Mammillaria sphaerica Text und Fotos von Elton Roberts, Ripon/California-USA Deutsche Übersetzung: Othmar Appenzeller 0 me 5 cm im Durchmesser, Axillen leicht wollig. Randdornen 12 bis 14, weißlich bis blass gelb, 6 bis 9 mm lang, gerade bis leicht gedreht. Es gibt einen Mitteldorn, gelblich, 3 bis 6 mm lang, gerade. Blüten sind hell zitronengelb, 6 bis 7 cm breit. Frucht ist grünlich bis purpurn; Samen schwarz.“ In der Beschreibung aus dem Anderson-Buch “The Cactus Family” = „Das große Kakteenlexikon“, Seite 410, finden sich ein paar zusätzliche Informationen: „Pflan- zen Gruppen bildend, diese oft bis 50 cm breit; Körper gedrückt-kugelig, bis 5 cm im Durchmesser. Warzen konisch bis zylindrisch, weich, ohne Latex, Axillen leicht wollig.“ Die Angaben zu den Dornen und den Blüten entsprechen jenen oben, aber über die Samenbeere schreibt er: „Früchte grünlich bis purpurn, mit angenehmem Duft. Verbreitung: Südliches Texas und das angrenzende Mexiko (Coahuila, Nuevo León, Tamaulipas).“ Mammillaria sphaerica ist eine wundervolle Pflanze, die jeder Sammlung einen besonderen „Kick“ verleiht. Sie wächst nicht schnell, obwohl sie am Standort Polster bis 50 cm im Durchmesser bildet. (Für alle, die sich im metrischen System nicht so gut auskennen, 50 cm sind etwa 19¾ Inches.) Ich habe über viele Jahre einige Pflanzen herangezogen und die größte hat einen Durchmesser von etwa 31,5 cm. Ich vermute, dass sie alle etwas größer sein könnten, wenn ich sie in einen größeren Topf gesetzt hätte. Wenn die Pflanzen blühen, stellen sie wegen ihrer leuchtend gelben Farbe auf dem Pflanztisch im Warmhaus einen wundervollen Farbtupfer dar. Die Pflanzen können bei mir mehrmals im Jahr blühen. In der oben erwähnten Beschreibung durch Anderson sagt dieser, dass die Samenbeere einen angenehmen Geruch habe; ich habe niemals an einer Samenbeere gerochen, mir aber oftmals Zeit genommen, an den Blüten zu riechen; sie besitzen einen wundervollen angenehmen Duft. Ich bin mir sicher, dass sie am Standort nur einmal im Jahr blühen. Ich hatte Warzen, die von einer Pflanze abgebrochen waren. Wenn man diese auf den Boden legt, bilden sie oftmals Wurzeln aus und werden zu einer neuen Pflanze. Das dauert seine Zeit, aber es geht schneller, als Pflanzen aus Samen zu ziehen. Ich haben Warzen, die beim Umtopfen der Pflanzen abgefallen waren so behandelt und nach ein paar Jahren besaß ich hübsche, kleine Pflanzen. Ich habe auch kleine Pflanzen gefunden, die im Topf der Elternpflanzen wuchsen, die von Warzen stammten, die irgendwie von der Hauptpflanze abgebrochen waren. Mtbl. AƒM 40(1)2016 11 In die Sammlung geschaut B eschreibung der M. sphaerica aus dem Buch von J. Pilbeam: Mammillaria (1999, S. 277): „Polsterbildend, am Standort Haufen bis 5 cm Breite bildend, Stäm- Die Abbildungen 1 und 2 zeigen Vertreter dieser Art; Abb. 1 zeigt einen einzelnen Stamm und Abb. 2 ein Polster mit 23 cm im Durchmesser. Die Pflanze in Abb. 1 steht in einem 12,5 cm-Topf, und wie man sehen kann, füllt sie diesen recht gut aus. Der Stamm besitzt etwa 8 cm im Durchmesser. Wenn die Pflanze größer wird und Seitensprosse macht, wachsen diese gewöhnlich nicht so groß im Durchmesser, wie ein einzelner Spross. Die Ableger stoßen gegen die Warzen neben ihnen und kommen in Abb 1 oben: Einzelner Kopf einer M. sphaerica Abb. 2 unten: Polster einer M. sphaerica von 23 cm Durchmesser 12 Mtbl. AƒM 40(1)2016 Abb 3 rechts: Wurzelsystem einer M. sphaerica Abb 4 unten: Kopf einer M. sphaerica mit zwei Blüten die tief aus der Axille entstehen Kontakt mit dem Boden und daher sind die Köpfe in einem großen Klumpen im Durchmesser nicht so groß, wie bei einem einzelnen Kopf und erreichen deshalb nur etwa 4 cm im Durchmesser. In Abb. 2 sieht man links der Bildmitte den Hauptstamm und man erkennt, dass er größer und ein wenig länger ist, als alle Seitensprosse. Die Abb. 3 zeigt das Wurzelsystem einer meiner Pflanzen. Die Wurzeln besitzen 2-3 cm im Durchmesser und in Abhängigkeit der Tiefe des Bodens in dem sie stehen, sind sie 12 bis 15 cm lang. Wenn die Pflanzen ihre Wurzeln ungehindert wachsen lassen können, wie dies am Standort der Fall ist, dann können sie auch um einiges länger sein. Wenn man eine Pflanze umtopft und die Wurzel einen Kreis am Boden des Topfes macht, dann bettelt sie um einen tieferen Topf. Die Pflanze in Abb. 4 hat etwa 6 cm im Durchmesser und trägt zwei Blüten. Dies zeigt die Blütenposition und dass sie aus der Tiefe zwischen den Warzen wachsen. Mtbl. AƒM 40(1)2016 13 Abb 5 links: Bedornung der M. sphaerica Abb. 6 unten: Vegetationspunkt mit neuen Dornenpolstern Bereits in dieser Größe hat die Pflanze mehrmals geblüht, wie man an den zurückgebliebenen Blütenresten sehen kann. Die Areole ist nicht an der obersten Spitze der Warze angebracht, auch wenn es so aussieht. Sie ist ein wenig zur Unterseite der Warze hin verschoben. Es sieht zwar aus, als ob sie direkt auf der Spitze sitzen würde, dies ist aber nicht wirklich so und das ermöglicht dem Dornenpolster, sich etwas anzuwinkeln. Etwas von der Spitze weg zu sein, scheint die Dornen daran zu hindern, in die benachbarten Warzen hineinzuwachsen. Abbildung 5 zeigt dies ziemlich deutlich. Man beachte, dass die Warze links, die am schärfsten abgebildet ist, zeigt, dass die 14 Mtbl. AƒM 40(1)2016 Areole und damit das Dornenpolster nicht genau auf der Spitze der Warze sitzen. Abbildung 6 zeigt den Vegetationspunkt und die neuen Dornenpolster: Wenn sie aus dem Zentrum herauswachsen, besitzen sie eine senkrechte Position. Auf diese Weise wachsen sie nicht in die benachbarten Warzen . Erst wenn die Warzen in etwa ausgewachsen sind, beginnen sich die Dornenpolster flach auszubreiten oder sogar zurückzukrümmen, wie die Speichen eines Regenschirmes. Im Zentrum befinden sich vier Warzen in unterschiedlichen Stadien des Auseinanderspreizens. Dies ist z. T. auch in der Abb. 2 zu sehen. Wenn man auf den Stachelwald in Abb. 2 blickt, könnte man denken, dass solch dicke Dornen geradewegs in die Warzen neben ihnen wachsen würden. Dies passiert aber nicht und der Grund dafür liegt in der schräg aufsitzenden Areole und dem dadurch abgewinkelten Dornenpolster. Die Randdornen sehen ziemlich dünn aus, und in der Tat besitzen sie einen recht kleinen Durchmesser; ich habe versucht ihn zu messen, aber genauer als einen „halben Millimeter“ ging es nicht. Sie sind halb-biegsam aber dennoch sehr stechend, glauben Sie mir! Wenn man sich die Abb. 6 genau anschaut, sieht man die Mitteldornen. Sie sind pfriemförmig und dieser muss oft verwendet worden sein, da viele der Dornen eine leichte Krümmung aufweisen. Abb 7: Blüte einer M. sphaerica mit bis zu 7 cm im Durchmesser Mtbl. AƒM 40(1)2016 15 Abb 8: Die Blüten der M. sphaerica verströmen einen wundervollen Duft Dies ist nicht einfach zu sehen, bis man das Foto so stark vergrößert, dass die Dornen auf dem Monitor etwa 13 cm lang sind. Die Mitteldornen sind durchscheinend bräunlich rosa; die Randdornen sind durchscheinend wie Milchglas, wenn sie noch jung sind, aber wenn sie altern, verlieren sie die durchscheinende Eigenschaft und werden mehr kalkfarben. Die Abb. 7-9 zeigen die Blüten, die einen wundervollen Duft besitzen. Sie haben einen Durchmesser von bis zu 7 cm. Ich war überrascht, dass die Staubfäden entweder so tief gelb waren, dass sie orange-rosa aussahen, oder sie waren tatsächlich orange-rosa gefärbt. Ich sehe diese Farbe in jedem der Fotos. Als ich diese stark vergrößerte, sah der untere Teil der Staubfäden für mich mehr rosa als orange oder tief gelb aus. Dies ist bei verschiedenen Pflanzen der Fall, bei denen ich in ihrer Beschreibung nicht erwähnt fand, dass die Staubfäden rosa gefärbt sind. Die Pflanzen stellen ihre Blüten mehrmals im Jahr zur Schau. Manchmal geben sie sich richtig Mühe und öffnen einen ganzen Blütenstrauß wie in der Abb. 9. Wenn sich ein ganzer Strauß an Blüten gleichzeitig öffnet, erfreut einen ihr Duft schon aus einer Entfernung von mindestens 5 Metern. Die Pflanzen wachsen nach Norden bis in das südliche Texas und südlich ein großes Stück nach Mexiko hinein. Über die Jahre haben meine Pflanzen Temperaturen bis etwa 15 0F (-10 0C) ausgehalten. Ich halte sie im Winter trocken und gebe ihnen viel Licht; sie blühen und wachsen ohne jede Probleme. Ich gebe meinen Pflanzen kein direktes Sonnenlicht, da ich verhindern will, dass sie verbrennen. Gaben von angesäuertem Wasser lassen die Pflanzen zu schönen Klumpen von etwa 30 cm heranwachsen; das wird aber einige Jahre dauern. ✼✼✼ Elton Roberts 23131 S. Murphy Road Ripon, 95366 California, USA [email protected] All those who are interested in reading the original English text of this article, please contact the author Elton Roberts by e-mail. Abb 9: Ein „Strauß“ Blüten der M. sphaerica Mtbl. AƒM 40(1)2016 17