PDF - Gegen die Strömung

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BEILAGE zu Flugblatt von Gegen die Strömung
3-4/009 "Der deutsche Imperialismus und Griehenland"
Griechenland 1941-1949
Die Nazi-Verbrechen im besetzten Griechenland 1941-1945
Am 6. April 1941 überfiel die Nazi-Wehrmacht Grie­
chenland, das im Oktober 1940 vom verbündeten ita­
lienischen Faschismus besetzt worden war. Unter dem
Oberkommando der Nazi-B esatzer wurde Griechen­
land zunächst von italienischen (ca. 70 % des griechi­
schen Territoriums, dort wurde eine griechische Kol­
laborationsregierung eingesetzt) und bulgarischen
Truppen (ca. 12 % des griechischen Territoriums)
besetzt, wobei sich die Nazi-Faschisten in ganz Grie­
chenland strategische (Thessaloniki, Kreta usw.) und
ökonomische Schlüsselpositionen (Chrom, Erze usw.)
sicherten. Im April 1944 schufen sie eine gesamtgrie­
chische Marionetten-Regierung, um ihre Verbrechen
zu bemänteln.
Systematische Registrierung, Schikanierung
und schließlich Ermordung derjüdischen
Bevölkerung Griechenlands
Rund 5 . 000 Jüdinnen und Juden lebten in dem von
bulgari schen Truppen besetzten Teil Griechenlands,
rund 13 .000 in der italienisch besetzten Zone und
55 .000 in dem direkt vom deutschen Nazi-Faschis­
mus besetzten Teil. 1
Jüdische Griechinnen und Griechen wurden von den
Nazi-Besatzern zunächst erfasst und registriert und
zunehmend schikaniert und drangsaliert, ihre Zeitun­
gen verboten, ihre Vereine durchsllrl-t2 1.9-"2 folgte
die mörderische Zwangsarbeit. Am 11. Juli 1942 be­
fahlen die Nazis in Thessaloniki (mit 5 3 .000 die mit
Abstand größte jüdische Gemeinde Griechenlands),
allen jüdischen Männern von 18 bis 45 , am Platz der
Freiheit anzutreten. Nach Demütigungen, Schikanen,
Prügel und Qualen wurden sie registriert und zur
Zwangsarbeit abgeführt. Eine erpreßte "Lösegeldzah­
lung" von rund 3,5 Mio. Drachmen bewirkte zunächst
ihre Freilassung, doch nur vorübergehend.3 Tausende
mussten mörderische Zwangsarbeit verrichten, so
etwa rund 1.200 Jüdinnen und Juden für den Ausbau
der Straße Thessaloniki -Larissa4; weitere 3 . 500 muss­
ten im Straßen-, Flugplatz- und Grubenbau im Raum
Thessaloniki schuften, viele von ihnen überlebten die­
se mörderische Sklavenarbeit nicht. 5
Anfang 1943 wurden die Juden Thessalonikis in um­
zäunte Ghettobezirke gesperrt. Es war ihnen nun ver­
boten, das Viertel zu verlassen, öffentliche Verkehrs­
mittel und Telefone zu benutzen usw. 6 Nach der De­
portation der jüdischen B evölkerung Thrakiens und
Makedoniens begann am 15 . März 1943 die Deporta­
tion der jüdischen Bevölkerung Thessalonikis. Ihre
Wohnungen und Geschäfte wurden geplündert. Fünf
Monate später, am 7. August 1943, verließ der letzte
Deportationszug Thessaloniki .
Ab Oktober 1943 wurden Jüdinnen und Juden aus
der ehemaligen italienischen Besatzungszone nach ähn­
lichem Muster deportiert. Insbesondere auf den In­
seln und im Gebiet um Ioannina, wo die reaktionäre
bewaffnete EDES stark war, fielen im März 1944 den
Nazis fast alle Juden in die Hände. 7 Möbel und Le­
bensmittel der Deportierten wurden der griechischen
Marionetten-Regierung übergeben zur Verteilung a,n
die Bevölkerung, um, so der offizielle Nazi-Bericht,
der Propaganda der Nationalen B efreiungsfront
(EAM) entgegenzuwirken. Volle Zustimmung hinge­
gen habe man von der reaktionären EDES erhalten. 8
Von den rund 75 . 000 jüdischen Griechinnen und
Griechen überlebten den Nazi-Völkermord nur knapp
13. 000. Mehr als 50.000 wurden in Auschwitz ermor­
det, 4.200 in Treblinka, rund 2.500 wurden in Grie­
chenland exekutiert.9
Auch Roma blieben im besetzten Griechenland von
Nazi-Verfolgung und -Ermordung nicht verschont.
Doch dieser Bereich der Nazi-Unterdrückung in Grie­
chenland ist bisher von der Forschung vollkommen
unzureichend untersucht worden.
Wirtschaftliche Ausplünderung
und Auspressung
Die Nazi-B esatzer raubten systematisch Gold, Sil­
ber, Bargeldeinlagen in B anken, Ausrüstungen von Fa­
briken, Transportmittel, Rohstoffe, Vieh, Lebensmit­
tel und Ernten. Ein großer Teil der örtlichen Vorräte
an Obst, Gemüse, Kartoffeln, Olivenöl, Fleisch und
Milchprodukten wurde zur Versorgung der Nazi-Trup­
pen beschlagnahmt. In der Folge brachen unter der
griechischen Zivilbevölkerung Hungersnöte aus.
Zeitweise starb ein Viertel aller Säuglinge. Im Groß­
raum Athen verhungerten 100.000 Menschen.10
Ab August 1941 musste Griechenland riesige Sum­
men für die Deckung der Besatzungskosten zahlen ( 1
Mrd. Reichsmark bis Ende 1941, 2,61 Mrd. Reichs­
mark bis Ende 1942).11
Die deutsche B ourgeoisie konnte im Windschatten
der Nazi-Wehrmacht beschlagnahmte griechische Fir­
men übernehmen, wie etwa Bauxitvorkommen und
-gruben, die von deutschen Metallfirmen übernom­
men wurden. 12
Der B eauftragte des Krupp-Konzerns in Athen mel­
dete nach Essen, in der Zeit vom 1. bis 10. Mai 1941
sei die gesamte griechische Bergbauproduktion "für
Deutschland gesichert" worden.1 3 Der Direktor von
AEG wurde Bevollmächtigter des griechischen Elek­
trizitätswerks.14
Unterdrückung, Ermordung und Massaker an
der Zivilbevölkerung
Die Nazi-Besatzer errichteten in Griechenland eine
Terror-Herrschaft. Die Instruktionen die an die Nazi­
Soldaten lauteten:
" ... Deutsche Gutmütigkeit den Griechen ge­
genüber ist immer falsch. Lieber einmal zu­
viel, als einmal zu wenig schießen."15
Am 31.5 .1941, nach der Eroberung von Kreta, er­
ließ der Nazi-General Student einen umfassenden
Befehl zu den Terrormaßnahmen gegen die Zivilbe­
völkemng:
birgsjäger auf Kreta. Rund 2. 000 Griechinnen und
Griechen wurden getötet.18
Kephallonia Juli 1943: Nach der Verhaftung Mus­
solinis in Italien am 25 . Juli 1943 war es für Nazi­
Deutschland nur noch eine Frage der Zeit, bis Italien
als B ündnispartner wegfiel. Die neue Regierung un­
ter Führung B adoglios in Italien begann am 3 . August
1943 geheime Verhandlungen mit den Alliierten und
am 4. September 1943 wurde ein Waffenstillstand mit
der Anti-Hitler-Koalition vereinbart. Innerhalb weni­
ger Tage besetzte Nazi-Deutschland Italien und itali­
enisch besetzte Gebiete in Griechenland, Jugoslawien
und Albanien . Die ehemals verbündeten italienischen
Soldaten wurden inhaftiert. Für Kephallonia ordnete
Hitler explizit an, "keine Gefangenen zu machen. "1 9
Nazi-Gebirgsjäger metzelten daraufhin rund 5 . 000 ita­
l ienische gefangene Soldaten nieder.20
Kommeno August 1943: Am 16. August ermor­
deten knapp 100 Nazi-Wehrmachtssoldaten unter dem
Kommando des späteren Bundeswehroffiziers Rein­
hold Klebe über 317 Bewohnerinnen und Bewohner
des Dorfes Kommeno, darunter knapp 100 Kinder und
Jugendliche2I• In einer Ermittlungsakte des B ayer­
ischen Landeskriminalamtes vom 16. April 1969 heißt
es, dass sich unter den Opfern "schwangere Frauen
befunden haben. Viele Frauen seien vor der Ermor­
dung vergewaltigt worden, Leiber von Frauen aufge­
schnitten und die Kinder in der Weise verbrannt, dass
sie ihnen mit Benzin getränkte Watte in die Münder
stopften und die Watte dann anzündeten. Auch seien
Personen die Augen ausgestochen worden. "22 Das
Massaker von Kommeno war sorgfältig geplant. Sol­
daten wurden abgeordnet, um die Beute ;:,i.:;herzustel­
len, das Kantinenpersonal stand bereit mit Reispud­
ding und Obstkompott.23
Kalavrita Dezember 1943: Am 1 3 . Dezember
1943 ermorden Nazi-Soldaten der 117. Jäger-Divisi­
on 700 Menschen.24
Am 10. Juni ermordeten An­
gehörige der Waffen-SS 218 Frauen und Männer,
darunter 34 Kinder im Alter zwisc hen 6 Monaten und
zehn Jahren. Anschließend brannten sie das Dorf nie­
der. 25
Distomo Juni 1944:
In Vianos, Lyngiades, Chortiatatis und Dutzenden
weiteren Orten verübten die Nazi-Besatzer ähnliche
Verbrechen.
"Die Truppe hat sich, soweit ihr dies wäh­
rend der Kampfhandlungen möglich war, aus
der Notwehr heraus bereits selbst geholfen.
Jetzt ist die Zeit gekommen, allen derartigen
Fällen planmäßig nachzugehen, Vergeltung zu
üben und Strafgerichte abzuhalten, die als Ab­
schreckungsmittel für die Zukunft dienen sol­
len.
( ...)
Als Vergeltungsmaßnahmen kommen
2. Kontributionen,
3. Niederbrennen von Ortschaften ( vorher Si­
cherung aller Barmittel ...) , 4. Ausrottung der
in Frage: 1. Erschießungen,
männlichen Bevölkerung ganzer Gebiete.
( ...)
Bei der ganzen Sachlage ist dies Sache der
Truppe und nicht von ordentlichen Gerichten.
Sie kommen für Bestien und Mörder nicht in
Frage.16
Verhaftung, Verschleppung, Ermordung waren im
wahrsten Sinne des Wortes auf der Tagesordnung.
Rund 91.000 Geiseln ermordeten die Nazis während
ihrer Terror-Herrschaft in Griechenland ! 1 7 Sie richte­
ten unzählige grausame Massaker an. B eispielhaft
seien genannt:
Kreta Mai 1941: Das erste Massaker an der Zi­
vilbevölkerung in Griechenland verübten Nazi-Ge-
Die B esetzung des griechischen Festlandes dauerte
bis November 1944; einige Inseln wie Rhodos und Kre­
ta wurden erst im Mai 1945 befreit. Nach Angaben
des Nationalrats für die Entschädigungsforderungen
Griechenlands wurden rund 1.100.000 Menschen, etwa
15 Prozent der damaligen griechischen Gesamtbevöl­
kerung, von den Nazi-Besatzern zu Tode gefoltert, er­
schossen, erhängt, bei lebendigem Leib verbrannt,
deportiert und in Vernichtungslagern ermordet. 1.770
Dörfer und fast 400.000 Häuser wurden vollständig
zerstört.26
Nicht nur, dass der deutsche Imperialismus sich bis
heute weigert, Reparationen zu zahlen. Keiner der
Nazi-Mörder, die in Griechenland brutalste Verbre­
chen begangen haben, wurde jemals zur Rechen­
schaft gezogen. Nicht wenige von den Nazi-Mördern
machten nach 1945 bei der Bundeswehr Karrie­
re. So wurde der Nazi-Wehrmachts-Kommandant der
12. Kompanie des Gebirgsjäger-Regiments 98, die das
Massaker in Kommeno verübte, Reinhold Klebe, spä­
ter Bundeswehr-Offizier. Mathias Starl und Michl Pös-
BEILAGE zu Flugblatt von Gegen die Strömung 3-4/009 "Der deutsche Imperialismus und Griehenland"
Griechenland 1941-1949
Die Nazi-Verbrechen im besetzten Griechenland 1941-1945
Am 6. April 1941 überfiel die Nazi-Wehrmacht Grie­
Auch Roma blieben im besetzten Griechenland von
chenland, das im Oktober 1940 vom verbündeten ita­
Nazi-Verfolgung und -Ermordung nicht verschont.
lienischen Faschismus besetzt worden war. Unter dem
Doch dieser Bereich der Nazi-Unterdrückung in Grie­
Oberkommando der Nazi-Besatzer wurde Griechen­
chenland ist bisher von der Forschung vollkommen
land zunächst von italienischen (ca. 70 % des griechi­
unzureichend untersucht worden.
schen Territoriums, dort wurde eine griechische Kol­
laborationsregierung eingesetzt) und bulgarischen
Wirtschaftliche Ausplünderung
Truppen (ca. 12 % des griechischen Territoriums)
und Auspressung
besetzt, wobei sich die Nazi-Faschisten in ganz Grie­
chenland strategische (Thessaloniki, Kreta usw.) und
ökonomische Schlüsselpositionen (Chrom, Erze usw.)
sicherten. Im April 1944 schufen sie eine gesamtgrie­
chische Marionetten-Regierung, um ihre Verbrechen
zu bemänteln.
Die Nazi-Besatzer raubten systematisch Gold, Sil­
ber, Bargeldeinlagen in Banken, Ausrüstungen von Fa­
briken, Transportmittel, Rohstoffe, Vieh, Lebensmit­
tel und Ernten. Ein großer Teil der örtlichen Vorräte
an Obst, Gemüse, Kartoffeln, Olivenöl, Fleisch und
Milchprodukten wurde zur Versorgung der Nazi-Trup­
Systematische Registrierung, Schikanierung
pen beschlagnahmt. In der Folge brachen unter der
griechischen Zivilbevölkerung Hungersnöte aus.
und schließlich Ermordung der jüdischen
Zeitweise starb ein Viertel aller Säuglinge. Im Groß­
Bevölkerung Griechenlands
raum Athen verhungerten 100.000 Menschen.lO
Rund 5.000 Jüdinnen und Juden lebten in dem von
bulgarischen Truppen besetzten Teil Griechenlands,
rund 13.000 in der italienisch besetzten Zone und
55.000 in dem direkt vom deutschen Nazi-Faschis­
mus besetzten Teil.
1
Jüdische Griechinnen und Griechen wurden von den
Nazi-Besatzern zunächst erfasst und registriert und
zunehmend schikaniert und drangsaliert, ihre Zeitun­
gen verboten, ihre Vereine durchsllc+t2 19.:12 folgte
die mörderische Zwangsarbeit. Am 11. Juli 1942 be­
Ab August 1941 musste Griechenland riesige Sum­
men für die Deckung der Besatzungskosten zahlen (1
Mrd. Reichsmark bis Ende 1941, 2,61 Mrd. Reichs­
mark bis Ende 1942).11
und Albanien. Die ehemals verbündeten italienischen
Soldaten wurden inhaftiert. Für Kephallonia ordnete
HitleI' explizit an, "keine Gefangenen zu machen. "19
Nazi-Gebirgsjäger metzelten daraufhin rund 5.000 ita­
lienische gefangene Soldaten nieder.20
Kommen o August 1943: Am 16. August ermor­
deten knapp 100 Nazi-Wehrrnachtssoldaten unter dem
Kommando des späteren Bundeswehroffiziers Rein­
hold Klebe über 317 Bewohnerinnen und Bewohner
es, dass sich unter den Opfern "schwangere Frauen
befunden haben. Viele Frauen seien vor der Ermor­
men wurden.12
dung vergewaltigt worden, Leiber von Frauen aufge­
Freiheit anzutreten. Nach Demütigungen, Schikanen,
Deutschland gesichert" worden.13 Der Direktor von
Prügel und Qualen wurden sie registriert und zur
ABG wurde Bevollmächtigter des griechischen Elek­
Zwangsarbeit abgeführt. Eine erpreßte "Lösegeldzah­
trizitätswerks.14
lung" von rund 3,5 Mio. Drachmen bewirkte zunächst
ihre Freilassung, doch nur vorübergehend.3 Tausende
Unterdrückung, Ermordung und Massaker an
mussten mörderische Zwangsarbeit verrichten, so
der Zivilbevölkerung
etwa rund 1.200 Jüdinnen und Juden für den Ausbau
Die Nazi-Besatzer errichteten in Griechenland eine
der Straße Thessaloniki -Larissa4; weitere 3.500 muss­
Terror-Herrschaft. Die Instruktionen die an die Nazi­
ten im Straßen-, Flugplatz- und Grubenbau im Raum
Soldaten lauteten:
Thessaloniki schuften, viele von ihnen überlebten die­
Makedoniens begann am 15. März 1943 die Deporta­
enisch besetzte Gebiete in Griechenland, Jugoslawien
-gruben, die von deutschen Metallfirmen übernom­
sei die gesamte griechische Bergbauproduktion "für
portation der jüdischen Bevölkerung Thrakiens und
der Anti-Hitler-Koalition vereinbart. Innerhalb weni­
ger Tage besetzte Nazi-Deutschland Italien und itali­
men übernehmen, wie etwa Bauxitvorkommen und
allen jüdischen Männern von 18 bis 45, am Platz der
mittel und Telefone zu benutzen usw.6 Nach der De­
1943 geheime Verhandlungen mit den Alliierten und
am 4. September 1943 wurde ein Waffenstillstand mit
ischen Landeskriminalamtes vom 16. April 1969 heißt
dete nach Essen, in der Zeit vom 1. bis 10. Mai 1941
boten, das Viertel zu verlassen, öffentliche Verkehrs­
als Bündnispartner wegfiel. Die neue Regierung un­
ter Führung Badoglios in Italien begann am 3. August
Die deutsche Bourgeoisie konnte im Windschatten
Abstand größte jüdische Gemeinde Griechenlands),
zäunte Ghettobezirke gesperrt. Es war ihnen nun ver­
solinis in Italien am 25. Juli 1943 war es für Nazi­
Deutschland nur noch eine Frage der Zeit, bis Italien
der Nazi-Wehrmacht beschlagnahmte griechische Fir­
Der Beauftragte des Krupp-Konzerns in Athen mel­
Anfang 1943 wurden die Juden Thessalonikis in um­
Kephallonia Juli 1943: Nach der Verhaftung Mus­
des Dorfes Kommeno, darunter knapp 100 Kinder und
Jugendliche21 . In einer Ermittlungsakte des Bayer­
fahlen die Nazis in Thessaloniki (mit 53.000 die mit
se mörderische Sklavenarbeit nicht.5
birgsjäger auf Kreta. Rund 2.000 Griechinnen und
Griechen wurden getötet.1 8
" ... Deutsche Gutmütigkeit den Griechen ge­
genüber ist immer falsch. Lieber einmal zu­
viel, als einmal zu wenig schießen."15
Am 31.5.1941, nach der Eroberung von Kreta, er­
schnitten und die Kinder in der Weise verbrannt, dass
sie ihnen mit Benzin getränkte Watte in die Münder
stopften und die Watte dann anzündeten. Auch seien
Personen die Augen ausgestochen worden. "22 Das
Massaker von Kommeno war sorgfältig geplant. Sol­
daten wurden abgeordnet, um die Beute ;:,:cherzustel­
len, das Kantinenpersonal stand bereit mit Reispud­
ding und Obstkompott.23
Kalavrita Dezember 1943: Am 13. Dezember
1943 ermorden Nazi-Soldaten der 117. Jäger-Divisi­
on 700 Menschen.24
Distomo Juni 1944: Am 10. Juni ermordeten An­
gehörige der Waffen-SS 218 Frauen und Männer,
darunter 34 Kinder im Alter zwischen 6 Monaten und
zehn Jahren. Anschließend brannten sie das Dorf nie­
der.25
ließ der Nazi-General Student einen umfassenden
In Vianos, Lyngiades, Chortiatatis und Dutzenden
Befehl zu den Terrormaßnahmen gegen die Zivilbe­
weiteren Orten verübten die Nazi-Besatzer ähnliche
völkerung:
Verbrechen.
tion der jüdischen Bevölkerung Thessalonikis. Ihre
"Die Truppe hat sich, soweit ihr dies wäh­
Wohnungen und Geschäfte wurden geplündert. Fünf
rend der Kampfhandlungen möglich war, aus
Monate später, am 7. August 1943, verließ der letzte
der Notwehr heraus bereits selbst geholfen.
Die Besetzung des griechischen Festlandes dauerte
Deportationszug Thessaloniki.
Jetzt ist die Zeit gekommen, allen derartigen
bis November 1944; einige Inseln wie Rhodos und Kre­
Fällen planmäßig nachzugehen, Vergeltung zu
Ab Oktober 1943 wurden Jüdinnen und Juden aus
üben und Strafgerichte abzuhalten, die als Ab­
der ehemaligen italienischen Besatzungszone nach ähn­
schreckungsmittel für die Zukunft dienen sol­
lichem Muster deportiert. Insbesondere auf den In­
len. (... ) Als Vergeltungsmaßnahmen kommen
seln und im Gebiet um Ioannina, wo die reaktionäre
in Frage: 1. Erschießungen, 2. Kontributionen,
bewaffnete EDES stark war, fielen im März 1944 den
3. Niederbrennen von Ortschaften (vorher Si­
cherung aller Barmittel ... ) , 4. Ausrottung der
Nazis fast alle Juden in die Hände.7 Möbel und Le­
bensmittel der Deportierten wurden der griechischen
Marionetten-Regierung übergeben zur Verteilung an
die Bevölkerung, um, so der offizielle Nazi-Bericht,
der Propaganda der Nationalen Befreiungsfront
(EAM) entgegenzuwirken. Volle Zustimmung hinge­
gen habe man von der reaktionären EDES erhalten.8
Von den rund 75.000 jüdischen Griechinnen und
Griechen überlebten den Nazi-V ölkermord nur knapp
13.000. Mehr als 50.000 wurden in Auschwitz ermor­
det, 4.200 in Treblinka, rund 2.500 wurden in Grie­
chenland exekutiert.9
männlichen Bevölkerung ganzer Gebiete. ( ...)
Bei der ganzen Sachlage ist dies Sache der
Truppe und nicht von ordentlichen Gerichten.
Sie kommen für Bestien und Mörder nicht in
Frage.16
Verhaftung, Verschleppung, Ermordung waren im
wahrsten Sinne des Wortes auf der Tagesordnung.
Rund 91.000 Geiseln ermordeten die Nazis während
ihrer Terror-Herrschaft in Griechenlandp7 Sie richte­
ten unzählige grausame Massaker an. Beispielhaft
seien genannt:
Kreta Mai 1941: Das erste Massaker an der Zi­
vilbevölkerung in Griechenland verübten Nazi-Ge-
ta wurden erst im Mai 1945 befreit. Nach Angaben
des Nationalrats für die Entschädigungsforderungen
Griechenlands wurden rund 1.100.000 Menschen, etwa
15 Prozent der damaligen griechischen Gesamtbevöl­
kerung, von den Nazi-Besatzern zu Tode gefoltert, er­
schossen, erhängt, bei lebendigem Leib verbrannt,
deportiert und in Vernichtungslagern ermordet. 1.770
Dörfer und fast 400.000 Häuser wurden vollständig
zers tört. 26
Nicht nur, dass der deutsche Imperialismus sich bis
heute weigert, Reparationen zu zahlen. Keiner der
Nazi-Mörder, die in Griechenland brutalste Verbre­
chen begangen haben, wurde jemals zur Rechen­
schaft gezogen. Nicht wenige von den Nazi-Mördern
machten nach 1945 bei der Bundeswehr Karrie­
re. So wurde der Nazi-Wehrmachts-Kommandant der
12. Kompanie des Gebirgsjäger-Regiments 98, die das
Massaker in Kommeno verübte, Reinhold Klebe, spä­
ter Bundeswehr-Offizier. Mathias Starl und Michl Pös-
B EILAGE zu Flugblatt von Gegen die Strömung
singer bauten die 1. Gebirgsdivision der Bundeswehr
wieder auf. Karl Wilhelm Thilo, der die Hinrichtungs­
befehle unterschrieb, war in den 60er Jahren Gene­
ralmaj or der Bundeswehr. Andere machten in ande­
ren B ereichen des bundesdeutschen Staatsapparats
Karriere. Erich Schwinge, der vor 1933 Ordinarius
für Strafrecht war, agierte während des Zweiten
Weltkriegs als Blutrichter in den besetzten Ländern.
Außerdem führten ihn "Vortragsreisen zur juristischen
Schulung" von Nazi-Wehrmachtsoffizieren u. a. nach
Griechenland. Nach 1945 wurde er Rechts-Profes­
sor in Marburg.
3-4/009 "Der deutsche Imperialismus und Griehenland"
Kampfgelände von 1941 die militärischen Opera­
tionen der Nazi-Wehrmacht zu studieren und für
heute auszuwerten.27
bare Traditionspflege". 2 8
Gegnerinnen und Gegner, die diese "Traditionspfle­
ge" sehr wohl angreifen wollen, sind bei Demonstrati­
onen, bei der Verbreitung ihrer Publikationen usw. mit
der Staatsrnacht konfrontiert. So verbot letztes Jahr
das Landgericht Nürnberg Aktivistinnen und Aktivis­
ten bei Androhung einer Geldstrafe in Höhe von
250. 000 Euro, das j ährliche Treffen in Mittenwald als
"Kriegsverbrechertreffen" zu bezeichnen. 29
Bundeswehr-Kommandeure nehmen an sog. "Füh­
rerweiterbildungen" auf Kreta teil, um sozusagen im
Die B undeswehr hofiert die verbrecherischen Ge­
birgsj äger der Nazi-Wehrmacht, die bis 1945 in Grie­
chenland, aber auch in der Sowjetunion, Jugoslawien,
Albanien, Italien und Frankreich ihre mörderischen
Aktionen durchführten . Für das jährliche "Treffen der
Gebirgsjäger-Veteranen" in Mittenwald, die mit ihren
Hakenkreuz-Orden aufmarschieren, stellt die Bundes­
wehr B usse zur Verfügung und schickt ihre Reprä­
sentanten. Ex-Ministerpräsident Stoiber, selbst Mit­
glied des "Kameradenkreises der Gebirgstruppe e .
V. ", bescheinigte den Gebirgsj ägern eine "unangreif-
Quellen
unte rm Edelwe i ß " , Köl n 2004, S . 57 8 Bericht von U n te roffiz i e r
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Bergmayer v o m 1 27 . M ä rz 1 944. I n : " D i e Ve rn ichtung der e u ro­
S . 2 9 . D igita l e B ibl iothek Band 20: D e r N ü rnberger Proz e ß , S.
f u rt 1 99 0 , Band 2, S. 737 2 Dokument N r. 21 in: Seckendorf,
Martin (Hg.), " E u ropa u nterm Hakenkreuz. Die Okkupations pol itik
des d eutschen Fasch i s m u s ( 1 938-1 945)", Achtbä n d ige Doku­
mentened itio n . Band 6: "Die Okku pationspolitik des d e utschen
Fasch ismus in J ugos l awien , G riechenland , Alba n i en , Ita l i e n und
U n garn ( 1 94 1 -1 945)", Heid elbe rg 1 992, S . 1 57 3 Zentral e Ste l l e
d e r Landesjustizverwaltu ngen z u r Aufkl ä ru n g nationalsozia l is­
tischer Verbrechen, Ludwigsbu rg, 508 AR-Z 1 39/5 9 , Antrag an
die große Strafka m m e r d es La ndgerichts B e rl i n a u f Außerver­
fOlgungssetz u n g des D r. Max M e rten und des Arth u r M e i ß n er,
P rozessgeschichte , S. 238. Zitiert i n : B reyer, Wolfga ng, " D r. Max
M e rten - ein M i l itärbeamter der d eutschen We h rmacht im Span ­
nungsfeld zwischen Legende u n d Wa h rh eit", I n a u g u ra l d isser­
tation zur Erlangung e i n es Doktors d e r P h i losoph i e der U n ivers i­
tät Mann heim , 2003, S. 494 Dokument N r. 95 i n : " E u ropa unterm
Haken kreuz", a.a . O . , S. 204 5 Dokument N r. 1 06 in: " E u ropa u n ­
term Haken kreuz", a . a . O . , S . 2 1 4 6 Hilberg , Ra u l , " D i e Vernich­
tung d e r e u ropäischen Juden", Frankfurt 1 990, Band 2 , S . 74 1 7
K l e i n , Ralph/Mentner, Reg i n a/Stracke , Stephan (Hrsg.), "Mörder
Nichts vergeben,
nichts vergessen!
päischen J ud e n " , a . a . O . , S . 750 9 L u stige r, Arno, "Zu m Kam pf
8 1 43 (vgl . NP Bd . 7 , S . 58 1 ) 18 B u n d esarchiv-M i l itärarc h i v Frei­
a u f Leben u n d Tod! Vom Widerstand d e r J ud e n 1 933-1 945 " ,
burg RH RW 2/v. 1 35 . Zitiert in: " M örd e r u nterm Edelweiß", a . a . O.
M ü nchen 1 994, S . 4 0 9 1 0 B u l l et i n f ü r Fasch i s m us- und Weh r­
S. 38 1 9 A O K , Ic/AO, P u n kte Ic-Besprec h u ng BA-MA RH 20-6/
machtsfo rsch ung, Heft 1 3 , 1999 , S. 1 1 1 1 Seckendorf , M a rti n ,
487 , fol . 86. Zitiert in: Heer, Han n es/N e u m a n n , K l a u s , "Ve r n i c h ­
"Ausbe utung, d i e i n d i e Katastrop h e m ü ndete. Z u r W irtschafts­
tu ngs k r i eg: Verbrechen d e r We h rmacht 1 94 1 - 1 944 " , Hambu rg
pol itik d e r de utschen Besatzer in G riechenland 1 94 1 - 1 944", jlJnge
1 99 9 , S . 200 20 " M ö rd e r u n t e r m Ed e l w e i ß " , a . a . O . , S . 56 2 1
We l t vom 1 7 . 0 1 . 2 0 0 6 . S i e h e a u c h : in http://www. w i d e rsta n d ­
"Mörd e r u nterm Ed elweiß", a . a . O . , S . 4 4 22 D a s Verfa h re n wur­
r e p r es s i o n -g r i e c h e n l a n d . d e / h i n t e r/besatz u n g/j w -2 0 0 6-0 1 -
d e e i ngestel l t , da es s i c h nach Meinung d es Landgeric hts M ü n ­
1 7 . html 1 2 Dokument N r. 1 7 , i n : " E u ropa u nterm Haken kreuz",
c h e n I u m "normale Kriegshand l u nge n " gehandelt habe . S i e h e:
a . a . O . , S . 1 47 1 3 Seckendorf, Marti n , "Ausbe utung, die i n d i e
Seckend orf , Marti n , " D i e Massaker d e r Weh rmacht i n G riechen­
11), j u nge Welt,
Katastrophe m ü nd ete", a . a . O . , S i e h e a u c h : i n www.widerstand­
land 1 94 1 bis 1 944", (Te i l
r e p r es s i o n -g r i ec h e n l a n d . d e/ h i n t e r/besatz u n g/j w-2 0 0 6 -0 1 -
www . w i d e rsta n d-rep ress i o n -gri ec h e n l a n d . d e/h i n te r/besatz u n g/
1 3.07.2000. Siehe auch:
1 7 . html 14 Dokument N r. 1 2 i n : " E u ropa unterm Haken kreuz",
jw-2000-07-1 3-massaker-de r-wehrmacht-2 . ht m l 23 Hee r, Ha n ­
a . a . O . , S. 1 44 1 5 Heer, Han nes/N e u m an n , K l a u s , "Ve r n i chtungs­
n es/N e u ma n n , Kla u s , , a . a . O . , S . 1 64 24 Heer, Ha n nes/N e u m an n ,
krieg: Verbrechen der Wehrmacht 1 94 1 - 1 944", Ham b u rg 1 999,
Klaus , , a . a . O . S . 1 67 2 5 " Mö rd e r u nterm Edelweiß", a . a . O . , S . 8 0
S . 1 75 1 6 B u n d esarch iv-M i l itära rch iv F re i b u rg RH 28-5 1 3 b, BI.
2 6 "Mörd e r u n term Edelweiß", a . a . O . , S . 97 2 7 " Mö rd e r u nterm
4 1 2 , Befe h l vom 3 1 .5 . 1 94 1 , Gen e ra l kommando XI Fliegerkorps ,
Edelweiß", a . a . O . , S . 1 43 28 A n s p rache abged ruckt in: Die Ge­
Der Kommand ierende General Student Gef. Stand , den 3 1 . 5 . 1 94 1 .
b i rgstru p p e , Heft 4, A u g u s t 2 0 0 1 , S. 1 0 f . Z i t i e rt in: " M örd e r
Zitiert i n : "Mörd e r u nterm Edelwe i ß " , a . a . O . , S. 39 1 7 D e r N ü rn-
u nterm Edelweiß", a . a . O . , S . 1 0 2 9 j u nge Welt, 1 4. 0 7 . 08
Der Kampf der Antüaschistinnen und Antüaschisten Griechenlands gegen die deutchen Nazi-Besatzer
Am 6. April 1941 übelfiel die Nazi-Wehrmacht Grie­
chenland. In ihrem Hochmut hatten sich die Nazi-Fa­
schisten eine handstreichartige Eroberung vorgestellt.
Den größten Teil des Landes sollten bulgarische und
italienische Besatzungstruppen unter dem Oberkom­
mando Nazi-Deutschlands polizeilich sichern. Nur eine
geringe Anzahl Soldaten der Nazi-Wehrmacht sollte
ursprünglich in Griechenland bleiben, da, so eine Ein­
schätzung des Oberkommandos der Nazi-Wehrmacht
vom 13. Mai 19411 , "keine militärischen Aktionen mehr
zu erwarten seien" - diesem Herrenmenschen-Hoch­
mut sollten noch schwere Schläge versetzt werden.
Die strategisch wichtig gelegene Insel Kreta sollte
durch eine große Luftlandeoperation erobert werden.
Doch elf Tage kämpften antinazistische Partisaninnen
und Partisanen gegen 2 3 . 000 mit modernsten Waffen
ausgerüstete Soldaten der Nazi-Wehrmacht. Es ge­
lang ihnen dabei, 6.500 Nazi-Soldaten zu töten. Auch
auf dem griechischen Festland sollten die Nazi-Be­
satzer auf mutigen und entschlos senen Widerstand
treffen. In der Nacht vom 31. Mai 1941 kletterte ein
Mitglied des Kommunistischen Jugendverbands vor
der Nase des eingeschlafenen Nazi-Wachpostens auf
der Akropolis den Flaggstock hinauf und riss die von
den Nazis im "eroberten Athen" angebrachte Haken­
kreuzflagge herunter und verbrannte sie.2 Seine muti­
ge Aktion wurde zum Fanal für den Kampf gegen die
Nazi-B esatzer !
Im September 1941 wurde auf Initiative der damals
noch revolutionären KP Griechenlands (KKE) , die
1918 gegründet worden war und seit 1919 der Kom­
intern angehörte , die Nationale B efreiungsfront
(EAM) gegründet. Die EAM war ein B ündnis von
antifaschistischen Kräften und Parteien unter Führung
der KKE. Ihr Ziel war die Befreiung Griechenlands
vom Nazi-Faschismus. 1944 hatte die EAM 1,6 Milli­
onen Mitglieder (bei 6,5 Millionen Einwohnern ! ) . 3
Dabei war sie besonders stark i n ländlichen Gebie­
ten. 1942 gab es kein einziges Dorf in Griechenland
ohne eine der EAM angeschlossene Gruppe.4 Zuneh­
mend stärker wurde sie j edoch auch in den Städten.
An den Feiern zum dritten Jahrestag der Gründung
der EAM nahmen im besetzten Athen im September
1944 eine Million Menschen teil. 5
Im Februar 1942 wurde die Griechische Volksbefrei­
ungsarmee ELAS als Zusammenfassung der anti­
nazistischen Partisanenverbände gegründet, die eine der
kampfkräftigsten Partisanenarmeen des Zweiten Welt­
kriegs werden sollte. Sie operierte bereits ab Mitte 1943
in allen Teilen Griechenlands und hatte Zehntausende
Kämpferinnen und Kämpfer unter Waffen (die genau­
en Zahlenangaben schwanken zwischen 50.0006 und
120.0007). Sie war in der Lage, rund 300.000 nazi-fa­
schistische Soldaten zu binden. Es gelang ihr bis Mitte
1943, rund ein Drittel des griechischen Festlands zu be­
freien. 8 Im Verlauf des nationalen Befreiungkampfes be­
gann die ELAS schließlich im März 1944 den bewaff­
neten Kampf direkt in Athen. 9
Beispielhaft wollen wir Sarika Fortis nennen. Als
15-Jährige flüchtete sie 1941 mit ihrer Mutter vor den
Nazis aus der Stadt Chalkis in die Berge, um dem
nazistischen Judenmord zu entkommen. In den B er­
gen schlos s sie sich den Partisaninnen und Partisa­
nen an und bildete eine spezielle Einheit junger Parti­
sanenkämpferinnen, zu deren Aufgaben Kurrierdiens­
te, Irreführung und Ablenkung des Feindes oder Fest­
setzung von Kollaborateuren und Spitzeln gehörte. 1 0
Bis zum Abzug der letzten Nazi-Truppen gelang es
den Partisaninnen und Partisanen, über 19.000 Nazi­
Besatzer zu töten, ca. 8. 000 zu verwunden und ca.
5 . 000 gefangen zu nehmen. In mehreren hundert Par­
tisanenaktionen wurden Brücken, Züge, Militär-Fahr­
zeuge und anderes Kriegsmaterial zerstört sowie Waf­
fen und Munition erbeutet1 1Damit wurde auch die
Versorgung der Nazi-Kriegsindustrie und der Nazi­
Truppen in anderen Ländern geschwächt.
So gelang es der ELAS am 10. Oktober 1942 die
Eisenbahnverbindung Thessaloniki-Athen - über diese
Verbindung lief 80 % des Nachschubs für das "Afri­
kakorps" der Nazi-Wehrmacht - mit 170 ( ! ) Spren­
gungen zu zerstören. "Wiederherstellungszeit noch
nicht abzusehen", mussten die Nazis in ihrem B ericht
vermerken. 1 2
Der i m Februar 1943 gegründeten Gesamtgriechi­
schen Vereinigten Jugendorganisation EPON gehör­
ten auch j ugendliche Kommunistinnen und Kommu­
nisten an. Die EPON mit ihren rund 600. 000 Mitglie­
dern (Stand Anfang 1945) verbreitete u. a. Flugblät-2-
ter, in denen die B evölkerung zum Kampf aufgerufen
wurde. Elektra Apostolu, die zu den führenden Mit­
gliedern der EPON gehörte und von den Nazi-Faschis­
ten grausam zu Tode gefoltert worden war, wurde zur
Symbolfigur des Widerstands der anti-nazistischen Ju­
gendlichen Griechenlands . 13 Der Kampf der drei Ju­
gendlichen der EPON, die Anfang Mai 1944 zehn
Stunden lang im Athener B ezirk Hymettus 200 Nazi­
Soldaten und Mitgliedern der "Sicherheitsbataillone"
Widerstand leisteten, ist ein weiteres B eispiel. S ie er­
gaben sich nicht, sondern kämpften bis zum Tod. 14
Ein wichtiges Tätigkeitsgebiet der Anti-Nazistinnen
und Anti-Nazisten war die Propaganda. Aufrufe und
Flugblätter zirkulierten in großer Zahl. Es gab rund
100 Untergrundzeitungen. Das Zentralorgan der KP
Griechenlands erschien täglich in der Illegalität. 15
Die EAM hatten enge Verbindungen zu den werk­
tätigen Massen. Die durch das Nazi-Raubregime aus­
gehungerte Bevölkerung mobilisierte sie zu B esetzun­
gen von Lebensmittellagern. 1 6 Langsam oder besser
gar nicht arbeiten oder Sabotageaktionen durchfüh­
ren lautete die Parole in den Fabriken. Durch diese
Verbindungen gelang es der EAM beispielsweise, Mo­
toren in Nazi-"Frontreparaturbetrieben" zu beschädi­
gen. Beindruckende Streiks und Demons trationen
wurden organisiert. Im Zuge eines Streiks der Stra­
ßenbahnarbeiterinnen und -arbeiter in Kalithea im Sep­
tember 1943 wurde das Straßenbahndepot niederge­
brannt und 85 Wagen zerstört . 1 7 Nazi-Oberst Wey­
goldt, "Chef des Stabes beim B efehlshaber Südgrie­
chenland", war im September 1942 gezwungen, fol­
genden Bericht abzugeben :
7. bis 11.9.42 stand im Zei­
chen eines allgemeinen Streiks ( .. ) Am Mor­
gen des 7. 9.42 ist eine Streikbewegung unter
"Die Woche vom
.
der Arbeiterschaft lebenswichtiger und kriegs­
wichtiger Betriebe sowie unter der Beamten­
schaft ausgebrochen (
..
.)
7.9.42
600 Hafenarbeiter in Piräus, Staatli­
che Versicherungsgese llschaften, 2 Banken
( .. ) , die Beamten sämtlicher Ministerien mit
Der Streikbewegung schlossen sich am
weiter an:
.
Ausnahme des Verteidigungs-, Innen-, Finanz­
und Verkehrsministeriums (..
.
) Am 8.9.42 schlos­
sen sich dem Streik die Schnellbahn Athen-
BEILAGE zu Flugblatt von Gegen die Strömung
Piräus, die Beamten des Gerichts
1. Instanz
und der Staatsanwaltschaft an ( ...) Während
es den deutschen Direktoren der Elektrischen
Straßenbahn gelang, dass der Betrieb am
8.9.42 nachmittags wieder in normalem Um­
fang aufgenommen wurde, traten am 9. 9.42
die Arbeiter der Marine-Reparaturbetriebe für
U-Jäger, M-Boote und Vorposten boote sowie
Motorsegler in den Streik. Im Bereich der Deut­
schen Marine streikten von
12.000 Arbeitern
weit über die Hälfte. In den griechischen Ma­
schinenfabriken sind rd.
75 % nicht zur Arbeit
erschienen. Andere Betrieben - wie Zement­
fabrik, Düngemittelfabrik in Piräus mit
2. 500
Arbeitern - schlossen sich der Streikbewegung
an (...) In Athen fand am Vormittag des
11.9.42
eine Straßenansammlung in der Nähe der Uni­
versität statt. Im Anschluss an Reden eines Agi­
tators setzte sich eine Menge von
600-700 Men­
schen in Richtung Altes Schloß in Marsch (...)
Straßenbahnen wurden angehalten, die Lei­
nen der Zuleitungsstangen teilweise durch­
schnitten ..."18
Aus der Fülle von Kämpfen möchten wir folgende
hervorheben, die uns besonders wichtig scheinen:
Kampf gegen Nazi-Zwangsarbeit 1943: Nach
der Ankündigung zur Deportation von rund 80.000
Zwangsarbeiterinnen und -arbeitern nach Deutsch­
land kam es im Februar 1943 in Athen zu zahlreichen
Demonstrationen und Streiks . In einem B ericht eines
Vertreters der griechischen Widerstandsbewegung
heißt es dazu:
"Am Morgen des
24. Februar begannen die
Kämpfe. Die Demonstranten fegten den Feind,
der von Waffen Gebrauch gemacht hatte, hin­
weg, nahmen das Arbeitsministerium und Ar­
beitsamt in Besitz und steckten die Archive so­
wie die Gebäude beider Institutionen
in Brand,
3-4/009 "Der deutsche Imperialismus und Griehenland"
Schließlich sahen sich die Nazi-Besatzer gezwun­
gen, die griechische Marionetten-Regierung verkün­
den zu lassen, dass das Zwangsarbeits-Dekret zurück­
genommen werde. Vorerst. Auch in den Folgemona­
ten musste dieser Erfolg immer wieder verteidigt wer­
den. Nach der Weigerung der Arbeiterinnen und Ar­
beiter des Luftflottenstützpunkts in Athen im April 1944
zur Zwangsarbeit wurden mehrere Streiks durchge­
führt, bei denen zahlreiche Arbeiterinnen und Arbei­
ter an Ort und Stelle in den Fabriken erschossen wur­
den. Am 24. April begannen in Athen 100.000 Arbei­
terinnen und Arbeiter einen Solidaritäts-Streik. Zu wei­
teren Streiks der Hafenarbeiter von Piräus mit 150.000
Streikenden kam es am 24. August 1944. Schließlich
streikten am 16. September 5 00.000 in Athen. Es ge­
lang ihnen, die Häftlinge von Chaidari zu befreien,zo
Es war ein ungeheurer Erfolg der griechischen Anti­
Nazistinnen und Anti-Nazisten, durch diese Kämpfe
die Zwangsarbeit für Nazi-Deutschland in großem
Umfang verhindert zu haben.
Kampf gegen Deportationen: Ein weiterer wich­
tiger und von der Forschung bisher nur unzureichend
untersuchter Tätigkeitsbereich war die Verhinderung
von Deportationen. DOlt, wo die EAM stark war, konn­
te verhindert werden, dass alle Jüdinnen und Juden in
die Hände ihrer Mörder fielen.2 1 Einige Quellen spre­
chen von 8.226 griechischen Jüdinnen und Juden, die
gerettet werden konnten : Rund 6.500 wurden von grie­
chischen Familien versteckt, rund 1.000 flohen nach
Palästina und rund 650 schlossen sich den Partisan­
innen und Partisanen an.22 Dokumentiert ist im Falle
der Städte Volos, Larissa und Trikkala, daß ein Groß­
teil der Mitglieder der dortigen jüdischen Gemeinde
unter der Obhut der Partisaninnen und Partisanen in
die B erge flüchteten und sich ihnen dort sehr viele
von ihnen anschlossen.23
nachdem sie die feindlichen Wächter entwaff­
Kampf zur Rücknahme der Todesurteile strei­
net hatten. Die Beamten des Ministeriums hat­
Am 12. Juni 1943
streikten die Straßenbahnfahrerinnen und -fahrer
Athens. 50 Streikende wurden zum Tode verurteilt.
Daraufhin kam es am 25. Juni 1943 in Athen zu einem
Solidaritäts-Streik und die Nazi-Machthaber wurden
gezwungen, die Todesurteile zurückzunehmen.24
ten sich den Demonstranten angeschlossen und
die Feuerwehr ließ dem Brand Zeit, sein Werk
zu tun. Es fielen Opfer auf beiden Seiten, aber
das Volk ließ sich durch diese Verluste nicht ein­
schüchtern. Die Verwundeten wurden versteckt
und in den Untergrund-Sanitätsstellen der EAM
gepflegt. Am
24. Februar begannen die Post-,
Telegrafen- und Telefonangestellten einen
Streik; die Studenten folgten und leisteten ih­
nen Hilfe. Der Kampf breitet sich auf alle übri­
gen Städte Griechenlands aus." 19
kenderStraßenbahnfahrer 1943:
Insbesondere nach der Niederlage der Nazi-Wehr­
macht in Stalingrad und dem Vormarsch der Roten
Alwee in den Ländern der B alkan-Region war die
Landung alliierter Truppen in Griechenland eine Fra­
ge der Zeit. In Italien war Mussolini gestürzt worden,
alliierte US-Truppen waren im Juli 1943 auf Sizilien
gelandet. Nicht wenige der Waffen der in Griechen­
land kapitulierenden italienischen S oldaten fielen der
ELAS in die Hände, in Thessalien gelang ihr die Ge­
fangennahme einer ganzen Division.25 Die nazi-fa­
schistischen Besatzer waren jedoch nicht in der Lage,
weitere Truppen nach Griechenland zu entsenden. Im
Falle einer Landung alliierter Truppen ging es den Nazi­
B esatzern also verstärkt darum, "den Rücken freizu­
halten" von anti-nazistischen Partisaninnen und Par­
tisanen. Sie stockten im Oktober 1943 die griechi­
sche Polizei auf 27.000 auf und bewaffneten sie. Neun
"Sicherheitsbataillone" wurden zum Einsatz gegen die
ELAS aufgestellt und rund 20 griechische "Freiwilli­
geneinheiten" der Nazi-Wehrmacht wurden gebildet.26
Darüber hinaus wurden ab Anfang 1944 griechische
antikommunistische bewaffnete Gruppen gegen die
ELAS unterstützt27• In einem Nazi-Schreiben vom 15.
Juli 1944 heißt es, daß "die führende griechische Ober­
schicht (Vertreter der Industrie, des Handels, B ank­
wesens, der hohen Geistlichkeit, S pitzen der B eam­
tenschaft und des ehern. Offz.-Korps)" in dem "immer
mehr anwachsenden Kommunismus die einzige ihre
Interessen und besitzbedrohende Gefahr" sehe. Sie
sei "gewillt, eine nationale Organisation mit militan­
ten Formationen aufzubauen"28.
Zunehmend mussten die griechischen Anti-Nazis­
tinnen und Anti-Nazisten nicht nur gegen die Nazi­
Faschisten und ihre griechischen Kollaborateure und
Spitzel kämpfen, sondern auch gegen griechische Fa­
schisten und Reaktionäre. Eine dieser antikommunis­
tischen bewaffneten Organisationen war die im Sep­
tember 194 1 gegründete EDES mit rund 12.000 be­
waffneten Kräften29, die vor allem vom englischen
Imperialismus mit Waffen, Geld und Instrukteuren ver­
sorgt worden war, um den Einfluß der ELAS zu
schwächen. Die EDES-Führung war ein Sammelbe­
cken griechischer Faschisten und Monarchisten . Die
EDES unterstützte auch die Deportation v on Jüdin­
nen und Juden durch die Nazi-Besatzer. 3o Im Herbst
1943 nahm die EDES dann unterstützt und ermutigt
vom englischen Imperialismus und mit Duldung des
deutschen Imperialismus den bewaffneten Kampf
gegen die ELAS auf.31
Durch die Erfolge der Anti-Hitler-Koalition und
auch durch die heftigen Kämpfe, die die ELAS den
Nazi-Faschisten liefelte, musste die Nazi-Wehrn1acht
im Herbst 1944 aus Griechenland abziehen.
Quellen
1 Seckendorf, M a rtin, " E i n h eitsfront d e r Tat. Am 27. September
1 94 1 w u rd e i m okk u p i e rten G ri echenland die Widerstandsorga­
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chische Wid erstandsbeweg u n g", Vo rtrag a u f d e r Internationa­
len Konferenz über die G esch ichte d e r Wid ersand sbewegung,
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Revo l ution i n G ri e c h e n l a n d ", s i e h e a u c h : Iwww.wide rstand-re­
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Efra i m idis, BasiI, a . a . O . , S. 526 f . 26 Seckendorf, Martin, "Ver­
nichtungskrieg gegen L i n ks . D i e Massaker d e r Weh rmacht in
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Basil, a . a . O . , S . 530 1 5 Ebenda, S . 53 1 1 6 Ebenda, S . 5 1 8 1 7
Dokument N r. 1 64, i n : " E u ro pa u nterm Haken k reuz", a . a . O . , S .
250 1 8 Dokument N r. 1 0 1 i n : " E u ropa u nterm Haken kreuz", a . a . O.,
S. 208 1 9 Efra i m idis, BasiI, a.a. O., S . 5 2 1 f. S i e h e ebenso: Inter­
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Hell as", Be rlin 1 964, S . 409 7 Efra i m i d i s, Basi l , a . a . O . , S . 530 8
" i n fo rmati o n e n " N r. 64, November 20 Efra i m id is, Bas i l , a . a . O . , S .
Markow, W. u. a.
529 21 Klein, Ral ph/Mentner, ReginaiStracke, Stephan Hg. , "Mör­
(Hg.) ,
"Weltgeschichte. Die Länder d e r E rde
Tod ! ", a . a . O . , S. 42 1 f. 24 Masetovic, J u l ia, ,,widerstan d u n d
1 933-1 945", M ü nchen 1 994, S . 4 1 8 f . 1 1 K ü h n rich, Hei n z, "Der
(
)
von A-Z", Leipzig 1 956, S . 292 9 Seckendorf, Martin, "Ausbeu­
der u nterm Edelwei ß", Köl n 2004, S. 59 22 Inte rview mit M a n o l i s
tung, d i e in die Katastrophe m ü n d ete", a . a . O . 1 0 Lustiger, Arno,
G l esos, a . a . O. 23 Lustiger, Arno, "Z u m Kampf auf L e b e n u n d
) j
(
vom 1 5 . 07 . 2 0 0 0 , s i e h e a u c h : www. w i d e rs ta n d - re p r e s s i o n ­
g riechen l a n d . d e/h i nte r/besa tzu n g/ w-2 0 0 0-07- 1 5 d i e -Massaker­
j
d e r-weh rmacht-3.html 27 Dokument N r. 224, i n : " E u ro pa u nterm
Hakenkreuz", a . a . O . , S . 296 28 S c h re iben der Heeresgru ppe E
vom 1 5 . Juli 1 944 i n : Secke n d o rf, M a rt i n , "Ve r n ichtu n gs k r i e g
gegen Links . D i e Massaker d e r Weh rmacht i n G riechenl and 1 94 1
b i s 1 944", a . a . O . 2 9 M arkow, W . u . a . Hg. , a . a . O . 3 0 "Mörd e r
(
)
u nterm Ed elwei ß", a . a . O . , S . 57 3 1 Seckendorf, M a rtin, "Ausbe u ­
tu ng, d ie i n d i e Katastrophe m ü nd ete", a . a . O .
Die imperialistische Intervention gegen den Kampf der griechischen Volksmassen 1944-1949
Ende des Zweiten Weltkriegs war in Griechenland
eine Situation entstanden, in der Hundertausende anti­
nazistische und revolutionäre Kräfte, die einen meh­
rere Jahre langen Kampf gegen die Nazi-Besatzer
unter Führung der KP Griechenland geführt hatten,
teilweise bewaffnet waren, sich nicht allein mit der
Vertreibung der Nazis zufriedengaben, sondern für ein
von griechischen Kollaborateuren gesäubertes, volks­
demokratisches Nachkliegs-Griechenland mit der Per­
spektive des Sozialismus kämpften. Sie hatten wäh­
rend des Anti-Nazi-Befreiungskriegs befreite Gebie­
te erkämpft und dort die Frage einer antifaschistischen
demokratischen Staatsrnacht bereits ganz konkret an-
gepackt (durch die Schaffung antifaschistischer Volks­
räte, einer antifaschistischen Volksjustiz, einer "land­
wirtschaftlichen Sicherheitsbehörde" und Dorfkomi­
tees als Institution des öffentlichen Lebens auf dem
Landl, die auch in die Eigentumsverhältnisse eingrif­
fen, indem sie Land von Kollaborateuren und Reakti­
onären an landlose B auern übergaben, durch die
Schaffung eines weitverzweigten S ystems medizini­
scher Betreuung2 usw.).
Diesen fortschrittlichen Kräften gegenüber stand
auf einmal der ehemalige Verbündete der Anti-Hit­
ler-Koalition, der englische Imperialismus, dessen im­
perialistische und konterrevolutionäre Interessen zu-
3
-
nehmend in den Vordergrund trat. Ende 1944 waren
90 Prozent des Territoriums Griechenlands , vor allem
ländliche Gebiete, unter der Kontrolle der antifaschis­
tischen Kräfte. Sie waren bewaffnet und genossen
die Unstützung von Hundertausenden (allein die EAM
hatte 1944 1,6 Mio. Mitglieder bei einer griechischen
Bevölkerung von 6,5 Mio.).
Diese Situation beunruhigte die imperialistischen
Großmächte, insbesondere den englischen Imperia­
lismus, außerordentlich. Noch mehr beunruhigte sie
die Vorstellung , dass der Kampf der griechischen
Volksrnassen "Schule machen" könnrte ... in Italien,
in Frankreich usw.
BEILAG E zu Flugblatt von Gegen die Strömung
Um die ELAS an der B ildung einer antifaschistisch­
demokratischen Staatsrnacht zu hindern und sie zu
entwaffnen, einigten sich die englischen Imperialis­
ten mit den deutschen Nazi-Faschisten im Herbst
1944 darauf, dass die Nazi-Truppen ihre Stellungen
in den Großstädten und an wichtigen Küstenabschnit­
ten solange gegen die ELAS halten sollten, bis Trup­
pen des englischen Imperialismus eintreffen. Als Ge­
genleistung konnten die nazi -faschistischen Truppen
relativ unbehelligt von der englischen Luftwaffe nach
Norden abziehen. Auch die ab dem 4. Oktober 1944
in Griechenland eintreffenden englischen B odentrup­
pen bekämpften nicht primär die Nazi -Besatzer, son­
dern sollten die Entwaffnung der ELAS und eine ka­
pitalistische Nachkriegsentwicklung Griechenlands
durchsetzen.
Der englische Imperialismus unterstützte im Kern
reaktionäre bewaffnete Kräfte im Kampf gegen die
Nationale Befreiungsfront EAM und die Nationale
B efreiungsarmee ELAS . B ereits im August 1943
hatte der englische Brigadegeneral Eddy erklärt:
"Ich denke, es wird für alle unsere Beauftragten
von Nutzen sein, mit Vertretern der Athener Quis­
l i n g sreg ierung i n Verbindung z u stehen ,
d. h. Beziehungen zu den höheren Offizierschargen
dieser Regierung in Heer und Polizei aufrechtzuer­
halten. Man muss sie davon überzeugen, dass es ihr
Recht und ihre Pflicht ist, den deutschen B ehörden
die Führer der EAM und ELAS zu melden und zu
deren Verhaftung beizutragen. "3
Parallel dazu forcierte der englische Imperialismus
die Bildung einer Regierung der "nationalen Einheit"
unter Führung der reaktionären griechischen Kräfte
in der Emigration, an der sich auch die EAM beteili­
gen sollte, die mit unbedeutenden Posten abgespeist
wurde. Wenige Jahre später in der Zeitung der Kom­
inform (Kommunistisches Informationsbüro) ,,Für dau­
erhaften Frieden, für Volksdemokratie ! " analysierte
der Vorsitzende der KP Griechenlands, N. Zacharia­
dis, die Fehler der Partei während der Besatzungs­
zeit und im Dezember 1944:
"Als die Engländer wieder griechischen Bo­
den betraten, waren in der EAM und in der KP,
der führenden Kraft der EAM , Schwankungen
zu beobachten, es fehlte an einer klaren Pers­
pektive und es bestanden Illusionen in Bezug
auf die Politik des angelsächsischen Imperialis­
mus in Griechenland und in Bezug auf seine
Rolle, die er hier zu spielen gedachte. In den
"für Griechenland entscheidenden Tagen, als die
volksdemokrati sche Revolution die überwälti­
gende Mehrheit des Volkes erfasst hatte und sich
siegreich entwickelte, stiegen der Parteiführung
ihre Erfolge zu Kopf ( ... ) Damit erklären sich sol­
che Tatsachen wie die Unterstellung der ELAS
unter das englische Oberkommando im Mittle­
ren Osten und die Ü berlassung der entscheiden­
den Posten in der PEEA (der Regierung des Na­
tionalen Widerstands) an proenglische Elemente
(...) Die Führung der griechischen Kommunisti­
schen Partei hatte keine feste und klare Linie in
der Einschätzung der Rolle des englischen Im­
perialismus ( ...) Die Tatsachen zeigten von An­
fang an, dass die nationale Befreiungsbewe­
gung in Griechenland früher oder später vom
englischen Imperialismus bedroht werden wür­
de. Sie hätte sich energisch u nd entschieden
auf diesen Kampf gegen ihn vorbereiten müs­
sen . . . "4
Im November 1944 ordnete der Befehlshaber der
englischen Truppen die Übernahme der von den Na­
zis gebildeten "Sicherheitsbataillone" und die Entwaff­
nung der ELAS an, woraufhin die EAM aus der Re­
gierung austrat. Am 2. Dezember 1944 demonstrier­
ten in Athen 500.000 Menschen gegen die Entwaff­
nung der ELAS. Britische Truppen eröffneten das
Feuer auf die Demonstrantinnen und Demonstran­
ten, es gab Dutzende Tote und Hunderte Verwunde­
te. Arbeiterinnen und Arbeiter aus Athen und Priräus
entwaffneten die Polizei. Es folgte ein 3 3 tägiger er­
bitterter bewaffneter Kampf gegen die hochausge­
rüsteten englischen Truppen mit rund 50.000 Solda­
ten, die im Verlauf des Kampfes insbesondere von
I S S N 0948/5090
3-4/009 " Der deutsche Imperialismus und Grie henland"
der Front gegen Nazi-Deutschland in Italien abgezo­
gen wurden. Englische Flugzeuge warfen B omben auf
Athen ab, englische Schiffe beschossen die Stadt vom
Meer aus , englische Panzer wurden aufgefahren .
Rund 2.000 Kämpferinnen und Kämpfer der ELAS
sowie etwa 4 . 000 Zivilisten wurden getötet.5 Der
Kampf endete mit einer Niederlage der ELAS-Kämp­
ferinnen und -Kämpfer (Abkommen von Varkiza).
Eine mörderische Militärdiktatur wurde errichtet, die
den Staatsterror mit dem Terror der paramilitärischen
B anden verband. Kader der KP Griechenlands und
der EAM, fortschrittliche Gewerkschafter und Op­
positionelle wurden verhaftet, gefoltert und ermordet.
Die KP Griechenlands wurde faktisch verboten, die
kämpferischen Gewerkschaften zerschlagen, die kom­
munistische und demokratische Presse verfolgt. Pa­
ramilitärische B anden machten Jagd auf Linke. In der
Stadt Gythion holten sie 3 2 revolutionäre und demo­
kratische Gefangene aus dem Gefängnis und lynch­
ten sie auf dem Marktplatz. 6 Von 1945 bis 1948 wur­
den 400.000 Regimegegner festgenommen. In rund
100.000 Prozessen wurden Widerstandskämpferinnen
und -kämpfer vor Gericht gezerrt.7 Rund 70.000 re­
volutionäre und demokratische Gefangene, also fast
ein Prozent der damaligen griechischen Gesamtbe­
völkerung, darunter auch einige Hundert Jugendliche
und Kinder8 , wurden eingekerkert. Militärgerichte
wurden installiert und fällten rund 8 . 000 Todesurteile
(zwei Drittel davon wurden vollstrecktV
Im März 1946 begannen mit großer Unterstützung
und Sympathie aus den werktätigen Massen erneut
massenhafte bewaffnete Kämpfe unter Führung der KP
Gliechenlands gegen die gliechische Faschisten und Mo­
narchisten und die Besatzungstruppen des englischen Im­
perialismus. Die Demokratische Armee Griechenlands
wurde gebildet.
Zeitweise kontrollierten die PartisaniImen und Partisa­
nen drei Fünftel des gliechischen Festlands, allerdings
nicht die städtischen Gebiete, sondern die ländlichen Ge­
birgsregionen. Es wurden befreite Gebiete erkämpft, wo
Ansätze von antifaschistischer demokratischer Staats­
rnacht entstanden. Die im Dezember 1947 in den befrei­
ten Gebieten gebildete Provisorische Demokratische Re­
gierung schufVolkskomitees als Organe der Staatsmacht
und verteilte Großgrundbesitzerland an die landlosen und
landarmen Bauern. 1O
Bei ihren Angliffsoperationen verfolgten die Kämp­
ferinnen und Kämpfer der Demokratischen Armee Grie­
chenlands folgende Taktik: Zog der Gegner aus Nach­
barregionen Kräfte in die Nähe einer von ihnen befrei­
ten Stadt zus ammen , so räumten sie diese und führten
Schläge gegen die geschwächten Nachbargarnisonen.
Ein weiteres Angliffsziel der Aufständischen waren Ei­
senbahnverbindungen und Straßen. Es gelangen ihnen
aber auch Vorstöße in die Städte, wo Polizei- und Ar­
meegarnisonen, Rundfunksender, Bahnhöfe usw. zerstört
wurden. Anfang 1948 tauchten Partisanenverbände in
Dörfern rund 20 km vor Athen auf. 1 1 Vor allem auch,
weil die Partisaninnen und Partisanen nur leichte Waf­
fen besaßen, aber weder Panzer noch Flugzeuge, wa­
ren sie nach der erfolgreichen B efreiung größerer Städ­
te oft gezwungen wieder zurückzuweichen, weil sie kei­
ne Ausrüstung hatten, um Flugzeuge oder schwere Ge­
schütze abzuschießen. 12 Ein weiteres, noch größeres Pro­
blem kam hinzu: Um die Partisaninnen und Partisanen
zu isolieren, wurden 1947/48 rund 700.000 Menschen
vor allem aus den ländlichen Gebieten Makedoniens, Epi­
rus, Westthrakiens in die Städte zwangsumgesiedelt. 13
Die sozialistische Sowjetunion unter Führung Stalins
unterstützte die gliechische Befreiungsbewegung. In zahl­
reichen Artikeln wurden die Verbrechen des reaktionä­
ren gliechischen Regimes und die Machenschaften des
englischen und US-Imperialismus angeprangert, über die
Kämpfe und die befreiten Gebiete wurde belichtet. Auf
internationaler Ebene fordelte die Sowjetunion auf der
Berliner Konferenz vom Juli 1945 den Abzug ausländi­
scher Truppen aus Griechenland und fixierte ihre Positi­
on im Memorandum vom 12. September 1945 an die
Regierung der USA und Englands. 14 In der sowjetischen
Presse wurde über die Unterredungen der sowjetischen
Genossinnen und Genossen mit Vertretern der griechi­
schen Widerstandsbewegung belichtet.
1947 verdrängte der US-Imperialismus den englischen
Imperialismus als imperialistischen Oberherr in Griechen­
land. US-Militärstützpunkte wurden erric htet, US­
Militär"berater" übernahmen nun den B efehl über die
Operationen der reaktionären gliechischen Armee mit
ihren rund 100.000 Soldaten und die ebenfalls 100.000
Mann starke ,,Nationalgarde". 210.000 Tonnen Waffen
und Kriegsmaterial wurden aus den USA nach Griechen­
land gebracht. 15 Der US-General Van Fleet leitete die
größte Militäraktion gegen die Aufständischen ab Juni
1947. 70 Tage lang wurden ihre Rückzugsgebiete mit
Zehntausenden Soldaten bekämpft und von der griechi­
schen Luftflotte bombardiert, u. a. in der Grammos-Ge­
birgsregion. Das Kräfteverhältnis war 1: 10 zuungunsten
der Partisanen, das Bewaffnungsverhältnis 1 : 50. 1 6
Das revisionistische Tito-Regime Jugoslawiens, das
schon recht bald nach 1945 in Jugoslawien faktisch den
Weg der kapitalistischen Restauration betIieben hatte, bie­
derte sich beim US-Imperialismus an und bot Unterstüt­
zung für das reaktionäre griechische Regime an. Am 4.
Juli 1949 fand imjugoslawischen Grenzort Popokosef eine
Besprechung jugoslawischer, gliechischer, US-amerika­
nischer und englischer Offiziere statt.17 In einem Kom­
munique vom 6. Juli 1949 erklärte die Demokratische
Armee Griechenlands, dass die konterrevolutionären
Truppen nun jugoslawisches Territorium als Bereitstel­
lungsraum für Angliffe auf die Partisaninnen und Parti­
sanen im Gebiet Kaimakcalan benutzen. 1 8
1949 siegte die Reaktion schließlich. Die Partisaninnen
und Partisanen mußten den bewaffneten Kampf weit­
gehend einstellen. Kommunistische und demokratische
Kräfte wurden massakriert, eingekerkert und gefol­
tert. Es stabilisierte sich nun ein zutiefst reaktionärer
griechischer Staat, der berüchtigt wurde für seine Fol­
terkeller und staatlichen Morde an revolutionären und
demokratischen Kräften, ohne j emals den Widerstand
vollständig ersticken zu können.
Quellen
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Aug ust 1 943. Abged ru ckt in e i n e m Weißbuch d e r EAM vom Okto­
ber 1 945 . Zitiert i n : " N e u e Zeit", N r. 3 , 1 . F e b r u a r 1 946 4 Abge­
d ruckt in: "Für d a u erhaften Fried e n , für Vol ksdemokratie ! " , Zei­
tung der Kom i nfor m , N r. 27, 1 5 . Dezember 1 948 5 " N e u e Zeit", N r.
3, 1 . Februar 1 946 6 " N e u e Zeit", N r. 3 2 , Moska u , 6. A u g ust 1 94 7 ,
S . 2 7 Efraim id i s , Bas i l , a .a . O . , S . 535 8 " N e u e Z e i t " , N r. 3 7 ,
Moska u , 1 2. Septe m b e r 1 95 1 , S . 27 9 " N e u e Z e i t " , N r. 2 3 , M o s ­
kau , 6 . J u n i 1 95 1 , S . 20 1 0 G roße Sowj ete nzyklopäd i e , "Grie­
c h e n l a n d " , Reihe Länder d e r Erd e , H eft 3 9 , Leipzig 1 95 6 , S . 65
1 1 " N e u e Zeit", N r. 1 6 , Moska u , 1 4. April 1 94 8 , S. 30 1 2 " N e u e
Zeit", N r. 43, Moska u , 3 . Novem b e r 1 94 8 , S . 1 6 1 3 G roße Sowjet­
enzyklopäd i e , "G rieche n l a n d " , a . a . O . , S. 1 0 1 4 Ebenso machte
der sowj etische Außen m i n ister M olotow d i e s in meh reren Reden
z u m Thema. S i e h e etwa: "Ü ber die rä u be ri s c h e n Ansprüche d e r
g riechischen R e g i e r u n g a n A l ba n i e n " , R e d e i n d e r P l e n a rsitz u n g
d e r Pariser Friedenskonfere n z , 3 0 . A u g ust 1 94 6 , S . 1 77 f . ; "Zu r
F ra g e d e r verb ü n d eten Tru p pen i m A u s l a n d " , Rede i n d e r S it­
zung des Ersten Aussch usses der U N -Vo l l versa m m l u n g , 22. No­
vember 1 964, S . 3 1 1 , i n : M o l otow, " F ra g e n der A u ß e n pol i t i k .
R e d e n u n d Erkläru ngen April 1 945-J u n i 1 948", M o s k a u 1 949 1 5
" N e u e Zeit", N r. 36, Moska u , 1 . Septe m b e r 1 948, S . 2 1 1 6 " N e u e
Zeit", N r. 1 7 , Moska u , 2 0 . A p r i l 1 94 9 , S . 26 1 7 " N e u e Zeit", N r. 3 2 ,
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G ri e ch e n l a n d s , "Titos C l i q u e fällt d e m volksdemokratischen G rie­
chenland i n d e n Rücken", in: "Für dauerhaften F r i ed e n , f ü r Vol ks­
demokrati e ! " , Zeitu n g d e r Kom i nfo rm , N r. 1 5 , 1 . 0 8. 1 949
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