4.03 Leere Kärtchen und Tabellen als Grundlage 4.04 Planetarien selber zeichnen 4.05 Vom Planetarium zur Ansicht am Himmel Inhalt 2 4 7 10 13 14 16 17 18 Der ungewohnte Weg – was ist das Ziel? Planetarium A Planetarium B Kombination und Auswertung Fertige Folien Planeten Horizont zum Kombinieren mit Planeten Kartonrahmen für Folien Das Ergebnis: Die kombinierten Folien Sonne und Venus (Abend- und Morgenstern) Der ungewohnte Weg Wir erleben die Vorgänge am Himmel als erdverbundene Beobachter also aus «geozentrischer Sicht». Wir kennen aber ebenso das heliozentrische Planetensystem; wir wissen dass die Planeten (auch die Erde mit uns als Bewohner) um die Sonne kreisen. Bei der Vermittlung von Astronomie im Unterricht plädiere ich für den Weg vom erlebten zum gewussten Weltbild (siehe dazu auch Dokument 3.04), also vom geozentrischen zum heliozentrischen Weltbild. Hier gehen wir nun den umgekehrten Weg: Ausgehend vom der heliozentrischen Darstellung suchen wir die aktuelle Verteilung der Planeten am Himmel und beantworten so auch Fragen nach deren Sichtbarkeit. Diese Vorgehen ermöglicht uns, Fragen der folgenden Art zu beantworten: – Weshalb ist die Venus manchmal Morgenstern und zu anderen Zeiten Abendstern? – Weshalb ist ein Kalender für die Sichtbarkeit der Planeten nicht jedes Jahr gleich? – Wie kommt es, dass zwei Planeten sehr nahe beisammen am Himmel stehen können, obschon sie doch in Wirklichkeit weit voneinander entfernt sind? Die Verteilung der Planeten am Himmel Wir wählen als Beispiel die Planetenpositionen vom 26. November 2007 und verwenden die in Dokument 4.04 vorbereiteten Planetarien. Die folgenden Seiten 4 bis 13 zeigen, wie schrittweise vorgegangen wird. Die letzte Folie mit der Planetenverteilung (Seite 13) wird auf den Kartonrahmen mit der Horizontfolie (Seiten 14 bis 17) drehbar montiert. Dazu beim Passerkreuz (Kreiszentrum) von unten her einen Reissnagel durch den Karton stechen und die Planetenfolie dort aufspiessen. Folie von Osten nach Westen drehen. Welche Planeten sind am Morgen, welche während der ganzen Nacht, welche am Abend oder gar nicht zu sehen? Gleiches Vorgehen für die Folie «Sonne und Venus» (Seite 18) zur Demonstration von Abend- und Morgenstern. Wir haben stark vereinfacht Das eben dargestellt Modell ist zweckdienlich und einleuchtend. Es soll nicht verschwiegen werden, dass es stark vereinfacht ist! Die Wirklichkeit weicht von unserer Darstellung ab: – Die Sonne und die Planeten laufen nicht exakt in derselben Ebene, weil die Planetenbahnen gegenüber der Ekliptik leicht geneigt sind. – Die Bahnen von Sonne und Planeten sind je nach Jahreszeit sehr ungleich hoch. Es ist also nicht so, dass für alle Himmelskörper der Auf-und Untergangspunkt am Horizont immer derselbe wäre. Anders gesagt: Die Lage der Ekliptik (bei uns als fixer Kreisbogen dargestellt) ändert sich im Laufe einer Nacht und im Laufe der Jahreszeiten! Die Sichtbarkeit der Planeten – Die Planeten laufen ungefähr dort über das Himmelsgewölbe, wo auch die Sonne ihre scheinbare Bahn hat. Man sieht sie also am Osthimmel aufgehen, gegen Süden zu aufsteigen und am westlichen Himmel untergehen. – Planeten muss man nie am Nordhimmel suchen! – Planeten, die ungefähr dort am Himmel stehen, wo die Sonne, sind unsichtbar, weil sie fast gleichzeitig mit der Sonne auf- und untergehen. Sie befinden sich während des Tages am Himmel. – Planeten, die der Sonne ungefähr gegenüberstehen, sind während der Nacht sichtbar. Sie gehen am Abend auf und am Morgen unter. (Die genaue Gegenüberstellung von Sonne und Planet heisst Opposition). – Planeten, die rechts (westlich) der Sonne stehen, gehen vor dieser auf. Sie können am Morgen – vielleicht nur in der Dämmerung – beobachtet werden. Weil sie auch vor der Sonne untergehen, sind sie am Abend unsichtbar. (Venus als Morgenstern.) – Planeten, die links (östlich) der Sonne stehen, gehen nach dieser unter. Sie können am Abend – vielleicht nur in der Dämmerung – beobachtet werden. Weil sie auch nach der Sonne aufgehen, sind sie am Morgen unsichtbar. (Venus als Abendstern.) – Mit Konjunktion bezeichnet man ein nahes (scheinbares) Zusammentreffen von zwei Planeten. Während dieser kurzen Zeit sieht man beide von der Erde aus fast an derselben Stelle am Himmel stehen. Planetarium für den 26. November 2007 1. Stellung der Planeten in Planetarium A einzeichnen Planetarium für den 26. November 2007 2. Blickrichtung von der Erde zur Sonne und zu den anderen Planeten einzeichnen Planetarium für den 26. November 2007 Mars Venus Merkur Sonne 3. Die Blickrichtungen auf eine Folie übertragen. Planetarium für den 26. November 2007 4. Stellung der Planeten in Planetarium B einzeichnen Planetarium für den 26. November 2007 5. Blickrichtung von der Erde zur Sonne und zu den anderen Planeten einzeichnen Planetarium für den 26. November 2007 Saturn Sonne Jupiter 6. Die Blickrichtungen auf eine Folie übertragen. Planetarium für den 26. November 2007 Mars Saturn Venus Sonne Jupiter Merkur Sonne 7. Beide Folien kombinieren Planetarium für den 26. November 2007 Mars Saturn Venus Merkur Sonne Jupiter 8. Kreis mir r = 12 cm Planetarium für den 26. November 2007 Mars Saturn Venus Merkur Sonne Jupiter Venus Saturn Merkur Sonne Mars Jupiter Planeten am 26. Nov. 2007 Diese Folie auf die folgende Folie «Horizont mit Verteilung der Planeten» montieren. Passerkreuz (Kreiszentrum) beachten! S Folie «Horizont mit Verteilung der Planeten» S Folie «Horizont mit Verteilung der Planeten» Kartonrahmen zur Folie «Horizont mit Verteilung der Planeten» S Venus Venus Saturn Saturn Merkur Merkur Sonne Sonne Mars Jupiter Drehbare Folie mit Planeten in Horizontfolie mit Kartonrahmen eingesetzt. Reissnagel beim Drehpunkt Sonne und Venus zusammen mit der Folie «Horizont mit Verteilung der Planeten» verwenden. Venus links der Sonne, also Abendstern. Venus als Morgenstern: Folie umdrehen, seitenverkehrt verwenden.