Grundlagen der USV-Technologie

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Grundlagen der USV-Technologie
Alles, was Sie schon immer über unterbrechungsfreie Stromversorgungen wissen wollten,
aber nie zu fragen wagten.
Autoren: Chris Loeffler, Produktmanager, BladeUPS and Data Center Solutions, Distributed
Power Quality,
und Ed Spears, Produktmanager, Geschäftsbereich Eaton Power Quality Solutions
Eaton Corporation
Zusammenfassung
Die Planung von Energiekosten, die Sicherstellung einer ausreichenden Versorgung und die Erkennung
und Nutzung von Möglichkeiten zur Energieeinsparung sind Themen, die von Betreibern von
Rechenzentren weithin diskutiert werden. Wie eine zuverlässige und saubere Versorgung der ITRessourcen mit der benötigten Energie gewährleistet werden kann, ist manchmal jedoch nur ein
Randthema.
Tatsächlich sind aber Spannungsabfälle, Spannungsspitzen und Stromausfälle nicht nur unvermeidlich,
sondern können auch wertvolle IT-Ausrüstung beschädigen und die Arbeit zu einem kompletten Stillstand
bringen. Darum kommt der Planung und Realisierung einer robusten Lösung für den Schutz der
Stromversorgung eine zentrale Bedeutung zu.
Eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) ist die Kernkomponente einer gut konzipierten
Architektur zum Schutz der Stromversorgung. Das vorliegende Whitepaper erläutert, was eine USV ist und
welche Arten von USV’s es gibt. Darüber hinaus gibt es für eine bestimmte Anwendung Empfehlungen für
die Auswahl, der am besten geeigneten USV nebst Zubehör.
Inhalt
Warum ist der Schutz der Leistungsversorgung so wichtig? ............................................................... 2
Was ist eine USV? ....................................................................................................................................... 3
Welche Haupt-USV-Typen gibt es? ........................................................................................................... 3
Einfachwandlersysteme ............................................................................................................................ 3
Doppelwandler-Systeme........................................................................................................................... 4
Multimode-Systeme .................................................................................................................................. 4
Welche USV ist am besten geeignet? ....................................................................................................... 5
Topologie .................................................................................................................................................. 5
Drehstrom oder Wechselstrom? ............................................................................................................... 6
Nennleistung ............................................................................................................................................. 7
USV-Bauformen ........................................................................................................................................ 7
Verfügbarkeit............................................................................................................................................. 8
Skalierbarkeit und Modularität ................................................................................................................ 11
Software und Kommunikation ................................................................................................................. 12
Service .................................................................................................................................................... 14
Welche zusätzlichen Komponenten werden für eine USV benötigt? .................................................. 15
USV-Energiespeicherung ....................................................................................................................... 15
Generator ................................................................................................................................................ 15
Stromverteilereinheiten (PDUs) .............................................................................................................. 16
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Fazit .......................................................................................................................................................... 16
Informationen über Eaton ........................................................................................................................ 16
Informationen über die Verfasser............................................................................................................ 17 Warum ist der Schutz der Leistungsversorgung so wichtig?
Kein Unternehmen kann es sich leisten, den Schutz seiner IT-Ausrüstung vor Problemen mit der
Stromversorgung zu vernachlässigen, und zwar u.a. aus den folgenden Gründen:
• Auch kurzfristige Spannungsausfälle können problematisch sein. Auch wenn die Stromversorgung
nur für eine viertel Sekunde ausfällt, kann das Ereignisse auslösen, die dazu führen, dass die gesamte ITAusrüstung für einen Zeitraum von 15 Minuten bis zu mehreren Stunden ausfällt. Ausfallzeiten sind
kostspielig. Es gibt Fachleute, die sagen, dass die US-Wirtschaft jährlich zwischen 200 Mrd. und 570 Mrd.
USD pro Jahr aufgrund von Stromausfällen und Störungen verliert.
• Die vom Versorger gelieferte elektrische Energie ist nicht völlig stabil. Der nach dem Gesetz
erlaubte Schwankungsrahmen der elektrischen Stromversorgung ist so groß, dass er für empfindliche ITAusrüstung erhebliche Probleme verursachen kann. Nach den geltenden amerikanischen Normen z.B. ist
eine Spannungsschwankung von 5,7 Prozent bis 8,3 Prozent bezogen auf die absoluten Spezifikationen
zulässig. Dies bedeutet, dass ein Energieversorger, der eine Phasenspannung von 208 V zusagt,
tatsächlich eine Spannung zwischen 191 und 220 Volt liefern kann.
• Die vom Versorger gelieferte elektrische Energie ist nicht 100 Prozent zuverlässig. In den USA z.B.
beträgt die Zuverlässigkeit lediglich 99,9 Prozent, dies entspricht einem potentiellen Stromausfall von 9
Stunden pro Jahr.
• Die Probleme und Risiken werden größer. Moderne Speichersysteme, Server und Netzwerkgeräte
verwenden Komponenten, die soweit miniaturisiert sind, dass sie unter Bedingungen, die frühere
Gerätegenerationen problemlos aushalten konnten, ins Straucheln geraten und ausfallen können.
• Generatoren und Überspannungsschutz alleine reichen nicht aus. Generatoren können Systeme bei
einem Ausfall der Stromversorgung in Betrieb halten, aber es dauert eine Weile, bis sie hochgefahren sind,
und sie bieten keinen Schutz vor Spannungsspitzen oder sonstigen elektrischen Störungen. Ein
Überspannungsschutz hilft bei Überspannungen, aber nicht bei anderen Problemen wie z.B. Stromausfall,
Unterspannung oder Spannungsabfall.
• Heutzutage ist Verfügbarkeit alles. Früher hatte die IT eine unterstützende Funktion im Unternehmen.
Heute ist die IT von zentraler Bedeutung für die Betriebsabläufe und die Wettbewerbsfähigkeit eines
Unternehmens. Wenn die IT-Systeme nicht funktionsfähig sind, kommen wichtige Geschäftsprozesse sehr
schnell zum Erliegen.
• Verfügbarkeit ist alles, aber auch die Energiekosten müssen im Rahmen bleiben. Die Kosten für
Leistung und Kühlung sind in den letzten Jahren dramatisch gestiegen. Üblicherweise sind die Leiter eines
Rechenzentrums dafür verantwortlich, dass eine hohe Verfügbarkeit gewährleistet wird und gleichzeitig
Kosten sinken. Hoch
effiziente USV-System können bei dem Erreichen dieses Zieles helfen, und heute stehen dazu Systeme
bereit, die noch vor wenigen Jahren keine Option waren.
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Was ist eine USV?
Einfach gesagt ist eine USV ein Gerät, das:
1. bei Ausfall der Netzspannung eine Notstromversorgung gewährleistet, entweder so lange, dass kritische
Ausrüstung geordnet herunter gefahren werden können, so dass keine Daten verloren gehen, oder so
lange, dass kritische Programme weiter so laufen können, bis der Generator hochgefahren ist.
2. die eingehende Spannung so konditioniert, dass die nur allzu bekannten Spannungsabfälle und -spitzen
empfindliche elektronische Geräte nicht beschädigen.
Welche Haupt-USV-Typen gibt es?
Im Wesentlichen gibt es drei Ausführungen von USV, die auch als Topologien bezeichnet werden
Einfachwandlersysteme
Im Normalbetrieb leiten diese Anlagen die vom Versorger eingehende Wechselstromversorgung der ITAusrüstung zu. Wenn die eingehende Wechselstromversorgung außerhalb vorgegebener Grenzwerte liegt,
nutzt die USV ihren Wechselrichter, um Strom aus der Batterie zu entnehmen, und trennt außerdem die
eingehende Wechselstromversorgung, um eine Rückkopplung vom Wechselrichter in das Netz zu
verhindern. Die USV entnimmt so lange Strom aus der Batterie, bis die Eingangsversorgung wieder
innerhalb normaler Toleranzen liegt oder keine Batteriespannung mehr vorhanden ist. Die beiden
häufigsten Arten von Einfachwandlersystemen sind Offline/Standby- und Lineinteraktive Systeme.
• Bei einer Offline/Standby-USV wird die IT-Ausrüstung so lange mit Netzstrom betrieben, bis die USV ein
Problem erkennt. Zu diesem Zeitpunkt wird auf Batterieversorgung umgeschaltet. Einige USVKonzeptionen beinhalten Transformatoren oder sonstige Geräte, die in einem begrenzten Umfang eine
Konditionierung der Stromversorgung ermöglichen.
• Lineinteraktive USV’s regeln die eingehende Netzspannung je nach Bedarf nach oben oder unten, bevor
sie diese an die geschützte Ausrüstung durchlassen. Wie Offline/Standby-USV’s nutzen aber auch sie die
Batterie zum Schutz vor Frequenzanomalien.
Abbildung 1. Aufbau einer lineinteraktiven USV.
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Doppelwandler-Systeme
Wie der Name schon sagt, wandeln diese Systeme die Energie zwei Mal. Zunächst wandelt ein
Eingangsgleichrichter den Wechselstrom in einen Gleichstrom um und führt diesen einem
Ausgangswechselrichter zu. Der Ausgangswechselrichter wandelt diese Energie wieder zurück in einen
Wechselstrom und leitet diese der IT-Ausrüstung zu. Dieser doppelte Wandlungsprozess trennt kritische
Verbraucher vollständig von der Netzversorgung und gewährleistet, dass die IT-Ausrüstung nur eine
saubere und zuverlässige Stromversorgung erhält.
Im Normalbetrieb wird bei einer Doppelwandler-USV die Energie zweimal gewandelt. Wenn die eingehende
Wechselstromversorgung außerhalb vorgegebener Grenzwerte liegt, wird der Eingangsgleichrichter
abgeschaltet, und die Ausgangswechselrichter entnimmt statt dessen Strom aus der Batterie. Die USV
entnimmt so lange Strom, bis der Wechselspannungseingang wieder innerhalb der normalen Toleranzen
liegt, oder die Batterie leer ist. Bei einer erheblichen Überlastung des Wechselrichters oder einem Ausfall
von Gleichrichter oder Wechselrichter wird zur Versorgung der Ausgangslasten sofort der elektronische
Bypass über den statischen Schalter aktiviert.
Abbildung 2. Aufbau einer Doppelwandler-USV.
Multimode-Systeme
Diese Systeme verbinden Merkmale von Einzel- und Doppelwandlersystemen und bieten erhebliche
Verbesserungen hinsichtlich Wirkungsgrad und Zuverlässigkeit:
• Unter normalen Bedingungen arbeitet das System im lineinteraktiven Modus. Damit spart es Energie und
Kosten und hält gleichzeitig die Spannung innerhalb von sicheren Grenzwerten und beseitigt die
üblicherweise in der Netzversorgung vorhandenen Anomalien.
• Wenn die Wechselstromversorgung außerhalb der Toleranzen für den lineinteraktiven Modus liegt,
schaltet das System automatisch auf den Doppelwandler-Modus um und isoliert damit die IT-Ausrüstung
vollständig von der eingehenden Wechselstromversorgung.
• Wenn die eingehende Wechselstromversorgung außerhalb der Toleranzen für den Doppelwandlermodus
liegt oder vollständig ausfällt, verwendet die USV die Batterie, um die unterstützten Verbraucher weiterhin
zu versorgen. Wenn der Generator hochgefahren ist, schaltet die USV zurück in den DoppelwandlerEaton EMEA
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Modus, bis sich die eingehende Spannungsversorgung stabilisiert hat. Anschließend wird das System
wieder zurück in den hoch effizienten lineinteraktiven Modus geschaltet.
Multimode-USV’s sind ein optimaler, dynamischer Kompromiss zwischen Wirkungsgrad und Schutz. Unter
normalen Bedingungen bieten sie einen maximalen Wirkungsgrad. Sobald Probleme auftreten, wird
automatisch der hohe Wirkungsgrad zugunsten eines optimalen Schutzes etwas verringert. Im Endergebnis
können damit pro Jahr erhebliche Einsparungen bei den Energiekosten erzielt werden, ohne dass die
Sicherheit des Rechenzentrums oder dessen Zuverlässigkeit in Frage gestellt wird. Weitere Informationen
zu Multimode-USV’s finden Sie in zwei weiteren Whitepapers mit dem Titel "Welche USV ist die richtige für
eine bestimmte Aufgabe" und "Maximierung der Verfügbarkeit von USV’s" unter
www.eaton.com/pq/whitepapers.
Abbildung 3. Aufbau einer Multimode-USV.
Welche USV ist am besten geeignet?
Um sicherzustellen, dass Sie die USV wählen, die für Ihre Anforderungen am besten geeignet ist, sollten
Sie bei der Auswahl die folgenden Punkte beachten:
Topologie
Die erste Frage ist die, ob eine Einzelwandler-, Doppelwandler- oder Multimode-USV am besten geeignet
ist. Die Antwort auf diese Frage hängt im Wesentlichen davon ab, welchen Stellenwert die Energieeffizienz
für ein Unternehmen gegenüber dem Schutzfaktor hat.
Einzelwandler-USV’s haben einen besseren Wirkungsgrad als Doppelwandler-Systeme, bieten aber einen
geringeren Schutz. Damit sind sie gut geeignet für Verbraucher, die eine höhere Ausfalltoleranz haben.
Offline/Standby-USV’s (die einfachste Art von Einzelwandler-USV’s) sind im Allgemeinen eine gut
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geeignete Lösung für kleinere Anwendungen, wie z.B. Desktops oder Kassen, während lineinteraktive
USV’s üblicherweise bei kleineren Server- Speicher- und Netzwerkanwendungen in Einrichtungen mit
relativ störungsfreier Wechselspannungs-Netzversorgung zu bevorzugen sind.
Doppelwandler-USV’s bieten zwar den besten Schutz, haben aber einen niedrigeren Wirkungsgrad und
sind deshalb das Standardsystem zum Schutz geschäftskritischer Systeme.
Multimode-USV’s sind teurer als Einzel- oder Doppelwandlersysteme, und sind die beste Wahl für
Unternehmen, die einen optimalen Kompromiss zwischen Wirkungsgrad und Schutz suchen.
Drehstrom oder Wechselstrom?
Der Energieversorger liefert Drehstrom. Diese Energie steht fast allen kommerziellen und industriellen
Kunden zur Verfügung, da diese üblicherweise große Mengen an Strom verbrauchen. Bei einer
Drehstromversorgung werden drei separate "Phasen" verwendet, die es ermöglichen, mehr Energie an
einen einzelnen Punkt oder Verbraucher zu liefern. In Privathaushalten steht üblicherweise nur
Wechselstrom zur Verfügung, da Privathaushalte normalerweise weniger Strom verbrauchen. Die
Wechselstromversorgung erfolgt über einen oder zwei Phasen, die mittels Transformatoren aus dem
Drehstromenergieversorgungssystem gewonnen werden.
Wechselstrom-USV’s sind normalerweise eine vernünftige und wirtschaftliche Option für kleinere,
einfachere Anwendungen mit einer niedrigen Leistungsaufnahme, wie man sie üblicherweise in
Privathaushalten, kleinen Unternehmen und ausgelagerten oder Außenbüros mit Rechnerleistungen unter
20.000 VA findet. Drehstrom-USV’s werden normalerweise bei Anwendungen mit hoher
Leistungsaufnahme bevorzugt; normalerweise handelt es sich dabei um komplexere Anlagen mit höheren
Rechnerdichten. Typische Beispiele für den Einsatz von Drehstrom-USV's sind große, mehrstöckige
Gebäude, Rechenzentren und industrielle Anlagen, bei denen Prozesse mit hoher Leistungsaufnahme
geschützt werden müssen, da hier große Mengen Leistung über relative große Entfernungen verteilt
werden müssen.
Abbildung 4. Drehstrom wird erzeugt und an große kommerzielle Kunden verteilt. Sekundäre Kunden,
wie z.B. Privathaushalte werden mit Wechselstrom versorgt.
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Nennleistung
Die Nennleistung einer USV ist die Last, ausgedrückt in Voltampere (VA), für die diese konzipiert ist. Die
Nennleistungen von USV’s reichen von niedrigen 300 VA bis hin zu 5.000.000 VA oder mehr. Mit dem im
folgenden beschriebenen sehr groben Verfahren können Sie berechnen, wie hoch die Nennleistung der
USV für Ihr Unternehmen sein sollte.
1. Erstellen Sie eine Liste der gesamten Ausrüstung, die von der USV geschützt werden soll.
2. Stellen Sie fest, wie hoch Spannung und Strom jedes Geräts auf der Liste sind (Volt, Ampere).
3. Multiplizieren Sie bei jedem Gerät Spannung (Volt) und Strom (A). So erhalten Sie einen VA-Wert.
4. Addieren Sie alle VA-Werte.
5. Multiplizieren Sie diese Summe mit 1,2, damit eine gewisse Reserve für weiteres Wachstum vorhanden
ist.
Die Nennleistung der USV, für die Sie sich entscheiden, sollte dem Wert entsprechen, der sich aus Schritt 5
ergibt, es sei denn, Sie verfügen über genauere Lastdaten für die zu schützende Ausrüstung. Weitere
Punkte, die beachtet werden sollten, sind:
•
Wenn nur die Nennwerte auf den Typenschildern zugrunde gelegt werden, kann dies dazu führen, dass
die USV überdimensioniert wird. Deshalb sollte zusätzlich immer das Bemessungstool des Herstellers
herangezogen werden, sofern vorhanden. Die meisten Hersteller bieten im Internet oder als Download
Bemessungstools an, mit denen die aufgenommene Leistung der verwendeten Ausrüstung auf der
Grundlage der tatsächlich verwendeten Konfiguration genauer abgeschätzt werden kann.
•
Beim Einsatz einer zentralisierten Architektur zum Schutz der Stromversorgung wird normalerweise eine
USV mit höherem kVA-Wert eingesetzt als bei einem dezentralisierten System zum Versorgungsschutz.
•
Wenn eine USV Motoren, Frequenzumrichter oder Laserdrucker unterstützt, sollte eine höhere VAKapazität vorgesehen werden, um die hohen Einschaltströme dieser Geräte zu berücksichtigen.
Anbieter von USV-Anlagen können Sie bei der Auswahl der besten USV und deren Nennleistung für
solche Anwendungen beraten.
•
In Unternehmen, in denen kurz- oder mittelfristig mit einem rapiden Wachstum zu rechnen ist, sollten bei
der Berechnung der Wachstumsreserve wie oben erwähnt einen höheren Faktor als 1,2 anwenden. Das
gleiche gilt für Unternehmen, die in näherer Zukunft eine Modernisierung der Serverhardware planen, da
neuere Server häufig einen höheren Leistungsbedarf haben als ältere Modelle.
USV-Bauformen
USV’s werden in unterschiedlichen Formaten angeboten, die sich im Wesentlichen in zwei Kategorien
einteilen lassen: Im Rack eingebaut oder frei stehend. Die größten USV-Anlagen stehen nicht zum
Rackeinbau zur Verfügung, deshalb wird in Unternehmen mit hohem Leistungsbedarf fast immer ein
freistehendes Gerät eingesetzt. Bei Unternehmen mit geringeren Anforderungen hängt die Entscheidung für
Rackeinbau oder freistehendes Gerät im Wesentlichen von der allgemeinen Philosophie im Rechenzentrum
ab. Einige Unternehmen verwenden USV-Anlagen in Racks, damit die Hardware soweit wie möglich in den
Gehäusen konsolidiert werden kann. Andere Unternehmen sind bemüht, die vorhandenen
Rackeinbauplätze möglichst für Server freizuhalten und verwenden deshalb eine freistehende USV. Aus
technischer und finanzieller Sicht ist keine dieser Varianten besser oder schlechter als die andere.
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Verfügbarkeit
Im Hinblick auf die Implementierung stehen Unternehmen eine Vielzahl von Möglichkeiten, Technologien
und Dienstleistungen zur Verfügung, mit denen die Verfügbarkeit einer Lösung zum Schutz der
Stromversorgung erhöht werden kann. Die effektivsten sind im Folgenden dargestellt.
Redundante Implementierungsarchitekturen: Die Implementierung von USV’s in redundanten Gruppen
kann die Verfügbarkeit erhöhen und gewährleisten, das kritische Lasten weiter geschützt sind, auch wenn
eine oder mehrere USV’s ausfallen. Es gibt im Wesentlichen drei Arten von redundanten USVArchitekturen:
• Zonen: In einer Zonenarchitektur gewährleisten eine oder mehrere USV’s den Schutz ganz bestimmter
Ressourcen eines Rechenzentrums. Wenn während eines Stromausfalls eine USV ausfällt, sind die
Auswirkungen dieses Ausfalls auf die Zone beschränkt, die diese Anlage unterstützt.
• Seriell: In einer seriellen Architektur werden mehrere USV-Anlagen in Reihe geschaltet, so dass bei
Ausfall einer einzelnen USV in der Reihe die anderen dies automatisch ausgleichen.
• Parallel: Parallele Architekturen verwenden mehrere unabhängige, parallel geschaltete USV’s, um eine
höhere Redundanz zu erreichen. Wenn eine einzelne USV vollständig ausfällt, können die anderen
Systeme dafür sorgen, dass die IT-Ausrüstung weiter in Betrieb bleibt.
Abbildung 5. Bei einem Zonenschutz werden getrennte geschützte "Zonen" definiert. Zusätzlich kann eine
Virtualisierungs-Software verwendet werden, um Lasten bei einem Ausfall oder Wartungsmaßnahmen in
andere Zonen zu verschieben. Jede Zone hat eine eigene 60-kW-USV-Anlage.
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Abbildung 6. Serielle USV-Architektur (Kaskade) mit wechselndem Energiefluss bei Ausfall der USV unter
Last
Abbildung 7. Parallele USV-Anlagen speisen alle den Ausgangsbus, d.h. eine beliebige einzelne USVAnlage kann für Wartungszwecke oder bei einem Ausfall vom System getrennt werden. Parallele Systeme
müssen zur Lastverteilung miteinander synchronisiert werden.
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Hot-Swap-fähige Bauteile: Eine USV mit Hot-Swap-fähigen Komponenten können Reparatur- und
Verwaltungsarbeiten durchgeführt werden, ohne dass die USV herunter gefahren werden muss - letzteres
erhöht das Risiko von Ausfallzeiten für die IT-Ausrüstung.
Abbildung 8. Hot-Swap-fähige Batteriemodule ermöglichen die Durchführung von Servicearbeiten ohne
Unterbrechung der Schutzfunktion für die Verbraucher.
Verlängerung der Batterielaufzeit: Eine typische USV-Batterie kann über einen Zeitraum von 5 bis 15
Minuten die Backupstromversorgung übernehmen. Unternehmen, die eine längere Batterielaufzeit
benötigen, können zusätzliche Batteriemodule oder Schränke verwenden und damit die Batterielaufzeit bei
einem Ausfall sogar um mehrere Stunden bei Volllast verlängern.
Batteriemanagement: Eines der wichtigsten Bauteile einer USV-Anlage ist das Energiespeichersystem,
normalerweise eine Batterie. Bei vielen USV-Anlagen wird die Batterie kontinuierlich über eine
"Erhaltungsladung" geladen, was der internen chemischen Zusammensetzung der Batterie schadet und die
Lebensdauer der Batterie reduziert. Bei großen Reihen von Elektrolytbatterien für hohe Leistungen (mehr
als 500 kVA) ist eine Erhaltungsladung der USV-Anlage unumgänglich, bei den meisten in den heutigen
USV-Anlagen mit niedrigeren kVA-Werten verwendeten auslaufsicheren Batterien (VRLA, siehe "USVEnergiespeicherung" weiter unten) ist jedoch eine Ladetechnik von Vorteil, bei der die Ladeschaltung
ausgeschaltet wird, und die Batterie "ruht". Diese Ladetechnik wird von manchen Herstellern als Advanced
Battery Management bezeichnet, und kann die Lebensdauer einer Batterie um bis zu 50 Prozent
verlängern. Batterien mit dieser Technologie halten länger und sind dank der dreistufigen Ladetechnik der
USV, einer komplexen Sensorschaltung und einer automatischen Batterieprüfroutine, die den Anwender bei
warnt, wenn die Leistungsfähigkeit der Batterie abnimmt und ausgetauscht werden sollte, wesentlich
zuverlässiger.
Fernüberwachung: Die beste Möglichkeit zur Lösung von Problemen mit der USV ist, das Entstehen von
Problemen von vorne herein zu verhindern. Fernüberwachungsanwendungen für USV’s erkennen
Anzeichen für mögliche Störungen, wie z.B. eine geringere Leistung, Überhitzung der Batterie und senden
in Echtzeit Benachrichtigungen aus, wenn sich potentielle Probleme entwickeln. So können Reparaturen
vorgenommen werden, bevor es zu einem Ausfall kommt. Rechenzentren können eine solche Fernwartung
selber durchführen, oder diese Aufgabe an einen externen Provider auslagern.
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Abbildung 9. Fernüberwachung der USV, die von manchen Anbieter als Option angeboten wird, ermöglicht
die genaue Beobachtung des Versorgungsschutzes und Ausgabe von Benachrichtigungen bei Erkennung
von potentiellen Problemen. Dazu kann auch ein monatlicher Bericht über den Zustand der USV gehören.
Skalierbarkeit und Modularität
Die Implementierung eines robusten Versorgungsschutzes ist zeit- und kostenaufwändig. Um eine solche
Investition optimal zu nutzen, sollten sich Unternehmen beim Vergleich unterschiedlicher USV-Anlagen
über ihren Bedarf für die nächsten drei bis fünf Jahre im klaren sein. Wenn abzusehen ist, dass in diesem
Zeitraum der Leistungsbedarf stark steigen wird, sollte eine entsprechende größere USV-Hardware gewählt
werden.
Rechenzentren mit stark schwankendem Anforderungen oder einem nur schwer abschätzbaren zukünftigen
Bedarf können sich für eine der folgenden zwei Strategien entscheiden, um die Skalierbarkeit ihrer USVInstallation zu verbessern:
• Parallele Installation von USV-Anlagen: Parallele USV-Architekturen bieten hohe Skalierbarkeit und
Redundanz. Bei steigendem Leistungsbedarf können die vorhandenen USV’s einfach durch weitere Module
ergänzt werden, statt vorhandene Geräte komplett durch neue zu ersetzen.
• Einsatz modularer USV-Produkte: Einige neuere USV-Anlagen zeichnen sich durch eine modulare
Konzeption aus, bei der mit steigenden Anforderungen die Kapazität stufenweise erweitert werden kann.
Solche Systeme bieten z.B. eine Kapazität von 50 oder 60 kW in 12-kW-Bausteinen, die in Standardracks
passen. Bei steigenden Anforderungen kann ganz einfach ein weiteres12-kW-Modul hinzugenommen
werden. Auch die größten USV-Anlagen können auf diese Weise in Stufen von 200 bis 300 kW modular
aufgebaut werden. Dies ist ein skalierbarer und wirtschaftlicher Weg, um mit einem steigenden
Leistungsbedarf Schritt zu halten, der gleichzeitig auch die Anfangsinvestitionen senkt und den
Flächenbedarf im Rechenzentrum reduziert.
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Software und Kommunikation
Auch bei Verwendung einer USV kann es vorkommen, dass die IT-Ausrüstung ausfällt, wenn der
Stromausfall länger anhält oder die USV über längere Zeit einer Überlast ausgesetzt ist.
Kommunikationssoftware kann häufig nicht nur eine Echtzeitbenachrichtigung des Status der USV
gewährleisten, sondern auch automatisch bei einem Problem mit der Versorgung bestimmte Aktionen
einleiten. Dies ist besonders dann von Nutzen, wenn ein System kontinuierlich arbeitet, ohne dass ein
Nutzer anwesend ist, um betroffene Anlagen manuell herunterzufahren.
Bereits seit 20 Jahren sind die meisten USV’s mit Software ausgestattet, die einem oder mehreren Servern
meldet, dass die Wechselstromversorgung ausgefallen ist und die USV auf Batterie läuft. Wenn die
Wechselstromversorgung nicht zurückkehrte und die Batterie fast leer war, wurden von diesem System alle
offenen Anwendung geschlossen, um einen Datenverlust zu vermeiden. Nach Rückkehr der
Netzversorgung wurde dann das System automatisch wieder hochgefahren und in seinen vorherigen Stand
versetzt. Diese Lösung wurde ursprünglich auf kleinen PC-Servern implementiert, die von einer einzelnen
USV geschützt wurden, und dann auch auf größere Systeme mit unterschiedlichen Betriebssystemen
übertragen, bei denen es sich teilweise um firmenspezifische Systeme des Herstellers der IT-Ausrüstung
handelte. Die Kommunikation erfolgte über eine serielle RS232-Schnittstelle oder über Relais, die auf einen
einfachen Steueranschluss wirkten.
Mit steigender Größe und Zahl der IT-Anlagen wurde die serielle Kommunikation (sei es nun über RS232
oder über eine USB -Schnittstelle) durch eine netzwerkbasierte Kommunikation ersetzt, und eine
Kommunikation zwischen den USV-Anlagen und mehreren Servern wurde möglich. Bei einer solchen
Anlage hat die USV im Netz eine eigene IP-Adresse und ein standortferner Zugriff ist von allen Servern aus
möglich, die von dieser USV versorgt werden, so dass jeder Server so programmiert werden kann, dass er
die USV abschalten oder auf Probleme mit der Leistungsversorgung überwachen kann.
Mit steigender Komplexität der Netze und USV-Kommunikationshardware entwickelten sich im Rahmen der
Leistungsmanagementsoftware weitere automatische Funktionen, wie z.B. die Fernbenachrichtigung per EMail, Pager oder SMS, Datenkommunikation mit Protokollerstellung und Trendanalyse, komplexe
Skriptprogrammierung zur Abschaltung einer Datenbank oder eines Programmes vor dem Herunterfahren
des Serverbetriebssystems, und zahlreiche weitere Funktionalitäten. Angesichts all dieser Fortschritte
umfasste eine typische Installation Server mit einem einzigen Betriebssystem, und mit einer einzigen
Anwendung auf jedem Server.
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Abbildung 10. Typische USV-Leistungsmanagement-Software kann betroffene Server automatisch und
geordnet herunter fahren, wenn die Gefahr besteht, dass die Batteriekapazität der USV nicht ausreicht, um
die Dauer des Stromausfalls zu überbrücken.
Die Virtualisierung bringt eine völlig neue Komplexität, da eine feste Verknüpfung von Betriebssystem und
physischer Hardware nicht mehr der Normalfall ist. Manche Lieferanten von USV-Software müssen
sicherstellen, dass Software-Agenten für die Abschaltung sowohl auf jeder virtuellen Maschine als auch auf
dem Host installiert sind. Dies kann ziemlich aufwändig sein, wenn die Anzahl der virtuellen Maschinen
groß ist, was ja in vielen virtualisierten Umgebungen der Fall ist. Führende USV-Hersteller haben daher
neue Software-Plattformen entwickelt, die diese Management-Komplexität reduzieren, und zu diesem
Zwecke ihre Software in Virtualisierungs-Managementplattformen wie vCenter® von VMware oder
XenCenter® von Citrix integriert. In diesen Umgebungen kann eine einzige Softwareinstallation ein ganzes
Servercluster steuern und abschalten. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass bei einem Versorgungsausfall
eine automatische Migration virtueller Maschinen möglich ist - die Abschaltung der Server und die
Einstellung des Betriebs ist nicht mehr die einzige Möglichkeit. Durch diese Integration, die nicht nur bei
vCenter, sondern auch für Microsoft SCVMM oder Citrix XenCenter zur Verfügung steht, wird die
Kontinuität der Geschäftsprozesse gewährleistet.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass logisch organisierte und umfassende Anwendungen für das
Versorgungsmanagement für Unternehmen die folgenden Möglichkeiten bieten:
•
Überwachung und Verwaltung von USV-Anlagen von einem beliebigen Standort mit Internetzugang aus
•
Automatische Benachrichtigung der zuständigen Mitarbeiter bei einem Alarm oder einer Warnung
•
Einleiten einer geordneten, unbeaufsichtigten Abschaltung der angeschlossenen Ausrüstung, oder noch
besser, Verschieben von virtuellen Maschinen dank enger Integration in Virtualisierungs-Software, und
entsprechende Maximierung der Verfügbarkeit von wichtigen Anwendungen und Hardware
•
Selektive Abschaltung nicht kritischer Systeme und damit Verlängerung der Laufzeit
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•
Analyse und grafische Darstellung von Trends und Erkennung und Vermeidung von Problemen, bevor
eine kritische Situation auftritt
•
Integration in vorhandene Netzwerke und Managementsysteme über offene Standards und Plattformen.
Abbildung 11. Die in diesem Beispiel gezeigte USV-Managementsoftware wird in die Bedienkonsole des
Administrators für VMware vCenter integriert und ermöglicht die Anzeige und Verwaltung von USVbezogenen Ereignissen und Alarmzuständen im gleichen System wie dem für die Durchführung der ITManagement-Aufgaben.
Service
Bei ordnungsgemäßem Service kann eine USV bis zu 20 Jahre sicher und zuverlässig ihren Dienst
versehen. Ohne einen solchen Service kann auch die beste USV gerade dann ausfallen, wenn man dies
am wenigsten brauchen kann. Unternehmen, die sich auf dem Markt nach USV-Hardware umschauen,
sollten sich deshalb gleichzeitig auch für einen geeigneten Serviceplan eines Serviceanbieters entscheiden,
der über die erforderliche Erfahrung, Kompetenz und Ressourcen für einen umfassenden und hochwertigen
technischen Support verfügt. Weitere Informationen zur Auswahl der optimalen Serviceleistungen für Ihr
System finden Sie im Whitepaper zur "Auswahl eines USV-Serviceplans" unter
www.eaton.com/pq/whitepapers.
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Welche zusätzlichen Komponenten werden für eine USV benötigt?
Zu einer umfassenden Lösung für den Versorgungsschutz gehört mehr als nur eine USV. Im Folgenden
sind eine Reihe nützlicher Zusatzkomponenten aufgeführt:
USV-Energiespeicherung
Bei den meisten Lösungen für den Versorgungsschutz wird die Notversorgung entweder durch
geschlossene Batterien, auch als VRLA-Batterien (Valve Regulated Lead Acid) bezeichnet, oder durch
Nassbatterien, auch als VLA-Batterien (Vented Lead Acid) bezeichnet. Geschlossene Batterien sind
normalerweise kostengünstiger, haben aber eine geringere Lebensdauer. Nassbatterien erfordern
normalerweise eine spezielle Installation und Wartung. Die Entscheidung, welche dieser Batterien die
Richtige ist, wird normalerweise dadurch bestimmt, ob eine höhere Anfangsinvestition für die Anschaffung
von Batterien, die nicht so häufig ausgetauscht werden müssen, akzeptiert werden kann.
Blei-Säure-Batterien sind eine bewährte Technologie, die für die rauen Einsatzbedingungen in einem
Rechenzentrum hervorragend geeignet ist. Andererseits sind diese Batterien auch sperrig und schwer.
Aufgrund der in ihnen enthaltenen giftigen Chemikalien ist die Entsorgung kostspielig und unterliegt
strengen gesetzlichen Bestimmungen. Deshalb ergänzen immer mehr Unternehmen Blei-Säure-Batterien
mit alternativen Standby-Stromversorgungen wie z.B. Schwungrädern. Ein Schwungrad ist eine
mechanische Vorrichtung, deren Basiselement normalerweise eine rotierende Scheibe ist. Während des
Normalbetriebs wird die Scheibe durch elektrischen Strom in Drehung versetzt. Bei einem Stromausfall
dreht sich die Scheibe eigenständig weiter und erzeugt dadurch einen Gleichstrom, der von einer USV als
Notenergie verwendet werden kann. Wenn diese Energie von der USV verbraucht wird, verliert die Scheibe
allmählich an Schwung und erzeugt immer weniger Energie, bis sie schließlich vollständig zum Stillstand
kommt.
Vorteile von Schwungscheiben sind, dass diese kleiner und leichter als Blei-Säure-Batterien, einfacher zu
warten und frei von umweltschädlichen Substanzen sind. Ihr Nachteil ist, dass sie in Normalfall lediglich 30
Sekunden Standby-Energie liefern können. Andererseits haben Untersuchungen gezeigt, dass 95% aller
Netzausfälle nur wenige Sekunden dauern, deshalb kann durch den Einsatz einer Schwungscheibe als
Ergänzung zu den Batterien für kurzzeitige kurzen Netzausfälle Platz im Rechenzentrum sparen und die
Wartungskosten senken; gleichzeitig wird die Lebensdauer der Blei-Säure-Batterien verlängert, weil diese
weniger häufig eingesetzt werden.
Generator
Bei einem Netzausfall gibt die USV dem Anwender die wenigen Minuten Zeit, die benötigt werden, um
Server geordnet abzuschalten. Heutzutage können es sich aber viele Unternehmen gar nicht mehr leisten,
ihre IT-Systeme mehrere Stunden oder gar Tage abzuschalten, bis die Stromversorgung wieder hergestellt
ist. In diesen Unternehmen muss die Versorgungsschutzarchitektur in jedem Falle einen Generator
beinhalten. Während eine USV eine Notstromversorgung für einen kurzen Zeitraum liefert, kann ein
Generator mit Hilfe von Dieselkraftstoff die notwendige Energie erzeugen, um die IT-Systeme für einen
Zeitraum von 10 Minuten bis zu sieben Tagen oder noch länger in Betrieb zu halten.
Bei der Auswahl eines Generators ist es ratsam, ein Modell zu wählen, dessen kVA-Wert ungefähr das
1,25- bis 3-fache des kVA-Werts der USV beträgt. Bei der Auslegung sollten eine Reihe von Faktoren
berücksichtigt werden - dazu gehören z.B. die Konstruktion der USV sowie Generator- und Kraftstofftyp deshalb ist es empfehlenswert, den Rat der Spezialisten der Herstellers von USV und Generator
einzuholen.
Außerdem muss auch dafür gesorgt werden, dass ein ausreichender Kraftstoffvorrat vorhanden ist, um das
Rechenzentrum über einen längeren Zeitraum in Betrieb zu halten. Während eines längeren Stromausfalls
kann der entstehende Bedarf an Dieselkraftstoff sehr schnell das regionale Angebot übersteigen.
Eaton EMEA
www.eaton.eu/powerquality
November 2013
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Stromverteilereinheiten (PDUs)
Eine wichtige Komponente einer Infrastruktur zur Gewährleistung der Qualität der Stromversorgung sind
PDUs(Power Distribution Units), die die Energie an nachgeschaltete ITE-Verbraucher verteilen. Die meisten
Unternehmen setzen PDUs sowohl als Standmodelle ein, die die Primärverteilung an die Serverracks
übernehmen, als auch als Rackeinbaumodelle (auch als ePDUs bezeichnet), die die Energie an die
einzelnen Server und sonstigen Geräte verteilen. PDUs können mit optionalen Einrichtungen wie z.B.
Überspannungsunterdrückung und Überwachungssystemen für einzelne Schalter (Zweige) zur
Überwachung des Energieverbrauchs ausgestattet werden.
Fazit
Unternehmen investieren heutzutage große Summen in ihre IT-Infrastruktur und in die für den Betrieb
dieser Anlagen benötigte Energie. Die Funktionsfähigkeit dieser Infrastruktur ist von zentraler Bedeutung für
die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit dieser Unternehmen, und der Schutz vor Spannungsabfällen,
Überspannungen oder Unterbrechungen der Stromversorgung darf deshalb nicht vernachlässigt werden.
Eine gut konzipierte Lösung für den Versorgungsschutz mit hochwertiger und effizienter USV-Hardware
kann zur Gewährleistung der Verfügbarkeit von Geschäftsanwendungen, Senkung von Energiekosten und
Sicherheit von Geschäftsdaten beitragen. Durch die Beschäftigung mit grundlegenden Prinzipien der USVTechnologie und Entscheidungskriterien für die Auswahl der richtigen USV für die gegebenen
Anforderungen können Betreiber dafür sorgen, dass die für den langfristigen Erfolg so wichtige
zuverlässige, störungsfreie Energieversorgung jederzeit verfügbar ist.
Informationen über Eaton
Eaton ist ein Energiemanagement Unternehmen, das seinen Kunden energieeffiziente Lösungen
bereitstellt, mit denen sie elektrische, hydraulische und mechanische Energie effektiver managen können.
Als weltweiter Technologieführer übernahm Eaton im Jahr 2012 Cooper Industries plc. Beide Unternehmen
zusammen erwirtschafteten im Jahr 2012 einen Pro-forma-Umsatz von insgesamt 21,8 Milliarden USDollar. Eaton beschäftigt ca. 102.000 Mitarbeiter und verkauft Produkte an Kunden in mehr als 175
Ländern.
Weitere Informationen finden Sie unter www.eaton.eu.
Eaton EMEA
www.eaton.eu/powerquality
November 2013
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Informationen über die Verfasser
Chris Loeffler ist Produktmanager bei der Eaton Corporation und spezialisiert auf Lösungen und
Dienstleistungen für die Energieversorgung von Rechenzentren. Er arbeitet bereits seit mehr als 19 Jahren
auf dem Gebiet der unterbrechungsfreien Stromversorgungen und war in dieser Zeit für das
Produktmanagement bei mehr als 20 USV-und Leistungsverteilungsprodukten für Rechenzentren und
industrielle Anwendungen zuständig. Herr Loeffler war bereits in unterschiedlichen Funktionen bei Eaton
tätig, unter anderem im Service, und mehr als 12 Jahre lang im Produktmanagement. Herr Loeffler ist
Verfasser einer Reihe von Fachartikeln und mehrerer Whitepapers zum Thema Energieeffizienz im
Rechenzentrum. Darüber hinaus hat er mehrere Artikel zu unterschiedlichen USV-Topologien für
Rechenzentren und industrielle Anwendungen veröffentlicht. Seine Kontaktadresse lautet
[email protected].
Ed Spears ist Produktmanager im Eaton-Geschäftsbereich Power Quality Solutions mit Sitz in Raleigh, NC
in den USA. Aufgrund seiner 30-jährigen Tätigkeit in der Energietechnik verfügt Ed Spears über
umfangreiche Erfahrung auf dem Gebiet der Prüfung, Vertrieb und Anwendung von USV-Anlagen und der
Schulung. Darüber hinaus war er in den Bereichen Technologie und Marketing von Power-QualityProdukten für Telekommunikation, Rechenzentren, Kabelfernsehen und öffentliche Breitbandnetze tätig.
Seine Kontaktadresse lautet [email protected].
Tutorials auf Anfrage
Eaton-Whitepapers helfen Ihnen, wenn Sie mehr über ein bestimmtes Thema erfahren oder Kunden und
sonstigen Interessenten ein Thema erläutern wollen. Ergänzende Informationen zu Fragen wie
Wartungsbypass, Parallelschaltung, USV-Topologien, Energiemanagement und mehr finden Sie in weiteren
Whitepapers in unserer Online-Literaturbibliothek unter: www.eaton.com/pq/whitepapers.
Eaton EMEA
www.eaton.eu/powerquality
November 2013
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