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Informationen zur Bevölkerung in den Herkunftsländern der Flüchtlinge
Syrien:
Syrien ist nach den Palästinensischen Autonomiegebieten, Israel und dem Libanon das am dichtesten besiedelte Land im Nahen Osten. Innerhalb des Landes gibt es beträchtliche regionale Unterschiede, zu den Gebieten mit der höchsten Bevölkerungsdichte gehören Damaskus mit der umgebenden Ghuta-Oase, Aleppo
sowie das Bergland nördlich und westlich bis zum Afrin. Von dort setzt sich das fruchtbare Altsiedelland über
Idlib in südwestlicher Richtung am Nordrand des Dschebel Ansariye vorbei bis nach Latakia an der Küste
fort.
Die Bevölkerung Syriens ist im Lauf des 20. Jahrhunderts stark gewachsen. Nach dem Ersten Weltkrieg betrug die Bevölkerungszahl etwas über 1,5 Millionen. Für 2010 wurden 20.960.588 Einwohner berechnet.
Auslandssyrer leben vor allem in Südamerika (Argentinien, Venezuela und Brasilien), den Golfstaaten und
Europa.
Ethnien:
Die einzelnen Bevölkerungsgruppen definieren ihre ethnische Zugehörigkeit über ihre Muttersprache und
Religionszugehörigkeit, wobei innerhalb der gemeinsamen Sprache religiöse Unterschiede eine quasi-ethnische Abgrenzung bewirken können. Um über das bestehende Zugehörigkeitsgefühl zu ethnischen Gruppen
und Familienclans hinausgehend ein syrisches Nationalbewusstsein zu entwickeln, werden bei Volkszählungen zwar die Religionszugehörigkeit, aber nicht die Ethnien zahlenmäßig erfasst. Zu einer kulturellen und
sozialen Gleichstellung der Kurden im Alltag hat dies nicht geführt.
Die Mehrheitsbevölkerung in Syrien bilden mit rund 90 Prozent die Araber, die sich mit der arabischsprachigen Bevölkerung der Nachbarländer kulturell als Gemeinschaft fühlen. Sie sind überwiegend Sunniten, in
ihrer Minderheit Muslime anderer islamischer Glaubensrichtungen oder Christen.
Die zweitgrößte Volksgruppe mit eigener Sprache sind die Kurden. Knapp die Hälfte der syrischen Kurden
lebt in der Region Kurd Dagh nordwestlich von Aleppo. Sie stellen dort und in der nordöstlichen Provinz alHasaka die Mehrheit. Aufgrund hoher Arbeitslosigkeit in den ländlichen Bergregionen siedelten sich viele
Kurden in den Großstädten Aleppo und Damaskus an. 10 bis 15 Prozent der Kurden leben in Hayy al-Akrad,
einem Stadtteil von Damaskus am Fuße des Dschabal Qāsiyūn.
Daneben gibt es etwa 476.000 (2002) palästinensische Flüchtlinge und seit dem Irakkrieg 200.000 (2009)
Flüchtlinge aus dem Irak. Unter den Irakern sind viele Assyrer, von denen sich wiederum eine größere Zahl
in Dscharamana niedergelassen hat.
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Afghanistan:
Ethnien:
Die Bevölkerung des Landes fühlt sich einer Vielzahl ethnischer Gruppen und Stämme zugehörig, wobei sich
aus historischen Gründen die Paschtunen häufig als staatstragendes Volk ansehen. Oftmals leben mehrere
Volksgruppen gemischt innerhalb von Siedlungsgebieten, deren Einwohnerzahlen nur geschätzt werden
konnten. Die Kategorisierung in ethnische Gruppen ist zudem nicht eindeutig, da sich Selbstidentifikation
und Fremdzuschreibung häufig unterscheiden.
Angaben über Größe und Bevölkerungsanteil der ethnischen Gruppierungen können deswegen nicht als
konkrete Werte, sondern nur in bestimmten Bereichen gemacht werden. Die folgenden Angaben sind auf die
Bevölkerungszahl des Jahres 2009 hochgerechnet
Religion:
Über 99,9 % der Bevölkerung sind Muslime, davon etwa vier Fünftel meist hanafitische Sunniten und ein
Fünftel imamitische Schiiten. Daneben gibt es noch höchstens 15.000 Hindus, einige wenige hundert Sikhs
und einen letzten bucharischen Juden: Zebulon Simentov. Über die Zahl der Christen ist wenig bekannt.
Der Islam ist in Afghanistan über die Jahrhunderte von den Afghanen sehr konservativ ausgelegt worden,
wobei das Stammesrecht der Paschtunen eine Rolle spielte. Jedoch wird der Islam je nach ethnischer
Gruppe, nach Region und/oder nach Bildungsstand unterschiedlich verstanden und interpretiert. Eine wichtige Rolle spielen bis heute die vorislamischen Bräuche der Bevölkerung, wie zum Beispiel das altiranische
Neujahr (Nouruz) nach dem iranischen Kalender oder der Glaube an segenbringenden Weihrauch (Espand),
beides zoroastrische Bräuche.
Pakistan:
Religionen:
Laut der Volkszählung von 1998 waren 96,3 Prozent der Einwohner Pakistans Muslime. Sie gehören verschiedenen Strömungen an, deren Stärken statistisch kaum bis gar nicht erfasst werden. Der überwiegende
Teil der Pakistaner (bis zu 80 Prozent) praktiziert traditionell eine orthodoxe Form des Islam; besonders in
Gebieten mit paschtunischer Mehrheit ist dies die Regel. Der Islam ist Staatsreligion. Religiöse Minderheiten,
beispielsweise Hindus, werden (Stand 2001) stark unterdrückt und dürfen ihren Glauben in der Öffentlichkeit
nicht zeigen. Übergriffe gegen Christen und Hindus sind nicht selten. Insgesamt ist das Land von einer Atmosphäre der religiösen Intoleranz geprägt.
Die Mehrheit der Muslime in Pakistan sind Sunniten. Der sunnitische Islam präsentiert sich in Pakistan nicht
als Einheit; vielmehr teilt er sich in mehrere Denkschulen auf. Die Richtung mit den meisten Anhängern dürften die Barelwis sein. Sie vertreten einen durch den Sufismus (islamische Mystik) geprägten Islam und sind
strenge Anhänger der hanafitischen Rechtsschule. Unklar ist, wie hoch der Anteil der Zwölfer-Schiiten (Imamiten) an der Bevölkerung Pakistans ist. Schätzungen reichen von 10 bis 15 Prozent oder 15 bis 20 Prozent.
Sie sind in Karatschi, Lahore, Sialkot und Jhang sowie in Gilgit-Baltistan stark vertreten. Daneben sind in Pakistan zwei ismailitische Gruppierungen vertreten: Die Bohras leben vor allem in Karatschi, die Nizariten sind
daneben vornehmlich in den Gilgit-Baltistan (Gilgit und Hunza) sowie Chitral (Khyber Pakhtunkhwa) vertreten. Eine Sondergruppe im äußersten Norden sind die Nurbakhshis. Während der schiitischen Trauerzeremonien im Trauermonat Muharram kommt es in Pakistan häufig zu blutigen Auseinandersetzungen, zuletzt
in Belutschistan im Oktober 2014.
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Soziale Lage:
Pakistan weist die für ein Entwicklungsland typischen sozialen Probleme auf. Besonders stark ausgeprägt ist
das Phänomen der Landflucht. Geringe Einkommen und Unterbeschäftigung in der Landwirtschaft zwingen
viele Dorfbewohner aus unterentwickelten ländlichen Gebieten zum Umzug in die Städte. Zumeist sind die
städtischen Ballungsräume jedoch nicht in der Lage, dem enormen Bevölkerungsdruck, der durch hohe Geburtenraten noch verschärft wird, standzuhalten. In den Elendsvierteln an den Stadträndern herrscht Massenarbeitslosigkeit. Zwar betrug die offizielle Arbeitslosenquote 2005 nur 6,6 Prozent, doch liegt die Dunkelziffer weitaus höher, da die weit verbreitete Unterbeschäftigung nicht miterfasst wird. Gleichzeitig müssen
Millionen Kinder als billige und fügsame Arbeitskräfte oft schwere körperliche Arbeit in der Industrie bzw. im
Handwerk (Herstellung von Fußbällen, Teppichknüpfereien) oder in der Landwirtschaft leisten. Ursache ist
die Armut ihrer Eltern, die ohne das Einkommen ihrer Kinder kaum überleben könnten, denn in Pakistan leben nach Angaben der Vereinten Nationen 17 Prozent der Bevölkerung von weniger als einem US-Dollar am
Tag. Diesen Problemen der Urbanisierung hat sich die Verwaltung und Governance in Stadt und Land noch
nicht anzupassen vermocht.
Noch immer gravierend ist die Benachteiligung von Frauen. Sowohl das öffentliche Leben als auch Familienangelegenheiten werden weitestgehend von Männern bestimmt. Zwangsehen sind in Pakistan übliche Praxis. Ein muslimischer Mann darf zwar bis zu vier Ehefrauen haben, aber polygame Verbindungen stellen
dennoch eine Ausnahme dar. Der Ehepartner wird vor allem nach sozialen Gesichtspunkten ausgewählt. Mit
der Heirat verpflichtet sich die Familie der Braut zur Zahlung einer Mitgift, die nicht selten die finanziellen
Möglichkeiten der Familie übersteigt. Verdächtigungen auf Untreue in der Ehe sind der Grund für Gewalttaten gegen Frauen bis hin zu gelegentlich vorkommenden Ehrenmorden. Unterernährung, Sterblichkeit und
Analphabetismus sind daher bei Mädchen höher als bei Jungen. Folge der Benachteiligung der Frauen ist
ein Männerüberschuss: 1998 kamen auf 100 Frauen in Pakistan 108,5 Männer.
Irak:
Religion:
Etwa 97 % der Bevölkerung sind muslimisch. Über 60 % sind Schiiten und zwischen 32 und 37 % Sunniten.
Die große Mehrheit der muslimischen Kurden ist sunnitisch. Christen, Jesiden und andere Religionen bilden
mit ca. 3 % eine Minderheit gegenüber etwa 25 % vor 100 Jahren. In den letzten Jahren sind fast 2 Millionen
Christen geflohen. Die Christen zählen überwiegend zu den orientalisch-christlichen Gemeinschaften:
Chaldäisch-katholische Kirche, Assyrische Kirche des Ostens, Alte Kirche des Ostens, Armenische Apostolische Kirche, Römisch-katholische Kirche, Syrisch-katholische Kirche, Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien, Assyrisch-evangelische Kirche und andere.
Unter dem Regime von Saddam Hussein hatte die Religionsfreiheit der verschiedenen Bevölkerungsgruppen
einen verhältnismäßig hohen Stand; der Regierung des Diktators gehörten z. B. als Minister der christliche
Assyrer/Aramäer Tariq Aziz oder auch für kurze Zeit der kurdische General Mustafa Aziz Mahmoud an. Seit
dem Beginn des Krieges im März 2003 hat allerdings schätzungsweise die Hälfte der irakischen Christen
das Land verlassen.
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Iran:
Ethnien
Die vermittelnde Lage des Iran zwischen Zentralasien, Kleinasien, Arabien und dem indischen Subkontinent
haben zu einer hohen ethnischen Vielfalt geführt. Die größte ethnische Gruppe im heutigen Iran ist indogermanischen Ursprunges.Nach der Eroberung des Iran durch die Araber ließen sich Araber überall im Land
nieder und vermischten sich mit der ansässigen Bevölkerung; viele iranische Familien können ihre arabische
Herkunft anhand ihrer Namen nachweisen
Die Völker indogermanischen Ursprunges dominieren das Land heute zahlenmäßig. Zwischen 60 und 65 %
der Bevölkerung zählen sich zu den Persern; das iranische Hochland ist fast ausschließlich persisch besiedelt. Westlich des persischen Siedlungsgebietes leben die Kurden, die 7 bis 10 % der Gesamtbevölkerung
ausmachen und die größtenteils dem sunnitischen Islam anhängen, und die tendenziell schiitischen Luren (6
% der Bevölkerung des Iran). Im Osten Irans leben die ebenfalls sunnitischen Belutschen, die 2 % der Bevölkerung stellen. Kleinere indogermanische Völker sind z. B. die Bachtiaren. Völker türkischer Abstammung
sind vor allem die zumeist schiitischen Aserbaidschaner, die 17 bis 21 % der Bevölkerung Irans ausmachen
und im Nordwesten des Landes wohnen.
Die verfügbaren Zahlen zur ethnischen Zusammensetzung der iranischen Bevölkerung variieren stark, weil
seitens des iranischen Staates keine Daten ermittelt und veröffentlicht werden. Nicht zuletzt führen die heute
zur Normalität gehörenden Mischehen zu einer gewissen Verwischung der ethnischen Grenzen.
Sprachen:
Im Vielvölkerstaat Iran wird eine Vielzahl an verschiedenen Sprachen gesprochen. Die alleinige Amtssprache ist jedoch Persisch. Sie gehört zur Familie der indogermanischen Sprachen und hat somit keine gemeinsamen Wurzeln mit der arabischen Sprache, wenngleich das heutige Persisch zahlreiche Lehnwörter aus
dem Arabischen aufgenommen hat und mit einem vom Arabischen abgeleiteten Alphabet geschrieben wird.
Vielmehr ist die persische Sprache mit den romanischen oder germanischen Sprachen Europas und einigen
Sprachen Indiens verwandt. Persisch wird nur von reichlich der Hälfte der Iraner als Muttersprache gesprochen, nur auf der iranischen Hochebene sprechen fast alle Einwohner Persisch.
Die Hälfte der Bevölkerung, deren Muttersprache nicht Persisch ist, zerfällt in eine große Menge an Sprachgruppen, die vor allem entlang der Grenzen lebt.. Da Mehrsprachigkeit bei den Iranern heutzutage eine
Selbstverständlichkeit ist, liegen zur genauen Verteilung der Sprecher auf die vielen verschieden Sprachen
sehr divergierende Zahlen vor.
Die persische Sprache ist in der iranischen Verfassung als alleinige Amts- und Bildungssprache definiert. Es
ist jedoch erlaubt, die Minderheitensprachen neben dem Persischen an den Schulen zu unterrichten. Die
englische Sprache ist nach dem Arabischen die zweite Fremdsprache an den Schulen.
Religion:
Trotz Modernisierung und einer fünfzig Jahre dauernden Säkularisierung unter den Pahlavi ist der Iran heute
ein Staat, in dem die Religion fast jeden Aspekt des sozialen Lebens durchdringt. Die Volkszählung des Jahres 2011 ergab, dass 99,4 % der Bürger des Iran Muslime sind. Es wird geschätzt, dass sich 89 % bis 95 %
der Iraner zur Staatsreligion der Zwölfer-Schia und die verbleibenden 4 % bis 10 % zum Sunnitentum bekennen; das Bekenntnis zum Schiitentum gehört zu den Eigenschaften, die den Iran am stärksten von seinen
Nachbarn unterscheiden. Dabei sind die
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grundlegenden Inhalte wie der Glaube an einen einzigen, allmächtigen und ewigen Gott sowie an Mohammed als den letzten der Propheten, die Gott zu den Menschen gesandt hat, um seine Botschaft zu überbringen, identisch. Der fundamentale Unterschied zwischen den beiden Strömungen des Islam liegt in der
Frage, wer zum Führen der islamischen Gemeinde legitimiert sei.
Religiöse Minderheiten im heutigen Iran umfassen zwar nur sehr kleine Gruppen, die jedoch aus historischem und kulturellem Blickwinkel eine hohe Bedeutung aufweisen. Die älteste iranische Religion ist der Zoroastrismus.. Die Verfassung erkennt die Zoroastrier als religiöse Minderheit an, bei der Volkszählung 2011
bezeichneten sich mehr als 25.000 Personen als Zoroastrier. Ihre Zentren liegen in Yazd und Kerman, wo in
den Feuertempeln nach wie vor heilige Flammen brennen.
Juden leben seit dem Altertum im heutigen Iran, umgekehrt hat der Iran in der jüdischen Geschichte einen
bedeutenden Platz, weil König Kyros II. die Rückkehr jüdischer Bevölkerungsteile aus dem babylonischen
Exil ermöglichte. Das Christentum im Iran hat ebenfalls eine lange Geschichte; vor der Islamisierung des
Iran wanderten viele Nestorianer in den heutigen Iran ein. Heute leben im Iran etwa 60.000 assyrische Christen und die Nachfahren der etwa 300.000 Armenischen Christen, die unter den Safawiden ins Land geholt
worden waren; ihr Zentrum ist bis heute in Isfahan.
Artikel 13 und 14 der iranischen Verfassung erkennt Christentum, Judentum und Zoroastertum als religiöse
Minderheiten an
Somalia
Ethnien
Somalia galt lange als eines der ethnisch homogensten Länder und als „einziger Nationalstaat“ Afrikas, da
die große Mehrheit der Bevölkerung zum Volk der Somali gehört. Dieses Bild hat sich gewandelt, seit im
Bürgerkrieg die Differenzen zwischen den verschiedenen Clans der Somali sowie zwischen Somali und ethnischen Minderheiten vor allem in Südsomalia deutlicher wurden.
Somali-Clans
Die anteilmäßig bei weitem bedeutendste Ethnie sind die Somali, deren Siedlungsgebiet sich auch auf OstÄthiopien (Somali-Region), Dschibuti und Nordost-Kenia erstreckt und die nach heutiger Kenntnis von kuschitisch-afrikanischer und teilweise arabisch-persischer Abstammung sind.
Von großer Bedeutung für Gesellschaft und Politik Somalias ist das Clansystem der Somali, das wahrscheinlich von der Stammesgesellschaft der Araber beeinflusst wurde. Jeder Somali gehört über seine väterliche
Abstammungslinie einem Stamm oder Clan an. Die fünf großen Clanfamilien (qaabiil) sind:
Darod
Dir
Hawiye
Isaaq
Rahanweyn (bzw. Digil-Mirifle).
Dabei gelten die traditionell nomadisch lebenden Dir, Darod, Isaaq und Hawiye als „echte Somali“ oder Samaal, während die sesshaft-bäuerlichen Rahanweyn als „unechte Somali“ oder als Sab bezeichnet werden.
Sie gelten, ebenso wie diverse ethnische Minderheiten, aus Sicht eines Teils der Samaal als nicht gleichberechtigt und unterliegen traditionell einer gesellschaftlichen Benachteiligung.
Jede dieser Clanfamilien zerfällt in eine große Zahl Subclans und „Geschlechter“ (Somali: reer, was „Leute
aus“, „Nachkommen von“ bedeutet). Diese umfassen jeweils einige Hundert bis Tausend
Nicht-Somali-Minderheiten machen etwa 15 % der Bevölkerung aus.
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Eritrea
Religion:
Die Bevölkerung Eritreas teilt sich offiziell zu fast gleichen Teilen in Muslime (Sunniten) und Christen (Eritreisch-Orthodoxe Tewahedo-Kirche, Protestanten, Katholiken, Orthodoxe). Der vom US State Department herausgegebene International Religious Freedom Report ging für das Jahr 2007 von 50 Prozent Muslimen und
48 Prozent Anhängern des Christentums in Eritrea aus, für das Jahr 2006 noch von 60 Prozent Muslimen
und 37 Prozent Christen. Die Association of Religion Data Archives beziffert 50,15 Prozent Muslime und
47,91 Prozent Christen. Daneben bestehen einige kleine einheimische Naturreligionen. Trotz der sehr unterschiedlichen Anschauungen und des daraus resultierenden Konfliktpotenzials bildet die Bevölkerung eine
nationale Einheit. Die Christen leben vorwiegend in der Hochebene um Asmara und die muslimischen Teile
der Bevölkerung hauptsächlich im Tiefland und in Küstennähe.
In den letzten Jahren kam es zur systematischen Verfolgung nicht anerkannter christlicher Minderheiten
durch die Regierung, weil diese nicht den ideologischen Paradigmen der Regierungsseite entsprechen
Volksgruppen
In Eritrea gibt es neun größere ethnische Gruppen. Das größte Volk des Landes sind die Tigrinya (55 Prozent, nach anderen Angaben 50 Prozent). Schon in der Vergangenheit vor der Kolonialzeit waren die Tigrinisch-Sprecher überaus vielgestaltig in Form verschiedener autonomer Provinzen und Abstammungsgruppen und politisch nur selten vereint.
Das zweitgrößte Volk sind die Tigre (30 Prozent). Zu den größeren Volksgruppen zählen noch die Saho (4
Prozent), die Bilen (2 Prozent) und die Rashaida (2 Prozent). Auch die Kunama machen zwei Prozent der
Einwohner aus. Die kleinen ethnischen Gruppen Sokodas und Iliit an der sudanesischen Grenze betrachten
sich als Kunama, sind aber geographisch und linguistisch getrennt (sie sprechen Dialekte des Ilit-Sokodas,
auch West-Kunama genannt).
Die Minderheit der Bedscha wird offiziell als Hedareb bezeichnet, was der Name einer Untergruppe ist. Weitere Minderheiten sind die Nera und die Afar. Außerdem gibt es noch sehr kleine Gruppen westafrikanischen
Ursprungs (meist Haussa-Sprecher), die in Eritrea Tokharir genannt werden.
Dabei ist zu beachten, dass die Informationslage dürftig ist. Außerdem leben inzwischen 500.000 bis eine
Million Eritreer, zumeist orthodoxe Tigrinya, im Ausland, was bis zu einem Fünftel der Bevölkerung entspricht. Zahlreiche im Ausland lebende politische Flüchtlinge sind wieder in ihre Heimat zurückgekehrt. Eine
verschwindend kleine Minderheit bilden europäischstämmige Eritreer, hauptsächlich im 19. Jahrhundert eingewanderte Italiener
Balkanstaaten
Balkanländer:
Der Begriff Balkanländer benennt summarisch mehrere Länder, deren Gemeinsamkeit darin besteht, dass
ihre heutigen Territorien jahrhundertelang im Spannungsfeld zwischen Österreich, Russland und dem Osmanischen Reich lagen. Die dadurch bedingten häufigen Gebietsveränderungen und Umsiedlungen oder Vertreibungen ließen den Staat als Repräsentanten wechselnder Fremdherrscher erscheinen, der keine Loyalität erwarten durfte.
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In den südosteuropäischen Staaten Rumänien, Bulgarien, Griechenland, Albanien, Kosovo, Mazedonien,
Serbien, Montenegro, Kroatien, Bosnien und Herzegowina und Slowenien wohnen zusammen fast 66 Millionen Menschen (Fischer Weltalmanach 2010). Hinzu kommen acht bis zehn Millionen Einwohner des europäischen Teils der Türkei, insgesamt leben also etwa 75 Millionen Menschen auf der Balkanhalbinsel.
Der Balkan:
Die nach Osten hin offenen Küsten und die Durchgängigkeit des Nordens machen den Balkan von jeher zu
einer wichtigen Brücke zwischen Asien und Europa, aber auch immer wieder zum Schauplatz von Konflikten,
Kriegen und ethnischen Unruhen.
Mehr als die Hälfte der Einwohner aller Balkanstaaten hängt einer der orthodoxen Kirchen an. Im Westen
der Balkanhalbinsel dominiert jedoch das römisch-katholische Christentum.
Zwischen Katholiken und Orthodoxen leben zudem zahlreiche vor allem slawische, albanische und türkische
Muslime – insgesamt etwa ein Viertel aller Einwohner der Halbinsel. Unter den Muslimen sind sufische Bruderschaften sehr verbreitet.
Kein Balkanland hat – abgesehen von der Türkei – heute noch eine nennenswerte jüdisch-sephardische oder jüdisch-aschkenasische Minderheit.
Quelle: www.wikipedia.org (gekürzte Artikel)
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