KW 21/16

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Fachinfo
Pflanzenbau KW 21/16
1.
2.
3.
4.
Überwachung der Bestände auf Blattläuse
Gräserbekämpfung in Leguminosen
Schwefeldüngung im Weizen
Hinweise zum Anbau von Seradella und Ramtillkraut
Erinnerung: Wir möchten Sie hiermit nochmals recht herzlich zu unserem
Feldtag am 2.Juni 2016 ab 10.00 Uhr in Ivenack einladen. Es
erwarten Sie interessante Vorträge in der Traditionshalle und
Führungen auf dem Demonstrationsfeld. Für das leibliche Wohl ist
gesorgt.
Das warme trockne Wetter in den letzten Tagen bringt leider nicht nur immer mehr
Trockenschäden zum Vorschein, sondern auch bestimmte Schädlinge. Dazu gehören
u.a. die Blattläuse. Als Vorzeichen schon extrem zu sehen im Schneeball und in Rosen.
Bereits letzte Woche waren die erste beflügelten Blattläuse in Getreidebestände
unterwegs, besonders der Weizen und Sommergetreide sollten kontrolliert werden, sowie
die Leguminosen.
Bekämpfungsrichtwerte bei Leguminosen:
Grüne Erbsenblattlaus: 10 – 15 Blattläuse je Trieb
Schwarze Bohnenlaus: 5 – 10 % der Pflanzen mit Blattlauskolonien besetzt
Besonders bei dieser Witterung kann es sehr schnell zur Kolonienbildung kommen.
Die Pflanzen leider eh schon unter dem Trockenstress, bei starkem Befall kann es zu
massiven Wachstumsdepressionen kommen. Das nützlingsschonende Pirimor ist
besonders gut geeignet, um versteckt sitzende Blattläuse zu bekämpfen. Eine Mischung
aus Pirimor und Pyrethroide verbessert die Dauerleistung, auf Bienenschutz ist zu
achten.
Empfehlung:
Mittel
Ackerbohnen
Futtererbsen
Jaguar
Blattrandkäfer
1 x 75 ml/ha
Erbsenwickler, Blattrandkäfer,
Erbsenblattlaus 2 x 75 ml/ha
Karate Zeon
beißende, saugende
Insekten
2 x 75 ml/ha
beißende, saugende
Insekten, Blattrandkäfer
1 x 150 g/ha
beißende, saugende
Insekten
2 x 75 ml/ha
beißende, saugende Insekten,
Blattrandkäfer
1 x 150 g/ha
Blattläuse
2 x 300 g/ha
Blattläuse, Blattrandkäfer
2 x 150 ml/ha
Blattläuse
2 x 300 g/ha
Blattläuse, Blattrandkäfer
2 x 150 ml/ha
Kaiso Sorbie/
Hunter
Pirimor Granulat
Shock Down
2. Bekämpfung von Gräsern und Quecke in Leguminosen
Mittel
Ackerbohne
Futtererbse
Lupine
Agil S
0,75 l/ha
keine Zulassung
Focus Ultra
0,75 l/ha
Gräser : 2,5 + Dash
Quecke: 5,0 + Dash
Fusilade Max
1,0 l/ha
keine Zulassung
Quecke
1,0- 2,0 l/ha
0,4 -0,5 l/ha
Quecke: 1,0 l/ha
1,25 l/ha
Quecke: 2,25 l/ha
keineZulassung
Quecke
1,0- 2,0 l/ha
Gallant Super
Panarex
0,4 -0,5 l/ha
Quecke: 1,0 l/ha
1,25 l/ha
Quecke: 2,25 l/ha
keine Zulassung
keine Zulassung
In der Praxis hat sich beim Anbau von Leguminosen die Düngung mit einer
Gabe von 1dt/ha Kieserit bewährt, damit wird der Schwefelbedarf der Pflanzen sehr
gut mitabgedeckt.
3. Schwefeldüngung zu Winterweizen
Gleichmäßige Schwefelversorgung bis zur Abreife sichern
Mit dem Erscheinen des Fahnenblattes hat ein Winterweizen-Bestand erst zwei Drittel des
Gesamt-Schwefelbedarfs aufgenommen. Etwa die Hälfte dieser bis dahin aufgenommenen
Schwefelmenge steht für Kornertrag und Kornqualität zur Verfügung. Die andere Hälfte
verbleibt aufgrund der schlechten Verlagerung aus alten Pflanzenteilen im Stroh. Deshalb
muss ab dem Ährenschieben, während der Blüte und bis weit in die Kornfüllungsphase
hinein ein weiterer kontinuierlicher Schwefelfluss gewährleistet werden. Dieses letzte Drittel
der Schwefelaufnahme deckt dann die zweite Hälfte der im Korn gebundenen
Schwefelmenge. Eine Schwefelaufnahme erfolgt bis Stadium BBCH 92.
In vielen Getreidebeständen findet man Aufhellungen, sind diese in Streurichtung des
Düngerstreuers zu sehen, handelt es sich oft um eine schlechte Düngerverteilung. Sind
diese Aufhellungen aber verstreut im Bestand kann es sich um Schwefelmangel handeln,
besonders dann wenn der Boden an diesen Stellen verdichtet ist. Die Blätter des Getreides
sind dann in Längsrichtung hellgelb gestreift.
S-Mangelpflanzen sind gewöhnlich kleiner als normal gewachsene Pflanzen und haben wie
N-Mangelpflanzen ein „starrtrachtähnliches Aussehen“.
Die Blätter von S-Mangelpflanzen sind kleiner und schmaler, die im Längenwachstum
gehemmten Sprossen sind dünn.
-Mangelpflanzen gleichen in der Verfärbung häufig N-Mangelpflanzen, wobei im Gegensatz
zum beginnenden N-Mangel die S-Mangelsymptome zunächst durch Vergilben der jüngeren
Blätter erscheinen, die älteren Blätter sterben bei S-Mangel im Gegensatz zu N-Mangel nicht
ab.
Eine Düngung über die Spritze mit elementaren Schwefel hat keine Wirkung über das Blatt.
Der Schwefel muss erst abgewaschen werden und zu den Wurzeln gelangen.
Die Bedeutung des Schwefels in der Pflanze liegt in erster Linie im Aufbau schwefelhaltiger
Aminosäuren. Als Bestandteil der Klebereiweiße haben diese einen positiven Einfluss auf
Proteingehalt und Backqualität. Außerdem steigert Schwefel die Effizienz des
Stickstoffwechsels. Bei 1kg S-Mangel werden 10-15 kg N nicht aufgenommen. Das zeigt sich
auch bei der Durchführung des N-Bedarf mittels N-Tester, liegt ein deutlicher S-Mangel vor
zeigen die Geräte keinen Stickstoffbedarf an, obwohl dieser vorhanden ist.
Anders als bei Stickstoff werden nur 2/3 des insgesamt aufgenommenen Schwefels
bis zur Ernte ins Korn verlagert. Schwefel ist in den Blättern und Stängel fester „gebunden“
und kann während der Kornfüllung nur in geringem Umfang ins Korn transportiert werden.
Bei hoher N-Intensität kann der S-Bedarf des Korns nur bis zu 50% über die Umverteilung
aus der Restpflanze gedeckt werden. Der Rest muss ab Beginn der Blüte noch aus dem
Boden aufgenommen werden. Der bei steigender Stickstoffdüngung höhere Schwefelbedarf
braucht eine ausreichende Versorgung über den Boden, um mit wachsendem Ertrag auch
hohe Qualitäten sicher zu stellen. Die Düngung von Schwefel zur Spätgabe ist daher in
Betracht zu ziehen.
Decken Sie den Schwefelbedarf mit einem schwefelhaltigem Dünger ab, wie
einem ASS
oder SSA bei gleichzeitiger Deckung des N-Bedarfs der Pflanze.
4. Vorstellung von ausgewählten Kulturen/ Zwischenfrüchten
1. Serradella – Ornithopus sativus
Serradella ist eine Grünfutter- und Gründüngungspflanze der leichten Böden. Bis in den
Spätherbst liefert sie ein wertvolles, eiweißreiches Futter, das auch bei fortgeschrittener
Entwicklung im Wert nicht gemindert wird. Die einjährige Pflanze hat zwar eine relativ dünne
Pfahlwurzel, aber durch die zahlreichen Neben- und Faserwurzeln ein ausgeprägtes
Wurzelsystem. In der oberirdischen Biomasseleistung ist sie allerdings den anderen
Leguminosen unterlegen. Trotz ihrer geringen Bodenansprüche (kalkempfindlich, bevorzugt
saure, anlehmige Sandböden) benötigt Serradella eine sichere Wasserversorgung. Deshalb
ist ihr Anbau unter trockenen Bedingungen nicht immer sicher. Für die Futternutzung eignet
sich ein Gemisch mit Süßlupinen besser. Serradella hinterlässt erhebliche und sehr wertvolle
Pflanzenrückstände und Wurzeln im Boden mit einem engeren C:N- Verhältnis als Gräser
Hinzu kommen die durch Rhizobien gebundenen Stickstoffmengen. Da die Serradella nicht
winterhart ist eignet sie sich sehr gut für den Anbau als Zwischenfrucht.
Abbildung: Serradella – 14 Tage nach Feldaufgang
2.Ramtillkraut – Guizotia abyssinica
Diese neue Pflanzenart, die wie die Sonnenblume zur Familie der Korbblütler gehört, stammt
ursprünglich aus Afrika und wird heute vor allem im asiatischen Raum angebaut. Ihre
Bedeutung als Zwischenfrucht gewinnt die Pflanze vor allem aus der starken Wüchsigkeit
und
der
sehr
geringen
Frosttoleranz.
Im
Gegensatz
zu
den
anderen
Sommerzwischenfrüchten friert Ramtillkraut sicher ab und wird damit bei der weiteren
Nutzung der bestellten Fläche nicht zu einem Problemunkraut.
Ramtillkraut ist eine einjährige krautige Pflanze, die eine Wuchshöhe bis 180 cm erreicht. De
Laubblätter werden 10 bis 20 cm lang und 3 bis 5 cm breit. Die körbchenförmige Blüte ist
gelb und wird von Insekten zur Bestäubung angeflogen. Die ölhaltigen Samen haben einen
hohen Gehalt an Fett und Proteinen und dienen daher in den asiatischen Anbaugebieten als
Nahrungsmittel. Im Vergleich zum Gelbsenf oder Ölrettich ist die Jugendentwicklung
langsamer. Mit Beginn des Reihenschließens holt Ramtillkraut diesen Rückstand sehr
schnell auf und schafft einen dichten, massewüchsigen Pflanzenbestand mit guter
unterdrückender Wirkung gegenüber Unkraut. Im Grünmasseertrag ist Ramtillkraut dem
Gelbsenf bei rechtzeitiger Aussaat überlegen.
Die Aussaat von Ramtillkraut sollte wegen der starken Frostempfindlichkeit nicht vor Anfang
Mai bis spätestens Mitte September erfolgen.
Abbildung: Ramtillkraut – 14 Tage nach Feldaufgang
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