Große Sonderausstellung der Schullandkarten im Schulmuseum Ahrain Teil 1 Teil 2 Teil 3 Von der Völkerwanderung bis zum Reichszerfall Die Zeit im 19. u. 20. Jhdt. Die Entstehung Bayerns 18./19.03.2017 20./21.05.2017 21./22.1.2017 25./26.03.2017 27./28.05.2017 28./29.01.2017 Führungen jeweils 10.30 Uhr und 14.00 Uhr Bemerkung: das Inhaltsverzeichnis steht am Ende Das frühe Mittelalter Die germanische Völkerwanderung (375-568 n. Chr. ) Karte 2141 [1] Schulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 2 von 45 Die Völkerwanderung in Europa dauerte zwei Jahrhunderte und hatte eine tiefgreifende Neuordnung der germanischen und romanischen Bevölkerungsgruppen zur Folge. Diese Umgestaltung prägte die politische, soziale und kulturellreligiöse Struktur Europas bis ins Mittelalter. Der Vorstoß der Hunnen aus der Mongolei im Jahr 375 war der Auslöser für die Wanderbewegung vertriebener und nach West- und Südeuropa flüchtender Germanenstämme. Die entstandenen verschiedenen germanischen Königreiche auf römischen Boden waren für den allmählichen Zerfall des Römischen Reichs mitverantwortlich. Von ihnen hatten nur das Westgoten-, das Langobarden-, das Angelsächsische und das Frankenreich längere Zeit Bestand. Die 200 Jahre andauernde Völkerwanderung hatte verschiedene Ursachen. Der Ansturm der Hunnen aus den Steppen der Mongolei mit ihrem Vorstoß nach Westen löste eine wellenartig verbreitende Wanderbewegung aus. Zum einen brachte das Bevölkerungswachstum der Germanen auch eine Landnot mit sich, zum anderen verschlechterten sich die klimatischen Bedingungen so stark, dass die Erträge des Ackerbaus nicht mehr als Ernährungsgrundlage ausreichten. Die Wanderbewegungen können auf dieser Landkarte in überschaubarer Weise verfolgt werden. Schulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 3 von 45 Karte 1654 [2] Das Hoch- und Spätmittelalter Vom Frankenreich zum Reich der Deutschen (500-900 ) Bei seinem Tode im Jahr 741 hinterließ Karl Martell ein geeintes fränkische Reich. Nach seinem Tode sollte das Reich geteilt werden, sein Sohn Karlmann sollte über den Ostteil – und sein Sohn Pippin über den Westteil des Reiches herrschen. Pippin regierte ab 747 alleine, nachdem Karlmann ins Kloster gegangen war. Mit Zustimmung von Papst Zacharias (741-752 ) erfolgte die endgültige Entmachtung der Merowinger und Pippin wurde zum König ausgerufen. Die Kirche salbte Pippin nach alttestamentarischem Vorbild als rechtmäßigen Herrscher. Ein Hilfeersuchen von Papst Stephan II (752-757) gegen die Langobarden führte zu einem feierlichen Schutzversprechen Pippins. Nach seinem Sieg über die Langobarden wurde Pippin die Würde eines „Patricius Romanorum“ als Dank des Papstes verliehen und Pippin schenkte dem Papst Territorien in Mittelitalien. (Pippinische Schenkung ) Auf diese Weise kam ein Bündnis zwiSchulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 4 von 45 schen der römischen Kirche und den Karolingern zustande, das weitreichende Bedeutung erhielt. Geschaffen wurde ein Kaisertum deutscher Nationen und eine Verbindung geistlicher und weltlicher Macht. Schutz des Papsttums und Legitimation des Herrschers durch die Kirche- die das gesamte Mittelalter prägte. Vor seinem Tod teilte auch Pippin das Reich unter seinen Söhnen Karl und Karlmann auf. Mit dem Tod Karlmanns wurde Karl alleiniger Herrscher. (der Große, 771-814) Als Dank für die erneute Unterstützung gegen die Langobarden wurde Karl am 25. Dezember 800 in der Peterskirche durch Papst Leo III. zum Kaiser gekrönt und Rechtsnachfolger des byzantinischen Kaisers. Schulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 5 von 45 Karte 2059 [3] Schulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 6 von 45 Das Hoch- und Spätmittelalter Europa und Italien im Zeitalter der sächsischen und salischen Kaiser (911-1125) Im Osten starb der letzte Karolinger Ludwig das Kind im Jahr 911. Ihm folgte Konrad I. Nach dem Tod des ostfränkischen Königs Konrad im Jahr 919 bestieg Heinrich I. das erste Mitglied des sächsischen Hauses der Liudolfinger (Ottonen) den ostfränkischen Königsthron; sie konnten sich in der Folgezeit bis 1024 im Reich behaupten. Das Reich befand sich weiterhin im Abwehrkampf gegen die Ungarn und konnte erst 926 mit den Ungarn einen Waffenstillstand schließen. Bayern und Schwaben konnten sich bis 1000 als königferne Region durch die angespannte Lage mit Ungarn behaupten. Heinrich I. nützte die Phase des Waffenstillstandes mit Ungarn und baute die Grenzsicherung weiter aus. Als Heinrich I. 932 die Tributzahlung an die Ungarn verweigerten, kam es zur Schlacht 933 bei Riade, in der eine erneute Gefahr durch die Ungarn auf lange Zeit ausgeschaltet wurde. In der Regierungszeit von Heinrichs Sohn Otto I. (936-973) sollte das Ostfrankenreich eine hegemoniale Stellung im lateinischen Europa einnehmen. Otto i. erwies sich als rücksichtsloser Herrscher und geriet mehrfach in Konflikt mit engen Verwandten. In der Schlacht auf dem Lechfeld 955 konnten die Ungarn vernichtend geschlagen werden. Mit den Siegen im Osten gegen die Slawen stärkte Otto I. seine Macht im Inneren. Mit der Errichtung des Erzbistums Magdeburg im Jahr 968 setzte er die Voraussetzungen für seine Kaiserkrönung im Februar 962 durch den Papst und bestätigte die Rechte und Besitzungen der Kirche. Das an die antike römische Kaiserwürde angelehnte westliche Kaisertum wurde nun mit dem ostfränkischen (bzw. römischdeutschen) Königtum verbunden. Beim Tod Ottos am 7.Mai 973 war nach schwierigen Anfängen das Reich konsolidiert und das Kaisertum wieder ein politischer Machtfaktor. Ottos Sohn, Otto II. (reg. 973-983) heiratetet 972 die gebildete byzantinische Prinzessin Theophanu. Im Norden wehrte er die Dänen ab, konnte in Bayern Heinrich den Zänker (ein Verwandter des Kaisers) im Zaum halten, während sein Feldzug gegen die Langobarden, Byzantiner und Araber in Süditalien scheiterte und er sich nur durch Flucht in der Schlacht am Kap Colonna 982 den Gegner entziehen konnte. Noch in Rom starb der Kaiser am 7. Dezember 983, wo er auch beigesetzt wurde. Schulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 7 von 45 Sein Sohn, Otto III. (reg. 983-1002) der als Dreijähriger zum Mitkönig gewählt wurde, wurde bis zur Volljährigkeit durch seine Mutter Theophanu bis 991 und nach deren Tod bis 994 durch seine Großmutter Adelheid von Burgund in der Regentschaft vertreten. Otto III. ein hoch gebildeter Herrscher, umgab sich mit Gelehrten wie Gerbert von Aurillac. Im Zusammenspiel mit dem Papst strebte er eine kirchliche Reform an und hatte bei der Papsternennung dieser Zeit großen Einfluss. Ende Januar 1002 verstarb er in Rom. Nachfolger Ottos III. wurde Heinrich II. (reg. 1002-1024), der aus der bayerischen Nebenlinie der Ottonen stammte und dessen Herrschaft umstritten war. Heinrich II. konzentrierte sich vor allem auf die Herrschaftsausübung im nördlichen Reichsteil. Die Auseinandersetzungen mit den Langobarden verliefen erfolglos und brachten keinen Gewinn. Im Inneren präsentierte sich Heinrich als ein von der sakralen Würde seines Amtes durchdrungener Herrscher. Er gründete das Bistum Bamberg und begünstigte die Reichskirche, wobei Königsherrschaft und Kirche im Reich eng verzahnt agierte. Seine Ehe blieb kinderlos, statt der Ottonen traten die Salier die Königsherrschaft an. Im Jahr 1024 wählten die deutschen Fürsten den Salier Konrad II. zum König. Schulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 8 von 45 Karte 2143 [4] Schulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 9 von 45 Das Hoch- und Mittelalter Deutschland und Italien im Zeitalter der Hohenstaufen (1125-1273 ) Im Jahr 1138 wurde erstmalig ein Staufer, Konrad III., zum römischdeutschen König gewählt. Die beiden abtrünnigen Herzogtümer Bayern und Sachsen konnte Konrad kurzfristig den Welfen entreißen musste aber 1142 das Herzogtum Sachsen, um sich der Gefolgschaft des Herzogs von Sachsen zu versichern, wieder an Heinrich den Löwen zurückgeben. Nur eine starke Hauspolitik war der Garant für die Anerkennung und Duldung der Königsherrschaft. Trotzdem überschattete Konrads gesamte Regierungszeit der Konflikt mit den Welfen, die auch eine Kaiserkrönung Konrads verhinderten. Durch eine geschickte Heiratspolitik, indem er die Schwester seiner Frau, Bertha von Sulzbach, mit dem byzantinischen Kaiser Manuel I. Komnenos vermählte und ein Bündnis gegen die normannischen Könige von Sizilien einerseits und gegen die ungeliebten Welfen andererseits schmieden konnte, gelang ihm eine europaweite Koalition zur Eindämmung und Abwehr der Machtansprüche der Welfen. Obwohl Konrad nie zum Kaiser gekrönt worden war, trug er dennoch den Kaisertitel, vermutlich um seine Gleichrangigkeit gegenüber dem byzantinischen Kaiser zu betonen. Gesundheitsprobleme legitimierter Nachfolger und später Kindersegen veränderten eine direkte Erbfolge. Der 13jährige Sohn Konrads, Heinrich, der zum deutschen König zu Lebzeiten Konrads gewählt wurde, verstarb bereits 1150. Sein zweiter Sohn Friedrich war 1152 erst sechs Jahre alt. Deshalb bestimmte Konrad kurz vor seinem Tod seinen Neffen, den späteren Kaiser Friedrich Barbarossa, den Sohn seines älteren Bruders Herzog Friedrich II. von Schwaben zum Nachfolger. Dafür ernannte dieser zum Ausgleich den jungen Friedrich zu seinem Nachfolger im Herzogtum Schwaben. Der sich weiter verschärfenden Auseinandersetzung mit den Welfen begegnete Konrad mit einen moderaten Ausbau der staufischen Hausmacht und durch das Knüpfen von Bündnissen mit zahlreichen Territorialherrschern. Schulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 10 von 45 Friedrich I. Barbarossa wurde nach dem Tod Konrads im Jahr 1152 zum König gewählt. Von ihm erwartete man sich den Ausgleich mit den Welfen, weil er mütterlicherseits mit den Welfen verwandt war. Tatsächlich kam es 1156 zu einer Einigung mit Heinrich dem Löwen, der nun Herzog von Sachsen und von Bayern wurde. Außerdem wurde den Welfen im Norden des Reiches eine faktisch eigenständige Interessenssphäre zugewiesen. Erst als der Welfe nicht mehr bereit war, die ambitionierte Italienpolitik seines Vetters Barbarossa ohne Gegenleistung zu unterstützen, kam es zum Bruch und zur Absetzung des mächtigen Welfenherzogs. Nutznießer dieses Bruches war aber nicht Barbarossa, sondern die Fürsten. Mit dem ersten Italienzug 1154/55 Barbarossas fing das Zerwürfnis mit dem Papst in Rom an. Mit seiner großen Restaurationspolitik in Italien wollte er die vielen früheren kaiserlichen Rechte den Städten entziehen. Zu dieser Zeit kam es zum sogenannten Alexandrinischen Papstschisma, da sich der Kaiser gegen den von der Mehrheit des Kardinalskollegiums gewählten Papst Alexander III. stellte, der als kaiserfeindlich galt. In dem folgenden Machtkampf fand Alexander III. Unterstützung bei den nach Autonomie strebenden oberitalienischen Städten. Barbarossa ließ mehrere Gegenpäpste erheben, konnte seine Ziele, die auf eine Unterwerfung der Städte und eine stärkere Unabhängigkeit vom Papsttum hinausgelaufen wären militärisch nicht durchsetzen, so dass er 1177 im Frieden von Venedig Alexander III. anerkannte und auch Frieden mit den Lombardischen Städten schloss. Durch eine geschickt eingefädelte Heiratspolitik für seinen zweitältesten Sohn Heinrich mit der Normannenprinzessin Konstanze von Sizilien, der Tochter Rogers II., konnte Barbarossa seine Macht in Italien weiter festigen. Innenpolitisch gelangen Barbarossa einige Erfolge. 1156 wurde die Pfalzgrafschaft bei Rhein staufisch und das Elsass und Schwaben wurden zentralisiert verwaltet. Nach der Malariakatastrophe 1167 vor Rom, konnte Barbarossa einige Güter ihm verpflichteter Grafenhäuser in Schwaben erwerben und daraus ein relativ geschlossenes Verwaltungsgebiet aufbauen. Während des dritten Kreuzzuges in Kleinasien 1190 ertrank Barbarossa beim Überqueren eines Flusses. Barbarossas Sohn und Nachfolger, Heinrich VI., betrieb eine Politik, die auf die Vereinigung des Imperiums mit dem süditalienischen Normannenreich hinauslief. 1194 erstreckte sich das staufische Imperium von der Nord- und Ostsee bis nach Sizilien. Aufgrund seines zum Teil grausamen Vorgehens in der Italienpolitik wird Heinrich VI. in der Geschichtsschreibung teils äußerst Schulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 11 von 45 negativ geschildert. Heinrich VI. hatte nur einen männlichen Nachkommen, was eine deutliche Verengung des Stammbaumes der staufischen Hauptlinie bedeutete. Nach dem Tod Heinrich VI. im Jahr 1197 begann ein Thronstreit zwischen dem Staufer Philipp von Schwaben und dem Welfen Otto IV. von Braunschweig. Am 27. Juli 1206 unterlag Otto in der Schlacht Wassenberg. Philipp bot dem besiegten Otto, auf Vermittlung des Papstes, seine Tochter Beatrix zur Vermählung an um den Frieden zwischen den Welfen und Staufern wieder herzustellen. Die Kaiserkrönung war bereits vereinbart und sollte verkündet werden. Am Tag der Vermählung, am 21. Juni 1208 wurde Philipp in seinem Schlafgemach vom bayerischen Pfalzgrafen Otto VII. von Wittelsbach erstochen. Die genauen Umstände der Ermordung, war das Motiv eine Privatrache oder ein Staatsstreich der Fürsten, sind bis heute ungeklärt. Obwohl Otto IV. zum Kaiser des Reiches gekrönt und vom Papst unterstützt worden war, rief Papst Innozenz III. zur Wahl eines neuen Königs auf. So wurde 1211 Philipps Neffe, Friedrich II., der beim Tode seines Vaters Heinrich VI. noch minderjährig war, von einem Kreis Stauferfreundlichen Reichsfürsten zum römisch-deutschen König gewählt. Friedrich II. gilt als einer der bedeutendsten römisch-deutschen Kaiser des Mittelalters. Er war hoch gebildet, sprach mehrere Sprachen, war Verfasser zahlreicher wissenschaftlicher und populärer Darstellungen zeigte sein Leben lang Interesse am Islam. Aufgewachsen unter unsicheren Bedingungen in dem von ihm geliebten Sizilien, zog er 1212 nach Deutschland. Der staufische Südwesten fiel ihm schnell zu und Otto IV. musste sich nach Norden zurückziehen. Unterstützt durch den französische König Philipp II., der seine Widersacher, Otto IV. und die Truppen des englischen Königs in der Schlacht bei Bouvines besiegte, wurde Friedrich II. nach dem Tod von Otto IV. uneingeschränkter römischdeutscher König. Friedrich II. wurde am 22. November 1220 zum Kaiser gekrönt, doch überließ er Deutschland seinem Sohn Heinrich VII. und kümmerte sich selbst um die Belange seines sizilianischen Reiches. Dort zentralisierte er die Verwaltung, nahm zahlreiche Reformen in Angriff und gründete die erste Staatsuniversität. Zudem bekämpfte er die Sarazenen auf Sizilien und gliederte sie, als sie unterlegen waren, seiner Leibwache ein. Mit dem Papsttum kam es Schulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 12 von 45 zum Konflikt, weil Friedrich nicht zum versprochenen Kreuzzug aufbrach. Daraufhin wurde er von Papst Gregor IX. gebannt, reiste er dennoch 1228 ins Heilige Land, wo er ohne Kampf, nur durch Diplomatie einen Waffenstillstand erreichte und sich in Jerusalem selbst die Krone des Königreiches Jerusalem aufs Haupt setzte. Wieder in Italien, kam es zu Kämpfen mit päpstlichen Truppen, die während seiner Abwesenheit in sein Reich eingefallen gefallen waren. Ein kurzfristiger Frieden mit dem Papst 1230 ermöglichte ihm, die eigenmächtige Politik seines Sohnes zu unterbinden, der, als er offen gegen seinen Vater rebellierte, 1235 abgesetzt wurde und, Konrad IV. seinen zweitältesten Sohn zum König wählen ließ. Die folgenden Jahre waren geprägt von einem Kampf zwischen Kaiser und Papst. Gegenseitige schwere Vorwürfe belasteten das Verhältnis zwischen Papst und Kaiser, begleitet durch erneuten Bann. Und Entzug der Kaiserwürde durch Papst Innozenz IV. 1245, ein einmaliger Vorfall, der in der vom Katholizismus beherrschten Welt überwiegend negativ aufgenommen wurde, aber in Deutschland dennoch zur Wahl eines Gegenkönigs führte. Am 13. Dezember 1250 starb Friedrich als Gebannter, doch macht sein Testament deutlich, dass es ihm sehr an einer Verständigung mit dem Papsttum gelegen war. Nach dem Tode Friedrichs II. brach die staufische Machtstellung zusammen. Zuerst in Deutschland, wenig später auch in Italien. 1254 verstarb Konrad IV. in Italien. In der Schlacht bei Tagliacozzo am 23. August 1268 erlitt Konradin der letzte männliche Staufer in direkter Linie eine vernichtende Niederlage gegen die Ritter Karls von Anjou. Am 29. Oktober 1268 im Alter von 16 Jahren wurde auf Befehl Karls von Anjou auf der Piazza del Mercato in Neapel Konradin öffentlich hingerichtet. Schulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 13 von 45 Karte 2132 [5] Europa im Spätmittelalter Deutschland 1273-1437 Das Spätmittelalter in Europa erstreckte sich von ca. 1250-ca. 1500. Diese Epoche des Mittelalters war der „ Herbst des Mittelalters “ nach dem Scheitern der klassischen Kaiseridee. Es war die Zeit des aufsteigenden Bürgertums Schulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 14 von 45 der Städte und der Geldwirtschaft. Es mündete in der Renaissance, der Übergangsepoche zur frühen Neuzeit. Um 1300 breiteten sich Hungersnöte und Seuchen aus, so z.B. die große Hungersnot 1315-1317 und der Schwarze Tod 1347-1353. Sie reduzierten die Bevölkerung auf etwa die Hälfte. Soziale Erhebungen und Bürgerkriege führten in Frankreich und England zu schweren Volksaufständen, und zwischen diesen beiden Staaten brach der Hundertjährige Krieg aus. Am Ende der Kreuzzüge (1095-1291) war das Byzantinische Reich zu einer unbedeutenden Regionalmacht herabgesunken, der Islam herrschte nach seiner Expansion über das Gebiet Spanien bis Zentralasien. Der 200 Jahre dauernde Konflikt hatte die Kriegsführung und auch die Gesellschaft verändert. Verlierer jener Ära waren vor allem die Lehnsherren und das Rittertum. Doch auch das Papsttum und Kaisertum mussten Autorität einbüßen. Die Gesamtheit dieser Ereignisse wird oft auch Krise des Spätmittelalters genannt, wenngleich dieses Modell inzwischen umstritten ist. Gesellschaft Die Pest bewirkte nicht nur einen Bevölkerungsverlust, sondern auch den Preisverfall des Getreides und der Böden. Das schwächte den niederen Adel und Großgrundherrschaften entstanden. Auch Judenprogrome nahmen zu. Die Aufstände führten zudem zu einem Wandel der Sozialstrukturen, die das Rittertum zugunsten des Bürgertums schwächten und in der katholischen Kirche einige Reformbewegungen auslösten. Am Ende des Mittelalters war der Adel die führende Schicht in Staat, Gesellschaft und Kirche. Er besteht aus dem Hochadel (ca.50 regierende Dynastien), dem niederen Adel (Reichsritter, einem Landesherren und unterworfener Adel) oder dem durch Verdienst oder aus dem Bürgertum aufgestiegen Amts- und Briefadel. Geisteswissenschaften Das 14. Jahrhundert war auch eine Zeit des künstlerischen und wissenschaftlichen Fortschritts. Die Wiederentdeckung der Texte des alten Griechenlands und Roms führten zur Renaissance, der „Wiedergeburt“ des antiken Geisteslebens und seiner Rezeption. Diese Entwicklung hatte schon mit dem Kontakt zu den Arabern während der Kreuzzüge begonnen und sie beschleunigte sich mit der Eroberung Konstantinopels durch das Osmanische Reich, vor der viele byzantinische Gelehrte in den Westen, insbesondere nach Italien flohen. Schulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 15 von 45 Auch die Erfindung des Buchdrucks hatte enormen Einfluss auf die europäische Gesellschaft. Sie erleichterte die Verbreitung des Geschriebenen und demokratisierte das Lernen, eine wichtige Voraussetzung für die spätere protestantische Kirchenreform. Kirche Die Einheit der christlichen Kirche wurde durch das große Abendländische Schisma erschüttert. Die Wahl eines eigenen Papstes durch den französischen König führte zur Spaltung der Kirchenführung, die erst auf dem Konzil von Konstanz 1414-1418 beigelegt werden kann. Auf diesem Konzil wird der böhmische Reformator Jan Hus trotz Zusage des freien Geleits verbrannt, was wiederum die Hussitenkriege in Böhmen auslöst. Kunst Die Kunst des Spätmittelalters war geprägt von der kulturellen Epoche der Gotik, die seit dem 12. Jahrhundert die Romanik (950-1250) in Kunst(Malerei) und der Architektur abgelöst hatte. Der gotische Stil dauerte bis zum Ende des Spätmittelalters um 1500 an und war in der Baukunst geprägt von Spitzbögen und Kreuzgewölben. Mit der Errichtung der großen Sakralbauten entstanden zudem Bauhütten, die Planung, Handwerk und Kunst vereinten. Staatswesen Kaiser Karl IV. von Luxemburg (1346-1378) aus dem Adelsgeschlecht der Luxemburger machte Böhmen zum Kernland des Heiligen Römischen Reiches. Es folgte eine kulturelle und wirtschaftliche Blütezeit, in Prag entstand die erste Universität des Reiches. Mit der Regelung zur Königswahl unterband er den „Verkauf“ des Kaisertitels, wie bei Cornwall und Kastilien zu sehen war. Die „Goldene Bulle“ verhinderte die Doppelwahl und blieb bis 1806 gültig. Das stärkte das Reich, aber auch die Stellung der sieben Kurfürsten, der Erzbischöfe von Mainz, Köln und Trier und des Pfalzgrafen bei Rhein, des Herzogs von Sachsen, des Markgrafen von Brandenburg und des Königs von Böhmen. Bei jeder Wahl mussten die Kandidaten den Kurfürsten neue Zugeständnisse machen. Der hohe Adel, Klerus und Reichsstädte beraten den König an Hoftagen, daraus entwickelte sich ab dem 12. Jahrhundert der Reichstag, der ab 1489 ein verstärktes Mitspracherecht in der Reichspolitik gewann. Er bestand aus 3 Kollegien, die nur in Übereinstimmung ein Gesetz beschließen durften. Das KurSchulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 16 von 45 fürstenkollegium, der Reichsfürstenrat (übrige Kurfürsten, reichsunmittelbare Grafen und Prälaten) und das Reichsstädtekollegium, zusammenfassend: die Reichsstände. Bedeutender Kurfürst ist der Erzbischof von Mainz, er leitete die Kaiserwahl, das Direktorium des Reichstages und ist der Leiter der Reichskanzlei. In den Territorien bildeten der niedere Adel und Klerus sowie Städte die Landstände. Beide, Reichstag und Landtag bestimmten die Steuern für Staat und Heer, im Gegenzug verlangen sie vom Herrscher die Festigung ihrer Rechte und Unabhängigkeit. Kriegswesen Reisläufer nach Schweizer Vorbild, später auch Pikeniere genannt, d.h. Soldaten zu Fuß als Träger langer Spieße (Piken) und Hellebarden veränderten die Kriegstaktik, durch die Panzerreiter nach Art der Ritter zum Auslaufmodell wurden. Denn mittels der langen Spieße konnten Ritter leicht vom Pferd geworfen werden. Immer öfter konnte so nichtadeliges Fußvolk statt Ritter Schlachten entscheiden. Am Ende des Mittelalters lebte der Ritter alten Typs nur noch in Turnieren fort, die Kaiser Maximilian I. förderte und damit sich den Ruf eintrug, der letzte Ritter zu sein. Wirtschaft Im 15. Jahrhundert läutete das Bank- und Kreditwesen den Frühkapitalismus ein. Das führt zur Ballung großer Vermögen und zur Entstehung von Handelsgesellschaften. Darin sind u.a. die Familie Fugger und Welser führend. Schulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 17 von 45 Karte 2167 [6] Die Zeit im Spätmittelalter Die Hanse und ihr Wirtschaftsraum Hanse, auch Deutsche Hanse oder Düdesche Hanse, ist die Bezeichnung für die zwischen Mitte des 12. Jahrhunderts und Mitte des 17. Jahrhunderts bestehenden Vereinigungen niederdeutscher Kaufleute, deren Ziel die Sicherheit der Überfahrt und die Vertretung gemeinsamer wirtschaftlicher Interessen besonders im Ausland war. Die Hanse war nicht nur auf wirtschaftlichem, sondern auch auf politischem und kulturellem Gebiet ein wichtiger Faktor. Eine Entwicklung von der „Kaufmannshanse“ zu einer „Städtehanse“ lässt sich spätestens Mitte des 14. Jahrhunderts mit erstmaligen nahezu gesamthansischen Tagfahrten (Hansetagen) festmachen, in denen sich die Hansestädte zusammenschlossen und die Interessen der niederdeutschen Kaufleute vertraten. Die genaue Abgrenzung zwischen „Kaufmannshanse“ und „Städtehanse“ ist jedoch umstritten. Schulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 18 von 45 Die Farben der Hanse (weiß und rot) finden sich heute noch in den Stadtwappen vieler Hansestädte. In den Zeiten ihrer größten Ausdehnung waren beinahe 300 See- und Binnenstädte des nördlichen Europas in der Städtehanse zusammengeschlossen. Eine wichtige Grundlage dieser Verbindungen war die Entwicklung des Transportwesens, insbesondere zur See, weshalb die Kogge zum Symbol für die Hanse wurde. Durch Freihandel gelangten viele Hansestädte zu großem Reichtum, was sich bis heute an zahlreichen bedeutenden Bauwerken ablesen lässt. „Hanse“ oder „Hänse“ nannten sich auch andere Kaufmannsverbünde bis nach Österreich, unabhängig von der „großen“ norddeutschen Hanse. Bei ihnen handelte es sich in der Regel nicht um politische Bünde zwischen Städten und Territorien, sondern um Bruderschaften, denen einzelne Händler beitraten. Oft waren solche Bünde auf einen bestimmten Jahrmarkt ausgerichtet und übernahmen während dessen Dauer wirtschaftliche Kontrollfunktionen, wie sie in größeren Städten von den Zünften durchgeführt wurden. Politische Geschichte Die Hanse war über lange Zeit eine politische Macht ersten Ranges. Obwohl ihre Mitglieder nicht souverän waren – sie verblieben jeweils unter der Herrschaft unterschiedlicher weltlicher und kirchlicher Gewalten –, war sie wirtschaftlich und militärisch erfolgreich. Anfang und Ende der Hanse sind schwer zu bestimmen. Entstehung der Kaufmannshanse (bis etwa 1250) Die Deutsche Hanse entwickelte sich im 12. Jahrhundert aus den Gemeinschaften der Ost- und Nordseehändler. Allgemein wird die Gründung Lübecks, der ersten deutschen Ostseestadt, im Jahr 1143 als entscheidend für die Entwicklung der Hanse angesehen. Der Ostseezugang ermöglichte einen Handel zwischen den rohstoffreichen Gebieten Nordrusslands (z. B. Getreide, Holz, Wachs, Felle, Pelze) und den Ländern Westeuropas mit seinen Fertigprodukten (z. B. Tuche, Wein). Entstehung der Städtehanse, Blütezeit (etwa 1250 bis 1400) Strukturelle Entwicklungen Veränderungen in Europa führten für die Hanse zu Entwicklungen, die in der sogenannten Städtehanse mündeten. Dazu gehören die Befriedung der Handelswege, das Ende der traditionellen Fahrgemeinschaften, die „kommerzielle Revolution“, die Entwicklung der Städte und das Ende der kaiserlichen Schutzmacht im Interregnum. Schulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 19 von 45 Der Stand des Kaufmannes hatte sich verhältnismäßig gut in der europäischen Gesellschaft etabliert und die Handelswege wurden zunehmend sicherer, vor allem im strukturell dicht vernetzten Westeuropa. So verloren die Sicherheit versprechenden Fahrgemeinschaften immer mehr an Bedeutung. Es wurde möglich, auf eigene Faust Handel zu betreiben und darüber hinaus Vertreter zu entsenden. Dies war ein wichtiger Faktor für eine kommerzielle Entwicklung, die bisweilen auch „kommerzielle Revolution“ genannt wird. Zusammen mit der Entwicklung der Städte, in denen ein ständiger Markt möglich war, wurden die erfolgreicheren Kaufleute ansässig. Sie regelten von einer Stadt aus ihr Handelsgeschäft über die Entsendung eines Vertreters und waren somit in der Lage, mehrere Handelsgeschäfte gleichzeitig von einem zentralen Punkt aus zu organisieren. Eine Vervielfachung der Handelstätigkeiten wurde möglich. Die Zahlung über Schuldscheine, Wechsel (im Hanseraum nicht ganz so verbreitet wie z. B. in Oberitalien), oder andere Kreditformen befreite den Kaufmann aus einem reinen Tauschhandel und ermöglichte wiederum eine Ausweitung des Handels. Das Messesystem (also die regelmäßigen Großmärkte in einer Region, wie z. B. in der Champagne oder Schonen) verlor an Bedeutung durch die Entwicklung der Städte zu neuen Handelszentren. Städte hatten demgegenüber auch ganz praktische Vorteile: Die schweren, bauchigen Transportschiffe (v. a. Koggen), mit denen besonders viel Ladung mit nur wenigen Schiffen gehandelt werden konnte, benötigten tiefe Häfen, um anzulegen. Ein Anlanden an seichtem Ufer und An-Land-Ziehen des Schiffes, wie bei den älteren, flachen Handelsbooten zuvor üblich, war nun nicht mehr möglich. Es bleibt jedoch zu bedenken, dass bei diesen Entwicklungen eine Art West-Ost-Gefälle herrschte. Während sich im Westen Handelsvertreter und Kreditwesen rasch ausbreiteten, waren im Osten, besonders im Handel mit Nowgorod und entlang der Düna, noch Fahrgemeinschaften und Tauschhandel üblich. Hier waren die Fahrten noch unsicher und die Neuerungen setzten sich nur langsam durch. Die Sesshaftwerdung der Kaufleute in den Städten führte schnell dazu, dass diese wirtschaftlich potenten Stadtbewohner in den Rat und in die höchsSchulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 20 von 45 ten Positionen der Stadt aufstiegen. Möglicherweise muss auch gar nicht von einem „Aufstieg“ innerhalb der Stadt die Rede sein, da es sich bei vielen Kaufleuten ursprünglich ohnehin um Personen der gesellschaftlichen Oberschicht handelte. Das Ergebnis war, dass die Städte in erster Linie von Kaufleuten beherrscht wurden. Kaufleute standen im Reich traditionell unter königlich-kaiserlichem Schutz, sie waren die mercatores imperii. Mit dem Ende der staufischen Herrschaft im Reich und den darauf folgenden unsicheren Zeiten des sog. Interregnums ging dieser kaiserliche Schutz faktisch verloren und die fürstlichen Territorialherrschaften konnten (oder wollten) diese Funktion nicht ersetzen. Die Kaufleute fanden eine neue, lokal organisierte Schutzmacht in den Städten. Städte begannen, für die Sicherung der Handelswege zu sorgen und die Einhaltung der Handelsprivilegien ihrer Kaufleute in den Handelszielen zu überwachen. Zu diesem Zweck sprachen sie sich mit anderen Städten ab, schlossen Bündnisse und begannen, ihr Vorgehen in sogenannten Tagfahrten abzusprechen. Zu einer Tagfahrt konnte jede Stadt einladen, die eine bestimmte Angelegenheit zusammen mit anderen Städten regeln wollte. Zu diesem Zweck lud sie die betroffenen Städte zu sich ein, welche Ratssendeboten als Vertreter entsendeten, um eine Übereinkunft zu erzielen. Von einer ersten gesamthansischen Tagfahrt, also einem ersten „Hansetag“ kann man 1356 sprechen, als die Verhältnisse in Flandern eine Tagfahrt erforderten, die letztlich alle Hansestädte betraf. Regionale Bündnisse zwischen Städten entstehen Die Hanse entwickelte sich von der ursprünglichen Kaufmannshanse zur Städtehanse, bei der Städte einen gegenseitigen Bund bildeten. Als Gründungsjahr wird häufig 1241 angegeben, als Lübeck und Hamburg ihre schon seit elf Jahren bestehende enge Zusammenarbeit auf eine vertragliche Basis stellten, aus der später der Wendische Städtebund hervorging. Fünf Jahre darauf begannen sich Bünde westfälischer und (nieder)sächsischer Städte zu bilden (Beispiel: Ladbergener Städtebund). Etwa 100 Jahre später bildeten sich die Bünde der preußischen und livländischen Städte (zur Zugehörigkeit einzelner Städte zu den Bünden siehe Hansestadt). Mitglied der Hanse konnte eine Stadt auf dreierlei Weise sein oder werden. Bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts wuchsen die Städte durch die Teilnahme ihrer Kaufleute am hansischen Handel in die Gemeinschaft hinein. Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts stellten die Städte förmliche Aufnahme- oder Wiederaufnahme-anträge. Einen dritten Weg in die Hanse beschritten vielfach die kleineren Städte, indem sie sich ohne besondere Formalitäten von einer der Schulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 21 von 45 größeren Städte aufnehmen ließen. Ein Sonderfall blieb das rheinische Neuss, das 1475 durch kaiserliches Privileg in den Rang einer Hansestadt erhoben wurde. Die Hanseeigenschaft ging verloren durch Nichtbenutzung der Privilegien, durch freiwilligen Austritt aus der Gemeinschaft oder durch den förmlichen Ausschluss einer Stadt (Verhansung), der bei gravierenden Verstößen gegen die Prinzipien und Interessen der Gemeinschaft von der Städteversammlung vorgenommen werden konnte. Vormachtstellung im Ostseeraum Zwischen etwa 1350 und 1400 stand die Hanse als nordeuropäische Großmacht da, was u. a. mit der erfolgreichen Durchsetzung hansischer Interessen bei wirtschaftlichen Auseinandersetzungen in Flandern zusammenhing. Zu diesem Zweck trat 1356 der erste Hansetag zusammen (also die erste Tagfahrt, an der nahezu alle Hansestädte teilnahmen). Dies war keine offizielle Gründung der Hanse, aber das erste Mal, dass sich nahezu alle Städte im Interesse ihrer Vorteile und Handelsprivilegien zu einem gemeinsamen Vorgehen koordinierten und als Bund van der düdeschen hanse auftraten. Die deutsche Hanse war vor und auch nach diesem „Zusammenrücken“ eher frei organisiert, hatte keine Verfassung und keine Mitgliederlisten, keine dauerhafte eigenständige Finanzgebarung oder Beamte. Die Hanse bewährte sich auch im Kampf gegen den Seeräuberbund der Vitalienbrüder, der 1401 oder 1402 mit der Hinrichtung (durch Enthauptung) ihres Anführers Gödeke Michels in Hamburg endete. Krisen und Niedergang (etwa 1400 bis 1669) Die wesentlichen Gründe für den Niedergang der Hanse liegen in der Festigung der Territorialstaaten, der teilweisen Verlagerung der Ost-WestHandelswege der Nürnberger und Augsburger Kaufleute auf den Landweg (Frankfurt-Leipzig-Krakau) und der zunehmenden Konkurrenz im Handel und der Produktion. An dem aus der Entdeckung Amerikas folgenden Atlantikhandel hatte der den bisher dominierenden Ostsee-Westsee- (heute Nordsee)Handel ablöste, war die Hanse, mit Ausnahme Hamburgs und Bremens, kaum beteiligt. Dabei ging das absolute Handelsvolumen der Hanse in der Nord- und Ostsee zwar nicht zurück, sondern stieg vermutlich sogar, aber der Verlust der vorherigen Monopolstellung und der Zutritt von starken Konkurrenten für viele wichtige Produkte drückte die Margen der meisten hansischen Kaufleute. Interessensgegensätze innerhalb der Hanse nahmen zu und verhinderten ein geSchulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 22 von 45 schlosseneres Vorgehen. Ein innovatorischer Rückstand in kaufmännischen und technischen Belangen trugen zum weiteren Bedeutungsverlust bei. Schulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 23 von 45 Karte/Bildtafel: 2272 [7] Schulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 24 von 45 Die Zeit der Landsknechte im 15. und 16. Jahrhundert Als Landsknecht bezeichnet man den zu Fuß kämpfenden, zumeist deutschen Söldner des späten 15. und 16. Jahrhunderts, dessen primäre Waffe nach dem Schweizer Vorbild der Reisläufer die Pike war. Obwohl Landsknechte im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation ursprünglich als kaiserlichhabsburgische Söldner angeworben wurden, kämpften sie unter den verschiedensten europäischen Fürsten. Sie galten aufgrund ihrer fortschrittlichen und disziplinierten Kampfweise als besonders schlagkräftig, hatten aber immer auch den Ruf von Plünderern und Marodeuren, die nach ausgebliebenen Soldzahlungen oder bei „Arbeitslosigkeit“ ganze Landstriche verheeren konnten. Das Wesen der Landsknechte entwickelte sich vor allem während der Regierungszeit Kaiser Maximilians I. Nach dem Tode Karls des Kühnen von Burgund fiel dessen territoriales Erbe an den Habsburger Maximilian, den Sohn des damaligen Kaisers Friedrich III. Um seine Ansprüche gegen König Ludwig XI. von Frankreich militärisch durchzusetzen, griff Maximilian zunächst auf flämische Aufgebote zurück. Adlige Ritter wie Graf Engelbert von Nassau und der Graf von Remont aus dem Haus Savoyen stiegen vom Pferd und traten selbst in die Reihen der Spießträger ein. Durch den Sieg bei Guinegate konnte Maximilian daher den Großteil seiner neu gewonnenen Gebiete behaupten; um aber weiteren französischen Angriffen begegnen zu können und Druck auf die mächtigen Territorialstaaten Bayern und Böhmen auszuüben, während Kaiser und Reichsaufgebot durch den Krieg mit den Türken in Ungarn gebunden waren, brauchte der Habsburger auch weiterhin ein eigenes schlagkräftiges Heer. Da er dabei nicht auf Vasallen oder auf Aufgebote zurückgreifen konnte, war er gezwungen, eigenständig Kriegsknechte anzuwerben. 1487, nur wenige Monate nach seiner Krönung zum deutschen König, tauchte bei diesen Anwerbungen erstmals der Begriff des Landsknechts auf, wobei er „das Fussvolk nach Art der römischen Legionen in Haufen, Regimenter, teilte, dieselben mit langen Stangsspiessen oder Piquen versehen lassen und sie in diesem Gewehr dermassen abgerichtet, dass sie es allen anderen Nationen zuvorthaten, dannenhero von dieser Zeit an kein Krieg in Europa ohne die Teutschen Lanzknechte geführet worden und kein kriegsführender Potentat derselben entbehren wollen“ – Reallexikon der deutschen Altertümer, 1885 Schulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 25 von 45 Diese frummen Knechte wurden in Brügge unter dem Kommando von Graf Eitelfritz von Hohenzollern sowie schweizerischer Hauptleute ausgebildet und leisteten ab 1490 den Gefolgschaftseid auf Maximilian, der diese als „Kriegsorden“ nach dem Vorbild der bestehenden Ritterorden prägen wollte. Blütezeit des Landknechtswesens Als Ende des 15. Jahrhunderts der Konflikt mit der Schweizerischen Eidgenossenschaft zum Schwabenkrieg eskalierte, zogen Maximilians Landsknechte auf Seiten des Schwäbischen Bundes ins Gefecht, der 1488 als Gegengewicht zu den Expansionsbestrebungen der bayerischen Wittelsbacher gegründet worden war. Diese kaiserlichschwäbischen Truppen mussten im Kampf gegen die Schweizer demütigende Niederlagen und die mit dem Frieden von Basel 1499 erlangte Schweizer Unabhängigkeit vom Reich hinnehmen. Das begründete den trotz ihrer nahen Verwandtschaft tiefen Hass zwischen deutschen Landsknechten und schweizerischen Reisläufern, der bis zum sogenannten „schlechten Krieg“ entartete, bei dem im Gegensatz zum „guten Krieg“ keine Gefangenen gemacht und der unterlegene oder verwundete Gegner gnadenlos niedergemacht wurde. Georg von Frundsberg, der am schwäbischen Feldzug teilgenommen und danach in kaiserlichen Diensten gegen die in das Herzogtum Mailand eingefallenen Franzosen gekämpft hatte, stellte im Auftrag Maximilians Landsknechtheere auf. Er bildete diese aufgrund seiner Erfahrungen mit den Schweizer Soldaten aus, deren Taktiken er aufgriff und weiterentwickelte. Frundsberg galt bald als „Vater der Landsknechte“; seine Truppen errangen in den Italienischen Kriegen bedeutende Siege gegen Franzosen und auch Schweizer. Das Verhalten der Landsknechte war von da an von wachsendem Selbstwertgefühl geprägt; sie setzten ihre Forderungen daher umso selbstbewusster auch gegenüber ihrem eigenen Dienstherrn durch, der auf ihren Gehorsam in der Schlacht angewiesen war. Der Vorsturm der deutschen Landsknechte gipfelte schließlich im berüchtigten Sacco di Roma, mit der erbarmungslosen Plünderung Roms im Mai 1527. Fortan verbreiteten Landsknechte Angst und Schrecken. Frundsbergs Tod im Jahre 1528 markierte daher auch einen Wendepunkt in der Geschichte der Landsknechte. Schulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 26 von 45 Niedergang des Landknechtswesens Maximilian I. und sein Nachfolger Karl V. hatten stets mit finanziellen Problemen zu kämpfen; die unzuverlässige Besoldung hatte mangelhafte Disziplin und Loyalität der Landsknechte zur Folge. Diese verdingten sich an immer mehr Kriegsherren und Söldnerunternehmer; sie kämpften unter anderem auch im Landshuter Erbfolgekrieg, im Bauernkrieg und im Schmalkaldischen Krieg. Auch ausländische Herrscher wie die französischen Könige ließen Landsknechte anwerben. Solchen gegen das Verbot durch Kaiser und Landesherrn im Sold fremder Mächte kämpfenden Landleuten – etwa der „Schwarzen Bande“ im Sold des französischen Königs – begegneten die Landsknechte allerdings erbarmungslos. Deutsche Landsknechte kämpften unter fremder Flagge auf Kriegszügen in Nordafrika, Venezuela und Osteuropa, und ihre Kampfweise wurde über den europäischen Söldnermarkt auch in andere Armeen übernommen. Bewaffnung, Fechtweise, Taktik und Organisation der europäischen Heere vermischten und glichen sich zunehmend an, und die herausragende Stellung der deutschen Landsknechte nahm gleichermaßen ab. Die gepuffte und geschlitzte Kleidung kam außer Mode, die Bezeichnung Kaiserlicher Fußknecht ersetzte den Begriff Landsknecht. Die Anwerbung und Organisation von Söldnerheeren hielt sich im deutschen Raum bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts und spielte im Dreißigjährigen Krieg noch einmal eine entscheidende Rolle, nach dessen Ende jedoch das Söldnertum allmählich durch die Aufstellung stehender Heere verdrängt wurde. Schulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 27 von 45 Karte 1526 [8] Das Zeitalter der Entdeckungen und der Glaubenskämpfe Deutsche Geschichte im 16. Jahrhundert Das 16. Jahrhundert begann am 1. Januar 1501 und endete am 31. Dezember 1600. In diesem Jahrhundert in der frühen Neuzeit kämpften in Europa die Herrschenden in 31 Kriegen um ihre Vorherrschaft. Viele kleine Fürstentümer sowie Grafschaften mussten die andauernden politischen Veränderungen hinnehmen. Die Gesellschaftsstruktur zwischen Adel und Bürgertum änderte sich allmählich und Hoheitsrechte, sowie Feudalismus wurden durch Geldmangel geschwächt. Die ländliche Bevölkerung litt Not durch Frondienste und Abgaben. Die absolutistisch geprägte katholische Kirche war materialistisch. Durch die Inquisition sowie den Ablasshandel sah sich Martin Luther 1517 veranlasst, seine 95 Thesen zu schreiben, diese wurden zum Auslöser für ReSchulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 28 von 45 formation in ganz Europa. Bauernaufstände erreichten einen Höhepunkt. 1543 begründete Nikolaus Kopernikus durch Veröffentlichung seines Werkes De revolutionibus orbium coelestium unser heutiges Heliozentrisches Weltbild. 1582 führte Papst Gregor XIII. den heute noch gültigen gregorianischen Kalender ein. In England wurde das zweite Schisma durch den Anglikanismus und der Lehre von Johannes Calvin ausgelöst. Neue Glaubensgemeinschaften entstanden überall, wie die Hugenotten in Frankreich, die Presbyterianer in Schottland, die Hussiten in Böhmen oder die Täufer in Süddeutschland. Von 15201566 wurde das „Christliche Abendland“ in der Ersten Wiener Türkenbelagerung bedroht und erst eine ungeheure Anstrengung vieler Staaten beendete diese. Die Dynastie der Habsburger festigte sich im Renaissance-Zeitalter und es entwickelte sich Kunst, Medizin und andere Wissenschaften. So wurden das Fernrohr, die Taschenuhr und der Bleistift erfunden. Herausragende Persönlichkeiten wie Leonardo da Vinci, Galileo Galilei, Francis Bacon, Jacob Fugger, Niccolo Machiavelli, Thomas Morus, Erasmus von Rotterdam, Paracelsus, Gerhard Mercator, Nikolaus Kopernikus, Martin Luther, Heinrich VII:, Ignatius von Loyola, Karl V. von Spanien, Ferdinand I. Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, Adam Ries, Johannes Calvin, Michelangelo, Süleyman der Prächtige, Nostradamus, Simon Marius, Iwan IV. der Schreckliche, Maria Stuart, Johann Fischart, Philipp II., Giordano Bruno, Elisabeth I., William Shakespeare, Miguel de Cervantes und Maria Tudor Königin von England und Irland prägten dieses Zeitalter. Der Humanismus in der Philosophie wurde zur tragenden Rolle in der Übergangszeit zur frühen Neuzeit. Schulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 29 von 45 Karte 2227a [9] Das Zeitalter der Entdeckungen und der Glaubenskämpfe Luther auf dem Reichstag zu Worms 1521 Luther, bereits durch den Kirchenbann quasi zum Ketzer erklärt, wird vom Kaiser auf Druck einiger Fürsten, die versuchten Luther für ihre Ziele zu nutzen, nach Worms geladen. Dort soll Luther nach dem Willen der Kirche und auch des Kaisers seine Lehren widerrufen. Die Fürsten, die Luther unterstützten, hoffen durch die Ereignisse, die politische Macht Roms in Deutschland zu schwächen. Luthers Landesfürst, der mächtige Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen forderte, dass Luther nicht ohne Anhörung geächtet und verhaftet wird. Am 2. April 1521 tritt Luther seine Reise nach Worms an. Die Fahrt nach Worms gleicht eher einer Triumphfahrt als der erhoffte Bußgang, den sich die Kirche erhoffte. Überall wo Luther auftrat und predigte wird er vom Volk umjubelt. In Worms musste Luther zweimal vor dem Kaiser erscheinen, um seine Lehren zurückzunehmen. Luther sieht keinen Beweis gegen seine Thesen und Ansichten, die ihn bewegen könnten, seine Thesen zu widerrufen: Schulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 30 von 45 “…wenn ich nicht durch Zeugnisse der Schrift und klare Vernunftsgründe überzeugt werde dem Papst noch den Konzilien allein glaube ich, da es feststeht, dass sie öfters geirrt und sich selbst widersprochen haben, so bin ich durch die Stellen der heiligen Schrift, die ich angeführt habe, überwunden in meinem Gewissen und gefangen in dem Worte Gottes. Daher kann und will ich nichts widerrufen, weil wider das Gewissen etwas zu tun weder sicher noch heilsam ist. Gott helfe mir, Amen!“ Die berühmten Worte „Hier stehe ich und kann nicht anders!“ sollen nicht von Luther sein. Entgegen des Schutzbriefes für 21 Tage freies Geleit, -Luther verlässt am 25. April Worms- verhängt der Kaiser über Luther die Reichsacht: er ist nun vogelfrei. Auf der Rückreise lässt der Kurfürst Friedrich der Weise Luther zu seiner Sicherheit am 4. Mai entführen und gewährt ihm Zuflucht auf der Wartburg bei Eisenach, wo er die Bibel von der lateinischen in die deutsche Sprache übersetzt und die reformatorische Bewegung Zeit hat, sich auszubreiten und zu festigen. Karte 2227b [9] Schulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 31 von 45 Karte 2138 [10] Die Zeit der Entdeckungen und Glaubenskriege Die Reformation 1517-1648 Die sozialen und wirtschaftlichen Faktoren im 16. Jahrhundert waren von tiefen gesellschaftlichen Umwandlungsprozessen geprägt. Ein Grund dafür war die zunehmende Bedeutung der Städte. Durch Handel hatte sich in den Städten eine Bürgerschicht gebildet, die über beträchtliche Finanzkraft verfügte. Man spricht in diesem Zusammenhang auch vom Frühkapitalismus. Die Patrizier in den Städten z.B. die Fugger in Augsburg übertrafen mit ihrer Wirtschaftskraft oft den landsässigen Adel, der sich vorwiegend in der Landwirtschaft betätigte. Die Landwirtschaft beruhte auf der Arbeit der Bauern, die den Großteil der Bevölkerung bildeten. Sie lebten meistens am Existenzminimum und litten unter Steuern, Abgaben, Frondiensten und Leibeigenschaft. Hinzu kam, dass durch stetigen Zustrom von Edelmetallen aus den spanischen KoloSchulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 32 von 45 nien in Amerika der Geldwert sank. Die Kaufkraft der Bevölkerung sank zum Teil dramatisch, so dass Wirtschaftshistoriker von einer Preisrevolution sprechen. Darüber hinaus wuchs die Bevölkerung. Man nimmt an, dass zwischen 1500 und 1600 die Bevölkerung des Deutschen Reiches von 12 auf 15 Millionen anstieg. Infolge des Bevölkerungszuwachses verteuerten sich die Nahrungsmittel, während Arbeitskräfte billiger wurden. Diese sozial und wirtschaftlich prekäre Lage führte seit dem Ende des 15. Jahrhunderts immer wieder zu Aufständen, die im Deutschen Bauernkrieg 1525 gipfelten. Die politische Situation in Europa war in erster Linie geprägt durch den Gegensatz von Habsburg und Frankreich. Kaiser Karl V. und der französische König Franz I. führten zwischen 1521-1544 drei Italienkriege um die Vormachtstellung in Oberitalien und die Herrschaft über die burgundischen Erblande, auf die beide Erbansprüche erhoben, zu erlangen. Das Habsburgerreich erstreckte sich über das reich in Zentraleuropa, Spanien und die spanischen Kolonien in der neuen Welt. Frankreich war von zwei habsburgischen Territorien umklammert. Das Ziel Karls V. war die Verbindung des Reiches mit Spanien durch die Annexion Südfrankreichs. Franz I. wollte dieses um jeden Preis verhindern. Auch der Papst fürchtete eine Übermacht der Habsburger und verbündete sich zeitweise mit dem französischen König. Hinzu kam die dauernde Türkengefahr im Südosten Europas. 1526 hatten die Osmanen in der Schlacht von Mohac die Ungarn besiegt und belagerten 1529 Wien, das zu den habsburgischen Erblanden gehörte. Der Kaiser war gezwungen, Geld und Truppen aufzubringen, um dieser Gefahr zu begegnen. Durch die häufige Abwesenheit Kaiser Karls V. außerhalb des Reiches, konnte sich die Reformation im Reich ausbreiten. Die spätmittelalterliche Frömmigkeit, die Pest-Epidemien, die ganze Landstriche entvölkert hatten und die hohe Säuglingssterblichkeit war der Tod für den Menschen allgegenwärtig. Die Angst vor dem Tod ging einher mit der Angst vor dem individuellen Gericht direkt nach dem Tod und vor dem Jüngsten Gericht in der Endzeit. Im Bewusstsein ihrer Sündhaftigkeit dürsteten die Menschen nach Dingen, die sie ihres jenseitigen Heils versicherten. Dazu gehörten fromme Stiftungen, Seelenmessen, wallfahrten, Prozessionen und Erwerb von Ablassbriefen, durch die die Zeit im Fegefeuer verkürzt werden sollte. All diese Leistungen konnten gegen Geld von der Kirche erworben werden. Als Auslöser der Reformation war das Vorgehen von Albrecht von Brandenburg, der bereits Erzbischof von Magdeburg war auch Erzbischof von Mainz und damit im Begriff war, Kurfürst zu werden. Da eine solche Ämterhäufung gegen das kanonische Recht verstieß, musste Albrecht von Papst Leo Schulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 33 von 45 X. eine Sondergenehmigung käuflich erwerben. Darüber hinaus waren vom Mainzer Domkapitel Palliengelder für die Wahl des neuen Bischofs an den Papst zu entrichten. Da die finanziellen Mittel des Domkapitels erschöpft waren, musste Albrecht einen Weg finden, um das erforderliche Geld zu beschaffen. Im Zuge des Neubaus des Petersdoms, den Papst Julius II. angestrengt hatte, waren dessen Nachfolger in ständiger Geldnot. Papst Leo X. hatte aus diesem Grund den sogenannten Petersablass eingeführt. Die Abmachung des Papstes mit Albrecht von Brandenburg sah vor, dass dieser sich das Geld bei den Fuggern leihen und an den Papst zahlen sollte. Im Gegenzug erhielt Albrecht für acht Jahre das Recht, in seinen Territorien den Petersablass einsammeln zu lassen. Die Hälfte des Geldes ging an Rom, die andere Hälfte verblieb bei Albrecht, der damit seine Schulden bei den Fuggern bezahlen konnte. So kam es, dass seit 1517 der Dominikanermönch Johann Tetzel durch das Bistum Magdeburg zog und den Ablass predigte. Luther kritisierte das Ablasswesen, weil die Glaubenden sich dadurch ihres Heils zu Unrecht sicher wähnten. Es komme auf die innere Reue des Christen an, damit Gott die Sünden vergibt. Es bedürfe nicht der sakramentalen Vermittlung, schon gar nicht durch Verkauf von Ablässen. Aus diesem Grund verfasste Luther seine 95 Thesen. Abrecht von Brandenburg erhielt den Brief mit den 95 Thesen in seiner Sommerresidenz in Mainz und leitete sofort ein kirchenamtliches Verfahren gegen Luther ein. Außerdem beauftragte er die Universität Mainz mit einem Gutachten. Noch bevor das Gutachten vorlag, sandte Albrecht die Angelegenheit nach Rom, um den aufsässigen Mönch aus Wittenberg ruhigzustellen. Im Oktober 1518 wurde Luther auf dem Reichstag zu Augsburg von Kardinal Cajetan verhört, um seine Thesen zu widerrufen. Trotz Bannandrohung widerrief Luther nicht. Am 17. April 1521 wurde Luther erneut zur Rechtfertigung und zum Widerruf seiner Thesen auf den Wormser Reichstag vorgeladen. Siehe den Beitrag zu Karte 2227b auf Seite 31. Luthers Kritik an der bestehenden Tradition war vernichtend. Messlatte für Luther war der Text der Bibel. Schulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 34 von 45 Karte. 2228 [11] Das Zeitalter der Entdeckungen und der Glaubenskriege Karl V. Karl V. wurde am 24. Februar 1500 in Gent geboren und verstarb am 21. September 1558 nach seiner Abdankung im Kloster San Jeronimo de Yuste. Karl entstammte dem Hause der Habsburger, war von 1516 an als Karl I. König von Spanien. Im Jahr 1519 wurde er zum römisch-deutschen König gewählt und nach seiner Krönung im Jahr 1520 nannte er sich Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Im Jahr 1530 wurde er offiziell als letzter römischer Herrscher, durch Papst Clemens VII. in Bologna zum Kaiser gekrönt. Am 23. August 1556 verzichtete er zugunsten seines Sohnes Philipp II. auf den spanischen Thron und zugunsten seines Bruders Ferdinand I. auf die Kaiserwürde. Karl V. verfolgte das Konzept der Universalmonarchie. Dem Kaiser kam danach Vorrang vor allen Königen zu. Er verstand sich als Friedenswahrer in Europa, Schützer des Abendlandes vor den Osmanen und sah sich ständig für den Schutz und die Reformen der römisch-katholischen Kirche. Um dieses Konzept durchsetzen zu können, kämpfte Karl mit Franz I. von Frankreich, der ähnlich dachte, um die Vorherrschaft in Europa. Er konnte sich dabei finanziell Schulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 35 von 45 auch auf die neuen Kolonien in Übersee stützen. Er war der mächtigste Herrscher in Europa, aber sein Ziel einer dauerhaften Schwächung des zeitweise mit den Osmanen verbündeten Frankreich konnte er nicht erreichen. Im Heiligen Römischen Reich ging es ihm darum, das monarchische gegenüber dem ständischen Prinzip zur Vorherrschaft zu bringen. Zu seiner Zeit wurden die kommenden Jahrhunderte wichtige Reichsgesetze erlassen. Darunter war etwa die nach ihm benannte Constitutio Criminalis Carolina. Er scheiterte aber mit dem Versuch, die kaiserliche Macht gegenüber den Reichsständen nachhaltig zu stärken. Dies hing auch damit zusammen, dass in seiner Zeit mit der Reformation ein neuer Großkonflikt im Reich entstand, der sich teilweise mit den ständischen Kräften verband. Karl V. oft durch Kriege abwesend, konnte die Ausbreitung der Reformation nicht verhindern. Zeitweise zielte er auf eine Überwindung der Spaltung ab. Er setzte gegenüber dem Papst die Einberufung des Konzils von Trient durch, das aber nicht zur Versöhnung der Religionsparteien, sondern nach Karls Tod mit der Reform des Katholizismus zum Ausgangspunkt der Gegenreformation wurde. Nachdem seine Bemühungen um einen Ausgleich mit den Protestanten gescheitert waren, versuchte er nach dem Sieg im Schmalkaldischen Krieg mit dem Augsburger Interim den Reichsständen eine Lösung des Religionskonflikts aufzuzwingen. In dem daraufhin ausbrechenden Fürstenaufstand wurde er gezwungen, mit dem Augsburger Religionsfrieden ein Nebeneinander der Konfessionen zu akzeptieren. Karl trat resigniert von seinen Herrscherämtern zurück und zog sich völlig zurück. Zuvor hatte er noch die Nachfolge dergestalt geregelt, dass es zur Aufteilung seines Reiches zwischen der spanischen und der österreichischen Linie der Habsburger kam. Schulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 36 von 45 Karte 2142 [13] Schulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 37 von 45 Das Zeitalter der Entdeckungen und Glaubenskämpfen Deutschland im Zeitalter des 30 jährigen Krieges 1618-1648 Der Dreißigjährige Krieg von 1618-1648 war ein Konflikt um die Vorherrschaft im Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nationen und in Europa und zugleich ein Religionskrieg. In ihm entluden sich auf europäischer Ebene der Habsburgisch-Französische Gegensatz und auf Reichsebene derjenige zwischen Kaiser und Katholischer Liga einerseits und Protestantischer Union andererseits. Gemeinsam mit ihren jeweiligen Verbündeten im Reich trugen die habsburgische Mächte Österreich und Spanien ihre dynastischen Interessenkonflikte mit Frankreich, den Niederlanden, Dänemark und Schweden aus. Infolgedessen verband sich eine Reihe weiterer Konflikte mit dem Dreißigjährigen Krieg: der Achtzigjährige Krieg (1568-1648) zwischen den Niederlanden und Spanien, der Französisch-Spanische Krieg (1635-1659) und der Torstenssonkrieg (1643-1645) zwischen Schweden und Dänemark. Als Auslöser des Krieges gilt der Prager Fenstersturz vom 23 Mai 1618, mit dem der Aufstand der protestantischen böhmischen Stände offen ausbrach. Dieser richtete sich gegen die Rekatholisierungsversuche des böhmischen Königs aus dem Haus Habsburg, der zugleich römisch-deutsche Kaiser war. Insgesamt folgten in den 30 Jahren von 1618-1648 vier Konflikte aufeinander, die von den Geschichtswissenschaften nach den jeweiligen Gegnern des Kaisers und der Habsburger Mächte als Böhmisch-Pfälzischer, Dänisch-Niedersächsischer, Schwedischer und Schwedisch-Französischer Krieg bezeichnet wurden. Zwei Versuche den Konflikt zu beenden, der Friede von Lübeck 1629 und der Friede von Prag 1635, scheiterten daran, dass sie nicht die Interessen aller direkt oder indirekt Beteiligten berücksichtigten. Das gelang erst mit dem gesamtdeutschen Friedenskongress von Münster und Osnabrück (1641-1648). Der Westfälische Friede legte die Machtbalance zwischen Kaiser und Reichsständen neu fest und wurde Teil der bis 1806 geltenden Verfassungsordnung des Reiches. Darüber hinaus sah er Gebietsabtretungen an Frankreich und Schweden vor, sowie das Ausscheiden der Vereinigten Niederlande und der Schweizerischen Eidgenossenschaft aus dem Reichsverband. Am 24. Oktober 1648 endete der Krieg in Deutschland. Seine Feldzüge und Schlachten hatten überwiegend auf dem Gebiet des Heiligen Römischen Reiches stattgefunden. Die Kriegshandlungen selbst, aber auch die durch sie Schulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 38 von 45 verursachten Hungersnöte und Seuchen verwüsteten und entvölkerten ganze Landstriche. Deutschland musste im Dreißigjährigen Krieg beträchtliche, regional sehr unterschiedliche Bevölkerungsverluste hinnehmen. Die Bevölkerung verringerte sich auf gut 60% des Vorkriegsstandes. Am schwersten betroffen war der Streifen von Pommern und Mecklenburg im Nordosten Deutschlands über Thüringen sowie Teile Hessens in der Mitte bis zu den kleinräumigen Gebieten im Südwesten. Nach Schätzungen schrumpfte die Bevölkerung in Deutschland von 16,5 Millionen im Jahr 1618 auf 10,5 Millionen im Jahr 1648. Die Landbevölkerung ging um ca. 40 %, die städtische Bevölkerung um ca. 25% zurück. Die meisten Menschen erlitten den Tod nicht durch unmittelbare Waffengewalt, sondern durch Seuchen, die sich in den Städten rasch verbreitete. Dazu kamen noch Tod durch Hunger und Kälte, meist in den ländlichen Regionen. Nach den wirtschaftlichen und sozialen Verheerungen benötigten einige vom Krieg betroffene Territorien mehr als ein Jahrhundert, um sich von deren Folgen zu erholen. Schulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 39 von 45 Karte 2139 [14] Schulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 40 von 45 Absolutismus und Revolution Deutschland im Zeitalter des Reichszerfalles 1648-1740 In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts werden die Verhältnisse in Deutschland weniger durch irgendeine deutsche Macht, einen deutschen Herrscher, als vielmehr durch die französische Regierung beeinflusst (insbesondere durch Ludwig XIV., welcher von 1661 bis zu seinem Tode die 'absolute' Gewalt über Frankreich ausübte). Als Ludwig XIV. 1686 als Schwager der Elisabeth Charlotte von Orléans (Lieselotte von der Pfalz) Erbansprüche auf die Pfalz erhob, bildete sich das Bündnis von Augsburg, zu dem sich der Kaiser, Spanien, Schweden, Brandenburg, Sachsen, Hannover, Holland und Savoyen vereinigten. Schließlich trat auch noch England diesem Bündnis bei. Ohne Kriegserklärung brachen die französischen Armeen unter dem Kommando des Generals Ezéchiel de Mélac im September 1688 in Deutschland ein und machten die Pfalz zu einem Streifen der „verbrannten Erde“, der den Truppen der Gegner die Versorgungsgrundlage entziehen sollte. Erst am Jahresende 1688 formierten sich die Truppen des Schwäbischen Kreises (Truppen aus Württemberg, Baden und 31 Reichsstädten), die sich bis dahin in Ungarn im Abwehrkampf gegen die Türken befunden hatten. 1689 wurde der offizielle Reichskrieg gegen Frankreich erklärt Der Reichstag in Regensburg hatte 1681 unter dem Eindruck der wachsenden Türkengefahr die Errichtung eines stehenden Heeres beschlossen, das die einzelnen Reichskreise - so auch der 'Schwäbische Kreis' - zu stellen hatten. Nach dem Tode seines Vaters Georg Wilhelm im Jahre 1640 übernahm Friedrich Wilhelm ein schweres Erbe. Die ersten Regierungsjahre des brandenburgischen Kurfürsten fielen in die Schlussphase des Dreißigjährigen Krieges. Nur allmählich gelang es Friedrich Wilhelm, die gewaltigen Schäden des Krieges in den kurbrandenburgischen Landen zu beheben. Im Herbst 1652 verlegte Friedrich Wilhelm den Sitz seines Hofes von Kleve nach Berlin. Nachdem es ihm nicht gelungen war, sich in den reichen rheinisch-westfälischen Landesteilen eine ökonomische Basis für eine erfolgreiche Auseinandersetzungen mit den Ständevertretungen zu schaffen. In diese Zeit fallen die langwierigen Verhandlungen mit den Vertretern des selbstbewussten Landadels und der schwächeren kurfürstlichen Städte. Das Resultat war die fast unbeschränkte HerrSchulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 41 von 45 schaft der adeligen Gutsbesitzer über die durch Leibeigenschaft gepressten Bauern sowie die Bürger von Landstädten. Dafür wurden dem Kurfürsten die zur Unterhaltung eines stehenden Heeres benötigten Mittel bewilligt, eine der Grundvoraussetzungen für die von ihm angestrebte „absolute“ Machtpolitik. Nach diesem innenpolitischen Erfolg bemühte sich der Kurfürst verstärkt um wirtschaftliche und kulturelle Verbesserungen in seiner Hauptresidenz Berlin-Cölln. Die territorialen Gewinne während seiner Regierungszeit waren nur gering, doch seine Souveränität in Preußen wurde nun auch vom Kaiser anerkannt. Als souveräner Herzog in Preußen überragte Friedrich Wilhelm alle übrigen Reichsfürsten an Bedeutung. Ausdruck eines gewachsenen Selbstbewusstseins war der 1664 begonnene Bau des Potsdamer Stadtschlosses. Nach dem Sieg über die Schweden in der Schlacht bei Fehrbellin im Jahre 1675, die ohne Kriegserklärung in die Kurmark eingedrungen waren, nannte man Friedrich Wilhelm erstmals den „Großen Kurfürsten“. Auf die Aufhebung des Ediktes von Nantes im Jahre 1685 durch den französischen König Ludwig XIV. antwortete der Große Kurfürst mit dem Edikt von Potsdam. Mit diesem lud er die in Frankreich durch das Glaubensedikt der Verfolgung ausgesetzten Calvinisten ein, sich in den kurfürstlichen Landen niederzulassen. Mit der Aufnahme der Hugenotten und deren Förderung durch Steuerfreiheit, staatliche Unterstützungen sowie gewerbliche Privilegien hat Friedrich Wilhelm seinem Land einen großen Dienst erwiesen. Denn die 20 000 „Refugiés“ die dem Ruf des Kurfürsten gefolgt waren, brachten Fortschritt in Gewerbe und des Landwirtschaft. Im Jahr 1688 verstarb der große Kurfürst in Potsdam . Friedrich I. (* 11. Juli 1657 in Königsberg; † 25. Februar 1713 in Berlin) war der erste preußische König; seit 1688 als Friedrich III. Markgraf von Brandenburg, Erzkämmerer und Kurfürst des Heiligen Römischen Reiches und souveräner Herzog in Preußen nahm er 1701 als König den Namen Friedrich an. Infolge seiner Selbstkrönung vom Herzog zum König in Preußen wurden die bisher kurbrandenburgischen zu königlich-preußischen Institutionen und in den nächsten Jahrzehnten setzte sich die Bezeichnung Preußen für den sich bilSchulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 42 von 45 denden Gesamtstaat durch. Friedrich steigerte die politische Bedeutung seines Landes und festigte dessen Entwicklung zum späteren Einheitsstaat, der unter seinen Nachfolgern zu einer europäischen Großmacht aufstieg. Der unter Friedrich verbreiteten Korruption einhergehend mit ständigem Überschreiten des Hofetats war die Leistungsfähigkeit Brandenburg-Preußens nicht gewachsen. Die hohen Staatsausgaben führten zur Verelendung ganzer Bevölkerungsschichten. Er hinterließ einen bankrotten Staat mit 20 Millionen Reichstalern Schulden. Trotzdem ließ er ab 1701 die besten Bernsteinschnitzer die Wandverkleidung für sein Kabinett im Berliner Stadtschloss ausführen. 22 Wandtafelmosaike sowie eine Vielzahl kleinerer Tafeln schmückten die Wände auf einer Fläche von 55Quadratmetern. Der 7 Meter hohe Rokokoraum versetzte den König in helle Begeisterung. Friedrich Wilhelm I. aus dem Haus Hohenzollern (* 14. August 1688 in Berlin; † 31. Mai 1740 in Potsdam) war von 1713 bis zu seinem Tod König in Preußen, Markgraf von Brandenburg, Erzkämmerer und Kurfürst des Heiligen Römischen Reiches. Er trägt den Beinamen „Soldatenkönig“. Friedrich Wilhelm richtete sein Augenmerk auf den Aufbau Brandenburg-Preußens als unabhängige Militärmacht und starken Merkantilstaat, schuf ein umfassendes Staatsfinanzwesen und führte straffe Sparmaßnahmen am preußischen Hofe ein. Aufgrund seiner umfangreichen Reformen wurde er als „Preußens größter innerer König“ bezeichnet. Der preußische König überließ im Jahr 1717 das Bernsteinzimmer dem russischen Zaren Peter dem Großen, der das Meisterwerk der Inkrustationstechnik bei seinem Berlinbesuch über die Maßen gelobt hatte. Als Gegenleistung versprach der Zar, Soldaten für das Leibregiment „Lange Kerls“ zu schicken. In der Zeit von 1755-60 wurde das Bernsteinzimmer, durch Spiegel und vergoldete Schnitzereien vergrößert, im Katharinenpalais in Zarskoje Selo (Puschkin) bei Sankt Petersburg eingebaut. Im Zweiten Weltkrieg verbrachte die Wehrmacht das als „achtes Weltwunder“ apostrophierte Zimmer 1941/42 ins ostpreußische Königsberg. Seit dem Einmarsch der Roten Armee 1945 ist das Bernsteinzimmer verschollen. Eine Nachbildung befindet sich seit 2003 im Katharinenpalais. Schulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 43 von 45 Inhaltsverzeichnis Das frühe Mittelalter .......................................................................................................... 2 Die germanische Völkerwanderung (375-568 n. Chr. ) ...................................................... 2 Das Hoch- und Spätmittelalter ........................................................................................... 4 Vom Frankenreich zum Reich der Deutschen (500-900 ) ................................................... 4 Das Hoch- und Spätmittelalter ........................................................................................... 7 Europa und Italien im Zeitalter der sächsischen und salischen Kaiser (911-1125).............. 7 Das Hoch- und Mittelalter................................................................................................ 10 Deutschland und Italien im Zeitalter der Hohenstaufen (1125-1273 )............................... 10 Europa im Spätmittelalter................................................................................................. 14 Deutschland 1273-143714 Die Zeit im Spätmittelalter ............................................................................................... 18 Die Hanse und ihr Wirtschaftsraum ................................................................................. 18 Die Zeit der Landsknechte im 15. und 16. Jahrhundert .................................................... 25 Das Zeitalter der Entdeckungen und der Glaubenskämpfe ............................................... 28 Deutsche Geschichte im 16. Jahrhundert.......................................................................... 28 Das Zeitalter der Entdeckungen und der Glaubenskämpfe ............................................... 30 Luther auf dem Reichstag zu Worms 1521....................................................................... 30 Die Zeit der Entdeckungen und Glaubenskriege............................................................... 32 Die Reformation 1517-1648............................................................................................. 32 Das Zeitalter der Entdeckungen und der Glaubenskriege ................................................. 35 Karl V. ............................................................................................................................. 35 Das Zeitalter der Entdeckungen und Glaubenskämpfen ................................................... 38 Deutschland im Zeitalter des 30 jährigen Krieges 1618-1648 .......................................... 38 Absolutismus und Revolution .......................................................................................... 41 Deutschland im Zeitalter des Reichszerfalles 1648-1740 ................................................. 41 Schulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 44 von 45 Quellenverzeichnis der Texte Wikipedia, die freie Enzyklopädie, Auszüge, Völkerwanderung in Europa, Vom Frankenreich zum Reich der Deutschen. Europa und Italien im Zeitalter der sächsischen und salischen Kaiser Deutschland und Italien im Zeitalter der Hohenstaufen Europa im Spätmittelalter, Deutschland 1273-1437 Die Hanse und ihr Wirtschaftsraum Die Zeit der Landsknechte im 15. Und 16. Jahrhundert Deutsche Geschichte im 16. Jahrhundert Luther auf dem Reichstag zu Worms 1521 Die Reformation 1517-1648 Karl V. Deutschland im Zeitalter des 30 jährigen Krieges 1618-1648 Deutschland im Zeitalter des Reichszerfalles 1648-1740 www. Weilburg-lahn.info/geschich./geschwt.htm www. Luther.de/worms.html Harenberg Tageskalender, Chronik 2017, 5. Dezember Gestaltung Text Karten Layout zusammengestellt von Dr. Eggert-Vockerodt Schulmuseum Ahrain Karel Van der Gucht Adresse Email Internet [email protected] http://www.schulmuseum-ahrain.de © 2017 Schulmuseum Ahrain Schulmuseum Ahrain Kartenausstellung Teil 1 Seite 45 von 45