l Astrolog 215 2017 Zeitgeist 2017 l Wer waren die Chaldäer? Mundan-Astrologie vom 21. März 2017 bis 20. März 2018 herrscht die Sonne und «beeinflusst» das Weltgeschehen verstärkt. n Die chaldäische Reihe • Die sieben Planeten als Jahresregenten 2017: Das Jahr der Sonne Nachdem der Planet Mars sich im vergangenen Jahr ordentlich ausgetobt und nicht selten auch in unangenehmer Weise blutig und kraftvoll durchgesetzt hat, tritt im Jahr 2017 die Sonne an seine Stelle und führt Regie im astrologischen Jahr. Bruno Landolt J edes Jahr steht unter dem Einfluss eines Jahresregenten. Dabei beginnt das astrologische Jahr nicht am 1. Januar, sondern zur Frühjahrs-Tagundnachtgleichen am 21. März. Als Regenten treten die sieben klassischen Gestirne Saturn, Jupiter, Mars, Sonne, Venus, Merkur und Mond in Erscheinung. Ausgehend von ihren mittleren l Abb. 1 Daten: 20. März 2017, Zeit 10:28:40 UT, GB-Greenwich Frühlingsbeginn 2017 11 9 MC DC 3 IC 6 2 8 AC 12 5 Astronomisch wird der Frühlingsanfang durch das Äquinoktium festgelegt. Dieser Zeitpunkt variiert und fällt, abhängig unter anderem vom Abstand zum letzten Schaltjahr, auf der Nordhalbkugel auf den 20. oder 21., selten auch auf den 19. März. l 4 Geschwindigkeiten ergeben sie die chaldäische Reihe, welche nicht nur die Reihenfolge der Jahresregentschaften, sondern auch die der Tages- und Stundenherrscher widergibt. Demnach regiert vom 20. März 2017 bis zum 20. März 2018 die Sonne und beeinflusst das Weltgeschehen verstärkt. Doch was bedeutet das genau? Mit der Sonne als Jahresregent bekommt der «Sternkundige» die reelle Chance, seine eigene Persönlichkeit ins rechte Licht zu rücken und seine positiven Eigenschaften hervorzuheben. Die Sonne symbolisiert in der Astrologie die Lebensfreude und gilt als Urkraft schlechthin. Im persönlichen Horoskop eines Menschen zeigt die Sonne, als zentrales Gestirn, Art und Weise des Selbstbewusstseins. Die Sonne ist der hauptsächliche Vitalfundus im Horoskop, ihre wesentliche Funktion ist die willensmäßige Energiesteuerung und zeigt damit einen guten Teil der Handlungsweise eines Menschen auf. Ähnlich der Betrachtung des Solarhoroskopes, welches auf die Wiederkehr der Sonne zum jeweiligen Geburtstag einer Person erstellt wird und die Zeitqualität offenbart, kann der Mensch die Chaldäische Reihe in sein Leben integrieren, sich erfreuen, dass nun beispielsweise die Sonne im Jahr 2017 regiert und er sich in diesem Zeitraum auf seine eigenen Sonnekräfte besinnen darf. Dies bedeutet, Freiheit zu erringen und sich so zu behaupten, wie man sich selbst erkennt. In diesem Sinne steht es jedem frei, die Chaldäische Reihe als astrologische vorsintflutliche Altlast abzuwerten – die es zu entsorgen gilt, oder sie in sein Leben zu integrieren. Ursprünglich stand die Bezeichnung für Angehörige des gleichnamigen aramäischen Volkes, das im südlichen Mesopotamien beheimatet war. Im siebten vorchristlichen Jahrhundert übernahmen die Chaldäer die Herrschaft über Babylon, welches ein Zentrum der Sternenkunde wurde. Ihr bekanntester König war Nebukadnezar II. Unter ihrer Dynastie erlebten die Astrologie und Astronomie eine besondere Blüte. Die Chaldäer verstanden sich, unter anderem, auf die Kalender-Rechnung und pflegten eine astronomische Symbolsprache zur Darstellung komplexer Zusammenhänge. Im Einflussbereich Babylons hatten sie auch eine religiöse Funktion – vor allem, weil man die Planetenbahnen mit ihren unerklärlichen Schleifenbewegungen als Willensäußerung von Gottheiten deutete, die es zu ergründen galt. In der Antike wurde der Begriff pauschal zum Synonym für Astrologen und Wahrsager. Im Römischen Reich benutzte man ihn zusehends im abwertenden Sinne, da die Trivialastrologie mit ihren groben Prognosen einen immer breiteren Raum einnahm. Kaiser Augustus erließ mehrere Dekrete, alle «Chaldäer», das heißt die Astrologen und Wahrsager, aus Rom zu verbannen und die astrologische Literatur zu verbieten. Praktischen Erfolg hatte dies jedoch nicht, weil die Bevölkerung danach verlangte. Die Chaldäische Reihe Neben den Jahresregenten gibt es noch Tages- und Stundenregenten, um die jeweilige Zeitqualität zu definieren. Die Chaldäische Reihe findet noch heute ihre Anwendung, als spirituelle Jahresbegleitung, im «SonneMondkalender 2017» von Wolfgang Bartolein & Benjamin Schiller. Darin wird die «Sieben-Zonen-Einteilung» entlang der Planetenreihe Saturn bis Mond umfassend erklärt und wie folgt beschrieben. Abb. 1 Die Reihe geht aus von den Umlaufzeiten der Planeten. Diese betragen aus irdischer Sicht l Saturn (ca. 29,5 Jahre) l Jupiter (ca. 12 Jahre) l Mars (687 Tage) l Sonne (1 Jahr) l Venus (7,5 Monate) l Merkur (3 Monate) l Mond (27,5 Tage) Astrolog 215 2017 Zeitgeist l l Die Bedeutung der Wochentage Die «Alten» haben in der Vergangenheit die zeitlose Weisheit in Mythen, Geschichten und in die Gestaltung von Zyklen und Feiertagen verpackt. Eine dieser alten Analogien ist der Zyklus der Woche, der sich, wie sollte es anders sein, an den Mond-Monaten orientiert. Vier Wochen von je sieben Tagen ergeben nahezu einen Mondumlauf. Jeder Tag der Woche ist einem der sieben Himmelskörper zugeordnet, die in ihren Auswirkungen unsere Persönlichkeit beeinflussen sollen. Die Illustration verdeutlicht die Zuordnung der Wochentage, wie sie von den Chaldäern überliefert wurde. s l AB SOFORT WIRD «SCHARF GESCHOSSEN» Humor war schon immer eine Waffe der Schwachen gegen die Mächtigen. Es ist eine friedliche Art, Unzulänglichkeiten der Obrigkeit bloßzustellen und seinem Ärger über herrschende Mißstände Luft zu machen. n «Carne Vale» – «Fleisch, lebe wohl!» Freiheit – Frechheit – Gleichheit und Brüderlichkeit Als «fünfte Jahreszeit» bezeichnet man die Bräuche, mit denen die Zeit vor der sechswöchigen Fastenzeit ausgelassen gefeiert wird. Die Fastenzeit beginnt mit dem Aschermittwoch und sie dient im Christentum der Vorbereitung auf das Osterfest. 1 Abb. 2 Abb 2: Hier sind die Himmelskörper im Uhrzeigersinn nach ihren Umlaufzeiten aufgeführt. Saturn mit der längsten Umlaufzeit steht an der Spitze, gefolgt von Jupiter, der zwölf Jahre benötigt, usw. Die Sonne ist hier auch vertreten, da sie von der Erde aus betrachtet ebenfalls eine Umlaufzeit hat. Sie benötigt bekanntlich 365 Tage, bis sie wieder an der gleichen Position am Himmel erscheint. Das ist zwar – astronomisch betrachtet – Unsinn, vom Bewohner der Erde aus gesehen jedoch eine Realität. Wenn man der roten Linie von der Sonne ausgehend folgt und weiterzeichnet, erhält man die Reihenfolge der Herrscher für die Wochentage von Sonntag (Sonne) bis Samstag (Saturn). Die Woche beginnt eigentlich am Sonntag und nicht am Montag, wie seit den 1970er Jahren verordnet. Der Verdrängung der zeitlosen Weisheit aus dem Kalenderwesen hat hier eine Fortsetzung gefunden. Der Sonne-Mond-Kalender beugt sich zähneknirschend seit der Ausgabe 2010 diesem Zeitgeist – eben auch aus Rücksicht auf die üblichen Wocheneinteilungen in Kalendern. Tagesregenten s Jeder Tag ist durch einen bestimmten Planeten beherrscht. In der vedischen Tradition beginnt der Tag jedoch nicht um 0:00 Uhr, sondern immer mit dem Sonnenaufgang und endet mit dem Sonnenaufgang des Folgetages. In nördlichen Breiten orientiert man sich an den Sonnenauf- und -untergängen zu den Tagundnachtgleichen. Bruno Landolt A ls fünfte Jahreszeit wird ein mehrere Tage bis Wochen andauernder Zeitraum bezeichnet, in dem ein Ereignis stattfindet, das den Lebensrhythmus vieler Menschen so stark beeinflusst, wie es sonst nur der Wechsel der vier Jahreszeiten tut. Welcher Zeitraum als «fünfte Jahreszeit» angesehen wird ist regional unterschiedlich. Die «Jahreszeit der Lustbarkeit» hat viele Namen: Karneval, Fastnacht, Fasnacht, Fasnet, Fasching, Fastabend, Fastelovend, Fasteleer oder fünfte Jahreszeit. Der «Schmudo» als Höhepunkt Höhepunkt für alle eingefleischten Fastnächtlicher/Karnevalisten ist der schmutzige Donnerstag, im fastnächtlichen Jargon «Schmudo» genannt. Die Bezeichnung «Schmutzig» kommt jedoch nicht vom Dreck, der nach den Umzügen auf den Straßen zurück bleibt, sondern stammt aus dem Mittelalter. «Schmotzig» (schmutzig) bedeutet in den alemannischen Dialekten «fettig, feiß», Schmotz, Schmutz, Schmalz. In dem Brauch, dass am Donnerstag geschlachtet und gebacken wird, sind beide Wortbedeutungen enthalten. Der Donnerstag vor Aschermittwoch war somit der letzte Schlachttag vor der Fastenzeit und damit die letzte Gelegenheit, nochmals Fleisch zu essen. Dies wurde entsprechend mit Schlemmen gefeiert, weil es ja wenig Sinn machte, Fleisch aufzubewahren, wenn nachher bis Ostern die 40 fleischlosen Tage auf dem Kalender standen. Der Name kommt auch daher, dass an diesem Tag gerne Fettgebackenes gegessen wird wie Fasnetsküechle, Krapfen oder Pfannkuchen. Warum der Karneval alle Jahre wieder pünktlich am 11.11. um 11:11:11 Uhr beginnt Einige Wissenschaftler sehen bei der Zahl Elf einen Zusammenhang zu den Anfangsbuchstaben der Worte «Egalité, Liberté, Fraternité», dem Motto der französischen Revolution. Astrologisch entspricht die Zahl 11 dem Wassermann (11. Haus), numerologisch liegt 11, als Außenseiter, zwischen weltlicher (10 Gebote) und kosmischen Vollendung (12). In der Regel fällt der Höhepunkt der 5. Jahreszeit in das 11. Zeichen (2017 in Fische!). Ein typisches Wassermann-Merkmal ist Freiheit. Uranus will sich nicht anpassen, sondern ein Gegenpol zum Normalen sein. Da wo Uranus im Horoskop steht, wollen wir uns nicht unterdrücken lassen, sondern unsere Eigenheiten ausleben, uns verändern, emanzipieren, befreien und verbessern, auch wenn wir dabei aus der Rolle fallen. Uranus hat nach seiner Entdeckung den Saturn als Herrscher des Wassermann entthront. Dementsprechend werden die starren hierachischen Formen des menschlichen Zusammenlebens während der 5. Jahreszeit mit viel Witz und Ironie «durchwässert». Humor ist demnach, wenn auch der sonst eher griesgrämige Mächtige in diesem Zeitraum seine unterentwickelten Lachmuskeln strapazieren darf! n 5 l Zeitgeist Der Tag beginnt in Europa also immer um 6:00 Uhr morgens Ortszeit. Nachfolgend kurze Hinweise zu möglichen Auswirkungen der Planetenherrscher auf die zugeordneten Tage. Sonntag d Feiertag, Besinnung, Ruhe, mit dem Wesentlichen verbunden sein, Gottesdienst, der Familie, den Ahnen und derjenigen gedenken, die für uns Lehrer sind. Wichtige Leute treffen. Montag f Regelungen für das Heim und den Tagesablauf, Alltag. Der Tag für Erhaltendes, Nährendes etc., Austausch, freundliche Gespräche – weniger für Geschäftliches geeignet. Dienstag k Zeit für energiereiche Tätigkeiten. Hartes und schnelles Arbeiten, Betonung auf Aktivität, Hektik, Streit und kämpferisches Verhalten sind möglich. Mittwoch h Günstig für Kommunikation. Verbindungen schaffen, schreiben, Gespräche führen, telefonieren, Geschäfte tätigen, Netzwerkarbeit. Donnerstag l Tag für inneres Wachstum, Pläne schmieden, Visionen bearbeiten. Tag für Heilungsarbeit, Vermögensangelegenheiten regeln, erfolgreiches Handeln. Freitag j Kreativität, Schönheit und das Sinnliche betonen. Künstlerische und soziale Tätigkeiten. Beziehungen pflegen. Samstag g Strukturieren, die Woche bilanzieren, Verantwortlichkeiten regeln, in die Tiefe gehen, Trägheit überwinden. Die Vierteilung des Tages 6 Die Vierteilung von Zyklen begegnet uns in diesem Kalender immer wieder. Im Beitrag über den Mond und die Deutung der Mondphasen wird die Vierteilung des Jahres in die vier Jahreszeiten und die Teilung des Mondumlaufes in die vier kardi- Astrolog 215 2017 l nalen Mondphasen (Vollmond, Neumond und die 8 Mondphasen) näher beschrieben. Nach dem «Gesetz der Entsprechung» wird der Tag ebenso in vier Abschnitte unterteilt. Gemäß dieser Einteilung beginnt der Tag jeden Morgen um 6:00 Uhr und jeder Tagesabschnitt besteht aus sechs Stunden. Der Tag beginnt traditionell nicht um 0:00 Uhr! Wolfgang Bartolain, Benjamin Schiller Sonne-MondKalender 2017 Die astro-spirituelle Jahresbegleitung Sentovision GmbH, 09/2016 Einband: Gebunden Sprache: Deutsch ISBN-13: 9783037520987 Bestellnummer: 3093071 Umfang: 213 Seiten Die vier Tagesregenten sind im Kalenderteil eines jeden Tags verzeichnet. Die folgende Grafik zeigt alles noch mal im Überblick – dazu auch kurze, einprägsame Deutungsstichworte zu den Subperioden. Warum die Woche am Sonntag anfängt Die Woche begann ursprünglich am Sonntag und nicht am Montag. Der Montag als Wochenbeginn wurde erst nach einer Kalenderreform in den 1970er Jahren nach und nach eingeführt. Die Woche, zumindest innerlich, am Sonntag zu beginnen, lässt uns im Einklang mit den kosmischen Zyklen handeln. Warum? Die ursächliche, lebensspendende und erhaltende Kraft ist stets die Grundlage eines Zyklus – und eine Woche ist ein solcher. Am Anfang eines neuen Prozesses ist es ratsam, den alten Zyklus (die Abb. 3 Sonne-Mond-Kalender 2017 Grundsätzliches Der ganze Tag wird von dem jeweiligen Tagesherrscher beeinflusst. Die Sonne regiert den Sonntag, der Mond den Montag, usw. Der Herrscher des jeweiligen Tages hat seinen stärksten Einfluss immer von 6:00 bis 12:00 Uhr. Die dann folgenden drei Subperioden von je sechs Stunden werden durch den Einfluss anderer Planetenkräfte modifiziert. Diese «Nebenherrscher» üben einen sekundären, aber nicht unerheblichen Einfluss aus. Am Beispiel des Sonntag (Abb. 4, S. 7, «Siebenstern») werden die zugrunde liegenden Gesetzmäßigkeit sichtbar. Gegen den Uhrzeigersinn finden sich, ausgehend vom Hauptherrscher, die dann folgenden drei Subperioden des Tages wieder: Von 6:00 bis 12:00 der Hauptherrscher des Tages, die Sonne, es folgen dann jeweils für 6 Stunden die sekundären Herrscher des Tages Mars, Jupiter und Saturn. Am Montag wird die «Umkreisung» der sternförmigen Anordnung nahtlos fortgesetzt. vergangene Woche) bewusst zu verabschieden und sich auf die neue Woche einzustimmen. Der Sonntag wird daher, auch wenn der Grund oft vergessen ist, bis heute als freier Feiertag und als Tag des Gottesdienstes begangen. Die Wortverwandtschaft von «Seele» und «Sonne» ist nicht zufällig. Sonntag ist Seelentag, der Tag der Besinnung und Ruhe, der Kultur. Wir schöpfen aus der Tiefe und sammeln neue Kraft am Anfang eines neuen Wochenzyklus. Einkaufen können wir an allen anderen Tagen! Die zunehmende Aufweichung des verkaufsfreien und im Prinzip arbeitsfreien Sonntag ist unter anderem auch ein Versuch von profitorientierter Seite, das Bedürfnis nach Konsum und Zerstreuung als tatsächlichen Lebenssinn zu etablieren – und ein Nachdenken gar nicht erst aufkommen zu lassen. Die Woche am Montag zu beginnen ist ein Irrtum. Der Mond, Astrolog 215 2017 Psychoanalyse l l n Titelbild Sigmund Freuds Eisbergmodell Nur ein kleiner Teil unserer Entscheidungen und unseres Verhaltens ist – wie bei einem Eisberg – für uns sichtbar. Der Großteil unserer Motive liegt «verdeckt unter der Wasseroberfläche» im Unterbewusstsein und beeinflusst unser Handeln, Denken und Entscheidungsverhalten. Abb. 4 Sonne-Mond-Kalender 2017, Seite 33 seine Bedeutung für unser Leben in allen Ehren, spiegelt das Sonnenlicht lediglich wider. Er hat keine eigene Wärme und keine eigene Rotation. Der Mond umkreist die Erde, ist ihr nachgeordnet und taugt so nicht als Lebensmittelpunkt. Die Sonne ist die lebensspendende Kraft, die uns nährt und erhält. Wenn in diesem Kalender dennoch der Montag am Anfang einer Seite als erster Tag der Woche erscheint, so ist das ein Tribut an die allgemein gültigen Nutzungsgewohnheiten von Kalendern – aber wahr wird es dadurch nicht... n Die Jahresregenten von 1937 – 2041 Saturn Jupiter Mars Sonne Venus Merkur Mond 1937 1938 1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945 1946 1947 1948 1949 1950 1951 1952 1953 1954 1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033 2034 2035 2036 2037 2038 2039 2040 2041 N ach Freud ist die menschliche Psyche ein dynamisches System, dass aus verschiedenen Teilen besteht, die er bezüglich der Verortung und Anlage in drei Areale unterteilte: Das Bewusstsein, Vorbewusstsein und Unbewusstsein. 1) Im Unbewusstsein sind irrelevante, aber auch traumatische und verdrängte Inhalte gespeichert. (Seelische Vorgänge, um die wir nicht (mehr) wissen, aber unser Erleben und Verhalten mitbestimmen. Es ist nicht oder nur mit großer Mühe (Psychoanalyse) möglich, diese wieder bewusst zu machen. Zum Beispiel verdrängte Konflikte, Triebe, …). Diese sind uns allerdings nicht bewusst und deswegen nicht zugänglich. Es kommt des öfteren vor, dass Opfer von Gewalt sich nicht an eine Misshandlung erinnern können. Damit ist dieses Erlebnis nicht verloren, sondern unbewusst in unserer Psyche verankert. In der Psychoanalyse wird deswegen oft Traumdeutung, Hypnose, freie Assoziation benutzt, um an diese Inhalte heranzukommen. 2) Das Vorbewusstsein (seelische Vorgänge, die wir nicht spontan wissen, die jedoch dem Bewusstsein wieder relativ voll zugänglich gemacht werden können) ist eine Zwischenstufe zwischen Bewusstsein und Unbewusstsein. Mittelbar zugängliche, aber nicht direkt notwendige Erinnerungsinhalte lagern hier. Sie sind schnell abrufbar. Auch hier verankert ist der innere Zensor, eine Instanz, die sozusagen verdrängte Inhalte herausfiltert. Verdrängte Inhalte, wie zum Beispiel die schon oben angesprochene Gewaltanwendung. Diese Inhalte besitzen nach Freud eine eigene Dynamik, sie drängen an die Oberfläche, sprich zu unserem Bewusstsein und wollen von uns verarbeitet werden. Der Zensor lässt dies nicht zu zum Wohl der eigenen psychischen Konstitution. Schädliche Erinnerungen und Erlebnisse werden deshalb nicht sofort verarbeitet. Folglich leitet sich daraus ein Abwehrmechanismus unseres Ichs ab. Abwehrmechanismus ist ein Begriff aus der Psychoanalyse. Mit ihm werden psychische Vorgänge bezeichnet, die den Zweck haben, miteinander in Konflikt stehende psychische Tendenzen (Triebe, Wünsche, Motive, Werte) mental so zu bewältigen, bzw. zu kompensieren, dass die resultierende seelische Verfassung konfliktfreier ist. Dies erfolgt meist unbewusst. 3) Das Bewusstsein ist der kleinste Bereich und im weitesten Sinne das Erleben mentaler Zustände und Prozesse (seelische Vorgänge im Menschen, die er bemerkt und zu denen er unmittelbar Zugang hat). Es repräsentiert die direkte Wahrnehmung und dient auch zur Verarbeitung von Bewusstseinsinhalten. Ein «gesundes» Bewusstsein schließt das Wissen oder zumindest die Annahme der Existenz des Unbewussten und Vorbewussten ein. n 7