Psc (tau Psc, 4,51m, 162 LJ) und σ Psc (sigma Psc, 5,50m, 414 LJ). Alrischa (α Psc, 4,33m / 5,23m, 139 ± 6 LJ, A0pSiSr + A3m) ist ein Doppelstern. Der gelb leuchtende Riesenstern Kullat Nunu (η Psc, eta Psc, 3,62m, 294 LJ, G7IIIa), in der östlichen Sternenkette, hat die 4-fache Masse, den 26-fachen Durchmesser und die 300fache Leuchtkraft unserer Sonne. Der Rote Riese 19 Psc (4,8m - 5,2m, 2.000 LJ), mit dem 700-fachen Durchmesser unserer Sonne einer der größten bekannten Sterne, ändert seine Helligkeit ohne erkennbare Regelmäßigkeit. Als Herbststernbild weitab der Milchstraße gelegen, enthalten die Fische wenige Beobachtungsobjekte. Die Spiralgalaxie M074 (NGC 628, 8,5m, d = 10,5′ × 9,5′ = 77.000 LJ, 25,1 Mio LJ), eine der drei sichtbaren Galaxien, nahm der französische Astronom und Kometenjäger Charles Messier in seinen Katalog nebliger Objekte (Messierkatalog) auf. Östlich des gelb leuchtenden Riesensterns Kullat Nunu (η Psc, eta Psc, 3,62m, 294 LJ, G7IIIa) im Sternbild Fische (Pisces, Psc, ♓), liegt das kleine, aber markante Sternbild Widder (Aries, Ari, ♈, 39/88, 441 deg2). Die hellen Sterne Mesarthim (γ Ari, 3,88m, 204 LJ, A1), Sheratan (β Ari, 2,64m, 60 LJ, A5 V) und Hamal (α Ari, 2,01m, 66 LJ, K2 III, auch Elnath) bilden eine gebogene Sternenkette, 10° östlich von Hamal steht Bharani (41 Ari, 3,61m, 160 LJ). Als eines der 12 Sternbilder des antiken Tierkreises grenzt es im Norden an den Perseus (Perseus, Per) und das Dreieck (Triangulum, Tri), im Westen an die Fische (Pisces, Psc, ♓), im Süden an den Walfisch (Cetus, Cet) und im Osten an den Stier (Taurus, Tau, ♉). Der Frühlingspunkt (23. März), Schnittpunkt des Himmelsäquators mit der Ekliptik, lag in der Antike im Widder, wegen der Präzessionsbewegung der Erdachse wanderte dieser um Christi Geburt zur Grenze zwischen Widder und Fische, in der Jetztzeit liegt er in den Fischen, die Sonne durchläuft alljährlich vom 19.04. - 14.05. den Widder. β Ari und γ Ari markierten in der Antike den Punkt der Frühjahrs-Tagundnachtgleiche. Hamal (α Ari, 2,01m, 66 LJ, K2 III, auch Elnath) hat den 15-fachen Durchmesser und die 90-fache Leuchtkraft unserer Sonne. Beim Doppelstern Sheratan (β Ari, 2,64m, 60 LJ, arabisch „die zwei Zeichen“), mit optischen Teleskopen nicht beobachtbar, kreisen zwei Sterne (Abstand 1,2 AE) auf extrem exzentrischen Bahnen um einen gemeinsamen Schwerpunkt. Das Dreifachsystem Mesarthim (γ Ari, 4,6m/4,7m/9m, d = 7,7″/221″, 204 LJ), eines der am längsten bekannten Mehrfachsysteme, kreist um einen gemeinsamen Schwerpunkt. In einem kleinen Teleskop sind zwei weiß leuchtende, etwa gleich helle Sterne (A0 V) zu sehen, in einem Abstand von 221“ steht der leuchtschwache dritte Stern. β Ari und γ Ari markierten in der Antike den Punkt der Frühjahrs-Tagundnachtgleiche. Friedrich Wilhelm Herschel entdeckte die elliptische Galaxie NGC 680 (11,9m, 1,8′ × 1,6′) am 15.09.1784, und die Spiralgalaxie NGC 772 (10,3m, 7,4' × 4,9', 130 Mio LJ, Typ Sb) am 29.11.1785. Die elliptische Galaxie NGC 770, eine Satellitengalaxie von NGC 772 (10,3m), entdeckt am 29.11.1785, beide als Arp 78 im Arp-Katalog verzeichnet, interagiert mit dieser und ist für die Verformung eines ihrer Spiralarme verantwortlich. Der sehr ausgedehnte, aber wenig auffällige Walfisch (Cetus, Cet, 04/88, 1.231 deg2) hat keine ausgeprägte Gestalt. Ein Großteil des Sternbilds erstreckt sich südlich des Himmelsäquators. Er hält sich knapp über dem südöstlichen Horizont auf, die meisten seiner Sterne weisen eine geringere Helligkeit als 3m auf. Deneb Kaitos (arab: Schwanz des Walfisches, β Cet, 2,04m, 96 LJ, K0 III), hellster Stern im Walfisch, ist ein orangefarbener Riesenstern. Menkar (arab.: Schnauze, Nüstern, α Ceti, 2,54m, 220 LJ, M1 IIIa) ist ein Roter Riese. Der gelbe Zwergstern τ Ceti (tau Cet, 3,49m, 11,9 LJ, G8 V), einer der nächsten Nachbarn unseres Sonnensystems, ist unserer Sonne ähnlich. 1596 vom friesischen Pfarrer David Fabricius für eine Nova gehalten, erkannte Holwarda 1638 den beständigen Helligkeitswechsel von Mira (omikron Ceti, ο Cet, 2,0m - 10,1m, 417 LJ, M7 III) mit einer Periode von etwa 330 Tagen (zwischen 320 und 370 Tagen). 1662 von Johann Hevelius „Mira“, die „Wundersame“, benannt, widerlegte ihr Helligkeitswechsel die damals vorherrschende These, die Gestirne seien ewig und unveränderlich. Der Walfisch enthält mehrere Galaxien, zwei davon können bereits mit einem kleineren Teleskop beobachtet werden. Knapp östlich von δ Cet (4,08m, 800 LJ) liegt die Seyfertgalaxie M077 (NGC 1068, 8,9m, d = 7,1’ x 6,0’ = 100.000 LJ, 46,9 Mio LJ), eine der größten Spiralgalaxien im MessierKatalog, entdeckt am 29.10.1780 vom französischen Astronomen Pierre Mechain, das am weitesten entfernte Messierobjekt, die als eine sogenannte Aktive Galaxie auch als Radiogalaxie Cetus A (3C71) bekannt ist. Die Spiralgalaxie NGC 247 (8,9m, d = 19,9′ × 5,4′ = 50.000 LJ, 11 Mio LJ, Typ SAB(s)), Mitglied des unserer Lokalen Gruppe benachbarten Sculptor-Galaxienhaufens, 1784 von F.W. Herschel entdeckt, ist von der Erde aus in Kantenlage zu sehen. Im Teleskop erscheint sie als schmaler Nebelfleck. NGC 247 wird ebenso wie M077 ein Beobachtungsobjekt für die nächsten Monate. Horizontnah südlich von Deneb Kaitos (β Cet, 2,04m, 96 LJ), dem hellsten Stern des Walfisch (Cetus, Cet), liegt der unscheinbare neuzeitliche Bildhauer (Sculptor, Scl, 36/88, 475 deg2). Seiner Lage wegen nur im südlichen Mitteleuropa horizontnah vollständig sichtbar, ist es als Sternbild kaum zu erkennen, sein hellster Stern ist α Scl (4,3m, 673 LJ). Im Bildhauer liegt der galaktische Südpol, durch ihn geht die „Drehachse“ unserer Milchstraße. Einige interessante Galaxien, darunter die Sculptor-Gruppe, eine Galaxiengruppe in etwa 12 Mio LJ Entfernung, sind in diesem Sternbild aufzufinden. Stier (Taurus, Tau, ♉) und Fuhrmann (Auriga, Aur) künden am Osthimmel den langsam aufziehenden Wintersternenhimmel an. Die Plejaden M045 (Siebengestirn, 1,2m; 1,8° x 1,2°, 390 LJ) und der Offene Sternhaufen der Hyaden (Melotte 25, 0,5m, 5° x 4°, 150 LJ), gelegen im Stier (Taurus, Tau, ♉, 17/88, 797 deg2), bilden das sogenannte Goldene Tor der Ekliptik; alle Planeten und der Mond passieren auf ihrem Weg um die Sonne diesen Himmelsabschnitt. Der Rote Riese Aldebaran (α Tau, 0,87m, 65 LJ, K5 III), mit dem 40-fachen Durchmesser und der 125-fachen Leuchtkraft unserer Sonne, ist ein Vordergrundstern der Hyaden. Hoch im Nordosten kündet der ausgedehnte, leicht erkennbare Fuhrmann (Auriga, Aur, 21/88, 657 deg2) mit der zirkumpolaren Capella (α Aur, 0,08m, 42 LJ, G5 III) astronomisch den langsam aufziehenden Wintersternenhimmel an. In der Wintermilchstraße gelegen, grenzt er direkt östlich an den Stier (Taurus, Tau, ♉) und bildet gemeinsam mit Elnath (β Tau, 1,65m, 131 LJ) ein fast regelmäßiges Fünfeck. Die vier Offenen Sternhaufen M036 (NGC 1960, 6,0m, d = 12’, 14 LJ), M037 (NGC 2099, 5,6m, d = 24’, 20 LJ), M038 (NGC 1912, 6,4m, d = 21’, 25 LJ) und NGC 2281 (5,4m, d = 15’ x 15’) sind Beobachtungsobjekte für die kommenden Winternächte. Wann haben Sie das letzte Mal zum dunklen Nachthimmel hinaufgeblickt, einen Planeten entdeckt, ein Sternbild bewusst aufgefunden oder eine Galaxie gesehen? Haben Sie die Andromedagalaxie bereits einmal mit freiem Auge gesehen oder einen Offenen Sternhaufen in der Cassiopeia oder im Perseus entdeckt? In den frischen Oktobernächten sollte man sich diesen visuellen Himmelsspaziergang mit einem Fernglas auf keinen Fall entgehen lassen. Lust, diese und andere Objekte zu beobachten? Wer das Ganze ernsthaft durchführen will, sollte sich eine Sternkarte besorgen und systematisch diese Himmelsregionen durchmustern - oder man lässt sich diese faszinierenden Objekte im Rahmen einer Öffentlichen Führung auf einer Volkssternwarte zeigen. Nutzen Sie das Angebot der NOE VOLKSSTERNWARTE 3074 MICHELBACH, der Volkssternwarte im Zentralraum Niederösterreich, im Rahmen von Öffentlichen Führungen mehr über das Weltall zu erfahren, erleben sie die Faszination des Anblicks des Erdmondes mit seinen Kratern, von funkelnden Sternhaufen, Nebeln und Galaxien im Teleskop und des Sternenbands der herbstlichen Milchstraße bei dunklem Nachthimmel ohne Himmelsaufhellung. Es erwartet Sie ein ganz persönliches “Erlebnis Astronomie“! Herbststimmung – Pegasus und Herbstmilchstraße – das THEMA der Öffentlichen Führung am Freitag, 07.10.2016 (19:00 h – 24:00 h) FERNGLASOBJEKTE Astroaufnahmen dieser und anderer Objekte finden Sie in unserer Website http://www.noe-sternwarte.at Rubrik Galerie! PEGASUS Pegasus, Peg, 07/88, 1.121 deg2 Pegasus, das geflügelte Pferd, ist das Herbststernbild und bildet mit seinen Sternen Markab (α Peg), Scheat (β Peg), Algenib (γ Peg) sowie Sirrah (α And - gleichzeitig δ Peg) das so genannte Herbstviereck. Ein Glanzstück für Ferngläser ist der Kugelsternhaufen M015, während die schwache Galaxiengruppe Stephans Quartett Teleskopen und geübten Beobachtern vorbehalten bleibt. M015 / NGC 7078 Kugelsternhaufen / Globular Cluster (GC) Der KUGELSTERNHAUFEN M015 (NGC 7078) im Pegasus (Peg) Messier M015 NGC NGC 7078 Typ Kugelsternhaufen RA 21h 30m DE 12° 10′ Helligkeit 6,0m Ausdehnung 18,0′ Durchmesser 200 LJ Entfernung aktuell 39.010 LJ Umlauf 250 Mio Jahre Sonnenmassen 450.000 Entdecker Dominique Maraldi 07.09.1746 Beobachtung Freies Auge FERNGLAS Teleskop Bei dunklem Himmel kann der Kugelsternhaufen M015 (NGC 7078, 6,0m, d = 18’ = 200 LJ, 39.010 LJ), wegen seines glänzenden Zentrums einer der schönsten des Nordhimmels, bereits mit freiem Auge wahrgenommen werden. Gemeinsam mit M013, M005 und M003 zählt er bei der Beobachtung mit dem Teleskop zu den fantastischen 4 der NordhimmelKugelsternhaufen. M015 hat die höchste zentrale Sterndichte aller Kugelsternhaufen in unserer Milchstraße, ein Hinweis auf einen erfolgten Kernkollaps im Zentralbereich des Kugelsternhaufens, wobei die Entfernungen der einzelnen Sterne der Distanz Sonne – Pluto entsprechen können. M015 besitzt 450.000 Sonnenmassen, seine hellsten Sterne (12,6m) erreichen die 1.000-fache Sonnenleuchtkraft. Die Existenz eines Schwarzen Lochs mit 1.000 Sonnenmassen ist nicht bewiesen, kann aber auch nicht ausgeschlossen werden. M015 enthält den1928 entdeckten Planetarischen Nebel PEASE 1 (PK 65-27.1, d = 0,6 LJ), der mindestens 4.200 Jahre alt ist und einen Durchmesser von 0,6 LJ hat. Der Zentralstern (15,0m) hat eine Temperatur von 40.000 K. Cassiopeia Das Himmels - W Cassiopeia, Cas, 25/88, 598 deg2 Offene Sternhaufen (Open Cluster = OC) in Cassiopeia (Cassiopeia, Cas) Die zirkumpolare Cassiopeia (Cassiopeia, Cas, 25/88, 598 deg2), das Himmels-W, kann das ganze Jahr hindurch gesehen werden. Die beste Beobachtungszeit ist der Herbst, wo es hoch am Himmel steht. In der Herbstmilchstraße gelegen, enthält Cassiopeia zahlreiche Offene Sternhaufen, wovon einige gute Fernglasobjekte sind. Die Offenen Sternhaufen (Open Cluster = OC) in Cassiopeia (Cassiopeia, Cas) M103 / NGC 581, NGC 654, NGC 659, NGC 663 Messier M103 NGC NGC 581 NGC 654 NGC 659 NGC 663 Typ OC OC OC OC RA 01h 33m 01h 44m 01h 44m 01h 46m DE 60° 40′ 61° 53’ 60° 40’ 61° 15’ Helligkeit 7,4m 6,5m 8,0m 7,1m Ausdehnung 6' 5’ x 3’ 15’ Durchmesser 17 LJ Mitglieder 77 (heller 14,5m) 80 40 80 Entfernung 7.150 LJ 7.000 LJ 6000–12000 LJ 6.400 LJ Alter 16 - 25 Mio Jahre 16 - 25 Mio Jahre Entdecker Pierre Mechain F.W.Herschel C. Herschel F.W.Herschel 27.03.1781 03.11.1787 1783 03.11.1787 Beobachtung FERNGLAS FERNGLAS FERNGLAS FERNGLAS TELESKOP TELESKOP TELESKOP TELESKOP Im westlichen Teil der Cassiopeia, gelegen zwischen Segin (ε Cas, 3,3m, 440 LJ) und Ruchbah (δ Cas, 2,68m - 2,74m, 100 LJ), sind die Offenen Sternhaufen M103 (NGC 581, 7,4m, d = 6’ = 17 LJ, 7.150 LJ), NGC 654 (6,5m, 5’ x 3’, 7.000 LJ), NGC 659 (8,0m, 6.000 LJ - 12.000 LJ) und NGC 663 (7,1m, d = 15’, 7.000 LJ) als Sternansammlungen bereits mit einem Fernglas innerhalb eines 3°-Radius zu beobachten. Der kleine, auffällige Offene Sternhaufen M103 (NGC 581, 7,4m, d = 6’ = 17 LJ, 7.150 LJ), der letzte Eintrag in Messiers originaler Liste und gleichzeitig der Messier-Sternhaufen mit der größten Entfernung, wie auch die benachbarten Sternhaufen NGC 654, NGC 659 und NGC 663 zur 20 – 25 Mio Jahre alten Cas OB8 Sternassoziation angehörig, erscheint dreieckig. Ein etwas rötlicher Stern mittendrin ergibt einen schönen Farbkontrast. Ausgehend von Ruchbah (δ Cas, 2,68m - 2,74m, 100 LJ), der linken unteren Spitze des Himmels-W, ist M103 1,4° östlich davon aufzufinden. NGC 654 (6,5m, 5‘ x 3‘, 7.000 LJ), 40‘ nördlich von NGC 663, ist mit einem Fernglas als Nebelfleck sichtbar. In einem mittleren Teleskop scharen sich zahlreiche lichtschwache Sterne in Zweier- oder Dreiergruppen um einen 7m-Stern. NGC 654 wurde 03.11.1787 von dem deutsch-britischen Astronomen Friedrich Wilhelm Herschel entdeckt. NGC 659 (8,0m, 6.000 LJ - 12.000 LJ), entdeckt 1783 von Caroline Herschel, Mitglied der Cas OB8 Sternassoziation, ist ein wenig beschriebenes Objekt. Sein Alter ist mit geschätzten 112 Millionen Jahren typisch jung für einen OB-Haufen. Gemeinsam mit NGC 654 und NGC 663 steht er nahe bei M103. Der relativ junge Offene Sternhaufen NGC 663 (7,1m, d = 15‘, 6.400 LJ), 0,7º südlich von NGC 654 und etwa 0,5° nördlich von NGC 659, ein sehr lohnendes Fernglas-Objekt mit zwei sternreichen Gebieten, bietet einen anderen Anblick als NGC 654. Entdeckt am 03.11.1787 von Friedrich Wilhelm Herschel, wird NGC 663 als massereichster Sternhaufen und Kern der Cas OB8 Sternassoziation angesehen. Bereits mit einem 6 x 30 Fernglas ein prachtvolles Objekt, sind in kleinen Teleskopen hellere Sternketten sichtbar. In größeren Teleskopen sieht man Aufteilung in zwei Zentren mit einigen gut zu trennenden Doppelsternen. DIE PLANETEN MERKUR (☿) Merkur, am 28.09.2016 in größter westlicher Elongation, kann bis 06.10.2016 in der Morgendämmerung leicht aufgefunden werden, ab 11.10.2016 ist er freisichtig nicht mehr auffindbar. Am 02.01.2016 wechselt er vom Löwen in die Jungfrau, am 29.10.2016 in die Waage. Für seine Beobachtung ist ein lichtstarkes Fernglas erforderlich. Merkur wandert durch die Sternbilder Löwe Leo Jungfrau Virgo Waage Libra Datum 01.10.2016 02.10.2016 03.10.2016 04.10.2016 05.10.2016 06.10.2016 07.10.2016 08.10.2016 09.10.2016 10.10.2016 11.10.2016 15.10.2016 20.10.2016 25.10.2016 31.10.2016 Aufgang MESZ 05:19 h 05:22 h 05:25 h 05:29 h 05:33 h 05:38 h 05:42 h 05:47 h 05:53 h 05:58 h 06:03 h 06:26 h 06:54 h 07:22 h MEZ 06:55 h Untergang MESZ 18:10 h 18:09 h 18:08 h 18:08 h 18:07 h 18:06 h 18:06 h 18:05 h 18:04 h 18:03 h 18:02 h 17:59 h 17:54 h 17:49 h MEZ 16:44 h 11.10.2016 06:00 h 27.10.2016 Obere Konjunktion ♌ ♍ ♎ Leo Vir Lib 01.10.2016 – 02.10.2016 03.10.2016 – 28.10.2016 29.10.2016 – 31.10.2016 Durchmesser mag Sternbild Symbol 6,45" 6,29" 6,14" 6,00" 5,87" 5,75" 5,64" 5,54" 5,45" 5,36" 5,29" 5,04" 4,84" 4,73" -0,8m -0,9m -0,9m -0,9m -1,0m -1,0m -1,0m -1,0m -1,1m -1,1m -1,1m -1,2m -1,3m -1,5m Leo Leo Vir Vir Vir Vir Vir Vir Vir Vir Vir Vir Vir Vir ♌ ♌ ♍ ♍ ♍ ♍ ♍ ♍ ♍ ♍ ♍ ♍ ♍ ♍ 4,67" -1,3m Lib ♎ 0,9° nördlich Merkur bei Jupiter FERNGLASOBJEKT Erdferne Apogäum VENUS (♀) Venus, tief am Südwesthimmel, ist als Abendstern ein nicht besonders auffälliges Objekt. Venus wandert durch die Sternbilder Waage Libra Skorpion Scorpius Schlangenträger Ophiuchus Datum 01.10.2016 05.10.2016 10.10.2016 15.10.2016 20.10.2016 25.10.2016 31.10.2016 Aufgang MESZ 09:48 h 09:59 h 10:14 h 10:29 h 10:43 h 10:56 h MEZ 10:11 h Untergang MESZ 19:37 h 19:32 h 19:26 h 19:22 h 19:19 h 19:17 h MEZ 18:17 h Lib Sco Oph ♎ ♏ 01.10.2016 – 16.10.2016 17.10.2016 – 24.10.2016 25.10.2016 – 31.10.2016 Durchmesser mag Sternbild 12,85" 12,37" 12,64" 12,93" 13,24" 13,57" -3,9m -3,9m -3,9m -3,9m -3,9m -4,0m Lib Lib Lib Sco Sco Oph 14,00" -4,0m Oph Symbol ♎ ♎ ♎ ♏ ♏ 03.10.2016 29.10.2016 19:00 h 19:00 h 31.10.2016 APHEL Sonnenfernster Bahnpunkt Punkt auf der Umlaufbahn eines Planeten oder Kometen um die Sonne, an dem er am weitesten von der Sonne entfernt ist. Sonne – Venus 0,73 109 Mio km Entfernung AE Km Mond bei Venus Venus bei Saturn 4,4° nördlich 3,0° südlich MARS (♂) Mars, im Schützen, ist der Planet der ersten Nachthälfte. Datum 01.10.2016 05.10.2016 10.10.2016 15.10.2016 20.10.2016 25.10.2016 31.00.2016 29.10.2016 Entfernung AE Km Lichtlaufzeit Aufgang MESZ 14:32 h 14:28 h 14:21 h 14:15 h 14:07 h 14:00 h MEZ 12:50 h Untergang MESZ 22:20 h 22:17 h 22:14 h 22:12 h 22:11 h 22:10 h MEZ 21:09 h Durchmesser mag Sternbild Symbol 8,73" 8,54" 8,32" 8,11" 7,90" 7,71" 0,1m 0,1m 0,2m 0,2m 0,3m 0,3m Sgr Sgr Sgr Sgr Sgr Sgr ♐ ♐ ♐ ♐ ♐ ♐ 7,48" 0,4m Sgr ♐ PERIHEL Sonnennächster Bahnpunkt Punkt auf der Umlaufbahn eines Planeten oder Kometen um die Sonne, an dem er der Sonne am nächsten ist. Sonne – Mars 1,384 207 Mio km 11m 30s JUPITER (♃) Jupiter, rechtläufig in der Jungfrau, erscheint in der zweiten Monatshälfte am Morgenhimmel. Ab 10.10.2016 kann er bei sehr guten Sichtverhältnissen bereits aufgefunden werden. Datum 01.10.2016 05.10.2016 10.10.2016 15.10.2016 20.10.2016 25.10.2016 31.10.2016 11.10.2016 28.10.2016 Aufgang MESZ 06:35 h 06:24 h 06:10 h 05:56 h 05:42 h 05:28 h MEZ 04:11 h Untergang MESZ 18:32 h 18:18 h 18:01 h 17:43 h 17:25 h 17:08 h MEZ 15:47 h Durchmesser mag Sternbild Symbol 30,53" 30,56" 30,63" 30,72" 30,84" 30,98" -1,7m -1,7m -1,7m -1,7m -1,7m -1,7m Vir Vir Vir Vir Vir Vir ♍ ♍ ♍ ♍ ♍ ♍ 31,19" -1,7m Vir ♍ 06:00 h Merkur bei Jupiter FERNGLASOBJEKT 06:00 h Mond bei Jupiter 0,9° nördlich 2,2° nördlich SATURN (♄) Der Ringplanet Saturn, rechtläufig im Schlangenträger, kann am frühen Abend knapp über dem Südwesthorizont noch aufgefunden werden. Gegen Monatsende ist für die Auffindung ein Fernglas von Vorteil. Datum 01.10.2016 05.10.2016 10.10.2016 15.10.2016 20.10.2016 25.10.2016 31.10.2016 06.10.2016 Aufgang MESZ 12:32 h 12:18 h 12:00 h 11:43 h 11:25 h 11:08 h MEZ 09:47 h 19:00 h Untergang MESZ 21:19 h 21:04 h 20:44 h 20:27 h 20:09 h 19:51 h MEZ 18:30 h Durchmesser mag Sternbild 15,81" 15,73" 15,62" 15,53" 15,44" 15,36" 0,6m 0,6m 0,6m 0,6m 0,6m 0,6m Oph Oph Oph Oph Oph Oph 15,27" 0,6m Oph Mond bei Saturn Symbol 5,2° nördlich URANUS (⛢) Uranus, rückläufig in den Fischen, kommt am 15.10.2016 in Opposition zur Sonne und ist damit der Planet der gesamten Nacht. Bei sehr dunklem Himmel und besten Sichtbedingungen kann Uranus theoretisch mit freiem Auge aufgefunden werden, da er heller 6m ist. Ein Fernglas oder Teleskop und Aufsuchkarten sind für seine Beobachtung meist erforderlich. 16.10.2016 03:00 h 15.10.2016 Entfernung AE Km Lichtlaufzeit Opposition Erde – Uranus 18,95 2.835 Mio km 02h 38m Datum 01.10.2016 02.10.2016 05.10.2016 06.10.2016 10.10.2016 11.10.2016 15.10.2016 16.10.2016 20.10.2016 21.10.2016 25.10.2016 26.10.2016 31.10.2016 01.11.2016 Aufgang MESZ 18:59 h --:-- h 18:43 h --:-- h 18:23 h --:-- h 18:02 h --:-- h 17:42 h --:-- h 17:22 h --:-- h MEZ 15:58 h --:-- h Mond bei Uranus FERNGLASOBJEKT Untergang MESZ --:-- h 08:19 h --:-- h 08:02 h --:-- h 07:41 h --:-- h 07:21 h --:-- h 07:00 h --:-- h 06:39 h MEZ --:-- h 05:14 h 2,8° südlich Planet der gesamten Nacht Sonne - Uranus 19,95 2.984 km 02h 46m Durchmesser mag Sternbild Symbol 3,69" 3,69" 3,69" 3,69" 3,70" 3,70" 3,70" 3,70" 3,69" 3,69" 3,69" 3,69" 5,7m 5,7m 5,7m 5,7m 5,7m 5,7m 5,7m 5,7m 5,7m 5,7m 5,7m 5,7m Psc Psc Psc Psc Psc Psc Psc Psc Psc Psc Psc Psc ♓ ♓ ♓ ♓ ♓ ♓ ♓ ♓ ♓ ♓ ♓ ♓ 3,69" 3,69" 5,7m 5,7m Psc Psc ♓ ♓ Friedrich Wilhelm Herschel sah am 13.03.1781 einen Lichtpunkt im Sternbild Zwillinge, an der Grenze zum Stier. Nach nächtelangen Beobachtungen ahnte er, dass dies kein Komet, wie vorerst vermutet, sondern ein Planet sein musste. URANUS - PLANETENDATEN Mittlere Entfernung - Sonne Kleinste Entfernung - Sonne Größte Entfernung - Sonne Kleinste Entfernung - Erde Größte Entfernung - Erde Mittlere Entfernung - Erde Durchmesser Rotationszeit Siderische Umlaufzeit Synodische Umlaufzeit Monde 19,3030 AE 18,5 AE 20,0 AE 17,29 AE 21,07 AE 19,30 AE 51.118 km 15h 36m 83,747 Jahre 369,66 Tage 27 = 2887,69 Mio. Km 1 Astronomische Einheit (AE) 149,597870700 Mio. km entspricht etwa dem mittleren Abstand Sonne - Erde Die 5 größeren Uranus-Monde D – Äquator Ariel 1.158 km Umbriel 1.169 km Titania 1.578 km Oberon 1.523 km Miranda 471,6 km Distanz 191.020 266.300 463.300 583.520 129.780 km km km km km Umlaufzeit 2,5203 Tage 4,1442 Tage 8,7059 Tage 13,4632 Tage 1,4135 Tage Entdeckung 1851 1851 1787 1787 1948 NEPTUN (♆) Der bläuliche Neptun, rückläufig im Wassermann, beginnt, sich aus der zweiten Nachthälfte zurückzuziehen. Die beste Beobachtungszeit für den lichtschwachen Planet ist die Zeit vor Mitternacht. Ein Fernglas oder Teleskop und detailreiche Aufsuchkarten sind für seine Beobachtung erforderlich. Datum 01.10.2016 02.10.2016 05.10.2016 06.10.2016 10.10.2016 11.10.2016 15.10.2016 16.10.2016 20.10.2016 21.10.2016 25.10.2016 26.10.2016 30.10.2016 01.11.2016 Aufgang MESZ 17:36 h --:-- h 17:21 h --:-- h 17:01 h --:-- h 16:41 h --:-- h 16:21 h --:-- h 16:01 h --:-- h MEZ 14:37 h --:-- h Untergang MESZ --:-- h 04:23 h --:-- h 04:07 h --:-- h 03:47 h --:-- h 03:27 h --:-- h 03:07 h --:-- h 02:46 h MEZ --:-- h 01:22 h Durchmesser mag Sternbild Symbol 2,30" 2,30" 2,30" 2,30" 2,30" 2,30" 2,29" 2,29" 2,29" 2,29" 2,28" 2,28" 7,8m 7,8m 7,8m 7,8m 7,8m 7,8m 7,8m 7,8m 7,8m 7,8m 7,9m 7,9m Aqr Aqr Aqr Aqr Aqr Aqr Aqr Aqr Aqr Aqr Aqr Aqr ♒ ♒ ♒ ♒ ♒ ♒ ♒ ♒ ♒ ♒ ♒ ♒ 2,28" 2,28" 7,9m 7,9m Aqr Aqr ♒ ♒ 13.10.2016 07:00 h Mond bei Neptun 1,2° nördlich Bedeckung durch Mond – NICHT BEOBACHTBAR STERNSCHNUPPENSTRÖME Das Maximum der ORIONIDEN, einer der fünf aktivsten Meteorströme, ist am 09.10.2016. Stark aktive Ströme Radiant Orioniden Zeitraum 15.10. - 29.10. Maximum 21.10. – 22.10. Gering aktive Ströme Radiant Arietiden Delta Aurigiden Eta Cetiden Oktober Cetiden Oktober Cygniden Draconiden Epsilon Geminiden Nördliche Pisciden Leo-Minorden Zeitraum 07.09. - 27.10. 22.09. - 23.10. 20.09. - 02.11. 08.09. - 30.10. 22.09. - 11.10. 06.10. - 10.10. 10.10. - 27.10. 05.10. - 16.10. 19.10. - 27.10. Maximum 08.10. – 09.10. 06.10. – 15.10. 01.10. – 05.10. 05.10. – 06.10. 04.10. – 09.10. 09.10. – 10.10. 18.10. – 19.10. 12.10. – 13.10. 24.10. Am Tag aktive Ströme Radiant Sextantiden Zeitraum 24.09. - 09.10. Maximum 30.09. – 04.10. Monatsübergreifende Ströme Radiant Südliche Tauriden Nördliche Tauriden Andromediden Alpha Pegasiden Zeitraum 17.09. - 27.11. 12.10. - 02.12. 25.09. - 06.12. 29.10. - 07.11. Maximum 05.11. 12.11. 14.11. – 15.11. 01.11. – 13.11. DELTA AURIGIDEN Die DELTA AURIGIDEN, schnelle, aber seltene Objekte, sind ein relativ neuer, zwischen dem 17.09.2016 - 09.10.2016 aktiver Meteorstrom, das wenig ausgeprägte Maximum ist am 03.10.2016. Die Delta-Aurigiden und die September-Perseiden sind zwei eigenständige Ströme, die nahtlos ineinander übergehen. Beobachtung Radiant Radiantenposition des Maximums Maximum Geschwindigkeit Anzahl/Stunde 17.09.2016 - 09.10.2016 Fuhrmann (Auriga, Aur) Nahe bei Prijipati (δ Aur, 3,72m, 1140 LJ) RA 05h 36m DE 44° 03.10.2016 Kaum ausgeprägt Recht schnelle Objekte Um 64 km/sec etwa 5 Objekte je Stunde DELTA DRACONIDEN (auch: Oktober-Draconiden, Giacobiniden) Die DELTA DRACONIDEN, auch Oktober-Draconiden oder Giacobiniden genannt, sind ein extrem schwacher, jährlich wiederkehrender Meteorstrom, der für gewöhnlich kaum eine beobachtbare Aktivität zeigt. Die Meteorhäufigkeit schwankt von Jahr zu Jahr erheblich, etwa alle 13 Jahre ist mit erhöhter Aktivität zu rechnen. Erreicht der Mutterkomet 21P/Giacobini-Zinner (Periode 6,6 Jahre) sein Perihel, kommt es häufig zu erhöhter Meteoraktivität, zuletzt im Jahr 2005. In den Jahren 1933 und 1946 wurden jeweils kurze, aber spektakuläre Meteorstürme mit tausenden Meteoren pro Stunde beobachtet, in anderen Jahren wurden Fallraten von 20 bis 500 Meteoren pro Stunde registriert. Der letzte Ausbruch mit über 700 Meteoren pro Stunde fand im Jahr 1998 statt. In den Jahren 2011 und 2012 gab es eine stark erhöhte Draconiden-Aktivität (400 Meteore je Stunde). Beobachtung Radiant Maximum Bahnknoten Umlaufzeit Geschwindigkeit Anzahl/Stunde Ursprungskomet 05.10.2016 - 09.10.2016 Drache (Draco, Dra) Etwa 3° östlich von Etamin (γ Dra, 2,23m, 150 LJ) 09.10.2016 DRACONIDENSTURM ist möglich Trümmerwolke ist lang gezogen ist Die Meteoride haben sich entlang der Bahn verteilt Erde passiert relativ nahe den absteigenden Knoten 6,5 Jahre langsame Objekte Um 21 km/sec Häufigkeit der Objekte schwankt von Jahr zu Jahr erheblich, mit Überraschungen ist zu rechnen 21P/Giacobini-Zinner Alte Bezeichnung: 1900 III ORIONIDEN Die ORIONIDEN, einer der fünf aktivsten Meteorströme, sind von Anfang Oktober bis in die erste Novemberwoche aktiv. Die Häufigkeit ist von Jahr zu Jahr verschieden. Der Radiant der Orioniden liegt etwas nördlich des Kopfes des Sternbildes Orion, etwa 10° nordöstlich von Beteigeuze (α Ori). Ihr Ursprung deutet auf den Halleyschen Kometen. Am 22.10.2007 konnten 45 Orioniden pro Stunde beobachtet werden, darunter auch Boliden (Feuerkugeln), 2008 wurden im Maximum bis zu 70 Orioniden gezählt. Bei den Orioniden handelt es sich um sehr schnelle Objekte. Beobachtung Radiant Maximum Beobachtungszeit Geschwindigkeit Anzahl/Stunde Ursprungskomet 02.10.2016 - 07.10.2016 Orion (Orion, Ori) Etwa 10° nordöstlich von Beteigeuze (α Ori, 0,0m - 0,9m, Periode 2070 Tage, 640±150 LJ) 21.10.2016 Mitternacht bis 05:00 h Schnelle Objekte Um 66 km/sec 20 Meteore, Häufigkeit ist von Jahr zu Jahr verschieden Fallweise sind Feuerkugeln auch tagsüber sichtbar Halleyscher Komet Staubteile des Halleyschen Kometen, nur wenige Milligramm schwer, haben sich im Laufe der Zeit über die Kometenbahn verteilt. Die helle Leuchtspur wird, bedingt durch die hohe Geschwindigkeit, durch die Ionisierung der Luftteilchen in der hohen Atmosphäre erzeugt. Wegen des gemeinsamen Ursprungskometen haben sie - im Gegensatz zu sporadischen (zufällig verteilten) Meteoren - fast parallele Bahnen im Raum. Mit freiem Auge können außerhalb großer Städte pro Stunde etwa zehn Orioniden gesehen werden. Die Eta-Aquariden, Meteore der ersten Maihälfte, sind ebenfalls Zerfallsprodukte des Halleyschen Kometen, allerdings von einer anderen Stelle seiner schlanken Ellipsenbahn. TAURIDEN Bei den TAURIDEN, ab dem letzten Septemberdrittel bis Ende November zu beobachten, unterscheidet man zwischen Nordtauriden und Südtauriden. Das Maximum der Südtauriden ist am 04.11.2016, das Maximum der Nordtauriden folgt am 11.11.2016. Anzahl/Stunde Ursprungskomet 20.09.2016 – 30.11.2016 Stier (Taurus, Tau, ♉) 12.11.2016, wenig ausgeprägt Mittelschnelle Objekte Um 30 km/sec etwa 5 - 10 Objekte je Stunde Wahrscheinlich 2P/Encke Sternschnuppen Beobachtung Radiant Maximum Südtauriden 17.09.2016 - 27.11.2016 Stier (Taurus, Tau) 04.11.2016 Beobachtung Radiant Maximum Geschwindigkeit Nordtauriden 12.10.2016 - 02.12.2016 Stier (Taurus, Tau) 11.11.2016 Wenig ausgeprägt Wenig ausgeprägt LEO-MINORIDEN Der Meteorstrom der LEO-MINORIDEN weist mit 2 Meteoriten je Stunde eine sehr geringe Aktivität auf. Etwa 3° östlich von β LMi (4,20m, 200 LJ), im östlichen Areal des Kleinen Löwen liegt der Radiant. Der Ursprungskörper des Stromes ist der Komet C/1739 K1. Beobachtung Radiant Maximum Geschwindigkeit Anzahl/Stunde Ursprungskomet 19.10.2016 - 27.10.2016 Kleiner Löwe (Leo Minor, LMi) Etwa 3° östlich von β LMi (4,20m, 200 LJ) 24.10.2016 sehr geringe Aktivität Schnelle Objekte Um 62 km/sec 2 Meteore je Stunde C/1739 K1 EPSILON-GEMINIDEN Beobachtung Radiant Radiantenposition des Maximums Maximum Geschwindigkeit Anzahl/Stunde Ursprungskomet 14.10.2016 - 27.10.2016 Zwillinge (Gemini, Gem, ♊) Etwa 15° westlich von Pollux (β Gem, 1,16m, 34 LJ) RA 6h 48m DE 27º 18.10.2016 sehr geringe Aktivität Sehr schnelle Objekte Um 70 km/sec 2 - 3 Meteore je Stunde unbekannt Die Epsilon-Geminiden sind in der zweiten Oktoberhälfte beobachtbar. Der Radiant befindet sich etwa 15º westlich vom Stern Pollux (β Gem). Während des gesamten Aktivitätszeitraumes besitzen die Epsilon-Geminiden nur eine geringe Aktivität. Da zur selben Zeit die Orioniden aktiv sind, deren Radiant sich etwa 15º südlich befindet, benötigt man ein wenig Erfahrung, um die Meteore dieser beiden Meteorströme auseinanderzuhalten. VEREINSABEND Freitag, 14.10.2016 Der Verein ANTARES NOE AMATEURASTRONOMEN veranstaltet jeden zweiten Freitag im Monat seinen monatlichen Vereinsabend. Nach der Begrüßung und den Vereinsnachrichten folgt ein Vortrag mit astronomischen Themen. Gemütliches Beisammensein, Erfahrungsaustausch und die PRÄSENTATION von ASTROFOTOS unserer Mitglieder sind fester Bestandteil dieser Vereinsabende. BESUCHER sind HERZLICH WILLKOMMEN! EINTRITT FREI!!! Gasthof Leo GRAF Bahnhofplatz Süd - 7 3100 St. Pölten Treffen ab 18:00 h 19:00 h Begrüßung, Vereinsnachrichten 19:30 h VORTRAG Dr. Ramon Bruno Egli ZAMG Wien, Geomagnetik/Gravitation Supernova änderte Klima auf der Erde Vortragender Dr. Ramon Bruno Egli ZAMG Wien, Geomagnetik/Gravitation THEMA Supernova änderte Klima auf der Erde Sternenexplosion in 100 Lichtjahren Entfernung schleuderte Teilchen auf die Erde Neue Spuren einer Sternenexplosion vor ungefähr 2,8 Millionen Jahren hat ein Forscherteam mit österreichischer Beteiligung mit aufwendiger Technik in Ablagerungen aus dem Pazifik nachweisen können. Die verschwindend geringen Konzentrationen eines Eisen-Isotops, das auf der Erde nicht vorkommt, lassen vielleicht Rückschlüsse auf eine damalige Klimaveränderung zu. Bereits vor mehr als zehn Jahren stießen Wissenschafter in Boden-Sedimentproben aus dem Zentralpazifik auf "Eisen-60" - ein Isotop, das auf der Erde nicht entsteht und nur durch eine Supernova hierher gelangt sein konnte. Wann sich dieses kosmische Ereignis zugetragen hatte, blieb aber offen. Ein Versuch, im Atlantik Proben zu nehmen, die eine bessere zeitliche Einordnung zulassen, scheiterte. FÜHRUNGSTERMINE OKTOBER 2016 ANTARES NOE AMATEURASTRONOMEN Öffentliche Sternwarteführung mit Himmelsbeobachtung Die nächste ÖFFENTLICHE FÜHRUNG bieten wir zu folgendem TERMIN an: Öffentliche Führung Freitag 07.10.2016 19:00 h – 24:00 h NOE VOLKSSTERNWARTE 3074 MICHELBACH Herbststimmung – Pegasus und Herbstmilchstraße Sternwarteführung, Vortrag Herbststernbilder, Mond, Venus, Mars, Saturn M 0676 5711924 E [email protected] FÜHRUNGSINHALT Herbststimmung – Pegasus und Herbstmilchstraße Power-Point-Vortrag „Reise durch unser Universum“, Beobachtung mit Vereinsteleskopen. Die Sommersternbilder halten sich in der westlichen Himmelshälfte auf, die Herbststernbilder Pegasus, Cassiopeia, Andromeda und Perseus mit Offenen Sternhaufen, Kugelsternhaufen und der Andromedagalaxie sind zu sehen, in der Herbstmilchstraße sind zahlreiche Nebel und Sternhaufen aufzufinden. Capella und die Plejaden sind die Vorboten des Winterhimmels. Venus, Mars und Saturn stehen knapp über dem Westhorizont, der Mond mit seinen Kratern kann am frühen Abendhimmel beobachtet werden. Mit dieser Führung endet das Führungsjahr 2016. Ab 08.10.2016 bis April 2017 ist die NOE VOLKSSTERNWARTE 3074 MICHELBACH wegen WINTERSPERRE geschlossen. ÖFFENTLICHE FÜHRUNG Keine Anmeldung erforderlich EINTRITTSPREISE EUR 7,00 / Erwachsener EUR 5,00 / Schüler (6 – 19) EUR 6,00 / Studenten EUR 20,00 / Familienkarte (bis 5 Personen*) * in Abhängigkeit: 1 Erwachsener + bis zu 4 Kindern 2 Erwachsene + bis zu 3 Kindern Die Eintrittsgelder werden ausschließlich für den Erhalt der Sternwarte und für zusätzliche Ausstattung verwendet. Das Mitnehmen von Hunden ist nicht gestattet. Das Sternwartegelände ist videoüberwacht und RAUCHFREIE ZONE! Führungsauskunft: Gerhard Kermer Teamleiter Öffentlichkeitsarbeit und Führungen I http://www.noe-sternwarte.at M 0676 5711924 E [email protected] Die Gegend um Michelbach ist ein beliebtes Wander- und Ausflugsgebiet. Entdecken Sie die Umgebung von Michelbach auch als Wanderparadies! Mit der auf dem Sternwartegelände installierten Webcam kann jederzeit die aktuelle Wettersituation eingeholt werden (http://www.noe-sternwarte.at) Mostheuriger BLAMAUER Pferdehof und Stutenmilch 3074 Michelbach, Markt 21 T 02744 8401 E [email protected] I http://www.blamauer.at Mostheuriger 28.10.2016 – 13.11.2016 Täglich ab 12:00 h In den gemütlichen Stuben unter Holzdecken, die von Fam. Blamauer in den Wintern selbst entworfen und geschnitzt wurden, werden Ihnen Köstlichkeiten aus Küche und Keller kredenzt. BEOBACHTUNGSHINWEISE Himmelsbeobachtung ist eine Freiluftveranstaltung! Wir empfehlen festes Schuhwerk und ausreichend wärmende Kleidung (Kopfschutz, Handschuhe, zusätzliche Unterwäsche, usw.) für die Himmelsbeobachtung. Lieber zwei Pullover zu viel als einer zu wenig! Für die Himmelsbeobachtungen wünschen wir allen Sternfreunden STERNKLARE NÄCHTE! Gerhard KERMER ANTARES NOE AMATEURASTRONOMEN NOE VOLKSSTERNWARTE 3074 MICHELBACH Vorsitzende Stellvertreter Teamleiter Öffentlichkeitsarbeit und Führungen M 0676 5711924 E [email protected] I http://www.noe-sternwarte.at Impressum VEREIN ANTARES NÖ Amateurastronomen Hadrianstrasse 16 A-3100 St. Pölten T 0676 5711924 E [email protected] I http://www.noe-sternwarte.at ZVR-Zahl: 621010104 Vertretungsberechtigter Vorstand: Gabriele Gegenbauer (Vorsitzende) Verantwortlich für den Inhalt: Verein Antares Haftungshinweis: Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle übernehmen wir keine Haftung für die Inhalte externer Links. Für den Inhalt der verlinkten Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. 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