Astronomischer Arbeitskreis Pforzheim 1982 e.V. Astro-News Ausgabe 3/2008 Hannys Ding — Hobby-Astronomin entdeckte rätselhaftes Himmelsobjekt Nachbetrachtung AAP-Ausflug Baufortschritt am Anbau Die nächsten Veranstaltungen des AAP: Sommerfest/Astronomietag/kul. Wanderung am 6. /7. Sept. 2 Inhaltsverzeichnis Editorial 3 Vorwort des Vorstands 3 Wissenschaft und Forschung Hannys Ding — Hobby-Astronomin entdeckte rätselhaftes Himmelsobjekt Aktiv — Auf Merkur brodeln Vulkane . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Baby Boom — Galaxie produziert Tausende neue Sterne pro Jahr . . . . . Plutoide — Pluto wird zum Zwergplaneten-Vorbild . . . . . . . . . . . . Jupiter — Planetenschatten lässt riesige Ringe entstehen . . . . . . . . . Mitgebracht? — Verwirrung um Gift im Marsboden . . . . . . . . . . . . Kaukasus-Konflikt — Ende der Raumstation ISS? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 4 5 6 7 7 8 9 Sternwarte Bieselsberg Führungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ausbau Anbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rasen mähen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 11 11 12 Kepler–Sternwarte Führungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 12 Verschiedenes AAP–Ausflug . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fred Hoyle (1915–2001) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Regionaltagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 12 14 14 Privatprojekt Eine Privatsternwarte in Huchenfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 15 Beobachtungsobjekte 18 Termine Astronomische Vorschau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Veranstaltungen und Treffen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 19 19 Splitter 20 Ungewöhnlicher Besuch am VLT — Bond, James Bond 20 Impressum 20 Titelbild: Unterwegs beim Ausflug (C. Witzemann) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VORWORT DES VORSTANDS 3 Editorial Liebe Leser, diese Ausgabe enthält wieder eine bunte Mischung aus allgemeinen und AAP-spezifischen Themen. Zuallererst gibt es einen interessanten Artikel über einen grünen Geist, eine kleine Erfolgsgeschichte einer Amateur–Astronomin. Sie zeigt, dass man als Amateur auch heute noch Beiträge zur Wissenschaft leisten kann. Allein die Fülle der Daten, die jeden Tag mit den Teleskopen der Welt aufgenommen werden lässt es unwahrscheinlich erscheinen, dass sie von den Profis alleine durchforstet werden kann. Gut, ein bisschen Glück gehört immer dazu. . . Der Merkur rückt nach mehr als 30 Jahren mal wieder ins Blickfeld der Forschung vor Ort“, des” halb haben wir auch hierzu einen interessanten ersten Einblick in die ersten Ergebnisse. Auch aus unserem Verein gibt es nennenswertes zu berichten: der Ausflug war ein voller Erfolg und Bernd Weisheit berichtet über sein Privatprojekt Sternwarte. Viel Spaß nun beim Lesen dieser Ausgabe Martin Tischhäuser Vorwort des Vorstands Liebe Vereinsmitglieder, sten werden die wenigen wohl sehr bald die Lust verlieren. Verbesserungsvorschläge werden sehr gerne direkt vor uns liegt nun unser Kompakt– entgegen genommen! Wochenende mit dem Astronomietag am 6. SeptemIm Herbst ist geplant, dass uns die Sternfreunde ber (in beiden Sternwarten), an dem wir auch gleich- aus Weil der Stadt besuchen. Ein Termin steht noch zeitig unser Sommerfest in Bieselsberg abhalten und nicht fest, er wird dann auf einer der Vereinstrefder kulinarischen Wanderung rund um Bieselsberg fen im Kulturhaus bekanntgegeben. Es wäre schön, am Tag danach. Beides wird uns hoffentlich neben wenn sich dann viele von uns in Bieselsberg einfinunserem eigenen Spaß auch viele Besucher besche- den würden. ren, die dann auch mal wieder zu einer normalen Zum Schluss möchte ich noch einmal einen Führung vorbeischauen werden. Nebenbei sollten da Punkt aufgreifen, der bei der Sternwarte noch mal auch ein paar Euro für die Vereinskasse hängen bleiauftaucht: das Mähen an der Sternwarte. BITTE ben. Wie jedes Jahr war es auch dieses Mal schwierig, unterstützen sie den Verein mit ihrer Arbeitskraft. Helfer zu finden. Obwohl wir ja dieses Mal nur die- Wenn wir genügend helfende Hände haben ist diese ses eine Wochenende eine große Veranstaltung hat- Arbeit jeweils zügig erledigt. ten finden sich nicht viele, die ihr Helfen zugesagt haben. Da müssen wir uns Gedanken machen, wie Ihr wir das in Zukunft besser machen können. Anson- Martin Tischhäuser 4 WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG Wissenschaft und Forschung Hannys Ding — Hobby-Astronomin ent- Phänomen innerhalb der Milchstraße oder weit außerhalb befindet. In weiteren Untersuchungen ermitdeckte rätselhaftes Himmelsobjekt Weil Kevin Schawinski beim Schreiben seiner Doktorarbeit in Oxford langweilig war, hat er der Astronomie 150.000 neue Forscher beschert. Und eine von ihnen, die Niederländerin Hanny van Arkel, hat nun eine Entdeckung gemacht, die Astronomie– Geschichte schreiben könnte. Und das kam so: Schawinski musste für seine Arbeit fast 50.000 Galaxien klassifizieren und katalogisieren. Am besten funktioniert das mit einem geübten Blick, denn das menschliche Auge ist Computern in dieser Hinsicht noch immer überlegen. Schawinski überlegte sich, die wichtige, aber manchmal auch recht stupide Arbeit über das Internet an interessierte Hobby–Astronomen zu verteilen. Die Webseite Galaxy Zoo war geboren, an der sich auch Forscher der britischen Universitäten Portsmouth und Oxford sowie der Johns Hopkins University im US–Bundesstaat Maryland beteiligen. Wir stellten das Projekt Galaxy Zoo bereits in der Astro–News Ausgabe 3/2007 vor. Die Niederländerin Hanny Van Arkel ist eine von 150.000 Astronomie–Fans, die bei Galaxy Zoo mitmachen. Innerhalb eines Jahres haben enthusiastische Hobbyforscher eine Million Bilder bearbeitet. Der holländischen Lehrerin Hanny van Arkel aber gelang im vergangenen Herbst der Clou: Auf einem der Bilder entdeckte sie im Sternbild Kleiner Löwe ein mysteriöses Objekt. Es sah aus wie eine Gaswolke, die sich um einen riesigen Hohlraum schließt. Als komischer Geist“ oder Hannys Ding wurde ” die Erscheinung in den Foren von Galaxy Zoo diskutiert. Die Astronomen rätselten zunächst, ob sich das telten sie dann eine Entfernung von rund 700 Millionen Lichtjahren — also weit jenseits der Milchstraße und genauso weit entfernt wie die Spiralgalaxie IC 2497, die sich auf den Teleskopaufnahmen gleich neben dem grünen Objekt befindet. Das mysteriöse Objekt in der Nähe der 700 Millionen Lichtjahre entfernten Spiralgalaxie IC 2497. Die niederländische Lehrerin Hanny van Arkel entdeckte den Kosmischen Geist“, der nun ” oft auch als Hannys Ding bezeichnet wird. Vermutlich schimmere der Geist im Licht der nahen Galaxie, erklären nun die Astronomen um Schawinski von der Yale University. Die Gase, die das Objekt überwiegend ausmachen dürften, sind rund 10.000 Grad Celsius heiß. Sie umschließen einen Hohlraum, der einen Durchmesser von 16.000 Lichtjahren hat. Die Forscher vermuten, dass eine starke Radioquelle, ein sogenannter Quasar, die Gaswolke WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG zum Leuchten gebracht hat. Der Quasar ist nach Vermutungen der Astronomen schon vor 100.000 Jahren erloschen. Der grüne Geist aber leuchtet immer noch in dem Licht, das der Quasar einst ausgesandt hatte. Die Entdeckung ist so ungewöhnlich, dass die Astronomen darin eine neue Klasse von Himmelskörpern vermuten. Im kommenden Jahr soll das Hubble–Weltraumteleskop seine Optik auf Hannys Ding ausrichten. Für insgesamt sieben Erdumrundungen, also etwa sechseinhalb Stunden wird dann der kosmische Späher auf die Region mit der wundersamen grünen Wolke schauen. (ms) 5 Im Caloris–Becken, dem jüngsten bekannten Einschlagskrater auf dem Merkur, mit einer Million Quadratkilometern rund dreimal so groß wie Deutschland, fanden Astronomen eine Struktur, die sie für einen Schildvulkan halten. Er hat einen Durchmesser von rund 95 Kilometern. Im Caloris– Becken fanden die Wissenschaftler auch noch kleinere Krater, die mit dunklem Gestein gefüllt waren. Die Forscher vermuten, dass es vulkanischen Ursprungs ist. Anders als bei solchem Gestein zu erwarten, enthält es den Messdaten zufolge sehr wenig Eisen. Die Forscher untersuchen nun, worum es sich bei dem ungewöhnlichen Gestein handeln könnte. Aktiv — Auf Merkur brodeln Vulkane Er ist nicht viel größer als der Erdmond, leblos, steinig, heiß und langweilig — so kannte man den Merkur bisher. Nun hat er die Astronomen überrascht. Auf dem Planeten gibt es offenbar unerwartet starken Vulkanismus. Nach 30 Jahren hat eine Raumsonde den schwer erreichbaren, sonnennächsten Planeten wieder besucht. Die NASA–Sonde Messenger hat Vulkane, riesige Lavaströme und Belege für ein gigantisches Magmareservoir unter der Oberfläche des kleinsten Planeten unseres Sonnensystems gefunden. Das berichten Forscher in elf Fachaufsätzen im Fachmagazin Science. Oberfläche des Merkur: Sie gestattet einen Blick in die Frühzeit des Sonnensystems. Da auf dem Merkur fast keine aktiven geologischen Prozesse stattfinden, sind dort die Spuren von Meteoriten-Einschlägen selbst aus ferner Vergangenheit noch heute zu sehen. Aufgrund seiner direkten Nähe zur Sonne ist der Merkur sowohl von der Erde als auch durch Sonden nur schwer zu untersuchen. Im Januar 2008 erreichte die Raumsonde Messenger den der Sonne am nächsten stehenden Planeten des Sonnensystems. Es ist erst die zweite Sonde, die Merkur besucht. 1975 hatte die NASA–Sonde Mariner 10 den Planeten untersucht. Messenger hatte bei ihrem Vorbeiflug im Januar auch knapp die Hälfte der bisher unbekannten Hemisphäre des Merkurs kartiert. Die Astronomen Vulkanismus: Auf dem Merkur stellte Messenger rätseln nun über einen ungewöhnlichen Eisenmangroße Mengen eines dunklen Gesteins fest, das gel in der Merkuroberfläche. Aus früheren Beobachvulkanischen Ursprungs zu sein scheint. So ist etwa tungen haben die Forscher abgeleitet, dass rund 60 das Caloris–Einschlagbecken, mit einer Million Prozent der Merkurmasse auf das Konto eines eisenQuadratkilometern rund dreimal so groß wie reichen Kerns gehen, mehr als doppelt so viel wie Deutschland, mit diesem Gestein gefüllt. bei jedem anderen Planeten unseres Systems. Den- 6 WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG noch ist das Metall zu höchstens sechs Prozent in der entstanden ist. Die Baby Boom“–Galaxie stammt ” Merkuroberfläche enthalten. somit aus der Frühzeit des Universums. Mit ihrer hohen Sternen–Geburtenrate würde die Galaxie nur 50 Millionen Jahre benötigen, um auf die ausgewachsene Größe heutiger massereicher Galaxien zu kommen, teilt die NASA mit. Zum Vergleich: In der bereits ausgewachsenen Milchstraße kommen pro Jahr nur etwa zehn neue Sterne hinzu. Capak und seine Kollegen beobachteten die Galaxie mit dem Hubble–Weltraumteleskop und dem Subaru–Teleskop auf dem hawaiianischen Berg Mauna Kea. Zunächst zeigte sich auf den Bildern im sichtbaren Bereich des Lichts nur ein kleiner Schmierfleck. Mit Infrarotaufnahmen des Spitzer– Weltraumteleskops konnten sie auf die Sternenproduktion schließen: Galaxien sammeln bei der Sternentstehung Gase und Staubpartikel, die sich erwärmen und im infraroten Spektralbereich strahlen. Die Forscher können das Profil der Infrarotstrahlen dann direkt mit der Sternentstehung in Beziehung setzen. Lange Klippen: Die neuen Merkur–Fotos zeigen Aus den Beobachtungsdaten ließ sich errechnen, gewaltige Steilstufen, wie hier am rechten Bildrand dass die Galaxie jährlich neue Sterne mit einer Gezu erkennen. Das Foto deckt eine Fläche von etwa samtmasse von 1000 bis 4000 Sonnenmassen pro200 mal 200 Kilometern ab. duziert. Die Galaxie ist mit geschätzten zwei Milliarden Jahren noch relativ jung und mit einer Masse Der Merkur hat einen Durchmesser von 4876 Ki- von zehn Milliarden Sonnenmassen ziemlich leicht lometern und kreist einmal in 88 Tagen um die Son- — oder besser: Sie war es. Denn das Licht, das die ne. Messenger wird noch zweimal am Merkur vor- Astronomen jetzt beobachtet haben, war 12,3 Millibeifliegen, am 6. Oktober 2008 und am 29. Septem- arden Jahre zur Erde unterwegs. ber 2009, und am 18. März 2011 in eine Umlaufbahn um den Merkur einschwenken. (ms) Baby Boom — Galaxie produziert Tausende neue Sterne pro Jahr An keinem bisher bekannten Ort des Universums werden neue Sterne in einem solchen Tempo geboren: Bis zu 4000 Neulinge pro Jahr zählen Astronomen in der Galaxie, der sie deshalb den Spitznamen Baby Boom“ verpasst haben. Das ist ein einsamer ” Rekord, schreibt das Team von Peter Capak von der US-Weltraumbehörde NASA im Fachblatt Astrophysical Journal Letters. Es ist schon erstaunlich genug, dass die Astronomen der Galaxie überhaupt Informationen entlocken konnten: Mit 12,3 Milliarden Lichtjahren ist sie extrem weit entfernt. Viel weiter zurück geht es nicht, da das Weltall selbst vor rund 13,7 Milliarden Jahren Komposit–Bild der Baby Boom“–Galaxie: Bis zu ” 4000 neue Sterne pro Jahr. WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG 7 Die hohe Produktivität bei der Sternentstehung toiden per Definition keine Plutoide sind, auch wenn stellt bisherige Theorien zur Galaxienformierung in sie wie Charon genügend Masse besitzen. Frage. Diese gehen von einer deutlich geringeren Geburtenrate aus. Die Frage sei jetzt, ob die Mehrheit der sehr massereichen Galaxien in der Frühzeit des Universums entstanden seien oder ob dies ein außergewöhnlicher Fall sei, sagte Capak. Die Antwort darauf werde helfen zu bestimmen, ob das bisherige Modell der Galaxienentstehung mit der Wahrheit übereinstimmt. (ms) Plutoide — Pluto wird zum Zwergplaneten-Vorbild Pluto kommt doch noch zu späten Ehren. Zwei Jahre, nachdem ihm von Astronomen der Status eines Planeten aberkannt worden war, soll der Ex–Planet nun Vorbild werden für eine neue Klasse von Himmelskörpern. Alle ähnlichen Objekte, die noch hinter Neptun um die Sonne kreisen, werden künftig als Plutoiden bezeichnet. Das gab die Internationale Astronomische Union (IAU) bekannt, die in diesem Jahr in Oslo getagt hatte. Die IAU hatte Pluto 2006 zum Zwergplaneten degradiert. Pluto sei jetzt der Prototyp eines neuen Typs von faszinierenden Objekten, sagte IAU–Präsidentin Catherine Cesarsky. Pluto ist einer von bislang zwei bekannten Plutoiden. Der andere ist Eris. Beide umkreisen zwar auch die Sonne, sie sind nach Ansicht der Astronomen aber zu klein, um als Planeten bezeichnet zu werden. Ihre Masse ist allerdings groß genug, um eine gewisse Anziehungskraft zu erreichen und ihnen damit ein nahezu runde Form zu geben. Mit einem Durchmesser von etwa 2300 Kilometern ist Pluto deutlich kleiner als unser Erdmond. Die Entdeckung von Eris im Jahr 2003 war es auch, die zur Degradierung Plutos führte. Eris ist noch etwas größer als Pluto und noch weiter von der Sonne entfernt. Die Astronomen vermuten, dass es noch weitere derartige Himmelskörper gibt. Plutoide sollen künftig alle Himmelskörper heißen, die noch weiter von der Sonne entfernt sind als Neptun und eine ausreichende Masse haben, um durch ihre Eigengravitation eine nahezu runde Form zu erreichen. Demzufolge ist der Zwergplanet Ceres kein Plutoid, denn er befindet sich im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Auch Plutobegleiter Charon ist kein Plutoid, da Monde von Plu- Pluto (l, mit Charon) und Eris (r): Die zwei frisch ernannten Plutoiden. Für die Namensgebung möglicher neuer Plutoide gilt, dass sie Sonnensystemkörper sind, ihre großen Bahnhalbachse größer als diejenige Neptuns ist und eine absolute Helligkeit von mindestens H = +1mag besitzen. H bezeichnet die absolute Helligkeit eines Planeten, Zwergplaneten, Kometen oder Asteroiden, falls er sich in einem Abstand von 1 Astronomischen Einheit (AU) von der Sonne als auch von der Erde befände. (ms) Jupiter — Planetenschatten lässt riesige Ringe entstehen Sie sind gerade einmal so groß wie die Partikel im Zigarettenrauch: die Staubkörnchen, die einen Ring um den Planeten Jupiter bilden. Nun haben Forscher die etwa einen tausendstel Millimeter kleinen Winzlinge zum ersten Mal vermessen — und festgestellt, dass die Jupiterringe einen Durchmesser von mehr als 640.000 Kilometern haben. Douglas Hamilton von der Universität in Maryland und Harald Krüger vom Max– Planck–Institut für Sonnensystemforschung im südniedersächsischen Katlenburg–Lindau präsentieren ihre Ergebnisse im Fachmagazin Science. Für ihre Studie haben die Forscher Daten eines hochempfindlichen Staubdetektors an Bord der US–Raumsonde Galileo ausgewertet, die von 1995 bis 2003 durch das Jupiter–System geflogen war. Der Gasriese Jupiter ist der größte Planet im Sonnensystem. Er besitzt 63 Monde und ein filigranes Ringsystem, das erst 1979 von der Raumsonde Voyager entdeckt wurde. Die Ringe gaben Forschern lange Zeit Rätsel auf. Vor allem die weite Ausdehnung 8 WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG der nur sehr dünnen äußeren Ringe, auch Gossamer– Mit ihrem Modell ließen sich alle wesentlichen Ringe genannt, über die Umlaufbahn des Mondes Strukturen im Ring erklären, die sie beobachtet Thebe hinaus war Forschern bislang ein Rätsel. Nun hätten, fasst Krüger zusammen. Ähnliche Mechaliefern Hamilton und Krüger Erklärungen. nismen treten auch in den Ringen anderer Planeten auf, allerdings in einer derartig geringen Ausprägung, dass sie kaum gemessen werden können. Die berühmten Ringe des Saturns etwa bestehen aus Eispartikeln, die zu groß sind, als dass bei ihnen ähnliche Effekte beobachtet werden könnten. (ms) Mitgebracht? — Verwirrung um Gift im Marsboden Wie lebensfreundlich ist der Rote Planet? Zunächst hieß es, der Marsboden eigne sich gar zum Anpflanzen von Gemüse. Dann wurde eine giftige Substanz entdeckt, die Leben deutlich erschweren soll. Nun heißt es auch darüber: alles gar nicht so tragisch. Aufnahme des New Horizons Long Range Reconnaissance Imager (LORRI) von Jupiters Ringsystem vom 24. Februar 2007 aus 7.1 Millionen Kilometer Entfernung. Demnach prägt der Schatten des Jupiters ganz entscheidend die Form des Ringsystems. So entsteht die ungewöhnlich weite Ausdehnung der Jupiterringe, weil die Staubpartikel der Ringe auf ihrem Reiseweg den Schatten des Planeten passieren. Sind die Partikel auf der Tagseite dem Sonnenlicht ausgesetzt, laden sie sich positiv auf. Treten sie später in den Schatten des Jupiters ein, dann bekommen sie eine negative Ladung. Während die Partikel durch das starke Magnetfeld des Planeten wandern, wirken also unterschiedliche Kräfte auf sie ein, je nachdem, ob sie sich gerade im Licht oder im Schatten befinden. Dieses komplizierte Wechselspiel bestimmt die Bewegungen der Staubteilchen. Schematischer Querschnitt durch Jupiters Ringsystem. Testbild: Eines der ersten Bilder der deutschen Spezialkamera auf dem Greifarm der Sonde. Die Kamera wurde vom Max–Planck–Institut für Sonnensystemforschung im südniedersächsischen Katlenburg–Lindau entwickelt. Es klang wie die längst überfällige Bestätigung dessen, was man eigentlich schon immer geahnt, wenn nicht gar zu wissen geglaubt hatte: Der Marsboden ist lebensfreundlich — und zwar so sehr, dass in ihm sogar Spargel und Bohnen gedeihen könnten. Abgesehen natürlich davon, dass dafür auf dem Mars solche Kleinigkeiten wie die geeignete Atmosphäre und passende Temperaturen fehlen würden. Dann die Ernüchterung: Der Marsroboter Phoenix hatte zwischen all den lebensfreundlichen Mineralien wie Magnesium, Kalium und Natrium auch WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG 9 Perchlorat im Boden des Roten Planeten gefunden. dass Phoenix mit geringer Wahrscheinlichkeit beim Die hochreaktive Chlorverbindung gilt nicht eben als Start von der Trägerrakete verunreinigt wurde. (ms) besonders förderlich bei der Entstehung von Leben. Grabungslöcher auf dem Marsboden: Phoenix hat Perchlorat auf dem Roten Planeten nachgewiesen und damit eine Debatte um dessen Lebensfreundlichkeit ausgelöst. Doch es wäre vorschnell, den Mars sogleich zur Todeszone zu erklären, wie NASA–Forscher jetzt betonen. Denn Perchlorat wird nicht nur für Feststoffraketen und Sprengstoffen verwendet, sondern kommt auf der Erde auch natürlich vor — etwa im Boden der chilenischen Atacama–Wüste. Dort, in der trockensten Wüste der Erde, benutzen einige extreme Organismen das Perchlorat gar als Energiequelle. Man wüsste, dass Mikroben unter diesen Bedingungen problemlos existieren könnten, sagte Richard Quinn vom Ames Research Center der NASA. Auf dem Mars könnte das ebenso sein. Man wisse es noch nicht. In jedem Fall sei der Fund von Perchlorat keine besonders gute Nachricht. Niemand, der nach Leben suche, wäre besonders glücklich, es zu sehen. Allerdings sei bisher unbekannt, wie die Substanz auf dem Mars entstanden und wie stark sie dort verbreitet ist. Phoenix hatte das Salz in zwei Bodenproben entdeckt, die von unterschiedlichen Stellen stammten. Allerdings konnte ein weiteres Instrument an Bord von Phoenix das Perchlorat nicht bestätigen — obwohl es dazu in der Lage sein sollte. Die NASA prüft auch, ob der Roboter selbst das Perchlorat auf den Mars gebracht haben könnte. Das aber erscheint derzeit unwahrscheinlich: Die Triebwerke der Landesonde wurden mit Hydrazin betrieben. Die NASA–Ingenieure räumten lediglich ein, Weiße Substanz: Der Verdacht auf Eis bestand schon beim Anblick dieses Fotos. Später hat Phoenix in seinem bordeigenen Backofen Wasser nachgewiesen. Kaukasus-Konflikt — Ende der Raumstation ISS? Die Krise zwischen den USA und Russland bringt auch die US–Raumfahrtbehörde NASA in Bedrängnis. Die Zusammenarbeit mit den Russen steht auf der Kippe. Im schlimmsten Fall ist sogar der Betrieb der Internationalen Raumstation ISS in Gefahr. Wer dringend auf eine Mitfahrgelegenheit angewiesen ist, sollte sich möglichst nicht mit seinem Chauffeur anlegen. So weit, so verständlich. Dumm nur, wenn sich die Familien von Fahrer und Mitfahrer plötzlich in die Haare kriegen. Genau so muss sich derzeit die NASA fühlen. In zwei Jahren, wenn der Space Shuttle zum allerletzten Mal fliegen soll, kommt der US–Raumfahrtbehörde ihr einziges bemanntes Transportmittel abhanden. Um Astronauten ins All zu befördern, ist sie dann auf Hilfe aus Moskau angewiesen: In den russischen Sojus–Kapseln sollen Amerikaner die eine oder andere Mitfluggelegenheit bekommen. Derzeit sprechen die Raumfahrtagenturen der beiden Länder über etwaige Modalitäten. Noch dieses Jahr soll ein entsprechender Vertrag abgeschlossen werden. 10 Das große Problem: US–Gesetze verbieten es der NASA eigentlich, Raumfahrttechnologie aus Staaten zu kaufen, die Raketen- und Nukleartechnik an den Iran oder an Nordkorea weitergegeben haben sollen. Und Russland fällt in diese Kategorie. Nur unter ganz bestimmten Umständen kann der Kongress eine Ausnahmegenehmigung erteilen, was er 2005 getan hat: Noch drei Jahre lang dürfen NASA–Astronauten demnach in Sojus–Raumschiffen zur Internationalen Raumstation ISS mitfliegen. 719 Millionen Dollar war den Amerikanern damals die Sitzplatzgarantie wert. Dass die Genehmigung nochmals verlängert wird, erscheint angesichts der Spannungen zwischen Russland und den USA infolge des Georgien– Konflikts jedoch mehr als fraglich. In einem Wahljahr wäre es schon sehr schwer geworden, mehrere hundert Millionen Dollar für einen Deal mit einem zunehmend aggressiven Russland zu bekommen, dessen Premierminister sich immer mehr wie ein Zar aufführe, sagte der demokratische Senator Bill Nelson der Washington Post. Jetzt sei es fast unmöglich. Andere sind noch deutlicher: Die Ausnahmege” nehmigung ist tot“, zitiert die Zeitung Orlando Sentinel einen leitenden republikanischen Mitarbeiter aus dem Repräsentantenhaus. Niemand glaube, dass es sie noch geben werde. Ohne Flugmöglichkeiten zur ISS wäre es für die USA aber wenig reizvoll, die etwa hundert Milliarden Dollar teure Raumstation noch weiter zu unterstützen. Die Zeit drängt. Bis Ende September, so NASA– Chef Michael Griffin, müsse feststehen, ob die Weltraumbehörde auch künftig russische Raumschiffe und Dienstleistungen kaufen dürfe. Nur so hätten die Russen ausreichend Zeit, bis 2011 die benötigten Kapseln zusammenzuschrauben. Drei Jahre werden für den Bau eines Sojus–Raumschiffes gewöhnlich veranschlagt. Noch gibt sich die Raumfahrtbehörde optimistisch, dass alles gut laufen wird. Echte Alternativen zum Mitflug mit den Russen hat die NASA nicht: Das neue US–Raumschiff Orion, in den ersten Plänen ganz optimistisch bereits für 2012 angekündigt, wird wohl frühestens 2015 fertig werden. Anfang dieser Woche musste die NASA die Verzögerung einräumen. Noch längst sind nicht alle technischen und finanziellen Probleme gelöst. Nach derzeitigen Planungen wird der letzte Shuttle im Juni 2010 landen. Sollen die Raumfähren, WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG deren Design noch aus den siebziger Jahren stammt, auch darüber hinaus fliegen, müsste ihre Technik für viel Geld komplett neu zertifiziert werden das hat die Untersuchungskommission nach dem Columbia– Absturz gefordert. Zudem lässt die NASA seit geraumer Zeit bereits keine Shuttle–Ersatzteile mehr produzieren; Arbeiter sind entlassen worden. Private Firmen, die von der NASA bei der Entwicklung eigener Raumfahrzeuge gefördert werden, kommen nicht voran. So musste das Unternehmen SpaceX, das für die Agentur eine Raumkapsel namens Dragon“ für bis zu sieben Astronauten ent” wickeln soll, Ende Juli einen erneuten Rückschlag hinnehmen. Zum dritten Mal in Folge stürzte eine erste Version der privaten Billig–Rakete ab. Andere Raumfahrtnationen wie China, Japan oder die Europäer sind noch weit davon entfernt, Menschen zuverlässig ins All zu befördern. Zwar gibt es erste Überlegungen, den europäischen Raumfrachter ATV für den Transport von Menschen umzubauen, doch das dürfte, wenn überhaupt, erst 2017 gelingen. Es sei ihr Fehler gewesen, nicht früher an einen Shuttle-Nachfolger zu denken, das sei eine große Schwachstelle, sagte John Logsdon, Direktor des Instituts für Raumfahrtpolitik an der George Washington University, dem US–Sender CNN. Und es bringe Russland in eine sehr schlagkräftige Position. Denn selbst wenn der Kongress amerikanischen Astronauten erlaubt, auch nach 2011 in Sojus–Kapseln einzusteigen, werden die Russen ihr Monopol auszunutzen wissen. Die Befürchtungen in der US–Politik reichen von überhöhten Preisen über gezielte Verzögerungen bis zu direkter Erpressung. Wenn es zu diplomatischen Auseinandersetzungen komme, würden die Russen immer einen Grund finden, warum eine dringend benötigte Sojus gerade jetzt nicht fliegen könne, sagte der US–Abgeordnete Thomas Feeney der Washington Post. Welche dieser Befürchtungen allerdings eher auf Projektionen der eigenen Politik auf andere entspringt oder aber realistisch sind, ist schwer einzuordnen. Doch nicht jedem kommt der drohende Engpass ungelegen: In den USA werden bereits vermehrt Stimmen laut, die ungeliebte Raumstation, angesichts der Spannungen mit Russland und der prekären Transportkapazitäten zur ISS, komplett aufzugeben. Das gesparte Geld könnte besser in das STERNWARTE BIESELSBERG nationale Raumfahrtprogramm für Flüge zum Mond und später vielleicht sogar zum Mars gesteckt werden. Dem steht allenfalls entgegen, dass sich die USA vertraglich verpflichtet haben, die ISS bis mindestens 2015 zu unterstützen. Schon einmal, nach 11 dem Absturz der Raumfähre Columbia im Februar 2003, mussten die USA von den internationalen Partnern nachdrücklich an die nötige Vertragstreue erinnert werden. Sternwarte Bieselsberg Führungen Ausbau Anbau Es gibt Neuigkeiten vom Anbau! Seit letztem Jahr Im Juli und August fanden zwei Sonderführungen haben wir nun eine größere Innenfläche und auch für Firmen statt. Die erste bildete den Abschluss Pläne, wie es weitergehen sollte. Nun sind wir der einer Betriebsfeier an einem Freitag Abend. Da es Fertigstellung ein gutes Stück näher gekommen. zunächst regnerisch war, packten wir die mehr als 20 Personen alle in die Kuppel — Christian und ich waren selbst erstaunt, wie viele Leute man da für einen Vortrag unterbringen kann. Nach dem Vortrag über unser Hobby Astronomie waren wir zunächst erstaunt, dass wir doch noch durch eine kleine Wolkenlücke den Mond zeigen konnten und danach, dass die Spende ein guter dreistelliger Betrag war! Die zweite Sonderführung war von weniger Wetterglück verfolgt und musste komplett theoretisch abgehandelt werden. Aber auch hier kam für die kleine Anzahl an Leuten eine ordentliche Spende zusammen. Die erste normale“ Mittwochsführung im Au” gust war im Rahmen des Ferienprogramms von Engelsbrand angekündigt. Obwohl das Wetter alles andere als ideal war — man hätte den Mond auch für eine Glühbirne hinter einer Mattscheibe halten können — standen doch weit über 20 Eltern und Kinder vor der Sternwarte und konnten kaum erwarten, eingelassen zu werden. Auch der zarte Hinweis auf den doch recht wolkenverhangenen Himmel und die zufällige Anwesenheit des Führenden konnte sie nicht abschrecken. Da man immerhin Jupiter funkeln sehen konnte, wurde der Kuppelspalt geöffnet. Für viele Besucher war es der erste Blick auf Jupiter durch ein Teleskop und so gab es viele beeindruckte junge und alte. Auch der Mond bequemte sich dann noch aus seinem Wolkenloch hervor uns sorgte für den zweiten Höhepunkt des Abends aus der Sicht der Besucher, von denen die meisten danach zufrieden den Nachhauseweg antraten. Die wenigen die noch übrig blieben durften danach noch Lyr bestaunen bevor dann die Wolken überall waren. Franz Fürst und der gewonnene Kampf mit den Wandfließen Dank des unermüdlichen Einsatzes von Franz Fürst hat sich der Anbau nun fast in seine endgültige Form verwandelt. Franz hat dankenswerterweise das Heft in die Hand genommen und die Trägheit um die Fortführung der Arbeiten beendet indem er immer wieder nachgebohrt hat. So kam es, dass Ende Juli zunächst in gemeinsamer Arbeit in ein paar 12 VERSCHIEDENES Stunden der Estrich gelegt, die Fliesen besorgt waren und die weitere Vorgehensweise festgelegt wurde. Danach hat er in den folgenden Wochen alleine in insgesamt mehr als 50 Arbeitsstunden weiteres Material besorgt, grundiert, gespachtelt, gestrichen, Fließen verlegt, ausgefugt, Elektrokabel verlegt und, und, und. . . Das Ergebnis seiner guten Arbeit kann man nun bewundern. An dieser Stelle sei ihm noch einmal für seinen großen Einsatz ganz, ganz herzlich gedankt! Es fehlen jetzt noch ein paar Kleinigkeiten und der Einbau der Toilette selbst, die wir von einem Fachmann erledigen lassen werden, dann ist das stille Örtchen endlich benutzbar — was aber nicht heißt, dass der Anbau komplett fertig ist. Fußbodenleisten, Lampen, Verputzen des Mauerdurchbruchs sind Arbeiten, die noch erledigt sein wollen. Eine Nachahmung des Arbeitswillens von Franz durch andere wäre durchaus mehr als wünschenswert. . . (mt) gische Weise wurde das Gras ab und zu viel kürzer. Warum? Nun, ein Nachbar war bereit, für ein paar Mark bzw. Euro unser Gras drei oder vier Mal im Jahr auf ein erträgliches Maß zu stutzen. Und nun? Vorbei ist es mit der Herrlichkeit — leider. . . Wir haben niemanden mehr, der das Mähen für uns erledigt. Einmal hat uns nun Herr Witzemann — nein, nicht Christian, sondern sein Vater! — aus der Patsche geholfen und mit seinem Mäher gemäht damit wir zum Sommerfest eine flache Wiese haben. Vielen Dank dafür! Und in Zukunft? Tja, schwierig. Da wir nicht durch meterhohes Gras waten möchten wenn wir durch unser Grundstück laufen oder unser Sommerfest nicht auf Stelzen abhalten wollen sind wir gezwungen, das Gras selber zu kürzen. Dafür wird uns wohl ein Elektromäher zur Verfügung stehen, der dann im Keller der Sternwarte gelagert wird. Das bedeutet aber, dass wir mindestens vier Mal pro Jahr mähen müssen, da wir sonst wegen der kleineren Schnitthöhe des Mähers nicht durchkommen. Rasen mähen Was heißt das? Ganz einfach: wir brauchen viele In den vergangenen Jahren waren wir wie glückliche Leute, die bereit sind, einmal im Jahr für etwa einKühe — das Gras wuchs und gedieh und wir konnten einhalb Stunden Rasen zu mähen. Bei drei Personen es auf unserer Wiese gemütlich machen und auf ma- pro Einsatz sind das nur 12 Freiwillige! (mt) Kepler–Sternwarte Führungen werden an diesem Tag ab 19 Uhr für interessierte Besucher öffnen um ihnen Nachthimmel näher zu brinWährend der Sommermonate waren keine gen. Bei schlechten Wetter werden wir dann ein Alregelmäßigen Führungen wegen der späten ternativprogramm auf die Beine stellen. Dämmerung bzw. den Sommerferien, in denen wir nicht in die Sternwarte können. Ab Oktober beginnen dann wieder die normalen Zum Astronomietag dürfen wir aber hinein und Führungen an jedem ersten Mittwoch im Monat. Verschiedenes AAP–Ausflug In diesem Jahr fand mal wieder ein größerer Ausflug des AAP statt. Das Nördlinger Ries und das Steinheimer Becken wollten wir mal wieder ansteuern. Auch wenn einige Vereinsmitglieder schon einmal dort waren (auch ein AAP–Ausflug ging vor etlichen Jahren schon einmal dort hin) sind diese Meteoritenkrater immer eine Reise wert. Nachdem es doch ein gutes Stück Wegstrecke ist und einige Vereinsmitglieder den Vorschlag machten, mit dem Bus statt dem Auto zu fahren, hatten wir schließlich kurzfristig einen Bus organisiert. Im Nachhinein betrachtet war es nicht nur wegen der Fahrtstrecke eine gute Idee, auch konnte man sich im Bus gemütlich und entspannt unterhalten während der Fahrer uns sicher ans Ziel brachte. Auch die Kosten waren nicht sehr viel höher als die Benzinkosten VERSCHIEDENES 13 von PKWs. Leider mussten kurzfristig ein paar Mitglieder aus dringenden Gründen absagen, aber dennoch machten sich knapp 20 AAPler bei sonnigem Wetter auf den Weg. Kurz vor unserem ersten Halt ergriff Franz Fürst das Mikrofon um uns schon vorab ein bisschen von der Gegend zu erzählen — er stammt aus dieser Region und so gab er uns sein Wissen aus erster Hand weiter. So gut eingestimmt kamen wir nach knapp zwei Stunden am ersten Etappenziel, dem Nördlinger Ries an. Der Ausblick aus 90m Höhe Der erste Weg führte uns in das Kratermuseum, in dem man doch viel mehr Zeit verbringen konnte Nach einem kurzen, (fast) nur durch einen kleials wir vorher gedacht hatten. Es bietet eine große nen Regenschauer getrübten Mittagessen und einem Fülle von Informationen rund um den Krater und Bummel durch die Stadt ging die Fahrt dann weiter Meteoriteneinschläge im Allgemeinen. Auch befin- nach Steinheim. det sich dort ein Stück Mondgestein, das größte außerhalb der USA. Die Ruhe vor dem Regen... Nach einer kleinen Irrfahrt durch den Ort kamen wir aber letztendlich gut am Kraterrand an. Dort kann man einige Meter entlang des Randes spazieren und die Gesteinsformationen des Einschlags betrachten. Auch führt ein kleiner Lehrpfad entlang, den wir aber nur kurz verfolgten weil uns eine kleine Regenwolke verfolgte. Ein original Gesteinsbrocken vom Mond, Dauerleihgabe der NASA Viele gingen danach noch auf den Kirchturm, den Daniel“ um von dort oben die Aussicht über ” Nördlingen und das Ries zu genießen. Es ist der beste Punkt, die Kraterränder zu bestaunen und sich einen Überblick zu verschaffen, wie groß der Krater doch ist. Der Lehrpfad in Steinheim 14 Nach einer weiteren kleinen Rast in einem netten Cafe ging die Reise wieder zurück nach Pforzheim, wo wir abends dann wohlbehalten ankamen. Allen Reisenden hat es gut gefallen und man kann von einem sehr gelungenen Ausflug reden. Hoffentlich finden wir auch im nächsten Jahr ein schönes Ziel und haben mindestens genauso viele zufriedene Teilnehmer wie in diesem Jahr! (mt)Fotos: Christian Witzemann Fred Hoyle (1915–2001) Sir Fred Hoyle (geboren am 24. Juni 1915 in Bingley bei Bradford; gestorben am 20. August 2001 in Bournemouth) war ein britischer Astronom und Mathematiker. Fred Hoyle wurde bekannt durch eine Reihe seiner Theorien, die den aktuell anerkannten Ansichten in der Astronomie und der Physik zuwiderlaufen. Während er keine Einwände gegen die Entdeckung der Expansion des Universums durch Edwin Hubble hatte, widersprach er allerdings dessen Interpretation: Er selbst sprach sich dafür aus, dass sich das Universum in einem Zustand der Gleichförmigkeit (Steady–State Theorie) befinde, in welchem die kontinuierliche Erzeugung von Materie die Expansion des Weltalls vorantreibe, als Gegensatz zu einem Universum, das einen explosiven Beginn durch einen Urknall mit nachfolgender Expansion hatte. Zeit seines Lebens hatte der Wissenschaftler die Idee angezweifelt, das Universum könnte vor rund 14 Milliarden Jahren in Form eines großen Knalls, quasi aus dem Nichts entstanden sein. Nach seiner eigenen Erinnerung hatte Fred Hoyle den Begriff Big Bang (Urknall) in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts im Rahmen einer Vortragsserie erstmals erwähnt - als Verunglimpfung der vorherrschenden Meinung. Hoyle, der bereits im Alter von zehn Jahren anhand der Sterne seinen Standort bestimmen konnte, war Anhänger der Theorie eines anfangslosen Kosmos. Auch als ebenfalls in den fünfziger Jahren Radioastronomen zeigten, dass sich das Universum deutlich schneller als von ihm vorhergesagt ausbreitet, blieb der Brite bei seinem Standpunkt: Je- VERSCHIEDENES der Stern, jede Galaxie habe einen zeitlichen Anfang, das Universum jedoch nicht. Obwohl sich Forschungsergebnisse gegen seine Theorien häuften, war Hoyle für seine Arbeit über Sterne, Galaxien, Schwerkraft und Atome anerkannt. Nach seinem Abschluss an der University of Cambridge 1958, arbeitete er dort 14 Jahre lang bis 1972 als Professor für Astronomie und wurde noch im selben Jahr zum Ritter geschlagen. Nicht nur seine Theorie von der Entwicklung des Kosmos wurde kontrovers diskutiert. Zusammen mit Kollegen entwickelte der Forscher die Idee, alles Leben habe die Erde aus dem Weltraum erreicht. Mehrere Krankheiten, darunter Aids, sollen den Blauen Planeten ebenfalls auf diesem Wege heimgesucht haben. Auch auf verwandten Gebieten engagierte sich der Astronom: So zeigte Hoyle zusammen mit dem Kollegen William A. Fowler, dass die Elemente, die schwerer sind als Helium, durch Kernreaktionen im Zentrum von Sternen entstehen. 1983 wurde Fowler zusammen mit dem indischen Astronomen Subrahmanyan Chandrasekhar für seine Arbeit über die Entstehung chemischer Elemente mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Hoyle ging aber leer aus. Als Autor schrieb Hoyle auch zahlreiche Science-Fiction-Romane; äußerst interessant ist The Black Cloud“, in dem erzählt wird, dass ” der Großteil intelligenten Lebens im Universum die Form interstellarer Gaswolken annehme, die überrascht seien, dass sich intelligentes Leben auch auf Planeten bilden könne. Sein bekanntestes Werk A for Andromeda“ wurde 1962 als Fernsehserie ” umgesetzt. 1957 wurde er zum Mitglied der Royal Society gewählt und von 1971–1973 leitete Fred Hoyle die Königlich Astronomische Gesellschaft. (ws) Regionaltagung Am letzten Oktoberwochenende (25./26. Oktober) findet die alljährliche Regionaltagung in Durmersheim statt. Die Durmersheimer feiern dieses Jahr ihr 20–jähriges Jubiläum und würden sich sicher nicht zuletzt deswegen freuen, wenn viele kommen würden. Während der Regionaltagung ist auch ein Workshop zum internationalen Jahr der Astronomie 2009 (IYA2009) geplant. Da wir auch planen, das Jahr 2009 zur Werbung für Astronomie (und unseren Verein) zu nutzen, ist das eine gute Gelegenheit sich PRIVATPROJEKT zu informieren, was die anderen Vereine planen und wie man sich gegenseitig unterstützen kann. Parallel findet in der Halle wie immer ein kleiner Astromarkt statt. Es haben auch zwei größere Firmen schon zugesagt, mit einem Stand vor Ort zu sein, es lohnt sich also auch, wenn man sich nur über ein paar 15 Produkte informieren möchte. Die Regionaltagung findet am Samstag zwischen 11 und 17 Uhr statt, der Astromarkt und weitere Vorträge sind von den Durmersheimern auch für Sonntag zwischen 10 und 17 Uhr geplant. Privatprojekt Während die Fundamentarbeiten voranschreiten, wartete die fertige Kuppel bereits auf ihren künftigen Einsatz. Eine Privatsternwarte in Huchenfeld Standort Mit der Grundsteinlegung am 29. August 2008 wurde bei dem Bauprojekt meiner Sternwarte ein weiterer wichtiger Abschnitt eingeläutet. In den zurückliegenden Wochen waren zuvor die Fundamentarbeiten erfolgreich abgeschlossen worden. Der Unterbau für den Sternwartenboden sowie das rund 1,5 Tonnen schwere Säulenfundament sind ebenfalls fertig gestellt. Da sich eine Großzahl wichtiger Himmelobjekte in südlicher Richtung befindet, ist ein freier Blick in diese Himmelsrichtung sehr wichtig. Höhere Objekte wie Häuser oder Bäume sollten daher im Bereich Südost bis Südwest nicht den Blick zum Horizont stören. Durch einen glücklichen Zufall war es mir möglich, südwestlich meines Wohnhauses ein kleines Baugrundstück mit unverbaubarem Südblick zu erwerben. Dieses grenzt direkt an unseren bisherigen Garten. Aus Gründen der Sicherheit wurde das Sternwartengelände zunächst so eingezäunt, dass 16 ein Eindringen auf das Grundstück sehr erschwert wird. Hierzu wurde ein 1,5 Meter hoher, stabiler Sicherheitszaunes um das gesamte Grundstück herum aufgebaut. In wenigen Tagen steht die Lieferung des noch fehlenden Gartentores an, dann wird das Grundstück vollständig geschlossen sein. Gebäudeanordnung PRIVATPROJEKT der AAP-Sternwarten in Bieselsberg oder auf dem Dach des Pforzheimer Keplergymnasiums. Im Gegensatz zu einer Aufstellung im Freien schützt die Kuppel beim Beobachten das Teleskop vor Streulicht, Wind und Taubefall. Die für dieses Projekt bestellte Kuppel des englisch/spanischen Herstellers PULSAR wurde bereits im Frühsommer geliefert und ist bereits zusammengebaut. Pulsar-Kuppeln zeichnen sich durch eine hervorragende handwerkliche Fertigung sowie günstige Preise aus. Eine stabile GFK-Konstruktion, ein solider Spaltschließmechanismus, eine einfache Selbstmontage, optionale Motorisierung sowie Automatisierung zeichnen diese Kuppel aus. Die Kuppel besitzt mit Laufkranz eine Scheitelhöhe von 1,75 Metern und einen freien Innendurchmesser von über 2,6 Metern. Der mit 70 Zentimetern recht breite Spalt ermöglicht einen freien Blick zum Himmel und erleichtert die Astrofotografie. Der Spaltschieber und die Kuppeldrehung erfolgen in der ersten Ausbauphase von Hand. Die Kuppel läuft bereits jetzt auf ihrem Drehkranz butterweich und lässt sich mit den Druck eines einzelnen Fingers bewegen. Eine Sternwarte benötigt für das eingesetzte Teleskop ein passendes Schutz- und Beobachtungsgebäude. Dieses Gebäude wird nicht beheizt, da die heraustretende Warmluft durch ihr Flimmern die Qualität der Abbildung im Teleskop massiv beeinträchtigen würde. Ganz im Gegenteil - das hier vorgestellte Teleskopgebäude wird sogar mit aktiven Belüftungssystemen ausgestattet, die das Gebäude tagsüber bei Sonneneinstrahlung kühlen, damit das Gebäude stets die Umgebungstemperatur hat. Grundriss der Sternwarte ist ein rund 3 mal 3 Meter großes Quadrat, auf dessen Wänden dann eine 2,7 Meter durchmessende Kuppel sitzen wird. Direkt neben dem Sternwartengebäude befindet sich ein ebenfalls 3 mal 3 Meter großes Gebäude, das als Abstellraum ausgelegt ist und als Holzkonstruktion realisiert wird. Das Sternwartengebäude wird hinge- Energieversorgung gen massiv gemauert und mit einer Stahltür ausge- In Anbetracht der benötigten elektrischen Leistattet werden. stung für Steuerungscomputer, CCD-Kameras, Nachführelektronik, Licht und Montierungsantriebe wird die Sternwarte an das Stromnetz angeschlossen. Hierzu wird über eine Strecke von rund 25 Metern ein Erdkabel von der bestehenden Garage am Wohnhaus durch den Garten zur Sternwarte gezogen. Die permanente, aktive Belüftung erfolgt hingegen über wetterfeste, solarbetriebene Geräte, wie sie auch im Bootsbau verwendet werden. Die Computergrafik veranschaulicht die künftige Sternwarte und das nebenstehenden Abstellgebäude. Sternwartenkuppel Für Teleskope sind üblicherweise klassische Kuppelgebäude der optimale Aufbewahrungsort. Ein solches Gebäude besitzt ein drehbares, halbkugelförmiges Dach. Durch einen schmalen Spalt hindurch kann das Teleskop dann sämtliche Stellen des Nachthimmels anpeilen - so wie auch die Kuppeln Teleskopausstattung Wesentliches Arbeitsinstrument der Huchenfelder Sternwarte wird ein Spiegelteleskop sein, das einen optisch hervorragenden Spiegel von 35 cm Durchmesser und mit einer Brennweite von 1600 Millimetern besitzt. Das Teleskop ist aufgrund seiner optischen Leistungsfähigkeit und seiner großen lichtsammelnden Fläche für alle Beobachtungsbereiche geeignet. Das hier eingesetzte Selbstbaugerät besitzt einen Spiegel der englischen Edelschmiede Ori” on UK“ und wurde dort in der Deluxe-Version PRIVATPROJEKT mit höheren Qualitätsstandards hinsichtlich Genauigkeit und Reflexionsvermögen gefertigt. Ein besonders präziser Okularauszug vom Typ Moon” light“ mit einer 1:10 Feinuntersetzung erleichtert das Scharfstellen der Bilder bei diesem mit einem Öffnungsverhältnis von 1:4.6 sehr lichtstarken Instrument. Ein großes Sucherfernrohr mit 50Millimeter-Optik sorgt dafür, dass auch schwächere Himmelsobjekte leicht aufgefunden werden können. Ein Linsenteleskop mit 90 Millimeter Öffnung und 910 Millimeter Brennweite sowie einem Spezialauszug mit Excenter-Guider wird als Leitfernrohr bei der Astrofotografie dienen. 17 nomietags vorgesehen. Zudem werden wir unsere Führungsangebote an Huchenfelder Kindergärten und Schulen beibehalten. Ein erstes Pilotprojekt im Rahmen von Projekttagen der Grund- und Hauptschule Huchenfeld war bereits ein voller Erfolg. Die Sternwarte dient zu einem wesentlichen Maß auch zur Gewinnung von Bildern und Daten für wissenschaftspublizistische Themen wie etwa Buchillustrationen oder Vortragsbilder. Das Teleskop kann hierzu mit speziellen Filtern und Bildsystemen ausgestattet werden, die digitale Fotos oder Videosequenzen ermöglichen. Praxistests von neuen astronomischen Geräten und Zubehörteilen werden ebenfalls im Rahmen des Sternwartenbetriebs durchgeführt. Wesentliche Bereiche der amateurastronomischen Beobachtung liegen in den Feldern Plane” ten“ und Galaxien“. Hier werden einige bereits in ” der Vergangenheit angefangene Projekte fortgeführt, zwei neue Betätigungsfelder sind in der Planung. Das große Spiegelteleskop vom Typ Newton wird in der Kuppel ausreichend Platz finden. Sternwartennutzung Die Huchenfelder Sternwarte soll vor allem der amateurastronomischen Beobachtung dienen und unterscheidet sich damit von den aktuellen Anwendungsschwerpunkten der beiden Vereinssternwarten des Die Skizze verdeutlicht die Größenverhältnisse des AAP. Im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und VolksbilTeleskops in der Kuppel. dung sind nur lokale, auf Huchenfeld beschränkte Angebote vorgesehen, damit keine Überschneidung mit den Angeboten des AAP auftritt. Die Eröffnung der Sternwarte ist für 2009 geEine öffentliche Führung ist als Tag der Of- plant, während des weltweit ausgerufenen astrono” fenen Tür“ im Rahmen des bundesweiten Astro- mischen Jahres. (bw) 18 BEOBACHTUNGSOBJEKTE Beobachtungsobjekte Noch dominiert Jupiter den Abendhimmel, aber seine Sichtbarkeitsperiode geht bald dem Ende entgegen. Bis etwa Ende Oktober lässt er sich tief im Südwesten beobachten. Durch die kleine Horizonthöhe lohnt es sich vielleicht eher, die Schattenspiele der vier galileischen Monde zu beobachten. Z. B. läuft m 12. September ab 20:42 MESZ Europas Schatten, am 24. September bis 20:50 MESZ Callistos Schatten und am 25. September bis 21:16 MESZ Ios Schatten über die Jupiterscheibe. Wer einmal Uranus oder Neptun beobachten möchte, für den ist jetzt eine gute Gelegenheit. Neptun befindet sich im Steinbock, nahe δ Cap und bewegt sich in der ersten Oktoberhälfte um einen drittel Vollmonddurchmesser. Uranus ist im Sternbild Wassermann ebenfalls rückläufig unterwegs, nordöstlich von φ Aqr, und bewegt sich im Oktober etwa einen Vollmonddurchmesser in zwei Wochen. Im September kann man noch versuchen, tief im Süden den Kugelsternhaufen M55 zu beobachten. Am einfachsten ist es sicher, ihn mit dem Fernglas zu betrachten, da sich keine hellen Sterne in seiner Umgebung befinden, er nur 8 Grad über den Horizont kommt und so das Aufsuchen schwierig ist. Etwa 16 Grad nördlicher findet man Barnards Galaxie (NGC6822), die uns sogar etwas näher als die Andromedagalaxie ist, aber ein sehr schwieriges Objekt, also eine Herausforderung eher für die geübten Beobachter mit mindestens 6 Zoll Öffnung. Mit einem kleinen Teleskop kann man dagegen schon den Doppelstern 12 Aqr trennen. Seine beiden Komponenten sind farblich unterschiedlich, aber nur 2, 8” voneinander entfernt und 5m , 8 bzw. 7m , 3 hell. (mt) Der Himmelsanblick nach Süden am 1. Oktober 21 Uhr MESZ TERMINE 19 Termine Astronomische Vorschau 10. September 13. September 22. September 22. Oktober 13. November 1. Dezember 12. Dezember 21. Dezember Merkur in größter östlicher Elongation zur Sonne Uranus in Opposition Herbstanfang 17.44 Uhr MESZ Merkur in größter westlicher Elongation zur Sonne Mond bedeckt Teile der Plejaden in den Abendstunden Mond bedeckt Venus (17.02–18.26 Uhr MEZ), Eintritt am dunklen Rand, Austritt am hellen Rand längste Vollmondnacht des Jahres (17h16m) Winteranfang 13.04 Uhr MEZ Veranstaltungen und Treffen 5. September 6. September 7. September 10. September 17. September 24. September 1. Oktober 8. Oktober 10. Oktober 15. Oktober 22. Oktober 5. November 7. November 12. November 19. November 26. November 3. Dezember 5. Dezember 10. Dezember 17. Dezember Monatstreffen des AAP im Pforzheimer Kulturhaus Osterfeld — kein Vortrag (20 Uhr) Sommerfest auf der Sternwarte Nordschwarzwald (ab 16 Uhr) 6. Deutscher Astronomietag ab 16 Uhr auf der Sternwarte Nordschwarzwald ab 19 Uhr auf der Sternwarte Keplergymnasium 2. Kulinarische Wanderung in Bieselsberg 11–18 Uhr Linsen mit Spätzle auf der Sternwarte Nordschwarzwald Öffentliche Führung der Sternwarte Nordschwarzwald (ab 21 Uhr) Beobachterstammtisch im Gasthof Adler, Huchenfeld (20 Uhr) Öffentliche Führung der Sternwarte Nordschwarzwald (ab 21 Uhr) Öffentliche Führung der Sternwarte Keplergymnasium (20 Uhr) Öffentliche Führung der Sternwarte Nordschwarzwald (ab 20 Uhr) Monatstreffen des AAP im Pforzheimer Kulturhaus Osterfeld — Schwerpunktvortrag: Wie beobachtet man den Sternenhimmel — Astronomie für Anfänger“ (20 Uhr) ” Beobachterstammtisch im Gasthof Adler, Huchenfeld (20 Uhr) Öffentliche Führung der Sternwarte Nordschwarzwald (ab 20 Uhr) Öffentliche Führung der Sternwarte Keplergymnasium (20 Uhr) Monatstreffen des AAP im Pforzheimer Kulturhaus Osterfeld — Schwerpunktvortrag: Alte Bilder in neuem Glanz“ (20 Uhr) ” Öffentliche Führung der Sternwarte Nordschwarzwald (ab 20 Uhr) Beobachterstammtisch im Gasthof Adler, Huchenfeld (20 Uhr) Öffentliche Führung der Sternwarte Nordschwarzwald (ab 20 Uhr) Öffentliche Führung der Sternwarte Keplergymnasium (20 Uhr) Monatstreffen des AAP im Pforzheimer Kulturhaus Osterfeld — kein Vortrag (20 Uhr) Öffentliche Führung der Sternwarte Nordschwarzwald (ab 20 Uhr) Beobachterstammtisch im Gasthof Adler, Huchenfeld (20 Uhr) 20 IMPRESSUM Splitter Ungewöhnlicher Besuch am VLT — Bond, James Bond Paranalgelände zu sehen sein. Dass auch ESO–Wissenschaftler Spass verstehen, davon können sich Internet–Benutzer mit eine VLT–Präsentation im Bond–Stil überzeugen: www.eso.org/gallery/v/Videos/Paranal/ (ms) Cerro Paranal, Heimat des ESO Very Large Telescope, wurde als Drehort der neusten, 22. Folge der James Bond Filmreihe, Quantum of Solace, ausgewählt. Die Bond–Produktion wurde von der speziellen Lokalität und der besonderen und preisgekrönten Architektur der Paranal Residenz angezogen, einer wahren Oase in der Wüste. Da die Luftfeuchtigkeit auf dem Paranal oft unter 10% liegt, wurde innerhalb der Residenz ein künstlicher Urwald um ein Schwimmbad angelegt, um in den Wohnunterkünften eine angenehme Luftfeuchtigkeit zu erreichen. Neben den Bond–üblichen Schießereien inner- Gemma Arterton, Daniel Craig, Olga Kurylenko vor der Oase innerhalb der Paranal Residenz. halb der Residenz werden weitere Szenen auf dem Impressum Die Astro–News erscheinen quartalsweise in einer Auflage von 150 Exemplaren und dienen zur Information von Mitgliedern, Freunden und Förderern des Astronomischen Arbeitskreises Pforzheim 1982 e. V. (AAP) Vereinsanschrift: Redaktion: Astronomischer Arbeitskreis Pforzheim 1982 e. V. Martin Tischhäuser z.Hd. Kay Niemzig Silcherstraße 7 Beethovenstraße 27 72218 Wildberg 75331 Engelsbrand-Salmbach Bankverbindung: Konto 19 12 100, Sparkasse Pforzheim (BLZ 666 500 85) Redakteure: Martin Tischhäuser (mt) Martin Stuhlinger (ms), Bernd Weisheit (bw), Wolfgang Schatz (ws), Christian Witzemann (cw) Auflage: 150 Exemplare Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 16. November 2008 Der AAP im Internet: http://www.aap-pforzheim.de http://www.sternwarte-bieselsberg.de http://www.sternwarte-nordschwarzwald.de c 2008 Astronomischer Arbeitskreis Pforzheim 1982 e. V.