editorial inhalt Liebe Leserin, lieber Leser Der Beginn einer neuen Spielzeit ist jedes Mal für uns alle, die an der Wiener Staatsoper arbeiten, aufs Neue etwas Besonderes. Diesmal jedoch wird es ein Anfang in vielfacher Hinsicht: Spielplanmäßig ist diese Saison der Beginn des Schmiedens eines neuen Ring des Nibelungen. Und bekanntlich ist Wagners Tetralogie das Opus Maximum der Opernliteratur und daher für ein Opernhaus stets die höchste Herausforderung. Doch ist diese Spielzeit in unserem Haus auch ein Neubeginn für jene, welche unsere monatlichen Gedanken vermitteln. Die Brüder Oliver und Andreas Láng gestalten ab dieser Nummer unseren pro: log und sind auch sonst für all das zuständig und verantwortlich, was unter den Begriff Dramaturgie fällt. Also auch für die jeweiligen Programmhefte der Neuinszenierungen, die Ausstellungen, Sonderveranstaltungen, die Pressearbeit zusammen mit dem Pressebüro und sehr vieles mehr, was schwer aufzuzählen, jedoch wesentlich für das allgemeine Bild eines Theaterunternehmens ist. Manch Gewohntes wird sich naturgemäß ändern, ohne das bisherige Gute zu verdrängen. Das Gebrüderpaar Láng-Láng wird sowohl in der äußeren Gestaltung als auch in der inneren Vorbereitung unserer Vorhaben eine bedeutende, und wie ich meine, erfolgreiche Arbeit machen. Mich haben die beiden jungen Herren gebeten, das jeweilige Geleitwort im pro:log zu schreiben, was ich auch gerne tue. Ihnen, meine Damen und Herren, verehrte Leser unseres Monatsheftes und Besucher unserer Aufführungen, wünsche ich viel Freude und Erfüllung durch unsere Vorstellungen. Herzliche Grüße Ioan Holender Donatoren der Wiener Staatsoper Bank Austria CREDITANSTALT AG • barclays capital • Casinos Austria AG CHEETAH GROUP • CHOPARD • CHRISTIAN ZELLER PRIVATSTIFTUNG CONSTANTIA PRIVATBANK AG • Deutsche Bank ag • dmt technology gmbh Ecco Management gmbh • GEBAUER & GRILLER GESMBH • HELM AG Henkel cee • dr. karl jurka gmbh • kapsch Kurier Zeitungsverlag und Druckerei GmbH • Magna INTERNATIONAL MAUTNER MARKHOF AG • norbert schaller gesmbh • novomatic ag porsche • Quazzar GmbH • Raiffeisen Zentralbank Österreich AG Siemens AG Österreich • Telekom Austria AG • TH. kohl gmbh the o property collection (dr. cem kinay) • tupack Uniqa Versicherungen AG • UPC Telekabel • verbund Voest alpine AG • Wirtschaftskammer Wien • henri zimand Spezialdonatoren der Wiener Staatsoper targetti • gebrüder thonet vienna Gute Musik ist wie edler Wein Elīna Garanča ist im Herbst in gleich vier Rollen zu erleben 2 Neu und doch traditionell: Der Nussknacker Gyula Harangozós Sicht auf einen Klassiker für die ganze Familie 4 Reigen der Jubilarinnen Angeführt vom Ehrenmitglied Edeltraud Brexner 7 Der Garant der Emotionen Marco Armiliato dirigiert Vorstellungen von Simon Boccanegra und Tosca 8 Repertoire Die Aufführungen im September 2007 10 Blickpunkt Edita Gruberova, Neil Shicoff, Thomas Hampson, Ferruccio Furlanetto 12 Die Omama ist wieder im Apfelbaum Die erfolgreiche Kinderoper wird wieder aufgenommen 12 Die Audruckskraft der Musik Nadia Krasteva im Interview 13 Debüts an der Wiener Staatsoper 14 Charakterfach: sonnig Silvia Tro Santafé singt die Rosina in Rossinis Il barbiere di Siviglia 16 Auf ständig hohem Niveau Atsuko Toyama, Präsidentin des New National Theatre Tokyo, im Gespräch 17 Oper im Radio, Rollendebüts, Termine, Jubiläen, Abschiede 18 Ring, Künstlerbiografien Jugendförderung, Operalia 19 Aktuelle DVDs und Bücher 20 Aktuelle Tourneen 21 Triumph im Ausland Vor 60 Jahren fanden die ersten großen Gastspiele der Staatsoper nach 1945 statt 21 Abos, Kartenverkauf, Führungen 22 Spielplan 23 www.wiener-staatsoper.at IMPRE S S UM : Wiener Staatsoper – Direktion Ioan Holender Saison 2007/2008, pro:log September 2007 Erscheinungsweise monatlich Redaktionsschluss 21. August 2007 Redaktion: Andreas Láng, Oliver Láng, Alfred Oberzaucher (Ballett) Mitarbeit: Veronika Klose ( Lektorat ) Telefon: +43 (1) /51444-2311 • E-Mail: [email protected] Grafisches Konzept: www.hvkw.at • Layout/Produktion: Franz Reichmann Coverfotos: Wiener Staatsoper GmbH / Axel Zeininger Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Wiener Staatsoper GmbH, Opernring 2 Herstellung: agensketterl Druckerei GmbH, 3001 Mauerbach/Wien, Kreuzbrunn 19 N° 111 Gute Musik ist wie edler Wein Elīna Garanča ist im Herbst in gleich vier Rollen zu erleben E s war der 26. Jänner 2003, als hellhörige Opernfreunde aufmerkten. Da stand eine neue Lola in Mascagnis Cavalleria rusticana auf der Bühne, eine junge Lettin, deren warm getönter Mezzo ein großes Versprechen für das Kommende abgab: Elīna Garanča, in Riga geboren, von Ioan Holender zur Weltkarriere entdeckt. Der Rest ist schönstes Wiener Opernleben: Nach Lola folgte der Prinz Orlofsky in der Fledermaus, dann die Bersi in der Wiederaufnahme von Andrea Chénier, der Nicklausse in Les Contes d’Hoffmann und noch im selben Jahr die Meg Page in der N° 111 Falstaff-Premiere sowie die Rosina im Barbier. 2005 schließlich die erste Hauptrolle in einer Staatsopern-Premiere – die Charlotte in Jules Massenets Werther und im Februar 2006 dieses Jahres schließlich der Octavian im Rosenkava­ lier. Inzwischen ist die internationale Musikwelt voller Garanča: Sie singt an den großen internationalen Häusern, bei Festivals, erhielt erst kürzlich den ECHO Klassik Preis „Sängerin des Jahres“ für ihre aktuelle CD Aria canti­ lena. Inmitten dieses Trubels bleibt Elīna Garanča erstaunlich unbeeindruckt vom gewaltigen Marketing-Treiben, sucht sich ihre Partien mit Reife und Klugheit aus, übertreibt es nicht mit Auftritten und dem Jetset. Geschäfts-Auslagen, die vor Garanča-Fotos und Plakaten nur so strotzen, machen sie vielleicht ein wenig stolz, sind für sie aber bei weitem nicht das Wichtigste. Auch über die ihr gewidmete Film-Dokumentation, die vor kurzem auf dem Kulturkanal arte zu sehen war, freut sie sich, behält aber dennoch ein Konzept vor Augen: „Mir war wichtig das zu zeigen, was über die Bühnenarbeit hinausgeht. Wie lebe ich als Sängerin? Wie ist Elīna Garanča? Wir wollten nicht nur den © Foto: Simon Fowler / Virgin Classics © Foto: Wiener Staatsoper GmbH / Axel Zeininger großen Blumenstrauß, sondern auch den Alltag abbilden. Und tatsächlich sind viele Menschen nach der Ausstrahlung zu mir gekommen und haben mir gesagt, dass sie endlich eine Sängerin von der anderen Seite erlebt hätten. Genau das war es, was wir vermitteln wollten.“ In den nächsten drei Monaten singt Garanča an der Wiener Staatsoper gleich vier Partien: die Rosina, die Charlotte, den Octavian und – konzertant – die Adalgisa in Vincenzo Bellinis Norma. Welcher Charakter ihr da am nächsten kommt? „Die Charlotte, sowohl musikalisch als auch emotionell. Die Entwicklung der Rolle interessiert mich! Man sagt, ich sei eine kühle Blonde aus Lettland, was – obwohl ich viel Temperament habe – zum Teil auch stimmt. Das mitunter Leidende, das emotionale Ergriffensein und seelische Bauchweh – das liegt mir näher als das Spielerische! Schließlich bin ich ja kein lyrischer Koloratursopran!“ Seit der Premiere des Werther im Februar 2005 sind rund zweieinhalb Jahre vergangen, die jedoch durchaus für Garančas Sicht auf die Charlotte von Nutzen waren. „Manche Rollen reifen durch das Liegenlassen. Das ist wie bei einem edlen Wein: der braucht auch seine Ruhe, man muss ihn nicht täglich drehen. Und mit guter Musik ist es genau so: Sie entwickelt sich in einem weiter, man bringt Erlebtes, Persönliches hinein. Ich habe das etwa bei Robert Schumanns Liederzyklus Frauenliebe und –leben gemerkt. Durch meine Heirat und andere Erlebnisse identifiziere ich mich ganz anders mit den Liedern als noch vor ein paar Monaten.“ Dennoch nimmt sich die Sängerin für das Wiederauffrischen der Partie ausreichend Zeit. Mehrere Wochen, obwohl durch die genaue Arbeit vor der Premiere natürlich noch vieles in ihr „drinnen“ ist. „Aber ich mag keinen Stress. Grundsätzlich bin ich ein schneller Lerner, aber ich hasse das Gefühl, schlecht vorbereitet zu sein. Oder zu einer Probe zu kommen und den Text nicht zu können. Gerade darum schätze ich am Opernbetrieb, dass man so viele Jahre im Vorhinein plant und bucht. So kann ich mir die Zeit gut einteilen und jede neue Rolle eineinhalb bis zwei Jahre studieren.“ Eine neue Herausforderung für Garanča an der Wiener Staatsoper ist die Adalgisa in Nor­ ma: „Eine anstrengende Partie, die aber sehr viel Spaß macht. Man hat mehrere Cs zu singen. Was beweist, dass man auch als Mezzo eben nicht nur ein gutes A oder H haben muss, sondern auch noch eine Terz darüber braucht. Für meine Stimme jedenfalls liegt die Adalgisa gut, auch wenn ich es mir einteilen muss: Steht Norma am Spielplan, darf keine Carmen vor- Elīna Garanča als Charlotte in Werther her und kein Werther unmittelbar nachher sein. Das Umfeld muss stimmen!“ Womit der Name gefallen wäre. Carmen, Garančas nächstes Rollenziel, ist im Oktober erreicht. In Riga debütiert sie mit der Partie – und gestaltet zum ersten Mal mit ihrem Ehemann, dem Dirigenten Karel Mark Chichon, gemeinsam eine Opernpremiere. Die Annäherung an solch eine prominente und von jedermann gekannte, vor allem aber von großen Interpretinnen gestaltete Partie ist freilich weder einfach noch frei von Gefahren. Gute Vorbereitung ist also gefragt: Mehr als ein Dutzend Aufnahmen und Einspielungen hat sich Elīna Garanča angehört und angeschaut, dazu eine Reihe von Fachliteratur erworben. Doch bleibt nach diesem genauen Studium immer das eine wesentlich: Garančas Carmen darf und soll selbstverständlich keine Kopie sein, sondern eine ganz eigenständige Gestaltung, die aus ihrer höchstpersönlichen Empfindung kommt. Klug werden die Kräfte für die aktuellen und nächsten Projekte eingeteilt: 70 Abende pro Jahr sind Garančas Limit, ein bis zwei neue Partien stehen pro Spielzeit an. „Denn drei neue Rollen in vier Monaten, wie ich es in der vergangenen Saison probiert habe – das ist einfach zu viel! Schließlich brauchen diese Figuren ihre Zeit, sich zu entwickeln. Eine Charlotte, ein Octavian: das geht nicht von heute auf morgen. Weiters kommen noch Konzerte hinzu, Aufnahmen. Und schließlich benötigt man nach einer Aufführungsserie eine Pause zum Abschalten. Jene Kollegen, die 90, 100 oder noch mehr Abende pro Jahr schaffen, bewundere ich.“ Abzuschalten versucht die Sängerin auch zwischendurch im Opernalltag. „Wenn eine Vorstellung vorbei ist, ziehe ich mich gerne schnell zurück. Natürlich nicht nach einer Premiere, da muss man erst ein wenig Druck abbauen. Aber sonst bin ich recht bald im Hotel, trinke einen Tee, lese ein Buch – und schon ist Schlafenszeit.“ Die Garanča genau einzuhalten versucht: „Der Schlaf ist für einen Sänger sehr notwendig. In diesem Punkt spiele ich auch die große Diva, wenn ich in einem Hotel übernachte. Mir ist es wichtig, ein ruhiges Zimmer zu bekommen, um nicht gestört zu werden.“ Wie man als Sänger grundsätzlich mit dem regelmäßigen Umherreisen und dem laufenden Wechsel vieler Hotelzimmer umgeht? „Man nimmt sich, um sich ein wenig zuhause zu fühlen, ein Plüschtier mit, ein paar Bücher oder einen Lieblingspyjama. Das ist eben eine der Schwierigkeiten des Berufes!“ Vorsichtige Prognosen geben einen Ausblick auf ihre mittel- und langfristige Zukunft. „Ich höre oft von Kollegen, dass sie mich als künftigen dramatischen Sopran sehen. Ich glaube aber eher, in einem Zwischenfach zu bleiben und will in zehn oder fünfzehn Jahren bei einer Amneris landen. Das ist eine Partie und eine Figur, die ich besonders liebe! Wenn man sich über den Diven-Titel beweisen will, soll man versuchen, Sopran zu werden. In meinem Leben geht es aber um andere Dinge. Daher bin ich gerne ein Mezzo und es stört mich auch nicht, einmal in einer Oper an zweiter oder dritter Stelle zu stehen. Denn diesen Primadonnen-Druck täglich auszuhalten ist nichts für mich. Mein Leben, mein Mann, meine Familie sind mir genauso wichtig wie das Singen. Und das eine für das andere zu opfern – dazu bin ich nicht bereit!“ Oliver Láng Elı̄na Garanča an der Wiener Staatsoper 2007/2008 Charlotte / Werther: 12., 16., 20. September Octavian / Der Rosenkavalier: 24., 26., 29. Oktober Adalgisa / Norma: 16., 21., 27. November; 1., 7., 12. Dezember Rosina / Il barbiere di Siviglia: 24. November Komponist / Ariadne auf Naxos: 27., 31. März; 4. April N° 111 Aliya Tanikpaeva (Prinzessin Maria) und Gregor Hatala (Prinz Nussknacker) Neu und doch traditionell: Der Nussknacker Gyula Harangozós Sicht auf einen Klassiker für die ganze Familie M it seiner neuen, auf klassischer Tradition fußenden Sicht auf das wohl am häufigsten aufgeführte Werk des Balletts, Peter Iljitsch Tschaikowskis Der Nussknacker, entführt Gyula Harangozó die Zuschauer in die traumhafte Märchenwelt der kindlichen N° 111 Phantasie. Damit will der Wiener Ballettdirektor eine ganz bestimmte Gruppe der Zuschauerschaft ansprechen, denn seine Realisierung des nun schon seit 115 Jahren in unterschiedlichsten Versionen aufgeführten Werks widmet er der „ganzen Familie“. Nach © Foto: Wiener Staatsoper GmbH / Axel Zeininger Aufführungen am 28. (Premiere), 30. September, 2. Oktober 2007 Phasen der Experimente, denen die Auseinandersetzung mit dem Nussknacker unterzogen worden war, kehrt Harangozó nunmehr zu einer der ursprünglichen Intentionen dieses Balletts zurück, Kindern ein erstes Theatererlebnis zu vermitteln. Und gerade dies ist es, was auch die eben begonnene Saison prägt: Bereits im November wird als nächste Premiere des Balletts der Wiener Staatsoper und Volksoper ein Werk über die Bühne des Hauses am Währinger Gürtel gehen, dessen Titelhelden Max und Moritz heißen, darüber hinaus werden in der Wiener Staatsoper Aufführungen von Coppélia sowie einmal mehr die legendäre wienerische Theaterfee namens Puppenfee – neben dem Personal des launigen Platzkonzert – Kindern wie Erwachsenen Entzücken bereiten. In diesem Zusammenhang sei auch darauf hingewiesen, dass am 30. März erstmals Schwanensee zu einem kinderfreundlichen Nachmittagstermin gegeben wird. Als der Nussknacker 1892 in St. Petersburg aus der Taufe gehoben wurde – seine Paten waren neben dem Komponisten der Librettist Marius Petipa und der Choreograph Lew Iwanow – war die Handlung des 1. Akts zwar in einer „phantastischen“, der damaligen Gegenwart jedoch nicht allzu fernen Zeit angesiedelt. Alle skurrilen, ja erschreckenden Motive von E. T. A. Hoffmanns Märchen Nussknacker und Mausekönig, das dem Ballett als Anregung diente, waren eliminiert worden, ein beschauliches „Weihnachtsballett“ stand im Vordergrund der Erzählung. Dem wendet sich Harangozó wieder zu, indem er den 1. Akt seiner Fassung in der Jetztzeit ansiedelt und so wie bei der Uraufführung den Zuschauern Gelegenheit bietet, sich in den Bühnenfiguren wieder zu erkennen. Dementsprechend variiert er Situationen und Figuren der Handlung. So ersetzt er das üblicherweise zur Unterhaltung der Kinder der Familie Stahlbaum von ihrem Patenonkel Drossel­ meyer vorgeführte Puppenspiel durch das neueste Computerspiel, und die den Kindern zum Geschenk gemachten Puppen tanzen im Gewand der heutigen Zeit als Spiderman, Barbie und Roboter. Hervorstechendes Kennzeichen seines als Annäherung an das Original konzipierten Nuss­ knacker aber ist die Besetzung der in den meisten gegenwärtigen Fassungen von Erwachsenen getanzten Kinderpartien mit Elevinnen und Eleven. Dies betrifft vor allem Hauptrollen wie Maria, Fritz und den Nussknacker. Ein von Harangozó durchaus erwünschter Nebeneffekt ist dabei, dem Publikum – Kindern, Eltern, Steckbrief Der Nussknacker INHALT Großeltern – vor Augen zu führen, welche Auftrittsmöglichkeiten sich noch ganz jungen Ballettschülerinnen und -schülern in einer klassischen Ballettproduktion auftun. Erst im 2. Akt, der Marias Traum schildert – alptraumhaft taucht hier die Fantasy-Figur des Creepyman aus dem Computerspiel auf –, gehen die Rollen von Maria, die sich nun als Prinzessin sieht, und dem Nussknacker(-Prinzen) auf Erwachsene über. Erst die Schluss-Szene des 3. Akts, die die aus ihren Träumen erwachte Maria zeigt, wird wieder von einem jungen Mädchen dargestellt. Harangozó selbst ist in Budapest in den Jahren seiner Ballettausbildung mit einer Nuss­ knacker-Fassung „aufgewachsen“, in der Studierende des Ballettinstituts die handlungstragenden Rollen tanzten. Generationen von ausführenden und zuschauenden Kindern erhielten durch diesen, vom russischen Choreographen Wassili Wainonen 1950 an der Budapester Staatsoper einstudierten und heute noch am Spielplan stehenden Nussknacker den entscheidenden Anstoß für Bühnenkarrieren beziehungsweise für eine lebenslange Theaterbegeisterung. Wassili Wainonen (1901–1964) zählte zu den wichtigsten russischen Choreographen seiner Generation. Unter seinen Balletten finden sich Meilensteine für die choreographische Entwicklung in seinem Heimatland wie Das goldene Zeitalter (1930, Musik: Dmitri Schostakowitsch) oder Die Flamme von Paris (1932, Musik: Boris Assafjew). Doch Wainonens bis heute anhaltender Ruhm gründet sich auf seine erstmals 1934 in Leningrad vorgestellte Fassung des Nussknacker, die sich in völlig neuer Choreographie darbot und die Originalfassung Iwanows ersetzte. Zu den gelungensten Teilen von Wainonens Choreographie zählen der Schneeflockenwalzer im 2. Akt und der Walzer des 3. Akts. Beide großen Ensemblechoreographien sowie die Charaktertänze und ein Pas de trois für Kinder im 3. Akt fanden in Harangozós Fassung des Balletts Aufnahme. Alle übrigen Teile – der gesamte 1. Akt, ein Großteil des 2. Akts und Abschnitte des 3. Akts – hat der Wiener Ballettdirektor entweder völlig neu oder frei nach Wainonen choreographiert. Mit dieser ersten Premiere im Haus am Ring in der neuen Saison stellt sich Gyula Harangozó nun auch in Wien als Inszenator eines Klassikers vor. In seiner Eigenschaft als Direktor des Ungarischen Nationalballetts hatte er schon mit Don Quixote und Schwanensee auch auf diesem Gebiet reüssieren können. Alfred Oberzaucher Der Nussknacker Ballett in drei Akten nach einem Libretto von Marius Petipa Choreographie: Gyula Harangozó frei nach Wassili Wainonen Musik: Peter Iljitsch Tschaikowski Inszenierung: Gyula Harangozó Bühnenbild: Dorin Gal Kostüme: Philippe Combeau Licht: Jacques Chatelet Computeranimation: János Molnár Einstudierung überlieferter Choreographie: Zsuzsa Gábor Dirigent: Sascha Goetzel Mit Aliya Tanikpaeva* / Irina Tsymbal**, Prinzessin Maria, Andrian Fadeyev* / Gregor Hatala**, Prinz Nussknacker Kirill Kourlaev* / Ivan Popov**, Drosselmeyer Wolfgang Grascher* / Marek Ackermann**, Herr Stahlbaum Dagmar Kronberger* / Franziska Hollinek**, Frau Stahlbaum Sonia Setien* / Eva Polacek**, Großmutter András Lukács* / Ian Whalen Lindeman**, Spiderman Elisabeth Golibina* / Karina Sarkissova**, Barbie Daniil Simkin* / Denys Cherevychko**, Roboter Shane A. Wuerthner* / Andrej Teterin**, Creepyman u. a. Premiere: 28. September 2007* Reprisen: 30. September**, 2. Oktober*, 18., 28., 30. Dezember 2007, 3., 7., 9., 13., 15. Jänner 2008 Einführung ZU Der Nussknacker Veranstalter: FREUNDE der Wiener Staatsoper in Kooperation mit dem Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper Sonntag, 23. September 2007, 15 Uhr, im Theater Akzent Theresianumgasse 18, 1040 Wien Moderation: Ira Werbowsky Kartenreservierung: FREUNDE der Wiener Staatsoper Tel.: 01/512 01 71, Fax: 01/512 63 43, E-Mail: [email protected] I. Akt Familie Stahlbaum und deren Gäste feiern das Weihnachtsfest. Zur Unterhaltung seiner Patenkinder Maria und Fritz führt Drosselmeyer das neueste Computerspiel vom Creepyman und einem Prinzenpaar vor und lässt Puppen tanzen. Maria erhält von Drosselmeyer einen Nussknacker. Durch ein Missgeschick zerbricht Fritz das Geschenk, doch Drosselmeyer kann den Schaden beheben. Nach der Bescherung verabschieden sich die Gäste. Drosselmeyer wird von Vater Stahlbaum hinausbegleitet. II. Akt Frau Stahlbaum bringt Maria zu Bett. Das Mädchen beginnt zu träumen: Der Weihnachtsbaum wächst empor. Maria wird von unheimlichen Wesen, den Creepies, gejagt. Sie versteckt sich und muss mit ansehen wie der Nussknacker verschwindet. An seine Stelle tritt ein kleiner lebendiger Nussknacker. Creepyman, der Anführer der Spukgestalten, erscheint. Die Creepies plündern die Weihnachtsgeschenke. Ein Kampf bricht aus. Soldaten eilen dem Nussknacker zu Hilfe, werden aber von den Creepies in die Flucht geschlagen. Der Nussknacker und Elitesoldaten nehmen den Kampf gegen den Creepyman auf. Im Zweikampf tötet der Nussknacker den Creepyman. Der Alptraum weicht einer Zukunftsvision: Maria sieht sich herangereift, der kleine Nussknacker wandelt sich zu einem schönen, erwachsenen Prinzen. Es beginnt zu schneien. Maria und der Nussknacker-Prinz erfreuen sich an den wirbelnden Flocken, die allmählich wieder verschwinden. In einer Nussschale brechen die Verliebten zu einer Traumreise auf. III. Akt Maria und Prinz Nussknacker landen vor einer Grotte. Schmetterlinge begrüßen das Paar. Fledermäuse stellen sich ihm in den Weg. Der Prinz vertreibt sie und macht den Weg frei zu seinem Palast. – Im Festsaal des Palastes bietet sich ein märchenhaftes Bild dar. Maria fühlt sich als Prinzessin und besteigt gemeinsam mit ihrem Prinzen den Thron. Mit Tänzen aus verschiedenen Ländern wird dem Paar gehuldigt. Schließlich vereinen sich Maria und der Prinz im Tanz. – Im Kinderzimmer: Die kleine Maria erwacht. Das Mädchen liebkost die Nussknacker-Puppe und freut sich über das glückliche Ende des Traumes. Uraufführung: 6. (18.) Dezember 1892 Mariinski-Theater, St. Petersburg Wiener Erstaufführung: 5. Jänner 1929 Wiener Konzerthaus N° 111 Debüt an der Wiener Staatsoper DER NUSSKNACKER 28. September 2007 Andrian Fadeyev, Prinz Nussknacker Im Repertoire ROMEO UND JULIA TANZHOMMAGE AN QUEEN ILONJA DIERL Der Auftakt der Ballettsaison im Haus am Ring gilt einem der wichtigsten Werke der Ballettliteratur des 20. Jahrhunderts: Sergej Prokofjews Vertonung von William Shakespeares Liebestragödie Romeo und Julia in der choreographischen Fassung von John Cranko. Die Titelrollen in den Aufführungen am 17. und 21. September verkörpern Maria Yakovleva und Mihail Sosnovschi. Die erste Vorstellung des Balletts der Wiener Staatsoper und Volksoper in dieser Saison – Ben van Cauwenberghs Erfolgsproduktion Tanzhommage an Queen – geht aber bereits am 16. September in der Volksoper Wien über die Bühne (Reprise am 24. September). Ivan Popov errang im Juli in Rom den 2. Preis beim Internationalen Tanzwettbewerb „Premio Roma“. Venus Villa und Daniil Simkin treten vom 22. bis 24. September in Gala des Etoiles du XXIe Siècle im Théâtre des Champs-Elysées in Paris auf. Gemeinsam tanzen sie den Pas de deux Le Corsaire, Simkin überdies das Solo Les Bourgeois von Ben van Cauwenbergh. Ihre größten Erfolge feierte Ilonja Dierl mit ihren packenden Gestaltungen der Phrygia in Spartacus und der Hauptpartie in Sacre. In beiden Balletten konnten sich ihre dynamische Tanzweise und ihr darstellerisches Potential voll entfalten. Nach 21 Jahren der Zugehörigkeit zum Ensemble – seit 2002 als Solotänzerin – nahm sie nun Abschied von der Bühne der Wiener Staatsoper. Die beim Bundesdeutschen Tänzerwettbewerb mit einer Silbermedaille ausgezeichnete Münchnerin kam nach ihrer Ausbildung an der Ballettschule der Bayerischen Staatsoper, der Heinz-Bosl-Stiftung und bei Ana Roje 1986 an das Wiener Staatsopernballett. Rasch eroberte sie sich ein ebenso umfangreiches wie vielfältiges Repertoire. Erinnert sei nur an die am Beginn ihrer Karriere erfolgten Auftritte in George Balanchines Divertimento No. 15, Gerald Arpinos Kettentanz, Hans van Manens Lieder ohne Worte, Jiří Kyliáns Sinfonie in D und Verklärte Nacht, Heinz Spoerlis Pulcinella, John Neumeiers Ein Sommernachtstraum und Ronald Hynds Die lustige Witwe. In der Ära Renato Zanella bereicherte sie ihr Repertoire um die eingangs erwähnten Hauptrollen, um Partien in Klassikern sowie um Aufgaben in Zanellas Wolfgang Amadé, Der Nußknacker, La Chambre, Empty Ö1 Club-Kooperation Die Kooperation zwischen dem Ballett der Wiener Staatsoper und dem Ö1 Club – eine Kooperation, die sich lohnt – wird in dieser Saison fortgesetzt. Alle Ö1 Club-Mitglieder bekommen für sämtliche Ballettvorstellungen in der Wiener Staatsoper und Volksoper Wien eine Ermäßigung von 10%. Karten in allen verfügbaren Kategorien – maximal 2 Stück pro Ö1 Club-Mitglied – erhalten Sie an allen Bundesthe­ atervorverkaufsstellen unter Vorweis Ihrer Ö1 Club-Karte. Informieren Sie sich auch unter: http://oe1.orf.at/club/aktuell/ Place, Black Angels, Pieces of Earth, Alles Walzer, Idomeneo-Tänze (Laus Deo) und Beethoven Opus 73, Vladimir Malakhovs Verdi-Ballett: Ein Maskenball, Balanchines Serenade und Die vier Temperamente sowie van Manens Große Fuge und Black Cake. Darüber hinaus gab die zum Mitglied der Russian Society of Ballet (Nicholas Legat) ernannte Künstlerin Gastspiele als Giselle und Hamsatti beim Bermuda Civic Ballet. News Der gebürtige St. Petersburger studierte in seiner Heimatstadt an der Waganowa-Ballettakademie, wo Wladilen Semjonow sein wichtigster Lehrer war. 1995 wurde er an das Mariinski-Theater engagiert, zu dessen Principal Dancers er seit 1997 zählt. Sein Repertoire umfaßt die Hauptpartien des klassischen Repertoires wie James in La Syl­ phide, Albrecht in Giselle, Basil in Don Quixo­ te, Solor in La Bayadère, Prinz Siegfried in Schwanensee und Prinz Désiré in Dornröschen. Darüber hinaus tanzt er Romeo in Leo­nid Lawrowskis Romeo und Julia, Wazlaw in Rostislaw Sacharows Die Fontäne von Bach­ tschissaraj, Hauptpartien in Michail Fokins Chopiniana und Petruschka, George Balanchines Apollo, Ballet Imperial, Symphonie in C und Jewels, Harald Landers Etüden, Roland Petits Le jeune homme et la mort, John Neumeiers Spring and Fall, Now and Then und Sounds of Empty Pages sowie William Forsythes The Vertiginous Thrill of Exactitude. Als Gastsolist tanzte er in Berlin, Rom, München und Tokio – dort als Prinz Nussknacker in Wassili Wainonens Der Nussknacker. In Österreich ist er bereits bei Gastspielen des Mariinski-Balletts aufgetreten. Auszeichnungen: Preisträger des WaganowaBallettwettbewerbs 1995, Baltika-Preis 1998, Goldene Soffitte 1999 und 2000, Nominierung für den Prix Benois de la Danse 2002, Léonide-Massine-Preis (2006). N° 111 Bühnenabschied © Foto: Foto Fayer, Wien Edeltraud Brexner (Julia) und Lucia Bräuer (Amme) in Romeo und Julia, 1960 Reigen der Jubilarinnen Angeführt vom Ehrenmitglied Edeltraud Brexner V or genau 50 Jahren wurde an der Wiener Staatsoper zum letzten Mal der Titel „Primaballerina“ verliehen. Zur Trägerin dieser höchsten Würde im Ballettensemble wurde damals Edeltraud Brexner auserkoren, die am 12. Juni dieses Jahres ihren 80. Geburtstag feierte. Die Karriere der 1979 zum Ehrenmitglied des Hauses ernannten Künstlerin erfuhr aber neben hohen Auszeichnungen durch die Republik und die Bundeshauptstadt sowie der Verleihung des Professorentitels noch eine ganz besondere ballettspezifische Ehrung: 1960, im Jahr der 150. Wiederkehr des Geburtstages ihrer großen Vorgängerin Fanny Elßler, wurde ihr der von Riki Raab gestiftete „Fanny-ElßlerRing“ verliehen. Ihren ersten Auftritt im Haus am Ring hatte Edeltraud Brexner vor mehr als 70 Jahren als Elevin in Margarete Wallmanns Weihnachts­ märchen, 1944 erfolgte ihr Engagement an das Wiener Staatsopernballett. Unter der Ballettchefin Erika Hanka begann von da an der steile Aufstieg der mit brillanter Technik und ausgefeilten Rolleninterpretationen auftrumpfenden Tänzerin. Zu ihren markantesten Rollen zählten zunächst Hauptpartien in Abraxas, Der Mohr von Venedig, Joan von Zarissa und Hotel Sacher. Im klassischen Repertoire beeindruckte sie als Myrtha und Giselle sowie als Odette und Aurora. Lohnende Aufgaben brachten ihr auch die Ären von Dimitrije Parlić (vor allem in Romeo und Julia), Aurel von Milloss und Wazlaw Orlikowsky sowie Ballette von Michail Fokin und von Gastchoreographen wie Yvonne Georgi, Erich Walter und George Balanchine. Die nachhaltigste Wirkung für das Wiener Staatsopernballett erzielte Edeltraud Brexner durch ihre bereits 1962 in der Ballettschule der Wiener Staatsoper begonnene Lehrtätigkeit, die sie – auch als Stellvertretende Leiterin dieser Schule – bis 1979 ausübte. Zum Reigen der Jubilarinnen des Jahres 2007 zählt noch eine Reihe weiterer prominenter ehemaliger Mitglieder des Wiener Staatsopernballetts. Am 24. Mai beging die von 1945 bis 1971 engagierte und seit 1960 im Rang einer 1. Solotänzerin verpflichtete Margaret Bauer ihren 80. Geburtstag. In die Geschichte des Hauses trug sie sich vor allem als Interpretin der Titelrolle in Giselle im Rahmen der Festaufführungen anlässlich der Wiedereröffnung der Staatsoper im November 1955 ein. Zu den weiteren großen Erfolgen der auch in Russland aufgetretenen Ballerina zählte neben ihren Partien in Fokin-Balletten die Kitri/Dulcinea in Rudolf Nurejews Don Quixote. Am 23. Juni beging Lucia Bräuer ihren 85. Geburtstag. Die unter anderem bei ihrem späteren Ehemann, Ballettmeister Willy Fränzl, ausgebildete Künstlerin war von 1939 bis 1967 Mitglied des Wiener Staatsopernballetts. Das ungewöhnlich breite Rollenspektrum dieser Tänzerin reichte von klassischen Aufgaben über komödiantisch gezeichnete Rollen bis zu dramatischen Partien. Darüber hinaus konnte sie ihr pädagogisches Talent als Lehrerin an der Ballettschule der Österreichischen Bundestheater sowie als Trainingsleiterin des Volksopernballetts entfalten. Zuletzt war sie 1995 als Choreographin des Opernballs für das Haus am Ring tätig. Zu der Zeit als die drei genannten Jubilarinnen am Höhepunkt ihrer tänzerischen Laufbahn standen, traten mit Susanne Kirnbauer und Lisl Maar zwei blutjunge Tänzerinnen in das Staatsopernballett ein, die bis zur Mitte der achtziger Jahre als 1. Solotänzerinnen zu den herausragenden Erscheinungen des Ensembles zählen sollten. Auch sie feiern heuer „runde“ Geburtstage: Susanne Kirnbauer wurde am 27. Juli 65, Lisl Maar begeht diesen denkwürdigen Geburtstag am 29. September. Für Susanne Kirnbauer eröffnete sich nach ihrer an künstlerischen Höhepunkten reichen Karriere ein neues Betätigungsfeld: Von 1986 bis 1996 war sie Leiterin des Balletts der Wiener Volksoper, als die sie auch als Choreographin erfolgreich in Erscheinung trat. Lisl Maar beendete 1984 ihre künstlerische Laufbahn, die ihr neben zahlreichen Hauptpartien in herausragenden Produktionen als wichtigste Rollen­ kreation eine Hauptrolle in Nurejews Tancredi bescherte. oz N° 111 © Fotos: Wiener Staatsoper GmbH / Axel Zeininger Der Garant der Emotionen Marco Armiliato dirigiert im September Vorstellungen von Simon Boccanegra und Tosca I ch bin praktisch nie nervös, wenn ich Musik mache. Selbst wenn ich es wollte, es geht nicht. Ich fühle die Verantwortung – das schon –, aber Lampenfieber sicher nicht.“ Den meisten Bühnenschaffenden, egal ob Dirigent, Sänger oder Instrumentalist kann man eine derartige Feststellung nicht wirklich abnehmen, viele von ihnen stehen sogar tausend Tode vor einer Aufführung aus, nur zugeben wollen es die wenigsten. Bei Marco Armiliato sieht die Sache hingegen tatsächlich anders aus. Der junge, energiegeladene Italiener lebt und genießt sichtlich seine Auftritte. Sogar in den mitunter unvermeidlichen Schrecksekunden, wenn zum Beispiel irgendjemand auf der Bühne oder im Orchestergraben einen Einsatz verpasst, behält er einen kühlen Kopf und bringt N° 111 mit wenigen Handzeichen die Angelegenheit wieder in Ordnung. Dass er darüber hinaus nie seine positive Ausstrahlung verliert und alle Beteiligten statt mit herrischen Gesten lieber mit aufmunternden Blicken zu Höchstleistungen animiert, ist geradezu schon zum Markenzeichen Marco Armiliatos geworden. „Man sollte als Dirigent versuchen, egal ob bei Proben oder während einer Vorstellung, mit den Menschen normal und gesittet umzugehen. Es handelt sich ja schließlich nicht um Untergebene und die Zeiten der unnahbaren und angsteinflössenden Maestri à la Toscanini sind meiner Meinung nach sowieso vorbei. Sicher ist der Dirigent der Kopf des Geschehens bei dem die Fäden zusammen laufen. Umso mehr muss er aber eine positive Grundstimmung erzeugen, das Gefühl vermitteln, dass man ihm vertrauen kann, um dadurch ein Ambiente zu schaffen, in dem sich die künstlerischen Fähigkeiten aller ungehindert entwickeln können. Wenn so ein Zustand eintritt, bin ich glücklich.“ Den Beruf des Musikers hatte Marco Armiliato eigentlich genau aus diesem Grund ergriffen: um sich und andere glücklich zu machen und zugleich den „schönsten Job auf dieser Erde“ ausführen zu dürfen. Ursprünglich begann er als Pianist, gab Solo- und Kammermusik­ abende, verdiente sich aber sehr bald als Korrepetitor in diversen Opernhäusern sein Brot und tauchte auf diese Weise in die Welt des Musiktheaters ein. Die Möglichkeit selbst einmal am Pult zu stehen, erhielt er schließlich bei einem von Luigi Alva organisierten Festival in Peru. „Von diesem Engagement haben letztlich beide Seiten profitiert: Alva suchte einen jungen, sehr billigen Dirigenten, den er in mir fand – und ich konnte ausprobieren, ob mir die Zusammenarbeit mit einem Orchester überhaupt zusagt. Glücklicherweise ging alles gut über die Bühne, da wir unter anderem irrsinnig viel Zeit zum Probieren hatten und uns aneinander gewöhnen konnten – es handelte sich übrigens um eine Aufführungsserie von L’elisir d’amore.“ Gegen eine ausreichende Probenzeit hat Marco Armiliato zwar nach wie vor nichts einzuwenden, ist aber inzwischen auch durchaus bereit, kurzfristig für einen erkrankten Kollegen einzuspringen und eine ungeplante Opernvorstellung zu übernehmen. Da Dirigenten mit dieser Einsatzbereitschaft heute rar geworden sind und der Alltag des an sich schon hektischen Musiktheaterbetriebs dadurch sicher nicht erleichtert wurde, ist die Freude groß, wenn gelegentlich doch ein Maestro vom Schlage Marco Armiliatos zur Verfügung steht. „Grundsätzlich ist es besser, wenn man eine Produktion gut kennt. Andererseits ist es wirklich spannend, ungeprobt ins kalte Wasser zu springen, da man auch selber sehr viel dabei lernt. Wichtig ist, dass die einzelnen Schläge noch klarer sind als sonst, um die eigene Intention unmissverständlich mitteilen zu können. Hier an der Wiener Staatsoper ist es deshalb viel leichter, weil das Orchester auf jeden Fall ausgezeichnet spielt. Da reicht die kleinste Andeutung – und schon wird sie umgesetzt.“ Zugute kommt Armiliato die besondere Fähigkeit, die kompliziertesten Harmonien im Kopf abrufen und hören zu können, wodurch er in der Lage ist in Partituren zu lesen, wie andere Menschen in Büchern. Auf diese Weise erlernt er ganze Opern in Hotelzimmern und Flugzeugen, ohne überhaupt ein Klavier oder sonst ein Instrument zur Verfügung zu haben. Noch schneller geht es natürlich beim Auffrischen bereits dirigierter Werke – da reicht oft ein kurzer Blick um sich alles wieder in Erinnerung zu bringen. „Ganz besonders leicht tat ich mir im vergangenen Frühjahr an der Met mit Puccinis Turandot. Ich glaube, dieses Stück kann ich im Schlaf von vorn, von hinten fehlerlos nachpfeifen. Auf jeden Fall fiel der vorgesehene Kollege aus und ich nahm, da ich mich sowieso schon in New York befand, die Anfrage, die Aufführung zu leiten mit größter Freude an – obwohl mich nur mehr zwei Stunden vom Beginn der Vorstellung trennten. Bergs Lulu wäre selbstverständlich weitaus problematischer gewesen.“ Derzeit umfasst das Repertoire Armiliatos, das er an allen großen Bühnen der Welt dirigiert, vor allem italienische und französische Opern, also neben Werken von Bellini, Donizetti und Rossini vor allem Stücke von Puccini, Verdi, Mascagni, Leoncavallo, Massenet oder Giordano. An der Wiener Staatsoper debütierte er bereits vor elf Jahren mit Andrea Chénier und genießt seither am Haus fast schon so etwas wie ein Heimatrecht: Allein im vergangenen Juni leitete er hier Aufführungen von Werther und Andrea Chénier und kehrt nun im September mit Simon Boccanegra und Tosca zurück, zwei Werke, die er weltweit ebenfalls schon oft dirigiert hat – die Tosca sogar schon etliche Male an der Staatsoper. „Puccini ist natürlich auf Grund der zahlreichen Rubati und Allargandi sehr heikel für einen Dirigenten. Es ist beispielsweise viel schwerer bei der Tosca die eigene Interpretation durchzubringen als etwa beim frühen Verdi. Macht man eine PucciniOper, sollte man den einzelnen Sänger schon sehr gut kennen, um abschätzen zu können, wie viel Zeit der Betreffende brauchen wird, um an bestimmten Stellen den jeweils notwendigen Klang zu entwickeln. Anders bei Verdi. Bei seinen früheren Werken bis hin zur Travi­ ata ist es für den Dirigenten sogar vergleichsweise einfach, da er gemeinsam mit dem Orchester sehr oft nur eine begleitende Funktion inne hat. Der Simon Boccanegra hingegen wird für den Maestro schon aufwendiger, vor allem, wenn er die unterschiedlichen atmosphärischen Farbschattierungen dieser Oper herausarbeiten möchte.“ Dass er bislang noch keine deutschsprachigen Werke dirigiert hat, liegt an den (noch) mangelhaften Deutschkenntnissen des ansonsten polyglotten Armiliato: „Gerade bei Wagner und Strauss muss man jedes Wort, ja jede Silbe verstehen, um eine gültige Interpretation zustande zu bringen. Ich spreche zwar italienisch, englisch, spanisch, französisch aber leider nur sehr schlecht deutsch. Aber ich bin am Verbessern. Das Deutschwörterbuch liegt gleich neben den großen Partituren, die ich überall wo ich hinkomme mit mir schleppe. Spätestens wenn ich selbst ein Opernhaus leite – und das ist einer meiner größten Wünsche – sollte es so weit sein! Lohengrin, Elektra, ein bisschen mehr Mozart, wäre schon sehr schön. Aber ich bin ja erst 43 und habe noch ein wenig Zeit. Bis jetzt ist schließlich alles von selbst im richtigen Moment gekommen.“ Was den großen Wunsch, die Leitung eines Opernhauses betrifft, hofft Armiliato auf eine Möglichkeit in seinem Heimatland Italien. Nicht, weil dort die Bedingungen für ihn so ideal wären. Ganz im Gegenteil. Gerade der Niedergang der italienischen Orchesterkultur macht ihn besonders traurig. Die Auflösungen ganzer Klangkörper, die Einsparungspolitik der letzten Regierungen, die fehlende Einsatzbereitschaft der Musiker und das Schwinden der gesellschaftlichen Bedeutung der Gattung Oper in der Bevölkerung haben, seiner Meinung nach, Spuren der qualitativen Verwüstung hinterlassen. „Für die Generation meines Vaters war die Oper noch das Hauptgesprächsthema schlechthin. Heute interessiert die meisten nur mehr die alljährliche Eröffnungspremiere der Scala im Dezember. Und die Musiker selbst zeigen kaum mehr den geringsten Enthusiasmus und sind inzwischen auf einem technischen Niveau angelangt, dass man nur mehr verzweifeln kann. Nur mehr ganz selten gelingt ihnen etwa bei Verdi oder Puccini eine Phrase, bei der ich mir sage: Ja, das können nur die Italiener. Die Herausforderung, zumindest punktuell eine Trendumkehr zu schaffen, macht die Leitung eines italienischen Opernhauses für mich so interessant.“ In puncto Interpretation versucht Marco Armiliato eine allzu puristische Umsetzung der Partituren zu vermeiden. Natürlich berücksichtigt er genauestens die Angaben, die vom jeweiligen Komponisten gemacht wurden, erlaubt aber auf der anderen Seite durchaus auch kleinere nicht notierte Freiheiten, wie die traditionellen hohen Cs, oder den einen oder anderen spontanen Beifall nach einer Arie. „Allzuviel Kitsch ist unerträglich, aber wenn man zu philologisch wird, bleibt jede Emotion auf der Strecke – und durch sie lebt ja die ganze Gattung.“ Andreas Láng Marco Armiliato an der Wiener Staatsoper 2007/2008 Simon Boccanegra: 5., 8., 11., 13. September Tosca: 25., 29. September; 3. Oktober Werther: 5., 8., 11. Jänner Manon: 18., 21., 25. Jänner L’elisir d’amore: 28. Jänner; 2. Februar Cavalleria rusticana/Pagliacci: 17., 20., 23., 27. Februar; 2. März Falstaff: 18., 21., 24., 27., 30. Mai La forza del destino: 13., 16., 20. Juni Don Carlo: 15., 18., 23., 27. Juni N° 111 repertoire > 4., 22., 26. September im September 2007 Il barbiere di Siviglia Gioachino Rossinis Meisterwerk Il barbiere di Siviglia ist – seit seiner Uraufführung im Jahr 1816 in Rom – eines der unterhaltsamsten Werke des Musiktheaters überhaupt: Das Werben des Grafen Almaviva um Rosina, die entsprechenden Vereitlungsversuche ihres Vormundes Bartolo und natürlich Figaros pfiffiges Ränkewerk sorgen stets für beste Stimmung im Zuschauerraum. Nicht zuletzt, da die Wiener Staatsoper mit Günther Rennerts unvergänglicher Inszenierung über einen mehr als bewährten Regieklassiker verfügt. Unter der musikalischen Leitung von Stefan Soltesz sind in der September-Serie zwei Rosinas zu erleben: Michaela Selinger (die ihr Rollendebüt feiert) und Silvia Tro Santafé, eine der weltweit führenden Interpretinnen dieser Partie. An ihrer Seite Antonino Siragusa als Almaviva, Adrian Eröd als Figaro – und natürlich KS Alfred Šramek als Doktor Bartolo. > 5., 8., 11., 13. September Simon Boccanegra Intrige, Verwicklungen, Liebe – und ein tragischer Herrscher, der vom Malstrom der Verschwörungen mitgerissen wird: Simon Boccanegra gehört zu den bewegendsten Kompositionen, die Verdi geschaffen hat. Von Kennern als eine der zentralen Werke ihrer Zeit anerkannt, bringt die 1881 (in zweiter Fassung) an der Scala uraufgeführte Oper den Konflikt zwischen Liebe und Macht in den Mittelpunkt. Boccanegra, der als ehemaliger Pirat mit Hilfe des fragwürdigen Paolo Doge wird, fällt zuletzt durch eben diesen Gefolgsmann, dem er seine Tochter Amelia verweigert. Doch gelingt Boccanegra zumindest die Aussöhnung mit seinem Gegner, dem Patrizier Fiesco. In Peter Steins gelungener Ästhetik geben KS Thomas Hampson und KS Ferruccio Furlanetto die Gegenspieler Boccanegra und Fiesco (Bild), Krassimira Stoyanova singt die Amelia, Fabio Sartori den Gabriele. Es dirigiert Marco Armiliato. > 6., 10., 14., 18. September Carmen Georges Bizets Carmen bedarf kaum einer weiteren Erklärung – gehört die Oper doch zu den bekanntesten im internationalen Repertoire! Dieses letzte Werk des Komponisten basiert auf einer Novelle von Prosper Mérimée, wurde 1875 in Paris uraufgeführt und sorgt seither für den anhaltenden Weltruhm Bizets. Im Zentrum der Handlung steht die schöne wie eigenwillige Carmen, die im Halbdunkel des Schmuggler-Milieus den Sergeanten Don José erobert. Ihren unbeugsamen Freiheitsdrang, der sie aus seinen Armen in jene des Stierkämpfers Escamillo treibt, bezahlt sie jedoch mit dem Leben. Viermal steht das Werk im September unter der Leitung von Alan Gilbert, der mit diesem Dirigat sein Hausdebüt gibt, am Spielplan der Wiener Staatsoper: Neil Shicoff verkörpert den Don José, Nadia Krasteva die Carmen. Genia Kühmeier debütiert als Micaëla, Raymond Aceto singt den Escamillo. > 7., 9. September Die Zauberflöte Freimaureroper oder Märchenspiel? Antike Weisheit oder Wiener Vorstadtdenken? Mozarts Zauberflöte lässt viele Deutungen zu, erlaubt zahlreiche Wege der Interpretation. Die Suche Taminos nach Pamina, aber auch nach geistiger Erleuchtung steht im Kontrast zu jener des Papageno, der sich weitaus weniger hehre Ziele steckt. Mozart und sein Librettist Schikaneder haben jedenfalls ein Werk geschaffen, das von Beginn an vom Publikum angenommen, von den Künstler geschätzt wurde. An der Staatsoper wird die Inszenierung Marco Arturo Marellis sowohl der ästhetischen, der intellektuellen, aber auch der unterhaltsamen Ebene des Werkes gerecht. In der Rolle des Tamino gibt der deutsche Tenor Christoph Strehl sein Hausdebüt, als Pamina ist Laura Tatulescu zu erleben. Weiters: Wolfgang Bankl (Papageno), Ain Anger (Sarastro) und Jane Archibald (Königin der Nacht). 10 N° 111 > 12., 16., 20. September Werther Es war interessanterweise ein französischer Komponist, der den berühmten Goethe-Roman Die Leiden des jungen Werthers am erfolgreichsten in Musik setzte: Jules Massenet. Da die Pariser Opéra-Comique kein Interesse an dem Werk zeigte, hatte die Wiener Hofoper 1892 das Glück, die Komposition aus der Taufe heben zu dürfen. Von hier trat sie ihren Siegeszug um die Welt an. Zumindest in Grundzügen ist die Handlung jener von Goethe nachgezeichnet: Der schwärmerische Werther verliebt sich in Charlotte, die jedoch bereits mit Albert verlobt ist. Und obgleich auch sie Werther liebt, fehlt es ihr an Entschlusskraft, ihre Verlobung zu lösen. Es kommt zur Katastrophe: Werther erschießt sich. In ausgezeichneter Besetzung ist das Werk im September dreimal zu sehen: Elīna Garanča singt die Charlotte, KS Giuseppe Sabbatini die Titelfigur, Adrian Eröd den Albert (Bild). > 15., 19., 23., 27. September I puritani Bereits die Uraufführung der Oper in ihrer Pariser Fassung erntete einen ungemeinen Publikumszuspruch, nur kurze Zeit später wurde der Komponist Vincenzo Bellini zum Ritter der Ehrenlegion ernannt. I puritani, die tragische Geschichte der Elvira, die aus Verzweiflung über ihren vermeintlich untreuen Liebhaber den Verstand verliert, ist im England des 16. Jahrhunderts, in der Fehdezeit zwischen Oliver Cromwell und dem Königshaus angesiedelt. Die einzigartige KS Edita Gruberova gestaltet im September an allen vier Vorstellungsterminen der Oper die herausfordernde Rolle der Elvira, die zwischen Wahn und Wirklichkeit strandet. An ihrer Seite singt José Bros den zwischen Politik und Liebe schwankenden Lord Arturo Talbo. Als Sir Riccardo und Sir Giorgio sind die Hausdebütanten Gabriele Viviani und Vitalij Kowaljow zu erleben, Friedrich Haider übernimmt die musikalische Leitung der Aufführungsserie. > 25., 29. September Tosca Rom, im Jahr 1800: Der ehemalige republikanische Konsul Angelotti ist auf der Flucht. In der Kirche San Andrea della Valle trifft er auf den Maler Cavaradossi, einem seiner Anhänger, der ihn versteckt. Als der blutrünstige Polizeichef Scarpia den Maler verhaftet, foltert und schließlich zum Tode verurteilt, steht dessen Geliebte, Floria Tosca vor der grausamen Wahl. Nur wenn sie sich dem lüsternen Baron Scarpia hingibt, lässt er Cavaradossi am Leben. Zum Schein geht sie auf den Handel ein – und tötet den Polizeichef. Doch er hat sie betrogen: Cavaradossi wird hingerichtet, Tosca stürzt sich verzweifelt von den Zinnen der Engelsburg. Puccinis veristische Oper, die zu den berühmtesten Werken der Musikgeschichte gehört, kommt im September zweimal zur Aufführung: mit Neil Shicoff als Cavaradossi, Norma Fantini als Tosca und Albert Dohmen als Scarpia. > 15., 16., 29. September sowie weitere geschlossene Schulvorstellungen Die Omama im Apfelbaum Wer kennt ihn nicht – Mira Lobes Kinderbuchklassiker Die Omama im Apfelbaum? Die Komponistin Elisabeth Naske und Theresita Colloredo (Libretto) haben gemeinsam im Auftrag der Staatsoper aus dem hinreißenden Buch eine ebenso hinreißende Kinderoper geschaffen, die im April dieses Jahres im mobilkom austria Kinderopernzelt mit großem Erfolg uraufgeführt wurde. Andi, der sich nichts sehnlicher wünscht als eine Omama, erschafft sie sich mithilfe seiner Fantasie. Gemeinsam wird eine wilde Spritztour mit dem Auto unternommen, ein bunter und unterhaltsamer Ausflug in den Prater gemacht, eine spannende Reise nach Indien geplant. Doch zuletzt, als die hilfsbedürftige Frau Fink in der Nachbarschaft einzieht, kommt alles anders als erwartet... Fünf Monate nach der Uraufführung bringt die Staatsoper die fröhliche Kinderoper nun zur Wiederaufnahme. N° 111 11 Blickpunkt Nach ihrer umjubelten Lucia di Lammer­ moor-Serie im vergangenen Mai kehrt nun KS Edita Gruberova für vier Vorstellungen als Elvira in Vincenzo Bellinis I puritani zurück auf die Staatsopernbühne. Die immens anspruchsvolle Partie hatte die Künstlerin im Haus am Ring zuletzt im März 2006 verkörpert. Freuen darf sich das Wiener Publikum außerdem auf eine konzertante Aufführungsreihe von Bellinis Norma im kommenden November/Dezember, bei der KS Edita Gruberova wiederum die Titelpartie singen wird. In gleich zwei unterschiedlichen Rollen ist KS Neil Shicoff im September an der Wiener Staatsoper zu erleben. Zum einen singt er viermal den unglücklich Liebenden Don José in Georges Bizets Carmen, zum anderen leiht er dem Maler und Revolutionär Mario Cavaradossi in Puccinis Tosca seine Stimme. Bei der in wenigen Wochen stattfindenden Premiere von Peter Iljitsch Tschaikowskis Pique Dame wird er unter der Leitung von Seiji Ozawa und in der Inszenierung von Vera Nemirova den Hermann verkörpern. Wie schon bei der Premiere vor fünf Jahren singen KS Thomas Hampson und das frischgebackene Staatsopern-Ehrenmitglied KS Ferruccio Furlanetto im September die beiden Gegenspieler Fiesco und Boccanegra in Giuseppe Verdis Simon Boccanegra. Furlanetto wird außerdem im Dezember die Titelpartie in der Boris Godunow-Produktion geben, die im vergangenen Mai Premiere hatte. Hampson kehrt dann im Juni als Marquis von Posa in der italienischen Version von Verdis Don Carlo an das Haus am Ring zurück. Die Omama ist wieder © Fotos: Wiener Staatsoper GmbH / Axel Zeininger im Apfelbaum! Die erfolgreiche Kinderoper wird wieder aufgenommen Z ahlreiche ausverkaufte Vorstellungen seit der Weltpremiere am 15. April 2007, strahlende Kinderaugen, ein begeistertes junges Publikum: Die Omama im Apfelbaum gehört zu den Rennern im mobilkom austria Kinderopernzelt auf der Dachterrasse der Staatsoper. Das erfolgreiche Gespann Elisabeth Naske und Theresita Colloredo, das für Komposition und Libretto des Werks verantwortlich zeichnet, hat das beliebte Kinderbuch Mira Lobes in eine unterhaltsame, schwungvolle Opernform gebracht. Die liebenswerte Geschichte um den wohlbehüteten Andi, der sich nach einer Großmutter sehnt und sich kurzerhand eine mit seiner Fantasie herbeizaubert, ist im Kinderbuch wie in der Oper entzückend. In Rebecca Scheiners Inszenierung sind die Abenteuer- 12 N° 111 reisen, die Andi im Apfelbaum mit seiner Omama erlebt, federleicht, farbenfroh und unterhaltsam. Zahlreiche witzige Figuren finden sich zwischen mütterlichem Rechtschreibdiktat und dem strengem Verkehrspolizisten! Und was mit einem Wunsch nach einer Großmutter begann, endet mit gleich zwei Omamas: einer lebhaften, erdachten im Apfelbaum und einer realen im Nachbarhaus! Kein Wunder, dass die Kritiken nach der heftig beklatschten Uraufführung das heitere (und doch auch ernsthafte!) Stück mit großer Zustimmung annahmen. „Das Konzept der Kinderoper auf dem Dach der Wiener Staatsoper funktioniert prächtig“, befand etwa Rainer Elstner in der Wiener Zeitung, „Eine Kinderoper wie sie sein soll: Kurzweilig und bunt“, meinte Susanne Lintl im Kurier. Und Karl Löbl zu den Ausstattern Marion Hofstetter und Uta Knittel: „Sie beweisen, dass mit Fantasie auf der winzigen Bühne eine ganze Kinderwelt Platz hat.“ Nun wird das erfolgreiche Auftragswerk der Wiener Staatsoper im mobilkom austria Kinderopernzelt am 15. September wiederaufgenommen. Termine: 15., 16., 29. September 7., 13., 14. Oktober sowie weitere geschlossene Schulvorstellungen © Foto: Wiener Staatsoper GmbH / Axel Zeininger aber nicht mit so einer falsch verstandenen Arroganz wie Giovanni, sondern aus einer inneren Überzeugung heraus. Im Grunde müsste sie allen im Publikum ja sympathischer sein als Giovanni. Die Ausdruckskraft der Musik S eit ihrem Staatsopern-Debüt als Fenena in Verdis Nabucco vor fünf Jahren zählt die junge aufstrebende bulgarische Mezzosopranistin Nadia Krasteva zu den wichtigsten Stützen des Ensembles. Unter den zahlreichen Partien, in denen das Wiener Publikum im Haus am Ring sie erleben durfte, finden sich so bedeutende wie Giulietta in Les Contes d’Hoffmann, Adalgisa in Norma, Léonor in La Favorite, Maria Gesualdo in Gesualdo, Eboli in der französischen Version von Verdis Don Carlos oder zuletzt, im vergangenen Juni, die Marina Mnischek in der Premierenproduktion des Boris Godunow. Nun singt sie im September wieder die Titelpartie in Bizets Carmen. pro:log: 2004 haben Sie die Carmen bereits erfolgreich an der Wiener Staatsoper verkörpert. Wie sieht dieser für Sie doch denkwürdige Auftritt in Ihrer persönlichen Rückschau aus? Nadia Krasteva: Ich weiß noch, dass ich furchtbar nervös war. Ich, die unbekannte Krasteva musste nämlich die fünfte Vorstellung einer Aufführungsserie singen, bei der die ersten vier Abende niemand Geringere als Agnes Baltsa bestritten hatte. Also stand ich jedes Mal auf der Seitenbühne und versuchte mir einerseits die Regie einzuprägen und andererseits manches von der Baltsa abzuschauen. Am vierten Abend hatte ich schon nach wenigen Minuten eine furchtbare Spannung im Bauch, da ich wusste, dass ich am darauffolgenden Termin selbst auf der Bühne stehen würde. Aber schließlich ist doch alles gut ausgegangen. p: Die Figur der Carmen wird oft mit jener des Don Giovanni verglichen. Es gibt aber einen we­ sentlichen Unterschied: Giovanni bleibt bis zum Schluss ein Sympathieträger, Carmens Entschluss José fallen zu lassen, stößt im Allgemeinen auf we­ niger Gegenliebe. Warum? NK: Vielleicht weil die Persönlichkeit des Don José, vor allem im letzten Duett, sehr an das Mitleid der Zuschauer appelliert. Man will nicht akzeptieren, dass Carmen diesen armen Menschen, der alles für sie tun würde, zurückweist. Ich für meinen Teil verstehe aber beide Seiten. Was soll Carmen machen? Wie soll sie das Gefühl der Liebe zurückzaubern, wenn es einmal dahin ist? Liebe lässt sich ja nicht befehlen. Und im Gegensatz zu einer kompromissbereiten Frau, kann sie keine Eingeständnisse machen. Also stirbt sie lieber, p: Wenn Sie auf der Bühne stehen, überzeugen Sie sowohl sängerisch wie darstellerisch. Wollten Sie immer schon Sängerin werden, oder gab es eine Phase, in der Sie zum Schauspiel wollten? NK: Ich habe einmal irgendwo gelesen, dass die Musik genau dort anfängt, wo die Sprache aufhört. Und das stimmt. Die Ausdruckskraft der Musik ist mit nichts zu vergleichen, in ihr steckt etwas Geheimnisvoll-Mystisches, das den Menschen auf so wunderbare Weise ergreifen kann, wie keine andere Kunstform. Nein, ich wollte nie nur Schauspielerin werden, sondern immer schon Sängerin. p: Sie haben gesagt, dass Sie sich von der Baltsa inspirieren ließen. Sie orientieren sich gelegentlich also auch an anderen Sängern? NK: Das mit der Baltsa war ein Sonderfall. Ich wollte nicht, dass jemand sagt, die Krasteva ist schlechter, also habe ich mir ihre guten Ideen aneignen wollen. Normalerweise mache ich so etwas nicht. Natürlich höre ich mir aus purem Interesse Kollegen an, aber nicht mit dem Ziel etwas nachzuahmen. Im Gegenteil. Wenn ich mir eine Rolle erarbeite, sind die einzelnen Schritte immer gleich: Zuerst frage ich mich, was der Komponist eigentlich sagen wollte. Dann erwecke ich jene Farben in mir, die zum Spektrum der darzustellenden Figur passen. Zuletzt versuche ich die Partie mit den Gefühlen aufzuladen, die ich transportieren will. Das ist das Schwerste und gelingt beim ersten Mal nie so, wie ich will. Wenn aber nach den Vorstellungen Zuschauer zum Bühneneingang kommen und mir versichern, dass sie von meiner Darstellung ergriffen waren, habe ich das mir selbst gesteckte Ziel ein bisschen erreicht. al Nadia Krasteva wichtige Partien an der Wiener Staatsoper 2007/2008 Carmen / Carmen: 6., 10., 14., 18. September Polina / Pique Dame: 28. Oktober, 1., 5., 9., 13., 17. November; 22., 26., 30. Juni Ulrica / Un ballo in maschera: 12., 15., 19. November Preziosilla / La forza del destino: 1., 5., 8., 12., 15., 19. März; 6., 9. Juni 2008 Eboli / Don Carlos: 19., 24., 28. Juni 2008 N° 111 13 Debüts an der Wiener Staatsoper: Carmen 6. September 2007 Alan Gilbert, Dirigent Zemlinskys Der Kreidekreis. Mit Bizets Carmen gibt der Dirigent am 6. September sein Debüt an der Wiener Staatsoper. Die Zauberflöte 7. September 2007 Christoph Strehl, Tamino Claudio Abbado, als Eginhard in Schuberts Fierrabras, als Valère/Tacmas in Les Indes Ga­ lantes und als Belfiore in La finta giardiniera in Zürich zu hören. Im Dezember 2006 gab er als Tamino sein Debüt an der New Yorker Metropolitan Opera. Weitere Projekte umfassen u.a. Jaquino (Fidelio), Alfred (Fledermaus), Don Ottavio (Don Giovanni) und Lenski (Eugen Onegin). Kürzlich ist eine CD-Einspielung der Zauberflöte (unter Claudio Abbado) erschienen. Als DVD-Produktionen mit dem Tenor sind Les Indes Galantes, Die Meistersin­ ger von Nürnberg und Fidelio erschienen. Dem Publikum der Wiener Staatsoper stellt er sich am 7. September als Tamino in Mozarts Zauberflöte vor. Die Zauberflöte 7. September 2007 Markus Eiche, Sprecher, 2. Priester Der in New York geborene und aufgewachsene Dirigent genoss seine erste musikalische Ausbildung bei seinen Eltern – beide Geiger des New York Philharmonic Orchestras – bevor er in Harvard, am Curtis Institute und an der Juilliard School seine Studien aufnahm. Seine musikalische Laufbahn begann er vorerst als Geiger beim Philadelphia Orchestra. Im Laufe seiner Karriere wurde er erster Musikdirektor in der Geschichte der Santa Fe Opera, Chefdirigent des Stockholm Orchestras, Erster Gastdirigent des Hamburger NDR Symphonie Orchesters. Außerdem arbeitet er regelmäßig mit wichtigen internationalen Klangkörpern zusammen, wie dem Los Angeles und New York Philharmonic, dessen designierter Musikdirektor er ist, dem Chicago, San Francisco, Boston, Toronto Symphony Orchestra sowie dem Cleveland und Philadelphia Orchestra. In Europa dirigiert er unter anderem das Königliche Concertgebouw Orchestra, Orchestre Philharmonique de Radio France, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks oder das Mahler Chamber Orchester. Als Operndirigent war er unter anderem an der Zürcher und an der Los Angeles Opera tätig und leitete etwa Vorstellungen von Puccinis Turandot, Humperdincks Hänsel und Gretel, Bizets Carmen, Thomas Adès’ The Tempest oder 14 N° 111 Christoph Strehl wurde in Lübeck geboren, wo er als Knabensopran im Chor des renommierten Lübecker Sing- und Spielkreises die Musik von Schütz bis Distler kennen lernte. Seinem Berufswunsch folgend studierte er nach der Matura an der Folkwang-Hochschule in Essen Gesang. Nach Anfängerjahren an verschiedenen deutschen Bühnen wurde er an das Zürcher Opernhaus engagiert. Von dort begann er seine internationale Karriere. Nach Gastspielen in München, Dresden, Hamburg, Berlin, Köln, Düsseldorf, Frankfurt, BadenBaden folgten Einladungen nach Paris (Opéra Garnier), Venedig (Teatro Malibran), Helsinki sowie schließlich zu den Salzburger Festspielen, wobei ihn die Zusammenarbeit mit den Dirigenten Nikolaus Harnoncourt, William Christie, Franz Welser-Möst, Adam Fischer und Marc Minkowski, sowie den Regisseuren Jürgen Flimm, Martin Kusej, David MouchtarSamorai, Claus Guth, Christof Loy und Nikolaus Lehnhoff besonders prägte. Christoph Strehl war zuletzt als Don Ferrando in Così fan tutte bzw. Belmonte (Entführung aus dem Serail) bei den Salzburger Festspielen, als Tamino in der Zauberflöte in Ferrara unter Der Bariton studierte in Karlsruhe und Stutt­ gart. Gastspiele führten ihn u.a. an die Mailänder Scala, die Nederlandse Opera, die Semperoper, die Komische Oper Berlin, die Berliner Staatsoper, nach Stuttgart, Prag und zu den Salzburger und Bayreuther Festspielen. Am Gran Teatre del Liceu in Barcelona gastierte er als Conte Almaviva (Le nozze di Figaro), Jeletzki (Pique Dame), Ned Keene (Peter Gri­ mes) sowie Fritz/Frank (Die tote Stadt). Die Vielseitigkeit des Künstlers spiegelt sich auch in seinem umfangreichen Konzertrepertoire wider. Erfolgreich war er außerdem als Wolf- ram (Tannhäuser) am Gran Teatre del Liceu sowie am Nationaltheater Mannheim in den Titelpartien in Wozzeck und Don Giovanni sowie als Conte Almaviva, Marcello (La Bohème), Papageno (Die Zauberflöte), Guglielmo (Così fan tutte), Paolo (Simon Boccane­ gra), Heerrufer (Lohengrin) und Sharpless (Madama Butterfly). Ab der Saison 2007/08 ist Markus Eiche Mitglied der Wiener Staatsoper und wird hier am 7. September als Sprecher/2. Priester in der Zauberflöte debütieren. Die Zauberflöte 7. September 2007 Roxana Constantinescu, 2. Dame Die aus Bukarest stammende Mezzosopranistin studierte zunächst an der Rumänischen Nationaluniversität für Musik, später an der Hochschule für darstellende Kunst in Wien sowie an der Hochschule für Musik und Theater in München. Nach ersten Erfolgen bei rumänischen wie österreichischen Wettbewerben erhielt sie Auszeichnungen beim Tito Schipa Wettbewerb in Italien, beim Concours de Chant Verviers in Belgien sowie beim renommierten ARD-Wettbewerb in München. Ihr Operndebüt gab Roxana Constantinescu als Lola (Cavalleria rusticana) in Bukarest. Es folgten Engagements in Deutschland und Österreich als Dorabella (Così fan tutte), Isabella (L’Italiana in Algeri), Prinz Orlofsky (Die Fle­ dermaus) und Hermia (A Midsummer Night’s Dream). 2005 war sie in Lecce als Angelina (La Cenerentola) und bei den Tiroler Festspielen als Rosina (Il barbiere di Siviglia) zu hören. 2006 trat die Künstlerin als Ramiro (La finta giardiniera) an der Bayerischen Theaterakademie auf und sang die Partie des Holofer- nes (Juditha triumphans) am Bayerischen Staatsschauspiel. Heuer übernahm Roxana Constantinescu kurzfristig die Rolle der Rosina in einer Neuproduktion der Kölner Oper. Die Mezzosopranistin hat bisher mit Dirigenten wie Gerd Albrecht und Helmuth Rilling zusammen gearbeitet und sich ein umfassendes Konzertrepertoire angeeignet. Am 7. September stellt sich Roxana Constantinescu, die ab Beginn dieser Spielzeit Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper ist, als 2. Dame in Wolfgang Amadeus Mozarts Zauberflöte dem Publikum dieses Hauses vor. zertanten Aufführung von La Bohème auf der Bühne. Geplant ist in der aktuellen Spielzeit neben anderen Projekten ein Wotan an der Los Angeles Opera. An der Wiener Staatsoper wird Vitalij Kowaljow seinen ersten Auftritt am 15. September mit der Rolle des Giorgio in I puri­ tani absolvieren. i puritani 15. September 2007 Gabriele Viviani, Sir Riccardo Forth i puritani 15. September 2007 Vitalij Kowaljow, Sir Giorgio Der junge ukrainische Bassist Vitalij Kowaljow studierte u. a. in Deutschland und der Schweiz und wurde 1999 beim Operalia-Gesangswettbewerb ausgezeichnet. Seither erhielt er Engagements an zahlreiche wichtige Theater, wie an die New Yorker Metropolitan Opera, an die Opernhäuser in San Francisco, Washington, Los Angeles, Colorado, Philadelphia, sowie an die Bayerische Staatsoper, die Arena di Verona, die Bastille Opéra in Paris und an das New National Theatre Tokyo. Unter den mehr als 40 Rollen, die zu seinem Repertoire zählen, finden sich wichtige Verdi-Partien wie der Philipp in Don Carlo, der Fiesco in Simon Boccanegra, der Banquo in Macbeth, Zaccaria in Nabucco oder der Ramfis in Aida. Weiters sang er den Pimen in Boris Godunow, den Sarastro in der Zauberflöte, den Kaspar im Freischütz, den Mephistopheles im Faust sowie den Gremin in Eugen Onegin. Gemeinsam mit Anna Netrebko und Rolando Villazón stand er in einer kon- Gabriele Viviani wurde in Lucca in Italien geboren. Er studierte Gesang bei Graziano Polidori sowie am Konservatorium seiner Heimatstadt. Er gewann unter anderem Preise beim Teatro Lirico di Cagliari Mozart-Wettbewerb, beim Cascina Lirica-Wettbewerb und beim Toti dal Monte-Wettbewerb in Treviso. Gabriele Viviani gab sein Operndebüt als Valentin in Faust unter der Leitung von Peter Maag. Weiters sang er den Belcore in L’elisir d’amore, den Malatesta in Don Pasquale, den Marcello in La Bohème, den Germont in La traviata, den Sharpless in Madama Butterfly, Paolo in Simon Boccanegra, Gugliemo Wolf in Le villi, Graf Luna in Il trovatore sowie den Enrico in Lucia di Lammermoor. Engagements erhielt er nach Rom, Palermo, Tokio, an das Teatro Carlo Felice in Genua, das Teatro Comunale di Bologna, das Teatro Comunale in Cagliari oder an die Mailänder Scala sowie an die Arena di Verona, nach Hamburg, San Francisco, Turin, Chicago, Paris und an das Royal Opera House Covent Garden in London. An der Wiener Staatsoper ist Gabriele Viviani als Riccardo Forth in Bellinis I puritani am 15. September erstmals zu hören. N° 111 15 © Foto: unbezeichnet Charakterfach: sonnig Silvia Tro Santafé singt die Rosina in Rossinis Barbier D em Wiener Publikum ist Silvia Tro Santafé nicht unbekannt. Als Rosina stand sie in Il barbiere di Siviglia bereits einige Male auf der Bühne der Staatsoper. Nun, fünf Jahre nach ihrem Debüt im Haus am Ring ist sie wieder in dieser Partie zu erleben. Rossinis Rosina und Silvia Tro Santafé: das ist eine Kombination, die weltweit mit Publikumsjubel bedacht wird und in unzähligen Produktionen und Inszenierungen an den wichtigsten Opernhäusern immer wieder mitreißt. Doch selbst nach so vielen Aufführungen findet sie immer noch großen Gefallen an der Rolle. „Jedesmal entdecke ich neue Nuancen, entwickle die Figur weiter. Und jedesmal versuche ich meine beste Rosina zu geben – und ich glaube auch, dass sie bei jeder Vorstellung besser wird!“ Ein Grund für den 16 N° 111 Erfolg, den Santafé mit der Figur hat, liegt wohl auch in der Verwandtschaft der Charaktere. „Für mich ist Rosina eine starke Persönlichkeit, die genau weiß, wie sie es anstellen muss, ihren Geliebten zu bekommen. Sie ist eine spanische Figur – was mir als Spanierin besonders liegt! Und da ich ein sonniger Charakter bin, liebe ich es, eine solch lebhafte Rolle aus dem heiteren Repertoire zu singen.“ Wobei Tro Santafé jedoch großen Wert darauf legt, auch völlig anders geartete Partien zu gestalten. „Mir gefällt die Mischung aus beidem, aus komisch und tragisch. Also neben einer Isabella in Italiana in Algeri oder einer Cenerentola auch eine Charlotte in Werther oder eine Adalgisa in Norma. Ihr Repertoire hat sie breit angelegt: Nach ihrem Debüt als Lucilla in La scala di seta beim Rossini-Festival in Pesaro im Jahr 1992 hat sich die Mezzosopranistin neben den bereits genannten Rollen auch Partien wie die Zerlina oder Despina, den Cherubino oder Sesto sowie zahlreiche Barock-Rollen erarbeitet. Ebenso lang auch die Liste der klingenden Dirigentennamen und Opernhäuser, die in ihrem Lebenslauf aufscheinen. Doch wie fing alles an? Seit frühester Jugend ist der Berufswunsch Sängerin bei Silvia Tro Santfé vorherrschend, kommt sie doch aus einer musikalischen Familie. Schon ihre Mutter, die den Weg der Tochter unterstützte, wäre gerne auf der Bühne gestanden. Mit sechs sang Tro Santafé im Kinderchor, mit neun lernte sie Klavier, später folgte das Gesangsstudium am Konservatorium ihrer Heimatstadt in Valencia und an der Juilliard School in New York. Und es kamen Meisterklassen dazu: bei Montserrat Caballé, Walter Berry, Carlo Bergonzi. „Berry war ein echter Darsteller, er konnte einen motivieren und die Freude am Beruf des Sängers vermitteln. Und ich lernte bei ihm, wie wichtig eine genaue Deklamation ist, wie man korrekt artikuliert. Bergonzi hingegen vermittelte die richtige Atemtechnik und er zeigte einem, wie man lange Phrasen bringt, wie man singt, ohne zu rasch zu ermüden.“ Auch eine Reihe von Sprachen standen am Studienplan der Mezzosopranistin: Englisch, französisch, italienisch, deutsch. Schließlich, so erläutert sie, ist es wesentlich auch zu verstehen, was man singt: „Gerade beim deutschen Lied, das ich sehr liebe, sind mir Inhalt und die richtige Aussprache wichtig!“ Großen Wert legt die Sängerin auf die Musik ihrer Heimat. So hat sie eine CD mit spanischen Liedern aufgenommen und schätzt die Zarzuela. Doch zu einer Zarzuela-Bühnenproduktion ist es noch nie gekommen. „Als ich studierte, nahm man sie noch nicht so ernst. Und später, als sie wieder an Bedeutung gewann, ging es sich in meinem Kalender nie aus. Aber sie wird kommen!“ Die nächsten Jahre enthalten ein großes Arbeitspensum: es folgen Produktionen von Itali­ ana in Algeri, Barbiere di Siviglia, Werther, Roberto Devereux, Cenerentola, Clemenza di Tito – sowie ihre erste Carmen. Und auch ein Rosenkavalier- Octavian ist im Gespräch. „Aber da muss ich mit einem Wiener Pianisten üben“, lacht Tro Santafé. „Um den richtigen Dialekt hinzubekommen!“ Silvia Tro Santafé an der Wiener Staatsoper 2007/2008 Rosina / Il barbiere di Siviglia 22., 26. September © Foto: unbezeichnet Wagner sind die Favoriten. So erfreuen sich etwa Die Zauberflöte, Le nozze di Figaro, Die Meistersinger von Nürnberg, La traviata, Don Carlo, Madama Butterfly und Tosca besonderer Publikumsgunst. Auf ständig hohem Niveau Atsuko Toyama, Präsidentin des New National Theatre Tokyo, im Gespräch pro:log:1997 kam es zur Gründung des New National Theatre Tokyo (NNTh). In wel­ chem kulturellen Umfeld entstand dieser Thea­ terbau? Was war der Auslöser? Atsuko Toyama: Das japanische Opernleben beschränkte sich bis zur Eröffnung unseres Theaters ausschließlich auf privat organisierte Veranstaltungen von Opernvereinen sowie auf Gastspiele aus dem Ausland. Das hat zu einem wachsenden öffentlichen Bedürfnis nach einem eigenständigen japanischen Opernhaus – und in Folge zur Errichtung des NNTh geführt. p: Zehn Jahre später: Welche Position hat das NNTh in der japanischen Opern- und Thea­ terlandschaft erobern können? AT: Alle in Japan neu entwickelten Gattungen der Bühnenkunst vereinigen sich in unserem Theater unter einem Dach. Neben der Oper also auch das Ballett, der moderne Tanz sowie das Sprechtheater nach europäischem Vorbild. Wir verstehen uns als eine zentrale Kulturstätte, die dem japanischen Volk die genannten Kunstgattungen auf stän- dig hohem Niveau präsentiert. Unsere Produktionen sollen aber nicht nur einen Genuss- und Unterhaltungswert haben: Mit Studioprogrammen wird auch der Nachwuchs gefördert, spezielle Angebote für junges Publikum dienen der Kulturvermittlung. p: Ein so großer Kunsttanker muss gelenkt werden. Worin genau bestehen Ihre Aufgaben als Präsidentin? AT: Ich bin mittelfristig und langfristig für den Betriebsplan, für das gesamte Budget, für die Verwaltung, das Marketing sowie für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Diese Funktionen bedeuten zusammengenommen also eine Verantwortlichkeit für den gesamten Theaterbetrieb. p: Haben sich in den ersten zehn Jahren Vor­ lieben Ihres Publikums herauskristallisiert? Sind bereits Trends zu erkennen? AT: In der Musik- und Opernliebe unterscheidet sich das japanische Publikum nicht von den Trends der internationalen Opernszene. Mozart, Verdi, Puccini und p: Und auf welche Produktionen sind Sie per­ sönlich besonders stolz? AT: Von besonderem Rang waren nach meiner Einschätzung die unter meiner Leitung ab April 2006 gespielten Produktionen von Le nozze di Figaro (Regie: Andreas Homoki), Andrea Chénier (Philipp Arlaud), Don Carlo (Marco Arturo Marelli), Der fliegende Hol­ länder (Matthias von Stegmann), Madama Butterfly (Tamiya Kuriyama) und als glanzvoller Abschluss der Saison 2006 / 2007 Der Rosenkavalier (Jonathan Miller). p: Nun gibt es immer wieder Bestrebungen, neben dem internationalen Repertoire auch heimische Komponisten und Werke zu fördern. Gibt es in Ihrem Programm eine besondere „ja­ panische“ Note? AT: Pro Saison spielen wir in der Regel ein Werk eines japanischen Komponisten. Etwa: Yuzuru von Dan Ikuma oder Tenshu Mono­ gartari von Shuko Mizuno – beides Werke, die Stoffe aus dem klassischen japanischen Roman verarbeiten. Wir vergeben aber auch Auftragswerke, so wurden etwa die Opern Schuld und Sühne nach Dostojewskij von Kazuko Hara und Aien von Minoru Miki von uns beauftragt und produziert. ol Das New National Theatre Tokyo (NNTh) wurde 1997 eröffnet und bietet gleich drei Theaterräume unter einem Dach: neben dem „Opera Palace“, das über 1.800 Plätze verfügt, gibt es ein „Play House“ mit rund 1.000 Plätzen sowie das „Pit“ mit 450 Sitzen. Entsprechend weit ist auch das künstlerische Betätigungsfeld: Oper, klassisches Ballett, moderner Tanz und Schauspiel finden ihren Platz. Finanziert wird der Betrieb zu 60 Prozent durch den japanischen Staat, die Eigendeckung liegt bei 30 Prozent, der Rest wird durch Sponsorgelder aufgebracht. Das NNTh ist derzeit ein Stagionebetrieb und verfügt über kein festes Sängerensemble, zwei Orchester werden wechselweise engagiert. Geleitet wird der NNThKulturkomplex von Atsuko Toyama, künstlerischer Leiter der Opernproduktion ist Wakasugi Hiroshi. -> http://www.nntt.jac.go.jp N° 110 17 OPER im Radio und TV Die Wiener Staatsoper im Radio Rollendebüts 25. 9. 2007 / 15.15 Uhr / Ö1 40 Jahre Ö1 – 40 Opernerlebnisse aus vier Jahrzehnten Zu hören sind u. a. Juan Diego Floréz’ Rollendebüt an der Wiener Staatsoper als Lindoro in Rossinis L’Italiana in Algeri (1999) sowie Adrian Eröds Rollendebüt an der Wiener Staatsoper als Figaro in Rossinis Il barbiere di Siviglia (2003) Michaela Selinger, Rosina in IL BARBIERE DI SIVIGLIA am 4. September 2007 30.9. 2007 / 15.06 Uhr / Ö1 Das Wiener Staatsopernmagazin präsentiert von Haide Tenner Marco Armiliato, Dirigent in SIMON BOCCANEGRA am 5. September 2007 Gesamtopern auf Ö1 1. 9. 2007 / 19.30 Uhr / Ö1 Leoš Janáček > Aus einem Totenhaus Aufgenommen am 20. Juli 2007 im Grand Théâtre de Provence im Rahmen des Festivals Aix en Provence Arnold Schoenberg Chor, Mahler Chamber Orchestra; Dirigent: P. Boulez Mit: O. Bär (Gorjancikov), E. Stoklossa (Aljeja), S. Margita (Kuzmic), P. Straka (große Sträfling), J. M. Ainsley (Skuratov), J. Galla (Cekunov), H. Zednik (alter Sträfling) u. a. 15. 9. 2007 / 19.30 Uhr / Ö1 Georg Philipp Telemann > Der geduldige Sokrates Aufgenommen im August 2007 im Rahmen der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik 2007 Innsbruck Festival Chorus, Akademie für Alte Musik Berlin; Dirigent: R. Jacobs Mit: M. Fink (Sokrates), Sunhae Im (Rodisette/Cupido), B. Christensen (Edronica), I. Kalna (Xantippe), K. Hansson (Amitta), D. Havar (Melito), M. Rexroth (Antippo), M. Konigsberger (Nicia), D. Jenz (Pitho), A. Kudrya (Aristophanes), M. Kranebitter (Plato), Sun-Hwan Ahn (Alcibiades), R. Klein (Xenophon) 22. 9. 2007 / 19.30 Uhr / Ö1 Georges Bizet > Carmen Aufgenommen am 19. Dezember 2006 im Royal Opera House Covent Garden London Royal Opera Chorus, Royal Opera Orchestra; Dirigent: A. Pappano Mit: A. C. Antonacci (Carmen), J. Kaufmann (Don José), I. D’Arcangelo (Escamillo), N. Amsellem (Micaëla) u. a. 29. 9. 2007 / 19.30 Uhr / Ö1 Gaetano Donizetti > Don Pasquale Aufgenommen am 30. Mai 2007 im Grand Théâtre Genf Chor des Grand Théâtre Genf, Orchestre de la Suisse Romande; Dirigent: E. Pido Mit: S. Alaimo (Don Pasquale), P. Ciofi (Norina), N. Shankle (Ernesto), M. Giossi (Malatesta) Gesamtopern auf Radio Stephansdom Beginn jeweils um 20.00 Uhr. 01. 9. 2007 Kurzopern von Mozart und Schikaneder 04. 9. 2007 Kurzopern von Michael Haydn 06. 9. 2007 Kurzopern von Mendelssohn-Bartholdy und Lortzing 08. 9. 2007 Kurzopern von Mozart 11. 9. 2007 Kurzopern von Schriftstellern 13. 9. 2007 Kurzopern von Philidor und von Suppé 15. 9. 2007 Kurzopern von Cherubini und Grétry 18. 9. 2007 Kurzopern von Rimsky-Korsakov 20. 9. 2007 Kurzopern von Leoncavallo und Puccini 25. 9. 2007Heggie: Dead Man Walking, 2000 27. 9. 2007Rossini: Ciro in Babilonia, 2004 29. 9. 2007Lortzing: Der Wildschütz, 1963 18 N° 111 Genia Kühmeier, Micaëla Sophie Marilley, Mercédès Raymond Aceto, Escamillo Ho-yoon Chung, Remendado in CARMEN am 6. September 2007 Laura Tatulescu, Pamina in DIE ZAUBERFLÖTE am 7. September 2007 Jane Archibald, Sophie Goran Simić, Johann in WERTHER am 12. September 2007 Sophie Marilley, Enriquetta In-Sung Sim, Gualtiero Valton José Bros, Arturo Talbo Marian Talaba, Bruno Roberton in I PURITANI am 15. September 2007 Norma Fantini, Tosca in TOSCA am 25. September 2007 Termine Veranstaltungen der Freunde der Wiener Staatsoper 23. 9. 2007, 15.00 Uhr Ballettmatinee zum Nussknacker Moderation: Ira Werbowsky Theater Akzent 1040 Wien, Theresianumgasse 18 30. 9. 2007, 11.00 Uhr Künstlergespräch Grace Bumbry Moderation: Thomas Dänemark Marmorsaal, Wiener Staatsoper Karten und Information: Freunde der Wiener Staatsoper 1010 Wien, Goethegasse 1 Tel.: 01/512 01 71, Fax: 01/512 63 43 e-mail: [email protected] Internet: www.opernfreunde.at Jubiläen Ensemblemitglied KS Herwig Pecoraro, wird am 2. September 50 Jahre alt. Erfolgreich war er zuletzt u.a. als Mime in Das Rheingold und Siegfried sowie als Andrès/Cochenille/ Frantz/Pitichinaccio in Les Contes d’Hoffmann. Der international gefeierte KS Franz Grundheber begeht am 27. September seinen 70. Geburtstag. An der Staatsoper war er seit seinem Debüt als Figaro in Le nozze di Figaro im Jahre 1976 in rund 25 Partien zu erleben. Zuletzt verkörperte er in der umjubelten Moses und Aron-Neuproduktion den Moses. Als Leiter des Pressebüros der Wiener Staats­ oper und Redakteur der Programmhefte (196791) betreute Dr. Lothar Knessl Neuproduktionen und galt bis zu seiner Pensionierung als wichtige und prominente Stütze des Hauses. Prominent, da er als Musikwissenschaftler, Kulturredakteur, Initiator und Organisator diverser Musikfestivals, Lehrbeauftragter der Universität Wien oder Komponist bis heute internationales Ansehen genießt. Daher sei Lothar Knessl, der im April seinen 80. Geburtstag feierte, an dieser Stelle herzlichst gedankt. Am 16. September jährt sich bereits zum 30. Mal der Todestag der einzigartigen Maria Callas. An der Wiener Staatsoper war die Primadonna assoluta nur dreimal, und zwar als Lucia di Lammermoor im Rahmen eines Gastspiels der Mailänder Scala unter Herbert von Karajan zu hören. Der ORF widmet ihr am 18. September auf Ö1 um 15.15 ein von Gottfried Cervenka gestaltetes Apropos Oper. Abschiede KS Teresa Stich-Randall, die an der Wiener Staatsoper zwischen 1952 und 1972 in rund 20 Partien zu hören war, unter anderem 57mal als Figaro-Gräfin und 56mal als Pamina, starb am 17. Juli 2007 in ihrem 80. Lebensjahr. Jerry Hadley starb 55jährig am 18. Juli 2007. Im Haus am Ring war er u. a. als Nemorino, Tamino, Alfredo Germont zu erleben. Horst Nitsche, der an der Wiener Staats­ oper in rund 840 Vorstellungen zu erleben war, starb am 5. Juli 2007. Régine Crespin, die im Haus am Ring zwischen 1959 und 1962 Partien wie Feldmarschallin, Sieglinde, Desdemona, Amelia (Ballo in maschera) sang, starb am 5. Juli 2007. Beverly Sills, die an der Wiener Staatsoper als Königin der Nacht zu hören war, starb am 2. Juli 2007. Sven-Eric Bechtolf, Regisseur des neuen Ring des Nibelungen der Wiener Staatsoper, der am 2. Dezember mit Die Walküre gestartet wird, verfasste im Zuge der intensiven Vorbereitungen sein literarisches Debütwerk: Vora­ bend. Eine Aneignung. Im September kommt das Buch, das sich mit Wagner und dem Ring, aber auch mit Bechtolfs Biografie auseinandersetzt in den Handel. Jugendförderung Wie schon in den vergangenen Jahren, wird auch in dieser Saison die von Frank Stronach und dem MAGNA Konzern großzügig unterstützte Jugendförderung der Wiener Staatsoper angeboten: Um Teenagern die Schwellenangst zu nehmen und sie für Oper und Ballett zu begeistern, wird Jugendlichen im Alter von 15 bis 19 Jahren ermöglicht, Vorstellungen der Wiener Staatsoper zum Preis von Studentenkarten zu besuchen. Drei Stunden vor Aufführungsbeginn werden die Jugendlichen darüber hinaus von einem Mitarbeiter der Opern- oder Ballett-Dramaturgie in Empfang genommen und erhalten Informationen über das Funk­ tionieren eines Musiktheaters, eine kurze Werkeinführung sowie die Gelegenheit, einen spannenden Blick hinter die Kulissen zu wer- fen (inklusive einer technischen Führung auf der Bühne beziehungsweise im Bühnenbild des jeweiligen Abends). Nach der Vorstellung können die Jugendlichen mit Künstlerinnen und Künstlern des Abends über ihre Eindrücke diskutieren. Im vergangenen Juni überzeugte sich Bundesministerin Claudia Schmied (im Bild mit dem Dirigenten Bertrand de Billy bei der abschließenden Diskussion) anlässlich einer Contes d’Hoffmann-Aufführung vom Erfolg der Aktion. Österreichische Schulen die an diesem Projekt interessiert sind, können sich entweder via Mail ([email protected]) oder telephonisch (01/514 44 2211) für einen Vorstellungstermin anmelden (pro Aufführung können bis zu 30 Schüler teilnehmen). © Foto: Wiener Staatsoper GmbH / Axel Zeininger Ring des Nibelungen > www.derneuering.at Künstlerbiografien Operalia © Foto: Florian Lechner Mit Beginn dieser Spielzeit bietet die Wiener Staatsoper ihrem Publikum einen neuen Service an: Alle Künstlerinnen und Künstler des Hauses – von Solisten über Dirigenten bis zu Regisseuren – werden erstmals in einer eigenen Publikation mit Lebensläufen und Fotos vorgestellt. Die neue Künstlerbroschüre liegt ab September kostenlos im Haus am Ring auf und kann im Internet unter www.wiener-staatsoper.at heruntergeladen werden. Der 1993 von Plácido Domingo gegründete internationale Gesangswettbewerb Operalia, der heuer zum 15. Mal stattfand, macht es sich zum Ziel, junge Talente auf ihrem Weg zu unterstützen. Beim Wettbewerb, der heuer im Pariser Théâtre Châtelet veranstaltet wurde, kamen insgesamt neun Preise (einschließlich eines Publikums-Preises und zweier Zarzuela-Preise) zur Vergabe. Prominentester Ausgezeichneter in der Geschichte des Wettbewerbs: der Startenor Rolando Villazón. Die hoch besetzte Jury, in der auch Staatsoperndirektor Ioan Holender saß (er wird auch 2008 in Québec und 2009 in New York der Jury angehören), sprach heuer der russischen Sopranistin Ekaterina Lekhina und dem südkoreanischen Bariton Tae Joong Yang die ersten Preise zu. > www.operalia.org N° 111 19 DVDs und Bücher aktuell Verbotene Liebe Die Opern des Puccini-Zeitgenossen Riccardo Zandonai sind in dessen Heimat Italien nie von den Spielplänen verschwunden. Im deutschsprachigen Raum hingegen ist selbst sein Hauptwerk Francesca da Rimini, das er 1914 zur Uraufführung brachte, kaum zu sehen. Eigentlich schade, denn diese auf einem Schauspiel D’Annunzios sowie auf Dantes Göttlicher Komödie basierende tragische Oper zeigt, trotz der Einflüsse von Debussy, Puccini oder Verdi, eine eigenständige, in den Bann ziehende spätromantisch-expressive Musiksprache. 1984 erlebte das Stück, das von der verbotenen Liebe der jungen Francesca und ihrem Schwager Paolo handelt, an der New Yorker Met eine hochkarätig besetzte Neuinszenierung mit Renata Scotto und Plácido Domingo in den Hauptpartien, die neben den Gesangsleistungen vor allem durch das farbenfroh glitzernde Dirigat von James Levine bestach. Die jetzt erschienene DVD eines Live-Mitschnitts der Produktion ist daher, trotz der uninspirierten Kostümschinken-Inszenierung Piero Faggionis, sehr zu empfehlen. (al) DG 0040 073 4313 Effektvoller Absprung Mit einer Tosca der Amsterdamer Oper aus dem Jahr 1998 hat Decca eine attraktive, effektvolle Aufnahme in die DVD-Sammlung aufgenommen. Besonders, da es sich bei dieser Produktion um Bryn Terfels ersten Scarpia handelte. Und er ist auch Mittelpunkt der gesamten Aufführung: Im Stile eines James Bond-Bösewichts geschnitten, fehlen weder die obligatorisch gestreichelte Katze, noch der technokratisch-gestylte Raum. Außergewöhnlich gelingt es ihm, das Gesangliche und die Darstellung ineinander fließen zu lassen und einen bedrohlichen, brutalen Machtmenschen auf die Bühne zu bringen. Catherine Malfitano als Tosca überzeugt mit dramatischem Attribut und gereiftem, intensivem Ausdruck. Tadellos: Richard Margison als Cavaradossi mit mitunter metallischer Kante. Zwar sauber, aber in Farben und Leidenschaften nicht immer abendfüllend ist Riccardo Chailly am Dirigentenpult. Nikolaus Lehnhoffs Inszenierung reißt dank der guten Bilder, der Effekte und vieler wirkungsvoller Details (etwa Toscas Sprung in Zeitlupe!) mit. (ol) DECCA 074 3201 Vorgedacht Franz Welser-Mösts Buch Kadenzen hätte terminlich nicht besser veröffentlicht werden können: wurde er doch erst kürzlich als Musikdirektor der Wiener Staatsoper ab 2010 designiert. Gemeinsam mit Presse-Musikkritiker Wilhelm Sinkovicz ist keine Biografie entstanden, sondern eine gut ausbalancierte Mischung aus Interviews, Anmerkungen sowie interessanten Einblicken in die persönliche Dirigenten-Werkstätte. Neben Gesprächen über Kultur, Beruf und Opernalltag finden sich mehrere Kapitel zu zentralen Interpretationsfragen, zu Handwerk und ausgewählten Komponisten. Dabei erweist sich Welser-Möst als kluger Analytiker des heutigen Musikgeschäfts wie auch der Gesellschaft, als positiv gestimmter Verfechter eines ganzheitlich-umfassenden Kulturlebens. Spannend zu lesen sind einerseits die Notizen zu Schlüsselwerken und Streitthemen (wie Regietheater oder die Originalklangbewegung), vor allem aber die kunstphilosophischen Ansätze, die ihn als Protagonisten einer neuen Generation aufgeklärter Vordenker ausweisen. (ol) www.styriaverlag.at Der Bismarck der Musikkritik www.verlagderapfel.at 20 N° 111 Welchem Opernfreund ist Eduard Hanslick kein Begriff, dieser wortgewaltige österreichische Kritikerpapst der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, den man im italienischen Ausland sogar anerkennend als „il Bismarck della critica musicale“ bezeichnete? Seine genial formulierten, zynisch-humorvollen Rezensionen, vor allem jene für die Neue freie Presse, ließen kaum jemanden kalt: Aufgebrachte Künstler auf der einen Seite standen einer treuen Leserschaft auf der anderen Seite gegenüber. Unter dem Titel Was denken Sie von Wagner hat nun der Forschungsförderungs­ verein rism-österreich einen eigenen Band mit Kritiken und Schilderungen dieses bedeutenden Kulturjournalisten vorgelegt: Besprechungen von Ur- und Erstaufführungen an der Wiener Hofoper, wie etwa Wagners Tristan und Isolde oder Verdis Otello sind hier ebenso zu finden, wie Würdigungen einzelner Künstlerpersönlichkeiten. Auch wenn man die Meinung Hanslicks nicht in allem teilt, ein niveauvolles Lesevergnügen garantieren seine Feuilletons auch heute noch. (al) Staatsoper historisch Aktuelle Tourneen Gleich zu Saisonbeginn begibt sich die Wiener Staatsoper auf große Reise: Vom 19. – 26. September absolviert das Ensemble ein Gastspiel nach Asien. Insgesamt sechs Vorstellungen von Wolfgang Amadeus Mozarts Le nozze di Figaro werden konzertant gegeben, der Musikdirektor der Staatsoper, Seiji Ozawa hat die musikalische Leitung dieser Aufführungen übernommen. Die Stationen: vom Oriental Art Center in Shanghai geht es über das Art Center in Seoul und die Taipei Concert Hall zum Kaohsiung Cultural Center und schließlich in das Esplanade in Singapur. Mit auf der Reise sind u.a. Cellia Costea / Inna Los (Gräfin), Alexandra Reinprecht / KS Ildikó Raimondi (Susanna), Michaela Selinger / Roxana Constantinescu (Cherubino), KS Peter Weber / Markus Eiche (Graf ), Luca Pisarnoni / Wolfgang Bankl (Figaro). Das Haus am Ring setzt damit eine erfolgreiche Tourneentätigkeit fort, die – siehe nebenstehenden Artikel – nach dem Zweiten Weltkrieg mit Gastspielen nach Paris und London aufgenommen wurde. Doch noch drei weitere Reisen stehen am Programm der heurigen Saison. Beide Europäische Kulturhauptstädte 2007 werden besucht: am 21. Oktober geht es mit Le nozze di Figaro (Dirigent: Ulf Schirmer) nach Sibiu in Rumänien, am 14. und 16. November dirigiert Adam Fischer Don Giovanni in Luxembourg. Und um die drei Da Ponte-Opern komplett zu machen, ist die Wiener Staatsoper am 25. Februar 2008 in Amsterdam im Het Concertgebouw mit Così fan tutte unter Peter Schneider zu erleben. Triumph im Ausland Vor 60 Jahren fanden die ersten großen Gastspiele der Staatsoper nach 1945 statt. Das in den Kriegswirren zerstörte Haus am Ring war noch lange nicht wieder hergestellt, der Staatsvertrag noch in weiter Ferne, als das Ensemble der Wiener Staatsoper im Jahre 1947, quasi als musikalischer Botschafter des neu erstandenen Österreichs, die ersten beiden Auslandsgastspiele nach dem Zweiten Weltkrieg absolvierte. Nizza und Paris beziehungsweise London hießen die Ziele dieser mehrwöchigen, äußerst erfolgreichen Tourneen, die neben der notwendigen internationalen Reputation zusätzlich noch einen gar nicht so unbedeutenden finanziellen Gewinn und damit eine Aufbesserung des hauseigenen Budgets brachten. Und da Wien seit jeher als Zentrum der Mozart-, Beethoven- und Strauss-Pflege galt, hatte man selbstverständlich Werke dieser Komponisten im Gepäck. Auf der etwas kürzeren rund zweiwöchigen Frankreich-Reise im März (mit drei Vorstellungen in Nizza und fünf im Pariser Théâtre des Champs Elysées) präsentierten die Wiener die beiden MozartOpern Don Giovanni und Così fan tutte, auf dem längeren Gastspiel im Royal Opera House Covent Garden, das vom 16. September bis zum 4. Oktober dauerte, zusätzlich Le nozze di Figaro, Fidelio und Salome. Wie bei allen späteren Staatsopern-Auslandstourneen in den darauffolgenden Jahrzehnten wirkte auch damals die Crème de la Crème des Ensembles mit – am Pult standen abwechselnd Josef Krips, Rudolf Moralt und Clemens Krauss, auf der Bühne sangen unter anderem Irmgard Seefried (Fiordiligi, Zerlina und Susanna), Sena Jurinac (Dorabella), Maria Cebotari (Donna Anna und Gräfin Almaviva), Elisabeth Schwarzkopf (Donna Elvira und Marzelline in Fidelio), Hilde Konetzni (Leonore), Ljuba We- litsch (Salome), Anton Dermota (Don Ottavio, Don Ferrando und Narraboth), Erich Kunz (Figaro, Leporello und Guglielmo), Paul Schöffler (Don Giovanni und Don Pizarro), Hans Hotter (Graf Almaviva) und Karl Friedrich (Florestan). Manches freilich, was man vielleicht erst auf den zweiten Blick bemerkt, entsprach noch nicht den hervorragend organisierten Gastspielen der späteren Jahrzehnte. So wurde etwa der Spielbetrieb im Theater an der Wien – dem Ausweichquartier der Staatsoper – für die gesamte Zeit des London-Aufenthaltes eingestellt. Sehr zum Leidwesen des hiesigen Publikums, das nach der zweimonatigen Sommerpause im Juli/August nur zehn Vorstellungen erleben durfte und danach abermals vor geschlossenem Haus stand. (Diese negative und anderorts bis heute durchaus übliche Kehrseite der Gastspielmedaille fand an der Wiener Staatsoper erst in der Ära Holender ein Ende. So ausgedehnt die Tourneen seit den 90er Jahren auch sind, im Haus am Ring bleibt parallel dazu der Spielbetrieb in stets gewohnter Qualität aufrecht.) Darüber hinaus mussten bei manchen Aufführungen des Covent Garden-Gatspiels zahlreiche Mitglieder des London Philharmonic Orchestra Choirs zur Verstärkung herangezogen werden, da aus Wien nicht genügend Choristen mitgekommen waren. Dem großen Erfolg der Tourneen taten diese Einschränkungen allerdings keinen Abbruch. Das englische und französische Publikum feierte die Wiener Gäste euphorisch und die jeweilige Presse – unter anderem die Londoner Times – überschlug sich förmlich in ihren Lobeshymnen und stärkte somit den internationalen Ruhm der Wiener Staatsoper. N° 111 21 abos auf einen Blick Abo 3 18. September 2007, 19.00 Uhr, Carmen (Bizet) Abo 4 25. September 2007, 19.30 Uhr, Tosca (Puccini) Abo 6 21. September 2007, 19.30 Uhr, romeo und julia (Cranko – Prokofjew) Abo 10 12. September 2007, 19.30 Uhr, werther (Massenet) Abo 11 26. September 2007, 20.00 Uhr, il barbiere di siviglia (Rossini) Abo 17 27. September 2007, 19.30 Uhr, i puritani (Bellini) Abo 19 20. September 2007, 19.00 Uhr, werther (Massenet) Abo 20 13. September 2007, 19.30 Uhr, simon boccanegra (Verdi) Abo 21 23. September 2007, 19.00 Uhr, i puritani (Bellini) Abo 23 16. September 2007, 19.00 Uhr, werther (Massenet) Abo 24 30. September 2007, 18.00 Uhr, der nussknacker (Harangozó, Wainonen – Tschaikowski) Sonntag nachmittag-zyklus 9. September 2007, 16.00 Uhr, die zauberflöte (Mozart) Bellini-zyklus 19. September 2007, 19.30 Uhr, i puritani zyklus ballettneuproduktionen 28. September 2007, 19.00 Uhr, der nussknacker (Harangozó, Wainonen – Tschaikowski) Ballettzyklus 17. September 2007, 19.30 Uhr, Romeo und julia (Cranko – Prokofjew) 22 N° 110 Tageskassen: Kassenhalle der Bundestheater, Operngasse 2, 1010 Wien, Information: Tel. (+43/1) 51444/7880; Volks­ oper Wien, Währinger Straße 78, 1090 Wien, Tel. (+43/1) 51444/3318; Burgtheater, Dr.-Karl-Lueger-Ring 2, 1010 Wien, Tel. (+43/1) 51444/4440. Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 8 bis 18 Uhr; Sa, So und Feiertag: 9 bis 12 Uhr; an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr. Kasse im Foyer der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz, 1010 Wien. Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn; Sa: 9 bis 12 Uhr. An jedem 1. Samstag im Monat sowie an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr. Sonn- und Feiertag geschlossen. Info unter den Arkaden im Gebäude der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz, 1010 Wien. Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis eine Stunde vor Vorstellungsbeginn; Sa: 9 bis 17 Uhr. Sonn- und Feiertag geschlossen. Kartenvorverkauf: Saisonvorverkauf: Karten der 1. und 2. Preiskategorie (z. B. bei Preisen A Karten zu € 178,- und € 157,-) für alle Vorstellungen der Saison sind bereits ab 1. Juni 2007 an den Tageskassen erhältlich. Der Kartenvorverkauf für alle anderen Preiskategorien beginnt weiterhin in der Regel jeweils einen Monat vor dem Vorstellungstag (z. B. am 1. 9. für 1. 10., am 30. 9. für 30. 10. und 31. 10.). Die Vorstellungen vom 1. bis 30. 9. werden jeweils vom 1. bis 30. Juni verkauft. Bitte beachten Sie, daß bei Abonnement- und Zyklusvorstellungen das Platzangebot in einzelnen Preiskategorien reduziert sein kann. Der Kartenvorverkauf für den 31. Dezember sowie für besonders gefragte Veranstaltungen wird gesondert bekanntgegeben. Telefonischer Kartenvorverkauf für Inhaber von Kreditkarten (American Express, Diners Club, Visa, MasterCard, Eurocard und JCB Card) ab einem Tag nach Beginn des Vorverkaufes unter Tel. (+43/1) 513 1 513 von Mo bis So: 10 bis 21 Uhr. Schriftliche Kartenbestellungen aus den Bundesländern und aus dem Ausland können ab sofort, spätestens jedoch bis drei Wochen vor dem Vorstellungstag an den Kartenvertrieb der Wiener Staatsoper, Hanuschgasse 3, 1010 Wien, gerichtet werden. Fax (+43/1) 51444/2969 Kartenverkauf via Internet: Saisonvorverkauf: Karten der 1. und 2. Preiskategorie ab 1. Juni 2007, 8 Uhr; StandbyTickets (Warteliste); Vorverkauf der übrigen Preiskategorien jeweils einen Monat vor dem Vorstellungstag ab 10 Uhr. Tickets unter: www.wiener-staatsoper.at sowie www.culturall. com Kinderermässigung: Für Kinder bis zum vollendeten 14. Lebensjahr (Lichtbildausweis erforderlich) steht bei jeder Vorstellung, ausgenommen Premieren sowie am 31. Dezember, ein Kontingent von maximal 100, mindestens jedoch 25 Kinderkarten zum Einheitspreis von € 15,- (unabhängig von der gewählten Preiskategorie) zur Verfügung. Diese Karten können mit Beginn des Vorverkaufes der jeweiligen Vorstellung an den Tageskassen erworben werden. Ebenso werden schriftliche Anfragen aus den Bundesländern und aus dem Ausland entgegengenommen. ACHTUNG: Bei Erwerb einer Kinderkarte für Opernvorstellungen erhalten Sie im Vorverkauf eine Kaufbestätigung. Bei tatsächlichem Vorstellungsbesuch des Kindes muß diese Kaufbestätigung bis spätestens 20 Minuten vor Vorstellungsbeginn ausschließlich an der Abendkasse gegen die eigentliche Eintrittskarte eingetauscht werden. Karten für Kurzentschlossene: Sollten für eine Vorstellung Restkarten verfügbar sein, so haben bundestheater. at-CARD Besitzer exklusiv die Möglichkeit, einen Teil dieser Karten (max. 4 Karten pro CARD und Vorstellung) zum Einheitspreis von € 30,- am Tag vor der Vorstellung an den Tageskassen in der Zeit von 9 bis 14 Uhr, Sa, So und Feiertag von 9 bis 12 Uhr, sowie an der Kasse im Foyer der Wiener Staatsoper und in der Info unter den Arkaden, Mo bis Fr: 9 bis 14 Uhr, Sa: 9 bis 12 Uhr, zu erwerben. Ob und wieviele Karten für Kurzentschlossene verfügbar sind, wird unter Tel. (+43/1) 51444/2950 bekanntgegeben. Stehplätze werden nur an der Abendkasse verkauft. Die Abendkasse ist 80 Minuten vor Vorstellungsbeginn geöffnet. Stehplatzberechtigungskarte: Gegen Vorweis einer Stehplatzberechtigungskarte – erhältlich für die Saison 2007/2008 zum Preis von € 60,- ab 1. Juni 2007 in der Kassenhalle, Operngasse 2, 1010 Wien – kann pro Vorstellung eine Stehplatzkarte auch im Rahmen des Kartenvorverkaufes, spätestens jedoch bis 12 Uhr des gewünschten Aufführungstages, erworben werden. Stehplatzschecks für Balkon und Galerie: Zum Preis von € 75,- ist ab 1. Juni 2007 in der Kassenhalle, Operngasse 2, 1010 Wien, ein Scheckheft mit insgesamt 50 Stehplatzschecks im Wert von € 100,-, gültig für Balkonund Galeriestehplätze für die Saison 2007/2008, erhältlich. Die Schecks können an der Abendkasse – von Besitzern einer Balkon- oder Galeriestehplatzberechtigungskarte auch im Vorverkauf – gegen die jeweils gewünschte Stehplatzkarte eingelöst werden. Die Stehplatzschecks sind übertragbar. bundestheater.at-CARD Bonuspunkte pro Eintrittskarte – einlösbar bei Bonuspunkte-Aktionen, Bevorzugung bei der Reihung für Standby-Tickets, Karten für Kurzentschlossene exklusiv für CARD-Besitzer; mit Einzugsermächtigung zusätzlich telefonischer Kartenkauf bei Zahlung mit der bundestheater.at-CARD bereits ab dem ersten Vorverkaufstag unter Tel.: (+43/1) 513 1 513 (Mo bis So: 10 bis 21 Uhr), Vergünstigungen für Inhaber eines StaatsopernAbonnements. Zusatzfunktion „Ballett-Bonus“: Um € 25,- pro Saison erhalten Sie 15% Ermäßigung auf Vollpreiskarten für alle Ballettvorstellungen in der Wiener Staatsoper und Volksoper Wien mit Ausnahme von Premieren und Sonderveranstaltungen (maximal 2 Karten pro Vorstellung). Der „BallettBonus“ für die Saison 2007/2008 ist an allen Bundestheaterkassen erhältlich. Informationen unter Tel. (+43/1) 51444/2250, 7880 • Internet: www.wiener-staatsoper.at ORF-Teletext: Seite 630 • Tonbanddienst der Post: 1518 • Ganzjährig Führungen in der Wiener Staatsoper: Tel. (+43/1) 51444/2606, 2421 Staatsopernführungen im September 2007 03. 09. 14.00 15.00 04. 09. 13.00 14.00 15.00 05. 09. 13.00 14.00 15.00 06. 09. 13.00 14.00 15.00 07. 09. 14.00 15.00 08. 09. 13.00 14.00 15.00 09. 09. 10.00*11.00 13.00 10. 09. 14.00 15.00 11. 09. 14.00 15.00 12. 09. 14.00 15.00 13. 09. 14.00 15.00 14. 09. 14.00 15.00 15. 09. 14.00 15.00 16. 09. 10.00*11.00 13.00 14.00 15.00 18. 09. 14.00 15.00 19. 09. 14.00 15.00 20. 09. 14.00 15.00 22. 09. 14.00 15.00 23. 09. 10.00*11.00 13.00 14.00 15.00 27. 09. 13.00 14.00 15.00 28. 09. 13.00 29. 09. 14.00 15.00 30. 09. 10.00*11.00 13.00 14.00 15.00 9.00 Uhr Führungen nur nach tel. Vor­anmeldung: Tel. 51444/2606 bzw. 2421, Fax: 51444/2626 *Spezielle Führungen (für Kinder ab 6 Jahren geeignet) mit garantierter Besichtigung der Bühne und des mobilkom austria Kinderopernzeltes. (Bei Gruppen: bitte um telefonische Voranmeldung) Spielplan September 2007 1 16 Sa So 15.00: mobilkom austria Zelt / Dachterrasse / K. E 6,50, Erw. E 11,DIE OMAMA IM APFELBAUM (Elisabeth Naske) 19.00-21.45 / Abo 23 / Preise B / Werkeinführung WERTHER (Jules Massenet) Gomez-Martinez • Garanča, Archibald; Sabbatini, Eröd, Šramek, Kobel, Simić 2 So Tag der offenen Tür 17 Mo 3 Mo Di 18 20.00-22.45 / Preise B / GESCHLOSSENE VORSTELLUNG IL BARBIERE DI SIVIGLIA (Gioachino Rossini) Soltesz • Selinger, Elmgren; Siragusa, Šramek, Eröd, Fink, Kammerer 19 Mi 5 Mi 6 Do 7 Fr 8 Sa 9 So 10 Mo 11 Di 12 Mi 19.30-22.15 / Preise B / CARD SIMON BOCCANEGRA (Giuseppe Verdi) M. Armiliato • Stoyanova, Winsauer; Hampson, Furlanetto, Daniel, Dumitrescu, Sartori, Talaba 20 Do 19.00-22.15 / Preise A CARMEN (Georges Bizet) Gilbert • Krasteva, Kühmeier, Ivan, Marilley; Shicoff, Aceto, Monarcha, Kai, Chung, Kammerer 21 Fr 19.00-22.00 / Preise B DIE ZAUBERFLÖTE (Wolfgang Amadeus Mozart) Halász • Archibald, Tatulescu, Los, Constantinescu, Kulman, Tonca; Anger, Strehl, Eiche, Jelosits, Bankl, Pecoraro, Roider, Simić 22 Sa Do 14 Fr 15 Sa Rhodes • Yakovleva; Sosnovschi, Lukács, Kourlaev SIMON BOCCANEGRA (Giuseppe Verdi) M. Armiliato • Stoyanova, Winsauer; Hampson, Furlanetto, Daniel, Dumitrescu, Sartori, Talaba 23 So 16.00-19.00 / Sonntag Nachmittag-Zyklus / Preise B DIE ZAUBERFLÖTE (Wolfgang Amadeus Mozart) Halász • Archibald, Tatulescu, Los, Constantinescu, Kulman, Tonca; Anger, Strehl, Eiche, Jelosits, Bankl, Pecoraro, Roider, Simić 24 Mo Gilbert • Krasteva, Kühmeier, Ivan, Marilley; Shicoff, Aceto, Monarcha, Kai, Chung, Kammerer 25 Di 19.30-22.15 / Preise B SIMON BOCCANEGRA (Giuseppe Verdi) M. Armiliato • Stoyanova, Winsauer; Hampson, Furlanetto, Daniel, Dumitrescu, Sartori, Talaba 26 Mi Gomez-Martinez • Garanča, Archibald; Sabbatini, Eröd, Šramek, Kobel, Simić 27 19.30-22.15 / Abo 20 / Preise B SIMON BOCCANEGRA (Giuseppe Verdi) M. Armiliato • Stoyanova, Winsauer; Hampson, Furlanetto, Daniel, Dumitrescu, Sartori, Talaba 28 Fr 19.00-22.15 / Preise A CARMEN (Georges Bizet) Gilbert • Krasteva, Kühmeier, Ivan, Marilley; Shicoff, Aceto, Monarcha, Kai, Chung, Kammerer 11.00: mobilkom austria Zelt / Dachterrasse / K. E 6,50, Erw. E 11,Wiederaufnahme: DIE OMAMA IM APFELBAUM (Elisabeth Naske) 19.30-22.30 / Preise A / Werkeinführung I PURITANI (Vincenzo Bellini) Haider • Marilley, Gruberova; Sim, Kowaljow, Bros, Viviani, Talaba Aufführungen in der Originalsprache Besetzungs- und Spielplanänderungen vorbehalten. Stand 21. August 2007 Gilbert • Krasteva, Kühmeier, Ivan, Marilley; Shicoff, Aceto, Monarcha, Kai, Chung, Kammerer 19.30-22.30 / Bellini-Zyklus / Preise A / Werkeinführung I PURITANI (Vincenzo Bellini) Haider • Marilley, Gruberova; Sim, Kowaljow, Bros, Viviani, Talaba Gastspiel Seoul / konzertant: LE NOZZE DI FIGARO (Wolfgang Amadeus Mozart) 19.00-21.45 / Abo 19 / Preise B / Werkeinführung WERTHER (Jules Massenet) Gomez-Martinez • Garanča, Archibald; Sabbatini, Eröd, Šramek, Kobel, Simić Gastspiel Seoul / konzertant: LE NOZZE DI FIGARO (Wolfgang Amadeus Mozart) 19.30-22.15 / Abo 6 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper ROMEO UND JULIA (Cranko – Prokofjew) Rhodes • Yakovleva; Sosnovschi, Lukács, Kourlaev 19.30-22.15 / Preise B IL BARBIERE DI SIVIGLIA (Gioachino Rossini) Soltesz • Tro Santafé, Steinsky; Siragusa, Šramek, Eröd, Monarcha, Daniel 19.00-22.00 / Abo 21 / Preise A / Werkeinführung I PURITANI (Vincenzo Bellini) Haider • Marilley, Gruberova; Sim, Kowaljow, Bros, Viviani, Talaba Gastspiel Taipei / konzertant: LE NOZZE DI FIGARO (Wolfgang Amadeus Mozart) 20.00-22.00 / Preise B LIEDERABEND ANDREA BOCELLI Klavier: Carlo Bernini 19.30-22.15 / Abo 4 / Preise A TOSCA (Giacomo Puccini) M. Armiliato • Fantini; Shicoff, Dohmen, Kai, Šramek, Dickie, Sim, Simić 20.00-22.45 / Abo 11 / Preise B / CARD IL BARBIERE DI SIVIGLIA (Gioachino Rossini) Soltesz • Tro Santafé, Steinsky; Siragusa, Šramek, Eröd, Monarcha, Daniel Gastspiel Singapur / konzertant: LE NOZZE DI FIGARO (Wolfgang Amadeus Mozart) 19.30-22.15 / Abo 10 / Preise B / Werkeinführung WERTHER (Jules Massenet) CARMEN (Georges Bizet) Gastspiel Kaohsiung / konzertant: LE NOZZE DI FIGARO (Wolfgang Amadeus Mozart) 19.00-22.15 / Preise A CARMEN (Georges Bizet) 19.00-22.15 / Abo 3 / Preise A Gastspiel Taipei / konzertant: LE NOZZE DI FIGARO (Wolfgang Amadeus Mozart) 19.30-22.15 / Preise B Do 13 Ballettzyklus ROMEO UND JULIA (Cranko – Prokofjew) Gastspiel Shanghai / konzertant: LE NOZZE DI FIGARO (Wolfgang Amadeus Mozart) Wegen Vorbereitungen zur Saison 2007/2008 startet die Wiener Staatsoper ihre Spielzeit am 4. September Di 4 19.30-22.15 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper 29 Sa 19.30-22.30 / Abo 17 / Preise A / Werkeinführung I PURITANI (Vincenzo Bellini) Haider • Marilley, Gruberova; Sim, Kowaljow, Bros, Viviani, Talaba 19.00-21.15 / Zyklus Ballettneuproduktionen / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper Premiere: DER NUSSKNACKER (Harangozó, Wainonen – Tschaikowski) Goetzel • Gal, Combeau, Chatelet • Tanikpaeva; Fadeyev, Kourlaev 15.00: mobilkom austria Zelt / Dachterrasse / K. E 6,50, Erw. E 11,DIE OMAMA IM APFELBAUM (Elisabeth Naske) 19.30-22.15 / Preise A TOSCA (Giacomo Puccini) M. Armiliato • Fantini; Shicoff, Dohmen, Kai, Šramek, Dickie, Sim, Simić 30 So 18.00-20.15 / Abo 24 / Preise Ballett (C) / CARD Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper DER NUSSKNACKER (Harangozó, Wainonen – Tschaikowski) Goetzel • Tsymbal; Hatala, Popov Untertitel in deutscher und englischer Sprache. Mit Unterstützung von N° 111 23 Vorschau Oktober 2007 1 Mo 2 Di 3 Mi 4 Do 5 Fr 6 Sa 7 So 19.00-21.45 / Abo 13 / Preise B otello (Giuseppe Verdi) 16 19.30-21.45 / Abo 1 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper 17 Fisch • Stoyanova; Botha, Struckmann DER NUSSKNACKER (Harangozó, Wainonen – Tschaikowski) Goetzel • Tanikpaeva; Fadeyev, Kourlaev 19.30-22.15 / Abo 9 / Preise A Di Mi Tosca (Giacomo Puccini) 18 20.00-22.45 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper 19 M. Armiliato • Fantini; Shicoff, Dohmen ROMEO UND JULIA (Cranko – Prokofjew) Rhodes • Esina; Lazik, Lukács, Oberegger 19.00-21.45 / Preise B otello (Giuseppe Verdi) Fisch • Stoyanova; Botha, Struckmann Do Fr 20 Sa Gomez-Martinez • Dessì; Eröd, F. Armiliato 21 So ROMEO UND JULIA (Cranko – Prokofjew) 22 Mo Rhodes • Esina; Lazik, Lukács, Oberegger 8 Mo 9 Di 10 Mi 11 Do 12 Fr 13 Sa 19.30-22.00 / Abo 14 / Preise B la Bohème (Giacomo Puccini) otello (Giuseppe Verdi) So 19.30-22.00 / Abo 10 / Preise B Manon Lescaut (Giacomo Puccini) Mo 24 Mi 25 Do Gomez-Martinez • Dessì; Eröd, F. Armiliato 19.00-21.45 / Abo 20 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper ROMEO UND JULIA (Cranko – Prokofjew) 19.00-21.45 / Preise B otello (Giuseppe Verdi) Fisch • Stoyanova; Botha, Struckmann 19.30-22.00 / Abo 19 / Preise B Manon Lescaut (Giacomo Puccini) Gomez-Martinez • Dessì; Eröd, F. Armiliato 20.00-21.45 / Abo 5 / Preise B Elektra (Richard Strauss) Boder • Baltsa, Polaski, Dussmann; Roider, Anger 19.30-22.00 / Preise B la Bohème (Giacomo Puccini) Carydis • I. Raimondi, Reinprecht; Chung, Eiche 18.30-21.00 / Abo 23 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper Coppélia (Harangozó sen. – Delibes, Kenessey) 26 Fr Gastspiel Sibiu / konzertant: Le nozze di Figaro (Wolfgang Amadeus Mozart) Keine Vorstellung 20.30-22.15 / Abo 4 / Preise B Elektra (Richard Strauss) Boder • Baltsa, Polaski, Dussmann; Roider, Anger 18.00-22.00 / Abo 12 / Preise A der rosenkavalier (Richard Strauss) Schneider • Isokoski, Garanča, Hartelius; Rydl 19.30-22.00 / Familien-Zyklus (Ballett) / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper Coppélia (Harangozó sen. – Delibes, Kenessey) Halász • Yakovleva, Czerny; Kourlaev, Wächter 18.30-22.30 / Preise A der rosenkavalier (Richard Strauss) Schneider • Isokoski, Garanča, Hartelius; Rydl Rhodes • Tsymbal; Hatala, Cherevychko, Peci 19.30-22.00 / Preise B la Bohème (Giacomo Puccini) 27 Sa Carydis • Mulhern, Reinprecht; Dvorský, Daniel 15.00: mobilkom austria Zelt / Dachterrasse / K. E 6,50, Erw. E 11,DIE OMAMA IM APFELBAUM (Elisabeth Naske) 19.00-21.45 / Preise B 11.00: mobilkom austria Zelt / Dachterrasse / K. E 6,50, Erw. E 11,DIE OMAMA IM APFELBAUM (Elisabeth Naske) 19.00-21.30 / Abo 22 / Preise B ROMEO UND JULIA (Cranko – Prokofjew) Untertitel in deutscher und englischer Sprache. Mit Unterstützung von 24 N° 111 Boder • Baltsa, Polaski, Dussmann; Roider, Anger 29 18.00-22.00 / Preise A / Jeunesse So Mo 30 Di Rhodes • Tsymbal; Hatala, Cherevychko, Peci Aufführungen in der Originalsprache Besetzungs- und Spielplanänderungen vorbehalten. Stand 21. August 2007 Elektra (Richard Strauss) 19.00-22.15 / Preise P Premiere: Pique dame (Peter I. Tschaikowski) Ozawa • Nemirova • Silja, Serafin; Shicoff, Dohmen Manon Lescaut (Giacomo Puccini) 19.30-22.15 / Zyklus Ballettklassiker des 20. Jahrhunderts / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper 20.00-21.45 / Strauss-Zyklus / Preise B 28 otello (Giuseppe Verdi) Gomez-Martinez • Haveman; Eröd, Chanev 15 Di Fisch • Stoyanova; Botha, Struckmann Fisch • Stoyanova; Botha, Struckmann 14 23 Carydis • Mulhern, Reinprecht; Dvorský, Daniel 19.00-21.45 / Verdi-Zyklus / Preise B Carydis • Mulhern, Reinprecht; Chung, Eiche Halász • Yakovleva, Czerny; Kourlaev, Wächter 11.00: mobilkom austria Zelt / Dachterrasse / K. E 6,50, Erw. E 11,DIE OMAMA IM APFELBAUM (Elisabeth Naske) 16.00-18.45 / Sonntag Nachmittag-Zyklus / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper la Bohème (Giacomo Puccini) 11.00 / Karten zu E 5,- und E 9,- / Matinee mit Christoph Wagner-Trenkwitz zur Premiere von Peter Iljisch Tschaikowskis Pique Dame 19.30-22.00 / Zyklus Italienische Oper / Preise B Manon Lescaut (Giacomo Puccini) 19.30-22.00 / Preise B 31 Mi der rosenkavalier (Richard Strauss) Schneider • Isokoski, Garanča, Hartelius; Rydl 19.30-22.00 / Abo 2 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper Coppélia (Harangozó sen. – Delibes, Kenessey) García Calvo • Tanikpaeva, Poláková; Shishov, Gaudernak 20.00-21.45 / Abo 11 / Preise B Elektra (Richard Strauss) Boder • Baltsa, Polaski, Dussmann; Roider, Anger