ÖSTERREICHS FORSCHUNG Die Weltraumforschung und -entwicklung ist auf viele Institutionen und Firmen in Österreich verteilt. 55 Mio. Euro betragen die Forschungsförderungen im Rahmen des Weltraumschwerpunktes seit dem Jahr 2002. 241 Projekte in vielen Bereichen wurden in den letzten zwölf Jahren unterstützt und gefördert. 16 Missionen werden derzeit vom Institut für Weltraumforschung betreut. In der Forschung ist das Institut, das zur Akademie der Wissenschaften gehört, führend. Auch Unis und Joanneum Research engagieren sich in dem Bereich. DIE „ROSETTA“-MISSION DIE WICHTIGSTEN FÜNF ÖSTERREICHISCHEN „ROSETTA“-EXPERIMENTE Projektdauer 2004 bis 2015 Beteiligte 17 Nationen sind beteiligt. Die Europäische Weltraumbehörde ESA trägt die Mission. Die Planungen begannen 1992. Gesamtkosten rund eine Milliarde Euro Ziel Besuch, Landung und Untersuchung eines Kometen MIDAS Micro-Imaging Dust Analysis System. Es ist ein Rasterkraftmikroskop, das den Kometenstaub auf Klebefolien fängt und dann untersucht. Hier ist Graz federführend unter der Leitung von Mark Bentley. COSIMA Cometary Secondary Ion Mass Analyser. Auch dieses Gerät untersucht den Kometenstaub genauer. Elemente, Isotope und Moleküle werden bestimmt. An der Elektronik hat Klaus Torkar gearbeitet. MUPUS Multi Purpose Sensor. Dieser Sensorstab, der durch einen Hammer in den Boden getrieben wird, misst Wärme- und Temperaturleitfähigkeit und die Festigkeit. Verantwortlich ist Günter Kargl. ROMAP Rosetta Lander Magnetometer and Plasma Monitor. Das winzige Instrument (60 Gramm) misst Magnetfeld und Elektronen. Die Österreicher steuern Kontrolleinheit bei, zuständig Gerhard Berghofer. WICHTIGE HIMMELSKÖRPER RPC-MAG Rosetta Plasma Consortium – Magnetometer. Das Gerät misst physikalische Eigenschaften des Kerns und der Koma und arbeitet mit ROMAP zusammen. Verantwortlich ist Martin Volwerk. Komet Auch Schweifstern genannt. Kleine Himmelskörper, die entweder periodisch sichtbar sind oder nur einmal das Sonnensystem durchqueren. Markant ist der riesige Schweif. Meteor/Meteorit Meteoriten sind kleine Himmelskörper (maximal wenige Meter), aber größer als Staub. Tritt er in die Atmosphäre ein, heißt er Meteor. Erreicht er den Boden, ist es ein Meteorit. Asteroid Kleinplanet, der wie die anderen Planeten um die Sonne kreist. Im Gegensatz zu Kometen hat er keinen Schweif. Die meisten Asteroiden sind zwischen Mars und Jupiter. Mond Begleiter eines Planeten. Der wichtigste ist unser Mond, aber andere Planeten haben oft mehrere Monde. Unser Erdmond ist der fünftgrößte im Sonnensystem und sorgt für Ebbe und Flut. WELTRAUMMISSIONEN MIT ÖSTERREICHISCHER BETEILIGUNG 2022: Juice Mission der Europäer zur Untersuchung der vier großen Jupitermonde. Soll 2022 starten und 2032 einlangen. Österreich mit Magnetometern dabei. 2015: Bepi Colombo Europäisch-japanische Doppelmission, die den Planeten Merkur besuchen soll. Die Grazer Forscher haben bei beiden Sonden Geräte dabei. Zwergplanet In der Größe zwischen Asteroid und Planet angesiedelt. Umkreist wie diese die Sonne. Derzeit gibt es fünf Zwergplaneten: Pluto, Ceres, Haumea, Makemake und Eris. Planet Himmelskörper, die (leuchtende) Sterne umkreisen. Unsere Erde ist ein Planet. In unserem Sonnensystem gibt es acht Planeten: Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun. ÖSTERREICHISCHE ASTRONAUTEN 2005/03: Mars-/Venus-Express Europäische Sonden zu Mars und Venus. Grazer Magnetometer (Verbesserungen der „Rosetta“-Geräte) waren dabei. Die Missionen sind noch aktiv. 2009: Goce Erdsatellit zur extrem genauen Messung des Erdschwerefeldes. Das Projekt wurde von der TU Graz (Hans Sünkel) mit initiiert und endete 2013. 1997 Cassini-Huygens Doppelsonde der ESA zum Planeten Saturn und seinen Monden. Huygens landete 2007 auf dem Titan. Mehrere Grazer Geräte waren an Bord. 1991: Austromir Einziger österreichischer Beitrag zur bemannten Raumfahrt. Als Gast der Sowjetunion flog Franz Viehböck vom 2. bis 10. Oktober 1991 zur Raumstation Mir. 1 2 Sonne Ein selbstleuchtender Stern. Im engeren Sinn ist unsere Sonne gemeint. Viele Milliarden Sonnen bilden eine Galaxie, von denen es wiederum Abermilliarden gibt. 1 Franz Artur Viehböck Einziger „Austronaut“, geboren 1960. Jetzt bei Berndorf AG tätig. Seine Tochter kam am Starttag 1991 zur Welt. 2 Clemens Lothaller Reservist für Viehböck, geboren 1963. Flog nicht ins All. Er ist Neurochirurg im Donauspital. Quellen: ESA, IWF, BMVIT, JR, FFG Fotos: ESA (4), NASA (8), KK (4), FOTOLIA (1)