Flyer Springkraut

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Steckbrief - Indische Springkraut
(Impatiens glandulifera)
ein stark invasiver Problem-Neophyt
Kennzeichen der Jungpflanzen
Blätter: jeweils zu dritt an Stängelknoten,
langer
Spitze und Blattstiel, 10-25 cm
lang, am Blattrand scharf gezähnt,
glänzend dunkelgrün, mit rötlicher
Mittelader.
Stängel: rund, blass hellgrün, bricht leicht
ab; durch Knoten in Abschnitte gegliedert;
an der Basis oft rötlich, bei älteren
Pflanzen auch rot.
Wurzeln: meist sehr klein und schwach,
oft etwas rötlich, bei älteren Pflanzen
auch rot. Bei Jungpflanzen im Schatten
noch sehr hell gefärbt.
Wuchshöhe: 0,2 – 2,5 m
Blütezeit: Juni – Oktober
(Frostbeginn)
Blüten: rötlich-violett, 2,5 – 4 cm
lang, mit kleinem Sporn und
langem Stiel in lang gestielten
2 – 15 blütigen Trauben.
Früchte: Kapseln, die bei Reife
aufplatzen u. bis zu 15
schwarzbraune Samen im
Umkreis bis zu7 – 10 m weit
herausschleudern.
Bürgeraktion für den Erhalt unserer Natur in Lauchringen
Eigenschaften des Indischen Springkrauts
-
Einjährig: Das Indische Springkraut stirbt im Herbst mit
den ersten Frösten ab, bis dahin kann es ab Blühbeginn
(ab Ende Juni – Mitte Juli) ständig neue Blüten und
Samenkapseln bilden. Nach dem Absterben verrotten die
Blätter rasch, die Stängel jedoch kaum. Ihre strohartigen
Reste sammeln sich in einigen Jahren zu dichten
Streuschichten an.
-
Extreme Vermehrung: Jede Pflanze bildet in der langen
Blüh- und Fruchtphase einige hundert bis zu mehrere
tausend Samen, die bis zu 7 (-10 m) weit was aus den
Kapseln geschleudert werden (=Nahausbreitung).
-
Ungiftige Pflanze
Gefahren für die heimische Natur und Artenvielfalt
Die extreme Vermehrung und Dominanz des indischen
Springkrauts führen - auch durch die Ausbildung der dichten
Streuschicht – zur raschen Veränderung der Standorte und zur
starken Verarmung der zuvor artenreichen Vegetation. Die weitere
ungehinderte Vermehrung würde die rasche Zerstörung der
wertvollen Bachauen mit seiner artenreichen Vielfalt bedeuten.
Invasive Neophyten sind gebietsfremde Arten, die durch rasche
Ausbreitung die biologische Vielfalt gefährden. Da die heimische
Natur keine wirksamen Abwehrmechanismen gegen diese
dominanten Neophyten besitzt, besteht die einzige Möglichkeit zu
ihrer Erhaltung im gezielten Eingreifen der Menschen.
Aufgrund der Ein-Jährigkeit und der nicht flugfähigen Samen
ist eine erfolgreiche Beseitigung des indischen Springkrauts
möglich.
Bürgeraktion für den Erhalt unserer Natur in Lauchringen
Hinweise zur Beseitigung des indischen Springkrauts
Das indische Springkraut ist extrem regenerationsfähig: Auch
abgeschnittene Pflanzen können, auf dem Boden liegend, an den
Stängelknoten neue Wurzeln bilden, sich einwurzeln, aufrichten
und weiter vermehren. Im Boden steckende Stängelstümpfe
können neu austreiben und neue Blätter und Samen bilden. Auch
bei Mahd ist ca. 3 Wochen später die sorgfältige Kontrolle der
Flächen nötig.
-
Das Springkraut immer vollständig, d.h. mit den
Wurzeln, herausziehen! Bricht eine Pflanze ab, den
unteren Teil ebenfalls noch herausziehen. Sicherste
Entsorgung durch Abtrennen der Wurzeln und
Durchtrennen der Stängel. Große Mengen aufhäufen –
nach wenigen Wochen nur noch dünne Strohschicht.
-
Je früher begonnen wird, desto weniger
Pflanzenmasse fällt an. An artenarmen Stellen kann
schon das Einsammeln der Keimlinge sinnvoll sein. In
artenreicher Vegetation ist eine Durchschnittsgröße von
40 – 80 cm für die zügige Beseitigung besonders
geeignet: Junge Pflanzen lassen sich leichter
herausziehen und rascher handhaben als höhere
Exemplare. Die 1. Beseitigung bekannter Vorkommen in
gemischter Vegetation ist im Juni am effektivsten.
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Blühende Bestände möglichst sofort beseitigen, bevor
die Samenkapseln reifen. Unbedingt Wurzeln und
Blütenstände von den nächsten Stängelknoten (Wasser,
Reservestoffe) trennen. Die Stängel mehrfach
durchtrennen.
Bürgeraktion für den Erhalt unserer Natur in Lauchringen
-
Genaue Kontrolle der betroffenen Flächen alle 3 – 4
Wochen, auch die angrenzende Umgebung sorgfältig
prüfen (Nahausbreitung bis 10 m) – schon ein erfolgreich
aussamendes üppiges Exemplar sorgt für rund 1000 neue
im nächsten Jahr! Etliche Samen keimen erst im HochSpätsommer. Je später die Pflanzen erscheinen, desto
kleiner bleiben sie: Nachzügler Ende August /
September werden oft nur 20-30 cm hoch, blühen und
bilden rasch kleine Kapseln mit wenigen Samen. Daher
im Spätsommer bitte nochmals sehr sorgfältig kontrollieren
und auch die dann kleineren Kapseln einsammeln.
Achtung:
Zum Schutz von Brennesseln, Insekten und Zecken sind feste
Schuhe, lange Kleidung (Hosenbeine in die Socken stecken) zu
empfehlen. Nach dem Einsatz die Kleidung sowie den Körper
zur Sicherheit auf Zecken kontrollieren.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:
Gemeinde Lauchringen
Hohrainstraße 59
79787 Lauchringen
Tel. 07741/6095-0
Bürgeraktion für den Erhalt unserer Natur in Lauchringen
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