CUBE Das Hamburger Magazin für Architektur, modernes Wohnen und Lebensart Architektur Fein proportioniert – Maßgeschneidertes Zuhause für eine fünfköpfige Familie Stadtentwicklung Stadtstruktur weiterbauen – Neues Wohnen in der Innenstadt Innenarchitektur Raumbildend und multifunktional – Was eine Treppe alles kann Kunst Maria Lassnig – Der Ort der Bilder 02 |13 remise im hof EIGENTUM à LA MAISoNETTE IN HAMBURG-EppENDoRF. DIE HoCHwERTIGE AUSSTATTUNG, DACHTERRASSEN, TERRASSEN UND pRIVATE GÄRTEN SowIE DER VÖLLIG ABGESCHIRMTE HoF BIETEN woHNEN FÜR GENIESSER. V ERK AU F SB ER ATU N G K ER S TIN H ERRM A N N . INDIVIDUELLE TERMINE : 0 4 0. 38 02 19 76 0 w w w. REMISE- IM - H o F. D E Inhalt Von der Pferdeapotheke zum Atelier Wie es sich für einen echten Schatz gehört, liegt dieses Bauwerk versteckt und muss erst gefunden werden: Dann aber entdeckt man in einem Hinterhof an der Straße „Neuer Pferdemarkt“ im Stadtteil Sternschanze ein echtes Kleinod. Den Architekten vom Büro Störmer Murphy and Partners ist hier eine Synthese aus Alt und Neu gelungen. Seite 13 Liebe Leserin, lieber Leser, Wir möchten Sie wieder einladen, mit uns neue Ideen und Tendenzen aus den Bereichen Architektur, Stadtentwicklung und Lifestyle in Hamburg und Umgebung zu entdecken. Erfahren Sie mehr über das maßgeschneiderte Zuhause einer fünfköpfigen Familie, dass sich architektonisch perfekt in den städtebaulichen und landschaftlichen Kontext einfügt. Werfen Sie einen Blick auf die aufsehenerregende Aufstockung einer Villa in Uhlenhorst und entdecken Sie mit uns das neue Zuhause für Pinguine und Eisbären in Hagenbecks Tierpark. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen mit CUBE – dem Hamburger Magazin für Architektur, modernes Wohnen und Lebensart Ihre CUBE-Redaktion Erfrischung mit Ausblick Fast wie ein Leuchtturm steht hoch auf der schützenden Deichmauer der Hamburger Innenstadt das kleine, aber feine Eiscafé Minah und bietet grandiose Ausblicke auf eine ganze Reihe echter Hamburgensien. Seite 30 4 Fein proportioniert – Maßgeschneidertes Zuhause für eine fünfköpfige Familie 7 Raumbildend und multifunktional – Was eine Treppe alles kann 10 Ein Beitrag zur Baukultur – Aufsehenerregende Aufstockung einer Villa 13 Von der Pferdeapotheke zum Atelier – Transformation eines Gewerbehofes 16 Beste Aussichten – Zwei lichte Wohntürme im Park 19 Stadtstruktur weiterbauen – Neues Wohnen in der Innenstadt 22 Referenz an die Hamburger Bautradition – Neue DB-Zentrale eingeweiht 25 360° Lokstedt – Ökologische Moderne mit soziologischem Fokus 28 Tradition und Innovation – Ein neues Zuhause für Pinguine und Eisbären 30 Erfrischung mit Ausblick – Eiscafé in exponierter Lage am Hafenrand 32 Wunderbare Welt des Holzes – Von der Industriehalle zum exklusiven Showroom 34 Ein kleiner Raum wird groSS – Vom Spitzboden zum lichtdurchfluteten Studio 36 Kochen als Erlebnis – Inszenierung von Markenwelten 44 Ausstellung zum Mitmachen – Das Agrarium 50 Architekturfotografie – Der Fotograf Hans-Georg Esch 66 Architektur für Hunde – Diese Entwürfe machen Mensch und Tier glücklich 68 Maria Lassnig. Der Ort der Bilder – Die Frage nach dem Visuellen 70 Menschenwürdig und sicher – Konzept für Wohnen in Notsituationen 74 Impressum 3 Architektur Fein proportioniert Fotos: Johannes Hünig Maßgeschneidertes Zuhause für eine fünfköpfige Familie Das Wohnhaus steht auf einem sehr schönen, weitläufigen Grundstück im grünen Flusstal der Bille. Der umgebende Baubestand ist geprägt durch villenartige Häuser unterschiedlichen Alters. Die Hamburger Architekten Angelika Wacker und Ulrich Zeiger entwarfen ein Haus, das sich in diesen städtebaulichen und landschaftlichen Kontext einfügt und dabei als fein proportionierte Bauplastik mit einer differenzierten Gliederung der Fassade präsentiert. Zusammenhängend geschlossene und geöffnete Flächen bilden spannungsvolle Ansichten. Das teilunterkellerte Bauwerk besteht im UG aus Stahlbeton. Die oberirdischen Geschosse sind in Holzelement- und Holzstapelkonstruktion errichtet worden, eine sehr wirtschaftliche Konstruktionsweise. Das Haus wird über Geothermie beheizt und entspricht dem energetischen KfW 70 Standard. Eine Fassade aus Lärchenholzleisten bildet die Hülle des Hauses. Zur Betonung des Eingangs ist sie in diesem Bereich mit Cortenstahl beplankt. Dunkel gerahmte Fenster unterstützen den klaren, schnörkellosen Eindruck des Baus. Im Inneren dominieren weiße Wände 4 und bewusst sichtbare Konstruktionselemente wie Sichtbeton und Holzstapeldecken den Raumeindruck. Die Fußböden sind mit Holzdielen oder hellem Linoleum belegt. Eine Abfolge von Raumzonen prägt das EG. Der Geländeverlauf des Grundstücks wird durch einen Versatz der Ebenen im Hausinneren nach- gezeichnet. Ein Luftraum öffnet das Haus bis ins OG. Dort befinden sich die Zimmer der Eltern. Das Staffelgeschoss ist das Reich der Kinder. Vor den beiden Kinderzimmern wurde der Flur zu einem Spielbereich ausgeweitet. Von hier aus erreichen alle die 50 m2 große Dachterrasse. Über einen Tiefhof ist die Ostseite des Untergeschosses belichtet, dessen Räume als Einlieger- Architektur wohnung abgetrennt werden könnten, aber momentan noch als Gäste- und Kinderbereich Teil der Wohnung sind. Das Haus für die 5-köpfige Familie verfügt über 334 m 2 Wohnfläche. Das Zentrum des Hauses hat einen offenen Grundriss, im EG sind Küche, Ess- und Wohnbereich angeordnet, im 1. OG liegen Privatbereich und Büro der Eltern, die ihren Arbeitsplatz im Haus haben. Beide Ebenen sind durch einen Luftraum verbunden. Die Kinderbereiche sind abgetrennt angeord- net. Das älteste Kind, das nur noch zu Besuch nach Hause kommt, wohnt in den Räumen im Untergeschoss. Das Staffelgeschoss ist für die Kinder vorgesehen. Dieses sorgsam detaillierte und flexibel nutzbare Zuhause der Familie erhielt ein Würdigung beim BDA Architekturpreis 2012. www.wackerzeiger.de 5 AM FISCHMARKT PRÄSENTIERT: NEUE IDEEN FÜR IHR ZUHAUSE GESUCHT? HOME BERATUNG Wir bieten professionelle Einrichtungsplanung in Ihren 4 Wänden. Kontaktieren Sie uns gerne unter 040 3808760, [email protected] oder kommen Sie einfach direkt zu uns in die Große Elbstraße 39. Montag bis Freitag sind wir von 10-19 Uhr und Samstag von 10-18 Uhr für Sie da. Liken Sie uns auf Facebook & bleiben Sie auch in Zukunft informiert über Events, News, Trends und Gewinnspiele bei uns am Fischmarkt.QR-Code scannen & nichts mehr verpassen. *** WEITERER BOCONCEPT STORE AB SOMMER IN HANNOVER *** Soft-Opening am 11. Juli Grand-Opening am 01. September Osterstr. 26, 30159 Hannover BoConcept am Fischmarkt | Große Elbstraße 39, gegenüber stilwerk | 22767 Hamburg | Tel. 040 380 876 0 | [email protected] BoCo_Cube_Magazin_RZ.indd 1 29.04.13 13:26 innenArchitektur Raumbildend und multifunktional Was eine Treppe alles kann Fotos: Uwe Scholz Das Stair Case Study House 03 des Architekten Gerd Streng könnte man auch als „Hybridmöbel“ bezeichnen, das Raumbezüge innerhalb der Wohnung neu definiert und Küche, Treppe, Bücherregal und Abstellraum vereint. Nach der Geburt ihres zweiten Kindes beschlossen die Bauherren, die Küche zu verlegen, um ein weiteres Kinderzimmer in der ehemaligen Küche einzurichten. Eine Maisonettetreppe sollte dann die neue Küche mit dem Zimmer im Dachgeschoß verbinden. Gesucht wurde eine Möglichkeit, die Küche mit der Treppe und möglichst viel Abstellvolumen zu kombinieren. Diese Treppe ist in zwei Abschnitte geteilt. Die ersten fünf Stufen führen auf die Küchenanrichte, die hier 1,20 m tief ist. Darüber schwebt das eigentliche Treppenhaus, dessen dunkle Stufen aus Räuchereiche in einem Mäander zur Anrichte zurückgeführt werden. Eine LEDbeleuchtete Halbkugel als Bullauge bietet auf kindgerechter Höhe Durchblicke. In die Setzstufen in Höhe der Decke sind versteckte Schubladenelemente integriert. Da die Küche mit der Treppe eine Einheit bildet, ist die Tiefe der 7 innenArchitektur Anrichte großzügig bemessen mit sehr viel Ablagefläche und Stauraum - vor allem im Bereich des ersten Treppenabschnittes. Unter den ersten fünf Stufen ist eine zweite Treppe versteckt, die als Tritt auf Rollen die hohen Oberschränke zugänglich macht. Versenkbare Steckdosenleisten in den Arbeitsflächen stören das „Fliesenschild“ aus emailliertem Glas nicht und sind optimal erreichbar. Separat an der gegenüberliegenden Wand installierte Einbaumöbel be8 herbergen Küchengeräte und den häufig genutzten Geschirrschrank. Ein elektrisch bedienbares Oberlicht sowie eine dezente Lichtvoute sorgen für die Grundbeleuchtung im Dachgeschoß. Dort liegt der Rückzugsort des Bauherrn mit Arbeitsplatz, Schlafmöglichkeit und umfangreicher Comicsammlung. Ausgewählte Exemplare sind in der Brüstung der als Regal ausgeführten Treppenöffnung untergebracht. Ein Polyesterrost dient als transparente Absturzsicherung und schließt die auch als Treppe gestaltete Stirnseite des Comicregals ab. Diese Abtreppung erweitert die Regalkapazität und macht den zweiten Zugang zum Haupttreppenhaus des Gebäudes besser nutzbar. Das Stair Case Study House 03 ist als baurechtlich nicht notwendige Treppe allein gestalterischen Fragen verpflichtet. www.gerdstreng.de Jeder hat individuelle Wünsche und Bedürfnisse und seine eigene Ordnung. Wir haben das passende System. bulthaup b3 passt sich Ihren Vorstellungen an, immer und immer wieder. Bulthaup Hamburg GmbH Große Elbstraße 68 22767 Hamburg Telefon 040 30621150 www.bulthaup.com/interiorsystem Architektur 10 Architektur Ein Beitrag zur Baukultur Fotos: splendid_architecture Aufsehenerregende Aufstockung einer Villa Das unweit der Alster auf der Uhlenhorst gelegene Stadthaus am Mundsburger Damm hat bewegte Zeiten hinter sich. Das Gebäude wurde 1880 als Wohnhaus mit Arztpraxis errichtet. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde es wieder aufgebaut und erlebte dann ganz unterschiedliche Nutzungen, die im weitesten Sinne dem temporären Wohnen dienten: Auf das Hotel Regent folgte ein legendäres Bordell und nach dessen Schließung wurde das Gebäude als Wohnheim für Asylbewerber genutzt. Entsprechend den spezifischen Anforderungen der jeweiligen Nutzer wurde das Stadthaus innen mehrfach umgebaut und dabei seine historische Struktur zerstört. Lediglich die Fassade blieb überwiegend unangetastet und war noch erhaltenswürdig. Welch ein Glück, dass der neue Besitzer das alte Haus nicht einfach hat abreißen lassen, was erlaubt gewesen wäre. Stattdessen legte er großen Wert auf den Erhalt der schönen Fassade und wünschte sich dazu eine sehr moderne Ergänzung der Villa. Umgang mit Alt und Neu entstand ein Spannungsbogen, der ein neues Ganzes mit symbiotischem Charakter entstehen läßt. Wie eine Klammer umfasst die Aufstockung seitlich auch den Altbau und verbindet beide in einer großen Geste. In Materialität und Farbe sind Neu und Alt fein abgestimmt. Die Verglasung im neuen Bereich weist einen leichten Versatz auf, der auf die Erkerausbildung der historischen Fassade reagiert und auch deren Fensterteilung aufgreift. Rhythmus und Harmonie der einzelnen Elemente sind mit Könnerschaft austariert. Durch die seitliche Erweiterung war es möglich, Grundrisse zu entwickeln, die den heutigen Anforderungen gerecht werden, ohne den Charme der alten Bausubstanz mit entsprechenden Deckenhöhen zu verlieren. Gemäß Bebauungsplan sind im EG und UG Gewerbeflächen und in den Obergeschossen Wohnungen entstanden, allesamt „Wohnungsunikate“, die sich durch einen jeweils speziellen Charakter unterscheiden. Die Architekten Nina und Stephan Schmid entwickelten mit einem ganzheitlichen Ansatz das Gebäude insgesamt weiter. Im respektvollen www.splendid-architecture.com 11 Küchen für PersönlichKeiten Eine gute Küche passt perfekt zu ihrem Besitzer. Sie ist flexibel, intelligent und unverwechselbar individuell. Sie ist Ausdruck von Lebensgefühl und Spiegel von Persönlichkeit. Und sie ist, was sie verspricht, der Lebensmittelpunkt. Diesen Anspruch nehmen wir persönlich. Erfahren Sie mehr unter: www.warendorf.eu Store Hamburg | Große Elbstraße 86 | 22767 Hamburg | T 040 80900-8100 Architektur Von der Pferdeapotheke zum Atelier Feinfühlige Transformation eines Gewerbehofes Fotos: Klaus Frahm / Artur Images Wie es sich für einen echten Schatz gehört, liegt dieses Bauwerk versteckt und muss erst gefunden werden: Dann aber entdeckt man in einem Hinterhof an der Straße „Neuer Pferdemarkt“ im Stadtteil Sternschanze ein echtes Kleinod. Den Architekten vom Büro Störmer Murphy and Partners ist hier eine Synthese aus Alt und Neu gelungen, die ganz leicht und selbstverständlich wirkt und diesem historischen Ort eine neue Zukunft ermöglicht. Strasse und Platz wurden schon seit Beginn des 19. Jahrhunderts als Pferdemarkt genutzt, rundherum befanden sich viele gewerbliche Nutzungen, die in enger Verbindung zum Pferdemarkt standen. Dies gilt auch für die beiden kleinen, heute denkmalgeschützten, übereck miteinander verbundenen Backsteingebäude von 1904. Das kleinere mit leicht auskragendem Obergeschoß beherbergte damals eine Pferdeapotheke. Das größere mit repräsentativem Staffelgiebel wurde als Pferdeklinik mit eigenem Pferdestall errichtet. Das Grundstück wird begrenzt durch eine Blockrandbebauung im Westen und durch Ter- rassenhäuser im Osten jeweils mit Wohnnutzungen sowie durch Gewerbehöfe im Norden und im Süden. Die Bauaufgabe umfasste die Sanierung der Bestandsgebäude im anspruchsvollen Spannungsfeld der Anforderungen des Denkmalschut- zes und einer zeitgemäßen Nutzung als Büros und Ateliers sowie einer ergänzenden Neubebauung. Die historischen Gebäude wie Garagen und Baracken im hinteren Teil des Hofes standen 13 Architektur größtenteils seit mehreren Jahren leer und waren stark baufällig. Ihre Sanierung umfasste u.a. die Reinigung und Ausbesserung des Mauerwerks, die Aufarbeitung der Fenster sowie die Instandsetzung von Stahlträgern und Dachbalken, um einen weitestgehenden Erhalt der historischen Elemente zu gewährleisten. Um das Gebäudeensemble für eine moderne Nutzung zu ertüchtigen, wurden verschiedene Maßnahmen in den Bereichen Wärme- und Schallschutz ergriffen. Neue Elemente wie die Galerie, Stützen, Treppen und Fenster wurden in Anlehnung an den vorhandenen Bestand ergänzt. Diese feinfühlige, bis ins Detail angepasste Modernisierung bewahrt den historischen Charakter ohne das Neue zu verleugnen. Der Neubau im hinteren Teil des Hofes lehnt sich an die Brandwand des prägnanten historischen Backsteingebäudes eines Gewerbebetriebes im Nachbarhof an. Dadurch entsteht ein großer, begrünter Innenhof auf der Tiefgarage. Eine besonders schützenswerte, mächtige alte Linde bildet den optischen Mittelpunkt des „neuen“ Hofes mit wiederhergestellten Kopfsteinpflaster. In dem riegelartigen Neubau mit leicht vorspringendem 5-geschossigem Mittelteil sind acht flexibel nutzbare Büroeinheiten untergebracht, die untereinander verbunden werden können. Seine Backsteinfassade nimmt mit ihrem feinen 14 Relief, ihrer Farbigkeit und der Fenstergestaltung ebenfalls die besondere industrielle Atmosphäre des Ortes auf und stützt die Ensemblewirkung, die harmonische Einheit von Alt und Neu. www.stoermer-partner.de Komposition Stark in Ausdruck und Funktion – USM Möbelbausysteme vereinen die Dynamik der Farbe und die Kraft der Form. Fragen Sie nach detaillierten Unterlagen beim autorisierten Fachhandel. Internationale Möbel für Büro und Wohnen GmbH Große Bleichen 23 · 20354 Hamburg Tel. 040-35 60 09 0 · Fax 040-35 60 09 39 [email protected] · www.gaertnermoebel.de Beste Aussichten © Cordelia Ewerth © Cordelia Ewerth Architektur Fotos: Cordelia Ewerth, LRW Auf ehemaligen Flächen des Krankenhaus Eilbek entsteht seit einigen Jahren auf einem parkartigen Gelände mit altem Baumbestand inmitten eines gewachsenen Stadtteils ein neues Wohnquartier für ganz unterschiedliche Wohnansprüche. Das Plangebiet wird begrenzt von Parkflächen im Westen und Süden sowie öffentlich bebauten Grundstücken im Norden und Osten. Die Architekten Karin Loosen, Rudolf Rüschoff und Thomas Winkler gewannen den Wettbewerb und realisierten die beiden Wohntürme in hoher Lagequalität, sie befinden sich sowohl in unmittelbarer Nähe zur S-Bahn Station Friedrichsberg als auch im landschaftlich reizvollen Ambiente des Eilbektal– Grünzuges. Die beiden Wohntürme mit jeweils acht Geschossen sind baugleich erstellt worden und liegen lediglich in ihrer Höhe und in ihrer Gebäudeflucht leicht versetzt – am Grete-Zabe-Weg. Der nördliche Turm ist aufgrund der vorhandenen Geländesituation rund einen Meter höher als der südliche. Die Nord- und Ostseite der Wohntürme stellt sich geschlossen dar, die Eingangssituation ist aber eindeutig und offen gestaltet. 16 © Cordelia Ewerth Zwei lichte Wohntürme im Park Nach Südwesten öffnen sich die Gebäude zum baumbestandenen Park mit großzügigen Terrassen und Loggien. Konzeptionell sind die Ecken der Türme betont, um eine zusätzliche Belichtung in den Wohnungen zu erreichen. Im siebenten Geschoss setzen sich die PenthouseWohnungen mit einem um einen Meter höheren Geschoss deutlich ab. Die Gebäude erscheinen licht im üppig bewachsenen Park. Ein heller, sandfarbener Verblendstein betont die prägnante Grundkubatur der Gebäude, die Ecken, Loggien und auskragenden Balkone sind mit weiß lasierten Betonelementen ausgestaltet. Die Balkonverglasungen bieten mit ihrem Wechsel aus transparenten und weißen Gläsern Ausblick und Sichtschutz zwischen den Nachbarn. Sturzlose Fenster mit großzügigen Loggien über Eck betonen die Hochwertigkeit der Wohnungen und bieten herrliche Park- und Stadtausblicke. Beide Wohntürme werden über eine gemeinsame zweigeschossige, detailliert ausgestaltete Eingangshalle erschlossen. Der Nordturm erhält © Cordelia Ewerth © Cordelia Ewerth Architektur © LRW Insgesamt gibt es in den beiden Wohntürmen 28 Wohneinheiten mit zwei bis vier Zimmern. Jeweils zwei Wohnungen sind pro Geschoss angeordnet und je eine Penthouse-Wohnung mit großzügiger und geschützter Dachterrasse bildet das oberste Geschoss, sie sind direkt mit einem Aufzug zu erreichen. In beiden Häusern gibt es je eine Maisonette-Wohnung, die sich über Erdgeschoss und 1. Obergeschoss erstreckt. Jede Wohnung hat einen Erker und auf der lärmabgewandten Westseite einen großen Balkon oder eine Loggia mit Ausblick zum Park. Die Zimmeraufteilung berücksichtigt mehr privat und mehr gesellig genutzte Räume. Der private Bereich liegt geschützt im Nordosten bzw. im Südosten der Wohnungen. Wohn-, Ess- und Kochbereiche können flexibel geöffnet und dem Wohnraum zugeschaltet oder von ihm abgetrennt werden. Die Badezimmer können zusätzlich mit einer Dusche und einem weiteren WC ausgestattet werden. Die ca. 2 m2 großen Abstellräume können zum Gästeduschbad umfunktioniert werden. Die Tiefgarage verfügt über 31 Stellplätze und die Abstellräume für 28 Woh- © Cordelia Ewerth aufgrund seiner leicht erhöhten Lage eine kleine Rampe bis zum Eingang, so dass das Treppenhaus barrierefrei zugänglich ist. Etwas südlich von diesem Hauseingang befindet sich direkt von der Straße aus die Zufahrt zur Tiefgarage. nungen sowie Fahrradstellplätze, Kinderwagenraum und Hausanschlussräume und ist über das Treppenhaus mit Aufzug sowie die Tiefgaragenrampe erreichbar. www.lrw-architekten.de 17 11.000 qm, 396 Marken, 7 Etagen, 28 Stores 100 % Designvielfalt stilwerk Hamburg / Große Elbstraße 68, am Fischmarkt / 20767 Hamburg Mo. – Fr. 10 – 19 Uhr, Sa. 10 – 18 Uhr, So. 13 – 18 Uhr Schautag / www.stilwerk.de Stadtentwicklung Stadtstruktur weiterbauen Fotos: Carsten Brügmann Neues Wohnen in der Innenstadt Die Entwicklung des innerstädtischen Quartiers in der Nähe des Michels durch das Architekturbüro KBNK Architekten bietet eine große Vielfalt an Wohnungen im gewachsenen Kontext. Durch das Nebeneinander von Bestand und Moderne schafft das Viertel zwischen Ludwig-Erhard-Straße, Englischer Planke und Zeughausmarkt einen neuen Baustein in den gewachsenen Strukturen. Die beiden Neubauten mit insgesamt 57 Wohneinheiten verknüpfen Alt und Neu und bauen die Stadtstruktur an diesem Ort zeitgemäß weiter. An der Gerstäckerstraße bilden zwei neue Baukörper einen innenstädtischen Gartenhof von großer Qualität. Die Proportion und die gewählte einheitliche Formgebung, die einer Pixelstruktur entspricht, sollen die verschiedenen Funktionsbereiche und Nutzungsansprüche so miteinander verschmelzen, dass im Hof eine größtmögliche Weite suggeriert wird. Die Maßstäblichkeit des Gebäudeensembles passt sich den umliegenden Nachbargebäuden an und unterstützt die Verzahnung von Alt und Neu zu einem harmonischen Ganzen. Der Entwurf bietet somit eine dem Standort entsprechende gegliederte Kubatur, 19 Stadtentwicklung ausgehend von sechsgeschossigen Gebäuden sind Teilbereiche sowohl fünf- als auch viergeschossig ausgeführt worden. Ein nachhaltiges Konzept auch im Hinblick auf Gebäudetechnologie wird der Grundstein für das zukünftige Miteinander im Quartier sein. Analog zu den lebendigen Strukturen des Viertels bieten die Neubauten ein vielfältiges Wohnungsangebot für unterschiedliche Bedürfnisse. Die Ausrichtung zum grünen Innenhof spiegelt sich in der Grundrisstypologie und in der Ausformulierung der Fassaden wieder. Großzügige Balkone, Loggien und Mietergärten im Erdgeschoss schaffen für die Bewohner ein hohes Maß an Wohnqualität. Durchgesteckte, fließende Grundrisskonzepte ermöglichen eine Vielzahl von unterschiedlichen Wohnungszuschnitten, die flexibel an die jeweilige Lebenssituation angepasst werden können. Die Wohnungen organisieren sich um einen Treppenhauskern, die Sanitärzonen liegen überwiegend an den Außenwänden, der Wohn- und Küchenbereich kann wahlweise getrennt oder verbunden werden, schaltbare Räume und flexible Trennwände ermöglichen den Bewohnern vielseitige Nutzungsvarianten. durch die vorgelagerten privaten Gärten und die Anordnung von Spielflächen in den halböffentlichen Zonen zwischen den Baukörpern wird ein qualitätsvolles Wohnen in der Stadt unterstützt. Das Zusammenspiel zwischen Architektur, Einbindung im Quartier und Identifikation der zukünftigen Bewohner ist maßgeblich für eine gelungene Nachbarschaft. Mit der zurückhaltenden Gestaltung der Außenanlagen und der Schaffung von Wegebeziehungen, den Einsatz von Mauern und Hecken, www.kbnk.de 20 SEEREISEN GANZ NACH IHREM GESCHMACK JETZT DEN NEUEN KATALOG 2014 BESTELLEN! Klassisch, elegant und doch zeitgemäß. Mit der Q UEEN M ARY 2, Q UEEN E LIZABETH und Q UEEN V ICTORIA bittet Cunard zu unvergesslichen Transatlantik-Passagen, Schnupperreisen und Kreuzfahrten zu spannenden Destinationen. Lassen Sie sich von der Routenvielfalt begeistern und sobald Sie an Bord gehen, werden Sie das ganz besondere Cunard Flair spüren. Ob Entspannung, Unterhaltung oder sportliche Aktivitäten – Sie werden es finden. Sie sind herzlich willkommen, die einzigartige Welt der Cunard Seereisen selbst zu entdecken. Beratung und Buchung in jedem guten Reisebüro oder telefonisch unter +49 (0)40 415 33 555 Kataloganforderung unter +49 (0)40 500 69 300 oder unter www.cunard.de Gewerbliche Bauten Referenz an die Hamburger Bautradition Neue DB-Zentrale in der City Süd eingeweiht Die City Süd ist ein beliebter Standort für Unternehmen. Er profitiert von der Nähe zur Innen­ stadt und HafenCity, guter verkehrlicher Anbindung und den Wasserlagen an den Kanälen. Der Stadtteil Hammerbrook, der durch den Feuersturm des 2. Weltkrieges nahezu vollständig zerstört wurde, war eines der am dichtesten besiedelten Wohnquartiere Hamburgs und durch die Hafennähe industriell geprägt. Der Mittelkanal war die Hauptachse des umfangreichen Wasserverkehrsnetzes, das heute für die zukünftige Weiterentwicklung des Stadtteils besonderes Potential bietet. Der Büroneubau wurde vom Braunschweiger Büro von KSP Jürgen Engel Architekten errichtet, das ein maßgeschneidertes Gebäude für die besonderen Bedürfnisse der Bahn entwickelte. Der neue Standort in der City Süd bietet auf sieben Geschossen Raum für rund 950 Arbeitsplätze. Die bislang über die Stadt verstreuten Tochtergesellschaften und Unternehmensbereiche werden im neuen Bürogebäude in der City Süd zusammengeführt. 22 Fotos: Oliver Heissner, Hamburg Gewerbliche Bauten Der Neubau mit dem Namen Hammerbrook Höfe öffnet sich nach Süden in Richtung Mittelkanal. Die gewählte Kammstruktur des rund 110 m langen Baukörpers bestimmt die interne Organisation des Bürogebäudes und ermöglicht eine natürliche Belichtung aller Arbeitsplätze sowie Ausblicke in begrünte Höfe und in Richtung Wasser. Alle Bereiche des Hauses werden durch die „Magistrale“, eine zentrale Erschließungsachse, auf kurzem Wege erreicht. Im Erdgeschoß befinden sich auch leicht zugänglich die Bereiche, die gemeinschaftlich genutzt werden oder Publikumsverkehr haben. Die Büros in den Obergeschossen sind sowohl als offene Bürolandschaft als auch als Zellenbüros konzipiert. Dachterrassen und begrünte Höfe sorgen für eine hohe Aufenthaltsqualität. Ein Vorplatz mit Freitreppe zur Uferpromenade leitet die Besucher zum Haupteingang mit repräsentativer Eingangshalle. Die horizontalen Fensterbänder prägen die Fassade und erinnern an die Klassische Moderne. Das rotbraun-violett gebrannte Ziegelmauerwerk, das Sockel und Brüstungen verkleidet, ist eine Referenz an die Hamburger Bautradition. Vorbildlich ist der Neubau auch in Bezug auf die Nachhaltigkeit. Er soll die Zertifizierung in Silber der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen erhalten. www.ksp-architekten.de 23 Montana, das sind 42 Grundelemente, 4 Tiefen und eine Farbpalette mit 49 Farben und Oberflächen. Lassen Sie sich in Hamburg inspirieren bei: decorazioni.de sleepingdogs.de m04.de connikotte.com Stadtentwicklung 360° Lokstedt Fotos: Alexandra Czerner Ökologische Moderne mit soziologischem Fokus Das neue Quartier trägt den Namen 360° Lok­ stedt und beschreibt sehr gut den umfassenden Ansatz der Architekten Alexandra Czerner und Jürgen Göttsch, die es auf der Basis des von ihnen entwickelten „Gender-Mainstreaming Konzeptes für Stadtquartiere“ entworfen und gebaut haben. Das Quartier umfasst 250 Wohneinheiten in einer Mischung von Eigentum und Miete. 140 Wohneinheiten wurden als genossenschaftliche Mietwohnungen errichtet, ergänzt durch 80 Wohneinheiten in Eigentumswohnungen und Stadthäusern. Dieses vielschichtige Angebot führt zu einer differenzierten Durchmischung für Generationen übergreifende Nutzergruppen. Das Projekt setzt neue Maßstäbe, indem es die Bewohnerinnen und Bewohner bei der Bewältigung ihres Alltages unterstützen kann und eine geschlechtersensible Perspektive im Sinne von „gender mainstreaming“ einnimmt, also auf die Gleichberechtigung von Mann und Frau und dabei besonders die Gleichzeitigkeit von Berufs- und Kinderlebensphasen fokussiert. 25 Stadtentwicklung Das städtebauliche und architektonische Konzept des Quartiers bildet also die Grundlage für die Förderung von Nachbarschaft und die Aktivierung von menschlichen Ressourcen im gegenseitigen Interesse. Das Fundament für eine kreative Mischung von Wohnen und Arbeiten wurde geschaffen und bildet die essentiellen Eckpfeiler des Konzepts. Ein Intranet verbindet alle Bewohner miteinander. Die Nachbarschaftsplattform regelt das Angebot und die Nachfrage für die individuelle Organisation des Alltags. Die durch die Anordnung der Gebäudekörper entstandenen Innenhöfe schaffen kleinteilige intime und kommunikative Räume, das altersgerechte, schwellenfreie Fußwegesystem ist eng vernetzt. Die grüne Mitte dient als zentraler Platz, ein Ort der persönlichen Begegnung, auch für den direkten Austausch von nicht digitalen Nachrichten. Mit dem KfW-Effizienzhaus 40 Energiestandard der Gebäude und dem Holz-Pellets-Blockheizkraftwerk ist das Quartier vollständig CO 2 neutral. Der schützenswerte Baumbestand ist integraler Bestandteil der naturnah angelegten Freianlagen, die auf Basis des Wettbewerbsentwurfes von czerner göttsch architekten gestaltet und in der Realisierungsphase von den Landschaftsarchiteken Becker-Nelson weitergeplant wurden. 26 Die Grundrisse der Wohnungen bieten vielfältige Optionen für die unterschiedlichsten Lebenssituationen, auch für das Kombinieren von Arbeiten und Wohnen. Für die Sicherung der vielschichtigen Qualität des Wettbewerbsentwurfs, hat sich frühzeitig als Grundlage des BebauungsplanVerfahrens eine bezirkspolitisch parteienübergreifende und behördliche Planungsgruppe des Themas angenommen und das Projekt auf vorbildliche Weise politisch geleitet. www.czernergoettsch.de Marazzi. Dein Raum. „Progetto Triennale“, die Fliesen im Design der 60er Jahre von Gio Ponti und Alberto Rosselli für Marazzi und das neue Feinsteinzeug TreverkSign, für Räume mit großer Ausdruckskraft. PH. ANDREA FERRARI www.marazzi.it/de MARAZZI SHOWROOM HAMBURG FRIEDRICH-EBERT-DAMM 145 (ZUGANG ÜBER AM STADTRAND) 22047 HAMBURG TEL. 040-36196908 Freizeitanlagen Tradition und Innovation Fotos: Philipp Neise (geising + böker gmbh) Ein neues Zuhause für Pinguine und Eisbären Hagenbecks Tierpark wird von Jung und Alt geliebt. Ab 1907 hat Carl Hagenbeck im Stadtteil Stellingen erstmals sein Konzept eines naturnahen Tierparks umgesetzt, das dann weltweit zum Vorbild wurde. Dank behutsamer Modernisierung hat der Tierpark seine ursprüngliche Gestalt bewahrt. So bilden Tradition und Innovation die beiden Eckpfeiler für das Wiederaufbaukonzept des berühmten Eismeerpanoramas, mit dem die Architekten vom Büro geising + böker Architekten BDA beauftragt wurden. Sie zeichneten bereits für den großartigen Neubau des Elefantenhauses verantwortlich. Die denkmalgeschützte Anlage des Eismeers war baufällig und wurde durch einen Neubau an gleicher Stelle ersetzt. Neben der Optimierung der baulichen und funktionalen Abläufe hinter den Kulissen und der Übererfüllung strengster EU-Richtlinien zur artgerechten Tierhaltung, stand das Ziel im Vordergrund, dem Besucher, in eindrucksvoller Form die Schönheit und Faszination der Lebensräume an Nord- und Südpol nahe zu bringen. 28 Mit dem Hintergrund der Idee einer Expedition durch die unterschiedlichen Habitate vieler arktischer und antarktischer Bewohner wird der Besucher durch eine Vielzahl neu gestalteter Gehege geführt. Ihre Abfolge basiert auf historischer Grundlage. Die neue Anlage wurde geschickt in den Rundgang des Tierparks integriert. Das neue Eismeer ermöglicht nun beeindruckende Einblicke in aufwendig gestaltete Unter- und Überwasserwelten sowohl draußen im freien Gelände als auch im wettergeschützten Innenbereich der Anlage. Freizeitanlagen Für die neuen Bewohner des Eismeerpanoramas und die Besucher wurde alles nur denkbare unternommen, um die Lebensräume an Süd- und Nordpol so detailliert wie möglich nachzuahmen. Technische Innovationen, wie eine CO2-neutrale Kühlung durch Geothermie wurden eingesetzt. Bis ins kleinste Detail bilden typische arktische und antarktische Felsformationen den geologisch korrekten Hintergrund für das Leben der Tiere aus der Polarregion. In der 8.000 m2 großen Anlage finden Eisbären, Seelöwen, Kegelrobben und verschiedene Pinguinarten naturnahe Bedingungen vor. Papageitaucher, Küstenseeschwalben, Trottellummen und andere arktische Seevogelarten bevölkern die Seevogel-Voliere im Herzen der Anlage. Die Walrossdame Neseyka ist der Star des Eismeers und gehört zur neuen Walrossherde. Deren Chef ist der Walrossbulle Odin, 1800 kg schwer und ein echter Nordmeer-Pascha. Ihr neuer Lebensraum scheint ihnen zu gefallen. Gleich beim ersten Bad verweigerten die Walrosse die Rückkehr in den Stall und verbrachten ihre erste Nacht schwimmend unter dem Hamburger Sternenhimmel. Ein innovatives Informationskonzept bietet dem interessierten Besucher – weit über das beeindruckende visuelle Erlebnis der Tierwelt hinaus – Hintergrundwissen zu Themen aus Zoologie, Biologie und Ökologie. www.geising-boeker.de 29 Architektur Erfrischung mit Ausblick Fotos: Jochen Stüber Eiscafé in exponierter Lage am Hafenrand Fast wie ein Leuchtturm steht hoch auf der schützenden Deichmauer der Hamburger Innenstadt das kleine, aber feine Eiscafé Minah und bietet grandiose Ausblicke auf eine ganze Reihe echter Hamburgensien. Mit Nikolaifleet, Binnenhafen und Zollkanal hat man wichtige Etappen der Hafenentwicklung zu Füßen, die Speicherstadt gegenüber ist der Stolz der Hamburger Kaufleute, dann ragt die Elbphilharmonie hoch hinauf und an der Kehrwiederspitze schließlich folgt das Fernweh dem Lauf der Elbe. Das nach Süden orientierte Gebäude für die kleine Auszeit vom Alltag entstand nach den Plänen von Renner Hainke Wirth Architekten und liegt gut einen Meter über dem Kajen, wie hier die Strasse entlang des Elbufers heißt. Die geschwungene Gestalt des Gebäudes entwickelt sich aus der Form der vorhandenen Kaimaueranlage. Eine raumhohe umlaufende Glasfassade öffnet den filigranen Stahlbau in alle Richtungen. Zur Straße hin ist die Fassade als Festverglasung aus­geführt worden und mit einem Wellenmotiv 30 be­d ruckt, das gestalterisch die Nähe des Pavillons zum Wasser aufgreift. Die Bedruckung der Glasflächen wird nach oben immer transparenter und schirmt damit den höher sitzenden Besucher zur geschäftigen Straße hin ab, lässt aber dennoch ungehinderte Blicke von innen nach außen zu. In Richtung der Elbe und des Elbuferwanderwegs läßt sich die Glasfassade des Gebäudes mittels Architektur einer 3,60 m hohen Ganzglas-Schiebetüranlage komplett öffnen, die Grenze zwischen außen und innen scheint aufgehoben, mit allen Sinnen kann dann das Umfeld erlebt werden. Da die massive Flutschutzmauer auf der Promenade direkte Blicke vom Café auf das angrenzende Hafenbecken behinderte, haben die Architekten im Innenraum ein 95 cm hohes Podest für die Tische und Stühle der Gäste konzipiert: Wahre Logenplätze für freie Sicht auf Wasser und Hafen! Rückwärtig und kompakt angeordnete Nebenräume für die Toiletten, die Küche und das Lager sowie der Eistresen bilden den zentralen, aussteifenden Kern des Gebäudes. Die Farbwelt des Gastraumes ist kühl und frisch in weiß gehalten, die klare, lichte Möblierung unterstützt diese Wirkung. Als Kontrapunkt regt dagegen das für den Tresenbereich gewählte fruchtige Lila die Sinne an. Das Eiscafé musste in einem sehr engen Budgetrahmen realisiert werden, was durch die intensive und gute Zusammenarbeit von Bauherr und Architekten mit viel persönlichem Einsatz von beiden Seiten auch gelang. Das kleine Café heißt Minah. Das ist arabisch und bedeutet Hafen. Der Name ist also Programm. www.rhwarchitekten.de 31 architektur Wunderbare Welt des Holzes Von der Industriehalle zum exklusiven Showroom In nur neun Monaten Planungs- und Bauzeit verwandelten die Architekten Albert Köberl und Alfons Döringer eine bestehende Industriehalle in das Holzforum Hamburg. Es ist ein Showroom, der vom NetzwerkHolz, einer Qualitätsinitiative von Handel und Handwerk, betrieben wird. In neun Ausstellungsbereichen auf 3.300 m2 Fläche werden hochwertige Werkstoffe und Bauteile für Innenausbau und Holzbau gezeigt. In einer sorgfältig zusammengestellten Selektion bewährter Klassiker und innovativer Materialideen entstand ein einzigartiger Ort für Holz und Holzwerkstoffe. Die beiden Architekten ließen sich von der nüchternen Kargheit der ehemaligen Lagerhalle inspirieren. Lackierte Betonböden verstärken den industriellen Loft-Charakter und stehen in einem reizvollen Kontrast zu den Ausstellungskuben, in denen die Materialien jeweils als Raum im Raum präsentiert werden. Das neue Gebäude ist dadurch zu einem Erlebnisraum mit ganz eigener Atmosphäre geworden, der unterschiedlichen Situationen und Nutzungen gerecht wird. 32 Schon der Eingang zur Ausstellung mit einer Übersicht über die Bereiche ist ein klares Bekenntnis zum Werkstoff Holz und bietet auf Monitoren einen Blick auf stimmungsvolle Wald­ ­landschaften. Die Ausstellungskuben sind Uförmig angeordnet und verschiedenen Themen gewidmet. Der „EchtholzKubus“ zeigt raumfüllende Edelholz-Banderolen, der „ArchitektenKubus“ präsentiert innovative Materialien für den Innenausbau und der „DekorKubus“ wartet mit ungewöhnlichen Ideen für die Raumausstattung auf. Zusätzlich gibt es hier Bemusterungstische mit großzügiger Arbeitsfläche und zwei Lichtstufen – Tageslicht und Kunstlicht. Fotos: koeberl doeringer architekten Eine besondere sinnliche Erfahrung ermöglicht der „Wald“, ein Raum voller Bäume. Und jeder Stamm erzählt seine ganz eigene, unverwechselbare Geschichte mit den Lichtspielen, Klängen und Düften eines echten Waldes. Davor liegt die Plaza zum Sitzen, Staunen und Ausruhen. Sie wird auch für Veranstaltungen und Vorträge genutzt, wie das gesamte Holzforum auch als exklusive Eventlocation genutzt werden kann. Das „Haus der Möglichkeiten“ zeigt in zehn Stufen die vielfältigen Möglichkeiten Holz im Haus, am Haus, auf der Terrasse zu verwenden: Vom Aufbau bis zur Fassadenschalung, in Ständerbauweise und in Massivholzbauweise. Ein architektur großer Bemusterungstisch gibt auch hier einen Überblick über weitere Fassaden und Konstruktionsmaterialien. Die Themen Tür und Boden werden umfassend behandelt, über 70 Türen und 84 Böden könnten die Wahl zur Qual machen. Als kleine Entscheidungshilfe ist alles nach Stilen und Ausstattungen geordnet. Dabei sind die Türen durch Herausschieben direkt vergleichbar: ob schlichte Wohnraumtür, Designmodell oder Türen für denkmalgeschützte Gebäude bis zu speziellen Funktionstüren mit Schallschutz, Brandschutz oder Öffnungs-Elektronik. Dazu gibt es eine große Auswahl an Beschlägen. Die Bodenmuster reichen von Laminat über Korkboden bis zu Fertigparkett mit edlen Oberflächen. Sie sind so groß, dass man sie bündig vor die Türen legen kann. Außerdem präsentieren fünf Bodenbanderolen innovatives Design und pflegeleichtes Material. Drei Besprechungsnischen erleichtern Planen und Beraten. In der Lounge stehen weitere ruhige Arbeitsnischen zur Verfügung – und die Holzbibliothek mit über 600 Mustern. So bietet das mehrfach mit nationalen und internationalen Designpreisen ausgezeichnete Holzforum Architekten, Innenarchitekten, Planern und Designern Inspiration und dient als Werkstofffundus für die eigene Kreativität. Für private wie öffentliche Bauherren fungiert das Holzforum als Beratungsraum zum Einsatz der ausgestellten Hölzer, Holzwerkstoffe und innovativen Materialien. Darüber hinaus lassen sich hier Kontakte knüpfen zu besonders qualifizierten Zimmerern, Holzbaubetrieben, Tischlern und Innenausbauern. www.koeberl-doeringer.com www.netzwerkholzforum.de 33 InnenArchitektur Ein kleiner Raum wird groSS Vom Spitzboden zum lichtdurchfluteten Studio Fotos:Velux Deutschland GmbH Das Hamburger Reihenhaus aus den 1970er Jah­ ren wurde vom Berliner Architekturbüro DODK energetisch saniert und modernisiert. Im ersten Bauabschnitt wurde das Erdgeschoss umgebaut und im zweiten Schritt das Dachgeschoss. Hier gelang den Architekten die Verwandlung des Spitzbodens in ein lichtdurchflutetes Studio mit einer Galerie, das nun als Rückzugsort genutzt wird und durch seine außerordentliche Raumund Wohnqualität das gesamte Haus aufwertet. Indem der Dachraum durch einen Luftraum mit dem ehemaligen Spitzboden verbunden wurde, entstanden spannende Raumgeometrien und Blickbeziehungen. Die freiliegenden Kehlbalken-Paare werden offensiv als Gestaltungselemente genutzt und strukturieren den fast fünf Meter hohen Raum. Der Charakter des Raumes wird maßgeblich durch den Einfall von Tageslicht durch die Dachfenster auf beiden Seiten des Satteldachs bestimmt. Sie werden zum entwurfprägenden Element und bieten großartige Ausblicke auf die wechselnden Wolkenlandschaften am Tag oder die Sternbilder des Nachthimmels. Das ausgeklügelte Licht34 konzept wird durch die künstliche Beleuchtung in Lichtvouten vervollständigt, diese wurden im First und zwischen den Kehlbalken angeordnet. Durch die Zweigeschossigkeit fällt das Tageslicht entlang der Wände bis in das untere Geschoß. Das Farbkonzept arbeitet mit leuchtend gelbgrünen, im Obergeschoß lackierten Oberflächen und verbindet Elemente wie Brüstungen und Schiebe­ paneele zu einem eingestellten architektonischen Körper. Die Schiebeelemente im Erdgeschoß sind aus dem Mineralwerkstoff Corean hergestellt und InnenArchitektur konnten damit sehr dünn ausgeführt werden. Zusammen mit der homogenen Behandlung von Oberflächen und Materialien zeigt dies, wie raffiniert die Architekten bis ins kleinste Detail mit Raum und Volumen umgingen. Das fand auch die Jury des Velux-ArchitektenWettbewerbs 2012, die diesen Dachumbau mit dem 2. Preis auszeichnete. Die Jury begeistert dabei der bewusste und gut detaillierte Umgang mit den engsten räumlichen Vorgaben unter Ausnutzung sämtlicher Möglichkeiten bis hin zum gestalterischen Detail: „Einbauten und Anschlüsse sind gut durchdacht und präzise gestaltet. Die Velux-Dachfenster sind ein enormer Gewinn für das minimale Volumen des Spitzbodens und werten diesen zu einem vollständigen Raum auf. Um diese Wirkung von Leichtigkeit und Helligkeit zusätzlich zu steigern, wurden trotz beengter Fläche nicht alle Raumreserven genutzt, sondern bewusst als Luftraum verschenkt“. www.dodk.net 35 InnenArchitektur Kochen als Erlebnis Fotos: BSH/VON M Inszenierung von Markenwelten Die Firma BSH Bosch und Siemens Hausg­eräte GmbH beauftragte das Architekturbüro VON M, für ihre Vertriebszentren in Hamburg und Essen Trainings- und Tagungscenter für Fachhändler zu konzipieren. In den neuen, jeweils rund 1.000 m 2 großen Räumlichkeiten finden Produkt- und Verkaufstrainings für Kunden der Marken Bosch, Siemens und Neff statt. Orientiert an diesen unterschiedlichen Markenwelten wurden drei autarke, differenziert gestaltete Schulungsbereiche mit voll ausgestatteten Küchen und Präsentationsflächen für Einzelgeräte entwickelt. Im Zentrum der Trainingscenter befindet sich der den eigentlichen Markenwelten vorgelagerte, gemeinsame Kommunikationsbereich in Form einer langen Tafel, an der nach den Schulungen gemeinsam gespeist und ausgiebig geredet werden kann. Ein Vortragsraum für bis zu 70 Personen, der in der Nähe des Eingangsbereichs liegt, kann dem Kommunikationsbereich für größere Veranstaltungen zugeschaltet werden. Die Räume der drei Markenwelten lassen sich 36 mit Hilfe von großflächigen Falt-Schiebewänden zum Essbereich hin öffnen oder schließen, so dass je nach Trainingssituation und Kunde die Aufmerksamkeit zielgenau auf die entsprechende Marke gelenkt werden kann, während die beiden anderen ausgeblendet werden. Die vielfältig miteinander kombinierbaren Markenwelten und Kommunikationsbereiche schaffen großzügige Raumbeziehungen und ermöglichen eine maximale Flexibilität für unterschiedliche Trainings- und Kundenveranstaltungen. InnenArchitektur Entsprechend dem Wunsch des Bauherrn, die emotionalen Werte der Marken verstärkt zu inszenieren, wurden in den edel und freundlich gestalteten Räumen nur ausgewählte, hochwertige Materialien verwendet, die dem Anspruch der BSH an Qualität und Innovation gerecht werden. In enger Abstimmung mit den jeweiligen Marken wurden für die einzelnen Bereiche Bosch, Siemens und Neff unterschiedliche Materialkonzepte entwickelt, die die jeweilige Markenphilosophie unterstreichen und stärken. Die allgemeinen, übergeordneten Bereiche wurden bewusst neutral gestaltet, um nicht mit den Markenwelten in Konkurrenz zu treten, sondern sie räumlich und atmosphärisch zu ergänzen. Lasierte Holzoberflächen als warme, natürliche Materialien mit hoher haptischer Qualität wurden mit eher kühlen, technisch anmutenden Edelstahlflächen und glatten, hochwertig lackierten Elementen kombiniert und mittels präziser Details zueinander gefügt. Verdeckte Beschläge und technische Komponenten sorgen trotz der hohen Installationsdichte für eine angenehme und ruhige Atmosphäre in den Trainingsbereichen, die damit das Erlebnis Kochen in den Mittelpunkt jeder Veranstaltung stellen. www.vonm.de 37 Stadtentwicklung Arbeiten in besonderer Atmosphäre Neues Büroquartier in Harvestehude Der „Campus am Mittelweg“ ist Teil des Wohnund Businessquartiers „Sophienterrassen“ in dem renommierten Hamburger Stadtteil Harvestehude. Eine hanseatisch repräsentative Adresse, die Unternehmen aus der Mode- und Medienbranche, Rechsanwälte, Architekten und Ärzte schätzen. Das Gebäudeensemble „Campus am Mittelweg“ umfasst drei moderne Neubauten sowie die historische Villa im traditionellen Harvestehuder Stil am Mittelweg. Der Park der Harmonie bildet den Eingang zu diesem Quartier. Die vier Gebäude umfassen eine Nutzfläche von insgesamt über 6.000 m² mit einer Fläche von ca. 590 m² bis ca. 1.900 m² pro Gebäude. Die Solitäre des neuen Büroquartiers zeichnet eine klare Struktur der Fensterfassaden aus. Bodentiefe Fenster auf sämtlichen Gebäudeseiten und eine lichte Raumhöhe von 3 m schaffen eine außerordentliche Helligkeit und angenehme Transpanrenz in allen Ebenen der Gebäude. Besonderes Highlight: die Staffelgeschosse verfügen über großzügige Dachterrassen, die einen atemberaubenden Panoramablick bieten. 38 Quelle: Frankonia Projektentwicklung/Abbildungen CADMAN/Fotografie Klaus Frahm Beispiel Raumaufteilung Stadtentwicklung Eine durchdachte Gebäudestruktur bietet flexible Aufteilungsmöglichkeiten für die Nutzer ab einer Flächengröße von 180 m². Die Umsetzung individueller Flächenkonzepte und ein hochwertiger Ausbaustandard in Abstimmung mit dem mieterspezifischen Anforderungsprofil bietet jedem Mieter die Möglichkeit, seine Unternehmensphilosophie räumlich nach seinen Wünschen umzusetzen. Ob Großraumbüros, kleinteilige Strukturen oder Kombizonen – im Campus am Mittelweg passt sich die Gestaltung des Grundrisses ganz einfach den Anforderungen des Nutzers an. Für ein angenehmes Raumklima sorgt die Ausstattung mit Betonkernaktivierung in Kombination mit einer Be- und Entlüftung sowie außenliegendem Sonnenschutz. Ausreichend Parkmöglichkeiten sind in der Tiefgarage insgesamt 89 Stellplätze vorhanden mit direktem Zugang zu den Bürogebäuden. Das Quartier „Campus am Mittelweg“ und „Sophienterrassen“ ist eine Projektentwicklung der Frankonia Eurobau Projektentwicklung GmbH. Um die Individualität bezüglich Raumplanung und Ausstattung zu veranschaulichen, wurde ein Show-Office von ca. 434 m² eingerichtet, das komplett ausgebaut die Umsetzung verschiedener Raumkonzepte und Ausbauqualitäten präsentiert und von Interessenten besucht werden kann. (Terminvereinbarung unter: [email protected]). www.campusammittelweg.de www.frankonia-eurobau.de 39 Stadtentwicklung Stimmiges Ensemble aus Alt und Neu In Hamburg-Langenhorn entstehen 450 neue Wohnungen Durch ein Auschreibungsverfahren hat die Patrizia Immobilien AG Anfang 2012 den Zuschlag für ein Entwicklungsgrundstück in Hamburg-Langenhorn erhalten. Das Kerngebiet des früheren Krankenhausgeländes Ochsenzoll umfasst nahezu 110.000 m2 Fläche. Die auf diesem Areal geplante Projektentwicklung „Unter den Linden“ sieht zum einen die Umnutzung der denkmalgeschützten ehemaligen Bettenhäuser des Krankenhauses in modernen Wohnraum vor und zum anderen die Errichtung von Wohnneubauten. Drei verschiedene Architekturbüros aus Frankfurt, Aachen und Hamburg, die bei einem von der Patrizia und der Stadt Hamburg veranstalteten Architekturworkshop gefunden wurden, realisieren jeweils einen Teilabschnitt der Neubauplanung. Die Konservationsplanung für die denkmalgeschützten Bestandsgebäude wurde außerhalb des Workshops an ein Architekturbüro in Hamburg vergeben. Insgesamt sollen bis 2015 rund 450 Wohnungen entstehen. Jürgen Kolper, Geschäftsführer der Patrizia Projektentwicklung GmbH, sieht darin eine große Chance, neue Im40 Visualisierungen: KadaWittfeld, Raumwerk Stadtentwicklung pulse am Hamburger Wohnungsmarkt zu setzen: „Eine so pulsierende, wirtschaftlich attraktive Stadt wie Hamburg wird immer Menschen anziehen. Die Schaffung von neuem Wohnraum – wie wir es mit ‚Unter den Linden’ vorhaben – ist und bleibt deshalb ein grundlegendes Thema in der Hansestadt, und wir freuen uns, ein Teil dieses Prozesses zu sein.“ Auch die Stadt Hamburg wertet das Projekt positiv: „ In meiner Funktion als Oberbaudirektor begrüße ich es, dass wir auf dem Gelände in Hamburg Langenhorn nicht nur neuen Wohnraum schaffen, sondern dass dies auch noch unter dem Erhalt sowohl der stadtbildprägenden Bestandsgebäude als auch der denkmalgeschützten, großzügigen Gartenanlage realisiert wird“, so Prof. Jörn Walter. „Der Bezirk Hamburg-Nord verfügt glücklicherweise über ein recht großes Potenzial im Bereich des Wohnungsbaus“, ergänzt Harald Rösler, Leiter des Bezirksamtes Hamburg-Nord, „und wir sehen es als unsere Aufgabe, dieses auch möglichst optimal zu nutzen.“ Das Konzept für das Gelände sieht vor, die zu revitalisierenden Bestandsgebäude in Wohnraum umzunutzen und diese zusammen mit den Neubauten als ein harmonisches Ganzes erscheinen zu lassen, das architektonische Grenzen von „Gestern und Heute“ auflöst. www.patrizia.ag 41 «Mit Kunst grillieren.» dEsIGN a N dR E as R EICH l I N pat EN t I ERt W W W. F E U E R R I NG.C H Garten und Landschaft Kiefer als Leitthema Fotos: Garten von Ehren Dachterrasse lädt zum Chillen in der Sonne ein Der Eigentümer der 60 m2 großen Dachterrasse, die sich in Hamburg-Harvestude mit Blick auf die Alster befindet, hatte bereits recht genaue Vorstellung von den Dingen, die er haben wollte. So sollte die Bepflanzung gezielte Akzente setzen, dabei jedoch den Blick zur Alster nicht versperren. Außerdem wünschte er sich gemütliche Loungemöbel, die zur Architektur des Gebäudes passen und den gewohnten Komfort aus dem Innenbereich nach Außen bringen sollten. Da die Dachterrasse nach Süden ausgerichtet ist, war die Pflanzenwahl begrenzt. „Nur wenige immergrüne Pflanzen fühlen sich im Pflanzgefäß in einer solch permanent windigen und sonnigen Umgebung ganzjährig wohl“. erklärt Johannes von Ehren. „Hinzu kommt, dass die weiße Fassade das Sonnenlicht zusätzlich reflektiert.“ Somit wurde die Kiefer, die sich in voller Sonne am wohlsten fühlt und sehr hitze- und frostresistent ist, zum Leitthema. Flache Bergkiefer präsentieren sich in hohen, schmalen Gefäßen und bilden den passenden Rahmen für den aus Japan importierten Gartenbonsai, eine blaue Mädchenkiefer, der zum Blickfang der Terrasse geworden ist. Bei den Lounge Möbeln wurden die Serien Basket und Harp aus dem Hause Roda gewählt. Das italienische Design harmoniert optimal mit der Architektur des Gebäudes und ist zudem äußerst praktikabel. So können die Sitzkissen dank einer speziellen Bearbeitung auch bei Regen im Freien verbleiben. Darüber hinaus sind sie sehr bequem und wirken durch die Bespannung transparent. www.garten-von-ehren.de 43 © Maren Wohlers Architektur Ausstellung zum Mitmachen Das Agrarium zeigt, wie Lebensmittel heute und früher hergestellt wurden Fotos: Maren Wohlers, rutsch+rutsch Seit 2008 unterstützte das Architekturbüro Rutsch und Rutsch die Entstehung des Agrariums und war auch maßgeblich an der Entwicklung des Namens beteiligt. Gemeinsam konnten Bauherr und Architekturbüro die Beantragung der Förder­ mittel positiv abschließen, das Innen­raumkonzept des Gebäudes aufstellen sowie die Konzeption und hieraus die Gestaltung der neuen Dauerausstellung entwickeln. Zudem konnte in enger Zusammenarbeit mit dem Museumsteam vom Kiekeberg ein Gestal­tungs- und Ausführungskatalog für die Umsetzung konzipiert werden. 44 © rutsch+rutsch Der Landkreis Harburg und das Freilichtmuseum am Kiekeberg haben in dem von den Architekten Frenzel und Frenzel erbauten Freilichtmuseum „Agrarium“ – ein interaktives Schaumagazin zur Land- und Ernährungswirtschaft verwirklicht. Auf einer Ausstellungsfläche von rund 3.000 m2 ist eine neue Ausstellungswelt über die Herkunft unserer Nahrungsmittel in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft entstanden, die im Mai 2012 eröffnet wurde. Doch bevor sich die Tore für Interessierte öffnen konnten, musste zunächst eine Menge geplant und entwickelt werden. Dabei wurden die Entwürfe systematisch mittels Prototypen hinsichtlich der Wirkung und Machbarkeit überprüft. Darüber hinaus unterstützte das Architektenduo bei Ausschreibungsfragen und steuerte wichtige Kenntnisse über Ausstellungstechnik und Beleuchtung bei. Der inhaltliche Fokus des Agrariums liegt auf der Ernährung, wobei von der Frühzeit bis zum Genfood und vom Anbau bis zur Lehrküche viele Facetten beleuchtet werden. Neu und ungewohnt sind hierbei die Gestaltung und Vermittlung der Inhalte, da das Agrarium in dieser Hinsicht neue Wege geht. Mit dem Agrarium wird erstmals in Deutschland Landwirtschaft und Ernährung in einem Zusammenhang dargestellt. Hier greifen die Themen ineinander, die jeder aus dem Alltag kennt: Die Verarbeitungswege – vom Acker in die Tütensuppe, vom Euter bis zum Joghurt – Verpackungen, Zusatzstoffe, Bioenergie und Genussmittel wie Zucker, Kaffee und Schokolade. Das Agrarium zeigt dabei auch die Bandbreite der Produktion von Nahrungsmitteln auf. So wird Wissenswertes über Ackerbau und Viehzucht, über die Weiterverarbeitung bis hin zum verzehrfertigen Produkt vermittelt, aber auch die Hintergründe unserer täglichen Ernährung, z.B. Qualität, Lebensmittelsicherheit und Inhaltsstoffe in den Mittelpunkt gerückt. www.rutsch-rutsch.de www.frenzelundfrenzel.de © rutsch+rutsch © rutsch+rutsch © rutsch+rutsch © rutsch+rutsch © rutsch+rutsch Architektur Stiftung Freilichtmuseum am Kiekeberg Am Kiekeberg 1, 21224 Rosengarten-Ehestorf Öffnungszeiten: Di. - So. 10 bis 18 Uhr www.kiekeberg-museum.de 45 Garten und Landschaft Inspiration für den Garten Fotos: Gudewer Farbenfrohe Möbel auf der igs hamburg 2013 von Gudewer Eine Reise in 80 Gärten um die Welt und ein neuer Inselpark als Hauptbühne der Internationalen Gartenschau 2013 – vom 26. April bis zum 13. Oktober wird Hamburg in diesem Sommer zum größten Garten der Welt. Mehr als zwei Millionen Menschen werden in Wilhelmsburg erwartet, wenn die igs hamburg 2013 dort über 2.000 grüne Infotainment-Ideen für kleine und große Besucher präsentiert. Wer nichts verpassen will, nutzt am besten die neue Gartenschaubahn, die futuristisch in sechs Metern Höhe auf einem 3,2 km langen Rundkurs über das Gelände fährt und so den Besuchern einen ersten Überblick bietet. Selbstverständlich muss bei so viel Inspiration auch ein Plätzchen zum Verweilen, Picknicken und Genießen her. Als offizieller Projekt­ unterstützer der igs hamburg 2013 sorgt der Garteneinrichter Gudewer für die nötige Ent­ spannung zwischendurch: Auf den schönsten Wiesen werden die farbenfrohen Stühle und Liegesessel des französischen Herstellers fermob präsentiert. Und wem es gefällt, kann sich schon vorab das Original igs hamburg 2013 Aus­stel­ 46 lungsstück zum halben Preis sichern – online unter www.gudewer.com oder im Gudewer Geschäft an der Sülldorfer Landtsraße. Dort warten auf Gartenliebhaber noch mehr Inspiration für die eigene grüne Oase hinterm Haus. In einer historischen Fabrikhalle zeigen die Garteneinrichter auf zwei Etagen inmitten prächtiger Blumen und Pflanzen alles, was das Leben schöner macht. Neben exklusiven Gartenmöbeln, die immer öfter auch Küchen und Wohnräume beleben, lassen sich bei Gudewer auch Grills, Schirme, Einrichtungsideen abseits vom Mainstream und internationale Accessoires finden. www.igs-hamburg.de www.gudewer.com HERMANN STITZ HAUSTECHNIK DIE BESTEN IDEEN FÜR DAS PERFEKTE BAD: LICHT, SOUND & DESIGN VEREINT Trends aufspüren und mit dem Wandel der Zeit gehen – in unserer Fachausstellung BADIDEEN finden Sie eine große Auswahl an Bade- und Duschwannen, harmonischen Badmöbel-Sets, eleganten Armaturen und cleveren Accessoires. Mit vielfältigen Produkten namhafter Hersteller findet bei uns jeder seine Wellness-Oase – unabhängig von Geschmack und Budget. Wir bieten zusätzlich innovative Beleuchtungskonzepte, kreative Wand- und Bodengestaltungen, moderne Elektronik fürs Bad und viele Informationen rund um energiebewußtes Wohnen. Die Produkte vor Ort live zu sehen, zu fühlen und auszuprobieren, erleichtert die Entscheidungsfindung und bietet darüber hinaus Raum für eigene kreative Ideen. HERMANN STITZ & CO. KG HAUSTECHNIK ALTES FELD 22 | 22885 BARSBÜTTEL | T +49 40. 67070-300 | WWW.BADIDEEN-IM-NORDEN.DE ÖFFNUNGSZEITEN MONTAG–SAMSTAG 9.00 – 18.00 UHR | SONNTAG SCHAUTAG 11.00 – 16.00 UHR VERKAUF NUR ÜBER DAS EINGETRAGENE FACHHANDWERK | SONNTAGS KEINE BERATUNG UND KEIN VERKAUF Hanseatische Baukultur Neues Wohnen im Kulturquartier Schmuckstück in der Lübecker Altstadt Inmitten des UNESCO-Weltkulturerbes und in Nachbarschaft zum „geistigen Zentrum“ der Lübecker Altstadt befindet sich in der König­ strasse 15 ein großbürgerliches Wohnhaus aus dem Frühklassizismus, im 19. Jahrhundert leidlich zu einem Schulhaus umgebaut und bis 2007 auch als solches genutzt wurde. Die leerstehende Immobilie wurde in einem öffentlichen Verfahren von der Stadt veräußert. Vier engagierte Lübecker Ehepaare haben sie entdeckt und schlossen sich zu einer Gesellschaft zusammen, um das Haus zu erwerben. Das gemeinsame Ziel war und ist es, dieses Schmuckstück zu einer generationsübergreifenden Wohnform im Spannungsfeld des Lübecker Kulturquartiers umzugestalten. Das Gebäude wurde wiederbelebt, in seiner ursprünglichen Nutzung als Wohngebäude reaktiviert und so als aktiver Baustein in der Altstadt nachhaltig verankert. Das denkmalgeschützte Haus bekam eine zeitgemäße Ausstattung und ein modernes Energiekonzept, das thermische Behaglichkeit bei niedrigem Energieverbrauch sicherstellt. Um die Wohnungen barrierefrei zu erschließen, war ein 48 Fotos: SSP-Architekten BDA Die Diele beherbergt neben der Erschließung der Wohnungen das Museumscafé, das im Sommer den Hof zum Garten nutzen kann. Es soll zum Bindeglied der verschiedenen kulturellen Einrichtungen in der näheren Umgebung werden und ist auch über die Bürgergarten zugänglich. Betrieben wird das Café von einem gemeinnützigen Träger mit dem Ziel der Integration von Behinderten. Fahrstuhl notwendig. Das gesamte Erdgeschoss sowie der Garten sind öffentlich zugänglich. So ist die in der Stadt lang ersehnte Vernetzung der benachbarten Museen und Kultureinrichtungen durch die sogenannten Bürgergärten endlich möglich geworden. Das Wohnen findet in den verschiedenen Bereichen des langgestreckten, schmalen Gebäudeensembles statt. Im 1. Seitenflügel, der aus dem 14. bis 19. Jahrhundert stammt, wurde die Reihung der früheren Klassenräume in die Grundrissgestaltung übernommen und so familien- und altersgerechte Mehrzimmerwohnungen geschaffen. Im Haupthaus aus der gleichen Zeit konnte die alte Klassenraumstruktur ebenfalls erhalten werden. Sie bildete die Basis für die neuen Appartements mit ein oder zwei Zimmern, Bäder und Schlafpodeste wurden als möbelartige Einbauten integriert. Im 2. Seitenflügel aus dem 20. Jahrhundert wurden die beiden übereinander liegenden Turnhallen zu einer loftartigen Maisonette-Wohnung zusammengefügt. Das Dach mit Dachter- Hanseatische Baukultur rasse wird als privater Außenraum mit Ausblick auf die Altstadt genutzt. Im Gartenbereich wird der Hof zukünftig von dem Café genutzt und im hinteren Teil der Zugang zu den Bürgergärten geschaffen. Das histo­ rische Kellergewölbe aus dem 14. Jahrhundert wurde mit minimalen Eingriffen hergerichtet und dient vorwiegend als Lager für die Gastronomie. Für den benötigten Sozialraum und ein Lager wurde der ehemalige Fahrradkeller der Schule zu mehreren im Souterrain liegenden Räumen ausgebaut. Enorme bauliche Anforderungen gingen dieser großartigen Verwandlung voraus: Original­­fenster größtenteils verloren, Mauerwerk schadhaft, Dielenbeläge großflächig vom Hausschwamm befallen, veraltete Technik. Mit Mut und Ausdauer ließen die Architekten vom Lübecker Büro Schümann Sunder-Plassmann in Arbeitsgemeinschaft mit Christian Rosehr Fenster nachbauen, Rokokostuckaturen und historische Farbgestaltung wiederherstellen, fügte in Abstimmung mit der Denkmalpflege sensibel zeitgemäße Technik und Brandschutz ein und erreichte durch umfangreiche Maßnahmen einen KfW 70 Standard. www.sunder-plassmann.net 49 ArchitekturFotografie Messe Hamburg, Architekt : ingenhoven architects Wohnhochhaus, Holzhafen, Hamburg, Architekt: Astoc Architekten Der Fotograf Hans-Georg Esch Fotos: HG Esch Hans-Georg Esch, der 1964 in Neuwied geboren wurde und heute in Hennef/Stadt Blankenburg lebt, absolvierte eine klassische Fotoausbildung. Seit 1989 arbeitet er als freischaffender Architekturfotograf für angesehene nationale und internationale Architekturbüros und zählt heute zu den weltweit renommiertesten Vertretern seines Fachs. Sein unverwechselbarer Blick interpretiert Architektur vielmehr als sie nur zu dokumentieren. Spannende und wegweisende Gebäudearchitektur ist auf den Fotografien von HG Esch nicht nur Abbild, sondern ermöglicht in ungewöhnlichen Perspektiven einen Eindruck davon, was zeitgenössische und moderne Architektur leisten kann. Neben den Auftragsarbeiten ist dabei ein eigenes Œuvre freier künstlerischer Arbeiten entstanden, in dem HG Esch seinen Blick auf die gesamte Stadt öffnet. Dabei lässt ihn seine Leidenschaft oft die Grenzen zwischen Auftrag und freier Arbeit vergessen. 50 Hamburg Bekannt wurden seine international ausgestellten und in Buchpublikationen veröffentlichen Serien wie „Megacities“, „City and Structure“, „Cities Unknown“ und „Köln–Peking, Peking– Köln“ die sich mit den heutigen Boomcities, insbesondere asiatischer Prägung, beschäftigen. www.hgesch.de ArchitekturFotografie Spiegel Haus, Hamburg, Architekt: Henning Larsen Spiegel Haus, Hamburg, Architekt: Henning Larsen Holzhafen, Hamburg, Architekt: Astoc Architekten Yoo, Hamburg, Architekt: Leon Wohlhage Wernik Yoo, Hamburg, Architekt: Leon Wohlhage Wernik 51 ArchitekturFotografie Breeze Tower, Osaka, Architekt: ingenhoven architects SWFC, Shanghai, Architekt: Kohn Pedersen Fox Megacities – Ein Themenschwerpunkt von HG Esch Dort, wo Megacities enger und enger werden, wachsen die Räume immer weiter in die Höhe und erzeugen imposante Kulissen. HG Eschs Architekturaufnahmen, die vor allen in den mächtigen Wirtschaftszentren unserer Erde entstanden sind, führen dies in bildfüllender Verdichtung vor. www.hgesch.de 1 Bligh Street, Sydney, Architekt: ingenhoven architects Burj Khalifa, Dubai, Architekt: SOM 52 Burj Khalifa, Dubai, Architekt: SOM ® Gönnen Sie sich eine neue Sicht auf Beton. Geradlinig, puristisch, vielseitig. Die perfekte Ergänzung moderner Architektur im Außenbereich. Monochrome Flächen ohne jeden überflüssigen Schnörkel. Klare Konturen und Formen, elegante Farben von Sand bis Anthrazitgrau. Mit einem Gesamtbild, das homogener anmutet als jede gegossene Fläche erfindet Senzo® den Sichtbeton neu. Dank einem leistungsstarken Oberflächenschutz ist dieser innovative, hoch verdichtete Betonstein gegen eindringenden Schmutz und Verwitterung geschützt. Erhältlich in vielfältigen Formaten bis 100 x 50 cm. Lassen Sie sich inspirieren. WIr machen Ihre Gartenträume wahr. www.metten.de Innenausstattung Im Wandel der Zeit Fotos: ERGO Neue Innenraumgestaltung für das Ergo Verwaltungsgebäude Das Hamburger Verwaltungsgebäude des Ergo Konzerns galt 1974, zur Zeit der Fertigstellung, als eines der größten Bürohäuser Europas und gehörte zu den schönsten Hamburger Neubauten in dieser Zeit. Kaschiert wird das große Volumen des Gebäudes durch die Grundform des Hauses, durch die flachen Sechseckstrukturen, die um drei Türme herum angeordnet sind. Fünf Großraumgeschosse verteilen sich von dem auf die Fußgängerebene erhöhten Erdgeschoss bis zum vierten Obergeschoss, wo sich auch das mit über 6.000 m 2 Fläche größte Großraumbüro Europas befindet. Im Laufe der Jahre wurde das Gebäude den sich kontinuierlich ändernden Anforderungen angepasst. Heute kennzeichnen Weite, Offenheit und Transparenz den neuen Eingangsbereich und das Kasino. Eine moderne Konferenzetage wurde geschaffen und die Gebäudetechnik umfassend erneuert. Insbesondere die Erneuerung der Klimaanlage führte zu immensen Energieeinsparungen. Vor kurzem nahm sich Ergo erstmals die komplette Neueinrichtung der Großräume vor, wobei die Herausforderung vor allem darin 54 lag, ein modernes, ansprechendes Arbeitsumfeld mit ausgefeilter Großraumakustik zu schaffen. Im gleichen Zuge wurde die EDV-Verkabelung und die Möblierung, die zum Teil noch dem originalen Stand der 70er Jahre entsprach, von Grund auf erneuert. Das Ergebnis: Mehr Offenheit und auch mehr Transparenz innerhalb der Abteilungen. Die Schreibtische sind kleiner geworden und können flexibler gestellt werden. Ebenfalls neu sind Technik-Pools mit Druckern und Scannern Innenausstattung außerhalb der Arbeitsgruppen. Trennwände zwischen den Arbeitsplätzen, die auch mit Glas abgesetzt werden können, schaffen kleine Arbeitsbereiche und gute Bedingungen für hohe Konzentration. Das gesamte Farbkonzept präsentiert sich in einem modernen Look aus beige und rot. Die ursprüngliche sehr gut durchdachte Raumakustik wurde um neue Akustikstellwände ergänzt, die Jens-Michael Baum vom Kieler Planungsbüro weber baum pwb speziell für Ergo entwickelte und die innen eine eigens gehängte Metallmembran enthalten. Ihre Schwingungen verarbeiten den Schall sehr viel besser, als die ursprünglichen Stellwände, die zudem mit zehn Zentimetern auch noch doppelt so dick waren. Zur besseren Schallverarbeitung trägt auch der Bodenbelag von Interface bei, der den Füßen nicht nur erhöhten Komfort bietet, sondern auch Geräusche und Vibrationen minimiert, das Innenraumklima verbessert und sogar die Zugluft reduziert. Die akustische Diskretion für die Mitarbeiter von Ergo ist nach akkreditierter Messung als „best practice object“ bewertet worden. www.ergo.de 55 Inneneinrichtung Für Ordnung mit Stil Fotos: Stig Rune/www.stigrune.com Musikmöbel aus Dänemark Seit Mai bietet TAD-Audiovertrieb modulare Kastenmöbel des dänischen Herstellers clic an. Damit erweitert der exklusive Distributeur anspruchsvoller Audio-Systeme sein Portfolio um Designermöbel zur stilvollen Aufbewahrung von Hifi-Anlagen und Zubehör. „Möbel für Audio- und Video-Equipment zu finden, die alle Erwartungen erfüllen, ist schwierig. Mit dem modularen von Hand gefertigten HifiMöbelsystem clic aus Dänemark haben wir eine Lösung gefunden, die ebenso schön wie funktional ist und den Ansprüchen von Klang-Ästheten wie Design-Liebhabern gleichermaßen gerecht wird,“ erklärt Martin Koch, Marketingleiter des Unternehmens aus dem bayerischen Arnbruck. Ordnung mit Stil – so lässt sich das Wesen der eleganten clic-Serie treffend zusammenfassen. Als clic-Gründer Mike Fabricius sein AV-Möbelprogramm konzipierte, ging es ihm nicht um die Inszenierung von Hifi-Komponenten. Im Gegenteil: Fabricius wollte sie unsichtbar machen. Deshalb verschwinden HiFi-Geräte und Tonträger aller Art bei clic auf Kundenwunsch diskret hinter verschlossenen Türen. An Ausführungen stehen 56 seidenmatte Lackierungen in Weiß und Schwarz sowie die Echtholzfurniere Eiche, Esche schwarz und Zebrano zur Wahl. Darüber hinaus können sich clic-Nutzer zwischen drei unterschiedlichen Tiefen entscheiden. Dank ihrer zurückhaltenden Gestaltung fügen sich die clic-Module harmonisch in jede zeitgenössische Wohnumgebung ein. Dabei bilden alle Modelle gemeinsam ein jederzeit erweiterbares System. Typisch skandinavisch präsentieren sich die Kreationen als betont sachliche, überaus elegante und völlig nahtlos wirkende Designobjekte. Keinerlei Knöpfe oder Griffe brechen die glatten Oberflächen auf, Schubladen und Türen verfügen über versteckte Schließmechanismen. Einen hohen Gebrauchswert liefert auch der optionale Schub, der sich zur Gänze öffnen lässt und so den bequemen Zugriff auf übersichtlich verwahrte CD‘s oder die Lieblingslektüre ermöglicht. www.clic.dk Inneneinrichtung Gutes Arbeitsklima Bodengestaltung trägt zum Wohlbefinden bei Die Businesswelt verändert sich und lässt Arbeits- und Privatleben immer enger zusammenwachsen. Eine Entwicklung, die das Interesse am Wohlbefinden der Mitarbeiter verstärkt. So haben bereits viele Unternehmen erkannt, dass eine gute Umgebung nicht nur dazu beiträgt Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten, sondern auch eine wichtige Voraussetzung für verbesserte Produktivität ist. Aufgrund dieser Veränderung müssen Innenarchitekten und Architekten heute viel mehr als nur die ästhetischen und praktischen Aspekte eines Raumes betrachten, um Arbeitsbereiche optimal gestalten zu können. Die große Frage lautet: Was lässt sich in die Arbeitsumgebung integrieren, um den Arbeitsalltag zu verbessern? Als Hersteller von Teppichfliesen hat Interface Antworten darauf und versteht es, einen Raum Zonierung beginnt beim Bodenbelag, Teppichfliesen: Interface, Möbel: Bene angenehmer zu gestalten und seine Nutzung in vielerlei Hinsicht komfortabler zu machen. Dabei bieten die Teppichfliesen erhöhten Komfort für die Füße, eine Minimierung von Geräuschen und Vibrationen, eine Verbesserung des Innenraumklimas und die Reduktion von Zugluft. Darüber hinaus können sie das optische und strukturelle Erscheinungsbild optimieren und sind dank ihrer Flexibilität in den verschiedensten Bürolandschaften einsetzbar. www.interface.com deine stadt* zum abhängen. design: maße: material: *und viele weitere städte. radius einrichtungsbedarf gmbh hamburger str. 8a · 50321 brühl · telefon 02232.7636.0 michael rösing & gregor pielken 18 cm x 80 cm x 3,5 cm stahl gepulvert, schwarz www.radius-design-shop.de m a d e i n g e r m a n y 79,- inkl. mwst. 57 Inneneinrichtung Blitzschnell ausgezogen Fotos: Team 7 Bahnbrechende Technik in schickem Design Um einen Tisch in die Verlängerung zu bringen, sind meist zwei Personen nötig. Dass es auch anders geht, beweist flaye, der neue Tisch des österreichischen Holzspezialisten Team 7. Ausgestattet mit einer vollkommen neuen „nonstop“ Synchron-Auszugstechnik wird ein automatisches und gedämpftes Ein- und Ausschwenken der integrierten Einlegeplatte in Sekundenschnelle ermöglicht. Mit nur einem intuitiven Handgriff entfaltet sich die Einlegeplatte mit ihrer markanten Kinematik – und der Tisch vergrößert sich um insgesamt 100 cm. Genügend Platz, um vier zusätzliche Personen an den Tisch zu bringen. Das Tischgestell verbleibt bei der Verlängerung an gleicher Position. Dabei hat der Tisch nicht nur im funktionalen, sondern auch im ästhetischen Bereich eine Menge zu bieten. So besitzt das Esszimmermöbel neben wohlproportionierten Rundungen, auch überraschende Lederdetails. Denn während andere Hersteller ausschließlich auf Holz setzen, ist flaye wahlweise mit einer Lederzarge ausstattbar, die es in 23 verschiedenen Farben gibt. Konische Vollholzbeine mit tropfenförmigem Querschnitt 58 und präzise gefräste Rundungen an den Kanten unterstreichen die elegante Optik des Tisches. Damit überzeugt flaye aus jeder Perspektive – durch stimmige, feine Proportionen voller Leichtigkeit. Die skulptural anmutende Formensprache geht eine gelungene Synthese mit dem hochwertigen Naturholz ein und zeigt in liebevollen Details die Schönheit traditionellen Handwerks. Kein Wunder also, dass der Naturholztisch das Label „Winner 2013“ erhielt und Team 7 für sei- ne Design-Idee mit dem renommierten interior innovation award 2013 ausgezeichnet wurde. Ein Preis, der rund um den Globus zu den renommiertesten Designpreisen der Einrichtungsbranche zählt und der als weltweit anerkanntes Markenzeichen für innovative Spitzenleistungen in allen Produktbereichen der Branche steht. www.team7.de Inneneinrichtung Die Big Box Buchtipp Fotos: 45 Kilo Designstück mit vielen Funktionalitäten Die City Nord Europas Modellstadt der Moderne Die Idee ist überzeugend, die Gelegenheit einzigartig. 1959 beschließt die Stadt Hamburg den Bau einer neuen Bürostadt – die City Nord. Das Vorhaben zählt zu jener Zeit zu den größten und anspruchvollsten städtebaulichen Projekten Europas. Eine Kiste in unterschiedlichen Farben und ein abnehmbarer Holz­ deckel obendrauf – die Big Box ist die Mutter der Bread Box, wobei der Entwurf des Brotkastens bereits älter ist. Was die Big Box auszeichnet, ist ihre veränderbare Funktionalität. So kann sie als großzügige Aufbewahrungskiste, side table, kleine Bank oder Couchtisch genutzt werden. Das massive Eschenholzbrett liegt auf den Aufkantungen der Stahlkiste auf und kann einfach zur Seite geschoben oder als Tablett zum Servieren verwendet werden. Wer keine Angst vor Patina hat, kann das Brett auch als Schneidbrett verwenden und so die Funktionspalette der Big Box um ein Küchenmöbel erweitern. Geschaffen wurde die Big Box vom Design-Studio „45 Kilo“, das Daniel Klapsing und Philipp Schöpfer 2007 gegründet haben. www.45kilo.com Das Buch beschreibt die stadtplanerischen Hintergründe zur Idee und Entstehung der Bürostadt und zeigt Einblicke in eine Zeit, in der die Architektur frei sein will vom Bezug zur Umgebung, die Funktion maßgeblich ist und die Geometrie mit Rechteck, Dreieck oder Hexagon ordnet. Niedrige Energiekosten setzen dem Anspruch an Technik keine Grenzen und das Thema Einzel- oder Großraumbüro wird heiß diskutiert. Preisgekrönte Solitäre lassen die City Nord als Freilichtbühne der Architektur erscheinen. In lebendiger Form wird von den Arbeitswelten in der City Nord erzählt, von Leerstand und Abriss, vom denkmalwürdigen Erhalt bis hin zur kompromisslosen Verabschiedung der sechziger und siebziger Jahre. Geschichte, Architektur und Zukunftsvisionen werden mit den Aussagen vieler Zeitzeugen vereint. Eine Karte zum Herausnehmen lädt zum Architekturrundgang ein. City Nord Europas Modellstadt der Moderne Autorin Sylvia Soggia Verlag: Dölling und Galitz Verlag GmbH, München/Hamburg ISBN 978-3-937904-83-2 Preis: 19,90 € 59 Inneneinrichtung Neuer Einsatz für Sicherheitsgurte Bunte Teppiche aus ungewöhnlichem Material Überwältigend schrill – überzeugend funktional: Das neue Design-Objekt aus dem Hause kymo ist alles, nur nicht langweilig. Plakative Farbkombinationen und eine innovative Materialauswahl machen den 2Tone FX Wild Style zu einer Floorwear für alle, die das Extreme lieben und dabei doch gerne auf dem Boden bleiben. Seit diesem Jahr neu in der kymo-Kollektion wird der Teppich aus den gleichen Sicherheitsgurten geflochten, die auch in der Automobilindustrie zum Einsatz kommen. Zusätzlich bekommt der Teppich noch einen hochmodernen Rücken, der für noch mehr Stabilität sorgt, mit seinen Gumminoppen absoluten Gripp verleiht und zudem akustisch hoch wirksam ist. Ausschließlich in Handarbeit in Deutschland gefertigt, gibt es das ungewöhnliche Design- Objekt, das die Designerin Eva Langhans entworfen hat, in unterschiedlichen Musterungen. Dabei werden meist zwei Farben miteinander kombiniert, wobei es – wie in dem Fall des Speicherwerkstatt: St. Annenufer 5 60 2TONE FX Wild Style – auch wesentlicher bunter und farbenfroher zu gehen kann. Aus der Kombination von zwei Farben kommt Inneneinrichtung auch der Name 2TONE, der eigentlich einen Musikstil aus den frühen 1980er Jahren bezeichnet. Ganz im Zeichen dieses Musikstils steht auch die gesamte kymo Kollektion 2013: 2TONE Reggae, Ska, Punk, Elektronik – das sind die Elemente, die 2TONE formen. Gegensätze, die sich anziehen und in der Kombination, das heißt in ihrer neuen Gemeinsamkeit, ihre volle Wirkung entfalten. Zwei Töne, die einen Akkord formen. Zwei Farben, die ein Bild ergeben. Zwei Stimmungen, die Leichtigkeit erzeugen. Dabei immer auf das Wesentliche und Klare reduziert. Aber stets angetrieben durch einen Rhythmus, der auf der Fläche seine volle Sogwirkung entfaltet. Das ist die kymo 2TONE-Kollektion, die robust und rundum outdoor-tauglich auch Draußen für Farbtupfer sorgt. www.kymo.de 61 öffentliche Bauten Die Spur der Steine Fotos: Klaus Frahm / arturimage Kultur und Natur im Dialog Mit dem KulturWerk hat die Stadt Norderstedt ihre über die Stadt verteilten Kultureinrichtungen an einem Ort zusammen geführt. Das Hamburger Büro me di um Architekten wurde beauftragt, das ehemalige Kalksandsteinwerk zu sanieren und umzubauen und mit einem Neubau zu ergänzen. Den beiden Architekten Klaus Roloff und Michael Ruffing gelang ein ganz spezieller und besonderer Veranstaltungsort. Gemäß ihrer Entwurfsidee spielen die Geschichte des Kiesabbaus und die Produktionsabläufe der Steinherstellung eine zentrale Rolle. Die Menschen sollen die „Spur der Steine“ erkennen und begreifen, dass der Kiesabbau mit dem nahen Baggersee eine sichtbare Wunde hinterlassen hat. Auch im heutigen Gebäude sollen die Abläufe des ehemaligen Produktionsprozesses abzulesen sein. Die Gestaltung des Außenbereichs unterstützt den Besucher ebenfalls in diesem Erleben. Die Ostwand des Kalksandsteinwerks stellt die Schnittstelle zwischen Natur und Gebäude dar. Aus der Fassade werden gelochte Kalksandsteine herausgedreht. Diese ermöglichen, dass sich 62 die Natur des Gebäudes bemächtigen und eine unkontrollierte Begrünung der Fassade entstehen kann. In Absprache mit dem NABU wurden Nisthilfen für Mauersegler, Fledermäuse und Insekten in das Mauerwerk integriert. Die Natur holt sich zurück, was ihr einst mühsam abgerungen wurde. Sinnbildlich steht für diesen ewigen Kampf zwischen Zivilisation und Natur ein Baumtrog mit einer Bergkiefer, der sich aus der Wandöffnung der früheren Förderbandebene herausschiebt, gleichermaßen Zitat und Signet. Architektonisch und konzeptionell ist die Nutzungsverteilung im Gebäude analog zum früheren Produktionsablauf der Steinherstellung organisiert. So wurde das Herzstück der Fabrik, die ehemalige Pressenhalle, zum Veranstaltungs- öffentliche Bauten saal umgebaut. Auch die erhöhten Revisionsbalkone und die Ebene der Mischen-Silos wurden dem Saal als Rangbereiche zugeschlagen. Die Beibehaltung der von funktionalen Abläufen geprägten industriellen Form der Pressenhalle führte zu einem räumlich eigenwilligen und sehr markanten Veranstaltungsraum. Die ehemalige Verschiebebahn des Kalksandsteinwerks wird zum Foyer, dem Corso. Seine Gestaltung bezieht sich auf die ehemalige Funktion dieses Raumes. Analog der linearen Bewegung der Schiebe-Loren, können heute Kassen und Sitzbänke sowie der Bartresen verschoben werden. Dies ermöglicht die flexible Installation immer neuer Raumsituationen. Doch nicht nur die mechanische Funktionalität der Einbauten wird in das Nutzungskonzept einbezogen. Vor allem die langgestreckte, lineare Ausrichtung des Gebäudes ermuntert die Besucher zum Flanieren. Der Corso - das Sich-Zeigen und Gesehen-Werden - wird zum wichtigen Moment des Abends. Die lüftungstechnische Versorgung des Gebäudes erfolgt mittels einer Hybridlüftung, die sämtliche Räume mit einem Quellluftsystem natürlich belüftet, was vor allem bei klassischen Konzerten und Theateraufführungen von großem Vorteil ist, da es keine Hintergrundgeräusche wie bei einer mechanischen Lüftung gibt. Ebenfalls wurde ein für diesen Ort maßgeschneidertes, energieoptimiertes Gebäudekonzept entwickelt, das aus einer Vielzahl regenerativer Komponenten besteht. Der Neubau der Musikschule ist ein wichtiger 63 öffentliche Bauten städtebaulicher und funktionaler Bestandteil des Ensembles KulturWerk Norderstedt. Als viel genutzte Ausbildungseinrichtung belebt sie den Standort zusätzlich. Der neu geschaffene weiße Kubus der Musikschule und das industriell geprägte Bestandsgebäude des Kalksandsteinwerks erzeugen durch den Dialog zwischen Alt und Neu ein spannungsvolles Nebeneinander. Die Musikschule setzt sich aus zwei Bauteilen zusammen. Der zurückgesetzte Kubus ist als frei stehender Baukörper positioniert, doch durch die Verlängerung der Verschiebebahn des KulturWerks entsteht eine Art Spange, die das Foyer aufnimmt und die verschiedenen Gebäude des Kulturzentrums räumlich verbindet. Bei Großveranstaltungen ist außerdem eine gemeinsame Nutzung möglich. Der Innenraum des Erdgeschoß der Musikschule ist von Stützen freigehalten, was durch zwei geschosshohe, wandartige Betonträger ermöglicht wird. Hier ist dann auch der große Chor-Proberaum angeordnet. Ergänzend zu den tragenden Flurwänden erhält das 1. Obergeschoß ebenfalls umlaufende Fassadenstützen. Weitere sechs Proberäume befinden sich hier, im Kellergeschoß gibt es noch spezielle Proberäume für elektronisch verstärkte Musik sowie Aufnahmeräume. Im Unterschied zu den anderen Geschossen wird das oberste 2. Obergeschoß 64 von einer leichten Stahlkonstruktion gebildet, deren schlanke Fassadenstützen eine stählerne Dachkonstruktion tragen, die den Innenraum stützenfrei überspannt und Raum für den lichtdurchfluteten Ballettsaal bietet, mit herrlichen Ausblicken über Baggersee und Stadtpark. Das regenerative Energiekonzept stützt sich beim Gebäude der Musikschule in erster Linie auf ein natürliches Lüftungskonzept. Durch Kippstellung der Fenster stellt sich eine thermisch angetriebene Luftdurchspülung ein. Diese öffentliche Bauten Kolumne Immobilien und Finanzen Ausblick auf den Hamburger Immobilien­markt von Wilfried Jastrembski In der Immobilienfinanzierungsbranche ist die aktuelle Stimmung verhalten optimistisch. Nach dem guten zweiten Halbjahr 2012 hat 2013 auf ähnlich hohem Niveau begonnen. Denn angesichts der bestehenden Unsicherheit um den Euro wird das Asset Immobilie nach wie vor als sicherer Hafen geschätzt. Darüber hinaus zeigt sich Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern stabil, was deutsche Metropolen und besonders Hamburg als wachsende Stadt besonders attraktiv macht. So haben die Hamburger Bezirke im vergangenen Jahr 8.000 Baugenehmigungen realisiert. Ein Ergebnis, das zunächst einmal positiv zu bewerten ist. Fraglich ist allerdings, ob sich die Zahl der Genehmigungen auch eins zu eins auf die Bautätigkeit auswirken wird. Trotz idealer Finanzierungsbedingungen und eines stabilen bis steigenden Preisniveaus gibt es auch Hindernisse. Das Hauptproblem liegt vor allem darin, Grundstücke zu vernünftigen Einstandspreisen zu finden. Tendenzen der Stadt, die Grundstücksvergabe nach Vermietungskonzept und nicht nach Höchstgebot zu vergeben, sind deshalb zu begrüßen. Fakt ist aber schon jetzt, dass sich private Investoren zunehmend nach Berlin wenden und Hamburg vielleicht bald wieder mehr um Investoren werben muss. sorgt dafür, dass über Nacht die thermischen Lasten aus dem Gebäude abgeführt werden und dadurch die Räume im Sommer nicht überhitzen. Als Antriebsmotor für die natürliche Luftdurchströmung fungiert das über alle vier Stockwerke durchgehend offene Treppenhaus. Die Abströmung der verbrauchten Luft erfolgt über das Dach durch Fensterklappen am höchsten Punkt. Die zweischalige Fassade erzeugt einen Zwischenraum, der sowohl die Abstrahlungsverluste aus dem Gebäude als auch die Kälteeinwirkung der Außenluft abpuffert. Die „Doppelfassade“ mit den gelochten Kalksandsteinen bietet im Sommer einen stationären Sonnenschutz und fungiert im Winter als Kollektorfassade mittels Wärmestrahlung der Massebauteile. So entstand ein maßgeschneidertes Kulturzentrum für Norderstedt. Aus dem Dialog zwischen Historie und Gegenwart erwächst ein zukunftsfähiges Neues, eine Spannung, die der Besucher spürt. Der Ort hat sich verändert, aus der Fabrik wurde ein „Haus für Alle“. www.medium-architekten.de In Sachen Finanzierung greifen aufgrund der höheren Eigenkapitalanforderungen der Banken immer mehr Entwickler und Investoren auf Eigenkapitalangebote Dritter zurück. Eine Entwicklung, die Banken generell als positiv bewerten, soweit die Ausgestaltung dieser Mittel auch wirklich eigenkapitalähnlich ist. Seit einiger Zeit treten auch Nichtbanken, etwa Versicherer, als Fremdfinanzierungsgeber auf. Da diese nicht immer über die nötige Expertise verfügen, beschränken sie sich auf einfaches Geschäft. Negativer zu betrachten sind jedoch Finanzierungen außerhalb der normalen Finanzierungslandschaft, etwa die Refinanzierung von Immobilienwerten durch Verbriefungen. Diese haben aufgrund ihrer Komplexität und verdeckten Risiken vor einigen Jahren als Brandbeschleuniger in der Finanzkrise gewirkt und sind auch heute mit großer Vorsicht zu betrachten. Ihr Wilfried Jastrembski Bereichsleiter Immobilienkunden www.haspa.de 65 Design Architektur für Hunde Diese Entwürfe machen Mensch und Tier glücklich „Architecture for dogs“ macht vor allem eins: Spaß! Den Menschen beim Betrachten der Bilder, beim Nachbauen der Entwürfe von Architekten und Designer und den Hunden beim Benutzen. Die Idee geht zurück auf Kenya Hara, den wohl einflussreichsten zeitgenössischen Designer Japans und kreativer Kopf von MUJI. Er versammelte 13 weltbekannte Designer und Architekten, um eine bauliche Struktur zu schaffen, die die Interaktion zwischen Mensch und Hund nachhaltig verändert. Jedem Entwerfer wurde eine bestimmte Hunderasse zugeordnet. Interessante Paarungen entstanden dabei, von denen wir acht vorstellen. Das niederländische Architekturbüro MVRDV baute ein archetypisches Haus für den Beagle, Rückzugsort und Spielzeug zugleich. Die amerikanischen Architekten Reiser + Umemoto entwarfen eine Wolke für den Chihuahua, die den kapriziösen Hund beschützt und Mensch und Tier den großen Auftritt ermöglicht. Der deutsche Designer Konstantin Grcic sah das Divenhafte und die Intelligenz des Pudel und gab ihm die entsprechende Bühne. Das japanische Architekturbüro 66 Fotos: Hiroshi Yoda Design Atelier Bow-Wow hatte ein Einsehen mit dem langen, aber kurzbeinigen Dackel und kreierte für ihn komfortable Rampen mit Liegeflächen. Das japanische Architekturbüro SANAA schuf ein Objekt für den Bichon Frisé, genauso verspielt, weich und flauschig wie der Hund selbst. Der japanische Architekt Sou Fujimoto entwarf unter dem Motto „Kein Leben ohne Hund“ ein Haus für den Boston Terrier, das zugleich ein Möbelstück für die Menschen ist. Das japanische Architekturbüro Torafu ersann für den lebhaften Jack Russell Terrier eine Hängematte mit einem alten Shirt seines Menschen zum perfekten Ausruhen. Der japanische Architekt Toyo Ito möchte mit seinem „Wohnwagen“ das Leben des Shiba erleichtern und bietet ihm Schutz vor rauem Asphalt und stechender Sonne. Die Prototypen wurden auf der Design Miami im Dezember 2012 ausgestellt und sind jetzt auf Welttournee. Auf der Website kann jeder die Pläne für alle Entwürfe kostenfrei herunterladen, dann nachbauen und sich und einen Hund glücklich machen. Die eigenen Konstruktionen mit Hund zu fotografieren und online zu stellen, sorgt dann noch für weltweite Verbreitung und Freude. www.architecturefordogs.com 67 Kunst und Kultur Maria Lassnig, Beziehungen I, 1992 Courtesy der Künstlerin, Foto: UMJ / N. Lackner Maria Lassnig, Dreifaches Selbstporträt/New Self, 1972, Courtesy der Künstlerin, Foto: UMJ / N. Lackner MARIA LASSNIG. DER ORT DER BILDER Die Frage nach dem Visuellen War sie 1970 noch ein Geheimtipp in der österreichischen Kunstszene, zählt Maria Lassnig heute zu den bedeutendsten lebenden Künstlerinnen. Stark geprägt von der Kunstbewegung im Wien der 1950er und 1960er Jahre, zog es sie auf der Suche nach neuen Eindrücken zunächst nach Paris und anschließend nach New York. Von dort kehrte sie 1980 nach Wien zurück, um eine Lehrtätigkeit an der Hochschule, der heutigen Universität, für angewandte Kunst zu übernehmen, die große Wirkung entfalten sollte. Ihr Werk zeichnet sich durch einen ganz besonderen malerischen Duktus und eine einzigartige Farbgebung aus. Mit souveränem Umgang führt sie die Betrachter durch heterogene Zustände zwischen Abstraktion und Realismus in eine ganz persönliche Welt der Wahrnehmung, des Empfindens und der Reflexion und verleiht diesen große Tiefe. Das zentrale Thema der Kunst Maria Lassnigs, um das die Ausstellung schwerpunktmäßig kreist, besteht in der Frage nach dem Bild beziehungsweise nach dem Visuellen und seinen Medien generell. Die sichtbare Welt lässt sich nur 68 Bild-/Textquelle: Deichtorhallen Hamburg Maria Lassnig, Vorschlag für eine Plastik, 1966/67, Neue Galerie Graz, Foto: UMJ / N. Lackner zum Teil als Ort des Visuellen definieren. Wesentlicher erscheint bei Lassnig die Erkenntnis, dass der menschliche Körper ein Medium darstellt, das Bilder generiert, die aus dem Inneren des Menschen aufsteigen, wie Erinnerungsbilder und Traumbilder. Unter diesem Aspekt betrach- tet, ergeben sich aus ihrem Œuvre grundlegende Fragen nach dem Ort der Bilder. Eine Rezeption, die Lassnig ausschließlich auf feministische und körperbezogene Themen reduzieren will, greift entschieden zu kurz und wird mit der Ausstellung widerlegt. Kunst und Kultur Die Ausstellung in den Deichtorhallen Hamburg ist erstaunlicherweise Maria Lassnigs erste große Präsentation in Norddeutschland. Sie wird in Kooperation mit der Neuen Galerie in Graz realisiert und in retrospektiver Form Lassnigs gesamten Werk in repräsentativen Beispielen folgen. Dieses Werk zeichnet in exemplarischer Form Entwicklungen der Malerei zwischen dem abstrakten Expressionismus und neuerer Figuration nach. Zu einem großen Teil werden in der Ausstellung noch nie gezeigte Arbeiten aus Lassnigs Atelier zu sehen sein. Schon bedingt durch die Großzügigkeit der Architektur fällt die Ausstellung in Hamburg deutlich umfassender aus. Diese Auswahl wird ergänzt durch Leihgaben aus namhaften Museen und Privatsammlungen aus dem In- und Ausland. Ausstellungsdauer: 21. Juni bis 1. September 2013 Deichtorhallen Hamburg Deichtorstraße 1-2 20095 Hamburg Maria Lassnig, Zwei Arten zu sein (Doppelselbstporträt), 2000, Foto: UMJ / N. Lackner www.deichtorhallen.de 32 authentische Farbtöne aus den 1960er & 1970er Jahren Hochwertige Farben & Tapeten in Zusammenarbeit mit Großartige Rezepturen verdienen großartige Zutaten cB farBenkontor Hermann-Behn-Weg 3 | 20146 Hamburg fon 040. 41 49 77 75 | [email protected] www.cbfarbenkontor.de Öffnungszeiten Mo. bis fr. 9.00 – 18.00 uhr sa. 11.00 h – 14.30 uhr sowie nach Vereinbarung farben | tapeten | raumdesign 69 © Nikolas Krause Gesellschaft Menschenwürdig und sicher Angesichts von weltweit 43 Millionen Flüchtlingen, 100 Millionen Obdachlosen und 600 Millionen Slumbewohnern, die in notdürftig zusammengezimmerten Behausungen wohnen, will das soziale Unternehmen einen Beitrag zu mehr menschenwürdigem Wohnraum leisten. Mehr als ein Jahr lang arbeitete das Team aus Architekten, Designern und Ingenieuren am Konzept. Das Ergebnis ist Domo, eine sehr an70 © Björn Heidenstrom Ist menschenwürdiges und sicheres Wohnen in Notsituationen möglich? Der Architekt und Designer Daniel Kerber von morethanshelters, einem sozialen Unternehmen aus Hamburg, ist davon überzeugt. In Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen entwickelt er mit seinem Team Wohnkonzepte für humanitäre Zwecke. Als vielversprechendes Startup, das kreative, architektonische und kaufmännische Kompetenzen mit unternehmerischem Denken verknüpft, wurde morethanshelters mehrfach ausgezeichnet. Ziel ist es, modulare, flexible und individuelle Lösungen für Notunterkünfte zu entwerfen, die Menschen weltweit als sichere Unterkunft zur Verfügung gestellt werden können. © Anne Ackermann Konzept für Wohnen in Notsituationen passungsfähige Unterkunft, die in verschiedenen Klimazonen der Welt zum Einsatz kommen kann. Die zeltähnlichen Behausungen bieten Platz für bis zu acht Personen. Ausgestattet mit Schlaf- und Kochmöglichkeiten können sie je nach Weltregion an kulturelle Gewohnheiten und lokale Ressourcen angepasst werden. morethanshelters hat sich zum Ziel gesetzt, Wissen und Technik aus den Bereichen Architektur, Design und Ingenieurswesen mit den Erfahrungen von Hilfsorganisationen, NGOs (Non-Governmental Organization) und anderen Partnern zu kombinieren, um eine bestmögliche Versorgung von Flüchtlingen und informell Siedelnden mit menschenwürdigem Wohnraum zu ermöglichen. Menschen in Notsituationen sollen Optionen erhalten, um sich selbst zu helfen. Da jede Notlage und Wohnsituation unterschiedlich ist, kann es nicht nur eine bauliche Lösung geben. Deshalb wird ein Modulsystem entwickelt, das frei kombinierbar und perfekt auf Einsatzort und -dauer abgestimmt ist. Dabei will das soziale Unternehmen seine Ideen und Gewinne wirtschaftlich nachhaltig einsetzen. © Nikolas Krause © Nikolas Krause © Nikolas Krause © Nikolas Krause Gesellschaft Diese Wertschöpfung hat zwei Säulen: eine soziale und eine wirtschaftliche. Beide werden miteinander durch innovative Strukturen und Arbeitsmethoden gefördert. Das Kernanliegen ist, Menschen in Notlagen und den ihnen helfenden Organisationen das bestmögliche Architekturkonzept für die jeweilige klimatische, geografische, soziologische und kulturelle Situation bereitzustellen. Die einzelnen Module sind Teile eines Baukastensystems aus Architekturkomponenten. Im Zusammenwirken der Einzelmodule entsteht eine sich gegenseitig verstärkende Optimierung für den jeweiligen Einsatzzweck. Das Ergebnis ist idealerweise immer mehr als die Summe seiner Teile. Keine Architektur kann funktionieren ohne die Berücksichtigung lokaler Bedingungen. Dazu gehören neben klimatischen und geografischen Gegebenheiten auch die kulturellen Gewohnheiten und soziologischen Zusammenhänge. Im Dialog mit den Menschen vor Ort und ihrer gestalterischen Teilhabe werden lokales Wissen und lokale Ressourcen in die baulichen Strukturen einbezogen. Aus lokal vorhandenen Baustoffen können aus der jeweiligen Gestaltungskultur heraus sinnvolle bauliche Lösungen in das Modulsystem integriert werden. Mit einer Spende unterstützen Sie den weltweiten Einsatz der mobilen Unterkunft und werden zum Lebensraumstifter! morethanshelters e.V. Nonto-Nr. 1139 099 900 BLZ: 430 609 67 GLS Bank www.morethanshelters.org 71 Inneneinrichtung Float von Sancal Fotos: Sancal Zeitgenössisches Sofa trifft auf Tradition Gemeinsam mit dem Designer Karim Rashid, hat das spanische Unternehmen Sancal ein Sofa geschaffen, das zeigt wie das Zusammenleben im öffentlichen Raum funktionieren kann und das selbigen repräsentiert. Die Couch Float ist für mehrere Zwecke ausgelegt. Der schlanke, schwebende Sitz mit integrierter Rückenwand, bietet komplette Privatsphäre in offenen Räumen. Hier kann man zur Ruhe kommen, Mantel und Schal aufhängen oder einfach in der durch die hohe Wand abgeschirmten Ecke seine Wartezeit verbringen. Eines der Merkmale des Designs von Karim Rashid sind die vielen bunten Kombinationen, die auf den ersten Blick unerwartet erscheinen. Float bietet die perfekte Mischung von Intimität und Freiheit. Es wurden hochwertige Materialien verwendet, die Stoffe der Kopfstützen und Kissen wirken als bunte Farbtupfer und kleine auffällige Details. Der Name Float stammt von den „schwimmenden“ Komponenten des Sofas, wie den Armlehnen, der Sitzfläche, der Rückwand und den Kopfstützen. Diese Elemente können jeweils in einem anderen Stoff ausgewählt werden. Float ist in drei 72 Größen erhältlich: zwei Sofas mit einem niedrigen Rücken und ein Sofa mit hoher Rückenlehne. Letzteres bietet verschiedene Kombinationen: Neben geraden Armlehnen gibt es zudem die Möglichkeit geneigte Lehnen anzubringen, so kann man gemütlich auf dem Sofa liegen und sich anlehnen. Des Weiteren gibt es die Option zwei Kleiderhaken auf dem hohen Rücken anzubringen, wie an einer Wand. Neben den einfarbigen Sofa Kombinationen gibt es für die Kissen und Kopfstützen auch eine Reihe von Mustern, bei der Kollektion Kairo ließ sich der Designer von seiner Heimat Ägypten inspirieren. Die starke zeitgenössischen Annäherung vereint Karim Rashid mit Tradition und persönlichen Erinnerungen, durch das Hinzufügen von hellen Farben, Bildern und organischer Geometrie. www.sancal.com News Aktuelles in Hamburg Garten und Landschaft © IBA Hamburg / Martin Kunze © Gärtner+Christ HafenCity © Meuser_02 Buchtipp GMP gewinnt Wettbewerb U4 Hal- Harburger Schlosspark fertig gestellt testelle Elbbrücken Neuer Hamburg Architekturführer Die HafenCity und die Internationale Bauausstellung rücken Hamburg in das Rampenlicht der internationalen Architekturdebatte. Aus diesem Anlass legt DOM publishers im April einen Architekturführer vor, der durch die zeitgenösssiche und historische Architektur Hamburgs begleitet. Auch wenn es zu den beiden großen Projekten jeweils ein eigenes Kapitel gibt, präsentiert das Buch weit mehr und ganz bewußt nicht nur eine Epoche, einen Architekten oder eine Typologie. Der junge Autor Dominik Schendel hat vielmehr einen repräsentativen Querschnitt durch etwa 200 Jahre Baugeschichte zusammengestellt. Er legt den Fokus auf Bereiche, die die Identität der Hansestadt prägen: das historische Zentrum innerhalb der Wallanlagen und deren angrenzende Bereiche, dies läßt ein verdichtetes Bild der architektonischen und städtebaulichen Entwicklung entstehen. Das Buch ist eine Ortserkundung, gegliedert in sechs unterschiedliche Touren. Jede Tour stellt einen in sich geschlossenen Stadtraum in ganzer Breite dar und zeigt verloren gegangene räumliche Zusammenhänge, ergänzt durch historische Fotografien, umfangreiches Planmaterial, Wegbeschreibungen, Stadtkarten, Luftbilder und QR Codes erleichtern den Stadtwanderern die Orientierung. Ein Architekturführer, der auch Hamburgern Lust auf Entdeckungen macht und neue Blicke auf die Stadt ermöglicht. Dominik Schendel Neuer Hamburg Architekturführer 320 Seiten, über 500 Abbildungen 28 Euro, Verlag DOM publishers www.dom-publishers.com Kurz vor dem ersten Spatenstich zum Bau der Verlängerung in Richtung Osten gab nun die Jury den Gewinner des Architektur-Wettbewerbs für die neue Haltestelle Elbbrücken bekannt. Der Entwurf des Hamburger Architekturbüros Gerkan, Marg und Partner überzeugte die Jury durch eine hohe Funktionalität und die gelungene städtebauliche Integration im Umfeld der Elbbrücken. Der Siegerentwurf sieht für die Haltestelle eine außen liegende, tragende Stahlkonstruktion mit innen liegender Glasfassade vor. Neben den of­fenen Sichtbeziehungen lobte die Jury ausdrücklich die Gestaltung der Fassade insgesamt. Sie nehme die Konturen der Elbbrücken auf und interpretiere diese neu, heißt es in der Begründung. Darüber hinaus überzeuge die Planung durch klar strukturierte, aus dem öffentlichen Raum hervorgehende Laufwege sowie eine gebündelte Rampenanlage im südlichen Bereich. Dadurch entstehen eine klare, leicht begreifbare Erschließung und ein betont barrierefreier Eingang. Die neue U4-Haltestelle Elbbrücken ist ein bedeutender Schritt für die Entwicklung der gesamten östlichen HafenCity. Schon jetzt verbindet die U4 auf direktem Weg die HafenCity mit dem Jungfernstieg und dem Hauptbahnhof. Im Zuge der weiteren Erschließung der östlichen Quartiere starten in diesem Sommer die Baumaßnahmen zur Verlängerung der Strecke bis hin zu den Elbbrücken. Zusammen mit der Haltestelle HafenCity Universität wird die Station Elbbrücken die neuen Quartiere mit ihren rund 2.800 Wohnungen und 18.000 Arbeitsplätzen effektiv anbinden. Insgesamt wird für die neue U4 nach dem Endausbau der HafenCity mit täglich ca. 35.000 Fahrgästen gerechnet. Im Zuge des Weiterbaus soll schließlich auch eine Verknüpfung mit der S-Bahn hergestellt werden. www.hochbahn.de Die Harburger Schlossinsel erhält durch die IBAProjekte ein neues Gesicht. Im Zentrum entsteht direkt zwischen den Wohngebäuden des Quartiers am Park und der Marina ein sternförmiger Park auf einer Fläche von 1,5 Hektar. Die neu gestaltete Grünanlage bietet Raum zur Entspannung und bildet zugleich die größte zusammenhängende Grünfläche des Harburger Binnenhafens. Die Harburger Schlossinsel hat eine 1000-jährige Geschichte, noch tätige Werft und maritime Betriebe und prägnante Relikte einer einst blühenden Hafenindustrie. Die sanfte topografische Erhöhung wird als Lichtung inmitten eines „Baumrahmens“ des neuen Parks akzentuiert. Vom Lotseplatz öffnet sich dem Besucher eine von Bäumen gerahmte Blickachse zum Schloss. Ein Rundweg führt durch den lichten Baumhain aus hochstämmigen Ulmen um den sternförmigen Park. Aus der Verwebung von Weg und Baumhain entsteht ein spannender Rhythmus zwischen Rückzugsräumen unter den Bäumen und offenen Atmosphären mit Blick auf Schlosshügel und Wasser. Der Schlosshügel erhebt sich mit seinem alten Baumbestand inmitten der Lichtung. Eine artenreiche Wiese zeichnet den Schlossbereich aus und schafft einen würdigen Abstand zu den Spielwiesen. Der Spielplatz wurde speziell für diesen Ort entworfen. Wege führen herauf auf die Schlossterrasse, von der sich der Blick entlang der Parkarme zum Wasser erschließt. Unterschiedlich ausgestaltete Sitzstufen laden in Wassernähe zum Verweilen ein. Von den Holzdecks, die sich im nördlichen bzw. östlichen Parkbereich befinden, kann man die Füße im Wasser baumeln lassen oder Kanus zu Wasser lassen. www.iba-hamburg.de 73 Impressum CUBE 02|13 Das Hamburger Magazin für Architektur, modernes Wohnen und Lebensart Chefredaktion Gerrit Menke, (verantwortlich) Folker Willenberg (verantwortlich) Briedestraße 1-9, 40599 Düsseldorf Telefon 0211-650264-0 Verlag b1 communication GmbH Briedestraße 1-9, 40599 Düsseldorf Telefon 0211-650264-0 [email protected] Sitz und Registergericht: Düsseldorf, HRB 64428 Geschäftsführung Gerrit Menke, Folker Willenberg Redaktion Bettina Schön, Dunja Hennes, Katja Kümmel, Heiko Cramer, Folker Willenberg, Gerrit Menke Gesamtanzeigenleitung Gerrit Menke Verlagsdirektion Nord Tina Morgenstern [email protected] Im Sorenfelde 9, 22359 Hamburg Telefon 040 609 01 893 Mobil 0172 399 888 9 Vertrieb b1 communication GmbH Briedestraße 1-9, 40599 Düsseldorf Telefon 0211-650264-0 [email protected] Layout Vera von Laufenberg Druck hofmann druck, Nürnberg Urheber- und Verlagsrecht Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Annahme des Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken, Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. Jede Verwertung außerhalb der durch das Urheberrechtsgesetz festgelegten Grenzen ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. In der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und Informationen an den Verlag liegt das jederzeit widerufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen, die vom Verlag oder von kooperierenden Dritten geführt werden. Gebrauchsnamen Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen und dgl. in dieser Zeitschrift berechtigt nicht zu der Annahme, dass solche Namen ohne weiteres von jedermann benutzt werden dürfen. Oft handelt es sich um gesetzlich geschützte eingetragene Warenzeichen, auch wenn sie nicht als solche gekennzeichnet sind. © b1 communication GmbH ebenfalls erhältlich CUBE Essen und das west­liche Ruhrgebiet, CUBE Düsseldorf, CUBE Köln Bonn, CUBE Frankfurt / R hein-Main, CUBE Stuttgart und CUBE München CUBE – auch im Abo Wir bietem Ihnen CUBE auch im Abonnement an. Viermal pro Jahr senden wir Ihnen das Magazin bequem per Post nach Hause. So können Sie sicher stellen, dass jede Ausgabe von CUBE Sie unmittelbar nach Erscheinen und ohne eigenen Aufwand erreicht. Hier können Sie sich informieren: www.cube-magazin.de/abo 74 Mit Gaggenau gewinnt die Kunst der Zurückhaltung Ausdruck. Der Unterschied heißt Gaggenau. Scheinbar Widersprüchliches zu verbinden, ist eine Kunst, die wir perfekt beherrschen. Unser unverwechselbares Design zeigt selbst in kompromissloser Reduktion Charakter. Wie die neue Backofen-Serie 200, eine Komposition in den Gaggenau Farbtönen Anthrazit, Metallic oder Silber, die sich stilvoll in jedes Ambiente einfügt. Ausdruck und Zurückhaltung erweisen sich nicht als Gegensatz, sondern vereinen sich in vollkommener Harmonie. Informieren Sie sich unter 01801 1122 11 (3,9 Ct./Min. a. d. Festnetz der Telekom, Mobilfunk max. 0,42 €/Min.) oder unter www.gaggenau.com. 75 Fl ag s to n e H am b u r g Flagstone Hamburg gmbH Zippelhaus 2 20457 Hamburg www.flagstone-hamburg.de einzigartig erfrischend. Konsequent.