Nr. 4/2002 Nachtschicht Vereinszeitschrift der Amateurastronomischen Vereinigung Göttingen e.V. Diese zeitgenössischen Darstellungen zeigen die Leonidenschauer von 1833 (li) und von 1868 (re). Werden die Leoniden in diesem Jahr ein ähnlich grandioses Spektakel bieten ??? Aus dem Inhalt: Astronomie am Tag Stern von Betlehem Emberger Alm Sternwarte Görlitz Beilagen: 2 BEGRÜßUNG Liebe Sternfreundinnen und Sternfreunde, der Sommer neigt sich seinem Ende zu, die Nächte werden wieder länger aber auch kälter. Einige Freunde konnten auch die Ferien für astronomische Beobachtungen nutzen und sich so Objekte anschauen, die von unseren Göttinger Standorten aus nicht, oder nur schwer zu sehen sind. Ich war vom 31.08. bis zum 14.09. mit Britta, Fritz und Matthias in Kärnten auf der Emberger Alm. Wenn das Wetter mitspielt, hat man dort in einer Höhe von 1800 m beste Beobachtungsmöglichkeiten. Die Koordinaten für die Alm sind: + 46° 46´ 23´´ nördl. Breite und + 13° 09´ 20´´ östlicher Länge. Sie liegt somit 6 Grad südlicher als beispielsweise unser Beobachtungsstandort Lichtenhagen. Die hier sehr tief stehenden Objekte in den Sternbildern Skorpion, Schützen, Steinbock, Wassermann und Walfisch , sind von der Alm aus noch sehr gut beobachtbar. Ja, selbst NGC 300 im Sternbild Sculptor oder NGC 7314 im Sternbild Südlicher Fisch können auf der Alm beobachtet werden. Das beeindruckendste aber am Sternenhimmel auf der Alm ist die Milchstraße. Im Zenit strahlte sie von der Leier bis zum Delphin. Schon zum Ende der Dämmerung spannte sich der helle Bogen vom Schützen bis zur Cassiopeia. Auf Grund ihrer Helligkeit war sie selbst durch eine Bewölkung hindurch zu sehen, bei der kein weiterer Stern auszumachen war. Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr, liebe Sternfreunde und Sternfreundinnen, eure astronomischen Beobachtungen auch einmal schildern würdet. Weitere Beobachtungsobjekte im Sommer waren der Kleinplanet 2002 NY 40. Dieser rund 800 m große Gesteinsbrocken raste mit einer scheinbaren Geschwindigkeit von ca. 8° pro Stunde in einer 1,36 fachen Mondentfernung an der Erde vorbei. Eine kleine Gruppe der AVG hatte sich am Abend des 17.08.2002 in Volkerode getroffen, um diesen Vagabunden aufzusuchen. Es war wohl genau um 0.25 h MESZ des 18.08. als Dietrich Wanke das Objekt i mv e r e i n s e i g e n e n6“Ne wt on eingefangen hatte. Ein weiteres Objekt war der vom deutschen Amateurastronomen Sebastian Hönig aus Dossenheim/Odenwald, am 22.07.2002 entdeckte Komet. Die Österreichfahrer konnten den Komet im Sternbild UMa beobachten und fotografieren. Nun freuen wir uns auf lange, dunkle und hoffentlich klare Nächte im Herbst. Wer einmal Interesse an einer Reise zur Emberger Alm hat, wende sich bitte an Matthias oder mich. Bei Conny und Wolfgang Sattlegger im Fichtenheim wurden wir immer bestens bewirtet und mit unseren Fernrohren sehr gut untergebracht . Ich grüße an dieser Stelle einmal besonders die Vereinsmitglieder, die ich hier in Göttingen nur selten oder bislang noch gar nicht treffen konnte. Vielleicht meldet Ihr euch einmal. Ich würde mich freuen. clear skies Bernd Lechte 3 INHALTSVERZEICHNIS: Begrüßung Aufsätze: Astronomie am Tag Emberger Alm –eine Bilanz Emberger Alm 31.8. –12.9.2002 Der Stern von Betlehem Der Sternenhimmel im 4. Quartal Ein Besuch in Deutschl. östlichster Sternwarte Rubriken: AVG-Rätselecke Astronomische Ereignisse Redaktionsschluss Kontakte und Arbeitsgruppen Termine für Sternfreunde der Region Internetadresse der AVG Öffentlichkeitsarbeit Schlusswort Die AVG wird unterstützt von Impressum Die NACHTSCHICHT ist die Vereinszeitschrift der AMATEURASTRONOMISCHEN VEREINIGUNG GÖTTINGEN e.V.. Sie erscheint vier mal jährlich. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des Vereins oder des Vorstandes wieder. 2 BERND LECHTE MATTHIAS ELSEN MATTHIAS ELSEN BERND MÜLLER MATTHIAS ELSEN JÜRGEN NERGER 4 5 9 13 17 22 JÜRGEN NERGER 26 27 28 28 29 29 29 30 31 Diese Ausgabe haben gestaltet: Layout: J. Nerger Druck: Lothar Vaupel 4 ASTRONOMIE AM TAG Während meines diesjährigen Aufenthalts auf der Emberger Alm vom 31. August bis zum 14. September habe ich mich mit meinen Begleitern Britta, Fritz und Matthias auch wieder mit der Astronomie am Tag befasst. In erster Linie denkt man dabei natürlich an die Sonnenbeobachtung, das Zeichnen von Sonnenflecken. Britta war da sehr fleißig. Sie konnte mit Hilfe ihres Refraktors einen sehr schönen, großen Fleck über Tage hinweg zeichnerisch festhalten. Es sind aber noch viele andere Dinge beobachtbar. Da sind zunächst die atmosphärischen Erscheinungen der Sonne wie: Halos, Circumzenitalbogen, oberer Berührungsbogen, Gegen- oder Nebensonnen , Lichtsäulen oder Regenbögen zu nennen. Matthias befasst sich mit diesen Phänomenen ausführlich und hat darüber auch schon in unseren Freitagstreffs berichtet. Weitere Beobachtungsmöglichkeiten bieten aber auch der Mond, Planeten oder helle Sterne. So hatten wir es uns in Kärnten zur Aufgabe gemacht, den jungen, zwei Tage alten Mond aufzusuchen. Durch seine Sonnennähe aber auch Horizontnähe war dies ein sehr schwieriges Unterfangen. Der Mond hob sich kaum von der Himmeslhelligkeit ab. Einfacher waren da schon die Planeten Venus und Jupiter. Die Venus zeigte uns eine sehr schöne, strahlende Sichel. Eine Gelegenheit, diesen Planet auch zeichnerisch oder fotografisch festzuhalten. Der Jupiter war dann auch schon wieder deutlich schwächer. Ich konnte aber doch schwache Bänder sehen. Wanderer und Gäste der Emberger Alm, die uns an den Teleskopen besuchten, waren immer sehr erfreut, wenn ich ihnen diese Objekte zeigen konnte. Eine weitere Herausforderung waren die hellen Sterne am Taghimmel. Die hellsten, Wega oder Arktur mit jeweils 0,0 m waren da noch recht schnell zu finden. Unser Ehrgeiz führte uns aber zu immer schwächeren Sternen. Durchziehende Wolken machten diese Aufgabe aber nicht leichter. Der in der Nacht geborene Begriff des cloudhole-hopping, wurde auch am Tag häufig benutzt. Aber es gelang uns dann doch zunächst die 1,0 m Grenze zu durchbrechen. Zunächst wurde Pollux und Castor, dann Beteigeuze und Bellatrix mit 1,6 m gefunden. War noch mehr drin? Wo haben wir 2,0 m. Natürlich Polaris. Es hatte erst lange gedauert, aber dann war er gefunnden. Die 2,0 m Hürde wurde genommen. Da! Kochab 2,1 m. Das Ende der Beobachtung? Der Nordhimmel hatte das tiefste blau, nur dort konnte es uns gelingen, ein noch schwächeres Objekt zu finden. So kam ich auf Dra, Ettanin, 2,2 m schwach. Teleskop ausgerichtet, immer wieder leicht am Okular gewackelt, verd..., der muss doch drin sein. Dann, plötzlich war er da. Das schwächste Objekt an diesem Tag war gefunden. Das gefährliche dabei ist nur, dass man sich leicht einen einseitigen oder punktuellen Sonnenbrand einfangen kann. Ich kann daher nur auf ausreichenden Sonnenschutz hinweisen. 5 Auch die verschiedenen Wolken und formationen sind sehr interessante Beobachtungsobjekte. Cirrus (Ci), Cirrostratus (Cs), Cirrocumulus (Cc) Altocumulus (Ac) Stratocumulus (Sc) Stratus (St)Cumulus (Cu) und Cumulonimbus (Cb) Altostratus (As) und Nimbostratus (Ns) sind da zu beobachten. Was sind Föhnwolken, was Quellwolken? Wolken unten im Tal, Wolken bei uns auf der Alm, Wolken über uns an den Berggipfeln und weit, weit oben. Fragen mit denen sich in erster Linie die Meteorologen und nicht die Astronomen befassen. Doch für mich war dabei immer die brennendste Frage, werden die Beobachtungsmög- lichkeiten in der kommenden Nacht besser oder etwa schlechter? Alles in allem, es gibt auch am Tag sehr viel zu beobachten, dazu die ständige Arbeit mit der drehbaren Sternkarte und dem Karkoschka. Wenn man, wie wir auf der Alm, die Möglichkeit hat, sein in der Nacht genau eingerichtetes Teleskop für den nächsten Tag stehen zu lassen , wird man an diesen Beobachtungen viel Freude finden. Es ist sehr interessant, so in der Gruppe zu arbeiten und es ist eine gute Vorbereitung auf die nächtlichen Beobachtungen. Bernd Lechte 1997 –2002 EMBERGER ALM –EINE BILANZ Neben Astrourlauben in Frankreich 1991 und 1995, in der Schweiz 1996 habe ich vor allem die Emberger Alm zur astronomischen Beobachtung besucht. Seit 1997 beobachtete ich dort in 2002 nun zum 5. Mal. Das bewog mich zu einer persönlichen Bilanz. Wenn ich mein Beobachtungslogbuch und das Zeichenarchiv durchblättere, zeigen sich die unterschiedlichen Sichtbedingungen. Als die besten Jahre erwiesen sich 1998/1999. Ganz passabel war noch 1997 was meine Ausbeute an Fotos angeht, weniger die Zahl der Beobachtungsstunden. Das Schlusslicht bilden die beiden letzten Jahre 2001/2002. Zur Beobachtungssaison 1999 siehe auch meinen Artikel in "Nachtschicht 4/2000: Die Nacht auf dem kahlen Berge". Ich schloss jenen Artkel ja mit der Aussage: "Ist das noch zu toppen?" Offensichtlich nicht. Der Emberger Alpenhimmel scheint mir der beste bisher besuchte zu sein. War der Tessiner Himmel 1996 dank der Turiner Aufhellung eine Enttäuschung, so leuchtete auch der französiche Himmel immer noch etwas. Immerhin blickte man dort in Richtung der Urlaubszentren in Marseille und Saint Tropez. Auf den dort geschossenen Fotos prangt denn auch ein schöner heller Horizontstreifen. Dennoch zeigten sich nur in Frankreich so interessante Objekte wie NGC 404 oder NGC 6207 locker. Beide nicht in Karkosckas Atlas, darf man von ihnen annehmen, eben nicht die leichtesten Objekte zu sein. 6 Erst der Besuch 1997 auf der Emberger Alm brachte Erstaunliches. Eine breite Milchautobahn (sonst "straße"), der nördliche Kohlensack, wo eine Dunkelwolke aus Richtung Cep in die Milchstraße nahe NGC 7000 ragt. Das sah ich sonst nie. Und die Sternenfülle um UMa/UMi war Atem beraubend. Auf meine Erlebnissse und Ergebnisse auf den Alpanhöhen will ich jetzt näher eingehen. 01.5. –03.5., 04.5. 1998: 17.9., 18.9., 20.9., - 24.9. 05.1997 T N 1. 4,5 2. 7,25 09.1998 T N 06.9., - 15.9. 2001: 11.9. 12.9., 19.9., 20.9. 2002: 03.9.,04.9. –13.9. In 2000 fiel der Astrourlaub auf der Alm leider aus. Weswegen auch in der Zeit zwischen 1997 und 2002 nur 5 statt 6 Urlaube zusammen kamen. In der Tabelle unten ist eine weitere Übersicht der Beobachtungszeiten während der Anwesenheit auf der Alm dargestellt. Ich habe sie nach Kalendertagen und Tag/Nachtzeiten (T/N) unterschieden. Unten findet sich dann die Summe der Beobachtungsstunden pro Urlaub. Beobachtungstage: Eine Übersicht 1997 –2002: 1997: 1999: 09.1999 T N 09.2001 T N 09.2002 T N 3. 1,5 4. 0,75 5. 2,5 6. 2,5 0,6 7. 5 8,6 8. 6,5 1,5 9. 5,3 1 10. 6 11. 9 3,25 12. 8 3,5 3 13. 7 5 0,25 14. 5,6 15. 1,8 2 0,5 2,2 3,25 7 16. 0 17. 0 8,5 18. 0 19. 20. 3 21. 1,25 4,5 22. 4 23. 9 3 24. 25. 11,7 5 16,5 -- 56,7 4 11,7 5 0,5 5,45 3,25 Stunden insgesamt: 102,15 (nachts), 7,75 (tags) Beobachtungstage insgesamt: 34 Größte Anzahl aufeinander folgender Nächte: 10 (1999) Längste Dauer einer B.-Nacht in Stunden: 11.09.1999 9 Stunden (20:45 Uhr bis 5h 40m am 12.9.1999) Späteste Stunde: 5h 40m (12.9.1999) Objekte: 33 DeepSky-, 16 Planeten- und 12 Sonnenzeichnungen Fotografien: 80 (davon etwa 50 % leidlich gelungen) 8 KLIMATISCHE BEDINGUNGEN Die Emberger Alm gehört zur Gemeinde Greifenburg. Der Standort der Emberger Alm ist eine Hochfläche auf dem Emberg, einer kleinen vorgelagerten Erhebung vor dem Nassfeldriegel, dieser wiederum zur Kreuzeckgruppe gehörig. Der Kreuzeck hat eine Höhe von ca. 2.700 m, der Nassfeldriegel etwa 2.200 m, die Höhe des Hotels auf der Alm ca. 1.800 m. Die Höhe über dem Drautal, in dem der Ort Greifenburg liegt, beträgt etwa 640m. Die Höhendiffernez zur Alm ist also gut 1.200m. Das Drautal erstreckt sich zwischen Lienz und Spittal in Ost-Westrichtung. Die Drachenflieger und Paraglider erzählten uns, dass dies das Tal aus fliegerischer Sicht auszeichnet. Die Alm ist ein international bekannter Startplatz für sie. Die Alpen sind genauso den tiefdruckund hochdruckgeprägten Wetterlagen Mitteleuropas unterworfen wie Norddeutschland. Es passiert daher schnell, dass man auch mal 14 Tage bescheidenes Wetter hat (2001/2002), oder ebenso wie 1999 10 klare Nächte in Folge. Was ist anders als bei uns in Flachgermanien? Wetterwechsel gehen schnell! Schon Luis Trenker und Reinhold Messner berichteten ja bekanntlich von dieser Erscheinung im Hochgebirge. Außerdem kann es bei Sonenschein gleichzeitig kalt und warm sein: Sitzt man vor dem Hotel und isst seinen Apfelstrudel mit Schlagobers in warmer Sonne, verbrennt schnell schon das Gesicht, währen der Rücken im Schatten noch friert. Bei klarem Wetter ist fst 6* schnell erfüllt. Ich beschreibe das für mich so, dass die Milchstraße schon bei normalem "Gutwetter" wie im "Tirion"** gezeichnet vom Dephin bis zu Leier reicht. Dank weniger Ortschaften und einem gehörigen vertikalen Abstand von vorhandener Besiedelung hellt der Horizont nur gering auf. Die Sterne "ploppen" dann über den Horizont. Bei sehr gutem Wetter kann fst 6.5 bis 7.0 (?) möglich sein. Dies macht sich durch eine plötzliche Sternenfülle im Bereich UMa/Umi bemerkbar, so dass es oft schwierig erscheint überhaupt die Sternbilder auszumachen. SOZIALES UMFELD Bei der Familie Conny + Wolfgang Sattlegger im Gasthof Fichtenheim fühle ich mich immer gut aufgehoben. Die Atmosphäre dort würde ich als privat und freundlich bezeichnen. Da Wolfgang selbst fliegt (Der fliegende Wirt), treffen sich natürlich hier besonders die Flieger und Paraglider. In Astrozeitschriften ist viel vom "Alpengasthof Sattlegger mit Sternwarte"die Rede. Hier meint man aber Wolfgangs Cousin, Thomas Sattlegger, der einige 100m nordöstlich vom Fichtenheim sein Hotel hat. Dort ist alles etwas größer, aber der Charme vom Fichtemheim hat uns denn doch eher gefallen. Außerdem darf man in einer kleinen Hütte neben dem Fichtenheim auf Nachfrage seine Sachen (Optik, Stativ, Kleinkram) deponieren, was das Beobachten und Auf/Abbauen ungemein erleichtert. Die Emberger Alm ist ebenfalls Ort des 9 alljährlichen Internationalen Teleskoptreffens Kärnten (ITT). Mit den Fliegern gibt es immer ein gemeinsames Gesprächsthema: Das Wetter. So entsteht zwischen Astronomen und Fliegern schnell Verbindendes. Im Winter verwandelt sich die Alm in ein Ski-Läufer-Paradies. indirekt sichtbaren Sterns gemeint. Üblicherweise wird an den Sternen des Kleinen Wagens geschätzt. ** Will Tirion: "Sky-Atlas 2000" Viel Spaß im Urlaub Wenn es einen ins Dorf im Tal zieht, hat man gut 45 Kurven (ca. 20 Spitzkehren) und 15km Weg für die 1200 Höhenmeter bis Greifenburg (30 min) mit Läden, Bank und Post vor sich. Zwischen September und Anfang Mai sind Schneeketten keine überfüssige Fracht! Matthias Elsen * Mit fst, "faintest Star" ist die Helligkeit des schwächsten gerade noch 31.8. BIS 12.9.2002: EMBERGER ALM Um es vorweg zu nehmen und die Ungeduldigsten gleich am Anfang zu unterrichten: Nein, es war astronomisch gesehen wahrhaftig nicht die ertragreichste Astrotour. Ja –wir hatten nur eine Nacht, die durchgängig klar war. Ja, es gab dann nur noch eine zweite, einigermaßen nutzbare Nacht. Doch der Reihe nach: Tabelle: Die Tage im September 2002 (linke Spalte) und daneben die angefallenen Stunden meiner Beobachtung: Datum Tagstunden Nachtstunden 3 0 2,5 4 0 0,75 5 0 2,4 10 6 1 0 7 0 8,6 8 0 2,5 9 0 1 10 2 0 11 0 2,2 12 3 0 Summe 6 19,95 In meinem Asrtrologbuch steht noch vor der Notiz "31.8: Abfahrt zum Urlaub Emberger Alm" die Eintragung: "ITV verregnet und verschlammt"! Also nix los gewesen bei mir zwischen dem 08.5. und dem 31.8. Vielleicht statt dessen Meteorologie zum Hobby machen? Eine eigene Wetterstation für den DWD oder Jörg Kachelmann betreiben? Wir sollten bei Erwartung eines abwechslungsreichen Wetters schließlich nicht enttäuscht werden. 20 Stunden Nachtbeobachtung kamen am Ende des Astrourlaubes zusammen und 6 Stunden am Tage. Was die Zahlen nicht sagen: Tagsüber war es manchmal stundenlang klar mit knackblauem Himmel. Ettanin (Gamma Dra) mit 2,2 mag gelang uns am Taghimmel! Nachts brachten wir dann lange Zeit zu mit CHH, auch international "Cloud-Hole-Hopping" genannt. Z. B. brauchte ich bis zur Einnordung 3 Nächte. Am 3. und 4. September reichten die kurzen klaren Phasen und Wolkenlücken noch nicht mal aus, um mein C8 auszurichten! Erst am 5.9. war es ausreichend lange unbewölkt um den Nordpol herum. Die anderen Himmelsareale sahen schon wieder anders aus. Auch am 5., nach meiner erfolgreichen Einnordung, musste ich gleich den ersten Belichtungsversuch abbrechen. Um 22:55 war die "Nacht zu Ende". Das bequeme Auffinden einiger Objekte am Taghimmel nächsten Tags bestätigte mir wenigstens eine brauchbare Einnordung. Am 7.9. wurden wir dann belohnt. Bis 4:55 Uhr am kommenden Morgen waren wir aktiv (zum Schluss jedenfalls Bernd und ich). Britta entwickelte sich dann im Folgenden zur fleißigsten Taghimmelbeoabchterin mit ihren regelmäßigen Sonnenzeichnungen. Meine Fotografierversuche waren mit leidlichem Erfolg gesegnet. Außer einigen Sternfeldern reichte es nicht zu Weiterem. Mit 135 mm sieht das Sternfeld um das Sternbild Pfeil mit M71 und M27 scharf und nicht überbelichtet aus. Immerhin. Lange versucht und endlich gelungen: Mit 50mm die Sternbilder Sgr und Sco. Aufgrund an am Jauken und Reißkofel klebender Wolken war hier nur in dieser Nacht so freie Sicht, dass eine 11 Ausrichtung der Optik aufs Ziel Erfolg versprach. Erwins Teleextender erlebte auch seinen Einsatz: Mit einem 16mm Okular nahm ich den vergrößerten Mond am 11.9. zwischen 20:38 Uhr und 21:15 auf. Ich belichtete den Süd- und Nordteil des Mondes mit jeweils 3 Zeiten zu 1/4, 1/8 und 1/25 sec. Das reichte. Die Vergrößerung des Mondes war gegenüber einfacher Fokalprojektion etwa 2-fach. Ich bin also noch recht brav geblieben. Mein Versuch, drei Planetoiden zu belichten scheiterte ziemlich ironisch: Keine Unschärfen, alles richtig belichtet, nur der Bildausschnitt lag so haarfein neben den Positionen von Ceres, Eunomia und Melpomene, dass mich sowas schon ärgert. Vielleicht sollte ich beim nächsten Mal einfach etwas langsamer und ruhiger zu Werke gehen nach dem Motto: "Sich in Geduld zu üben die Sache des jungen Astrolehrlings ist". Die Fotografie des Taghimmels erbrachte manchen schönen Regenbogen oder interessante Wolkenformationen. Eine Besteigung des Nassfeldriegels (2.200 m) ohne Sauerstoff war dann die Krönung der Tageserlebnisse. Eine Kleinigkeit bliebe noch zu berichten. Es war am Montag, den 02.09.2002. Britta und Fritz waren spätnachmittags eingetroffen. Nachdem beide ihr Auto entladen hatten, machten Bernd und ich uns bereits fertig für einen Beobachtungsversuch. Bernd an seinem Fernrohr arbeitend, war ich noch in unserer Hütte neben dem Hotel. Unsere Sachen konnten wir dort unterbringen, was uns sehr entgegenkam. Diese Hütte ist aus Rundhözern gebaut und hat nun eine sehr niedrige Tür –etwa so 1.70 m hoch). Mein Fotostativ in der Hand und das Rotlicht bereits auf dem Kopf, schritt ich in Richtung Dunkelheit hinaus. Fritz fuhr draußen eben seinen Wagen vom Ausladen wieder zurück auf den Parkplatz. Ich beugte mich vor der Tür etwas herunter - und ein Blitz vor den Augen, kombiniert mit einem dumpfen Schmerz ließ mich zu Boden gehen. Ein Geräusch. Das klappernde Stativ, die umherfliegende Rotlichlampe. Mein linker Arm schrammte die Sitzbank entlag, etwas Hartes traf meinen Hinterkopf. Ich schob dann die hinter mit stehende Sitzbank an die Hüttenwand. So lag ich erstmal da. Sah mir in Ruhe an, wie des Fritzens Wagen (er hatte ja Licht an) in seine Parklücke rollt. "Der müsste mich doch hier sehen, denke ich". An und in meiner Birne gab's noch immer ein Echo. Ich prüfte, ob Füße, Beine und Arme sich noch bewegen ließen. Offenbar ging noch alles. "Mein Gott, ich bin gegen diesen Scheißbalken gerammelt". Ich befühlte meinen Hinterkopf. Das hätte schlimmer kommen können. Langsam (Ich bin ja voll eingepackt gewesen, wegen der Nacht) rappelte ich mich auf und ging schließlich meinen Weg nach draußen. "Mensch, was hat denn da eben so geknallt"?, fragte Bernd besorgt. "Das war ich," hörte ich mich sagen. Ich hatte was Nasses am Kopf. Im Rotlicht sah das aus wie Wasser oder Schweiß. Egal. Kappe auf. Jetzt wird erstmal beobachtet. Während der nächsten Minuten ein Tasten mit den 12 Händen: Da wächst ein schönes Horn heran. Später in der Gaststube nahmen wir noch ein Getränk zur Nacht ein. Da sahen mich die Leute an, als wär' ich vom Mars. In der Toilette offenbarte ein Blick in den Spiegel: Eine dünne eingetrocknete Blutspur führte von meinem neuen Horn am Ohr vorbei bis zum Hals. Den letzten Schorf auf dem Kopf habe ich dann erst in Göttingen abgepult. "Tja, Herr Elsen, dann haben wir ja Alles besprochen. Und wie stellen sie sich ihr neues Eigenheim vor?" "Türhöhe wie in Neuschwanstein. Türbreite vom B 747-Hangar." M. Elsen 13 DER STERN VON BETLEHEM: Er ist neben Ochs und Esel, Hirten und Weisen der geheimnisvollste Gast an der Krippe. Er ist deshalb so geheimnisvoll, weil er, - was für einen Stern ungewöhnlich ist -, eine recht aktive Rolle, spielt. Mit seinem Aufgehen zeigt er den Sternkundigen aus dem Osten die Geburt eines neuen Königs an (Matthäus 2,2). Dann zieht er vor ihnen her und bleibt schließlich über dem ,,Ort, wo das Kind war", stehen (Matthäus 2,9) oder, wie eine andere Bibelübersetzung treffender wiedergibt, ,,über dem Kind". Dieses für einen Stern eigenartige Betragen weist ihn deutlich als Wunderstern aus. So fragten und fragen sich Astronomen, ob es nicht zur Zeit von Jesu Geburt ein Ereignis am Sternhimmel gab, das als Stern von Bethlehem gedeutet werden kann? Schließlich ist hier von einem Himmelsschauspiel die Rede! War der Stern von Betlehem ein Komet? Es ist nicht auszuschließen, dass zur Zeit der Geburt Jesu ein Komet den Himmel des Nahen Ostens "kreuzte". Von den astronomisch erfassten fällt einzig der alle 72 Jahre wiederkehrende Halley'sche Komet in die fragliche Zeit. Es gibt Aufzeichnungen aus China (!), die sein Auftauchen am Himmel verzeichnet haben - alles stimmt, bis auf das Datum... Es ist viel zu früh, nämlich August bis Oktober im Jahre 12 vor Christus. Nebenbei bemerkt: Wie wir heute wissen, ist den Historikern einst bei der Bestimmung des Geburtsdatums Jesu ein Fehler unterlaufen. Jesus wurde nicht im Jahre 0 oder 1 geboren. Sicher ist, daß seine Geburt zwischen den Jahren 6 -8 vor Christus liegt, am wahrscheinlichsten jedoch im Jahr 7 . Die Deutung des Sterns als Komet hat sich jedoch in der volkstümlichen Krippendarstellung niedergeschlagen, die den Stern mit einem langen Schweif zeigt. Allerdings wären orientalische Astronomen schwerlich auf den Gedanken gekommen, eine solche Himmelserscheinung mit der Geburt eines Königs in Verbindung zu bringen. Vollends passt nicht ins Bild bekannter Schweifsterne, dass der erwähnte ,,Stern" über dem Haus der Heiligen Familie stehen bleibt. Der Stern von Bethlehem - eine Nova? Der britische Astronom Kidger glaubte unlängst das Geheimnis um den Stern von Bethlehem gelüftet haben: Das von den drei Weisen im Morgenland gesichtete Himmelsobjekt sei eine ,,Nova" gewesen. Die Bezeichnung "Nova" stammt von "nova stella", und bedeutet "neuer Stern". 14 Bei einer Nova stößt ein Stern plötzlich so riesige Mengen von Licht aus, dass er als helles Objekt mit bloßem Auge am Himmel gesehen werden kann. Kidger stützt sich dabei auf eine alte chinesische Chronik. Dort werde von einer Nova berichtet, die im März des Jahres fünf vor Christi Geburt 70 Tage lang am Himmel zu sehen gewesen sei. Zeitpunkt, Sichtbarkeitsdauer und Position des Sterns sprächen für seine These, meint Kidger. Da die Bibel die Nachtwache von Hirten auf dem Felde erwähne, sei der Frühling, wenn die Lämmer geboren werden, als Zeitpunkt der Geburt ohnehin wahrscheinlicher als der Dezember. Auch deuteten die überfüllten Herbergen auf das jüdische Pessach-Fest hin. Selbst wenn seine These nicht stimme, so Kidger, stehe die Astronomie wahrscheinlich kurz vor der Identifizierung des Sterns von Bethlehem. Abgesehen davon, dass nahöstliche Quellen außerhalb des Matthäusevangeliums darüber schweigen, lässt der physikalische Vorgang bei einer Nova nicht auf ein zielgerichtetes Ziehen und Wandern des Sterns, wie Matthäus es beschreibt, schließen. Verdunkelung des Jupiters durch den Mond Zu einer originellen These gelangte der US-amerikanische Astronom Molnar: Der ,,Stern von Bethlehem" sei in Wirklichkeit eine "Verdunke- lung" des Jupiters durch den Mond gewesen. Bei einer solchen "Verdunkelung" schiebt sich der Mond vor den Jupiter. Diese ,Jupiter-Finsternis" habe am 17. April des Jahres 6 vor Christus stattgefunden, schreibt Molnar in seinem Buch ,,Der Stern von Bethlehem". Diese Erkenntnis decke sich auch mit dem Bericht des MatthäusEvangeliums, nach dem König Herodes und die Menschen in Jerusalem den Stern nicht sehen konnten. Denn auch die Magier hätten das astronomische Ereignis nicht direkt am Himmel beobachtet, sondern aus ihren astrologischen Diagrammen errechnet. Solch eine Bedeckung kommt sehr häufig vor, allein im letzten Jahr zweimal. Konjunktion von Jupiter und Saturn Eine ernst zu nehmende Möglichkeit den Stern von Bethlehem astronomisch zu deuten, sehen viele in einer bestimmten Planetenkonstellation. Der erste, der diese Lösung vorgeschlagen hat, war Johannes Kepler. Er vermutete eine spektakuläre Planetenkonstellation am Himmel, eine Konstellation, so außergewöhnlich und selten, dass sie von babylonischen Astronomen sicher beobachtet und gedeutet werden konnte. Er tippte auf ganz nahe Vorübergänge der beiden Planeten Jupiter und Saturn am Himmel. 15 Solch eine Konjunktion, wie wir sagen, wurde tatsächlich von babylonischen Astronomen vorausberechnet und beobachtet. Wir wissen das durch eine babylonischen Tontafel, die sich heute im britischen Museum in London befindet. Was wir heute mit unserer Hochleistungs-Astronomie im Nachhinein berechnen können, steht dort in Keilschrift fein säuberlich aufgelistet: die drei Konjunktionen von Jupiter und Saturn am 15. März, 20. Juli und 12. November im Jahre 7 vor Christus, und zwar jeweils im Sternbild Fische. Ganz besonders selten sind solche Konjunktionen, die dreimal kurz hintereinander stattfinden, wie die im Jahre 7 vor Christus. Die letzte "Dreierbegegnung" zu unseren Lebzeiten fand 1980/1981 statt. Die nächste wird sich erst 2238 am Himmel wiederholen. Die Dreifachkonjunktion von Jupiter und Saturn hatte für die Menschen damals einen hohen symbolischen Charakter. Der Planet Jupiter galt als Stern des Weltherrschers und seine Wirkung glaubte man am größten, wenn er sich im Zeichen der Fische, das als Sternbild der Endzeit betrachtet wurde, befand. Der Planet Saturn galt im Osten als der Stern Palästinas. Um die Zeit der Geburt Jesu wusste man also im Nahen Osten schon im voraus, dass Jupiter und Saturn sich dreimal im Sternbild der Fische begegnen würden. Die Menschen erlebten ein eindrucksvolles Schauspiel: der weiß glänzende Königsstern näherte sich dem Stern der Palästinas im Sternbild der Fische. Für sie konnte dies nur bedeuten: In Palästina wird in diesem Jahr ein König geboren und er ist der Herrscher der Endzeit. Die astronomischen und historische Fakten lassen die Planetenkonjunktion am schlüssigsten als Weihnachtsstern erscheinen. Doch auch diese Hypothese scheitert, weil Matthäus in seinem Wehnachtsevangelium von einem Einzelstern spricht. Fraglich ist auch, ob Matthäus ca. 80 Jahre nach Christi, als er sein Evangelium schrieb, von diesem astronomischen Ereignis wusste. Der Stern von Bethlehem hat sich jedoch mit seinen eigenartigen Winkelzügen noch von keiner astronomischen Deutung einfangen lassen. Er war also weder ein Komet, noch eine Nova, noch die Venus, noch die Jupiterbedeckung, noch die Planetenkonjunktion. Alle astronomischen Deutungsversuche versagen, weil Sterne nicht von Nord nach Südwest Richtung Jerusalem Bethlehem ziehen und auch nicht über einem bestimmten Ort stehen bleiben können. Sie gehen im Osten auf und im Westen unter. Wir müssen also nach einer theologischen Begründung suchen. Matthäus erzählt die Weihnachtsgeschichte völlig anders als Lukas: 16 Er berichtet nicht von Kaiser Augustus und den römischen Steuerforderungen, sondern von Sterndeuter, von der zwielichtigen Rolle des Herodes und vom Unterschied zwischen Bethlehem und Jerusalem. Die Sterndeuter, oder wie der griechische Text sagt, -die Magier- sind keine Juden. Dennoch fragen sie nach dem neugeborenen "König der Juden". Obwohl sie Heiden sind, kommen sie nach Jerusalem und suchen bei den Juden das Heil. Jeder schriftkundige Jude weiß: das ist für das Ende der Tage von Propheten Jesaja verheißen: "Die Heiden werden nach Jerusalem kommen, um die Herrlichkeit des Herrn auf dem Zion zu schauen; alle kommen "von Saba, Gold und Weihrauch tragen sie und verkünden die Ruhmestaten Jahwes" (Jes 60,6). Wenn ein damaliger Leser auch noch davon hörte, dass die Magier einen Stern haben aufgehen sehen, musste ihm die Weissagung des blinden Sehers Bilam, einem Heiden aus dem Buch Numeri in den Sinn kommen: " ..... ein Stern geht auf in Jakob, ein Zepter erhebt sich über Israel" (Num 24,17). Er rätselte deshalb nicht darüber, welche Sterne da möglicherweise in Konjunktion zueinander gestanden haben könnten, sondern er entschlüsselte die Geschichte vom Alten Testament her: Die Verheißungen sind erfüllt. Der Stern des Messias ist aufgegangen. Der wirklich "neue" König Israels ist geboren. Selbst die Heiden kommen, um dieses Heil zu sehen. Bernd Müller 17 DER STERNENHIMMEL IM 4. QUARTAL Computerlogbuch der Atluxmontierung, Sternzeit 2h 40m. Wir beobachten den Sternenhimmel. Welchen Himmelsanblick haben wir? Sie, liebe Leser/Leserin, nehmen jetzt bitte eine drehbare Sternkarte zur Hand. Den Südpunkt mit der "12 h"Marke schieben sie auf die Rektaszension mit dem Wert "2 h 40 m". Was sehen Sie? Fomalhaut ist eben untergegangen. Sein Stundenwinkel liegt just bei etwa 3h 43m. Am 31.10. sehen Sie das um ca. 24 Uhr. Am 30.11. brauchen wir für den schönen Anblick nur bis kurz nach 22 Uhr zu warten. In der Sylvesternacht sehen wir dasselbe gar schon um 20 Uhr. Die Sternzeit ist bei allen drei Abenden die Selbe (s. o.). Jetzt aber noch etwas zur Beschreibung des Gesehenen: Endlich ist das Wintersechseck am Himmel erschienen. Die westlichen Teile des Pegasus, der Delphin und die obere Hälfte des Sommerdreiecks stehen tief über dem Westhorizont. Fische und Walfisch Ketos haben gerade den Meridian passiert. Held Perseus steht im Zenit. Der Stier mit den Hyaden und den Plejaden und Fuhrmann haben den Meridian noch vor sich. Im Osten schieben sich Teile des Löwenkopfes über den Osthorizont. Der Große Bär mit seinem Rumpfteil, dem sogenannten "Großen Wagen", beginnt im Nordnordosten seinen "Aufstieg". Direkt im Meridian unterhalb des Zenits steht der Sternhaufen M 34. Wenn wir Sternzeit 2 h 40 m haben, müssten seine Koordinaten ja ungefähr dem entsprechen. Moment mal, ich schlage mal meine Uranometria auf: Seine Rektaszension beträgt 2h 42 m. Er ist also noch 2 Minuten vor seinem Meridiandurchang entfernt. Warten wir den Meridiandurchgang von M 34 ab, ist Sternzeit 2 h 42 m. Bei dunkler Nacht und gutem Wetter können wir von der Cassiopeia zum Großen Hund gehend die schwache Wintermilchstraße bis zum Horizont verfolgen. In dieser Zone befinden sich am Himmel interessante DeepSkyObjekte. Einige sind unten tabellarisch aufgeführt: M35 mit NGC 2158 in den Zwillingen, beim Fuhrmann M37, 36 und 38. Für Astrofotografen interessant ist die Gegend des Sternbildes Monoceros, dem Einhorn. Hier warten zwei berühmte schwach leuchtende Gashebel auf die Filmschicht oder den CCD-Chip, wenn man lieber CCDiert: Der Rosettennebel und der Madonnennebel (auch "Conusnebel" genannt). Manche wollen bei exzellentem Wetter auch M 35 schon mit bloßen Augen gesehen haben. Gleich neben M 35 steht ein schwacher Supernovaüberrest: IC 443. Mit O3-Filter soll in 12–- 14-Zöllern etwas sehr schwaches unregelmäßiges zu erahnen sein. Besser: Film oder ZehZehDeh. 18 19 Das Sternbild Fuhrmann (Auriga, Aur) Über den Fuhrmann gibt es verschiedene mythologische Erzählungen. Das im Winter bei uns Zenit nah stehende Sternbild stellt in seiner bekanntesten Ausdeutung Erichthonios, den König von Athen, dar. Erichthonios war zugleich Sohn des Feuergottes Hephaistos, und wurde aufgezogen von der Göttin Athene. Von seiner Ziehmutter lernte er auch die Zähmung von Pferden. Er soll der erste gewesen sein, der es schaftte, 4 Pferde vor seinen Wagen zu spannen. Mutig beeindruckte er die Götter, indem er mit seinem Wagen dem Gott Hephaistos ebenbürtig schien. Zeuss versetzte den fahrkünstigen Erichthonios an den Sternenhimmel. Am Himmel deuten einige Sterne auf eine Zügel haltende Figur hin –vielleicht den Erichthonios, der gerade auf dem von ihm Athene zu Ehren abgehaltenen Fest der Panathenäen die Zügel seines Vierspänners in den Händen hält. Bei diesen Festen lenkte Erichthonios seinen Wagen oft ins Ziel. Laut anderen Quellen steht das schöne Sternbild für Myrtilos, den Wagenlenker des Königs Oinomaos von Elis. Myrtilos, selbst Sohn des Hermes, ist der schnellste Wagenlenker im Reich des Oinomaos. Oinomaos war so eifersüchtig auf die vielen Freier seiner schönen Tochter, dass er zu einem Wagenrennen auf Leben und Tod einlud, das Myrtilos jeds Mal prompt gewann. Nachdem schon viele Be- werber so den Tod fanden, meldete sich der Sohn des Tantalos namens Pelops und hielt um die Hand der Hippodameia an. Diesmal hatte sie sich regelrecht in den jungen Mann verliebt und bat Myrtilos, etwas nachzuhelfen, damit Pelops gewinnen sollte. Nachdem Myrtilos den Wagen manipulierte, lösten sich entsprechend die Räder an Oinomaos Wagen, so dass der König zu Tode stürzte. Als Dank für die Tat warf Pelops den Myrtilos ins Meer, um die Könisgtochter sicher für sich zu haben. Noch ins Wassers stürzend belegte der Sohn des Hermes das Haus des Pelops mit einem Fluch. Eine andere Variante berichtet von dem Wagenlenker Hippolytos, in den sich seine Stiefmutter Phaidra verliebt hatte und von Hippolytos aber abgewiesen wurde. Phaidra beging in ihrem Schmerz Selbstmord. Der eigentlich ja Unschuldige wurde von König Theseus in die Verbannung geschickt und kam ums Leben, als sein Wagen zerbrach. Während der berühme Arzt und Heiler Asklepios (Der "Schlangenträger") Hippolytos heilte – schließlich war jener ja schuldlos am Tod der Phaidra- meldete sich Hades bei Zeus. Hades meinte, so ginge es nicht, schließlich heilte Asklepios die edelsten Seelen und diese gingen für das Totenreich des Hades verloren. Zeus streckte prompt Asklepios mit einem Blitz nieder und versetzte Arzt wie Wagenlenker an den Himmel. 20 Tabelle mit einigen DeepSkyObjekten: Nr. Name Const Art mag mag Ober- Größe flächeBogenminute 1 M 35 GEM OSt 5 7 28 2 2158 GEM OSt 9 11 7 M 34 PER OSt 5,5 12 30 1023 PER Glx 9,3 13,1 8,6 x 4,2 891 AND Glx 10,5 13 10 M 36 AUR OSt 6 12 15 M 37 AUR OSt 6 12 25 M 38 AUR OSt 6,5 12 20 1931 AUR GasN 10 11 2,5 IC 443 GEM SNR ? ? 45 2392 GEM PlaN 9 8 0.8 M 76 PER PlaN 10,5 13 2,5 Doppelsterne mit schönen Farbkontrasten: Stern Abstand Helligkeit Farbe BogensekundenStruwe 644 1,6 6,7 und 7,0 gelblich/hellblau 37 AUR 2,6 7,1 und 3,6 weiß/bläulich Struwe 872 6,9 7,9 und 3,6 gelb/helllila Frk 7,7 9,4 und 9,9 gelblich mit zwei bläulichen Begleitern Ein interessanter Veränderlicher ist RT Aur. Er steht zwischen den Zwillingen und dem Fuhrmannfünfeck. Seine Periode beträgt nur 3,7 Tage und er schwankt zwischen 5 und 5,8mag; ist also bereits für kleine Ferngläser geeignet! 21 Einzelne Sterne in AUR: Alpha leuchtet gelblich mit 0,3 mag in 42 Lichtjahren Entfernung. Er wird bei Plinius und Manilius auch Capella, Capra oder Caper genannt. Bei Ovid Olenium Astrum. Im persischgriechischen Sprachraum hieß er auch Alhajoc oder Alhajoth. Die Ägypter brachten ihn in Verbindung mit ihrem Gott Ptah. Die Inder nannten ihn Brahma Ridaya, das Herz Brahmas. Bei den Chinesen formt Capella mit Theta, Beta, Kappa und Gamma Woo Chay, die Wagenlenker der fünf Könige. Das akkadische Dil-gan I-ku steht für den Botschafter des Lichtes. Beta leuchtet bläulichweiß mit 1,9 mag Helligkeit und ist 82 Lichtjahre entfernt. Seine arabische Bezeichnung lautet Al Mankib dhi'l Inan, der Zügelhalter. Gamma (= Beta Tau) ist 1,7 mag hell mit bläulicher Färbung. Er ist 130 Lichtjahre entfernt. Sein Name, Elnath, geht auf das arabische Al Ka'b dhi'l Inan, Ferse des Zügelhalters, zurück. Spätere arabische Astronomen nannten ihn auch Al Karn al Thaur al Shamaliyyah, nördliches Horn des Bullen (!). Delta leuchtet gelblich mit 3,7 mag bei 140 Lichtjahren Abstand. Sein Name ist im Chinesischen Pa Kuh, die 8 Kornähren. Die Hindus nannten ihn Praja-pati, den Herrn der erschaffenen Wesen. Epsilon leuchtet weißlich in 3000 Lichtjahren mit 3.0 bis 3,8 mag, ist also veränderlich. Im arabischen war er Al Maaz, der Ziegenbock. Zeta ist der westliche der Sterne, die Plinius zu einem separaten kleinen Sternbild (Haedi) zusammenfasste. Er leuchtet mit 3,7 bis 4,0 mag in 800 Lichtjahren Entfernung mit einer gelblichen Färbung. Iota, nennt sich wie Gamma ebenfalls Al Ka'b dhi'l Inan. Weitere durchaus auffällige Sterne in diesem Sternbild haben offensichtlich keinen mythologischen Hintergrund. Viel Spaß beim Beobachten! Matthias Elsen 22 EIN BESUCH IN DEUTSCHLANDS ÖSTLICHSTER STERNWARTE "Go East" - unter diesem Motto stand meine Kurzreise nach Görlitz vom 5.9.Oktober dieses Jahres. Sinn und Zweck war es, meiner Familie endlich mal meine Heimatstadt zu zeigen, die ich 1954 im zarten Alter von fast 7 Jahren verlassen musste. Mein letzter Besuch lag nämlich, noch zu DDRZeiten, etwa 17 Jahre zurück. Seit dem damaligen düsteren Eindruck von verfallenden grauen Häuserfassaden musste sich doch vieles positiv verändert haben, zumal es da doch diesen bis heute unbekannten edlen Spender gibt, der der Stadt Görlitz jedes Jahr einen Millionenbetrag zu Sanierungszwecken überweist. Gemunkelt wird, dass es sich um einen Nobelpreisträger für Physik handelt, der aus Görlitz stammt und heute in den USA lebt. Am Abend vor unserer Abfahrt wurden die Krankheitssymptome bei meiner Ältesten so akut (Verdacht auf Masern), dass dann schließlich 3/7 meiner Familie zu Hause geblieben sind. Um das Vorhaben nicht ganz abzublasen, startete ich also mit drei Kindern gen Osten. Görlitz (68000 Einw.) liegt als östlichste deutsche Stadt genau auf dem 15. Längengrad, nach dem sich bekanntlich die mitteleuropäische Zeit MEZ richtet. Daher steht am Rande des Stadtparks der "Meridianstein", eine etwa 1,20 m große Kugel mit eingelassenem Metall-Meridian obendrauf und informierenden Inschriften rundum. Am Weg zur 420 m hohen Landeskrone, einem alten Vulkanke- gel und Görlitzer "Hausberg" am südwestlichen Stadtrand, kommt man an der Scultetus-Sternwarte vorbei. Natürlich habe ich da angehalten und einfach mal an die Tür gefasst. Hoppla, sie ging ja auf! Drinnen kam auch sofort jemand und freute sich über unseren Besuch. Nachdem ich mich vorgestellt und auch die AVG nicht unerwähnt gelassen hatte, bekamen wir spontan und bereitwillig eine private Führung durch die ganze Sternwarte mit allen Gebäuden, den Kuppeln und sogar dem Planetarium, eine kleine Sondervorführung inbegriffen! Für soviel freundliches Entgegenkommen spendete ich dann als Dank einen Betrag in das Sparschwein für einen Coronado-Filter (Aha!!). Wegen schlechten Wetters wurde dann aus dem verabredeten abendlichen Beobachtungstermin leider doch nichts. Bis 1990 nach A. Einstein benannt, erhielt die östlichste Sternwarte Deutschlands den Namen von Scultetus. Die meisten werden sich fragen: wer war eigentlich dieser Bartholomäus Scultetus? Ich habe ein wenig nachgeforscht und das Bild eines bemerkenswerten Mannes kam zum Vorschein. Er lebte von 1540 bis 1614, war also ein Zeitgenosse von Galileo Galilei und wirkte als Lehrer, Mathematiker und Astronom in Görlitz, mehrmals war er auch Bürgermeister dieser Stadt. 23 dort einen Stadtplan zu erstellen. Sein Bekanntheitsgrad war schließlich so groß, daß er 1607 in seinem Wohnhaus in der Peterstraße 4 sogar Besuch von Johannes Kepler bekam. Da es in Görlitz kein ScultetusDenkmal gibt, war es, meine ich, nur logisch, die Görlitzer Sternwarte nach diesem großen Sohn der Stadt zu benennen. Ausschnitt aus einem Wandbild im ehemaligen Wohnhaus von Scultetus, Peterstr. 4, heute Speiserestaurant Während des Studiums in Leipzig, wo er sich intensiv mit praktischer Astronomie befasste, lernte er den sechs Jahre jüngeren Dänen Tycho Brahe kennen, den er in die Grundlagen der astronomischen Beobachtung einführte. Daraus erwuchs eine lebenslange Freundschaft. Wenn heute T. Brahe als der genaueste Beobachter der vorteleskopischen Zeit gilt, war dies ein Verdienst von Scultetus. Wieder in Görlitz, führte er seine Beobachtungen fort (Sonnenfinsternis vom 9. April 1564, Komet vom November 1577) und unterrichtete am Gymnasium Augustum Mathematik und Astronomie. Etwa ab 1575 widmete er sich der Kalenderwissenschaft, war entscheidend an den Vorbereitungen zur Gregorianischen Kalenderreform beteiligt und sorgte für deren frühe Durchsetzung in der protestantischen Niederlausitz 1584. Außerdem gab er ein weitverbreitetes Lehrbuch über Sonnenuhren, "Gnomonice", heraus und zeichnete 1593 die erste exakte Karte der Oberlausitz, deren Qualität so überzeugte, daß er nach Moskau eingeladen wurde, um Zum Werdegang der ScultetusSternwarte und deren Ausstattung lasse ich hier am besten den leitenden Mitarbeiter Herrn Pannier, meinen damaligen Gesprächspartner, zu Wort kommen: Die Stadt Görlitz kann auf astronomische Traditionen verweisen, die bis in die Renaissance zurück reichen. Von dieser Traditionslinie zeugen z.B. die Verdienste B. Scultetus, der ein gefragter Gesprächspartner von Astronomen seiner Zeit wie J. Kepler war, die Uhren am Untermarkt und vor allem das Gymnasium Augustum auf dem Klosterplatz. Der am 31. Dezember 1856 übergebene Gymnasium - Neubau erhielt einen Sternwartenturm, für dessen Planung der Magistrat von Görlitz die Unterstützung der Breslauer Universitätssternwarte einholte, deren Direktor, der Neptunentdecker Johann Gottfried Galle, kam dazu persönlich nach Görlitz. Das Görlitzer Observatorium wurde nachweislich bis in die dreißiger Jahre intensiv genutzt und sicher auch in den fünf Jahren danach. Seit dem 10. Januar 1947 ist eine ununterbrochene Aktivität bis in 24 die Gegenwart belegt. Mit Einführung des Astronomieunterrichts 1959/60 in der DDR stieg das Aufgabenpensum der Sternwarte. In der Folge machten sich aber der bauliche Zustand des Turmes und die zunehmende Stadtbeleuchtung als Störfaktoren bemerkbar. Im Jahr 1971 wurde daher die Verlegung der Einrichtung an den Südwestrand der Stadt erforderlich. Die Scultetus - Sternwarte befindet sich im Stadtteil Biesnitz, am Fuße der Landeskrone. Hier entstand in den Jahren von 1967 bis 1989 ein neues Observatorium mit einem Planetarium, das das einzige Niederschlesiens ist und zu den größten Sachsens zählt Sternwarte in Görlitz: links das Planetarium, rechts die Beobachtungskuppeln Unter einer 4m-Beobachtungskuppel sind ein 400/2000/8000Newton/Cassegrain mit einem 110/1650-Refraktor und 80/500 Kometensucher aufgestellt. In der 3mBeobachtungskuppel steht ein 150/2250-Cassegrain. Seit kurzem gehört auch eine SBIG-ST7E zum umfangreichen Zubehör. Auf dem 3000 m2 großen Gelände der ScultetusSternwarte stehen zwei Beobachtungshäuser mit abfahrbaren Dächern. Das eine verfügt über drei 80/1200 Refraktoren sowie einen 100/1000 Refraktor und das andere über vier 63/840Refraktoren. Die Häuser dienen in erster Linie Gruppenbeobachtungen vor allem im Rahmen des Astronomieunterrichts. In einer Raumzelle sind die Bibliothek mit etwa 10 Sitzplätzen und ein Büro für den Mitarbeiter untergebracht. Die Beobachtungskuppeln, das Fotolabor, ein Vortragsraum mit 30 Plätzen sowie das Büro des 25 Leiters gehören zum Hauptgebäude wie auch das Planetarium. Das Planetarium ist ein Rundbau von 8 Meter Durchmesser mit einer eingehangenen Gipskuppel, an die ein ZEISS - Projektor (Typ ZKP1) einen faszinierend naturgetreuen, künstlichen Sternhimmel mit der Demonstration aller Bewegungsvorgänge projiziert. Ergänzungen dazu kommen von zwei Diaprojektoren, einem Videoprojektor und der Tonanlage. Der Raum bietet knapp 100 Personen Platz, optimal sind 40 bis 60 Besucher pro Veranstaltung. Vom Typ her ist dies ein Kleinplanetarium, bei dem der Vortragende im direkten Kontakt mit den Besuchern steht. Das gibt den Veranstaltungen einen individuellen Charakter, der sehr geschätzt wird. Unabhängig von der Witterung werden Vorträge angeboten, die nicht nur auf das Lehrfach Astronomie ausgerichtet sind. Zu den jährlich 15.000 Besuchern gehören Vorschulkinder und Klassen von der Grundschule bis zum Gymnasium. Diese kommen zur anschaulichen Unterrichtsdurchführung (Heimatkunde, Literatur, Geografie, Religion/Ethik, Physik, Astronomie) sowie zu Projekt- und Wandertagen. Interessierte Schüler besuchen in ihrer Freizeit regelmäßig unsere Arbeitsgemeinschaften. Auch der Besuch polnischer Schülerreisegruppen nimmt an Bedeutung zu. Speziell gestaltete Vorführungen werden für geistig Behinderte organisiert. Für die Bevölkerung werden öffentliche Veranstaltungen am Wochenende sowie entsprechend spezielle Serviceleistungen angeboten. Angeregt durch die eigenwillig schöne Akustik des Raumes finden des öfteren auch Konzerte im Planetarium statt. Letztendlich wegen der witterungsunabhängigen Möglichkeiten des Planetariums wird die Einrichtung von der Stadt Görlitz getragen Görlitz als Stadt ist eine Reise Wert und wer zur Landeskrone aufsteigen will, sollte auch der Sternwarte einen Besuch abstatten. Nach vorheriger Vereinbarung zeigen wir Ihnen auch gern die anderen astronomiehistorischen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Scultetus –Sternwarte An der Sternwarte 1 02827 Görlitz Tel./Fax: 03581/78222 e-mail zur Zeit noch über: [email protected] ______________________________ P.S. Im Jahr 2006 feiert die Sternwarte ihr 150jähriges Jubiläum! Und: Es waren doch keine Masern! Jürgen Nerger 26 AVG-RÄTSELECKE Erst einmal wäre noch nachzutragen, daß bei der Verlosung am 9.8. vom Rätsel 2/2002 als Gewinner der CD-ROM Erwin Vorlaufer gezogen wurde. Der kurzfristig aus dem Urlaub mitgebrachte 2. Preis, ein echter Stein vom Gornergrat, ging an Gerd Sköries. Hier nochmals herzlichen Glückwunsch !! Als Gewinner des Rätsels 3/2002 wurde bei der Verlosung am 18.10. Dietrich Wanke ermittelt. Auch er hatte die richtige Lösung „KOMETLI NEAR“gefunden und k a nn s i c hn un ü be rde n Bi l dba n d„ Aufde m Mon d“f r e u e n .He r z l i c h e n Gl ü c kwunsch!! Doch nun zum neuen Rätsel. Aus den folgenden 55 Silben sind 13 Wörter zu bilden. Das gesuchte Lösungswort, ein altes astronomisches Messinstrument, ergibt sich aus dem 1. Buchstaben des ersten, dem 2. Buchst. des zweiten, dem 3.Buchst. des dritten Wortes usw. bis zum 13. Buchst. des letzten Wortes. Die Silben: an –ca –ca –da –deu –di –fe –gang –gen –gen –ger - ha –he –in –ja –la –len –li –lich –lis –lo –ma –me –me –mer –mi –na –nen –null –nus –par –quark – re –renz –ri –ri –rie –rönt –son –strah –täts –te –ten –ter –ter –ter –theo –ti – tor –tor –um –un –us –ve –vi Die Fragen: 1) der bekanntere Name von Gerhard Kremer, berühmter holländ. Geograph im Mittelalter 2) k l e i n e rSa t u r nmond,„ Zwi l l i ng s br u de r “v onEpi me t h e us3) schwerer Wasserstoff 4) „ Se l e n og r a ph i a “( 1647 )i s tda sHa u pt we rk von ? 5) Überlagerung von Wellen 6) fettreduziertes Milchprodukt 7) beliebtes Fotomotiv am Westhorizont 8) unscheinbares, aber sehr langhalsiges Sternbild am Nordhimmel, lat. 9) von hier aus wird seit 1884 die geogr. Länge gezählt 10) Hell-Dunkel-Grenze eines Himmelskörpers 11) 1895 entdeckte energiereiche elektromagn. Strahlung 12) bevorzugter Beobachtungsort der Göttinger Amateurastronomen 13) von E. 1905 und 1916 veröffentlichte Denkmodelle von fundamentaler Bedeutung für die Physik _____________ Viel Spaß beim Knobeln! Was es dieses Mal zu gewinnen gibt, steht im Moment noch nicht fest.Vereinsgelder werden für die Gewinnbereitstellung nicht verwendet. Die Teilnahme ist auf AVGMitglieder beschränkt, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Einsendeschluss ist der 10. 1. 2003. Bei mehr als einer richtigen Einsendung entscheidet das Los. Die Lösungen (Post oder E-Mail) nehmen entgegen: 27 Jürgen Nerger Rektor-Stein-Str. 17 37170 Uslar e-mail: [email protected] Matthias Elsen Bramwaldstr. 6A 37081 Göttingen e-mail: [email protected] ASTRONOMISCHE EREIGNISSE IM 4. QUARTAL 2002 Oktober Datum Neumond 6.10. Merkur u. Mars im Osten 13. –18. 10. Orioniden- Maximum 21.10. 0.00 –5.00 Mond bei Jupiter 3,°7 29.10 24.00 MEZ November Datum MEZ Neumond 4.11. Venussichel am Morgenhimmel ab 10.11. Leoniden - Maximum 17./18.11 gegen 3.00 Halbschattenfinsternis des Mondes 19./20.11. 0.30 - 5.00 Mars passiert Spica ca. 20.11. Jupiter in Krebs und Löwe Dezember MESZ ca. 6.30 ganze Nacht Datum MEZ Neumond 4.12. Venus im größten Glanz -4,7 mag 7.12. 2.00 Geminiden - Maximum 13./14. 12. 21.00 –6.00 Saturn - Opposition 17.12. Wintersonnenwende 22.12. 2.14 Mond bei Mars und Venus, Südosten 30.12. gegen 6.00 28 REDAKTIONSSCHLUSS FÜR DIE NÄCHSTE NACHTSCHICHT IST DER 20. 12. 2002 Natürlich ist es erlaubt, mir schon v o r diesem Termin Beiträge zu schicken! Eure / Ihre Beiträge nehmen entgegen: Jürgen Nerger oder Matthias Elsen (Anschriften siehe Rätselecke). Es wäre sehr hilfreich, wenn die Beiträge, so sie per PC erstellt sind, am besten als UNFORMATIERTE TEXT-(*.TXT) DATEI per Diskette oder E-mail zugesandt werden. Jeder (wirklich: jeder!) Beitrag, wenn er nur etwas mit Astronomie zu tun hat, ist willkommen! Vielen Dank - die Redaktion EINZELHEITEN ZU AKTIVITÄTEN IN DEN ARBEITSGRUPPEN Fernrohrbau und Spiegelschleifen 1. Vorsitzender Walter Binnewies Stubenstraße 22 37181 Hardegsen 05505/5921 Bernd Lechte Schlesierring 8 37085 Göttingen 0551/7707825 0160-6377574 e-Mail: [email protected] Archiv und Dokumentation Uwe Helten Karl-Bertling-Str. 30 37124 Rosdorf 05509/920854 e-Mail: [email protected] Astrofotografie und CCD Rüdiger Rohrig Am Mackenröder Weg 8 37130 Groß Lengden 05508/999133 e-Mail: [email protected] 2. Vorsitzender Beginner und Einsteiger Matthias Elsen Bramwaldstr. 6A 37081 Göttingen 0551/9899051 e-Mail: [email protected] 29 TERMINE FÜR STERNFREUNDE AUS DER REGION Amateurastronomische Vereinigung Göttingen (AVG) Regelmäßig freitags im Gebäude der VHS, Theodor-HeussStr. 21, 20:00 Uhr, Raum L01 (oder nach Aushang) Astrostammtisch der AVG Mi t t woc hsi m Loka l„ ZurSt e r nwa r t e “ ,Ge i smar-Landstraße, jeweils 14-täglich ab 20:00 Uhr, am: 2.10. / 16.10. / 30.10. / 13.11. / 27.11. / 11.12. / 8.1. / ..... ÖFFENTLICHKEITSTERMINE Wir beobachten auf dem Parkplatz des VHS-Gebäudes. Das Programm beginnt um 18.00 Uhr für Kinder und um 21.00 Uhr für Erwachsene. Bei schlechtem Wetter gibt es einen Diavortrag zum selben Thema. Datum Thema 18.10. Da s„ He r bs v i e r e c k“ 22.11. Di e„ n a s s eEc k e “ :Fi s c h e , Wa s s e r ma nn , Wa l f i s c h 13.12. Der Zorn des Poseidon 17.01. Nanu? Sie kennen M37 noch nicht? AVG IM INTERNET: www.AVGoe.de 30 ZUM SCHLUSS NOCH DIESES: Das Jahr und diese Nachtschicht neigen sich dem Ende zu, Blätter stürzen von den Bäumen, die Nächte werden länger und kälter und die ersten Schneeflocken wurden gesichtet. Das kann nur eines bedeuten: Weihnachten naht! In diesem Sinne: Allen Lesern, AVG-Mitgliedern, Freunden und Förderern ein gesegnetes, frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in ein neues Jahr mit hoffentlich vielen klaren Nächten!!! 31 DIE AVG WIRD UNTERSTÜTZT VON: 32 DIE AVG WIRD UNTERSTÜTZT VON: