Sterne (6)

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Sterne (6)
Beobachtungsgrößen
Welche Sternparameter können aus Beobachtungen abgeleitet werden?
Beobachtungsparameter
Position als Funktion der Zeit
Ort in der Milchstraße
Raumgeschwindigkeit (+ spektr. bestimmte Radialgeschwindigkeit)
Entfernung (trigonometrische Parallaxe)
Doppelstern: ungefähre Masse
Helligkeit als Funktion der Zeit
Bei bekannter Entfernung  Leuchtkraft
Lichtwechsel veränderlicher Sterne (Typisierung)
Breitbandige Spektralphotometrie (Farben-Helligkeitsdiagramme)
Rotationsdauer (bei Objekten mit „Sternflecken“)
Farbe
Effektive Temperatur (korreliert mit Farbenindex)
Farben-Helligkeitsdiagramme / Hertzsprung-Russell-Diagramm
Polarisation
Assoziation mit intergalaktischen Staub; Magnetfelder
Direkte Auflösung
Interferometrie
Sterndurchmesser
Details in der Sternatmosphäre
Masseausflüsse
Sternbedeckung durch Mond
Sterndurchmesser
Spektroskopie
Physikalisch- chemischer Aufbau der Sternatmosphäre (T, P, X)
Rotation, Magnetfelder, Masseflüsse, Leuchtkraftklasse, Typ
Sternseismographie  Innerer Aufbau
Die Bestimmung von Sternpositionen
Genaue Sternpositionen benötigt man
a) zur eindeutigen Identifizierung (Katalog)
b) um die Eigenbewegung festzulegen
c) zur Bestimmung der parallaktischen Verschiebung (Entfernung)
d) um aus Abweichungen in der Eigenbewegung auf Begleiter (z.B. Exoplaneten) zu schließen
Koordinatensysteme
Da die Positionsbestimmung von einem Beobachtungsort erfolgt, der selbst nicht
„ortsfest“ ist (rotierende kreiselnde Erde, Satellitenbahn; Erde bewegt sich um die Sonne,
Sonne um das galaktische Zentrum; Galaxie um ….), ergeben sich grundlegende Probleme
bei der Festlegung eines geeigneten Bezugssystems.

Fundamentalastronomie
Die Festlegung eines „raumfesten“ Bezugssystems ist fundamental für die Astronomie
Anforderungen an ein Fundamentalsystem
• Ein „fundamentales“ Koordinatensystem muß von der Bewegung der Erde
(Rotation, Bahn) und von der Bewegung des Sonnensystems unabhängig
sein. Der „Beobachtungsort“ Schwerpunkt Sonnensystem bleibt aber
priviligiert.
• Physikalisch wird es am ehesten durch ein spezielles Inertialsystem
angenähert  „absoluter Raum“ Newtons
• Es muß praktikabel sein
Drei Raumachsen – ein Bezugszeitpunkt
Koordinatenursprung: Baryzentrum des Sonnensystems
Ausrichtung:
Rotationsachse der Erde
Ein Fundamentalsystem ist ein spezielles Äquatorsystem.
Da es relativ zu weit entfernten Objekten im Kosmos ruht, ist es ein Inertialsystem.
Im rotierenden Äquatorsystem kann
die Position eines Objektes an der
Himmelskugel durch zwei Winkelmaße für einen gegebenen Zeitpunkt (Äquinoktium) eindeutig
festgelegt werden:
DEKLINATION
REKTASZENSION
Die dritte Koordinate,
der Raumabstand,
läßt sich z.B. über
die trigonometrische
Parallaxe bestimmen.
Problem: Fundamentalsystem ist im Systemschwerpunkt des Sonnensystems fest
verankert, der topozentrische Beobachtungsort ändert sich aber stetig
relativ dazu durch die Eigenrotation der Erde und ihrer Bewegung um
die Sonne.
Die Richtung der Erdachse ändert sich aufgrund der Präzession / Nutation
Topozentrische Örter sind ständigen Veränderungen unterworfen, die mit den
wahren Änderungen der Gestirnskoordinaten (Eigenbewegung, Parallaxe) nichts
zu tun haben. Diese Änderungen müssen deshalb genauestens bestimmt und bei
der Reduktion topozentrischer Positionen in Abzug gebracht werden.
 Lösung: Man verankert das Fundamentalsystem nicht mehr mit der Erde,
sondern benutzt zu deren Festlegung eine genügend große Anzahl weit
entfernter „Fundamentalsterne“, deren Koordinaten und Eigenbewegung
sehr genau bekannt ist – (am besten = 0).
Diese Sterne werden Fundamentalsterne genannt und in Fundamentalkatalogen
zusammengefaßt. Sternpositionen werden durch Relativmessungen in Bezug auf derartige Fundamentalsterne bestimmt.
Heute verwendet man u.a. weit entfernte Quasare, deren Position radiointerferometrisch
bestimmt wurden, als „Fundamentalsterne“ (Abbildung: ALMA-Antennen)
HIPPARCOS-Mission 1989-1993
1 Million Sternörter, davon
118000 mit einer besonders
hohen Genauigkeit
(Winkeldurchmesser eines
Golfballs in 5000 km
Entfernung)
Nachfolger-Mission GAIA
Eigenbewegung der Sterne
Die Eigenbewegung eines Sterns bezeichnet dessen Koordinaten als Funktion der
Zeit in Projektion auf die Himmelskugel und stellt somit ein Abbild der relativen
Raumbewegung von Erde und Stern dar.
Beobachtet wird die Überlagerung von Eigenbewegung des Sterns und Erdbewegung –
Bewegung des Sonnensystems
Sternstrom
Sterne mit hoher Eigenbewegung, die im Jahre 1880 bekannt waren…
Die Eigenbewegung eines Sterns kann unsichtbare Begleiter verraten…
Scheinbare astrometrische Bahn der
Sonne um das Baryzentrum des
Sonnensystems, beobachtet aus
einer Entfernung von 10 pc
Entdeckung des Sirius-Begleiters
Friedrich Wilhelm Bessel 1844 „Lösung
des Sirius-Rätsels“
31. Januar 1862: Entdeckung des Siriusbegleiters
durch Alvan Graham Clark.
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